Heinz setzt auf Twist Off - neue
Transcrição
Heinz setzt auf Twist Off - neue
26 neue verpackung> 04.2001 branche> Lebensmittel Verschlusssysteme Heinz setzt auf Twist Off Über Twist Off-Verschlüsse sprach unser Mitarbeiter Evert van de Weg mit Harriet Derksen, Einkäufer, und Dick van Olderen, F&E-Manager. Beide sind bei Heinz im niederländischen Elst tätig. Heinz setzt dort jedes Jahr hunderte Millionen Verschlüsse für Glas- und Kunststoff-Flaschen sowie andere Gläser ein. So werden in Elst z.B. der bekannte Heinz Ketchup oder der Heinz Sandwichspread gemacht. Ein nicht unerheblicher Teil der verwendeten Verschlüsse sind Twist Off-Verschlüsse. Rund 50 Prozent aller bei Heinz im niederländischen Elst abgepackten Produkte werden in Glas mit Twist Off-Verschluß abgepackt. > neue verpackung: Hat Heinz schon lange Erfahrung mit Twist Off-Verschlüssen? > Dick van Olderen: Ja, wir waren wahrscheinlich einer der erstenTwist Off-Verwender in Europa, auch weil unsere Mutter in den Vereinigten Staaten schon viel damit verschloss. > neue verpackung: Welche Meinung haben sie als Techniker über das Twist Off-System? > Dick van Olderen: Es hat sich als ein sehr zuverlässiges System erwiesen. Natürlich bleibt es ein delikater Prozess, bei einer Geschwindigkeit von 600 Flaschen pro Minute eine relativ komplizierte Verschließoperation zu bewerkstelligen und gleichzeitig in der Flasche ein Vakuum zu erzielen. Stimmt mit den Flaschen oder den Verschlüssen auch nur eine Kleinigkeit nicht, kann es schon Komplikationen geben. Zwar kommt es nur selten vor, dass wir Probleme nicht selbst lösen können, dennoch ist es natürlich wichtig, dass die Lieferanten von Twist Off-Verschlüssen im Rahmen ihres Systemverkaufes einen guten Service anbieten. > neue verpackung: Ein wichtiger Schritt war die Erfindung des so genannten Buttons. Für den Verbraucher ist ein eingezogener Button der Beweis, dass er das Glas als erster öffnet. Hat der Button auch in Ihrem Werk eine Funktion? > Dick van Olderen: Absolut, wir prüfen 100 Prozent der Gläser und Flaschen mit einem Dud Detector und dabei ist der Button behilflich. > neue verpackung: Sind noch weitere Innovationen bei Twist Off-Verschlüssen möglich? > Dick van Olderen: Viele Dinge wurden bei der Kombination von Glas und Twist Off-Verschlüssen bereits optimiert. So sind die Flaschen und Gläser durch eine intensive Zusammenarbeit von Glasherstellern und Verschlusslieferanten zu echten Leichtgewichtverpackungen geworden. Trotzdem denke ich, dass dieser Prozess noch nicht weit genug gegangen ist und dass die Kombination weiter verbessert werden kann – was noch leichtere Gläser und Flaschen ermöglichen würde. > neue verpackung: Wo liegen Bedro- hungen für das Twist Off-System? > Harriet Derksen: Vor zehn Jahren waren 80 Prozent unserer Flaschen und Gläser aus Glas mit Twist Off-Verschluss, inzwischen sind rund 50 Prozent aus Glas und 50 Prozent aus Kunststoff. Und auf den KunststoffFlaschen ist kein Twist Off-Verschluss. Die Dosierbequemlichkeit der Kunststoff-Flaschen mit den dazu gehörenden Dosierverschlüssen sind eine Ursache, dass Kunststoff-Flaschen gequetscht werden können eine andere. Gerade bei Soßen ist dies sehr wichtig. Hinzu kommt noch die große Formfreiheit, die Kunststoff bietet. > Dick van Olderen: Trotzdem werden Twist Off-Verschlüsse meiner Meinung nach bei Heinz weiterhin eine große Rolle spielen. Untersuchungen zeigen, dass Verbraucher Produkte im Glas als Premium-Produkte mit hoher Qualität ansehen. Unsere Marketingleute wollen deshalb eigentlich am liebsten KunststoffFlaschen, die aussehen als seien sie aus Glas. Mit unseren „Quetschflaschen“ und deren Convenience-Möglichkeiten ist uns das ziemlich gut gelungen. > neue verpackung: Dies würde doch für die Verwendung von PET-Flaschen und -Gläsern sprechen? > Dick van Olderen: Ja, das ist wahr. Aber PET bietet noch immer nicht genügend Halbarkeit (Shelflife) für die meisten Soßen. Und eine Heißabfüllung bei 95 Grad Celsius mit kurzer Nachpasteurisation gibt bei PET schon mal schnell ein Problem. > neue verpackung: Was müssen Twist Off- und Glashersteller tun, um künftig weiter im Markt präsent zu bleiben? > Dick van Olderen: Meiner Meinung nach gibt es nur einen Weg, die Twist Off-Hersteller müssen gemeinsam mit den Glasproduzenten Innovationen mit zusätzlichem Wert entwickeln. Sie müssen sich dafür in die Lage des Verbrauchers versetzen und nicht warten bis der Abfüller mit Ideen kommt. Aber die Twist Off-Hersteller sollten sich nicht nur auf Glas beschränken und auch die Möglichkeiten von Kunststoff-Verpackungen untersuchen. Dies würde dem weiteren Erfolg von Twist Off-Verschlüssen zugute kommen. >|