Neues aus der Universität - Bauhaus
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Neues aus der Universität - Bauhaus
Journal der Bauhaus-Universität Weimar Bauhaus der Zukunft Stimmungsvoller Semesterauftakt Stipendiaten 2009 4 | 2009 Universität 2 Neues aus der Universität Projekte | Forschung 19 Neues aus der Fakultät Architektur 31 Neues aus der Fakultät Medien 32 Vom Dokumentar- bis zum Epochenfilm Große Resonanz für erstes Filmfest im 3 Eine Büchersammlung als Zeitzeuge 19 DFG-Forschungsprojekt KREMLAS Bauhaus-Bibliothek zeigt den Kosmos Kreative computerbasierte des frühen Bauhauses Entwurfsunterstützung gesucht Kunstfest 33 »OpinionCloud« Rasend schnell und spielend leicht 4 Willkommen in der Welt des Studierens 20 Ein neues »Paar Flügel« Begrüßung der neuen Studierenden an für die Architektur der Bauhaus-Universität Weimar Neue Arbeitsräume für die Web-Kommentare analysieren 33 Radiokunst – Sound is Art?! Studierenden und ALLES WEISS... 6 Mit unkonventionellen Ideen zum Erfolg neudeli-Gründertag zeigte Vielfalt der 34 Neues aus dem IKKM 21 Architektur-Studierende im Deutschen Werkbund Berlin studentischen Gründerszene Internationale Fellows und neue Fachzeitschrift für Medien- und Kulturforschung 21 Stadthäuser in Stahlbauweise in 7 »Staats-Schatz« für die Bibliothek Rudolstadt Büchersammlung schließt Lücke im Bestand 35 Eine Wirklichkeit aus Sehnsucht und Traum Schenkung aus privater Design22 Venedig :: Berlin Premiere von »Lenz« im Audimax Atmosphäre im Aufgabenfeld des Stadtplaners und Architekten 36 KNOTEN WEIMAR GmbH Schwerpunkt 23 Neues aus der Fakultät 9 »Diatomeen – Formensinn« 37 Bauhaus Weiterbildungsakademie Bauingenieurwesen 37 Materialforschungs- und Prüfanstalt Von Kieselalgen inspiriert 23 Sommerakademie 10 Was Maulwurf, Baustellen und Orgel »Validation of Numerical Models« verbindet an der TU Wien mit dem DFG- Kinderuniversität Weimar Graduiertenkolleg 1462 Personalia 39 Neubesetzung Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Ludwig 11 »Vom Labor zum Projekt« Ausstellung und Symposium 12 Wissen für alle Schöne Utopie oder nahe Realität? 24 RILEM International Symposium in Island 2009 24 »NICE on RoadS« intensiviert übernimmt Professur Werkstoffe des Bauens 39 Neue Auszubildende Forschungsaktivitäten in Asien 40 Neu an der Fakultät Gestaltung 12 Glas-Kunststoff-Sandwichelemente als innovative Fassadenbauteile 25 Straßenbetriebsdienst erhält die Lebensadern unserer Gesellschaft 40 Nachfolgerin im Dezernat Internationale Beziehungen (DIB) 13 Weimar im Halbfinale »Olympiade der Kryptografen« 26 Altbeton gegen den Klimawandel? Forschung zur gezielten Karbonatisierung 41 Neues aus dem Dezernat Studium und Lehre (DSL) 13 Intelligentes Lernen 27 10 Jahre und 33 Bauhaus-Studierende Jubiläum im AEC Global Teamwork 14 »Universal World House« 42 Dezernat Forschung Modulares Haus aus Papier zum Einsatz in Entwicklungsländern 41 Personalia Project 28 Neues aus der Fakultät Gestaltung 43 Ehrung zum 80. Geburtstag 15 17. ibausil Weltweites Interesse an Weimarer 29 »COLO« auf der BLICKFANG Würdigung für ein innovatives Konzept Inhalt Baustoffkongress Horst Kretzschmar – erster Professor für Bauinformatik im deutschsprachigen Raum 29 Grün, Orange und Lila oder Eine 16 »Technology and Society« Huldigung, ohne zu imitieren Leben Neue Simulationstechnologien gestalten die Welt sicherer 17 Hochschulpreise und Stipendiaten 09 30 Glücksparcours in Graz 46 Nahaufnahme Der Studiengang Kunsterziehung für In dieser Ausgabe: Johanna Warmuth das Lehramt beim Kongress ITAE und Frederik Bechtle 47 Campusluft schnuppern Auf Erkundungstour durch die Editorial Bauhaus-Universität Weimar 48 marke.6 Neues aus der Universitätsgalerie 49 Plattform für junge Ideen Das Bauhaus.TransferzentrumDESIGN auf der Frankfurter Buchmesse 2009 In der Redaktion des bogen vollzieht sich derzeit ein personeller Wechsel: Dr. Michael Eckardt verabschiedet sich in dieser Ausgabe mit seinem 100. bogen-Beitrag als 49 Nach dem Bauhaus Chefredakteur des Universitätsjournals. Für Ausstellung und Buch zum Neuen seine Arbeit und seine große Kollegialität Bauen in Erfurt möchte ich Ihm an dieser Stelle ausdrücklich danken. Er wird fortan die Medienarbeit der Ingenieurkammer Thüringen betreuen Erfahrungsaustausch in Schweden und und somit engen Kontakt zu den Ingenieur- Portugal disziplinen der Bauhaus-Universität Weimar Foto: Jens Hauspurg 50 Mitarbeiter unterwegs in Europa halten. Für die neuen Aufgaben alles Gute. Preise Der letzte bogen im Bauhausjahr 2009 erscheint also in neuer Regie. Nun geleite 53 Gold für Geomechanik ich Sie als Chefredakteur in das aktuelle dierenden der Fakultät Medien, die eine Absolvent erhält renommierten Heft. Meine bisherige Tätigkeit an der neue Sicht in die Tiefen der Naturwissen- Leopold Müller Preis Bauhaus-Universität Weimar als Projekt- schaften entwerfen. Von Ingenieuren, die koordinator 09bauhaus90 hat mir bereits mit ihrer Baustoffforschung weltweites 53 Best Paper Award bei der »Mensch und Computer 2009« 54 Fulldome-Oskar geht nach Weimar 360°-Filme mit »Domie« prämiert 54 Weimarer Kurzfilm »Zwischen Licht und Schatten« erneut ausgezeichnet zu vielen Kontakten und fachlichen Ein- Interesse hervorrufen. Von Architekten, blicken verholfen. Damit verbinde ich die in der Globalisierung den sensiblen die Hoffnung, den bogen auf dem einge- Austausch von Know-how zur Erfüllung schlagenen guten Weg zu halten und ihn spezifischer individueller Bedürfnisse strukturell so weiterzuentwickeln, dass sehen. Oder von Gestaltern, die in die- das erreichte Niveau des Universitätsjour- sem Herbst eindrucksvoll ihr innovatives nals auf noch mehr Leserinteresse stößt. Auch wenn ich großen Wert darauf lege, dass Ihre Beiträge über die Öffent- 55 Mobil, personalisiert und permanent künstlerisches Potential unter Beweis gestellt haben. Qualität und Innovation sind ein guter lichkeitsarbeit Ihrer Fakultät koordiniert Katalysator dafür, dass die Bauhaus- werden, halten Sie stets gern auch Kon- Universität Weimar in diesem Jahr einen Bauhaus-Studierende Romy Kniewel takt mit mir. Mit Ihren Fragen, mit Ihren erfreulichen Aufwärtstrend bei den gewinnt den »Zukunftspreis Ideen und, und, und. online Kommunikation« 55 Absolventin der Bauhaus-Universität Immatrikulationen zu verzeichnen hat. Die Telefonnummer bleibt dieselbe. Man kann gut in Weimar arbeiten. Die Das Rauschen des Bauhausjahres wird zahlreichen Preisträger und Stipendiaten, langsam schwächer. Wir haben an der von denen in diesem Heft die Rede ist, Weimar erhält DIA-Forschungspreis Bauhaus-Universität Weimar großar- sprechen eine deutliche Sprache. Kalender | Verlag | Alumni gesehen und bemerkenswerte Veranstal- tige Projekte, Tagungen, Ausstellungen tungen erlebt. Das Jubiläum 09bauhaus Anregende Stunden wünscht Ihnen 90 57 Kalender reflektieren nicht ohne Grund gleich zwei 58 Neuerscheinungen im ein Jubiläum notwendigerweise verlangt, Sonderbögen. Bei allem Rückblick, den Universitätsverlag stellen wir uns an der Bauhaus-Univer- Jörg Dietrich sität Weimar immer den Fragen: Was ist mar auf der Frankfurter Buchmesse das Bauhaus heute? Und noch viel mehr: Wie sieht das Bauhaus der Zukunft aus? Wie tief dieser Gedanke in der For- 60 »Weimar bleibt das Herz meiner Erin- schung, in den Projekten an der Bauhaus- nerungen« Universität Weimar verwurzelt ist, macht Alumni der Bauhaus-Universität der Schwerpunkt dieser Ausgabe des Weimar berichten (15) bogen, das Bauhaus der Zukunft, deutlich. Lassen Sie sich inspirieren von Stu- Editorial 59 Verlag der Bauhaus-Universität Wei- 1 Neues aus der Universität Beschlüsse des Universitätsrates Erfreulicher Aufwärtstrend Auf der Agenda des Universitätsrates, der lung forschender Universitäten zu fördern, Für ein Studium an der Bauhaus-Universi- am 8. Oktober 2009 zu seiner zweiten sei es deshalb wünschenswert, institutio- tät Weimar haben sich in diesem Jahr zum Beratung zusammengekommen ist, stan- nelle Blockaden und Beharrungstendenzen Winteresemester über 2.700 Interessenten den mit der Strategieplanung und der zu überwinden. mittelfristigen Berufungsplanung unserer Universität zwei gewichtige Themen. Nach dieser intensiv geführten Debatte beworben. Davon sind 1.010 Studienbewerber, unter ihnen 98 aus dem Ausland, bestätigten die Professorin Mary Jane im ersten Fachsemester immatrikuliert Jacob und die Professoren Konstantin worden. Das sind 208 Einschreibungen mehr als im Wintersemester des Vorjahres. In der längeren Diskussion wurden durch Meskouris, Wolfgang Sattler und Nor- die Mitglieder des Universitätsrates meh- bert Walter die Strategieplanung und die Derzeit studieren insgesamt 3.737 Studie- rere Vorschläge unterbreitet und eine mittelfristige Berufungsplanung der Bau- rende an der Bauhaus-Universität Weimar, Reihe von Fragen aufgeworfen, die eine haus-Universität Weimar einstimmig. weitere Erörterung in der Universität anre- Abschließend regten die Mitglieder an, hinzu kommen 192 Promovenden und 8 Zweithörer. Für einen Bachelorstudiengang gen sollen. Der Universitätsrat empfiehlt, dass das künftige Bauhaus-Museum nicht haben sich 632 neue Studierende ent- Vertreter der Arbeitswelt an der Erarbei- nur die bestehende Sammlung präsentie- schieden, weitere 307 beginnen im ersten tung und Überarbeitung von Curricula zu ren sollte, sondern insbesondere als ein Fachsemester ihren Masterstudiengang. beteiligen, nicht zuletzt um die Studie- attraktiver Ort des Austauschs zwischen »Wir freuen uns, einen deutlichen Auf- renden besser auf den Arbeitsmarkt vor- dem historischen Bauhaus und gegenwär- wärtstrend bei den Neueinschreibungen zubereiten, sowie Erfahrungen anderer tigen Entwicklungen und Standpunkten zu beobachten,« erläutert Gudrun Kopf, Universitäten mit der Lehrevaluation zu wirken müsse. Der Universitätsrat bot Dezernentin für Studium und Lehre. »Das nutzen, um das an der Bauhaus-Univer- an, sich in der Planungsphase zu Wort zu Online-Bewerbungsverfahren hat sich als sität Weimar bestehende Instrument der melden, um das Konzept des Bauhaus- benutzerfreundliches Instrument erwiesen, Veranstaltungsevaluation intensiver und Museums in diesem Sinn mitzugestalten. das von den Studienbewerbern gut ange- gewinnbringender einzusetzen. Schließlich Aufgabe der Bauhaus-Universität Weimar nommen wird. Auch die Gesamtstudieren- hinterfragten die Mitglieder des Univer- sollte es dabei sein, die internationale denzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr sitätsrates, ob die »Gefäße« Studiengang Perspektive zu stärken. und Fakultät noch adäquat seien für die Die nächsten Beratungen des Univer- um mehr als 170 erhöht. Für das kommende Jahr rechnen wir mit einer weiteren Zuordnung von Professuren. Aus Sicht der sitätsrates finden planmäßig am 4. März Steigerung der Bewerberzahlen, die sich Mitglieder des Universitätsrates seien viel- sowie am 7. und 8. Juli 2010 statt. hoffentlich auch in einer hohen Immatri- mehr zunehmend Überschneidungen über kulationsquote wiederfindet.« die Grenzen von Fakultäten hinweg zu Dr. Andreas Mai beobachten. Um eine fruchtbare Entwick- Geschäftsführer Universitätsrat Doreen Klamt Universität Dezernat Studium und Lehre 2 Neues Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft Medienspiegel online (uk / bauing) Im neuen Förderranking der der Gesamtwertung der Ingenieurwissen- Täglich berichten zahlreiche Medien Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), schaften belegt die Bauhaus-Universität über die Bauhaus-Universität Weimar. das den bundesweiten Wettbewerb der Weimar damit den 33. Platz von insgesamt Die Auswertung dessen können Sie im Hochschulen um Fördermittel der DFG 97. Insgesamt erhielt die Bauhaus-Univer- monatlichen Medienspiegel der Universi- im Bewilligungszeitraum 2005 bis 2007 sität Weimar eine Unterstützung in Höhe tätskommunikation online nachlesen und abbildet, erzielt die Bauhaus-Universität von 7,3 Millionen Euro von der DFG im als PDF-Dokument ausdrucken. Weimar einen der vorderen Plätze im Fach- ausgewiesenen Zeitraum. Mehr als zwei gebiet Architektur und Bauwesen. Mit Drittel dieser Bewilligungen hat sie dem- Claudia Weinreich einem Fördervolumen von 5,4 Millionen nach in den Fachgebieten Architektur Pressesprecherin Euro belegt sie Rang 6 der Tabelle, die und Bauwesen erworben. alle Bewilligungen für deutsche Hochschulen in diesem Forschungsfeld erfasst. In www.uni-weimar.de/cms/aktuell/medienwww.dfg.de/ranking/ranking2009 spiegel.html Eine Büchersammlung als Zeitzeuge Bauhaus-Bibliothek zeigt den Kosmos des frühen Bauhauses Mit »Die Bauhaus-Bibliothek – Versuch zu erfassen. Als das Staatliche Bauhaus Schwerpunkte des Bauhauses deutlich. einer Rekonstruktion« veröffentlichte Weimar 1919 gegründet wurde, übernahm Sowohl einzelne Bücher als auch Ankäufe der Verlag der Bauhaus-Universität Wei- es auch die Bibliothek seiner Vorgänge- in bestimmten Sachgruppen spiegeln mar im September einen besonders für reinrichtungen, der Großherzoglich Säch- die Geisteshaltung und Denktraditionen Bauhaus-Fans und Sammler interessanten sischen Hochschule für bildende Kunst der Bauhäusler wieder. Auch die eigene, Band. Er dokumentiert erstmals syste- und der Großherzoglich Sächsischen also die Bauhaus-Publizistik, spielt in matisch die in der Bauhauszeit erwor- Kunstgewerbeschule. Erstmals kann man der Sammlung eine Rolle. Zwei wertvolle Originalausgaben der Reihe »Bauhaus- benen Bücher und Zeitschriften, die sich sich nun ein Bild davon machen, wie die zu großen Teilen in den Beständen der Bibliothek am Bauhaus zwischen 1919 und Bücher« befinden sich in den Beständen, Universitätsbibliothek erhalten haben. 1925 ausgesehen haben könnte. nämlich »Internationale Architektur« von »Besonders aufwändig war es, die Bücher ferte Titel vor, drei inhaltliche Aufsätze Bauhaus-Werkstätten«. Seit 2006 bemüht anhand von Signaturen und Inventarisie- von Karl Schawelka, Justus H. Ulbricht sich die Universitätsbibliothek um die Der Band stellt insgesamt 147 überlie- Walter Gropius und »Neue Arbeiten der rungsstempeln eindeutig der Bauhaus- und Michael Siebenbrodt untersuchen Restaurierung und Konservierung dieser Bibliothek zuzuordnen. Das grenzte die Bestände unter wissenschaftlichen einzigartigen Sammlung und wird dabei schon fast an Bibliotheks-Kriminalistik«, Gesichtspunkten. Zahlreiche Abbil- vom Freundeskreis der Bauhaus-Universi- beschrieb Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor dungen veranschaulichen außerdem, wie tät Weimar finanziell unterstützt. Annika Nestler Studentische Mitarbeiterin Universitätskommunikation Die Bauhaus-Bibliothek – Versuch einer Rekonstruktion Herausgegeben von Michael Siebenbrodt und Frank Simon-Ritz Format: 17 x 24,7 cm Klappenbroschur 188 Seiten ISBN: 978-3-86068-377-4 Preis: 19,80 Euro der Universitätsbibliothek, zur Präsenta- sich moderne Typografie und Buchge- tion die umfangreiche Recherche für die staltung zwischen 1900 und 1925 ent- Publikation. »Die Bücher und Zeitschriften wickelt haben. »Ein großer Zugewinn wurden damals mit speziellen Stempeln dabei war die Entdeckung der Exlibris gekennzeichnet, verwendet wurden dafür und Handeinbände aus der Werkstatt die weltbekannten Bauhaus-Signets von Otto Dorfners«, betonte Michael Sieben- Karl Peter Röhl und Oskar Schlemmer.« brodt. »Damit erhöht sich der Wert der Gemeinsam mit Michael Siebenbrodt, Bauhaus-Bibliothek als Ausstellungs- und Kustos am Bauhaus-Museum und Mit- Forschungsobjekt.« herausgeber des Buches, hatte die Uni- Neben dem historischen und künstle- versitätsbibliothek bereits vor 10 Jahren rischen Wert erzählen die Bestände auch begonnen, die Altbestände systematisch aufschlussreiche Geschichten und machen Universität Dr. Frank Simon-Ritz und Michael Siebenbrodt präsentierten den im September erschienenen Band. Foto: Jörg Dietrich 3 Willkommen in der Welt des Studierens Begrüßung der neuen Studierenden an der Bauhaus-Universität Weimar Neugier, große Erwartungen und auch Rund um die eigene Studiumsorganisation, eine Portion Ungewissheit begleiten die Selbstverwaltung und die einzelnen ter der Marke Bauhaus verbirgt, übergab den Start ins Studium. Die Erstsemester Gremien drehte sich die Organisations- Reiner Bensch an die Vertreter des Stu- stehen am neuen Studienort vor vielen veranstaltung der Studienberatung am dierendenkonvents (StuKo). Dieser stellte Fragen: Wie organisiere ich mein Stu- nächsten Tag im Audimax der Universi- sich im Einzelnen vor und erklärte »wir Neuling nun genau wusste, was sich hin- dium? Wo finde ich die Uni-Gebäude? tätsbibliothek. Katerstimmung von wegen: sind 16 Studierende, je vier Mitglieder Wie werde ich mich in einer neuen Nach der offiziellen Begrüßungsparty am der Fachschaftsräte der einzelnen Fakul- Stadt, einer neuen Umgebung fühlen? Vortag im Studentenclub Schützengasse täten«. Der StuKo vertritt und artikuliert konnten sich die angehenden Studie- die Interessen gegenüber den Gremien Für Antworten und Unterstützung beim renden eingehend über Weimar und die der Hochschule, dem Studentenwerk Start ins Weimarer Studentenleben sorgt Bauhaus-Universität Weimar informieren. und der Öffentlichkeit und es steht somit das umfangreiche Programm der Studien Reiner Bensch vom Dezernat Studium und jedem Studierenden frei, seine Ideen und einführungswoche. So füllte sich bereits Lehre gab einen Überblick über die histo- Meinungen einzubringen, um den Universitätsalltag weiterzuentwickeln. am 5. Oktober die Mensa am Park mit rischen und kulturellen Hintergründe der erwartungsvollen Studienanfängern zur Bauhaus-Universität Weimar, und stellte offiziellen Begrüßung. »So viele Studienan- die drei Hauptstandorte in Weimar vor. mationen gab auch der Careers Service, der den Studierenden bei der zukünf- Richtungsweisende Backgroundinfor- fänger hatten wir lange nicht mehr«, freute »Die Geschichte der Universität fasziniert sich Studienberaterin Ingrid Eismann, die mich. Weimar ist wirklich spannend!« tigen Berufsorientierung helfen will, zum die neuen nationalen und internationa- staunte die zukünftige Studierende des Beispiel bei Jobangeboten, Praktika, len Studierenden herzlich willkommen Bauingenieurwesens Franziska (19) aus aber auch bei der Herstellung von Fir- hieß. »Das zeigt ein großes Interesse an Sachsen-Anhalt. Dass ihre Heimat für die men- und Unternehmenskontakten. Die einem Studium an der Bauhaus-Universität nächsten Jahre noch mehr zu bieten hat, Gründerwerkstatt »neudeli« präsentierte Weimar.« Mit ersten wichtigen Informa- erfuhren die Weimarneulinge gleich im sich ebenfalls und referierte gegenü- tionen für die bevorstehende Studienein- Anschluss. Denn Reiner Bensch nutzte die ber den Zukünftigen über Möglichkeiten führungswoche und das Studium machten Gelegenheit, um auf das im nächsten Jahr der Beantragung von Fördergeldern. Ob sich die »Neuen« direkt nach der Begrü- anstehende 150. Jubiläum der Bauhaus- kostenfreie Büroräume oder Hilfe bei der ßung gemeinsam mit den Tutoren ihrer Universität Weimar hinzuweisen und regu- logistischen Umsetzung selbstständiger Fakultät auf den Weg durch die jeweiligen läre Events, wie die Sommerakademie, das Projekte, das Angebot des neudeli steht Fakultätsräume. Dabei hatten sie die Gele- backup_festival und die summaery vorzu- allen Bauhaus-Studierenden offen. genheit, sich gegenseitig zu beschnup- stellen. Als letzter Programmpunkt stand die Nachdem die Informationsreise durch Einführung in die Welt der Bücher auf Arbeitsplätze zu erkunden und persönliche die historischen und kulturellen Universi- dem Plan, schließlich gehört zu jedem Fragen zu stellen. tätsgebäude abgeschlossen war und jeder Studium ein umfangreicher Fundus an Universität pern, die Räumlichkeiten ihrer zukünftigen 4 Eindrücke der Immatrikulationsfeier. Fotos: Hamish Appleby Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Rektor der BauhausUniversität Weimar. lernten die Hauptbibliothek sowie die Limona kennen und wurden in die Benut- Feierlich Immatrikulation mit rotem Teppich und Gesprächslounge haus-Studierenden, damit Weimar nicht nur mit seiner Historie in Verbindung gebracht wird.« zung und Recherche in der Bibliotheksda- Nach der Studieneinführungswoche rund tenbank eingeführt. um die Bauhaus-Universität Weimar fand germeister stellte Victor Henning, ein Neben dem Rektor und dem Oberbürehemaliger Bauhaus-Student und mittler- Fernab aller relevanter Studien- und am 14. Oktober 2009 im Audimax der Gebäudeinformationen stand auch das Bauhaus-Universität Weimar die feier- weile Firmengründer von »Mendeley« in Kennenlernen von Weimar im Programm- liche Immatrikulation zum Wintersemester London, seine Firma vor. In seiner Fest- plan. Wie jedes Jahr rief die Bauhaus-Uni- 2009/10 statt. versität Weimar ihre Stadtralley aus, und rede motivierte er »die Neuen«, über den Zu dieser begrüßte Rektor Professor eigenen Tellerrand zu schauen und Dinge alle Neuankömmlinge warteten auf den Gerd Zimmermann die Erstsemester mit »mal ganz anders zu machen als ihre Kom- Fragenkatalog vor dem Hauptgebäude einem Gedicht von Walter Gropius im militonen.« Ein weiteres Highlight war der Bauhaus-Universität Weimar. Binnen Audimax der Universitätsbibliothek in der die Präsentation des Kurzfilms »Durch zweieinhalb Stunden mussten die inter- Steubenstraße 6. das Warten wachsen«. Der ungewöhn- disziplinär besetzten Teams Fragen zur Sehr erfreut zeigte er sich über den Stadt beantworten, die vielleicht auch Anstieg der Studierendenzahlen gegenü- liche Clip von Ingo Schiller wurde von den Gästen im Audimax mit großem Applaus manch erfahrener Weimarer nicht ohne ber den letzten Jahren und wünschte den bedacht. Zwischen den Ansprachen sorgte weiteres lösen kann. Wer weiß zum Bei- neuen Studierenden viel Erfolg für ihr kom- die Hip-Hop-Jazz-Band »The Awesome spiel, wie viele Ampelmännchen es am mendes Studium. In seiner Eröffnungs- Soundsystem« für musikalische Abwechs- Sophienstiftsplatz gibt oder wie viele rede beschrieb er die Bauhaus-Universität lung. Frontmann Aisek Auston schilderte, Treppenstufen der lange Jakob besitzt? Weimar im restlos gefüllten Audimax als wie er mit einem selbstproduzierten Video »ein Unikat in der deutschen Hochschul- zum Musikstück »Jung & Alt« selbst zum Durch diese spannende, vielseitige und informative Einführungswoche wurden landschaft«, besonders in punkto Kreativi- Studium an der Bauhaus-Universität Wei- die Erstsemestler aktiv ins Universitätsle- tät und Global Playing. Außerdem sei die mar gekommen war. ben der Bauhaus-Universität Weimar und Kulturstadt Weimar fest verbunden mit der der Stadt Weimar integriert. Damit steht Bauhaus-Universität Weimar. das Fundament, mit einem guten Gefühl Im anschließenden Grußwort von Wei- Nach dem feierlichen Akt traf man sich im Foyer der Universitätsbibliothek in der Gesprächslounge, die aufwändig durch sein abwechslungsreiches Studium an der mars Oberbürgermeister Stefan Wolf eine Lichtinstallation in Szene gesetzt Bauhaus-Universität Weimar anzutreten. wurden die neuen Studierenden nun auch worden war. Hier gab es Gelegenheit, »Die Bauhaus-Uni kombiniert alle meine von Seiten der Stadt herzlich empfan- mit Professoren und Kommilitonen ins Interessenfelder«, freut sich Neuling Anne gen und er bekräftigte die enge Verbun- Gespräch zu kommen. Man konnte Fra- (19) aus Rheinland-Pfalz auf ihr Studium denheit zwischen der Stadt Weimar und gen stellen oder die ersten Erfahrungen der Medienkultur. der Universität. »Wir brauchen die Bau- der letzten Tage Revue passieren lassen. Den krönenden Abschluss zum Einführungsmarathon an der Bauhaus-Universität Weimar bildete die sehr gut besuchte Immatrikulationsparty am darauf folgenden Freitag. Auf dem E-Werk-Gelände feierten die Erstsemester ausgelassen bei Schwedenfeuer und elektronischer Musik, um dann in der kommenden Woche richtig durchzustarten. Die Bauhaus-Universität Weimar wünscht allen neuen Studierenden viel Spaß und Erfolg bei ihrem Studium. Normen Fritz Praktikant der Universitätskommunikation Annika Nestler Studentische Mitarbeiterin der Universitätskommunikation Universität Fachliteratur. Die neuen Studierenden 5 Mit unkonventionellen Ideen zum Erfolg neudeli-Gründertag zeigte Vielfalt der studentischen Gründerszene Der 15. Oktober stand im Zeichen neuer und unkonventionell ausfielen. Das Team der Abstimmungsfunktion ohne teure Ideen: Zum 8. neudeli-Gründertag präsen- von »modbird« zertrümmerte gar eine Zusatzhardware außerdem interaktive tierten sich mehr als zehn Gründungsvor- (ausrangierte) Gitarre auf der Bühne, um Präsentationen. haben aus Jena und Weimar im Lichthaus die Vorteile der von ihnen entwickelten Kino im e-Werk. Die Besucher konnten modularen Gitarre zu demonstrieren. Annika Nestler sich vor Ort ein Bild der aktuellen Grün- Publikumsliebling war am Ende aber Stef- studentische Mitarbeiterin der Universitäts- derszene der Bauhaus-Universität Weimar fen Otto mit »Sofy«, der als pinkfarbener kommunikation machen, und viele waren erstaunt über »Superman« für mehr Schutz im Internet den Einfallsreichtum der jungen Gründer. warb. Seine Idee, mit einem Projekt Kin- Das Spektrum reichte von modularen dern und Jugendlichen ein sicheres Surfen Gitarren über ökologiebewusst produ- im Internet zu ermöglichen, wurde mit zierte Taschen aus ausrangierten Sicher- dem Publikumspreis in Höhe von 300 Euro PingPongDoor heitsgurten bis hin zu einem neuartigen belohnt. Den Jurypreis mit 700 Euro ging www.tobiasfraenzel.com Eingabegerät für 3D-Anwendungen. Die aktuellen Gründungsprojekte an Tobias Fränzel mit seiner PingPongDoor, der die Jury mit seiner simplen aber effek- galerie.souvenir Um die Chancen, aber auch Risiken bei der tiven Idee überzeugte. Zudem empfand die [kunst.kollektiv.weimar] Existenzgründung ging es beim neudeli- Jury sein Projekt als am weitesten ausge- [email protected] Dialog »machs einfach! Erfolg selbststän- tüftelt, die Tür, die sich per Klappmecha- dig gestalten« am Nachmittag. Erfolgreiche nismus in einen Ping-Pong-Tisch umwan- Globefish Gründer aus dem Umfeld der Universität deln lässt, steht kurz vor der Marktreife. www.custom-interfaces.de sprachen bei der Podiumsdiskussion über Zum Gründerchamp wartete die Grün- ihre Erfahrungen beim Weg in die Selb- derwerkstatt neudeli mit einer besonde- Magazijn ständigkeit. Michael Engelhardt, rabbix vfx, ren Premiere auf. Eine der Gründerideen [email protected] Victor Henning, Mendeley, Peter Nocken, konnte das Publikum gleich ausprobieren: lombego systems und Christian Rotzoll, Erstmals konnte es seinen Favoriten des mFrage – Nr.1 für mobile Umfragen mFrage, gaben in diesem Jahr Einblicke in Gründerchamps per Handy wählen. Die www.mFrage.de ihre Arbeit. dafür notwendige Abstimmungs-Software »mFrage« wurde von den Bauhaus- Modbird – die Zukunft der E-Gitarre Absolventen Christian Rotzoll, Günther ist modular ... so genannten »Elevator Pitch« stellten die Lösel und Dennis Schaeffer unter der www.modbird.com jungen Existenzgründer ihre Ideen vor – Mentorenschaft von Prof. Tom Gross, Die Wahl des neudeli-Gründerchamps war das Highlight des Abends. In einem und hatten dafür gerade einmal 30 Sekun- Professor für Computer Supported Coo- »360 films« – eine runde Sache den Zeit. So war es nicht weiter erstaun- perative Work, entwickelt. Die neue www.threesixtyfilms.com lich, dass die Präsentationen sehr kreativ Handy-Software ermöglicht neben Vilde Svaner www.vildesvaner.com XingDong www.xingdong.de CareOS (Exist-Projekt: Ambient Assisted Profiler) Universität [email protected] Rugwind Design Group – Produktdesign mit Rückenwind www.rugwind.de Sofy, mit Sofy sicher unterwegs. 6 www.it-otto.de/sofy/ Das Eckige (der Film) muss ins Runde (die Kuppel) – mit dieser anschaulichen Performance warb das Team der 360°-Filme für seine Idee. Foto: Annika Nestler »Staats-Schatz« für die Bibliothek Schenkung aus privater Design-Büchersammlung schließt Lücke im Bestand »Die Aufgabe besteht nicht im Bewahren dem weltweit nur 2.000 Exemplare exi- der Asche, sondern in der Weitergabe der stierten. Den Wert, den die Universitäts- Flamme«, begründete Hartmut W. Staats bibliothek der Büchersammlung beimisst, in Anlehnung an ein Zitat von Thomas verdeutlicht ein eigens angefertigter Stem- Morus die Entscheidung, seine wert- pel, mit dem die Bücher der Schenkung volle Sammlung schon zu Lebzeiten der gekennzeichnet werden. Bauhaus-Universität Weimar zu verma- Der mittlerweile 74-jährige Hartmut W. chen. Bereits im Frühjahr 2009 hatte der Staats war Graphiker, später Art Director international renommierte Verpackungs- und Leiter in der Europa Carton AG Ham- designer große Teile seiner umfangreichen burg und tätig für Markenartikelfirmen in Privatbibliothek der Universitätsbiblio- Europa und Nordamerika. Im Jahre 1974 thek Weimar geschenkt. Nun wurde die gründete er die Staats Design Studios mit Sammlung erstmals offiziell vorgestellt. Ateliers in Hamburg, Zürich sowie einem Partnerstudio in Mailand. Im Laufe seiner Die Sammlung schließt eine signifi- Karriere entwickelte er zahlreiche Logos kante Lücke im Bibliotheksbestand in für Wirtschaftsunternehmen, wie zum den Bereichen Visuelle Kommunikation Beispiel für Dr. Oetker oder die Parfüm- sowie Grafikdesign und Verpackungsde- marke 4711 Echt Kölnisch Wasser. sign. Aus den 50er bis 80er Jahren fehlt besonders in diesen Bereichen Litera- Annika Nestler tur, was sich zum einen aus der Struktur Studentische Mitarbeiterin Universitätskom- der Hochschule herleitet, die in dieser munikation Symbolhaft übergab Hartmut Staats eine Ausgabe der Designzeitschrift Horizon von 1961, in der ein Artikel über das »New Bauhaus« zu finden ist. (v.l.n.r.: Dr. Frank Simon-Ritz, Prof. Siegfried Gronert, Hartmut W. Staats) Zeit stark von Architektur und Bauwesen geprägt war – die Fakultät Gestaltung wurde erst 1993 gegründet. »Zum anderen ist diese Lücke aber auch ein Resultat der Zurückhaltung gegenüber Literatur aus dem »kapitalistischen Ausland«, die zu DDR-Zeiten herrschte«, erklärte Siegfried Gronert, Dekan der Fakultät Gestaltung. »Umso höher ist der Wert der Sammlung einzuschätzen, sie gibt praktische Beispiele für unsere Studierenden, aber auch Aufschluss über die Geschichte und Theorie von Kunst und Design.« Die Idee zur Schenkung entstand während eines Besuchs von Hartmut W. Staats an der Bauhaus-Universität Weimar. Er war so angetan von der Universität und ihrer Bibliothek, dass er sich entschloss, seine Sammlung von Designbüchern und -zeitschriften der Universitätsbibliothek zu überlassen. Und das Universität nicht erst nach seinem Tod, denn »sie sollte so schnell wie möglich für die Studierenden nutzbar sein.« Unter den etwa 350 wertvollen Designbüchern befinden sich wahre Schätze, wie zum Beispiel eine originale Grafikmappe des Bauhäus- 7 lers Herbert Bayer oder der ebenfalls von Bayer per Hand gestaltete Weltatlas, von Eines der wertvollsten Stücke der Sammung: Die originale Mappe mit Grafiken von Bauhäusler Herbert Bayer. Fotos: Normen Fritz Schwerpunkt: Bauhaus der Zukunft »Diatomeen – Formensinn« Von Kieselalgen inspiriert Kieselalgen, lateinisch Diatomeen, leben in einem Haus aus Glas, produzieren 25 Prozent unseres Sauerstoffs und inspirierten Künstler, Designer und Architekten – aber wie macht man daraus eine Ausstellung? Studierende der Fakultäten Medien und Gestaltung sind der Einladung des Phyletischen Museums Jena gefolgt und haben in einjähriger Arbeit die Ausstellung »Diatomeen – Formensinn« realisiert. Über 120 Exponate aus 900.000 Jahren Erdgeschichte finden sich dort in elf Vitrinen-Kapiteln, Medienstationen und interaktiven Installationen wieder. Die Ausstellung zeigt die biologische Vielfalt der winzigen Einzeller und erzählt, Der Ausstellungsraum. Foto: Gunnar Brehm was hinter der Orientierung an der Natur in Design, Kunst und Technik und den Sattler, künstlerischer Mitarbeiter an Zusammenhängen von Schönheit und Professur Moden & öffentliche Erschei- das Team der Bauhaus-Universität Weimar übernommen. Für Felix Sattler und Funktion steckt. Sie weitet die Frage nach nungsbilder, das Projekt umgesetzt. Die die Studierenden eröffnete sich die Mög- dem »Nutzen der Natur« aus und fragt Idee zur Ausstellung und zur Zusammen- lichkeit, den komplexen Anforderungen nach den Gründen und Prozessen des kon- arbeit stammt von Prof. Martin S. Fischer, eines musealen Ausstellungsprojekts pro- struktiven Verstehens der Natur in Kultur- Direktor des Phyletischen Museums. Er fessionell gerecht zu werden. Exponate und Wissenschaftsgeschichte. bot dem Team eine außergewöhnliche wurden recherchiert, Konzepte verfasst Gelegenheit, das interdisziplinäre Poten- und Leihgeber davon überzeugt, Verträge tial der Bauhaus-Studiengänge auszu- und Versicherungen wurden ausgehan- enmanagement, Produkt-Design, Visuelle schöpfen: Alle Aufgaben der wissen- delt und abgeschlossen. Von Anfang an Kommunikation und MediaArchitecture schaftlichen Konzeption, Gestaltung und haben gemeinsam mit dem Kurator Felix Produktion der Ausstellung wurden durch [-> Fortsetzung auf nächster Seite] Schwerpunkt Insgesamt 15 Master-Studierende aus Medienkunst /Mediengestaltung, Medi- 9 entstand parallel dazu eine Gestaltung, die burg, das Alfred-Wegener-Institut Bre- stützung durch die Holz- und Druckwerk- dem ästhetischen Anspruch an eine zeit- merhaven, das Leichtbauinstitut Jena stätten der Fakultät Gestaltung (Andreas gemäße museale Vermittlung wie auch sowie der Botanische Garten und das Riese und Jörg von Stuckrad) ermöglicht konservatorischen Bedingungen gerecht Botanisches Museum Berlin-Dahlem. worden. wurde. Neben historisch bedeutenden Expo- Auch an der Bauhaus-Universität Weimar wurde das Projekt sehr positiv auf- Felix Sattler naten aus Wissenschafts-, Architektur-, genommen und engagiert unterstützt. Es Fakultät Medien, Professur Moden und Design- und Kunstgeschichte finden sich wurde durch den Kreativfonds kofinan- öffentliche Erscheinungsbilder in der Ausstellung eine Reihe von Ent- ziert und gemeinsam mit Prof. Wolfgang würfen und Prototypen der Studierenden, Sattler und Daniel Wessolek (Interaction »Diatomeen – Formensinn« die ihre eigene gestalterische Auseinan- Design, Fakultät Gestaltung) als Projekt 23. Oktober 2009 bis Oktober 2010 dersetzung mit den Diatomeen reflektie- betreut. Prof. Rainer Gumpp (Entwer- Phyletisches Museum Jena ren. Eine für alle Beteiligten spannende fen und Tragwerkskonstruktion, Fakultät Vor dem Neutor 1, 07743 Jena Erfahrung war die Zusammenarbeit mit Architektur) und Prof. Jürgen Ruth (Trag- Museumsangestellten, Projektpartnern werkslehre, Fakultät Architektur) haben und dem wissenschaftlichen Beirat. Dazu wertvolle Beratung geleistet. Die Reali- gehören das Zoologische Museum Ham- sation ist nicht zuletzt durch die Unter- www.diatomeen-ausstellung.de Was Maulwurf, Baustellen und Orgel verbindet Sie sind Themen in der Kinderuniversität Weimar Wer kennt sie nicht, die bohrenden aus den verschiedensten Bereichen, so Fragen unserer Kinder. Und so manche u. a. aus der Musik, Kunst, Medizin, Poli- dieser Fragen lassen uns ins Stocken tik, Architektur, Geschichte, Philosophie geraten, wenn es um die Beantwortung und den Medien. Die Bauhaus-Universi- geht. Warum ist die Orgel die Königin tät Weimar ist mit je einer Vorlesung aus der Instrumente? Woher weiß der Arzt den Fakultäten präsent. In diesem Jahr eigentlich, was ich habe? Was sind op- bereichern die Themenpalette tische Täuschungen? Eine Aufzählung · Dipl.-Ing. Christian Bauriedel, Fakul- ginge ins Unendliche. Und so bietet tät Architektur, mit »Kann man wie ein Weimar für diese Wissbegier etwas ganz Maulwurf wohnen? Hausideen aus dem Besonderes – eine Kinderuniversität. Tierreich.« · Prof. Hans-Joachim Bargstädt, Fakultät In Weimar begann 2004 die Hochschule Foto: Silvia Riedel Schwerpunkt für Musik FRANZ LISZT mit einem Vor- 10 Bauingenieurwesen, mit »Warum sind Autobahnbaustellen immer so lang?« lesungsprojekt für Kinder. Die Themen Unterzeichnung der »Kooperationsverein- · Jun.-Prof. Sonja Neef, Fakultät Medien, kamen hauptsächlich aus der Welt der barung zur Realisierung der Kinderuniver- mit »Warum schreiben wir von links Musik. Das Interesse an diesem Projekt sität Weimar«. Mit dieser Vereinbarung nach rechts?« und war enorm, und die Studierenden im Alter wurde diese Zusammenarbeit auf eine von 10 bis 14 Jahren waren begeistert. verbindliche und langfristig wirkende Basis tung, mit »Vom kleinen Maulwurf, der So entwickelte sich im Jahr 2005 die gestellt. Die Partner konzipieren und orga- wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat.« · Prof. Werner Holzwarth, Fakultät Gestal- Idee einer Kinderuniversität Weimar in nisieren die Vorlesungen der Kinderuni- Zusammenarbeit mit verschiedenen Ein- versität gemeinsam. Dieses Modell ist in richtungen der Stadt, die 2007 über ein Deutschland einmalig. Medienpartner der Mitarbeiter können sich mit neuen inte- Trägerverbundkonzept verwirklicht wurde. Kinderuniversität Weimar sind die Zei- ressanten Themenvorschlägen für das Träger sind die Hochschule für Musik tungsgruppe Thüringen, das Erlebnisheft Studienjahr 2010/11 an das Alumni Büro, FRANZ LISZT Weimar, die Bauhaus-Uni- »GEOlino« und der SWR-Tigerentenclub. [email protected], wenden. Professoren und wissenschaftliche versität Weimar, die Volkshochschule, die Jeweils 12 Vorlesungen werden ab Europäische Jugendbildungs- und Jugend- November für die jungen Studierenden Silvia Riedel begegnungsstätte, das Kinderbüro und die bis Juni des Folgejahres gehalten und Alumni Büro Stadtverwaltung Weimar. Dieses Konzept können je nach Interesse besucht werden. mündete im Mai 2009 in die feierliche Die Themen und Vorlesenden kommen www.kinderuni-weimar.de »Vom Labor zum Projekt« Ausstellung und Symposium »Vom Bauhaus kann man lernen, dass die 96 Exponate, die von Malerei über ler und Künstler aus fünf Ländern waren man in der jeweils gegebenen Situation, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Installa- der Einladung gefolgt, sich in Vorträgen also heute, innovativ sein muss.« Was tion, Video bis zu Designentwürfen und dem Thema aus verschiedenen Perspekti- Lucius Burkhardt der von ihm 1993 ge- und multimedialen Projektpräsentationen ven zuzuwenden. gründeten Fakultät Gestaltung in seiner reichten, optimal zur Geltung. Was da Neben den historischen Aspekten Eröffnungsrede mit auf den Weg gab, von den insgesamt 138 Teilnehmern aus lag der inhaltliche Schwerpunkt auf der lässt sich zum Bauhaus-Jubiläum weiter- den Disziplinen der Freien Kunst, dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Aus- denken: Das Bauhaus kann man – zumal Produkt-Design und der Visuellen Kom- einandersetzung mit dem Konzept des am Ort seiner Entstehung – feiern, indem munikation zu sehen war, löste bei den »Projektes«. Dabei wurde der Begriff, wie man das Innovative der Gegenwart zeigt. Besuchern und auch bei der Presse eine in der Praxis auch, nicht auf Lehr- und starke positive Resonanz aus. So schrieb Lernprozesse begrenzt, sondern darüber Ganz in diesem Sinne feierte die Fakultät die TLZ vom »enormen künstlerischen hinaus als eine Theorie und Praxis inter- Gestaltung das Bauhausjahr ’09 mit der Potential der Fakultät« und in einem ande- diziplinär verbindende, zeitlich limitierte umfangreichen Ausstellung »Vom Labor ren Artikel: »Besser als jedem nüchternen Arbeitsweise zur sinnfälligen Lösung zum Projekt« im Neuen Museum Wei- Hochschulinformationstag gelingt es der komplexer Aufgaben in den unterschied- mar. Es war ein echter Glücksfall, dass die Ausstellung, Studieninteressenten einen lichsten gesellschaftlichen Bereichen Klassik Stiftung Weimar das Obergeschoss Eindruck von dem zu vermitteln, was an verstanden. des Neuen Museums für sechs Wochen der Fakultät Gestaltung entsteht.« vom 16. Oktober bis zum 29. November Der Titel der Ausstellung verwies auf Ein ausführlicherer illustrierter Bericht zur Ausstellung und zum Symposium folgt zur Verfügung stellte. So wurde es mög- die Unterschiede zwischen den päda- im nächsten Sonderbogen zum »Wissen- lich, großzügig zu planen und nicht nur gogischen und künstlerischen Ideen des schaftlichen Herbst ’09«. Darüber hinaus ausgewählte Arbeiten von Studierenden Bauhauses mit seinen als »Laboratorien« ist gegenwärtig eine Publikation in Vor- und Absolventen aus allen Studiengän- verstandenen Werkstätten und dem Pro- bereitung, die beides in vollem Umfang gen der Fakultät in einer grossen Band- jektstudium, wie es die Arbeitsweise an dokumentiert. breite zu zeigen, sondern die Perspektive der Fakultät Gestaltung seit ihrer Grün- noch entscheidend zu erweitern und sechs dung prägt. Diesen Unterschieden wid- Partneruniversitäten aus Tokio, New York, mete sich auch ein international hoch- Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät Chicago, Tel Aviv, Istanbul und Venedig karätig besetztes Symposium, dass zur Gestaltung/Freie Kunst einzuladen. In den hohen, weiten und hel- Eröffnung der Ausstellung am 16. und len Räumen des Neuen Museums kamen 17. Oktober stattfand. Acht Wissenschaft- Schwerpunkt Thomas von Taschitzki 11 Blick in den Ausstellungsbereich Produktdesign, im Vordergrund das Projekt »Konkav_weißes Gold«. Foto: Olga Nesterenok Wissen für alle Schöne Utopie oder nahe Realität? Am 21. Oktober 2009 fand im Rahmen Der vielfältige wissenschaftliche Hinter- der internationalen Open Access Week grund der Diskussionsteilnehmer zeigte ver- Lizenzen für elektronische Ressourcen auf die Podiumsdiskussion »Alles nur ge- schiedene Sichtweisen und unterschiedliche die Bestandsentwicklung der Wissenschaft- der immensen Preissteigerungen von klaut? Publizieren im Netz« im Audi- Berührungspunkte mit Open Access auf. lichen Bibliothek. Er forderte die Wissen- max statt. Dank des aktuell brisanten Prof. Vismann beleuchtete die Figur des schaftler dazu auf, verstärkt ihr Recht für Themas und der hochkarätig besetzten Autors sowie das Verhältnis von Original die Zweitveröffentlichung in den Publikati- Referentenrunde erfreute sich die Ver- und Digitalisat. Prof. Hartmann schilderte onsportalen der Universitäten einzufordern anstaltung eines großen Publikums. seine persönliche Erfahrung als wissen- und zu nutzen sowie sich mit dem Thema schaftlicher Autor mit Verlagen und stellte des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen auseinanderzusetzen. Unter der Moderation von Prof. Steffen seine eigene Publikationspraxis im Inter- Höhne (Hochschule für Musik) setzten net vor. Die Reaktionen der Verlagswirt- sich Prof. Cornelia Vismann, Prof. Matthias schaft auf die digitale Revolution wurden sondern wo man publiziert. Und immer Maier (beide Fakultät Medien), Prof. Frank anschaulich von Harald Liehr erörtert. Prof. noch zählt der von Thorstein Veblen defi- Denn chic ist weiterhin nicht nur was, Hartmann (Fakultät Gestaltung), Harald Maier kündigte nicht nur die Marktherr- nierte Effekt: Nur das, was teuer und S. Liehr (Böhlau Verlag),) und Dr. Frank schaft der Netzwerke an, sondern rief auch exklusiv ist, ist gut und wird gekauft. Doch dies sollte nicht länger für wissenschaft- Simon-Ritz (Universitätsbibliothek) mit ein Forschungsprojekt zum Thema »Stu- den Themen Open Access, Publizieren dieren mit der digitalen Bibliothek« auf die liche Publikationen gelten: Für alle Studie- im Netz, Google Book Settlement oder Agenda, das er mit den Studierenden des renden, Forscher oder Interessierten sollte Creative Commons sowie dem damit ver- Masterstudiengangs Medienmanagement in es heißen: Das ist gut, was sichtbar ist. bundenen Wandel der Autorenschaft, des Zusammenarbeit mit der Universitätsbibli- Urheberrechts und der Publikationswirt- othek durchführen möchte. Dr. Simon-Ritz Dana Horch schaft auseinander. erläuterte die verheerenden Auswirkungen Universitätsbibliothek Glas-Kunststoff-Sandwichelemente als innovative Fassadenbauteile Funktionale Fassadenelemente verbessern die Energieeffizienz von Gebäuden In den letzten Jahren ist die Nachfrage die Energieeffizienz der Bauwerke von Diese Glas-Kunststoff-Elemente schaffen nach lichtdurchlässigen Hüllelementen großer Wichtigkeit. mit der Vereinigung von Wärmedämmung Schwerpunkt für Gebäude außergewöhnlich ange- 12 Im Rahmen der vom Bund geförderten und Belichtung in einem Bauteil einen stiegen. Dies gilt sowohl für einfache Forschungsinitiative ZukunftBau wird Brückenschlag zwischen Architektur und Verglasungen in Form von Fenstern derzeit an der Fakultät Bauingenieurwe- Bauphysik und erschließen Einsatzfelder, und Türen, als auch für raumhohe Ele- sen als Zusammenarbeit der Juniorpro- die herkömmlichen großflächigen Vergla- mente oder größere Dachflächen. fessur Polymere Bindemittel und Bau- sungen bisher verschlossen bleiben. Auf stoffe und der Professur Stahlbau ein diese Weise wird dazu beigetragen, die Der Wunsch der Architekten und Bau- Forschungsthema bearbeitet, welches Gebäude der Zukunft energieeffizienter zu herren nach gleichmäßiger Belichtung die Entwicklung von hoch wärmedäm- gestalten und die Nachhaltigkeit zu ver- der Gebäude betrifft alle Gebiete des menden, transluzenten Fassadenele- bessern. Diese Fassadenelemente stehen Bauwesens vom Einfamilienhaus bis mente zum Inhalt hat. Ziel des Projektes damit ganz in der Tradition des Bauhauses, hin zu großen Gesellschafts- und Indus- ist es, hybride Bauelemente zu entwi- das mit seinem hohen Anspruch an Funk- triebauten. Hinsichtlich des Wärme- ckeln, die aus einer Kombination von Glas tionalität und Ästhetik als Wegbereiter der durchgangs muss aber besonders den und Kunststoff bestehen und bei einer Moderne gilt. Fassadenbereichen, die der Belichtung möglichst hohen Transluzenz eine Wär- der Gebäude dienen, besondere Beach- medämmung aufweisen, die mindestens Alexander Gypser tung geschenkt werden. Dies ist vor allem das Dreifache einer zukunftsfähigen Fen- Professur Polymere Bindemittel und wegen der steigenden Anforderungen an sterverglasung (U ≤ 0,20) beträgt. Baustoffe Weimar im Halbfinale »Olympiade der Kryptografen« Intelligentes Lernen Die an der Bauhaus-Universität Weimar und der Technischen Universität Däne- Die Markteinführung erfolgreicher Com- mitentwickelte Hashfunktion »Skein« marks entwickelt), »Echo« (von Mitarbei- puterspiele übertrumpft mittlerweile viele »Blockbuster« der Filmbranche. Ihr Erfolg könnte im Jahr 2012 zum neuen welt- tern der französischen Firma Orange Labs weiten Standard für Hashfunktionen entwickelt, einem Ableger der ehemaligen beruht hier u. a. auf der intelligenten werden. Dann endet ein vom amerika- France Telecom) und »Fugue« (von Mitar- Umsetzung moderner Lernprinzipien. nischen National Institute of Standards beitern des IBM T.J. Watson Research Cen- Simulationsspiele werden als Lösung and Technology (NIST) ausgeschrie- ter in den USA entwickelt). angesehen, Menschen den Umgang mit 64 Kandidaten im Rennen sind. »Mit diesem Ergebnis haben wir ein- komplexen Systemen näher zu bringen. mal mehr bewiesen, dass wir im internationalen Maßstab zu den Besten auf dem Sie beschleunigen zeitliche Abläufe und Gebiet der IT-Sicherheit gehören«, freut zeigen typische Fehler im Umgang mit Hashfunktionen sind von zentraler Bedeu- sich Stefan Lucks, Professor für Mediensi- ihnen. Durch einen realitätsnahen Kon- tung für fast alle Sicherheitsprotokolle auf cherheit an der Bauhaus-Universität Wei- text werden Erkenntnisse vielfältig mit Computern bzw. in Computernetzwer- mar. »Skein ist sicher, einfach, flexibel und vorhandenem Wissen verknüpft. Mas- ken, z.B. für digitale Signaturen, sicheres effizient und erfüllt damit alle Anforde- sively Multiplayer Online Games (MMOG) Online-Banking, und dergleichen. Sie rungen an eine zukunftsfähige Hashfunk- erweitern sie um soziale Aspekte des Ler- gelten als einer der Grundpfeiler für die tion«, führt der Wissenschaftler weiter aus. nens. Trotzdem beschränkt sich der Ein- Sicherheit elektronischer Kommunikation Dem Entwicklerteam von »Skein« (eng- satz von Computerspielen in der Lehre auf und dienen dazu, die Authentizität und lisch »Gebinde« oder »Strang«) gehören Grundlagenbereiche. Trotz ihres Potentials Integrität (»digitaler Fingerabdruck«) von neben Stefan Lucks weitere internationale existieren keine Simulationsspiele, um die Daten zu schützen. In den letzten Jahren IT-Sicherheitsexperten wie Niels Ferguson fortgeschrittenen Anforderungen an Inge- hat sich jedoch herausgestellt, dass fast (Microsoft), Bruce Schneier (British Tele- nieure zu trainieren. Der Entwicklungsauf- alle in der Praxis eingesetzten Hashfunk- com), Doug Whiting (Hifn), Mihir Bellare wand ist hoch und die Zielgruppe klein. tionen tatsächlich unsicher sind und eine (Universität San Diego, UCSD), Tadayoshi An der Professur Bauphysik wird im neue Standard-Hashfunktion dringend Kohno (Universität Washington), Jon Cal- Rahmen des Forschungsprojekts Intelli- gebraucht wird. las (PGP) und Jesse Walker (Intel) an. gentes Lernen ein Konzept für ein Simu- Im Jahr 2008 hatten insgesamt 64 Ent- Ende 2010 wird das Teilnehmerfeld des lationsspiel entwickelt. Es soll Studieren- wicklerteams ihre Hashfunktionen für internationalen Wettbewerbs auf etwa den eine authentische Lernumgebung zur den vom NIST ausgeschriebenen interna- fünf Finalisten schrumpfen. Im Jahr 2012 Anwendung von Wissen in einem reali- tionalen Wettbewerb eingereicht. Nach soll über den Gewinner entschieden wer- tätsnahen Kontext bieten. Dafür wird an einer ersten Prüfung durch das NIST, das den – also die Hashfunktion, die dann als informationstechnischen Methoden gear- Teil des amerikanischen Wirtschaftsmi- SHA-3 (Secure Hash Algorithm) weltweit beitet, die sich an den modularen Verfah- nisteriums ist und in diesem Wettbe- genutzt werden soll. »Auch wenn neue ren herkömmlicher Simulationen orien- werb die Schiedsrichter stellt, wurden 51 Hashfunktionen dringend gebraucht wer- tieren. Das gewährleistet eine einfache Kandidaten für die erste Runde zugelas- den – schneller geht es nicht, denn das Erweiterung und die Möglichkeit der sen – frei für eine öffentliche Analyse und NIST will den beteiligten Wissenschaft- Fokussierung auf bestimmte Problemstel- die systematische Suche nach möglichen lern ausreichend Gelegenheit geben, alle lungen. Eine Methode zur Fokussierung Sicherheitslücken. Nun hat das NIST das noch im Wettbewerb befindlichen Kandi- wurde kürzlich im Rahmen der European Teilnehmerfeld erneut verkleinert: 37 daten wirklich gründlich zu untersuchen«, Conference on Games Based Learning Kandidaten der ersten Runde schieden erklärt Professor Lucks den langwierigen vorgestellt. aus – die meisten, weil tatsächlich Sicher- Auswahlprozess. heitslücken gefunden wurden, einige, Dipl.-Ing. Thomas Bröker weil sie für den praktischen Einsatz zu Antje Klahn ineffizient sind. In der zweiten Runde, Prof. Stefan Lucks dem »Halbfinale« des Wettbewerbes, Fakultät Medien stehen neben »Skein« nur noch 13 andere Kandidaten, darunter zum Beispiel http://www.skein-hash.info »Grøstl« (gemeinsam von Forschern der http://www.nist.gov/hash-competition Technischen Universität Graz in Österreich Juniorprofessur CAD in der Bauinformatik Schwerpunkt bener internationaler Wettbewerb, bei dem jetzt noch 14 von ursprünglich 13 »Universal World House« Modulares Haus aus Papier zum Einsatz in Entwicklungsländern Eine Anfrage aus der Industrie an die dichte und platzoptimierte Verpackung beitet, was eine parallele Simulation und Bauhaus-Universität Weimar beantwor- mit entworfen. Die Module selbst stehen Bewertung ermöglichte, sowie die Steu- tete Prof. Dr. Dirk Donath mit einem im Zeichen innovativer Materialverwen- erung computergestützter Fertigungs- modularen Hausprogramm, angefangen dung: ausschließlich Wabenkernelemente anlagen vereinfacht. Professor Donath vom einfachen »Unterstand« (»Shelter«) aus gepresstem und harzgetränktem konnte für dieses Projekt seine 18-jährige bis zum kompletten Haus für 20 Personen. Papier kommen zur Verwendung. Die Forschungserfahrung in Sachen moder- robuste Konstruktion ermöglicht den ein- ner Entwurfstechniken an der Bauhaus- Die Projektparameter lauten wie folgt: fachen Aufbau, selbst die zweckfremde Universität Weimar und seine Kenntnisse Hausgröße: von 18 m2 (Shelter) bis 42 m2 (Wieder-) Verwendung der Einzelteile ist als bauausführender Architektur optimal (Haus für 20 Personen) möglich. Auch Aspekte der Ver- und Ent- kombinieren. Material: Wabenkernplatten aus gepres- sorgung in schnell wachsenden Siedlungen sentem, harzgetränktem Papier in Verbindung mit dezentralen Versor- Donath im Rahmen einer Initiative des Entwurf: Bauhaus-Universität Weimar, gungssystemen, wie Solarenergie, Warm- Deutschen Akademischen Austausch- Fakultät Architektur, Professur Informatik wasseraufbereitung, Abwasserklärung dienstes (DAAD) an die Addis Abeba in der Architektur, Prof. Dr. Dirk Donath wurden berücksichtigt. Eine besondere Rolle beim Entwurf Aufgrund dieser Erfahrung wurde Prof. University in Äthiopien eingeladen. Als Experte für das »ECAP-Engineering Capa- Der entworfene Baukasten folgt den spielten die sozialen und kulturellen Anforderungen der Industrie, der Einsatz- Aspekte. So konnten auch die einsatzbe- city Building Program« lehrte er dort bis Oktober 2009. Im Entwicklungsland Äthi- bereiche und der Architektur in vielfältiger dingten bzw. kulturelle Besonderheiten opien stehen Fragen der Baukonstruktion und der Architekturenticklung unter elementaren Bedingungen im Vordergrund. Eben genau das, was auch die typisierte Hausentwicklung leisten soll. Das Produkt wird zur Zeit von der CONSIDO AG in Schaffhausen weiteren Tests unterzogen und auch von dort aus vermarktet. Der im April 2008 errichtete Prototyp wurde bereits zahlreichen, auch fachlich begleiteten Tests unterzogen und stellte seine Eignung in den letzten Monaten eindrucksvoll unter Beweis. Zusammen mit anderen Entwicklungen des Industriepartners wird mit diesem Entwurf die Hoffnung verbunden, sowohl Prototyp des »Universal World House«. Foto: Prof. Dr. Dirk Donath für Katastrophen- und Flüchtlingsge- Schwerpunkt biete, als auch für Entwicklungsländer 14 Weise. Die dabei beachteten Kriterien mit einbezogen werden, so z.B. dass die mit enormem Bedarf an Wohnraum eine zukunftsweisende Alternative zu bieten. füllen einen ganzen Katalog. In Sachen Toilette seperat am Haus installiert ist, Normierung unterliegen alle Elemente die Bereiche Küche und Leben in vielen einem strengen Raster, welches die Basis Kulturen zusammen gehören oder große gen an die Bauhaus-Universität Weimar und Professor Donath zeigen das Die zahlreichen internationalen Anfra- für flexible Zusammenstellungen bildet. Regale sogar auch als Betten nutzbar Möglich sind 32 verschiedene Typen, die sind und umgekehrt. Für warme Klimate hohe Interesse an dieser Entwicklung. auf dem gleichem Prinzip basieren und wurden die Außenwandpanele aufklapp- Die Bauhaus-Universität Weimar stellt die Entwicklungs- und Ausbaufähigkeit bar gestaltet, so dass sie sowohl als Son- damit erneut ihren Anspruch an zukunfts- garantieren. Der Einfachheit halber wur- nenschutz, als auch zur Aufhebung der weisende technische Entwicklungen in den nur modulare Elemente verwendet, strikten Trennung zwischen Außen- und Verbindung mit moderner Architektur die zu verschiedenen beliebigen Varian- Innenraum verwendet werden können. unter Beweis und folgt einmal mehr der ten zusammengebaut werden können. In Bezug auf die Herstellung sind sowohl die Die Entwurfsentwicklung selbst folgte Bauhaus-Tradition. dem Konzept des »Rapid Prototyping«: zentrale, als auch dezentrale Fertigung von Beginn an wurde auf Basis eines Prof. Dirk Donath möglich. Für den Transport wurde eine durchgängigen 3D-Bauwerksmodell gear- Professur Informatik in der Architektur 17. ibausil Weltweites Interesse an Weimarer Baustoffkongress Vom 23. bis 26. September 2009 fand Seidel (Weimar), Udo Ludwig (Aachen) verfahren sowie der Erweiterung des im congress centrum neue weimarhalle und Werner Reichel (Dresden). Einsatzbereiches von Recyclingprodukten in Weimar die 17. Internationale Bau- Nach vier Plenarvorträgen wurden in stofftagung ibausil statt. Auch in die- drei Sektionen in etwa 200 Vorträgen sem Jahr konnte der Veranstalter, das aktuelle Probleme der Baustoffforschung, F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde, -herstellung und -anwendung vorgetra- behandelt. Die 17. ibausil war für Teilnehmer wie Organisatoren eine rundum gelungene Veranstaltung. Ein prominenter Teilneh- etwa 750 Wissenschaftler und praktisch gen und zur Diskussion gestellt. In der mer fasste das wie folgt zusammen: »… tätige Ingenieure aus rund 40 Ländern Posterausstellung wurden etwa 150 wei- die ibausil war, trotz oder gerade wegen an drei Tagen im September zu einem tere Beiträge dieser Tagung vorgestellt. ihrer Größe, erneut eine Veranstaltung, regen Meinungsaustausch begrüßen. Einen Schwerpunkt innerhalb der Sektion Anorganische Bindemittel stellten bei der man viel lernen, gute Diskussionen führen und viele Bekannte und Kol- Die ibausil unterstreicht mit dieser großen Zemente dar, die bei möglichst geringer legen treffen konnte. Ihr könnt wirklich und internationalen Besetzung wieder ein- CO2-Emission hergestellt werden kön- stolz auf diese im deutschen Raum einzig- mal ihre Bedeutung als wichtiges Podium nen, denn neben den technischen und artige Konferenz sein …«. der Baustoffforschung. In ihren Eröffnungs- wirtschaftlichen Aspekten wird die Lei- und Begrüßungsreden unterstrichen stungsfähigkeit von Zementen zuneh- Bernd Wicht sowohl der Rektor der Bauhaus-Universität mend auch nach ökologischen Gesichts- F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde Weimar, Prof. Dr. Gerd Zimmermann, als punkten bewertet. In der Sektion Beton auch der Direktor des gastgebenden F.A. und Dauerhaftigkeit standen neben den Finger-Institutes für Baustoffkunde, Prof. stets aktuellen Problemen der Dauerhaf- Dr. Jochen Stark, die gleich bleibend hohe tigkeit von Beton insbesondere bei einer fachliche Kompetenz und Kontinuität, die Vielzahl der Vorträge die Sonderbetone, diese Tagung seit ihrem Bestehen aus- wie Hochleistungs- und Ultrahochfeste zeichnet. Prof. Stark, der kurz auf die Ent- Betone im Mittelpunkt. Innerhalb der wicklung der Tagung einging, konnte bei Sektion Wandbaustoffe, Bauwerkser- der diesjährigen Tagung auch Teilnehmer haltung, Recycling wurden Fragen der begrüßen, die schon bei der ersten ibau- Effizienz bei Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen, der Bauwerksdiagnose mit Hilfe zerstörungsfreier Prüf- Schwerpunkt sil 1964 dabei waren. Dies waren u. a. die ehemaligen Baustoffprofessoren Gottfried 15 Vorsitzender des Tagungskomitees – Prof. Dr. Stark Blick ins Auditorium. Fotos: FIB »Technology and Society« Neue Simulationstechnologien gestalten die Welt sicherer Anfang Oktober fand an der Bauhaus- Weimar und den Wissenschaftlern der und CAE (Computer Aided Engineering), Universität Weimar der dritte Workshop USCD, bestehend aus Ingenieuren der deren Analyse, gelegt. Der Übergang von der Reihe »Technology and Society« statt. Jacobs School of Engineering und den IT- CAD zu CAE ist heutzutage mit sehr vie- Initiator dieser Reihe ist Prof. Karl Beucke, Spezialisten des California Institute for len Informationsverlusten über die Struk- Inhaber des Lehrstuhls Informatik im Telecommunications and Information Tech- tur und Konstruktion verbunden und bie- Bauwesen und Prorektor Forschung an nology (Calit2), zeigte schon, wie wich- tet daher ein breites Feld für zukünftige der Bauhaus-Universität Weimar. Durch tig die zukünftige disziplinübergreifende wissenschaftliche Weiterentwicklungen. seine hervorragenden Kontakte zur Uni- gemeinsame Forschung ist. Das Interesse an diesem Themenbereich versity of California in San Diego (USCD) Auch der diesjährige Workshop in wurde durch ein internationales Teilneh- und seine langjährige freundschaftliche Weimar stand ganz im Zeichen einer merfeld unterstrichen, welches aus Teil- Beziehung zu Professor Frieder Seible, De- internationalen themen- und fächerü- nehmern aus Südafrika, dem Iran, Norwe- kan der Jacobs School of Engineering an berspannenden Zusammenarbeit unter- gen, den USA und Deutschland bestand. der USCD, wurde eine Workshop-Reihe schiedlichster Forschungsbereiche. Das Der zweite, nicht öffentliche Teil des initiiert, welche die Kooperation zwischen Thema der diesjährigen Veranstaltung Workshops beschäftigte sich mit dem der Bauhaus-Universität Weimar und der »Simulation Methods-extreme events: Ziel, ein internationales Graduiertenkolleg USCD festigen und neue Ideen der ge- Modeling, Analysis and Prediction – zum Thema »Visualisierung und Simula- meinsamen Forschung hervorbringen soll. Research for the society« soll die Trag- tion« und einen neuen Studiengang »Digi- Nachdem im Oktober 2007 das erste weite neuer Technologien im Bereich der tal Engineering« in Zusammenarbeit mit Simulation von Ingenieurkonstruktionen der UCSD zu etablieren. Dazu wurde als Thema der Reihe in Weimar »Visualisie- hervorheben und deren Ergebnisse für den Referent Dr. Sebastian Granderath von rungstechnologien – Forschung für die Menschen unter Zuhilfenahme von moder- der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeladen, um über die Möglich- Gesellschaft« lautete, beschäftigte sich der nen Visualisierungsmethoden begreifbar, 2. Workshop 2008 in San Diego mit dem fassbar gestalten. Der Begriff Ingenieur- keiten internationaler Forschungsanträge Thema »Collaborative on Technology and konstruktion umfasst hier nicht nur Autos, und Graduiertenkollege zu referieren. Society«. Dabei wurden Forschungsvor- Flugzeuge, Maschinen und Bauwerke, son- haben abgesteckt, die auf Basis moderner dern reicht bis zu künstlichen Konstrukti- fens zum Anlass genommen, die guten Letztlich wurde der Erfolg dieses TrefBeziehungen nach San Diego durch die Simulations- und Visualisierungsverfahren onen in der Medizin, wie Prothesen und den klassischen Entwurfsprozess im Bau- Implantaten. Deren Auslegung, Optimie- Planung weiterer abwechselnder Work- ingenieurwesen durch integrative com- rung, Zuverlässigkeit, Sicherheit und die shops in dieser Reihe fortzusetzen, so dass wir uns auf ein neues Treffen im son- puterbasierte Planungs-, Entwurfs- und Voraussage des Verhaltens in beliebigen Ausführungsunterstützung disziplinüber- Situationen und unter beliebigen Bedin- nigen Kalifornien im nächsten Jahr freuen greifend in ein neues Licht rücken. Die gungen spielt eine immer größere Rolle. dürfen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Kopplung von CAD (Computer Aided Prof. Timon Rabczuk sen und Medien der Bauhaus-Universität Design), dem Design einer Konstruktion, Institut für Strukturmechanik Schwerpunkt letztjährige Teilnehmerliste, mit Professoren aus den Fakultäten Bauingenieurwe- 16 Das Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar spiegelt sich in den Cuben, Seminargebäude der Fakultät Architektur. Foto: Alexander Burzik University of California in San Diego. Foto: UCSD Die Hochschulpreise und Stipendiaten 2009 Verleihung im Rahmen der feierlichen Immatrikulation DAAD-Preis 2009 Catherine Rogister, Frankreich Hochschulpreis für Studierende Fakultät Architektur Andreas Wolter und Jens Weber Thema: »Impuls-Bauhaus – kulturelle Interventionen eines sozialen Netzwerks« Fakultät Bauingenieurwesen Maria Noack Thema: »Gebirgsmechanische und maschinentechnische Analyse der Verkle bungsphänomene beim maschinellen Schildvortrieb« Die Stipendiaten. Foto: Hamish Appleby Fakultät Gestaltung Cindy Cordt Franziska Loh, Fakultät Gestaltung Rektor-Stipendium Künstlerische Arbeiten 2006 – 2009 Ulrike Mothes, Fakultät Gestaltung Jonathan Rodriguez, Fakultät Medien, Delphine Regnauld, Fakultät Architektur Master Mediengestaltung Fakultät Medien Sarah Schreier, Fakultät Medien Max Große Claudia Tomadoni, Fakultät Architektur Stipendien des Vereins zur Förderung der Stipendien im Rahmen der Weimar Thema: »Coded Aperture Projection« Studierenden der Bauhaus-Universität Hochschulpreis für Nachwuchs Frauenförderung Sarah Czerney, Fakultät Medien, Master wissenschaftler Katrin Kanus-Sieber, Fakultät Architektur Medienkultur Anke Steinborn, Fakultät Medien Yafeng Duan, Fakultät Gestaltung, Freie Fakultät Architektur Thomas Breyvogel Bauhaus-Stipendien Cornelia Durka, Doctor of Philosophy in Thema: »Zurück in die Zukunft – der Sophia Gräfe, Fakultät Medien, Bachelor Art and Design öffentliche Raum Bad Langensalza und die Medienkultur Dominik Ganghofer, Diplom/Bachelor, Erfindung der alten Stadt« Jan Keinath, Fakultät Architektur, Master Architekur/Bauingeneurwesen Fakultät Bauingenieurwesen Sabine Koschorreck, Fakultät Bauingenieur- Hjördis Hoffmann, Diplom Architektur wesen, Master [Management Bau Immobi- Martin Leibinger, Fakultät Gestaltung, Dr. Rayk Thumser lien Infrastruktur] Master Public Art Thema: »Simulation des Rissfortschritts in Jasmin Meerhoff, Fakultät Medien, Master Anna Linke, Fakultät Gestaltung, Diplom autofrettierten und nicht autofrettierten Medienkultur Visuelle Kommunikation Bohrungsverschneidungen auf der Grund- Robert Müller, Fakultät Gestaltung, Diplom Mario Urbina, Fakultät Medien, Promotion lage der linear-elastischen Bruchmechanik« Visuelle Kommunikation Karoline Weber, Fakultät Medien, Master Sabine Niebel, Fakultät Bauingenieurwesen, Medienkultur Graduierten-Stipendien Infrastruktur & Umwelt Stefan Wilke, Fakultät Medien, Promotion Milad Asslan, Fakultät Bauingenieurwesen Lars Nüthen, Fakultät Architektur, Bachelor Steffen Cyrus, Fakultät Gestaltung Karoline Reichart, Fakultät Gestaltung, Post-Doc-Stipendium Jerzy Elzanowski, Fakultät Architektur Lehramt Kunst Dr.-Ing. Laura Colini Moritz Fehr, Fakultät Gestaltung Philipp Schöpfer, Fakultät Gestaltung, Bauhaus Research School – Binationales Susann Hempel, Fakultät Medien Diplom Produkt-Design Promotionsprogramm Urban Heritage Zoe Kreye, Fakultät Gestaltung Valerie Stephani, Fakultät Gestaltung, Sukanya Krishnamurthy, Fakultät Architektur Diplom Produkt-Design Maja Linke, Fakultät Gestaltung Florian Wehking, Fakultät Gestaltung, Danny Lobos, Fakultät Architektur Diplom Visuelle Kommunikation Universität Kunst 17 Projekte | Forschung Brauchen Städte heute ein »urbanes Branding«? DNK Workshop 2009 (archit) Das neue Online-Journal (archit) Vom 13. bis 19. September Der Industriebau steht seit der Einstellung WEIMARPOLIS ist erschienen und 2009 waren 20 Studierende aus dem der Produktion 1994 leer und wird nur widmet sich in seiner ersten Ausga- ganzen Bundesgebiet und aus Russland zeitweise genutzt. Konzepte für die Erhal- be Fragen in diesem Themenfeld. in Apolda und Weimar zu Gast, um tung und eine zukünftige Nutzung des sich im Rahmen eines vom Deutschen Eiermannbaus zu entwickeln, stand daher im Zentrum der Workshoparbeit. WEIMARPOLIS ist das jüngste Projekt des Nationalkomitees für Denkmalschutz Alumni-Vereins »Absolventen und Freunde zusammen mit dem thüringischen der Europäischen Urbanistik« an der Bau- Landesdenkmalamt und der Bauhaus- men mit dem Tag des offenen Denkmals am 13. September im Eiermannbau. Eröffnet wurde der Workshop zusam- haus-Universität Weimar und präsentiert Universität Weimar organisierten ab sofort frei zugänglich Themenbeiträge Workshops mit dem so genannten Ei- Während der Workshopwoche waren aus Raumplanung, Städtebau, Stadtge- ermannbau in Apolda zu beschäftigen. Referenten verschiedener Fachrichtung schichte sowie den Kultur- und Sozial- Architektur Neues aus der Fakultät Architektur zu Gast. So hielt der Berliner Architekt wissenschaften. Das Online-Journal ist Das Feuerlöschgerätewerk in Apolda Winfried Brenne am 17. September einen Themen und Aspekten aus Theorie und erhielt im Dritten Reich durch Egon Eier- Vortrag zum Thema »Gebaute Pädagogik: die Bundesschule in Bernau – funk- Praxis des urbanen Diskurses gewidmet mann einen Anbau. Bereits Zeitgenos- und veröffentlicht wissenschaftlich hoch- sen lobten den eleganten Bau mit seinem tionales und nachhaltiges Bauen der wertige Artikel in deutscher und eng- Dachgarten samt Flugdach und den glä- Moderne – wiederentdeckt!« lischer Sprache. Es ist frei zugänglich, voll sernen Treppenhäusern, der uns heute als zitierfähig und wird von nun an jährlich in Vorbote der Nachkriegsmoderne erscheint. zwei Ausgaben erscheinen. ISSN 1869-1692 www.weimarpolis.net DFG-Forschungsprojekt KREMLAS Kreative computerbasierte Entwurfsunterstützung gesucht Zur computerbasierten Lösung von Lay- onären Algorithmen basierenden Gene- outproblemen wurden bereits vielfältige rierungs- und Evaluationsmechanismen. gefördertes Forschungsprojekt zum Optimierungstechniken erprobt. Aller- Inhaltlich sollen Layoutprobleme auf drei Thema »Entwicklung einer kreativen dings fehlt bei diesen Studien weitgehend verschiedenen Maßstabsebenen behan- evolutionären Entwurfsmethode für die entscheidende kreative Komponente. delt werden, erstens auf der Ebene der Layoutprobleme in Architektur und Da reine Optimierungsmethoden für Ent- städtebaulichen Nachbarschaft, zweitens Städtebau«. Das Projekt wird von der wurfsaufgaben nicht zu gebrauchen sind, auf der der Gebäudemassen und drittens Professur Informatik in der Architektur konnte bisher auch keine allgemeingültige auf der der Grundrissorganisation. Das in Kooperation mit dem Fachbereich Methode für eine computerbasierte Ent- beantragte Projekt wird insbesondere CAAD der TU München durchgeführt. wurfsunterstützung abgeleitet werden. einen Beitrag zur Synthese von Optimie- Das Ziel des vorliegenden Vorha- rungs- und Gestaltungsstrategien leisten. Layoutaufgaben sind in Architektur und bens besteht in der Entwicklung einer Städtebau von zentraler Bedeutung. Auf Methode zur kreativen algorithmischen Reinhard König verschiedenen Maßstabsebenen geht es Lösung von Layoutaufgaben in Archi- Professur Informatik in der Architektur jeweils um die kreative Anordnung von tektur und Städtebau. Deren Grundlage Projekte | Forschung Im Oktober startete ein von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) Parzellen, Gebäuden, Räumen oder Bau- besteht in einem zirkulär gekoppeltem http://infar.architektur.uni-weimar.de/ 19 teilen im richtigen Verhältnis zueinander. Trial- and Error-System mit auf evoluti- infar/deu/forschung/KREMLAS Architektur Ein neues »Paar Flügel« für die Architektur Neue Arbeitsräume für die Studierenden und ALLES WEISS... Den Erstsemestern eröffnete sich mit den unter der Betreuung der Mitarbeiter dem traditionellen Einführungskurs – der und Lehrbeauftragten der Professuren in diesem Jahr unter dem Motto ALLES Bauformenlehre und Darstellungsmetho- WEISS ganz in das Licht der Nichtfar- dik zu einer ersten eigenen Kollektion am be Weiss getaucht war – nicht nur das Körper um. Studium an der Bauhaus-Universität Weimar, sondern mit den von der Fakul- Mit der zweiwöchigen und damit sehr kurze Bearbeitungszeit des Bühnenpro- tät Architektur zur Verfügung gestellten jektes wurde eine intensive Phase des Arbeitsräumen in der Amalienstraße 13 gegeseitigen Kennen- und Vertrauen- ein räumlich nahes und mit der Leh- lernens provoziert, die so als Einfüh- re noch enger verzahntes Arbeiten. rungskurs auch eher auf das »Einfühlen« in die Studienabläufe und den Studien- Im Rampenlicht Im Arbeitsraum: Einfühlen in die Materie Projekte | Forschung Ein strahlender Auftakt der Studierenden 20 Choreografie im Foyer des Hauptgebäudes. Fotos: Bernd Rudolf Gemeinsam mit dem erleuchteten white. ort Weimar selbst zielt. Als krönender selseitiger Einflussnahme zwischen Lehre cube ließen die neuen Studierenden am Abschluss wurden alle Ergebnisse der und Studierenden erhalten werden. In 22. Oktober mit ihren ersten Werken die Studienbeginner in einer gemeinsamen günstiger Lage und lichten und hellen abendliche Szenerie im und am Hauptge- Choreografie im Foyer des Hauptgebäu- Arbeitsräumen auf insgesamt drei Ebe- bäude in weißem Licht erstrahlen. des grandios präsentiert. Die bunte Viel- nen finden ab sofort ca. 150 Studierende So wie die Nichtfarbe Weiss alle Spek- falt der Lösungsansätze strahlte aus der ideale Bedingungen zum eigeninitiativen vermeintlichen Nichtfarbigkeit hervor studentischen Arbeiten. Hier kommt das den ganz alltäglichen Dingen über die und mit den Erstsemestern wurde eine Miteinander der Studierenden zur vollen reine Zweckbestimmung hinaus raumbild- mitreissende Stimmung in die Fakultät Entfaltung und soll ganz bewusst die nerische Möglichkeiten inne, welche von getragen, die bei den Teilnehmern und gemeinsame Arbeit beflügeln: Die Grund- den Kursteilnehmern prozeßhaft aus- Besuchern der Show sicher noch lange lagen hierfür sind mit dem Arbeitsge- gelotet und zu einer der Bauhausbühne nachklingen wird. bäude in der Amalienstraße 13 gelegt. tren des Lichts in sich birgt, wohnen auch ebenbürtigen Vorführung mit bizarren Die sichtbar werdende Kreativität der Figuren komponiert wurden. Alle erdenk- Teilnehmer des Einführungskurses soll Kristin Reinhardt lichen weißen Materialien, Stoffe oder im weiteren Studienverlauf noch besser Fakultät Architektur Readymades gestalteten die Studieren- mit den neuen Arbeitsräumen in wech- Architektur Architektur-Studierende im Deutschen Werkbund Berlin Die Werkbund-Galerie Berlin präsentierte im August / September städtebauliche Projekte der Studierenden des 6. Semesters (Ba) der Professur Entwerfen und Siedlungsbau unter dem Titel: »Tempelhof – Alles eine Frage des Maßstabs«. Die Ausstellung wurde eröffnet von Prof. Paul Kahlfeld, Vorsitzender des Deutschen Werkbunds Berlin und Prof. Hilde Barz-Malfatti. Mit großem Interesse und lebhaften Ausstellungseröffnung in Berlin. Foto: Katinka Satzinger Gesprächen wurden die Arbeiten von den Werkbund-Mitgliedern und zahlreichen nach dem Umfang und der Art baulicher der aufbauenden Maßstabsebenen eine Gästen u. a. aus der Senatsbauverwaltung Nachverdichtung. wesentliche Rolle. Berlin am Eröffnungsabend aufgenommen. In den Projekten wurden hierzu unter- Nachdem im Oktober 2008 der Berliner schiedliche Konzeptionen erarbeitet, von Die Arbeiten sollen, auf Anregung der Senatsbaudirektorin hin, demnächst Flughafen Tempelhof geschlossen wurde, neuen Siedlungsbereichen und Stadt- zusammen mit anderen Beiträgen in sind die Diskussionen um eine Nachnut- teilergänzungen, kombiniert mit natür- einer Gesamtschau in Tempelhof gezeigt zung des 380 Hektar großen Tempelhofer lichen und künstlichen Landschaften bis werden. Feldes und des weltgrößten Flughafenge- zu Orten für Sport oder Großereignisse. bäudes voll im Gange. Neben der Chance, Dabei spielten die Strategie eines offenen Prof. Hilde Barz-Malfatti eine große innerstädtische Parkland- städtebaulichen Planungsprozesses und Professur Entwerfen und Siedlungsbau schaft zu erhalten, stellt sich die Frage der Umgang mit verschiedenen aufeinan- Stadthäuser in Stahlbauweise in Rudolstadt In Rudolstadt wurde ein erster Schritt für Die vier Gebäude sind zukunftsfähige und die Realisierung eines Bauprojekts getan, nachhaltige Musterhäuser in der Innen- das aus dem interdisziplinären Forschungs- stadt, mit in der Fassade integrierten, projekt ISSY Bau der Professuren Stahlbau modernen Energiegewinnungsanlagen, (Prof. Dr.-Ing. habil. Frank Werner), Baukli- einer offenen Grundrissgestaltung und matik (Prof. Dr.-Ing. Kurt Kießl), Gebäude- einem Tragwerk aus Stahl. technik (Prof. Dr.-Ing. Marina Schulz) und Die Umsetzung der Werbeanlage Entwerfen und Wohnungsbau (Prof. Mag. wurde ermöglicht durch die Zusammenarbeit der Bauhaus-Universität Weimar, Eröffnung der Werbeanlage in Rudolstadt. Foto: Caroline Kodisch der Rudolstädter Systembau GmbH (RSB) zepte für eine mögliche Realisierung ent- Meter in die Höhe ragt, markiert eine Die Werbeanlage und der Film sind täg- wickelt. Ecke des Areals der künftigen Bebauung. lich von 10 bis 18 Uhr in Rudolstadt am Ein vorgelagertes Holzpodest mit Sitzge- Schlossaufgang II Ecke Stiftsgasse zu wurf von Prof. Stamm-Teske und Kath- legenheit lädt zum Verweilen ein. Durch sehen. leen Hohmann mittels einer ungewöhn- einen Sehschlitz in der Stahlstele sieht Projekte | Forschung Arch. Walter Stamm-Teske) hervorging. Im lichen Werbeanlage der Öffentlichkeit der Betrachter einen Konzeptfilm der Carolin Kodisch 21 präsentiert. Eine Stahlstele, die sechs geplanten Stadthäuser. Professur Entwerfen und Wohnungsbau Seminar »Stahl im Wohnungsbau« an der Professur Entwerfen und Wohnungsbau wurden im Wintersemester 2008/09 Kon- Am 8. September 2009 wurde der Ent- und der Rudolstädter Wohnungsverwaltungs- und Baugesellschaft mbH (RUWO). Architektur Venedig :: Berlin Atmosphäre im Aufgabenfeld des Stadtplaners und Architekten Als gestaltende Stadtplanung kümmert sich der Städtebau seit ihren Anfängen in der Mitte des 19. Jahrhunderts um die ästhetische Dimension der Stadt. Heute wird in diesem Zusammenhang ein Begriff besonders oft genannt: Atmosphäre. In wohl keiner anderen Stadt lässt sich die atmosphärische Stimmung des gebauten Raumes besser empfinden als in Venedig. 15 Studierende der Bauhaus-Universität Weimar werden in diese atmosphärisch geladene Stadt eintauchen und der Frage nachgehen, wie die Stadträume Venedigs gestimmt werden und was ihre unverwechselbare Ausstrahlung ausmacht. Der Architekt und Stadtplaner Marco Venturi, Mittglied in der Akademie der Künste Berlin, Professor für Urbanistik am Istituto Universitario di Architettura di Venezia (IUAV) und in Venedig geboren, wird den Teilnehmern der Exkursion Imbiss Wunderwurst, Lübeckerstraße, Berlin Moabit. durch seine profunde Kenntnis Venedigs, ihrer Geschichte und besonderer Orte, bewussten erfahren von Atmosphären Ergebnis eines rationalen, funktionalen einen persönlichen und geschärften Blick geht es darum, Atmosphärenkompetenz und reproduzierbaren Prozesses kann auf die Stadt ermöglichen. Der Besuch auszubilden und der Frage nachzugehen, auch als eine Form von Funktionalismus der zurzeit unter dem Motto Weltenma- wie Atmosphäre gestaltet werden kann. Die Produktion von Atmosphären des Bauhauses verpflichtet fühlt. Der Dis- einen weiteren und besonderen Blick auf beginnt beim Bau von Wohnungen und kurs um Atmosphäre tritt an Stelle einer das Thema Atmosphäre. Bei der diesjäh- Gärten bis hin zur Atmosphärischen Auf- Diskussion um Material und Form, die rigen Biennale wird die leibliche Anwe- ladung Bars oder Hotels, geht über die das Bauen in den letzen Jahrzenten domi- senheit des Besuchers von vielen Künst- Inszenierung von Warenwelt und endet niert hat. lern bewusst ein- und vorausgesetzt. bei der Gestaltung von Städten, Parks Nicht zuletzt weil der Mensch durch und ganzen Landschaften. Je stärker sich seine körperliche Präsenz die Atmosphäre die Funktionen Wohnen, Arbeiten, Ein- retische Auseinandersetzung mit dem des Raumes mit gestaltet. Neben dem kaufen, Kultur und Freizeit wieder in der Thema, dienen der Ableitung konkreter Stadt mischen, desto mehr rückt der Stra- Planungs- und Gestaltungsideen für Projekte | Forschung 22 verstanden werden, der sich der Tradition chen stattfindenden 53. Biennale bietet ßen- und Platzraum in den Mittelpunkt einen alltäglichen Stadtraum in Berlin. der Aufmerksamkeit. Der städtische Anhand von Skizzen, Plänen und Atmo- Außenraum wandelt sich vom Durch- sphärischen Modellen in städtebaulichen gangsraum und Abstellplatz für parkende Maßstäben wird ein drei Blöcke umfas- Autos zum Aufenthaltsraum der Städter. sender Straßen- und Platzraum in Berlin Zugleich müssen die vielfältigen Funkti- Mitte städtebaulich aufgeladen. onen miteinander verknüpft werden. Ihre Städtebau ist mehr denn je die Kunst, gestalterische Vielfalt drückt sich eben- Urbanität als Lebensqualität zu stiften. falls öffentlich in der Komposition von Oder: ein atmosphärisch gestimmter Baukörpern und Fassaden sichtbar aus. Hieraus ergibt sich die naheliegende Venedig, Piazza San Marco. Modelle. Gruppenarbeit: Julia Krause, Katharina Herre, Julia Wiegand Die Erfahrung der besonderen (Stadt) Atmosphären Venedigs und die theo- Städtebau rückt wieder Architektur ins Zentrum der stadtplanenden Disziplinen! Frage: Bei wem liegt in Planungsfragen die atmosphärische Kompetenz? Das Pla- Valentin Hadelich nen und Entwickeln von Atmosphären als Entwerfen und Städtebau I EFRE fördert Hochleistungs verbundsystem 6. Weimarer Bauphysiktage Für mehr Straßensicherheit in Weimar (bauing) Im Rahmen eines Kooperations- Auch die 6. Weimarer Bauphysiktage (bauing) Die internationale Verkehrssi- projektes zwischen der Professur Holz- und konnten am 14. bis 15. Oktober 2009 cherheitsorganisation »European Transport Mauerwerksbau und dem Unternehmen der traditionellen Zielsetzung, Schnitt- Safety Council (ETSC)« lud Anfang Oktober Bennert GmbH wird ein neuartiges Hoch- stelle zwischen Theorie und Praxis zu 25 europäische Studierende zu einem ein- leistungsverbundsystem entwickelt, bei sein, gerecht werden. Die Tagung wurde wöchigen Camp im Rahmen ihres »Roads dem Holzträger durch innovative Hoch- in Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Uni- to Respect (R2R)«-Programms nach Brüs- leistungskunststoffe ergänzt werden. Hier- versität Weimar, dem Verband Beratender sel ein. Im Vorfeld mussten sie eine Jury durch wird es möglich, den nachhaltigen Ingenieure (VBI) sowie dem Fraunhofer-IRB von der Qualität ihres Engagements in der Baustoff Holz effektiver einzusetzen und und dem SKZ Würzburg organisiert. Durch Verkehrssicherheitsarbeit überzeugen. Als hoch belastete Detailpunkte von Holz- die Veranstaltung führten Prof. Oliver Kor- einer von zwei deutschen Teilnehmern war bauteilen durch druck- oder zugverstärkte nadt und Prof. Kurt Kießl gemeinsam mit Daniel Wanzek von der Bauhaus-Univer- Kunststoffe zu verstärken. Das Forschungs- Dipl.-Ing. Elmar Sälzer (VBI). Die Plenarvor- sität Weimar dabei. Ziel des ETSC ist, die projekt mit einem Gesamtumfang von träge und Workshops thematisierten die Anzahl und Schwere von Verkehrsunfällen rund 1,2 Mio. Euro wird über zwei Jahre Raumakustik sowie den Bereich der ther- zu reduzieren. Die Studierenden haben durch die Thüringer Aufbaubank aus Mit- mischen Bauphysik. Dabei konnten Infor- die Aufgabe, an einem selbstgewählten teln des Europäischen Fonds für regionale mationen über aktuelle Untersuchungen »Blackspot« (einer gefährlichen Stelle) in Entwicklung (EFRE) gefördert. gesammelt sowie Planungs- und Ausfüh- ihrer Heimatstadt die Verkehrssituation zu rungsfragen geklärt werden. Aber auch verbessern. Daniel Wanzek wählte dafür auf aktuelle, baurechtliche Fragen wurde den Fußgängerüberweg in Oberweimar in der Vortragsreihe eingegangen. Die 7. aus. Die drei erfolgreichsten Arbeiten wer- Weimarer Bauphysiktage finden im Herbst den in einem Jahr im europäischen Parla- 2011 statt. ment in Brüssel ausgezeichnet. Bauingenieurwesen Neues aus der Fakultät Bauingenieurwesen Markus Hofmann, Lehrstuhl Bauphysik Sommerakademie »Validation of Numerical Models« an der TU Wien mit dem DFG-Graduiertenkolleg 1462 Das Graduiertenkolleg »Modellqualitäten« dynamik, der Strukturmechanik, des kon- Wechsel in Weimar, Wien und Brünn der Bauhaus-Universität Weimar organi- struktive Ingenieurbaus und der Informatik. stattfinden. Sie ist international ausge- sierte zusammen mit dem Forschungsbe- Die Mitglieder des Graduiertenkollegs nut- richtet und bietet Doktoranden aus dem reich für Baumechanik und Baudynamik zen die Gelegenheit zur Präsentation ihres Bauingenieurwesen und dem Maschinen- der Technischen Universität Wien die Forschungsstands und diskutierten mit bau die Möglichkeit mit Fachkollegen aus diesjährige fachliche Sommerakademie Fachkollegen aus Österreich, Tschechien, aller Welt intensiv und auf hohem Niveau »Validation of Numerical Models« an Bulgarien, Griechenland und Ungarn. ins Gespräch zu kommen. der Technischen Universität Wien. Ergänzend zum Vorlesungs- und Semi- Besonderer Dank gilt an dieser Stelle Prof. C. Bucher und Frau C. Schneider, TU Professoren der Bauhaus-Universität Wei- Institute of Technology AIT« den Teilneh- Wien und Frau Meeta Khurana-Wolff, mar und der Technischen Universität Wien, mern der Sommerakademie Einblick in Bauhaus-Universität Weimar, für die Orga- sowie Nachwuchswissenschaftler und Dok- deren aktuelle Forschung zum Bauwerks- nisation, die wesentlich zum Erfolg der toranden des Graduiertenkollegs gestal- monitoring und zu Systemidentifikati- diesjährigen Sommerakademie beitrug. teten zusammen mit Gastprofessoren aus onen. Ein Besuch auf der Baustelle einer Brünn, Budapest und Prag Veranstaltungen Donaubrücke im Zuge des Autobahnrings merakademie »Validation of Numerical und Übungen zu den Themengebieten um Wien rundete das fachliche pro- Models« in Weimar statt. »Systemidentifikation«, »Sensitivitätsa- gramm ab. Projekte | Forschung narprogramm gewährte das »Austrian Martin M. Zimmerer 23 nalysen« und »Optimierungsverfahren«, angewandt auf Themengebiete der Bau- Künftig wird die Sommerakademie »Validation of Numerical Models« im Im kommenden Jahr findet die Som- Graduiertenkolleg »Modellqualitäten« Bauingenieurwesen RILEM International Symposium in Island 2009 Vorträge der Professur Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwertung Vom 19. bis 21. August 2009 fand in Rey- beschäftigt sich in seiner Arbeit mit dem kjavik das 3rd RILEM INTERNATIONAL Korngrößenwachstum und der Reaktions- SYMPOSIUM on »Rheology of Cement kinetik von Zementen in der frühen Hydra- Suspensions such as Fresh Concrete« statt. tationsphase. Neben einem Überblick über die neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet Als Gastgeber lud der renommierte Rhe- der Rheologie ergaben sich interessante ologie-Fachmann Olafur H. Wallevik Inte- Diskussionen mit den anderen Tagungsteil- ressierte aus Wissenschaft und Praxis nehmern und zahlreiche Impulse für wei- ein, um Themen rund um das Fließver- tere Forschungsansätze. halten von Mörtel und Beton zu disku- Das Tagungsgeschehen wurde durch tieren. Neben nahmhaften Referenten, ein abwechslungsreiches Rahmenpro- wie S. Shah und Ch. Ferraris aus den gramm ergänzt, welches u. a. eine Abend- USA, Fr. de Larrard aus Frankreich, oder veranstaltung in der berühmten Blue M. Khrapko aus Neuseeland eröffnete Lagoon beinhaltete. Weiterhin konn- sich auch für zwei Weimarer Wissen- ten sich die Tagungsteilnehmer von den schaftler die Möglichkeit, einem interna- hervorragenden Fließeigenschaften von tionalen Publikum einen Einblick in ihre selbstverdichtendem Beton wie auch Forschungsarbeiten zu geben. Eingeladen einiger Proben der wohlberüchtigten waren Katrin Ostheeren und Stefan Erfurt, Whiskeysammlung von O. H. Wallevik beide Mitarbeiter der Professur Aufberei- überzeugen. Gebrochene Gesteinskörnung für selbstverdichtenden Mörtel tung von Baustoffen und Wiederverwertung. Katrin Ostheeren untersucht in ihrer Panta Rhei – Alles fließt. Arbeit das Wirken von runden und gebrochenen Gesteinskörnungen auf die Eigen- Katrin Ostheeren schaften von Frischmörtel, insbesondere Professur Aufbereitung von Baustoffen und auf das rheologische Verhalten und die Wiederverwertung Einfüllen von selbstverdichtendem Beton in eine Schalung. Foto: ABW (Innovation Center Iceland) Verarbeitungseigenschaften. Stefan Erfurt »NICE on RoadS« intensiviert Forschungsaktivitäten in Asien Projekte | Forschung In 2005 gründeten die Szechenyi Istvan 24 Safety in Thailand – A Common Challenge University (Gyoer, Ungarn), die Prince for European and Thai Universities« am AIT of Songkla University (Hat Yai, Thailand) in Bangkok statt. Darin streben die Netz- und die Beijing University of Technology werkpartner an, verkehrssicherheitsrele- (Peking, China) unter Leitung der Profes- vantes Wissen für thailändische Verkehrs- sur Verkehrsplanung und Verkehrstechnik ingenieure und Straßenplaner in Form von (VPT) das Netzwerk »NICE on RoadS Regelwerken bzw. Richtlinien verfügbar zu – EU-Asia Network in Competence Enhancement on Road Safety«. Im März 2009 Kick-off-Meeting des Thai-E.C. Projektes in Bangkok im März 2009, Foto: Dipl.-Ing. A. Vesper (VPT) konnte Prof. Brannolte das Asian Instinerländern zu leisten. In den letzten vier University (beide Bangkok, Thailand) als Jahren wurden mit finanzieller Unter- Zielsetzung von »NICE on RoadS« ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit in den Part- beim Entwurf der Straßeninfrastruktur in Thailand zukünftig eine wichtigere Rolle tute of Technology und die Thammasat neue Mitglieder im Netzwerk begrüßen. machen. Somit soll der Verkehrssicherheit beigemessen werden. stützung der Europäischen Union diesbe- Dipl.-Ing. Andreas Vesper züglich verschiedene Projektaktivitäten Professur Verkehrsplanung und Verkehrs- erfolgreich durchgeführt. technik Im März 2009 fand das Kick-off-Meeting des EU-Projektes »Improving Road Traffic www.nice-roads.com Straßen wie z. B. Autobahnen und Land- Die Professur Baubetrieb und Bauver- gestützt, deren Parameter die Forscher straßen, aber auch innerstädtische Ver- fahren arbeitet zusammen mit dem Lan- aus den erfassten Daten entwickeln. Der kehrsadern, stellen einen wesentlichen desbetrieb Bau Sachsen-Anhalt daran, Datenqualität kommt hier eine besondere Teil unseres volkswirtschaftlichen Ver- Entscheidungskriterien für einen effizi- Bedeutung zu. Deshalb wurden die Stra- mögens dar. Gleichzeitig sind sie Rück- enten und auf Nachhaltigkeit ausgerichte- ßenwärter mit GPS-gestützten Erfassungs- grat unserer arbeitsteiligen Wirtschaft ten Straßenbetriebsdienst zu entwickeln. geräten ausgestattet, mit denen nicht nur und Voraussetzung für eine individuelle Seit nunmehr drei Jahren wurden zunächst die Leistung selbst erfasst, sondern auch Lebensgestaltung. Zur Pflege und zur auf Pilotstrecken, dann auch flächen- zuverlässig bestimmt wird, an welchen Erneuerung von Straßen sind besonders deckend für alle Betriebsteile des Landes- Punkt im Straßennetz gerade gearbeitet langfristig ausgerichtete Investitionen betriebes die entsprechenden Einsätze zur wird. erforderlich. Ingenieure haben hier Pflege von Landes- und Bundesstraßen Entscheidungen zu fällen, deren posi- erfasst und wissenschaftlich ausgewertet. hige Zwischenergebnisse erarbeitet wer- tive, aber auch negative Konsequenzen Hieraus werden Modelle abgeleitet, wie den konnten, so sind gerade die Effekte über mehrere Jahrzehnte nachwirken. die Straßen noch effizienter unterhalten der Abnutzung durch natürliche Alterung, werden können, wie das Unfallgesche- durch Witterung und durch die verän- Ein Beispiel für die Komplexität der hier hen minimiert und der Fahrkomfort weiter derliche und sehr dynamische Verkehrs- durch Bauingenieure fundiert vorzuberei- erhöht werden kann. Parallel dazu haben belastung häufig erst über eine lange tenden Entscheidungen sind die Dauerhaf- die Forscher an der Bauhaus-Universität Beobachtungszeit sicher zu erfassen. Des- Bauingenieurwesen Moderner Straßenbetriebsdienst erhält die Lebensadern unserer Gesellschaft Auch wenn schon erste sehr aussagefä- tigkeitsversuche an Straßenbetonen, die in Weimar erstmals die anfallenden Unter- halb soll die Studie auch noch über eine speziellen Klimakammern am F.A. Finger- haltungsarbeiten mit dem Alter und dem zweite Periode von wiederum drei Jahren Institut für Baustoffkunde durchgeführt Qualitätszustand einzelner Streckenab- fortgesetzt werden, um damit eine ver- werden und das Auftreten der AKR, der schnitte verknüpft. So kann wesentlich lässliche Grundlage für ein modernes und Alkali-Kieselsäure-Reaktion, auch Beton- treffsicherer als bisher entschieden wer- nachhaltiges Pavement-Management- krebs genannt, verhindern sollen. Ein den, bis wann gerade noch das Ausfli- System zu erarbeiten. So trägt die inge- weiteres Beispiel sind Entwicklungen zur cken und Reparieren einzelner Fehlstellen nieurtechnische Forschung in Weimar wirtschaftlich geboten ist, und wann eine dazu bei, dass die finanziellen Ressour- komplette Straßenerneuerung die volks- cen in Bund und Ländern zukünftig noch baustrecken, zu denen an der Professur wirtschaftlich günstigere Variante ist. Das effizienter eingesetzt werden und das Betriebswirtschaftlehre im Bauwesen über liefert ganz konkrete Antworten auf die umfangreiche Straßennetz in einem guten alternative Betreibermodelle, so genannte Frage, ob auf bestimmten Landstraßen Zustand erhalten wird. PPP-Projekte, geforscht wird. Ein drittes einzelne Schlaglöcher ausgebessert wer- Beispiel, über das im Folgenden berichtet den sollten, oder ob ein ganzer Straßen- Prof. Hans-Joachim Bargstädt wird, befasst sich mit methodischen Ansät- zug z. B. mit einer neuen Straßendecke Dipl.-Ing. Dirk Orbanz zen zur Verbesserung von Instandhaltungs- versehen werden sollte. Entscheidungen Professur Baubetrieb und Bauverfahren strategien in Straßennetzen. darüber werden durch Berechnungen Projekte | Forschung technisch-wirtschaftlichen Optimierung von Bau und Betrieb von Autobahn-Aus- 25 Aufgaben der Straßenwartung und -pflege. Fotos: Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt Bauingenieurwesen Altbeton gegen den Klimawandel? Forschung zur gezielten Karbonatisierung Die globale Erwärmung unserer erd- stoffen und Wiederverwertung nachgegan- und einer Vergleichmäßigung der Eigen- nahen Lufthülle ist die Folge des stetig gen. Ursache für die Verfestigung ist die schaften manifestiert. Um Altbeton gezielt karbonatisieren und wachsenden Kohlendioxidgehaltes in der Karbonatisierung, wie sie bei Betonbau- Atmosphäre. Seit Beginn der Industria- werken auftritt. Von unserem Standpunkt im Labor untersuchen zu können, wurde lisierung ist die CO2-Konzentration von aus allerdings viel zu langsam. In dem eine Versuchsapparatur entwickelt. Abbil- 280 ppm auf 380 ppm gestiegen. Diese Projekt wird untersucht, wie der Prozess dung 1 zeigt die vollständig aufgebaute Konzentrationserhöhung stellt eine Ge- beschleunigt werden kann, um gewisser- Versuchsanlage. Im Probenraum werden fährdung von Mensch und natürlicher maßen zwei Fliegen mit einer Klappe zu die Probekörper kontinuierlich mit einem Umwelt dar. Der Gehalt an Kohlendioxid schlagen: Einen kleinen Beitrag zur CO2- voreingestellten Gasgemisch um- und in der Lufthülle gilt außerdem als der Sequestration zu leisten und gleichzeitig durchströmt. Die CO2–Konzentration des wichtigste Indikator des Klimawandels. die Qualität der Rezyklate so zu verbes- Reaktionsgases kann zwischen 0 Vol.-% Um dem Klimawandel entgegensteuern sern, dass sie wieder als Betonzuschläge CO2 und 100 Vol.-% CO2 variiert werden. zu können, ist es notwendig, die CO2- Verwendung finden können. Dadurch Die Überprüfung der Gaskonzentration Emissionen zu verringern und einen Teil werden Ressourcen geschont und die erfolgt über die im Zulauf befindliche CO2 des bereits freigesetzten CO2 permanent kostenintensive Deponierung der Altbe- Messzelle. Eine Salzlösung, die sich im aus der Atmosphäre zu eliminieren. tonmassen vermieden. Der Verlauf der Karbonatisierung im Probenraum befindet, gewährleistet eine gleichbleibende relative Luftfeuchte von Unter Recyclingunternehmern existiert die Altbeton ist ein Prozess, bei dem CO2 70 Prozent. Über eine Messsonde erfolgt Redensart »es riecht nach frischem Kalk«, durch Diffusion in das Kapillarporensy- die Überwachung der Luftfeuchtigkeit und wenn Altbeton zu Rezyklaten aufbereitet stem des Betons eindringt, sich im Poren- der Temperatur im Reaktorinneren. Nach- wird. Gleichzeitig kann bei diesem Mate- wasser löst und mit dem ebenfalls im dem das Gasgemisch den Probenraum rial, wenn es auf Halden zwischengelagert Porenwasser gelösten Calciumhydroxid durchströmt hat, wird es nach dem Ver- wird, häufig eine Verfestigung festgestellt zu Calciumcarbonat reagiert. Mit dieser lassen des Rohrreaktors über eine zweite werden, so dass nach längerer Lagerungs- Reaktion kann man CO2 in Form von Cal- Messzelle geleitet und die Konzentration dauer ein Radlader nicht mehr ausreicht, cit langfristig und sicher von der Atmo- an CO2 bestimmt. Aufgrund der CO2- um das Material abzubauen. Was sind die sphäre isolieren. Die Gesamtporosität des Konzentrationsänderung zwischen dem Ursachen für diese Effekte und können sie Betons verringert sich, da das Carbonat in Zu- und dem Ablauf des Rohrreaktors kön- gezielt genutzt werden? Beiden Fragestel- den Poren kristallisiert. Dadurch erfolgt nen Aussagen über den CO2-Verbrauch in lungen wird in einem Forschungsprojekt eine Qualitätsverbesserung des Altbetons, Folge der Karbonatisierung der Probekör- an der Professur Aufbereitung von Bau- die sich in einer Festigkeitssteigerung per getroffen werden. Erste Messungen zeigen, dass die CO2Aufnahme durch den Beton unter den gewählten Versuchsbedingungen tatsächlich beschleunigt werden kann. Der Zeitmaßstab, der bei Betonbauwerken in Jahren gemessen wird, verschiebt sich in den Stundenbereich. Allerdings ist das für eine technische Anwendung immer noch zu lang. Wie der Prozess weiter beschleunigt werden kann und wie ein Projekte | Forschung technischer Reaktor aussehen kann, das sind die nächsten spannenden Fragen, die zu lösen sind. Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Marko Seidemann Professur Aufbereitung von Baustoffen und 26 Wiederverwertung Versuchsapparatur der gezielten Karbonatisierung. Foto: Professur ABW Jubiläum im AEC Global Teamwork Project Bauingenieurwesen 10 Jahre und 33 Bauhaus-Studierende 2010 wird die 10. Generation BauhausStudierende am renommierten AEC (Architecture, Engineer, Construction Management) Global Teamwork Project der Stanford University in Kalifornien teilnehmen – ein Jubiläum, das in der letzten Oktoberwoche in Anwesenheit der Stanford-Professorin Dr. Renate Fruchter gebührend gefeiert wurde. Das Projekt wurde von Prof. Fruchter 1993 auf den Weg gebracht und bedeutet für die von allen Kontinenten teilnehmenden Studierenden eine wegbereitende Erfahrung in globaler und projektbezogender Zusammenarbeit. Unter Zuhilfenahme von cutting-edge IT-tools, die Prof. Fruchter und ihr Team in Stanford mitten im Silicon Valley entwickeln, führen die über den Erdball verstreuten Studierenden in kleinen Teams via Internet in nur vier Monaten eine komplexe Projektentwicklung durch. Die Ergebnisse dieser internationalen und interdisziplinären Zusammenarbeit von Studierenden der Disziplinen Architektur, Bauingenieurwesen und Baubetrieb sind stets beeindruckend. Zum Erfolgsrezept des AEC Global Teamwork Project gehört sicherlich, dass die Studierenden von Praktikern und Fachleuten ihrer Dis- Sandra Kittler (LCE), Charlotte Thomas (LCE), Frank Scheiber (E) und Sebastian Kohts (LCE) (von links) sind die 10. Generation Bauhaus-Studierenden, die am AEC Global Teamwork Project der Stanford Universität teilnehmen. Initiator des Projektes: Prof. Dr. Fruchter (ganz rechts im Bild) ziplinen tatkräftige Unterstützung finden – und aus der engen Zusammenarbeit heraus 2004: Jörg Braunes (A), Christian Alexi schon oft Jobangebote resultiert haben. (E), Matthias Ehrlich (C) und Mohamed Nadin Dittmann und Tobias Wolff (beide LCE). Die Stipendiaten, die im Januar Dass Studierende der Bauhaus-Universität Noor (E/C), 2005: Barbara Ascher (A), 2010 nach Stanford fliegen, sind im Bild Weimar an diesem Projekt teilnehmen Mario Rinke (E) und Björn Wündsch (C). zu sehen. können, ist Prof. Dr. Karl Beucke (Profes- Seit 2006 wurde unter Mitarbeit der Pro- sur Informatik im Bauwesen) zu verdan- fessur BWL im Bauwesen (Prof. Dr. Hans work Project ist für die Bewerber mit ken, der die Relevanz dieses Projektes für Wilhelm Alfen) mit dem Life Cycle Engi- einem Auswahlprozess verbunden, an die Ausbildung der Bauhaus-Studierenden neer (LCE) eine neue Disziplin in das dessen Ende nicht nur die Möglichkeit bereits im Jahre 2000 erkannt hatte. Tat- Team eingeführt, die durch die Studie- zur Teilnahme steht, sondern auch ein kräftige Unterstützung fand er in Prof. Dr. renden des Studienganges Management Stipendium, das Reise- und Aufenthalts- Frank Werner (Professur Stahlbau) und [Bau Immobilien Infrastruktur] abgedeckt kosten für die beiden kurzen Besuche Prof. Dr. Dirk Donath (Fakultät Architektur, wird. 2006 nahmen die Studierenden an der Stanford University (Auftaktver- Informatik in der Architektur). Friedrich Traub (A), Holger Keitel (E) und anstaltung und Abschlusspräsentation) Susanne Trescher (LCE) teil. 2007 wur- unterstützt. Im Jahr 2001 nahmen dann mit Katrin Wendler (A) und David Steinbach (C) die den aus den Bewerbern Tobias Leicht ersten Weimarer Studierenden am AEC (A), Susann Nikulla (E) und Annika Feige Dipl.-Ing. Andrea Frank-Jungbecker, M.Sc. Project teil. Es folgten 2002: Jacob Baetz (LCE) ausgewählt. 2008 waren es Michael Professur Betriebswirtschaftslehre im Bau- (A) und Matthias Neibling (E), 2003: Chri- Kraus (A), Moritz Fritz (A) und Miriam wesen stian Tonn (A), Maik Brehm (E), Andrea Schneider (LCE), 2009 Josephine Köppen Jungbecker (C) und Oliver Hanke (C), (A), Robert Bingel (E), Markus Reuter (E), http://pbl.stanford.edu/ Projekte | Forschung Die Teilnahme am AEC Global Team- 27 Gestaltung Neues aus der Fakultät Gestaltung »Wer A sagt, muss auch B sagen!« Das Sprichwort lässt sich nicht nur onal mit realen Materialien zu arbeiten. auf (fast) alle Lebenslagen anwen- Auch die Typografie wurde konsequent den, man kann es auch grafisch ganz ins Räumliche erweitert: Bärenfallen wur- unterschiedlich interpretieren. Das den zu Buchstaben, Buchstaben zu Puste- beweist eine Ausstellung der Fakul- blumen, Worte gingen in einer Wanne tät Gestaltung, die gegenwärtig in der baden, warfen Schlagschatten oder Universitätsbibliothek zu sehen ist. türmten sich zu eigenwilligen Gebilden. Gezeigt werden dort experimentelle gra- Rauminszenierungen sind noch bis zum fische Arbeiten von 22 Studierenden des 10. Januar 2010 als großformatige zwei- Studienganges Visuelle Kommunikation, dimensionale Bilder im Bibliotheksneu- Die Ergebnisse dieser ungewöhnlichen die im Projekt »Der Raum der Oberfläche« bau in der Steubenstraße zu besichtigen, unter der Leitung von Ricarda Löser und ergänzt um eine »Ahnengalerie«, in der Peter Heckwolf im Sommersemester 2009 die Studierenden, dem inhaltlichen und entstanden sind. gestalterischen Konzept entsprechend, Dabei wurde das titelgebende ihre eigenen Porträts präsentieren. Sprichwort zum Anlass genommen, die bekannten Pfade des mittlerweile Rüdiger Haufe üblichen, rein digitalen Gestaltens zu Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Gestaltung verlassen und stattdessen dreidimensi- Installation von Martin Schuchardt und Sabine Schulz Eine »Nacht der 1000 Lichter« Das traditionsreiche »Europa-Rosarium« ben bedacht waren, an diesem Projekt. im sachsen-anhaltinischen Sangerhausen Von ersten assoziativen Annäherungen veranstaltet alljährlich am ersten Samstag über Entwürfe, Versuche und Irrtümer bis im August ein Kulturfest, zu dem der Ro- zur Produktion (zum Teil nicht unerheb- sengarten jedes Mal stimmungsvoll illu- licher Stückzahlen) und dem Aufbau vor miniert wird. Dabei geht es nicht um eine Ort war es ein weiter, spannender, lehr- bloße Anhäufung bunter Effekte, sondern und schließlich sehr erfolgreicher Weg. um eine geplante Inszenierung des Lichts, die dem Event und seinem Ort entspricht. Welf Oertel Professur Produkt-Design Projekte | Forschung Im Sommer 2009 nahmen sich Studierende 28 Installation »Der Würfelschwarm« im Europa-Rosarium Sangerhausen Teilnehmer: des Semester-Projekts »Anschluss« die- kleinen Budget! Auch war der Wunsch ser, Lisa-Marie Heiermann, Dominic Heiße, ser anspruchsvollen Aufgabe an. Über die nach seriell einsetzbaren Lichtobjekten Caroline Hemmann, Johannes Hetzold, gestalterischen Fragen hinaus waren dabei geäußert worden, die ebenso zu anderen Nadin Jahn, Elizabeth Jöcker, Christian auch logistische Probleme zu lösen: Die Gelegenheiten eine zarte Grundhelligkeit Kieschnick, Christian Krüger, Sebastian Installationen sollten robust, wartungsarm, auf den Wegen schaffen können, um die Kühn, Nora Kühnhausen, Tobias Mathes, Platz sparend zu lagern, möglichst netz- Poesie des Ortes zu unterstreichen. Markus Moser, Maria Pilchowski, Mareike der Fakultät Gestaltung unter der Leitung von Prof. Heiko Bartels, Dipl. Des. Welf Oertel und Cornelia Büschbell im Rahmen unabhängig und einfach zu montieren sein. Und das alles bei einem vergleichsweise Maria Bräutigam, Emilia Cizeika, JohannesChristian Dau, Joana Greulich, Arvid Häus- 26 Studierende beteiligten sich in 12 Teams, die mit jeweils mehreren Aufga- Rittig, Daniel Scheidler, Rene Schwolow, Matthias Stezycki, Jens Zijlstra. Gestaltung »COLO« auf der BLICKFANG Würdigung für ein innovatives Design-Konzept Als aufstrebendes Design-Talent im Ös- Die Juroren des Wettbewerbs BLICK- terreichischen Museum für angewandte FANG next zeigten sich begeistert. Eine Kunst (MAK) ausstellen? Die inter- kostenlose Standfläche auf der Messe im nationale Design-Messe BLICKFANG Museum für angewandte Kunst inklusive macht’s möglich. Helene Steiner und Eintrag im Messekatalog und der Über- Peter Schwartz gehörten mit »COLO«, nahme aller Nebenkosten waren die Folge. einem innovativen Geschirrspüler, zu Doch nicht nur in Wien wussten den Siegern des Studentenwettbewerbs Helene Steiner und Peter Schwartz mit BLICKFANG next 2009 und präsentierten ihren Prototypen vom 16. bis zum »COLO« zu überzeugen. Schon im Juni Geschirrspüler »COLO« im Einsatz. Foto: Michael Ott 18. Oktober auf der Messe in Wien. 2009 schafften sie es auf dem DMY International Design Festival bei den erst- kombiniert. Mehrere zugehörige Ein- mals vergebenen DMY Awards unter die sätze, wie sie in einem handelsüblichen zehn von einer Jury nominierten besten ckelten die beiden angehenden Produkt- Gerät zum Einsortieren des Geschirrs die- Arbeiten. Der Preis hier: Die Top Ten wur- Designer in ihrem 3. Studiensemester an nen, erfüllen zugleich die Funktion eines den im August 2009 in einer eigens kon- der Fakultät Gestaltung im Rahmen des bequem tragbaren Tabletts, und, dank zipierten Ausstellung im Bauhaus-Archiv von Prof. Gerrit Babtist betreuten Projekts einer dezenten, an der Küchenwand zu Berlin vorgestellt. »Design und Management«. »COLO« ist befestigenden Aufhängung, auch die eines Das Konzept für den Geschirrspüler entwi- besonders geeignet für kleine Küchen- Regals. Zum Reinigen wird ein Tablett mit Rüdiger Haufe räume. Um Platz zu sparen, ist das Spül- Geschirr in das Becken gestellt, das durch Öffentlichkeitsarbeit der system direkt mit dem Spülbecken eine Spülhaube geschlossen wird. Fakultät Gestaltung Unter dem Veranstaltungstitel »bauhaus Das Forum Typografie feierte in Weimar Ausstellung »Typografik« im Haus Am hoch n« fand vom 17. bis zum 20. September auch sein 25-jähriges Bestehen. Seit der Horn eröffnet. Schon der Ausstellungstitel das 24. Jahrestreffen des Forums Typografie Gründung 1984 versteht es sich als Platt- verwies dabei auf ein zentrales Konzept in Weimar statt. Anlässlich des Jubiläums- form und Anlaufstelle zur Förderung einer heutiger Typografie, die enge Verbindung Jahres 2009 nahmen die Veranstalter so qualitätsbewussten Schriftgestaltung in zwischen Schriftgestaltung und Grafikde- einerseits Bezug auf eine große Tradition, allen Kommunikationsbereichen. Zu seinen sign in der visuellen Kommunikation – der vermieden aber andererseits jeglichen Mitgliedern gehören Typografen, Schrift- Begriff »Typografik« steht für die grafische rückwärts gewandten Traditionalismus. entwerfer, Designer, Grafiker, Schriftsetzer, Gestaltung von Schrift wie für den Ein- Journalisten, Texter, Werbefachleute und satz von Schrift als grafisches Mittel. Am Das reichte bis in die Farbgebung des Pro- Hochschullehrer. Viele von ihnen kamen historischen Ort, dem einzigen gebauten grammsheftes hinein. Statt der Bauhaus- nach Weimar, um sich der übergreifenden Zeugnis des Bauhauses in Weimar, präsen- Farben Rot, Blau und Gelb hatten sich Frage zu widmen, wie aktuell die Kon- tierte die Ausstellung bis zum 1. November die Organisatoren, ein Team um Prof. Jay zeptionen des historischen Bauhauses für einen umfassenden und abwechslungs- Rutherford und Gaby Kosa von der Fakul- die Typografie der Gegenwart noch sein reichen Überblick zur Arbeit des Bereiches tät Gestaltung, für die Komplementärfar- können. Zu diesen und weiteren Fragen Typografie an der Fakultät Gestaltung, ein ben Grün, Orange und Lila entschieden, sprachen auf der dreitägigen Konferenz Angebot, dass nicht nur von den Gästen zugleich ein Rückgriff auf den Farbkreis 16 Fachreferenten, deren Vorträge im voll- des Forums mit großem Interesse ange- Johannes Ittens. Damit verband sich ein besetzten Auditorium des Oberlichtsaales nommen wurde. klares Statement der Gastgeber von der im Hauptgebäude der Universität und in Bauhaus-Universität Weimar: »Mit die- weiteren Gesprächsrunden intensiv dis- Rüdiger Haufe ser Farbkombination huldigen wir dem kutiert wurden. Im Rahmen des Forums Öffentlichkeitsarbeit der Geburtstagskind, ohne es zu imitieren.« wurde am 19. September außerdem die Fakultät Gestaltung Projekte | Forschung Grün, Orange und Lila oder Eine Huldigung, ohne zu imitieren 29 Gestaltung Glücksparcours in Graz Der Studiengang Kunsterziehung für das Lehramt beim Kongress ITAE Am Internationalen Kongress für künst- spunkt unserer Projektarbeit – wurden lerische Bildung in Graz beteiligte sehr positiv aufgenommen. Beim Glücks- sich eine Projektgruppe der Bauhaus- workshop in der großen Turnhalle der Universität Weimar unter Leitung von Pädagogischen Hochschule bot sich ein Dr. Brigitte Wischnack. Das Weimarer abwechslungsreicher Parcours vom tem- Modell der Fakultät Gestaltung geriet peramentvollen Auftakt mit Musik und dabei vom 8. bis 10. Juni 2009 in den Trampolinsprüngen bis hin zum medita- europäischen Diskurs von Studierenden, tiven Abschluss. Lachchor und Speed- Lehrenden, Künstlern, Kulturpolitikern Dating sorgten sofort für eine heiter und Philosophen aus 15 Ländern. entspannte Atmosphäre, in der sich das Statements und Podiumsdiskussionen stiller individueller Momente entfalten namhafter Vertreter aus Kunst und Wis- konnte. Bis ins Detail stimmig präsen- Glück gemeinsamer Aktivitäten und senschaft – wie Konrad Paul Liessmann, tierten die Studierenden Christin Beukert, Peter Weibel und Wolfgang Zinggl – wech- Martin Eckardt, Dagmar Fella, Marie selten sich ab mit Projektberichten und Grund, Katharina Juncker, Frauke Libelle Workshops, in denen Erfahrungen und Ketelsen, Katharina Molitor, Karolin Erkenntnisse des multinationalen Projekts Reichardt und Juliane Schlereth ihre eige- ITAE ihren Niederschlag fanden. Die ein- nen künstlerischen Arbeiten und ani- drucksvollen Beispiele aus der kunstpä- mierten die Teilnehmer zum Mitmachen, dagogischen Praxis von Peter Angerer aus Kommunizieren und Nachdenken. Glück Frohnleiten/Österreich korrespondierten in Tüten, Fernsehinsel, Fotoalbum mit mit Beiträgen der Pädagogischen Hoch- glücklichen Werbemenschen, Dia-Experi- schule Heidelberg – vorgestellt von Mario mente und der Bauchladen zur deutsch- Fernsehinsel. Meditation. Urlaß – und mit der Präsentation unseres tschechischen Postkartenaktion lieferten scheinbar harmlose Traumreise unterm Glücksparcours. (1) Gesprächsimpulse und Ideen. Mit der Zelt entpuppte sich gegen Ende als iro- Leuchtschrift »Happiness is a warm gun« nisch gewendete Verführung, die – kor- Verbindung studentischer künstlerischer Besonderes Interesse fand die direkte lockte der Schießstand, bei dem jeder respondierend mit den groß projizierten Arbeit mit kunstpädagogischen Aktionen sein Glück versuchen und debattieren Glücksvorstellungen – den Reigen schloss. vom Kindergarten bis in die Gymnasi- konnte. Eine interaktive Schriftinstalla- alzeit. Sowohl Referat als auch Work- tion ließ die Worte Sehnsucht, Liebe und shop – Essenz und interaktiver Schlus- Leidenschaft rot aufleuchten. Und die Noch Tage danach war die Wirkung des Erlebten an Gesichtern, spontanen Äußerungen und vielfachen Rückmeldungen ablesbar. Infiziert vom Enthusiasmus der Projektgruppe aus Weimar und beflügelt vom aktiven Mitgestalten spürten die Teilnehmer etwas von dem, was der Australier Stephen Copland in seinem Referat postulierte: »Kunst, die zwischen Leben und Kunst agiert«. Projekte | Forschung Dr. Brigitte Wischnack Wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur Kunst und ihre Didaktik (1) Nachzulesen im Buch »ITAE. Interventionen durch Kunstunterricht – kunstpädagogische Strategien und Möglichkeiten für eine Schule der Vielfalt« Hg. Franziska Pirstinger. Graz 2009. ISBN 978-3-200- 30 01546-3 Speed-Dating, Fotos: Katharina Molitor Medien Neues aus der Fakultät Medien Gastprofessur Medien gestaltung neu besetzt TELEPORTATION in Chicago Harald Lesch zu Gast bei Studio Bauhaus (medien) Julian Rosefeldt, geboren 1965 (medien) Der Kurzfilm Teleportation des (medien) Vielen ist Harald Lesch durch in München, studierte Architektur in Weimarer Regisseurs Markus Dietrich seine Sendereihen im Bayerischen Rund- München und Barcelona. Seit 1999 lebt lief im Wettbewerb des größten Festivals funk und als Moderator von »Abenteuer und arbeitet er in Berlin. Er erhielt meh- für Kinderfilm in Nordamerika, dem Chi- Forschung« (ZDF) bekannt. Der Münchner rere Stipendien im Bereich Kunst und cago International Children’s Film Festival. Astrophysiker bringt dem Fernsehpubli- Medien und bestritt zahllose Einzel- und Damit konnte der aktuelle Film von Mar- kum auf unterhaltsame Weise komplexe Gruppenausstellungen im In- und Aus- kus Dietrich (outsourcing / Mein Robodad) naturwissenschaftliche und philosophische land. Seine monumentalen Filminstal- seine erfolgreiche Festivaltour fortsetzen. Sachverhalte nahe. Im August produzierte lationen werden auf der ganzen Welt Nach Screenings in Jerusalem, Sarajevo ein Filmteam von Studio Bauhaus vier gezeigt, darunter seine Trilogy of Failure und auf dem Filmfest München eroberte Kurzfilme mit dem bekennenden Goe- (2004/05), The Ship of Fools (2007) oder Teleportation im Oktober auch den norda- the-Liebhaber auf den Spuren von Goe- die 5-Kanal-Film-Installation »American merikanischen Kontinent. Night« (2009). Seit dem Wintersemester thes Naturphilosophie. Gedreht wurde im Das Buch zu Teleportation schrieb Mar- Goethehaus, am Stein zum guten Glück, 2009/2010 ist Julian Rosefeldt Gastpro- kus Dietrich, Absolvent der Bauhaus-Uni- am Ettersberg, in einer Dorfschmiede in fessur an der Fakultät Medien im Bereich versität Weimar, zusammen mit Hanna Ramsla und im Jenaer Haeckel-Haus. Die Mediengestaltung. Reifgerst, die auch als Produktionsleitung Filme handeln von Goethes Vorstellung das Projekt betreute. Christiane Schlicht von der Anschaulichkeit wissenschaftlicher übernahm die Aufnahmeleitung und Urs Erkenntnisse, den Grenzen menschlicher Zimmermann die Kamera. Alle vier Filme- Naturbeherrschung und der Idee einer macher sind bei Gruppe Weimar Filmpro- Natur, die sich im ständigen Wandel befin- duktion tätig. det. Die Filmpremiere mit Harald Lesch www.gruppe-weimar.de sam mit der Erstaufführung des Films zum ist für den 9. Dezember geplant, gemeinStudio-Bauhaus-Projekt »G8 – Reise zum Gipfel.« American Night, 2009, 5-Kanal Filminstallation, Installationsansicht Galerie Arndt & Partner, Berlin www.studio-bauhaus.tv Auseinandersetzung mit der Katastrophe Unter dem Titel »Katastrophe. Medien sei es durch seine fiktionale Vorwegnahme, tober 2009 die Jahrestagung des Gradu- durch seine mathematische Vorausberech- iertenkollegs »Mediale Historiographien« nung oder durch die nachträgliche Integra- statt. Wie Prof. Gerd Zimmermann, Rektor tion in eine sinnstiftende Erzählung. Die der Bauhaus-Universität Weimar, zur Er- Panels zum »Fiktionswissen der Katastro- öffnung bemerkte, hatte der gemeinsam von den Universitäten Weimar, Erfurt und Jena getragene Forschungsverbund Prof. Dr. Dominique Raynaud (Grenoble) diskutiert die Überraschungseffekte des Klimas. Quelle: Alena Williams phe«, zur Logik des Börsencrashs und des Klima-Desasters machten deutlich, dass sich die Rolle der Medien dabei keines- damit ein ausgesprochen anschlussfä- um den Zusammenhang von Medien und wegs auf die nachträgliche Repräsentation higes Thema gewählt. So herrschte trotz Geschichtsschreibung in den Blick zu neh- des Geschehens beschränkt – vielmehr katastrophal schlechten Wetters großer men. Denn die Katastrophe stellt zunächst sind sie zunehmend in den katastro- Andrang im Festsaal des Goethehauses. ein Ereignis dar, das aufgrund seiner über- phischen Prozess selbst verwickelt. Wie die drei Konferenztage zeigten, bil- ordnung widersteht. Doch hat es nie an Stephan Gregory dete die Frage nach der Katastrophe Versuchen gefehlt, das Ungeheure den- Graduiertenkolleg »Mediale Historiogra- einen äußerst schlüssigen Ansatzpunkt, noch beherrschbar zu machen und dem phien« wältigenden Macht der historischen Ein- Projekte | Forschung geschichtlichen Kontinuum zu integrieren – und Geschichte« fand vom 15. bis 17. Ok- 31 Medien Vom Dokumentar- bis zum Epochenfilm Große Resonanz für erstes Filmfest im Kunstfest Die Filmreihe des Kunstfestes wurde sich Michael Nyman ein besonderes Projekt in diesem Jahr erstmals als Zusammen- vorgenommen: Er vertonte den Stummfilm- im Rahmen des Filmfests im Kunstfest arbeit zwischen der Kunstfest GmbH Klassiker »Das elfte Jahr« (1928) des sowje- wurde von Filmgesprächen mit nam- und dem Bauhaus Film-Institut (BFI) tischen Avantgarde-Filmers Dziga Vertov. haften Filmemachern, Wissenschaftlern gestaltet. Gemeinsam wurde somit ein Darüber hinaus zeigte die Filmreihe eine und Schauspielern begleitet. Neben dem bislang einzigartiges Projekt aus der Auswahl filmkompositorischer Arbeiten Filmkomponisten Michael Nyman, als Taufe hoben: das Filmfest im Kunstfest. Nymans wie die Sozial-Utopie »Gattaca« einer der zentralen Persönlichkeiten des Mit gleich zwei Sonderprogrammen feiert Eine Vielzahl der Kinoveranstaltungen (Andrew Nicoll, USA 1997), Volker Schlö- Filmfests im Kunstfest, konnten unter ndorffs Picaro-Film »Der Unhold« (D, F, anderem die Schauspieler Henriette Con- das »Filmfest im Kunstfest« vom 25. August GB 1996) und die Künstlerdokumentation furius und Dominique Horwitz, die Doku- bis 28. Oktober Premiere: Die Filmreihe »Man on Wire« (James Marsh, GB 2008). mentarfilmer Helke Misselwitz, Uli M. »Filmmusik: Michael Nyman« präsentierte 2009 ist das 20. Gedenkjahr des Mauer- die kongeniale Verbindung von Filmkunst falls. Aus diesem aktuellen Anlass präsen- auch die Regisseure Sebastian Peterson Schueppel und Christiane Büchner als und Musik in einer Person – dem englischen tierte das Sonderprogramm des Bauhaus und Hannes Stöhr begrüßt werden. In Filmkomponisten Michael Nyman. Das Pro- Film-Instituts Filme aus den Wende-Jah- Film- und Regiegesprächen verliehen sie gramm »Film-Wende | Wende-Filme« wid- ren und Filme, die die Wende themati- den Filmveranstaltungen Exklusivität. mete sich dem 20. Jahrestag des Mauerfalls, sieren, darunter DEFA-Dokumentarfilm- der in diesem Jahr begangen wird. Klassiker wie »Winter ade« von 1988, Zu den Höhepunkten des Programms »Film-Wende | Wende-Filme« zählten sicherlich die stark nachgefragte Publikumspremiere des ARD-Spielfilms »Jenseits der Mauer« sowie die Wiederaufführung der 89er »Aufbruchfilme« der Hochschule für Film- und Fernsehen »Konrad Wolf« (HFF) Potsdam-Babelsberg im Audimax der Bauhaus-Universität Weimar. Mit Lothar Bisky als ehemaliger und Dieter Wiedemann als derzeitiger Präsident der HFF waren wichtige Zeitzeugen aus der Führungsetage der Filmhochschule anwesend und erläuterten die Produktionsgeschichte der Aufbruchfilme im Kontext der Wendeereignisse. »Jenseits der Mauer« und die studentischen »Aufbruchfilme« machen das ganze Spektrum der Auseinandersetzung mit der DDR und dem Mauerfall deutlich, das vom perfekt inszenierten Epochenfilm bis zu authentischem Dokumentarfilmmaterial reicht. Projekte | Forschung Die zahlreichen Begegnungen mit Regis- 32 Filmfest im Kunstfest – Michael Nyman und Band. Copyright: Kunstfest / Maik Schuck seuren, Autoren und Darstellern, die gute Akzeptanz der Filmgespräche und der Die Musik des englischen Filmkompo- Nach-Wende-Produktionen wie »Helden nisten Michael Nyman prägte die Filme wie wir« und »Berlin is in Germany«, aber Erfolg des diesjährigen Filmfests im Kunstfest machen deutlich, dass die Zusammen- von Peter Greenaway (u. a. »Der Kontrakt auch soeben erst gedrehte Spielfilme. Die arbeit des Kunstfestes Weimar mit dem des Zeichners«), er komponierte aber auch vorgestellten »Wendefilme« und »Nach- Bauhaus-Film-Institut auch in den näch- für große Hollywood-Produktionen. Mit Wende-Filme« – zum Teil durchaus unter- sten Jahren fortgeführt werden soll. dem Oscar-nominierten Soundtrack zum haltsamer Natur – sollten zur Reflexion Erfolgsfilm »Das Piano« von Jane Cam- darüber anregen, wie sich der Mauer- Juliane Fuchs pion wurde er einem großen Publikum fall vor 20 Jahren auf die Menschen von Bauhaus Film-Institut bekannt. Im Auftrag des Kunstfestes hatte heute auswirkt. Medien »OpinionCloud« Rasend schnell und spielend leicht Web-Kommentare analysieren (medien) Kommentare sind ein zentraler Hilfe maschineller Lernverfahren. Im Bestandteil des Web 2.0 – nur leider all- laufenden Betrieb schlägt OpinionCloud zu oft nichtssagend. Eine neue Software jedes Wort in einem Kommentar einfach aus der Bauhaus-Universität Weimar im Wörterbuch nach. macht es möglich, die vorherrschenden Die Darstellung der vorherrschenden Meinungen in einer Menge von Kom- Wörter in den Kommentaren lässt sich mentaren übersichtlich darzustellen. mit den »Tag clouds«, den »StichwortWolken«, vergleichen, wie es sie auf vie- »Für den Nutzer ist es oftmals zeitrau- len Nachrichten-Websites gibt. Positiv bend und langweilig, Kommentare zu besetzte Wörter erscheinen grün, neu- lesen. Unser Ansatz hilft, sich einen Über- trale grau, negativ besetzte Wörter rot. blick zu verschaffen, indem die in Kom- Je häufiger ein Wort vorkommt, desto mentaren geäußerten Meinungen zu einer größer wird es dargestellt. Dem Nutzer ›Meinungs-Wort-Wolke‹ zusammengefasst erschließt sich über Farben und Größen Die Software ist als Zusatzprogramm werden«, erklärt Martin Potthast vom leicht die vorherrschende Meinung. (»Add-on«) für den Internet-Browser Fire- Lehrstuhl Content Management und Web Technologien (Professor Benno Stein) an der Fakultät Medien. Die Software OpinionCloud funktio- Martin Potthast und der Studierende OpinionCloud neun Millionen Kommentare analysiert. fox kostenlos verfügbar. Sie funktioniert Steffen Becker entwickelten ihre Soft- aktuell nur mit englischen Kommentaren, ware für die Video-Plattform YouTube eine Version für deutsche Kommentare und für die Foto-Plattform Flickr. »Ein ist in der Entwicklung. niert ebenso simpel wie ausgeklügelt: Kommentar dort weist in aller Regel nur Zentraler Bestandteil ist ein Wörterbuch, eine Tendenz auf, und es steht eine große http://www.webis.de/research/projects/ opinioncloud in dem Wörter als positiv, negativ oder Menge an Kommentaren zur Verfügung«, neutral besetzt klassifiziert wurden. Das begründet Potthast diese Wahl. Für das geschah sowohl per Hand als auch mit Wörterbuch von »OpinionCloud« wurden Radiokunst – Sound is Art?! Im Masterprojektmodul »Hörräume« wur- Die entstandenen Surround-Hörspiele sol- de im Sommersemester 09 das räumliche len nun an verschiedenen Hörspielorten in akustische Denken gelernt. Wahrneh- Deutschland aufgeführt werden, u.a. auch mungsrundgänge und Tonstudiobesuche in Weimar. auf einer Berlin-Exkursion förderten die Sensibilisierung auf raumakustische Phä- fessur unter der Leitung von Prof. Natha- nomene. Hörspielstoffe wurden speziell lie Singer erneut ein ganz besonderes unter dem Anspruch einer akustisch- Projekt vor, das vollends im Zeichen der immersiven Ästhetik entwickelt, einem Klang- oder auch Radiokunst steht. Eintauchen des Zuhörers in ein durch Sur- Mit dem Masterprojekt »Radiokunst – roundton gefördertes Raumklangerlebnis. Thomas Thieme bei den Proben. Foto: Maximilian Werkhausen Radio nach der Klangkunst im heutigen Sechs Hörspiele sind hierbei unter der Lei- Szymczak endgemischt wurden. Als Spre- Zeitalter und der Art und Weise, auf die Sound is Art?!« fragt das Experimentelle tung von Robert Matejka (Deutschlandra- cher konnten u.a. der in Weimar ansässige sie als Spiegel der Gesellschaft dienen dio Kultur, Berlin), Jean Szymczak (studio Schauspieler Thomas Thieme (Minister kann. p4, Berlin), Andreas Feddersen und Mario Bruno Hempf in Das Leben der Anderen) Weise entstanden, die im Radiostudio der und Santiago Ziesmer (deutsche Synchron- Janina Bahlmann Marienstraße sowie im Studio des auf Sur- stimme von »Winnie Pooh« Winnie Pooh Studierende der Mediengestaltung roundton spezialisierten Tonmeisters Jean und SpongeBob) gewonnen werden. Projekte | Forschung Auch in diesem Semester stellt die Pro- 33 Medien Neues aus dem IKKM Internationale Fellows und neue Fachzeitschrift für Medien- und Kulturforschung Mit dem Wintersemester ist das Interna- reichen Verlagshaus tionale Kolleg für Kulturtechnikforschung mit Schwerpunkt und Medienphilosophie (IKKM) der Fa- Geisteswissen- kultät Medien in die zweite Hälfte eines schaften und Philo- Forschungsjahres gestartet, in dem es sich sophie. schwerpunktmäßig mit der Rolle, Genese Die Zeitschrift und Geschichte der Dinge beschäftigt. bietet dem vergleichsweise neuen In den letzten Jahren hat diese Diskussion Fach der kultur- innerhalb der Kulturwissenschaften erheb- Cover lich an Bedeutung gewonnen. Es wurde wissenschaftlichen Medienforschung und wird weiterhin untersucht, inwiefern ein internationales Forum. Durch die Dinge nicht einfach gegeben sind, sondern enge Bindung an das IKKM wollen die erstens im kulturellen Prozess hervorge- Herausgeber die Zeitschrift als den Ort bracht werden müssen und zweitens ein für die anspruchsvolle Diskussion neues- enges Geflecht mit menschlichen Wesen ter Forschungstendenzen und Fachfra- eingehen, das man dann als Kultur oder gen positionieren. Entsprechend ist die Gesellschaft beschreiben kann. Redaktion auch an diesem Kolleg angesiedelt. Weitere Informationen zur Zeit- Fellows Jacques Aumont. Foto: privat Am IKKM sind mit dem laufenden Winter- seine im Taschen-Verlag erscheinende semester wieder eine Vielzahl von neuen Reihe der Dekaden-Filmbücher bekannt Fellows angekommen, die alle spannende geworden (Filme der 20er, 30er usw.) In Das IKKM veranstaltet wie in jedem Seme- diesen reich bebilderten Bänden bietet ster auch im Wintersemester wieder eine Weimar gebracht haben. Im Laufe von ein Müller einen hervorragenden Überblick Vorlesungsreihe. Darin stellen die aktu- bis zwei Semestern widmen sich die Fel- über die bedeutendsten Filme des jewei- ellen Fellows sowie die Direktoren des lows hier dezidierten Forschungsprojekten, ligen Jahrzehnts. Der Kunsthistoriker von IKKM ihre laufende Forschung vor. Wäh- die nicht selten auch bis zur Publikations- der TU Dresden hat in den letzten Jahren rend in der Vergangenheit die Vorlesungen intensiv zur Frage der Bildironie bei Dürer, bereits als Podcast über das Internet Unter den diesjährigen Fellows befin- Caravaggio und Rembrandt geforscht und heruntergeladen werden konnten, wird det sich mit Jacques Aumont einer der will nun während seines Aufenthaltes das IKKM die Vorträge ab dem Winterse- wichtigsten französischen Film- und Bild- diese Forschungen auf den Bereich des mester auch als Videos auf der Homepage wissenschaftler. Aumont gehörte in den Kinos ausdehnen. Dazu wird er regelmä- anbieten. Näheres dazu auf der Home- sechziger und siebziger Jahren neben ßig in der Vorlesung »Der lustige Film« page unter dem Menüpunkt »Publikati- Leuten wie Godard und Truffaut zum des IKKM-Direktors Lorenz Engell zu onen / Audio & Video«. Die IKKM Lectures Kreis der Herausgeber der berühmten Gast sein.. 2009/10 finden wie immer im Salon des Cahiers du Cinéma. In seinen akademischen Schriften widmete er sich vor allem der Rolle des Gesichts im Kino (Du Projekte | Forschung IKKM Lectures Themen und Forschungsprojekte mit nach reife gebracht werden. 34 schrift unter www.ikkm-weimar.de/zmk visage au cinéma. Paris 1992) sowie den ehemaligen Palais Dürckheim in der Cra- Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung Filmen von Godard, Bergman, Eisenstein Im Herbst ist von den Direktoren des und Dreyer. In seinem Forschungspro- IKKM Lorenz Engell und Bernhard Siegert jekt am IKKM forscht er zu mit bildlichen erstmals die neugegründete Zeitschrift Repräsentationen des Himmels aus den für Medien- und Kulturforschung heraus- letzten beiden Jahrhunderten und fragt gegeben worden. Die Zeitschrift zielt auf etwa nach dem Status religiöser Zuschrei- die fächerübergreifende Diskussion einer bung an Himmelsbilder, denen diese Theorie der Kulturtechniken sowie medi- kaum entkommen. enphilosophischer Problemstellungen. Sie Aus der Reihe der Fellows ist außerdem Jürgen Müller in den letzten Jahren durch erscheint im renommierten Hamburger Felix Meiner Verlag, einem traditions- nachstraße 47 statt. André Wendler IKKM www.ikkm-weimar.de Medien v.l.n.r.: Kameramann Florian Foest, Hauptdarstellerin Karoline Teska, Regisseur Andreas Morell (vorn), Produzent Maik Plewnia und Karl Albert. Foto: Michael Wagenhäuser Eine Wirklichkeit aus Sehnsucht und Traum Premiere von »Lenz« im Audimax Das Bauhaus Film-Institut präsentierte vorrat des Sturm und Drang für die Gegen- wöhnlichen Montage Raum gegeben hat, die Premiere der Literaturverfilmung wart und zeigt ein Psychogramm des deutlich. Auch der Einfluss eines geringen »LENZ« am 5. November 2009 im Audi- jungen Literaten Jakob Lenz (gespielt von Budgets auf die Filmproduktion sowie max der Bauhaus-Universität Weimar. Barnaby Metschurat), dessen Scheitern das die Perspektiven des Drehorts Weimar/ Produziert wurde der Film von der Berli- der Gesellschaft vorwegnimmt. ner Produktionsfirma novapool artists im Morell, Produzent Maik Plewnia, Kame- Weimarer Land kamen im Dialog mit den Filmschaffenden zur Sprache. Die Fernsehpremiere von »LENZ« fand ramann Florian Foest, Cutter Carsten am 10. November 2009 auf 3sat statt und wandeln sie ab, gewichten neu, behalten im Filmgespräch mit Prof. Wolfgang Kis- aber immer Lenz und seinen Konflikt im sel, Direktor des Bauhaus Film-Instituts. mit seinen exklusiven Filmreihen und Blickfeld. Es gibt dafür einen konkreten In der angeregten Diskussion wurde das anspruchsvollen Begleitprogrammen an. Projekte | Forschung Auftrag von ZDFtheaterkanal und 3sat. Zur Premiere waren Regisseur Andreas 35 Regisseur Andreas Morell und Drehbuch- Piefke sowie die Darsteller Karoline erreichte ca. 200.00 Zuschauer. Mit der autor Thomas Wendrich verlegen die von Teska und Karl Albert anwesend. Im Uraufführung von »LENZ« im Audimax Georg Büchner in seiner Novelle »LENZ« Anschluss an die Aufführung stellten sie knüpfte das Bauhaus Film-Institut Wei- skizzierte Handlung in die Gegenwart, sich den Fragen der etwa 400 Zuschauer mar an den Erfolg des kürzlich zu Ende gegangenen »Filmfest im Kunstfest« Ort und eine definierte Zeit: sie erzählen offene Regiekonzept, das dem herausra- eine Provinz-Geschichte aus dem heutigen genden Spiel der Titelrolle, der experi- Antje Klahn Deutschland. Der Film befragt den Ideen- mentellen Kameraführung und der unge- Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Medien An-Institute KNOTEN WEIMAR GmbH Involvierung in Excellence-Projekt enganges »Environmental Engineering and ingenieure aus Polen, Island, Bangladesch, Management« unterstützen. Kroatien, Irak, Russland, Ukraine, Kasachstan und Deutschland ihr Wissen aktuali- Der KNOTEN WEIMAR GmbH ist es gelungen, im Excellence Projekt »Sustainable Water Management in Developing Projektzuschlag Umwelttechnologie transfer – Krankenhausabfälle sieren und erweitern. Hierzu nehmen sie teilweise am regulären Vorlesungsbetrieb der Universität sowie an speziell für die Countries« (gefördert durch den DAAD) In einem Vorhaben des Umweltbun- Gruppe organisierten Kursen teil. Die Stu- mitzuwirken. Unter Projektleitung der desamtes (UBA) zur Entwicklung eines dierenden sind an der Bauhaus-Universität TU Braunschweig, Prof. Dr. mult. Dr. h.c. modularen Informationssystems für immis- Weimar immatrikuliert und sehr an Kon- M. Bahadir, wird in den kommenden sionsrelevante Umwelttechnologien mit takt, Gedankenaustausch und gemein- drei Jahren im Verbundprojekt gemein- dem Schwerpunkt Abfallbehandlung samer Arbeit in Projekten mit anderen sam mit Universitäten aus Deutschland, konnte sich die KNOTEN WEIMAR GmbH Studierenden der Universität interessiert. Asien, Afrika und Südamerika ein globa- für das Modul »Krankenhausabfälle« plat- In einem Outdoor-Team-Training in der AUQA-Kurs 2009/210 – Teamtraining. Foto: Carola Westphalen Erstes Treffen der Projektpartner, TU Braunschweig. Foto: Dr. A. Sebastian Projekte | Forschung les Netzwerk aufgebaut, das die Entwick- 36 zieren. In diesem Projekt werden u. a. Rhön zu Beginn der Studienmaßnahme lung eines Ph.D.-Studienprogramms im Markübersichten Abfallbehandlungstech- konnten interkulturelle Kompetenzen und Bereich »Sustainable Water Management«, nologien, Beispielanlagen sowie Transfer- Management-Fähigkeiten gefördert wer- gemeinsame Forschungen sowie marktori- relevanz im nationalen und internationalen den, die Studienablauf und persönliche entierte Weiterbildungsmöglichkeiten ent- Bereich untersucht und für ein modulares Organisation der Teilnehmer während des wickelt. Ein weiteres Ziel des Projekts ist Informationssystem des UBA aufbereitet. Studiums unterstützen. der Aufbau eines Expertenpools für KnowHow-Transfer in den Bereichen Hochschulbildung, Forschung, Industriekooperation und Politik. Im Oktober 2009 fand das 10. Kurs »Studienergänzung Bauwesen« erste Treffen der Projektpartner in Braun- Seit 1. Oktober wird nun der 10. Kurs des schweig statt. Die KNOTEN WEIMAR Akademikerprogramms der Otto-Benecke- GmbH kann das Projekt wesentlich durch Stiftung e.V. in Weimar durch die KNOTEN die Erfahrungen bei der Organisation und WEIMAR GmbH betreut. In zehn Mona- Durchführung des eLearning-Masterstudi- ten werden die 25 Architekten und Bau- Personalwechsel im Vorstand der Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar An-Institute Bauhaus Weiterbildungsakademie Am 27. Oktober fand die diesjährige Mitgliederversammlung der Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar (WBA) statt. Versammlungsort war diesmal die Albert-Schweitzer-Gedenk- und Begegnungsstätte. Dort gab die Leiterin Beate Lepper im Rahmen eines Rundganges Auskunft zur Geschichte des Hauses. Anschließend gab der geschäftsführende Vorsitzende des Vereins, Dr.-Ing. Ulrich Wolff, einen Rückblick über das vergangene Geschäftsjahr, welches sehr erfolgreich beendet werden konnte. Der neue geschäftsführende Vorsitzender Joachim Bendl (2.v.r.) Feierliche Verabschiedung von Dr. Ulrich Wolff.. Fotos: WBA Dabei hob er insbesondere die gestiegene Quantität und Qualität der Leistungen In diesem Semester sind ca. 100 Teil- als Vorstandsmitglied für weitere zwei der WBA – wie z.B. die Organisation von nehmer immatrikuliert und studieren Jahre den Verein tatkräftig unterstützen. Bildungsveranstaltungen oder die Unter- beispielsweise berufsbegleitend Projekt- stützung beim Finanzmanagement von management, Bauwerkserhaltung oder ist Joachim Bendl, der sich zukünftig mit Kongressen (ibausil, IKM) hervor. Über- lassen sich im eLearning Studium Bauphy- ganzer Kraft für die Stabilität und Ent- haupt hat sich unter seiner Führung die sik zum zukünftigen »Master of Science« wicklung des Vereins einbringen wird. Bauhaus Weiterbildungsakademie in den ausbilden. vergangenen 14 Jahren zu einer stabilen Neuer geschäftsführender Vorstand Mit der Neuwahl des Vorstandes der Weiterbildungsinstitution, die als An-Insti- WBA stand ein personeller Wechsel an. tut eng mit der Bauhaus-Universität Wei- Dr. Wolff wurde als langjähriger Vereins- mar verbunden ist, entwickelt. vorsitzender verabschiedet, wird jedoch Materialforschungs- und Prüfanstalt Der Forschungsschwerpunkt »Feuchte- Landwirtschaft und im Umweltbereich. die Messung der Bodenfeuchtigkeit und messverfahren« der MFPA kann mit einem Abstimmungen und Vorversuche wurden des Salzgehaltes der Meere. Für die Refe- weiteren bewilligten Forschungsvorha- bereits mit der Thüringer Landesanstalt renzmessverfahren zur Bodenfeuchte sind ben gestärkt werden. Durch die Zusam- für Landwirtschaft und der Thüringer offensichtlich die Forschungsergebnisse menarbeit mit der TU Ilmenau und dem Fernwasserversorgung durchgeführt. aus Weimar so interessant, dass der Kon- Ilmenauer Messtechnikunternehmen In diesem Zusammenhang ist es bemer- MEODAT GmbH wird erstmals der Weg kenswert, dass der Leiter der Arbeits- zu chipbasierten Sensoren beschritten. gruppe »Feuchtemessverfahren«, Dr. Dazu soll die an der TU Ilmenau weiter- Kupfer, durch die Europäische Weltraum- entwickelte Ultra-Wide-Band-Technologie behörde (ESA) zum Start eines neuen For- genutzt werden. schungssatelliten am 2. November einge- Angestrebte Anwendungsfälle sind die Messung der Bodenfeuchte für die laden wurde. Das Forschungsprogramm SMOS für den neuen Satelliten beinhaltet takt gesucht und hergestellt wurde. www.esa.int/esaCP/Germany.html Projekte | Forschung Neues aus der MFPA 37 Personalia Neubesetzung Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Ludwig übernimmt Professur »Werkstoffe des Bauens« (bauing) Am 1. November 2009 übernahm fahrenstechnik an Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Ludwig an der Hochschule für Erforschung und Optimierung des Zusam- der Fakultät Bauingenieurwesen am F.A. Architektur und Bau- menwirkens von organischen Stoffen mit mbH, einer Forschungsgemeinschaft zur Finger-Institut für Baustoffkunde die wesen in Weimar zementären Baustoffen. Ab September neue Professur »Werkstoffe des Bauens«. und promovierte 2008 übernahm Prof. Ludwig als Head of dort 1996 mit einer Research/Development bei der Heidel- Hauptgegenstand des Lehrgebietes ist der Arbeit »Zur Rolle bergCement AG in Leimen die Verantwor- Komplex Baustoffe. Prof. Ludwig über- von Phasenum- tung für die Betreuung und Koordination nimmt damit auch die Aufgaben der Pro- wandlungen bei der der F+E-Aktivitäten der HeidelbergCe- Frost- und Frost-Tau- ment Group weltweit. Seit Oktober 2008 salz-Belastung von hat er einen Lehrauftrag an der FH Würz- fessur Allgemeine Baustoffkunde, die von Foto: privat Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Stark noch während des Wintersemesters 2009/2010 Beton«. Von 1996 bis 2008 war er leiten- burg-Schweinfurt mit der Vorlesungsreihe vertreten werden. Zu diesem Zeitpunkt der Angestellter bei der Schwenk Zement »Werkstoffe im Bauwesen«. Prof. Ludwig werden dann auch die Amtsgeschäfte des KG, u. a. als Leiter der Forschung und ist Mitglied verschiedener nationaler und Direktors des F. A. Finger-Institutes für Entwicklung verantwortlich für die Betreu- internationaler Fachgremien. Baustoffkunde von Prof. Ludwig verant- ung und Koordination der F+E-Projekte wortlich wahrgenommen. Prof. Ludwig der gesamten Schwenk-Gruppe. Von 2002 wurde 1962 in Weimar geboren, stu- bis 2008 war er gleichzeitig Geschäftsfüh- dierte von 1984 bis 1989 Baustoffver- rer der ZEMBET Entwicklungsgesellschaft Neue Auszubildende Seit dem 1. September 2009 hat niker in der Fachrichtung Sand und Kies, Medien- und Informationsdienste in der die Bauhaus-Universität Weimar Albrecht Henning als Baustoffprüfer in der Fachrichtung Bibliothek sowie Christian Fachrichtung Mörtel und Beton, Mela- Knopse und Sebastian Schröder als Fachin- sieben neue Auszubildende. nie Stichling und Luisa Wachtelborn als formatiker in der Fachrichtung Systeminte- Ihre dreijährige Ausbildung begannen Fachangestellte für Bürokommunikation, gration. Somit werden derzeit insgesamt Steve Uhlmann als Aufbereitungsmecha- Christian Knappe als Fachangestellter für 24 Auszubildende in acht verschiedenen Berufen des Handwerks, der Industrie und der Verwaltung ausgebildet. Ab 15. Oktober 2009 können sich interessierte Jugendliche für das Ausbildungsjahr 2009/2010 bewerben. Informationen zu den Ausbildungsberufen, dem Ausbildungsablauf, den freien Stellen, den Bewerbungsmodalitäten und -terminen sowie die Filme über die Berufsausbildung an der Bauhaus-Universität Weimar sind auf den Internetseiten der Universi- Dezernat Personal Personalia tät abrufbar. www.uni-weimar.de/ausbildung 39 Nicole Klemm v.l.n.r. Albrecht Henning, Luisa Wachtelborn, Christian Knappe, Melanie Stichling, Steve Uhlmann, Christian Knospe und Sebastian Schröder. Foto: Christiane Zuleger Neu an der Fakultät Gestaltung Prof. Dr. Frank Hartmann Nachfolgerin im Dezernat Internationale Beziehungen (DIB) (gestaltung) Zum laufenden Winterse- Bachelor- und Masterstudiengänge zu (me) Das Dezernat mester wurde Frank Hartmann auf die betreuen haben und uns gleichzeitig in Internationale Bezie- Professur Geschichte und Theorie der einem Umbruch der Medienkultur befin- hungen wird nach Visuellen Kommunikation an der Fa- den, ist es wichtig, nicht abgehobene der Pensionierung kultät Gestaltung berufen. Er kommt Theorie zu betreiben, sondern diese in von Dr. Bernd Ufer von der Universität Wien, wo er in der alltäglichen Gebrauchskultur zu erden. ab dem 1. Oktober Philosophie promovierte und sich für Sowohl Gestalter als auch Künstler kön- von Dr. Muriel K. den Fachbereich Medien- und Kom- nen von einer kulturwissenschaftlichen Helbig geleitet. Mit munikationstheorien habilitierte. Perspektive stark für ihre künftige Tätigkeiten profitieren.« Somit möchte Frank Prof. Dr. Frank Hartmann. Foto: Rüdiger Haufe Dr. Helbig zieht eine Muriel Helbig. Foto: Jens Hauspurg in Washington D.C. Seine Forschungs- Hartmann neue Akzente setzen, um den geborene Psycholo- und Lehrtätigkeit ist Studiengängen an der Fakultät Gestal- transdisziplinär ange- tung entgegenzukommen: Visual Literacy über eine breite internationale Erfahrung verfügt. Nach Schulbesuchen in Deutsch- gin ins DIB ein, die legt. Wer sich für das für die Visuelle Kommunikation und Arti- Denken interessiere, stic Research für den Ph.D.-Studiengang land, dem Libanon und den USA stu- so Hartmann, komme Freie Kunst und Design / Freie Kunst. Ein dierte sie in Potsdam mit Austausch nach nicht um die Frage unübersehbarer Wandel in der Ästhetik Palermo. Anschließend promovierte sie nach dessen Aus- der Kommunikation lasse es nicht zu, die an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Lehre nach dem Muster eines »Master zum Thema »Ethnische Identität jugend- drucksmodus herum – also Schrift, Bild, narratives« anzulegen, also eine leitende licher Aussiedler« in einer Kooperation Ton, Medien. Es gelte nicht nur, die Verän- Kulturtechnik wie etwa »Bildlichkeit« zu mit der Universität Haifa. 2004 führte sie derungen dieser Kulturtechniken begrifflich privilegieren. Forschung und Lehre müs- ein Forschungsaufenthalt an die Univer- zu fassen, sondern sich auch ihrer Herkunft sen sich statt mit dem Werk oder dem Bild sity of California (Los Angeles). In Jena und Zukunft zu vergewissern. stärker mit dem Prozesshaften kreativer koordinierte Dr. Helbig das internationale Tätigkeiten beschäftigen, und damit, wie Graduiertenkolleg »Konflikt und Koopera- Entsprechend sind Frank Hartmanns Publikationen sowohl theoretisch ange- Technologien der Sichtbarmachung den tion zwischen sozialen Gruppen« und die legt – als Medienphilosophie – als auch Umgang mit sozialer und kultureller Wirk- Graduiertenschule »Human Behaviour in historisch, wie etwa »Globale Medien- lichkeit bestimmen. In einer eigens gegrün- Social and Economic Change«. Seit 2007 kultur. Techniken, Geschichte, Theorien« deten Schriftenreihe seines Lehrstuhls war sie Referentin der dortigen Graduier- oder »Bildersprache. Otto Neurath Visu- plant Hartmann bereits im kommenden ten-Akademie. alisierungen.«. Er verfasste zudem auch Jahr dazu erste Ergebnisse vorzulegen. aktuelle Einführungen zu Medien und Coudraystr. 13 A, Zi. 107 Kommunikation bzw. Multimedia in der Geschw.-Scholl-Str. 15, Zi. 202 Telefon: 0 36 43 / 58 23 64 Reihe UTB Profile. »Gerade da wir mit Telefon: 0 36 43 / 58 32 26 [email protected] den wissenschaftlichen Lehrgebieten jetzt [email protected] Personalia Rüdiger Haufe 40 Foto: privat (gestaltung) Rüdiger Germanistik, Neuere Geschichte und Ausstellungsgestaltung, Veranstaltungs- Haufe hat die Pres- Soziologie arbeitete er zunächst mehrere organisation sowie in der Jugend- und se- und Öffentlich- Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Erwachsenenbildung. Seit dem 1. Oktober keitsarbeit an der kulturhistorischen Forschungsprojekten 2009 gehört der gebürtige Weimarer nun Fakultät Gestaltung an der Klassik Stiftung Weimar. Danach zur Bauhaus-Universität Weimar. übernommen. war er freiberuflich auf einem weiten Feld kultureller und geisteswissenschaft- Geschw.-Scholl-Str. 15, Zi. 210 Nach dem Abschluss licher Dienstleistungen tätig, vorrangig Telefon: 0 36 43 / 58 30 04 seines Magisterstudi- in den Bereichen Public Relations/Mar- [email protected] ums in den Fächern keting, Publizistik, Lektorat/Redaktion, Neues aus dem Dezernat Studium und Lehre Neue Dezernentin Neue Leiterin Studentenamt Wechsel zur WBA (dsl) Seit dem 1. Oktober heißt die (dsl) Das Studentenamt im Dezernat (dsl) Joachim Bendl, bis zum 30. Septem- neue Dezernentin für Studium und Studium und Lehre hat mit Doreen Klamt ber Dezernent für Studium und Lehre, Lehre Gudrun Kopf. Sie übernahm seit dem 1. Oktober eine neue Leiterin. wechselt nach 38 Jahren Weimarer Uni- das Amt von Joachim Bendl. versität statt in den Ruhestand in die Privatwirtschaft: Seit Doreen Klamt stu- dem 27. Oktober ist dierte bis 2003 an er Geschäftsführender bekannt. Gudrun der Bauhaus-Uni- Vorstand der Bauhaus Kopf hat hier im versität Weimar im Weiterbildungsakade- ersten Studium Bau- damals neu gegrün- mie e.V. (WBA). Seine ingenieurwesen stu- deten Studiengang langjährigen Erfah- diert und im zweiten Europäische Medi- rungen in der Konzep- ihren Abschluss enkultur. Lyon wurde tion und Betreuung als Diplom-Kulturwissenschaftlerin (Medien) gemacht. Nebenbei arbeitete sie Foto: privat für zwei Jahre zum Foto: privat Lebensmittelpunkt, zum einem in vergnüglicher, zum ande- von Studiengängen kommen nun dem An-Institut zu gute. Die Entwicklung von im Organisationsteam der Europäischen ren in arbeitsintensiver Weise, aber mit postgradualen weiterbildenden Masterstu- Sommerakademie, später war sie deren allen Vorzügen eines Pilotstudiengangs. In diengängen, gemeinsam mit allen Fakul- Managerin. 2005 übernahm sie die Leitung der Folge sammelte sie praktische Erfah- täten der Bauhaus-Universität Weimar, des Studentenamtes. Demnächst stehen rungen am Goethe-Institut Jerusalem und steht ebenso auf seiner Agenda der näch- für sie einige neue Projekte an: am ZKM Karlsruhe, bevor sie ihr Diplom sten Jahre, wie auch das Anschieben von internationalen Projekten. »Für das Jahr 2010 haben wir die ein- über ein Theaterstück des Dramaturgen malige Möglichkeit, ein Service-Zentrum und Kabarettisten Rainald Grebe been- für Studierende gegenüber dem Haupt- dete. Bis 2009 arbeitete Doreen Klamt gebäude aufzubauen. Hierauf liegt mein im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsar- ganzes Augenmerk. Es gilt Prozesse zu beit sowie Projektkoordination, vornehm- überdenken, neue Servicefunktionen zu lich für medizinische Fachgesellschaften etablieren, das ganze Unternehmen sinn- und Unternehmen. Die Tätigkeit war voll zu strukturieren und mit den Part- gekennzeichnet durch einen ausgepägten nern zu vernetzen. Davor steht natürlich die Einarbeitung Servicegedanken, den sie nun auch im Stu- Personalia Neu an der Universität dentenamt fortführen möchte. Die gebür- in den neuen Job. 38 Jahre Erfahrung sind tige Brandenburgerin freut sich über die nicht einfach zu ersetzen. Neue Akzente neue Aufgabe und darüber, zusammen mit möchte ich im Organisatorischen setzen. ihren Mitarbeiterinnen studentische Ange- Dr. Arne Käding Dazu gehört für mich nicht zuletzt ein legenheiten für Lehrende, Studierende und Fakultät Bauingenieurwesen, modernes elektronisches Büromanage- Bewerber so unkompliziert und schnell Professur Bauchemie mentsystem zu installieren als erste Stufe wie möglich zu bearbeiten. eines Clearingsystems für das ServiceZentrum. Desweiteren werde ich mich für die Sicherung des Careers Service einsetzen, Seit Juli 2009 Dipl.-Ing. Julia Gabriele Pohl Coudraystr. 7, Zi. 402/403 Fakultät Architektur, Telefon: 0 36 43 / 58 23 52 Professur Tragwerkslehre [email protected] der bisher aus Mitteln des Verwaltungs- Dipl.-Ing. Jens Schneider kostenbeitrages finanziert wurde, und Fakultät Bauingenieurwesen, Professur den Aufbau eines eigenen Beratungs- und Bauchemie Informationsbereiches für unsere Masterangebote anstreben.« Seit August 2009 Coudraystr. 7, Zi. 411 Dipl.-Mediengestalter Katja Bose Telefon: 0 36 43 / 58 23 50 Fakultät Architektur, Professur Raumpla- [email protected] nung und Raumforschung Personalia Foto: privat Die »Neue« ist an der Universität gut 41 Dezernat Forschung Die neue EU-Referentin stellt sich vor (dfo) Seit 1. November 2009 bekleidet Dörte Dedes beruf- Dörte Dede die Stelle der EU-Referentin licher Übergang zur im Dezernat Forschung ist die Unterstüt- an der Bauhaus-Universität Weimar. Forschungsförderung zung der internationalen Projektarbeit in zurückgreifen. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit erfolgte schließlich allen Phasen. Sie berät bei der Auswahl An der TU Braunschweig und an der Bart- über eine Projekt- geeigneter Förderprogramme und hilft bei lett School of Architecture in London stelle in Ludwigs- der Suche nach Projektpartnern. Deswei- hat sie Architektur studiert. Nach ihrem burg am EU-Referat teren begleitet sie die Antragseinreichung Diplomabschluss in Braunschweig war sie der Pädagogischen sowie nach der Bewilligung die Vertrags- Hochschulen. Nach phase. Außerdem unterstützt sie bei der drei Jahren in Baden- Durchführung laufender Projekte. zunächst freiberuflich in einem Architek- Foto: privat turbüro tätig und hat unter anderem an Wettbewerbsbeiträgen mitgewirkt. Aus- Württemberg übernahm sie im Sommer gelöst durch ihr Interesse an Sprachen 2008 die EU-Forschungsförderung an der Dipl.-Ing. Dörte Dede gelangte sie in Nebentätigkeit als Tuto- Technischen Universität Clausthal. So kann Telefon: 03643 / 58 25 35 rin im Fachbereich Fremdsprachen an die ich auf vielfältige Erfahrungen mit den [email protected] Volkshochschule Stuttgart und konnte im europäischen Zuwendungsmechanismen Rahmen dieser Tätigkeit erste Erfahrungen für unterschiedliche Fachbereiche in den bei der Antragstellung für ein EU-Bildungs- Ingenieurs- und Geisteswissenschaften, projekt sammeln. aber auch im künstlerischen Bereich, Carolin Hauspurg Dipl.-Ing. (FH) Jörg Kopprasch Danica Dakic-Trogemann Universitätsbibliothek, Einstellung nach Fakultät Architektur, Professur Entwerfen Fakultät Gestaltung, Dekanat Ausbildung und Wohnungsbau Dipl.-Des. Florian Manderscheid Dr. Hung Nguyen-Xuan Fakultät Architektur, Professur Informatik Fakultät Gestaltung, Produkt-Design Fakultät Bauingenieurwesen, Professur in der Architektur Dipl.-Ing. Jan Ruben Fischer Modellierung und Simulation – Mechanik Dipl.-Ing. Christin Pflug Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Allgemeine Baustoffkunde Petra Giese Dipl.-Ing. Katharina Stepien Fakultät Architektur, Professur Entwerfen und Wohnungsbau Dipl.-Ing. Valentin Hadelich Fakultät Architektur, Professur Entwerfen Sarah Vogel Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Dezernat Finanzen Seit Oktober 2009 und Städtebau I Grundbau, Einstellung nach Ausbildung Dr. Frauke Anders Dr. phil. Ulrike Hanstein Seit September 2009 Fakultät Architektur, Professur Informatik Fakultät Medien, Professur Medienphilo- Kristina Hellmann Tetana Andrusuk Personalia sophie 42 Fakultät Medien, Professur Gestaltung Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Rüdiger Haufe medialer Umgebungen Wasserwesen Fakultät Gestaltung, Öffentlichkeitsarbeit Bernhard Hopfengärtner Konstanze Bleul Dr. Muriel Kim Helbig Fakultät Medien, Professur Gestaltung Dezernat Forschung Leitung International Office Cornelia Büschbell Nico Herzog medialer Umgebungen Dipl.-Politologe Janos Klocke Fakultät Gestaltung, Professur Produkt- Universitätskommunikation Fakultät Architektur, Professur Sozialwis- Design Mitarbeiter Thüringer Hochschulmarketing senschaftliche Grundlagen Ehrung zum 80. Geburtstag Horst Kretzschmar – erster Professor für Bauinformatik im deutschsprachigen Raum Mit einem Ehrenkolloquium zum 80. D2 – ein Röhrenrech- Organisationswissenschaften (LOW) Geburtstag würdigte die Fakultät Bauin- ner mit 4096 Spei- sowie die beiden Dienstleistungsbereiche genieurwesen der Bauhaus-Universität cherplätzen – zur System- und Operativprogrammierung Weimar am 9. Oktober Prof. Horst Kretz- Verfügung. (SOP) und Leitungs- und Informations- schmar. Innerhalb des Faches war er der Nach der Habi- System Hochschulwesen (LIS). Die Sek- erste, welcher dezidiert für das Lehrgebiet litation mit einer tionsleitung hatte Prof. Kretzschmar bis Datenverarbeitung im Bauwesen berufen Arbeit über die zur Übergabe an Prof. Reinhard Hübler im wurde, aus der sich später die Disziplin Berechnung von April 1989 inne. Bauinformatik entwickeln sollte. Im Rah- Faltwerken erfolgte men der Ehrung wurde besonders die Foto: privat wissenschaftliche Weitsicht von Horst Neben dem Aufbau des Bereichs 1966 die Berufung Datenverarbeitung im Bauwesen an die Hochschule bemühte er sich um einen wissenschaft- Kretzschmar hervorgehoben, wie Prof. für Architektur und Bauwesen Weimar für lichen Vorlauf für die rechnergestützte Udo Meißner (TU Darmstadt) mit zahl- das Gebiet Datenverarbeitung im Bau- Bauplanung. Dass diese Arbeit über die reichen Belegen aus Konferenzbeiträgen wesen – zu dieser Zeit ein Novum in der Grenzen der Hochschule hinaus Anerken- des Jubilars demonstrieren konnte. deutschsprachigen Hochschullandschaft. nung fand, zeigte die Berufung in diverse Die Professur Informatik im Bauwesen ist Fachgremien. Als Mitglied der Bauaka- Nach einem Diplomstudium des Bau- auch heute unverzichtbarer Bestandteil demie war Prof. Kretzschmar Dekan der ingenieurwesens an der TH/TU Dres- der Ingenieurausbildung in Weimar. Die Fakultät Bautechnik und Vorsitzender der den nahm er dort eine wissenschaftliche wissenschaftlichen Mitarbeiter unter der Sektion Projektierung und Rechentechnik Tätigkeit auf und wurde 1959 promoviert. Leitung von Prorektor Prof. Karl Beucke beim Plenum der Bauakademie. Danach entwickelte er das erste Pro- arbeiten dazu an verschiedenen hoch- gramm für die Berechnung orthogonaler aktuellen Themengebieten wie zum Bei- Stockwerkrahmen mit. Zur gleichen Zeit spiel den Bauwerksinformationsmodellen seit fast 20 Jahren als Berater im Inge- untersuchte Dr. Kretzschmar die Nutzungs- (BIM) oder dem Integrative Structural nieurbüro für Tragwerksplanung seines möglichkeiten der Analogrechentechnik Design mit. für die Baumechanik. Voraussetzung für Nachdem im Zuge der Hochschulre- Nach Beendigung seiner Hochschulkarriere arbeitet Prof. Kretzschmar nunmehr Sohnes und Kammermitgliedes Frank Kretzschmar. Prof. Kretzschmar sagt die Untersuchungen zur Anwendung der form 1968/69 aus dem Institut für Mathe- Rechentechnik im Bauwesen waren die matik die Sektion Rechentechnik und selbst dazu: »Diese Tätigkeit kann als eine Krönung meiner beruflichen Laufbahn Entwicklungsarbeiten des Computerpio- Datenverarbeitung (RT/DV) hervorging, angesehen werden, da hier die Erfah- niers Nikolaus Joachim Lehmann, Direktor übernahm Prof. Kretzschmar 1970 die Lei- rungen eines über 50-jährigen Berufsle- des Instituts für maschinelle Rechentech- tung der Sektion und prägte maßgeblich bens als Bauingenieur einfließen.« nik der TH Dresden. N. J. Lehmann begann deren Profil. Neben dem Rechenzentrum Mitte der 1950er Jahre mit der Entwick- umfasste die Sektion die Wissenschafts- Dr. Michael Eckardt lung von Rechenautomaten der D-Serie. bereiche Mathematik, Datenverarbeitung Ingenieurkammer Thüringen 1959 stand in Dresden der Digitalrechner im Bauwesen (DV) und Leitungs- und Silvia Kämpfer Frank Matuse M.Sc. Michael Schwedler M.Sc. Dezernat Finanzen Fakultät Medien, Professur Interface Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Design Strukturmechanik Dezernat Forschung Dipl.-Kulturwiss. (Medien) Silke Martin Dipl.-Ing. Christian Semmler Fakultät Medien, Bereich Medienkultur Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Bauchemie, Doreen Klamt Dezernat Studium und Lehre, Leitung Stu- Dipl.-Ing. Timo Riechert dentenamt Fakultät Architektur, Professur Bauformen- Dipl.-Ing. Marie Ulber lehre Fakultät Architektur, Professur Entwerfen und Gebäudelehre II Dipl.-Ing. Mathias Klöpfel Fakultät Architektur, Professur Entwerfen Verena Schütz und Gebäudelehre I Dezernat Finanzen Personalia Andreas Kettritz 43 Seit November 2009 Nicht mehr an der Universität Dr. Tobias Nanz Fakultät Medien, Professur Medienge- Lisa Conrad Seit Juni 2009 schichte der Wissenschaften Fakultät Medien, Professur Medienmanagement Dörte Dede Dipl.-Ing. Heiko Holzberger Prof. Dr. Frank Petzold Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Architektur, Juniorprofessur Archi- Verkehrsplanung und Verkehrstechnik tekturinformatik Dezernat Forschung Dipl.-Mineral. Jessica Kohnke Susanne Ring Christiane Loch Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Gestaltung, Lehramt Kunst Universitätsbibliothek Bauchemie Bettina Ruhland Annika Müller, M.A. Seit Juli 2009 International Office Fakultät Architektur, Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung Umsetzung Chien-Hung Lu Dr. Martina Sauer Fakultät Bauingenieurwesen, Graduierten- Fakultät Gestaltung, Dekanat kolleg »Modellqualitäten« Marc Schäfer Universitätsbibliothek Gudrun Kopf Dezernat Studium und Lehre Seit August 2009 Berufungen Saskia Benger Fakultät Architektur, Professur Informatik Fakultät Medien, Professur Interface- in der Architektur Dipl.-Ing. Sven Schneider Mit Wirkung vom 2.9.2009 wurde Prof. Dr. Design Frank Hartmann zum Universitätsprofessor Jörn Weinhold für das Fachgebiet »Geschichte und Theo- Dr.-Ing. Kay-Uwe Schober rie der Visuellen Kommunikation« an der Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Fakultät Gestaltung ernannt. konstruktiven Ingenieurbau Seit Oktober 2009 Mit Wirkung vom 24.9.2009 wurde Prof. Seit September 2009 Thomas Gebhardt Azim Akcivan Geodäsie und Photogrammetrie Dr. Cornelia Vismann zur Universitätsprofessorin für das Fachgebiet »Geschichte Bauhaus Research School Fakultät Bauingenieurwesen, Professur und Theorie der Kulturtechniken« an der Fakultät Medien, Professur Fakultät Medien ernannt. Medien-Ereignisse »Studio Bauhaus« Ruhestand/Altersteilzeit Mit Wirkung vom 3.9.2009 wurde Dr. phil. Dipl.-Mediengest. Daniel Fischer Joachim Bendl Markus Krajewski zum Juniorprofessor für Fakultät Medien, Professur Virtual Reality Dezernat Studium und Lehre das Fachgebiet »Mediengeschichte der Wissenschaften« an der Fakultät Medien Dipl.-Inf. Stefan Hesse Heidrun John ernannt. Fakultät Medien, Kanzleramt Professur CSCW Mit Wirkung vom 1.10.2009 wird Dr. phil. Dr. Hartmut Krug Christiane Voss als Vertretungsprofesso- Nancy Hünger rin für »Medienphilosophie audiovisueller Fakultät Gestaltung, Professur Ästhetik Medien« an der Fakultät Medien eingestellt. Fakultät Bauingenieurwesen, FIB Gisela Mey Prof. Dr. Markus König Universitätsbibliothek Fakultät Bauingenieurwesen, JuniorprofesMit Wirkung vom 01.10.2009 wird Yvonne sur Theoretische Methoden des Projekt- Christina Vogler Förster, M.A. als Gastprofessorin für das managements Fakultät Architektur Fachgebiet Ästhetik an der Fakultät Gestal- Personalia tung eingestellt. 44 Dipl.-Ing. Arnim Marx Melitta Weißleder Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Theoretische Methoden des Projektma- Informations- und Wissensverarbeitung nagements Ulrike Mohr Fakultät Gestaltung, Professur Freie Kunst Leben Nahaufnahme In dieser Ausgabe: Johanna Warmuth und Frederik Bechtle (Bauhaus Internationals) Deutsche Kartoffel trifft exotische Frucht. Referates des StuKo, welches seit dem Mit dieser augenzwinkernden Analogie Wintersemester 08/09 als Bauhaus Inter- Sie lebte im Wohnheim »Jakob« vor allem rufen die Bauhaus-Internationals auf, in nationals auftritt. mit Landsleuten zusammen, so dass sie ihrem Projekt mitzuarbeiten. »Wir versuchen, Vorurteile und Berührungsängste Auch Frederik Bechtle, der an der sie zu den Bauhaus Internationals kam: privat mit der deutschen Kultur nur wenig Bauhaus-Universität Weimar Architek- in Berührung kam. »Mir ist es wichtig, zwischen ausländischen und deutschen tur studiert und ebenfalls bei den Bau- den Austauschstudenten zu zeigen, dass Studierenden abzubauen«, sagt Johanna haus Internationals mitwirkt, sieht einen es hier viel zu entdecken gibt. Anderer- Warmuth, die sich seit einem Jahr bei großen Bedarf an einer kontinuierlichen seits zeigen die ausländischen Studenten den Bauhaus Internationals engagiert. Fortführung des Projekts. Mit Länder auch mir mein Land aus einem ganz ande- abenden, bei denen ausländische Studie- ren Blickwinkel, das macht die Arbeit so Die Produktdesign-Studentin erfuhr aus rende ihre Heimat vorstellen, Exkursionen interessant.« Das bestätigt auch Johanna: dem »bogen«, dass der Verband der aus- und besonders dem Buddy-Programm »Die anfänglichen Hemmschwellen wer- ländischen Studierenden schon seit einiger (»der bogen« berichtete) soll der kultu- den schnell überwunden und man spricht Zeit aus Mitgliedermangel nicht mehr exi- relle Austausch gefördert werden. »Für offen über viele Dinge.« Beide wünschen stierte. Der Aufruf des International Office, mich ist es sehr spannend, Studenten aus sich, dass sich noch mehr Leute für die sich für die Kommunikation zwischen aus- der ganzen Welt zu treffen und etwas Bauhaus Internationals finden und auch ländischen und deutschen Studierenden zu über ihre Kultur zu erfahren«, erwi- die Zusammenarbeit mit der Uni weiter ausgebaut wird. »Schließlich haben wir engagieren, traf bei ihr auf offene Ohren. dert Frederik auf die Frage nach seinen »Die Problematik wurde mir bewusst, als Beweggründen, sich aktiv zu beteili- ja den Ruf einer internationalen Hoch- ich zu Beginn meines Studiums in Wei- gen. »Mir war gar nicht bewusst, aus wie schule«, bringt es Johanna auf den Punkt. mar im Hostel zwei Kanadierinnen kennen vielen Ländern junge Leute nach Wei- lernte, die Schwierigkeiten hatten, sich mar kommen, um zu studieren. Ich habe sich bei den Bauhaus Internationals in Weimar einzuleben«, erzählt Johanna. mittlerweile zum Beispiel Studenten aus engagieren will oder sich für weitere »Das Betreuungsprogramm des Inter- Bangladesh, Malaysia oder Pakistan ken- Events interessiert, kann sich im Internet national Office ist zwar sehr gut organi- nen gelernt, Länder, von denen ich vorher informieren oder einfach zum wöchent- siert, aber es fehlten eben aktive Leute nur wenig Vorstellung hatte.« lichen Treffen montags 19 Uhr in die M18 von studentischer Seite, die besonders Er erinnert sich besonders an eine »Don’t be shy and just come by« – Wer kommen. die Vollzeitstudierenden aus dem Ausland Begebenheit, bei der ihm die Situation kontinuierlich begleiten und helfen, Kon- vieler Studenten besonders aus dem asi- Annika Nestler takte aufzubauen.« So engagierte sie sich atischen Raum klar wurde. Eine chine- Studentische Mitarbeiterin der mit vielen motivierten (inter)nationalen sische Studentin erzählte bei einem der Universitätskommunikation Studierenden bei der Neustrukturierung Länderabende, dass sie einen »Kultur- des schon existierenden multikulturellen schock« eigentlich erst hatte, nachdem Leben www.uni-weimar.de/internationals 46 Keine Couch-Potatoes, sondern »deutsche Kartoffeln«: Johanna Warmuth und Frederik Bechtle helfen ausländischen Studierenden, sich in Weimar zurechtzufinden. Foto: Annika Nestler Campusluft schnuppern Auf Erkundungstour durch die Bauhaus-Universität Weimar In den Herbstferien hatten Gymna- stellen. Künstlerisch Veranlagte durften Stationen des Wegs. Hier konnten sie siasten wieder die Gelegenheit, eine in den Werkstätten der Fakultät Gestal- sich einen breitgefächerten Überblick Woche lang die Studienbedingungen tung selbst Hand anlegen und zum Bei- über die historischen und künstlerischen an der Bauhaus-Uni zu »testen« und spiel einen Siebdruck herstellen. Schü- Gebäude der Bauhaus-Universität Wei- mittendrin im Uni-Geschehen zu sein. lerinnen und Schüler, die ihre Zukunft mar verschaffen. Ingrid Eismann begrüßte am 19. Ok- eher im Ingenieurbereich sehen, experi- tober Schüler und Schülerinnen, unter mentierten in den hochmodernen Prüf- Bauhaus« stand ein Besuch der im Herzen anderem aus Bayern und Sachsen, im laboren der Fakultät Bauingenieurwe- Weimars stehenden Universitätsbiblio- Audimax der Universitätsbibliothek. sen und setzten beispielsweise Beton thek auf dem Programm. Hier erfuhren so lange unter Druck, bis er in tausend die interessierten Schülerinnen und Schüler alles über die Struktur der Universi- Am vorletzten Tag des »Abenteuers Was erwartet mich bei einem Studium Teile zerspringt. Für alle war das Neu- an der Bauhaus-Universität Weimar? Wie land und sicherlich eine nicht gekannte tätsbibliothek, welche Bücher man auslei- finde ich ein passendes Studium für mich? Informationsflut. Zur Verdauung gab es hen kann und wie man schnell das Buch findet, was man gerade sucht. Wann muss ich mich bewerben? Diese anschließend die Stadtrallye durch Wei- und weitere Fragen beschäftigen die ange- mar. Bei dieser Gelegenheit konnten die henden Abiturienten, wenn sie sich für ein Abiturienten Weimar kennen lernen und Mit dieser abwechslungsreichen Exkursion durch die »Welt des Bauhauses« Studium entscheiden. Das Schnupperstu- gleichzeitig eigene Fotos von Orten oder konnten sich die Schüler ein Bild über das dium ist deshalb die ideale Möglichkeit, Objekten machen, die sie als besonders Leben und Studieren an der Bauhaus-Uni- mehr über die Fakultäten und die verschie- ausdrucksstark empfanden. Das beste versität Weimar machen. Und sicher wer- denen Studiengänge zu erfahren. »Man Foto wurde am Abend prämiert. den einige nach bestandenem Abitur im muss abwägen, welche Interessen man hat Beim Studienspaziergang am nächsten und wo die Stärken liegen«, bekräftigte Tag erhielten die Teilnehmer geschicht- Ingrid Eismann. liche Hintergrundinformationen zum nächsten Jahr nach Weimar zurückkehren, um hier ein Studium zu beginnen. Bauhaus. Das Hauptgebäude der Bau- Normen Fritz haus-Universität Weimar, die Gebäude Praktikant der Universitätskommunikation konnten die Gymnasiasten bei realen, der Fakultäten Gestaltung und Medien ausgewählten Lehrveranstaltungen fest- sowie ein Blick in die Werkstätten waren Leben Dass Studieren nicht nur heißt, vor Büchern oder in Vorlesungen zu sitzen, 47 Dana Horch erklärte den »Schnupperstudierenden«, wie man bei der Bibliotheksrecherche vorgeht. Foto: Normen Fritz marke.6 Neues aus der Universitätsgalerie marke.6 hat sich als Universitätsgalerie derts im Kontext des Web 2.0. Weitere die Aufgabe gesetzt, die zeitgenössischen Arbeiten und Interviews mit den Künst- Themen und Fragestellungen aus den lern können auch als Videodokumentation unterschiedlichen Bereichen der Bauhaus- auf der Homepage der Universitätsgalerie Universität Weimar zu präsentieren und angesehen werden. Dr. Golo Föllmer, Juni- mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. orprofessor für `Interkulturelle Medien- In diesem Sommer nahm marke.6 auf wissenschaft, Schwerpunkt Audiokultur« Initiative von Max Neupert, künstle- an der Martin-Luther Universität Halle- rischer Mitarbeiter der Professur Gestal- Wittenberg beriet marke.6 in der Aus- tung medialer Umgebungen mit »Hört, stellungskonzeption. In seinem Text zur Hört- Seht, Seht! Eine Ausstellung für Ausstellung setzt er die Weimarer Arbeiten »Echolot« von Moritz Wehrmann. Auge und Ohr« erstmalig raumbezogene in ein Verhältnis zu den zeitgenössischen in Chisinau, der Hauptstadt der Repu- und objekthafte Audio-Installationen, Entwicklungen und Diskursen in Klang- blik Moldau, ein leer stehendes Zirkus- interaktive Arbeiten und Performance- und Medienkunst und ihre Genre-Über- gebäude als Raum für Experimente wie- Dokumentationen von Studierenden, schreitungen zu den bildkünstlerischen derbelebt. Synapsen vereinte Künstler, Lehrenden und Alumni der Bauhaus-Uni- Traditionen, der Bildhauerei, Installations- Designer und Kulturwissenschaftler aus versität Weimar und der Hochschule für kunst, Performancekunst sowie zur Lite- Deutschland, Italien, Rumänien und der Musik Franz Liszt Weimar in den Fokus. ratur. Die Arbeiten sind entstanden bei Republik Moldau in einem produktiven Prof. Robin Minard, Studio für elektroa- und kreativen Austausch vor Ort. Die Formensprache und Funktionsweise kustische Musik, Hochschule für Musik der künstlerischen Arbeiten thematisier- Franz Liszt, Prof. Ursula Damm, Professur Mit Unterstützung des Kreativfonds erarbeiteten die Synapsen-Initiatoren ten dabei das technologisch geprägte Ver- Gestaltung medialer Umgebungen, Prof. Waldmann und Heunemann nun die Aus- ständnis künstlich erzeugter Erfahrungen. Barbara Nemitz und Anke Stiller, Studien- stellung »Import – Export: From Mol- Moritz Wehrmanns Arbeit »Echo« etwa gang Freie Kunst. dova with Love« und zeigen Werke von präsentierte sich im Ausstellungsraum als Seit dem 16. Oktober präsentieren die Interventii3, einem Projekt der Chisinauer ein Stickbild eines Harzer Tal-Ortes, über Kuratoren Julia Heunemann und Georg Kunstinitiative »Oberliht«, die sich mit dass sich via Mikrophon und Internet ein Waldmann in der Ausstellung »Import- aktuellen moldauischen Problematiken Echo in eben jenem Harzer Tal erzeugen Export: From Moldova with Love« zeit- wie Sprachpolitik und nationaler Identi- liess. Michael Markerts Arbeit »Kempe- genössische Kunst aus Moldawien in tätsfindung auseinandersetzen: Fotogra- len 2.0« aktualisierte Wolfgang Kempelens den Räumen der Universitätsgalerie. Die fien, Arbeiten auf Papier, Skulpturen und Untersuchungen und Versuche zu einer Initiative Synapsen, 2008 von Weimarer Installationen. Sprechmaschine Ende des 18. Jahrhun- Studierenden und Alumni gegründet, hat Im Rahmen des Salon Import-Export werden begleitend zur Ausstellung Gesprächsrunden und Präsentationen weitere Einblicke in kulturelle und politische Thematiken der Republik Moldau eröffnen, am 26. November, 10. Dezember und 15. Januar, jeweils um 20 Uhr vor Ort bei marke.6. Import-Export: From Moldova with Love wird aus Mitteln des Kreativfonds der Bauhaus-Universität Weimar unterstützt. Die Ausstellung ist bis zum 17. Januar 2010. Dienstags bis Sonntags von Leben 11 bis 17 Uhr zu sehen. Dörte Dennemann Projektleitung marke.6, Neues Museum Weimar 48 www.markepunktsechs.de »Kempelen 2.0« von Michael Markerts. Fotos: marke.6 Plattform für junge Ideen Das Bauhaus.TransferzentrumDESIGN auf der Frankfurter Buchmesse 2009 Die größte Buchmesse der Welt mit 7.000 boyante Pangrammjuwelen, schön verkürzt Ausstellern aus 100 Ländern fand vom 14. und exquisit illustriert« ausgedacht hat. Oktober bis 18. Oktober 2009 in Frankfurt Es war eines der ausgesuchten Pro- am Main statt. 3000 Veranstaltungen, dukte auf der Frankfurter Buchmesse 290.469 Besucher, darunter 181.155 Fach- 2009, die dank des BTD realisiert wurden. besucher zog es auf die diesjährige Buch- Ein Vogelhäuschen von Georg Panther, messe. Das Bauhaus.TransferzentrumDE- Alumnus der Bauhaus-Universität Wei- SIGN war erstmals mit einem eigenen mar, sowie ein Sitzkeil, der sich als Akten- Stand im Bereich Non-book vertreten. ordner tarnt von Martin Kuban, Professor »Wissen Sie was ein Pangramm ist?« Dies Gestaltung, waren weitere. im Bereich Produkt-Design der Fakultät war eine der vielen Einstiegsfragen mit Im Zentrum der Präsentation stand in denen das Team des Bauhaus.Transfer- diesem Jahr der Bauhaus-Kalender 2010, Foto: BTD zentrumDESIGN (BTD) das Gespräch mit der durch seine schräge Ecke im idealen dem Fachpublikum suchte. Die Reakti- Lesewinkel auf dem Schreibtisch platziert ment drückt zugleich die Atmosphäre am onen der Besucher reichten von Erstaunen werden kann. Das internationale Publi- Stand des Bauhaus.TransferzentrumDE- bis Begeisterung, wenn sie dann von der kum zeigte sich von dieser ebenso ein- SIGNs aus. Als Schnittstelle zwischen jeweiligen Geschichte erfuhren, die jedem fachen wie innovativen Idee immer wie- der Bauhaus-Universität Weimar und der der Produkte des BTD mitgegeben ist. der verblüfft und erfreut. Wirtschaft bot das Bauhaus.Transferzen- »Juveniler Typograf, für Barockantiqua schwärmend, setzt schöne Fließtexte.« ist Juergen Boos, Direktor der Frankfur- trumDESIGN mit dem Messeauftritt eine ter Buchmesse, zog Bilanz: »Viele Ver- gelungene Plattform für junge Ideen und ein Satz in dem alle Buchstaben des Alpha- leger haben diese Messe als die Beste Produkte. bets vorkommen und dabei auch eines der seit langem empfunden – die Gespräche 30 neuen Pangramme, die Ina Hattenhauer waren intensiver denn je, die Atmosphäre Sina Berst sich für ihren kleinen Band »Äußerst flam- konzentriert und ruhig.« Dieses State- Büro des Rektors / Partner und Alumni Nach dem Bauhaus Ausstellung und Buch zum Neuen Bauen in Erfurt Spätestens seit der legendären Wei- tur, Gestaltung und Medien der Bauhaus- ßenhofsiedlung des Werkbundes 1927 Universität Weimar. Grundlegend war ein blikation stellt zudem die Geschichte des in Stuttgart war das Neue Bauen zur architekturhistorisch-fotokünstlerisches Neuen Bauens in Erfurt und seine foto- tonangebenden deutschen Architek- Seminar im Sommersemester 2009. Unter grafische Darstellung in den 1920er Jahren turströmung geworden. Obwohl einst Betreuung der Professur Denkmalpflege ausführlich dar. Betreut durch die Profes- auch in Erfurt lebhaft begrüßt und mit und Baugeschichte (Fakultät Architektur, sur Visuelle Kommunikation / Typografie zahlreichen qualitätvollen Bauwerken Prof. Hans-Rudolf Meier) und der Dozen- (Fakultät Gestaltung, Prof. Jay Ruther- vertreten, ist diese Bauepoche in der tur Fotografie (Fakultät Medien, Alexan- ford) entstand die Gesamtkonzeption für heutigen thüringischen Landeshauptstadt der Lembke) entstanden fotografische das Erscheinungsbild aller Medien dieses, fast vergessen. Ziel der Ausstellung »Nach Gebäudeporträts nicht nur aus architek- durch den Kreativfonds der Bauhaus- dem Bauhaus« war es, dies zu ändern. tonischer Perspektive, sondern auch mit Universität Weimar geförderten, Projekts. einem künstlerischen Blick. Diese studen- Geplant ist nun eine weitere Ausstellung Die 14-tägige, gutbesuchte Präsentation tischen Arbeiten widmen sich vor allem in Weimar. in den Räumen des Erfurter »Weinreiter- der Gegenwart dieses nicht immer gelieb- Hauses« Anfang November entstand als ten Erbes. Wandel, Alterung und Gebrauch Iris Engelmann Gemeinschaftsarbeit von Studierenden werden genauso thematisiert, wie die Dr. Mark Escherich und Lehrenden der Fakultäten Architek- Abwesenheit und die mögliche Rückkehr Professur Denkmalpflege und Baugeschichte Leben der Menschen. Die zugehörige Buchpu- 49 Mitarbeiter unterwegs in Europa Erfahrungsaustausch in Schweden und Portugal im Rahmen des ERASMUS-Programms In den Sommermonaten konnten Ka- jahr 2010/11 auch Studierenden die Mög- rin Ailland (Professur Baubetrieb) und lichkeit zu einem Auslandsaufenthalt in Dr. Volkmar Zabel (Institut für Struk- Porto bzw. Weimar zu ermöglichen. turmechanik) mit Unterstützung des Dipl.-Ing. Karin Ailland besuchte im ERASMUS-Programms für Personalmobilität Rahmen des ERASMUS-Programms das zu Fort- und Weiterbildungszwecken Institut für Real Estate and Construction wertvolle Erfahrungen an den Universi- Management der KTH in Stockholm. täten in Porto und Stockholm sammeln. Für drei Wochen wurde sie dort sehr herz- Auf Einladung von Prof. Rui Calçada und digen Arbeitsplatz ausgestattet und in die lich aufgenommen, mit einem vollstänProf. Álvaro Cunha von der Ingenieurwis- international besetzte Forschergruppe des senschaftlichen Fakultät der Universität Instituts eingebunden. Neben dem inten- Porto hatte Dr. Zabel im Juli Gelegen- siven Austausch mit schwedischen Kol- heit, die Forschergruppen in Porto für drei legen zu aktuellen Forschungsprojekten Wochen bei ihrer Arbeit zu begleiten. Die entstanden so auch rege Diskussionen mit Themen des Erfahrungsaustauschs reichten von der Untersuchung vorgefertigter Prof. T. Kalbro, K. Ailland und Prof. H. Lind an der KTH. Foto: Karin Ailland Ph.D.-Studierende aus China, Polen und Die Aufnahme durch die portugiesischen Professoren Hans Lind und Örjan Wik- Stahlbetonbrückenkonstruktionen unter dynamischer Belastung bis hin zu Studien Kollegen aus dem arabischen Raum. Betreut wurde ihr Aufenthalt durch die zur Modellierung von komplexen Eisen- Kollegen war ausgesprochen herzlich. Über forss, welche sich sehr bemüht haben, bahngleissystemen. Diese Forschungsar- den Austausch mit ihren Arbeitsgruppen Kontakte zu weiteren Universitäten und beiten umfassen sowohl numerische als hinaus ermöglichten sie auch, die eigene zu schwedischen Praxispartnern zu ver- auch umfangreiche experimentelle Unter- Arbeit und die Bauhaus-Universität Wei- mitteln. Zusätzlich boten sie ihr die Mög- suchungen. Besonders interessant war die mar vorzustellen sowie den Besuch inte- lichkeit, ihr Dissertationsthema im Rah- Begleitung von zwei Versuchsreihen an ressanter Vorträge und das Gespräch mit men einer Vortragsreihe des Instituts Bahnanlagen. Es zeigte sich eine Reihe weiteren internationalen Gästen in Porto. von Anknüpfungspunkten für zukünftige Auf der Basis dieser für beide Sei- vorzustellen. Karin Ailland kehrte mit einer Vielzahl von Ideen und Anknüp- Forschungskooperationen zwischen den ten sehr fruchtbringenden Erfahrungen fungspunkten für zukünftige Forschungs- Arbeitsgruppen in Porto und dem Institut wurde der Ausbau des Austauschs verein- projekte zwischen der KTH Stockholm für Strukturmechanik in Weimar. bart. Es wird angestrebt, ab dem Studien- und Bauhaus-Universität Weimar zurück. Auch für die internationalen Beziehungen der Universität war die Reise ein Erfolg. Besonders positiv wurde von den schwedischen Kollegen aufgenommen, dass neben dem erfolgreich etablierten Austausch von Studierenden nun auch erstmals eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bauhaus-Universität Weimar die KTH Stockholm auf Basis der ERASMUSKooperation besucht hat. Dr. Zabel und Karin Ailland möchten an dieser Stelle auch allen danken, die diesen Austausch ermöglicht und unterstützt haben. Im Besonderen den Mitarbeitern des International Office der Bau- Leben haus-Universität Weimar, Dr. Ufer sowie Prof. Dr.-Ing. habil. Könke, Prof. Dr.-Ing. Rabczuk und Prof. Dr.-Ing. Bargstädt. 50 Dr. Volkmar Zabel Karin Ailland Dynamische Versuche an einer Eisenbahnbrücke in Portugal. Foto: Volkmar Zabel Vermischtes Bauphysik auch sportlich fit Am Wochenende des 10. und 11. Oktobers fand der Weimarer Stadtlauf im Rahmen des 356. Zwiebelmarktes statt. Mit dabei in diesem Jahr: der Lehrstuhl Bauphysik. Sieben sportliche Wissenschaftler stellten ihre körperliche Fitness bei der 10 km-Strecke auf die Probe. Dabei hat der Lehrstuhl gezeigt, dass er nicht nur zu wissenschaftlichen Höchstleistungen fähig ist, denn alle Starter hielten durch. Natürlich hatte der Lehrstuhl auch einen Sponsor! Die T-Shirts der Läufer machten auf den online weiterbildenden Master- und Zertifikatstudiengang eLearning Bauphysik aufmerksam, der an der Bauhaus-Universität Weimar belegt werden kann. v.l.n.r.: Thomas Bröker, Karin Gorges, Oliver Kornadt, Albert Vogel, Conrad Völker. Foto: Markus Hofmann Albert Vogel Gute Perspektiven für Bachelor-Absolventen Eine neue Studie zum Berufserfolg von und ist mit der Erstanstellung überwie- schung (INCHER-Kassel). Während der Hochschulabsolventen bescheinigt Bache- gend zufrieden. Ein weiteres Ergebnis der Tagung »Studienbedingungen, Kompeten- lor-Absolventen gute Berufschancen. Sie Untersuchung: Über die Hälfte der Bache- zerwerb und Berufserfolg« an der Freien haben bei fächerübergreifender Betrach- lor-Absolventen von Universitäten stu- Universität Berlin am 8. und 9. Oktober tung ähnliche Chancen, eine Anstellung diert weiter. Durch die im internationalen 2009 wurden die Ergebnisse der Untersu- zu finden wie Absolventen früherer Stu- Vergleich überdurchschnittlich hohe Wei- chung vorgestellt. diengänge. Die Beschäftigungssuche dau- terstudierendenquote wird auch die rela- ert mit rund drei Monaten genauso lange tiv niedrige Studierendenanfängerquote Bundesministerium für Bildung und wie bei Diplom- und Magisterabsolventen. in Deutschland teilweise ausgeglichen. Forschung, Pressereferat Darüber hinaus schätzt sich ein gleich Die Studie zum Berufserfolg von Hoch- hoher Anteil von Bachelor-Absolventen schulabsolventen stammt von dem Inter- als ausbildungsadäquat beschäftigt ein nationalen Zentrum für Hochschulfor- An den Erfurter Bauhäusler Erich Bor- Meyer und weiteren Bauhäuslern nach chert (1907 – 1944) erinnert seit kurzem Moskau, wo er für den Bereich Fassaden- eine Gedenktafel an dessen Wohnhaus in und Innenraumgestaltung gigantischer der Friedrich-Engels-Str. 67. Auf Initiative Wohnungsbauprojekte verantwortlich war. von Dr. Mark Escherich, Lehrbeauftragter Im Zuge der stalinistischen Säuberungen an der Professur Baugeschichte und Bau- wurde er nach Kasachstan deportiert und denkmalpflege, wurde darüber hinaus mit verstarb in einem Gulag. Leben Bauhaus-Künstler geehrt einer Reihe von Veranstaltungen auf das tragische Schicksal des Erfurter Künstlers Dr. Michael Eckardt aufmerksam gemacht. Borchert übersie- Ingenieurkammer Thüringen delte 1930 mit Bauhausdirektor Hannes 51 Foto: Dr. Michael Eckardt Preise Gold für Geomechanik Absolvent erhält renommierten Leopold Müller Preis (bauing) Nach dem Pionier der Felsme- initiale Zustände und Randbedingungen chanik, des Tunnelbaus und der Ingeni- beschreiben. Neben dem Rückgriff auf eurgeologie, Leopold Müller, ist der mit ungenaue Erfahrungswerte und/oder der 2.500 Euro dotierte Preis benannt, den kostenintensiven und nicht immer mög- die Österreichische Gesellschaft für Geo- lichen Bestimmung mittels Versuchen, mechanik (ÖGG) einmal jährlich für eine bietet sich hier eine Rückrechnung dieser hervorragende Arbeit in ihrem Fachgebiet Parameterwerte auf der Basis von Mess- vergibt. Dieses Jahr fand die Preisverlei- werten an. Die Vor- und Nachteile dieses hung am 8. Oktobear im Rahmen des Geo- Vorgehens werden in der Arbeit disku- mechanischen Kolloquiums der ÖGG statt. tiert. Interessierte können die Dissertation als Publikation der Schriftenreihe Im Mittelpunkt stand Dr. Jörg Meier, Geotechnik der Bauhaus-Universität Wei- Jörg Meier erhielt im Rahmen des Geodätischen Kolloquiums der ÖGG den Leopold Müller Preis. Foto: ÖGG mar nachlesen. mittels inverser Verfahren für geotech- terrückrechnung mittels mathematischer Weimar wurde die prämierte Arbeit von nische Problemstellungen« lautet der Titel Optimierungsverfahren gegenübergestellt. Prof. Tom Schanz, ehemals Professur Absolvent der Bauhaus-Universität Weimar und Preisträger. »Parameterbestimmung seiner prämierten Dissertation, die sich mit In der Geotechnik finden eine Viel- Von Seiten der Bauhaus-Universität Bodenmechanik, und Prof. Klaus Gürle- den numerischen Eigenheiten und Eigen- zahl empirischer, analytischer und schaften geotechnischer Modelle aus Sicht numerischer Modellierungsverfahren beck, Professur Angewandte Mathematik, betreut. Externe Gutachter waren Prof. der Parameterrückrechnung auseinan- Anwendung. Dafür werden verschiedene Michael Moser, Lehrstuhl für angewandte der setzt. In diesem Kontext werden die Parameterwerte benötigt, die u. a. das Geologie an der Friedrich-Alexander-Uni- Bedürfnisse und Charakteristika geotech- konstitutive Verhalten des Bodens, seine versität Erlangen-Nürnberg, sowie Prof. nischer Modelle mit denen der Parame- geometrischen Eigenschaften als auch Helmut Bock. Best Paper Award bei der »Mensch und Computer 2009« Am 7. September 2009 hat Arkadiusz M. Der standardmäßige Zugang zum Compu- Frydyada de Piotrowski bei der 9. fachüber- ter ist für Personen mit Beeinträchtigungen zeigen sich jedoch bei den Betroffenen in greifenden Konferenz »Mensch und Compu- oft versperrt, weil sie die von den Tech- der Regel Fähigkeiten, die bei einer alter- ter 2009« den Best Paper Award verliehen nologien gestellten Anforderungen nicht nativen Gestaltung der Mensch-Computer- erfüllen können. Auf der anderen Seite bekommen. Der Diplom-Informatiker ist Schnittstellen die Interaktion erleichtern wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Pro- oder erst ermöglichen. Arkadiusz M. Fry- fessur Computer-Supported Cooperative dyada de Piotrowski hat auf der Tagung Work von Prof. Dr. Tom Gross an der Fakul- eine Klassifikation der Fähigkeiten vorge- tät Medien der Bauhaus-Universität Weimar. stellt, die für die Mensch-Computer-Inter- Die von der von der Gesellschaft für Infor- eine systematische Erstellung von Benut- matik sowie dem German Chapter of zerprofilen von Menschen mit Beeinträch- the ACM in Berlin ausgerichtete Tagung tigungen. Somit kann mittels Heuristiken behandelt Themen der Mensch-Computer- eine angemessene Anpassung der Mensch- Interaktion für interaktive und koopera- Computer-Schnittstellen ermittelt werden. tive Medien. Der Beitrag von Arkadiusz M. Frydyada de Piotrowski beschäftigt sich mit der Accessibility von Computertechnologien. Die Preisträger Michael J. Tauber (mi.) und Arkadiusz M. Frydyada de Piotrowski (re.) bei der Preisverleihung in Berlin. (Foto: Professur CSCW) Prof. Tom Gross Professur Comuter-Supported Cooperative Work Preise aktion relevant sind. Diese erlaubt nun 53 Fulldome-Oskar geht nach Weimar 360°-Filme mit »Domie« prämiert (medien) Mit den Fulldome-Filmen »Ri- läums 2009 eine Collage à la Kandin- Raphael Köhler (Kamera), Christian Brink- sing« und »Lucca« waren Studierende der sky in schwarz-weiß. Darin lässt sie die mann, Philipp Zettl (3D-Modelling und Fakultät Medien der Bauhaus-Universität legendären, von der Tänzerin Palucca Compositing), Dietmar Thal (Technik) Weimar als Finalisten zum »DomeFest« und Andreas Vorwerk (Ton) hatten für nach Albuquerque, USA, eingeladen. den fünfminütigen Film in monatelanger »Rising« konnte in der Kategorie »Best Arbeit eine komplette 3D-Welt am Com- Students Piece« überzeugen – ihren puter erschaffen. Lediglich die Schau- »Domie« nahmen die Studenten am spieler waren real – sie wurden in 13. Oktober in Jena in Empfang. einer Blue Box im Fernsehstudio der Fakultät Medien abgefilmt und dann in den Film montiert. trafen sich internationale Exper- Den zeitlichen Aufwand für die ten und Künstler, die sich mit der noch relativ jungen Technik der Ganzkuppelprojektion auseinandersetzen, zum fünf- tät Medien : Fakul Foto . « g isin Vom 25. bis 27. September 2009 Herstellung ihres FulldomeFilms schätzt Weißflog auf das 50- bis 100-fache eines herkömmlichen Spielfilms. ten »DomeFest« in Albuquerque, Das »Rising«-Team erhielt USA. Zu dem Filmfestival waren seinen »Domie« am 13. Oktober »R 2009 im Jenaer Planetarium aus s au Projektmanager im Geschäftsfeld Pla- e en und damit in das Auswahlprogramm. den Händen von Volkmar Schorcht, Neben Filmen aus Australien, England Sz insgesamt 40 Beiträge eingereicht worden, 14 davon kamen ins Finale netarien der Carl Zeiss Jena GmbH. Die- und den USA konnte sich Deutschland ser hatte den Preis in Albuquerque stell- mit insgesamt sechs Beiträgen in die Finalrunde einbringen, darunter auch drei vertretend in Empfang genommen und inspi- rierten mit nach Deutschland gebracht. Bereits Filme, die erst im April beim FullDome- Strichmännchen Kandinskys in moderner im April hatte »Rising« beim FullDome- Festival in Jena ihre Premiere gefeiert Manier wiederauferstehen. Festival in Jena den »Performance Award« hatten. Zwei der Finalisten wurden von Studierenden der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar produziert. Mit »Lucca« präsentierte Michaela Honauer anlässlich des Bauhaus-Jubi- Der 3D-Film »Rising« wurde beim sowie den »Audience Award« erhalten. DomeFest 2009 mit dem »Domie« in der Kategorie »Best Students Piece« ausge- www.fulldome-festival.de zeichnet. Die Studenten der Bauhaus-Universität Weimar Heino Weißflog (Regie), Preise Weimarer Kurzfilm »Zwischen Licht und Schatten« erneut ausgezeichnet 54 (medien) Fabian Giesslers Diplomfilm Filme wurden im Wettbewerb gezeigt. unter der Betreuung von Prof. Wolfgang »Zwischen Licht und Schatten« hat auf Der Hauptpreis des Festivals wurde in Kissel und Honorarprofessor Günter dem »International Youth Film Festival« diesem Jahr geteilt und ging sowohl an Reisch und feierte seine Premiere im in Sankt Petersburg, Russland, den Preis »Zwischen Licht und Schatten« als auch Januar 2008 auf dem renommierten Film- für den besten Kurzspielfilm gewonnen. an den bereits mehrfach ausgezeichne- festival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken. ten spanischen Filmbeitrag: »Porque hay Seitdem ist er auf 56 internationalen Das Filmfestival richtet sich an Filme- cosas que nunca se olvidan« (Because Film-Festivals aufgeführt und mit insge- macher bis 29 Jahre. In den Kategorien there are things you never forget). samt 14 Preisen ausgezeichnet worden. Kurzspielfilm, Dokumentarfilm, Experi- »Zwischen Licht und Schatten« ist eine mentalfilm und Animation wurden Preise sensible Auseinandersetzung mit dem vergeben. Insgesamt 60 internationale Thema »Alzheimer«. Der Film entstand www.zwischenlichtundschatten.de Mobil, personalisiert und permanent online Bauhaus-Studierende Romy Kniewel gewinnt den »Zukunftspreis Kommunikation« (medien) Mit ihrem Interface-Konzept sie dezentral bei ihm gespeichert sind. »me+« konnte die Master-Studentin Zudem macht me+ es dem Anwender der Mediengestaltung am Dienstag, 3. möglich, über das sogenannte »Impres- November 2009, die Jury überzeugen. sion Management« unterschiedliche digitale Abbilder von sich zu präsentieren. Der vom Deutschen Verband für Post, Die »Digital Bubble« dient somit der sozi- Informationstechnologie und Telekommu- alen Kommunikation mit Fremden und nikation e.V. (DVPT) bereits zum vierten Bekannten, aber auch dem Austausch mit Mal ausgelobte Studentenwettbewerb sogenannten »Smart Environments« der sucht jährlich die besten Kommunikations- Stadt. Zugleich beschreibt die »Digitale Visionen der Zukunft. Die sechs für die Blase« eine parallele Existenz von realer Finalrunde 2009 nominierten Projekte und digitalisierter Ebene. wurden von einer unabhängigen, aus Allerdings kann sich der me+-Nutzer Kommunikationsexperten bestehenden auch abschirmen. Mit Hilfe einer Body- Jury bewertet. guard-Funktion kann er den Datenein- Den mit 4.000 Euro dotierten 1. Platz belegte in diesem Jahr das Interface- gang steuern und so z.B. festlegen, dass er während der Arbeit keine Nachrichten Konzept »me+« von Romy Kniewel, von Freunden oder Familienmitgliedern Masterstudentin der Mediengestaltung erhält. Im Bodyguard ist es auch möglich, an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre sich »unsichtbar« in der lokalen Umge- »mobile soziale Software der Zukunft« bung zu machen. liefert dem Benutzer ein grafisches Ihr Interface-Konzept entwickelte »me+« main screen, Quelle: Romy Kniewel tion Stuttgart im Rahmen des Eigenfor- Interface, das ihn dazu befähigt, die Romy Kniewel im Rahmen ihrer Master- schungsprojektes »Augmented Identity«. ihn umgebende »Digital Bubble« – also arbeit (Bauhaus-Universität Weimar, Sie wird ihre Arbeit im Laufe des aktu- seine persönlichen digitalen Informati- Mediengestaltung MFA, Professur ellen Semesters verteidigen und damit onen – effizient für die soziale und beruf- Interface Design, Betreuer Professor ihren Abschluss Mediengestaltung MFA liche Kommunikation einzusetzen und Jens Geelhaar) am Fraunhofer-Institut erlangen. sie aktiv über sein Handy zu steuern, da für Arbeitswirtschaft und Organisa- (bauing) Zum elften Mal verlieh die Deut- Die unter der Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Ansatz, der neben den Produktions- auch sche Immobilien-Akademie (DIA) gemein- Hans Wilhelm Alfen, Professur Betriebs- die Koordinationskosten bei der Pla- sam mit dem baden-württembergischen wirtschaftslehre im Bauwesen, an der nung berücksichtigt. Er umfasst die drei Ministerpräsidenten Günther Oettin- Bauhaus-Universität Weimar entstandene Bereiche Gestaltung der Vertrags- und ger auf der Gewerbeimmobilienmesse Dissertation Dr. Katrin Fischers wurde von Transaktionsbeziehung, operative Kon- Expo Real in München Anfang Oktober der Jury aufgrund ihrer Lösungsansätze für trolle und strategische Steuerung. Die 2009 ihren Forschungspreis. Den Preis aktuelle Problemstellungen, ihrer Berei- Ergebnisse dieser Arbeit bilden die in der Kategorie »Dissertation« erhielt cherung der immobilienökonomischen Grundlage für weitere Forschungsar- Dr.-Ing. Katrin Fischer von der Bauhaus- Forschung und ihres praktischen Nutzens beiten, werden aber auch bereits konkret Universität Weimar für ihre Arbeit »Le- für diese Ehrung ausgewählt. in der Praxis angewendet. benszyklusorientierte Projektentwick- Katrin Fischer entwickelt im Rahmen lung öffentlicher Immobilien als PPP«. ihrer Arbeit einen Value-Management- Preise Absolventin der Bauhaus-Universität Weimar erhält DIA-Forschungspreis 55 Kalender | Verlag | Alumni Kalender 2. 12. 2009 16. 12. 2009 Ort: Hauptgebäude, Raum 205/206 Vortragsreihe IKKM Lectures 2009/2010 Vortrag zum Geodätischen Kolloquium www.uni-weimar.de/careersservice Peter Geimer (Zürich): »Faux terrain« – Prof. Dr.-Ing. Reinhard Dietrich (TU Dres- Fragmente einer Kunstgeschichte des den): Geodätische Forschungen der TU 20. 1. 2010 Dings Dresden in der Antarktis Vortragsreihe IKKM Lectures 2009/2010 Beginn: 19 Uhr Beginn: 17 Uhr Dieter Mersch (Potsdam): Mediale Dinge Ort: IKKM – Cranachstr. 47, Salon Ort: Marienstraße 13, Hörsaal D und ihre ästhetische Reflexion www.ikkm-weimar.de www.uni-weimar.de/Bauing/Vermess Beginn: 19 Uhr Ort: IKKM – Cranachstr. 47, Salon 2. 12. 2009 6. 1. 2010 Firmenpräsentation Vortragsreihe IKKM Lectures 2009/2010 www.ikkm-weimar.de jangled nerves gmbh – Projekte an der Hartmut Böhme (Berlin): Evidenz im Bild. 22. /23. 1. 2010 Schnittstelle von Medien und Raum Van Goghs Schuhe, Heidegger und kein Workshop Grundlagen der Argumentation und Ver- Beginn: 13 Uhr Ende Ort: Audimax, Steubenstraße 6 Beginn: 19 Uhr handlung www.uni-weimar.de/careersservice Ort: IKKM – Cranachstr. 47, Salon Beginn: 17 Uhr www.ikkm-weimar.de Ort: Bauhausstraße 11, Raum 13 4. /5. 12. 2009 www.uni-weimar.de/careersservice Workshop 13. 1. 2010 »Rhetorik – Freie Rede und Präsentation« Vortragsreihe IKKM Lectures 2009/2010 27. 1. 2010 Beginn: 17 Uhr Joachim Krausse (Dessau): Bewegungs- Vortrag Ort: Bauhausstraße 11, Raum 015 räume – Kinematographie und Architektur www.uni-weimar.de/careersservice Beginn: 19 Uhr Ort: IKKM – Cranachstr. 47, Salon lungen in Europa« www.ikkm-weimar.de Beginn: 13 Uhr Tagung Ort: Audimax, Steubenstraße 6 Personalgewinnung und Personalbindung 15. /16. 1. 2010 in der Wissenschaft: Altes Thema – Neue Workshop Werkzeuge? »Last Minute Präsentationsschulung von 27. 1. 2010 Veranstaltung des AK Fortbildung im Spre- Abschlussarbeiten« Vortragsreihe IKKM Lectures 2009/2010 cherkreis der Universitätskanzlerinnen und Beginn: 17 Uhr Eva Geulen (Bonn): -kanzler Beginn: 10 Uhr www.uni-weimar.de/careersservice Ort: Bauhausstraße 11, Raum 014 Lebend Ding bei Goethe www.uni-weimar.de/careersservice Beginn: 19 Uhr Ort: Marienstraße 13, Hörsaal C Ort: IKKM – Cranachstr. 47, Salon 12. 1. 2009 www.ikkm-weimar.de 9. 12. 2009 Workshop Vortragsreihe IKKM Lectures 2009/2010 Studium und Kind unter einem Hut 3. 2. 2010 Christoph Asendorf (Frankfurt a.d. Oder): Es werden Experten aus verschiedenen Vortrag zum Geodätischen Kolloquium Nuclear City. Formgebung im Atomzeit- Bereichen eingeladen, die Infos zu Themen Dr.-Ing. Karl-Friedrich Thöne (DVW-Prä- alter wie Finanzierung, Beurlaubung, Organisa- sident; Thüringer Ministerium für Land- Beginn: 19 Uhr tion und Betreuung geben. wirtschaft, Naturschutz und Umwelt in Ort: IKKM – Cranachstr. 47, Salon Zeit: 16.30 – 18.30 Uhr Erfurt): Zukunft der Geodäsie und der Ort: Erfurt, Beratungsstelle Engelsburg, Geodäten – zur Notwendigkeit berufspoli- www.ikkm-weimar.de Allerheiligenstraße 20/21 9. 12. 2009 tischen Engagements Beginn: 17 Uhr Vortrag 19. 1. 2010 Ort: Marienstraße 13, Hörsaal D Leben und Arbeiten in Thüringen Workshop www.uni-weimar.de/Bauing/Vermess Info-Veranstaltung des UFAS Thüringen »Plancoaching für Stadtplaner und Land- Beginn: 13 Uhr schaftsarchitekten« Ort: Audimax, Steubenstraße 6 Annett Seidler – Buero4 Weimar www.uni-weimar.de/careersservice Beginn: 9:30 Uhr Kalender 7. – 8. 12. 2009 VG Bild/Kunst »Internet und Urheberecht – Google, Flatrate und Rechtsentwick- 57 Neuerscheinungen im Universitätsverlag Bauhaus-Alben 4 blick auf seine Fotografie umfassend Auf Nietzsches Balkon Bauhaus-Ausstellung 1923, Haus Am Horn, dar und widmet sich darüber hinaus der Philosophische Beiträge aus der Villa Sil- Architektur, Bühne, Druckerei Frage des Umgangs mit diesem nicht berblick Herausgegeben von Klaus-Jürgen Winkler immer geliebten Erbe. So reflektiert ein Herausgegeben von Rüdiger Schmidt- ausführlicher Bildteil die Gegenwart aus- Grépály unter Mitarbeit von Marina Sawall gewählter Wohnungs- und Wohlfahrtsbauten, Geschäfts- und Bürohäuser sowie Der Philosoph Industriegebäude. Sie werden nicht nur Friedrich Nietzsche als Architektur wahrgenommen, sondern träumte von einem auch aus der Perspektive der Kunst und »Kloster für frei- des Alltags. Wandel, Alterung und leben- ere Geister«. Die- diger Gebrauch finden sich genauso in den sen Impuls nahm fotografischen Serien wie die Abwesenheit das Kolleg Friedrich und die mögliche Rückkehr der Menschen. Nietzsche auf. Seit Format: 17 x 23,7 cm, Leinen mit Plakatum- seiner Gründung im schlag, 212 Seiten, Jahr 1999 lädt das Kolleg Wissenschaftler Der letzte Band schließt die vierbändige ISBN: 978-3-86068-399-6, ein, im Rahmen eines Fellowships in resi- Reihe der Edition »Bauhaus-Alben« ab Preis: 16,80 Euro dence in Nietzsches ehemaligem Wohn- und kann als ein Höhepunkt angesehen haus, der Villa Silberblick, zu leben und werden: In der großen Bauhausausstel- zu denken. Die Themenvielfalt, die aus lung im Sommer 1923 wurden alle Kräfte Schriften aus dem Kolleg Friedrich Nietz- zusammengeführt und zu einer komple- sche Forschungsgebieten der Fellows in resi- xen Leistung gebracht. Dabei tritt das Nietzsches Renaissance-Gestalten. dence entstanden ist, zeigt sich in diesem Versuchshaus Am Horn besonders heraus, Shakespeare, Kopernikus, Luther Band, in dem Beiträge aus den Gebieten weil es alles erfasst: die Idee des Bauens, Duncan Large der Philosophie, der Literaturwissenschaft, Verlag die Gemeinschaftsleistung der Werkstätten 58 den unterschiedlichen Perspektiven und der Kunstgeschichte, der Filmtheorie, der und die Suche nach neuen Gestaltungsmit- Bei Shakespeare, Politikwissenschaft sowie der Soziologie teln. Die Architektur ist nur mit wenigen Kopernikus und versammelt sind. Studienarbeiten im Album präsent. Dafür Luther geht es werden Leistungen des Baubüros Gropius Nietzsche darum, Format: 15,5 x 22,8 cm, Broschur, und der sogenannten Architekturabteilung sich mit drei »Meta- 374 Seiten, ISBN: 978-3-86068-395-8, Preis: 21,80 Euro vorgestellt, die sozusagen das Bauen als phern« für sich selbst ein »Endziel der Bauhausarbeit« belegen. zu befassen, obwohl Daneben wird auch die Bühnenwerkstatt er diesen philolo- »Die Glücklichen sind neugierig« mit einigen Abbildungen präsentiert. Zum gischen Begriff erst Zehn Jahre Kolleg Friedrich Nietzsche Schluss wird die Druckerei beschrieben. in Ecce homo wieder Herausgegeben von Julia Wagner und Ste- Format: 29,6 x 21 cm, Hardcover, 272 Sei- einführt, um Schopenhauer und Wagner ten, ISBN: 978-3-86068-372-9, zu beschreiben, seine ehemaligen Men- fan Wilke Preis: 52,00 Euro toren und die angeblichen Gegenstände Buchpräsentation am 30.11.2009, 11:30, im seiner dritten und vierten Unzeitgemässen Von Platons Garten über die Haus Am Horn Betrachtungen. florentinische Aka- Nietzsche ist selbst so veränderlich, dass demie und Heide- seine Identifikations-Gestalten unumgäng- ggers Hütte nach Nach dem Bauhaus lich mit hineingerissen werden: Folglich Weimar: Das Kol- Geschichte und Fotografien des Neuen haben seine Schilderungen meistens viel leg Friedrich Nietz- Bauens in Erfurt mehr über Nietzsche selbst auszusagen als sche markiert einen Herausgegeben von Iris Engelmann, Mark über die historischen Gestalten, mit denen bedeutenden Escherich und Alexander Lembke sie so oft keinen Berührungspunkt haben. Punkt in der gei- Format: 15,5 x 22,8 cm, Broschur, 72 Seiten, stigen Landschaft Europas. Standen im Das vorliegende Buch stellt die Geschichte ISBN: 978-3-86068-394-1, historischen Nietzsche-Archiv die Hand- des Neuen Bauens in Erfurt auch im Hin- Preis: 9,60 Euro schriften, Manuskripte, Briefe und Notiz- hefte im Zentrum der Beschäftigung, ist ist es, im Sinne einer Dokumentation alle die Programmatik des seit 1999 im Haus Publikationen zu erschließen, die aus Ver- Ausgehend von den rechtlichen Anfor- beheimateten Kollegs Friedrich Nietzsche anstaltungen und Fellowships des Kollegs derungen werden eine ganz andere: Die lange Reihe der bis- hervorgegangen sind und auf diese Weise wichtige Planungs- her eingeladenen Fellows dokumentiert die vielfältige wissenschaftliche Auseinan- grundlagen zur den philosophischen Diskurs der Gegen- dersetzung zu veranschaulichen, die unter Integration von wart, der sich nicht zwingend thematisch dem Dach des früheren Bewohners und Umweltschutzmaß- mit Nietzsche auseinandersetzt, aber vom Philosophen Friedrich Nietzsche in der nahmen in indus- Denkstil und der Sprache des Philosophen Villa Silberblick (dem ehemaligen Nietz- immer wieder neu inspiriert wird. sche-Archiv) ihren Ausgang nahm. vermittelt. In den folgenden Kapiteln wird Format: 15,5 x 22,8 cm, Broschur, 262 Sei- Format: 15,5 x 22,8 cm, Broschur, auf die verschiedenen Behandlungsverfah- ten, ISBN: 978-3-86068-397-2, 118 Seiten, ISBN: 978-3-86068-398-9, ren näher eingegangen. Der letzte Teil des Preis: 18,60 Euro Preis: 9,60 Euro Buches widmet sich ausgewählten Indus- Industrieabwasserbehandlung zu deren Abwasserbehandlung. Bibliografie des Kollegs Friedrich Nietz- Herausgegeben vom Weiterbildenden Stu- Format: 21 x 29,6 cm, Broschur, 234 Seiten, sche 1993 – 2009 dium Wasser und Umwelt ISBN: 978-3-86068-321-7, trielle Prozesse triebranchen und den Verfahrenstechniken Preis: 50,00 Euro Herausgegeben von Marina Sawall Dieses Buch gibt einen Überblick über Zum 10-jährigen Jubiläum des Kollegs mögliche Verfahrenstechniken der Indus- Friedrich Nietzsche erscheint die vorlie- trieabwasserbehandlung und deren Ein- gende Bibliografie. Ziel dieser Bibliografie satz in ausgewählten Industriebranchen. Verlag der Bauhaus-Universität Weimar auf der Frankfurter Buchmesse Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft tingen, Graz, Hamburg, Ilmenau, Inns- Universitätsverlage stellte der Verlag der bruck, Jülich, Karlsruhe, Kassel, Potsdam, Uni-Verlage den diesjährigen Friedens- Bauhaus-Universität Weimar seine Neuer- Weimar). Dieses Jahr standen zum ersten preisträger des deutschen Buchhandels, scheinungen auf der Buchmesse in Frank- Mal in unmittelbarer Nachbarschaft die Claudio Magris, an ihrem Stand begrüßen. furt aus (14. – 18. Oktober 2009). Dabei Universitätsverlage Italiens (z. B. aus Rom, Literatur war. Am letzten Tag konnten die standen vor allem die Publikationen zum Florenz, Pisa, Siena und Triest), so dass Dr. Heidemarie Schirmer Bauhaus-Jahr wie »Der Bauhaus-Spazier- der Stand für das Publikum eine unüber- Universitätsverlag gang« und »Die Bauhaus-Bibliothek« im sehbare Präsentation an wissenschaftlicher Mittelpunkt, aber auch die Veröffentlichungen zur Stadtentwicklung in Bad Langensalza und aus der Schriftenreihe des Nietzsche-Kollegs, das am 15. Oktober sein 10-jähriges Bestehen feierte, so- Verlag wie weitere neue Bücher waren zu sehen. Der Stand der AG Univerlage präsentierte sich als ein Gemeinschaftsstand, an dem 59 sich die Mitglieder der AG präsentieren (Bamberg, Berlin, Bozen, Chemnitz, GötClaudio Magris (Mitte) am Stand der Universitätsverlage. Foto: Beate Bergmar, Universiypress Kassel »Weimar bleibt das Herz meiner Erinnerungen« Alumni der Bauhaus-Universität Weimar berichten (15) Husameldin Salah Mahmoud studierte eine kleine Stadt, aber reich an Kunst und von September 1990 bis November 1998 Kultur. Die Bauhaus-Universität Weimar ist Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Uni- eine der bedeutendsten Hochschulen ihrer versität Weimar. In dieser Zeit lernte er Art in der ehemaligen DDR gewesen, die die deutsche Sprache, Kultur, Land und sich durch ein breites Spektrum bauwis- Leute kennen und schloss seine Ausbil- senschaftlicher Fachgebiete auszeichnete. dung erfolgreich als Diplom-Bauingenieur Die Ausbildung hier hatte und hat einfach ab. Nach verschiedenen Jobs in Stuttgart einen sehr guten Ruf. kehrte er Deutschland 2004 den Rücken. Seit fast fünf Jahren lebt und arbeitet er Husameldin Salah Mahmoud an seinem Arbeitsplatz in Dubai. Fotos: privat Was sind Ihre wertvollsten Erinnerungen nun schon in den Vereinigten Arabischen auf die Baustellen zu liefern und diesen an Ihre Zeit in Weimar? Wurden Sie von Emiraten. Über seine Erfahrungen in Wei- frisch zu halten, bis er an seinem Einsatz- Seiten der Bauhaus-Universität Weimar mar und sein Arbeiten im Ausland sprach ort angekommen ist, manchmal in mehre- während Ihrer Zeit hier unterstützt? er mit Claudia Goldammer. Sie leben nun schon fast seit fünf Jahren ren hundert Metern Höhe. Damit einher geht die Entwicklung von neuen Betonmi- Weimar war, ist und bleibt das Herz mei- schungen, die spezifisch auf die Wünsche ner Erinnerungen in meinem ganzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. und den Bedarf unserer Kunden zuge- Leben. Freunde, Straßen, Cafes und die Warum haben Sie Weimar und schließ- schnitten sind. Um diese zu entwickeln Mensa: Einfach alles ist immer noch lich auch Deutschland nach Ihrem Studium und abzustimmen, sind natürlich auch in meiner Erinnerung, als wäre ich erst verlassen? Meetings und Konferenzen mit Projektma- gestern von dort weggegangen. nagern und Kunden ein wichtiger Bestand- Ich muss wirklich sagen, die Bauhaus- Ich habe den Vorteil, dass ich deutsch, eng- teil meines Jobs. Dabei kommt es natürlich lisch und arabisch fließend sprechen und auf Fachwissen, aber auch auf Kommuni- Universität Weimar hat damals die ausländischen und die deutschen Studieren- schreiben kann. Da die Arbeitslage als Bau- kationsbereitschaft und Einfühlungsver- den richtig zusammen integriert durch ingenieur nach meinem Abschluss damals mögen an. Ein weiterer wichtiger Aspekt viele von ihr gut organisierte Veranstal- 1998 schwierig war, bin ich schließlich nach meiner Tätigkeit ist außerdem die finanzi- tungen, Exkursionen, Ausflüge und mehr. Dubai gezogen. Ursprünglich bin ich aus elle Seite, also Kostenkalkulationen, und dem Sudan, aber die Arbeitschancen in den last but not least: dafür sorgen, dass alle Wie haben Sie die deutsche Kultur und Vereinigten Arabischen Emiraten waren Bezahlungen termingerecht eingehen. Lebensweise kennengelernt? Was sind die größten Unterschiede zum Leben in Ihrer damals vielversprechender. Heute sieht die Situation ja etwas anders aus und ich hätte Inwieweit hat Sie Ihr Studium des Bauin- vielleicht hier bleiben können. genieurwesens in Weimar auf Ihre jetzige berufliche Tätigkeit vorbereitet? Sie arbeiten derzeit in Dubai bei Unibeton Heimat? Die deutsche Kultur und die Lebensweise waren für mich einfacher als ich erwar- Ready Mix, einem großen internationalen Ich betrachte mein Studium in Weimar als Unternehmen in der Beton Industrie als Fundament für meinen Erfolg als Bauinge- Sales Account Manager. Was genau sind nieur, als Betontechniker und als Verkäufer. Ihre Aufgaben? Das fachliche Wissen, das systema- Nachdem ich nach Dubai gekommen war, welches ich in Weimar gelernt habe, sind habe ich zunächst als Projekt-Manager für der Schlüssel für jede Herausforderung in verschiedene Unternehmen gearbeitet, den Vereinigten Arabischen Emiraten. tet hatte. Ich sollte nur bleiben, wie ich tische Denken und das logische Arbeiten, Alumni bevor ich schließlich zu Unibeton Ready 60 Mix wechselte. Als Sales Account Mana- Warum haben Sie sich Weimar als Studien- ger habe ich dort ein sehr breites und ort ausgesucht? interessantes Aufgabenspektrum. So analysiere und erforsche ich den Baumarkt, Das Studium in Deutschland war überall für um unseren Kunden zeitgemäße Produkte seine Fortschrittlichkeit bekannt. Außerdem anbieten können. Ein Schwerpunkt dabei ist Deutsch eine der meist genutzten Spra- ist beispielsweise das Problem, frischen chen der Welt. Ein anderer und auch wich- Beton bei sehr hohen Außentemperaturen tiger Grund war die Stadt selbst. Weimar ist Großer Betonierauftrag mit 16.000 m3 Beton. Impressum des Universitätsjournals »der bogen« Herausgeber Der Rektor der Bauhaus-Universität Weimar, Prof. Dr. Gerd Zimmermann bin und vor allem andere Kulturen und Aber es ist für jeden, der damit umgehen (V.i.S.d.P.) Lebensweisen respektieren. Ich war so und es aushalten kann, unbedingt emp- Chefredakteur eingebunden und integriert mit der deut- fehlenswert. Für sich selbst lernt man eine Jörg Dietrich (jd) schen Kultur und Lebensweise, dass ich Menge dazu. die deutsche Staatsbürgerschaft bean- Redaktion Annika Nestler, Yvonne Puschatzki tragt und bekommen habe. Ich wäre gern Sind Sie bis heute in Kontakt mit ehema- Redaktionelle Mitarbeit hier geblieben, aber trotz der intensiven ligen Professoren oder Kommilitonen? Kristin Reinhardt (archit), Claudia Gold- Arbeitssuche nach meinem Diplom und ammer (bauing), Rüdiger Haufe (gestal- vielen kurzzeitigen Arbeitsmöglichkeiten, Leider habe ich keine Kontakte mehr zu tung), Antje Klahn (medien) einen festen Job als Bauingenieur habe ich ehemaligen Professoren, aber zu einigen E-Mail damals nur in Dubai gefunden. Also bin Kommilitonen und Freunden schon. Ich [email protected] ich schweren Herzens gegangen. besuche Deutschland auch ab und zu, je Postanschrift nachdem, wie es meine Zeit erlaubt, und der bogen, Bauhaus-Universität Weimar, Konnten Sie während des Studiums auch freue mich immer sehr, wenn ich Weimar Universitätskommunikation, Berufserfahrung in Deutschland sammeln wiedersehe. Marienstraße 9, 99423 Weimar Sicherlich hat Sie ab und zu auch das Christiane Zuleger Heimweh gepackt. Wie haben Sie diese Titelbild Situationen gemeistert und welchen Rat Bauhausmaschine, Stefan Kraus Satz und Gestaltung und wenn ja, inwieweit unterscheidet sich die Arbeitsmentalität zu der in Ihrer Heimat? Richtig langjährige Berufserfahrungen geben Sie anderen Studierenden, die Fotos Trennseiten habe ich erst in Dubai gesammelt. Was fernab der Heimat studieren? Ausstellung Diatomeen, Fotos von ich in Deutschland gemacht habe, war mir Alexander Lembke nicht genug. Zwar habe ich meine Promo- Das Heimweh hat mich in meiner Studi- Erscheinungsweise tion für einen Job bei der Siemens AG als enzeit immer und immer wieder getroffen, Zweimal im Semester Bauplaner in Stuttgart unterbrochen und aber ich habe es mit viel Hilfe von guten Erscheinungsdatum auch noch als Bauingenieur für ein kleines und lieben Menschen in meinem Leben Dezember 2009 Projekt auch in Stuttgart bei einem Ener- bekämpft. Sich nur zu verstecken, ist keine Auflage giebüro gearbeitet, aber erst in Dubai hat Lösung gegen Heimweh. Jedem Betrof- 2.000 Exemplare sich meine Arbeitserfahrung verfestigt. fenen gebe ich den Rat, hinaus zu gehen Druck Trotzdem ist mir natürlich aufgefallen, dass und sich als freundlicher und produktiver Druckerei Gutenberg GmbH Weimar die Arbeitsmentalität in den Vereinigten Mensch in der Gesellschaft zu zeigen – Hinweis Arabischen Emiraten sehr unterschied- dann wird das Heimweh ganz schnell ver- Mit vollem Namen gekennzeichnete lich im Vergleich zu Deutschland ist. Viel gessen sein. schwieriger und durch die extreme MultiNationalität noch schwieriger zu verstehen. Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Vielen Dank für das Gespräch. Redaktion wieder. Kürzungen, redaktionelle Änderungen und das Zurückweisen von Manuskripten ohne Begründung behält sich die Redaktion vor. Manuskripte werden nur in deutscher Sprache angenommen. »der bogen« ist online verfügbar unter www.uni-weimar.de/bogen Alumni ISSN 1866-7880 www.uni-weimar.de Baustelle in Dubai. 61 www.uni-weimar.de