Mit ZISCH ins nächste Schuljahr
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Mit ZISCH ins nächste Schuljahr
DIENSTAG, 15. JULI 2014 Ab jetzt: Wählt das beste Foto! Mit Nachrichten tapezierte Klassenzimmer und Schüler? Zeitungsschmöker auf der Toilette, in der Natur oder im WM-Taumel? Ein Piratenschiff aus Zeitungsseiten und eine menschliche Uhr? Das habt ihr noch nicht gesehen? Dann schnell auf unsere ZISCH-Webseite! Schüler aus dem gesamten Verbreitungsgebiet unserer Zeitung haben zusammen gebastelt, geklebt, gefaltet und dekoriert. Das Ergebnis: Eine bunte Collage an skurrilen, künstlerischen und spannenden Schnappschüssen. Ab heute könnt ihr euren Favoriten wählen und damit die Klassenkasse mit bis zu 300 Euro füllen, spendiert von unserem Partner M-net. Am 21. Juli um 12 Uhr stehen sechs Gewinner in den Klickcharts. I Wählt ab jetzt das beste Foto und ZISCH-Infos gibt’s im Internet auf augsburger-allgemeine.de/zisch Einen Zeitungswurm gestaltete vor zwei Jahren die Grundschule Diedorf-Anhausen. Ergebnis: erster Platz! Foto: Schule Mit ZISCH ins nächste Schuljahr Schulprojekt Aufblättern, Medien verstehen. „Zeitung in der Schule“ lenkt den Blick der Schüler seit mehr als 40 Jahren auf die wichtigsten Nachrichten. Ab sofort können Lehrer ihre Klassen für das neue Schuljahr anmelden VON BASTIAN SÜNKEL Lesen, fragen, lernen. So einfach ZISCH klingt, so lehrreich ist das Projekt „Zeitung in der Schule“. Ein Erfolgsmodell der Medienvermittlung seit mehr als 40 Jahren. Jetzt startet die Anmeldung für das Schuljahr 2014/15. Der passende Anlass, um das Projekt allen denjenigen vorzustellen, die es vielleicht noch nicht kennen. Wie bekommen Schüler die aktuellen Nachrichten aus der Nachbarschaft und der ganzen Welt auf den Tisch? Wie erklärt der Lehrer am praktischen Beispiel den Bericht, die Reportage oder in Partnerschaft mit eine Glosse? Mit der Anmeldung bei ZISCH ist die halbe Arbeit bereits getan. Die Augsburger Allgemeine und ihre Heimatzeitungen kommen zwei Wochen lang für alle Grundschüler der dritten und vierten Klassen oder vier Wochen für alle Mittelstufler der Klassen sieben bis zehn kostenlos in die Schule. Den Zeitraum legt ganz individuell die Lehrkraft fest. Unterrichtsmaterialien und Hilfe bei allen Fragen gibt es vom Institut Promedia Maassen, das das Projekt pädagogisch betreut. Quintessenz: Kostet nichts und bietet jedem einzelnen Schüler Wissen und Unterhaltung. Deswegen liefert ZISCH ein vielfältiges Programm für die jüngeren und älteren Schüler: ● Medienführerschein Grundschüler der dritten und vierten Klassen können entweder auf eigene Faust die Tageszeitung entdecken oder direkt beweisen, wie gut sie sich schon mit ihrer Heimatzei- In rund 1500 Klassen zischt es auf den Schulbänken. Unser Medienprojekt schult gezielt den Umgang mit dem Print- und Onlinemedium, den Termin bestimmen die Lehrer. Alles was dafür zu tun ist: Kostenlos anmelden. Archivfoto: Bernhard Weizenegger tung auskennen. Der „Medienführerschein Presse“ lässt sich ganz einfach in ZISCH integrieren. Alle Unterlagen sind auf die Altersklassen zugeschnitten. ● ZISCH in der Mittelstufe Unsere Lokalzeitung weist die Richtung, um die Auseinandersetzung der Schüler mit Medienfragen, Textarten und Weltgeschehen voranzutreiben. Vier Wochen kommt die Tageszeitung in die angemeldeten Klassen und das Lehrmaterial steht in unserem Download-Bereich schon bereit. Ob fächerübergreifend oder ganz nah am Thema: ZISCH ist so vielseitig wie die Tageszeitung und die Menschen, die darin lesen und davon lernen. Rund 1500 Klassen nahmen in diesem Schuljahr an unsererZISCHAktion teil. Dabei stellen Lehrer und Schüler unserem Projekt ein einstimmiges Zeugnis aus: Themen wurden behandelt, Meinungen diskutiert und die Schüler haben häufig das Wort. Für viele vergingen die vier Wochen viel zu schnell, erklärten Teilnehmer bei einer Umfrage im vergangenen Jahr. ● ZISCH-Vorbereitungsseminare Damit die Lehrkräfte im bevorstehenden Schuljahr für das Projekt gut gewappnet sind, gibt es auch dieses Jahr wieder Vorbereitungsseminare zur Durchführung des Projekts. Alle Termine beginnen um 15 Uhr und dauern etwa zwei Stunden. Selbst in der Pause rollt der Ball Fußball Traum oder Trauma? Die Schüler der „Ganztagsklasse-Sport“ in Gersthofen und Augsburg wollen Profis werden. Dafür opfern sie einiges Gersthofen Nein, für Sperenzchen hat der Trainer heute keine Zeit. Es ist morgens um Viertel vor neun und die Übung, die er sich für seine Gruppe der „Ganztagsklasse-Sport“ überlegt hat, will einfach nicht funktionieren. In den drei anderen Ecken des Sportplatzes unweit der Mittelschule Gersthofen geht es ruhiger zu, obwohl dort auch Trainer antreiben, Schüler rennen und Fußbälle rollen. Doch zwischen den bunten Hütchen platzt einem Coach der Kragen: „Ich will, dass ihr versteht, dass die Aktion mit dem Pass nicht abgeschlossen ist!“ Und weiter: „Das sind einfache Grundlagen!“ Grundlagen. Wie das „he, she, it S muss mit“ in Englisch, das nur eine Stunde später die Gymnasiasten unter den Fußballern auf der anderen Straßenseite im Schulgebäude pauken. Doch vorher geht es um Geschicklichkeit, Spielverständnis und Agilität. So wie jeden Dienstag und Donnerstag morgens um acht – und am Abend, je nachdem wie häufig der Heimatverein des jeweiligen Schülers trainiert. „Dreimal bei unseren Spielern“, sagt der Jugendtrainer Alexander Moj vom FC Augsburg. Er leitet den fußballerischen Part des Ganztagsklassenprojekts. Seine Spieler, das sind die Elf- bis Zwölfjährigen des FCA, die er auch schon trainiert hat, bevor Verein und Schule das Projekt überhaupt ins Leben gerufen haben. U13- oder D-Jugend-Spieler oder wie sie nach dem schulischen Fußballtraining klassifiziert werden: Fünftklässler. Gemein haben sie nicht nur das Alter, sondern auch das Lebensziel: Profifußballer. Dafür nehmen die Nachwuchskicker jetzt schon ein straffes Programm in Kauf und der Druck wächst mit ihrer Körpergröße. In etwa vier Jahren, wenn über Profiverträge verhandelt wird, trainieren die FCASpieler fünfmal. Plus Saisonspiele. Plus Turniere. Und freiwillig: Ta- 25 Schule NUMMER 160 lentcamps in den Ferien. In den Ferien halte man den Fußball so fern wie möglich von den Jungs, sagt Moj. „Aber meistens sind es sie selbst, die sich den Ball schnappen und den ganzen Tag spielen gehen.“ Er blickt zu den beiden Schülern vor ihm. Sie nicken. „Ja selbst in der Mittagspause: Das Erste, was sie machen, ist, auf den Hof zu rennen und zu kicken.“ Einer der beiden Nachwuchsfußballer des FCA, Fabian Wessig, hat seinen Pony schräg nach oben gekämmt, das spätestens seit André Hahn und Marco Reus überwiegend die Kreativköpfe im Spiel tragen. Ein Profi von morgen? Fabian Wessig dribbelt auch während der Schulzeit in der Ganztagsklasse-Sport. Fotos: Sünkel Und tatsächlich: Er spiele im zentralen Mittelfeld, sagt er so schnell wie eine verinnerlichte Englischvokabel. Genauso schnell wie „Profifußballer“ auf die Frage, was er denn in den nächsten Jahren werden will. An diesem Tag schaut er nur zu. „Nur eine leichte Verletzung“, sagt sein Trainer. Bis zum Wochenende sei er wieder fit. Wenn Fabian an einem Trainingstag morgens um sieben Uhr das Haus verlässt, komme er für gewöhnlich erst zwölf Stunden später zurück. Lernen könne er dann vielleicht noch eine Viertelstunde, wenn etwas Wichtiges anstehe. An seiner „So passt’s“, sagt Tobias Ullmann knapp, wenn man ihn nach der Doppelbelastung durch Sport und Schule fragt. Schule genieße er den Vorteil, dass „keine Exen“ geschrieben werden, erklärt Fabian. Alle Proben kündigen die Lehrer an. Und montags nach Turnieren oder Spielen gibt’s keine Schulaufgaben, sagt er. Das hört sich dennoch nach wenig Freizeit an? Das mache ihm nichts aus. Fußball sei nun mal sein Hobby, seine Leidenschaft und später vielleicht sein Beruf. „Nur wer auch in der Schule gut ist, kommt in das Projekt“, erklärt Trainer Moj, und das gibt es seit diesem Schuljahr für alle Schularten. Die Mittelschule und das PaulKlee-Gymnasium Gersthofen nehmen teil sowie die Heinrich-vonBuz-Realschule Augsburg. Junge Spieler des FCA müssen dafür keinen Test vor dem Übertritt ablegen. Nachwuchsfußballer anderer Vereine hingegen schon. Das Interesse ist groß bei den jungen Fußballern. Für das Schuljahr 2014/15 hat der FCA einen zusätzlichen Termin zur Talentsichtung angeboten. Mehr als 54 Schüler besuchen in diesem Jahr bereits die Ganztagsklasse, nächstes Jahr wird sich die Anzahl etwa verdoppeln, wenn sich der zweite Jahrgang auf die drei Schulen verteilt. Thomas Heusel leitet das Nachwuchsleistungszentrum des FCA und ist mit der Entwicklung „absolut zufrieden“: „Anfangs wussten wir bei einzelnen Punkten nicht, ob es da Probleme geben könnte.“ Er spricht von der Zusatzbelastung durch die vier Wochenstunden Fußballtraining. Doch die Sportwissenschaftler der Universität Augsburg haben das Projekt begleitet und darin kein Problem erkannt. Schlussendlich kann auch der FCA von diesem Projekt profitieren: „Natürlich sehen unsere Trainer die Talente der anderen Mannschaften.“ Das sind immerhin 46 der 54 Schüler und einige davon stehen bereits unter spezieller Beobachtung. (sün) Montag, 22. September, im „Forum“ Stadthalle, Landsberger Straße 7a, in Mindelheim. Dienstag, 23. September, im Gasthof „Staufer-Stuben“, NeudeggerAllee 1, in Donauwörth. Mittwoch, 24. September, im Foyer des Medienzentrums der Augsburger Allgemeinen, Curt-FrenzelStraße 2, in Augsburg. Donnerstag, 25. September, im Gasthof „Hirsch“, Römerstraße 31, in Weißenhorn/Attenhofen. I Anmeldung und Informationen: Ab sofort melden Lehrer ihre Klassen im Internet an. Anmeldeformular und weitere Informationen gibt es unter: augsburger-allgemeine.de/zisch So funktioniert’s ● ZISCH-Projekt Zeitung in der Schule (ZISCH) ist das medienpädagogische Projekt unserer Zeitung. Ziel ist die Förderung der Lese- und Medienkompetenz von Schülern. ● Ablauf Schüler der Klassen drei und vier erhalten zwei Wochen unsere Zeitung. Zusätzlich können Grundschüler den Medienführerschein ablegen. Für die Jahrgangsstufen sieben bis zehn dauert das Projekt vier Wochen. Die Lehrer legen ihren Projektzeitraum individuell fest. Sagt uns eure Meinung Acht Jahre Gymnasium, neun Jahre oder beides? Politiker, Lehrer, Eltern diskutieren – Und wer fragt die Schüler? Seit die Regierung das Gymnasium um ein Jahr gekürzt hat, kehrt in Bayern keine Ruhe ein. 2011 erlangten die ersten G8-Schüler ihr Abitur nach zwölf Jahren. Aber hat der Schritt die Bildung verbessert? Bis zum morgigen Mittwoch unterschreiben die Bayern für die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9. Doch die Erfolgsaussichten sind begrenzt. Zur Hälfte der Frist unterzeichnete nur ein Prozent der Wahlberechtigten – zehn wären nötig. ● Für das G8 spricht sich allen voran die Regierungspartei CSU aus. Die Schüler können früher auf dem Arbeitsmarkt Geld verdienen und das zahle sich nicht nur in der Rente aus. Wahlweise studieren die jungen Absolventen früher oder fahren ein Jahr ins Ausland. ● Für das G9 oder für die Wahl zwischen G8 und G9 argumentieren die Oppositionsparteien und der Lehrerverband. Die Freizeit der Schüler habe sich mit dem G8 auf ein Minimum reduziert und viele seien mit 17 Jahren noch nicht reif für ein Studium. Zumal die Eltern alle wichtigen Verträge unterschreiben müssten. Wenn G8, dann muss sich einiges ändern und vor allem der Lehrplan eingedampft werden. Was sagt ihr? G8, G9 oder beides? Werden Schüler überhaupt gefragt? O Schreibt uns! Per E-Mail an [email protected] oder einen Brief an: Augsburger Allgemeine, Stichwort: Schule Curt-Frenzel-Str. 2 86167 Augsburg