höhenkranker darm 8. swiss pharma forum tschüss bern!

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höhenkranker darm 8. swiss pharma forum tschüss bern!
CHF 5.80 | www.otxworld.ch | Nr. 123 | Dezember 2015
TSCHÜSS BERN!
HÖHENKRANKER DARM
8. SWISS PHARMA FORUM
Zwei abtretende, renommierte
Parlamentarier blicken zurück.
Neue Studiendaten zeigen, wie
Höhe Entzündungen fördert.
Der Kongress zum Thema «Neue Märkte» kam bei den
Teilnehmenden gut an – auch wegen seiner Event-App.
→ 6
→ 42
→ 30
Es braucht nicht viel,
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03
Isabelle Mahrer, Verlagsleitung
FORTSCHRITTE
Liebe Leserin, lieber Leser
«Fortschritt besteht nicht in der Verbesserung dessen, was war, sondern
in der Ausrichtung auf das, was sein wird.» Dieses Zitat von Khalil Gibran
nahmen wir uns zu Herzen und haben ein paar spannende Artikel und Berichte
für Sie zusammengestellt. Zwei abtretende Parlamentarier standen unserem
Redaktor Hans Wirz Red und Antwort auf Fragen wie: Haben Sie Ihre hochgesteckten Ziele erreicht? Welche Probleme stehen im nächsten Jahr an? Welche
Trends sehen Sie im Gesundheitswesen? Technisch fortschrittlich – mit einer
Event-App – präsentierte sich das 8. Swiss Pharma Forum, bei dem Referenten,
Podiumsteilnehmer und über 170 Gäste im Mittelpunkt standen. Einen sehenswerten Rückblick in Bildern und mit interessanten Statements lesen Sie
ab Seite 30.
Ab Januar werde ich wie Sie auf die OTXWORLD warten, um mich informieren,
begeistern und überraschen zu lassen: Nach zwölf Jahren heisst es Abschied
nehmen und meinen persönlichen Fort-Schritt anzugehen. Ich wünsche Ihnen
alles Gute und vielen herzlichen Dank, dass Sie mich auf meinem SanatrendWegstück begleitet haben.
Herzlichst
Isabelle Mahrer
OTX World | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
04
→ 27
POLITIK
5
«Einen Meilenstein geschafft»
Jahres-Fazit des SDV von Elisabeth Huber
6
? !
25
Pharmakus
27
Drogerieforum über Selbstmotivation
Was gutes Coaching, Einzigartigkeit und Beständigkeit bewirken
30
Tschüss Bern – Adieu Parlament!
Hochstehend, spannend, intensiv
Zwei Ex-Parlamentarier nehmen Stellung
Bericht vom 8. Swiss Pharma Forum von OTXWORLD
8
Kolumne – Zukunftsgeschichten
34
Markt und Menschen in Kürze
10
Mehr Geld könnte Kosten reduzieren
37
Kein Stein, der auf dem anderen blieb
Gesundheitsförderung im Kanton Baselland
12 Politik in Kürze
16 Generikus
? !
Wie die Sternen-Apotheke die Kundenfläche verdreifachte
WISSEN UND WISSENSCHAF T
38
Psychische Belastung bei Mitarbeitenden
News von der 4. Netzwerktagung Psychische Gesundheit
WIRTSCHAF T UND FINANZEN
17
Wirtschaft und Finanzen in Kürze
18
Pharma unter Druck
39
Schüttelfrosch
42
Höhenschübe für Darmzotten
Aktuelle Forschungsresultate bei chronischen Darmentzündungen
Was macht der Industrie zu schaffen?
45
Zukunft Integrative Medizin
Internationales Symposium am Universitätsspital Zürich
MARK T UND MENSCHEN
22
Markt-Trends
23
Impfen im Fokus des AVKZ
Herbstversammlung vor dem «Zürcher Startschuss»
24
Alle Ampeln stehen auf Grün
Die Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS hat viel zu bieten
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
47
Wissen und Wissenschaft in Kürze
47
Impressum
NEU
POLITIK | 05
«EINEN MEILENSTEIN
GESCHAFFT»
? !
INTERVIEW
Das Jahr 2015 geht langsam aber sicher dem
Ende zu. Und mit ihm eine ereignisreiche Zeit
für die Pharma-Branche. OTXWOLRD hat bei
Elisabeth Huber, Leiterin des Bereichs Politik
und Branche des Schweizerischen Drogistenverbandes SDV nachgefragt, wie sie das zu Ende
gehende Jahr aus Sicht der Drogisten einstuft,
was der Verband im letzten Jahr politisch erreicht hat und was die Branche im nächsten
Jahr erwartet.
Noch ist die HMG-Revision nicht vom
Tisch der Parlamentarier, trotzdem wurde
einiges entschieden. Welche Artikel, bei
denen sich Nationalrat und Ständerat einig
geworden sind, haben Einfluss auf die
Drogeriebranche?
Elisabeth Huber: Seit den Beratungen des Ständerats in der Wintersession 2014 steht fest, dass
mit der Verabschiedung des revidierten Heilmittelgesetzes durch das Parlament die Drogistinnen und Drogisten HF zukünftig alle nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel abgeben
dürfen. Damit ist ein Meilenstein im Zusam-
«Künftige Rahmenbedingungen
konnten in kleinen Schritten
verbessert werden.»
Elisabeth Huber, SDV
menhang mit den erweiterten Abgabekom­
petenzen von Drogistinnen und Drogisten geschafft. Wichtig für die Drogeriebranche ist auch
der Beschluss in Artikel 67 Abs. 3. Darin wird
festgehalten, dass nebst den Zulassungsin­ha­
berinnen und Medizinalberufen auch die Drogistinnen und Drogisten respektive deren Verbände an der Stiftung beteiligt sind, welche ein
elektronisches Verzeichnis der Arzneimittel­
informationen betreibt.
Foto: zVg
Elisabeth Huber, Leiterin des Bereichs Politik und Branche des Schweizerischen Drogistenver­
bandes SDV, ist mitten drin im politischen Geschehen in Bern. Sei das bei der laufenden Revision
des Heilmittelgesetzes oder bei sonstigen Entscheiden. Was ist alles gelaufen?
Text: Katharina Schwab
Elisabeth Huber, Leiterin des Bereichs Politik und
Branche des Schweizerischen Drogistenverbands.
Nicht nur das HMG beschäftigte das Parlament, sondern auch andere Gesetze.
Welche haben direkten Einfluss auf die
Arbeitswelt der Drogisten?
Sowohl Ständerat als auch Nationalrat haben in
ihren Beratungen zum neuen Bundesgesetz zum
elektronischen Patientendossier beschlossen, dass
der Begriff «Gesundheitsfachperson» so angepasst wird, dass eindeutig klar ist, dass Drogistinnen und Drogisten im Zusammenhang mit
diesem Gesetz zu den Gesundheitsfachpersonen
zählen. Dieser Entscheid ermöglicht auch die zukünftige Arbeit der Drogistinnen und Drogisten.
Auf der Homepage des SDV steht, dass
der Verband bei folgenden Gesetzgebungen
mitwirkt: Chemikalien-, Krankenver­
sicherungs-, Lebensmittel-, Mehrwertsteueroder Arbeitssicherheitsgesetzgebung.
Wurde in diesen Bereichen etwas erreicht?
In diesen verschiedenen Bereichen ist der SDV
grundsätzlich ständig tätig, immer mit dem Ziel,
möglichst gute und im Alltag umsetzbare Rahmenbedingungen für die Drogerien zu etablieren. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf dem
Chemikalienrecht und der Lebensmittelgesetzgebung. Bis Ende Oktober hatten wir die Möglichkeit, zu insgesamt 27 Lebensmittelverordnungen
Stellung zu beziehen. Der SDV hat diese Verordnungen gesichtet, die für die Drogeriebranche
relevanten vorgeschlagenen Neuregelungen evaluiert und entsprechend eine Stellungnahme ausgearbeitet. Im Fokus standen dabei insbesondere
die Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel, die Verordnung über kosmetische Mittel und
die Verordnung über Lebensmittel für Personen
mit besonderem Ernährungsbedarf. Im Zusammenhang mit den umfassenden Änderungen im
Chemikalienrecht – insbesondere der Einführung der GHS-Kennzeichnung – in den letzten
Jahren hat der SDV in diesem Jahr einen eLearningkurs über die notwendige Sachkenntnisse
zur Abgabe von Chemikalien im Fachhandel erarbeitet.
Wie lautet Ihr Fazit zum politischen Jahr
2015 für die Drogerien?
Mithilfe von konsequenter und hartnäckiger
Arbeit sowie dem Austausch mit anderen Verbänden konnten die zukünftigen Rahmenbedingungen für Drogerien in kleinen Schritten verbessert werden.
Was erwarten Sie im politischen Bereich
vom Jahr 2016?
Wir gehen davon aus, dass die Beratungen im Parlament zum Heilmittelgesetz im ersten Halbjahr
2016 abgeschlossen werden. Das revidierte Heilmittelgesetz wird zur Folge haben, dass diverse
Ausführungsbestimmungen angepasst werden
müssen. Der entsprechende Vernehmlassungsprozess wird uns sicherlich dann stark betreffen.
Im Weiteren bleiben wir mit verschiedenen Anpassungen von Gesetzen und Verordnungen im
Berufsbildungsbereich am Ball.
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
06 | POLITIK
In Sachen Gesundheitswesen spielen die
Kantone die Musik. Aber «Bern» gibt
den Ton an und dirigiert das Orchester.
TSCHÜSS BERN – A Alle vier Jahre wird das Parlament wieder erneuert, so auch dieses Jahr. Was immer voraussetzt, dass
einige der Parlamentarierinnen und Parlamentarier nicht mehr gewählt werden. Respektive freiwillig
zurücktreten, meist mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn neben den ständigen
sachlichen Auseinandersetzungen ergeben sich auch zahlreiche Freundschaften.
Text: Hans Wirz
Wir haben alle aus der Gesundheitskommission
zurückgetretenen Parlamentarierinnen und Parlamentarier nach ihren Erfahrungen im Parlamentsbetrieb angefragt. Die meisten waren zu beschäftigt zum Antworten, andere wollten sich
ganz einfach nicht mehr äussern – was zu respektieren ist. Immerhin haben sich zwei ausserordentliche Persönlichkeiten befragen lassen und
offen geantwortet. Nicht überraschend, denn
beide haben über sehr viele Jahre prägnant, fair,
aufrichtig und nachhaltig politisiert. Sie waren
eine Bereicherung für den Parlamentsbetrieb
und haben sich immer mit Hinblick auf die Bevölkerung eingesetzt: Christine Egerszegi und
Toni Bortoluzzi.
«Jedes Jahr wurde strenger»
Das sagt Christine Egerszegi (FDP) gleich zu
Beginn des Gesprächs. Will heissen, «man weiss
mit den Jahren immer mehr von einer Sache»,
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
was offenbar zu mehr Leistung anspornt. Die
Frau, die eher weniger nach Parteiparolen, dafür mehr nach ihrem Wissen und Gewissen politisiert hat, war 20 Jahre im Parlament. 12 Jahre
davon im Nationalrat, acht im Ständerat. Dazu
einige ihrer Aussagen und Positionen.
■ Als Christine Egerszegi ins Parlament kam war
das neue Krankenversicherungsgesetz schon
aufgegleist. Für sie war das eine ausserordentlich wichtige Angelegenheit: «Dieser Schritt hat
gewährleistet, dass die ganze Bevölkerung in
den Genuss einer hervorragenden Krankheitsbekämpfung kam. Unabhängig vom sozialen
und finanziellen Status.» Die Stärke eines Landes messe sich doch am Wohle der Schwachen.
■ Im Laufe der Jahre sei es schwieriger geworden,
im Parlament ausgewogene Kompromisse zu
finden. Vielleicht, weil Geld immer mehr Gewicht bekomme. «Damit der gesunde Kompromiss entstehen kann, muss man immer sowohl
das Wirtschaftliche als auch das Soziale im Auge
behalten und gegeneinander abwägen.» Alle finanziellen Überlegungen würden von Gesunden gemacht – ist man dann aber selber krank,
sehe «die Sache» ganz anders aus.
■ Das Lobbying sei viel aufdringlicher und professioneller geworden. Als weitere gut wahrnehmbare Veränderung im Parlament sei die Beschleunigung durch die technische Entwicklung
zu nennen. «Alles kommt sofort aufs Netz, also
muss man viel umsichtiger kommunizieren.»
■ Viel Tempo habe Bundesrat Alain Berset gebracht. Christine Egerszegi hält grosse Stücke
auf ihn. «Er beschafft beispielsweise in Sitzungen über Mittag die richtigen Informationen,
wenn sie als wichtig erachtet werden.» Er höre
gut zu, sei schnell und aufgestellt – «Ein neuer
Typus von Politiker.»
■ Nicht gelungen sei die notwendige Verstärkung
von Prävention und Gesundheitsförderung.
Illustration: © JiSign, Fotolia.com
07
DIEU PARLAMENT!
«Es gibt halt sehr viele Partikularinteressen,
die nicht gerne oder gar nicht auf­gegeben
werden.» Da spiele die Verhinderungstaktik
eine grosse Rolle. Obwohl doch klar sei, dass
die Pflegekosten «steigen und steigen», die
mit mehr Prävention mindestens teilweise zu
vermeiden wären. Die Politik agiere manchmal eher kurzfristig und kurzsichtig. «Man
will immer sofortige und messbare Erfolge»
und agiere so überhaupt nicht nachhaltig – speziell, was die Verhinderung von Pflegeaufwand betreffe.
■ Schade sei, dass «wohl wegen falscher Namensgebung» Managed Care keine Gnade fand vor
der Wählerschaft. «Wir haben zwar mehr integrierte Versorgung, aber die wird von den Krankenversicherern bestimmt, statt von den Leistungserbringern.»
■ Positive Resultate gibt es aber auch: Etwa den
Risikoausgleich, oder den niederschwelligeren
Zugang zu neuen Erstanlaufstellen (wie beispielsweise die Apotheken) zwecks Entlastung
der überforderten Hausärzte. Dann sei die verbesserte Krankenversicherungsaufsicht als Positivum zu erwähnen, aber auch die Pflegefinanzierung und der Hausarztartikel. Ebenfalls
werde die Pflege als selbstständiges Fachgebiet
immer besser er- und anerkannt.
«Die Stärke eines Landes misst
sich am Wohle der Schwachen.»
Christine Egerszegi (FDP)
■ Zukünftige Probleme? «Die Krankheitskosten
dürften nicht mehr steigen als die Teuerung»,
davon ist Christine Egerszegi überzeugt. Bezüglich dem Einsatz von Mitteln werde die Ethik
immer wichtiger. «Beispielsweise beim Umgang
mit Situationen ums Lebensende braucht es gesellschaftliche Diskussionen, bevor die Politik
sich das Thema annimmt.» Andere zu erwartende Entwicklungen seien beispielsweise EHealth, Robotik, der Nachwuchs und die Durchlässigkeit zwischen den Leistungserbringern.
Sowie «deren entsprechende gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung». Plus Verbesserungen im ambulanten Bereich.
■ Christine Egerszegi ist zufrieden mit ihrer Arbeit im Parlament. «Ich hatte die Möglichkeit,
viel mitzugestalten. Für viele meiner Anliegen
konnte ich Mehrheiten gewinnen.» Das sei mög-
lich geworden, weil sich im Parlament «immer
wieder gute Leute zusammenfinden». Basis sei
gegenseitiges Vertrauen, und das aufzubauen
brauche Zeit. «Meine Resultate wurden besser,
je mehr das Vertrauen wuchs.»
Christine Egerszegi bleibt uns als Politikerin
trotz Rücktritt ein Stück weit erhalten: Sie wird
am 1. Januar 2016 das Präsidium der BVG-Kommission übernehmen. Das kommt gelegen, weil
sie sich wie kaum jemand intensiv mit der «Altersvorsorge 2020» auseinandergesetzt und entsprechende Vorarbeit geleistet hat. «Jetzt ist es
richtig, entsprechende Schritte zu einer Flexibilisierung des Rentenbezugs zu machen.»
«Einiges blieb auf der Strecke»
Toni Bortoluzzi (SVP) hat während 24 Jahren
im Nationalrat politisiert. Immer nach seinen
Überzeugungen und nachhaltig zugunsten der
Bevölkerung. Immer nach dem gesunden Menschenverstand – und als einer der sehr wenigen
handwerklich arbeitstätigen Parlamentarier. Für
ihn stand der gesunde Menschenverstand im
Vordergrund. Und er konnte «die Sache» nicht
nur kurz und «trocken» auf den Punkt bringen,
sondern auch eine feine Klinge führen. Hier nun
zum Abschied seine Meinungen und Positionen.
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
08 | POLITIK
Fotos: © www.parlament.ch
ZUKUNFTSGESCHICHTEN
2 019
2 018
2 017
2 016
2015
SCHUTZ VOR
DATENSCHÜTZERN
Christine Egerszegi war 12 Jahre im Nationalrat und
Toni Bortoluzzi vertrat während 24 Jahren im Nationalrat
acht Jahre im Ständerat. Im Prinzip für die FDP, aber
konsequent die Grundwerte der SVP. Einfühlsam und mit
immer wieder mit einer eigenständigen Politik.
gesundem Menschenverstand.
■A
n seine Erwartungen beim Eintritt ins Parlament kann er sich nicht genau erinnern. «Ich
war sicher überwältigt, vor allem auch ein bisschen stolz, Mitglied des eidgenössischen Parlaments zu sein.» Und er habe sich vorgenommen,
Einfluss zu nehmen. Das habe sich in einigen
Dossiers erfüllt. «Allerdings hat es auch einige
Jahre gedauert, viel Aufwand und Geduld erfordert.» Vertrauensaufbau brauche eben Zeit.
■E
s sei ihm allerdings nicht gelungen, «die stetig
wachsende Soziallast zu stoppen und die generelle Stärkung der staatlichen Einflussnahme zu
begrenzen.» Toni Bortoluzzi hat sich tatkräf­tig und unbeirrt für mehr Eigenverantwortung
eingesetzt.
■D
ie lange Zeit von 24 Jahren habe im Gesundheitswesen vor allem eine Professionalisierung
gebracht. Aber: «Begünstigt durch eine geänderte Kommunikation, durch bessere Entschädigungen und die damit einhergehende zunehmende Ineffizienz ist die zeitliche Belastung
der Parlamentsmitglieder deutlich angestiegen.»
Zusammenfassend müsse man also sagen, dass
Versorgung, medizinische Leistungen und die
Solidarität gestärkt wurden. Die Anreize zur
Eigenverantwortung und zu zurückhaltendem Umgang mit dem Angebot blieben allerdings – wie schon erwähnt – auf der Strecke.
■ Auf die hauptsächlichen aktuellen und zukünftigen Problemstellungen im Gesundheitswesen angesprochen meint Toni Bortoluzzi: «Die
Freiheit des Angebots von Versicherungen und
Leistungserbringern müsste im Interesse der
obligatorisch Versicherten verbessert werden.
Die Finanzierung braucht Korrekturen und die
zunehmenden Fälle der Langzeitpflege sind
eine der innenpolitisch grössten Herausforderungen.» Auch brauche es mehr Vertragsfreiheiten für die Akteure. «Weniger staatliche Einflussnahme und dafür mehr Wettbewerb.»
■ Er zieht für sein 24-jähriges Wirken im Parlament eine eher gemischte Bilanz. «Die gesellschaftliche und politische Grosswetterlage hat
sich mehrheitlich nicht in meinem Sinn entwickelt. Mehr Staat und weniger eigenverantwortliche Bürger. Im Detail konnte ich dazu beitragen, dass die Sozialversicherungen in unserem
Land nicht noch mehr Ressourcen in Anspruch
nehmen und in einigen Fällen der Vorsorge, wie
IV und Altersvorsorge oder die Langzeitpflege
in richtige Bahnen gelenkt wurden. Ich glaube
auch in den Dossiers der Sozialversicherungen
in der Partei entscheidende Impulse gegeben
zu haben.»
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
In Zukunft will Toni Bortoluzzi «mit einigen ehrenamtlichen Mandaten versehen, den Kontakt
mit der Politik mindestens teilweise aufrechterhalten.» Was dem Gesundheitswesen nur nützen kann.
Die jüngsten terroristischen Anschläge in
Europa haben der Diskussion rund um
Datenschutz neue Aktualität verliehen:
Überwogen bislang diejenigen Stimmen,
die vor Eingriffen in die Privatsphäre und
insbesondere vor übertriebener Überwachung des elektronischen Datenverkehrs
warnten, sehen nun viele Bürger vermehrt
auch die positiven Seiten. Denn falsch
verstandener Datenschutz kann durchaus auch Gefahren bergen. Künftig dürfte
sich die Diskussion im Spannungsfeld
zwischen persönlicher Freiheit einerseits
und öffentlichem Interesse anderseits
noch verstärken. Vielleicht überlegt sich
auch manch einer, ob wir es mit dem Thema Datenschutz in der Vergangenheit
nicht doch etwas zu eng gesehen haben.
Wie sieht es da im Gesundheitswesen
aus? Mit Blick in die Zukunft sind die Datenschützer gefordert, um nicht als Fortschritts- und Gesundheitsverweigerer
in die Annalen einzugehen. Es ist zwar
nicht falsch, dass «Gesundheitsdaten
besonders sensitiv sind». Doch, so das
Zitat des Zürcher Datenschutzbeauftragten weiter, ist es fraglich, ob wirklich jedermann «Informationen über die ei­gene
Gesundheit nur mit den engsten Vertrauenspersonen teilen möchte». Wir fragen
uns: Wie können wir die Daten der Pa­
tienten von Selftracking-Applikationen
wirklich nutzen, wenn wir sie nicht mit
Fachpersonen teilen und wenn wir sie vor
lauter Datenschutz nicht mit weiteren
Daten, etwa von früheren Arztbesuchen,
kombinieren und Schlüsse daraus ziehen? Der Patient muss Interesse daran
haben, dass der Apotheker bei der Me­
dikamentenabgabe zum Beispiel vom
Bluthochdruck weiss. Schützen wir also
künftig nicht die selbsternannten Datenschützer sondern unsere Gesundheit!
Daniel M. Späni
ANTISTRESS AG INFORMIERT | 09
PUBLIREPORTAGE
DIE WERTVOLLEN
HELFER FÜR DEN WINTER
Die kalte Jahreszeit und die trockene Heizungsluft machen unsere Schleimhäute in den Atemwegen
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OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
10 | POLITIK
MEHR GELD KÖNNTE
KOSTEN REDUZIEREN
? !
INTERVIEW
Während Gesundheitsförderung den Menschen
dazu anhalten will, mit einem entsprechenden Lebensstil sein allgemeines Wohlbefinden zu steigern, zielt Prävention klar auf die Vermeidung
ganz bestimmter Krankheiten. Die Grenzen zwischen Gesundheitsförderung und Prävention sind
allerdings oft fliessend. Und: Entsprechend unserem Demokratieverständnis präsentieren sich die
Programme der Kantone sehr unterschiedlich.
Wir zeigen Ihnen einige Charakteristiken der Gesundheitsförderung Baselland auf. OTXWORLD
hat sich im Gespräch mit Frau Dr. Irène Renz,
Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung im
Amt für Gesundheit des Kantons Basel-Landschaft, infor­mieren lassen.
Foto: Hans Wirz
Gesundheitsförderung und Prävention sparen Krankheitskosten ein. Das ist erwiesen. Weshalb die
Kantone längst entsprechende Programme entwickelt haben. Nicht zuletzt auch, weil ein hoher Grad
von Volksgesundheit ein enormes volkswirtschaftliches Plus bedeutet. Wie funktioniert kantonale
Prävention und Gesundheitsförderung? Wir stellen ein Beispiel vor.
Text: Hans Wirz
Unsere Gesprächspartnerin
Dr. Irène Renz, Leiterin der
Abteilung Gesundheitsförderung
des Kantons Basellandschaft.
«Die direkte Interaktion mit
Wie sind Angebot und Leistungserbringung
im Kanton Baselland organisiert?
Unser Team erfüllt einen Leistungsauftrag der
Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion.
Im Rahmen dieses Auftrags erteilen wir Auskünfte, beraten und realisieren Projekte – das sind
unsere drei Basis-Leistungen. Damit sind wir ein
nur kleiner Teil des Gesamtangebotes im Kanton;
die Hauptleistung wird durch eine Vielzahl von
Fachpersonen in vielen Institutionen sichergestellt. Wir arbeiten oft auch im Auftrag vom Bund
respektive des Bundesamts für Gesundheit BAG.
Etwa im Bereich Schwangerschaftsberatung.
Beispielsweise mit dem Ziel ...
... den öffentlichen Raum für Kinder zurückzuerobern. Wichtige Umsetzungspartner sind bei
diesem Ansatz das «Kinderbüro Basel» oder das
«Kinderkraftwerk».
Wie gross ist Ihre Abteilung?
Wir sind ein Team von fünf Personen, das im
Moment – trotz der angespannten finanziellen
Situation – mit einem Sparprogramm das Beste
zu erreichen versucht.
Was sind die Kommunikationsmittel, mit
denen Sie arbeiten?
Nach unseren Erfahrungen bringt die direkte Interaktion mit den Menschen am meisten Erfolg.
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
den Betroffenen bringt am
meisten Erfolg.»
In diesem Sinne unterstützen wir zahlreiche Leistungserbringer, die genau so arbeiten und individuelle Informationsvermittlung ermöglichen.
Etwa im Bereich der Mütter- und Väterberatung.
Wir bieten aber auch Informationen im Internet
an und sind sehr aktiv auf der Gemeindeebene.
Wie gehen Sie vor in der Zielsetzung
und Planung?
Unsere Grundlage ist ein Dreijahreskonzept,
das von der Direktion bewilligt wird und in
dem die hauptsächlichen Wirksamkeitsbereiche festgelegt sind. Dann werden Konzepte erstellt und die Planung aufgenommen. Basierend
darauf suchen wir geeignete Leistungserbringer
respektive melden sich Leistungserbringer mit
Angeboten. Anschliessend gibt es Absprachen,
Verträge und entsprechende Kontrollen. Alles
ist auf Langfristigkeit ausgelegt, oft auf mehrere
Jahre. Entscheidend, und das ist ein sehr wichtiger Faktor für uns und unsere Angebote, sind die
verfügbaren Finanzen – man könnte bedeutend
mehr machen.
Wie entwickeln Sie die Schwerpunkte
Ihrer Arbeit zugunsten der Verhinderung
von Krankheiten?
Wir sehen uns natürlich an, wo welche Krankheitskosten anfallen, welche Massnahmen und
Mittel es in den entsprechenden Bereichen be-
11
reits gibt. Wichtig für uns ist, dass wir etablierte
und evaluierte Massnahmen in unser Programm
aufnehmen.
und um die Weiterentwicklung von Programmen
geht. Man tauscht erfolgreiche Konzepte und entsprechende Unterlagen aus.
Gibt es eine Zusammenarbeit
mit anderen Kantonen?
Ja natürlich, etwa regelmässig regionale Treffen
der Gesundheitsförderungsbeauftragten. Bei denen es um gegenseitige Information, Erfahrungen
Was für Leistungen beziehen Sie von
der Gesundheitsförderung Schweiz?
Diese Organisation ist sehr wichtig für uns. Sie
entwickelt Datengrundlagen, evaluiert, erstellt
Konzepte. Beispielsweise für neue, spezielle Bereiche, etwa Gesundheitsförderung und Prävention im Alter, oder im psychischen Bereich.
«Der finanzielle Spielraum
für neue Angebote bezüglich
Gesundheitsförderung und
Prävention ist leider sehr klein.»
Dr. Irène Renz
Können Sie sich dort auch einbringen?
Ja, die Kantone sind im Stiftungsrat der Gesundheitsförderung Schweiz vertreten, wirken aber
auch in den sogenannten «Begleitgruppen» zu
einzelnen Themen mit.
Welchen Erfolg haben Sie in der Bevölkerung?
Eine schwer zu beantwortende Frage! Unsere
Arbeit ist auf Langfristigkeit ausgelegt, weil sie
auf den Lebensstil der Individuen einwirkt und
diesen hilft, eine gesunde Wahl zu treffen. Konkrete Resultate sind oft nicht sofort quantifizierbar. Zum Teil ist unsere Arbeit auch beeinflusst
durch nationale Zielsetzungen und Regelungen.
Was für uns immer zählt und uns motiviert, sind
positive Feedbacks von Fachpersonen und aus
der Bevölkerung zu unserer Arbeit.
Welche Rolle spielt die Politik?
Sie tut sich oft schwer mit dem Präventionsgedanken – vielleicht wohl eben, weil konkrete Resultate kurzfristig nicht leicht nachzuweisen sind.
So hat der Landrat Baselland erst kürzlich das
Budget für die nächste Periode des Programms
«Ernährung und Bewegung» nicht in der beantragten Höhe genehmigt. Der finanzielle Spielraum für neue Angebote bezüglich Gesundheitsförderung und Prävention ist leider sehr klein.
Weiterführende Informationen
www.gesundheitsfoerderung.bl.ch
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15–20 Tropfen (bis höchstens 30 Tropfen auf einmal). Kinder von 3–5 Jahren: 3–4 × täglich 5 Tropfen. Kinder von
6–12 Jahren: 3–4 × täglich 5–10 Tropfen (bis höchstens 15 Tropfen auf einmal). KI: Überempfindlichkeit auf
Codein; Fruktoseunverträglichkeit; akute Phase eines Asthmaanfalles; Divertikulitis; unmittelbar nach Darmopera­
tionen; bei Abhängigkeit von Opioiden; Kinder unter 3 Jahren. UAW: Es können Obstipation, gastrointestinale
Symptome, leichte Somnolenz, leichte Kopfschmerzen, Erhöhung des Tonus verschiedener Schliessmuskeln auf­
treten. I: Gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel mit sedierender Wirkung kann zu einer Verstärkung der
atemdepressorischen und sedierenden Wirkung führen. Gleichzeitige Verabreichung von MAO­Hemmern kann zu
einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkung führen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Analgetika kann sich die
analgetische Wirkung gegenseitig verstärken. P: Tropfflasche à 30 g. Tropftube à 30 g. Liste C. Kassenzulässig.
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POLITIK IN KÜR ZE
+++
POLITIK IN KÜR ZE
+++
POLITIK IN KÜR ZE
NACH DEM VERBOT DER STERBEHILFE
Es war eine emotionale, engagierte Debatte, wie sie das deutsche Parlament selten erlebt. Am Ende setzte sich das Verbot für
Sterbehilfe in Deutschland durch. Konkret ist etwa organisierte
Sterbehilfe durch einen Verein illegal und kann mit bis zu drei
Jahren Haft bestraft werden. Auch Ärzte machen sich strafbar,
wenn sie wiederholt mit schwerkranken Patienten über einen
möglichen Suizid sprechen. Der Entscheid des Bundestages
dürfte auch Auswirkungen auf die Schweiz haben. Bernhard
­Sutter, der Geschäftsführer der Sterbehilfeorganisation Exit,
­berichtet von einer steigenden Nachfrage aus Deutschland: «Wir
haben das bereits gespürt. Wenige Minuten nach dem Entscheid
haben wir erste Telefonate von Leuten erhalten, die sich über
eine Mitgliedschaft erkundigt haben.» Exit lehnt Anfragen aus
dem Ausland allerdings ab. Um Mitglied zu werden, muss man
einen Wohnsitz in der Schweiz haben. Verschiedene andere
Schweizer Sterbehilfeorganisationen, etwa Dignitas, handhaben
das aber anders. Jedes Jahr reisen mehrere hundert Menschen
in die Schweiz, um hier zu sterben. Diese Zahl dürfte nach dem
heutigen Entscheid in Deutschland weiter ansteigen.
+++
POLITIK IN KÜR ZE
+++
POLITIK IN KÜR ZE
GESTIEGENE LEBENSERWARTUNG
In Japan, Spanien, der Schweiz, Italien und Frankreich lag im
Vergleichsjahr 2013 die durchschnittliche Lebenserwartung
bei der Geburt bei über 82 Jahren. Japan ist mit 83,4 Jahren an
erster Stelle, gefolgt von Spanien mit 83,2 und der Schweiz mit
82,9 Jahren, wie die OECD bekannt gab. In keinem der 34 OECDLänder werden die Männer so alt wie in der Schweiz, nämlich
80,7 Jahre. Bei den Frauen liegen die Schweizerinnen mit einer
Lebenserwartung von 85 Jahren auf dem sechsten Platz. Dort
sind die Japanerinnen mit 86,6 Jahren an erster Stelle. In allen
OECD-Mitgliedstaaten zusammen lag die Lebenserwartung im
Schnitt bei 80,5 Jahren. Die Lebenserwartung steige jedes Jahr
um drei oder vier Monate und «nichts deutet auf eine Verlangsamung hin», stellte die OECD fest. Dies erkläre sich mit der
«Verbesserung des Lebensstils», einer besseren Bildung und
Fortschritten bei der Gesundheitsversorgung. Allerdings ist die
Lebenser­wartung sehr unterschiedlich je nach Land, und auch
zwischen den Geschlechtern gibt es Differenzen. Das Schlusslicht bildet Mexiko mit 74,6 Jahren hinter Ungarn, der Slowakei
und der Türkei. Laut der OECD sind für die niedrige Lebenserwartung in Mexiko vor allem das verbreitete Übergewicht aufgrund einer falschen Ernährungsweise verantwortlich sowie die
«sehr hohe» Zahl von Morden und Verkehrsunfällen.
Quelle: Oltener Tagblatt
WENIGER BAGATELLEN AM BUNDESGERICHT
Der Apothekenmarkt in Griechenland wird liberalisiert – in kleinen Schritten. Das Fremdbesitzverbot wird aufgehoben, das
Mehrbesitzverbot aber nur etappenweise gelockert. Der Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis und der Gesundheitsminister
Andreas Xanthos unterzeichneten einen Gesetzentwurf, mit
dem unter anderem der Apothekenmarkt liberalisiert wird. Nach
Inkrafttreten des neuen Gesetzes können Nichtapotheker sich
zunächst an maximal fünf Apotheken beteiligen. Bis 2020 darf
jedes Jahr jeweils eine weitere Apotheke hinzukommen, sodass
dann Miniketten mit bis zu zehn Apotheken existieren können.
Allerdings muss stets ein Apotheker mindestens 20 Prozent der
Anteile halten. Ausserdem soll dieser Apotheker dann für die
Führung der bis zu zehn Apotheken verantwortlich sein.
Der Bundesrat hat einen Vorentwurf für eine Änderung des
­Bundesgerichtsgesetzes veröffentlicht. Mit der Revision soll der
Zugang zum höchsten Gericht auf der einen Seite eingeschränkt,
auf der anderen Seite erweitert werden. Einschränkungen sind
vor allem für die weniger bedeutenden Fälle vorgesehen. Beispielsweise sollen nur noch Bussen über 5000 Franken beim
Bundesgericht angefochten werden können. Auch über erleichterte Einbürgerungen und gewisse ausländerrechtliche
Bewilligungen soll die Vorinstanz endgültig entscheiden. Nach
Ansicht des Bundesrats ist der individuelle Rechtsschutz in solchen Fällen ausreichend gewährleistet. Auf der anderen Seite
soll sich das Bundesgericht vermehrt mit grundlegenden Fragen
befassen können: Der Bundesrat möchte eine Beschwerde immer dann zulassen, wenn sich eine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung stellt oder wenn aus anderen Gründen ein
besonders bedeutender Fall vorliegt. Diese Regel würde beispielsweise dann gelten, wenn in Zivilsachen der nötige Streitwert nicht erreicht wird oder wenn eine Busse unter 5000 Franken ausgesprochen wurde. Im öffentlichen Recht könnte unter
Umständen Beschwerde gegen Beschaffungsentscheide oder
gegen Arzt- und Spitaltarife geführt werden. Die Vorschläge des
Bundesrats basieren auf einer Evaluation der Totalrevision der
Bundesrechtspflege. Die Vernehmlassung dauert noch bis Ende
Februar 2016.
Quelle: Apotheke Adhoc
Quelle: Berner Zeitung
Quelle: Radio SRF
GRIECHENLANDS LANGER WEG
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
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Schlaf Forte
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enthalten eine ausgewogene
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6 Jahren: 3 x täglich 1 Filmtablette. Anwendungseinschränkungen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe, nicht angeraten bei vorbestehender
Leberschädigung. Warnhinweise: Sehr selten teils schwerwiegende Leberschädigungen bei anderen Pestwurz-Extrakten. Bei Hinweisen auf Leberschädigung,
sofort absetzen. Unerwünschte Wirkungen: selten allergische Reaktionen, (z.B. Hautreaktionen). Abgabekategorie: D. Stand der Information: Mai 2007. Valverde® Beruhigung,
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Warnhinweise: Ungeeignet für Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz, mit Glucose-Galactose-Malabsorption oder mit Saccharase-Isomaltase-Mangel. Die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder
Maschinen bedienen zu können, können beeinträchtigt sein. Unerwünschte Wirkungen: selten Hypersensibilisierung, in Einzelfällen allergische Hauterscheinungen. Abgabekategorie: D. Stand der Information: November 2007. Valverde®
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Einschlafbeschwerden 1-2 Filmtabletten 1 Stunde vor dem Schlafengehen. Anwendungseinschränkungen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe. Warnhinweise: Vorsicht bei Arrhythmien, starkem Herzklopfen, pektanginösen Beschwerden.
Abgabekategorie: D. Stand der Information: November 2011. Valverde® Schlaf forte, Filmtabletten: Wirkstoffe: Trockenextrakte aus Baldrianwurzeln und Hopfenzapfen. Dosierung: Zum Einnehmen, Erwachsene und Jugendliche ab
12 Jahren: 1 Filmtablette (bei Bedarf 1 ½ Filmtabletten), Kinder ab 6 Jahren: ½ Filmtablette, 1 Stunde vor dem Schlafengehen. Anwendungseinschränkungen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe. Unerwünschte Wirkungen: Mit
unbekannter Häufigkeit Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen), sehr selten Hautreaktionen aufgrund der Hilfsstoffe. Abgabekategorie: D. Stand der Information: Januar 2015. Weitere Informationen:
www.swissmedicinfo.ch
Sidroga AG, 4310 Rheinfelden
14 | TOPPHARM AG INFORMIERT
NEUER PRÄSIDENT
BEI TOPPHARM
PUBLIREPORTAGE
Ende November 2015 haben die Mitglieder der TopPharm Gruppierung an ihrer Generalversammlung
mit der Wahl des neuen Präsidenten und Verwaltungsrates die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft
gestellt. Sowohl der ehemalige, als auch der neue Präsident, der ab 1. Januar 2016 übernimmt, sind
sehr glücklich und äussern sich zuversichtlich über die kommenden Herausforderungen.
Sie waren seit 2009 Präsident der TopPharm
Genossenschaft. Was zählen Sie zu den
grössten Erfolgen in dieser Zeit?
Für mich waren zwei Ereignisse in meiner Präsidialzeit besonders bedeutend: Erstens der Beschluss der Generalversammlung, dass wir als
ganze Gruppierung am Projekt «netcare» von
«pharmaSuisse» teilnehmen. Das Resultat ist das
erste Apotheken-Managed-Care-Angebot von
«SWICA». Zweitens das sehr erfolgreiche Joint
Venture der beiden führenden deutschschweizer Gruppierungen Rotpunkt und TopPharm.
Diese Zusammenarbeit, die hervorragend funktioniert, bringt den Mitgliedern der beiden inhabergeführten Gruppierungen eine starke Position in der Beschaffung und stärkt Mitglieder
und Gruppierung.
Felix Küng, ehemaliger Präsident der TopPharm
Genossenschaft, TopPharm Damian Apotheke Nuss­baumen, Fislisbach und Ehrendingen.
Interview mit Felix Küng
Warum ist Dr. René Jenni für Sie eine gute
Wahl als Ihr Nachfolger?
Dr. René Jenni war während den vergangenen
sechs Jahren ein sehr aktiver Vizepräsident, der
sein Ressort Marketing erfolgreich geführt hat.
Er wird von seinen Verwaltungsratskollegen geachtet. Er ist aber nicht nur ein Theoretiker, sondern führt die TopPharm Aktivitäten in seiner eigenen Offizin immer mit grossem Erfolg durch.
Er ist mein Wunschnachfolger.
Welche Ratschläge haben Sie ihm mit auf
den Weg gegeben?
Dr. René Jenni braucht keine Ratschläge des
abtretenden Präsidenten. Er wird die Gruppierung und den Verwaltungsrat nach seiner Art
führen.
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
Was gefällt Ihnen an TopPharm und was
werden Sie in Zukunft vermissen?
An TopPharm gefallen mir die vielen aktiven
und innovativen Mitglieder und die professionellen und motivierten Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Ich bleibe mit meinen drei Apo­
theken Mitglied von TopPharm und muss also
von TopPharm nichts vermissen.
Wo steht TopPharm in zehn Jahren?
TopPharm bleibt die grösste Gruppierung in der
Deutschschweiz und die Mitglieder erwirtschaften einen respektablen Teil ihrer Erträge aus
Dienstleistungen als Gesundheits-Coach.
Was haben Sie sich – auch privat – für die
nächsten Jahre vorgenommen?
Innerhalb TopPharm werde ich mich in der TopFonds AG weiter engagieren. Hier habe ich im
Sinn, meine betriebswirtschaftliche Erfahrung
in der Führung einer Apotheke unseren jungen
Mitgliedern weiterzugeben. Daneben werde ich
die nächsten 1,5 Jahre in meinen Apotheken geniessen und die Übergabe an meine Nachfolgerin sauber abschliessen. Danach werde ich mich
im Sommer vorwiegend dem Hochsee-Segeln
und im Winter dem Skifahren und Curlingspielen widmen.
Dr. René Jenni, neuer Präsident der TopPharm
Genos­senschaft, Inhaber der TopPharm LeonhardsApotheke, Zürich.
Interview mit Dr. René Jenni
Was begeistert Sie an TopPharm?
Alle die begeisterungsfähigen und innovativen
Apothekerinnen und Apotheker sowie alle Mitarbeitenden, die mit wahnsinnig viel Freude und
Elan ihren Beruf ausüben! Und es macht einfach
Spass, wie viele Innovationen man bei TopPharm
anreissen und auch umsetzen kann.
Sie waren sechs Jahre lang Vizepräsident des
TopPharm Vereins. Was reizte Sie daran,
Präsident zu werden?
Es liegt mir am Herzen, mein Wissen und meine
Erfahrung, die ich in all diesen Jahren im Vorstand und als Vizepräsident gesammelt habe,
noch besser umsetzen zu können. Ich möchte
TopPharm so positionieren, dass wir uns sowohl
bei unseren Partnern, als auch bei gesundheits-
15
politischen Institutionen klar abgrenzen gegenüber der Konkurrenz.
Unsere Mitglieder als deren Präsident zu repräsentieren und die Bedürfnisse einer Offizin
gegenüber unseren Partnern darzulegen, verspricht eine interessante Aufgabe zu werden. Ich
freue mich darauf, unsere intensiven VR-Sitzungen zu leiten und gemeinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten.
Welches werden Ihre ersten
Amtshandlungen sein?
Eine eigentliche erste Amtshandlung wird es so
nicht geben. Ich möchte das Ruder übernehmen
und das «TopPharm Schiff» weiterhin umsichtig und innovativ durch die in Zukunft wohl
stürmischen Gewässer führen. Das Hauptziel ist
und bleibt letztlich, die wirtschaftliche Ertragslage sämtlicher TopPharm Apotheken zu verbessern und als Gesundheits-Coach die erste
und attraktivste Anlaufstelle im Gesundheitswesen zu sein beziehungsweise zu werden.
Nennen Sie uns bitte drei Gründe, welche für
Sie als Präsidenten sprechen und die wohl zu
Ihrer Wahl geführt haben?
Ich probiere gern neue Sachen aus und bin ein
äusserst begeisterungsfähiger Mensch. Ich freue
mich, neue Strategien zu entwickeln und diese
dann gemeinsam mit unseren Mitgliedern und
unserer Geschäftsstelle Realität werden zu lassen. Ich bin schon seit 2006 im Vorstand und
hatte Einblick in alle Dossiers. In diesem Jahr
habe ich mich proaktiv in alle Präsidentendossiers eingearbeitet. Zudem kenne ich nach all den
Jahren die sehr motivierten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. Deshalb
bin ich überzeugt, viele neue Projekte lancieren
zu können.
Welchen Führungsstil haben Sie?
Ich pflege einen kooperativen Führungsstil, denn
nur gemeinsam sind wir stark. Dies gilt auch bei
wichtigen Entscheiden, sei dies im Verwaltungsrat, in der Apotheke oder an einer General­ver­
sammlung. Nur wenn möglichst viele hinter
einem Entscheid stehen, kann dieser auch erfolgreich umgesetzt werden.
Wo steht TopPharm in zehn Jahren?
TopPharm wird auch dann die grösste und innovativste Gruppierung unabhängiger Apotheken der Deutschschweiz sein. Mittendrin – statt
nur dabei! Als erste Anlaufstelle im Gesund-
NEUER TOPPHARM VERWALTUNGSRAT
An ihrer GV vom 24. November wählte die TopPharm Gruppierung
folgende Mitglieder in den Verwaltungsrat
1
2
3
4
5
6
1 Dr. René Jenni, TopPharm Leonhards-Apotheke, Zürich
2 Karin Fünfschilling, TopPharm Sonnen Apotheken & Drogerien, Niederglatt und Eglisau
3 Dr. Stefan Fritz, TopPharm Rathausapotheke, Bern
4 Dr. Matthias Studer, TopPharm Studer Apotheken, Liestal und Bubendorf
5 Dr. Max Caviezel, TopPharm Domat Apotheke, Domat TopPharm Apotheke & Drogerie Bonaduz
6 Lic. oec. HSG Carl Wich-Linder, Inhaber und Leiter Wich Immobilien GmbH, Wohlen
heitswesen etabliert uns nach und nach der
Gesundheits-Coach. Dank der verrechenbaren
Dienstleistungen werden wir in eine gesicherte
Zukunft schreiten.
Braucht es die selbstständige Offizin
in Zukunft überhaupt noch?
Ja, ja und nochmals ja! Wir sehen immer deutlicher die qualitativen und persönlichen Unterschiede zwischen Ketten und selbstständiger Offizin – in einer Gruppierung selbstverständlich.
Ein Gesundheits-Coach, wie wir ihn uns vorstellen, lässt sich in Kettenapotheken nicht erfolgreich umsetzen.
Was wünschen Sie sich vor allem für
TopPharm und für Sie persönlich?
Mein wichtigster Wunsch ist, dass wir die innovativste und grösste Apothekengruppierung in
der Deutschweiz bleiben und ich mit VR, Geschäftsstelle und unseren Mitgliedapotheken viel
Neues und Spannendes umsetzen können.
Kontakt
TopPharm AG
Grabenackerstrasse 15
4142 Münchenstein
Tel. 061 416 90 90
[email protected]
www.toppharm.ch
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
16
UNSERE PATIENTEN
LIEGEN UNS AM HERZEN.
DESHALB SIND WIR STETS MIT
DEM HERZEN BEI DER SACHE.
CHOTH130151 / Sept 2015
AbbVie verbindet den Pioniergeist eines jungen
Biotechnologieunternehmens mit der Stärke eines
erfolgreichen Pharmakonzerns. Davon profitieren
Patientinnen und Patienten in aller Welt. Unser Ziel
ist es, mit engagierter und kompetenter Forschung
innovative Therapien zu entwickeln, die eine bessere
Behandlung von Krankheiten und den Betroffenen
mehr Lebensqualität ermöglichen. Jedes Leben ist
aussergewöhnlich. Es muss uns deshalb ein Ansporn
sein, Aussergewöhnliches zu leisten.
abbvie.ch
MONSIEUR PRIX IST NICHT MONSIEUR QUALITÉ
Kürzlich hat sich der Preisüberwacher erneut negativ über die
Generikapreise geäussert, allerdings auf einer fraglichen Datenbasis: Zwar wurden zum ersten Mal die Produkte derselben Firma
verglichen, dafür enthält die Studie methodische Fehler. So wurden
z. B. für Deutschland die sogenannten Zwangsrabatte ab­gezogen,
diese fallen aber bei Festbetragsprodukten und/oder freiwilligen
Preissenkungen effektiv gar nicht mehr an. Zudem wurde auf dem
Niveau der Publikumspreise verglichen und ausser Acht gelassen,
dass diese bei uns die Vertriebsmarge enthalten, in einigen Auslandmärkten aber nicht. Schliesslich kann man sich auch fragen,
ob ein repräsentatives Bild entsteht, wenn man sich auf die Produkte einer Firma konzentriert und nur 20 Wirkstoffe betrachtet
und die anderen weit über 100 Generika auf dem Schweizer Markt
ausser Acht lässt.
Vor allem hinkt der Vergleich aber auch wegen der reinen Fokussierung auf den Preis: Die Leistung, die man dafür erhält, wird
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
völlig vernachlässigt. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass im
Ausland praktisch niemand Auslandpreisvergleiche für Generika
macht. Die Versorgungsysteme sind im patentfreien Bereich einfach zu unterschiedlich (dies im Gegensatz zu den Originalen, wo
das sogenannte «external reference pricing» üblich ist). In den
Niederlanden sind z. B. lediglich die Grosspackungen viel billiger
als bei uns. Wer nur einige wenige Tabletten für einen Verträglichkeitstest benötigt, muss dann den Rest wegwerfen (was auch
nicht billiger kommt) oder der Apotheker muss die Arzneien einzeln und in einem weissen Säckchen abgeben, so wie das bei uns
früher auch gemacht wurde – allerdings im letzten Jahrtausend!
Diese Versorgungsqualität ist hier nicht mehr akzeptabel.
Der Generikus meint: Solange M. Prix im Ernst von sich sagt, er sei
als Preisüberwacher für die Preise zuständig und nicht für die
Qualität, solange werden seine Forderungen einseitig bleiben und
das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht angemessen berücksichtigt.
17
WIRTSCHAF T UND FINANZEN IN KÜRZE +++ WIRTSCHAF T UND FINANZEN IN KÜRZE +++ WIRTSCHAF T UND FINANZEN IN KÜRZE
GESUNDHEITSAUSGABEN STEIGEN LEICHT AN
JEDER ZWEITE ARBEITER WIRD ÜBERFLÜSSIG
Die Gesundheitsausgaben steigen weiter an. Dies ist das Ergebnis der halbjährlichen Gesundheitsausgabenprognose der
KOF Konjunkturforschungsstelle, die sie mit einem Forschungsbeitrag von comparis.ch erstellt hat. Für dieses Jahr rechnet die
KOF mit einer Zunahme der gesamten Gesundheitsausgaben
von 2,9%. In den Jahren 2016 und 2017 wird das Ausgabenwachstum dann mit jeweils 3,5% und 3,9% wieder etwas stärker ausfallen. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandprodukt nimmt ebenfalls zu, von fast 11% in diesem Jahr
auf 12,1% im Jahr 2017. Der Gesundheitssektor wird für die
Schweizer Volkswirtschaft zu einem immer wichtigeren Wirtschaftszweig. 2014 arbeiteten fast 240 000 Personen (in Vollzeitäquivalenten) im Gesundheitswesen, das sind fast 7% aller
Beschäftigten in der Schweiz. Der Anteil der Wertschöpfung
liegt bei 5%.
Automatisierung verändert den Schweizer Arbeitsmarkt. Eine
Studie vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen
Deloitte im Auftrag vom Wirtschaftsmagazin Eco kommt zum
Schluss, dass in den kommenden beiden Jahrzehnten 48 Prozent der Beschäftigten in der Schweiz durch Automatisierung
ersetzt werden könnten. Dabei ist das Ausbildungsniveau nicht
mehr massgebend. Denn: Auch hochqualifizierte Arbeitsplätze
sind bedroht. So beträgt die Automatisierungs-Wahrscheinlichkeit für Buchhalter und Steuerberater 95 Prozent. Auch betroffen
sind Augenoptiker und Vermessungsingenieure. Zu den weniger
hochqualifizierten Jobs mit einer hohen Automatisierungs-Wahrscheinlichkeit gehören Sekretärinnen, Kassierer oder Postverteiler. Gemäss der Studie ist es wenig wahrscheinlich, dass höherqualifizierte Berufe wie jene von Psychologen, Ärzten, Architekten,
Bauingenieuren und Physiotherapeuten automatisiert werden.
Hier liegt die Automatisierungs-Wahrscheinlichkeit laut der Studie bei 1 bis 3 Prozent. Auch weniger qualifizierte Berufe können
nicht gefährdet sein – und zwar dann, wenn sie kreative Tätigkeiten und soziale Interaktionen beinhalten. Sie machen den Menschen unverzichtbar. Dies gilt etwa für Rettungspersonal, Krankenpflege-Fachkräfte, Medizinische Assistenten, Kinderbetreuer,
Fitnesstrainer, Sozialarbeiter und Coiffeure.
Quelle: KOF Konjunkturforschungsstelle
MEDIS IN DEUTSCHLAND VIEL BILLIGER
Der Tages-Anzeiger hat die Preise von zwölf rezeptfreien Medikamenten bei zwei Schweizer und drei deutschen Versandhändlern analysiert. Das Resultat: In sieben von zwölf Fällen kostet
das genau gleiche Produkt in der Schweiz mehr als doppelt so
viel wie im Nachbarland. Dazu gehören unter anderem Otrivin,
Lamisil, Bepanthen, Aspirin Complex oder Voltaren-Schmerzgel.
Weniger ausgeprägt sind die Differenzen bei Rennie oder Imodium. Werden alle zwölf Medikamente in einem Warenkorb
zusammengefasst, so beträgt der Preisunterschied zwischen
dem günstigeren der beiden Schweizer Anbieter und dem teuersten deutschen Versandhändler 100 Prozent, also das Doppelte. Für diese Preisunterschiede hat Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, kein Verständnis.
Anbieter halten dagegen. Produkte in der Schweiz seien generell
teurer als in Deutschland, das gelte nicht nur für Medikamente,
sondern auch für Kleider und Lebensmittel, sagt Florian Meier,
Geschäftsleiter der Adler-Apotheke. Im Hochpreisland Schweiz
seien die Kosten nun mal höher, das gelte gerade auch für die
Löhne, die in Deutschland bedeutend tiefer seien.
Quelle: Tages-Anzeiger
Quelle: SRF Eco
PHARMA INVESTIERT MEHR IN E-MARKETING
Die pharmazeutische Industrie investiert zunehmend in digitale Marketingkanäle: Nach Angaben des Beratungsunternehmens IMS Health haben sich die globalen Branchenausgaben
für E-Marketing vergangenes Jahr um 32% auf 2,3 Milliarden Dollar erhöht. Den grössten Kostenblock stellten demnach mit 1,4
Milliarden Euro (+37%) digitale Produktschulungen, das sogenannte E-Detailing. Für Mailings wurden 661 Millionen Dollar ausgegeben (+16%). Die mit Abstand geringsten Ausgaben – allerdings auch das stärkste Ausgabenwachstum – entfielen auf
Meetings mittels Online-Techniken. Hierfür wendeten die Firmen
mit 282 Millionen Dollar mehr als doppelt so viel auf (+54%) wie
im Jahr 2013.
Quelle: Ärzte Zeitung
Sandoz – Fest in Schweizer Hand
Sandoz, die Generikadivision von Novartis, steht für Arzneimittel in hoher
Qualität, für Innovation und Tradition. Unsere Expertise beruht auf einem
über 125-jährigen Erfahrungsschatz in der Schweiz. Unser breites Sortiment
beinhaltet heute fast 200 Produkte in über 900 verschiedenen Stärken und
Packungsgrössen und erweitert sich stetig. In all unseren Bestrebungen steht
der Patient im Mittelpunkt. Wir entwickeln bewährte Wirkstoffe weiter und
bieten beispielsweise neue Wirkstärken und optimierte Darreichungsformen
an. Biosimilars sind Folgepräparate patentierter biotechnologischer Arzneimittel. Bei diesen hochkomplexen innovativen Pharmazeutika nehmen wir
eine Pionierstellung ein. Unser Geschäftsergebnis leistet einen wichtigen
Beitrag für die Novartis Forschung und Entwicklung.
Sandoz produziert nach den gleichen Qualitätsstandards wie das Mutterhaus Novartis. Bei der Herstellung stehen die Patientensicherheit und die
Anwenderfreundlichkeit an oberster Stelle. Deshalb tragen zum Beispiel
alle neuen Produkte die originalgetreue Abbildung der Tabletten auf der
äusseren Verpackung.
Mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Antibiotika haben
Sandoz zu einem der weltweit grössten Produzenten und Anbieter von
Medikamenten zur Behandlung von Infektionen gemacht. Verschiedene
Darreichungsformen der Antibiotika und ein breites Angebot an Informationsmaterialien, auch in vielen Fremdsprachen, stehen den Fachpersonen
in der Schweiz zur optimalen Beratung und Behandlung ihrer Patienten zur
Verfügung. Wenn Sie auf Schweizer Generika mit hohem Qualitätsanspruch
setzen wollen, dann fragen Sie nach Sandoz.
Sandoz Pharmaceuticals AG, 6343 Rotkreuz, www.generika.ch
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
18 | WIRTSCHAF T UND FINANZEN
PHARMA
UNTER DRUCK
Die Marktteilnehmer stehen im Gegenwind. Nebst Marktanteilen und dem Zwang zu Innovationen
leiden sie vor allem unter Kosten- und Preisdruck. Lokal und weltweit. Eine besonders heikle Position
muss die Pharma-Industrie verteidigen: Teure Forschungs- und Entwicklungskosten, enorm langfristige
Investitionsspannen, grenzenlose Kritik an hohen Gewinnen.
Text: Hans Wirz
Foto: © Arti_Zav, Fotolia.com
Kein Zweifel: Die Entwicklung der Preise spe­
ziell für neue Medikamente macht grosse Sorge.
Vergessen darf man in diesem Zusammenhang
allerdings auch nicht, dass die Pharma-Industrie
durch mehrfach erzwungene Preissenkungen
nicht gerade geschockt, aber doch aufgeschreckt
wurde. Man spürt, vereinfacht gesagt, trotz Preisdruck die Notwendigkeit von besseren Erträgen.
Wir leuchten die momentane Situation etwas aus.
Wallende Empörung
Die USA sind insofern ein Paradies, als die
Pharma-Industrie ihre Grossistenpreise völlig frei
festlegen kann. Nur deshalb war es möglich, dass
ein früherer Hedgefonds-Manager und heute
Chef eines kleineren Pharma-Unternehmens die
Preise eines uralten Medikamentes um sagenhafte 5000 Prozent höher ansetzen konnte. Ein
Einzelfall? In der Grössenordnung sicher. Aber
das Wall Street Journal brachte ans Tageslicht,
dass die 30 meistverkauften Arzneimittel zwischen 2010 und 2014 im Schnitt um 76 Prozent
gestiegen sind. Auch Novartis und Roche sind
mit dabei, wenn es um kontinuierliche Preiserhöhungen geht. In ganz Europa ist dieses Spiel
allerdings nicht möglich. Was in der Schweiz
eher zu massiver Kritik führt, sind die enormen
Kosten für Kombinations­therapien, vor allem im
Krebsbereich. Dort spricht man von möglichen
jährlichen Medikamenten-Aufwendungen von
zwischen CHF 250 000 und CHF 340 000. Aus
heutiger Sicht undenkbar hohe Aufwendungen.
Was auch immer wieder zu Diskussionen führt,
ist ein gewisser Trend in der Schweiz, alte Medikamente leicht verändert als neues Arzneimittel
zu sehr viel höherem Preis auf den Markt zu bringen. Immer ein Thema sind natürlich die Preisvergleiche mit dem Ausland. So kostet beispielsweise der Nasenspray Otrivin in der Schweiz bis
zu viermal so viel wie in Deutschland. Ein Extrembeispiel. Aber im Schnitt sind offenbar alle
rezeptfreien Medikamente in der Schweiz mehr
als doppelt so teuer wie im Nachbarland.1, 2, 3, 4
Fazit OTXWORLD: Der Normalbürger kann
in der Tat kaum nachvollziehen, warum die Medikamentenpreise «zu hoch» sind. Was ihm prakOTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
Die Preisverhandlungsrunden in den letzten
Jahren haben die Margen der Pharma-Industrie
schon beinahe wie eine Grapefruit ausgepresst.
tisch alle Medien immer wieder suggerieren. Natürlich wissen alle Konsumenten, dass die Kosten
in der Schweiz (Löhne, Mieten, durch amtliche
Vorschriften hervorgerufene Mehrkosten usw.)
wesentlich höher sind als im Ausland, aber das
Misstrauen ist nun mal da. Das Unverständnis
wird verstärkt durch die allgemeine Tendenz, in
der «reichen Schweiz» die Gewinne kurzfristig zu
maximieren. Irgendwie gelingt es der Pharma-Industrie auch nicht, die hohen Risiken der Forschung und Entwicklung glaubhaft zu vermitteln.
Unsicherheit der Politik und des BAG
Es ist ausserordentlich schwierig, wenn überhaupt möglich, Kosten und Nutzen von medikamentösen Therapien «fair und gerecht» festzulegen. Ganz allgemein wird das Risiko der
Industrie in der Medikamentenentwicklung unterschätzt. Genau das passiert auch Politikern,
die doch eigentlich gut informiert sein sollten.
Wobei natürlich ihre hauptsächliche Aufgabe
darin besteht, für die Bevölkerung ein vorteilhaftes Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erwirken.
19
Seit 1921
Was unglücklicherweise droht ist Leistungsabbau. Den Startschuss dazu hat das BAG mit der
Rationierung hochwirksamer Medikamente gegen Hepatitis-C gegeben. Die Gründe für diesen einschneidenden Entscheid sind sicher erklärbar. Trotzdem wurde die Rationierung etwas
gelockert, nachdem die Hersteller teilweise die
Preise gesenkt hatten. Selbst die Politiker werden
sich daran gewöhnen müssen, dass infolge sehr
hoher Preise gewisse Medikamente von den Krankenkassen nicht mehr übernommen werden. Jedenfalls künden die Versicherer entschlossenen
Widerstand vor allem gegen die Kosten von Kombinationstherapien an.4, 5, 6, 7
Fazit OTXWORLD: Es sind also die drohenden hohen Kosten der Therapien, die ernsthafte
ethische Diskussionen eröffnen werden. Die Frage
hat man kommen sehen: Wann «lohnt» sich der
Einsatz von sehr hohen Geldmitteln zwecks «relativ kurzfristigen» Lebensverlängerungen? Wer
soll welche Kosten tragen? Werden die Unterschiede zwischen Erstklass-Patienten (mit Privatversicherung) und Zweitklass-Patienten (nur mit
Grundversicherung) noch grösser? Und: Wird
die sich abzeichnende Rationierungstendenz im
Markt die Pharma-Unternehmen davon abhalten, in innovative Medikamente zu investieren?
Lösungsansätze der Industrie
Vor einiger Zeit hat Roche-Chef Severin Schwan
die erfolgsabhängige Vergütung von Medikamenten angekündigt. Konkret: «Wir würden einen höheren Preis erhalten, je länger der Patient
trotz eines Tumors am Leben bleibt. Stirbt er
frühzeitig, erhält der Hersteller nichts.» Damit
signalisiert ein wichtiger Player, dass er das Problem der (zu) hohen Preise für neue Therapien
ernst nimmt. In der Tat sind die hohen Medikamentenpreise ein absoluter Dauerbrenner und
schaden auf jeden Fall dem Image der PharmaIndustrie. Deshalb ist sie durchaus interessiert, zumindest mit neuen, flexiblen Bezahlmodellen die
Diskussionen in eine andere Richtung zu leiten.
Etwa in dem ein Arzneimittel wie Avastin je nach
Einsatzbereich unterschiedlich viel kostet. Auch
erweitert sich die Diskussion um die Preise um
die Ebene «Lebensqualität». Ebenfalls werden
heute schon nicht nur die Ansprüche der Wissenschaft berücksichtigt, sondern auch diejenigen der Versicherer, Spitäler und der Patienten.
Bei allen diesen Neuausrichtungen ist ein zentrales Problem die damit verbundenen administrativen Kosten. Überraschend ist, dass der Aufwand für Medikamente in der Schweiz (mit
Wann «lohnt» sich der Einsatz
von sehr hohen Geldmitteln
zwecks «relativ kurzfristigen»
Lebensverlängerungen?
rund 666 Dollar im Jahr 2013) zwar rund 30 Prozent über dem OECD-Schnitt liegt, aber praktisch gleich hoch ist wie in Deutschland.3, 5
Fazit OTXWORLD: Drei Fakten zählen in
diesem Zusammenhang: Es ist das Geschäft der
Pharma-Industrie, Investitionen mit hohen Risiken zu tätigen. Zweitens gibt es bezüglich Preisbildung die unternehmerische Freiheit nicht und
schliesslich schlagen die hohen Standortkosten
der Schweiz tatsächlich überdurchschnittlich zu
Buche. Andererseits ist die Pharma-Industrie für
das Land volkswirtschaftlich gesehen von ab­solut
grösster Wichtigkeit. Sodass es auf jeden Fall
begrüssenswert ist, wenn die Industrie nicht (nur)
einfach neue Standorte im Ausland sucht, son­
dern offensichtlich motiviert ist, in der Schweiz
preissenkende Massnahmen zu ergreifen.
Positionen und Kapazitäten kaufen
Ein wichtiger Grund für die andauernde Übernahme von Pharma-Unternehmen ist steuerlicher Natur – speziell, wenn US-Firmen involviert sind. Die Rede ist von «tax inversion deals».
Gewichtiger aber und auch längst bekannt als
Umsatz-Treiber ist der Hunger nach neuen Blockbustern respektive nach Wissen in erfolgreichen
Teams. Man will Kapazitäten und Wachstum kaufen. In der Branche spricht man heute von «Fressorgien». So ist beispielsweise Pfizer im Begriff,
mit Allergan eine Fusion zu realisieren – die ihrerseits ein Gebilde aus zahlreichen Zusammenschlüssen ist. Klappt das, so wird der mit Abstand weltgrösste Pharmakonzern entstehen.
Das mit rund 300 Mia. Dollar Börsenwert. Der
bisherige Leader J&J kommt auf 279 Mia. Marktwert, Novartis auf 239 Mia. Pfizer will mit dem
Deal seine Wachstums- und Steuerprobleme
gleich­zeitig lösen.2, 5, 8
Quellen
1 Irish Times
2 NZZ am Sonntag
3 Basler Zeitung
4Tagesanzeiger
5NZZ
6 Finanz und Wirtschaft
7Handelzeitung
8 The Sunday Times
Bei nervöser Erschöpfung
Neurodoron®
Tabletten
Zusammensetzung: 1 Tablette à 250mg enthält Aurum
metallicum praeparatum D10 83,3mg / Kalium phosphoricum D6
83,3mg / Ferrum-Quarz D2 8,3mg. Hilfsstoffe: Lactosum
monohydricum, Tritici amylum, Calcii behenas. Indikationen:
bei nervöser Erschöpfung und Überforderung des NervenSinnessystems. Lindert Nervosität und unterstützt bei Angstund Unruhezuständen sowie bei depressiver Verstimmung,
Kopfschmerzen und Müdigkeit. Dosierung: Erwachsene und
Jugendliche ab 12 Jahren 3-4 mal tägliche 1 Tablette. Uner­
wünschte Wirkungen: In seltenen Fällen können allergische
Reaktionen und Überempfindlichkeiten der Haut mit Juckreiz
auftreten. Gelegentlich wurde auch über Übelkeit, Würgreiz,
Herzklopfen und Kopfschmerzen berichtet. Schwangerschaft,
Stillzeit: Nicht untersucht. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe, Kinder unter 12 Jahren
da Anwendung und Sicherheit in der Altersgruppe bisher nicht
geprüft wurde. Abgabekategorie: D Ausführliche Informationen (Stand Oktober 2012) unter www.swissmedicinfo.ch
Zulassungsinhaberin: Weleda AG. Arlesheim, Schweiz
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20 | AMEDIS-UE AG INFORMIERT
PHOENIX PHARMAZIE
WISSENSCHAFTSPREIS
PUBLIREPORTAGE
Vier Forschungsgruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten am 29. Oktober 2015
im AURA Zürich den renommierten PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis entgegennehmen. Die mit
insgesamt 40 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde bereits zum 19. Mal vergeben.
1
2
3
1 Herr Oliver Windholz, Präsident PHOENIX. 2 Prof. Christoph Meier. 3 Die vier prämierten (v. l.): Prof. Dr. Rolf W. Hartmann, Dr. Beate Herichfreise, Prof. Dr. med. Jörg Striessning,
Prof. Dr. Jean-Christophe Leroux.
Seit 1996 prämiert der führende europäische
Pharma-Händler PHOENIX group innovative
und qualitativ hervorragende Originalarbeiten
mit pharmazeutischer Relevanz von Forschenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Am 29. Oktober 2015 fand die Preisübergabe
bei der 19. Verleihung des Pharmazie Wissenschaftspreises im speziellen Ambiente von AURA
Zürich im ehemaligen Börsengebäude beim Paradeplatz statt. Anwesend waren zahlreiche
Gäste aus Wissenschaft und Apothekerschaft sowie Vertreter der zur PHOENIX gehörenden
Amedis-UE AG.
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Wichtige Grundlagenforschung
In seinem Grusswort hob Prof. Dr. Christoph R.
Meier von der Universität Basel den Wandel
hervor, der beim Pharmaziestudium stattgefunden hat. Im Gegensatz zu früher herrsche heute
eine positive Stimmung. Den positiven Änderungen zugrunde liege auch eine seriöse Forschung. «Daher ist der PHOENIX-Forschungspreis auch so wichtig», betonte Meier.
«44 Arbeiten wurden eingereicht», sagte Prof.
Jörg Kreuter. Wie die anderen drei Jury-Mit­
glieder – Prof. Armin Buschauer, Prof. Gabriele
König und Prof. Peter Ruth – habe auch er jede
einzelne Arbeit beurteilt. Sämtliche eingereichten Arbeiten seien im letzten Jahr in hochrangigen Fachjournalen publiziert worden. Bewertet
worden seien die Publikationen in vier Gebieten:
Pharmakologie und Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie
und Pharmazeutische Technologie.
Die vier prämierten Arbeiten
Prof. Dr. med. Jörg Striessnig, Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck, und seine Forschungsgruppe zeigten auf, dass die L-TypCalciumkanäle (Cav1) im Gehirn sich alsthera-
21
4
5
6
7
4 Beim Nachtessen. 5 Michel Cattin, Eric Bussat, Prof. Meier, Fabian Vaucher Präsident Pharma Suisse (v. l.). 6 T. Fejer, A. Hofer, Paul Salmi, Massimo Pietropaolo, O. Sulser (v. l.).
7 Cherno Jobatay und Fabian Vaucher.
peutischer Angriffspunkt für die Behandlung
von Depressionen, Schizophrenie, Autismus
und die Verlangsamung des Fortschreitens von
Parkinson eignen: durch deren Hemmung mit
einem Pyrimidine-2,4,6-trione-Derivat (Cp8),
das sich als hoch selektiver Cav1.2- und Cav1.3Blocker erwies.
Dr. Beate Henrichfreise, Institut für Pharmazeutische Mikrobiologie der Universität Bonn,
und ihr Team konnten durch Studien mit sich teilenden Chlamydienzellen nachweisen, dass die
Amidase (AmiA) sowohl ein neue PenicillinZielstruktur mit dualer Funktion ist, wie auch
eine essenzielle Funktion bei der chlamydialen
Zellteilung und der Modulation der Wirtsantwort
spielt. Damit eröffnen sich Therapiestrategien gegen persistierende Chlamydien.
Prof. Dr. Rolf W. Hartmann, Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland
(HIPS), und seiner Forschungsgruppe gelang es,
durch das Stören der Kommunikation von Pseudomonas-Bakterien deren Biofilmbildung und
Pathogenität zu verhindern. Dies gelang durch
Umwandlung eines Antagonisten mittels PqsH in
einen starken Antagonisten – einer ersten antiviralen Verbindung mit potenter In-vivo-Wirkung.
Prof. Dr. Jean-Christophe Leroux, Institut für
Pharmazeutische Wissenschaften, ETH Zürich,
und sein Team haben ein auf Liposomen basiertes Mittel mit einem transmembranen pH-Gradienten entwickelt, das die Peritoneal­dia­lyse
wirksamer macht. An die Liposomen gebunden, werden Giftstoffe schneller und wirkungsvoller aus dem Blut gefiltert. Das Mittel kann
auch bei Patienten mit Leberversagen eingesetzt werden.
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22
­
Takeda Pharma AG
Tentan AG
Ein starkes Team gegen Magenbrennen
Husten? Ein Fall für Hederix®
Oft ist ein ungesunder Lebensstil die Ursache von Magenbren­
nen. Viele kennen den stechenden Schmerz, wenn Magensäure
zurück in die Speiseröhre fliesst. Auf die Dauer kann sich die
Speiseröhre entzünden. Eine rechtzeitige Behandlung ist daher
wichtig. Die Kombination von Riopan Gel®* Forte – es neutralisiert
überschüssige Magensäure – und Pantozol Control®, dessen
Wirkstoff die Bildung neuer Magensäure stoppt, kann helfen.
Zur Beruhigung von Husten und Reizhusten bei Erkältungen.
Hederix®* gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, ab­
ge­stimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse Ihrer Kunden
und Patienten.
Ergänzungsprodukt: Ab November 2014 erhältlich ist der wohl­
tuende und befreiende Hederix Balsam für Säuglinge, Kinder und
Erwachsene (kosmetisches Produkt).
*Dies ist ein Arzneimittel der Abgabekategorie D.
*Dies ist ein Arzneimittel der Abgabekategorie D.
Weitere Informationen: www.swissmedicinfo.ch
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Bristol-Myers Squibb SA
Biomed AG
NEU: Dafalgan ODIS® Granulat
NEU: Zink Biomed® plus C
Bei leichten bis mässig starken Schmerzen und zur symptoma­
tischen Behandlung von Fieber.
■ Das praktische Granulat für unterwegs
■ Einnahme ohne Wasser
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lebensnotwendigen Spurenelement Zink und einer Portion Vita­
min C zur Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte.
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■ Packungen zu 50 Lutschtabletten.
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MARK T UND MENSCHEN | 23
IMPFEN IM FOKUS
DES AVKZ
Impfen, E-Health und die Schmerzkampagne
waren die Hauptthemen der Herbstversam­m­lung
des Apothekerverbandes des Kantons Zü­rich
AVKZ. Die Sonne strahlte immer noch warm,
als AVKZ-Präsident Dr. Lorenz Schmid Anfang
November in Zürich-Höngg im bekannten Restaurant Waid eine stattliche Anzahl von Zürcher
Apotheker begrüsste. Die genannten Themen
sowie das «Alltagsgeschäft» waren offensichtlich
zugkräftig. Speziell die Impf-News interessierten natürlich im Vorfeld des Nationalen GrippeImpftages sehr.
Lorenz Schmid ging in seinem «Bericht des
Präsidenten» zuerst darauf ein. Er informierte
die Teilnehmenden über einen gelungenen Anlass Anfang Oktober im Hotel Park Hyatt. Dort
hatte unter anderem der Präventivmediziner
Prof. med. Robert Steffen über das Impfen und
seinen Nutzen einen Vortrag gehalten. Dieser
feierliche Event war der Startschuss dafür, dass
Apotheker mit Impf-Bewilligung in Zürich nun
gewisse Impfungen wie Grippe und FSME durchführen dürfen.
Fotos: www.kellenbergerkaminski.ch
Viel Weitsicht, News und gute Themen prägten die Herbstversammlung des Apothekerverbandes
des Kantons Zürich. Dieser von Apothekern und der Industrie sehr geschätzte Anlass fand Anfang
November hoch über Zürich im Restaurant Waid statt. Trotz strahlend schönem Herbstwetter war der
Ansturm der Teilnehmenden gross.
Text: Dr. med. Markus Meier
Zürcher E-Health-News
mit Apothekern mittendrin
AVKZ-Präsident Dr. Lorenz Schmid führte souverän und
mit viel Humor durch die Herbstversammlung.
Nationaler Grippe-Impftag
als Highlight des Jahres
Schmid sprach auch vom Nationalen GrippeImpftag und von der Pressekonferenz: «Ich freue
mich auf die Medienkonferenz morgen. Der
Zürcher Regierungsrat und Gesundheitsdirektor
Thomas Heiniger wird bei uns in der Apotheke
vorbeikommen und sich von mir gegen Grippe
impfen lassen.»
Daniel Hugentobler, der AVKZ-Vizepräsident
und Verantwortlicher Qualität und Recht, freute
sich ebenfalls: «Endlich kann ich dastehen und
sagen, dass in Zürich Apotheker nun ohne Rezept impfen dürfen.»
Er wies darauf hin, wie steinig der Weg seit
der Impf-Strategie-Sitzung des AVKZ im 2009
war. Speziell hart sei die Zeit im Juni 2015 gewesen, als der Regierungsrat die Änderung der Verordnung (MedBV) bereits beschlossen hatte und
eine Einsprache kam. Glücklicherweise hätte das
Verwaltungsgericht diese Beschwerde im August
dann abgewiesen, sodass der Regierungsrat die
Änderung per 1. September 2015 in Kraft setzen
konnte. «Bis zum heutigen Zeitpunkt sind bereits
mehr als 50 Bewilligungen erteilt und ein paar
Gesuche noch hängig», sagte Daniel Hugen­tobler.
«Praktisch alle, die dürfen, wollen es auch. Das
zeigt, wie wichtig den Apothekern das Impfen ist.
Dieses positive Signal wird einen Domino-Effekt
auf andere Kantone haben», sprach der AVKZVizepräsident seine Überzeugung aus.
Ebenso wichtig wie das Impfen ist in Zukunft
der E-Health-Bereich. Beim AVKZ ist dafür
Bruno Rüegg von der APODRO Apotheke Rüti,
Wald und Greifensee zuständig. Er berichtet
laufend über Neuerungen.
«Wir wollten von Anfang an, dass die Apotheker bei E-Health auch mit dabei sind», so
Rüegg. Ab 2017 sei E-Health obligatorisch für
alle Kantone. In Zürich plane man das Roll-out
schon im Frühling 2016. Darum kümmert sich
der Verein Trägerschaft ZAD (vereinzad.ch).
Das ist ein Zusammenschluss der Leistungserbringer-Verbände im Kanton Zürich.
Ein grosses Ziel ist es, eine Stammgemeinschaft
für die Einführung des elektronischen Patientendossiers EPD aufzubauen. «Ein Patient wird in
der Apotheke sein elektronisches Patientendossier eröffnen können. Das schafft Vertrauen!»,
so Rüegg.
Schmerzkampagne lief gut
und wird wiederholt
Daniel Hugentobler, AVKZ-Vizepräsident, informierte
über das Impfen durch Apotheker im Kanton Zürich.
Dr. Lorenz Schmid zog anschliessend ein Résumé
zur Schmerzkampagne, die im September stattgefunden hatte. «Es gab in der Schweiz noch nie
eine so grosse Kampagne. Wir sind jetzt mitten
in der Auswertung.»
Und: «Kritikpunkte nehmen wir ernst und
peilen beim nächsten Mal 650 teilnehmende Apotheken an», sagte Schmid. Das Budget werde im
2016 verdoppelt und der Werbedruck müsse höher werden. «Wenn uns dies gelingt, werden wir
im Jahr 2017 ein neues Sujet wählen», stellte der
AVKZ-Präsident in Aussicht.
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24 | MARK T UND MENSCHEN
ALLE AMPELN
STEHEN AUF GRÜN
Naturheilkunde, Komplementärtherapien und Alternativmedizin werden geschätzt und sind beliebt
in der Bevölkerung. Es ist ein Vertrauen da, das auf positiven Erfahrungen mit entsprechenden
Fachleuten beruht. Eine grosse Zahl dieser Therapeutinnen und Therapeuten ist in der Naturärzte
Vereinigung der Schweiz NVS zusammengeschlossen.
Text: Hans Wirz
Foto: Hans Wirz
Menschen als Einheit von Körper, Seele, Geist,
sozialem Umfeld und der Umwelt wahrnahmen.
Und die Ratsuchenden mit natürlichen Methoden heilen respektive ihre gesundheitliche Si­
tuation verbessern wollten.
Moderne Zeiten
Wichtig war und ist dem Verband die Entwicklung der Qualität in der Aus- und Weiterbildung
und der Praxis seiner Mitglieder. Und die Information. Man will damit die Übersicht und die
Akzeptanz der natürlichen Heilmethoden fördern. Die NVS ist mit über 3000 Mitgliedern der
grösste Verband der Komplementär- und Alternativmedizin. «Die NVS vertritt als einziger Berufsverband nicht nur einzelne Methoden oder
Fachrichtungen, sondern sämtliche Praktizierende der Komplementär- und Alternativme­
dizin in allen Landesteilen.» So Christian Vogel.
Es gehe um den Aufbau von Vertrauen. Kein
Ziel sei die Übernahme der Kosten von Behandlungen durch die Grundversicherung.
Von steigender Nachfrage profitieren
Christian Vogel (r.) ist Präsident der Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS. Caroline Büchel, Geschäftsführerin der
Organisation, koordiniert unter anderem die vielfältigen Dienstleistungen des Branchenverbands.
Was kann der Bevölkerung helfen, die individuell richtige Naturheil-Methode zu finden? Oft
verlassen sich Suchende auf Hinweise und Tipps
von Bekannten. Oder man geht online und stösst
auf Organisationen wie Naturärzte Vereinigung
der Schweiz NVS. Nichteingeweihte und Laien
(also die Bevölkerung) könnten allerdings verblüfft sein: «Naturarzt» und «Naturärztin» sind
keine geschützten Titel. Es gibt auch keine entsprechenden kantonalen oder eidgenössischen
Diplome. Mehr noch: Fachleute in Gesundheitsberufen dürf(t)en sich auch nicht so nennen.
Trotzdem existiert ein Verband Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS. Wie das? Wir haben
deren Präsidenten Christian Vogel getroffen und
einige der im Gespräch entwickelten Gedanken
verarbeitet.
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«Da braucht es wohl noch viele
Gespräche mit den Kantonen.»
Christian Vogel, Naturärzte Vereinigung der Schweiz
Hintergrund
Der NVS ist 95 Jahre alt und der Name eine «historische Reminiszenz», wie Christian Vogel erklärt. Von Beginn weg legte die Vereinigung
höchsten Wert auf umfassende Fachkenntnisse
und einwandfreies ethisches Verhalten. Zugelassen wurden schon damals nur Fachleute, die den
Entsprechend der Beliebtheit von natürlichen
Heilmethoden steigt der Bedarf an gut qualifizierten Fachleuten wohl auch in Zukunft an.
Deutlich gefördert wird das entsprechende Vertrauen durch die Schaffung von eidgenössischen
Diplomen (siehe Kasten). Präsident Christian Vogel verweist auf einen weiteren wichtigen Punkt:
«Die Zukunftsaussichten natürlicher Heilmethoden wird bestimmt durch fundiertes Wissen, das
laufend erweitert, vertieft, aktualisiert und verbreitet werden muss.» Ganz wichtig erscheint
ihm auch die Fähigkeit, mit anderen Leistungserbringern zusammenarbeiten zu können. «Damit das möglich ist, müssen sich alle im Gesundheitsbereich tätigen Fachspezialisten gegenseitig
als gleichwertig anerkennen.»
Die aktuellen Themen
Artikel 25.1 HMG und folgende gibt den Kantonen das Recht, die Abgabe von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten durch anerkannte Naturheilpraktiker im Rahmen einer
25
Behandlung zu bewilligen. Dazu braucht es jetzt
die entsprechenden Umsetzungsrichtlinien. Eine
wichtige Sache, wenn man denn die Qualität und
Effizienz der individuellen Behandlungen steigern will. «Da braucht es wohl noch viele Gespräche mit den Kantonen.» Ein weiteres Anliegen:
Staatliche Beiträge an die Ausbildungs­kosten,
wie sie neu im Berufsbildungsgesetz veran­kert
werden sollen, statt wie bisher nur einen Beitrag
an die Prüfungskosten. Abschliessend verweist
Christian Vogel auf die Wünschbarkeit von
mehr Kontakten seiner Mitglieder zur Pflege.
EIDGENÖSSISCH DIPLOMIERT
Um die Qualitätsstandards zu belegen, gibt es im Bereich natürliche Therapien
zwei eidgenössische Titel:
«Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom»
Für die vier Fachrichtungen Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin,
Ayurveda und Traditionelle Europäische Naturheilkunde. Lesen Sie dazu mehr in
OTXWORLD Ausgabe Nr. 118/119 auf Seite 22.
«KomplementärTherapeutin mit eidg. Diplom»
Zurzeit sind von der «OdA KomplementärTherapie» 13 Methoden anerkannt; einige
weitere dürften noch dazu kommen. Erste höhere Fachprüfungen ab Mai 2016.
Ausführliche Informationen unter www.oda-kt.ch
Weiterführende Informationen
Unter www.naturaerzte.ch finden Sie kommende Veranstal­
tungen, Weiterbildungs-Seminare und das Qualitätslabel
SPAK sowie Informationen zu Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN.
BACK TO THE ROOTS
Was ist eigentlich eine Apotheke? Als wortgewandter Pharmakus
sollten wir dies ja wissen. Das Wort stammt aus dem Griechischen
und bedeutete erstmals nicht mehr und nicht weniger als eine Ablage. Dann wurde es schon bald einmal spezifisch fürs Weinlager
verwendet. Da war es etymologisch nicht mehr weit bis zur Bedeutung des Wortes Apotheke, wie sie in den Klöstern verstanden wurde: Aufbewahrungsort von Heilkräutern. Und heute verkauft der
«Lagerchef» (Apotheker) eben nicht mehr nur pflanzliche sondern
auch chemische Heilmittel. Schon nur die Herkunft des Wortes
Apotheke zeigt, dass der mobile Versandhandel und die statische
Offizin nicht zusammenpassen. Trotzdem haben es Player wie Zur
Rose in den vergangenen Jahren geschafft, das «Ablage»-Geschäft
mit dem Versandgeschäft erfolgreich zu verbinden. Doch im vergangenen September hat uns das Bundesgericht bekanntlich daran erinnert, dass auf dem Postweg nicht alles möglich ist, was in
der historischen Apotheke abgewickelt werden darf: Eine Apotheke ist eben eine Apotheke und der Versand gerade auch rezeptfreier
Medikamente in der Schweiz eingeschränkt. Es ist kaum erstaunlich, dass nur wenige Monate nach dem Bundesgerichtsentscheid
die Versandhändler aus Frauenfeld nun zum Gegenschlag ausholen.
Interessant dabei: Zur Rose erinnert sich plötzlich wieder an die
ursprüngliche, von ihnen lange verschmähte etymologische Bedeutung des Wortes «Apotheke». Denn, so in den eigenen Worten
des Unternehmens: Zur Rose eröffnet ihre erste «Flagship-Apo­
theke» in der Schweiz. Mit einem echten Geschäft, das im Som­
mer 2016 in Bern eröffnen soll, wollen die Online-Apotheker den
«Schritt hin zu einer Omnichannel-Strategie» wagen. Dazu gehört
die Möglichkeit, online bestellte Medikamente in der Filiale abzuholen, natürlich auch in dem Geschäftssegment, das die Lausanner
Richter eingeschränkt hatten. Schön zu sehen, dass die OnlineHändler mit ihrem geplanten Laden «back to the Roots» finden.
Hingegen leuchtet es aus Kundensicht nicht ein, was der Vorteil
sein soll, kann doch jedermann jedes Medikament in jeder Apotheke direkt kaufen, ohne vorher online bestellen zu müssen.
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26 | TOPWELL-APOTHEKEN AG INFORMIERT
EIN GESPANN,
DAS FUNKTIONIERT
PUBLIREPORTAGE
Eine Apotheke und ein Ärztegrossist mit einer gemeinsamen Vergangenheit. Sie sind in der Region
rund um Jona verankert, und genau dort wollen sie auch wachsen. Von wem die Rede ist? Wer sind
ihre Kunden? Was bieten sie ihnen? All das und mehr lesen Sie hier.
Marcel Good, X-Med-Geschäftsführer, und Andrea Lombard, Apothekerin.
Sie steht an der Molkereistrasse in Jona. Die Apotheke Drogerie und Parfümerie, die seit nun
mehr acht Jahren an die Topwell-Apotheken AG
angeschlossen ist. Aber eine Etage höher befinden sich die Büros der Medical Express Ärzte­
grosshandel Jona AG, auch genannt X-Med. Die
räumliche Nähe ist nicht zufällig, sondern gründet in der Vergangenheit. Denn ursprünglich
belieferte die Apotheke die Ärzte in der Region.
«Alles war ineinander verflochten, was schliesslich zu Kapazitätsgrenzen führte. Als Topwell die
ApothekeJona 2007 übernahm, platzten Apotheke, Parfümerie und Ärztegrosshandel aus
allen Nähten. Man wollte Struktur reinbringen,
sich auf die Kerngeschäfte von Apotheke, Parfümerie und Ärztegrosshandel konzentrieren,
deshalb kam der Entscheid für eine Professionalisierung und Auslagerung des Ärztegrosshandels, und so entstand dann 2010 die X-Med.»
Das erzählt Andrea Lombard, die seit 2008 die
ApothekeJona führt. Die Apotheke ist hervorragend ausgestattet: Ob rezeptpflichtige Arzneimittel, OTC-Präparate oder Heilmittel aus der
Komplementärmedizin – die Kunden erhalten
hier alles. Die Parfümerie ist mit hochwertigen
Marken­depots bestückt, für die geschultes Fachpersonal verantwortlich ist.
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Der Lieferservice von X-Med ist schnell, bis zu zweimal täglich, und persönlich.
Wichtige Synergien werden genutzt
Zu den üblichen Dienstleistungen der Apotheke
gehört auch die Lieferung von Medikamenten
an Alters- und Pflegeheime sowie an verschiedene Spitex-Organisationen: «Die regionale Spitex hat gar ihr Lager an uns abgegeben, nun dürfen wir das bewirtschaften. Sie bestellen bei uns
ihre Rationen per Fax und wir liefern bis zu zweimal pro Tag», sagt Lombard. Und hier kommt
X-Med ins Spiel. Durch die gemeinsame Vergan­
genheit und hervorragende Zusammenarbeit
können heute viele wichtige Synergien genutzt
werden. So nutzt die Apotheke beispielsweise den
Lieferservice des Ärztegrossisten, um die Kunden, die Alters- und Pflegeheime sowie SpitexOrganisationen zu beliefern.
X-Med, das ist auch Marcel Good, der Geschäftsführer seit einem Jahr. «Wir sind klein, aber
attraktiv», sagt Good. Und tatsächlich: Durch die
regionale Verankerung ist der persönliche Kundenkontakt eine Selbstverständlichkeit, bei Bedarf
wird regional auch zweimal am Tag geliefert, bei
Problemen wird sofort gehandelt. Eine grosse
Stärke sind auch die Standards, die beim Rüsten
und Richten durchgesetzt werden: Die Medikamenten-Boxen werden von Hand gerüstet und
kommen übersichtlich geordnet zum Kunden.
Durch diese sorgfältige Rüstmethode gibt es deutlich weniger defekte Artikel, welche der Kunde
dann mühsam retournieren muss. «Genau das
schätzen unsere Kunden», sagt Good.
Nahtlose Überbrückung gewährleistet
Apothekerin Andrea Lombard und X-Med-Geschäftsführer Marcel Good sind ein funktionierendes Gespann. Deshalb soll es auf dem gemeinsam eingeschlagenen Weg auch weitergehen. In
Zukunft sollen Audits zur Qualitätssicherung für
Arztpraxen angeboten werden, die durch Apotheker der ApothekeJona durchgeführt werden.
Ausserdem sollen dringende Medikamenten­
bestellungen oder sofort benötigte Arzneimittel
an Wochenenden und Feiertagen möglich sein,
und zwar aus dem Apo­­thekenlager, denn die Apotheke ist auch an Sonntagen und Feiertagen von
10 bis 12 Uhr offen. Damit ist eine nahtlose Überbrückung gewährleistet.
Weitere Informationen
Topwell-Apotheken AG
Herr Rinaldo Just
Lagerhausstrasse 11
Postfach 2450
8401 Winterthur
MARK T UND MENSCHEN | 27
DROGERIEFORUM ÜBER
SELBSTMOTIVATION
Für das tägliche Leben ist es essenziell, dass man sich jeden Tag optimal motivieren kann. Speziell
für einen Drogisten beim Verkaufen hinter und vor der Theke spielt diese Fähigkeit ebenfalls eine
entscheidende Rolle. Das wurde am Drogerieforum Ende Oktober in Niederbipp durch zahlreiche gute
Referate wohl jedem Teilnehmenden noch klarer.
Text: Dr. med. Markus Meier
«Wie können Sie gegen aussen gut wirken, wenn
Sie sich selber nicht gut finden!», sagte Stefan
Dudas. Der Speaker, Coach und Autor des Buches «Denken Sie doch selber!» eröffnete mit seinem humorvollen, aus dem Leben gegriffenen
Referat das Drogerieforum, das Ende Oktober in
den Räumlichkeiten der Galexis AG in Niederbipp stattfand.
Dudas gibt seit über acht Jahren Seminare und
hält Vorträge in Deutschland, Österreich und in
der Schweiz. Er motivierte die Teilnehmenden
und gab lehrreiche Anstösse, damit sie
über sich selber nachdenken. Man
erfuhr, was wirkliches «Selbst-Bewusstsein» ist und was einen entscheidenden Einfluss im Business­
alltag hat. Er vermittelte, was die
mentalen Denkmuster sind und wo
sie tagtäglich den wahren Unterschied ausmachen. Ein Beispiel:
Der Spruch «Sind Sie doch mal zufrieden!» löse bei ihm Pickel aus, erzählte Dudas. Er habe lieber die
Aufforderung «Seien Sie dankbar!»
Reiz-Thema TV
tur hinstellen. «Die Kapseln werden dann im
Beisein des Publikums hergestellt. Damit erreiche ich Einzigartigkeit. So tritt im Moment noch
niemand auf», sagte Müller. Das sei für ihn eine
unabdingbare Sache, um sich von anderen Anbietern abzuheben. Denn die Apotheken- und
Drogerie-Landschaft wirke auf ihn etwas uniform. «Machen Sie aus Ihrem Einkaufsgeschäft
ein Erlebnis!», rief Müller den Anwesenden zu.
Mitarbeiter fördern
Müller wies darauf hin, dass auch Mit­ar­
beiter­förderung entscheidend sei. Wenn
man Mit­ar­beitende gut schule, könnten sie hervor­ragende Mitdenker und
engagierte Berufsleute werden. «Es ist
wichtig, die Mitarbeiter so gut auszubilden, dass sie mit empa­thi­schen Fähigkeiten auf die Kunden zugehen»,
so Müller.
Und es komme noch eine wirtschaftliche Komponente dazu. Bei
der Produktion und im Verkauf liege
eine ganz anständige Wertschöpfung
drin. Diese sei unbedingt notwendig
für die Betriebe, weil er der Meinung
sei, dass die Mitarbeitenden zu wenig
verdienen würden. Grund: Die Deckungsbeiträge könnten nicht erwirtschaftet werden, unter anderem wegen
der tiefen Margen.
Coaching-Experte Dudas sprach
sich zudem gegen den masslosen
TV-Konsum in der Schweiz aus.
Sich selber sein und top motiviert, so sticht man aus der Masse. Für den
Wenn man alles addiere, hätte man
Kunden wird das Einkaufen zum Erlebnis.
am Schluss insgesamt 22 Jahre vor
dem Fernseher verbracht. Das sei doch
Aus der Kundensicht
Wahnsinn.
Auch zum Thema Erfahrung hatte der Refe- pierstreifen mit den Hauptbotschaften seines Vor- Eines sei völlig klar: Der Kunde erwarte immer
rent ein Bonmot auf Lager. Er sagte: «Erfahrung trages zeigte: Einzigartigkeit, Unaustauschbarkeit wieder Neues. «Da unsere Läden in der Schweiz
aber viel zu teuer gebaut werden, fehlt das Geld,
ist das, was Sie bekommen, wenn Sie nicht das be- sowie Tradition und Beständigkeit.
Zu Beginn ging Müller der Frage nach, wie um ständig neue Anpassungen zu machen. So
kommen, was Sie wollen.»
man Einzigartigkeit erreichen kann. Der Standort veralten die Geschäfte», ermahnte Müller die
habe sicher eine gewisse Bedeutung, so Müller, Anwesenden.
Einzigartige Erlebniswelt
Wenn Einzigartigkeit mit Beständigkeit und
Nach diesem ersten, inspirierenden «Be youtiful»- Aber man müsse auch auf den ersten Blick sehen,
Teil war die Reihe am Drogisten Erich Müller, der dass hier etwas Spezielles geschehe. Er werde zum Tradition verbunden werde, resultiere eine solide
unter anderem Geschäftsinhaber der Naturathek Beispiel sein Konzept, das in der Naturathek im Grundlage. «Dann sind Sie nicht mehr aufzuhalSihlcity in Zürich ist. Er kam bei seinem Referat Sihlcity schon seit siebeneinhalb Jahren gut laufe, ten, weil Sie unaustauschbar sind», so der Natuim Gegensatz zu Stefan Dudas ganz ohne ausge- beim Umbau seiner Drogerie im Brunaupark ratheker. «Denn an der Spitze hat es immer Platz!»,
klügelte Powerpoint-Präsentation aus. Stattdessen noch verbessern und weiter ausbauen. Er wolle sagt’s und lässt eine seiner bekannten Spezialitästellte er eine grosse Malerstaffelei auf, die drei Pa- im Eingangsbereich eine gut sichtbare Manufak- ten, den «Intelligenz-Kitzler», ausschenken.
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28 | HCI SOLUTIONS AG INFORMIERT
INNOVATIONEN AUS
DER E-HEALTH-WELT
PUBLIREPORTAGE
«Medikationsprozesse effizient unterstützen»: Unter diesem Motto führte die HCI Solutions AG gegen
Ende Oktober einen viel beachteten und gut besuchten Anlass in Restaurant Au Premier in Zürich
durch. Dabei waren auch ihre Neuorganisation sowie wichtige Kooperationen ein Thema.
«Wir mussten zum ersten Mal einen zweiten
Saal dazu nehmen und einige Interessenten abweisen, die sich zu spät angemeldet hatten», so
Dr. Ulrich Schaefer, Head of HCI Solutions AG,
zu Beginn seiner Begrüssungsrede. Er war sichtlich erfreut über das grosse Interesse am Anlass
«Medikationsprozesse effizient unterstützen».
Mehr als 110 Teilnehmende, die etwa 80 Unternehmungen und Institutionen repräsentierten,
waren Ende Oktober seiner Einladung gefolgt.
Solutions überführt. «Im Zuge der Entflechtung,
werden wir die iuristische Struktur anpassen.
Was bleibt, ist unser gutes Angebot sowie der
Begriff HCI Solutions», sagte Schaefer. Diese
Neuorganisation der HCI Solutions AG werde
per 1. Januar 2016 vollzogen (siehe dazu auch
den Kasten rechts).
Neue Strategie
sollen. Dafür würden das Wissen, die Erfahrung
und die Kompetenz von 180 HCI-Mitarbeitenden sorgen. «Wir werden mit Lösungen unter
dem Begriff Documedis mit allen Leistungserbringern zusammenarbeiten», so Gnägi. Dazu
zählen Apotheker, Drogisten und Hausärzte,
aber auch Spitäler, Heime, Versicherer, Logistikunternehmen sowie Behörden. Oder einfacher
gesagt: Daten und Software-Kompetenz werden
zusammengeführt und dem (Software-)Markt
als «medication tools» angeboten.
Zu welchen bahnbrechenden Neuerungen
dies führen kann, zeigte dann der gute Vortrag
«Zukunftsfähiges Alerting in der Arzneimitteltherapie» des ersten, renommierten Referenten.
Schaefer lieferte dann gleich selbst die ersten
News. Er berichtete, dass HCI Solutions eine
neue Organisationsstruktur einführe, um noch
effizienter auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Die bisher
nach Produkten geordnete Organisation werde
zukünftig nach Funktionen gegliedert. Die Organisationseinheiten Documed, e-mediat sowie
TriaMed und TriaPharm werden dazu in HCI
Die nächste Neuigkeit bekamen die Teilnehmenden von Markus Gnägi serviert. Der Head
of Business Development der HCI Solutions AG
berichtete über die neue Strategie, die den Namen Documedis trägt. Das Ziel: HCI will die
erste Wahl als Anbieterin für alle spezifischen
Applikationen und Services rund um den Medikationsprozess werden. Gnägi sagte, dass die
Applikationen in die Gesamtlösung Documedis
integriert werden und dass die Services allen
Akteuren im vernetzten Gesundheitsmarkt auf
einfache Art und Weise zur Verfügung stehen
Dr. Ulrich Schaefer, Head of HCI Solutions, gab gut
Markus Gnägi, Head of Business Development der HCI,
Prof. Dr. med. Walter E. Haefeli, Klinische Pharmakologie
gelaunt die zahlreichen Neuerungen bekannt.
informierte über die neue Documedis-Strategie.
und Pharmakoepidemiologie, Universität Heidelberg.
Entflechtung und Vereinheitlichung
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Intelligentes Alerting
Prof. Dr. med. Walter E. Haefeli, Ärztlicher Direktor der Abteilung Klinische Pharmakologie
und Pharmakoepidemiologie des Universitätsklinikums Heidelberg, widmet sich seit vielen
29
Jahren der Erforschung eines sicheren Medikationsprozesses. Der Basler stellte sein erweitertes Konzept vor, das aus diesen Forschungsdaten hervorgegangen ist.
Primär geht es darum, Over-Alerting und die
Alert-Fatigue zu vermeiden. Prof. Haefeli integriert beim Alerting verschiedene Meldungen
und bündelt sie zu einer Handlungsanweisung.
Als eine wichtige Grundlage dient die Evidenzbasierte Medizin (EBM). Alle Checks sind wissenschaftlich geprüft. Haefelis Konzept stellt
deshalb eine ideale, zukunftsweisende Lösung
für Spitäler dar.
Kein Wunder ist zu dessen Vermarktung eine
Firma entstanden, die «dosing GmbH» heisst.
Sie realisiert mit «Flycicle» und «AIDKlinik» die
Konzepte des Universitätsklinikums Heidelberg
und ist Partner wichtiger internationaler Hersteller von Klinik-Informationssystemen (KIS).
Zum Thema «eMediplan – Anspruch und Konzept» sprach Dr. med. et Dr. sc. nat. Andreas
Bührer. Er ist Consultant sowie Projektleiter des
«eMediplans» von «Brennpunkte Gesundheit
Thurgau». In seinem Referat ging es im weitesten Sinne um die notwendige Verbesserung der
Patienten-Compliance sowie um die niederschwellige Zusammenarbeit und Interopera­
bilität von Leistungserbringern. Auch hier mit
dem Ziel, die Patientensicherheit zu steigern.
«eMediplan» ist nicht E-Health
HCI Solution AG
Die Gesellschaften e-mediat AG,
Documed AG und HCI Solutions AG
vereinfachen ihre Strukturen.
Aus drei Gesellschaften wird eine, die
künftig noch effizienter auf die Bedürfnisse seiner Kundinnen und Kunden
eingehen kann. Alle bestehenden
Ver­pflichtungen und Verträge von
e-mediat AG und Documed AG werden
unverändert von der HCI Solutions AG
übernommen. Die gewohnten Ansprechpartner bleiben unverändert.
Die bisherigen Abteilungen TriaMed
(Arztsoftware), TriaPharm (Apothekensoftware) sowie Documed und e-mediat
werden in eine Matrix-Organisation
überführt. Weitere Informationen finden
Sie auf www.hcisolutions.ch.
HCI Solutions AG wird in Zukunft dieses Knowhow nutzen und mit Prof. Haefeli und «dosing
GmbH» zusammenarbeiten. Gemeinsam haben
die beiden Partner einen Auftrag des Kantons
St. Gallen erhalten, um ein «Clinical Decision
Support System» zu implementieren – auf der
Basis von «hospINDEX» und «Flycicle».
Bührer sagte, dass der«eMediplan» der Medikationsplan unserer Zeit sei, weil er die Erwartungen der Patienten und deren Angehörigen erfüllen würde. Er nutze die heutigen technologischen
Möglichkeiten dazu, den Medikationsprozess zu
optimieren. «Er hat nichts mit E-Health zu tun.
Er ist einfach nur Health!» sagte Bührer. Wichtig sei es, einen vollständigen, aktuellen Medikationsplan zu haben. Das gelte nicht nur für
den Thurgau, denn Leistungserbringer hätten
alle dasselbe Problem, nämlich das alle verschiedene Pläne anwendeten, so Bührer.
Adrian Schmid, Leiter von «eHealth Suisse»,
dem Koordinationsorgan eHealth Bund und
Kantone, stellte die E-Medikation in Relation
zur E-Health-Strategie der Schweiz und sprach
über deren Integration ins E-Patientendossier.
Dr. med. et Dr. sc. nat. Andreas Bührer, Consultant und
Der «eMediplan» umfasst jeweils die aktuelle, vollständige Medikation – für Patienten, Angehörige und für die
Projektleiter von «eMediplan» im Kanton Thurgau.
Gesundheitsfachpersonen. Der 2-D-Barcode beinhaltet alle Informationen digitalisiert (im Bild ein fiktives Beispiel).
Zusammenarbeit mit «dosing gmbH»
im Kanton St. Gallen angelaufen
Kontakt
HCI Solutions AG
Untermattweg 8
Postfach
3000 Bern 1
OTX World | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
30 | MARK T UND MENSCHEN
HOCHSTEHEND,
SPANNEND, INTENSIV
Der Saal im Trafo Baden war voll. Kein Wunder, hat sich doch das Swiss Pharma Forum zum Anlass
entwickelt, der in der Branche äusserst geschätzt wird. Die achte Ausgabe stand unter dem Motto
«Neue Märkte»: Hochkarätige Referenten beleuchteten das Thema unterschiedlich. Und die Event-App
wurde rege genutzt.
Text: Katharina Schwab
«Ich hoffe, dass ich am diesjährigen Swiss Pharma
Forum das letzte Mal über die aktuellen Entwicklungen der HMG-Revision sprechen werde.» So
startete der wiedergewählte Nationalrat und Gesundheitspolitiker Jean-François Steiert (SP) in
sein Referat. Er machte klar und deutlich: «Wir
haben keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen.» Die Kosten stiegen im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt nur marginal. Danach legte er
die noch bestehenden Differenzen zwischen Nationalrat und Ständerat bezüglich HMG-Revision
dar. Es sind immer noch einige: Von der Marktexklusivität über Versandhandel und geldwerten
Vorteilen hin zur vereinfachten Zulassung. Steiert
rechnet nach wie vor damit, dass das revidierte
Gesetz am 1. Januar 2017 in Kraft treten wird.
Das gilt jedoch als umstritten. Andere Experten rechnen erst mit Ende 2017, da insbesondere
die Diskussionen rund um die Verordnungen
voraussichtlich heftig ausfallen werden.
Apotheker werden nicht automatisiert
Altbekannt und trotzdem erfrischend: Die Referate von Stephan Sigrist, Gründer und Leiter von
«W.I.R.E», sind jedes Mal ein Höhepunkt des
Swiss Pharma Forums. Bei ihm drehte sich heuer
alles rund um die Automatisierung des Handels,
die laut ihm klar an Bedeutung gewinnen wird.
Umso notwendiger sei es, den Handel neu zu
denken und zu gestalten. Es gehe auch darum, zu
identifizieren, welche Aufgaben künftig digital
übernommen werden können. Aber er ist sich sicher, dass komplexe Aufgaben auch in Zukunft
durch Menschen bewältigt werden müssen. Und
obwohl 92 Prozent der im Handel tätigen Menschen künftig wohl durch automatisierte Systeme
ersetzt würden, sei der Apotheker als Berater und
Orientierungstifter fast nicht gefährdet, so Sigrist.
«Der Handel muss sich neu erfinden», davon gingen Peter Heinzer und Jürg Bernet von der
OTX World | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
«adroplan Beratungs AG» in ihrem Referat über
die Veränderungen am POS aus. «Apotheken und
Drogerien wirken im heutigen Format auf Kunden oft ein wenig langweilig», sagte Heinzer.
Deshalb brauche es Innovationen: «Das Ziel sollte
sein, Fans zu gewinnen, denn Kunden müssen
angelockt werden, während Fans von selber kommen.» Wie aus Kunden Fans werden könnten,
dafür geben Bernet und Heinzer gleich selber einige bildhafte Beispiele.
Weiter ging es mit Zukunftsvisionen vom
CEO Stefano Santinelli, Swisscom Health AG. Für
ihn steht der Nutzen einer Kombination von
Gesundheits-Sensoren, Apps sowie CochingProgrammen im Vordergrund: als Präventions­
massnahmen aber auch als Möglichkeit zum
Kosten sparen. Stefan Wild, Geschäftsführer der
TopPharm AG, führte die Teilnehmer ein in die
Welt der sogenannten Wearables im Fachhandel
und Florian Meier von der Adler-Apotheke gab
einen spannenden Einblick in den Aufbau und
das Führen eines Online-Shops.
Gekonnt durch den Tag und das anschliessende Podium mit hochkarätigen Gästen führte
Markus Meier, Chefredaktor von OTXWORLD
und Vista. Er führte auch eine Neuigkeit ein:
die Event-App des Swiss Pharma Forums. Einmal
heruntergeladen konnte man das Programm sichten, die Referenten beurteilen, die Gästeliste
begutachten und sogar live Fragen stellen. Diese
Funktion wurde von den Teilnehmenden rege
genutzt.
Dieses Jahr wurde kein OTXWORLD Award
verliehen. Unter den Einsendungen sei kein Dossier gewesen, das richtig herausgestochen sei,
sagte Meier. «Die Jury hat sich im Sinne der Qualität des Awards gegen eine Verleihung entschieden.» Dafür beglückte Renato Kaiser, der SpokenWord-Künstler, die Gäste mit seinen Sprüchen.
Was die Gäste davon hielten, lesen Sie auf S. 32.
1 Das diesjährige Swiss Pharma Forum lockte zahlreiche
Gäste nach Baden.
2 Haben gut lachen: Dr. Hans Ruppanner, «move and
win», und Sandra Liechti, IFAK.
3 Walter P. Hölzle, «vips», Stefano Santinelli, Swisscom
Health AG, und Erich Müller, Naturathek Sihlcity
4 Moderator Markus Meier führt die beiden Referenten
Jürg Bernet und Peter Heinzer, «adroplan ag», ein.
5 Peter Huber von Intergenerika stellt seine Frage
nicht via App.
6 Auch der letzte Platz im Saal des Trafo war besetzt,
keiner wollte sich die Referate entgehen lassen.
7 Die Fragen klar, die Antworten fundiert: Markus Meier
im Dialog mit Stefano Santinelli.
8 Priska Christen, Denise Weber, Hansjörg Netzer und
Eileen Stagat – alle von Beiersdorf.
9 Geni Merz, Merz Marketing, mit Rajko Gatarevic und
Pierre-Alain Widmer, beide Weleda AG.
10 Er ist Spoken-Word-Künstler, Kabarettist, Satiriker
und Autor: Renato Kaiser brachte die Gäste mit
seinem St.Galler-Dialekt zum Lachen.
11 Das Podium war auch dieses Jahr gut besetzt; und
neben dem Diskutieren wurde auch gelacht: Florian
Meier, Adler-Apotheke, Walter P. Hölzle, «vips»,
Markus Meier, Stefan Wild, TopPharm, Martin
Bangerter, SDV, sowie Hans-Rudolf Fuhrer, ASSGP.
12 SP-Nationalrat Jean-François Steiert referiert über
die HMG-Revision – vielleicht das letzte Mal, bevor
das Gesetz in Kraft tritt?
13 So sieht ein gespanntes und aufmerksames Publikum
aus. Und das neunte Swiss Pharma Forum steht
bereits wieder in den Startlöchern: Save the date am
21. November 2016.
Galerie >
Mehr Impressionen zu diesem und vielen weiteren
Events finden Sie unter www.otxworld.ch/galerie
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8. Swiss Pharma Forum
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«Neue Märkte»
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32 | MARK T UND MENSCHEN
STATEMENTS ZUM 8. SWISS PHARMA FORUM
Anita Mosimann
Geschäftsführerin
Pharma Medica AG
«Als kleines Handelsunternehmen müs­
sen wir uns neue Ausrichtungen überle­
gen. Hier ist ein guter Ort, führende Stim­
men aus der Branche zu hören. Neben
dem Vortrag über zukünftige Kommuni­
kationsmethoden von W.I.R.E hat mir
auch die Präsentation von Adroplan sehr
gefallen. In einem nächsten SPF wün­
sche ich mir, dass etwas mehr auf Ketten
und Gruppierungen und deren Dynamik
und Ausrichtung eingegangen wird.»
Raphael Wyss
Inhaber und Geschäftsleiter
Drogerie Parfümerie Wyss AG
«Ich bin zum SPF gekommen, weil hier
ein guter Austausch unter der Industrie
und den Indus­trie­partnern stattfindet.
Wir erhalten zudem wichtige Informa­
tionen für die Zukunft. Was ich noch
mehr wünschte, wäre ein interaktiver
Austausch mit Kreisen ausserhalb der
Industrie, damit wir auch von anderen
Branchen lernen können.»
Philipp Kirschbaum
Group Brand Manager OTC/CC
Merz Pharma (Schweiz) AG
Marcel Bosson
Branchenkontakte Schweiz
Mitglied der Direktion
Galexis AG
Eileen Stagat
Director Pharmacy Business
Unit, BDF AG
«Das SPF hat sich als wichtige BranchenPlattform etabliert, was die hohe Betei­
ligung eindrücklich unterstrichen hat.
Besonders interessiert verfolgte ich die
Weiterentwicklung der «swisscom»-Pro­
jekte im Gesundheitsmarkt, vor­ge­stellt
durch Stefano Santinelli. Ich wünsch­te
mir, dass noch mehr Fachleute aus Apo­
theken und Drogerien an dieser hoch­
stehenden Veranstaltung teilnehmen
können. Auch die kommende Generation
dürfte noch stärker eingebunden sein.»
Fredy Gremlich
Bereichsleiter Verkauf
GL-Mitglied Voigt AG
«Aufgrund meiner Medientätigkeit lockte
mich das interessante Programm. Den
Vortrag von Herr Sigrist fand ich sehr
gut, auch weil er sich selber widerspricht.
Nach dem Schwarzmalen für die im
Verkauf Tätigen kam die Botschaft, dass
es weiterhin Apotheker und Dro­gisten
brauchen wird wegen ihrer beratenden
Dienstleistung. Auch die Slam Poetry
gefiel mit ausserordentlich gut. Fürs
nächste SPF wünsche ich mir wiederum
Leute, die ‹Kracher› liefern, beispiels­
weise Ludwig Hasler.»
«In einer leitenden Funktion bei Eucerin
finde ich es wichtig, sich zu vernetzen.
Ich bin aber auch hier, weil neue Trends
im Markt vorgestellt wurden. Die Refera­
te von Stephan Sigrist und Florian Meier
fand ich besonders interessant. Was ich
heute sehr vermisst habe, sind Emotio­
nen, Passion und die Antwort auf die
Frage: Was ist eigentlich das Bedürfnis
des Konsumenten/Patienten? Zudem
möchte ich in Zukunft mehr Frauen auf
der Bühne sehen.»
«Zum SPF gekommen bin ich wegen der
vielen Begegnungen mit sympathischen
Menschen, den informativen Vorträ­
gen und weil es für uns als Sponsor
selbstverständlich ist, dabei zu sein
und unsere zahlreichen Gäste persön­
lich zu begrüssen. Die Abstimmung der
Vortragsthemen fand ich besonders gut
gelöst. Auch hat Markus Meier ausge­
zeichnet durch den Tag geführt. Fürs
nächste SPF erhoffe ich mir mindestens
gleich viele Teilnehmer und eine ebenso
gute Stimmigkeit bei den Themen.»
Einfach näher dran.
Mehr Infos:
excommedia.ch
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Die grösste digitale POS-Werbeplattform in Schweizer Apotheken und Drogerien.
Mit dem Healthcare & Beauty Channel ist Pharmawerbung einfach näher dran.
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Healthcare & Beauty Channel
HÄNSELER AG INFORMIERT | 33
KEINE ZEIT FÜR
EINE ERKÄLTUNG
PUBLIREPORTAGE
Erkältungszeit bedeutet auch, dass Arbeitskollegen mit triefender Nase am Arbeitsplatz erscheinen.
Wer trotz einer Erkältung zur Arbeit geht, sollte ein Augenmerk darauf legen, welche ­Medikamente
die Arbeitsfähigkeit oder die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen können.
grippebedingten Schmerzen und Fieber:
Die verstopften Atemwege werden dadurch geöffnet. Der Patient kann wieder leichter atmen.4
■ wirkt schmerzlindernd und fieber­senkend,
Alcacyl Grippe
Alcacyl Grippe bei Schnupfen mit erkältungs- und
■ bringt die Nasen- und Bronchialschleimhäute zum
Abschwellen,
■ vermindert eine übermässige Schleimproduktion
■ und enthält kein Antihistaminikum.
Packung mit 20 Sachets in Apotheken erhältlich.
Lesen Sie die Packungsbeilage.
Bis viermal pro Jahr erkältet sein, ist für Erwachsene nichts Ungewöhnliches. Auch nicht,
dass Erkältungsviren im Winter leichtes Spiel
haben. In der Regel spürt man intuitiv, wenn
eine Erkältung im Anzug ist: Kratzen im Hals
sowie Schluck- und Halsweh sind die ersten
Symptome. Gegenmassnahmen können dann
das Ausbrechen der Erkrankung kaum mehr
stoppen. Spätestens wenn Niesattacken einsetzen und die Nase zu laufen beginnt, schwindet
die Hoffnung, dass man sich vielleicht weniger
als eine Woche lang mit den Symptomen herumschlagen muss.
Stark erkältete Kinder dürfen meist zu Hause
bleiben und werden umsorgt, bis sie wieder gesund sind. Erwachsene nehmen die «banale»
­Erkältung hin, wissend, dass ihr Verlauf kaum
beeinflusst werden kann.
Phänomen Präsentismus
In der Schweiz geht etwa die Hälfte aller Erwerbstätigen mindestens einmal pro Jahr krank
zur Arbeit Das zeigte die Stress-Studie 2010 des
Staatssekretariats für Wirtschaft auf.1
Die Ur­sachen für Präsentismus lassen sich
generell gesagt nicht auf einen Nenner bringen,
sie sind vielmehr ein komplexes Geflecht von
personenabhängigen Faktoren wie Bildung, Einkommen und Gesundheit. Weitere Ursachen sind
auch arbeitsbedingte Faktoren wie Zeitdruck,
Druck von Kollegen und die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust sowie umweltbedingte Faktoren
wie die allgemeine Wirtschaftslage.2
Aufgepasst!
Wer trotz Erkältung zur Arbeit geht, an einem
Meeting teilnimmt, Maschinen bedient oder
Fahrzeuge lenkt, sollte kein Antihistaminikum
einnehmen, da es die Wahrnehmung sowie das
Reaktionsvermögen herabsetzen kann. Müdigkeit und verlängerte Reaktionszeiten aufgrund
der Einnahme eines Medikaments können Arbeitsvorgänge verlangsamen. Das Führen von
Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen
sind unter diesen eingeschränkten Voraussetzungen kritisch zu prüfen.3
Eine Alternative bei Grippe- und Erkältungssymptomen ist Alcacyl Grippe. Denn es enthält
kein Antihistaminikum, sondern den bekannten, schmerzlindernden und fiebersenkenden
Wirkstoff Paracetamol sowie Pseudoephedrin.
Diese Substanz bringt die Nasen- und Bronchialschleimhäute zum Abschwellen und vermindert
zudem eine übermäs­sige Schleimproduktion.
Dieses Medikament wird gegen Schnupfen in
Kombination mit erkältungs- und grippebedingten Schmerzen und Fieber angewendet.
Einfach den Inhalt eines Sachets in heissem
Wasser auf‌lösen und trinkheiss einnehmen.
Alcacyl Grippe mit angenehmem Zitronenaroma enthält keinen Zucker.4
JETZT BESTELLEN
Per sofort sind Alcacyl Grippe Publikumsmuster
als Musterflyer verfügbar. Jeder Flyer enthält zwei
Sachets Alcacyl Grippe sowie einen 20%-RabattGutschein beim Kauf einer Originalpackung
Alcacyl Grippe.
Dem Fachhandel wird für jeden eingelösten
Bon die Differenz zurückerstattet. Einfach den
Gutschein zusammen mit dem Kassabon bis
spätestens 30. April 2016 an Hänseler AG senden.
Die Musterflyer können schriftlich bei der
Firma Hänseler AG, [email protected],
bestellt werden.
Quellen
1Beobachter 22/2013
www.beobachter.ch/arbeit-bildung/arbeitsrecht/artikel/
krankheit_mit-grippe-zur-arbeit/
2Henneberger Fred/Gämperli Michael (2014) Präsentismus:
Ein kurzer Überblick über die ökonomische Relevanz
eines verbreiteten Phänomens, Forschungsinstitut für
Arbeit und Arbeitsrecht, Universität St. Gallen.
3www.ukpt.de/pages/publikationen/zeitung.
php?mid=20130401
4Fachinformation Alcacyl Grippe
Weitere Informationen
Hänseler AG, 9100 Herisau, www.haenseler.ch
Z: Alcacyl® Grippe, Granulat; Wirkstoff: Paracetamolum 500 mg, Pseudoephedrini hydrochloridum 30 mg. I: Behandlung von Schnupfen mit erkältungs- und grippebedingten Schmerzen und Fieber. D: Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: übliche Einzeldosis: 1–2 Sticks (bis zu 3-mal täglich alle 4–6 Stunden); max. Tagesdosis: 6 Sticks. KI: Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe, schwere Leberfunktionsstörungen/akute Hepatitis, schwere Nierenfunktionsstörung, Morbus Meulengracht, ausgeprägte
Blutdruckerhöhung. VM: Nieren- und/oder Leberinsuffizienz, hämolytische Anämie bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, Alko­hol­überkonsum, Herzkreislauferkrankungen. IA: Paracetamol: Enzyminduktoren steigern Hepatotoxizität, Mittel zur Beschleunigung/Verlangsamung der Magenentleerung beeinflussen die Resorptionsgeschwindigkeit, Salicylamid verlängert Eliminationshalbwertszeit, antikoagulierender Effekt von Kumarinen kann verstärkt werden; Pseudoephedrin: gleichzeitige Therapie oder
Beginn innerhalb von 2 Wochen nach Beendigung der Therapie mit MAO-Hemmern sowie Kombination mit Antihypertensiva, Digitalis oder trizyklische Antidepressiva vermeiden. UW: Häufig: Nervosität, Schlaflosigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen; Gelegentlich: Unruhe, Anorexie, Dysurie, Miktionsstörung, erythematöse, urtikarielle Hautreaktion und –rötung; Selten: allergisch bedingte Thrombozytopenie, Leukopenie, hämolytische Anämie, Anaphylaxie, Halluzinationen, Tachykardie, Herzklopfen, Hypertonie; Sehr selten: Leberfunktionsstörung, Stevens Johnson Syndrome, Lyell Syndrom. P: 10 und 20 Sticks. Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium der Schweiz.
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
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+++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++
Annemarie Opprecht Stiftung
MedZentrum Pfungen
Fotos: zVg
6. AWARD VERLEIHUNG
Die Annemarie Opprecht-Founda­tion verlieh im
Oktober den 6. Annemarie Opprecht Parkinson
Award für hervorragende Forschungsarbeiten auf
dem Gebiet der Parkinson-Erkrankung. Der mit
100 000 Franken gut dotierte internationale Forschungspreis ging an Professor Heiko Braak, MD
Senior Professor am Zentrum für Klinische Forschung der Universität Ulm. Prof. Braak wurde
vom Preiskomitee für seine Arbeit «Potential
path­ways of abnormal tau and alpha-synuclein
dissemination in sporadic Alzheimer’s and Par­
kin­son’s diseases», sowie in Würdigung seiner
herausragenden Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Parkinsonkrankheit in den vergangenen
Jahrzehnten ausgezeichnet.
ARZTPRAXIS UND APOTHEKE UNTER EINEM DACH
Foto: zVg
Im Gesundheitswesen sind Reformen angesagt. Apothekerin Sandra Köppel und
Hausärztin Bettina Meier zeigen mit ihrem neu eröffneten «MedZentrum» in
Pfungen, wie die Zukunft miteinander statt gegeneinander angepackt werden
kann. Apotheke und Arztpraxis befinden sich hier unter einem Dach.
«Ärzte und Apotheker sollten viel intensiver zusammenarbeiten», sagt Sandra
Köppel. «Der Mensch und seine Gesundheit stehen bei beiden im Zentrum.»
Auch Bettina Meier ist überzeugt, dass solche Kooperationen Zukunft haben.
«Der Hausärztemangel, aber auch die hohen Gesundheitskosten, machen ein
Umdenken nötig. Es gilt, Synergien zu nutzen und Hand in Hand zu arbeiten.»
Gegründet haben das «MedZentrum» die Apothekerin Sandra Köppel und die
Hausärztin Dr. med. Bettina Meier. Anfang Oktober 2015 haben sie ihr Gemeinschaftsprojekt in der Ofenhalle der Keller Ziegeleien beim Bahnhof Pfungen
eröffnet. Zur geräumigen Apotheke und modernen Arztpraxis gehören auch ein
Labor und ein Röntgenraum. Im Januar 2016 wird eine Gynäkologin zum Team
stossen. Es ist zudem noch Platz für ein bis zwei weitere Ärzte vorhanden.
Professor Mathias Sturzenegger (links), Präsident Preis­
komitee der Annemarie Opprecht-Foundation, überreicht
die Urkunde dem Preisträger Professor Heiko Braak.
Quelle: Annermarie Opprecht Stiftung
Quelle: MedZentrum Pfungen
GUTER START EINER NEUEN MESSE
«Das selbstbestimmte und lustvolle, längere Leben.» Dieser Leitsatz dominierte das Geschehen
in den Hallen der Messe «Zukunft Alter». Rund
10 000 Besucher, über 40 vielbeachtete Referate
und Podiumsveranstaltungen, vier attraktive Sonderschauen, ein unterhaltsames Rahmenprogramm und gegen 90 Aussteller, Mitaussteller
und Partner. Das sind die wichtigsten Fakten der
ersten Messe «Zukunft Alter», die Ende Oktober
in Luzern stattgefunden hat. Bereits ist die nächste Messe geplant. Diese findet vom 11. bis 13. November 2016 statt.
Quelle: Zukunft Alter
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
Antistress AG
Bild: zVg
Zukunft Alter
BURGERSTEIN VITAMINE STELLT
SICH PER 1. JANUAR 2016 NEU AUF
Günter Konrad, CEO Antistress AG, verlässt diese per
Ende 2015 auf eigenen Wunsch. Er hatte die Firma
seit 2007 erfolgreich geführt. Die Nachfolge wird mit
Tanja Zimmermann-Burgerstein familien- und firmenintern gelöst. Die operative Führung wird somit
bereits in dritter Generation durch ein Mitglied der
Gründerfamilie übernommen. Als Leiterin der Marketingabteilung arbeitet Tanja Zimmermann-Burgerstein seit Jahren im Unternehmen. Sie ist Mitglied
der Geschäftsleitung und hat seit dem Jahr 2001
auch Einsitz im Verwaltungsrat genommen.
Quelle: Antistress AG
35
+++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++
Swiss Exped
«DIE ERSTEN KUNDENGESPRÄCHE
VERLIEFEN VIELVERSPRECHEND»
Anlässlich der Eröffnung von Insight Health (Schweiz)
AG fand am 29. September in Zürich die erste Kunden­
tagung des Datendienstleisters statt. Vor über 40 Teil­
nehmenden wurde der Start der Services in der
Schweiz für Januar 2016 angekündigt und das Portfo­
lio vorgestellt. «Wir freuen uns sehr, dass der Ausblick
auf unser Angebot von den Teilnehmenden gut an­
genommen wurde», erklärte Antonio Monopoli, der
Geschäftsleiter von Insight Health. Gemeinsam mit
Andreas Baumgartner, Business Development, baut
er die Schweizer Geschäftsstelle auf. Ziel ist es, die
Schweizer Kunden ab Januar 2016 mit innovativen
Dienstleistungen zu unterstützen. Dazu werden Infor­
mationen aus den Bereichen klassische Arzneimittel,
aber auch Nicht-Arzneimittel erhoben. Die Möglich­
keit flexibler Mehrjahresvergleiche und Auswertun­
gen ist selbstverständlich. Bereits verfügbar ist die
internationale Patentdatenbank SHARK, die Patent­
informationen aus 28 Ländern verbindet.
GEFÄHRLICHES HÖHENBERGSTEIGEN
Die Auswertung der Hirnuntersuchungen bei Test­
personen der grossen Schweizer Himlung-HimalExpedition 2013 wurde kürzlich im «PLOS ONE»
publiziert. Die erstaunlichen Resultate: Bei rund
einem Drittel der Testpersonen, die auf über 7000
Meter hochgestiegen waren, konnten die Forscher
des Inselspitals Bern mittels MRI Mikroblutungen
im Gehirn nachweisen. Diese Blut-HirnschrankenStörung markiert den Beginn eines lebensbedro­
henden Hirnödems. «Einige von uns waren am
Himlung Himal ohne es zu merken in grosser Ge­
fahr», sagte Co-Autor PD Dr. med. Tobias Merz.
Quelle: Walliser Bote
AVKZ
Foto: zVg
Foto: zVg
Insight Health (Schweiz) AG
Quelle: Insight Health (Schweiz) AG
Sanatrend AG
+3%
1200
Leser in 1000
1000
–7%
800
Apotheker Dr. Lorenz Schmid, Präsident des Apothekerverbands des Kantons Zürich (rechts) impft den Zürcher Ge-
600
sundheitsdirektor, Regierungsrat Dr. Thomas Heiniger.
–6%
400
–21%
200
0
EIN KLEINER «PIEKS» FÜR DEN
GESUNDHEITSDIREKTOR
–16%
Drogistenstern Gesundheitstipp
Natürlich
Schweizer
Hausapotheke
Vista
Zeitungskombi
MACH-Basic 2014–2
MACH-Basic 2015–2
VISTA ZEITUNGSKOMBI STEIGERT
LESERZAHLEN UND REICHWEITE
Die Resultate der MACH Basic 2015-2 zeigen deut­
lich: Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014 geht
Vista Zeitungskombi als klarer Gewinner unter den
Gesundheits-Magazinen hervor. Die meisten Lese­
rinnen und Leser und die höchste Reichweite im
Bereich Gesundheit innerhalb der Deutschschweiz
sprechen für sich.
Quelle: Sanatrend AG
Nr. 8 | November 2015 CHF 5.50
Job-Stress
Angestellte und sich selbst schützen
Herbst-Blues
Gedrückte Stimmung oder Depression?
Gebeugt
Wenn die Wirbelsäule schmerzt
Knapp zwei Monate nach dem offiziellen «Go»
haben die Apotheken des Kantons Zürich am na­
tionalen Impftag ihre neue Dienstleistung mit der
Grippe-Impfung des Zürcher Gesundheitsdirek­
tors so richtig lanciert. Bereits rund 50 der total
220 Apotheken im Kanton Zürich bieten die neue
Dienstleistung an – Tendenz rasch steigend.
Der Zürcher Gesundheitsdirektor, Regierungsrat
Dr. Thomas Heiniger, nahm den «Pieks» gelassen
und betonte die Vorzüge der Impfung gegen die
saisonale Grippe: «So wirksam wie das Impfen
jeden und jede Einzelne schützt, so wichtig ist es
auch für die Gesellschaft: Impfen ist ein Akt der
Solidarität. Deshalb bin ich auch in diesem Jahr
wieder dabei.»
Quelle: Apothekerverband des Kantons Zürich AVKZ
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
36 | TENTAN AG INFORMIERT
HUSTENATTACKE –
EIN FALL FÜR HEDERIX
PUBLIREPORTAGE
®
Ob Reizhusten oder verschleimt: Die Kundschaft sucht ein Hilfsmittel, das in beiden Fällen effizient
ist. Und wenig Nebenwirkungen hat. Ein Medikament, mit dem man in der Hustenbekämpfung alles
nur richtig macht. Kennen Sie ein entsprechendes Präparat?
Beim trockenen Reizhusten versucht der Kör­
per bekanntlich, die eingedrungenen Stören­
friede durch Husten hinauszubefördern. Da dies
bei Viren jedoch nicht möglich ist, wird der
Hustenreiz immer wieder neu ausgelöst. Der
Reizhusten wird deshalb auch «unproduktiv»
genannt, da kein Auswurf erfolgt. Besonders
anfällig sind – nebst den bereits Erkrankten –
Menschen die rauchen, in staubiger Umgebung
arbeiten, allergisches Asthma haben oder unter
schweren Erkrankungen der Atemwege leiden.
Wir alle wissen es: Wichtig ist, einen Husten
rechtzeitig und fachgerecht zu behandeln, da er
sonst in einen chronischen Husten (chronische
Bronchitis) übergehen kann. Erst wenn sich
dann der «verhockte» Schleim verflüssigt, ist
Fortschritt angesagt. Der Vorteil: Mit Hederix®
entwickelt sich für Patienten die Situation ra­
scher ins Positive. Warum?
Hederix® Balsam:
Seit November 2014
erhältlich ist der
wohl­tuende und
befreiende Hederix®
Erkältungsbalsam
Die Wirkstoffkombination macht’s aus
Bei trockenem Husten sollen Wirkstoffe ein­ge­
setzt werden, die den Hustenreflex dämpfen
sowie die Bronchien entkrampfen. Bildet sich
Schleim, soll zudem der Auswurf gefördert wer­
den. In beiden Fällen hat sich Hederix® bestens
bewährt. Hederix-Arzneimittel enthalten eine
Wirkstoffkombination von Noscapin und Pflan­
zenextrakten: Efeu (Hedera helix) sowie wei­
tere Pflanzenextrakte zur Unterstützung der
Wirkung. Noscapin ist ein Alkaloid mit husten­
hemmender Wirkung, das aus Opium gewon­
nen wird. Es wirkt kaum dämpfend auf das
Zentralnervensystem; somit ist ein sedierender
Nebeneffekt (Müdigkeit) nicht zu erwarten.
Ebenso wird keine Herabsetzung der Atmung
oder Verstopfung beobachtet, und es ist kein
Suchtpotenzial vorhanden. Efeuextrakt wirkt
auswurffördernd sowie krampflösend, da er die
Bronchien erweitert. Andornkrautextrakt wird
bei Katarrhen der Luftwege eingesetzt. Senega­
wurzelextrakt ist in der traditionellen Volks­
medizin als auswurfförderndes Mittel bekannt.
Alantwurzelextrakt verwendet man wegen sei­
ner auswurffördernden und krampflösenden
Wirkung in der Volksmedizin. Schwertlilienex­
trakt wird in der Medizin bei Erkältungskrank­
heiten eingesetzt.
Profilierung durch Fachwissen
Als Fachfrau oder Fachmann werden Sie Hederix®
gerne empfehlen. Nicht nur, weil es auf ideale
Art pflanzliche und chemische Wirkstoffe ver­
eint, sondern weil das Medikament «für jeden
Fall» optimal eingesetzt werden kann. Die Kun­
dinnen und Kunden schätzen auch deshalb das
Kombipräparat!
Peter Eberhart
dipl. Drogist, Autor
Drogerie Eberhart
Erlenbach i. S.
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bei Erkältungskrankheiten.
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sind auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von
Säuglingen, Kindern und Erwachsenen abgestimmt.
Mit ätherischen Ölen und Efeuextrakt im
praktischen Airless-Dispenser, die das
Durchatmen erleichtern und die Nase frei
machen.
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
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erhältlich.
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MARK T UND MENSCHEN | 37
KEIN STEIN, DER AUF
DEM ANDEREN BLIEB
1947 gegründet, zog die Sternen-Apotheke 1997
vom alten Oerliker Dorf‌kern an die Schaff‌hauserstrasse 350. Dank zentralerer Lage bei der
Haltestelle Sternen Oerlikon stieg nicht nur der
Umsatz jährlich im zweistelligen Bereich, auch
die Belegschaft wuchs von 3 auf 23 Mitarbeitende.
Was nicht mitwuchs, war die Grundfläche des
Ladenlokals.
Foto: Sanatrend AG
Was tun, wenn so viele Kunden in die Apotheke strömen, dass das Geschäft aus allen Nähten
zu ­platzen droht? Der Sternen-Apotheke in Oerlikon ist das Kunststück gelungen, die Kundenfläche
zu verdreifachen. Beim Umbau allerdings waren Nerven und Einfallsreichtum gefragt. Text: Jürg Lendenmann
Platzproblem fordert Lösung
«Wir stiessen immer wieder an die Grenzen», erinnert sich Apotheker Michael Spycher, der 2010
die Apotheke übernommen hatte. «Bedingt durch
die Tram- und Bus-Haltestelle strömten die Kunden schwallweise ins Geschäft. Dann war die
Kontaktfläche viel zu klein und manch ein Kunde
verliess den Laden wieder, bevor er bedient werden konnte.» Wegen der kleinen ­Ladenfläche hätten zudem die Vorgaben von TopPharm für die
Warenpräsentation nur mit viel Kreativität eingehalten werden können. Auch wegen des immer
grösser werdenden Dienstleistungsangebotes und
das vermehrte Wahrnehmen der Apotheke als
zeitsparende Anlaufstelle in Gesundheitsfragen
drängte sich eine radikale Veränderung auf.
Mächtiger Helfer im Flaschenkeller
«Weil wir die Grundfläche nicht vergrössern
konnten, mussten wir die Nutzung ändern»,
erklärt Spycher. «Wir entschieden uns, die rezeptpflichtigen Medikamente in einem ‹Roboter› im Keller zu lagern. Durch den Wegfall
der Medikamentenschränke im Verkaufsraum
konnte die Kundenfläche fast verdreifacht werden.» Doch bis es so weit war, gab es während des
dreimonatigen Umbaus unzählige Probleme zu
lösen. Als ideal erwies es sich, dass Spychers Vater, Architekt Rolf Spycher, die Bauleitung übernahm. Dank seiner Erfahrung konnten auch die
vielen unerwartet auf‌tauchenden Hindernisse
gemeistert werden. Die grösste Herausforderung
bestand darin, den für das Lagern von 30 000 Medikamenten evaluierten Gollmann-Roboter im
ehemaligen kleinen Flaschenkeller zu installieren – dies, nachdem der Boden abgesenkt worden war, um noch mehr Platz zu schaffen.
Zufrieden mit dem Umbau der Sternen-Apotheke (v.l.): Renzo Zielmann (Kundenberater Galexis), Michael Spycher
(Apotheker, Inhaber), Peter Vetterli (Apotheker, Geschäftsführer).
Durch Liftschacht und Oberfenster
Als der mächtige Roboter auf einem 27-Tonner
in Einzelteilen angeliefert worden war, stellte
sich heraus, dass manche Komponenten zu
sperrig waren, um durch die Kellertüre in den
Raum getragen zu werden. «Zum Glück gelang
es, die überlangen Teile durch den gebohrten
Lift­schacht und ein ausgebrochenes Oberfenster in den Keller zu befördern», sagt Geschäftsführer Peter Vetterli.
Während des dreimonatigen Umbaus blieb
die Apotheke offen. Spycher: «Die Platzverhältnisse waren in dieser Zeit noch prekärer, der
Lärm oft unerträglich. Allen Mitarbeitenden gebührt für ihren Einsatz ein dickes Lob.»
Mit Altem und Neuem in die Zukunft
Das durch die Dössegger + Märk AG, Innenarchitekten, sowie Rolf Spycher gestaltete Ladenlokal präsentiert sich modern und zweckmässig;
die Kunden fühlen sich wohl. Die Medikamente
werden vom Roboter per Lift in den Verkaufsraum transportiert und gelangen nach spätestens zwölf S­ ekunden zu einer der drei Aus­ga­
bestellen. Dank des Roboters könnten heute die
Kunden intensiver betreut werden, da Beratungsgespräche nicht mehr unterbrochen werden
müssten.
«Wir wollen aber auch die Tradition weiterleben lassen», betont Spycher. «Denn wir ver­fügen
über ein jahrelanges Know-how im Herstellen
von individuellen Dosierungen von Medika­
menten und bilden unsere Assistenten speziell
im Umsetzen von Rezepturen aus. Mit dem Mix
von bewährtem Altem und zukunftsträchtigem
Neuem sind wir für die Anforderungen der nächsten Jahre gewappnet.» Wichtig, um im schnelllebigen Markt bestehen zu können, sei darüber hinaus ein attraktives, zeitgemässes Sortiment und
die schnelle, zuverlässige Lieferung von Medikamenten. «Mit Galexis können wir uns seit Jahren
auf einen wichtigen und verlässlichen Partner
stützen, der uns auch vorzüglich betreut», sagt
der dynamische In­haber.
«Wir haben viel Geld und Manpower in den
Umbau investiert», zieht Spycher Fazit. «Dies gibt
uns die Zuversicht, dass wir dank der Mo­der­
nisierung weiterwachsen werden wie bisher.»
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
38 | WISSEN UND WISSENSCHAF T
PSYCHISCHE BELASTUNG
BEI MITARBEITENDEN
Foto: © pict rider, Fotolia.com
Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz braucht viel mehr Aufmerksamkeit, weil der Druck in
der Arbeitswelt ständig steigt. Anfang Herbst fanden in Zürich deshalb die nationale Tagung für
betriebliches Gesundheitsmanagement und die 4. Netzwerktagung Psychische Gesundheit
Schweiz statt. OTXWORLD sammelte dort wertvolle Infos und Tipps.
Text: Dr. med. Markus Meier
Es ist viel sinnvoller und kostet erst
noch weniger Geld, wenn psychische
Belastungen und Probleme früh­zeitig erkannt werden, sodass der
Arbeitgeber rechtzeitig reagieren
kann. Bevor der letzte Nerv reisst.
Das gleiche Arbeitsvolumen mit immer weniger
Angestellten bewältigen: Diese Tendenz herrscht
in der Schweiz nicht erst vor, seit die Franken­
stärke unsere Wirtschaft bedroht. Der rasante
Wandel in der Arbeitswelt reicht schon mehr als
ein Jahrzehnt zurück – mit einigen Folgen. Die
permanent hohen Anforderungen im Berufs­
leben können zum Beispiel psychische und ge­
sundheitliche Belastungen verursachen. Nega­
tive Auswirkungen wie Überbeanspruchung,
Burn-out oder Depressionen führen zu Arbeits­
ausfällen und generieren hohe Kosten – auch auf
der Unternehmensseite.
Gesundheitsmanagement im Fokus
An der nationalen Tagung für betriebliches Ge­
sundheitsmanagement äusserten sich zahlrei­
che Experten aus dem Bereich des betrieblichen
Gesundheitsmanagements zu den Herausfor­
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
derungen und Lösungsansätzen in der Praxis.
Hier fokussieren wir auf das Fachreferat von
Dr. med. Thomas Ihde-Scholl, dem Präsidenten
der Stiftung Pro Mente Sana und Chefarzt Psy­
chiatrie der Spitäler fmi AG. Er sprach zum
Thema «Wenn Mitarbeitende bereits psychisch
belastet sind – wünschenswerte Werkzeuge für
den beruflichen Alltag» und lieferte gute Infor­
mationen und Tipps.
Frühwarnzeichen
Der grösste Nachholbedarf bestehe bei den
Frühwarnzeichen. Arbeitgeber würden dies­
bezüglich vor allem «Den schwierigen Mitar­
beiter» kennen. Die «Analphabetismus-Rate»
im Bereich psychische Belastung sei also hoch,
sagte Ihde-Scholl mit Schalk im Unterton. Die
Begriffe Stress und sozialer Stress dagegen seien
in der Schweizer Bevölkerung und in den HR-
Abteilungen schon seit mehr als 20 Jahren be­
kannt. Von Burn-out und Mobbing spreche man
aber erst seit 10 bis 15 Jahren.
Gemäss Ihde-Scholl ist bezüglich Frühwarn­
zeichen folgende Unterscheidung wichtig:
Mitarbeitende mit
■ reduzierter mentaler Flexibilität (z. B. Perfek­
tionismus),
■ Persönlichkeitsstörungen (z. B. Narzissmus),
■ chronischen psychischen Erkrankungen (z. B.
ADHS),
■ akuten psychischen Belastungen/Erkrankun­
gen (z. B. Depressionen).
Jede dieser Mitarbeitergruppen brauche eine an­
dere Intervention, sofern man die Frühwarnzei­
chen richtig deuten könne. Bei den chronischen
Belastungen helfe das Bauchgefühl beim Vor­
stellungsgespräch. Die «Honeymoon»-Phase in
den ersten drei bis sechs Monaten könne aber
39
vieles kaschieren, die Schwierigkeiten würden
meist externalisiert, so der Psychiater.
Frühwarnzeichen gibt es auch bei «akuten»
Belastungen. Sie seien aber eher «Spätwarnzeichen» hier. Denn für die Betroffenen, Arbeitgeber, Teammitglieder und Angehörigen gestalte
sich die Einordnung der Veränderungen als
schwierig, weil sie sich langsam entwickelten,
weil das entsprechende Wissen fehle und wegen
der Stigmatisierung, die am Arbeitsplatz am
höchsten sei. Weitere «red flags» sind Leistungsinkonstanz und interpersonelles Verhalten (abweichende Erfahrungs- und Verhaltensmuster).
Stigma
Die drohende Stigmatisierung ist ein Problem.
Ihde-Scholl zeigte stigmabestimmende Mythen
auf, welche die Situation am Arbeitsplatz zusätzlich verschärfen:
■ Psychische Krankheit kann durch Willenskraft
und Charakterstärke verhindert werden.
■ Psychische Krankheit ist nicht heilbar. Es erfolgt keine wirkliche Gesundung.
■P
sychische Krankheiten sind nicht ansteckend,
das Stigma aber schon.
Im Gegensatz dazu werde psychische Krankheit
aber nicht durch Belastung am Arbeitsplatz verursacht, sondern höchstens mitbeeinflusst.
Das Stigma bestimmt, ob ein Mitarbeitender
ein Gespräch sucht oder wie offen er in einem Gespräch ist. Deshalb seien Anti-Stigma-Massnahmen wichtig. Für Ihde-Scholl sind folgende Fragen zentral: Welche Signale sendet der Betrieb
aus? Werden «Sprüche» in der Pause toleriert?
Wie verhielt sich der Betrieb in der Vergangenheit, als ein Mitarbeiter erkrankte? Sind interne
und externe Ansprechpersonen den Mitarbeitenden bekannt?
Interventionen
Die Betriebskultur kann zwischen einer «Zero
tolerance» und «Wie geht es mir?» schwanken.
Zur Verbesserung eignen sich Anti-Stigma-Kampagnen, positive Testimonials von den früher erkrankten Team-Mitgliedern sowie allgemeinen
Informationen. «Das Problem ist, dass Informationen auf den Kopf zielen, das Stigma sitzt aber
häufig im Bauch», so der Experte.
Die häufigsten Interventionen seien heute
aber Krankschreibung, Aussitzen und Ausliegen
sowie die Entlassung. In der Schweiz besteht also
noch ein grosser Nachholbedarf im betrieblichen
Gesundheitsmanagement vieler Firmen.
Weiterführende Links
www.gesundheitsfoerderung.ch
www.friendlyworkspace.ch
http://selbsttestbgm.suva.ch
NEU
WIR HABEN ZEIT
Als Kind verstand ich nie, warum der Postbeamte die Briefmarken
mit einem Schwämmchen benetzte, wo doch das Ablecken von
Briefmarken so viel Spass machte. Meine Mutter erklärte mir, der
Postbeamte müsste so viele Briefmarken ablecken, dass er davon
eine trockene Zunge bekäme. Das liess ich nicht gelten. Da genoss
einer das Privileg, den schönsten Beruf der Welt zu haben, und
dann liess er sich diesen von einem feuchten, kalten Schwämm­
chen wegnehmen. Dabei hätte er sich einfach mehr Zeit nehmen
und zwischendurch mal etwas trinken müssen.
Mein Vater nahm mehrere Anläufe, mir die Bedeutung des Wortes
«Effizienz» zu erklären. Ich verstehe es bis heute nicht. Die Effi­
zienz ist ein kleines, kaltes Schwämmchen, das die Freude an
der Arbeit nimmt.
Die Lebenserwartung steigt unablässig. Warum nutzen wir die
gewonnene Zeit nicht, um die Kindheit zu verlängern? Wenn Kin­
der wieder etwas später eingeschult werden und dann aber auch
erst mit 22 die Schule abschliessen und die Volljährigkeit errei­
chen, dann haben sie mehr von ihrer Kindheit. Und die Lehrer
haben erst noch mehr Zeit, ihnen alles Nötige beizubringen.
Frühförderung ist kaltes Effizienzschwämmchentum.
Und warum wollen wir immer früher pensioniert werden? Weil die
Arbeit nicht mehr gemütlich ist. Warum ist sie nicht mehr gemütlich?
Weil wir uns keine Zeit mehr für sie nehmen. Sorgfältig erledigte
Arbeit ohne Arbeitszeiterfassung macht glücklicher als eine frei­
zeitorientierte Teilzeit-Stelle mit Aussicht auf Frühpensionierung.
Wer versucht, in immer kürzerer Zeit immer noch mehr hinter
sich zu bringen, wird das Gefühl nicht loswerden, etwas verpasst
zu haben. Und er merkt nicht, dass es das Leben selbst ist, das
er hinter sich bringt. Verlängern wir die Kindheit und die Schulzeit.
Und dann nehmen wir uns ein paar Jahre mehr Zeit für die Arbeit,
diese dafür etwas gemütlicher. Der Zeitpunkt ist günstig. Die Le­
benserwartung ist gerade unglaublich hoch.
Andreas Thiel
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
40 | FORTIS CONCEP T AG
EINZIGARTIG
UND SYMPATHISCH
PUBLIREPORTAGE
Die Apotheken- und Drogerien-Gruppierung fortis concept ag bietet ihren Mitgliedern einiges.
Wo die zwei Reisecars mit den Gästen in diesem Jahr wohl hinfuhren? Hier nur so viel; es ging
Richtung Süden.
Ob bei exotischen Tieren oder auf wilden Wassern – die fortis concept ag lässt sich jedes Jahr
etwas Aufregendes und Ausgefallenes für ihre
Mitglieder einfallen. So auch dieses Jahr. Es ging
Richtung Süden, genauer nach Mailand an die
Weltausstellung.
Unter dem Motto «Feeding the planet, Energy
for life» fand vom 1. Mai bis zum 31. Oktober die
Expo 2015 in Mailand statt. 144 Länder stellten
sich der Aufgabe, Themen wie Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit dem
Thema Ernährung und Essen zu verbinden. Der
Fokus lag aber stets auf dem Recht aller Menschen,
ausreichende und gesunde Ernährung zu erhalten. Die daraus entstandenen Pavillons der einzelnen Länder fielen äusserst unterschiedlich aus.
Je nach Land und dort herrschenden Herausforderungen, veränderte sich auch die Herangehensweise an das vorgegebene Thema.
1
Ein Ort für alle
Über 21 Millionen Menschen – eine grosse Anzahl kam aus dem Ausland – haben in diesem
halben Jahr die Weltausstellung besucht. Sie sind
über das Gelände geschlendert, das von fünf
berühmten Architekten entworfen worden ist:
Stefano Boeri, Jacques Herzog, Richard Burdett,
Joan Busquets sowie William McDonough. In
den fünf Themenbereichen gab es zahlreiche Angebote, sowohl wissenschaftliche als auch kulturelle, es wurde diskutiert, Politiker haben mit Firmen Abmachungen unterzeichnet, und das alles
immer mit Fokus auf die Ernährung der Weltbevölkerung.
Und dort, mitten im Geschehen, fand der diesjährige fortis-Event statt. Von Zürich aus fuhren
zwei Reisecars die Mitglieder der Apothekenund Drogerien-Gruppierung Richtung Süden.
Die Vorfreude auf den Expo-Besuch war spürund hörbar, die Stimmung toll. In Saranno, einer kleineren Stadt in der Nähe von Mailand gab
es ein festliches Abendessen. Der Verwaltungsratspräsident Thomas Fejer begrüsste die ange­
reisten Gäste und von Geschäftsführer Massimo
Pietropaolo gab es einige interessante Informationen und spannende Neuigkeiten zu hören.
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2
4
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5
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Viele Infos, viele Eindrücke
Fit und ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen gemeinsam Richtung Expo. Dort wartete eine
organisierte Führung auf die Gruppe aus der
Schweiz. Dank dieser geführten Tour nahmen die
Teilnehmer viele interessante Informationen mit
nach Hause, sie erhielten spannende Einblicke in
die Welt der Weltausstellung. Nach dem Mittagessen ging es satt und mit einem vollen Kopf bereits wieder nach Hause. Alle waren sich einig:
Auch in diesem Jahr war der fortis-Event wieder
einzigartig, sympathisch und ein einziger Erfolg.
1 Massimo Pietropaolo, CEO fortis
6
2 Lukas Masarik mit Begleitung, Farmacia Delta Locarno
3 Das Team der Rhein Apotheke Thusis
4 Thomas Fejer, Verwaltungsratpräsident fortis
5 Beim Nachtessen
6 Führung durch die Expo
7 Lohnendes Ausflugsziel: EXPO in Milano 2015
8 fortis-Mitglieder aus dem Tessin
fortis concept ag
7
Die Apotheken- und Drogerien-Gruppierung ist 2002 gegründet worden.
Mittlerweile gehören ihr 105 Apotheken
und 15 Drogerien an. Die fortis concept
ag entwickelt Dienstleistungen für
Apothekerinnen und Drogisten und
bietet Unterstützung bei der täglichen
Kommunikation sowie im Marketing
und Einkauf. Die Mitglieder können
selbstständig wählen, welche Dienstleistungen sie in Anspruch nehmen
wollen. Ganz nach dem Motto: fortis –
stark für Sie!
Kontakt
8
fortis concept ag
6210 Sursee
Tel. 041 917 52 90
Fax 041 917 52 91
[email protected]
www.fortisconcept.ch
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42 | WISSEN UND WISSENSCHAF T
HÖHENSCHÜBE
FÜR DARMZOTTEN
Unterschiedliche äussere Faktoren können bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen
akute Schübe auslösen. Bislang ist das Wissen über solche Umwelteinflüsse sehr begrenzt. Doch
Schweizer Mediziner fanden in aktuellen Untersuchungen einige überraschende Zusammenhänge:
Höhenaufenthalte und längere Flugreisen scheinen Entzündungen zu begünstigen.
Text: Klaus Duffner
Die Häufigkeit von chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen hat in den vergangenen
Jahrzehnten stark zugenommen. Daher geht
man davon aus, dass zumindest in den industrialisierten Ländern nur zu rund 30 Prozent
eine gewisse genetische Anfälligkeit für das Auftreten von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen CED verantwortlich ist.
Viel gewichtiger für das Erkrankungsrisiko,
nämlich bis zu 70 Prozent, sollen Lifestyle- oder
Umweltfak­toren sein. Allerdings ist es nicht einfach, solche Umweltfaktoren zu identifizieren und
kausale Zusammenhänge zwischen den Einflüssen, beispielsweise von Nahrungsmitteln, Umweltverschmutzung, Medikamenten, Stress oder
Infek­tionen und dem Auftreten von Darmentzündungen herzustellen. Erschwerend kommt
hinzu, dass die Expositionen solcher Faktoren
nicht notwendigerweise zu sofortigen Konsequenzen führen müssen. Viel mehr kann die Erkrankung zeitlich versetzt erst in späteren Lebensphasen auftreten und eine Identifizierung
der Ursachen sehr erschweren.
Schubrisiko erhöht und vermindert
Für Morbus Crohn MC und für Colitis ulcerosa
CU ist gut belegt, dass nicht-steroidale Antirheumatika NSAR wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen das Schubrisiko erhöhen. Auch die Pille,
bzw. Hormonersatz-Therapien im höheren Alter
scheinen ein Risiko für einen Schub eines Morbus Crohn und einer Colitis ulcerosa darzustellen. Durch Depressionen kann ebenfalls eine
entzündliche Krankheitsaktivität ausgelöst werden. Auf der anderen Seite scheinen Vitamin D
und Fieber das Risiko für Morbus Crohn zu
senken. Zur Frage, welchen Einfluss gewisse Nahrungsmittel wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren oder Fleisch auf die Krankheitsentwicklung
haben, existieren widersprüchliche Daten. Auch
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zum Stillen besteht, trotz einer grossen Metaanalyse, ein sehr gegensätzliches Bild. Als ungünstig
gelten auf jeden Fall Stress und Schlafstörungen.
Rauchen verändert Darmbakterien
Während gemäss einer grossen Studienanalyse
zwischen Passivrauchen in der Kindheit und
dem Ausbruch von MC keine Assoziation festgestellt werden konnte, gilt als gesichert, dass
aktives Rauchen die Darmflora verändert. So
kam es in einer neueren Studie von Dr. med.
Luc Biedermann vom Universitätsspital Zürich
nach einem Rauchstopp zu einer dramatischen
Zunahme von Firmicutes- und Actinobacteria-Population sowie zu einer Abnahme von Proteobacteria und Bacteroides-Keimen im Gastrointestinaltrakt der untersuchten Exraucher. Anders
ausgedrückt: Bei den ehemaligen Rauchern vermehrten sich nach dem Zigarettenverzicht diejenigen Darmbakterien, die eine bessere Kalorienverwertung begünstigen. Diese gelten jedoch
gleichzeitig als entzündungsfördernd. Diese Zusammenhänge helfen zu verstehen, warum ein
Rauchstopp bei Colitis ulcerosa zu Entzündungsschüben führen könne, betonte Prof. Dr. med.
Dr. phil. Gerhard Rogler vom Universitätsspital Zürich am Jah­reskongress der Gastroente­ro­­logen in Barcelona. Gleichzeitig wurde eine
Er­höhung der Bakterien-Diversität durch den
Rauchverzicht festgestellt. In den beiden Vergleichsgruppen dieser Studie (beständige Raucher und Nichtraucher) veränderte sich die Bakterienvielfalt hingegen nur geringfügig.
Antibiotika mit negativem Einfluss
Fest steht: Bei CED-Patienten ist oft ein Ungleichgewicht hinsichtlich der Bakterienzusammensetzung festzustellen. Wenn Darmbakterien jedoch
einen Einfluss auf die Entstehung von entzündlichen Darmerkrankungen haben, wie wirkt sich
dann eine Behandlung mit Antibiotika aus? Tatsächlich zeigte eine Datenanalyse, dass Patienten
mit chronischen Darmentzündungen, die zwei
bis vier Jahre vor der Erstdiagnose eine Antibiotika-Therapie erhalten hatten, im Vergleich zu
Personen ohne eine solche Kur, stärker von CED
betroffen waren. So können Tetracycline zu langfristigen Veränderungen der Zusammensetzung
der Darmflora führen. Aber auch bei Kindern
wurde eine Verbindung zwischen frühem Einsatz
von Antibiotika und späterer CED-Erkrankung
festgestellt. Damit könnten Antibiotika-Behandlungen als ein begünstigender Faktor für chronische entzündliche Darmerkrankungen infrage
kommen, eine Vermutung, die unlängst in einer
Metaanalyse bestärkt wurde.
Aber nicht nur eine veränderte Darmflora,
auch bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe scheinen entzündliche Akti­­vitäten im Darm zu fördern. So stehen Titaniumoxid-Nanopartikel –
wie sie in Zahnpasta, Kaffeeweisser, Marshmallows oder Kaugummi eingesetzt werden – im
Verdacht, entzündungsfördernde Zytokine zu aktivieren. Tatsächlich wurden erhöhte Titaniumoxid-Levels sowohl bei CU- als auch bei MCPatienten festgestellt.
Ungünstige Höhenaufenthalte
Einem bemerkenswerten Zusammenhang zwischen Umweltfaktoren und dem Ausbruch chronischer Darmentzündungen ist das Team um
Prof. Dr. med. Stephan Vavricka vom Stadtspital
Triemli in Zürich auf der Spur. Dort wurde nämlich eine Verbindung von Aufenthalten in grosser
Höhe und einem zunehmenden Schub-Risiko bei
CED-Patienten festgestellt. «Wir haben zwei Morbus-Crohn-Patienten, die immer wieder als
Skilehrer in der Höhe arbeiten», erklärte Vavricka
gegenüber OTXWORLD. «Beide berichteten mir,
dass nach einem solchen Höhenaufenthalt ihre
Illustration: © Sebastian Kaulitzki, Fotolia.com
Die Zotten (Villi) des Dickdarms zeigen normalerweise
ein wunderschönes Muster und Relief (siehe Bild).
Treten chronische Entzündungen auf wie bei Colitis
ulcerosa oder Morbus Crohn, wird diese «Architektur»
zerstört und funktionslose Narben entstehen.
44 | WISSEN UND WISSENSCHAF T
«Als ein Skilehrer berichtete,
dass er nur über 3000 Meter
Höhe Darmprobleme habe,
wurde ich hellhörig.»
Prof. Dr. med. Stephan Vavricka, Stadtspital Triemli
Erkrankung aktiv sei. Zuerst dachte ich an zu viel
Stress und Sonne. Aber als mir einer der beiden
erzählte, dass er nur über 3000 Meter Höhe solche Darmprobleme habe, wurde ich hellhörig.»
In einer Studie von Triemli und den Universitäten Zürich und Lausanne wurden CED-Patienten
mit Schüben befragt, ob sie sich innerhalb der
vergangenen vier Wochen in grösseren Höhen
waren. Ergebnis: Nicht nur Aufenthalte in den
Bergen von über 2000 Meter, sondern auch längere Flugreisen erhöhten in der Folgezeit das Risiko für Schübe von chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen. Dazu muss man wissen, dass
in einer Flugzeugkabine der Luftdruck von 2200
Metern eingestellt ist. Die Forscher fanden: Je
länger und höher der Aufenthalt in den Bergen
und je länger die Flugstrecke, desto höher die
Schubwahrscheinlichkeit. Da es sich dabei um
eine retrospektive Untersuchung handelte, bei
der Patientendaten nachträglich ausgewertet
wurden bzw. die Betroffenen nachträglich befragt
wurden, wollte man diese Ergebnisse in einer prospektiven Studie überprüfen. Dazu mussten zehn
Patienten mit Morbus Crohn, zehn Patienten
mit Colitis ulcerosa und zehn gesunde Personen
jeweils drei Stunden in einer Druckkammer verbringen. In diesem Raum wurden Bedingungen,
wie auf 4000 Metern über dem Meeresspiegel
simuliert. Tatsächlich scheinen die noch unver­
öffentlichten Resultate dafür zu sprechen, dass
CED-Patienten unter solchen Bedingungen zu
mehr Entzündungen neigen, sagt Vavricka.
Neue Studien zeigen, dass
Foto: © Jag_cz, Fotolia.com
Studie mit praktischer Relevanz
Als Grund für das verstärkte Schubrisiko wird
eine Sauerstoffunterversorgung vermutet. Sie
stellt sich bei Aufenthalten in grösseren Höhen
ein, wenn nicht zuvor der Körper längere Zeit an
diese Bedingungen adaptiert wurde. Der Sauerstoffmangel führt dabei zu einer Aktivierung von
Entzündungszellen, die in dem sowieso schon
empfindlichen Darm Entzündungen anstossen.
Die Studienergebnisse haben durchaus praktischen Nutzen: Wenn Patienten bemerken,
dass sich nach einem Flug oder einem Aufenthalt in den Bergen immer wieder Darmprobleme
einstellen, können sie sich präventiv schützen.
Vavricka empfiehlt dann über drei Tage, nämlich
vor, während und nach dem Höhenaufenthalt,
eine Kortisonbehandlung. Die beiden Skilehrer
haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Zwar war bislang schon bekannt, dass gesunde
Mäuse auf Sauerstoffmangel mit Entzündungen
im Körper reagieren. Dass eine solche Hypoxie
bei Menschen mit CED zu einer gesteigerten Nei-
Aufenthalte im Hochgebirge
Darmentzündungen negativ
beeinflussen können.
gung von Entzündungsschüben führt, war bislang jedoch unbekannt. Tatsächlich hat man bisher die Ursache für die Schübe beim Reisestress
oder bei im Ausland zugezogenen Infekten gesucht. Viele Patienten seien heute froh darüber,
endlich eine Erklärung für ihre Probleme nach
Flugreisen oder nach einem Aufenthalt in der
Höhe zu haben. Die bisherigen Daten hätten eine
grosse Resonanz hervorgerufen, so der Zürcher
Spezialist. «Ich bin davon überzeugt, dass wir mit
zukünftigen Studien noch ganz viele coole Daten
zusammenbringen werden.»
Quellen
■ Vavricka S et al. J Crohns Colitis 2014;8(3):191–199.
■ Vavricka S. Mündliche Informationen.
■ Rogler G. Bauchredner. 2015;2:1–7.
■ Rogler G. ECCO Barcelona. 19.2.2015;Vortrag.
■ Rogler G, Vavricka S. Inflamm Bowel Dis 2015;21:400–408.
■ Duffner K: ARS MEDICI, Congress Selection. Juni 2015
■ Ananthakrishnan AN et al. Ann Intern Med 2012;156(5):350
■ Camara RJ. Inflamm Bow Dis 2011;17(11):2358–2365.
■ Biedermann L et al. Inflamm Bow Dis 2014; 20:1496–1501.
■ Ungaro R et al. Am J Gastroenterol 2014; 109:1728–1738.
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für Ihre
Gesundheit.
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WISSEN UND WISSENSCHAF T | 45
ZUKUNFT
INTEGRATIVE MEDIZIN
Foto: Sanatrend AG
In vielen Ländern werden komplementäre Behandlungsmethoden ergänzend zu schulmedizinischen
Therapien eingesetzt – vermehrt und mit Erfolg in der Krebs- und Schmerzmedizin. Dennoch bleibt,
wie das ­internationale Symposium in Zürich zeigte, noch viel zu tun, um das grosse Potenzial der
Integrativen Medizin auszuschöpfen.
Text: Jürg Lendenmann
«Patienten werden mit der
Integrativen Medizin auch zu
Botschaftern eines gesunden
Lebensstils», so Dr. Gary Deng.
Dass die Akzeptanz der komplementärmedi­
zinischen Methoden gestiegen sei, zeigten die
neuen Richtlinien «Joint Commission’s Pain
Management Standard» zur Schmerztherapie,
so Deng. «Seit diesem Jahr sind bei den nicht
pharmakologischen Strategien auch die Aku­
punktur, Massagetherapien und Entspannungs­
therapien aufgeführt.»
Um der Komplementärmedizin Türen zu öffnen, seien zudem Kosten-Nutzen-Untersuchungen wichtig. Deng: «Nachdem in einer Studie
gezeigt werden konnte, dass mit einer Hypnose
vor der Operation die Gesamt-Behandlungskosten gesenkt werden konnten, erhalten wir mehr
Unterstützung.»
Vom Patienten zum Botschafter
Stellvertretend für die vielen ausgezeichneten
Referate beim Internationalen Symposium «Clinical Models in Integrative Medicine»* haben
wir jenes gewählt von Gary E. Deng, MD, PhD,
Interim Chief des Integrative Medicine Service
des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in
New York.
Integrative Onkologie – ein Beispiel
«Unsere Mission ist es, evidenzbasierte komplementäre Behandlungen in die patientenzentrierte
Fürsorge zu integrieren, um die Lebensqualität
von Krebspatienten zu verbessern», sagte Gary
Deng. Den Patienten des Zentrums ständen dazu
viele Methoden zur Verfügung: ärztliche Beratung, Ernährungsberatung, Mind-Body-Therapien (Meditation, Hypnose, geführtes Visuali­
sieren, Atemübungen, Qigong), Akupunktur,
Massage-Therapien wie Shiatsu, Fussreflexzonenmassage, Tuina, Reiki und ayurvedische Massage,
Musiktherapie und kör­per­liche Bewegung wie
Yoga, Taiji sowie spezielle Fitness-Übungen.
Alle Angebote könnten kostenlos genutzt werden und fänden grossen Anklang. Deng: «Die
Wartefristen betragen rund acht Wochen.»
Wichtig: Umfeld ...
Bei der ärztlichen Beratung werde der Gesundheitszustand des Patienten im Kontext seines
psycho-sozial-kulturellen Umfeldes beurteilt
und ein umfassender GesundheitsmanagementPlan erstellt. Wie wichtig das Umfeld für den
Therapieerfolg sein könne, sei auch auf anderer
Ebene bei der schulmedizinischen Behandlung
von Krebspatienten erkannt worden: «Heute zielen die Therapien nicht mehr auf die Krebszellen selbst, sondern auf eine Veränderung deren
Umgebung.»
... und Selbstheilungskräfte
Ein wichtiger Aspekt sei, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren: «Wir regen die Patienten an
und helfen ihnen dabei, eine aktive Rolle in der
eigenen Fürsorge zu übernehmen sowie ihre Belastbarkeit zu erhöhen.» Die Patienten würden
dabei auch in der Anwendung von Heilkräutern
und Nahrungsergänzungsmitteln beraten. Informationen zu diesen beiden und weiteren Gebieten der Integrativen Medizin seien auf der
Website des Zentrums (www.mskc.org) oder via
die App «About Herbs» frei verfügbar.
Die Integrative Medizin bereichere die Behandlung von Krebskranken, da sie helfe die Symptome zu mindern, die Selbstbetreuung zu fördern, die Lebensqualität zu steigern ... und das
Wohlbefinden von Körper, Seele und Geist nähre.
«Zudem werden die Patienten ‹Botschafter› eines gesunden Lebensstils.»
Neben der vertikalen Integration der Inte­
grativen Medizin durch alle Stadien der Krankheit der Patienten sei auch die horizontale Integration wichtig, etwa bei den Vorbereitungen zu
einer Operation, bei der Chirurgie, aber auch in
der palliativen Betreuung.
Mund-zu-Mund-Propaganda
«Es ist wichtig, dass sich die Patienten über ihre
Erfahrungen in den Wartezimmern mit anderen
austauschen», betonte Deng. Neben dieser Mundzu-Mund-Propaganda für Programme der Inte­
grativen Medizin brauche es gleichwohl auch
Werbemassnahmen sowohl bei den Patienten
wie bei allen Gesundheitsfachkräften im Spital.
Die Zukunft der Integrierten Medizin
In der Schlussdiskussion wurde nochmals hervorgehoben, dass das Interesse der Bevölkerung an
komplementärer und integrativer Medizin stark
gestiegen sei – und damit auch die Wartezeiten
für eine gewünschte Behandlung. Aufgrund der
OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
46 | WISSEN UND WISSENSCHAF T
INTEGRATING INTEGRATIVE MEDICINE
Palliative Medicine
Survivorship Clinics
Integrative Medicine
Employee Health
and Wellness
Other Departments:
Psychiatry, Behavioral Science,
Rehab, Nursing, Social Work, etc.
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OTXWORLD | Nr. 123 | Dezember 2015 | www.otxworld.ch
Quelle: adaptierte Präsentation von Gary Deng, MD, PhD, Zurich, Oktober 2015
Cancer Medicine
gestiegenen Nachfrage müssten dringend mehr
Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden, und
zwar sowohl in herkömmlicher Schulmedizin wie
auch in komplementärer Medizin. Wichtig für
die Integrative Medizin sei es, dafür Modelle zu
entwickeln, die sowohl zukunftsträchtig seien,
aber auch lehrbar und lernbar. Auch seien Aufgeschlossenheit und Dialogbereitschaft bei allen
wichtig. Zudem sollten interessierte Studierende
eine Karriere in Komplementärer und Alternativer Medizin CAM planen können.
«Die Integrative Medizin hat ein grosses Potenzial», so Prof. Claudia Witt vom Institut für
komplementäre und integrative Medizin der Universität Zürich in ihrem Schlusswort. «Es gibt zukunftsträchtige Modelle und Forschende, die
mit Nachdruck daran arbeiten, die Evidenz ihrer Behandlungen immer weiter zu untermauern. Es ist ein langer Weg, den wir gehen. Das
heutige Symposium ist ein Ausgangspunkt.»
*8. Oktober 2015, Universitätsspital Zürich. Alle Vorträge inkl.
PowerPoint-Folien werden bis Ende Jahr aufgeschaltet auf
www.iki.usz.ch > Präsentationen.
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WISSEN UND WISSENSCHAF T IN KÜRZE +++ WISSEN UND WISSENSCHAF T IN KÜRZE +++ WISSEN UND WISSENSCHAF T IN KÜRZE
WACHE VORFAHREN
STOSSSTANGE AUS PROTEINEN
Angeblich sollen unsere Vorfahren – im Gegensatz zum modernen Menschen – die ganze Nacht ausgiebig geschlafen haben.
Eine amerikanische Studie mit Jäger- und Sammler-Kulturen
Tansanias, Namibias und Boliviens legt nun nahe, dass dies ein
Mythos ist. Auch bei ursprünglich lebenden Naturvölkern schläft
man im Schnitt nur sechseinhalb Stunden und bleibt recht
lange bis in die Nacht hinein wach. Das geht aus den Langzeitaufzeichnungen mit speziellen Armbanduhren hervor. Auch Mittagsschläfchen wurden kaum registriert. Dabei zeigten alle drei Gruppen trotz der sehr unterschiedlichen Ethnien, Geschichte und
Umgebung eine ähnliche Schlaf-Organisation. Das deutet auf einen gemeinsamen menschlichen Schlafmechanismus hin. Zum
«Homo industrialis» gibt es trotzdem einen markanten Unterschied: Schlaf­störungen sind bei den Naturvölkern kaum bekannt.
Bereits vor 50 Jahren entdeckten britische Zellbiologen, dass
sich kollidierende Bindegewebszellen gegenseitig abstossen.
Jetzt hat die Forschungsgruppe von Prof. Olivier Pertz von der
Universität Basel die Erklärung dafür gefunden: Drei unterschiedliche Proteine sind an der Vorderfront der Fibroblasten
stark konzentriert und wirken wie eine molekulare Stossstange.
Da die Produktion zweier dieser Proteine bei mehreren Krebsarten gestört ist, könnte diese Abstossungsreaktion eine wichtige Rolle bei der Metastasierung von Krebs spielen, vermuten
die Basler Wissenschaftler.
Quelle: Wissenschaft.de (Current Biology)
LEUKÄMIE AN DER AUTOBAHN
Quelle: Universität Basel (Developmental Cell)
Die in Bern entwickelte Software «FASTER» kann in sechs Minuten erfassen, welche Hirnareale nach einem Schlaganfall langfristig geschädigt bleiben. Der Computer erkennt nicht nur das
unmittelbar fehldurchblutete Gewebe, sondern kann vorhersagen, welche Hirnbereiche nach einer Behandlung voraussichtlich lädiert bleiben. Mit dieser Information können die Ärzte
präziser erholungsfähiges Gewebe via Katheter befreien.
Quelle: Universität Bern (European Journal of Epidemiology)
Foto: © Miredi, Fotolia.com
SCHLAGANFÄLLE SCHNELL CHARAKTERISIEREN
Mit Immuntherapien wird versucht, das körpereigene Immunsystem gegen Tumorzellen «scharf zu machen». Jetzt haben
Forscher um Prof. Carole Bourquin von der Universität Fribourg
am Virusmodell entdeckt, dass die Therapie besser wirkt, wenn
spezifische Injektionen in einem Abstand von 24 Stunden erfolgen. Dabei werden durch die erste Aktivierung Immunzellen
innerhalb von acht bis 24 Stunden im ganzen Körper umprogrammiert. Die Zellen sind dann viel empfindlicher für eine zweite Aktivierung und reagieren somit schneller und stärker.
Eine Studie der Universität Bern erhärtet die Vermutung, dass
Verkehrsabgase das Leukämie-Risiko bei Kindern erhöhen. Bei
der Auswertung von Volkszählungsdaten von 1985 – 2008 fanden
die Wissenschaftler um Ben Spycher und Claudia Kuehni bei Kindern, die unter 100 Meter von einer Autobahn entfernt wohnten,
ein um 47 bzw. 57 Prozent erhöhtes Risiko an Leukämie zu erkranken im Vergleich zu Kindern, die mehr als einen halben
Kilometer zur nächsten Autobahn oder Autostrasse wohnten.
Tatsächlich sind die Schadstoffkonzentrationen in der Luft in unmittelbarer Nähe von viel befahrenen Strassen stark erhöht. Sie
fallen innerhalb von wenigen hundert Metern rasch ab.
Quelle: Universität Fribourg (Journal of Immunology)
Quelle: Universität Bern (European Journal of Epidemiology)
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