Jagdhof-Küchenchef Jörg Diekert als „junges
Transcrição
Jagdhof-Küchenchef Jörg Diekert als „junges
Jagdhof-Küchenchef Jörg Diekert als „junges Talent“ ausgezeichnet Michelin-Sterneglanz über dem Gourmetrestaurant „Ars Vivendi“ Die Freude höret nimmer auf, könnte man fast biblisch über den Jagdhof Glashütte in Bad Laasphe sagen: Nachdem sich das PatronEhepaar Renate und Edmund Dornhöfer vor wenigen Wochen erst darüber freuen durfte, als „Gastgeber des Jahres 2012“ geehrt zu werden, zeichnet nunmehr der Guide Michelin 2012 das Fine-DiningRestaurant des Hauses erneut mit einem Stern aus. Im Roten Führer heißt es: „Chef Edmund Dornhöfer hat ein neues junges Talent an den Herd geholt: Jörg Diekert - sein Stil ist modern-klassisch.“ Weder für Diekert noch für Dornhöfer ist es selbstverständlich, daß das Gourmetrestaurant im zwölften Jahr in fast ununterbrochener Folge mit der bedeutendsten und wichtigsten gastronomischen Auszeichnung bedacht wurde. Diekert war erst in diesem Februar als neuer Chef am Herd ins Haus gekommen. Für Diekert war es außerdem seine erste Berufung als verantwortlicher Küchenchef. Freilich hat er in seiner beruflichen Laufbahn ausschließlich in Sterne-Restaurants gearbeitet. Angefangen von seiner Ausbildung im berühmten „Sanct Peter“ in Bad Neuenahr, über das 3-SterneRestaurant Schloß Perl an der Mosel bis zuletzt als Souschef im ebenfalls besternten Restaurant der Burg Schwarzenstein im Rheingau. Nun also hat er den ersten eigenen Stern erkocht: „Darauf habe ich jahrelang hingearbeitet“, sagt er, „aber daß er so schnell kommen würde, hätte ich nicht gedacht. Es ist eine irre Freude. Und eine große Ehre. Ohne meine Chefs und ohne mein Team hätten wir das nicht gepackt.“ Zu seinen Sterne-Gerichten, die der Michelin beispielhaft nennt, gehören das gebackene Glashütter Land-Bio-Ei, die Lahntaler Bachforelle mit Wildkräutern und der Wittgensteiner Rehbock im Schanzenbrotmantel. Diese Produkte sind Programm. Denn sowohl Hausherr wie Küchenchef setzen mit dem einen der beiden angebotenen Menüs, mit dem 7-Gang-Menü „RothaarsteigGenußsteig“, voll auf die Karte Regionalität. Sie können es sich leisten: Landwirte, Bauern und Jäger der Umgebung beliefern die Küche mit dem Besten, was die Region an Eiern, Kräutern, Geflügel, Fleisch und Wild zu bieten hat. Authentischer kann eine garantierte Herkunfts- und Qualitätsbezeichnung nicht sein. Und siehe da, diese regionalen Produkte sind sternewert, wenn sie sternewürdig zubereitet werden. Was nun nicht bedeutet, Diekert verstünde sich nicht auch auf Gänsestopfleber, Seezunge oder Lamm aus dem Pauillac, die im Menü „Cuisine Ars Vivendi“ verarbeitet werden. So gibt es also beides: eine moderne regionale Küche und eine klassische „Grande Cuisine“, wie sie heute in die Zeit paßt. Läßt man im Jagdhof für gewöhnlich die Gäste hochleben, so nahm Dornhöfer die Ehrung seines Küchenchefs und des ganzen Teams, mit Souschef Till Gerwinat und Pâtissier Ralph Hollokoi, zum Anlaß, einen Toast auf die weiße Brigade auszuheben. Bei dieser Gelegenheit schenkte er Jörg Diekert ein Symbol der Lebensart, das der legendäre Schriftsteller, Maler und Regisseur Jean Cocteau („Orphée“) für die besten Restaurants seiner Zeit berühmt gemacht hat, den gallischen Hahn. Als er das mächtige Gockeltier aus Porzellan seinem Küchenchef überreichte, ließ Dornhöfer ihn wissen, daß er noch einen zweiten Hahn in der Hinterhand habe. Und die Hand zur Übergabe ebendieses zweiten Hahns werde sich öffnen, wenn vielleicht einmal ein zweiter Stern über dem Jagdhof erstrahlt. Dornhöfer wie Diekert denken nach vorn. Mit dem einmal Erreichten geben sie sich nicht schon zufrieden. Denn die Gäste sollen noch zufriedener sein, als sie es heute oft schon sind. Deswegen plant Edmund Dornhöfer im Augenblick eine „Kreativitätswerkstatt“, die im nächsten Frühjahr fertig sein soll: eine neue Küche für Jörg Diekerts Sterne-Küche im „Ars Vivendi“. Bad Laasphe-Glashütte, 11. November 2011