BZ: Moderator, Komiker, Parodist, die Stimme von Wum

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BZ: Moderator, Komiker, Parodist, die Stimme von Wum
BZ: Moderator, Komiker, Parodist, die Stimme von Wum und Wendelin... Es gibt zahlreiche Berufsbezeichnungen
zu Ihrem Namen im Internet. Welche ist am treffensten?
Knör: Ich bin Showmaster, etwas, das es eigentlich heute gar nicht mehr gibt. Ich schreibe meine eigenen
Texte, ich greife aktuelle Ereignisse auf der Bühne auf, zeichne Karikaturen, singe, spiele Saxofon, parodiere – und
ich möchte mit allem Menschen berühren. Meine Show ist sehr aufwändig und hat viele Zwischentöne. Mir geht es
um mehr als um die Lacher nach der Pointe.
BZ: Sie haben bereits als 17-Jähriger durchs Vorabendprogramm des WDR geführt. Wann haben Sie Ihren
Entschluss gefasst, Entertainer zu werden und die künstlerische Laufbahn einzuschlagen?
Knör: So als Zwölfjähriger wusste ich, dass ich auf die Bühne wollte. Als ich dann als 15-Jähriger Kandidat
in Rudi Carrells Samstagabendshow „Am laufenden Band“ war, wusste ich: Ich werde Rudi Carrell.
BZ: Ist er Ihr Vorbild?
Knör: Absolut. Von ihm ging ein ganz starker Impuls aus. Um bei seiner Show dabei sein zu können, habe ich als
15-Jähriger bei der Anmeldung sogar die Unterschrift meiner Mutter gefälscht. Ich habe mir damals jede Sendung
von ihm angesehen. Später habe ich als Schüler außerdem in Sendungen hospitiert und mir vieles abgeschaut. Es
gibt ja schließlich keinen Ausbildungsberuf Künstler oder Showmaster.
BZ: Wie erwirbt man sichdann seine Qualifikationen?
Knör: Als Künstler muss man nicht seinen Weg gehen, sondern einen Trampelpfad, den noch keiner gegangen ist.
Man muss sich ausprobieren, Fehler machen und das, was beim Publikum ankommt, behalten und ausbauen.
Später dann schaut man sich auch vieles bei anderen ab. Es ist eine Ochsentour. Ganz wichtig dabei ist der eigene
Humor.
BZ: Mit dem Namen Jörg Knör verbinden viele Menschen unterhaltsame Parodien. Sie haben nach eigenen
Bekunden mehr als 70 Personen in Ihrem Fundus. Wenn parodieren Sie am liebsten? Wer lässt sich besonders
leicht beziehungsweise schwer parodieren?
Knör: Beim Parodieren gibt es kein leicht oder schwierig. Die Alternative heißt: geht oder geht nicht. Wichtig ist
das Original. Es muss stimmlich so sein, dass die Menschen sofort an die entsprechende Person denken, zum
Beispiel das Gestammel eines Boris Becker, das Genöle eines Udo Lindenberg oder das Geschnatter eines Karl
Lagerfeld.
BZ: Wie reagieren die Betroffenen auf Ihre Parodien?
Knör: Sie fühlen sich in der Regel geschmeichelt, manche auch ertappt. Für viele ist es ein Kompliment, parodiert
zu werden, denn es heißt für sie, dass sie noch en vogue sind.
BZ: Sie treten im Fernsehen auf und stehen auf der Bühne. Wo fühlen Sie sich am wohlsten?
Knör: Auf der Bühne, ganz klar. Das Fernsehen ist ein notwendiges Schaufenster, denn leider reicht Qualität
heutzutage nicht, um das Publikum anzulocken. Doch die Auftritte im Fernsehen machen mich nicht satt, denn
hier kann ich immer nur einen kleinen Ausschnitt meines Könnens präsentieren. Auf der Bühne fühle ich mich
wohl. Da habe ich Zeit und kann alles zeigen, was ich kann. Das macht Spaß, da fühle ich mich wohl und muss
aufpassen, dass ich auch wieder runterkomme.
BZ: Was erwartet die Besucher bei Ihrem Gastspiel am 26. September in der Alten Molkerei in Ramsdorf?
Knör: Alles, was aktuell ist. Ursula von der Leyen singt einen Marsch und Roberto Blanco über seine Schulden. Wir
feiern mit Udo Lindenberg, den 80. Geburtstag von Karl Lagerfeld, und Udo Jürgens runden Geburtstag ziehen wir
vor... Vor allem werden wir einen großen Lkw voller Technik mit nach Ramsdorf bringen, und wenn das Licht
ausgeht, werden die Gäste sich vor einer Multimedia-Kulisse der früheren Harald-Schmidt-Show wiederfinden. Es
lohnt sich...

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