Klein, aber oho: Barcodes sind eine Herausforderung für

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Klein, aber oho: Barcodes sind eine Herausforderung für
SCHWERPUNKT ETIKETTEN UND VERPACKUNGEN
Klein, aber oho: Barcodes sind eine
Herausforderung für Druckunternehmen
INKJETDRUCK AUF PLASTIKKARTEN ó Barcodes zu drucken ist keine triviale Aufgabe. Die Anforderungen sind,
besonders bei Dis-countern, hoch und lassen sich nicht mit jeder Drucktechnologie und jeder Tinte umsetzen. Für die
Qualitätskontrolle kommen unter anderem die von der REA Elektronik GmbH entwickelten Verifier-Systeme zum
Einsatz, mit denen überprüft werden kann, ob die Barcodes der geforderten Qualität entsprechen.
ó Nahezu alle Produkte des modernen Lebens tragen kodierte Informationen. Herstellerdaten,
Haltbarkeitsdaten, Produktidentifikationen, Preise, Artikelnummern, und vieles mehr werden in
maschinenlesbaren Strich- und 2D-Codes auf
dem Produkt aufgebracht. Die Codes müssen an
vielen Stellen der zwischen- und innerbetrieblichen Warenlogistik zuverlässig, schnell und fehlerfrei lesbar sein. Vor allem die Schnelligkeit ist
an den Kassen von Supermärkten und anderen
Warenhausketten von großer Wichtigkeit, denn
gerade an dieser Stelle ist Zeit Geld.
WER DRUCKT BARCODES? Novo in Bonn produziert Plastikkarten, Kartenträger und Kartenanträge in den unterschiedlichsten Größen, Formen und Formaten, die mit Barcodes bedruckt
werden. Das mittelständische Familienunternehmen wurde 1901 gegründet und stellte zuerst
Organisationsmittel für den Schuhhandel und
Apotheker-Bestandskarten aus PVC her. Der
Schwerpunkt verlagerte sich auf Organisationsmittel für den Außendienst, wie Ordner, Koffer
und Klemmbretter (Clipboards) sowie Terminplaner (Time/system), die Novo veredelt und vertreibt. Seit mehr als 40 Jahren ist das Bonner
Unternehmen in der Kunststoffkartenproduktion tätig. Im heutigen Haupt-Umsatzfeld, der
Erstellung und Bedruckung von Kundenkarten,
personalisierten Kartenanträgen, Geschenkkarten und Biokarten, kommen auch verschiedene
Strichcodes zum Einsatz.
Bei den so genannten Giftcards, die mit festen
Geldwerten und Guthaben oder individuell aufladbar erhältlich sind, dienen diese Barcodes zur
Stichprobenkontrolle der Barcodequalität auf GiftCards mit dem REA Verifier.
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Was früher Gutscheine waren, sind heute Giftcards. Fast jedes größeres Geschäft bietet mittlerweile welche an.
Nur: Der Druck der Barcodes auf Karte und Kartenträger ist kompliziert und erfordert bestimmte Qualitäten.
Identifizierung und Aktivierung am POS. Der
Wert der jeweiligen Geschenkkarten wird erst
dann aktiviert, wenn der Barcode auf dem Kartenträger an der Kasse eingescannt und der Preis
bezahlt wurde. Dabei muss sichergestellt sein,
dass der Barcode auf dem Kartenträger und der auf
der Karte selbst übereinstimmen. Denn erst nach
der Aktivierung ist die Karte über den Barcode
in der Datenbank abgespeichert und kann eingelöst werden. Karten, die nicht aktiviert wurden,
sind dadurch reine Werbeträger ohne Wert.
LESBARKEIT IST TRUMPF. Der Druck auf Kunststoffkarten und Kartenträger aus hochwertigem
Karton für vielfältige Anwendungen hat bei Novo
eine lange Tradition. Beim Druck der Barcodes
auf die Karten und Kartenträger ist höchste Sorgfalt geboten. Barcodes müssen am POS direkt
beim ersten Scanvorgang korrekt erfasst werden,
um die Verarbeitungszeiten zu reduzieren.
Ein Auftraggeber monierte beispielsweise, dass
die Barcodes der Kartenträger an der Kasse zweioder dreimal durchgezogen werden mussten,
bevor diese eingelesen wurden. Dies waren Verarbeitungszeiten, die er nicht akzeptieren konnte und wollte. Dazu Thomas Ehm, Geschäftsführer von Novo: „Der Kunde präsentierte uns als
Beweis den Bericht eines REA-Verifiers, der unseren Strichcode nur als Grade 1 in der Skala von
1 bis 4 auswies. Zur besseren Lesbarkeit verlangte er aber einen Grade 2,5 bis 3.
Bei Tests zur Qualitätssicherung stellte sich
heraus, dass Barcodes teilweise mehrfach gescannt
werden mussten, bis der Code korrekt erfasst wurde. Die Überprüfung der per Inkjet gedruckten
Qualität ergab ein nicht befriedigendes Ergebnis, woraufhin wir uns auf die Suche nach einem
qualitativ hochwertigen Inkjet-Drucker und einen
Barcode-Verifier begaben, die die sichere Lesbarkeit der gelieferten Produkte garantieren sollten.“
Klaus Sillaber, Produktionsleiter, erklärt das weitere Vorgehen: „Wir haben uns mit REA in Verbindung gesetzt und uns beraten lassen. Einmal
über den Verifier, aber darüber hinaus über die
Möglichkeit, unsere Druckqualität bei den Barcodes zu verbessern. Denn wir dachten, dass eine Firma, die Barcodes testen kann, auch hervorragende Barcodes drucken können muss.“
KERNGEBIET KENNZEICHNUNG. REA Elektronik in Mühltal-Waschenbach beschäftigt sich seit
seiner Gründung 1982 mit der Entwicklung industrieller Kennzeichnungssysteme zum berührungslosen Beschriften, Codieren und Markieren unterDeutscher Drucker | Nr. xx | xx.xx.xxxx
SCHWERPUNKT ETIKETTEN UND VERPACKUNGEN
schiedlichster Produkte und Oberflächen. Die
REA-JET-Systeme sind bei einer Vielzahl von
Industrieunternehmen installiert, die Stahl, Holz,
Gummi und Kunststoff verarbeiten. Sie beherrschen laut Hersteller auch anspruchsvolle Kodieraufgaben in der Pharma-, Lebensmittel- oder Verpackungsindustrie. Zum Lieferprogramm gehören Großschrift Tintenstrahldrucker, hochauflösende Tintenstrahldrucker mit HP- oder PiezoTechnologie, Kleinschrift-Tintenstrahldrucker
(CIJ), Laser-Systeme, Signiersysteme sowie Etikettier-Systeme für Anwendungen in allen Industriebereichen. Dabei versteht sich REA als Systemlieferant für maßgeschneiderte Lösungen aus
einer Hand. Eine der Stärken des Unternehmens
ist die Realisierung von Individuallösungen.
PROBLEM-URSACHE ERKANNT. Dirk Zehm,
Produktmanager bei REA Elektronik, war Klaus Sillabers Ansprechpartner und er schildert das Problem so: „Novo setzte zum Druck der Barcodes auf
die Kartenträger die Continuous-Inkjet-(CIJ)Technologie ein. Bei sehr hohen Anforderungen
ist diese Technologie allerdings nicht geeignet, Barcodes in der geforderten Qualität zu drucken.
Der CIJ setzt Tintenpunkte neben- oder untereinander, so erscheinen Barcodes eines CIJ bei Vergrößerung als Aneinanderreihungen von Punkten, bei denen das Lesegerät auch schon mal
einen Zwischenraum erfassen kann. Das führt
dann zu Lesefehlern.“
LÖSUNG GEFUNDEN. Für die Anforderungen
von Novo empfahl Zehm den REA JET HR. Dieser hochauflösende Tintenstrahldrucker nutzt
die HP-Thermal-Inkjet Technologie, die häufig
auch in Office-Druckern zur Anwendung kommt.
Das System eignet sich besonders, so der Hersteller, gut für die Branchen Pharma, Lebensmittel,
Holz, Papier und bei der Beschriftung von Verpackungen sowie bei der Serialisierung und bei
Track-&-Trace-Projekten. Mit seiner höchsten einstellbaren Druckauflösung von 600 dpi druckt es
alphanumerische Texte, Barcodes, 2D Codes,
Datamatrix-Codes oder Logos sowohl auf saugfähige und nicht saugfähige Oberflächen.
Darüber hinaus riet Zehm zu einer zur Anwendung passenden Tinte. Von denen für das HP
basierende System verfügbaren Tintentypen –
wasserbasierende Tinten mit gelösten Farbstoffen, mit Farbstoffen in Pigmentform, mit unter-
Deutscher Drucker | Nr. xx | xx.xx.xxxx
Der REA Jet HR druckt qualitativ hochwertige Barcodes mit hoher Geschwindigkeit auf die Kartenträger der
Giftcards. Zum Einsatz kommt dabei eine Piezo-Inkjet-Technologie von Hewlett Packard.
schiedlichen Alkoholanteilen, für Hochtemperaturanwendungen, schnell trocknend und in
den verschiedenen Farben – empfahl er die Tinte REA Dye Black. Diese eigneten sich für die
Anwendung bei Novo am besten, da die Tinte
auf dem hochwertigen Kartenträger sofort trockne. Zudem besitzen Ausdrucke mit dieser Tinte
eine gute Schwärzung und eine hohe Kantenschärfe. Die lange Offenzeit der Kartusche trage
Ihren Teil zur Akzeptanz dieser Lösung bei. Die
Empfehlung konnte REA aussprechen, weil sie
im eigenen Hause Tests auf vom Kunden zur Verfügung gestelltem Material durchgeführt hatte.
SOFTWARE. Die Anbindung des Drucksystems
an den übergeordneten PC übernahm ein Programmierer von Novo – mit Handbuch und telefonischer Unterstützung von REA. Die Software
für die Anbindung des REA Jet HR war innerhalb
einer Woche einsatzbereit. Das Gerät, seine Funktionen und seine Programmierung sind zum
Großteil selbsterklärend, so der Hersteller. Auch
die Labelstruktur und Kommunikationsbefehle,
die in XML ausgeführt sind, erleichterten die
Arbeit. Die vom REA Jet HR zur Verfügung gestellten Befehle und Online-Informationen ermöglichen es dem PC Programm, während des automatisch ablaufenden Drucks die Daten für die
nächste Karte zu übertragen. Dieser Kommunikationsablauf – einschließlich der Übertragung der
variablen Daten – ist so schnell, dass keine Blockdatenverarbeitung oder ähnliches nötig ist. Nach
Inbetriebnahme des Systems, zeigte der Verifier
bereits für den ersten Druck den Grade 4.
Novo installierte ebenfalls einen REA ScanCheck 3 Verifier, um seinen Kunden eine dauerhaft gleichbleibende Lesbarkeit der Codes zu
garantieren und diese während der gesamten Produktion durch Stichproben zu sichern. Der Verifier prüft die Code-Qualität nach internationalen
Normen und GS1-Spezifikationen sowie auf
inhaltliche Richtigkeit. Durch den Einsatz des
Verifiers ist Novo in der Lage, seinen Kunden auf
Wunsch auch ein Qualitätszertifikat über die
Güte der Barcodes zu liefern.
Hans-A. Redemann
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