Tutorium 19.12.2008 1. Vasari 2. Fragen zu Referaten - UK
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Tutorium 19.12.2008 1. Vasari 2. Fragen zu Referaten - UK
Tutorium 19.12.2008 1. Vasari 2. Fragen zu Referaten bzw. Hausarbeiten Giorgio Vasari (1511 in Arezzo – 1574) italienischer Maler, Architekt und Kunstschriftsteller mit 13 Jahren kam er nach Florenz; dort wurde er von dem Humanisten Piero Valeriano (14771558) unterrichtet als Günstling der Medici arbeitete er in der Werkastatt von Andrea del Sartos (1486-1530) und als Gehilfe von Baccio Bandinellis (14881560) nach Tätigkeiten in Arezzo, Pisa und Bologna (nach 1527) arbeitete er seit 1532 wieder für die Medici (Herzog Alessandro) als auch für den Kardinal Ippolitos; in diesem Jahr kommt er auch zum ersten Mal nach Rom, wo er sich sowohl mit den antiken Kunstwerken als auch mit denen seiner Zeitgenossen – Michelangelo (1475-1564), Raffael (1483-1520) – auseinandersetzte seit 1555 im Dienste des Herzogs Cosimo I. Mitwirken bei der Gründung der Accademia del Disegno in Florenz 1563 Giorgio Vasari: Lebensbeschreibungen der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten (1550 / 1568): Vorrede des Gesamtwerks Lebensbeschreibungen der Künstler jeder dieser drei Künste (Architektur, Skulptur, Malerei) in der zeitlichen Abfolge, in der sie lebten, Schritt für Schritt von Cimabue bis heute Vergänglichkeit der Kunstwerke sowie der Namen der Künstler Bewahrung vor dem »zweiten Tod« = Memoria: „Um sie deshalb mit allen meinen Kräften vor diesem zweiten Tod zu bewahren und sie so lange wie möglich im Andenken der Lebenden zu erhalten, habe ich sehr viel Zeit aufgewandt, um Erinnerungen von ihnen zu sammeln und mit größter Sorgfalt den Heimatort, die Ursprünge und Taten der Künstler herauszufinden, indem ich diese Informationen mit großer Mühe den Berichten vieler alter Männer und ihren Memoiren und Schriften entnahm, die ihre Erben dem Staub und den Würmern preisgegeben hatten. Und als ich schließlich Gewinn und Vergnügen daraus gezogen hatte, hielt ich es für richtig, nein – vielmehr noch für meine Pflicht –, davon jene Aufzeichnung zu machen, soweit dies meine schwache Begabung und mein mäßiges Urteil zulassen wird.“ Zielsetzung: a) zu Ehren der Künstler selbst b) zum Nutzen der Studierenden (der) Paragone (Wettstreit der Künste, Rangstreit zwischen der Malerei und Skulptur) Skulptur (Marmor-, Bronzeskulptur) ihr Ursprung wird auf die Schöpfung des Menschen durch Gott zurückgeführt bessere körperliche und geistige Konstitution / Verfassung erforderlich größere Resistenz gegenüber der zeitlichen Vergänglichkeit und den klimatischen Einflüssen kostenspieliger, größerer materieller Aufwand, wertvolleres Material und anspruchsvollere Bearbeitung sie ahmt die wirkliche Form nach = Allansichtigkeit Katalog verwandter Künste: Flachrelief, Arbeiten in Ton, Wachs-, Stuck-, Holzund Elfenbeinarbeit, Metallgießen, Ziselieren, Tief- u. Reliefschnitt von Edelsteinen u. Metallen, u. v. a. Malerei die Malerei und Skulptur haben denselben Ursprung, da sie beide zusammen und gleichzeitig mit dem »disegno« geboren werden Erfindung der »istoria« geistige Urteilskraft / Wissen (z.B. Kenntnis der Perspektive, der berührbaren u. durchsichtigen Formen, Darstellung von Empfindung vollkommener, Kenntnis d. Physiognomie, Farbigkeit) bessere praktische Erfahrung Katalog verwandter Künste: Temperamalerei, Freskotechnik, Arbeit in Öl, auf Holz, Stein und Leinwand, Miniaturmalerei, Glasfenster, Glasmosaiken, Intarsien, Sgraffitotechnik, Niellokunst, Kupferstich, Emaillieren, Damaszieren von Gold, Malerei auf Tonvasen, Brokat, Wandteppiche Paragone der paragone entstand im Kontext der Gespräche und Schaukämpfe der Gelehrten am Hof und steht in der Tradition des mittelalterlichen Dichterwettstreits das Disputieren über die relativen Vorzüge von Malerei und Skulptur in der Mitte des 16. Jh. war zu einer in Künstlerkreisen, höfischen und akademischen Zirkeln weit verbreiteten Form der literarischen Auseinandersetzung mit Kunst geworden Vasari: Lösung des paragone in disegno „Und sage ich, daß Skulptur und Malerei in Wahrheit Schwestern sind, die von einem Vater – dem disegno – abstammen und aus einer Geburt zugleich hervorgegangen sind; demnach übertreffen sie sich nicht gegenseitig, wenn nicht durch die Fähigkeit und Kraft der in ihnen tätigen Künstler der eine den anderen hinter sich läßt, keinesfalls aber aufgrund eines Unterschieds oder dem Grad an Adel, der sich tatsächlich in beiden findet.“ »eine Seele belebt zwei Körper« Giorgio Vasari: Lebensbeschreibungen der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten (1550 / 1568): Vorrede des Gesamtwerks Einführung zu den Künsten der Architektur, Bildhauerei und Malerei „… damit jeder edle Geist vorab die wichtigsten Bewandtnisse dieser Metiers versteht und anschließend mit gesteigertem Genuss und Nutzen in aller Deutlichkeit erkennen kann, wie sie sich voneinander unterscheiden, welche Zierde und welchen Nutzen sie ihren Heimatstädten und jedwedem gebracht haben, der sich ihrer Fertigkeit und ihres Wissen bedienen wollte.“ Architektur die umfassendste, notwendigste und nützlichste Kunst, der die Bildhauerei und Malerei dienen und sie verzieren - Qualität d. Steine, Stile u. Modi d. Bauens, Proportionen Bildhauerei - Bearbeitung, Form u. Proportion Malerei - disegno, Umgang mit Farben, Ausführung d. Werke, Qualität, Verfahren Ziel: Erkennen von guten, wohldurchdachten u. vollkommenen Bauwerken, Statuen und Bildern; Unterscheidung von Stilen Giorgio Vasari: Lebensbeschreibungen der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten (1550 / 1568): Vita des Michelangelo Buonarroti Michelangelo hat den Status eines Universalgenies, er wird von Vasari als ein „Geist … allvermögend in jeder Kunst“ bezeichnet, der aus der »göttlichen Fügung« hervorgegangen ist die Angaben seiner Vita werden wie Argumente für seine »göttliche Meisterschaft« verwendet a) b) c) d) Begründung der Geburt selbst = Vollkommenheit der Kunst zu ermöglichen: erfolgloses Streben der früheren Künstler; Erlösung von „Irrtum“ Begründung des Geburtsortes = besonderes kunstfertige, erhabene und würdige Kunstlandschaft Toskanas: Florenz – Caprese im Casentino Betonung der edlen Herkunft seiner Eltern Astrologische Geburtskonstellation: Sonntag 6.3.1474, um 8 Uhr Nachts Lehrer und künstlerischer Werdegang: 1. Schule des Francesco da Urbino (Knabe) 2. Lehre bei Domenico Grillandaio (mit 14 Jahren) 3. Lehre bei Bildhauer Bertoldo di Giovanni außergewöhnlich getreue Kopiertätigkeit verschiedener Meister Referate ¾ ¾ ¾ ¾ Referate schriftlich ausarbeiten (nicht länger als 5 Seiten) zeitlichen Rahmen prüfen (nicht länger als 20 min.) Referat am besten im voraus jemandem vortragen langsam und verständlich (laut genug) sprechen Kontrollieren • USB-Datenträger / CD-Rom auf Viren überprüfen • Präsentation im richtigen Format speichern: ppt / pdf (bzw. besser ist die Präsentation in mehreren Formaten zu speichern) Thesenpapier / Handout • 1 Seite • kurze Zusammenfassung des Referatsthemas / These / Fragestellung • Literaturliste • ggf. eine Abbildung bei Problemen mit Referaten / Hausarbeiten sich an Herrn Walczak wenden / Email / Sprechstunde