Heinz setzt auf Twist Off - neue

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Heinz setzt auf Twist Off - neue
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neue verpackung> 04.2001
branche> Lebensmittel
Verschlusssysteme
Heinz setzt auf Twist Off
Über Twist Off-Verschlüsse sprach unser Mitarbeiter Evert van de Weg mit
Harriet Derksen, Einkäufer, und Dick van Olderen, F&E-Manager. Beide sind
bei Heinz im niederländischen Elst tätig. Heinz setzt dort jedes Jahr hunderte Millionen Verschlüsse für Glas- und Kunststoff-Flaschen sowie andere
Gläser ein. So werden
in Elst z.B. der bekannte Heinz Ketchup oder der Heinz
Sandwichspread gemacht. Ein nicht unerheblicher Teil der verwendeten Verschlüsse sind Twist Off-Verschlüsse.
Rund 50 Prozent aller bei Heinz im niederländischen Elst abgepackten
Produkte werden in Glas mit Twist Off-Verschluß abgepackt.
> neue verpackung: Hat Heinz schon
lange Erfahrung mit Twist Off-Verschlüssen?
> Dick van Olderen: Ja, wir waren
wahrscheinlich einer der erstenTwist
Off-Verwender in Europa, auch weil unsere Mutter in den Vereinigten Staaten
schon viel damit verschloss.
> neue verpackung: Welche Meinung
haben sie als Techniker über das Twist
Off-System?
> Dick van Olderen: Es hat sich als ein
sehr zuverlässiges System erwiesen. Natürlich bleibt es ein delikater Prozess, bei
einer Geschwindigkeit von 600 Flaschen
pro Minute eine relativ komplizierte Verschließoperation zu bewerkstelligen und
gleichzeitig in der Flasche ein Vakuum
zu erzielen. Stimmt mit den Flaschen
oder den Verschlüssen auch nur eine
Kleinigkeit nicht, kann es schon Komplikationen geben. Zwar kommt es nur selten vor, dass wir Probleme nicht selbst
lösen können, dennoch ist es natürlich
wichtig, dass die Lieferanten von Twist
Off-Verschlüssen im Rahmen ihres Systemverkaufes einen guten Service anbieten.
> neue verpackung: Ein wichtiger
Schritt war die Erfindung des so genannten Buttons. Für den Verbraucher
ist ein eingezogener Button der Beweis,
dass er das Glas als erster öffnet. Hat
der Button auch in Ihrem Werk eine
Funktion?
> Dick van Olderen: Absolut, wir prüfen 100 Prozent der Gläser und Flaschen
mit einem Dud Detector und dabei ist
der Button behilflich.
> neue verpackung: Sind noch weitere
Innovationen bei Twist Off-Verschlüssen
möglich?
> Dick van Olderen: Viele Dinge wurden bei der Kombination von Glas und
Twist Off-Verschlüssen bereits optimiert.
So sind die Flaschen und Gläser durch
eine intensive Zusammenarbeit von
Glasherstellern und Verschlusslieferanten zu echten Leichtgewichtverpackungen geworden. Trotzdem denke ich, dass
dieser Prozess noch nicht weit genug
gegangen ist und dass die Kombination
weiter verbessert werden kann – was
noch leichtere Gläser und Flaschen ermöglichen würde.
> neue verpackung: Wo liegen Bedro-
hungen für das Twist Off-System?
> Harriet Derksen: Vor zehn Jahren waren 80 Prozent unserer Flaschen und
Gläser aus Glas mit Twist Off-Verschluss,
inzwischen sind rund 50 Prozent aus
Glas und 50 Prozent aus Kunststoff. Und
auf den KunststoffFlaschen ist kein
Twist Off-Verschluss. Die Dosierbequemlichkeit der Kunststoff-Flaschen mit den
dazu gehörenden Dosierverschlüssen
sind eine Ursache, dass Kunststoff-Flaschen gequetscht werden können eine
andere. Gerade bei Soßen ist dies sehr
wichtig. Hinzu kommt noch die große
Formfreiheit, die Kunststoff bietet.
> Dick van Olderen: Trotzdem werden
Twist Off-Verschlüsse meiner Meinung
nach bei Heinz weiterhin eine große Rolle spielen. Untersuchungen zeigen, dass
Verbraucher Produkte im Glas als Premium-Produkte mit hoher Qualität ansehen. Unsere Marketingleute wollen deshalb eigentlich am liebsten KunststoffFlaschen, die aussehen als seien sie aus
Glas. Mit unseren „Quetschflaschen“
und deren Convenience-Möglichkeiten
ist uns das ziemlich gut gelungen.
> neue verpackung: Dies würde doch
für die Verwendung von PET-Flaschen
und -Gläsern sprechen?
> Dick van Olderen: Ja, das ist wahr.
Aber PET bietet noch immer nicht genügend Halbarkeit (Shelflife) für die meisten Soßen. Und eine Heißabfüllung bei
95 Grad Celsius mit kurzer Nachpasteurisation gibt bei PET schon mal schnell
ein Problem.
> neue verpackung: Was müssen Twist
Off- und Glashersteller tun, um künftig
weiter im Markt präsent zu bleiben?
> Dick van Olderen: Meiner Meinung
nach gibt es nur einen Weg, die Twist
Off-Hersteller müssen gemeinsam mit
den Glasproduzenten Innovationen mit
zusätzlichem Wert entwickeln. Sie müssen sich dafür in die Lage des Verbrauchers versetzen und nicht warten bis der
Abfüller mit Ideen kommt. Aber die
Twist Off-Hersteller sollten sich nicht
nur auf Glas beschränken und auch die
Möglichkeiten von Kunststoff-Verpackungen untersuchen. Dies würde
dem weiteren Erfolg von Twist Off-Verschlüssen zugute kommen. >|

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