Kurzbeschreibung des Projektes
Transcrição
Kurzbeschreibung des Projektes
Kurzbeschreibung des Projektes Kinderbüro Landsberg: innovative flexible Kinderbetreuung- Synergieeffekt: Tagespflege als neues Beschäftigungsfeld (Stand: 1. Februar 2006) Ausgangslage: • ungünstige Betreuungssituation im Raum Landsberg für unter 3-Jährige, Schulkinder am Nachmittag und in den Ferien, am Wochenende und in den frühen Morgenstunden • Kinderbetreuungsengpässe insbesondere bei Krankenpflege- und Altenpflegepersonal sowie Schichtdienstleistenden • relativ günstige Arbeitsmarktsituation, vor allem für qualifizierte Frauen/Akademikerinnen durch die Nähe zum Großraum München und Augsburg • Anspruch der Arbeitgeber: die Mitarbeiter/innen müssen flexibel einsetzbar sein, selbst bei einer Teilzeitbeschäftigung Umsetzung: Initiative der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Weilheim, nach Absprache mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weilheim Grundidee: Qualifizierung zur Tagesmutter und gleichzeitig Aufbau und Betrieb einer Agentur, die Tagesmütter vermittelt. So wird den Eltern der betreuten Kinder eine Arbeitsaufnahme erleichtert, zugleich werden haushaltsnahe Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. Die einzelnen Schritte: • Gründung eines Runden Tisches zum Thema Kinderbetreuung mit Vertretern des Landratsamtes (Sozialhilfeverwaltung, Jugendamt), der Stadt Landsberg (Verwaltung, Stadträtinnen), Betreuungseinrichtungen aus Stadt und Landkreis, Frau und Beruf GmbH München. • Ergebnis der beiden Gesprächsrunden: Notwendigkeit der Etablierung flexibler Kinder-betreuungsangebote. • Gründung und Errichtung des Kinderbüros Landsberg mit Unterstützung der Frau und Beruf GmbH München als Kompetenzträger. • Finanzierung: ABM für 6 Frauen bei der Stadt Landsberg, 1 ABM-Kraft bei der Gemeinde Kaufering, 1 ABM-Kraft beim Waldkindergarten Kaufering, Europäische Mittel für innovative Projekte durch enge Kooperation der Agentur für Arbeit Weilheim (strategischer Partner) mit der Entwicklungspartnerschaft Allgäu-Oberland (Europäisches Projekt EQUAL), regional vertreten durch Stadt und Volkshochschule Landsberg, Sponsorengelder aus der Wirtschaft, Eigenmittel der Eltern. Eröffnung des Kinderbüros im Mai 2004 • Büroraum im Zentrum der Stadt Landsberg (kurzfristig zur Verfügung gestellt durch die Stadt Landsberg). • Eine Leiterin (finanziert durch EQUAL), eine Verwaltungskraft (finanziert durch ABM) • Anstellung von sieben Tagesmüttern (zwei Arbeitslosenhilfe bzw. Arbeitslosengeld IIEmpfängerinnen, eine Schwerbehinderte, Berufsrückkehrerinnen mit und ohne Leistungsbezug finanziert durch ABM). • Aufgabe des Kinderbüros: Vermittlung und Qualifizierung von Tagesmüttern mit höchst flexiblen, kurzfristig abrufbaren Betreuungszeiten für alle Mütter und Väter, die von Berufs wegen auf besondere Betreuungszeiten angewiesen sind. Stand am 01.02.2006: • Einrichtung wird sehr intensiv in Anspruch genommen, • Abschluss von rund 200 Betreuungsverträgen, • fünf abgeschlossene Qualifizierungsmaßnahmen zur Tagesmutter mit IHK-Zertifikat; Grundlage ist das Curriculum des Deutschen Tagesmütterverbandes (drei gefördert durch die Agentur für Arbeit, eine gefördert durch die ARGE Landsberg Lech in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Weilheim, eine gefördert durch ESF-Mittel), • eine weitere Qualifizierung läuft zur Zeit für bereits beschäftigte Tagesmütter an Abenden und am Wochenende, • die nächste Qualifizierung (gefördert durch die Agentur für Arbeit im Rahmen des 200-Mio- Euro-Sonderprogramms (WeGebAU) ist für April 2006 geplant, • ständige Informationen über Tagespflege durch die BCA und die Vermittler der Agentur für Arbeit Landsberg bei Informationsveranstaltungen und in Beratungsgesprächen sowie durch die Verteilung von sehr ansprechenden Flyern“Werden Sie Tagesmutter- Tagesvater“ und“Kinderbüro Landsberg am LechSie suchen eine Betreuung“, • rund 70 Tagesmütter, die bereits für die Betreuung zur Verfügung stehen (Festanstellung, Selbstständigkeit (auch gefördert mit Ich-AG), Minijobs, Nebenerwerb insbesondere für einkommensschwache Rentnerinnen (Sozialhilfebezug) oder Frauen im Erziehungsurlaub, • rund 50 Tagesmütter haben sich auf eine Warteliste setzen lassen, da sie erst nach einer Qualifizierung tätig werden können, • ständige Qualitätskontrolle des Kinderbüros durch unangemeldete Hausbesuche, • Gründung des Vereins“Frau und Beruf plus“ (siehe Österreich) zur Festanstellung der momentan durch ABM finanzierten Tagesmütter, • geplante Ausweitung des Netzwerkes auf die Gemeinden mit festen Ansprechpartnerinnen in den Gemeinden, • Finanzierung des Projektes nach Ablauf der ABM voraussichtlich durch das Bayerische. Kinderbildungs- und-betreuungsgesetz, das zum 1.7.2005 in Kraft getreten ist, • viele zufriedene Berufsrückkehrerinnen, die ein neues Betätigungsfeld in der Kinderbetreuung gefunden oder neue berufliche Perspektiven in ihrem bisherigen Beruf (Akademikerinnen, Fachkräfte) gewonnen haben, • große Resonanz in der ARGE, da günstigere Ausgangsbedingungen besonders für allein Erziehende (auch Vermeidung von Mitnahmeeffekten), • teils Bezuschussung der Betreuungsstunden mit 1,50 Euro durch Sponsorengelder aus der freien Wirtschaft und Einnahmen der ABM-Kräfte (Umverteilungseffekt: Viele Familien profitieren von den Geldern, die durch die Finanzierung von ABM in das Projekt fließen). Außenwirkung und Erfolg des Projekts: • Erschließung eines neuen Beschäftigungsfeldes (Tagesmütter, Tagesväter), • Vermeidung von Arbeitslosigkeit besonders bei allein Erziehenden, jungen Müttern, die die Berufsausbildung fortsetzen wollen, Schichtdienstleistenden, Arbeitskräften im Hotel- und Gaststättengewerbe • Entstehung einer engen Kooperation zwischen Stadt, Landkreis, Gemeinden, der freien Wirtschaft und der Agentur für Arbeit Weilheim, • Verhinderung von Mitnahmeeffekten im Sozialsystem (das Argument mangelnder Betreuungsmöglichkeit hat keine Gültigkeit mehr), • Sponsorengelder durch Akzeptanz des Projektes als best practice bei den Unternehmen in der Region. Öffentlichkeitsarbeit: • ständige positive Pressepräsenz, • Vorträge bei Arbeitgeberverbänden (Arbeitskreis Wirtschaft, Mittelstandsunion), Rotary Club, Bürgerversammlungen, Jugendhilfeausschuss, Teilzeitstellenbörse Landsberg, • Besuch von Staatsminister Goppel und Staatssekretär Heike am 14.2.2005, • Besuch einer spanischen Delegation im Rahmen des europäischen Projektes EQUAL (transnationaler Partner), • Vortrag“Best Practice Flexible Kinderbetreuung“ bei einem Symposium im Krankenhaus Leopoldina in Schweinfurt im Juni 2005, • Prüfung des Projektes als“best practice“ in der Zentrale der Agentur für Arbeit in Nürnberg, • Termin bei Staatsministerin Stewens zur Vorstellung der Projektergebnisse und Diskussion des neuen Kinderbildungs- und-betreuungsgesetzes im Bayer. Staatsministerium am 11.11.2005, • Benefizkonzert des Rotary-Club Landsberg mit jungen Künstlern aus der Region Landsberg zugunsten des Kinderbüros am 12.11.2005, • Entgegennahme eines Preises der Bayer. Staatskanzlei für das Kinderbüro im Rahmen des Wettbewerbs“Innovative Verwaltung“ am 17.11.2005, • Einladung zur Fachtagung“Kinder in Tagespflege“ des Bayerischen Staatsministeriums am 28.11.2005 mit Präsentation des Kinderbüros als best practice. Zielsetzung, Vision der Verantwortlichen des Kinderbüros: • Schaffung von zahlreichen beitragspflichtigen Arbeitsverhältnissen • Vermeidung von Arbeitslosigkeit durch flexible Kinderbetreuung • Enge Zusammenarbeit mit allen Kommunen im Landkreis und schnelle Umsetzung des neuen Bayer. Kinderbildungs- und-betreuungsgesetzes, in dem Tagespflege einen hohen Stellenwert bekommt und bezuschusst wird, wenn bestimmte Qualitätsstandards erfüllt und entsprechende Strukturen geschaffen sind • Enge Kooperation mit der freien Wirtschaft durch Entwicklung von Betreuungsangeboten für Firmen und Unternehmensverbände • Gewinnung zusätzlicher Sponsoren, um Tagespflege für Familien bezahlbar zu machen • Dauerhafte Planungs- und Finanzierungssicherheit.