Beratung zeigt Schwachstellen auf

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Beratung zeigt Schwachstellen auf
Beratung zeigt Schwachstellen auf
MacheMehr Tipp
Junger Geschäftsführer lässt den Betrieb durchleuchten
Der Betrieb in
Wanzleben ist aus
einem ehemaligen
DDR-Betrieb entstanden.
„Wenn Du etwas verändern willst, dann
mache es gleich am Anfang“, sagte sich
Matthias Wipper, Geschäftsführer der Fahrzeugbau und Landtechnik GmbH aus
Wanzleben (Sachsen-Anhalt). Der 37 Jahre
alte Betriebsleiter arbeitet seit 18 Jahren im
Unternehmen, das seine Eltern im Jahr
1991 aus einem ehemaligen DDR-Landtechnikbetrieb aufgebaut haben. Der Betrieb verkauft heute vor allem Traktoren
und Mähdrescher von Deutz-Fahr, aber
auch Bodenbearbeitungsgeräte von Lemken, Amazone, Lely und Welger. Ein weiteres Standbein ist die Umrüstung von ehemaligen DDR-Anhängern des Typs HW 80.
„Wir rüsten diese von 12 auf 15 t um, indem
wir sie auflasten und mit neuen Aufbauten
versehen“, beschreibt Wipper.
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters
Ende 2010 übernahm er kurzer Hand zusammen mit seiner Mutter die Geschäftsführung.
Als Deutz-Fahr-Händler lernte er auf einem Verkäuferseminar den Unternehmensberater Helmut Machemer kennen und engagierte ihn für eine Betriebsberatung. „
Da ich als Geschäftsführer noch nicht viel
Erfahrung hatte, wollte ich, dass ein Außenstehender einmal den Betrieb durchleuchtet und mich auf mögliche Schwachstellen
aufmerksam macht“, begründet er diesen
Schritt.
Die Betriebsanalyse durch Helmut Machemer hat ihm folgendes gezeigt: Der Betrieb ist zwar gesund, zeigte aber noch gewissen Schwachstellen:
n ›Die Handelsspanne (Rohertrag) ist zu
niedrig und bietet noch Potenzial.
n ›Der Verkaufsraum ist mehr ein Warenumschlagsplatz, Warenannahme und –ausgänge sowie Ersatzteilverkauf finden in einem einzigen Raum statt.
n ›In der Werkstatt und auf dem Gelände
haben sich im Laufe der Jahrzehnte viele
ausrangierte Bauteile wie alte Einspritzpumpen, Anhängerbremsventile und anderes Gerümpel angesammelt.
n ›Die Zuständigkeiten der Belegschaft
sind nicht klar definiert.
Wie Matthias Wipper nach der Beratung seinen Betrieb optimiert hat, lesen Sie auf S. 2.
Eine unrentable Werkstatt muss nicht sein.
Eine ehrliche und genaue Überprüfung der
Arbeitsabläufe sowie der Höhe der Werkstattpreise hilft, sich der eigenen Schwächen bewusst zu werden. .
Doch anstatt die Werkstattpreise anhand
der tatsächlichen Kosten zu kalkulieren,
orientieren sich Händler eher an den Preisen der Mitbewerber. Daher sind in vielen
Betrieben höhere Preise tabu. „Wenn ich
das mache, laufen mir doch die Kunden
weg!“, lautet die landläufige Meinung.
Dieser Denkansatz verhindert jedoch einen rentablen Betrieb der Werkstatt.
Ein Beispiel dafür, wie ein Händler höhere
Stundenlöhne und damit mehr Umsatz im
Betrieb erreichen kann, stellen wir Ihnen in
diesem Newsletter vor.
Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen
Ihr
Helmut Machemer GmbH
Heinrich-Hertz-Str. 4
D-79211 Denzlingen
Tel.: 07666 / 93 23-0
Email: [email protected]
Höhere Stundenlöhne für mehr Rohertrag
Nach der Beratung hat Matthias Wipper die ersten Empfehlungen von
Helmut Machemer gleich umgesetzt.
Jetzt gleicht der
Verkaufsraum nicht
mehr einem Warenumschlagsplatz.
Hier entsteht jetzt
auf 60 m2 der neue
Ersatzteil-Shop.
Nach der mehrtägigen Betriebsanalyse hat Berater Helmut Machemer
zahlreiche Empfehlungen zur Optimierungen des Betriebes gegeben. Einige
davon hat Matthias Wipper zum Teil
sofort umgesetzt hat:
1. Aufräumaktion
In einer groß angelegten Aufräumaktion sind Werkstatt und Betriebsgelände entrümpelt worden. „Dabei
haben alle Mitarbeiter mit angepackt“,
schildert Wipper.
In den nächsten Jahren sollen weitere Maßnahmen folgen wie z.B. der Abriss einer alten Halle.
2. Mitarbeitergespräche
Ein Kernelement bei der Beratung
von Helmut Machemer sind auch Mitarbeitergespräche. „Wir haben diese
sowohl mit der ganzen Belegschaft als
auch mit einzelnen Mitarbeitern durchgeführt“, berichtet der Geschäftsführer.
In dem Betrieb arbeiten insgesamt
16 Mitarbeiter: Drei im Verkauf, drei
im Ersatzteillager, einer in der Buchhaltung und der Rest in der Werkstatt.
Bei den Gesprächen sollte jeder
Mitarbeiter seinen persönlichen Stellenwert im Unternehmen erkennen.
Zur Sprache kam auch die künftige Organisation, genau definierte Verantwortungsbereiche und Sauberkeit sowohl bei den einzelnen Arbeitsplätzen
als auch im Betrieb allgemein.
Die Mitarbeitergespräche haben dazu geführt, dass sich gerade die jüngeren Kollegen stärker mit dem Betrieb
identifizieren. Sie bringen seitdem auch
verstärkt eigene Ideen ein, z.B. zur Gestaltung der Außenflächen und zur Verbesserung der Werbung für den gesamten Betrieb.
3. Separater Eingang
Zur Steigerung der Übersichtlichkeit hat die Warenannahme für die
Werkstatt einen separaten Eingang erhalten. Außerdem ist einzusätzliches
Büro angrenzend an die Werkstatt entstanden.
Ein neuer Anstrich des Verkaufs-
raums hat die Attraktivität zusätzlich
gesteigert.
4. Ersatzteil-Shop
Für mehr Umsatz baut Wipper jetzt
auch ein Shop-in-Shop-Geschäft mit
dem Partner Granit Parts für Ersatzteile auf. „Wir haben relativ viele Kunden
mit Fremdfabrikaten. Der Umsatz bei
den Ersatzteilen von Granit beträgt
rund 160.000 € im Jahr und ist ein wichtiges Standbein“, erklärt Wipper. Mit
dem Granit-Shop sollen sich die Kunden selbst bedienen können, was den
Umsatz im Ersatzteilverkauf erhöhen
soll. Zur Unterstützung dieses Geschäfts, aber auch für den Verkauf allgemein ist ein neuer Mitarbeiter eingestellt worden, der im Innen- und Außendienst tätig ist.
5. Höhere Stundenlöhne
Für eine höherer Handelsspanne
hat Wipper die Stundenlöhne in der
Werkstatt angehoben. „Das stieß zunächst nicht auf Gegenliebe der Kunden. Aber wir haben die höheren Preise mit der Neustrukturierung der
Werkstatt begründet, was die Kunden
größtenteils eingesehen haben“, beschreibt er diesen Prozess.
Noch sind die Umstrukturierungen
nicht abgeschlossen: Der Betrieb hat
dafür einen Fünfjahresplan erstellt.
Dennoch ist der Umsatz im Betrieb
bereits nach wenigen Monaten spürbar
gestiegen. Geschäftsführer Wipper ist
zufrieden: „Ich bin Herrn Machemer
sehr dankbar, dass er uns in vielen Bereichen die Augen geöffnet und einen
Weg zur Optimierung des Betriebes
aufgezeigt hat.“

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