Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid

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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
Soziale Probleme
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Soziale Probleme
Band 2004/1
bearbeitet von
Hermann Schock
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2004
ISSN:
Herausgeber
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
0938-605x
Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft
Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn
Hermann Schock
Udo Riege, Siegfried Schomisch
Informationszentrum Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den
Ländern gemeinsam bereitgestellt.
© 2004 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .............................................................................................................................................7
Sachgebiete
1
Armut, Obdachlosigkeit ..................................................................................................11
2.1
Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand..........................................................61
2.2
Altern und Lebensbedingungen im Alter ........................................................................78
2.3
Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter........................................................................112
3.1
Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische
Integration .....................................................................................................................136
3.2
Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter .................................................171
4
Krankheit, Pflege, Rehabilitation ..................................................................................194
5
AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) .................................................310
6
Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele)..........315
7
Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.).........................................350
Register
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................383
Personenregister ............................................................................................................................385
Sachregister...................................................................................................................................399
Institutionenregister.......................................................................................................................421
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................435
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................435
soFid Soziale Probleme 2004/1
Vorwort
7
Vorwort zum soFid „Soziale Probleme“
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen
Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl
spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie
hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zuläßt.
***
Im Scope des soFid „Soziale Probleme“ vereint sind einige gesellschaftlich virulente soziale
Brennpunkte. Ihre Zusammensetzung ist weniger auf eine systematische Auswahl sondern vielmehr auf den Abgrenzungsvorgang mit dem Gesamtprogramm des soFid zurückzuführen. Dieses
Programm enthält eine ganze Reihe von Titeln wie z.B. „Kriminal- und Rechtssoziologie“, denen
soziale Problemlagen zuzuordnen sind. Insofern ist der Dienst "Soziale Probleme" eher residual zu
verstehen, innerhalb dem nahezu jeder Brennpunkt einen selbständigen Dienst konstituieren könnte, was aus rein quantitativen Gründen unterbleibt.
Bei der Durchsicht dieses Dienstes ist zu beachten, dass historische und entwicklungspolitische
Themen weitgehend ausgegliedert sind. Sozialmedizinische Themen sind im soFid „Gesundheits-
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Vorwort
forschung“ und Ausländerfragen im soFid „Migration und ethnische Minderheiten“ schwerpunktmäßig berücksichtigt.
Die einzelnen Problembereiche sind zu umreißen:
Das erste Kapitel ist den Themen Armut und Obdachlosigkeit gewidmet. Im Wesentlichen sind
es Arbeiten zu Lebenslagen ohne Einkommen bzw. mit Niedrigsteinkommen wie Sozialhilfebezug, weiterhin zu Arbeits- und Wohnungslosigkeit sowie ihrer (subjektiven) Bewältigung. Auch
die Behandlung von Extremlagen Jugendlicher und alter Menschen ist hier eingruppiert.
Das folgende Kapitel zur Alterns-Thematik ist in drei Abschnitte gegliedert und beginnt mit den
Beschäftigungs- und Qualifizierungsbedingungen, dem Leistungsvermögen älterer Arbeitnehmer
und dem (gleitenden) Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand. Auch enthalten sind
Arbeiten zur Wiederbeschäftigungsperspektive älterer Arbeitsloser. Die thematische Spanne des
zweiten Abschnitts Altern und Lebensbedingungen im Alter reicht von den Entwicklungen
subjektiver Befindlichkeiten und sozialer Beziehungen, der Bildungsbeteiligung, dem Freizeitverhalten, der Mediennutzung bis hin zur Selbsthilfe, den materiellen Grundlagen der Lebensführung
und dem Konsumverhalten. Der dritte Abschnitt ist auf den letzten Lebensabschnitt mit seinen
massiven Einschränkungen und der Unselbständigkeit bezogen und referiert Arbeiten zur Hilfsbedürftigkeit einerseits und dem Infrastrukturangebot andererseits, d.h. dem Angebot von Diensten
im Spektrum ambulanter und stationärer Betreuung/Behandlung.
Das dritte Kapitel hat die Situation jugendlicher und erwachsener Behinderter zum Thema.
Einbezogen sind alle Behinderungsarten, Schweregrade wie auch die Mehrfachbehinderungen.
Aus methodischer Sicht dominiert in den Arbeiten der Anwendungsbezug: Formuliert werden
Anforderungen an die Familien, den Wohnungsbau und das Bildungswesen. Konzipiert und evaluiert werden Modelle der Betreuung/Behandlung. Im nachfolgenden Unterkapitel zusammengefasst
sind alle Arbeiten zur Gestaltung der beruflichen Ausbildung, der Arbeitsplätze, der Integration in
den Arbeitsmarkt und in den Betrieb. Weiterhin enthalten sind Entwicklungen technischer und
anderer Hilfen wie auch Studien zur Errichtung und den Betrieb von Werkstätten.
Krankheit, Pflege, Rehabilitation sind die Stichworte, die das vierte Kapitel umreißen. Zentral
dabei ist das subjektive Erleben somatisch, psychosomatisch oder psychisch bestimmter Krankheitssituationen je Alterstufe. Die Strategien der Prävention - Behandlung - Nachbehandlung Beschäftigungstherapie fügen sich ein. Die Befassung mit den Umgebungsbedingungen Kranker
zählt mit zum Gegenstandsbereich wie auch die mit dem Sterben, dem Tod und Selbstmord. Zum
Thema „AIDS“ ist ein separates Kapitel nachfolgend eröffnet.
Thematisch schließt das fünfte Kapitel unmittelbar an. Zusammengefasst sind hier die sozialwissenschaftlichen Beiträge - die gesundheitspolitischen sind einbezogen - zur AIDS -Problematik in
den Dimensionen von Präventionspolitik, (sexueller) Verhaltensmodifikation, allgemeiner und
medizinischer Versorgung Infizierter, Umgebungsbedingungen in Familie und am Arbeitsplatz.
Im folgenden Kapitel sind - wie im vorausgehenden - alle sozialwissenschaftlich bearbeiteten
Fragestellungen zum Problembereich Sucht zusammengetragen. Gegenstand sind somit alle ihre
Varianten wie Medikamenten-, Drogen-, Spielsucht und Alkoholismus. Dazu ihrer Prävention
bzw. der darauf ausgerichteten Politik, ihrer Behandlungsmethoden und Institutionen und deren
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Erfolgsaussicht; weiterhin Folgen der Sucht (insbes. im Straßenverkehr). „Sucht“ in Verbindung
mit AIDS siehe vorhergehendes Kapitel.
Die Lage verschiedener Randgruppen wie die der Prostituierten, Transsexuellen, Homosexuellen,
Trebegänger, gewaltgeneigten Jugendlichen, Kriminellen ist Thema des letzten Kapitels. Entwicklungen und Rechtslagen sind gleichermaßen Gegenstand wie auch die Einstellungen der Bevölkerung zu diesen Randgruppen. Maßnahmen zur Integration nicht nur im Politikfeld sowie ihre Erfolgsaussichten zählen mit zum Scope. Ausschließlich dem Kapitel „AIDS“ zugeordnet sind Arbeiten zu HIV-infizierten Randgruppenmitgliedern.
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1 Armut, Obdachlosigkeit
[1-L] Backert, Wolfram:
Leben im modernen Schuldturm: Überschuldung von Privathaushalten und soziale Milieus
in den alten und neuen Bundesländern ; eine qualitative Studie, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 384), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 212 S., ISBN: 3-63150546-9
INHALT: "Der vorliegende Band beschreibt das Leben von überschuldeten Haushalten in der
Bundesrepublik Deutschland entlang sozialstruktureller Parameter. Im Rahmen einer qualitativen Fallstudie und mit Hilfe ausführlicher Falldarstellungen wird der Frage nachgegangen,
ob sich Überschuldung - wie der bisherige Stand der Forschung nahelegte - eher auf die unteren Segmente der Sozialstruktur der Bundesrepublik beschränkt, oder auch die oberen Bereiche des Kontinuums sozialer Ungleichheit berührt werden. Neben einer ausführlichen Darstellung bisheriger Arbeiten zum gravierenden Problem der Überschuldung und dem Versuch
einer systematischen Einordnung der Problematik in die Sozialstrukturanalyse und die Armutsforschung, gibt das Buch einen materialreichen Einblick in die alltäglichen Probleme
von überschuldeten Haushalten." (Autorenreferat)
[2-F] Becker, Rolf, PD Dr. (Bearbeitung):
Generationen und Familien in Dresden
INHALT: Anhand von Quer- und Längsschnittdaten über Dresdner Familien, die per postalischer
Erhebungen gesammelt wurden, wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen der
strukturelle Umbruch nach dem Zusammenbruch der DDR und die lang anhaltende Massenarbeitslosigkeit auf die Eltern-Kind-Beziehungen haben. Wie wirken sich ökonomische Belastungen auf das Familienklima aus? Welche Ressourcen können Dresdner Familien mobilisieren, um die Konsequenzen sozioökonomischer Verlust und Deprivation zu verarbeiten.
Welche Folgewirkungen hat die Verschlechterung der Ressourcen und des Familienklimas
auf die persönliche Entwicklung von Kindern und auf ihren Bildungserfolg? Wird der Effekt
von ökonomischen Sorgen, Arbeitslosigkeit und Armut für das Familienklima, die Partnerschaftsbeziehungen, die intergenerationale Solidarität und die persönliche Entwicklung der
Kinder überschätzt, wenn die Klassenlage des Elternhauses und die "Vorgeschichte" der Eltern-Kind-Beziehungen unberücksichtigt bleiben? Geklärt werden soll die Frage, ob es einen
kausalen Zusammenhang zwischen ökonomischen Verlusten und Beeinträchtigung des Familienklimas gibt. Eine konkurrierende Annahme wäre, dass dieser Kausalzusammenhang ausschließlich für untere, negativ privilegierte Sozialschichten und für minder gebildete Eltern
zutreffend ist. Dagegen ist nicht ausgeschlossen, dass ökonomische Verluste und Deprivationserscheinungen vornehmlich einen Verstärkungseffekt für ein bereits beeinträchtigtes Familienklima haben. Und schließlich kann angenommen werden, dass die Höhe und Dauerhaftigkeit von sozioökonomischen Verlusten die entscheidende Rolle spielen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dresden
ART: gefördert BEGINN: 1997-04 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landeshauptstadt Dresden Stadtplanungsamt
INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Sozialisationsforschung und empirische Sozialforschung (09107 Chemnitz)
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KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[3-L] Becker, Rolf; Lauterbach, Wolfgang:
Familie und Armut in Deutschland, in: Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Kontinuität und Wandel
der Familie in Deutschland : eine zeitgeschichtliche Analyse, Stuttgart: Lucius u. Lucius, 2002, S.
159-182, ISBN: 3-8282-0218-7 (Standort: UuStB Köln(38)-29A373)
INHALT: Die Verfasser beschreiben die Entwicklung der Einkommensarmut unter Familien in
Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Für die Zeit zwischen 1950 und 1990
wird zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR unterschieden, für die Zeit
nach 1990 zwischen Ost- und Westdeutschland. Darüber hinaus geht der Verfasser auf die
These von der Entstehung einer neuen Unterklasse infolge dauerhafter Einkommensnachteile
und Armut ein. Hier geht es um die Übertragung von Benachteiligungen der Eltern auf die
Kinder, die zur Reproduktion einer Unterklasse in der Generationenabfolge führen würde.
Abschließend werden langfristige Konsequenzen von Armut für Kinder diskutiert. Die Untersuchung zeigt, dass das Armutsrisiko in Deutschland abhängig ist von der Zahl der Kinder einerseits und der Zahl der Einkommensbezieher in der Familie andererseits. Die Indifferenzen
der Gesellschaft für Kinder und die anwachsenden Armutsrisiken, so das Fazit der Verfasser,
verschärfen die soziale Benachteiligung von Familien, die durch staatliche Transferzahlungen
nicht ausgeglichen wird. (ICE2)
[4-F] Behr, Iris; Hacke, Ulrike, Dipl.-Soz.; Freise, Dominique, Dr.; Mühlich-Klinger, Ilona,
Dr.phil.; Sautter, Heinz, Dr.rer.pol.; Ulbrich, Rudi, Dr.rer.pol.; Specht-Kittler, Thomas, Dr.;
Busch-Geertsema, Volker, Dipl.-Soz.; Ruhstrat, Ekke-Ulf, Dr.; Sellach, Brigitte, Dr.; EndersDragässer, Uta, Dr. (Bearbeitung); Wullkopf, Uwe, Dr.rer.pol. (Leitung):
Forschungsverbund "Wohnungslosigkeit und Hilfen in Wohnungsnotfällen"
INHALT: Umfang und Struktur von Wohnungsnotfällen und die Möglichkeiten der Prävention
unterliegen zurzeit tief greifenden Wandlungen. Diese hängen zusammen mit Entwicklungen
auf dem Wohnungsmarkt, mit sozio-demografischen Trends und Veränderungen in Lebensweisen und mit sich ändernden Strukturen in den Hilfesystemen und der Politik. Neben zu
erwartenden Härten für sozio-ökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen ergeben sich
aus diesen Wandlungen für Politik, Wohnungswirtschaft und Träger sozialer Hilfen hohe Risiken in Bezug auf Ziele, Ausgestaltung und Finanzierung der Maßnahmen zur Prävention
und Behebung von Wohnungsnotfällen. Vor diesem Hintergrund soll interdisziplinäres
Grundlagen- und Orientierungswissen für zukunftsgerechte Planungs- und Gestaltungskonzepte für die Hilfe in Wohnungsnotfällen erarbeitet werden. Dies beinhaltet die Analyse der
Wohnraumversorgung für betroffene Gruppen unter Berücksichtigung der Entwicklungen im
geschützten Marktsegment und besonderer Angebotsformen. Ermittlung der Lebensumstände
und Hilfebedarf. Umfassende Bestandsaufnahme des Hilfesystems in Deutschland und Erforschung der Leistungsfähigkeit innovativer Formen der Hilfe in Wohnungsnotfällen. Die Ergebnisse sollen in einem Konzept zur Erklärung und Überwindung von Wohnungslosigkeit
und sonstigen Wohnungsnotfällen integriert werden, um eine einheitliche Planungsgrundlage
zu schaffen.
METHODE: Drei Teilprojekte: Der Praxisbezug des Verbundes wird durch die BAG W hergestellt. Die Kooperation der Institute im Forschungsverbund wird durch eine gemeinsame Ko-
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ordinationsstelle im IWU unterstützt. Die Untersuchungen zum Hilfesystem werden durch die
GISS durchgeführt. Die Zielgruppen- und Bedarfsforschung erfolgt durch die GSF. Das IWU
untersucht schließlich im Forschungsteil zur Wohnungsversorgung und -politik ökonomische
und demografische Rahmenbedingungen des Wohnungsmarktes und deren Bedeutung für die
Wohnversorgung durch die Auswertung von Sekundärdaten. Detaillierter werden die Auswirkungen des sich reduzierenden Angebots an sozialgebundenen Wohnungen und der Privatisierung öffentlicher Wohnungsunternehmen analysiert und kommunale Ansätze zur dauerhaften Wohnraumversorgung evaluiert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (AS 3: Erhebung in 5 Städten, im Rahmen von kooperativen
Vorgehensweisen -Kommunen, Wohnungsunternehmen, freie Träger- mit Wohnraum versorgten Haushalten mit besonderen Zugangsproblemen zum Wohnungsmarkt; Auswahlverfahren: geplant: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: netto 2.500; AS 2: Wohnungsunternehmen: Expertengespräche in 5 Städten - AS 3: Expertengespräche in den 5 FallstudienStandorten und Mieterinterviews). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: netto
2.000; AS 2: Bewohner -in 5 Städten- privatisierter und bindungsfrei gewordener Wohnungen; Auswahlverfahren: total ausgew. Gebäude). Sekundäranalyse von Individualdaten (AS
1: Mikrozensus 1998 und Mikrozensus 2002.Wohnungsstichprobe 1978/1993). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Busch-Geertsema, Volker;
Ruhstrat, Ekke-Ulf: Zwischenbericht zum Teilvorhaben "Grundlagen für eine Politik zur
Verbesserung des Hilfesystems in Wohnungsnotfällen". Entwurf. Bremen 2003, 121 S.
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe e.V. (Postfach 130148,
33544 Bielefeld); Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt); Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISS- (Kohlhökerstr. 22, 28203 Bremen); Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V.
(Hammarskjöldring 129, 60439 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Behr, Iris (Tel. 06151-2904-0, e-mail: [email protected])
[5-F] Behrendt, Christina, Dr. (Bearbeitung); Alber, Jens, Prof.Dr. (Betreuung):
The effectiveness of the welfare state and poverty: social assistance schemes in a comparative
perspective
INHALT: Ausgehend von der Überlegung, daß Sozialhilfesysteme als "unterstes soziales Netz"
letztendlich über den "Erfolg" von sozialstaatlichen Sicherungssystemen bei der Bekämpfung
von Armut entscheiden, werden in dieser Arbeit Sozialhilfesysteme auf ihre Effektivität in
der Armutsvermeidung untersucht. Die international vergleichende Fallstudie versucht, Variationen in der Outcome-Dimension auf die institutionelle Gestaltung der Sozialhilfesysteme zurückzuführen. ZEITRAUM: 1990-1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Großbritannien, Schweden, OECD-Welt
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: Luxembourg Income Study). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (diverse
Quellen).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Behrendt, Chr.: At the margins of the welfare state: social assistance and the alleviation of poverty in Germany, Sweden and the United Kingdom. Aldershot: Ashgate 2002.+++Behrendt, Chr.: A safeguard against poverty? An analysis of the effec-
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tiveness of social assistance schemes in alleviating poverty in Germany, Sweden and the United Kingdom based on LIS data. Konstanz, Univ., Diss., 2000.+++Behrendt, Chr.: Do income
surveys overestimate poverty in Western Europe? Evidence from a comparison with institutional frameworks. in: Social Indicators Research, 58, 2002, 1-3, pp. 429-440.+++Behrendt,
Chr.: Löcher im sozialen Netz? Sozialhilfe und die Vermeidung von Armut in vergleichender
Perspektive. in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit, 33, 2002, 1, S. 113.+++Behrendt, C.: Holes in the safety net? Social security and the alleviation of poverty in
a comparative perspective. in: Sigg, R.; Behrendt, Chr. (eds.): Social security in the global
village. New Brunswick: Transaction 2002, pp. 333-358.+++Behrendt, Chr.: Löcher im sozialen Netz? Soziale Sicherheit und die Linderung von Armut in vergleichender Perspektive. in:
Sigg, R.; Behrendt, Chr. (Hrsg.): Soziale Sicherheit im globalen Dorf. Bern: P. Lang 2003,
pp. 507-540 (auch auf französisch erhältlich).+++Behrendt, Chr.: Do means-tested transfers
alleviate poverty? Evidence on Germany, Sweden and the United Kingdom from the Luxembourg Income Study. in: Journal of European Social Policy, 10, 2000, 1, pp. 23-41.
+++Behrendt, Chr.: At the margins of the welfare state: social assistance schemes in Germany, Sweden and the United Kingdom. in: Les Cahiers du Centre Canadien d'Etudes Allemandes et Europeennes/ Papers of the Canadian Centre for German and European Studies, 1,
2000, 3. ARBEITSPAPIERE: Behrendt, Chr.: Effectiveness of means-tested transfers in Western Europe: evidence from the Luxembourg Income Study. LIS Working Paper, No. 211.
Luxemburg: Luxembourg Income Study 1999.+++Behrendt, Chr.: Holes in the safety net?
Social security and the alleviation of poverty in a comparative perspective. The Year 2000 International Research Conference on Social Security, Helsinki/ Finnland, 25-27. Sept.
2000.+++Behrendt, Chr.: Is there income poverty in Western Europe? Methodological pitfalls
in the measurement of poverty in a comparative perspective. ISQOLS Conference, Special
track on "Assessing Quality-of-life and Living Conditions to Guide National Policy: the State
of the Art", Girona/ Spanien, 20-22. July 2000.+++Behrendt, Chr.: Is there income poverty in
Western Europe? Methodological pitfalls in the measurement of poverty in a comparative
perspective. Luxembourg Income Study Working Paper Series, No. 258.
ART: Dissertation BEGINN: 1996-01 ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche
Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Sozialpolitik (Fach D 91,
78457 Konstanz)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[6-L] Biewen, Martin:
Who are the chronic poor?: evidence on the extent and the composition of chronic poverty in
Germany, (DIW Diskussionspapiere, 350), Berlin 2003, 31 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp350.pdf)
INHALT: Im vorliegenden Papier wird das Ausmaß und die Beschaffenheit von Langzeitarmut in
Deutschland auf der Grundlage eines multiplen Zeitansatzes untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ungefähr ein Drittel der längsschnittlichen Armut in einem bestimmten Jahr von
Dauer ist. Die Merkmale, die meistens mit der Langzeitarmut verbunden sind, beziehen sich
auf wirtschaftliche Inaktivität und Rentenstatus, während die Anzahl der Kinder und das Geschlecht des Haushaltsvorstands keinen systematischen Effekt zu haben scheinen. Schätzungen auf der Grundlage eines multiplen Zufallsmodells machen ferner deutlich, dass 6% der
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Bevölkerung unbeobachtete Merkmale aufweisen, die zu eine niedrigen Austrittrate aus Armut und hohen Wiedereintrittsraten führen und diese Personen voraussichtlich zu Kandidaten
für Langzeitarmut machen. Ein Vergleich mit Ergebnissen aus Großbritannien und den USA
zeigt darüber hinaus, dass die Armut in Deutschland weniger persistent ist. (ICIÜbers)
[7-F] Blüml, Herbert, Dipl.-Soz.Päd.; Werner, Annegret, Dipl.-Päd.; Kindler, Heinz, Dr.phil.;
Lillig, Susanna, Dipl.-Soz.Päd. Dipl.-Psych.; Rummel, Carsten (Bearbeitung):
Kindeswohlgefährdung und Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)
INHALT: Ausgangspunkt des Projektes ist eine Analyse, Bewertung, theoretische Einordnung
und Beschreibung der Struktur-, Arbeits- und Kooperationsbedingungen der Praxis des ASD
in Situationen, in denen eine Kindeswohlgefährdung besteht oder vermutet wird. Das generelle Forschungsziel ist die Beschreibung geeigneter rechtlicher und struktureller Rahmenbedingungen sowie die Erarbeitung angemessener fachlicher Grundhaltungen und Methoden für
die Arbeit des ASD mit Familien in kindeswohlgefährdenden Situationen. Es sollen gemeinsam mit Fach- und Leitungskräften des ASD, Experten aus Jugendhilfe, Rechtsprechung und
Wissenschaft sowie in Kooperation mit verwandten Forschungs- und Arbeitsansätzen Anregungen zu geeigneten organisatorischen und strukturellen Bedingungen herausgearbeitet sowie mögliche neue Ansätze fachlichen Handelns im ASD entwickelt, erprobt und deren praktische Umsetzung gemeinsam reflektiert werden. Die im Projekt erarbeiteten und dokumentierten Ansätze von "good practice" im Arbeitsfeld des ASD sollen so weitergegeben werden,
dass sie bundesweit von den ASD-Diensten aufgenommen und an ihre örtlichen Gegebenheiten angepasst werden können. Ergebnis des Forschungsprojektes sollen u.a. konkrete Empfehlungen sein (z.B. in Form von Methoden-, Prozess- und Organisationsbeschreibungen).
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Zum einen fundiert das Projekt auf dem "collaborative community approach". Dabei
werden die Fragen mit der Praxis entwickelt, die Ergebnisse sowie der Forschungsstandes im
Gespräch mit der Praxis aufbereitet. Darüber hinaus werden gezielt Experten iunterschiedlicher Fachrichtungen zur Vertiefung der relevanten Fragestellungen einbezogen. Darüber hinaus werden im Rahmen des "threats of validity" Forschungsergebnissen anhand einer Systematik möglicher Bedrohungen der Validität wissenschaftlicher Schlussfolgerungen bewertet.
Daneben werden fallspezifische, routinemässig wiederkehrende Verfahrens- und Kooperationsabläufe, insbesondere auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den beteiligten Personen sowie den verschiedenen Diensten und Institutionen im Hilfeverlauf erhoben. Untersuchungsdesign: Meta-Analysen, etc. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe:
60; Modellorte; Auswahlverfahren: Selbstmelder). Qualitatives Interview (Stichprobe: 25;
Orte mit "good practise"; Auswahlverfahren: Quota). Sekundäranalyse von Aggregatdaten
(Herkunft der Daten: wissenschaftliche Untersuchungen, etc.; Auswahlverfshren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gruber, Hans; Rehrl, Monika: Wege zum Können. Ansätze zur
Erforschung und Förderung der Expertise von Sozialarbeitern im Umgang mit Fällen von
Kindeswohlgefährdung. Eine Expertise im Auftrag des Projektes "Kindeswohlgefährdung
und Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)". München: DJI-Materia 2003.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dienstsitz Bonn FINANZIERER:
Auftraggeber
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INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach
900352, 81503 München)
KONTAKT: Blüml, Herbert (e-mail: [email protected], Tel. 089-62306-261 od. 0173-5695362,
Fax: 089-62306-162)
[8-L] Bodenmüller, Martina; Piepel, Georg:
Streetwork und Überlebenshilfen: Entwicklungsprozesse von Jugendlichen aus Straßenszenen, Weinheim: Beltz 2003, 356 S., ISBN: 3-407-55892-9 (Standort: UuStB Köln(38)-29A7398)
INHALT: "Denen zu helfen, die ganz unten sind und scheinbar kaum Chancen haben, aus der
Szene, dem Bahnhofsmilieu, der Drogenabhängigkeit oder Prostitution herauszukommen, ist
Aufgabe von StreetworkerInnen. Doch wie kann ihre Hilfe aussehen und mit welchen Erfolgen können sie rechnen? Mit dieser Frage haben sich auch die beiden AutorInnen auseinandergesetzt, deren Hauptanliegen es während ihrer Tätigkeit als StreetworkerInnen stets war,
auf der Straße Überlebenshilfen anzubieten oder Wege aus der Wohnungslosigkeit zu finden.
Anhand exemplarischer Darstellungen und Auswertungen einzelner Lebensgeschichten einerseits sowie empirischer Analysen von fast 400 Lebensverläufen andererseits, haben sie Veränderungsnotwendigkeiten und Handlungsanforderungen herausgearbeitet, die zur Qualifizierung im Umgang mit diesen 'Straßenkindern' beitragen und Mut machen, sie zu unterstützen
und auf ihrem Weg zu begleiten." (Autorenreferat)
[9-L] Böhnke, Petra:
Die exklusive Gesellschaft: empirische Befunde zu Armut und sozialer Ausgrenzung, in:
Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 45-64, ISBN: 3428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994)
INHALT: Ein scharfer Ton bestimmt derzeit die öffentliche Debatte über Lebenslagen in
Deutschland. Eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, polarisierte Großstädte, soziale
Ausgrenzung immer breiterer Schichten - Schlagworte wie diese summieren sich zu einer Gesellschaftsbeschreibung, deren Hauptmerkmale wachsende Ungleichheit und Spaltung sind.
Es ist derzeit üblich, alle Facetten von Benachteiligung pauschalisierend als soziale Ausgrenzung zu interpretieren. Politische Statements und wissenschaftliche Forschung versehen das,
was früher Armut und prekäre Lebenslage genannt wurde, mit dem neuen Vokabular der
Spaltung. Armut und soziale Ausgrenzung als zwei Formen extremer sozialer Benachteiligung werden dabei oft vermischt, mitunter als Synonyme verwendet. Der vorliegende Beitrag
prüft diese gängigen Zeitdiagnosen auf ihre empirische Triftigkeit. Die Ergebnisse widerlegen
die Annahme, dass relative Einkommensarmut notwendigerweise mit sozialer Ausgrenzung
einhergehen muss. Die Hälfte derjenigen, die mit einem sehr geringen Einkommen leben
müssen, bleibt von weiteren Benachteiligungen vorerst verschont. Um soziale Ausgrenzung
wahrscheinlich zu machen, muss Einkommensarmut mit anderen Faktoren zusammentreffen.
Vor allem die lange Verweildauer in einer schlechten Versorgungslage und das Wegbrechen
stabiler Lebensumstände in sozialer und psychischer Hinsicht lassen Randgruppen entstehen
und reduzieren soziale Teilhabechancen. (ICA2)
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[10-L] Boss, Alfred:
Sozialhilfe, Lohnabstand und Leistungsanreize: empirische Analyse für Haushaltstypen und
Branchen in West- und Ostdeutschland, (Kieler Studien / Institut für Weltwirtschaft an der
Universität Kiel, 318), Berlin: Springer 2002, 201 S., ISBN: 3-540-43536-0
INHALT: "Schwächt das deutsche Sozialhilfesystem die Bereitschaft, eine Beschäftigung aufzunehmen und den Arbeitseinsatz zu erhöhen? Die Bereitschaft hängt weitgehend von dem Abstand zwischen dem Sozialhilfeanspruch und dem Nettoeinkommen im Falle einer Erwerbstätigkeit ab. Und dieser Lohnabstand ist in vielen Fällen gering, wie die Studie im Detail zeigt.
Berechnet wird das potentielle Erwerbseinkommen für zehn Haushaltstypen, differenziert
nach zahlreichen Branchen in West- und Ostdeutschland. Damit sich Arbeit mehr lohnt, gilt
es, das Sozialhilfe- und Tariflohnsystem zu reformieren. Vorschläge dazu werden in der Studie gemacht." (Autorenreferat)
[11-L] Brot für die Welt (Hrsg.):
HungerReport 2002/2003: Hunger und Armut in den USA ; zwölfter jährlicher Bericht zur
Lage des Hungers in der Welt, Frankfurt am Main: Brandes & Apsel 2002, 143 S., ISBN: 386099-761-0
INHALT: Der Band ist die gekürzte, vom evangelischen Hilfswerk 'Brot für Welt' verantwortete
deutsche Übersetzung eines ursprünglich US-amerikanischen Berichts, der unter dem Titel
'Hunger 2002: A Future with Hope' von der amerikanischen Hilfsorganisation 'Bread for the
World' ebenfalls im Jahr 2002 veröffentlicht wurde. Der Bericht steht im Kontext der auf dem
Welternährungsgipfel der UN 1996 beschlossenen Kampagne, die Zahl der hungernden und
unterernährten Menschen bis 2015 weltweit zu halbieren. Der Originalbericht zielt vor allem
darauf, die amerikanische Regierung bei der Bekämpfung des Hungers national und international stärker als bisher in die Pflicht zu nehmen. Am Schluss des Berichts steht ein instruktiver Tabellenanhang. Der deutsche Leser erfährt aus der Perspektive einer Hilfsorganisation
vor allem Neues über die Lage der ärmsten Bevölkerungsgruppen in den USA sechs Jahre
nach der großen Sozialhilfereform der Clinton-Administration in den USA. Während das
deutsche Vorwort undifferenziert die 'Schattenseiten des amerikanischen Wirtschaftswunders
der vergangenen zehn Jahre' betont, wird im Bericht selbst deutlich, dass das amerikanische
'Workfare-Konzept' vielen Menschen eine neue Chance am Arbeitsmarkt verschafft hat. Erkennbar werden aber auch die verbliebenen Probleme und Ungerechtigkeiten der gegenwärtigen Sozialgesetzgebung. In einer der reichsten Gesellschaften der Welt leben nach amtlichen
Zahlen unter den 280 Millionen Einwohnern 8 Millionen, die faktisch hungern, und weitere
23 Millionen, die unter Ernährungsunsicherheit leiden, d. h. nur schlechte Nahrungsmittel bezahlen können oder sogar ganze Mahlzeiten ausfallen lassen müssen. Unter diesen 31 Millionen Menschen befinden sich 12 Millionen Kinder! (15 (Unverständlich und irritierend ist die
Tatsache, dass Einleitung und Klappentext irrtümlich von 'zwei Millionen Kindern' sprechen)). Mit Blick auf die verschiedenen Sozialprogramme in den USA fordert der Bericht
zahlreiche, detailliert beschriebene Reformen und nicht zuletzt ein politisches Empowerment
der Betroffenen. (ZPol, NOMOS)
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[12-F] Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe e.V.:
Wohnungsnotfälle und Wohnungslose: Zielgruppen- und Bedarfsforschung für eine integrative Wohnungs- und Sozialpolitik (Teilprojekt im Rahmen des Forschungsverbundes "Wohnungslosigkeit und Wohnungsnotfallhilfe")
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe e.V. (Postfach 130148,
33544 Bielefeld); Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt); Gesellschaft für Innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. -GISS- (Kohlhökerstr. 22, 28203 Bremen); Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V.
(Hammarskjöldring 129, 60439 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Institution (Tel. 069-555183, Fax: 069-5540-59, e-mail: [email protected])
[13-L] Butterwegge, Christoph:
Maßnahmen der Politik und Pädagogik gegen (Kinder-)Armut in der Bundesrepublik, in:
Neue Sammlung : Vierteljahres-Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Jg. 43/2003, H. 4, S.
437-460 (Standort: UuStB Köln(38)-AP5082/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Autor prüft, welche der diskutierten arbeitsmarkt- und familienpolitischen Programme gegen Armut erfolgversprechend und im Sinne der betroffenen Kinder sind. Statt der
in Deutschland etablierten 'erwerbsarbeits-, ehe und erwachsenenzentrierten sozialen Sicherung' plädiert er für eine kindorientierte Sozialpolitik, deren Hauptanliegen die Verringerung
von Bildungsarmut sein müsse. 'Bildungspolitik und (Sozial-)Pädagogik sind gleichermaßen
gefordert, für alle Menschen befriedigende Lebensverhältnisse und ein Höchstmaß an Chancengleichheit zu schaffen'." (Autorenreferat)
[14-L] Butterwegge, Christoph; Holm, Karin; Imholz, Barbara; Klundt, Michael; Michels, Caren;
Schulz, Uwe; Zander, Margherita; Zeng, Matthias:
Armut und Kindheit: ein regionaler, nationaler und internationaler Vergleich, Opladen:
Leske u. Budrich 2003, 321 S., ISBN: 3-8100-3707-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-3320)
INHALT: Seit geraumer Zeit erregt das Problem einer wachsenden und sich verjüngenden Armut
in westlichen Wohlfahrtsstaaten öffentliche Aufmerksamkeit und fachliches Interesse. Zu den
ambitioniertesten Unternehmungen dieser Art gehörte ein vom Ministerium für Wissenschaft
und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen seines Programms "Offensive
zukunftsorientierte Spitzenforschung" drei Jahre lang geförderter Projektverbund "Armut und
Kindheit" der Universität zu Köln, der FH Düsseldorf sowie der FH Münster, dessen wichtigste Forschungsergebnisse das vorliegende Buch der Öffentlichkeit in komprimierter Form
zugänglich macht. Die dynamische Armutsforschung als in der Bundesrepublik dominierende
Forschungsrichtung erweiternd und überwindend, entwickelte der genannte Projektverbund
sein Konzept der dualen Armutsforschung, das eine (globalisierungs)kritische Gesellschaftstheorie mit einer fundierten Empirie und strukturell bedingte Aspekte von Kinderarmut mit
der Subjektperspektive, also der Sicht direkt Betroffener, verbindet. Dabei wird die wachsende Dramatik der Kinderarmut auf die Weltmarktdynamik zurückgeführt, was ForscherInnen
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zur Berücksichtigung der Lebenslagen wie der Lebenswelt junger Menschen, d.h. objektiver
Entwicklungstendenzen wie subjektiver Formen der Problemwahrnehmung, zwingt. Ein solches Konzept, das zu einem Paradigmenwechsel in der Armutsforschung führt, hilft sozialpolitische Handlungsperspektiven, aber auch subjektorientierte Handlungsansätze zu erschließen. Zu diesem Zweck werden an der FH Düsseldorf die "Karrieren" von Straßenkindern in
der sog. Ersten und der sog. Dritten Welt, an der Universität zu Köln die Kinderarmut in Ostund Westdeutschland sowie an der FH Münster jene auf dem Land und in der Stadt miteinander verglichen. (ICA2)
[15-L] Butterwegge, Christoph:
Kinderarmut und was man dagegen tun kann, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 48/2003, H. 8, S. 975-983 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; UuStB Köln(38)-FHM
XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Nicht nur in Staaten der so genannten Dritten Welt, sondern auch in der Bundesrepublik Deutschland wachsen immer mehr Kinder und Jugendliche in materieller Not auf. Man
spricht von einer 'Infantilisierung der Armut' als Ausdruck für die am häufigsten und stärksten von Armut betroffenen Altersgruppe. Im Zuge eines voranschreitenden Globalisierungsprozesses sind die gesellschaftlichen Ursachen für dieses Phänomen auf den folgenden Ebenen zu suchen: (1) Auflösung des 'Normalarbeitsverhältnisses' im Produktionsprozess, (2)
schwindende gesellschaftliche Relevanz der 'Normalfamilie', (3) Entwicklung des Wohlfahrtsstaates und (4) ungleiche Verteilung von Reichtum. Dementsprechend plädiert der Autor zunächst für eine Rekonstruktion eines neuen, flexibleren 'Normalarbeitsverhältnisses'.
Diese Erwerbssituation muss sozialstaatlich flankiert werden, wozu ein Ausbau der öffentlichen Infrastruktur mit Ganztagsbetreuung für Kinder unter drei Jahren und im Schulalter
(Ganztagsschule) gehört. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob ein Erziehungsgehalt bzw. Familiengeld eine geeignete Antwort auf den Zerfall der Normalfamilie ist. Hier gilt
es, zwischen einer institutions-, funktions- und mitgliederorientierten Familienpolitik zu unterscheiden, wobei die letztgenannte aufgrund veränderter Lebenslagen zu stärken ist. Nicht
die Familie selbst, sondern ihre abhängigen Mitglieder sollte man mehr als bisher fördern.
Des weiteren spricht sich der Autor gegen einen neoliberalen Um- und Abbau des Sozialstaates und für dessen Ausbau aus. Da (alleinerziehende) Frauen zu den Hauptleittragenden fast
aller in den Hartz-Gesetzen, G. Schröders Agenda 2010 und den Konzepten der RürupKommission enthaltenen Leistungskürzungen gehören, dürfte sich das Problem der Kinderarmut noch verschärfen. Ein abschließender Vorschlag zur Eindämmung der Kinderarmut
nennt die Verbesserung der Rechtsposition von Kindern. Politik für Kinder muss auch Politik
von und mit Kindern sein, wenn sie als gegenwärtig stark von Unterversorgung und Armut
betroffene Subjekte wirklich ernst genommen werden sollen. (ICG2)
[16-L] Bylinski, Ursula:
Beschäftigungsrisiken und Ressourcen zur Lebensbewältigung: eine empirische Studie zum
Erleben von Erwerbslosigkeit junger Facharbeiter nach der außerbetrieblichen Berufsausbildung, (Berufsbildung, Arbeit und Innovation, Bd. 14), Bielefeld: Bertelsmann 2002, 330 S.,
ISBN: 3-7639-3040-X (Standort: UB Erlangen(29)-H00-2002A-15818)
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INHALT: "Der Übergang von der Ausbildung in den Beruf wird zunehmend schwerer. Insbesondere für sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene erhöht sich das Risiko, im
Anschluss an die bestandene Abschlussprüfung erwerbslos zu werden. Ursula Bylinski geht
der Frage nach, welche Handlungs- und Bewältigungskompetenzen bereits in der Ausbildung
gestärkt werden sollten, damit die Auszubildenden lernen, aktiv und produktiv mit diskontinuierlichen Erwerbsverläufen umzugehen. Dazu rekonstruiert sie die subjektiven Deutungsmuster der jungen Facharbeiter: wie sie Erwerbslosigkeit erleben und ihre Bewältigungsstrategien. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die verfügbaren personellen und kontextuellen Ressourcen. Anschließend gibt die Autorin einen Ausblick darauf, wie die Untersuchungsergebnisse in die sozialpädagogisch orientierte Berufsausbildung einfließen können.
Dieses Förderkonzept will Jugendlichen mit geringen Chancen im Wettbewerb um Ausbildungsplätze einen qualifizierten Berufsabschluss ermöglichen, um so die soziale und berufliche Integration zu erreichen." (Autorenreferat)
[17-F] Ceylan, Rauf; Klundt, Michael (Bearbeitung); Eichener, Volker, Prof.Dr.; Holm, Karin,
Prof. (Leitung):
Kinder- und Jugendlichenarmut in Problemstadtteilen
INHALT: Der Fokus des Vorhabens liegt darauf, in Kooperation mit der Stadt Düsseldorf und der
Arbeiterwohlfahrt (AWO) Düsseldorf die Auswirkungen unterschiedlicher sozialräumlicher
Milieus auf die Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen sowie sozialpolitische und sozialpädagogische Handlungsstrategien zu entwickeln. Das
Projekt verfolgt theoretische, methodische, sozialpolitische und sozialpädagogische Fragestellungen. Das Projekt hat am Beispiel zweier Sozialräume im Düsseldorfer Stadtteil Wersten
aufgezeigt, dass sich im Zuge des sozio-ökonomischen Wandels, der auch eine zunehmende
Fragmentierung und Polarisierung der Gesellschaft beinhaltet, innerhalb der Städte die soziale
Segregation verschärft und Armutsinseln entstehen. ZEITRAUM: 1928-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf
METHODE: Der neue Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat bestätigt, daß
Kinder und Jugendliche zu den Hauptbetroffenen von Armut geworden sind. Zugleich hat
sich die sozialräumliche Dimension von Armut verschärft. Armut konzentriert sich zunehmend auf bestimmte Problemstadtteile und verdichtet sich zu Armutsmilieus. Das hier skizzierte Forschungs- und Transferprojekt will beide Entwicklungen in ihrem Zusammenhang
analysieren: Inwieweit Kinder und Jugendliche, die in Stadtteilen mit besonderen städtebaulichen und sozialen Problemen leben, von Armut betroffen sind, welche Folgen dies für sie und
für die Städte aufweist und mit welchen Maßnahmen man diesen Entwicklungen gegenzusteuern vermag. 1. Grundlagentheoretische und anwendungsorientierte Fragestellungen können nicht systematisch voneinander getrennt werden. Im vertiefenden Trafo-Projekt stehen
jedoch eher anwendungsorientierte Fragestellungen im Vordergrund. 2. Sozialpolitische Fragestellungen bestehen darin, welche Erscheinungsformen Armut von Kindern und Jugendlichen in Problemstadtteilen aufweist, welche Folgen Armut und soziale Ausgrenzung für Sozialisation und Lebenslagechancen aufweisen und welche Ursachenbündel dafür verantwortlich sind. 3. Sozialpädagogische Fragestellungen bestehen darin, welche Verhaltensdeprivationen aus Armut und sozialer Ausgrenzung erwachsen und mit welchen sozialpädagogischen
Maßnahmen diese Armutsfolgen bekämpft werden können. 4. Theoretische Fragestellungen
bestehen darin, im Rahmen einer "dualen Armutsforschung" die Zusammenhänge zwischen
individuellen und strukturellen Dimensionen von Armut zu erforschen. 5. Methodische Fra-
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gestellungen bestehen darin, Armut zu messen, Sozialräume im Hinblick auf die Armutsproblematik zu typisieren und zu vergleichen sowie Frühwarnsysteme zur Erfassung von Armutsmilieus zu entwickeln. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face
to face. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: 1. Zwischenbericht. 2002.
+++2. Zwischenbericht. 2003.
ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Jugend und Kinder
INSTITUTION: Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozialpädagogik, Fachrichtung Soziologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf); Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozialarbeit, Lehrstuhl
für Politikwissenschaft, insb. Sozialpolitik (Universitätsstraße, Geb. 24.21, 40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Holm, Karin (Prof. Tel. 0211-81-14638, e-mail: [email protected])
[18-L] Chasse, Karl August; Zander, Margherita; Rasch, Konstanze:
Meine Familie ist arm: wie Kinder im Grundschulalter Armut erleben und bewältigen,
Opladen: Leske u. Budrich 2003, 352 S., ISBN: 3-8100-3744-3
INHALT: "Das Buch liefert die Ergebnisse einer qualitativen Studie, die die Lebenslage von
Kindern im Grundschulalter aus der Perspektive der Kinder untersucht. Es handelt sich um
eine der ersten Studien, die auf Eigenaussagen der Kinder basiert. Insgesamt zeigt sich, dass
die Prozesse zunehmender Benachteiligung und des mehrdimensionalen Ausschlusses von
Kindern eine theoretische, empirische und konzeptuelle Herausforderung für die Soziale Arbeit darstellen. Es wird vor allem das bislang unzureichende Instrumentarium der Kinder- und
Jugendhilfe deutlich. Im Ergebnis diskutiert das Buch Vorschläge für eine konzeptionelle
Umorientierung der Jugendhilfe, womit ein nachvollziehbarer Transfer der Ergebnisse in den
Bereich der sozialpädagogischen, erzieherischen und bildungsrelevanten Berufe erfolgt."
(Autorenreferat)
[19-F] Doebert, Gitta, Dipl.-Soz.Arb.; Heetkamp, Sigrid, Dipl.-Soz.Arb. (Bearbeitung); SchirraWeirich, Liane, Prof.Dr.phil.; Genenger-Stricker, Marianne, Prof.Dr.phil. (Leitung):
Sozialhilferisiko: allein erziehend
INHALT: Identifizierung der Deutungs- und Handlungsmuster der betroffenen Frauen; Entwicklung einer Typologie; Identifizierung differenzierter passgenauer Maßnahmenkataloge; konzeptionelle Weiterentwicklung der Beratungsarbeit; Veränderungen der strukturellen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit. Projektpartner: Sozialamt der Stadt Aachen; Verband allein erziehender Mütter und Väter (VAMV
e.V.), Aachen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Aachen
METHODE: Lebenslauftheoretischer Ansatz (Kohli); ressourcentheoretischer Ansatz (Amoto);
kultursoziologischer Ansatz (Bourdieu); Leitfadeninterviews; Delphi-Befragung von ExpertInnen; Schülerinnenbefragung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 20; Schülerinnen der 9. bis 12. Klasse). Qualitatives Interview (Stichprobe: 80; Alleinerziehende im Sozialhilfebezug; Auswahlverfahren: Zufall).
Delphi-Befragung (Stichprobe: 10; Expertinnen und Experten).
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VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Genenger-Stricker, M.; Schirra-Weirich, L.; Doebert, G.; Heetkamp, S.: Forschungsprogramm Sozialhilferisiko: allein erziehend. Trafo-Forschungsreport.
ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
NRW-Landesförderprogramm transferorientierte Forschung -TRAFOINSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen (Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen)
KONTAKT: Heetkamp, Sigrid (Tel. 0241-6000356, e-mail: [email protected])
[20-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung):
Ökonomische Situation von Familien
INHALT: Beschreibung der ökonomischen Ungleichheit (Einkommen, Verbrauch, Vermögen)
zwischen Haushalten mit Kindern und ohne Kinder entlang ausgewählter Lebensphasen und
Haushaltstypen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, BadenWürttemberg
METHODE: Neuere Theorie der sozialen Ungleichheit (Lebenslagen, -stile, -phasen); dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse (Mikrozensus, Sozialhilfestatistik, Einkommens- und Verbrauchsstichproben -EVS-).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd: Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Kern der
sozialen Sicherung von Familien. in: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
(Hrsg.): Europa sozial gestalten. Frankfurt am Main 2001, S. 181-202.+++Ders.: Kinder und
Jugendliche in der Sozialhilfe. in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 2000, H. 7, S. 303305.+++Ders.: Erwerbsverhalten und Sozialhilfebedürftigkeit allein erziehender Frauen in
Ost- und Westdeutschland. in: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und
private Fürsorge, 2000, H. 12, S. 417-422.+++Ders.: Familien in der Sozialhilfe und auf dem
Arbeitsmarkt in Ost- und Westdeutschland - mit Hervorhebung von Thüringen und BadenWürttemberg. Stuttgart 2000.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Familienwissenschaftliche Forschungsstelle (Postfach 106033, 70049 Stuttgart)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953)
[21-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung):
Kinderreiche Familien
INHALT: Familie ist ein zentraler Ort der Stabilisierung umfassender sozialer Ungleichheit: Inwieweit unterscheiden sich Kinderreiche von Kinderarmen hinsichtlich sozialer Merkmale
wie Bildung, Erwerbsbeteiligung, Einkommen, Gesundheit, Wohnen und Siedlungsstrukturen? Inwieweit tragen kinderreiche Familien größere soziale Risiken? Bedeutet Kinderreichtum der Familie - Armut für die Kinder? Ausgangspunkt für die Analysen sind die ehelichen
und nichtehelichen Lebensgemeinschaften sowie allein erziehende Frauen und Männer nach
Anzahl ihrer Kinder. Teil A beschreibt die Lebensverhältnisse der Eltern und Teil B die Lebensverhältnisse der Kinder. ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
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METHODE: Neuere Theorien der sozialen Ungleichheit; dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Mikrozensus, Sozialhilfestatistik).
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Familienwissenschaftliche Forschungsstelle (Postfach 106033, 70049 Stuttgart)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953, e-mail: [email protected])
[22-L] Eichhorn, Lothar:
Entwicklung von Reichtum und Armut in Niedersachsen und Deutschland im Jahre 2001, in:
Statistische Monatshefte Niedersachsen, Jg. 57/2003, H. 1, S. 4-8 (Standort: UuStB (Köln)38Sl43-E; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Seit dem Jahr 1998 wird vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik (NLS) jährlich eine Berichterstattung über Entwicklung und Struktur von Armut und Reichtum in Niedersachsen und vergleichend Deutschland vorgenommen. Den Anstoß zu dieser Berichterstattung, die im Wesentlichen auf Ergebnissen des jährlichen Mikrozensus beruht, gab der Niedersächsische Landtag, der am 12. Dezember 1996 beschloss, von der Landesregierung einen
'Landesbericht zur Entwicklung von Armut und Reichtum' anzufordern. Die Berechnung von
Armuts- und Reichtumsquoten war ein zentraler Bestandteil dieses Berichts, der im September 1998 dem Parlament vorgelegt wurde und seitdem regelmäßig jährlich vom NLS durchgeführt wird." (Autorenreferat)
[23-L] Elis, Petra:
Alleinerziehende in Thüringen, dargestellt aus dem Blickwinkel der Frauenerwerbstätigkeit,
(Erfurter Sozialwissenschaftliche Reihe, Bd. 6), Münster: Lit Verl. 2003, 96 S., ISBN: 3-82586601-7
INHALT: "Eine zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit ist die nach der Situation der
Thüringer Alleinerziehenden am ostdeutschen Arbeitsmarkt. Mit einer Analyse der Erwerbssituation dieser spezifischen Gruppe sowie deren Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt, in der
Arbeitsvermittlung und in Unternehmen wird dieser Frage nachgegangen. Abschließend werden die zu erwartenden Ergebnisse aus einer sozialpädagogischen Perspektive betrachtet. Die
Situation der Alleinerziehenden in Thüringen ist von der Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit im Osten nicht zu trennen. In einem ersten Kapitel wird die prozesshafte Veränderung
der Frauenerwerbstätigkeit nachgezeichnet. Ausgehend von den Bedingungen der Frauenerwerbstätigkeit in der DDR, die durch den Zusammenbruch des Wirtschafts- und Währungssystems beeinflusst wurde, geht es hier vor allem um den nachfolgenden Transformationsprozess und die damit entstandenen Bedingungen. In einem zweiten Kapitel steht die Betrachtung der Erwerbssituation von ostdeutschen Alleinerziehenden anhand vorliegender statistischer Daten und Untersuchungen im Mittelpunkt. Diese Entwicklung kann ebenfalls nicht
losgelöst von den Bedingungen der DDR sowie den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Veränderungen der letzten zwölf Jahre gesehen werden. Demzufolge bildet dieser Prozess
den Kontext, vor dem die Erwerbssituation Alleinerziehender dargestellt wird. Diesen Aus-
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führungen schließt sich die Präsentation und Interpretation der Ergebnisse verschiedener empirischer Untersuchungen an, die Teil des Forschungsprojektes zur Analyse der Chancen und
Risiken Alleinerziehender auf dem Thüringer Arbeitsmarkt sind. Um einen multidimensionalen Blick auf die spezifische Situation Alleinerziehender zu erlangen wurden Alleinerziehende, ArbeitsvermittlerInnen und PersonalleiterInnen von Thüringer Unternehmen in quantitativen bzw. qualitativen Untersuchungen befragt. Zu Beginn der Erläuterungen stehen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Alleinerziehenden in Thüringen zur Situation
der Erwerbstätigen bzw. der Nichterwerbstätigen unter ihnen, sowie zu ihren Abschlüssen
und Qualifikationen in Schule und Beruf. Dem schließt sich ein spezifischer Blick auf Alleinerziehende in der Arbeitsvermittlung an. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die qualitative
Befragung von PersonalleiterInnen und ihre Sichtweise auf Alleinerziehende als Beschäftigtengruppe. Die Ergebnisse dieser ExpertInneninterviews wurden zudem mit Hilfe einer Telefonbefragung von PersonalleiterInnen quantitativ überprüft. Der Darstellung der empirischen
Untersuchungsergebnisse folgen eine Zusammenfassung und der Versuch einer sozialpädagogischen Sicht auf vorliegende Ergebnisse hinsichtlich möglicher Risiken und bestehender
Benachteiligung von Alleinerziehenden auf dem Arbeitsmarkt." (Textauszug)
[24-F] Erler, Wolfgang, Dipl.-Soz.; Popp, Christine, Dipl.-Psych.; Hummel, Thomas (Bearbeitung):
Entwicklung kommunaler Strategien zur Armutsprävention bei Alleinerziehenden. Prekäre
Lebenslagen und die Vernetzung öffentlicher Hilfen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt
am Beispiel der Stadt Nürnberg
INHALT: Zielsetzungen des Projekts: Auf Initiative des Bündnisses für Familie der Stadt Nürnberg haben das Deutsche Jugendinstitut und die Stadt Nürnberg gemeinsam ein praxisbezogenes Forschungsprojekt begonnen. Ziel ist es, ein kommunales Handlungskonzept zur nachhaltigen Einmündung Alleinerziehender aus der Sozialhilfe in den Arbeitsmarkt zu entwickeln. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert das Projekt
im Rahmen seines Handlungsschwerpunkts "Armutsprävention". Hintergrund dafür ist die
u.a. im Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung als bundesweites Problem herausgearbeitete Armutsbetroffenheit von Alleinerziehenden und ihrer Kinder. Die Stadt Nürnberg finanziert das Projekt mit (u.a. durch die Bereitstellung von Räumen und technischer
Ausstattung für zwei Wissenschaftler-Arbeitsplätze). Sie verknüpft darüber hinaus die Forschungsarbeit durch eine örtliche, ämter- und trägerübergreifende Projektgruppe mit der Praxis. Ein wichtiger Schwerpunkt bei der Entwicklung eines solchen Handlungskonzepts wird
die Vernetzung der bestehenden Unterstützungsangebote (Arbeits- und Sozialverwaltung, Beratungsstellen, Qualifizierungs- und Beschäftigungsträger, vorschulischer und schulischer
Bildungsbereich, offene Treffpunkte und Gruppenangebote, Wohnungsverwaltung und wirtschaft) sein. Das Handlungskonzept soll sich in den Grundzügen zur Übertragung auf andere Großstädte in Deutschland eignen. Das Projekt wird mit diesem Ziel - Sicherung der Übertragbarkeit - von einem Steuerkreis begleitet, in den neben Kommunen, Ländern, der Arbeitsverwaltung, innovativer Träger von Beschäftigungsprojekten auch Vertreter der Wissenschaft einbezogen sind. Aufgabe des Steuerkreises ist es, schon zu Beginn des breit angelegten Projekts eigene positive und negative Erfahrungen bei der Umsetzung von Handlungsstrategien beizutragen und ergänzende Fragen in das empirische Untersuchungsprogramm einzubringen. Außerdem wirkt das Gremium im weiteren Verlauf an der praktischen Umsetzung
des entwickelten Handlungskonzepts bzw. von Bausteinen davon im eigenen Einflussbereich
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und darüber hinaus bundesweit mit. Derselben Zielsetzung dient ein "erweiterter Kreis" Interessierter aus Kommunen, Arbeitsverwaltung und Länderverwaltungen, aus Beschäftigungsträgern und Wissenschaftlern, der in Form eines offenen Netzwerks, verbunden über einzelne
Projektinformationen, Newsletter, bilaterale/n Erfahrungsaustausch und Kooperation sowie
eine Reihe von Workshops konstituiert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nürnberg
METHODE: Das Projekt besteht aus mehreren Bausteinen: 1. Die Zielgruppe - allein Erziehende,
die Sozialhilfe beziehen - werden als Teilgruppe einer repräsentativen Auswahl (Zufallsstichprobe; Ziel: mindestens 600 Rückläufe) aller allein Erziehenden in Nürnberg nach ihren
wichtigsten Problemen, nach ihren Lebensplänen, aber auch nach ihren Erfahrungen mit Behörden, Beratungsstellen, Kindergärten und Schulen ("Hilfesystem") befragt. Das Vorgehen
bei der Befragung im Detail wird in den nächsten Wochen festgelegt. Mit der Befragung wird
an eine von der Stadt Nürnberg schon vor 13 Jahren durchgeführte Untersuchung und Befragung von Alleinerziehenden angeknüpft. 2. Dieselben Themenbereiche werden in einer qualitativen Befragung jeweils weniger Personen aus ausgewählten Gruppen von allein Erziehenden vertieft. 3. Schon begonnen wurde eine Befragung von Fachleuten aus den verschiedenen
Bereichen - vom Sozialamt über das Wohnungs- und Jugendamt bis zu Beratungsstellen - die
für die Unterstützung allein Erziehender wichtig sind. Themen der Befragung sind die wichtigsten Problemlagen allein Erziehender aus Sicht der jeweiligen Experten, ihre Konzepte, Erfahrungen und Ideen für eine Verbesserung der Arbeit und für die Intensivierung von Kooperation und Vernetzung. Diese Expertengespräche werden in der explorativen Phase zu Beginn
des Projekts durch Einzel- und Gruppengespräche mit Frauen aus der Zielgruppe ergänzt und
unterfüttert. 4. Auf der Basis der durch die Projektarbeit systematisierten Analyse werden
Teilschritte eines zusammenhängen kommunalen Handlungskonzepts zur Verbesserung der
Lebenslage allein Erziehender, vor allem durch ihre Unterstützung bei der Eingliederung in
den Arbeitsmarkt erprobt und verankert. Jeder Schritt in die Praxis ist dabei nur in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg und der lokalen Fachbasis bis hin zu freien Trägern
z.B. von Qualifizierungsangeboten in Teilzeit denkbar. Angestrebt wird auch eine Kooperation mit Arbeitgebern aus Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen. Die Auswertung der
bei diesen Praxisschritten gewonnener Erfahrungen wird im bundesweiten Begleitgremium
(Steuerkreis) des Projekts besprochen und in Leitlinien für die bundesweite Verbreitung solcher Vorschläge für "vorbildliche Praxis" festgehalten, nach denen dann Schritt für Schritt
auch in anderen (Groß)städten verfahren werden kann und sollte.
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Nürnberg; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach
900352, 81503 München)
KONTAKT: Erler, Wolfgang (e-mail: [email protected], Tel. 0911-231-3989)
[25-L] Fabian, Thomas; Haller, Siegfried (Hrsg.):
Gefährdete Kinder. Was tun?: Gefährdung des Kindeswohls und Wächteramt des Staates,
(Leipziger Beiträge zur Sozialen Arbeit, Bd. 3), (Tagung "Gefährdete Kinder. Was tun?", 2001,
Leipzig), Münster: Lit Verl. 2003, 260 S., ISBN: 3-8258-6745-5 (Standort: FHB Jena(J 59)-79.16272)
INHALT: "Am 20. und 21. September 2001 veranstaltete die Stadt Leipzig in Zusammenarbeit
mit dem Fachbereich Sozialwesen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig eine Fachtagung zur Gefährdung des Kindeswohls und dem Wächteramt des Staates."
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1 Armut, Obdachlosigkeit
(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Burkhard Jung: Begrüßung durch den Beigeordneten für
Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Stadt Leipzig (17-19); Hans Geisler: Grußwort
des sächsischen Staatsministers für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie (21-25); Reinhard Wiesner: Das Wächteramt des Staates und die Garantenstellung des Sozialarbeiters zur
Abwehr von Gefahren für das Kindeswohl (27-48); Christian Schrapper: Helfen mit Risiko? Kinderschutz als Auftrag und Aufgabe professioneller Sozialarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe (49-64); Heide-Rose Brückner: Kinder reden mit! (67-71); Jost Schönfelder: Das
Kind - ein Risiko in der Risikogesellschaft?! (75-102); Peter Schütt: Entlastung der SozialarbeiterInnen von Schuldzuweisungen durch das Aufzeigen von Handlungsgrenzen der an der
Vernetzung teilnehmenden Professionen (103-115); Sybill Radig und Günter Krause: Akute
Kindeswohlgefährdung - Entwicklung von Schutzkonzepten zur Begleitung, Unterstützung
und Kontrolle der Wahrnehmung von Elternpflichten/Elternverantwortung (119-125); Cornelia Kling-Kirchner: Zur diagnostischen Tätigkeit in der Sozialen Arbeit und spezielle Aspekte
bei Kindeswohlgefährdung (129-145); Rainer Balloff: Die Kindeswohlgefährdung nach Paragraph 1666 BGB am Beispiel der Misshandlung und seelischen Vernachlässigung (146-168);
Thomas Fabian: Soziale Einflüsse auf diagnostische Beurteilungen und Entscheidungen im
Team (169-175); Uwe Josuttis: Die Einsamkeit im Fall - Was braucht die zuständige Fachkraft, um Verantwortung übernehmen zu können? (176-192); Birgit Hoffmann: Rechtliche
Handlungsmöglichkeiten und -grenzen bei Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung aufgrund
Informationen Dritter (193-205); Christian Tröger: Strafrechtliche Verantwortung in der Jugendhilfe (206-231); Siegfried Haller, Arndt Haubold, Dagmar von Hermanni, Michael
Kraske und Norbert Röger, Moderation: Jürgen Lafeld: Jugendhilfe im kritischen Blick der
Öffentlichkeit (235-260).
[26-L] Fachinger, Uwe:
Die Selbständigen - Armutspotential der Zukunft?, in: Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 87-130, ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB
Köln(38)-29A6994)
INHALT: Im Zuge des strukturellen Wandels der Erwerbsarbeit in Deutschland entstehen vermehrt Formen der selbständigen Erwerbstätigkeit. Ein Großteil dieser Selbständigen ist nicht
obligatorisch in einem sozialen Sicherungssystem versichert. Hieraus können sich für diesen
Personenkreis Probleme hinsichtlich der materiellen Absicherung ergeben. Falls beim Eintritt
von Krankheit, Invalidität, Pflegebedürftigkeit oder auch nach der altersbedingten Aufgabe
der Tätigkeit - sogenannte "soziale Tatbestände" - keine Absicherung gegen die dadurch bedingten Einkommensausfälle oder zusätzlichen finanziellen Belastungen vorhanden ist, besteht die Gefahr der materiellen Armut. Hieraus ergibt sich die Frage nach sozialpolitischem
Handlungsbedarf für diese spezifische Gruppe der Gesellschaft. Der vorliegende Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund die Sparfähigkeit von Personen bzw. Haushalten, deren Einkommen überwiegend durch selbständige Erwerbstätigkeit erzielt wird. Zur Beurteilung der
Sparfähigkeit werden Informationen über die Einkünfte von Haushalten mit einer selbständig
erwerbstätigen Bezugsperson ermittelt, zu deren Beurteilung der Haushaltstyp bzw. die spezifische Haushaltssituation berücksichtigt wird. Weiterhin wird ein Vergleich mit der Einkommenssituation der abhängig Beschäftigten durchgeführt, anhand dessen Aussagen über die
spezifische "Schutzbedürftigkeit" von selbständig Erwerbstätigen abgeleitet werden können.
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1 Armut, Obdachlosigkeit
27
Dies geschieht auf der Grundlage eines scientific use files der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 1998. (ICA2)
[27-F] Falk, Gertrud, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Eberlei, Walter, Dr. (Leitung):
Politische Partizipation und Armutsbekämpfung
INHALT: Bei der Bekämpfung von Armut wird in Industrie- wie auch Entwicklungsländern einer
breiten gesellschaftlichen Partizipation eine hohe Bedeutung beigemessen. So sollen die Poverty Reduction Strategies, die gegenwärtig in vielen ärmsten Ländern entwickelt werden, in
breit angelegten partizipativen Prozessen entstehen. In Industrieländern wird die Partizipation
nicht-staatlicher Akteure im Kontext einer modernen armutsmindernden Sozialpolitik ebenfalls stark gewichtet (vgl. z.B. EU-Aktionspläne gegen Armut und soziale Ausgrenzung).
Schließlich ist auch "globale Sozialpolitik", wie sie sich vor allem im Kopenhagen-Prozess
entfaltete, ohne Mitwirkung (zivil-)gesellschaftlicher Akteure nicht mehr vorstellbar. Projekt
in Kooperation mit dem Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Eberlei, Walter: Paradigmenwechsel in der Armutsbekämpfung:
Poverty Reduction Strategies als neues Konzept - auch für das BMZ? in: Entwicklung und
Zusammenarbeit, 2000, H. 6, S. 164-168.+++Ders.: Armut und Reichtum. in: Stiftung Entwicklung und Frieden (Hrsg.): Globale Trends 2002: Fakten, Analysen, Prognosen. Frankfurt
am Main: Fischer 2002, S. 73-91. ISBN 3-596-15162-7.+++Ders.: Länderbeispiel Uganda. in:
Misereor (Hrsg.): Fachgespräch Entschuldung und Armutsbekämpfung: Chancen und Grenzen zivilgesellschaftlicher Beteiligung. Aachen: Bischöfliches Werk Misereor 2001, S. 131179. ISBN 3-88916-217-7.+++Ders.: Poverty reduction strategies between global governance
and national politics. in: Nord-Süd aktuell, 2002, H. 3, S. 432-436. ISSN 09331743.+++Ders.: Armutspolitik wird europäisch: neue nationale Strategien der Armutsbekämpfung in Westeuropa. in: Sozial Extra, 2002, 7-8, S. 49-52. ARBEITSPAPIERE: Eberlei,
Walter: Partizipation in der Armutsbekämpfung: Mindeststandards für zivilgesellschaftliche
Beteiligung in nationalen PRS-Prozessen. Schriftenreihe Gerechtigkeit und Frieden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, 96. Arbeitspapier. Bonn: Justitia et Pax 2003, 43 S. ISBN
3-932535-58-8.+++Ders.: Institutionalisierte Partizipation in PRS-Folgeprozessen. Studie im
Auftrag der GTZ. Abrufbar als PDF-Dokument unter http://www.worldbank.org/poverty/
strategies/review/gtz1a.pdf (engl. Fassung) und http://www.gtz.de/participa-tion/deutsch/
c06.htm (dt. Fassung).+++Ders.: Institutionalising the PRSP approach in Kenya. London, 43
S. Abrufbar unter http://www.odi.org.uk/pppg/publications/papers_reports/ spa/ins04.html
.+++Ders.: Institutionalisation of participation in PRS processes. Vortragsmanuskript. Abrufbar unter http://www.uneca.org/prsp/docs/eberlei_paper.htm .
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH (Dag
Hammarskjöld Weg 1-5, 65760 Eschborn); Universität Duisburg-Essen Standort Duisburg,
Fak. 01 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Entwicklung und Frieden -INEF- (Geibelstr.
41, 47057 Duisburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0203-4423 o. -2047, Fax: -4425, e-mail:
[email protected])
28
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1 Armut, Obdachlosigkeit
[28-L] Fouarge, Didier; Layte, Richard:
Duration of poverty spells in Europe, (EPAG Working Papers, No. 47), Colchester 2003, 22 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.iser.essex.ac.uk/epag/pubs/workpaps/pdf/2003-47.pdf)
INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht auf der Grundlage der ersten fünf Wellen des europäischen Haushaltspanels (ECHP) die Struktur von Armutsperioden (Armutsspells), deren
durchschnittliche Dauer und die bestimmenden Faktoren der Dauer. Die Autoren evaluieren,
wie gut die verschiedenen europäischen Wohlfahrtsstaaten im Sinne der Verhinderung von
wiederkehrender und persistenter Einkommensarmut abschneiden und welche Haushaltsmerkmale und individuellen Charakteristiken diese Armutsdauer beeinflussen. Da länderübergreifende Längsschnittdaten verwendet werden, können Effekte des institutionellen
Kontextes, innerhalb dessen Armut auftritt, deutlich gemacht werden. Es wird gezeigt, dass
die nationalen Wohlfahrtsregime die langfristige Armut stark beeinflussen. Vor allem Länder
mit einer sozialdemokratischen Tradition sind besser in der Lage, Armut zu verhindern. Länder mit liberaler Tradition und südeuropäische Länder weisen viel höhere Armutsraten und
eine längere Dauer der Armutsperioden auf. Überraschend waren allerdings die Ergebnisse
für die Niederlande, wo es trotz sozialdemokratischer Tradition geringe Möglichkeiten gab,
der Armut zu entkommen. Es wird abschließend auf den Zusammenhang von Armut und Arbeitsmarkt hingewiesen. Arbeitslose Haushalte weisen nicht nur die Gefahr einer persistenten
Armut auf, sie haben auch weniger Chancen, aus der Armut herauszukommen. (ICDÜbers)
[29-F] Friedrichs, Jürgen; Blasius, Jörg (Leitung):
Leben in benachteiligten Wohngebieten
INHALT: Um die Lebensbedingungen in benachteiligten Wohngebieten zu beschreiben wurden
vier Viertel in Köln ausgewählt, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern haben. Untersucht wurden insbesondere die Lebensstile, das Zeitbudget, die Aktionsräume, die sozialen Netzwerke und die Einstellungen zu abweichenden Verhaltensweisen. In zwei Gebieten wurden auch die türkischen Bewohner befragt. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Köln
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln (Postfach 410960, 50869 Köln)
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-47694-0, e-mail: [email protected])
[30-L] Geiling, Heiko:
Über soziale Integration in der Stadt, in: Heiko Geiling (Hrsg.): Probleme sozialer Integration :
agis-Forschungen zum gesellschaftlichen Strukturwandel, Münster: Lit Verl., 2003, S. 91-103,
ISBN: 3-8258-6255-0
INHALT: Die "Armutsberichte" der Städte enthalten vielfältige Hinweise auf zunehmende Ausgrenzungserfahrungen insbesondere bei Dauerarbeitslosen, Alleinerziehenden und Migrantinnen. Die mit der sozialen Ausgrenzung verbundene Abkehr von den Standards und Orientierungen der "Mehrheitsgesellschaft" sowie die Isolation in spezifischen städtischen Quartieren
und "Submilieus" sind begleitet von städtischen Segregationsprozessen, die ihrerseits wiederum Ausgrenzungen beschleunigen können. Vor diesem Hintergrund spitzen sich Spannungs-
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1 Armut, Obdachlosigkeit
29
verhältnisse zwischen milieuspezifischen Lebensweisen und systemischen Anforderungen
immer dann zu, wenn in gesellschaftlichen Umbruchsituationen Verhaltenszumutungen nicht
mehr in die sozialen Milieus hinein zu vermitteln sind, wenn Deutungen und Handlungskonzepte gesellschaftlicher und politischer Eliten im Alltag der sozialen Milieus als unzumutbar
und überfordernd empfunden werden. Dementsprechend ist seit einigen Jahren von der "Krise
der Stadt" die Rede. Mit seinen Thesen über die soziale Integration in der Stadt diskutiert der
Autor die Bedingungen sozialen Zusammenhalts städtischen Lebens und plädiert für eine Erneuerung der Politik städtischer sozialer Integration. Wenn - wie am Beispiel eines sozial benachteiligten Quartiers in Hannover gezeigt - die Stadt nicht mehr automatisch als "Integrationsmaschine" funktioniert, so die These, sind nicht allein die gesellschaftlichen Krisenverlierer gefordert, sondern vor allem auch die für die städtischen Lebensbedingungen und Strukturen verantwortlichen Eliten in Politik, Verwaltung, Planung und Architektur. (ICA2)
[31-F] Genenger-Stricker, Marianne, Prof.Dr.; Schirra-Weirich, Liane, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Gender und Armut: Sozialhilferisiko - Verbesserung der Lebenssituation Alleinerziehender
(Projekt im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Gender und Soziale Arbeit")
INHALT: keine Angaben
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land
Nordrhein-Westfalen
INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen (Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen)
KONTAKT: Genenger-Stricker, Marianne (Prof.Dr. Tel. 0241-60003-37, Fax: 0241-60003-88,
e-mail: [email protected]); Schirra-Weirich, Liane (Prof.Dr. e-mail:
[email protected])
[32-F] Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V.:
Wohnungsnot und Obdachlosigkeit von Frauen in Nordrhein-Westfalen: Bedarfslage, Hilfen
und neue Wege
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V. (Hammarskjöldring 129, 60439 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Institution (Tel. 069-555183, Fax: 069-554059, e-mail: [email protected])
[33-L] Hanesch, Walter:
Flexibilisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse als Herausforderung für das letzte Netz
der sozialen Sicherung, in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit : Vierteljahreshefte zur Förderung von Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe, Jg. 33/2003, Nr. 3, S. 22-39
(Standort: UuStB Köln(38)-XG1981; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Debatte um die Reform der sozialen Sicherung hat sich vor allem auf eine Neuregelung der Hilfen bei Arbeitslosigkeit und auf eine Neuregelung der Arbeits- und Sozialämter
30
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1 Armut, Obdachlosigkeit
konzentriert. Die Sozialhilfe als letztes Netz des sozialen Systems hat in den beiden letzten
Jahrzehnten, bedingt durch den Wandel der Arbeits- und Lebensverhältnisse, einen tief greifenden Bedeutungswandel durchlaufen. Konkrete Reformvorschläge sind: Verkürzung der
Bezugsdauer von Arbeitslosengeld für ältere Arbeitnehmer, Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe auf "Hilfe zum Lebensunterhalt"-Niveau. Die Folge für Arbeitslose
- vor allem mittlerer und höherer Verdienstgruppen - wird ein massiver Abbau der sozialen
Sicherung sein. Durch verschärfte Sanktionsmaßnahmen bei Ablehnung einer zugewiesenen
Arbeitsstelle wird der soziale Druck auf alle Langzeitarbeitslosen erhöht, ohne dass es auf der
Angebotsseite zu einer Erhöhung der Stellenangebote kommen würde. Als Fazit ist festzustellen, dass die geplanten Reformen den Anforderungen eines "Flexicurity-Konzepts" nicht gerecht werden. Eine alternative Reformoption könnte darin liegen, dass eine einheitliche
Grundsicherung in allen Lebenslagen eingeführt werden würde mit zusätzlichem Ausbau von
Reintegrationshilfen als Serviceleistungen für Arbeitssuchende. (ICF)
[34-L] Hank, Rainer:
Konvergenz oder Divergenz: führt der globale Kapitalismus zu mehr Ungleichheit in der
Welt?, in: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 57/2003, H. 9/10 = H.
653/654, S. 815-824 (Standort: UuStB Köln(38)-AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag zur politischen Ökonomie des Kapitalismus beschäftigt sich mit den weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen des voranschreitenden Globalisierungsprozesses. Dabei macht es sich der Autor zur Aufgabe, den Ungleichheits- und Ungerechtigkeitsvorwurf
der Globalisierungskritiker zu entkräften, wonach in erster Linie die Industrieländer auf Kosten der Dritten Welt von dem globalem Kapitalismus profitieren und zudem die Einkommensverteilung innerhalb eines Landes immer unverhältnismäßiger wird. Dem wird entgegengehalten, dass nachweislich jene Schwellenländer, die ihre Märkte geöffnet haben, auch in
den Genuss der Vorteile der Globalisierung gekommen sind. Die Ausführungen gliedern sich
gemäß der kritischen Einwände in eine Untersuchung der Ungleichheitsentwicklung (1) innerhalb eines Landes am Beispiel der USA und (2) zwischen einzelnen Ländern allgemein
seit 1870 bis heute sowie unter besonderer Berücksichtigung von China seit dem 20. Jahrhundert. Als Ergebnis wird konstatiert, dass die Verflechtung der Weltwirtschaft die Armut in
der Welt lindert, die Ungleichheit zwischen den Ländern mindert und gerechtigkeitskompatibel ist. Das gilt auch dort, wo Ungleichheiten größer werden und somit die egalisierende Ungerechtigkeit beendet wird: Denn in reichen Ländern ist dies Folge der Entmachtung privilegierter Schichten. In armen Ländern aber ist wachsende Ungleichheit Folge relativen Reichtums von Bevölkerungsteilen dieser Länder. Abschließend geht der Autor der Frage nach,
warum sich weltweit so massiv das Urteil hält, Globalisierung mache die Welt ungleicher. Im
Zuge der Beantwortung wird angemerkt, dass die Globalisierungskritik, welche die Moral auf
ihre Seite zieht, in Wirklichkeit nichts anderes ist als eine Verteidigungsstrategie leidlich begüterter Mittelschichten der reichen Welt, die im Wettbewerb mit den Entwicklungsländern
in einer globalisierten Weltwirtschaft ihren Einkommensstatus nicht mehr halten können.
(ICG2)
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[35-L] Haustein, Thomas:
Ergebnisse der Sozialhilfe- und Asylbewerberleistungsstatistik 2001, in: Wirtschaft und Statistik, 2003, H. 3, S. 237-251 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-TXZ126; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Zum Jahresende 2001 erhielten in Deutschland insgesamt 2,70 Mill. Personen in 1,42
Mill. Haushalten Sozialhilfe im engeren Sinn (d.h. laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen). Die Empfängerzahl hat sich wie auch die Zahl der betroffenen
Haushalte damit gegenüber dem Jahresende 2000 um 0,8 v.H. erhöht. Die Sozialhilfequoten
(Anzahl der Hilfebezieher an der jeweiligen Bevölkerung Prozent) zeigen folgende Zusammenhänge auf: Kinder sind relativ häufig unter den Sozialhilfeempfängern. Frauen haben ein
höheres 'Sozialhilferisiko' als Männer; ausländische Staatsangehörige ein höheres als Deutsche. Die Sozialhilfequote ist im Westen höher als im Osten. Im früheren Bundesgebiet ist ein
Nord-Süd-Gefälle erkennbar (d.h. relativ hohe Quoten im Norden, niedrige im Süden). Pro
Haushalt wurden monatlich - unter Berücksichtigung des angerechneten Einkommens - im
Schnitt 379 Euro Sozialhilfe im engeren Sinne ausgezahlt. Die bisherige Bezugsdauer lag im
Durchschnitt bei gut zweieinhalb Jahren. 42 v.H. der Empfängerhaushalte waren Kurzzeitbezieher, das heißt ihre bisherige Bezugsdauer betrug weniger als ein Jahr. In rund 17 v.H. der
Fälle handelte es sich um Langzeitempfänger mit einer bisherigen Bezugsdauer von mindestens fünf Jahren. Im Laufe des Jahres 2001 erhielten 1,50 Mill. Personen Hilfe in besonderen
Lebenslagen (+2,7 v.H. gegenüber dem Vorjahr). Den meisten Empfängern (38 v.H.) wurden
dabei Leistungen der Krankenhilfe gewährt. Danach folgte die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (37 v.H.) sowie die Hilfe zur Pflege (22 v.H.). Die Hilfe in besonderen Lebenslagen wurde in fast der Hälfte der Fälle (49 v.H.) in Einrichtungen gewährt. Im Jahr 2001
wurden in Deutschland brutto 23,9 Mrd. Euro für Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz ausgegeben; nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 2,7 Mrd. Euro beliefen sich die
reinen Sozialhilfeausgaben auf 21,2 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg um 1,7 v.H.
gegenüber dem Vorjahr. Regelleistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) erhielten zum Jahresende 2001 insgesamt 314.000 Personen. Die Zahl der Leistungsbezieher ist damit gegenüber dem Vorjahr um 10,7 v.H. gesunken. Das Durchschnittsalter aller Hilfebezieher betrug 23,9 Jahre. In der Mehrzahl kamen die
Asylbewerber aus Europa; darunter insbesondere aus Serbien und Montenegro mit 35 v.H..
10 v.H. der Asylbewerber hatten die Staatsangehörigkeit der Türkei, rund 6 v.H. kamen aus
Afghanistan und 5 v.H. aus dem Irak. Die reinen Ausgaben für Leistungen nach AsylbLG beliefen sich im Jahr 2001 in Deutschland auf rund 1,6 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 13,6 v.H. gegenüber dem Vorjahr." (Autorenreferat)
[36-L] Heinrich, Georges:
More is not necessarily better: an empirical analysis of the inequality-growth tradeoff using
the Luxembourg Income Study, (Luxembourg Income Study Working Paper Series, No. 344),
Luxembourg 2003, 29 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.lisproject.org/publications/liswps/344.pdf)
INHALT: Der Autor schlägt ein Auswertungsverfahren für ländervergleichende Daten vor, das
den Zusammenhang zwischen Wachstum des Durchschnittseinkommens und verbleibender
Armut erklären kann. Die Methode wird angewandt für die Daten von 28 Staaten mit hohem
und mittlerem Durchschnittseinkommen aus der Luxemburger Einkommensstudie. Die Daten
32
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1 Armut, Obdachlosigkeit
aller Länder zeigen zunehmende Einkommensungleichheit. Armut kann nicht nachhaltig beseitigt werden. (ICF)
[37-L] Heinzel-Gutenbrunner, Monika:
Armutslebensläufe und schlechte Gesundheit: Kausation oder soziale Selektion?, (Berichte
aus der Sozialwissenschaft), Aachen: Shaker 2000, 180 S., ISBN: 3-8265-7443-5 (Standort: UB
Bonn(5)-P2000/2212)
INHALT: Zusammenhänge zwischen Armut und Gesundheit sind ein schon seit Jahrhunderten
bekanntes Phänomen. Zahlreiche Veröffentlichungen aus den letzten Jahren zeigen, dass auch
unter verbesserten Lebensbedingungen und verallgemeinertem Zugang zu Gesundheitsversorgungseinrichtungen der Einfluss der sozialen Schicht auf das Auftreten bestimmter Erkrankungen nachweisbar bleibt. Die Verfasserin zieht zur Untersuchung dieses Zusammenhangs die Daten des SOEP für die Jahre 1984 bis 1995 heran. Sie zeigt, dass auch mit den
globalen Gesundheitsangaben des SOEP Gesundheitsbeeinträchtigungen im Zusammenhang
mit Arbeit nachweisbar bleiben. Dabei ergeben sich Hinweise sowohl auf einen Kausationseffekt (Gesundheitsbeeinträchtigungen als Folge andauernder Armut) als auch auf einen Selektionseffekt (Gesundheitsbeeinträchtigungen führen zu Armut). (ICE2)
[38-L] Heitzmann, Karin:
Ergebnisse der dynamischen Armutsforschung in Österreich: Implikationen für eine vorbeugende Armutspolitik am Beispiel des Weltbank-Konzepts des 'sozialen Risikomanagements', in: Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven
der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 65-85,
ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994)
INHALT: Die Armutsforschung in Österreich hat in den letzten Jahren einen großen Nachholbedarf wettgemacht. Zwar steckt die dynamische Armutsforschung - im Gegensatz etwa zu
Deutschland - nach wie vor in den Kinderschuhen. Das von der Weltbank entwickelte Konzept des "sozialen Risikomanagements" versucht den Anforderung einer dynamischen Armutsforschung gerecht zu werden. Statt Armut steht die Verletzlichkeit von Haushalten im
Vordergrund der Analyse, die - wenn sie verringert werden kann - Armutsphasen verhindert.
Die "Verletzlichkeit" von Menschen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, nicht zuletzt
von "kritischen Ereignissen" oder Risiken (z.B. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung, Tod
des Partners), die oftmals die entscheidenden Auslöser für ein Abrutschen in die Armut sind.
Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, nach einem kurzen Überblick über die Ergebnisse der
dynamischen Armutsforschung in Österreich und der Darstellung des theoretischen Konzepts
des "sozialen Risikomanagements" am Beispiel der Arbeitslosigkeit ansatzweise zu untersuchen, wie der öffentliche Sektor in Österreich mit diesem Risiko und seinen Konsequenzen
umgeht, und ob er den Anforderungen an eine vorbeugende und nachhaltige Armutspolitik
gerecht wird. Eine Bewertung des "sozialen Risikomanagements" vor diesem empirischen
Hintergrund Österreichs beschließt den Beitrag. (ICA2)
[39-F] Hepp, Rolf-Dieter, Priv.Doz. Dr.phil. (Bearbeitung):
Prekarisierung und Neue soziale Ungleichheit
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1 Armut, Obdachlosigkeit
33
INHALT: Ist die immer noch herrschende Sichtweise auf Formen sozialer Ungleichheit von Ausgrenzungstendenzen geprägt, so kann die soziale Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Gruppen Marginalisierter nicht erfassen, wieweit soziales Konfliktpotential in das Zentrum der Gesellschaft eingedrungen ist. Schon lange werden nicht mehr nur die Problemgruppen des Arbeitsmarkts von Tendenzen sozialer Unsicherheit erfasst, sondern in immer stärkerem Maße werden qualifizierte und hochqualifizierte Arbeitskräfte von diesen Tendenzen erfasst. Es wäre zu fragen, welche Konsequenzen und Effekte dieses für den sozialen Zusammenhalt und das soziale Gefüge der gegenwärtigen Gesellschaft entfaltet. ZEITRAUM: 19902003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Univ. Freiburg FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie WE 2 Abt. IV Kultursoziologie und Anthropologie (Garystr. 55, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-3949565, e-mail: [email protected])
[40-L] Hepp, Rolf-Dieter:
Prekarisierung und epistemologische Wachsamkeit, in: Boike Rehbein, Gernot Saalmann,
Hermann Schwengel (Hrsg.): Pierre Bourdieus Theorie des Sozialen : Probleme und Perspektiven,
Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2003, S. 251-270, ISBN: 3-89669-734-X
INHALT: Der Autor wirft im Anschluss an die Bourdieusche Theorie einen von der gewohnten
Perspektive abweichenden Blick auf prekäre Lebenslagen, insbesondere auf die Arbeitslosigkeit. Die immer noch vorherrschende Sichtweise vom Schichtmodell der Gesellschaft, in welchem Arbeitslose unten oder außen angesiedelt werden, wird seiner Meinung nach den gesellschaftlichen Verhältnissen schon seit Jahrzehnten nicht mehr gerecht. Denn sie kann zum einen nicht die "feinen Unterschiede" zwischen den unterschiedlichen Gruppen Marginalisierter
erfassen und zum anderen nicht die Tatsache erkennen, dass Arbeitslosigkeit zu einer allgemeinen Bedrohung geworden ist, die bis in das Zentrum der Gesellschaft reicht. Der Autor
erörtert nicht nur, wie die damit verbundenen Verschiebungen in der Sozialstruktur, in den
Lebensläufen und in der Subjektivität mit Bourdieus Ansatz sichtbar gemacht werden können, sondern er geht auch der Frage nach, inwiefern sich durch diese Verschiebungen der Horizont der gesamten Gesellschaft und damit auch der soziologischen Analyse wandelt. (ICI2)
[41-F] Hinte, Wolfgang, Prof.Dr.; Metzger-Pregizer, Gerhard, Prof.Dr.; Springer, Werner,
Prof.Dr.; Grimm, Gaby, Dipl.-Päd.; Preis, Michael, Dipl.-Päd.; Lüttringhaus, Maria, Dr.; Tröster,
Andrea, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Stadt(teil)entwicklung in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf
INHALT: Einkommensarmut und Wohnungsnot haben neben anderen Faktoren in den letzten
Jahren zu Segregationsprozessen und zur Ausbildung kleinräumiger Gebiete mit einer hohen
Konzentration von Problemlagen in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen des
Ruhrgebiets geführt. Der Entwicklung solcher "Armutsinseln", die infrastrukturell schlecht
ausgestattet sind, oft an der Peripherie der Städte liegen oder in hohem Maße von den strukturellen Veränderungen betroffen sind (wie z.B. ehemalige Zechenstadtteile) und die eine rela-
34
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1 Armut, Obdachlosigkeit
tiv hohe Zahl an Haushalten mit Arbeitslosengeld und Sozialhilfebezug aufweisen, muß
kommunale Politik mit Ressourcen zur Aufrechterhaltung und Entwicklung der Lebensstrukturen in den Wohn- und Lebensorten entgegenwirken. Dazu müssen Konzepte entwickelt und
erprobt werden, die der Bevölkerung eine offensive und aktive Beteiligung an der Entwicklung, Planung und Durchführung tragender strukturbildender Maßnahmen der Region ermöglichen.
METHODE: Quartiermanagement ist ein strategischer Ansatz der Stadt(teil)entwicklungspolitik,
der darauf abzielt, in benachteiligten Wohnquartieren Lebensverhältnisse zu verbessern und
zu stabilisieren. Dieses bereichsübergreifende und ressourcenbündelnde Konzept wird realisiert unter möglichst breiter Beteiligung von ortsansässigen Institutionen, Vereinen und Verbänden sowie der lokalen Wirtschaft. Seit einigen Jahren verfolgt das Land NordrheinWestfalen dieses Konzept in einem Programm mit dem Titel "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf"; spätestens seitdem der Bund dieses Konzept aufgegriffen und in ein bundesweites Projekt mit zahlreichen Teilnehmerstädten umgearbeitet hat, ist das Quartiermanagement in aller Munde. Zur Umsetzung nachhaltig wirksamen Quartiermanagements werden
verschiedene Funktionsbereiche aufgebaut und miteinander verzahnt: Gebietsbeauftragte innerhalb der Verwaltung, intermediäre Akteure/ ModeratorInnen und StadtteilarbeiterInnen.
DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hinte, W.: Quartiermanagement als kommunales Gestaltungsprinzip. in: Blätter der Wohlfahrtspflege, 2001, 5-6, S. 113-115.+++Grimm, G.; Hinte, W.: Vor
Leuchtturmprojekten aus Stein wird gewarnt. in: sozial extra, 2000, 9, S. 28-34.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Essen
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung -ISSAB- (Holzstr. 7-9, 45141 Essen)
[42-L] Hohm, Hans-Jürgen:
Urbane soziale Brennpunkte, Exklusion und soziale Hilfe, Opladen: Leske u. Budrich 2003,
174 S., ISBN: 3-8100-3605-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A1507)
INHALT: "Dem Buch liegt eine systemtheoretische Perspektive zugrunde. Es versteht Kommunen als autonome Sozialsysteme, deren Funktion im umfassenden nahräumigen Zugang der
Bevölkerung zu den gesellschaftlichen Teilsystemen besteht. Sie wird von Großstädten am
ehesten realisiert. Doch gerade hier - so die zentrale These des Autors - manifestieren sich soziale Brennpunkte, welche die dort lebenden Personengruppen mehrfach exkludieren. Deren
eingeschränkte Selektionsfreiheiten und heterogene Lebenslagen thematisiert der Autor in
räumlicher, sozialer und zeitlicher Hinsicht. Zugleich beschreibt er ihre Risiken und Chancen,
kommunikativen Bewältigungsstrategien, divergierenden moralischen Selbst- und Fremdbeobachtungen. Einen weiteren Schwerpunkt legt der Autor auf die Möglichkeiten des Funktionssystems sozialer Hilfe in Form der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Abschließend interpretiert er das Programm 'Soziale Stadt' als ambitionierten Versuch der Kontextsteuerung
sozialer Brennpunkte." (Autorenreferat)
[43-L] Hölsch, Katja; Kraus, Margit:
Poverty alleviation and the degree of centralisation in European schemes of social assistance,
(Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 03-16), Mannheim
2003, 35 S. (Graue Literatur; URL: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp0316.pdf)
soFid Soziale Probleme 2004/1
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INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist das Verhältnis zwischen dem Zentralisationsgrad und
Verteilungseffekten in europäischen Sozialhilfeprogrammen. Hierzu wird ein Klassifikationsschema für die Sozialhilfeprogramme der EU15 - mit Ausnahme Luxemburgs - entwickelt
und ein Zentralisationsmaß konstruiert. Auf der Basis von LIS-Daten werden sodann die Effektivität und Effizienz der Armutsbekämpfung durch Sozialhilfezahlungen für fünf ausgewählte Sozialhilfesysteme sowie die Zusammenhänge zwischen Verteilungseffekten und
Zentralisationsgrad untersucht. (ICEÜbers)
[44-L] Hürten, Marianne:
Entmutigung zum Kind: Ergebnisse einer Umfrage zur Praxis von Sozialhilfegewährung, in:
Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 28/2003, H. 10, S. 18-22 (Standort: UuStB
Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Auf Grund der zunehmend restriktiven Handhabung des Bundessozialhilfegesetzes in
den Kommunen geraten schwangere Frauen, die bereits Sozialhilfe beziehen oder vorübergehend (für die Dauer der Elternzeit) Sozialhilfe beziehen werden, immer mehr unter Druck.
Dem gegenüber steht das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1993 zum Paragraph 218. Das Urteil räumt einer Schutzpflicht der Menschenwürde und des Persönlichkeitsrechts einen besonderen Stellenwert ein und fordert umfassende Hilfen." (Autorenreferat)
[45-L] Jenkins, Stephen P.; Kerm, Philippe van:
Trends in income inequality, pro-poor income growth and income mobility, (DIW Diskussionspapiere, 377), Berlin 2003, 18 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp377.pdf)
INHALT: Die Autoren entwickeln einen analytischen Rahmen, innerhalb dessen untersucht werden kann, welche Veränderungen in der Einkommensungleichheit im Zeitablauf in Zusammenhang mit dem allgemeinen Muster der Einkommenszunahme und der Umgruppierung
von Einzelpersonen in der Einkommens-Rangordnung stehen. Hierdurch kann auch erklärt
werden, wie es möglich war, dass die Armen in den USA in den 1980er Jahren - als die Einkommensungleichheit beträchtlich anstieg - relativ schlecht im Vergleich zu den Reichen abschnitten, obwohl der Einkommenszuwachs zu ihren Gunsten sprach. Das Einkommenswachstum entwickelte sich in Westdeutschland ebenfalls zu Gunsten der Armen, mehr noch
als in den USA, die Ungleichheit nahm aber nicht in gleichem Maße zu. (ICIÜbers)
[46-L] Joggerst, Klaus:
Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt am Jahresende 2001 im
Querschnitt, in: Statistische Analysen und Studien Nordrhein-Westfalen, 2003, H. 8, S. 25-32
(Standort: UuStB Köln(38)-XG8496; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In der Sprache der Makroökonomie übersetzt besagt ein irisches Sprichwort, dass der
Kerzenverbrauch, die Auswandererzahl und die Sozialhilfequote typische antizyklische Begleiter der Wirtschaftsentwicklung seien. Angesichts der schlechten konjunkturellen 'Großwetterlage' seit Anfang des neuen Jahrhunderts kann demnach nicht überraschen, dass Nordrhein-Westfalen für 2001 einen Anstieg der Zahl der Haushalte aufweist, die auf Hilfe zum
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1 Armut, Obdachlosigkeit
Lebensunterhalt (HLU) angewiesen sind. Der folgende Aufsatz beleuchtet einige Sachverhalte, die in der aktuellen Diskussion um die 'Reformbaustelle' Sozialhilfe und Erwerbsaktivierung eine Rolle spielen könnten. Es wird dabei deutlich, dass strukturelle Determinanten die
Sozialhilfeabhängigkeit eines größeren Teils der HLU-Empfängerinnen und -Empfänger prägen, als das rein wirtschaftliche Faktoren vermögen." (Autorenreferat)
[47-F] Kahl, Sigrun (Bearbeitung):
Aktivierung von langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfängern im OECD-Vergleich
INHALT: Die Langzeitarbeitslosigkeit hat die Sozialhilfe in allen OECD-Ländern in eine der
wichtigsten Leistungen für Arbeitslose transformiert. Der aktive und aktivierende Wohlfahrtsstaat soll deshalb auch die Arbeitsmarktintegration von Sozialhilfeempfängern ermöglichen. Dieses Dissertationsprojekt untersucht Maßnahmen ausgewählter OECD-Länder (USA,
Großbritannien, Australien, Frankreich, Irland, Dänemark, Schweden, Deutschland) zur Aktivierung langzeitarbeitsloser Sozialhilfeempfänger. Angesichts der steigenden Bedeutung von
"Rechten und Pflichten" wird gefragt, wie in den gesetzlichen und administrativen Regelungen diejenigen konstruiert und adressiert werden, die ihre Pflichten nicht erfüllen können,
obwohl sie körperlich arbeitsfähig sind. Passen die Länder ihre Aktivierungsstrategien dieser
Zielgruppe an? Wie reflektieren nationale Strategien moralökonomische Vorstellungen zum
Umgang mit sozial marginalisierten Hilfsempfängern? Untersucht wird ferner, inwiefern die
internationale Varianz in der Konzeptionalisierung und Implementierung von Aktivierung
durch das Weiterwirken historischer Kontinuitäten im Umgang mit arbeitsfähigen Fürsorgeempfängern - der historischen Gruppe der "unwürdigen Armen" - begründet ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: OECD-Länder (USA, Großbritannien, Australien, Frankreich, Irland,
Dänemark, Schweden, Bundesrepublik Deutschland)
METHODE: Untersuchungsmethoden: vergleichende qualitative (historische) Analyse. Empirisches Verfahren: Experteninterviews; Analyse von Gesetzen und adminstrativen Regeln, historische Analyse für 3-4 Länder
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kahl, S.: Beyond workfare:
strategies towards the hard to serve on social assistance in OECD countries. Paper presented
at the Law & Society Association conference in Vancouver, 30 May 2002.+++Kahl, S.:
"Hard to serve" or hardly served? Activating minimum benefit recipients with multiple barriers to employment in selected OECD countries. Unveröff. Arbeitspapier. Köln: MPIfG
2003.
ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-555, e-mail:
[email protected])
[48-L] Kaltenborn, Bruno:
Neuordnung der Arbeitslosenhilfe im Rahmen eines dreistufigen Systems, (IABWerkstattbericht : Diskussionsbeiträge des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesanstalt für Arbeit, 16/2002), Nürnberg 2002, 53 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/werkber/2002/wb1602.pdf)
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1 Armut, Obdachlosigkeit
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INHALT: Arbeitslosengeld und -hilfe einerseits und Sozialhilfe andererseits sind gegenwärtig nur
unzureichend aufeinander abgestimmt. Das gilt besonders für die Arbeitslosen- und Sozialhilfe. Der Bericht diskutiert mögliche Reformoptionen vor dem Hintergrund, dass die künftige
Ausgestaltung eine Aktivierung der Leistungsempfänger unterstützen sollte. Der Bericht geht
dabei von einer zeitlichen Befristung der Arbeitslosenhilfe auf beispielsweise ein oder zwei
Jahre aus. Außerdem wird eine gleichzeitige Begrenzung des Arbeitslosengeldes auf ein Jahr
auch für ältere Arbeitslose in die Überlegungen einbezogen. (IAB)
[49-F] Kazig, Rainer, Dr. (Bearbeitung); Heinritz, Günter, Prof.Dr.rer.nat. (Betreuung):
Armut und Anerkennung. Straßenzeitungen aus der Perspektive einer anerkennungstheoretischen Wohlfahrtsgeographie
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation ENDE: 2001-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geo- und
Umweltwissenschaften Seminar für Sozialwissenschaftliche Geographie (Luisenstr. 37,
80333 München)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-289-25381, e-mail: [email protected]);
Betreuer (Tel. 089-289-22811, e-mail: [email protected])
[50-F] Kazig, Rainer, Dr. (Leitung):
Straßenzeitungen: Entstehungszusammenhänge und Wirkungen einer neuen Institution der
lokalen Obdachlosenhilfe
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert BEGINN: 1997-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Dr.Ing. Leonhard Lorenz-Stiftung
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geo- und
Umweltwissenschaften Seminar für Sozialwissenschaftliche Geographie (Luisenstr. 37,
80333 München)
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-289-25381, e-mail: [email protected])
[51-L] Kieselbach, Thomas (Hrsg.):
Youth unemployment and social exclusion: comparison of six European countries, (Psychologie sozialer Ungleichheit, 10), Opladen: Leske u. Budrich 2000, 320 S., ISBN: 3-8100-2939-4
INHALT: "Arbeitslosigkeit bedeutet für Jugendliche in Europa ein Risiko sozialer Ausgrenzung.
Insbesondere sog. vulnerable Gruppen wie gering qualifizierte, langzeitarbeitslose, behinderte, ausländische oder allein erziehende Jugendliche sind davon betroffen. Das Buch analysiert
die Problemlagen dieser Gruppen in den unterschiedlichen Ländern, zum anderen diskutiert
es unterschiedliche theoretische Konzepte im Kontext sozialer Ausgrenzung." (Autorenreferat)
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1 Armut, Obdachlosigkeit
[52-L] Knöbl, Wolfgang:
Ländliche Armut im Süden der USA, in: konturen.net : Zeitschrift für Gesellschaft, 2003, Nr. 5,
o.A. (URL: http://www.konturen.net/public_html/heftfuenf/b/bc.html)
INHALT: Der Autor dieses Beitrags erörtert die noch immer existierenden Strukturdefizite mit
allen daran haftenden Problemen, die die 'sunbelt'-Region des amerikanischen Südens entgegen aller Prosperitätsbeschreibungen plagen. Dabei wird oft ignoriert, dass der amerikanische
Süden keineswegs mit boomenden Großstädten wie Atlanta, Dallas, Houston oder Miami
gleichzusetzen ist, sondern dass es dort nicht wenige ländliche Regionen gibt, die in der Vergangenheit unter einer erheblichen Armut gelitten hatten, noch heute darunter leiden und denen auch in Zukunft kaum große Entwicklungschancen eingeräumt werden. Der Autor befasst
sich in seiner Analyse mit der Frage, warum der Süden und insbesondere der ländliche Süden
trotz aller ökonomischer Aufholtendenzen gegenüber den anderen Regionen der USA noch
immer eine Art 'Problemfall' darstellt. Insbesondere verortet er die Probleme sowohl im unzureichenden Strukturwandel der regionalen Industrie als auch in den enormen rassistischen
Ungleichheitsstrukturen, die seit Jahrzehnten Bedingungen schaffen, die unter anderem zu einer anhaltend stagnierenden Ökonomie geführt haben. (JA)
[53-L] Kölling, Arnd:
Haushalte mit niedrigem Einkommen bei Vollerwerbstätigkeit einzelner Mitglieder: Armutsrisiken von Haushalten trotz Erwerbstätigkeit, in: Stefan Sell (Hrsg.): Armut als Herausforderung : Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung und Armutsberichterstattung, Berlin: Duncker & Humblot, 2002, S. 131-152, ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB
Köln(38)-29A6994)
INHALT: Der Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen niedrigen Einkommen und Erwerbstätigkeit bei den sog. "Working Poor". Die deskriptive Analyse zeigt, dass sich beides
nicht gegenseitig ausschließt. Armut trotz Vollerwerbstätigkeit scheint in den meisten Fällen
kein dauerhafter Zustand für die Haushalte zu sein. Die Determinanten für ein niedriges Einkommen trotz Erwerbstätigkeit werden anhand von multivariaten Verfahren bestimmt. Neben
den Humankapitalvariablen Alter, Berufserfahrung und Schulabschluss haben auch das Geschlecht und die Nationalität des Hauptverdieners einen signifikanten Einfluss auf das Haushaltseinkommen. Ebenso muss ein Haushalt mit nur einem haupterwerbstätigen Mitglied mit
einem niedrigeren Einkommen rechnen. Insbesondere spielen hier das Alter, die Ausbildung
und das Geschlecht des Höchstverdieners eine Rolle. Dies deutet darauf hin, dass das Einkommen eines vollerwerbstätigen Haushaltsmitglieds das gesamte Haushaltseinkommen sehr
stark beeinflusst. Ein Ansatzpunkt zur Vermeidung von "Working Poor" sieht der Autor in
der Erhöhung von Transfers für Tätigkeiten, die nicht am Arbeitsmarkt entlohnt werden, aber
eine Belastung des Haushalts darstellen können, wie z.B. Kindererziehung oder die Häusliche
Pflege. (ICA2)
[54-F] Krüger, Anne, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Andreß, Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):
Armut und Lebensstandard: eine Trendanalyse mit repräsentativen Bevölkerungsumfragen
INHALT: Der Lebensstandard-Ansatz besteht im wesentlichen aus drei Komponenten: a) aus
einer bevölkerungsrepräsentativen Einschätzung der Notwendigkeit bestimmter Dinge und
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1 Armut, Obdachlosigkeit
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Aktivitäten ("Items"), die den Lebensstandard einer Gesellschaft charakterisieren; b) aus einer
bevölkerungsrepräsentativen Erhebung der Verbreitung dieser Items in der Bevölkerung sowie - aufbauend auf diesen Daten - c) aus einer Identifikation der Bevölkerungsgruppen, die
sich diese nach allgemeiner Meinung notwendigen Items aus finanziellen Gründen nicht leisten können. Personen, die in diesem Sinne über einen unzureichenden Lebensstandard verfügen, werden als arm im Sinne der Definition des Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung bezeichnet: Danach "gelten die Personen, Familien und Gruppen als arm, die
über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist." GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: In diesem Projekt geht es um eine Sekundäranalyse dreier Bevölkerungsumfragen
(Sozialwissenschaften-Bus, Wohlfahrtssurvey, SOEP) mit abschließender Berichterstellung.
Der zu erstellende Bericht soll folgende Themen abdecken: 1. Was gehört nach Ansicht der
Bundesbürger zum notwendigen Lebensstandard? 2. Wie viele und welche Haushalte können
sich diesen Lebensstandard leisten? 3. Welche Merkmale des Lebensstandards fehlen aus finanziellen Gründen? 4. Wie viele Personen haben geringe Einkommen und wie viele einen
unzureichenden Lebensstandard? 5. Welche Personengruppen haben einen unzureichenden
Lebensstandard? 6. Welche sozialpolitischen Schlussfolgerungen ergeben sich aus den Ergebnissen?
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Professur für Methoden und EDV in
den Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-3846, Fax: 0521-106-5844, e-mail: [email protected])
[55-F] Krüger, Anne, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Andreß, Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):
Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich: individuelle Aktivitäten, soziale Netzwerke
und institutionelle Hilfeangebote
INHALT: Das Projekt knüpft an die Armuts- und Reichtumsberichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) an, in
denen die Anzahl und die sozio-demographische Struktur der von Armut und Unterversorgung betroffenen Personen beschrieben wird. Hier geht es jedoch um die weitergehende Frage, ob und unter welchen Bedingungen es diesen Personen gelingt, ihre Lebenslage zu
verbessern. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht das Verhältnis von Eigeninitiative
und institutionellem Hilfeangebot. Im einzelnen sollen folgende Fragen untersucht werden: 1.
Wie groß ist der Anteil des Personenkreises, der aufgrund seiner faktischen Möglichkeiten zu
einem Ausstieg aus Armut und Unterversorgung in der Lage ist? 2. Um welche soziodemographischen Gruppen handelt es sich hierbei bzw. welche individuellen und sozialen
Faktoren begünstigen (bzw. behindern) einen solchen Ausstieg? 3. Welche Rolle spielen
hierbei die Aktivitäten des Individuums, sein soziales Netzwerk und das institutionelle Hilfeangebot (Arbeitsamt, Sozialamt, Jugendamt usw.)? Betrachtet wird der gesamte untere Einkommensbereich. Das Verhalten der Individuen wird mit Hilfe repräsentativer Längsschnittdaten, dem sogenannten Niedrigeinkommens-Panel, untersucht. ZEITRAUM: November 1998
bis Juni 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten -Niedrigeinkommenspanel- (Stichprobe: ca. 2.000; deutschsprachige Privathaushal-
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1 Armut, Obdachlosigkeit
te mit einem Haushaltsvorstand ab 18 Jahren und Telefonanschluß, die zum Zeitpunkt der
ersten Befragung zum Niedrigeinkommensbereich gehörten -Nettoeinkommen nicht über
dem 1,5fachen der Sozialhilfeschwelle- oder laufende Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Wohlgeld bezogen oder mit einer Arbeitslosenunterstützung beziehenden Bezugsperson; Auswahlverfahren: Zufall, Infratest-Telefon-Master-Sample mit RandomDigitDialing). Feldarbeit
durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Projektantrag unter:
http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/hjawww/forsch/niep/antrag.htm .
ART: gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl
für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (Herbert-Lewin-Str. 2, 50923 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-3475, Fax: 0221-470-2069, e-mail: [email protected])
[56-L] Kuchler, Birgit; Goebel, Jan:
Smoothed income poverty in European countries, (DIW Diskussionspapiere, 352), Berlin 2003,
17 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp352.pdf)
INHALT: Das Ziel des vorliegenden Arbeitspapiers besteht darin, durch die Kombination von
zwei Längsschnitt-Perspektiven ein detaillierteres Bild über die Armut in den Mitgliedstaaten
der Europäischen Union zu gewinnen. Dazu werden die ersten vier Wellen (1994-1997) des
"European Community Household Panel" (ECHP) untersucht. In Ergänzung dieser detaillierten Betrachtung der Zeitdimension werden die Armutshäufigkeit, die Armutskluft und die
Armutsintensität gemessen. Insgesamt stellt sich die Rangfolge quer durch die Länder und
Dimensionen als relativ stabil heraus. Nur Dänemark und Portugal unterscheiden sich vom
Rest der Länder in jeder Dimension. Andere Ausnahmen beziehen sich auf Frankreich und Irland, wo die Armutsintensität deutlich niedriger ist als in den anderen Wohlfahrtsstaaten. Die
Ergebnisse hinsichtlich der verschiedenen Subgruppen von armen Personen, und zwar von
transitorisch, wiederholt und persistent Armen, unterstreichen die Bedeutung einer differenzierteren Perspektive auf die Armut, insbesondere in Bezug auf das Verhältnis zwischen sozialen und demographischen Merkmalen und hinsichtlich der langfristigen Einkommenssituation der Einzelpersonen. (ICIÜbers)
[57-L] Leisering, Lutz; Leibfried, Stephan:
Time and poverty in Western welfare states: united Germany in perspective, Cambridge:
Cambridge Univ. Press 2000, 379 S., ISBN: 0-521-00352-0
INHALT: Der Band gliedert sich in vier Teile: eine theoretische Grundlegung 'Sozialstaat und
Lebenslauf', einen empirischen Hauptteil 'Armut im Lebensverlauf', eine Analyse des Sozialstaats im Hinblick auf Institutionen und Diskurse (einschließlich der sozialpolitischen Herausforderungen im vereinten Deutschland) sowie ein Fazit mit sozial- und gesellschaftspolitischen Perspektiven. Im ersten, theoretischen Teil wird Armut als Risiko im sozialstaatlichen
Lebenslaufregime verortet. 'Lebenslauf als Politik' - damit sind die Möglichkeiten einer Politik bezeichnet, die es übernimmt, Risikolagen im Lebenslauf aktiv aufzugreifen, zu bearbeiten und für die Betroffenen lebbar und gestaltbar zu machen. Der zweite, empirische Teil ent-
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1 Armut, Obdachlosigkeit
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hält die quantitativen und qualitativen Analysen von Armutslagen, die den Kern der Bremer
dynamischen Armutsuntersuchung ausmachen. Darin werden die 'Karrieren' von Betroffenen
im einzelnen nachgezeichnet und gefragt, welche anderen Karriereverläufe es neben dem bekannten Typ der Abstiegskarriere gibt. Im dritten Teil wird nach den Strukturproblemen sozialstaatlicher Institutionen gefragt. Es wird geklärt, welche 'Armutsbilder' den sozialpolitischen Diskurs im Nachkriegsdeutschland geprägt haben. Des Weiteren wird ein Überblick
über die Problemlage im vereinten Deutschland gegeben - über Lebenslaufmuster und Armutsrisiken in der DDR und in den neuen Bundesländern im Zusammenhang der gesamtdeutschen Entwicklung. Im vierten Teil werden Schlussfolgerungen gezogen und die Befunde zur
Armut in den umfassenderen Zusammenhang gesamtgesellschaftlichen Strukturwandels gestellt. (IAB2)
[58-L] Lenz, Gerhard; Bergmann, Yvonne:
Soziale und wirtschaftliche Situation allein Erziehender, in: Statistische Analysen und Studien
Nordrhein-Westfalen, 2003, H. 9, S. 5-46 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8496; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Erhöhte Scheidungsraten und die zunehmende Zahl nicht ehelich geborener Kinder
haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Zahl der Familien mit Kindern, die nicht dem
gängigen Typus einer Ehepaarfamilie entsprechen, in den letzten Jahren und Jahrzehnten
deutlich gestiegen ist. Immer mehr Kinder wachsen bei nicht miteinander verheirateten Eltern
oder bei allein Erziehenden auf. Mit der zunehmenden Zahl allein Erziehender ist auch das
Interesse an ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation gestiegen. Der einleitende methodische Vergleich verschiedener Konzepte des allein Erziehens zeigt, dass die wirtschaftliche
und soziale Situation allein Erziehender unmittelbar mit der Anwesenheit weiterer Personen
im Haushalt zusammenhängt. Die Zahl der allein mit ihren Kindern zusammenlebenden Mütter und Väter liegt dabei deutlich niedriger als bisher veröffentlichte Daten zu allein Erziehenden, die auf dem traditionellen Familienkonzept des Mikrozensus beruhen, erkennen lassen. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf dem Vergleich der sozialen und wirtschaftlichen
Lage von allein Erziehenden - die dem Wortsinn entsprechend, tatsächlich ausschließlich mit
ihren Kindern zusammenleben - mit der Lebenssituation von ehelichen bzw. nicht ehelichen
Lebensgemeinschaften mit Kindern. Indem der vorliegende Bericht multidimensional Belastungen und Defizite in unterschiedlichen Lebensbereichen (wie Arbeit, Bildung und Kinderbetreuung) untersucht, folgt er dem in der Armutsforschung gebräuchlichen Lebenslagenansatz. Die Ein-Eltern-Familie weist einige strukturelle Besonderheiten auf. So ist immer noch
die weit überwiegende Zahl der allein Erziehenden weiblich. Überdies sind allein erziehende
Frauen und Männer, da ein Großteil von ihnen bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich hat,
im Durchschnitt älter als entsprechende Elternteile anderer Haushaltstypen. Und schließlich
sind Ein-Eltern-Familien meist kleine Familien. In etwas mehr als der Hälfte der Ein-ElternFamilien leben Einzelkinder." (Autorenreferat)
[59-L] Mardorf, Silke; Meier, Uta; Preuße, Heide; Wahl, Iris; Dorn, Markus:
Giessener Armutsbericht - Bevölkerungs- und Familienstruktur und Sozialhilfe: vom defizitären Zustand kommunaler Datenquellen und dem Aufspüren ungehobener Datenschätze,
in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Jg. 50/2002, H. 4, S. 187-191
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INHALT: "Vom defizitären Zustand kommunaler Datenquellen und ungehobenen Datenschätze
berichtet das Autorenteam, das unter der Leitung von Prof.Dr. Uta Meier, Universität Gießen,
im Auftrag der Stadt den Armutsbericht für Gießen erstellt hat. Das Team schildert Konzept,
Methode und Erfahrungen des Projekts sowie die Ergebnisse in einer Fortsetzungsserie dieser
Zeitschrift. Schwerpunktthemen dieses ersten Teils sind die Bevölkerungs- und Familienstruktur sowie die Sozialhilfe." (Autorenreferat)
[60-L] Märkt, Jörg:
Armutsexternalitäten: verfassungsökonomische Rechtfertigung für eine kollektive Grundsicherung, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 25/2003, H. 1, S. 80-100
INHALT: Die weit verbreitete Annahme, dass die Individuen über ihre eigenen zukünftigen Einkommenspositionen unsicher sind, stellt nach Meinung des Autors kein hinreichendes Argument für die Rechtfertigung einer kollektiven Grundsicherung dar. Er zeigt in seinem Beitrag,
dass erst durch die Berücksichtigung von Armutsexternalitäten ein genuines Argument für
kollektives Handeln generiert wird. Armutsexternalitäten können als Ursache dafür angesehen werden, dass auch Individuen, die niemals selbst auf Transfers anderer angewiesen sein
werden, freiwillig zu Transferleistungen bereit sind. Die individuellen Anreize der Transferzahler und -empfänger sind aber durch ein so genanntes "Samariter-Dilemma" gekennzeichnet, welches durch einen als wechselseitige Verpflichtung konzipierten Grundsicherungsvertrag zum Vorteil aller Bürger gelöst werden kann. Demnach verpflichten sich die Individuen,
auch wenn sie wissen, niemals auf Transfers angewiesen zu sein, den Armen der Gesellschaft
zu helfen. Für den Fall, dass sie auf Hilfe der Gemeinschaft angewiesen sind, verpflichten
sich die Individuen, durch eigene Anstrengungen möglichst umfangreich zur Finanzierung
des eigenen Unterhaltes beizutragen. Die Grundsicherung kann somit als "territorialer Versicherungsclub aller Bürger" interpretiert werden. Aus verfassungsökonomischer Sicht ist er
eine Institution zur gemeinsamen Besserstellung der Bürger. (ICI2)
[61-L] Meier, Uta; Preuße, Heide; Sunnus, Eva Maria:
Steckbriefe von Armut: Haushalte in prekären Lebenslagen, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003,
372 S., ISBN: 3-531-14143-0
INHALT: "Das Buch basiert auf einer haushaltswissenschaftlich begründeten Studie zum Alltag
von Haushalten in armen und prekären Lebenslagen. Die Autorinnen generieren aus dem erhobenen qualitativen Datenmaterial eine Armutstypologie, aus der passgenaue und quartiernahe Hilfen zur Alltagsbewältigung der jeweiligen Zielgruppe ableitbar sind. Die Studie belegt eindrücklich, dass die in der Praxis der Sozialen Arbeit mehrheitlich vorhandene Trennung zwischen Versorgungs-, Erziehungs- und Beziehungsleistungen zugunsten von Verbundlösungen aufgegeben werden muss, um die Lebenssituation dieser Familienhaushalte
nachhaltig zu verbessern. Die Forscherinnen weisen einen dringenden Handlungsbedarf im
Bereich der Armutsprävention nach. Zudem führt Eigeninitiative armer Haushalte tendenziell
zu einem Rückzug professioneller Hilfesysteme, anstatt die vorhandenen Ressourcen der
Haushaltsmitglieder in dringend benötigte alltagsunterstützende Dienste einzubinden. Diese
Praxis konterkariert den Leitsatz von der 'Hilfe zur Selbsthilfe'. Schließlich ergeben sich aus
den Befunden der Studie bildungspolitische Konsequenzen: Es zeigt sich, dass Alltags- bzw.
Haushaltsführungskompetenzen eine ganz wesentliche Ressource zur Lebensbewältigung der
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Familienhaushalte darstellen. Bislang ist Schule jedoch kein Ort, an dem entsprechende Fähigkeiten systematisch an beide Geschlechter vermittelt werden." (Autorenreferat)
[62-L] Meier, Uta:
Giessener Armutsbericht: Erwerbslosigkeit und Bildung, in: Hauswirtschaft und Wissenschaft,
Jg. 51/2003, H. 2, S. 86-90
INHALT: "Vom defizitären Zustand kommunaler Datenquellen und von ungehobenen Datenschätzen berichtet das Forschungsteam, das unter der Leitung von Prof.Dr. Uta Meier, Universität Gießen, den Armutsbericht für Gießen erstellt hat. In einer Fortsetzungsserie dieser
Zeitschrift werden Konzept, Methode und Erfahrungen des Projekts sowie die wichtigsten
Ergebnisse vorgestellt. Im Mittelpunkt des dritten Teils stehen Indikatoren zur Erwerbslosigkeit und zur Lebenslage Bildung." (Autorenreferat)
[63-F] Mielck, Andreas, Dr.phil. (Leitung):
Gesundheitliche Ungleichheit: soziale Unterschiede in Gesundheit und Gesundheitsversorgung
INHALT: In Deutschland häufen sich nicht nur die Armutsberichte, sondern auch die Berichte
über den Zusammenhang zwischen der sozialen Lage einerseits und dem Gesundheitszustand
andererseits. In einer kaum mehr überschaubaren Vielzahl von Arbeiten ist immer wieder gezeigt worden, dass Personen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status (d.h. niedriger Bildung, niedrigem beruflichen Status und/oder niedrigem Einkommen) zumeist einen besonders
schlechten Gesundheitszustand aufweisen, dass sie kränker sind und früher sterben als Personen mit höherem sozio-ökonomischen Status. Diese 'gesundheitliche Ungleichheit' ist so oft
belegt worden, dass an ihrer Existenz nicht mehr gezweifelt werden kann. Nicht jeder Unterschied im Gesundheitszustand ist auch gleichzeitig ein gesundheitspolitisches Problem, das
Interventionsmaßnahmen erforderlich machen würde. Die status-spezifischen Unterschiede
sind jedoch so groß, dass in allen westeuropäischen Staaten versucht wird, diese Ungleichheit
zu verringern. Bei der Erklärung der gesundheitlichen Ungleichheit wird zwischen zwei
grundlegenden Hypothesen unterschieden: Der sozio-ökonomische Status beeinflusst den Gesundheitszustand (plakativ formuliert: Armut macht krank); der Gesundheitszustand beeinflusst den sozio-ökonomischen Status (plakativ formuliert: Krankheit macht arm). In den
meisten Diskussionsbeiträgen wird betont, dass in Deutschland der erste Erklärungsansatz
wichtiger ist als der zweite. Es ist daher mit einer Vielzahl von Ansätzen versucht worden,
den Einfluss des sozio-ökonomischen Status auf den Gesundheitszustand zu erklären. Dabei
lassen sich vor allem die folgenden Ansätze unterscheiden: physische und psychische Arbeitsbelastungen, Wohnbedingungen, Umweltbelastungen (z.B. Luftverschmutzung), Teilnahme an Vorsorge- und Früherkennungs-Untersuchungen, gesundheitsgefährdendes Verhalten (z.B. Rauchen). Für viele dieser Ansätze ist bereits empirisch gut belegt worden, dass sie
in der Tat einen Beitrag zur Erklärung der gesundheitlichen Ungleichheit leisten können. Bisher sind jedoch bei uns nur wenige Interventionsmaßnahmen vorhanden, mit denen gezielt
versucht wird, dies gesundheitliche Ungleichheit zu verringern. Erforderlich wäre ein Zyklus,
der sich in drei Phasen unterteilen lässt: Bestandsaufnahme des Problems und Zieldefinition,
Entwicklung und Umsetzung von Interventionsmaßnahmen, Evaluation der Maßnahmen und
erneute Zieldefinition. Von einem derart rationalen Vorgehen ist in Deutschland bisher je-
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doch nur ansatzweise etwas zu erkennen. Eine klare Zieldefinition fehlt. Die vorhandenen
Maßnahmen sind zumeist regional, zeitlich und finanziell sehr begrenzt. Eine fundierte wissenschaftliche Evaluation ist kaum vorhanden. In einigen anderen westeuropäischen Staaten
wurden schon erheblich größere Anstrengungen zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit unternommen. Dort gibt es nationale Forschungsprogramme, evaluierte Projekte,
umfassende Berichte mit konkreten Empfehlungen, und vor allem auch Programme der Regierung zur Umsetzung dieser Empfehlungen. Die Diskussion in Deutschland sollte sich an
diesen Vorbildern orientieren. Es ist jedoch unerlässlich, auf Basis des rationalen Zyklus von
Zieldefinition und Evaluation eigene Konzepte zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit zu entwickeln. Ausgehend von dieser Problembeschreibung stehen in dem hier
vorgestellten Projekt die folgenden Ziele im Vordergrund: empirische Analysen zum bisher
weitgehend vernachlässigten Bereich 'Soziale Ungleichheit und gesundheitliche Versorgung
(d.h. zur sozialen Ungleichheit bei den Angeboten und der Inanspruchnahme der gesundheitlichen Versorgung), operationale Definition des Ziels 'Verringerung der gesundheitlichen
Ungleichheit', Förderung der Evaluation von Interventionsmaßnahmen, Vergleich mit anderen west-europäischen Staaten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Integration von älteren und neueren Modellen der sozialen Ungleichheit in die Public Health Forschung. Analyse verschiedener Datensätze, vor allem von Daten aus den MONICA/ KORA-Studien. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Mielck, A.; Graham, H.; Bremberg, S.: Children, an important
target group for the reduction of socioeconomic inequalities in health. in: Mackenbach, J.;
Bakker, M. (eds.): Reducing inequalities in health: an European perspective. London: Routledge 2003, pp. 144-168.+++Mielck, A.: Projekte für mehr gesundheitliche Chancengleichheit: bei welchen Bevölkerungsgruppen ist der Bedarf besonders groß? in: Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.): Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte.
Aufbau einer Internetplattform zur Stärkung der Vernetzung der Akteure. Fachhefte der
BZgA, Bd. 22. Köln 2003, S. 10-19.+++Mielck, A.: Arbeitslosigkeit und Armut: soziale Bedingungen der notfallmedizinischen Versorgung. in: Madler, C. et al. (Hrsg.): Das Akutmedizin-Buch - die ersten 24 Stunden. Urban & Fischer 2004 (im Druck).
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen -IGM- (Postfach 1129, 85758
Neuherberg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-3187-4460, e-mail. [email protected])
[64-F] Mohr, Katrin, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung):
Sozialstaat und soziale Exklusion - eine vergleichende Analyse des Inklusionspotenzials der
Arbeitslosensicherung und Sozialhilfe in Großbritannien und Deutschland
INHALT: In den letzten Jahren hat das Konzept soziale Exklusion breite Beachtung in der soziologischen Theorie, in der empirischen Sozial- und Sozialpolitikforschung sowie in der politischen Arena gewonnen. Soziale Exklusion umschreibt neue Formen gesellschaftlicher Spaltung und sozialer Ungleichheit, die durch Umbrüche in der Erwerbsarbeit, die Erosion sozialer Sicherung sowie die zunehmende Instabilität und Diversität von Haushaltsstrukturen hervorgebracht werden und zur Ausgrenzung von Individuen oder Gruppen aus zentralen Instan-
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zen gesellschaftlicher Teilhabe führen. Der Sozialstaat stellt eine mögliche Kompensationsinstanz sozialer Exklusion dar, da durch sozialpolitische Maßnahmen soziale Exklusiondynamiken unterbrochen und gesellschaftliche Teilhabe sicher gestellt werden kann. Gleichzeitig
bildet der Sozialstaat aber ein eigenständiges Moment der Strukturierung von gesellschaftlichen Ausgrenzungsprozessen. Dieses ambivalente Verhältnis von Sozialstaat und sozialer
Exklusion ist bisher nur unzureichend theoretisiert und empirisch erforscht. Insbesondere
fehlt es an detaillierten Analysen einzelner sozialer Sicherungssysteme und ländervergleichenden Studien zu den kompensierenden und strukturierenden Effekten sozialer Sicherungssysteme in Hinblick auf die mit dem Begriff soziale Exklusion umschriebenen neuen Formen
gesellschaftlicher Ausgrenzung. Mit diesem Dissertationsprojekt soll zur Schließung dieser
Lücke beigetragen werden, indem die für die Kompensation ökonomischer Marginalisierung
und Exklusion zentralen Systeme der sozialen Sicherung bei Arbeitslosigkeit und der Sozialhilfe in Großbritannien und Deutschland darauf hin untersucht werden, wie sie soziale Exklusionsprozesse strukturieren, wie ihre Fähigkeit zur Kompensation sozialer Exklusion einzuschätzen ist und wie sich das Inklusionspotenzial der beiden Sicherungssysteme im Zuge
wohlfahrtsstaatlichen Wandels verändert. In Bezug auf das Rahmenthema des Kollegs - "Die
Zukunft des Europäischen Sozialmodells" - möchte das Projekt einen Beitrag zur Diskussion
der Inklusionsfähigkeit europäischer Wohlfahrtsstaaten bzw. deren Erosion leisten. Denn die
Zukunftsfähigkeit dieses relativ inklusiven und egalitären Modells wird sich nicht zuletzt daran erweisen, ob es den europäischen Gesellschaften weiterhin gelingt, durch sozialpolitische
Maßnahmen die Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen von gesellschaftlichen Lebenschancen und dem in diesen Gesellschaften realisierten Lebensstandard zu verhindern.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien
METHODE: Es wird eine Institutionenanalyse unternommen, bei der Konstellationen und Mechanismen von Inklusion und Exklusion innerhalb der beiden sozialen Sicherungssystemen
identifiziert und systematisch miteinander verglichen werden. Auf Basis dieser Untersuchung
erfolgt eine kritische Bestandsaufnahme des Inklusionspotenzials der sozialen Sicherungssysteme in den beiden Ländern sowie eine Diskussion der Konsequenzen wohlfahrtsstaatlichen
Wandels für deren Inklusionspotenzial. Grundlage der Forschung sind die rechtlichen und institutionellen Regelungen des Zugangs, der Leistungsstruktur sowie der Operationsmodi der
sozialen Sicherungssyteme in den beiden Ländern sowie statistische Daten über Kompensations- und Strukturierungseffekte der beiden Systeme. Der Ländervergleich dient zur Relationierung von Ergebnissen sowie zur Generierung von allgemeinen Aussagen über das Verhältnis von Sozialstaat und sozialer Exklusion. Außerdem soll der Vergleich von Arbeitslosensicherung und Sozialhilfe in Großbritannien und Deutschland Aufschluss darüber geben, ob
und inwiefern sich der deutsche Sozialstaat dem liberalen Wohlfahrtsregime annähert.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" (Humboldtallee 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-39-2059, Fax: 0551-39-7200, e-mail: [email protected])
[65-F] Mühling, Tanja, Dr. (Bearbeitung); Schwarze, Johannes, Prof.Dr. (Leitung):
Auswertung des Niedrigeinkommens-Panels
INHALT: Die Armutsberichterstattung bzw. -forschung erlangt in Deutschland zunehmende Beachtung und Bedeutung, was u.a. im Jahr 2001 im ersten Armuts- und Reichtumsbericht der
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Bundesregierung Ausdruck gefunden hat. Ein hohes Maß an Konsens besteht unter Experten
sowohl hinsichtlich der Ursachen, die Menschen in wirtschaftliche Notlagen bringen, als auch
bezüglich der Charakterisierung der besonders von Armut gefährdeten Bevölkerungsgruppen:
So ist z.B. dokumentiert, dass kinderreiche Familien und Alleinerziehende überdurchschnittlich oft Sozialhilfe beziehen. Bestimmte Familienformen sind also besonders von Armut gefährdet. Die Analysen des Niedrigeinkommens-Panels sollen dazu beitragen, nähere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Einkommensarmut auf die weiteren Lebensbedingungen
auswirkt und wie dauerhaft Menschen in Armut leben. Dabei wird von besonderem Interesse
sein, wie stark Benachteiligungen bei bestimmten Gruppen und Familienformen kumulieren
und welche Faktoren zu einer Verbesserung der materiellen Situation führen. Die Hauptfragestellungen der geplanten Untersuchung sind demzufolge: 1. Wie gestaltet sich die tatsächliche
Versorgung der Niedrigeinkommenshaushalte in den verschiedenen relevanten Lebensbereichen (Wohnen, Gesundheit, Bildung, Erwerbstätigkeit etc.)? 2. Unter welchen Umständen
bzw. bei welchen Lebens- und Haushaltsformen kommt es zu einer Kumulation von Unterversorgungsaspekten in den verschiedenen Lebensbereichen und welche Auswirkungen haben diese kumulierten Benachteiligungen? 3. Welchen Haushaltstypen gelingt die Überwindung ihrer schwierigen materiellen Situation und bei welchen Personengruppen und Lebensformen verfestigt sich die finanzielle Knappheit zu einem dauerhaften Zustand?
METHODE: Methodisches Vorgehen: Die Datenbasis für dieses Forschungsprojekt bildet das
Niedrigeinkommens-Panel (NIEP), das von Infratest Sozialforschung im Auftrag des früheren
Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung erhoben wurde und aus insgesamt sechs
Befragungen in halbjährigem Abstand besteht. Einbezogen wurden in das NIEP fast 2.000
Haushalte, die Ende 1998 ein Nettoeinkommen hatten, das höchstens das 1,5fache der Sozialhilfeschwelle erreichte. Die finanzielle, berufliche und familiale Entwicklung dieser Niedrigeinkommenshaushalte wurde über einen Zeitraum von drei Jahren verfolgt. Damit liegt eine
Datenbasis vor, die detaillierte Längsschnittanalysen von Armut ermöglicht. Da das Forschungsprojekt erst im Dezember 2002 startete, liegen zum Berichtszeitpunkt jedoch noch
keine Ergebnisse vor.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mühling, Tanja; Schwarze,
Johannes: Auswertung des Niedrigeinkommens-Panels (NIEP) im Hinblick auf eine mehrdimensioanle Analyse von Armut.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-12 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-96525-23)
[66-F] Niewels, Andrea, Dipl.-Kff. (Bearbeitung):
Soziale Lage von Empfängerinnen und Empfängern existenzsichernder Hilfen - Struktur
und Entwicklung 1997 bis 2002
INHALT: Analyse der Struktur der Bedarfsgemeinschaften und der Empfänger/-innen existenzsichernder Hilfen gemäß BSHG (laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen) und Asylbewerberleisungsgesetz nach sozialer Lage der Haushaltsvorstände (arbeitslos, erwerbstätig, alleinerziehend, nichtdeutsch etc); Ermittlung der Hilfedichten (insgesamt
und nach Hilfeart) in ausgewählten Bevölkerungsgruppen (insgesamt, männl., weibl. minderjährig, im Erwachsenenalter); Entwicklung gegenüber 1997: Veränderungen der Anzahl,
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Struktur und Dichte. ZEITRAUM: 1997 und 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen, sowie
Stadtbezirke, Stadtteile, Stadtteilbereiche in Essen
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Sozialhilfeempfänger- und Einwohnerdatei; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Stadt Essen, Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen
(Hrsg.): Soziale Lage von Empfängerinnen und -Empfängern existenzsichernder Hilfen Struktur und Entwicklung 1997 bis 2002. Essen 2003.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1998-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Stadt Essen Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen (45121 Essen)
KONTAKT: Reichertz, Sabine (Tel. 0201-88-12308, e-mail: [email protected])
[67-L] Nouvertne, Klaus; Wessel, Theo; Zechert, Christian (Hrsg.):
Obdachlos und psychisch krank, Bonn: Psychiatrie-Verl. 2002, 198 S., ISBN: 3-88414-268-2
(Standort: FHB Köln(832)-63HVRG1110)
INHALT: "Sie gehören zum Erscheinungsbild jeder Stadt: Obdachlose. Die meisten Menschen
wenden sich von ihnen ab. Auch im Hilfesystem gelten sie als 'schwierig', wenn nicht sogar
'unerträglich'. Was aber die wenigsten wissen: Viele obdachlose Menschen leiden unter
schweren psychischen Beeinträchtigungen und Krankheiten. Das zeigen Untersuchungen der
letzten Jahre deutlich. Dieses Buch stellt den aktuellen Stand der Forschung dar, mahnt die
dringend nötigen Veränderungen im (psychiatrischen) Hilfesystem an und macht Vorschläge
für eine veränderte Arbeitsweise und für praktische Lösungsmöglichkeiten. Die zentrale Forderung des Buches lautet: Hilfeeinrichtungen der Wohnungslosenhilfe und der Psychiatrie
müssen sich stärker vernetzen und kooperieren. Erforderlich dafür ist, die Finanzierung der
Leistungen zu flexibilisieren und niedrigschwellige, 'therapie-freie' Räume bereit zu stellen.
Zudem sollte durch 'Case-Management' die individuelle Betreuungskontinuität über einzelne
Einrichtungen hinaus gewährleistet sein." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Nouvertne: Tunnelpassagen - eine Einleitung (12-16); Heinrich Holtmannspötter: Von 'Obdachlosen', 'Wohnungslosen' und 'Nichtsesshaften' (17-27); Hans Joachim Salize, Cornelia Dillmann-Lange, Beate Kentner-Figura: Versorgungsbedarf psychisch kranker Wohnungsloser Sind wir in der Lage, ihn zu erkennen? (28-40); Bernd Eikelmann, Thomas Reker, Barbara
Zacharias: Wohnungslose psychisch Kranke. Zahlen und Fakten (42-56); Theo Wessel,
Christian Zechert: Wohnungslose Patienten in der psychiatrischen Klinik. Ergebnisse einer
12-Monatserhebung anhand der Wohnkriterien des Deutschen Städtetages (57-67); Theo
Wessel: Im 'Bermuda-Dreieck' - Patienten zwischen Psychiatrie, Obdachlosenhilfe und
Suchtkrankenhilfe (68-79); Gerhard Trabert: Aufsuchende ambulante medizinische Versorgung (80-91); Klaus Heuser, Andreas Zimmermann: Obdachlos und psychisch krank - Probleme innerhalb von Verwaltung und Recht (92-101); Uwe Britten: Verlorene: Kinder und Jugendliche auf der Straße. Gesundheits- und Orientierungsarbeit für beeinträchtigte Heranwachsende (104-114); Helma Hesse-Lorenz, Renate Zanjani: Wohnungslosigkeit bei Frauen
ist unsichtbar (115-125); Bernd Eikelmann, Thomas Reker: Je besser 'angepasst' desto schneller tot? Wohnungslose Männer - Gesundheitszustand und Inanspruchnahme medizinischer
Dienste (126-132); Inge Theisohn: Erst einmal akzeptieren! (134-145); Hermann Genz, Birgit
Gunia, Norbert Krütt-Hüning, Michael Schleicher, Ulla Schmalz, Arnd Schwendy: Das Kölner Kooperationsmodell (146-157); Theo Wessel, Christian Zechert, Andreas Kämper:
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Kommunale Wohnungspolitik für psychisch kranke und suchtkranke Menschen (158-167);
Klaus Nouvertne: Neue Perspektiven (168-178).
[68-L] Otto, Birgit; Siedler, Thomas:
Armut in West- und Ostdeutschland: ein differenzierter Vergleich, in: Wochenbericht / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Jg. 70/2003, Nr. 4, S. 61-66 (Standort: UuStB Köln(38)FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: In dem Beitrag werden mit Hilfe der Daten des Sozio-oekonomischen Panels sowohl
die Verweildauer in Armut als auch die Eintritte in bzw. Austritte aus Armut in Deutschland
untersucht. Es wird festgestellt, dass von 1992 bis 2000 für Ostdeutschland eine niedrige und sich über die Jahre kaum verändernde - Einkommensungleichheit zu beobachten war.
Zugleich waren dort gemessen an der für Ostdeutschland "regional" definierten Armutsgrenze
- weniger Personen als im Westen von Armut betroffen. Für beide Teile Deutschlands gilt,
dass etwa die Hälfte der im Beobachtungszeitraum begonnenen Armutsphasen ein Jahr später
beendet war. Die Wahrscheinlichkeit für Menschen, die schon einmal arm waren, wieder unter die Armutsgrenze zu gelangen, ist in Westdeutschland höher als in Ostdeutschland. In beiden Regionen nimmt jedoch die Wahrscheinlichkeit, erneut arm zu werden, mit jedem weiteren Jahr außerhalb von Armut ab. (IAB2)
[69-L] Pieper, Marianne:
Regierung der Armen oder Regierung von Armut als Selbstsorge, in: Marianne Pieper, Encarnacion Gutierrez Rodriguez (Hrsg.): Gouvernementalität : ein sozialwissenschaftliches Konzept in
Anschluss an Foucault, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003, S. 136-160, ISBN: 3-593-373661
INHALT: "In ihrem Beitrag untersucht Marianne Pieper die Regierung von Armut im Zeichen der
Transformation von Sozialpolitiken, die gegenwärtig unter der Maxime des 'aktivierenden
Staates' Konjunktur haben. Dabei liegt ihr Fokus wesentlich auf der Frage, inwieweit das
Theorieinstrumentarium der neoliberalen Gouvernementalität in der Lage ist, aktuelle Entwicklungen und deren Auswirkungen zu analysieren. Sie arbeitet heraus, welche systematischen Erkenntnisblockaden produziert werden und welche Perspektiverweiterung notwendig
ist, um die Potenziale des Theoriekonzeptes ausschöpfen zu können." (Autorenreferat)
[70-L] Pleiner, Günter; Thies, Reinhard:
Vom 'Sozialen Brennpunkt' zur Sozialen Stadt: sozialräumlicher Paradigmenwechsel in
Gemeinwesenarbeit und Stadtteilmanagement, in: Marlo Riege, Herbert Schubert (Hrsg.): Sozialraumanalyse : Grundlagen - Methoden - Praxis, Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 191-204,
ISBN: 3-8100-3604-8 (Standort: UB Bonn(5)-2003-262)
INHALT: Lebenschancen sind (auch) an Orte gebunden. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert
zunächst die wichtigsten Etappen und Verfahren der Sozialraumanalyse in sog. "Sozialen
Brennpunkten". Im Visier des Überblicks steht der gegenwärtig erfolgende Paradigmenwechsel zur "Sozialen Stadt", der sich nicht zuletzt auf die einzusetzenden Messinstrumente auswirkt. Den Hintergrund der Ausführungen bilden Erfahrungen in der hessischen Gemeinwe-
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senarbeit und Sozialplanung aus der seit 1974 auf Kommunal- und Landesebene tätigen Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen e.V. (Frankfurt/M.). Die Sozialraumanalyse wird von den Autoren als Vorbedingung für die nachhaltige sozial-, raum- und bauplanerische Gestaltung von Stadtteilen und Quartieren im Allgemeinen und von "Sozialen Brennpunkten" im Besonderen begriffen. Dabei geht es um die Abbildung kleinräumiger Stadtsegmente mit ihren multidimensional abzubildenden Schwachstellen, Entwicklungspotenzialen
und Profilierungsmöglichkeiten, d.h. wesentlich (1) um die Darstellung sozialer Disparitäten
und Unterversorgungslagen im innerstädtischen bzw. regionalen Vergleich, (2) um die Erfassung spezifischer Bedarfslagen und vorrangig zu versorgender Räume und (3) um die Feststellung nachbarschaftlicher Ressourcen sowie Netzwerk- und Selbsthilfepotenziale.Ziel ist
letztlich die Herstellung eines aktuellen Informations- und Planungssystems nach innen und
nach außen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. (ICA2)
[71-F] Raphael, Lutz, Prof.Dr.; Brandes, Inga, M.A.; Marx, Katrin; Krieger, Martin, M.A. (Bearbeitung):
Armut im ländlichen Raum im Spannungsfeld zwischen staatlicher Wohlfahrtspolitik, humanitär-religiöser Philanthropie und Selbsthilfe im industriellen Zeitalter (1860-1975) (Teilprojekt B5)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist der Wandel von Armut, ihre Wahrnehmung und die
öffentliche und private Sozial- bzw. Fürsorgepolitik in Kleinstädten und Dörfern in vorwiegend landwirtschaftlich bestimmten Regionen des westlichen Europas im Zeitraum 18601975, die im Zuge von Industrialisierung und Urbanisierung an den Rand der gesellschaftlichen Entwicklung rückten. Solche Regionen bildeten sich in den Staaten des westlichen Europas als komplementäre Zonen zu den neuen industriellen Ballungs- und Zuwanderungsräumen. Parallel zum Rückgang primärer Armut entwickelten sich auch dort spezifische
Formen relativer Armut und struktureller Unterversorgung. Ausgangspunkt des angestrebten
historischen Vergleichs bildet die Beobachtung, dass die entstehenden Wohlfahrtssysteme die
vom Strukturwandel im ländlichen Raum erzeugten sozialen Existenzrisiken und Notlagen
nur am Rand erfassten. Damit nahmen Wandel und Rückgang von Armutsphänomenen einen
anderen Verlauf als in den von Lohnarbeit geprägten städtischen Ballungsräumen. Sozialpolitisch blieben vorrangig betroffene Bevölkerungsgruppen (die Berufsgruppen prekärer Selbständigkeit: Landhandwerker, Hausierer, Kleinbauern, schließlich Landarbeiter und vor allem
ältere oder alleinstehende Frauen) im Schatten der Konflikte der industriellen Welt. Das
Netzwerk öffentlicher und privater Hilfsorganisationen, die sozialrechtlichen Grundlagen, die
politisch-weltanschaulichen Bezugspunkte sowie die kulturellen Deutungsmuster von Armut
und Sozialpolitik wich - so die Ausgangshypothese - in solchen ländlichen Regionen markant
von den industriell-städtisch geprägten Modellen der Wohlfahrt ab. Zugleich lassen sich stark
konfessionell und national geprägte Unterschiede beobachten. Deren Profil soll in einem ersten exemplarischen Vergleich für ländliche Gesellschaften katholischer Prägung in Irland, in
Deutschland und Frankreich herausgearbeitet werden. Untersuchungsebene sind dabei Gemeinde und Region, da dort eine hinreichend detaillierte Analyse zum Zusammenwirken der
genannten Aspekte und unterschiedlichen Akteure durchgeführt werden kann. Zweitens sollen in enger Kooperation mit dem Teilprojekt B4 (städtische Armut im 19. und 20. Jahrhundert) die Wege in die Sozialhilfebedürftigkeit, aber auch aus der Armut im Wechselspiel der
Wanderungsbewegungen zwischen Stadt und Land mit den Methoden der historischen Demographie und der Familienforschung erschlossen werden. Die parallele und koordinierte Er-
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forschung städtischer und ländlicher Konstellationen ermöglicht die Rekonstruktion von Lebensläufen und damit die historische Vertiefung neuerer Forschungsansätze zur einer lebenszyklischen bzw. dynamischen Analyse von Armutslagen und -risiken. Drittens wird in Kooperation mit dem Teilprojekt B 4 ein systematischer Vergleich von Inklusionsangeboten und
Exklusionsrisiken in städtischen und ländlichen Netzwerken sozialer Sicherung angestrebt.
ZEITRAUM: 1860-1975
METHODE: Die Erforschung von Armut und Armutspolitik im ländlichen Raum über den gesamten Zeitraum der Industrialisierung hat das Ziel, einen bislang vernachlässigten Bereich
der historischen Sozialstaatsforschung zu bearbeiten. Folgenden Problemen soll besondere
Aufmerksamkeit geschenkt werden: 1. Die Nichtbeachtung ländlicher Armutsphänomene als
mitlaufende Schattenseite des modernen Wohlfahrtsstaats, seiner Interventionsformen und
Klassifikationen: Nach dem Ende des 'Pauperismus' traten alte und neue Armutsphänomene
und Existenzrisiken in den ländlichen Gesellschaften deutlich in den Hintergrund öffentlicher
Problematisierung. Hieraus ergibt sich eine lange Fortdauer älterer Formen der Armenpflege
und tradierter Deutungsmuster von Armut. 2. Ländliche Armut als Herausforderung an die
politischen Integrationsansprüche der modernen Nationalstaaten: Unabhängig von den sozialpflegerischen und sozialpolitischen Zielen blieben die ländlich-bäuerlichen Gesellschaften in
den europäischen Nationalstaaten gerade in der Phase gesteigerter nationalistischer Konkurrenz und Konflikte unverzichtbare Bezugspunkte nationalpolitischer Legitimität. Zu untersuchen ist, in welchem Maße nationalistische Agrarromantik und natalistische Bevölkerungspolitik bei der Bekämpfung von Armut und Unterversorgung ländlicher Regionen spezifische
Problemwahrnehmungen und Lösungsstrategien beeinflusst haben. 3. Ländliche Armut als
Gegenstand familien-, gruppen- bzw. gemeindebezogener Solidarität: Dieser intermediäre
Bereich ist sehr vielgestaltig und reicht von den armenpolitischen Nutzungen des Gemeindelandes über die philanthropisch-humanitären Einrichtungen bis zu den älteren oder neueren
Formen von Genossenschaften, Bruderschaften oder anderen Formen direkter Selbsthilfe.
Leitfrage ist dabei, in welchem Umfang und in welcher Richtung die aus dem städtischindustriellen Problemhorizont stammenden Organisationsformen der Sozialhilfe und der Sozialversicherung die lokalen bzw. regionalen Modi von Inklusion oder Exklusion in prekären
sozialen bzw. ökonomischen Existenzlagen verändert haben. 4. Wege in die Armut und aus
ihr heraus verweisen auf die vielfältigen biographischen, familienspezifischen Verknüpfungen städtischer und ländlicher Lebenswelten. Für ländliche Gesellschaften ist insb. danach zu
fragen, in welchen lebenszyklischen, historisch-politischen und konjunkturellen Lagen sie
Ressourcen für die Existenznöte städtischer Armer bot bzw. eigene Armutspopulationen in
Städten bessere Überlebenschancen und Versorgungsmöglichkeiten fanden. 5. Ländliche Armut als Objekt staatlicher Planungsbehörden und Strukturpolitik: Seit dem Massenelend des
frühen 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine sozio-ökonomische Modernisierungsperspektive, in der Armutsphänomene auf dem Land primär als Ergebnis von 'Rückständigkeit' definiert und entsprechende Entwicklungsprogramme zu ihrer Beseitigung entworfen wurden. Zu
untersuchen sind dabei zum einen die Auswirkungen dieses Deutungsmusters auf die Betroffenen selbst und zum andern auf die Armenfürsorge und Sozialpolitik in den Regionen. 6.
Das Gewicht religiöser Armutsdeutungen und kirchlicher Armenpflege: Viele ländliche Gesellschaften entwickelten sich im Zuge der Industrialisierung zu Horten tradierter Konfessionalität. Dabei kam der organisatorischen Kontrolle alter wie neuer Formen der Armenfürsorge und sozialer Betreuung durch die Kirchen besondere Bedeutung zu. Konkurrenz und
Komplementarität der kirchlichen Armenpolitik zu den privaten bzw. staatlichen Maßnahmen
und Organisationen stellen ein besonders spannendes Untersuchungsfeld dar.
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ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Trier, FB 03, Fach Geschichte Abt. Neuere und Neueste Geschichte
(Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Trier, SFB 600 Fremdheit und Armut - Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart (LudwigWeinspach-Weg 3, 54286 Trier)
KONTAKT: Raphael, Lutz (Prof.Dr. Tel. 0651-201-2191, Fax: 0651-201-2179, e-mail:
[email protected]); Brandes, Inga (Tel. 0651-201-3324, Fax: 0651-201-3293, e-mail:
[email protected]); Marx, Katrin (e-mail: [email protected])
[72-F] Reichertz, Sabine, M.A. (Bearbeitung):
Soziale Ungleichheit im Stadtgebiet - Entwicklungen im Zeitraum 1991-2002
INHALT: Analyse der Alters- und Sozialstruktur der Bevölkerung (Altersgruppen unter 18, 1859, 60 und älter; deutsche, deutsche Doppelstaater, Nichtdeutsche, Sozialhilfebetroffene nach
Altersgruppen; Arbeitslose; Wohngeldbetroffene, die nicht zusätzlich Sozialhilfe beziehen);
Ermittlung der Hilfedichten; Entwicklung gegenüber 1991: Veränderungen der Anzahl,
Struktur und Dichtewerte. ZEITRAUM: 1991-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen, sowie Stadtbezirke, Stadtteile und Stadtteilbereiche in Essen
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Einwohner-, Sozialhilfe-, Wohngeld-, Arbeitslosendatei; Auswahlverfahren: total).
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Stadt Essen Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen (45121 Essen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0201-88-12308, e-mail: [email protected])
[73-L] Richter, Bernd:
Empfänger von Sozialhilfe und Kosten für die Sozialhilfe in Sachsen 1995 bis 2000, in: Statistik in Sachsen : Fachzeitschrift für Statistik des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen,
2002, H. 3-4, S. 13-18
INHALT: "Die soziale Sicherung der Bürger ist in der Bundesrepublik Deutschland eine wesentliche Aufgabe des Staates. Neben den Sozialversicherungen, die in Fällen wie Krankheit, Unfall, Pflegebedürftigkeit oder im Alter die Versorgung übernehmen, ist die Gewährung von
Sozialhilfe ein wichtiger Bestandteil des Systems der sozialen Sicherung. Ein Anspruch auf
Sozialhilfe besteht, wenn andere Personen keine Leistungen gewähren müssen, andere Sozialleistungssysteme nicht greifen und sonstige Stellen keine Leistungen vorsehen. Im Gegensatz
zu den Sozialversicherungen, bei der in der Regel die Kosten durch die Bürger z.B. in Form
von Beiträgen selbst getragen werden, wird die Sozialhilfe durch Bund, Länder und Kommunen finanziert. Konkret sind der Landeswohlfahrtsverband, die Landkreise und kreisfreien
Städte für die Auszahlung der Sozialhilfe an die bedürftigen Bürger zuständig. Die Kosten,
die jährlich für die Sozialhilfe aufgewendet werden müssen, stehen damit im Mittelpunkt des
öffentlichen Interesses. Gleichzeitig wird hinterfragt, wer diese Kosten verursacht, welche
Tendenzen vorliegen und wo Lösungsansätze liegen, um die Sozialhilfekosten zu reduzieren."
(Autorenreferat)
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[74-L] Salentin, Kurt:
Armut, Scham und Stressbewältigung: die Verarbeitung ökonomischer Belastungen im unteren Einkommensbereich, (DUV : Sozialwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2002, XIII,
264 S., ISBN: 3-8244-4464-X (Standort: UB Bonn(5)-2003-3906)
INHALT: "Der vorliegende Band enthält Ergebnisse einer seit 1990 währenden Beschäftigung
mit Armutsthemen. Die Veröffentlichung ist mit der Erwartung verbunden, einer interessierten Öffentlichkeit in Wissenschaft, Sozialarbeit, Politik und Verwaltung Einblicke in das Leben der Niedrigeinkommensbezieher in der Bundesrepublik zu vermitteln. War die Forschung
bislang auf Fragen der Verursachung der Armut, ihrer Konzeption und Messung und ihrer
Verläufe ausgerichtet, so untersucht diese Arbeit erstmalig, ob sich Arme und Nichtarme in
ihrem Verhalten unterscheiden. Neue Erkenntnisse ließen sich durch die Nutzung des Instrumentariums der psychologischen Stressforschung in einer Bevölkerungsumfrage erzielen. Die
Untersuchung gestaltete sich oft mühevoll, wenn etwa Stichprobenverfahren entwickelt werden mussten, um Niedrigeinkommensbezieher gezielt anzusprechen. Mitunter aber war sie
auch geradezu spannend, insbesondere, wenn die Analysen Überraschendes zutage brachten.
Faszinierend waren Augenblicke wie der, in dem sich herausstellte, dass in vielen Kontexten
die Furcht der Akteure, im Ansehen der Mitmenschen zu sinken, einen nachhaltigeren Druck
ausübt als finanzielle Erwägungen, in denen man ja a priori den bedeutsamsten Bestimmungsfaktor vermuten könnte. Was von Georg Simmel und anderen Klassikern der Soziologie in
theoretischen Arbeiten als Kern der Armut unterstellt worden war, hatte sich empirisch bestätigen lassen! Mit diesem Befund eröffnet sich eine interessante Forschungsperspektive, und
es ist zu wünschen, daß spätere Untersuchungen die Effekte dieses von Cooley als 'Imaginäres Urteil' bezeichneten Phänomens auch in anderen Lebensbereichen analysieren." (Textauszug)
[75-F] Schäfer, Claus, Dr. (Bearbeitung):
Soziale Polarisierungen in der Einkommens- und Vermögensverteilung
INHALT: Im Rahmen dieses Projekts wird die Einkommens- und Vermögensverteilung auf der
Ebene der individuellen Erwerbseinkommen, der staatlichen Umverteilung und der privaten
Haushaltslage analysiert, um Veränderungen insbesondere Ungleichgewichte, schiefe Verteilungen von Steuer- und Abgabelasten, unterschiedliche Vermögensbildungspotentiale usw. zu
identifizieren. Vor allem Armut und Reichtum in Form von sozialen Polarisierungen belasten
viele Politikbereiche (Arbeitsmarktpolitik, Steuerpolitik, soziale Sicherung) und bergen sogar
Sprengkraft für den Sozialstaat. Zu einzelnen Verteilungsaspekten werden gelegentlich Unterprojekte entwickelt, z.B. zu "Armut in der Arbeit" oder "Niedriglöhne/ Niedrigproduktivitäten". GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Auswertung von amtlichen und nicht-amtlichen Statistiken; eigene empirische Erhebungen; Literaturrecherche; Transfer von Forschungserkenntnissen
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schäfer, C.: Die ökonomische Effizienz des Sozialen - zum Armuts- und Reichtumsbericht der deutschen Bundesregierung und seinen bisher nicht gezogenen Konsequenzen. in: Die (österreichische) Armutskonferenz/ Attac/ BEIGEWUM (Hrsg.):
Was Reichtümer vermögen. Wien 2002, S. 212-231.+++Ders.: Sozial und ökonomisch eine
fatale Gleichung: niedrigere Löhne - bessere Welten. in: Klaus Kittler/ Zepra e.V. (Hrsg.): Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik. Hamburg 2001.+++Ders.: Über die Rastlosen
und die Ausgeschlossenen - Armut und Reichtum in der Bundesrepublik. in: Frankfurter
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1 Armut, Obdachlosigkeit
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Rundschau, Dokumentationsseite vom 25.09.2001.+++Ders.: Von massiven Verteilungsproblemen heute zu echten Standortproblemen morgen. in: Stadlinger, J. (Hrsg.): Reichtum heute
- Diskussion eines kontroversen Sachverhalts. Münster 2001. ARBEITSPAPIERE: Schäfer,
C.: Von der falschen Einkommensverteilung zur richtigen Zukunftssicherung. Vortrag auf einer GEW-Konferenz zur Bildungsfinanzierung am 21.2.2003 in Berlin. Tagungsdokumentation erscheint demnächst (als pdf-Datei schon verfügbar auf der hompage: http://www.forumdl21 auf der Seite "Wirtschaft und Finanzen" vom 14.4.2003).
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1990-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung
(Bertha-von-Suttner-Platz 3, 40227 Düsseldorf)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0211-7778-205, e-mail: [email protected])
[76-F] Schmals, Klaus M., Prof.Dr.; Schmidt-Kallert, Einhard, Prof.Dr.; Lange, U., Dipl.-Ing.;
Wolff, Anette (Bearbeitung):
Sektorvorhaben Politikberatung in der Kommunal- und Stadtentwicklung. Komponente
Armutsorientierte Stadtentwicklung. Studie: Die Soziale Stadt
INHALT: Im ersten Halbjahr des Jahres 2002 wurde eine Studie zum Themen-, Problem- und
Handlungsbereich der Armutsbekämpfung erarbeitet. Im Rahmen dieser Studie wurde überprüft, ob und inwieweit Konzepte, Strategien und Instrumente des deutschen "Bund-LänderProgramms" zur Bekämpfung von Polarisierung, Ausgrenzung und Armut auch in der "Deutschen Entwicklungshilfepolitik" eingesetzt werden können. In einem ersten Schritt befasst
man sich mit der "traditionellen Armutsbekämpfungspolitik" in Deutschland, die in den zurückliegenden Jahren aus vielfältigen Gründen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gelangt
war. Vor diesem Hintergrund wird aufgezeigt: Idee, Konzept und Organisation der neu formulierten Armutsbekämpfungspolitik am Beispiel des Bund-Länder-Programms "Die soziale
Stadt". Dabei wird auch ausführlich auf vorbildliche Konzepte und Beispiele aus dem westeuropäischen Ausland verwiesen. In einem zweiten Schritt erkundeten die Bearbeiter im Rahmen systematisch ausgewählter Expertengespräche in einzelnen deutschen Bundesländern
und Städten den Stand der Umsetzung des "Bund-Länder-Programms". Dabei interessierten
sie sich insbesondere für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Konzepte und trugen auch vor
wo sich in der Praxis der Armutsbekämpfung im Einzelnen Probleme ergaben und sich Verbesserungsvorschläge andeuteten. In diesem Zusammenhang stellten sie - vor dem Problemprofil quartierlicher Lebensverhältnisse in deutschen Städten - auch eine Palette uns besonders leistungsfähiger Projekte, Strategien und Instrumente zusammen. In einem dritten und
letzten Teil der Studie wurde überprüft - vor dem konzeptionellen Hintergrund der "Deutschen Entwicklungshilfe" - Möglichkeiten und Wege einer Übertragbarkeit bundesrepublikanischer Erfahrungen der Armutsbekämpfung auf die "Deutsche Politik der Entwicklungshilfe". An dieser Stelle tauchten nicht nur viele gemeinsam gemachte Erfahrungen und Probleme auf, sondern auch der Zusammenhang, wonach die Fachleute der Armutsbekämpfung in
Deutschland und die Experten der weltweiten deutschen Entwicklungshilfe sehr viel voneinander lernen können.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH; AHT International GmbH Management & Engineering FINANZIERER: Auftraggeber
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INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 09 Raumplanung, Fachgebiet Soziologische Grundlagen der Raumplanung (44221 Dortmund)
KONTAKT: Schmals, Klaus M. (Prof.Dr. Tel. 0231-755-2244, e-mail: [email protected])
[77-L] Schwarzer, Thomas:
Das Bund-Länder-Programm 'Die soziale Stadt' und seine Umsetzung im hannoverschen
Stadtteil Vahrenheide, in: Heiko Geiling (Hrsg.): Probleme sozialer Integration : agis-Forschungen zum gesellschaftlichen Strukturwandel, Münster: Lit Verl., 2003, S. 121-140, ISBN: 38258-6255-0
INHALT: Der Beitrag liefert einen Überblick zu Hintergrund, Anlage und Durchführung eines
1998/99 gestarteten Vorhabens, "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf" im Sinne
des Leitbilds einer "sozialen Stadt" zu unterstützen. Gezeigt wird, dass die strukturellen Probleme sozial benachteiligter Stadtgebiete nicht allein von Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft zu bewältigen sind. Deren (re-) organisatorische und finanzielle Anstrengungen
bedürften der systematischen Ergänzung durch die Arbeits- und Handlungspotenziale der an
die lokalen Lebenswelten angegliederten und intermediär wirkenden Einrichtungen von
Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und Vereinen. Nur durch eine integrierte Stadtteilpolitik können die "Abwärtsspiralen" in den benachteiligten Stadtquartieren unterbrochen werden. Der
vorliegende Text basiert auf dem Zwischenbericht aus dem Modellgebiet HannoverVahrenheide, der in gekürzter Form bereits im Begleitband zum Kongress "Soziale Stadt"
veröffentlicht wurde. (ICA2)
[78-L] Sell, Stefan (Hrsg.):
Armut als Herausforderung: Bestandsaufnahme und Perspektiven der Armutsforschung
und Armutsberichterstattung, (Diskussion: "Menschsein in unserer Zeit", Bd. 23), Berlin: Duncker & Humblot 2002, 470 S., ISBN: 3-428-10984-8 (Standort: UuStB Köln(38)-29A6994)
INHALT: "Ein Teil der im vorliegenden Sammelband publizierten Beiträge geht auf Vorträge
während der Jahrestagung der 'Gesellschaft für Sozialen Fortschritt' im Oktober 2001 in Hennef zum Thema 'Armutsforschung, Armutsberichterstattung - Und was dann?' zurück. Die
Tagung wurde gemeinsam mit dem AWO-Bundesverband in der Berufsgenossenschaftlichen
Akademie in Hennef durchgeführt. Angesichts der Komplexität und Breite des Themas wurden weitere Aufsätze in den Band aufgenommen, um den Forschungs- und Diskussionsstand
möglichst umfassend abzubilden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Stefan Sell: Armutsforschung und Armutsberichterstattung aus Sicht einer lebenslagenorientierten Sozialpolitik (1142); Petra Böhnke: Die exklusive Gesellschaft. Empirische Befunde zu Armut und sozialer
Ausgrenzung (45-64); Karin Heitzmann: Ergebnisse der dynamischen Armutsforschung in
Österreich: Implikationen für eine vorbeugende Armutspolitik am Beispiel des WeltbankKonzepts des 'sozialen Risikomanagements '(65-85); Uwe Fachinger: Die Selbständigen Armutspotential der Zukunft? (87-130); Arnd Kölling: Haushalte mit niedrigem Einkommen
bei Vollerwerbstätigkeit einzelner Mitglieder: Armutsrisiken von Haushalten trotz Erwerbstätigkeit (131-152); Helmut Hartmann: Armuts- und Reichtumsberichterstattung in der Bundesrepublik Deutschland (155-167); Uwe Müllenmeister-Faust: Möglichkeiten und Grenzen der
Armuts- und Reichtumsberichterstattung (169-192); Joachim Arndt und Knut Jung: Armutsund Reichtumsberichterstattung fortsetzen und weiterentwickeln (193-226); Doris Rentzsch
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und Thomas Olk: Sozialhilfedynamik in Ostdeutschland, Sozialhilfeverläufe und zeitdynamische Problemgruppen in der Halleschen Längsschnittstudie (HLS) (229-262); Dietrich Engels: Nicht-Inanspruchnahme zustehender Sozialhilfeleistungen (263-285); Gerhard Bäcker:
Armut trotz Sozialhilfe? Zum Verhältnis von Einkommensarmut und Hilfe zum Lebensunterhalt (287-307); Apostolos Tsalastras: Überwindung sozialer Ausgrenzung von Sozialhilfeempfängern (309-329); Christoph Butterwegge: Herrschaft des Marktes - Abschied von der
Armut? Globalisierung, soziale Polarisierung und Pauperisierung (333-351); Manfred Hammel: Zur Kampagne der britischen Regierung, die Bevölkerung davon abzuhalten, Bettlern
Geld zu reichen (353-385); Eike von Hippel: Massenelend als Herausforderung (387-397);
Sören, Winzek: Das Verbraucherinsolvenzverfahren als Hilfe in Überschuldungssituationen
(401-430); Albert Klein-Reinhardt: Wirtschaftliche und soziale Kompetenz stärken. Das
Maßnahmenkonzept des Bundesministers für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Armutsprophylaxe (431-447); Herbert Ehrenberg: Erfolgreiche Armutsbekämpfung braucht
neue Finanzierungsgrundlagen (449-467).
[79-L] Solga, Heike:
Ein Leben ohne Schulabschluss - das ständige Scheitern an der Normalbiographie, in: Jutta
Allmendinger (Hrsg.): Entstaatlichung und soziale Sicherheit : Verhandlungen des 31. Kongresses
der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig ; Teil 1, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S.
546-564, ISBN: 3-8100-4038-X
INHALT: "Die Institutionalisierung des Lebenslaufs bedeutet (notwendige) Entlastung; sie gibt
der Lebensführung ein festes Gerüst vor und setzt Kriterien dafür, was erreichbar ist und was
nicht. Sie bedeutet aber auch - wie jede Herausbildung von Institutionen - eine Einschränkung
individueller Handlungsspielräume" (Kohli 1985). Die Institutionalisierung des Lebensverlaufs wird damit zum einen als ein Konstrukt sozialer Sicherheit gesehen - im Sinne eines
strukturell-geprägten und normativ definierten Ablaufprogramms mit 'verlässlichen, sozial
einklagbaren individuellen Kontinuitätsansprüchen' (ebd.), das biographische Perspektiven
und Langfristigkeit ermöglicht. Zum anderen stellen moderne Lebenslauf-Institutionen (wie
das Bildungs- und Ausbildungssystem) auch Wissensstrukturen über regelhafte Übergänge
(Mayer/Müller 1989), Definitionen von Machbarkeit und Bilanzierungskriterien für die Leistungsbewertung des Einzelnen zur Verfügung. Letzteres birgt die Gefahr in sich, soziale Benachteiligungen durch 'abweichendes' Verhalten zu legitimieren. Der Vortrag thematisiert
diese Gefahr am Beispiel der Jugendlichen ohne Schulabschluss. Ihren 'Qualifizierungslaufbahnen' fehlt es weder an Linearität, Kontinuität, Sequenzialität noch Biographizität. Im Gegenteil, diese haben mit der Etablierung eines Parallelsystems zum 'normalen' Übergangssystem auch für sie in den letzten Jahrzehnten eher zu- als abgenommen - allerdings mit fatalen
Folgen. Die Institutionalisierung von 'Maßnahmekarrieren' schuf ein institutionelles Korsett,
das kaum Diskontinuität im Sinne eines 'Entweichens' zulässt. Zudem stellen sie keine alternative Übergangspfade dar. Vielmehr führen sie zu sozial segmentierten und mittels individueller Defizite legitimierten ('nicht berufsreif', 'nicht ausbildungsreif', 'nicht beschäftigungsfähig') Kanalisierungen jenseits der Normalbiographie. Insofern produzieren sie systemische
Sackgassen und institutionalisierte Übergangs-/Ausgrenzungsrisiken (Stauber/Walther 1999).
Im Falle dieser Jugendlichen bedeutet die Institutionalisierung von Lebensverläufen 'als ein
wirkungsvolles Vergesellschaftungsprogramm' (Kohli 1990) daher eine widersprüchliche
Verknüpfung von sozialer Integration - als ständige Versuche, sie doch noch für die 'Normalbiographie' fit zu machen - und sozialem Ausschluss. Für viele von ihnen ist die 'Eingliede-
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rung' keine Etappe mehr, sondern zu einem Zustand geworden, der als Wechselspiel von
feedback-loops des Scheitens und cooling-out-Prozessen im Sinne einer self-fulfillingprophecy perpetuiert wird." (Autorenreferat)
[80-F] Speer, Sandra, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Beywl, Wolfgang, Dr. (Leitung):
Wirkungsorientierte Evaluation im Rahmen der Armuts- und Reichtumsberichterstattung Perspektivstudie
INHALT: In einem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 19. Oktober 2001 wurde die Bundesregierung beauftragt "den zweiten 'Armuts- und Reichtums-Bericht' als Instrument zur
Überprüfung von Politik gegen Armut und sozialer Ausgrenzung einerseits und Förderung
von Teilhabegerechtigkeit andererseits in Deutschland zu nutzen, indem die Wirksamkeit von
Maßnahmen überprüft und neue Maßnahmen angeregt werden" (Deutscher Bundestag, 2001).
Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung soll durch wirkungsorientierte Evaluationen erweitert werden. Politikfelder wie Arbeitsmarktpolitik, Familienpolitik
und Rentenpolitik sind in besonderem Maße durch Wertedifferenzen geprägt. Hierzu gehört
z.B. die Frage nach der Festlegung der Höhe eines Lebensstandards, der für eine relative Armutsgrenze zu setzen ist, oder danach, welche Arten von Wirkungen im Rahmen empirischer
Studien mit Vorrang zu überprüfen sind, und wie diese empirischen Erhebungen zu gestalten
sind. Um in diesem Spannungsfeld zu nützlichen, glaubwürdigen und überprüfbaren Evaluationsergebnissen zu kommen, gibt es in der Evaluationstheorie eine Reihe von Arrangements,
die Einführung von Evaluation, die Durchführung der eigentlichen Erhebungen bis hin zur
Verbreitung von Ergebnissen betreffend. Zentral ist dabei, wie Evaluation mit sozialen Werten umgehen soll, damit sie einen Beitrag zur Lösung sozialer Probleme in der demokratischen Gesellschaft leisten kann. Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) beauftragte Univation mit der Erstellung einer Perspektivstudie als tragfähige
theoretische und konzeptionelle Basis für Evaluationen im Rahmen der Armuts- und Reichtumsberichterstattung (vgl. Beywl/ Speer/ Kehr, 2003). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Durch Auswertungen evaluationstheoretischer Literatur sowie jüngerer Evaluationsstudien aus Deutschland werden Evaluationsmethoden, Messkonzepte, Zugänge zur Werteberücksichtigung und Nutzungskonzepte der wirkungsorientierten Evaluation aufgearbeitet. Des
Weiteren werden Spannungsthemen bei der Ausgestaltung von Evaluationen diskutiert. Die
Qualitätsanforderungen an Evaluation aus Sicht der Auftraggeber/-innen werden in FokusGruppen mit Mitarbeitern/-innen verschiedener Bundesministerien erörtert. Außerdem werden mit Evaluations- und Methodenexperten/-innen aus der Armuts- und Reichtumsforschung
Einzel- sowie Telefoninterviews durchgeführt. Univation legt auch in evaluationstheoretisch
ausgerichteten Studien hohen Wert auf eine empirische Fundierung. Dabei wird vielfach ein
multimethodisches und multiperspektivisches Design angewandt. Im Rahmen dieser Studie
zur wirkungsorientierten Evaluation wird erstmalig für den deutschen Sprachraum eine theoriebasierte Übersicht über die wichtigsten aktuellen Evaluationsmodelle geliefert und deren
Anwendbarkeit für ein spezifisches und gleichzeitig breites Politikfeld geprüft. Die verschiedenen - insbesondere in den angelsächsischen Ländern entwickelten - Evaluationsansätze bedürfen in Deutschland intensiver Rezeption und exemplarischer Anwendung (Beywl/ Schobert/ Speer, in: ZfEval, 2003, 1, S. 120f.). DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Vertreter/-innen aus Bundesministerien). Standardisierte Befragung, face to face (Forscher/-innen
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aus dem Bereich der Armuts- und Reichtumsforschung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Univation - Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH (Hohenstaufenring 63, 50674 Köln)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[81-L] Spickermann, Hartmut:
Sozialhilfeaufwand von 1994 bis 2001, in: Statistische Monatshefte Mecklenburg-Vorpommern,
Jg. 13/2003, H. 5, S. 140-144
INHALT: "Die Bruttoausgaben für Sozialhilfe insgesamt beliefen sich in MecklenburgVorpommern im Jahr 2001 auf 403,2 Millionen EUR. Die reinen Ausgaben (Nettoausgaben)
in Höhe von 356,5 Millionen EUR sind (nach Abzug von Verrechnungseinnahmen) um 13,6
Prozent gestiegen. Sie spiegeln die effektive finanzielle Belastung wider. Einem Anstieg der
Ausgaben für Hilfe zum Lebensunterhalt steht ein Rückgang der Leistungen für Hilfen in besonderen Lebenslagen gegenüber, der ausschließlich auf die Einführung der Pflegeversicherung zurückzuführen ist. Der Anteil der Bruttoausgaben für Hilfe in besonderen Lebenslagen
ging von 1994 (83,7 Prozent) bis zum Jahr 2001 (57,8 Prozent) deutlich zurück. Gleichzeitig
sind die Kosten der Eingliederungshilfe für Behinderte (+136,2 Prozent), der Krankenhilfe,
Hilfe bei Sterilisation und Hilfe zur Familienplanung (+ 62,3 Prozent) sowie sonstiger Hilfe
in besonderen Lebenslagen (+109,0 Prozent) stark angestiegen." (Autorenreferat)
[82-L] Stascheit, Ulrich; Turk, Elwine:
Leitfaden für Arbeitslose: der Rechtsratgeber zum SGB III, Frankfurt am Main: Fachhochschulverl. 2002, getr. Sz., ISBN: 3-931297-35-7
INHALT: "Das Anfang Januar 2002 in Kraft getretene Job-AQTIV-Gesetz und die neue Arbeitslosenhilfeverordnung haben das Arbeitslosenrecht stark verändert. Der Rechtsratgeber informiert über Hilfen bei der Arbeitsuche, Arbeitslosengeld und Zumutbarkeit, Arbeitslosenhilfe,
Sperrzeiten, Mitwirkungspflichten und die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Weitere Kapitel befassen sich mit den Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds, der Zahlung
und Rückzahlung von Leistungen, der Sozialversicherung und den Möglichkeiten von Widerspruch und Klage. Darüber hinaus enthält der Ratgeber auch die Leistungstabellen Arbeitslosengeld/ Unterhaltsgeld 2002 und Arbeitslosenhilfe 2002 Seit der 18. Auflage wurde das Arbeitslosenrecht u.a. durch folgende Rechtsvorschriften verändert und ergänzt: Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB IX); Rehabilitation behinderter Menschen vom 19.6.2001; Altersvermögensgesetz (AVmG) vom 26.6.2001, Sechstes Gesetz zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (6. SGGÄndG) vom 17.8.2001; Gesetz zur Reform der arbeitsmarktpolitischen
Instrumente (Job-AQTIV-Gesetz) vom 10.12.2001; Arbeitslosenhilfe-Verordnung (AlhiV
2002) vom 12.12.2001; Richtlinien zur Durchführung des Sonderprogramms 'Mainzer Modell' vom 6.2.2002 - dadurch soll neben der Arbeitnehmerhilfe ein zweiter Kombilohn bundesweit eingeführt werden; Gesetz zur Vereinfachung der Wahl der Arbeitnehmervertreter in
den Aufsichtsrat vom 23.3.2002 durch Artikel 3 dieses Gesetzes soll u.a. die Privatisierung
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der Vermittlung vorangetrieben werden. Die Neuregelungen sind in die 19. Auflage des Leitfadens eingearbeitet." (Autorenreferat)
[83-L] Strengmann-Kuhn, Wolfgang:
Armut trotz Erwerbstätigkeit: Analysen und sozialpolitische Konsequenzen, (Schriftenreihe
der Hans- und Traute-Matthöfer-Stiftung 'Frankfurter Beiträge zu Wirtschafts- und Sozialwissenschaften', 8), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2003, 278 S., ISBN: 3-593-37087-5
INHALT: Ein großer Teil der Armen ist erwerbstätig - so das Ergebnis verschiedener Untersuchungen in Deutschland und in anderen westlichen Industrieländern. Der Autor nimmt diese
zum Teil mit unterschiedlichen Definitionen und Messverfahren arbeitenden Studien zum
Ausgangspunkt seiner vergleichenden Analyse des Problems der 'working poor' in Deutschland und den übrigen EU-Ländern. Hierfür fragt er nach dem Ausmaß, den betroffenen Personengruppen und den Ursachen für die Armut trotz Erwerbstätigkeit. Das Hauptaugenmerk
liegt auf Deutschland, als Datenbasis dienen der Mikrozensus und das Sozio-Ökonomische
Panel. Die Situationen in den übrigen EU-Ländern werden jeweils im Anschluss vergleichend
dargestellt. Es zeigt sich, dass die Mehrheit der erwerbstätigen Armen männlich und unter 45
Jahre alt ist und in Vollzeit arbeitet. Die Analyse der Ursachen für dieses Phänomen erfolgt
anhand eines Modells, das zwischen vier verschiedenen Stufen des Einkommensverteilungsprozesses unterscheidet. Hierbei macht der Autor deutlich, dass Einkommensarmut nicht mit
Niedriglohn identisch ist, sondern dass sowohl für die Entstehung als auch für die Verhinderung von Armut trotz Erwerbstätigkeit als weitere - bislang vernachlässigte - Aspekte der
Haushaltskontext sowie die staatliche Umverteilung eine bedeutende Rolle spielen. Auf dieser Grundlage werden abschließend verschiedene sozialpolitische Maßnahmen diskutiert,
wobei der Autor eine - zusammen mit anderen Maßnahmen durchzuführende - 'Armutslohn
verhindernde Lohnsubvention' vorschlägt. (ZPol, Leske u. Budrich)
[84-L] Sturmberger, Rudolf:
Perspektiven einer "Neuen sozialen Fotografie": Probleme einer sozialdokumentarischen
Fotografie der Wohlstandsgesellschaft, in: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift
für die Praxis, Jg. 27/2003, H. 2, S. 19-21
INHALT: Der Beitrag erinnert an die Geschichte der sozialdokumentarischen Fotografie, die am
Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entstand und als Mittel für die Abschaffung von sozialen Missständen eingesetzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg löste das Fernsehen die
Fotografie als das visuelle Leitmedium ab, die Ära des Fordismus brachte zudem den "wohlhabenden Arbeiter" hervor. In den Wohlstandsgesellschaften der Ersten Welt scheint heute
die soziale Fotografie nicht mehr relevant zu sein. Der Autor stellt ein aktuelles Projekt vor,
in dem er ein Kommunikationskonzept für ein sozial problematisches Stadtviertel von Ingolstadt erstellt hatte. Soziale Fotografie hatte in diesem Projekt mehrere Funktionen und wurde
als Mittel zur Organisation des Sozialen erfolgreich eingesetzt. (PT)
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[85-L] Wasmer, Etienne:
Labor supply dynamics, unemployment and human capital investments, (Discussion Paper /
Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 463), Bonn 2002, 26 S. (Graue Literatur;
URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp463.pdf)
INHALT: Die OECD-Arbeitsmärkte haben in den letzten Jahrzehnten durch den Baby-Boom und
die höhere Arbeitsmarktpartizipation von Frauen einen wesentlichen Wandel in Bezug auf
das Arbeitskräfteangebot durchgemacht. Empirische Daten zu Beschäftigungserfahrungen
von Arbeitern zeigen deutlich, dass dieser Angebotstrend eher unerfahrene Arbeitskräfte tangiert. Der Beitrag untersucht die Auswirkungen dieses Trends auf das Qualifikationsprofil der
Arbeitskräfte, auf die Lohnungleichheit zwischen den unterschiedlichen Gruppen sowie auf
den Beschäftigungsgrad. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass ein Arbeitsmarkt mit Lohnrigiditäten sich schwer von einem solchen zeitlich begrenzten Angebotsschock erholt, weil das Angebot an jüngeren und weniger erfahrenen Arbeitskräften zu erhöhter Arbeitslosigkeit unter
weniger erfahrenen Arbeitnehmern führt. Die Akkumulation von Humankapital stagniert und
vermindert langfristig das Angebot an qualifizierten Arbeitnehmern und die Nachfrage nach
ungelernten Arbeitnehmern. Diese Multiplikation an Angebotsschocks erzeugt eine Störung
des wirtschaftlichen Gleichgewichtes, von der sich die Wirtschaft auch in der Folgezeit
schwer erholt. Ein besseres Ausbildungsniveau kann eine solche Entwicklung verhindern.
(ICCÜBERS)
[86-L] Wengraf, Tom:
Boundaries and relationships in homelessness work: Lola, an agency manager, in: Forum
Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 5/2004, No. 1, 22 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-04/104wengraf-e.pdf)
INHALT: "Auch Professionelle sind Menschen: In diesem Beitrag wird mittels eines biographischen Interviews die komplementäre und widersprüchliche Beziehung zwischen Biographie
und Beruf am Beispiel einer Krankenschwester untersucht, die als Sozialarbeiterin in einer
Obdachloseneinrichtung tätig ist. Es werden die Verstehensschwierigkeiten thematisiert, die
im Rahmen einer Fallstudie dieser Art entstehen. Diese Schwierigkeiten werden mithilfe
zweier Konzepte diskutiert: dem des 'defended self' und des 'theory-in-use' in der sozialen
Arbeit und Berufsausbildung." (Autorenreferat)
[87-F] Wilde, Joachim, Dr. (Bearbeitung):
Determinanten des Sozialhilfebezugs - ökonometrische Studien zu Anreizethik und regionaler Einflussfaktoren in der sozialen Grundsicherung
INHALT: Ausgangspunkt ist immer wieder aufkeimende sozialpolitische Diskussion über den
Missbrauch von Sozialhilfe als "Hängematte". Da die Insanspruchnahme von Hilfe zum Lebensunterhalt trotz hinreichender eigener Möglichkeiten zur Exitenzsicherung als Verletzung
einer moralischer Norm gewertet kann, stellt sich die Frage, welche Anreize für eine Implementierung dieser Norm gesetzt werden können. Die ökonomische Diskussion ist dabei stark
auf die Einhaltung des Lohnabstandsgebots fixiert, also auf eine rein materielle extrinsische
Motivation. Dagegen wird die Bedeutung von Faktoren, die die immaterielle extrinsische o-
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der die intrinsische Motivation zur Arbeitsaufnahme fördern, weitgehend ignoriert. Die Bedeutung dieser Faktoren für eine Überwindung der Sozialhilfeabhängigkeit soll deshalb im
Rahmen des Projekts empirisch geprüft werden. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Analyse des
Einflusses vor externer Handlungsrestriktionen für die Hilfeempfänger. Variabler wie die lokale Arbeitslosenrate oder der örtliche Ausstattungsgrad bei Kinderbetreuungseinrichtungen
werden im Rahmen des Projekts in eine quantitatitative statistische Analyse einbezogen.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Methodischer Schwerpunkt ist die Anwendung moderner mikroökonometrischer
Verfahren auf Haushaltsdatensätze (insbesondere das Niedrigeinkommenspanel) sowie auf
Daten der amtlichen Sozialhilfestatistik (aggregiert auf Kreisebene). Untersuchungsdesign:
Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 300;
Kreise Sachsen-Anhalts sowie eines westdeutschen Bundeslandes für die Dauer von 4-5 Jahren, Herkunft der Daten: amtliche Statistik, aggregiert auf Kreisebene; Auswahlverfahren: innerhalb der beiden Bundesländer total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wilde, J.: Was reizt Sozialhilfeempfänger zum Ausstieg? Eine
empirische Untersuchung mit dem Niedrigeinkommens-Panel. in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 223, 2003, S. 719-742.+++Ders.: Determinanten des Verbleibs in der
Sozialhilfe. in: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.): Leben in und Ausstiege aus prekärer Einkommenssituation. Ergebnisse des Niedrigeinkommens-Panels und sozialpolitische Folgerungen. 2003. Download unter: http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/publikationen/publ_gr20.cfm (F 300 Niedrigeinkommens-Panel -NIEP-, Dokumentation zum
Workshop).
ART: Habilitation BEGINN: 2001-03 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für
VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für Ökonometrie (06099 Halle)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5523384, e-mail: [email protected])
[88-L] Wilke, Uwe:
Sozialhilfe in den USA: die Reform in Texas und Wisconsin, (Nordamerikastudien, Bd. 16),
Frankfurt am Main: Campus Verl. 2002, 312 S., ISBN: 3-593-37169-3 (Standort: UuStB
Köln(38)-29A2064)
INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die historische Entwicklung der Sozialhilfepolitik in den USA vom 19. Jahrhundert bis zur Sozialhilfereform 1996. Es schließen
sich zwei Fallstudien an, die die unterschiedlichen historisch-kulturellen und politischinstitutionellen Rahmenbedingungen in Texas und Wisconsin zum Ausgangspunkt einer Analyse der Implementation der Sozialhilfereform in den 1990er Jahren machen. Während Wisconsin für die Tradition einer aktiv intervenierenden staatlichen Sozialhilfepolitik steht, steht
Texas in der Tradition der Südstaaten, möglichst vielen Menschen den Zugang zu Sozialhilfe
zu verweigern. Die Entwicklung in den übrigen Bundesstaaten der USA wird in einem Überblick zusammengefasst. Anknüpfend an Offe wird die Sozialhilfereform der 1990er Jahre aus
modernisierungstheoretischer Sicht im Kontext der Transformation von Nicht-Lohnarbeit in
Lohnarbeit interpretiert. (ICE)
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
2.1
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Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
[89-L] Adenauer, Sibylle:
Die Älteren und ihre Stärken: Unternehmen handeln, in: Angewandte Arbeitswissenschaft :
Mitteilungen des Instituts für Angewandte Arbeitswissenschaft, 2002, Nr. 174, S. 36-52 (Standort:
UuStB Köln(38)-FHM XG2376; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Unterschiedliche Gründe veranlassen Unternehmen dazu, verstärkt auf Ältere zurückzugreifen. Für die Rekrutierung nutzen sie neue Möglichkeiten. Der Erfolg der Qualifizierung
Älterer ist von der Berücksichtigung bestimmter Rahmenbedingungen abhängig. Die Erfahrung von Unternehmen zeigt, dass Ältere durch die Verbindung von Berufsund Lebenserfahrung mit aktuellem Know-how für bestimmte Aufgaben in besonderer Weise geeignet sind."
(Autorenreferat)
[90-L] Arnds, Pascal; Bonin, Holger:
Institutionelle Faktoren des Rentenzuganges: ein Überblick aus ökonomischer Perspektive,
in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen:
Leske u. Budrich, 2003, S. 65-91, ISBN: 3-8100-3816-4
INHALT: Das tatsächliche Renteneintrittsalter ist nach Einschätzung der Autoren das Ergebnis
eines Zusammenspiels von "push"-Faktoren, insbesondere der Verschlechterung der Arbeitsmarktchancen für ältere Arbeitnehmer, und "pull"-Faktoren, wie z.B. der vom Rentensystem
gesetzten Anreize für einen frühzeitigen Ruhestand oder der höheren Nachfrage nach Freizeit
infolge höherer Einkommen. In welchem Ausmaß diese Faktoren zum Tragen kommen, hängt
entscheidend von den institutionellen Rahmenbedingungen ab, und die beteiligten Parteien Arbeitgeber und Arbeitnehmer - werden bemüht sein, den jeweils günstigsten Übergangspfad
in den vorzeitigen Ruhestand zu finden. Die Autoren geben zunächst einen Überblick über
ökonomische Modelle zur Erklärung des Übergangs von der Erwerbsarbeit in den Ruhestand.
Auf dieser Grundlage wird das zu beobachtende Rentenzugangsverhalten im Rahmen der gültigen gesetzlichen Bestimmungen diskutiert, wobei vor allem die auf die Akteure beider
Marktseiten wirkenden mikroökonomischen Anreizmechanismen betrachtet werden. Auf dem
Hintergrund bereits beschlossener institutioneller Veränderungen wird abschließend ein Ausblick auf zukünftige Konstellationen des Rentenzugangs gegeben. (ICI2)
[91-L] Astor, Michael; Jasper, Gerda (Hrsg.):
Demographischer Wandel als Wachstumsbremse oder Chance?: Innovations- und Personalstrategien in den neuen Bundesländern, (Demographie und Erwerbsarbeit), Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2001, 79 S., ISBN: 3-8167-6041-4
INHALT: Der wirtschaftliche Umbruch war in ostdeutschen Unternehmen mit einer drastischen
Reduzierung des Personals verbunden. Dies verjüngte jedoch die Belegschaften nicht, sondern beschleunigte den betrieblichen Alterungsprozess. Ostdeutsche Unternehmen müssen
daher früher als westdeutsche mit dem Phänomen "alternde Belegschaften" lernen umzugehen. In den drei Beiträgen werden zukunftsfähige Personalstrategien, aber auch Instrumente
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soFid Soziale Probleme 2004/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
zur Innovationsförderung vorgestellt. Der erste Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Innovations- und Personalmanagement im Unternehmen, der zweite Betrag stellt
ein Beratungsmodell vor allem für Klein- und Mittelbetriebe vor und der letzte Beitrag analysiert die Situation von älteren Entwicklern und Unternehmensgründern der Softwarebranche
in Ostdeutschland. (IAB2)
[92-F] Barkholdt, Corinna, Dr.; Frerichs, Frerich, Dr. (Bearbeitung); Georg, Arno, Dipl.Soz.Wiss. (Leitung):
Modelle alternsgerechter Arbeit aus Kleinbetrieben und ihre Nutzungsmöglichkeiten
INHALT: Über die bisher bekannten Befunde und Modellvorstellungen hinaus soll eine auf das
Handwerk konzentrierte Untersuchung der von Betrieben realisierten Lösungsmöglichkeiten
zum alternsgerechten Arbeiten vorgenommen werden. Dabei sind die verschiedenen Aspekte
wie alternsgerechter Arbeits- und Organisationsentwicklung, alternsorientierte Laufbahngestaltung, alternsgerechtes und lebensbegleitendes Lernen, Technikeinsatz sowie die betriebliche Gesundheitsförderung zu berücksichtigen. Durch die Entwicklung eines auf seine Anwendbarkeit im Handwerk hin geprüften Modellkatalogs von Maßnahmen wird erwartet, den
betrieblichen Akteuren in Kleinbetrieben sowie dem handwerklichen System insgesamt Entscheidungshilfen im Hinblick auf die Förderung des Verbleibs älterer Arbeitnehmer im Erwerbsprozess bieten zu können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Betriebliche Kurzfallstudien finden in Betrieben statt, die einzeln oder im Verbund
mit anderen Einrichtungen/ Betrieben technische, arbeitsorganisatorische oder qualifikatorische Maßnahmen umgesetzt haben, um die Verbleibschancen ihrer Beschäftigten in der Erwerbsarbeit zu verbessern. Zur Strukturierung der themenzentrierten, halboffenen Interviews
wurde ein Gesprächsleitfaden entwickelt, dessen inhaltliche Ausgestaltung auf der Grundlage
der Literaturbilanz erfolgt. Die Interviews werden von erfahrenen wissenschaftlichen Projektmitarbeiter/ -innen durchgeführt. Die Gespräche werden auf Tonträgern festgehalten,
transkribiert und anschließend auf der Folie der spezifischen Untersuchungskriterien ausgewertet. Dabei findet ein Verfahren Anwendung, das systematische individuelle Analyseschritte (Exploration und thematische Kartierung der Protokolle) mit Interpretationen im Team
kombiniert und das von der Sozialforschungsstelle vielfach erfolgreich angewandt wurde.
Von der Interpretation der Interviews erwarten wir - neben der "technischen" Beschreibung
der kleinbetrieblichen Lösungsvarianten - qualitative Hinweise auf das komplexe Wechselspiel von objektiven Anforderungen und Arbeitsbedingungen, Stressoren und Belastungen,
gesundheitlichen Ressourcen und subjektiven Bewältigungsmustern im Kontext alternsgerechten Arbeitens und Lernens. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Handwerksbetriebe). Standardisierte Befragung, face to face (Kreishandwerkerschaften, Innungen, IKKen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-02 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339
Dortmund)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-8596-240, e-mail: [email protected])
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
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[93-L] Braun, Michael; Riebl, Reinhold:
Gewerkschaftliche Politik für ältere Beschäftigte, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg.
54/2003, H. 7, S. 428-432 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1085; UuStB Köln(38)-Haa950; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Strukturbrüche in der wirtschaftlichen Entwicklung, die beschleunigte Steigerung
der Produktivität, die Verdrängung menschlicher Arbeit durch Maschinen und Technik hat ältere Beschäftigte zur bevorzugten Manövriermasse (Frühverrentung, Vorruhestand) werden
lassen. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die Autoren, Bevollmächtigte der IG Metall
Ulm, mit der Berücksichtigung der älteren Beschäftigten in der Politik der Gewerkschaften
und Betriebsräte. Dabei sind die Gewerkschaften in der Tarifpolitik der schwierigen Aufgabe
ausgesetzt, zwischen der Kurzfristigkeit betriebswirtschaftlicher Entscheidungen unter den
Bedingungen der Marktwirtschaft und der Verwirklichung gesellschaftlicher Ziele sowie den
längerfristigen demographischen Zwängen zu vermitteln. Eine solche Politik zieht höhere finanzielle Aufwände durch die kontinuierliche Qualifizierung der Beschäftigten, die Gestaltung der Arbeitsplätze für ältere Mitarbeiter sowie eine geringere Ausbringung nach sich.
Somit führt eine Politik, die dem wachsenden Anteil der Älteren gerecht wird und die Wettbewerbsposition der Unternehmen nicht gefährdet, zwangsläufig zu einer Einschränkung des
Verteilungsspielraums und damit zu unausweichlichen Konsequenzen für die Einkommensentwicklung der Beschäftigten. Vor diesem Hintergrund skizzieren die Autoren abschließend
die zukünftigen Arbeitsbedingungen und nennen die wichtigsten Aufgabenfelder der Gewerkschaftspolitik, die die Einsetzbarkeit der Älteren erhalten und ihre Beschäftigungschancen
verbessern soll. (ICG2)
[94-L] Buck, Hartmut; Kistler, Ernst; Mendius, Hans Gerhard:
Demographischer Wandel in der Arbeitswelt: Chancen für eine innovative Arbeitsgestaltung, (Demographie und Erwerbsarbeit), Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2002, 130 S., ISBN: 38167-6099-6
INHALT: "Nach einer Einführung im 1. Kapitel schildert Kapitel 2 die Grundlinien der demographischen Entwicklung und deren zentrale Folgen für den Arbeitsmarkt. Dargestellt werden
die bisherigen Strategien im Umgang mit diesen Schwierigkeiten, ihre wenig nachhaltigen
Ergebnisse und einige der wichtigsten Probleme, die sich auf anderen Politikfeldern daraus
ergeben. Es werden zentrale Prognosen der künftigen Arbeitsmarktentwicklung diskutiert und
Handlungserfordernisse im Bereich Arbeitsmarkt und Arbeitswelt thematisiert. Kapitel 3 belegt die zunehmende Aufmerksamkeit und Sensibilisierung, welche bezüglich der Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Erwerbsarbeit in Wirtschaft und Öffentlichkeit
in letzter Zeit festzustellen sind. Die betriebliche Einschätzung und Problemsicht bezüglich
alternder Belegschaften wird auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels und exemplarisch für
den Handwerksbereich beschrieben. Weiterhin werden zentrale Positionen im Umfeld des
Bündnisses für Arbeit skizziert. Unternehmen stehen im demographischen Umbruch vor der
Herausforderung Altersstrukturen zuschaffen, die es ihnen ermöglichen, ihre betriebliche Innovationsfähigkeit zu erhalten. Kapitel 4 thematisiert die Veränderung betrieblicher Altersstrukturen und daraus resultierende Anforderungen an die Zusammenarbeit der Generationen
und an den innerbetrieblichen Wissenstransfer, Darüber hinaus werden wichtige Ansatzpunkte zum Erhalt der betrieblichen Innovationsfähigkeit diskutiert. Im Kapitel 5 "Alternsgerechte
Arbeits- und Personalpolitik" werden in einem ersten Schritt die Herausforderungen des de-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
mographischen Wandels für eine zukunftsfähige Arbeitspolitik und Personalarbeit dargestellt.
Danach werden Beispiele und Vorgehensweisen für eine alternsgerechte Arbeitsgestaltung
und für alternsgerechte Gruppen und Teams vorgestellt. Im Anschluss folgen Anregungen für
Betriebe wie auch Arbeitnehmer für eine generationenübergreifende Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen, für die Gestaltung von Laufbahn und Erwerbsbiographie sowie zum
Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Der demographische Wandel verschärft die
Notwendigkeit, die Humanressourcen zu entwickeln und bestraft einen verschwenderischen
Umgang mit diesen. Kapitel 6 widmet sich der Arbeitsmarktpolitik für Arbeitnehmer in späteren Phasen des Erwerbslebens und der Schaffung neuer Tätigkeitsfelder für Ältere. Gesondert
wird auf die Erwerbsneigung und -tätigkeit von Frauen eingegangen. Die Broschüre schließt
in Kapitel 7 mit einer Darstellung der wichtigsten Schlussfolgerungen und offenen Fragen,
weiche in Zukunft beantwortet werden müssen." (Autorenreferat)
[95-L] Chancen im Alter, in: Personalführung, Jg. 35/2002, H. 6, S. 24-67 (Standort: UuStB
Köln(38)-FHM XG4877; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Zum Themenschwerpunkt Chancen im Alter enthält die Zeitschrift Personalführung
folgende Beiträge: Paul B. Baltes: Das Zeitalter des permanent unfertigen Menschen. Lebenslanges Lernen verlangt einen Wechsel von sequenzierten zu parallelisierten Bildungsverläufen (24-33); Christoph Behrend: Demografischer Wandel - eine Chance für ältere Arbeitnehmer? Neue Aufgaben für das HR-Management vor dem Hintergrund der Trends und Entwicklungslinien im Altersaufbau der Gesellschaft (34-39); Gundolf S. Freyermuth: Arbeiten im
Alter: der neue Unruhestand. Digitale Technologien führen in der Wissensgesellschaft zum
Abschied von der industriellen Rentnermentalität (40-50); Dorothea Schemme: Strategien zur
Bewältigung des demografischen Wandels. Erfahrungen aus Forschungsprojekten und Modellversuchen des BIBB zu den Folgen einer veränderten Altersstruktur in der Arbeitswelt
(52-57); Jürgen Wilke, Wolfgang Schätzler: OE und PE in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens. Erfahrungen aus einem Modellversuch zur Organisationsund Personalentwicklung mit
älteren Mitarbeitern (58-66). (IAB2)
[96-L] Clemens, Wolfgang; Hinte, Holger; Künemund, Harald; Ohly, H. Peter:
Renaissance der Älteren auf dem Arbeitsmarkt?: Schlussfolgerungen und Ausblick zu einer
multidisziplinären Forschungsübersicht, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 195-202, ISBN: 3-81003816-4
INHALT: Die Autoren fassen zentrale Aussagen des vorliegenden Sammelbandes zusammen und
ziehen einige Schlussfolgerungen aus der Entwicklung der "Arbeit in einer alternden Gesellschaft" für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Nach ihrer Meinung gilt es, die
Ergebnisse der bisherigen Forschung - auch unter Einbezug der Erkenntnisse aus der Forschung anderer europäischer Länder und international vergleichender Projekte - besser zu
nutzen und in der betrieblichen Praxis umzusetzen. Das Vorhaben "Öffentlichkeits- und Marketingstrategie demographischer Wandel" des Bundesministeriums Bildung und Forschung
weist hier z.B. in eine mögliche Richtung. Die Forschung der Zukunft sollte insbesondere die
betriebliche Ebene stärker in den Blick nehmen, da sich dort durch die Auswirkungen des
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demographischen Wandels spezifische Anforderungen der Personal- und Qualifikationsentwicklung ergeben. (ICI2)
[97-L] Clemens, Wolfgang:
Wissenschaftsentwicklung und Forschungsstand, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F.
Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 179-193, ISBN: 38100-3816-4
INHALT: Der Autor gibt einen kurzen historischen Überblick zu Wissenschaftsentwicklung,
Forschungsstand und Methodik bisheriger Studien zur Erwerbssituation Älterer in der Bundesrepublik und vergleicht die deutsche Situation mit den im europäischen Ausland durchgeführten Forschungsanstrengungen zur "Arbeit in alternden Gesellschaften". Nach seiner Einschätzung folgten die bisherigen Forschungen und darauf aufbauende Verbund- und Umsetzungsprojekte lange Zeit sowohl den herrschenden gesellschaftlichen Sichtweisen einer Leistungsgesellschaft als auch den Erfordernissen betriebs- und volkswirtschaftlicher Kalküle sowie den Bedingungen des Arbeitsmarktes der jeweiligen Epoche. Dagegen lassen sich nur
selten vorausschauende oder humanitär orientierte Ansätze finden, die sowohl auf ältere Arbeitnehmer als Gruppe als auch auf präventive, lebens- und berufsverlaufbezogene Aspekte
ausgerichtet sind. Darüber hinaus finden ältere Arbeitnehmerinnen kaum Beachtung, da sie in
Forschungs- und Umsetzungsprojekten - im Vergleich zu ihrer zunehmenden quantitativen
Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt - weitgehend unterrepräsentiert sind. (ICI2)
[98-L] Clemens, Wolfgang:
Modelle und Maßnahmen betrieblicher Anpassung älterer Arbeiter, in: Matthias Herfurth,
Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003,
S. 93-129, ISBN: 3-8100-3816-4
INHALT: In Wissenschaft und Praxis sind in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen
worden, um eine Integration älterer und leistungsgeminderter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt zu fördern. Im Rahmen dieser Diskussionen entstand ein vielfältiges Spektrum von Modellen, Konzepten und Forschungsprojekten und für die betriebliche
Praxis wurde überwiegend ein vorausschauendes, altersgerechtes und integratives Personal-,
Organisations- und Technikmanagement gefordert, das die verschiedenen Maßnahmen und
Konzepte integrieren soll. Das "Altern im Betrieb" geht vor allem mit folgenden Herausforderungen einher: mit einem mit dem Alter steigenden Qualifikationsrisiko, mit einem erhöhten
arbeitsbedingten Krankheitsrisiko älterer Erwerbspersonen, mit einer veränderten physischen
und mentalen Belastbarkeit sowie mit spezifischen zeitlichen und motivationalen Interessen
älterer Arbeitnehmer. Bei den Diskussions-, Forschungs- und Maßnahmeschwerpunkten sowie Modellversuchen, die seit den 1990er Jahren durchgeführt worden sind, können allgemein fünf Anwendungsbereiche unterschieden werden, die im vorliegenden Beitrag näher untersucht werden. (1) Qualifizierungsmaßnahmen und Nutzung der Qualifikation Älterer; (2)
Arbeitsgestaltung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz; (3) Altersteilzeit, berufliche
Reintegration Älterer und Übergang in den Ruhestand; (4) Organisations- und Personalent-
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wicklung, Laufbahngestaltung und Prävention vor Arbeitslosigkeit; (5) neue Rationalisierungskonzepte (z.B. Gruppenarbeit). (ICI2)
[99-L] Clemens, Wolfgang; Künemund, Harald; Parey, Matthias:
Erwerbsbeteiligung und Arbeitsmarkt, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli, Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 43-64, ISBN: 3-8100-38164
INHALT: Neben der demographischen Entwicklung, die durch den Anstieg der Anzahl älterer
Menschen bei zugleich steigender Lebenserwartung geprägt ist, ist für eine Beurteilung der
zukünftigen Entwicklung der Erwerbsarbeit in einer alternden Gesellschaft ein Blick auf die
bisherigen Trends der Erwerbsbeteiligung Älterer unerlässlich. Diese ist in den letzten Jahrzehnten vor allem durch eine sinkende Arbeitsmarktbeteiligung und eine zunehmende Verschärfung des Risikos der Erwerbslosigkeit gekennzeichnet. Beides steht in Zusammenhang
mit den Entwicklungen im Bereich des Sozialversicherungssystems und der allgemeinen Situation auf dem Arbeitsmarkt, die sich wechselseitig beeinflussen. Um diese Trends zu verdeutlichen, untersuchen die Autoren die Entwicklung des Rentenzugangsalters und der altersspezifischen Erwerbs- und Arbeitslosigkeitsquoten, die Besonderheiten bei den noch im Erwerbsleben stehenden älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie die gegenwärtige
Erwerbsbeteiligung parallel zum Bezug einer Rente oder Pension. (ICI2)
[100-F] Ebbinghaus, Bernhard, PD Dr. (Bearbeitung):
Sozialstaat und Sozialpartnerschaft in Europa: die Rolle der Tarifparteien in der Frühverrentungspolitik
INHALT: Das Projekt untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Sozialstaat und Arbeitsbeziehungen in Europa unter den Herausforderungen von Globalisierung und europäischer Integration. Verglichen werden vier Wohlfahrtsregime: das liberal-angelsächsische (Großbritannien, Irland), das universalistisch-skandinavische (Schweden, Dänemark), das korporativistisch-kontinentaleuropäische (Deutschland, Niederlande) und das subsidiär-romanische
(Frankreich, Italien). Im Vordergrund stehen die sozialpolitischen Interessenkonflikte zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften sowie die sich verändernde Selbstregulierung im
Rahmen sozialer Selbstverwaltung. Als empirisches Problemfeld wird die Frühverrentungspolitik, insbesondere die Externalisierungsstrategien der Tarifparteien und ihre Rolle in den
gegenwärtigen Reformprozessen untersucht. Arbeitgeber und Gewerkschaften nutzten bisher
die Frühverrentungsmöglichkeiten zur Entlastung des Arbeitsmarktes und zur Abfederung des
Strukturwandels. Der entstandene Problemdruck, aber auch die Möglichkeiten eines Politikwandels variieren je nach Wohlfahrtsregime. Das Habilitationsprojekt zielt darauf ab, neben
den länderspezifischen Vetopunkten auch die Bedingungen für sozialpolitische Reformkoalitionen der Sozialpartner mit dem Staat aufzuzeigen. ZEITRAUM: seit 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa
METHODE: Historisch-vergleichende Soziologie; Institutionalismus. Untersuchungsdesign:
Trend, Zeitreihe; Querschnitt; Ländervergleich DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von
Aggregatdaten (Stichprobe: 15; Länder; Herkunft der Daten: OECD, Europarat, ILO).
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Ebbinghaus, B.: When labour and capital collude: the political
economy of early retirement in Europe, Japan, and the USA. in: Ebbinghaus, Bernhard; Manow, Philip (eds.): Comparing welfare capitalism: social policy and political economy in Europe, Japan and the USA. London et al.: Routledge 2001, pp. 76-101.+++Ebbinghaus, B.: Reforming the welfare state through "old" or "new" social partnerships? in: Kjaergaard, Carsten;
Westphalen, Sven-Age (eds.): From collective bargaining to social partnerships. Copenhagen:
The Copenhagen Centre 2001, pp. 103-120.+++Ebbinghaus, B.: Any way out of "exit from
work"? Reversing the entrenched pathways of early retirement. in: Scharpf, Fritz W.;
Schmidt, Vivien A. (eds.): Welfare and work in the open economy. Vol. II: Diverse responses
to common challenges. Oxford: Oxford Univ. Press 2000, pp. 511-553.+++Ebbinghaus, B.:
Does a European model exist and can it survive? in: Huemer, Gerhard; Mesch, Michael;
Traxler, Franz (eds.): The role of employer associations and labour unions in the EMU. Aldershot: Ashgate 1999, pp. 1-26. ARBEITSPAPIERE: Ebbinghaus, B.: Exit from labor: reforming early retirement and social partnership in Europe, Japan, and the USA. Cologne, Univ., Habilitation thesis, 2002, 401 pp.
ART: Eigenprojekt; Habilitation BEGINN: 1997-01 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: nein
FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-2767-176, Fax: 0221-2767-464, e-mail: [email protected])
[101-L] Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO-; Projektverbund Öffentlichkeits- und Marketingstrategie demographischer Wandel (Hrsg.):
Handlungsanleitungen für eine alternsgerechte Arbeits- und Personalpolitik: Ergebnisse aus
dem Transferprojekt, (Demographie und Erwerbsarbeit), Stuttgart: Fraunhofer IRB Verl. 2002,
77 S., ISBN: 3-8167-6069-4
INHALT: "Die in dieser Broschüre dargestellten Ergebnisse des Transferprojektes 'Öffentlichkeits- und Marketingstrategie demografischer Wandel' sind nach vier Themenschwerpunkten
strukturiert: 1. Ausgewogene Altersstrukturen und betriebliche Innovationsfähigkeit. Lösungskonzepte, die sicherstellen sollen, dass schleichend ablaufende Veränderungen der Altersstrukturen in Betrieben nicht zu Beeinträchtigungen der Produktivität und zu Einbrüchen
bei Entwicklungs- und Innovationspotenzialen führen; 2. Alternsgerechte Arbeits- und Personalpolitik. Lösungskonzepte zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen und Berufsverläufen,
um die Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen bis zum Rentenalter zu erhalten; 3. Beschäftigung und neue Tätigkeitsfelder für Ältere. Lösungskonzepte zur Senkung der besonderen
Beschäftigungsrisiken älterer ArbeitnehmerInnen; 4. Aktivierung intermediärer Institutionen.
Lösungskonzepte zur Entwicklung von Leistungsangeboten außer- und überbetrieblicher Institutionen für eine alter(n)sgerechte Erwerbsarbeit." (Autorenreferat)
[102-L] Fuchs, Gerhard; Bangali, Lucy; Schulze, Manuela:
Ältere Arbeitnehmer: betriebliche und arbeitskraftbezogene Voraussetzungen und Möglichkeiten, in: TA-Informationen, 2003, Nr. 1, S. 25-29
(URL: http://www.ta-akademie.de/deutsch/bestellungen/ta-info/0301tain.pdf)
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
INHALT: "Laut Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes wird die Erwerbsbevölkerung in
Baden-Württemberg schon bald massiv 'altern'. Nach Dr. Gisela Meister-Scheufelen, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, liegt gegenwärtig die Zahl der 20- bis 39 Jährigen um
knapp ein Fünftel höher als die der 40- bis 59- Jährigen. Bereits um das Jahr 2010 werden jedoch die 'Jüngeren' von den 'Älteren' überrundet werden - dann ist ihr Anteil an der Bevölkerung voraussichtlich um rund ein Viertel kleiner als der der 'Älteren'. Und dieser Trend wird
sich bis 2050 fortsetzen. Die AutorInnen konstatieren in diesem Beitrag eine Veränderung,
die auch der Arbeitsmarkt zu spüren bekommen wird - doch nach ihrer Ansicht reagiert dieser
bislang immer noch mit Frühverrentung und Ausgrenzung, statt mit Förderung und Integration der Arbeitnehmer jenseits der 45." (Autorenreferat)
[103-F] Gerbracht, Petra, M.A. (Bearbeitung); Kramer, Ulrich, Dipl.-Päd. (Leitung):
Perspektivplanung und Gestaltung kontinuierlicher Lernprozesse für junge und ältere Mitarbeiter
INHALT: Folgende Aspekte stehen im Fokus: 1. Schaffung attraktiver Perspektivwege für junge
Nachwuchskräfte: Aufgrund vielfach abnehmender vertikal-hierarchischer Entwicklungsmöglichkeiten in Unternehmen soll nach Wegen gesucht werden, um wichtigen Kompetenzträgern attraktive horizontale Entwicklungsperspektiven zu bieten. Laufbahnen sind demnach
nicht mehr nach einem einheitlichen Muster mit definierten, linearen Entwicklungsschritten
planbar. Vielmehr sind sie temporär und dynamisch an die jeweiligen Markt-, Technik- und
Organisationsanforderungen anzupassen. 2. Weiterentwicklung der Einsatzfelder und Perspektiven für die Gruppe der mittelalten und älteren Mitarbeiter: Die Gestaltung attraktiver
Perspektivwege für jüngere Mitarbeiter gelingt nicht ohne Berücksichtigung von deren 'Kompatibilität' zu den Einsatzfeldern für ältere Mitarbeiter. Ferner ergeben sich aufgrund von altersbezogenen Kompetenzverschiebungen sowie sich teilweise verändernden Erwartungshaltungen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Alters- und Berufsphasen differenzierte Anforderungen und Möglichkeiten hinsichtlich der Gestaltung von Aufgabenfeldern für Ältere.
3. Gestaltung kontinuierlicher Lernprozesse: Demografische, technologie- und organisationsbezogene Zukunftsszenarien zeigen, dass lebenslanges Lernen für den Bestand von Organisationen in westlichen Industrieländern überlebensnotwendig wird. Dynamische Märkte stellen
darüber hinaus hohe Anforderungen an die Service- und Veränderungsbereitschaft von Unternehmen. Fort- und Weiterbildungskonzepte dürfen sich daher nicht nur auf jüngere Nachwuchskräfte beziehen, sondern müssen in zunehmend stärkerem Maße auch auf die mittelalten und älteren Jahrgänge ausgerichtet sein. Ferner geht es um eine gezielte Verzahnung des
Theoriewissens junger Kompetenzkräfte mit dem breit vorhandenen Erfahrungswissen langjähriger Mitarbeiter im Unternehmen. Ziel ist die Erarbeitung praxisnaher Ansatzpunkte zu
den beschriebenen Themenfeldern, die im untersuchten Unternehmen pilothaft angewendet
und umgesetzt werden.
METHODE: Einschätzung heutiger Entwicklungsperspektiven und Ermittlung zukünftiger Anforderungen auf Basis von Expertengesprächen mit Leitungs-/ Führungskräften und Nachwuchskräften (Mehrperspektivenansatz); Kontrastierung der Ergebnisse unterschiedlicher Altersgruppen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Privatwirtschaft
FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
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INSTITUTION: ISMV Dr. Hegner u. Partner Institut für Sozialplanung, Management und Verwaltung GmbH (Ellerstr. 22, 33615 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-131750, e-mail: [email protected])
[104-L] Ohly, H. Peter:
Szientometrische Analyse zu Altern und Erwerbsarbeit, in: Matthias Herfurth, Martin Kohli,
Klaus F. Zimmermann (Hrsg.): Arbeit in einer alternden Gesellschaft : Problembereiche und Entwicklungstendenzen der Erwerbssituation Älterer, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 203-257,
ISBN: 3-8100-3816-4
INHALT: Der Autor berichtet über die Ergebnisse einer quantitativen Analyse zur Entwicklung
der Publikationen über ältere Arbeitnehmer, welcher Recherchen in den Literatur-Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem), GeroLit (Gerontologische Literatur), HWWA (Wirtschaftsdatenbank für Wissenschaft und Praxis des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs) und ECONIS (ECONomics Information System: Literaturinformationen für Wirtschaft und Wissenschaft) zu Grunde liegen. Den Ausgangspunkt der
szientometrischen Analysen bildete eine Recherche mit Suchbegriffen zu "alter Mensch" in
Verbindung mit solchen zu "Erwerbstätigkeit" in Veröffentlichungen in deutscher oder englischer Sprache innerhalb der Publikationsjahre 1985-2000. Die Ergebnisse werden jeweils für
die Bereiche "individuelle Akteure", "Kollektionen" und "Themen" dargestellt. (ICI)
[105-F] Hegner, Friedhart, Dr.; Kramer, Ulrich (Bearbeitung):
Personalentwicklung (PE) in und für mittelständische/n Betriebe/n
INHALT: Zu prüfen ist, inwieweit in mittelständischen Betrieben Folgendes gelingt: Zum einen
die tendenziell zunehmende Geschwindigkeit und Häufigkeit von Weiterentwicklungen und
Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen sowie darauf bezogene betriebliche Abläufe
durch gezielte Maßnahmen der PE zu bewältigen; zum anderen die notwendigen Transfers
zwischen erfahrenen älteren und jüngeren Mitarbeitern zu bewältigen, auch dann, wenn die
Belegschaft aus sozial-rechtlichen oder demografischen Gründen "überaltert".
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 10; Betriebe). Gruppendiskussion (Stichprobe: 35). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 150; Führungskräfte und Mitarbeiter). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 250; Führungskräfte, Mitarbeiter und Auszubildende; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kramer, Ulrich; Wirths, Dieter; Gerbracht, Petra: Interdisziplinäre
Personalarbeit in dezentralen Organisationen. in: Personalführung (ISSN 1430-5658), 34,
2001, H. 10, S. 72-78.+++Hegner, Friedhart: Überalterung, Innovation und Qualifizierung:
drei Zwickmühlen für die Personalentwicklung. in: Personalführung (ISSN 1430-5658), 54,
2002, H. 1, S. 772-777. ARBEITSPAPIERE: Konzepte zum veränderten Zuschnitt der Personalentwicklung in mehreren mittelständischen Betrieben.
ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2002-03 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER:
keine Angabe FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: ISMV Dr. Hegner u. Partner Institut für Sozialplanung, Management und Verwaltung GmbH (Christstr. 30, 14059 Berlin)
KONTAKT: Gerbracht, Petra (Tel. 0521-131750)
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[106-L] Herfurth, Matthias; Kohli, Martin; Zimmermann, Klaus F. (Hrsg.):
Arbeit in einer alternden Gesellschaft: Problembereiche und Entwicklungstendenzen der
Erwerbssituation Älterer, (Sozialwissenschaften im Überblick), Opladen: Leske u. Budrich
2003, 301 S., ISBN: 3-8100-3816-4
INHALT: "Die Beteiligung Älterer am Erwerbsleben sowie die Bedingungen und Konsequenzen
ihres Übergangs in den Ruhestand sind eine zentrale Themenstellung für die Sozialwissenschaften. Besondere Brisanz gewinnen sie angesichts des sich rasant verändernden Arbeitsmarktes und der demographischen Alterungsprozesse. Werden ältere Arbeitnehmer in Zukunft wieder stärker gebraucht? Zwingen Nachwuchsmangel und massive Finanzierungsnöte
der sozialen Sicherungssysteme zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit und neuen Modellen
des Renteneintritts? Welche Herausforderungen stellen sich in den Unternehmen hinsichtlich
Qualifizierung und Erhalt der Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter? Diesen Fragen geht das
vorliegende Buch nach. Es stellt das Resultat einer intensiven Kooperation des Informationszentrums Sozialwissenschaften (IZ) mit dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA),
der Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf (FALL) und dem Institut für Soziologie der
Freien Universität Berlin dar. Der Band bietet auf diese Weise einen umfassenden Überblick
zum Forschungsstand aus Sicht der Soziologie und der Wirtschaftswissenschaften. Eine
szientometrische Beschreibung des Forschungsfeldes sowie eine kommentierte Auswahl
fachlicher Informationen (Institutionen, Internet-Adressen) und ein Glossar runden das Werk
ab, dem darüber hinaus eine CD-ROM mit umfangreichen Literaturverweisen beiliegt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Clemens, Holger Hinte. Harald Künemund und
Gerhard Schönfeld: Alter(n) und Erwerbsarbeit - Probleme und Potentiale in einem gesellschaftlichen Spannungsfeld (11-19); Holger Bonin, Wolfgang Clemens und Harald Künemund: Die demographische Entwicklung in Deutschland: Rückblick und Ausblick (21-41);
Wolfgang Clemens, Harald Künemund und Matthias Parey: Erwerbsbeteiligung und Arbeitsmarkt (43-64); Pascal Arnds und Holger Bonin: Institutionelle Faktoren des Rentenzugangs - Ein Überblick aus ökonomischer Perspektive (65-91); Wolfgang Clemens: Modelle
und Maßnahmen betrieblicher Anpassung älterer Arbeitnehmer (93-129); Pascal Arnds und
Holger Bonin: Gesamtwirtschaftliche Folgen demographischer Alterungsprozesse (131-177);
Wolfgang Clemens: Wissenschaftsentwicklung und Forschungsstand (179-193); Wolfgang
Clemens, Holger Hinte, Harald Künemund und H.P. Ohly: Renaissance der Älteren auf dem
Arbeitsmarkt? Schlussfolgerungen und Ausblick zu einer multidisziplinären Forschungsübersicht (195-202); Peter Ohly: Szientometrische Analyse zu Altern und Erwerbsarbeit (203228).
[107-F] Höcker, Herrad; Janßen, Peter; Dobischat, Rolf, Prof.Dr.; Friedrich, Werner, Dr. (Bearbeitung); Seifert, Hartmut, Dr.; Flüter-Hoffmann, Christiane (Leitung):
Investive Arbeitszeitpolitik - Ansätze für eine Verbindung von Arbeitszeitpolitik und beruflicher Weiterbildung
INHALT: Obwohl ein breiter gesellschaftlicher Konsens hinsichtlich der Notwendigkeit besteht,
das lebenslange Lernen weit stärker im Bewußtsein von Arbeitnehmern und Betrieben zu
verankern, genießt die zeitliche Dimension des Lernens wenig Aufmerksamkeit. Wenn das
gesellschaftliche Zeitvolumen für berufliche Weiterbildung ausgedehnt und möglichst für
sämtliche Beschäftigte zu einem selbstverständlichen Bestandteil des gesamten Erwerbslebens werden soll, ist zu klären, wie und von wem die zusätzlichen Lernzeiten aufzubringen
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sind. Investive Arbeitszeitpolitik wird in diesem Sinne als eine zielgerichtete Gestaltung von
Arbeitszeit/ Freizeit zugunsten von Weiterbildung verstanden, um die zeitorganisatorischen
Grundlagen für lebenslanges Lernen zu schaffen. Zeitliche Verteilungsfragen sind folglich
wesentliche Aspekte des Projektes. Ziel des Projektes ist es, die Stärken und Schwächen bisheriger investiver Arbeitszeitpolitik zu analysieren und Beispiele gelungener investiver Arbeitszeitpolitik zu ermitteln, die als "good practice" bezeichnet werden können. Auf dem
Prüfstand steht ferner die Frage, ob Defizite in der beruflichen Weiterbildung vor allem bei
un- und angelernten sowie älteren ArbeitnehmerInnen durch eine gesteuerte Umwidmung von
Arbeitszeit und/ oder Freizeit in "Lernzeit" verringert werden können. Unsere Leitfragen hierfür sind: Welche Bedeutung haben Arbeitszeitkonten und andere Arbeitszeitmodelle für die
berufliche Weiterbildung? Wie kann die Bereitschaft zur Weiterbildung von Betrieben und
von Beschäftigten gefördert werden? Wie können Konzepte lebensbegleitenden Lernens aussehen, die Chancen der Arbeitszeitgestaltung für die berufliche Weiterbildung nutzen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Erhebung und Auswertung quantitativer Daten durch postalische Befragungen von
Betriebsräten (WSI) und Betrieben (IW) mittels standardisierter Fragebögen; qualitative empirische Forschung (halboffene Interviews mit Betriebsräten bzw. Geschäftsführern/ Personalleitern); Experten-Workshop; Literaturauswertung
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-02 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Postfach 510669, 50942 Köln); Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (Bertha-vonSuttner-Platz 3, 40227 Düsseldorf); WSF Wirtschafts- und Sozialforschung Dr. Werner
Friedrich (Lörsfelder Busch 1, 50171 Kerpen); Universität Duisburg-Essen Standort Duisburg, Fak. 01 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet
Wirtschaftspädagogik, Betriebliche Aus- und Weiterbildung (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg)
KONTAKT: Seifert, Hartmut (Dr. Tel. 0211-7778-235, Fax: 0211-7778-190, e-mail: [email protected]); Höcker, Herrad (Tel. 0211-7778-121, Fax: 0211-7778-190, e-mail:
[email protected])
[108-F] Hörwick, Eva; Geldermann, Roland (Bearbeitung); Geldermann, Brigitte (Leitung):
A.QUA - alternsgerechte Qualifizierung
INHALT: Projekt zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Beschäftigter durch innovative Lernformen und die Förderung alternativer Berufsbiografien. Selbstorganisierte Lernformen werden in Betrieben der Region Nürnberg exemplarisch mit älteren Beschäftigten erprobt. In der Entwicklungspartnerschaft FAIR werden die Erkenntnisse und Ergebnisse mit
anderen Projekten in der Region vernetzt und mit europäischen Partnern weiterverfolgt.
METHODE: Trainings in Betrieben; qualtitative und qualitative Erhebungen; selbstgesteuertes
Lernen angeleitet durch kurze moderierte Workshops sowie kontinuierliche Lernphasen (atthe-workplace and near-the-workplace); Unternehmansbefragung (paper-pencil, randomisiert); Sensibilisierung durch Impuls-Werkstätten: Austausch zwischen Betrieben und Wissenschaft mit Betrieben DATENGEWINNUNG: Mündliche Befragung, Einzelinterview (Entscheidungsträger in Betrieben, Personalleiter, PE-Verantwortliche, Betriebsleiter). Gruppendiskussion (im Rahmen des selbstgesteuerten Lernens zwischen Trainees). Expertengespräch.
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500; Betriebe mit mehr als 20 Mitarbei-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
tern in der Region Nürnberg - IHK Mittelfranken; Auswahlverfahren: total). Beobachtung
(Trainierende; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Geldermann, B.: Wie kann eine längere Verweildauer älterer Arbeitnehmer im Beschäftigungssystem erreicht werden? Prinzipien und Beispiele. in: Kreklau;
Siegers (Hrsg.): Handbuch der Aus- und Weiterbildung (143. Ergänzungslieferung). Köln:
Dt. Wirtschaftsdienst 2002. ISBN 3-87156-033-2. ARBEITSPAPIERE: Lernen Älterer und älterengerechte Lernformen.+++Das A.QUA-Training. Eine Lernform nicht nur für erfahrene
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.+++A.QUA - alternsgerechte Qualifizierung. Projektflyer.
Nürnberg: bfz Bildungsforschung.+++FAIR - Förderung des Arbeitsmarktes mit Innovativen
Regionalprojekten in der Region Nürnberg. Flyer der Entwicklungspartnerschaft. Stadt Nürnberg.+++Geldermann, R.: Altes Eisen oder betriebliche Experten? Personalentwicklung für
alternde Belegschaften. in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Geldermann, B.; Geldermann,
R.: Ein Lernkonzept für die betriebliche Praxis. in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Hörwick,
E.: Erfahrene Beschäftigte im Betrieb. Mehr aus ihnen machen! in: Projektflyer. Nürnberg
2003.+++Dies.: Lernen Ältere anders? Bedingungen für Qualifizierung älterer Beschäftigter.
in: LASA (Hrsg.): "Nutzung und Weiterentwicklung der Kompetenzen Älterer - eine gesellschaftliche Herausforderung der Gegenwart". Tagungsband der Veranstaltung der Akademie
der 2. Lebenshälfte, 26.08.2002. Potsdam 2003.+++Ältere Mitarbeiter + alternsgerechte Lernform = praxisgerechtes Know-how auf dem neuesten Stand. in: Informationsblatt des Projekts
"Beschäftigungsfähigkeit durch alternsgerechte Lernformen" im Rahmen der EqualEntwicklungspartnerschaft "FAIR" Region Nürnberg. Nürnberg 2002.+++Geldermann, B.:
Wie kann eine längere Verweildauer älterer Arbeitnehmer im Beschäftigungssystem erreicht
werden? Prinzipien und Beispiele. in: Kreklau; Siegers (Hrsg.): Handbuch der Aus- und Weiterbildung (143. Ergänzungslieferung). Köln: Dt. Wirtschaftsdienst 2002. ISBN 3-87156-0332.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Nationale Koordinierungsstelle EQUAL FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen; Generaldirektion Beschäftigung und Soziales Gemeinschaftsinitiative EQUAL
INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-35, Fax: 0911-27958-60, e-mail:
[email protected])
[109-F] Institut für sozialwissenschaftliche Beratung -isob-:
Wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs "Reintegration älterer Arbeitnehmer in
moderne Formen der Arbeitsorganisation"
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für sozialwissenschaftliche Beratung -isob- (Irlbacher Str. 20, 93173
Wenzenbach)
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[110-L] Jürgenhake, Uwe; Langhoff, Thomas; Schierholt, Ulrike; Schulze-Aden, Claudia; Sczesny, Cordula; Wingen, Sascha:
Die Jungen und die Alten: Belegschaftsintegration als Gestaltungsaufgabe, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der HansBöckler-Stiftung, Jg. 56/2003, H. 10, S. 597-602 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der demografische Wandel stellt auch die Unternehmen vor Herausforderungen. Anhand der 'Vorreiter-Branchen' Gießerei und Schmiede wird dargestellt, welchen Problemen
sich die Betriebe stellen müssen. Daran anknüpfend werden Lösungsansätze skizziert. Altersstrukturanalysen, neue Rekrutierungskonzepte, systematische Personalentwicklung, Weiterbildungsangebote gerade auch für An- und Ungelernte sowie Arbeitsgestaltung bieten Ansatzpunkte, die vor dem Hintergrund des forschungspolitischen Rahmens der EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL dargestellt und diskutiert." (Autorenreferat)
[111-F] Köller, Regine, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Heinz, Walter R., Prof.Dr.; Brockmann, Hilke,
Prof.Dr. (Betreuung):
Erwerbstätigkeit und Zeiterfahrung im Lebenslauf und die Auswirkungen auf die Gestaltung des Ruhestandes
INHALT: Hintergrund der Auseinandersetzung mit diesem Thema ist, dass sich durch den Eintritt
in den Ruhestand die durch die jahrelange Erwerbstätigkeit geprägten Zeitstrukturen verändern. Viele Menschen müssen zu diesem Zeitpunkt - häufig zum ersten Mal - ihren Alltag
ohne die Vorgaben der Erwerbsarbeit strukturieren. Es stellt sich die Frage, wie sie diese nutzen möchten. Von besonderem Interesse für das Projekt sind dabei die Erfahrungen der Erwerbstätigkeit, und wie diese Erfahrungen die Erwartungen, die Planung und die Zufriedenheit in Bezug auf die Zeit im Ruhestand beeinflussen. Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Fragen nach dem Zusammenhang zwischen dem vorherigen Berufsleben und der Zufriedenheit im Ruhestand, der Gestaltung des Ruhestandes - in Bezug auf Aktivitäten und Zeitnutzung - und den Zukunftsperspektiven von heutigen Rentnerinnen und Rentnern von Interesse. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Lebenslaufforschung und Biografieforschung; qualitativer Ansatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20 -geplant-;
Rentner und Rentnerinnen; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 60 -geplant-; Rentner und Rentnerinnen; Auswahlverfahren:
theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Graduate School of Social
Sciences (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4143, e-mail: [email protected])
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
[112-L] Lindeboom, Maarten; Kerkhofs, Marcel:
Health and work of the elderly: subjective health measures, reporting errors and the endogenous relationship between health and work, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 457), Bonn 2002, 40 S. (Graue Literatur;
URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp457.pdf)
INHALT: Der Bericht untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Gesundheit und Arbeitsentscheidungen bei älteren Arbeitnehmern, wobei es besonders um die Erforschung verschiedener Formen der gegenseitigen Beeinflussung von Gesundheit und Arbeit geht. Bei empirischen Analysen geht es meistens um Befragungen zur subjektiven Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheit; dabei handelt es sich meist um endogene, zustandabhängige Berichte. Bei
Befragungen, in denen objektive Gesundheit gemessen wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch,
dass die Aussagen nicht unbedingt im Zusammenhang mit Arbeitsmarktstatus und Einkommen stehen. Gesundheits- und Arbeitsmarktvariablen korrelieren aufgrund von nicht-beobachtbaren individuellen Merkmalen (z.B. Investitionen in Humankapital oder Gesundheitskapital). Der eigene Arbeitsmarktstatus hat einen umgekehrten kausalen Effekt auf die Gesundheit. Eine Lösung dieser Verbindung zwischen Gesundheit und Ruhestand könnte das
hier entwickelte Modell sein, welches Arbeitsentscheidungen, Gesundheitsvorsorge und Mechanismen der Gesundheitsberichterstattung integriert. Das Modell wird anhand eines Längsschnitt- Datensatzes bei älteren Arbeitnehmern in den Niederlanden erprobt. (ICCÜBERS)
[113-L] Löwisch, Manfred; Caspers, Georg; Neumann, Daniela:
Beschäftigung und demographischer Wandel: Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer als Gegenstand von Arbeits- und Sozialrecht, (Arbeits- und Sozialrecht, Bd. 75),
Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2003, 89 S., ISBN: 3-7890-8369-0 (Standort: UB Bonn(5)-20031991)
INHALT: Die aktuelle Diskussion über geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit droht ein Problem zu überlagern, dessen Lösung ebenso dringlich ist: Die aus
dem demographischen Wandel resultierende Notwendigkeit, die Beschäftigungsquote älterer
ArbeitnehmerInnen drastisch zu erhöhen. Diese politische Forderung wird von allen einschlägigen deutschen und europäischen Kommissionen und Gutachten gestützt. Die vorliegende
Untersuchung setzt an den rechtlichen Rahmenbedingungen an, die eine vermehrte Beschäftigung älterer Arbeitnehmern fördern bzw. verhindern. Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung älterer Menschen werden dargestellt und neue vorgeschlagen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den notwendigen Änderungen des Betriebsverfassungsgesetzes und des Kündigungsschutzgesetzes, um die Stellung älterer Arbeitnehmer im Betrieb zu verbessern und ein
vorzeitiges Ausscheiden zu verhindern. (ICF)
[114-L] Menez, Raphael; Töpsch, Karin:
Personalbeschaffung und Qualifizierung in der IT-Branche: erste Ergebnisse der OnlineStudie BIT-S, in: TA-Informationen, 2001, Nr. 3, S. 9-13
(URL: http://www.ta-akademie.de/deutsch/bestellungen/ta-info/TAInfo301.pdf)
INHALT: "Der aktuelle Engpass an Ingenieuren und Informatikern und die im letzten Jahr einsetzende Diskussion um die Anwerbung ausländischer Fachkräfte (Greencard-Debatte) haben
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insbesondere eines deutlich gemacht: der Mangel an hochqualifizierten technischen Fachkräften trifft vor allem Bereiche mit hoher Innovationsdynamik und kurzfristigem Bedarf an aktuellen, technologienahen Qualifikationen. Die TA-Akademie hat in einer Online-Befragung
IT-Unternehmen der Region Stuttgart zu ihren Qualifikationsbedarfen, Personalbeschaffungsund Qualifizierungsstrategien befragt. In einer Testphase wurden neue Anforderungen an
Qualifikation und Qualifizierung im IT-Bereich untersucht. Zu den zentralen Themen Personalbeschaffung und Rekrutierungsstrategien, Qualifikationsanforderungen, Bewertung des
externen Bildungsangebots, Weiterbildung und Beschäftigung von Frauen und älteren Arbeitnehmern in der IT-Branche wurde eine quantitative Umfrage unter IT-Unternehmen der
Region Stuttgart durchgeführt." (Textauszug)
[115-L] Menges, Ulrich:
Die Teilrente als personalpolitisches Instrument, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg.
14/2000, H. 2, S. 158-176 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich). Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich.
INHALT: "Unternehmen betrachten die Trennung von älteren Mitarbeitern nach wie vor als probates Instrument zur Senkung der Personalaufwendungen - allerdings um den Preis erheblichen Know-how-Verlustes. Die folgenden Ausführungen belegen an Beispielrechnungen,
dass Kostensenkungspotenziale allerdings nicht allein durch eine vollständige Trennung von
älteren Mitarbeitern realisiert werden können. Vielmehr lassen sich durch einen Einbezug des
gesetzlichen Instruments der 'Teilrente' in personalwirtschaftliche Überlegungen beträchtliche
Erfolgswirkungen erzielen, der Personalaufwand erheblich reduzieren und der Abfluss von
Know-how gezielt steuern. Für den Arbeitnehmer kann hieraus eine erhebliche Steigerung
des Nettostundensatzes folgen. Damit sind scheinbar widersprüchliche Zielsetzungen von Unternehmen und Arbeitnehmern gleichzeitig erfüllbar. Darüber hinaus eröffnet sich ein deutlicher Dispositionsspielraum für die Gestaltung des Arbeitsvertrages und damit ein strategisches Fenster der Personalpolitik, das bisher viel zu wenig beachtet und genutzt wird." (Autorenreferat)
[116-F] Morschhäuser, Martina, Dr.; Huber, Achim; Ochs, Peter (Bearbeitung); Morschhäuser,
Martina, Dr.; Huber, Achim; Ochs, Peter (Leitung):
Ältere Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt (im Rahmen des EU-Projekts "Proage - facing the
challenge of demographic change")
INHALT: Ziel dieses Projektes war die Erstellung eines "Good Practice-Kompendiums", in dem
Informationen zum demographischen Wandel in der Erwerbsbevölkerung für die Zielgruppe
"Betriebspraktiker" aufbereitet und betriebliche Handlungsansätze zur Nutzung und Förderung der Potentiale älterer Mitarbeiter systematisch dargestellt werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Morschhäuser, M.; Ochs, P.; Huber, A.: Erfolgreich mit älteren
Arbeitnehmern. Strategien und Beispiele für die betriebliche Praxis. Hrsg. Bertelsmann Stiftung/ Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Gütersloh: Verl. Bertelsmann
Stiftung 2003.+++Morschhäuser, M.; Ochs, P.; Huber, A.: Success with older workers. A
good practice compendium. Ed. by Bertelsmann Foundation/ Confederation of German
Employers' Associations. Gütersloh: Bertelsmann Foundation Publ. 2003.+++Huber, A.: Reif
für neue Arbeitswelten. in: Management & Training, 30, 2003, 10, S. 12-15.
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ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bertelsmann Stiftung
INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117
Saarbrücken)
[117-F] Morschhäuser, Martina, Dr.phil. (Leitung):
Betriebliche Umsetzungsstrategien zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit - Projekt im
Rahmen der Gemeinschaftsinititative EQUAL
INHALT: Im Pilotunternehmen VW Nutzfahrzeuge werden innovative Konzepte und Maßnahmen einer alternsgerechten Arbeits- und Personalpolitik entwickelt und umgesetzt. Dabei
handelt es sich insbesondere um neue Wege zur Integration älterer "Leistungsgewandelter",
an die alternsadäquate Gestaltung von Gruppenarbeit sowie um neue Personalentwicklungswege, auch für Angelernte und Frauen.
METHODE: Qualitative Verfahren. Das Projekt beinhaltet sowohl Forschungs- als auch Beratungs- und Umsetzungsanteile. Es werden Einzelinterviews, Expertengespräche, Workshops,
schriftliche Befragungen und Beobachtungen durchgeführt, deren Umfang sich im Projektverlauf bestimmen wird. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Beobachtung, teilnehmend. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Morschhäuser, Martina: Integration von Arbeit und Lernen: Strategien zur Förderung von Beschäftigungsfähigkeit. in: WISO, Jg. 26, 2003, Nr. 1, S. 5370.+++Dies.: Alternsgerechte Gestaltung von Erwerbsverläufen. in: Peters, Jürgen;
Schmitthenner, Horst (Hrsg.): gute arbeit... Menschengerechte Arbeitsgestaltung als gewerkschaftliche Zukunftsaufgabe. Hamburg 2003, S. 140-149.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117
Saarbrücken)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0681-95424-24, e-mail: [email protected])
[118-L] Skirbekk, Vegard:
Age and individual productivity: a literature survey, (MPIDR Working Paper, 2003-028),
Rostock 2003, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2003028.pdf)
INHALT: Individuelle Produktivitätsunterschiede in Abhängigkeit vom Alter werden u.a. auf der
Basis der Einschätzung von Vorarbeitern, Tests und Datensätzen zum Beschäftigungsverhältnis untersucht. Die Ursachen für Produktivitätsunterschiede im Lebenslauf werden vor allem
hinsichtlich der Frage diskutiert, wie kognitive Fähigkeiten das Abschneiden auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Die individuelle Arbeitsleistung sinkt, so wird gezeigt, im Alter von
ungefähr 50 Jahren, eine Entwicklung, die im Gegensatz zu dem sich fast durch das gesamte
Erwerbsleben ziehenden Lohnanstieg steht. Besonders stark lässt die Arbeitsproduktivität in
höherem Alter bei Arbeitsaufgaben nach, die Problemlösen, Lernen und Schnelligkeit erfor-
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2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
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dern. Wo Erfahrung und sprachliche Kompetenz gefragt sind, bleibt das Produktivitätsniveau
älterer Menschen jedoch relativ hoch. (ICEÜbers)
[119-L] Strotmann, Harald:
Zur Situation älterer Arbeitnehmer in Baden-Württemberg: eine empirische Analyse bestehender Beschäftigungsverhältnisse aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht, in: IAWMitteilungen, Jg. 30/2002, H. 3/4, S. 4-13 (Standort: UuStB Köln(38)-XG4669; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: In dem Beitrag wird zunächst anhand des IAB-Betriebspanels Baden-Württemberg,
einer im Jahr 2000 durchgeführten repräsentativen Befragung von knapp 1200 Betrieben, der
Frage nachgegangen, ob und in welchem Maße auf betrieblicher Ebene im Land bereits ein
Problembewusstsein bezüglich der demografischen Entwicklung und ihrer Folgen für die betriebliche Personalpolitik vorhanden ist, und wie die Arbeitgeber die Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer beurteilen. Dabei zeigt sich, dass der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Köpfe der Arbeitgeber vielleicht gelungen sein mag, jedoch noch nicht ausreicht,
um tatsächlich das betriebliche Handeln auf breiterer Basis zu verändern. Im zweiten Teil
wird dann ein neues Forschungsprojekt des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung
Tübingen (IAW) vorgestellt, in dem durch Fallstudien in rund 30 Betrieben und vor allem
durch die gleichzeitige Befragung von Personalverantwortlichen, Arbeitnehmern und Betriebsräten in ein und demselben Betrieb versucht werden soll, die handlungsentscheidenden
Gründe für die bestehenden Umsetzungsprobleme herauszuarbeiten. (IAB2)
[120-L] Teipen, Christina:
Die Frühverrentung im Wandel betrieblicher Strategien, München: Hampp 2003, 282 S.,
ISBN: 3-87988-735-7
INHALT: "Angesichts der Diskussion um finanzielle Engpässe der Sozialversicherungen geraten
die Rationalitäten derjenigen Entscheidungsträgerinnen, die Frühverrentungen initiieren, zunehmend unter Beschuss. Dabei wird vielfach unterschätzt, wie unterschiedlich Konditionen
und strategische Kontexte von Frühverrentungen sind. In diesem Buch wird anhand von Fallstudien und einer dynamischen Analyse von betrieblichen Pfadwechseln nachgewiesen, daß
das Verrentungsgeschehen erheblich von betrieblichen Arbeitskräftestrategien und spezifischen Legitimierungsregeln abhängt. Mikropolitische Aushandlungsprozesse sind die maßgeblichen Stellen, in denen die Rolle der Frühverrentung zwischen Konsens und Konflikt, aber auch die jeweiligen Gewichte 'ökonomischer' und 'soziologischer' Theorieperspektiven
festgelegt werden. Die vorliegenden analytischen Einsichten aus dem Dickicht der betrieblichen Aushandlungsprozesse sind neben dem disziplinübergreifenden, theoretischen Ertrag
gleichfalls an die politische Praxis gerichtet. Sie regen dazu an, bei der Gestaltung sozialpolitischer Reformen strategische Optionen der Betriebe nicht außer acht zu lassen." (Autorenreferat)
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soFid Soziale Probleme 2004/1
2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand
[121-L] Weber, Claus:
Das Verbot altersbedingter Diskriminierung nach der Richtlinie 2000/78/EG: eine neue arbeitsrechtliche Dimension, in: Arbeit und Recht : Zeitschrift für Arbeitsrechtspraxis, Jg. 50/2002,
H. 11, S. 401-405 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM Fa651; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mit der RL 2000/78/EG v. 27.11.2000 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für
die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf hat die Europäische
Gemeinschaft, gestützt vor allem auf Art. 13 EGV, ein neues Kapitel Arbeitsrechts aufgeschlagen. Verboten sein sollen in Zukunft grundsätzlich sämtliche 'Diskriminierungen wegen
der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, da diese die Verwirklichung der im EG-Vertrag festgelegten Ziele unterminieren'
können, insbes. die Erreichung eines hohen Beschäftigungsniveaus und eines hohen Maßes an
sozialem Schutz, die Hebung des Lebensstandards und der Lebensqualität, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt, die Solidarität sowie die Freizügigkeit. Einen Teil dieser
Vorgaben hat der deutsche Gesetzgeber bereits in Paragraph 81 SGB IX umgesetzt. Da Paragraph 2 Abs. 1 SGB IX freilich voraussetzt, dass Behinderungen 'von dem für das Lebensalter
typischen Zustand abweichen', gilt das SGB IX nicht für Diskriminierungen 'nur' auf Grund
des Alters. Da das Alter in der ein oder anderen Form im Arbeitsleben ein wichtiges Unterscheidungskriterium darstellt, ist zu erwarten, dass in der Rechtspraxis vor allem dieser Aspekt eine große Rolle spielen wird. Im Artikel sollen die Auswirkungen der RL 2000/78 hinsichtlich des Verbotes altersbedingter Diskriminierung näher beleuchtet werden." (Autorenreferat)
2.2
Altern und Lebensbedingungen im Alter
[122-F] Alfermann, Dorothee, Prof.Dr.; Stiller, Jeannine, M.A. (Bearbeitung):
Die Struktur des physischen Selbstkonzepts im höheren Lebensalter
INHALT: Die vorliegende Arbeit liefert für den Bereich der Persönlichkeitsentwicklung im Alter
grundlegende Aspekte zum strukturellen Aufbau des selbstbezogenen Wissenssystems älterer
Menschen und damit zum physischen Selbstkonzept im höheren Lebensalter. Als theoretischer Ausgangspunkt werden Theorien betrachtet, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln
heraus mit dem Selbstkonzept im Allgemeinen, im Kontext des höheren Lebensalters sowie
zum physischen Selbstkonzept beschäftigen. Speziell für das höhere Lebensalter wird bis dato
postuliert, dass das physische Selbstkonzept durch die Dimensionen bereichsspezifische
Kompetenzkonzepte (z.B. Zufriedenheit mit der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit),
Körperbild (selbstbewertete Attraktivität und Zufriedenheit mit dem eigenen Körper) und
subjektive Gesundheit repräsentiert ist (Pinquart, 1998). Für das eigene Untersuchungsanliegen wurden Fragestellungen und Hypothesen abgeleitet, die auf der Grundlage der vorgestellten Theorien verschiedene Annahmen zur Struktur des physischen Selbstkonzepts im höheren
Lebensalter thematisieren und sich inhaltlich auf Aspekte der Multidimensionalität und hierarchischem Aufbau beziehen. Die Überprüfung der Fragestellungen erfolgte im Rahmen von
zwei im Querschnitt angelegten Studien. Personen im höheren Lebensalter wurden zum physischen Selbstkonzept schriftlich befragt. Die Ergebnisse zur Multidimensionalität bestätigen
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
79
mit den verwendeten Messinstrumenten den theoretischen Ansatz von Pinquart (1998) für das
höhere Lebensalter. Die Struktur des körperbezogenen Wissenssystems scheint damit zwar
von der Anzahl der Dimensionen gleich zu sein, könnte jedoch auch von externen Variablen
wie dem Aktivitätsstatus abhängen. Dies wurde durch die unterschiedlichen Korrelationsmuster aus beiden Studien ersichtlich. Die hierarchische Struktur konnte demgegenüber nicht für
beide Studien gezeigt werden. Unter strukturellen Gesichtspunkten sind die Befunde insofern
nicht überraschend als auch andere Studien im Jugend- und Erwachsenenalter noch nicht
vollständig ein hierarchisch komplexes Modell replizieren konnten.
METHODE: Als Ansatzpunkt der Studie dient die Selbstkonzepttheorie im Seniorenalter von
Pinquart (1998): danach werden Körperbild (selbstbewertete Attraktivität und Zufriedenheit
mit dem Körper), physische Leistungsfähigkeit (u.a. Bewertung der eigenen physischen Leistungsfähigkeit: Kraft, Koordination, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit) und subjektive
Gesundheit als Faktoren des physischen Selbstkonzepts angesehen. Untersuchungsdesign:
Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung (Stichprobe: 2 -unabhängig-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Stiller, J.; Alfermann, D.: Körperkonzept im Kulturvergleich. Eine
Untersuchung an deutschen und US-amerikanischen Sportstudenten. in: Janssen, J.P. (Hrsg.):
Leistung und Gesundheit - Themen der Zukunft. Köln: bps-Verl. 1999.+++Stiller, J.; Alfermann, D.; Stoll, O.: Körperkonzept und Sportaktivität im höheren Lebensalter. in: Seiler, R.;
Birrer, D.; Schmid, J.; Valkanover, S. (Hrsg.): Sportpsychologie. Anforderungen - Anwendungen - Auswirkungen. Köln: bps-Verl. 2001.+++Stiller, J.; Alfermann, D.: Körperkonzept
im höheren Lebensalter - das Problem der Operationalisierung. in: Strauß, B.; Hagemann, N.;
Tietjens, M. (Hrsg.): Expertise im Sport. Lehren - Lernen - Leisten. Köln: bps-Verl. 2002.
+++Stiller, J.; Alfermann, D.: Sind Aktivere auch die Gesünderen? Die Beziehung zwischen
Freizeitaktivitäten und subjektiver Gesundheit im höheren Lebensalter. Greifswald: Univ. (im
Druck).+++Alfermann, D.; Stiller, J.: Physical self-concept across the life-span. in: Mboya,
M.M. (ed.): The self-concept: international perspectives. Pretoria: Ilitha Publ. (in
press).+++Alfermann, D.; Stiller, J.: Selbstkonzept. in: Röthig, P. (Hrsg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Schorndorf: Hofmann (in Vorbereitung).+++Alfermann, D.; Stiller, J.; Würth,
S.: Das physische Selbstkonzept bei sportlich aktiven Jugendlichen in Abhängigkeit von
sportlicher Leistungsentwicklung und Geschlecht. in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 2003, 35, S. 135-143.+++Stiller, J.; Marsh, H.W.; Richards, G.E.; Alfermann, D.: Measuring physical self-concept in the elderly. in: Stelter, R.
(Ed.): XIth European Congress of Sport Psychology, 22.-27. July 2003. Copenhagen: Univ.
Copenhagen, Inst. of Exercise and Sport Sciences 2003.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-10 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik (Jahnallee 59, 04109 Leipzig)
KONTAKT: Stiller, Jeannine (e-mail: [email protected])
[123-L] Amrhein, L.:
Dialog der Generationen durch altersintegrative Strukturen?: Anmerkungen zu einer gerontologischen Utopie, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 315-327
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soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
INHALT: "In ihrem 'Aging and Society'-Paradigma entwerfen Riley und Mitarbeiter den Idealtypus einer altersintegrierten Gesellschaft, in der die soziale Segregation der verschiedenen Altersgruppen aufgehoben ist. Sie behaupten, dass die lebensweltlichen Bereiche Bildung, Arbeit und Freizeit zukünftig nicht mehr der strengen Dreiteilung des Lebenslaufs folgen, sondern in verschiedenen Lebensphasen wiederholt aufgesucht werden. Damit komme es zu einer Auflösung von Altersbarrieren in vielen Bereichen, die zu mehr Kontakt und Kooperation
und damit zu einer größeren Solidarität zwischen den Generationen führen werde. Diese Idee
soll als Utopie zurückgewiesen werden, da sie zentralen funktionalen Mechanismen moderner
Gesellschaften widerspricht und höchstens im Sinne einer 'reflexiven Modernisierung' altersdifferenzierter Strukturen vorstellbar ist. Eine gewisse Distanz und Entfremdung zwischen
den Generationen bleibt ein unmittelbares, wenn auch unbeabsichtigtes Produkt des Modernisierungsprozesses und kann ohne Wohlfahrtseinbußen nicht aufgehoben werden. Ein 'Dialog
der Generationen' als gesellschaftliches Projekt setzt daher auch voraus, dass die funktionale
Differenzierung in Altersgruppen und Lebenslaufphasen akzeptiert und nicht auf vormoderne
Idealisierungen von Generationenbeziehungen zurückgegriffen wird." (Autorenreferat)
[124-L] Anding, Angela:
Bildung im Alter: Bildungsinteressen und -aktivitäten älterer Menschen ; Beitrag zu einer
Bildungstheorie des Alters, (ilri Bibliothek Wissenschaft, Bd. 1), Leipzig: Ille & Riemer 2003,
254 S., ISBN: 3-936308-70-5
INHALT: "In diesem Buch wird ein 'ewiges' Thema unter neuen Aspekten entfaltet. Es geht um
Bildung und insbesondere um Bildung im Alter. Dabei wird zunächst der Frage nachgegangen, was Bildung überhaupt heißt und welche etymologisch-historischen Wurzeln bis heute in
die Bildungsdebatte einfließen. Diese umfassende Auseinandersetzung führt zu der Einsicht,
dass der Bildungsbegriff nur über die gesamte Lebensspanne hinweg zu denken ist. Davon
ausgehend und unter Berücksichtigung der besonderen Situation älterer Menschen in unserer
Gesellschaft wird ein Beitrag zur Beschreibung von Altenbildung (Geragogik) als erziehungswissenschaftliche Disziplin geleistet. Die Analyse bekannter Untersuchungen und eine
eigene empirische Studie zu Interessen und Aktivitäten Älterer stärken die Annahme eines
wachsenden Interesses an bildungsorientierter Freizeitgestaltung. Die Ergebnisse erhärten den
Zusammenhang von Bildung und Biografie." (Autorenreferat)
[125-L] Backes, Gertrud M.; Clemens, Wolfgang:
Hochaltrigkeit in Deutschland: zum 'Vierten Bericht zur Lage der älteren Generation', in:
Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, Jg. 52/2003, H. 2, S.
183-194 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die zunehmende Bedeutung der Hochaltrigkeit in unserer Gesellschaft hat die Bundesregierung im Jahr 2000 dazu veranlasst, von Sachverständigen den "Vierten Bericht zur Lage
der älteren Generation" erstellen zu lassen. Das genaue Thema lautete: "Risiken im hohen Alter unter besonderer Berücksichtigung von Demenz - Herausforderungen an Politik, Wissenschaft und Gesellschaft". Im vorliegenden Beitrag werden mit Bezug auf den Bericht der
Bundesregierung vor allem individuelle und gesellschaftliche Aspekte der Hochaltrigkeit
thematisiert, aber auch biologische, psychologische, psychiatrische und demographische Be-
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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dingungen des hohen Alters erörtert. Es wird darauf hingewiesen, dass in einer alternden Gesellschaft "Solidargemeinschaften" für Hochaltrige immer bedeutsamer werden. Auch wenn
dies eine steigende Belastung z.B. der sozialen Sicherungssysteme bedeutet, wird die Entwicklung nach Einschätzung der Autoren in den nächsten Jahrzehnten langsam verlaufen, so
dass Zeit für Reformen bleibt. Hochaltrigkeit ist und wird immer mehr eine gesellschaftliche
Herausforderung, die die Gesellschaft als Ganzes prägt und daher auch gesellschaftlichsolidarisch bewältigt werden muss. (ICI2)
[126-L] Basler, Heinz-Dieter; Keil, Siegfried (Hrsg.):
Lebenszufriedenheit und Lebensqualität im Alter, (Marburger Forum zur Gerontologie, Bd. 6),
Grafschaft: Vektor Verl. 2002, 266 S., ISBN: 3-929304-43-0 (Standort: UuStB Köln(38)29A5677)
INHALT: "Lebensqualität und Lebenszufriedenheit im Alter hängen von vielen Faktoren ab. Das
Institut für interdisziplinäre Gerontologie und angewandte Sozialethik an der PhilippsUniversität Marburg (IGS) hat sich in seinen unterschiedlichen Aktivitäten, Tagungen, Seminaren und Vortragsreihen mit den wichtigsten dieser Faktoren beschäftigt. So vor allem mit
dem Zusammenhang von Gesundheit und Krankheit sowohl in körperlicher als auch in geistig-seelischer Hinsicht, mit Schmerzbewältigung und Überwindung von Schlaflosigkeit, mit
den bedeutenden präventiven Ansätzen, Bewegung und Ernährung, und mit der Qualität des
sozialen Umfeldes einschließlich der Beziehung zu Tieren als (Ersatz-) Partnern alternder
Menschen. Die einleitenden Thesen zu einer Ethik des neuen Alterns sollen darauf hinweisen,
dass die ständig fortschreitende Lebensverlängerung für die Gesellschaft und den Einzelnen
eine große ethische Herausforderung bedeutet, sich auf eine völlig neue demographische
Struktur und auf noch nie dagewesene biographische Abläufe, Brüche und notwendige Neuorientierungen einzustellen und damit umzugehen. Der abschließende Beitrag unterstreicht
die besondere Bedeutung der religiösen Grundlegung des eigenen Lebensentwurfs gerade
auch für die Bewältigung der letzten Lebensjahre." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Siegfried Keil: Zu einer Ethik des Alterns (9-12); Adelheid Kuhlmey: Krankheit und Lebenszufriedenheit im Alter (13-27); Heinz-Dieter Basler: Chronischer Schmerz und Förderung der
Lebensqualität im Alter (29-53); Stefan Lautenbacher: Geistige Fertigkeiten im Alter (55-66);
Wolfgang Schreiber: Der Schlaf im Alter (67-75); Hermann Jörg Peter: Schlafphysiologie
und Schlafmedizin (77-94); Jens Carsten Möller, Wolfgang Hermann Oertel: Bewegung im
Alter hält fit (95-110); Thomas Brunner: Ernährungsbewusstsein und sportliche Aktivität im
Alter (111-144); Gerhard Tinnefeldt: Lebensqualität im Altenheim (145-170); Erhard Olbrich: Tiere in der Therapie (171-230); Barbara Schade: Lebenszufriedenheit als gesundheitsbeeinflussender Faktor im Alter (231-250); Dietrich Stollberg: Glaubensgewissheit und Lebenszufriedenheit im Alter (251-266).
[127-F] Behrendt, Christina, Dr. (Leitung):
Verteilungswirkungen privater Renten in vergleichender Perspektive
INHALT: Im Kontext demographischen Wandels werden private Renten häufig als (ergänzende)
Alternative zu öffentlichen Renten diskutiert. Dieses Projekt analysiert die Verteilungswirkungen privater Renten in vergleichender Perspektive, sowohl in Ländern, die seit langem auf
private Vorsorge als Alterssicherungsstrategie zurückgreifen, als auch in Ländern, in denen
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
bislang öffentliche Renten dominieren. ZEITRAUM: 1980-1995 GEOGRAPHISCHER
RAUM: Industrialisierte Welt: Westeuropa, Nordamerika, Australien
METHODE: Kombination von institutionellen Informationen über die in den einzelnen Ländern
anzutreffenden Rentensysteme und deren private Komponenten mit Einkommensdaten auf
Individual-/ Haushaltsebene aus der Luxembourg Income Study (LIS). Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Luxembourg Income Study).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Behrendt, Chr.: Private pensions - a viable alternative? Their distributive effects in a comparative perspective. in: International Social Security Review, 53,
2000, 3 (deutsche Übersetzung "Bieten private Renten eine gangbare Alternative? Ihre Verteilungswirkungen in einer vergleichenden Perspektive". in: Internationale Revue für Soziale
Sicherheit, 53, 2000, 3, S. 3-29 -auch ins Französische und Spanische übersetzt-).+++Rein,
M.; Behrendt, Chr.: The relationship of the public-private mix with poverty and inequality. in:
Overbye, E.; Kemp, P.A. (eds.): Pensions: challenges and reform. Aldershot: Ashgate
2003.+++Behrendt, Chr.: Programas de rentas minimas y la reduccion de la pobreza: una red
de seguridad defectuosa? in: Guillen Rodriguez, A.M.; Alvarez Garcia, S. (eds.): Viejas y
nuevas desigualdades: retos para la proteccion social. Madrid: Thomson Civitas 2003, pp.
215-244.+++Behrendt, Chr.: Pensions de retraite et distribution des revenus dans une perspective comparative. in: Veron, J. et al. (eds.): Ages, generations et contrat social: l'etat providence face aux changements demographiques. 2003 (forthcoming). ARBEITS-PAPIERE:
Behrendt, Chr.: Private pensions - a viable alternative? Distributive effects of private pensions in a comparative perspective. LIS Working Paper, No. 220. Luxemburg: Luxembourg Income Study 1999.+++Behrendt, Chr.: Pensions and income redistribution in a comparative
perspective: evidence from the Luxembourg Income Study. in: Veron, J. et al. (eds.): Le
contrat social a l'epreuve des changements demographiques (The social contract in the face of
demographic change). INED Dossiers et Recherches, No. 104. Paris: Inst. national d'etudes
demographiques 2001, pp. 307-321.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-07 ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche
Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Sozialpolitik (Fach D 91,
78457 Konstanz)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[128-F] Behrendt, Jörg, Dr.; Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Zur Rolle kognitiver Hemmung im Alter
INHALT: Zur Erklärung altersbedingter Leistungsveränderungen in verschiedenen Bereichen
kognitiver Anforderungen werden in der Gerontopsychologie in den letzten Jahren Ressourcenmodelle diskutiert, die unter anderem von einer im Alter generell herabgesetzten Verarbeitungsgeschwindigkeit ausgehen. Diesen Ansätzen wird in jüngster Zeit eine bei alten Menschen verminderte Fähigkeit zur kognitiven Hemmung als Ursache für auftretende Defizite
gegenübergestellt. Vor allem die Arbeitsgruppe um Hasher und Zacks hat zur Unterstützung
dieser Interpretation viele experimentelle Befunde zusammengetragen. Allerdings gibt es zu
den meisten dieser Befunde alternative Erklärungsmöglichkeiten, und es bestehen bisher keine einheitlichen Vorstellungen über das Konstrukt der kognitiven Hemmung. Dabei ist insbesondere die konkrete Natur der sich in diesem Zusammenhang vollziehenden Prozesse bisher
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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wenig geklärt. Deshalb soll in dem begonnenen Projekt eine Modellvorstellung zur Wirkungsweise kognitiver Hemmungsprozesse entwickelt und an Hand ausgewählter Paradigmen
experimentell geprüft werden.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 32-96; Personen je
Altersgruppe - junge Erwachsene -20-35 Jahre- und ältere Erwachsene -60-75 Jahre-; Auswahlverfahren: Zufall).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Titz, C.; Behrendt, J.; Hasselhorn, M.; Schmuck, P.: Eignet sich
der Negative Priming Effekt zur reliablen Abbildung interindividueller Differenzen kognitiver Hemmung? In: Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 24, 2003, 2,
S. 135-147.+++Hasselhorn, M.; Behrendt, J.: Von der Gnade des Vergessens - absichtliches
Vergessen in unterschiedlichen Lebensaltern. Göttingen: Georgia Augusta 2003, S. 137-142.
ARBEITSPAPIERE: Behrendt, J.: Kognitive Hemmung im Alter - Experimente mit dem Directed Forgetting Paradigma. Univeröff. Dissertation. Univ. Göttingen 2003.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für
Psychologie Abt. 4 Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie (Goßlerstr. 14,
37073 Göttingen)
KONTAKT: Behrendt, Jörg (Tel. 0551-39-9283, Fax: 0551-39-9322, e-mail:
[email protected]); Hasselhorn, Marcus (Prof.Dr. Tel. 0551-39-9288, e-mail:
[email protected])
[129-L] Böhme, Günther; Dabo-Cruz, Silvia (Hrsg.):
Gerontologie in Bildungstheorie und Praxis: 20 Jahre Frankfurter Universität des 3. Lebensalters, Idstein: Schulz-Kirchner 2003, 173 S., ISBN: 3-8248-0369-0
INHALT: "Die hier vorgelegten Texte berichten von Geschichte und Zielsetzung der 'Universität
des 3. Lebensalters' an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität sowie ihren Beiträgen zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Alter und Altern im Rahmen der Gerontologie. Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens werden die Entwicklung und die Tätigkeit
der Einrichtung aus mehreren Perspektiven dargestellt. Dabei wird die eigene, aus TheorieDiskussionen entwickelte Konzeption einer Alternswissenschaft deutlich, in deren Zentrum
die Idee der Bildung steht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Günther Böhme: Zur Einführung (7-14); Heinz-Elmar Tenorth: Wie lernen Generationen voneinander? Generationsverhältnisse als Bildungsprozesse (15-33); Gerd Iben: Die schwierigen Anfänge (35-45);
Günther Böhne: Idee, Genese und Gestalt der Universität des 3. Lebensalters (47-64); Esther
Ringling: Prof. Dr. Anitra Karsten (1902-1988) ? ihr Leben, ihr Lebenswerk. Ein Portrait (6591); Hildegard Neufeld: Projekte älterer Studierender an der Universität des 3. Lebensalters
und ihr Einfluss auf das Altersbild (93-106); Frank-Olaf Brauerhoch: Warum an der U3L studieren? (107-116); Silvia Dabo-Cruz: Soziale Gerontologie ? Forschung und Lehre an der
Universität des 3. Lebensalters (117-134); Elisabeth Wagner: Neue Medien ? Neue Herausforderungen für die Bildung im Alter (135-151); Friedrich-Karl Holthaus: Erfahrungsaustausch mit Seniorstudierenden aus den neuen Bundesländern (153-155).
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[130-L] Börsch-Supan, Axel; Jürges, Hendrik; Lipps, Oliver:
SHARE: Building a Panel Survey on Health, Aging and Retirement in Europe, (Discussion
Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 32),
Mannheim 2003, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/mea_neu/pages/files/nopage_pubs/k3pzhnwk1t1zjymk_dp32.pdf)
INHALT: Das Altern stellt eine der größten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Das aus EU-Mittel finanzierte SHARE-Projekt soll eine
Studie über Gesundheit, Altern und Ruhestand in Europa erarbeiten und damit Politik und
Wissenschaft wichtige Erkenntnisse zur Verfügung stellen, die es erlauben, diese beispiellose
Herausforderung zu bewältigen. Hauptziel von SHARE ist es, einen interdisziplinären, ganz
Europa abdeckenden Paneldatensatz zu erstellen, der Menschen ab 50 Jahren erfasst. Das
Projekt führt Wissenschaftler aus vielen Disziplinen zusammen, so aus den Bereichen Epidemiologie, Soziologie, Statistik, Psychologie, Demographie und Wirtschaftswissenschaften.
Wissenschaftler aus über 15 Ländern arbeiten an Machbarkeitsstudien, Experimenten und
Forschungsmethoden mit dem Ziel, eine Studie mit über 22000 Teilnehmern durchzuführen.
Diese multidisziplinäre Studie wird neue Erkenntnisse über das komplexe Zusammenwirken
wirtschaftlicher, medizinischer, psychologischer und sozialer Faktoren in Bezug auf die Lebensqualität älterer Menschen erbringen. (ICEÜbers)
[131-L] Bott-Bodenhausen, Karin:
Lernen im Dialog der Generationen, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 10/2002, Nr.
1/2, S. 159-170
INHALT: "Beziehungen zwischen den Generationen werden heute gern als 'belastet' durch demographische 'Überalterung' und damit einhergehende sozial-, arbeitsmarkt-, gesundheits- und
rentenpolitischen Interessenkonflikte beschrieben. Doch ein 'Kampf der Generationen' ist
nicht zu erwarten: Alte wie junge Menschen bilden keine homogene Gruppe, Jugend und Alter sind notwendige Bestandteile des Lebenslaufes und nicht separate Konfliktparteien, und
die mancherorts prophezeite Entfremdung und Isolation älterer Menschen ist bislang nicht im
erwarteten Ausmass eingetreten. Eine Förderung des Austausches zwischen Altersgruppen
wird dennoch national wie international angestrebt. In Deutschland fördern zahlreiche Projekte einen Dialog der Generationen. Beispielhaft werden Zeitzeugenprojekte, ExpertinnenBeratungsnetze und 'SchülerInnen unterrichten SeniorInnen' vorgestellt. Welche Bedeutung
solche Projekte für die TeilnehmerInnen besitzen (können), ist wenig erforscht; Erfolg und
Nachfrage belegen aber, dass sie wichtige Funktionen für junge wie alte Beteiligte und daher
Modellcharakter für ein produktives intergenerationales Lernen haben können." (Autorenreferat)
[132-F] Brandt, Silke (Bearbeitung):
Freizeitverhalten im mittleren und höheren Lebensalter als Beitrag einer gesunden Lebensführung
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock)
[133-L] Burzan, Nicole:
Zeitgestaltung im Alltag älterer Menschen: eine Untersuchung im Zusammenhang mit Biographie und sozialer Ungleichheit, (Reihe Forschung : Soziologie, Bd. 173), Opladen: Leske u.
Budrich 2002, 220 S., ISBN: 3-8100-3684-6 (Standort: UB Bonn(5)-2003-1313)
INHALT: Die Dissertation untersucht empirisch Formen der Zeitgestaltung älterer Menschen.
Gezeigt wird,das die Art der Zeitgestaltung nicht oder zumindest nicht ausschließlich individuell "gewählt" werden kann, sondern dass soziale Bedingungen (z.B. die frühere und gegenwärtige Lebenssituation), Erwartungshaltungen und biographische Ressourcen eine große
Rolle spielen. Den Formen der Zeitgestaltung geht die vorliegende Arbeit durch eine explorative empirische Untersuchung anhand von qualitativen Leitfadeninterviews nach. In diesem
Rahmen werden auch einige Aspekte sozialer Ungleichheit (z.B. Bildung) nochmals gesondert auf ihren möglichen Einfluss auf die heutige Zeitgestaltung hin untersucht. Insgesamt
verknüpft die Arbeit vier soziologische Forschungsbereiche miteinander: (1) die Soziologie
des Alters, da die Zielgruppe ältere Menschen sind und ihre Lebenssituation den Hintergrund
für ihre Zeitgestaltung darstellt; (2) die Zeitforschung in ihrer soziologischen Ausrichtung,
die Zeit als soziales Konstrukt versteht, das zwischenmenschliche Beziehungen beeinflusst;
(3) die Biographieforschung, da die vorliegende Untersuchung in einem explorativen Sinne
die Biographie als erklärende Ebene für die gegenwärtigen Muster der Zeitgestaltung heranzieht und (4) schließlich den Bereich der sozialen Ungleichheit, da - soweit aus dem Datenmaterial heraus möglich - die soziale Herkunft, das Geschlecht, die Bildung und der Wandel
der sozialen Stellung im Zeitverlauf als weitere mögliche Einflussfaktoren für Zeitgestaltung
untersucht werden. (ICA2)
[134-F] Erdfelder, Edgar, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Gedächtnis und Urteilen im Alter
INHALT: Anhand des Rückschaufehler-Paradigmas (Hindsight-Bias) soll die Interaktion von
Gedächtnis- und Urteilsprozessen im Alter untersucht werden. Erste Untersuchungsergebnisse deuten an, dass die Stärke des Rückschaufehlers kontextabhängig mit wachsendem Lebensalter sowohl zu- als auch abnehmen kann. Ziel des Projektes ist es, dieses komplexe
Muster von Zusammenhängen zwischen der Stärke des Rückschaufehlers und dem Lebensalter zu nutzen, um verschiedene Theorien kognitiven Alterns gegeneinander zu testen.
METHODE: Anhand von Almanach-Fragen mit versus ohne anschließende Mitteilung der korrekten Antwort wird der Rückschaufehler im sogenannten Gedächtnisdesign experimentell
untersucht. Die Analyse der Daten erfolgt im Rahmen eines multinomialen Modells HB13,
das Erdfelder und Buchner (JEP:LMC, 1998) für die Analyse von Rückschaufehlerdaten vorgeschlagen haben. Untersuchungsdesign: experimentelles Kontrollgruppendesign DATENGEWINNUNG: Experiment.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Erdfelder, E.; Buchner, A.: Decomposing the hindsight bias: a
processing tree model for separating recollection and reconstruction biases in hindsight. in:
Journal of Experimental Psychology - Learning, Memory and Cognition, 24, 1998, pp. 387414.+++Dehn, D.M.; Erdfelder, E.: What kind of bias is hindsight bias? in: Psychological Re-
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
search, 61, 1998, pp. 135-146. ARBEITSPAPIERE: Erdfelder, E.; Bayen U.J.; Enneking, A.;
Bearden, J.N.: Rückschaufehler im Alter. Vortrag auf dem 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Jena vom 24.-28.8.2000. in: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (Hrsg.): Abstract CD-Rom zum 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Lengerich: Pabst 2000.+++Erdfelder, E.; Bayen U.J.: Der Rückschaufehler als Prüfstein
für Theorien des kognitiven Alterns. Vortrag auf dem 2. Hindsight-Bias-Workshop, Schloss
Rauischholzhausen (bei Gießen), 3.-5. Nov. 2000.+++Bayen, U.J.; Erdfelder, E.; Auer, T.S.:
Working memory load diminates age differences in hindsight bias. Abstracts of the Psychonomic Society, 44th Annual Meeting, 8, p. 127.
ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Alexander von Humboldt-Stiftung
INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Psychologie
III Allgemeine und Differentielle Psychologie (68131 Mannheim)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-181-2146, e-mail: [email protected])
[135-L] Erlangsen, Annette; Bille-Brahe, Unni; Jeune, Bernard:
Differences in suicide between the old and the oldest old, (MPIDR Working Paper, 2002-030),
Rostock 2002, 21 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002030.pdf)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Unterschiede in der Sterblichkeit durch Suizid
zwischen alten Menschen (65- bis 79jährige) und sehr alten Menschen (80 Jahre oder älter).
Die Untersuchung berücksichtigt alle über 50jährige Menschen, die in Dänemark zwischen
1972 und 1997 Selbstmord begingen, aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Alter, Personenstand
und Todesart, wobei ein Lexis-Diagramm die Erfassung von Alters-, Perioden- und Kohorteneffekten ermöglichte. Insgesamt begingen 17328 Menschen Selbstmord, 10220 Männer
und 7108 Frauen. Die höchste Suizidrate findet sich bei sehr alten Männern, seit Mitte der
1990er Jahre auch bei Frauen. Heirat hat einen präventiven, mit dem Alter allerdings abnehmenden Effekt auf Selbstmord. Mit zunehmendem Alter werden zuverlässigere Selbstmordmethoden verwendet. Es zeigte sich ein klarer Unterschied zwischen der Selbstmordsterblichkeit alter und sehr alter Menschen. Selbstmorde alter Menschen haben mehr mit den
Selbstmorden von Menschen im mittleren Lebensalter gemeinsam als mit denen sehr alter
Menschen. Bei sehr alten Menschen, die Selbstmord begehen, ist der Todeswunsch sehr hoch.
(ICEÜbers)
[136-L] Farmer, Karl; Haupt, Reinhard; Lachmann, Werner (Hrsg.):
Lang leben und verarmen?: wirtschaftswissenschaftliche und ethische Aspekte der Alterssicherung im 21. Jahrhundert, (Marktwirtschaft und Ethik, Bd. 7), Münster: Lit Verl. 2003, VI,
132 S., ISBN: 3-8258-6441-3 (Standort: UB Bonn(5)-2003-2081)
INHALT: "Der deutsche Bundestag beschloss Anfang 2001 eine Rentenanpassungsformel, nach
der staatlich geförderte private Altersvorsorge für schwächere Zuwächse der Sozialrenten
sorgen wird. Bei Sozialexperten und der Arbeitnehmervertretung ließ die rot-grüne Rentenreform die Befürchtung 'Lang leben und verarmen?' aufkommen. Das Problem einer finanziell
tragfähigen und sozialverträglichen Alterssicherung für das 21. Jahrhundert fordert den wirtschaftswissenschaftlichen Sachverstand und das wirtschaftsethische Augenmaß heraus. Die in
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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diesem Band versammelten Beiträge begegnen dieser Herausforderung fachkundig und ethisch engagiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Harbrecht: Perspektiven der
Altersversorgung im 21. Jahrhundert aus volkswirtschaftlicher Sicht (1-22); Hans Fehr: Die
Krise des Umlageverfahrens in Deutschland: Ist die rot-grüne Rentenreform auf dem richtigen Weg? (23-40); Ronald Wendner: Soll die Öko-Steuer die Rente sichern? Globaler Klimawandel und Alterssicherung (41-58);Manfred Neumann: Vom Umlageverfahren zum Kapitaldeckungsverfahren der Alterssicherung (59-64); Reinhard Renschler: Gerechtigkeit des
Generationenvertrags (65-76); Werner Lachmann: Hilfe! Die Jungen wandern aus. Generationengerechtigkeit als ethische Norm künftiger Altersvorsorge (77-90); Spiridon Paraskewopoulos: Ist eine zusätzliche private Altersvorsorge in Deutschland notwendig? Mikro- versus
makroökonomische Aspekte (91-98); Manfred Gunther Kuliga: Lebens-, Finanz- und Altersversorgung: Praktische Aspekte (99-115) Ekkehard Jacoby: Altersvorsorge in der Bibel und
was wir heute davon lernen können (117-129)
[137-L] Görgen, Thomas; Nägele, Barbara:
Ältere Menschen als Opfer sexualisierter Gewalt, (Forschungsberichte / Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V., Nr. 89), Hannover 2003, 89 S. (Standort: UuStB Köln(38)20030107013; Graue Literatur)
INHALT: Der vorliegende Bericht befasst sich mit sexualisierten Gewaltdelikten an älteren Menschen.Der Forschungsüberblick zeigt, dass es sich um einen wissenschaftlich nur im Ansatz
durchdrungenen Bereich handelt. Die wenigen Studien, die sich spezifisch mit Opfererfahrungen durch sexualisierte Gewalt im Alter auseinandersetzen, stützen sich überwiegend auf
kleine, nicht repräsentative Stichproben und sind aufgrund unterschiedlicher Fragestellungen,
methodischer Zugänge und Modalitäten der Stichprobenbildung nur sehr eingeschränkt vergleichbar. Verbreitung und Häufigkeit von Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt in der älteren Bevölkerung lassen sich bislang nur grob abschätzen. Große repräsentative Studien, die
diesen Bereich im Detail untersucht hätten, fehlen. Ältere Menschen werden insgesamt seltener Opfer von Gewalttaten als jüngere; das gilt nach allen vorliegenden Erkenntnissen auch
für Sexualdelikte (und für diesen Deliktbereich zumindest quantitativ sogar stärker als für andere Deliktmuster). Neben dieser Grundaussage erlauben die vorliegenden Studien folgenden
Schluss: Ein weitgehendes Ignorieren der Thematik ist nicht nur in der Forschung, sondern in
der Gesellschaft insgesamt festzustellen; es wurzelt in Stereotypen über ältere Menschen als
in diesem Sinne unattraktive und daher nur wenig gefährdete Opfer. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit einer solchen selektiven Unaufmerksamkeit gegenüber einem Deliktsbereich eine altersspezifisch geringe Dunkelfeldausschöpfung einhergeht. (ICA2)
[138-L] Heigl, Andreas:
Wachstumsmärkte in alternden Gesellschaften, in: Politische Studien : Zweimonatsschrift für
Politik und Zeitgeschehen, Jg. 54/2003, H. 390, S. 80-89 (Standort: UuStB Köln(38)-POL2927;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.hss.de/downloads/PS390.pdf)
INHALT: Demografische Alterung wird nicht nur in Deutschland, sondern in den meisten modernen Industrieländern als die größte Herausforderung gesehen, die es im 21. Jahrhundert zu
bewältigen gilt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Aufsatz mit den Alten der Zukunft als wichtigen Impulsgebern des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels sowie
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
als Antriebsmotor langfristiger Wirtschaftspotenziale. Bisher stehen junge Menschen als
Konsumenten und Trendsetter im Mittelpunkt von Wirtschaft und Werbung. Doch Deutschlands Großelterngeneration war noch nie so rüstig und vermögend wie heute, so dass die neuen Alten als wirtschaftlicher Hoffnungsträger gelten. Im Zentrum der Analyse steht die so genannte '3rd Generation', die als Teil einer numerischen Einteilung des Lebenslaufs zu verstehen ist: Zuerst durchlebt man eine Phase der Sozialisation und Erziehung, danach der Reife,
der Verantwortung und des Verdienens, die 3rd Generation ist dann die Phase der persönlichen Erfüllung, der schließlich Abhängigkeit und Altersschwäche folgt. In einem ersten
Schritt wird das weltweite Phänomen der Alterung unter besonderer Berücksichtigung des Altersaufbaus in Deutschland erläutert. Im Anschluss folgt eine Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Lebenszyklus und dem Konsumverhalten. In einem dritten Schritt werden die Gewinnbranchen in einer alternden Gesellschaft präsentiert. Dazu zählen (1) das Gesundheitswesen, (2) Wohnen und Lifestyle sowie (3) Finanzdienstleister. In einem abschließenden Fazit wird die zukünftige wirtschaftliche Bedeutung der Grey Economy betont, die
nach Ansicht des Autors durch Reformen nicht beschnitten werden sollte. (ICG2)
[139-F] Herzberg, Philipp Yorck, Dr.; Schindler, Ines, Dipl.-Psych.; Hornig, Katja; Freund, Alexandra, Prof.Dr.; Fleeson, William, Prof.Dr.; Greve, Werner, Prof.Dr. (Bearbeitung); Staudinger,
Ursula M., Prof.Dr. (Leitung); Staudinger, Ursula M., Prof.Dr. (Betreuung):
Selbst und Persönlichkeit im höheren Lebensalter: Lebensgestaltung und psychologische
Resilienz (Teilprojekt der Berliner Altersstudie)
INHALT: Das Projekt hat es sich zunächst zur Aufgabe gemacht, verschiedene Aspekte von
Selbst und Persönlichkeit (Emotionen, Bewältigungsverhalten, Zielsystem, Zeiterleben) alter
und sehr alter Menschen zu beschreiben. Weiterhin wurden die genannten Aspekte von Selbst
und Persönlichkeit als zentrale Schutzmechanismen untersucht, die den alten Menschen vor
Ein-brüchen im subjektiven Wohlbefinden bewahren können. Dieses Phänomen wird unter
dem Konzept der psychologischen Widerstandsfähigkeit oder Resilienz zusammengefasst
(Staudinger & Greve, 1999). Schließlich richtet sich besondere Aufmerksamkeit auf das Konstrukt des persönlichen Lebensinvestments als einem Mechanismus der Entwicklungsregulation (Dissertation Schindler) und auf das Zeiterleben als möglicher Indikator gelungener Entwicklungsregulation (Habilitation Herzberg). Persönliches Lebensinvestment im Alter: Das
persönliche Lebensinvestment (PLI) der Teilnehmer (70-100 Jahre) der Berliner Altersstudie
über vier Meßzeitpunkte hinweg wird zunächst beschrieben und intraindividuelle Entwicklungsverläufe aufgrund interner und externer Ressourcenlage werden vorhergesagt. Unter PLI
versteht man das Ausmaß an Energie, das Menschen in Form von Handlungen oder Gedanken in zehn zentrale Lebensbereiche (Gesundheit, kognitive Leistungsfähigkeit, Hobbys und
Interessen, Beziehung zu Freunden und Bekannten, Sexualität, Wohlergehen der Angehörigen, Beruf oder berufsähnliche Beschäftigung, Unabhängigkeit, Nachdenke über das eigene
Leben, Tod und Sterben) investieren, um dort ihre Ziele zu erreichen oder Verlusten vorzubeugen. Drei Fragen stehen hierbei gegenwärtig im Mittelpunkt: 1. Wie hängt PLI mit den
berichteten Alltagsaktivitäten und persönlichen Zielen im Alter zusammen? 2. Wie entwickelt
sich PLI im Alter? 3. Welche Rolle spielt PLI für ein erfolgreiches, gelingendes Altern? Zeiterleben: Zeit ist für viele Menschen ein so selbstverständlicher Begriff, dass es einiger Anstöße bedarf, überhaupt ernsthaft darüber nachzudenken. Wenn in der Psychologie von Zeit gesprochen wird, dann meist als objektive Zeit, z.B. als Reaktionszeitin der allgemeinen Psychologie oder als kalendarische Zeit in der Entwicklungspsychologie. Neben dieser physika-
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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lisch messbaren Zeit gibtes aber auch so etwas wie eine subjektive Zeit: Aus eigenem Erleben
ist uns bekannt, das z.B. ein langweiliger Vortrag wesentlich länger zu dauernscheint, als ein
interessanter. Auch das Phänomen, das je älter man wird, desto kürzer die Zeit erlebt wird,
zeigt die Notwendigkeit, neben der objektiven Zeit auch die subjektive Zeit zum Gegenstand
psychologischer Untersuchungen zu machen. Der Schwerpunkt der Forschung soll dabei auf
das subjektive Erleben der Zeit gerichtet werden. Am Anfang der Forschungsbemühungen
steht die Analyse der in BASE gesammelten Daten zum Zeiterleben, die Entwicklung weiterer geeigneter Erfassungs methoden für das Zeiterleben und seiner Facetten. Inhaltlich interessieren u.a. folgende Fragestellungen: 1. Wie verändert sich das Zeiterleben über den Lebenslauf? 2. Wovon hängen Veränderungen des Zeiterlebens ab? 3. Wie trägt das Zeiterleben
zur Adaptation an Alternsprozesse bei? 4. Lässt sich das Zeiterleben als Indikator erfolgreicher Adaptation i.S. eines objektiven Maßes nutzen?
ART: Dissertation; Diplom; Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften,
Fachrichtung Psychologie Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie Professur für Entwicklungspsychologie der Lebensspanne (01062 Dresden)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-4633-4162 od. -3738, Fax: 0351-4633-9460,
e-mail: [email protected])
[140-L] Höpflinger, F.:
Generativität im höheren Lebensalter: generationensoziologische Überlegungen zu einem
alten Thema, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft
für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 328-334
INHALT: "In diesem Beitrag werden zentrale Aspekte generativen Verhaltens und intergenerativer Orientierungen in unterschiedlichen Phasen des nachberuflichen Lebens (autonomes Rentenalter, Phase verstärkter Gebrechlichkeit bzw. von Pflegebedürftigkeit) diskutiert. Im Unterschied zu bisherigen Diskussionen wird in diesem Beitrag der generative Bezug spezifiziert, indem vier unterschiedliche Generationenkonzepte (familial-verwandtschaftliche Generationen, pädagogische Generationen, historisch-soziologische Generationen, Wohlfahrtsgenerationen) differenziert werden. Je nach Generationenkonzept lassen sich unterschiedliche
Formen von Generativität festhalten. Dabei wird u.a. deutlich, dass familiale Generativität
häufig in normative Bezüge familial-verwandtschaftlicher Solidarität einbezogen ist, wogegen nicht-familiale Formen der Generativität normativ unbestimmt und rollenmäßig diffus
bleiben." (Autorenreferat)
[141-L] Huber, Andreas:
Sog des Südens: Altersmigration von der Schweiz nach Spanien am Beispiel Costa Blanca,
(Soziographie), Zürich: Seismo Verl. 2003, 295 S., ISBN: 3-908239-94-X (Standort: UuStB
Köln(38)-30A247)
INHALT: "Immer mehr ältere Menschen aus nord- und mitteleuropäischen Ländern verlegen
ihren Alterswohnsitz Richtung Süden. Zu den beliebtesten Destinationen zählt Spaniens Mittelmeerküste. 'Sog des Südens' beschäftigt sich mit Altersmigration, einer bisher noch wenig
erforschten Form transnationaler Mobilität. Die Studie geht auf die gesellschaftlichen und
90
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
demographischen Veränderungen ein und bietet eine ethnographische Schilderung der so genannten Urbanisation, dem Siedlungstyp, in welchem die meisten ausländischen Residenten
an der Costa Blanca leben. Der Alltag und das Leben der Schweizer Rentnerinnen und Rentner wird aufgrund einer schriftlichen Befragung dargestellt. Abschließend werden Probleme
thematisiert, die sich aufgrund der vielen älteren ausländischen Residenten für die bestehenden regionalen Versorgungssysteme der Altenhilfe ergeben. Es werden mögliche interventionistische Massnahmen vorgestellt, um dem derzeitigen und für die Zukunft absehbaren Engpass im Angebot sozialer Einrichtungen zu begegnen." (Autorenreferat)
[142-F] Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas-:
Einkommenssicherung und Einkommensverwendung älterer Menschen in NordrheinWestfalen
INHALT: Die Studie verfolgte das Ziel, abgesicherte Erkenntnisse über die soziale Lage und die
finanzielle Situation von Menschen im Alter von 55 bis 80 Jahren in NRW zu gewinnen. In
der telefonischen Befragung ging es unter anderem um die finanzielle Absicherung von
Haushalten, in denen ältere Menschen leben, und um deren Ausgaben für Wohnen, Lebenshaltung, Gesundheit und Freizeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
ART: keine Angabe BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas- (Margarethenstr. 1,
53175 Bonn)
KONTAKT: Institution (Tel. 0228-3822-409, e-mail: [email protected])
[143-L] Jäckel, Michael; Kochhan, Christoph; Rick, Natalie:
Ist die Werbung aktuell?: ältere Menschen als 'Werbeträger', in: Herbert Willems (Hrsg.): Die
Gesellschaft der Werbung : Kontexte und Texte, Produktionen und Rezeptionen, Entwicklungen
und Perspektiven, Opladen: Westdt. Verl., 2002, S. 675-690, ISBN: 3-531-13823-5
INHALT: "Der Aufsatz setzt sich mit der Frage auseinander, welchen Stellenwert ältere Menschen in der Werbung heute und zukünftig einnehmen (werden). Trotz einer zunehmenden
Beachtung älterer Menschen als interessante Zielgruppe herrscht eine Zurückhaltung bei der
Ansprache dieser Zielgruppe mit Hilfe älterer Werbeprotagonisten vor. Eher dominiert eine
Orientierung an gesellschaftlich vorherrschenden Vorstellungen von Alter einerseits und der
Idealisierung von Jugendlichkeit andererseits. Der Beitrag diskutiert mögliche Entwicklungen
von Werbestrategien unter Bezugnahme auf Fallbeispiele. Es wird erwartet, dass die Werbung aufgrund der demografischen Entwicklung gezwungen sein wird, zukünftig noch deutlichere Akzente zu setzen und verstärkt ältere Menschen in die Werbung einzubinden. Werbung wird aber nichtsdestoweniger ein Phänomen bleiben, das durch selektive Wahrnehmung
gekennzeichnet ist und gesellschaftliche Entwicklungen in der ihr eigenen Sprache und Symbolik rekonstruiert und modifiziert. Jugendlichkeit wird ein Sinnbild der Zukunft bleiben und
auch die Darstellung älterer Menschen in der Werbung mitbestimmen." (Autorenreferat)
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
91
[144-F] Kaiser, Claudia, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):
Ruhesitzwanderung älterer Deutscher in den europäischen Mittelmeerraum: das Beispiel
Spanien
INHALT: Die internationale Ruhesitzwanderung von nord- und westeuropäischen Senioren in
klimatische Gunsträume des Mittelmeerraums ist ein historisch junges Phänomen, das in zunehmendem Maße zu demographischen, sozialen und ökonomischen räumlichen Umverteilungen innerhalb Europas beiträgt. Einerseits löst der Zuzug von Senioren Wachstumsimpulse, andererseits aber auch zunehmend Konflikte in den Zielregionen aus. Vor dem Hintergrund der regionalpolitischen Relevanz des Phänomens im Zuge der Europäischen Integration
ist das Ziel des Projekts, die Muster und Prinzipien der europäischen Ruhesitzwanderung, die
alltagsweltlichen Organisationsformen der Migranten vor Ort sowie die sozialen, demographischen und regionalökonomischen Auswirkungen auf die Zielregionen des mediterranen
Europas zu analysieren und Schlussfolgerungen für die regionale Strukturplanung zu ziehen.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Spanien, Mallorca
METHODE: Für die - aufgrund der Datenlage unerläßliche - Primärerhebung wird Spanien als
Hauptzielland der Ruhesitzwanderung mit Mallorca als engerem Untersuchungsgebiet ausgewählt. Hier werden umfangreiche qualitative und quantitative Erhebungen durchgeführt,
darunter Expertengespräche und eine teilstrukturierte mündliche Befragung von etwa 500
deutschen Senioren.
ART: gefördert BEGINN: 1999-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische
Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie (06099 Halle)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-5526057, e-mail: [email protected])
[145-F] Kessler, Eva-Marie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula M., Prof.Dr. (Betreuung):
Sozialer Kontext als Ressource der Lebensgestaltung. Interaktion zwischen alten und jugendliche Menschen - wann können beide Seiten voneinander profitieren?
INHALT: Lebensgestaltung findet immer in Wechselwirkung mit inneren und äußerenEntwicklungskontexten statt. Ein wichtiger äußerer Entwicklungskontext fürden Menschen sind
andere Menschen. In unserer Gesellschaft sind Lebensläufe gegenwärtig noch so strukturiert,
dass man außerhalb der Familie normalerweise nur mit etwa Gleichaltrigen zusammen
kommt, keinesfalls jedoch mit Angehörigen der übernächsten Generation. Theorien und Befunde der entwicklungspsychologischen Forschung geben nun Anlass zu der Vermutung dass
genau dieser generationsübergreifende Interaktionskontext besonders förderliche Eigenschaften haben könnte. Ausgehend von solchen Überlegungen steht im Zentrum des gegenwärtigen
Projektes die Interaktion zwischen älteren und jugendlichen Menschen außerhalb der Familie.
Es soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen die alters-heterogene Interaktion positive Effekte auf das Verhalten von (nicht miteinander verwandten) alten und jugendlichen
Personen hat. Mit Hilfe einer Laboruntersuchung soll gezeigt werden, dass in bestimmten situativen Kontexten auf beiden Seiten Motivlagen aktiviert werden können, die positive psychologische Effekte mit sich bringen. Dabei wird erwartet, dass diese Effekte insbesondere in
solchen Bereichen deutlich werden, in denen die jugendlichen und alten Menschen alterstypische Defizite aufweisen.
92
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften,
Fachrichtung Psychologie Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie Professur für Entwicklungspsychologie der Lebensspanne (01062 Dresden)
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0351-4633-4162 od. -3738, Fax: 0351-4633-9460, e-mail: [email protected])
[146-F] Kray, Jutta, Dr.; Eppinger, Ben; Schellenbach, Michael; Stürmer, Sandra (Bearbeitung);
Lindenberger, Ulman, Prof.Dr. (Leitung):
Alter, Ressourcen und Kognition - Sensomotorik und kognitive Kontrolle (Teilprojekt EM 2)
INHALT: Neuere Forschungsergebnisse belegen einen starken alterskorrelierten Zusammenhang
zwischen intellektuellen, sensorischen und sensomotorischen Leistungen. Gemäß der kognitiven Durchdringungshypothese bedürfen sensorische und sensomotorische Aspekte des Verhaltens im Laufe des Erwachsenenalters zunehmend der kognitiven Kontrolle, deren Effizienz
ebenfalls alterungsbedingt nachlässt. Behaviorales Altern lässt sich demnach durch wachsende Anforderungen an eine abnehmende Ressource charakterisieren. Die aktuellen empirischen Arbeiten erforschen die Implikationen dieses Dilemmas im Bereich der Raumnavigation. Drei Gründe sprachen für diese Wahl. Erstens ist räumliche Orientierung von zentraler
Bedeutung für den Erhalt der Alltagskompetenz im Alter. Zweitens ist die Neurokognition
der Raumnavigation, auch aufgrund einschlägiger Tiermodelle, vergleichsweise gut erforscht,
so dass ein solides Fundament für altersvergleichende Untersuchungen besteht. Drittens werden in Zusammenarbeit mit dem SFB-Projekt REAL die Voraussetzungen des Designs intelligent unterstützender Umwelten erforscht. In der positiven Vision des Alternsprozesses und
der Alternsforschung spielt die Entwicklung intelligent unterstützender, computerisierter
Umwelten eine zentrale Rolle. Dabei orientiert sich die Arbeit an zwei psychologischen Ansätzen: a) der Unterscheidung zwischen selbst-initiierter versus umweltgestützter Verarbeitung von Fergus I. M. Craik; b) der Theorie der "Selektiven Optimierung mit Kompensation"
(SOK) von Paul und Margaret Baltes. Ein besonderes Interesse gilt der Externalisierung von
Kontrollfunktionen durch intelligente Hilfsmittel. Weitere Informationen zur Forschung erhalten Sie unter http://www.uni-saarland.de/fak5/lindenberger/research/research.htm und unter http://www.coli.uni-sb.de/sfb378/projects.phtml?action=2&w=8 .
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3
Psychologie AE Entwicklungspsychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken); Universität Saarbrücken, SFB 378 Ressourcenadaptive kognitive Prozesse (Postfach 151150, 66041
Saarbrücken)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0681-302-3839, Fax: 0681-302-3871, e-mail: [email protected])
[147-L] Kuhlmey, Adelheid:
Krankheit und Lebenszufriedenheit im Alter, in: Heinz-Dieter Basler, Siegfried Keil (Hrsg.):
Lebenszufriedenheit und Lebensqualität im Alter, Bonn: Vektor Verl., 2002, S. 13-27, ISBN: 3929304-43-0 (Standort: UuStB Köln(38)-29A5677)
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
93
INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst mit den Begriffen Gesundheit und Krankheit auseinander, um dann zu fragen, welche Veränderungen mit dem Altern der Bevölkerung in diesem Zusammenhang zu erwarten sind. Ihre These lautet: Selbst bei Fortschreibung heutiger
Gesundheitsverhältnisse verbessern sich die Chancen für eine bleibende Lebenszufriedenheit
im Alter, weil sich die Potenziale eines eigenverantworteten Umgangs mit dem Risiko
Krankheit entwickeln und sich Fremdressourcen umgestalten. Die Verfasserin fragt abschließend nach der Beeinträchtigung der Lebenszufriedenheit im Alter durch Kranksein und der
Möglichkeit, eine altersadäquate Balance zwischen Gesundheit und Krankheit herzustellen.
(ICE2)
[148-F] Marquard, Markus, M.A. (Bearbeitung); Stadelhofer, Carmen (Leitung):
Kompetenznetzwerk der Generationen - Erfahrungswissen in intergenerativen Lernpartnerschaften und Lernprojekten
INHALT: Zielsetzung und Vorgehensweise: Ziel des Kompetenznetzwerks der Generationen ist
es, den Dialog der Generationen durch intergenerative Lehr- und Lernprozesse zu fördern und
die Kompetenzen und Erfahrungen von Menschen jeden Alters für andere und die Gesellschaft nutzbar zu machen. Tragende Pfeiler des Kompetenznetzwerks der Generationen sind
die Bereitschaft von älteren und jüngeren Menschen, eigene Kompetenzen und Erfahrungen
anderen freiwillig zur Verfügung zu stellen, das Interesse an Vertiefung und Erweiterung des
eigenen Wissens, sowie die Neugier auf Diskussion von Frage- und Problemstellungen auf
dem Hintergrund verschiedener Generations- und Wissensperspektiven zu fördern. In diesem
Zusammenspiel können Ältere als ExpertInnen ihrer eigenen im Lebenslauf erworbenen Erfahrungen dazu beitragen, dass Fragestellungen der Jüngeren wissensvernetzt und lebenspraktisch behandelt werden, Jüngere können neue Perspektiven und spezifisches Wissen und
Können einbringen, im Sinne des "forschenden Lernens" können zu ausgewählten gesellschaftlichen Fragestellungen gemeinsam Lösungswege und Perspektiven erarbeitet werden.
Neben den inhaltlichen Gewinnen entstehen durch das gemeinsame Tun soziale Kontakte
zwischen den Generationen, die der zunehmenden Kluft zwischen den Generationen entgegenwirken und das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft
stärken. In drei ausgewählten Regionen in Süddeutschland (Innovationsregion Ulm/ Neu
Ulm, Bodenseeregion), der Region Sachsen (Leipzig, Mittweida) und Norddeutschland (Hannover und Lübeck) sollen Kompetenz- und Lerngemeinschaften entstehen, die bundesweit
vernetzt werden und deren Basis ein Informations- und Kompetenz-Pool (Datenbank) bildet.
Projektstand und Zwischenergebnisse: Grundlagen für den Aufbau des Kompetenznetzwerks
wurden durch zwei MultiplikatorInnen - Workshops im November 2002 und im April 2003
gelegt. In der Region Ulm/ Neu-Ulm startete das Projekt mit einem SchülerInnenWettbewerb 2002 und einem Tag der Generationen im Januar 2003. Im Frühsommer 2003
wurden intergenerative Studienfahrten nach Weimar und Augsburg durchgeführt. Gestartet
wurden auch Projekte zu den Themen "Wohnen - früher und heute" und "Unsere Stadt in der
Nachkriegszeit". Im Rahmen der Ulmer Senioren Woche wurden unter dem Thema "Bilder
von Jung und Alt" mehrere Workshops zusammen mit Schulen durchgeführt und auf dem 2.
Ulmer Tag der Generationen am 24. Oktober einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere
Projekte sind derzeit in Vorbereitung. Die ersten Erfahrungen sollen nun auf die anderen Modellregionen übertragen und mit den Kooperationspartnern Projekte vor Ort durchgeführt
werden. Im Herbst 2003 soll zudem ein virtuelles Lernprojekt durchgeführt werden, bei dem
die Modellregionen exemplarisch vernetzt werden. Ein kleiner Initiativkreis mit Beteiligten
94
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
wird diese Entwicklungen evaluieren und die Konzeption für das Kompetenznetzwerk der
Generationen weiterentwickeln. Unterstützt wird der Initiativkreis durch Expertenworkshops.
Für 2004 ist eine Fachkonferenz geplant, bei der die ersten Ergebnisse vorgestellt und mit einer Fachöffentlichkeit diskutiert werden sollen. Besonderheiten: Das Kompetenznetzwerk der
Generationen wird im Jung-Alt Projektverbund des ZAWiW gemeinsam mit dem "Generationennetzwerk Umwelt" (GNU) und dem Patenschaftsprogramm "biffy" durchgeführt. Weitere Jung-Alt Projekte sind in Vorbereitung. Bundesweiter Projektpartner ist das "Virtuelle und
reale Lernnetzwerk für ältere Erwachsene" (ViLE). Weitere bundesweite Kontakte sind derzeit im Entstehen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Marquard, Markus: Kompetenznetzwerk der Generationen: Visionen einer generationsübergreifenden "Learn-Community". in: Neue Medien in der Bildung,
Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule Mittweida (FH) 2002, Nr. 8. ARBEITSPAPIERE: Dokumentation des Wettbewerbs 2002 Dokumentation KDG-Workshops in Bad Urach,
November 2002.+++Eine Dokumentation des zweiten Workshops aus dem April 2003 ist in
Vorbereitung.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: Robert Bosch Stiftung GmbH FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung ZAWiW- (89069 Ulm)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0731-5023194, e-mail: [email protected])
[149-L] Martin, M.; Frey, C.; Oswald, F.; Almeida, D.:
Alter als Prädiktor für Alltagsanforderungen im höheren Alter, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 36/2003,
H. 1, S. 42-49
INHALT: "Über die Lebensspanne wirken sich unterschiedliche Umweltkontexte mittel- und
langfristig auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Welche Alltagskontexte sich auf verschiedene Aspekte von Alltagsanforderungen auswirken ist jedoch bisher kaum untersucht. In der
vorliegenden Untersuchung wurden daher mit Hilfe einer telefonischen Erhebung an einer
Stichprobe von 365 Personen zwischen 51 und 80 Jahren (a) Altersunterschiede in den bestehenden Alltagsanforderungen, (b) die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten
selbstberichteter Anforderungen und (c) die Zusammenhangsmuster zwischen alltäglichen
Anforderungen einerseits und bedeutsamen Alltagskontexten andererseits verglichen. Die Ergebnisse belegen eine alterskorrelierte Verringerung von Altersanforderungen, Unterschiede
zwischen verschiedenen Aspekten von Alltagsanforderungen und Hinweise auf eine sich alterskorreliert verändernde Zusammenhangsstruktur mit den bestehenden Anforderungen in
wichtigen Alltagskontexten." (Autorenreferat)
[150-L] Motel-Klingebiel, Andreas; Tesch-Römer, Clemens; Kondratowitz, Hans-Joachim von:
Lebensqualität von Kinderlosen im Alter geringer: Verteilungen und Determinanten der
Lebensqualität im Alter im internationalen Vergleich, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMAPublikation, 2003, H. 30, S. 11-14
(URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-30.pdf)
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
95
INHALT: "Die Alterung der Gesellschaft wird die Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens grundlegend ändern. Auch werden alternde Gesellschaften neue, zum Teil noch gar
nicht absehbare, politische und wirtschaftliche Herausforderungen zu bestehen haben: 'Alter'
und 'Altern' gelten als ein gesellschaftliches Zukunftsthema und geraten zunehmend in das
Blickfeld der wissenschaftlichen und politischen Öffentlichkeit. Vor allem das höhere Lebensalter hat sich als eine eigenständige Lebensphase herausgebildet - gekennzeichnet einerseits durch neue biographische Entwürfe und Formen sozialer Beteiligung, andererseits aber
auch geprägt durch Krankheit, Hilfebedürftigkeit und Tod. Mit der Verlängerung der Lebenserwartung bekommt auch die Frage nach den Bedingungen und Möglichkeiten, unter denen
Autonomie und Lebensqualität im höheren Lebensalter aufrechterhalten werden, eine neue
Bedeutung. Dabei ist auch über Zielgrößen, nicht zuletzt vom Autor dieses Beitrags zu diskutieren: Lebensqualität muss als Maß des Erfolgs sozialpolitischer Intervention verstanden und
thematisiert werden, und zwar vor dem Hintergrund der Frage nach der Finanzierbarkeit sozialstaatlicher Leistungen und der Effizienz verschiedener Alternativen." (Autorenreferat)
[151-L] Muthesius, Dorothea:
Musikerfahrungen im Lebenslauf alter Menschen: eine Metaphorik sozialer Selbstverortung, (Soziologie, Bd. 37), Münster: Lit Verl. 2002, 402 S., ISBN: 3-8258-6403-0 (Standort:
UuStB Köln(38)-29A9981)
INHALT: "Schriftliche Erzählungen alter Menschen werden textanalytisch zweifach behandelt:
historisch und biografisch. Die historische Analyse gilt Detailfragen des Wandels und Umgang mit Musik. Die biografische Analyse zeigt, dass die Musikerzählungen durch alle sozialen Erfahrungsräume führen, wie sie sich im Lebenslauf auftun. Sie bilden eine Metaphorik
der sozialen Selbstverortung, die in eine Entwicklungstypik eingebettet ist: Vorrang erhalten
Erfahrungen in der Kindheit und Jugend, nahezu ausgelassen wird das Erwachsenenalter. Da
auch der Schwerpunkt gesellschaftlicher Selbstverortungs'arbeit' mit Beginn dieser Lebensphase abgeschlossen ist, lässt dies auf eine wichtige Rolle der Musik für biografische Aufgaben schließen. Eine dies überlagernde Typik bildet Differenzen im Milieu und im Stabilitätsgrad des Milieus ab." (Autorenreferat)
[152-F] Naumann, Dörte, Dipl.-Soz.; Schilling, Oliver, Dipl.-Psych.; Himmelsbach, Ines, M.A.;
Sobe, Katrin (Bearbeitung); Oswald, Frank, Dr.; Wahl, Hans-Werner, Prof.Dr.; Mollenkopf, Heidrun, Dr. (Leitung):
Enabling autonomy, participation and well-being in old age: the home environment as a
determinant for healthy ageing (ENABLE-AGE)
INHALT: Ziel des Projekts ENABLE-AGE ist die Erforschung des Einflusses von Wohnen (objektive Wohnbedingungen, Wohnverhalten, subjektives Wohnerleben) auf Selbständigkeit,
gesellschaftliche Partizipation und Wohlbefinden bei hochaltrigen Personen in fünf europäischen Ländern. Gerade im sehr hohen Alter kommt der unmittelbaren räumlich-sozialen
Wohnumwelt eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung von Selbständigkeit und Autonomie zu, die sowohl aus individueller Sicht (Lebensqualität, soziale Integration), als auch
aus gesellschaftlicher, nicht zuletzt finanzieller Perspektive (Versorgung) von großer Tragweite ist. Die Befunde sollen auch in den Anwendungsbereichen des Wohnens im Alter Um-
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soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
setzung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, England,
Schweden, Ungarn, Lettland
METHODE: Die disziplinäre Bandbreite der Projektpartner spiegelt sich in seiner methodischen
Vielfalt wider. So kommen zur Analyse des unmittelbaren räumlich-sozialen Kontextes neben
Instrumenten medizinisch-ergotherapeutischer und soziologischer Herkunft, auch psychologisch-ökogerontologische Verfahren zum Einsatz, die auf Vorarbeiten im Hause basieren
(Oswald, Wahl, Martin, & Mollenkopf, in Druck; Oswald & Wahl, in Druck). Das Projekt hat
eine Laufzeit von drei Jahren und beinhaltet eine längsschnittliche empirische Studie mit zwei
Messzeitpunkten, eine Reihe von qualitativen Vertiefungsstudien mit nationalem Inhaltsschwerpunkten, die Analyse der Lebenslage hochaltriger Personen in den beteiligten Ländern
insbesondere hinsichtlich aktueller Richtlinien und nationaler Bestimmungen zum Wohnen
im Alter. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,
face to face (Stichprobe: 2.000; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -8084 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Zufall, regional). Qualitatives Interview (Stichprobe: 240; allein lebende, hochaltrige
Personen in Privathaushalten -80-84 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden,
Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Europäische Kommission
INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA(Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Oswald, Frank (Dr. Tel. 06221-548114, e-mail: [email protected])
[153-F] Neumann, Lilli, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Medienpädagogik/ Theaterpädagogik: Frauen, Kreativität, Technik
INHALT: In den Anfängen der digitalen "Revolution" in unseren Büros kam mir die Frage auf,
wie Menschen sich wohl fühlen müssen, die nicht die Gelegenheit bekommen, den Umgang
mit dem Computer zu erlernen, oder zu ihrem eigenen Nutzen gezwungen sind, Computerkurse zu besuchen, wenn sie im Arbeitsprozess bestehen wollen. Mit dem Einzug des Computers, seinen ständig wachsenden technischen Erweiterungen scheinen Frauen und Mädchen
allgemein erneut durch den Mythos der weiblichen Technikdistanz betroffen. Insbesondere
ältere Frauen scheinen von einer weltweit sich ausdehnenden Kommunikationsform ausgegrenzt zu sein. Vor allem solche, die nicht mehr über berufliche Einbindung ihre Scheu vor
den neuen Medien verlieren können oder müssen. Um diesen technischen Forstschritt mit zu
vollziehen, empfinden sich viele Frauen oft als "zu alt" oder wehren ab mit "brauch ich nicht
mehr". Die einerseits immer höhere Lebenserwartung von Frauen und andererseits die nicht
nachvollziehbaren technischen Fortschritte in puncto Neue Medien bedeuten für die Betroffenen eine kommunikative Analphabetisierung . Der sogenannte Backlash im Bildungssektor
auf dem Hintergrund der alten Geschlechterdifferenzen bekommt eine Neuauflage. Ältere
Frauen fühlen sich gesellschaftlich als auch in der Familie häufig im Abseits, weil sie mit der
rasanten Entwicklung der neuen Medien nicht mithalten können und somit auch nicht mitreden können.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Gruppendiskussion.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Neumann, Lilli; Projektgruppe Frau und Technik (Hrsg.): Die
gefönte Gans- Frauen, Kreativität und Technik. Biographische Texte, Geschichten und Satiren (erscheint demnächst).
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Fachhochschule Dortmund, FB Soziales, Lehrgebiet Medienpädagogik, insb.
Lehre in Kunst- und Theaterpädagogik (Postfach 105018, 44047 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-5190, e-mail: [email protected])
[154-L] Nossek, Hillel:
Active research as a bridge between theory and practice: a suggested model for playing an
active role in organizing community television as a tool of empowerment in the community,
in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 28/2003, Nr. 3, S.
305-321 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:
http://www.degruyter.de/journals/communic/communic28_3.html)
INHALT: Der Beitrag stellt einen Forschungsansatz vor, der theoretische Überlegungen zum
lokalen Fernsehen mit der Praxis verbindet und somit sicherstellt, dass die Aktivitäten mit
den theoretisch entwickelten Wertvorstellungen und Prinzipien kompatibel sind. Dieses Modell wurde für eine Forschungsgruppe entwickelt, die ein lokales Fernsehprojekt begleitete.
Das Projekt organisierte und koordinierte die Aktivitäten einer Gruppe von älteren Menschen
(die "Gil Hatsafon" Gruppe), die sich an der Produktion eines lokalen Fernsehprogramms beteiligten. Die Ziele des Projekts waren: Vergrößerung der Anzahl von Freiwilligen, die sich
an der Aktivität beteiligten; Verstärkung der Interaktion zwischen den professionellen Rundfunkmitarbeitern und den Mitgliedern der Gemeinde und damit gleichzeitig eine Hebung des
Selbstbildes der Pensionäre und des Image im Verständnis der Gemeinde. Das Forscherteam
war an allen Aktivitäten beteiligt und führte im einzelnen folgende Untersuchungen durch:
Analyse aller Dokumente und Protokolle von Meetings, Beobachtung der Gruppe bei der Arbeit, Organisation von Kerngruppen, Tiefeninterviews, Fragebogen, Telefonumfragen und
persönliche Interviews mit den Pensionären und den übrigen Einwohnern der Gemeinde. Für
das Projekt wurde ein Steuerungsausschuss gebildet. Dessen Mitglieder setzten sich aus Repräsentanten nationaler Organisationen, die verantwortlich für die Initiierung und Durchführung von lokalen Fernsehaktivitäten für Pensionäre sind, aus Vereinigungen, die mit älteren
Menschen in der Gemeinde arbeiten, dem nationalen Versicherungsinstitut (NII), Repräsentanten der an "Gil Hatsafon" beteiligten Pensionäre und dem Forscherteam zusammen. Das
Hauptergebnis der Forscherteams im Projektverlauf bestand aus einem Satz von Zwischenergebnissen und Vorschlägen, um die Aktivitäten und den theoretischen und sozialen Bezugsrahmen, der auf sie angewendet werden sollten, in Übereinstimmung zu bringen. Es wurde
ein zusammengefasster Bericht mit Vorschlägen für ein allgemeines Modell, das auf ähnliche
Projekte in der Zukunft angewandt werden kann, erstellt. Die Forschungsergebnisse zeigen,
dass bei einer vollständigen Anwendung des Modells die Projektziele erfüllt werden können.
Dieses allgemeine Modell für aktive Forschung und die Lektionen, die bei seiner Implementierung gewonnen werden konnten und einen Beitrag zu zukünftigen Projekten leisten können, bilden den Hauptteil des Beitrages. (UNübers.)
98
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
[155-F] Nowak, Michael, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Pelzl, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung):
Vermögensbildung und private Altersvorsorge. Indirekte Immobilienanlagen als Element
der privaten Vermögensbildung und Altersvorsorge
INHALT: Entfällt.
METHODE: entfällt
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER:
keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Immobilienmanagement (Marschnerstr. 31, 04109 Leipzig)
[156-F] Pankow, Katrin (Bearbeitung):
Multimorbidität und subjektiver Gesundheitszustand im Alter
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock)
[157-F] Pinquart, Martin, PD Dr.habil. (Bearbeitung); Pinquart, Martin, Dr.habil.; Silbereisen,
Rainer K., Prof.Dr. (Leitung):
Behandlungsentscheidungen und die Revision von Lebensplänen bei Krebskranken im höheren Lebensalter
INHALT: Bei schweren Erkrankungen - wie Krebs - machte der medizinische Fortschritt nicht
nur lebensverlängernde Therapien verfügbar, sondern auch solche, die mit einer Erhöhung der
Lebensqualität einhergehen. Damit wird oft die Frage gestellt, ob der Behandlungseffekt einer
Therapie aus Sicht des Patienten die damit verbundenen Belastungen lohnt. Untersuchungen
zu dieser Fragestellung, die von der Entwicklungspsychologie inspiriert wurden, sind Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts über Lebensplanung bei Krebserkrankten im späten
Erwachsenenalter. Die Studie ist Teil eines größeren Forschungsprojekts in der geriatrischen
Onkologie und wird gemeinsam mit Krebsspezialisten durchgeführt. Bisherige Untersuchungen zeigten, daß die Patientenentscheidungen, sich einer Krebstherapie zu unterziehen oder
dies zu unterlassen, im Widerspruch zu den objektiven Behandlungschancen stehen können.
Folglich sind neben den objektiven Möglichkeiten und Risiken der Therapie subjektive Motive zu berücksichtigen. Es wird erwartet, daß der Lebenssinn und Prozesse der Lebensplanung
die Bereitschaft beeinflussen, sich einer Therapie zu unterziehen. Die bisher vorliegenden
Studien zu psychischen Effekten der Krebserkrankung - meist mit jüngeren Patienten - zeigten ein hohes Maß von psychischer Resilienz auf. Die Anpassung der Lebenspläne, die zu
hohen Erfolgserwartungen führt, scheint hierbei eine Form der Anpassung an die Krebserkrankung zu sein.
METHODE: Längsschnittstudie mit 300 Krebserkrankten im Seniorenalter, 300 Krebskranken im
mittleren Erwachsenenalter und 300 Senioren ohne Krebserkrankung; halbstrukturierte Interviews, 4 Meßzeitpunkte. Theoretischer Hintergrund: Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, Menschen als Gestalter/ Mitgestalter ihrer Entwicklung. Untersuchungsdesign:
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
99
Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe:
900; 300 Krebskranke im Seniorenalter, 300 Krebskranke im mittleren Erwachsenenalter, 300
Senioren ohne Krebserkrankung; Auswahlverfahren: stratifizierte Stichprobe). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pinquart, M.: Krankheitsbewältigung und Lebensqualität bei
Krebserkrankungen im Alter. in: Der Onkologe, 4, 1998, S. 55-59.+++Ders.: Die psychische
Situation der älteren Krebskranken. in: Forum DKG, 16, 2001, 5, S. 39-41.+++Pinquart, M.;
Silbereisen, R.K.: Entscheidungsprozesse der Krebspatienten. Zusammenhänge mit dem Alter
und der Lebensqualität. in: Der Onkologe, 8, 2002, 1, S. 161-166.+++Dies.: Lebenspläne und
ihre Revision bei Krebserkrankungen im Alter. in: Friedenthal-Haase, M.; Meinhold, G.;
Schneider, K.; Zwiener, U. (Hrsg.): Alt werden - alt sein: Lebensperspektiven aus verschiedenen Wissenschaften. Frankfurt am Main: P. Lang 2001, S. 125-143.+++Pinquart, M.: Psychosoziale Situation. in: Höffken, K.; Kolb, H.J.; Wedding, U. (Hrsg.): Geriatrische Onkologie. Berlin: Springer 2001, S. 151-160. ISBN 3-540-67411-X.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krebshilfe e.V.
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945200, e-mail: [email protected], [email protected])
[158-L] Roth, Michael; Stegmann, Michael; Bieber, Ulrich:
Die Aktualisierung der Studie Altersvorsorge in Deutschland: inhaltliche und methodische
Neuerungen der AVID 2002, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 57/2002, H. 11, S. 612-641
INHALT: "Die Untersuchung Altersvorsorge in Deutschland (AVID) ist eine Informationsbasis,
die personen- und versicherungsverlaufsbezogene Informationen zur gesetzlichen Rente ergänzt um Angaben zur Altersvorsorge durch andere Alterssicherungen und um soziodemografische und biografische Merkmale. Von besonderer Bedeutung ist auch die Möglichkeit,
für Ehepaare empirische Aussagen zu erarbeiten. Die AVID ist damit eine Datenbasis, die vor
dem Hintergrund aktueller sozial- und rentenpolitischer Weichenstellungen in umfassender
Weise Abschätzungen zur Alterssicherung für die künftigen Rentnergenerationen zulässt. Sie
geht damit weit über das bestehende empirische Instrumentarium hinaus und ist in Zukunft
nicht mehr aus der politisch-administrativen Datenlandschaft wegzudenken. Der folgende
Beitrag stellt die aktualisierte Konzeption der Untersuchung Altersvorsorge in Deutschland
(AVID) vor. Die Befragung ging im Herbst des Jahres 2002 ins Feld; nach Abschluss der
Kontenklärungen für die Befragten und nach einer Konsolidierung der Beteiligung an der
neuen zusätzlichen Altersvorsorge wird eine Nachbefragung im Jahr 2004 stattfinden. So ist
sichergestellt, dass vor den abschließenden Analysen und der Berichterstattung über die Altersvorsorge der Geburtsjahrgänge 1942 bis 1961 die aktuelle Situation berücksichtigt wird."
(Autorenreferat)
[159-L] Rudinger, Georg; Jansen, Elke:
Freizeitverkehr älterer Menschen im Kontext sozialer Motive: die Studien AEMEIS und
FRAME, in: Institut für Mobilitätsforschung (Hrsg.): Motive und Handlungsansätze im Freizeitverkehr, Berlin: Springer, 2003, S. 67-82, ISBN: 3-540-44229-4 (Standort: UB Heidelberg(16)2002A13049)
100
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
INHALT: Der Anteil der über 60-jährigen am motorisierten Individualverkehr steigt. Ihr Mobilitätsverhalten verdient deshalb besondere Berücksichtigung bei der Analyse und Prognose von
Freizeitverkehr. Aus interaktionistischer Perspektive wird die Entstehung und Form des Freizeitverkehrs auf den Einfluss von Personenmerkmalen, auf aktuelle situative Gegebenheiten
sowie auf allgemeine Rahmenbedingungen und die Verfügbarkeit von verkehrsbezogenen
Wahlmöglichkeiten zurückgeführt. Es werden das aktuelle Mobilitätsverhalten älterer Deutscher und die Veränderung ihrer Mobilitätsgewohnheiten in den letzten 10 Jahren beschrieben. Weiterführend wird auf Aspekte sozial motivierter Freizeitmobilität eingegangen. Das
Projekt FRAME (Freizeitmobilität älterer Menschen) unter der Leitung des Zentrums für
Evaluation und Methoden der Universität Bonn (ZEM) geht der Frage nach, wie das aktuelle
Mobilitätsverhalten älterer Menschen in Verbindung mit einer breiten Palette an außerhäuslichen Freizeitaktivitäten aussieht, durch welche Faktoren die zugrunde liegenden Mobilitätsentscheidungen beeinflusst werden und mit welchen Problemen sich Senior(innen) bei der
Realisation ihrer Freizeitwünsche konfrontiert sehen. Die Grundlage für entsprechende Analysen bietet eine repräsentative Haushaltsbefragung bei 4500 Menschen ab 60 Jahren. Es
werden insgesamt 20 verschiedene Freizeitaktivitäten zur Einschätzung angeboten, etwa hinsichtlich der Häufung ihres Ausübens innerhalb der letzten 12 Monate, des präferierten Zielortes und des benutzten Verkehrsmittels. Die Ergebnisse dieser Befragung werden im Herbst
2002 vorliegen. (ICF)
[160-L] Schatz, Christof; Merz, Joachim; Kortmann, Klaus:
Künftige Alterseinkommen: eine Mikrosimulationsstudie zur Entwicklung der Renten und
Altersvorsorge in Deutschland (AVID '96), in: Schmollers Jahrbuch : Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Jg. 122/2002, H. 2, S. 227-260 (Standort: UuStB Köln(38)FHM Haa108; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Studie 'Altersvorsorge in Deutschland 1996 (AVID '96)' beschreibt die zukünftige
Alterseinkommenssituation von 40- bis unter 60-jährigen deutschen Versicherten (bezogen
auf das Jahr 1996) der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) und - unabhängig von Alter
und Nationalität - ihren Ehepartner/innen. Ausgangsdaten sind erstens die Daten einer repräsentativen Befragung und zweitens Zeitverlaufsdaten aus Rentenversicherungskonten der
GRV. Die Erwerbsbiographien dieser Personen wurden mittels eines Mikrosimulationsmodells bis zum jeweiligen 65. Lebensjahr fortgeschrieben. Die Mikrosimulation beruht auf
mehreren mikroökonometrischen Teilmodellen, deren Parameter mit den Daten über den
Zeitraum 1992 bis 1996 geschätzt wurden. Auf der Basis der fortgeschriebenen Biographiedaten wurden die Brutto-Alterseinkommen der Probanden aus sieben verschiedenen Alterssicherungssystemen berechnet. In einem weiteren Schritt wurden daraus mittels eines Einkommensteuer- und Sozialversicherungsbeitragsmodells die Netto-Alterseinkommen auf der Personen- und Ehepartnerebene abgeleitet. Einige Ergebnisse zur Beteiligung und zur projizierten Höhe der Einkommen aus den verschiedenen Alterssicherungssystemen, zur Erwerbsbeteiligung von Frauen und zur Abhängigkeit der projizierten Alterseinkommen von der Zahl
der Kinder werden hier vorgestellt." (Autorenreferat)
[161-F] Schaufler, Birgit, Dr. (Bearbeitung); Macha, Hildegard, Prof.Dr. (Betreuung):
Bedingungen, Strategien und Konsequenzen biographischer Prospektion. Untersucht am
Beispiel der Erwartungen und Entwürfe des Alter(n)s im mittleren Lebensalter
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
101
INHALT: Die Studie befasst sich damit, wie Erwachsene im mittleren Lebensalter auf die Zukunft blicken und wie sie ihre Zukunft als alter Mensch sehen. Das zentrale Interesse gilt dabei der Art und Weise, wie zukunftsgerichtetes Denken, Fühlen und Handeln an vergangenes
und gegenwärtiges Leben biographisch rückgebunden wird und der Frage nach der Bedeutung von Erwartungen und Entwürfen für die Lebenserzählung des Subjekts. Der Studie liegen folgende Erkenntnisinteressen zugrunde: Das theoretische Erkenntnisinteresse zielt auf
die Frage nach den Modi biographischer Prospektion und der lebensgeschichtlichen Rückbindung und Rückkoppelung zukunftsbezogener Erwartungen und Entwürfe (Prospektionsbedingungen, -strategien und -konsequenzen). Das praktische Erkenntnisinteresse zielt auf die
Frage nach möglichen Ansatzpunkten für biographieorientierte Bildungsarbeit im mittleren
Erwachsenenalter, die prospektive biographische Kompetenz fördert und der Vorbereitung
auf das Alter(n) dient. Ziel der Studie ist es, Modi biographischer Prospektion zu identifizieren und zu konturieren und ihre narrativen Strukturen zu rekonstruieren.
METHODE: Die subjektiven Perspektiven auf Zukunft und Alter können durch die Anwendung
rekonstruktiver Verfahren theoriegeleitet und systematisch erfasst werden. Um möglichst
kontrastreiche Formen der Prospektion untersuchen zu können, wird das Feld vor der qualitativen Analyse durch eine quantitative Erhebung vorstrukturiert. Die Datenerhebung und auswertung erfolgt somit über eine zweiphasige Between-method-Triangulation. Es werden
Verfahren der quantitativen Lebensverlaufsforschung und der qualitativen Biographieforschung trianguliert. Mittels einer standardisierten schriftlichen Befragung werden zunächst
Sozialdaten und persönliche Zukunftsorientierung erhoben und in einem ersten Durchgang
ausgewertet. In einer zweiten Phase wird eine Teilpopulation aus dieser Stichprobe nach den
Prinzipien des theoretischen Sampling der Grounded Theory ausgewählt und in einem problemzentrierten Interview zu konkreten Zukunftserwartungen und -entwürfen befragt, wobei
der Einbettung der Prospektionen in biographische Narrationen Raum gegeben wird. Die
Auswertung und Interpretation der Daten erfolgt in einem theoriegenerierenden Prozess und
mündet in eine empirisch begründete Typenbildung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Personen im
mittleren Lebensalter -45 bis 55 Jahre-; Auswahlverfahren: Kontrast). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 25; Sampling aus der vorangegangenen Befragung; Auswahlverfahren: Kontrast). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Eigenprojekt; gefördert; Habilitation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hochschul- und Wissenschaftsprogramm "Chancengleichheit für
Frauen in Forschung und Lehre"
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0821-5985560, e-mail: [email protected])
[162-L] Schlag, Bernhard; Megel, Katrin (Hrsg.):
Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter, (Schriftenreihe des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 230), (Zukunftstagung "Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter", 2001, Dresden), Stuttgart: Kohlhammer 2002, 361 S., ISBN: 3-17017990-X (Standort: UuStB Köln(38)-30A1391)
INHALT: "Wie kann sichere Mobilität und hierüber soziale Teilhabe im Alter gewährleistet werden? Welches Lebens- und Wohnumfeld erfordert spezifische Mobilitätsangebote und wie
102
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
können diese im Sinne älterer Menschen gestaltet werden? Wie bewältigen die Älteren selbst
die Anforderungen und wie können ihre Erfahrungen besser genutzt werden? Am 10. und 11.
Juli 2001 veranstaltete der Lehrstuhl für Verkehrspsychologie an der Technischen Universität
Dresden mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in der Dresdner Dreikönigskirche eine Zukunftstagung zum Thema 'Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter'. Nach Einleitung und Tagungseröffnung durch Prof.
Kurt Biedenkopf und Prof. Bernhard Schlag wurden die Themen Mobilität - Lebensumwelt Partizipation älterer Menschen in insgesamt 21 Referaten und fünf Arbeitsgruppen differenziert behandelt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Günter Kroj: Mobilität älterer Menschen
in einem zukünftigen Verkehrssystem (31-47); Hans-Werner Wahl: Lebensumwelten im Alter (48-63); Ursula M. Staudinger & Ines Schindler: Produktivität und gesellschaftliche Partizipation im Alter (64-86); Klaus Friedrich: Migrationen im Alter (87-96); Frank Oswald:
Wohnbedingungen und Wohnbedürfnisse im Alter (97-115); Antje Flade: Städtisches Umfeld
und Verkehrsmittelnutzung älterer Menschen (116-129); Heidrun Mollenkopf: Die Mobilität
Älterer in städtischen und ländlichen Regionen Ost- und Westdeutschlands (130-146); Arnd
Engeln & Bernhard Schlag: Anbindung: Mobilitätsanforderungen und Präferenzen (147-160);
Hans Josef Küting & Karen Krüger: Zukünftige Automobilität älterer Menschen (161-172);
Maria Limbourg & Karl Reiter: Unfälle und Sicherheit älterer Menschen (173-188); Clemens
Becker: Vermeidung von Stürzen im Alter (189-195); Arbeitsgruppe A. 'Adaptation des Lebensumfeldes': Siedlungsstrukturen, Wohnumfeld und Wohnsituation: Joachim Scheiner &
Christian Holz-Rau: Seniorenfreundliche Siedlungsstrukturen (198-221); Claudia Kaiser: Ruhesitzmigration und wandelnde Ansprüche an das Lebensumfeld (222-239); Arbeitsgruppe B.
'Partizipation ermöglichen': Mobilitätschancen und Anforderungen: Grit Reschnar & Bernhard Schlag: Bewältigungsstrategien älterer Autofahrer (242-257); Katrin Megel: Bus oder
Bahn? Präferenzen älterer Menschen im Regionalverkehr (258-270); Arbeitsgruppe C. 'Einfach zu nutzen': Neue Mobilitätskonzepte für Ältere: Marion Diehr: 'Easy to use' - Erleichterung und Unterstützung Älterer aus Sicht eines PKW-Herstellers (272-280); Hartmut Reinberg-Schüller: Erleichterung und Unterstützung der Mobilität Älterer aus Sicht der öffentlichen Verkehrsunternehmen (281-289); Arbeitsgruppe D. Mobilität in Sicherheit: Amos Cohen: Leistungsanforderungen und Leistungsmöglichkeiten (292-310); Heinz-Jürgen Kaiser:
Weiterbildung und Anspracheformen für ältere Menschen (311-326); Arbeitsgruppe E. 'Alternde Gesellschaft': Wechselseitige Adaptationsprozesse: Ingo Pfafferott & Michael Emsbach: Partizipation und aktivierende Verkehrssicherheitsarbeit (328-343); Ulrike Lubecki &
Elke Jansen: Zukünftig ein altengerechtes Verkehrssystem? (344-355).
[163-L] Scholz, Rembrandt D.; Maier, Heiner:
German unification and the plasticity of mortality at older ages, (MPIDR Working Paper,
2003-031), Rostock 2003, 21 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2003-031.pdf)
INHALT: Die deutsche Wiedervereinigung kann als natürliches Experiment gesehen werden, das
eine Untersuchung von Gesundheitseffekten politischen und wirtschaftlichen Wandels erlaubt. Hier geht es um das Überleben alter Menschen der Geburtsjahrgänge 1895,1900, 1905
und 1910 nach der Wiedervereinigung. Die in diesen Jahren geborenen Menschen waren zum
Zeitpunkt der Wiedervereinigung 1990 zwischen 80 und 95 Jahre alt. Vor der Wiedervereinigung war die Sterblichkeit in diesen Kohorten in Ostdeutschland beträchtlich höher als in
Westdeutschland. Nach der Wiedervereinigung sank die Sterblichkeit im Osten auf Westni-
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
103
veau, vor allem bei Frauen. Dies zeigt, dass sogar sehr alte Ostdeutsche noch von den medizinischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verbesserungen profitieren konnten, die
mit der Wiedervereinigung einher gingen. Damit wird die Auffassung gestützt, dass Sterblichkeit in hohem Alter durchaus beeinflussbar ist und Ereignisse gegen Ende des Lebens
durchaus eine Bedeutung besitzen. (ICEÜbers)
[164-F] Schreiber, Martina, Dipl.-Psych.; Lubecki, Ulrike, Dipl.-Psych.; Käser, Udo; Ruhm, Antje, Dipl.-Psych.; Schüttemeyer, Anke, Dr.; Föbker, Stefanie, Dipl.-Geogr.; Scheiner, Joachim, Dr.;
Kasper, Birgit, Dipl.-Ing.; Ramatschi, Grudrun, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Rudinger, Georg,
Prof.Dr.; Holz-Rau, Christian, Prof.Dr.; Grotz, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung):
Freizeitmobilität älterer Menschen (FRAME) - Bedingungen, Formen und Entscheidungsstrukturen
INHALT: Ziel des Projekts ist die Entwicklung umwelt- und sozialverträglicher sowie wirtschaftlich tragfähiger Mobilitätsangebote für Freizeitaktivitäten älterer Menschen. Eine wichtige
Leitfrage ist, welche Formen von Verkehr von Älteren in ihrer Freizeit wahrgenommen, präferiert und genutzt werden. Welche Gründe stehen der ÖPNV-Nutzung entgegen, welche nutzerspezifischen Angebote fehlen? Das zugrunde liegende Modell des Verkehrshandelns bestimmt die zu erhebenden Daten: realisierte Alltagsmobilität und a-periodische Aktivitäten;
Wahrnehmung und Bewertung raumstruktureller Rahmenbedingungen (v.a. Mobilitätsangebote); individuelle soziodemographische Rahmenbedingungen; Gründe für die NichtDurchführung von Aktivitäten und Nicht-Nutzung von Verkehrsangeboten (Mobilitätswiderstände, nicht präsente Alternativen). Im Projekt werden Vorschläge zur Problemlösung erarbeitet, die unter Berücksichtigung gesamtgesellschaftlicher Ansprüche (Nachhaltigkeit) den
differenzierten Bedürfnissen älterer Menschen nach Freizeitmobilität gerecht werden sollen.
Zugunsten einer praxisnahen, umsetzungsorientierten Vorgehensweise wird in die Problemlösungsansätze neben der Perspektive der (potenziellen) Nutzer auch die Sicht der Anbieter von
Freizeiteinrichtungen und der Verkehrsanbieter einbezogen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bonn, Eifel
METHODE: Kombination: standardisierte Befragung, Strukturanalysen, Akteursanalysen, Leitfadeninterviews mit Experten und Bevölkerung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview
(Stichprobe: ca. 30). Expertengespräch (Stichprobe: 33). Workshop. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 4.500; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Scheiner, J.: Reisen älterer Menschen: empirische Befunde und
Handlungsstrategien. in: Flade, Antje; Limbourg, Maria; Schlag, Bernhard (Hrsg.): Mobilität
älterer Menschen. Opladen 2001, S. 183-198.+++Holz-Rau, C.: Alte Menschen, Raum und
Verkehr. in: Flade, Antje; Limbourg, Maria; Schlag, Bernhard (Hrsg.): Mobilität älterer Menschen. Opladen 2001, S. 141-154.+++Scheiner, J.: Freizeitmobilität älterer Menschen - Bedingungen, Formen und Entscheidungsstrukturen. in: Gather, Matthias; Kagermeier, Andreas
(Hrsg.): Freizeitverkehr: Hintergründe, Probleme, Perspektiven. Studien zur Mobilitäts- und
Verkehrsforschung, 1. Mannheim 2002, S. 63-86.+++Kasper, B.; Scheiner, J.: Leisure mobility and mobility problems of elderly people in urban, suburban and rural environment. Preliminary results from the research project FRAME. in: ERSA 2002 - 42nd congress of the European Regional Science Association 'From Industry to Advanced Servies - Perspectives of
European Metropolitan Regions'. Dortmund, Aug., 27th to 31st, 2002. Congress CD-Rom.
104
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
+++Kasper, B.; Lubecki, U.: Freizeitmobilität älterer Menschen. in: Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Hrsg.): Tagungsband des 3. Aachener Kolloquiums "Mobilität und
Stadt" (AMUS) - Freizeitverkehr in Stadt und Region. Schriftenreihe Stadt und Region, H.
73. Aachen 2002, S. 91-107.+++Scheiner, J.; Holz-Rau, C.: Seniorenfreundliche Siedlungsstrukturen. in: Schlag, B.; Megel, K. (Hrsg.): Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im
Alter. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 230.
Stuttgart 2002, S. 198-221.+++Föbker, S.; Schüttemeyer, A.; Rauprich, D.: Freizeitmobilität
älterer Menschen im urbanen suburbanen und ländlichen Raum. Erste empirische Ergebnisse
des Forschungsprojektes FRAME. Bonner Beiträge zur Geographie, H. 18. 2003.+++Föbker,
S.; Grotz, R.: Leisure-related mobility of elderly people: ways to sustainability. in: ERSA
2003 - 43rd congress of the European Regional Science Association. Jyväskylä, Finland,
Aug. 27th to 30th, 2003. Congress CD-Rom.+++Holz-Rau, C.; Kasper, B.; Scheiner, J.:
"Freizeit im (Un-)Ruhestand. Eine Untersuchung der Freizeitmobilität älterer Menschen. in:
Der Rektor der Universität Dortmund (Hrsg.): UniReport - Forschungsberichte der Universität Dortmund, H. 36. Dortmund 2003, S. 30-37.+++Scheiner, J.: Bewertung des ÖPNV durch
ältere Menschen: Wertschätzung und Zufriedenheit - Vergleiche mit anderen Verkehrsmitteln. in: Der Nahverkehr, 21, 2003, 3, S. 18-24.+++Scheiner, J.: Verkehrsmittelnutzung älterer Menschen in der Freizeit: Relevanz von ÖPNV-Angeboten für die Mobilität. in: Der Nahverkehr, 21, 2003, 4, S. 37-42.+++Kasper, B.: "Wenn ich morgens aufstehe, kann ich ja sagen, ich hab Feierabend - als Rentner". Begründungen und Motive der Freizeitmobilität älterer Menschen - Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung. in: Dalkmann, H.; Lanzendorf,
M.; Scheiner, J. (Hrsg.): Verkehrsgenese. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung 5.
Mannheim 2003.+++Lubecki, U. et.al.: Die Freizeitmobilität älterer Menschen. in: Internationales Verkehrswesen (in Vorbereitung). ARBEITSPAPIERE: Kasper, B.; Scheiner, J.: Nahverkehrsplanung für ältere Menschen. Handlungsansätze - Akzeptanz - Hemmnisse. Dortmund: Univ., Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung, Arbeitspapier 5.
2003.+++Kasper, B.; Lubecki, U.: Zu Fuß unterwegs - Mobilität und Freizeit älterer Menschen. Dortmund: Univ., Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung, Arbeitspapier 10.
2003.
ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 09 Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und
Verkehrsplanung (44221 Dortmund); Zentrum für Evaluation und Methoden -ZEM- an der
Universität (Römerstr. 164, 53117 Bonn); Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Geographisches Institut Bereich 4 Stadt- und Regionalforschung (Meckenheimer Allee 166,
53115 Bonn)
KONTAKT: Schreiber, Martina (Tel. 0228-73-4139, e-mail: [email protected]); Kasper, Birgit (Tel. 0231-755-4815, e-mail: [email protected]); Föbker, Stefanie (Tel. 0228-73-2096, e-mail: [email protected])
[165-L] Schroeter, Klaus R.:
Soziologie des Alterns: eine Standortbestimmung aus der Theorieperspektive, in: Barbara
Orth, Thomas Schwietring, Johannes Weiß (Hrsg.): Soziologische Forschung : Stand und Perspektiven ; ein Handbuch, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 49-65, ISBN: 3-8100-4003-7
INHALT: Der Autor stellt in seinem Überblick über den Stand der theoretischen Alterssoziologie
fest, dass sich mit dem weitläufigen Begriff des Alterns kein "abgrenzbares Handlungsfeld
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
105
verbindet, für das spezifische Strukturen, normative Erwartungen, institutionelle Muster und
Interaktionsbeziehungen konstitutiv sind" (Kelle).Um die multiplen Sozialfigurationen des
Alterns weitgehend transparent zu machen und theoretisch aufzulösen, bedarf es verschiedener "Theorieheuristiken", mit deren Hilfe die wechselseitigen Durchdringungen der verschiedenen Ebenen und Ordnungen des Alterns approximativ zu erschließen wären. Das Alter ist
demnach eine soziale Konstruktion mit vielschichtigen und zum Teil divergierenden Zusammenhängen und wird auf verschiedenen Ebenen (Interaktions-, Organisations- und Gesellschaftsebene) wahrgenommen und gedeutet. Eine Soziologie des Alterns sollte die Vergesellschaftung des Alterns nach Meinung des Autors in den Mittelpunkt stellen. Als "BindestrichSoziologie" muss sie ihren speziellen Untersuchungsgegenstand mit dem ihr zur Verfügung
stehenden Instrumentarium aus der allgemeinen Soziologie empirisch erfassen und theoretisch-analytisch erklären. Dieses prekäre Spannungsverhältnis zwischen allgemeiner und angewandter Soziologie erfordert wiederum einen theoretischen Begriffsrahmen, den die spezielle Soziologie nur aus der allgemeinen Soziologie entnehmen kann oder aber selbst entfalten und damit rückwirkend in die allgemeine Soziologie einbinden muss. (ICI2)
[166-F] Schwenk, Gertrud, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Kral, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):
"Senioren für die Umwelt"
INHALT: Seniorinnen und Senioren sollen in der Umweltbildungsarbeit nicht nur als eine in ihrer
Bedeutung zunehmende Zielgruppe verstanden werden, sondern zudem als kompetente und
erfahrene Moderatoren und als aktive Partner erkannt und geschätzt werden. Ziele: Das Interesse und die aktive Teilhabe von nachberuflich Engagierten an der Umweltbildungsarbeit
wecken und unterstützen; Wissens- und Erfahrungspotenziale der älteren Generation erfassen
und nutzbar machen; den generationsübergreifenden Dialog im Umweltbildungsbereich fördern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Erhebungen über qualitative Interviews DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 34; bayerische Umweltstationen;
Auswahlverfahren: freiwillige Teilnahme). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kral, G.; Schwenk, G.: Senioren für die Um-Welt. Ein Projekt, Bürgerinnen und Bürger zum freiwilligen Engagement zu
motivieren. Zwischenbericht. Benediktbeuren, Juli 2003.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. Benediktbeuern (DonBosco-Str. 1, 83671 Benediktbeuern)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 08857-88-532, Fax. 08857-88-599, e-mail: [email protected])
[167-L] Seitz, M.:
Langes Leben - Wunsch und Grenzen: Altern in Würde und Sinn?, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg.
36/2003, H. 2, S. 104-109
INHALT: "Im Handbuch 'Gerontologie' (Hg. W.D. Oswald u.a. 1991 -2-) folgt auf den Artikel
'Langlebigkeit' der Artikel 'Lebenszufriedenheit' - aus alphabetischen Gründen. Diese Abfol-
106
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2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
ge hat jedoch tiefere Bedeutung und weist auf einen nicht zu vernachlässigenden Zusammenhang hin. 'Unser Leben währt siebzig Jahre und wenn's hoch kommt ...'. Lang und gut zu leben ist ein tief im Menschen veranlagter Wunsch. Medizin und verbesserte moderne Lebensbedingungen haben ihn für viele erfüllt. Aber was zweifellos einen Wert darstellt und bis vor
kurzem als Erfolg gefeiert wurde, bietet nun Probleme, persönliche und gesellschaftliche; vor
allem ein verdecktes: Welche und uns wahrscheinlich nicht gefallende weitreichende Entscheidungen, werden andere über uns treffen können, wenn wir alt sind? Ich brauche schon
einen Mantel. Für mich neigt sich die Sonne bereits. Der Wunsch möglichst lang zu leben, ist
immer mit Hoffnung verbunden, mit der Hoffnung, in der verbleibenden Zeit Gutes zu erleben und zu verwirklichen. Ihre Erfüllung wird aber begrenzt durch die Konstantheit der maximalen Lebensmöglichkeit, durch altersbedingte Mehrfachkrankheiten und die dadurch verursachte Lebenskürze. Gleichzeitig verschärfen sich mit zunehmendem Alter existentielle
Grunderfahrungen wie Einzigartigkeit, Einsamkeit und Verstehensgrenze. Was heißt die Alterslebenswelt in Würde und Sinn gestalten? Über Würde wird heute unablässig geredet. Es
könnte sein, dass sie sich deshalb zurückzieht. Man versteht sie als Zuschreibung. Dann kann
sie auch abgeschrieben werden, weil man von Theologie nichts mehr weiß. Diese (wie Religion überhaupt) könnte auch zu einem neuen Verständnis von Lebenssinn verhelfen, d.h. etwas Unverständliches mit einer Deutungsmöglichkeit verbinden. Zur Alterslebenswelt im
Großen gehört auch die im Kleinen und Persönlichen, in der die erinnerte Lebensgeschichte
eine besondere Funktion besitzt." (Autorenreferat)
[168-L] Tesch-Römer, C.; Motel-Klingebiel, A.; Kondratowitz, H.-J. von:
Die Bedeutung der Familie für die Lebensqualität alter Menschen im Gesellschafts- und
Kulturvergleich, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 335-342
INHALT: "Die Bedeutung der Familie für die Lebensqualität im Alter wird unter einer gesellschafts- und kulturvergleichenden Perspektive untersucht. Es werden vier europäische Wohlfahrtsstaaten (Norwegen, Deutschland, Spanien und Israel) betrachtet. Zunächst werden Befunde zu sozialen Beziehungen und sozialer Unterstützung im Alter und anschließend Überlegungen zum Gesellschaftsund Kulturvergleich vorgestellt. Es wird angenommen, dass die
wohlfahrtsstaatliche Infrastruktur mit der Bedeutung der Familie für die Lebensqualität im
Alter interagiert. Diese Hypothese wird in empirischen Analysen für drei der vier ausgewählten Wohlfahrtsstaaten bestätigt. Es zeigt sich, dass die Bedeutung familialer Netzwerke für
die Lebensqualitäten in jenen Wohlfahrtsstaaten, in denen eine Infrastruktur formeller Hilfsund Unterstützungsdienste flächendeckend erst seit kurzem existieren (Deutschland, Israel),
höher ist als in jenen hochentwickelten Wohlfahrtsstaaten mit sehr guter Infrastruktur von
Hilfs- und Unterstützungsdiensten (Norwegen). Die methodischen, theoretischen und sozialpolitischen Implikationen dieses Befundes werden diskutiert." (Autorenreferat)
[169-L] Than, Siegfried:
Struktur und Entwicklung der Rentnerhaushalte, in: Staat und Wirtschaft in Hessen : statistische Mitteilungen, Jg. 58/2003, H. 4, S. 117-120 (Standort: UuStB Köln(38)-MSn00128; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
107
INHALT: "In den letzten 50 Jahren hat die Lebenserwartung eines Neugeborenen um rund 10
Jahre zugenommen. Auch in den kommenden Jahrzehnten wird die Lebenserwartung in
Deutschland weiter steigen, wobei bis zum Jahr 2035 ein Anstieg von rund drei Jahren erwartet wird. Gleichzeitig ging in den letzten 35 Jahren die Zahl der lebend Geborenen in Hessen
von fast 90.000 auf rund 55.000 jährlich zurück, also um zwei Fünftel. Beide Entwicklungen
hatten zur Folge, dass der Anteil der Senioren (60-Jährige und Ältere) deutlich gestiegen ist.
Immer mehr ältere Menschen stehen immer weniger Personen im erwerbsfähigen Alter gegenüber. Während Mitte der Sechzigerjahre zwei Drittel der Bevölkerung im erwerbsfähigen
Alter von 15 bis unter 65 Jahren und erst jeder Achte im Rentenalter (65 Jahre oder mehr)
waren, hat sich der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung im Großen und Ganzen kaum
verändert, aber jetzt steht bereits jeder Sechste im Rentenalter." (Autorenreferat)
[170-F] Titz, Cora, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr. (Leitung):
Selektive Aufmerksamkeit im Alter: Experimente zur Altersspezifität des Negative Priming
und der dabei beteiligten Verarbeitungsprozesse
INHALT: Die Fähigkeit, Aufmerksamkeit selektiv nur auf bestimmte Reize zu richten ist zentral
für zielgerichtetes Verhalten. Diese Fähigkeit soll im höheren Lebensalter dadurch beeinträchtigt sein, dass irrelevante Reize nicht mehr so gut ignoriert werden können (Hasher &
Zacks, 1988). Experimentell wurde diese These häufig mit Hilfe des sog. Negative Priming
Paradigmas untersucht, innerhalb dessen eine Reaktionsverzögerung auf gerade ignorierte
Reize zunächst als Ausdruck einer kognitiven Hemmungsfunktion selektiver Aufmerksamkeit
interpretiert wurde, die zur Unterdrückung und deshalb erschwerten Antwort auf den ignorierten Reiz führt. Ältere Erwachsene sollten aufgrund einer ineffizienten Reizsuppression
keine Reaktionsverzögerung zeigen. Empirische Befunde stehen jedoch teilweise im Gegensatz zu dieser Erwartung und es konnte bislang nicht geklärt werden, unter welchen Bedingungen die am Negative Priming (NP) beteiligten Basisprozesse selektiver Aufmerksamkeit
Altersveränderungen unterliegen. In drei Experimenten soll deshalb an Stichproben von jeweils 48 älteren und jüngeren Erwachsenen analysiert werden, inwieweit veränderte Anforderungen an die Aufmerksamkeitskontrolle infolge einer systematischen Variation der zeitlichen Vorgaben einer NP-Anforderung, der Vorhersehbarkeit der Aufgabenstruktur und eines
tageszeitabhängig veränderten Arousals einen Einfluss auf Altersdifferenzen im NP hat. Diese Studien wurden aufgrund von Befunden geplant, die für ältere Probanden verminderte cerebrale Antwortaktivität der bei Aufmerksamkeitskontrolle involvierten Strukturen nahe legen. Aus diesem Grund ist neben den Daten auf Verhaltensebene die Erfassung cerebraler
Aktivationsverändeurngen bei unterschiedlichen Anforderungen an die Aufmerksamkeitskontrolle im Rahmen einer NP-Aufgabe und deren altersbezogene Veränderungen mit Hilfe einer
funktionellen Magnet-Resonanz-Tomographie-Untersuchung (fMRT) in einem vierten Experiment geplant.
METHODE: Im Projekt wird in einem - vor allem empirisch-phänomenorientierten Vorgehen untersucht, inwieweit sich mit Hilfe des experimentellen Negative Priming Paradigmas eine
Altersspezifität selektiver Aufmerksamkeitsfunktionen im höheren Lebensalter nachweisen
lässt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe:
3x48; jüngere Probanden -Studenten-; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 3x48; ältere
Probanden -Universität des dritten Lebensalters-).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Titz, C.; Behrendt, J.; Hasselhorn, M.: Ist der Negative Priming
Effekt tatsächlich altersinvariant? in: Zeitschrift für Gerontopsychologie und -psychiatrie (ak-
108
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
zeptiert). ARBEITSPAPIERE: Titz, C.; Behrendt, J.; Hasselhorn, M.: Altersspezifität des Negative Priming? Poster auf der 16. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der
Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Mainz. 2003.
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für
Psychologie Abt. 4 Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie (Goßlerstr. 14,
37073 Göttingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-39-9288, e-mail: [email protected])
[171-F] Vollmann, Wilhelm, Dr.rer.pol. (Bearbeitung):
Ältere Menschen und moderne Online-Kommunikation - das Projekt SeniorWeb
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Abt. Methodenlehre und Diagnostik -MLD- (Römerstr. 164, 53117 Bonn)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0228-73-4141, e-mail: [email protected])
[172-F] Weidekamp-Maicher, Manuela (Bearbeitung); Naegele, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):
Lebensqualität im Alter und ihre wirtschaftlichen Implikationen
INHALT: Vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die der demographische Wandel an alle
relevanten gesellschaftlichen Handlungsebenen stellt, gewinnen Bemühungen zur Erhaltung
und Verbesserung von Lebensqualität an Bedeutung. Die Frage nach einem "guten Leben"
stellt sich dabei in zweifacher Weise: Einerseits aus der Perspektive einer bereits heute durch
Hochaltrigkeit geprägten Gesellschaft, andererseits aus der Perspektive der immer größer
werdenden Gruppe älterer Menschen, für die Lebensqualität zum zentralen Bedürfnis - auch
im hohen Alter - wird. Will man sich dem Thema "Lebensqualität" aus der Perspektive des
Alters nähern, muss die zunehmende Pluralisierung der Altersphase berücksichtigt werden.
Einer Verankerung im Konzept der Lebensqualität bedarf deshalb der innerhalb der Gerontologie weitgehend bestehende Konsens bezüglich der Differenzierung zwischen dem "dritten"
und dem "vierten Lebensalter". Ergebnisse gerontologischer Studien verweisen vor allem auf
die Besonderheiten des fortgeschrittenen Alters und die hieraus erwachsende Notwendigkeit,
Lebensqualität bei Hochaltrigkeit anhand eigener Dimensionen sowie anderer Bewertungskriterien zu erfassen. Das Konzept der Lebensqualität bedarf somit einer Anpassung an das
"doppelte" Alter. Die hier vorgestellte Arbeit soll dazu beitragen, den differenzierten Ansatz
zur Sicherung einer möglichst hohen Lebensqualität in beiden Altersphasen systematischer
herauszuarbeiten. Sie versteht sich einerseits als Beitrag zur Weiterentwicklung des Lebensqualitätskonzeptes im Alter, andererseits stellt sie einen Versuch dar, neue Zugangswege für
Forschung sowie praktisches Handeln auf dem genannten Themengebiet aufzuzeigen. Aufgegriffen werden sollen vor allem Impulse, welche die Erhöhung von Lebensqualität im Alter
mit neuen Chancen für wirtschaftliche Entwicklung assoziieren. Als zugrundeliegende These
gilt, dass Steigerung von Lebensqualität im Alter mit einem potentiellen Wachstum in denjenigen Branchen einhergeht, die entsprechende Dienstleistungen und Produkte für Ältere zur
Verfügung stellen. Um den Herausforderungen des demographischen Wandels adäquat be-
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
109
gegnen zu können, bedarf es jedoch innovativer Ansätze der Wirtschaftsförderung sowie der
Entwicklung eines neuen wirtschaftspolitischen Bewusstseins. Angestrebt werden soll daher
eine Öffnung des Konzeptes der Lebensqualität für wirtschaftliches Handeln. Dabei wird auf
Querverbindungen zu den Feldern, in denen eine Steigerung von Lebensqualität im Alter mit
wirtschaftlichem Wachstum einhergeht, besonders hinzuweisen sein. Die Bedürfnislage Älterer soll in ihrer spezifischen "Passung" zu den Leistungen "lebensqualitätsnaher" Branchen
und Dienstleistungen untersucht werden. Zu reflektieren wäre ebenfalls der wirtschaftspolitische Rahmen, bestehende Konzepte der Wirtschaftsförderung sowie, neben den Beiträgen zur
Lebensqualitätssicherung, die Sicherung von Produkt- und Dienstleistungsqualität. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Dortmund
METHODE: Als methodisches Vorgehen werden eine Literaturrecherche und -analyse vorgeschlagen. Vorhandene Ansätze und Konzepte der Lebensqualität sollen miteinander verglichen und in ihrem Nutzen für die Ableitung wirtschaftlicher Handlungskonzepte untersucht
werden. Gleichzeitig soll es um konkrete Ansatzpunkte für die Praxis gehen. Als reales Beispiel soll die Stadt Dortmund dienen. Einer Analyse sollen dabei anhand von Experteninterviews die vorhandenen Konzepte der Wirtschaftsförderung unterzogen werden, insbesondere
in ihrem Anspruch, den demographisch bedingten Veränderungen auf kommunaler Ebene zu
begegnen. Die aktuelle Diskussion um die Vorbereitung der Städte auf den demographischen
Wandel fokussiert vornehmlich auf die Ebene kommunaler Verwaltungen. Für diese werden
Fragen der objektiven und subjektiven Lebensqualität ihrer Bürger zunehmend wichtiger,
weil sie zu den entscheidenden Kriterien eines Verbleibs im Wohngebiet zählen. Anhand von
halbstandardisierten Experteninterviews soll ebenfalls der Frage nachgegangen werden, was
Anbieter von Leistungen für Ältere an der Verwirklichung ihrer Konzepte hindert, wie Erkenntnisse über die Zielgruppe Älterer in der Region generiert und umgesetzt werden.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER:
Stiftung der Stadtsparkasse Dortmund zum Wohle älterer Menschen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-17, Fax: 0231-728488-55, e-mail:
[email protected])
[173-F] Welz, Sabine, Dipl.-Psych.; Utzeri, Stefania, Dipl.-Psych.; Dolfen, Andrea, Dipl.-Psych.;
Haug, Monika; Schlecht, Cathrine; Samson, Kirsten von (Bearbeitung); Hautzinger, Martin,
Prof.Dr. (Leitung):
Zur kurz- und längerfristigen Wirksamkeit psychologischer Interventionen bei Depressionen
und leichten kognitiven Beeinträchtigungen im Alter (Studie 2 im Rahmen des Gesamtprojektes "Depression im Alter 'DIA'")
INHALT: Generelles Ziel des Vorhabens ist die vergleichende Wirkprüfung verschiedener psychologischer Interventionen bei depressiven Störungen im höheren Lebensalter. Damit soll
ein (national wie international) innovativer Beitrag zur Entwicklung psychologischer Behandlungen bei einer bislang unterversorgten, kaum bzw. methodisch unzureichend beforschten,
gesellschaftlich immer größer werdenden Zielgruppe geleistet werden. Die kontrollierte, prospektive, randomisierte Studie wird als dreifaktorelles Design mit dem Faktor "Interventionsart" (Kognitive Verhaltenstherapie vs. Unspezifische Intervention jeweils über 4 Monate),
dem Faktor "Interventionssetting" (Gruppe vs. Einzel) und dem Faktor "Zeit" (prä, post, Ka-
110
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
tamnese) realisiert. Die Merkmale "parallele antidepressive Medikation", "Schwere der Depression" sowie "kognitive Beeinträchtigungen" werden als Kovarianten berücksichtigt. Weitere erfasste Variablen für den Erkrankungs- und Behandlungsverlauf sind Geschlecht, psychiatrische (depressive) Vorgeschichte, soziales Netz, Lebensalter, chronische körperliche
Funktionsstörungen (Komorbidität). Die Hauptzielgröße stellt die Reduktion depressiver
Symptomatik gemessen mit einer altersspezifischen Selbst- und Fremdurteil dar. Ergänzend
werden Erhebungen (objektive Tests und Verhaltensbeobachtungen) auf der Kognitions-, der
Verhaltens- und der Alltagsfunktionsebene sowie ärztliche Untersuchungen durchgeführt.
Erwartet wird, dass die spezfische, kognitive Verhaltenstherapie sowohl hinsichtlich der Reduktion der depressiven als auch der kognitiven Symptomatik der unspezifischen, unterstützenden Intervention kurz- und längerfristig überlegen ist. Das Gruppensetting erbringt vor allem bei den wenig kognitiv beeinträchtigten Patienten längerfristig bessere Effekte. Die parallele antidepressive Medikation (im Sinne einer Kombinationstherapie) verbessert zusätzlich
die Effekte der Kognitiven Verhaltenstherapie. (S. auch http://www.uni-tuebingen.de/
uni/sii/abtkpps/Dia.htm ).
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Experiment; Psychologischer Test (Stichprobe: 100). Beobachtung, nicht teilnehmend. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hautzinger, M.: Depression im Alter. Weinheim: Beltz/ PVU
2001.+++Hautzinger, M.; Welz, S.; Utzeri, S.: Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen im Alter. Eine kontrollierte, randomisierte Studie. in: Zeitschrift für Gerontopsychiatrie
und Gerontopsychotherapie 2004 (in Fertigstellung).
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,
Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21,
72072 Tübingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-29-77301, Fax. 07071-360205, e-mail:
[email protected])
[174-F] Willert, Michaela, Dipl.-Soz.; Turico, Sandro, Dr.; Vroom, Bert de, Dr.; Bonoli, Giuliano,
Dr.; Benio, Marek, Dr.; Smith, David, Dr. (Bearbeitung); Riedmüller, Barbara, Prof.Dr.; Meyer,
Traute, Ph.D.; Bridgen, Paul (Leitung):
Private pensions and social inclusion in Europe: a study of Germany, Italy, The Netherlands,
Poland, Switzerland and The United Kingdom
INHALT: Ziele: Analyse der Auswirkungen der Einführung von Systemen der betrieblichen und
privaten Altersvorsorge auf Personen im unterdurchschnittlichen Einkommensbereich; Ermittlung von best practice, Formulierung von Politikempfehlungen auf nationaler und europäischer Ebene. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Italien, Niederlande, Großbritannien, Schweiz, Polen
METHODE: Ausgehend von theoretisch definierten und empirisch validierten RisikoBiographien werden politische und privatwirtschaftliche Rahmenbedingungen privater Alterssicherung komparatistisch untersucht. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Europäische Union
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter
111
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-SuhrInstitut für Politikwissenschaft WE 1 Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Lehrstuhl für
Sozialpolitik, Frauenforschung Prof.Dr. Riedmüller (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)
KONTAKT: Willert, Michaela (Tel. 030-83853316, e-mail: [email protected])
[175-L] Winqvist, Karin:
Frauen und Männer nach dem Eintritt in den Ruhestand, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung
und soziale Bedingungen, 21), Luxembourg 2002, 7 S. (Graue Literatur; URL:
http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public/datashop/printproduct/DE?catalogue=Eurostat&product=KS-NK-02-021-__-N-DE&mode=download)
INHALT: "Der neuesten Bevölkerungsstatistik zufolge sind etwa 16 Prozent der in der Europäischen Union lebenden Personen 65 Jahre und älter, wobei das Alter von 65 Jahren in den
meisten Mitgliedstaaten der EU das offizielle Alter für den Eintritt in den Ruhestand ist. Darunter sind nahezu 60 Prozent Frauen, die in der Altersgruppe 75-84 Jahre einen Anteil von 63
Prozent, und in der Altersgruppe der über 85-Jährigen einen Anteil von 72 Prozent erreichen.
Dies wirkt sich zwangsläufig auf die häuslichen Bedingungen älterer Frauen gegenüber denen
der Männer und potenziell auch auf ihr relatives Einkommen aus. Hier soll geprüft werden, in
welchen Haushaltstypen Frauen und Männer ab 65 Jahren in verschiedenen Teilen der Europäischen Union leben, wie viele unter ihnen noch berufstätig sind, in welcher finanziellen Lage sich die Personen in dieser Altersgruppe befinden und wie groß das Risiko ist, dass sie in
die Armut abgleiten. Zu diesem Zweck werden drei verschiedene, jedoch einander ergänzende Datenquellen herangezogen, und zwar das Haushaltspanel der Europäischen Gemeinschaft, die Arbeitskräfteerhebung der EU, und die Bevölkerungsstatistik." (Autorenreferat)
[176-L] Zimprich, Daniel:
Kognitive Entwicklung im Alter: die Bedeutung der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und sensorischer Funktionen für den kognitiven Alterungsprozess, (Schriften zur
Entwicklungspsychologie, Bd. 2), Hamburg: Kovac 2002, IV, 294 S., ISBN: 3-8300-0804-X
(Standort: ULB Düsseldorf(61)-erz-e238z76)
INHALT: Eine empirische Generalisierung der gerontologischen Forschung besagt, dass Ältere in
zahlreichen kognitiven Tests im Durchschnitt schlechtere Leistungen zeigen als Jüngere. Diese "bewährte" empirische Generalisierung problematisiert die vorliegende Dissertation in
Form einer (invarianten) Forschungsfrage: Welche Ursachen oder Gründe hat der in schlechteren Testleistungen Älterer zum Ausdruck kommende kognitive Alternsprozess? Zielsetzung
des Autors ist es insgesamt, vor dem Hintergrund des Forschungsstandes der Gerontologie zu
untersuchen, wie generell oder spezifisch kognitive Alternsveränderungen sind. In der Darstellung verschiedener monokausaler Theorien kognitiven Alterns wird gezeigt, dass sich aus
ihnen vergleichbare Hypothesen ableiten lassen und dass sie als Spezialfälle eines allgemeinen Erklärungsschemas kognitiven Alterns im Sinne genereller kognitiver Alternsveränderungen aufzufassen sind. Anhand der Untersuchung von kognitiven Alternsveränderungen in
zwei gerontologischen Längsschnittstudien werden empirisch die generellen Anteile von
Leistungsveränderungen in kognitiven Fähigkeiten ermittelt, um dann zu prüfen, ob sich diese
Zusammenhänge durch Veränderungen in bestimmten Erklärungsvariablen klären lassen.
(ICA2)
112
2.3
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
[177-F] Blass, Kerstin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hielscher, Volker, Dipl.-Soz.Wiss. (Leitung):
Reduzierung der Arbeitsbelastung in der Altenpflege durch Fehlermanagementsysteme
INHALT: Die Altenpflege ist seit den letzten Jahren wiederholt Gegenstand der öffentlichen
Diskussion. Die Berichterstattung aus einer Reihe von Pflegeheimen hat eine intensive Debatte über die Pflegequalität angestoßen. Zudem wird die Finanzierbarkeit einer professionellen
Altenpflege zunehmend problematisiert. Allerdings können erst in der jüngeren Zeit die Pflegenden und die Bedingungen, unter denen sie arbeiten, ein wachsendes Interesse beanspruchen. Nicht allein körperliche Beschwerden wie Rückenleiden, sondern insbesondere psychischer Stress, psychosomatische Beschwerden und Burnout-Syndrome sind ausgeprägte Folgen der Arbeitsbelastungen in pflegenden Berufen: So leben in der Regel die Bewohnerinnen
und Bewohner bis zu ihrem Tode im Pflegheim. Daraus resultieren häufig Belastungs- und
Konfliktsituationen im Umgang mit individuellen Lebensgewohnheiten, mit emotionaler Instabilität sowie mit Sterben und Tod. Neben diesen generellen Anforderungen ist die Arbeit
in der Altenpflege in den letzten Jahren durch einen Wandel geprägt: Veränderte Bewohnerstruktur, Arbeitsverdichtung und wachsende Auflagen hinsichtlich der Pflegequalität stellen
unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Anforderungen an die Beschäftigten. Dieser
Entwicklung steht ein enger Kosten- und Personalrahmen gegenüber. Ferner gibt es viele
Hinweise darauf, dass in der alltäglichen Arbeit der Pflegenden die Probleme an den Schnittstellen immer wieder zu Stress und psychischen Belastungssituationen führen: Das betrifft die
Kooperation zwischen den verschiedenen Arbeitsschichten, zwischen Pflegebereich und den
internen Funktionsbereichen, zwischen Pflegeeinrichtung und externen Leistungsanbietern
und ganz besonders zwischen Pflegenden und den Pflegebedürftigen bzw. ihren Angehörigen
- also den "Kunden". Im Rahmen des Projektvorhabens sollen in zwei Einrichtungen der stationären Altenpflege psychische Belastungsmomente identifiziert und modellhaft Maßnahmen zum Abbau der Belastungen entwickelt, umgesetzt und evaluiert werden. Das Projektvorhaben ist als ein beteiligungsorientiertes Gestaltungsprojekt angelegt, das heißt, in den
einzelnen Schritten von der Situationsanalyse bis zur Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsqualität wirken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv mit. Diese
Maßnahmen können je nach den Gegebenheiten in den Einrichtungen sehr verschieden ausgestaltet sein. Unter Umständen können sie Bausteine darstellen im Sinne von Beschwerdeund Fehlermanagementsystemen, die an den oben genannten Schnittstellen angreifen und
zugleich eine entlastende Wirkung für die Beschäftigten haben: Reibungsverluste, Fehlerquellen, Beschwerden und Defizite in den Einrichtungen können freier angesprochen und systematisch analysiert werden; es wird Handlungssicherheit im Umgang mit Fehlern und Beschwerden hergestellt und schließlich kann über eine Verbesserung der Prozessqualität in der
Einrichtung sowohl die Kunden- als auch die Arbeitszufriedenheit erhöht und in der Konsequenz die Arbeitsbelastung reduziert werden.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview
(Stichprobe: ca. 25; Beschäftigte. Stichprobe: ca. 20; Experten). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: ca. 80; Beschäftigte).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117
Saarbrücken)
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
113
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0681-954-2432)
[178-L] Dibelius, Olivia; Arndt, Marianne (Hrsg.):
Pflegemanagement zwischen Ethik und Ökonomie: eine europäische Perspektive, Hannover:
Schlüter 2003, 122 S., ISBN: 3-87706-709-3 (Standort: SUB Bremen(46)-A-MED-485.2-207)
INHALT: "Ist der Gegensatz zwischen Ökonomie und Ethik wirklich unüberbrückbar oder können Pflegende diesen vermeintlichen Graben durch ein 'neues' ethisches und ökonomisches
Bewusstsein und Handeln überwinden? In diesem Sammelband finden sich Beiträge zum
Pflegemanagement, geschrieben von europäischen Pflegewissenschaftlerinnen. Immer steht
dabei das pflegerische Denken und Handeln auf der Grundlage der Ethik im Vordergrund.
Dabei können Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen und Kulturen der Pflege wegweisend sein. Die Beiträge dieses Buches möchten zur Diskussion und zum Nachdenken anregen: Wie können Pflegemanager und -kräfte die Zerreißprobe zwischen den Bedürfnissen der
Patientinnen und Bewohnerinnen, dem eigenen Berufsethos, den fachlichen Standards und
den finanziellen Ressourcen bestehen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marianne Arndt:
Theoretische Argumentationslinien in der Ethik. Eine Einführung (13-22); Olivia Dibelius:
Altersrationierung: Gerechtigkeit und Fairness im Gesundheitswesen? Eine Studie zum ethischen Führungshandeln von Pflegemanager/innen in der stationären und teilstationären Altenpflege (23-36); Nicola Bauer, Siegfried Fauser, Stefanie Kämper, Erik Schwarz, Daniela
Sulmann, Annette Röhrbein: 'Management-by-heartbeat mache ich hier nicht!' Ethisches
Handeln im Pflegemanagement. Eine qualitative Untersuchung (37-51); Marie-Beatrice Omer-Decugis: Ethische Problemlagen in französischen Altenpflegeeinrichtungen. Eine qualitative Studie (52-62); Marianne Arndt: Mit knappen Ressourcen (über)leben. Verteilungsgerechtigkeit und Pflege. Perspektiven im britischen Gesundheitswesen (63-81); Dawn Dowding: Entscheidungsfindung in der pflegerischen Praxis (82-94); Chris Gastmans: Der soziale,
interprofessionelle und institutionelle Kontext der Pflegepraxis: Hemmender Widerstand oder
Beschleunigungskraft? (95-113).
[179-L] Driesch, G.; Heuft, G.:
Ressourcenallokation und Verteilungsgerechtigkeit in der medizinischen Versorgung Alternder, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für
Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 4, S. 361-368
INHALT: "Mittels einer Literaturrecherche werden die wichtigsten Argumentationslinien der
aktuellen Allokationsdebatte in der Medizin dargestellt, ihre Implikationen untersucht und ihre Plausibilität hinterfragt. Besonders untersucht und problematisiert wird das Merkmal des
biographischen Alters als Zuteilungskriterium für medizinische Leistungen. Dies geschieht
vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Diskussion um die Rolle der älteren Patienten
als Kostenverursacher. Als Diskussionsbasis wird eine kurze Zusammenfassung wichtiger
Gerechtigkeitstheorien in der Geschichte gegeben, die für die aktuelle Allokationsproblematik relevant sind. Die Begriffe der Rationierung und Rationalisierung werden voneinander abgegrenzt. Die unkritische Übernahme der ökonomischen Kosten-Nutzen-Analyse in eine ethische Güterabwägung wird problematisiert. Abschließend werden Thesen zu den Mindestanforderungen für eine konstruktive und verantwortungsvolle Allokationsdebatte aufgestellt.
Ziel der Arbeit ist es auch, den gesundheitspolitisch engagierten Leser zu unterstützen, aktiv
114
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
an einer Diskussion um die Verteilung der Ressourcen in der Medizin teilzunehmen." (Autorenreferat)
[180-F] Eichener, Volker, Prof.Dr.; Fischer, Veronika, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Netzwerke bürgerschaftlichen Engagements in einer Großstadt. Wissenschaftliche Evaluation der Altenarbeit der Düsseldorfer Netzwerkwerkstatt
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Eichener, Volker: Mobilisierung sozialen Kapitals durch bürgerschaftliches Engagement: die Seniorenarbeit der Düsseldorfer Netzwerke. Aufsatz. Düsseldorf: FH, FB Sozialarbeit, 51 S. Abrufbar als PDFDokument unter http://www.fh-duesseldorf.de/DOCS/FB/SOZARB/dozenten/eichener/Aufsatz-Netzwerke1.pdf .
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Fachhochschule Düsseldorf, FB Sozialarbeit, Lehrstuhl für Politikwissenschaft,
insb. Sozialpolitik (Universitätsstraße, Geb. 24.21, 40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Eichener, Volker (Prof.Dr. Tel. 0211-81-11734, Fax: -15022, e-mail:
[email protected]); Fischer, Veronika (Prof.Dr. Tel. 0211-81-14643, e-mail:
[email protected])
[181-F] Eschenbruch, Nicholas, M.A. (Bearbeitung):
Pflegegeschichten. Eine narrative Ethnographie von Leben und Tod in einem deutschen
Hospiz
INHALT: Untersucht wird die Konstruktion bedeutungsvollen Lebens in der alltäglichen Interaktion von Pflegekräften und schwerkranken PatientInnen eines stationären Hospizes. Implikationen für Vorstellungen von Selbst/ Person, für Möglichkeiten und Grenzen patientenzentrierter Pflege, und für Methodik narrativer Ethnographie. ZEITRAUM: ca. 1998-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: norddeutsche Großstadt
METHODE: Reflexive Ethnographie; teilnehmende Beobachtung; Narrativität in sozialer Interaktion DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Patientinnen und Pflegekräfte einer stationären Einrichtung mit 15 Betten, über einen Zeitraum von 3 je 2 Monaten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische
Ethnologie (Schiffbauerdamm 19, 10117 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[182-F] Filesch, Susanna, Dipl.-Soz.Päd. (Leitung):
Musik mit älteren Menschen in der Sozialen Arbeit
INHALT: In der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen geht es nicht nur um eine möglichst umfassendepflegerisch-medizinische Versorgung, sondern auch um die Steigerung der Lebens-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
115
qualität. Einwichtiges Ziel ist dabei, Empfindungen und Gefühlen der Vereinsamung, Ausgrenzung und "Nutzlosigkeit" vorzubeugen bzw. diese abzubauen. Die Musik erreicht die Gefühle des Menschen unabhängig von seinen physischen, psychischen und kognitiven Einschränkungen. Forschungsfragen: Wie kann die Musik die Lebensqualität im Alltag der älteren Menschen steigern, exemplarisch erprobt in einem Alten-Pflegeheim und einer Einrichtung des Betreuten Wohnens? Bestehen erkennbare Unterschiede in den Musikinteressen und
den Formen musikalischer Betätigungen zwischen Alten-Pflegeheim und Betreutem Wohnen? Auf welche Weise lassen sich ältere Menschen in musik-geragogische Prozesse einbinden? Zielsetzung ist, auf der methodischen Grundlage des sozialpädagogischen, prozessorientierten Verständnisses von Musik dem älteren Menschen durch Musik eine neue Form der
Selbstverwirklichung und eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen. Da Musizieren in
der Regel an positive Erfahrungen und an vorhandene Stärken anknüpft und weitgehend abgelöst ist von Defiziten, können durch Musik latente Fähigkeiten neu entdeckt und mehr
Selbstvertrauen entwickelt werden. Musik hilft aus der Isolation herauszufinden, bietet Möglichkeiten zur Kommunikation und fördert bzw. intensiviert Kontakte untereinander. Weitere
Effekte sind kompensatorische Wirkungen bei Belastungen, Ermöglichung von Entspannung
sowie Anregung und Steigerung von Kreativität, Phantasie, Humor, Vorstellungskraft und
Sensibilität. Als musikalische Elemente werden in diesem Projekt eingesetzt: Musikhören, rezeptiver Einsatz von Musik, Begleiten von Liedern, Singen, Musizieren und Improvisieren
mit Instrumenten. Beteiligte Einrichtungen: Alten-Pflegeheim Baldham; Betreutes Wohnen
Aschheim.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. München (Preysingstr. 83,
81667 München)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-48092-296, e-mail: [email protected])
[183-F] Getta, Martina, Dipl.-Soz.Geront. (Bearbeitung); Schnabel, Eckart, Dr. (Leitung):
Organisation und Praxis der Heimaufsichtsbehörden - Bestandsaufnahme und Erstellung
eines Handbuchs
INHALT: Das Institut für Gerontologie an der Universität Dortmund wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beauftragt, im Rahmen einer
wissenschaftlichen Untersuchung eine Bestandsaufnahme und Analyse der gegenwärtigen
Organisation und Praxis der Heimaufsichtsbehörden in allen 16 Bundesländern durchzuführen. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse soll ein Handbuch als Arbeitshilfe für
die Heimaufsichtsbehörden erstellt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Projektphase I: Für einen ersten bundesweiten Überblick über die Organisation und
Praxis der Heimaufsichtsbehörden wurden auf der Ebene der für das Heimgesetz zuständigen
Referentinnen und Referenten der obersten Landesbehörden Expertengespräche und eine
schriftliche Befragung durchgeführt. Entsprechend der Zielsetzung umfassten diese Erhebungen schwerpunktmäßig Fragestellungen zur länderspezifischen 'Struktur und Organisation'
(z.B. Zuständigkeiten, Behördenzuordnung, Rahmenbedingungen hinsichtlich Personal und
Kompetenzausstattung, sowie Fort- und Weiterbildung) und zur 'Aufgabenwahrnehmung'
(z.B. Arbeitsschwerpunkte, Handlungsleitlinien für die Praxis, Kooperation mit anderen Akteuren externer Qualitätsprüfung). Als Grundlage und Ergänzung der eigenen empirischen
116
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
Erhebungen wurden Literatur- und sekundäranalytische Auswertungen vorgenommen. Projektphase II: Durch eine teilstandardisierte schriftliche Befragung aller Heimaufsichtsbehörden soll die Organisation und Praxis näher beleuchtet werden. Die Befragung soll durch Dokumentenanalysen bei ausgewählten Behörden exemplarisch ergänzt werden. Zudem sind
Fallstudien zu ausgewählten Themen der Praxis vorgesehen. Projektphase III: Die Ergebnisse
werden in Form eines Handbuchs dokumentiert, welches den Heimaufsichtsbehörden als Arbeitshilfe zur Verfügung gestellt werden soll. Neben einer Charakterisierung der Lebenssituation von Menschen in Heimen und einer Skizzierung aktueller gesundheits- und pflegepolitischer Entwicklungen ist ein Überblick über die Organisation und Praxis der Heimaufsicht in
den einzelnen Ländern vorgesehen. Handlungsempfehlungen für die aktuelle und zukünftige
Praxis sollen die Schwerpunkte des Handbuchs bilden.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-08 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-15, Fax: 0231-728488-55, e-mail:
[email protected])
[184-L] Halek, Margareta:
Wie misst man die Pflegebedürftigkeit?: eine Analyse der deutschsprachigen Assessmentverfahren zur Erhebung der Pflegebedürftigkeit, Hannover: Schlüter 2003, 84 S., ISBN: 3-87706735-2 (Standort: ZbMed Köln(38M)-2003-A-3723)
INHALT: "Misst das MDK-Gutachtenformular eigentlich wirklich, was es messen soll? Kann
man damit wirklich die Pflegebedürftigkeit eines Menschen bestimmen? Diese Frage wird
seit Beginn der Pflegeversicherung gestellt - jetzt wird sie beantwortet. Dieses Buch widmet
sich dem Vergleich von acht Instrumenten, mit denen sich Pflegebedürftigkeit und Pflegebedarf messen lassen sollen. Darunter das MDK-Gutachtenformular sowie weitere sieben Kandidaten: RAI, FIM, PAS, PGBA, PLAISIR, EASY Care und NOSGER stehen auf dem Prüfstand. Die Autorin vergleicht systematisch, inhaltlich und methodisch. So mancher Kandidat
fällt durch! Deshalb informiert dieses Buch auch darüber, wie ein Instrument beschaffen sein
muss, das den theoretischen Ansprüchen an den Begriff der Pflegebedürftigkeit genügt und
dennoch handhabbar ist. Ein Instrument, das praktikabel, standardisiert und vergleichbar ist."
(Autorenreferat)
[185-L] Heigl, A.:
Aktive Lebenserwartung: Konzeptionen und neuer Modellansatz, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg.
35/2002, H. 6, S. 519-527
INHALT: "Die Frage, ob mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung auch ein entsprechender Anstieg der Gesundheitsbelastung einher geht, wird in der Wissenschaft seit langem kontrovers diskutiert. Das Konzept der aktiven Lebenserwartung ist ein geeignetes Instrument,
die gegensätzlichen Thesen von Kompression und Medikalisierung des Gesundheitszustands
im Alter zu testen. Aufbauend auf der Sullivan-Methode wird ein Modell vorgeschlagen und
beschrieben, das nicht die Veränderung der aktiven Lebenserwartung ab einem bestimmten
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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Alter misst, so wie es bisher üblich ist. Vielmehr erscheint ein Modell geeignet, das den veränderten Anteil verbleibender aktiver Lebenserwartung bei spezifischer allgemeiner Restlebenserwartung (DRALE-Modell: Difference in Remaining Active Life Expectancy) im Zeitverlauf misst. Dadurch lassen sich Kohorteneffekte ausschließen. Abschließend werden die
möglichen Restriktionen bei der empirischen Umsetzung aufgezeigt und diskutiert." (Autorenreferat)
[186-F] Heusinger, Josefine, Dipl.-Soz.; Klünder, Monika, Dipl.-Med.Päd. (Bearbeitung); Heinemann-Knoch, Marianne, Dr. (Leitung):
Steuerungsverhalten in häuslichen Pflegearrangements im Vergleich zwischen alten und
neuen Bundesländern
INHALT: Die Ergebnisse der ersten Befragung zeigten, dass Pflegebedürftige in unterschiedlichen Aktivitätsbereichen in differenzierter Weise Einfluß nehmen: So überlassen sie z.B. im
Bereich der Organisation ihrer Pflege eher anderen Personen die Steuerung, während sie in
ihrer Alltagsgestaltung stärker eigenständig steuern. Unterschiede in der Art und Weise der
Steuerung wurden vor allem in den Bereichen der medizinischen und pflegerischen Versorgung, der Pflegeorganisation und der Alltagsgestaltung gefunden. Die Teilhabe der Pflegebedürftigen an den Steuerungsprozessen hängen von den Möglichkeiten ab, die ihnen vom Umfeld eingeräumt werden bzw. die sich die Pflegebedürftigen selbst schaffen. Die Informiertheit, die materiellen Ressourcen und die Einstellungen zur Familie, Pflege usw. der an einem
Pflegearrangement Beteiligten entscheiden darüber, ob und wie der Anspruch auf Steuerung
in den einzelnen Bereichen geltend gemacht wird, wodurch sich milieuspezifische Unterschiede im Steuerungsverhalten feststellen lassen. Daneben sind die Beziehungen untereinander und die Bewältigungsstrategien der Pflegebedürftigen weitere wichtige Einflußfaktoren.
In der Verlängerung des Projektes interessieren vor allem folgende Fragestellungen: Wie
entwickelt sich das Steuerungsverhalten und die Bewältigungsstrategien im Zeitverlauf? Wie
wirken sich zunehmende Pflegebedürftigkeit und Beziehungskonflikte auf die Steuerungsprozesse aus? Welche Ursachen führen zum Abbruch der häuslichen Pflege? Welche Auswirkungen haben die gesellschaftlichen Transformationsprozesse auf die Netzwerke der Pflegearrangements in den neuen Bundesländern? Thesen: Die zunehmende Pflegebedürftigkeit sowie die Veränderungen in den Bewältigungsstrategien führen dazu, daß sich Pflegebedürftige
in einigen Bereichen an den Steuerungsprozessen nicht mehr beteiligen, sondern ihr Interesse
stärker auf ihren körperlichen Nahbereich richten. In Beziehungskonflikten ist die Position
der Pflegebedürftigen gestärkt, die gut informiert, sozial gut integriert sind und/ oder über
materielle Ressourcen verfügen, da sie dadurch eher in der Lage sind, ihre Interessen durchzusetzen. Pflegebedürftige müssen in ein Heim umsiedeln, wenn sie isoliert und über alternative Versorgungsmöglichkeiten schlecht informiert sind oder die Belastung für die Pflegepersonen zu groß werden. In den neuen Bundesländern verändert sich die Zusammensetzung der
Pflegearrangements, weil Pflegepersonen aus beruflichen Gründen wegziehen oder durch
neue Arbeitsstellen weniger Zeit für die Versorgung haben. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Ost- und West-Berlin, Landkreis Gifhorn, Landkreis Halberstadt
METHODE: Leitfadengestützte Interviews mit allen beteiligten Personen eines Pflegearrangements (also auch mit Professionellen); Auswertung: qualitative Inhaltsanalyse und kontrastierende Fallvergleiche. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview -leitfadengestützt- (Stichprobe: 60-80; häusliche Pflegearrangements, die sich um Pflegebedürftige über 60 Jahre gruppieren und in ländlichen Regio-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
nen um Gifhorn und Halberstadt sowie in West- und Ostberlin leben - Pflegebedürftige und
ihre Pflegepersonen; Auswahlverfahren: willkürlich - Auswahl erfolgt weder zufällig noch
repräsentativ, sondern über verschiedene "Türöffner", um möglichst unterschiedliche Konstellationen berücksichtigen zu können). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Heusinger, J.; Klünder, M.: Wer bestimmt in häuslichen Pflegearrangements? Bericht aus einem qualitativen Forschungsprojekt. in: Standpunkt Sozial (im
Druck).+++Dies.: Steuerung des häuslichen Pflegeprozesses - ein milieuspezifischer Ansatz.
in: Klie, Thomas; Buhl, Anke; Entzian, Hildegard; Schmidt, Roland (Hrsg.): Entwicklungslinien im Gesundheits- und Pflegewesen. Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2003, S. 157168.+++Dies.: Die Einflüsse des Milieus auf die Steuerung in häuslichen Pflegearrangements.
Tagungsband "Neue Vergesellschaftungsformen des Alter(n)s", Bd. 9. Opladen: Leske u.
Budrich (in Vorbereitung).+++Dies.: Die Bedeutung der professionell Pflegenden für die
Netzwerke älterer, pflegebedürftiger Menschen. in: Bauer, Petra; Otto, Ulrich (Hrsg.): Mit
Netzwerken professionell zusammen arbeiten (in Vorbereitung).
ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Institut für Gerontologische Forschung e.V. -IGF- (Torstr. 178, 10115 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-8594908, e-mail: [email protected])
[187-L] Huth, Susanne (Bearbeitung):
Grundsatzthemen der Freiwilligenarbeit: Theorie und Praxis des sozialen Engagements und
seine Bedeutung für ältere Menschen, (Praxisbeiträge zum bürgerschaftlichen Engagement im
dritten Lebensalter, Bd. 13), Stuttgart: Wiehl 2002, 180 S., ISBN: 3-927219-81-9 (Standort: UB
Trier(385)-10-GP-ln40840)
INHALT: "Mit dieser will die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) zu einem schärferen Selbstverständnis des bürgerschaftlichen Engagements Älterer und seinen nachhaltigen
Wirkungen für das eigene Leben im Alter und für die Gesellschaft beitragen." (Textauszug).
Inhaltsverzeichnis: Peter Zeman: Zur Neugewichtung des Erfahrungswissens älterer Menschen (9-23); Thomas Olk: Modernisierung des Engagements im Alter - Vom Ehrenamt zum
bürgerschaftlichen Engagement? (25-48); Martin Kohli & Harald Künemund: Nachberufliche
Tätigkeitsfelder (49-67); Detlef Knopf: Alter zwischen Ent- und Verpflichtung (69-84); Adalbert Evers: Auf dem Weg zu einem neuen Wohlfahrtsmix? Pflege im Alter und der mögliche Beitrag der Bürgergesellschaft (85-100); Sylvia Kade: Bildung und Freiwilligenarbeit Ressource von Engagement und Engagementförderung (101-119); Gisela Notz: Der soziale
Engagementbereich ist auch für Ältere eine Domäne der Frauen (121-141); Ingrid Jungblut:
Freiwilligenarbeit in der DDR (143-159); Jürgen Schumacher: Förderung und Unterstützung
der Freiwilligenarbeit älterer Menschen durch Hauptamtliche (161-175).
[188-F] Hütter, Ulrike, Dipl.-Soz.; Tamayo Korte, Miguel, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hoffmann,
Peter Michael, Dr. (Leitung):
Die Lebenslage älterer Menschen mit rechtlicher Betreuung
INHALT: Ziel der Studie ist es, gesicherte Informationen über die bisherigen Auswirkungen des
Betreuungsrechts und Planungsdaten für strukturelle Entscheidungen im Zusammenhang mit
dessen Weiterentwicklung zur Verfügung zu stellen. Von besonderem Interesse sind dabei In-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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formationen über die Lebenslage der älteren Betreuten. Es ist zu untersuchen, inwieweit der
Rehabilitationsgrundsatz (Paragraph 1901 Abs. 4 BGB) in der Praxis Beachtung findet und
welche Ressourcen der Betroffenen und ihres Umfeldes zu Vermeidung einer staatlichen
Rechtsfürsorge gestärkt werden können. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Situation
pflegender Angehöriger gelegt, die gleichzeitig rechtliche Betreuer sind. Nach Durchführung
der Forschungsphase ist geplant, Konzepte für eine bessere Berücksichtigung des Erforderlichkeitsgrundsatzes (Paragraph 1896 Abs. 2 BGB) zu entwickeln und Alternativen zur
Betreuerbestellung zu erproben. Die empirische Erhebung der Daten wird in 7 Bundesländern
an jeweils drei Amtsgerichten durchgeführt. Es handelt sich pro Erhebungsort um: Analyse
von 300 Akten anhängiger Betreuungen zur Ermittlung grober sozialstruktureller Daten, Detailliertere Analyse der Akten älterer Betreuter zur Beschreibung der Lebenslage der Betreuten (ca. 100 Akten), Postalische Befragung der Betreuer/innen dieser älteren Betreuten zur
Vertiefung der Informationen zur Lebenslage, Aktenanalyse von neuen Betreuungsverfahren
der Jahre 1994, 1997 und 2000 um sozialstrukturelle Veränderungen der Betreutenpopulation
zu quantifizieren. Über die Bedingungen, die dazu führen, dass überhaupt eine rechtliche
Betreuung eingesetzt wird und über Verlauf und Wirkung der rechtlichen Betreuung sollen
etwa 40 qualitative Interviews zusätzlichen Aufschluss geben. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen,
Saarland, Sachsen
METHODE: Rechtstatsachenforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 6300; Betreuungsakten an 21 Amtsgerichten; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2100;
rechtliche Betreuer älterer Menschen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 21; rechtliche Betreuer oder Angehörige älterer Menschen). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hoffmann, Peter M.; Tamayo Korte, Miguel: Die Lebenslage
älterer Menschen mit rechtlicher Betreuung. in: BtPrax, 10, 2001, 4, S. 154-157.+++ Hoffmann, Peter M.; Schumacher, Bettina: Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen:
Handhabung in der Praxis. in: BtPrax, 11, 2002, 5, S. 191-196.+++Hoffmann, Peter M.; Hütter, Ulrike; Tamayo Korte, Miguel: Die rechtliche Betreuung Älterer: Lebenslagen, Anlässe,
Entwicklungen. in: BtPrax, 12, 6, S. 249-251. ARBEITSPAPIERE: Der Zwischenbericht, Fragebögen u.a. Material stehen auf der Website zur Verfügung: http://www.betreuungsrechtforschung.de .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dienstsitz Bonn FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Akademie für öffentliches Gesundheitswesen Projektstelle (Kronprinzenstr. 82,
40217 Düsseldorf)
KONTAKT: Tamayo Korte, Miguel (Tel. 0211-336794-54, e-mail: [email protected])
[189-F] Kemser, Johannes, Prof.Dr.; Kraus, Rafaela, Dr. (Leitung):
Pflegemanagement - Erfolgskriterien in der stationären Altenhilfe
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches
Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
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INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. München (Preysingstr. 83,
81667 München)
KONTAKT: Kemser, Johannes (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
[190-L] Klie, Thomas; Buhl, Anke; Entzian, Hildegard; Schmidt, Roland (Hrsg.):
Das Pflegewesen und die Pflegebedürftigen: Analysen zu Wirkungen der Pflegeversicherung
und ihrem Reformbedarf, (Beiträge zur Sozialen Gerontologie und Altenarbeit), Frankfurt am
Main: Mabuse Verl. 2002, 361 S., ISBN: 3-933050-90-1 (Standort: UuStB Köln(38)-27A4686)
INHALT: "Mit Einführung der Sozialen Pflegeversicherung wurde der Prozess eingeleitet, dass
sich zwischen klassischer Altenhilfe und dem Gesundheitswesen allmählich der Bereich der
Pflege (alter Menschen) als eigenständiges Versorgungssystem herauskristallisiert(e). Diesem
Pflegewesen sind Besonderheiten eigen, die es markant von den Sozialversicherungszweigen
und -traditionen hierzulande unterscheiden: Die Pflegeversicherung stellt eine Teilsicherung
für Teilbedarfe dar mit der Folge, dass Fragen der Bedarfsangemessenheit und Leistungsfinanzierung in einer gemischten Kostenträgerschaft ins Zentrum fachlichen Interesses rücken.
Pflege wird als gemeinsame Verantwortung definiert mit der Folge, dass sich Niveaus 'guter
Pflege' erst durch einen Mix unterschiedlicher Leistungen verschiedener Akteure herstellen
lassen. Pflege ist somit Koproduktion, in die professionelle und lebensweltliche Ressourcen
einfließen, und sie erfordert Aushandlung und Koordination in der Leistungserbringung. Die
Beiträge zu diesem Band beleuchten aus multidisziplinärer Sicht das Pflegewesen und bilanzieren Probleme der Versorgungsstrukturen ebenso wie Impulse zu deren Überwindung."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Roland Schmidt, Thomas Klie: Einführung: Zur Konzeption der Pflegeversicherung (7-9); Martin Schölkopf: Trends in der Alten(pflege)politik
der Bundesländer (13-44); Günter Roth, Heinz Rothgang: Pflegeversicherung und Sozialhilfe:
Eine Analyse der Zielerreichung und Zielverfehlung der Pflegeversicherung hinsichtlich des
Sozialhilfebezugs (45-76); Roland Schmidt: Soziale Dienste im demographischen Wandel:
Zur Integration gesundheitlicher, pflegerischer und sozialer Versorgungsstrukturen (77-93);
Sabine Tschainer: Grundzüge des Versorgungskonzeptes der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (94-107); Sabine Kühnert: Altersformen im Wandel: Differenzierungslinien innerhalb
der Altersgenerationen (111-131); Thomas Klie, Heinz Blaumeister: Perspektive Pflegemix.
Pflegekulturelle Orientierungen im Wandel und die Zukunft der Pflege (132-152); Peter Zeman: Häusliches Altenpflegearrangement: Mikropolitik und Vertrauen (153-174); Siglinde
Naumann, Hermann-Josef Schneider: Trügt die Idylle? Junge Alte zwischen Modernisierungsrisiken und Chancen auf dem Land (175-200); Frauke Schönberg, Eckart Schnabel:
Qualitätssicherung: Nutzerorientierung und 'patient view' in stationären Altenpflegeeinrichtungen (203-222); Arbeitsgruppe Kundenbefragung der FH Erfurt: Möglichkeiten und Grenzen von Kundenbefragungen in Sozialstationen: Das Beispiel der Kundenbefragung 2001 der
AWO AJS gGmbH (223-245); Ramona Schneider: Kundenbefragung als Instrument der internen Qualitätssicherung (246-268); Maren Twardzik, Beate Hübner, Astrid Hedtke-Becker,
Wolfgang Herzog: Ältere Menschen im Krankenhaus - Interdisziplinäre Kooperation zwischen Sozialarbeit und Familienmedizin (271-288); Roland Schmidt: Impulse der sektorenund systemübergreifenden Qualitätsentwicklung (289-328); Gerlinde Barthelme, Andreas
Zimber: Die Arbeitssituation des Pflegepersonals in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen: Ausgewählte Ergebnisse einer bundesweiten Befragung (331-341); Thomas Görgen, Sabine Krause, Barbara Nägele: Gewalt gegen ältere Menschen in nicht-institutionellen
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Settings: Inanspruchnahme eines telefonischen Beratungsangebots und forschungspraktische
Fragestellungen im Rahmen von Beratungsevaluation und -dokumentation (342-359).
[191-F] Kotkamp-Mothes, Nicole, Dipl.-Psych.; Röhrig, Bernd, Dr. (Bearbeitung); Strauß, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung):
Belastungserleben und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten:
Diagnostik und Intervention
INHALT: Die zentrale Fragestellung der hier vorgestellten Studie bezieht sich auf das subjektive
Belastungserleben und die Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten.
Ausgangspunkt ist ein Forschungsdefizit in der geriatrischen Onkologie. Das Projekt ist angelehnt an den Befund, dass mit der steigenden durchschnittlichen Lebenserwartung und der im
fortgeschrittenen Alter steigenden Anzahl bösartiger Neubildungen der Versorgungsbedarf älterer Menschen zunehmend größer wird. Dabei stellt die Tumorerkrankung in der Regel nicht
nur für den Erkrankten selbst sondern auch für Lebenspartner/in und andere Angehörige, die
in regelmäßigem Kontakt zum Erkrankten stehen, eine Quelle der Belastung dar. Es wird zum
einen der Frage nachgegangen, welche Belastungen Lebenspartner und Angehörige von Tumorpatienten erleben, wie sie diese bewältigen und welche Unterstützungswünsche sie haben.
Zudem soll der Einfluss von Kontextfaktoren untersucht werden. Zusammenhänge zwischen
der Belastungsverarbeitung bei Lebenspartnern und Angehörigen und der Lebensqualität, der
Befindlichkeit und der Krankheitsbewältigung der Tumorpatienten sollen Beachtung finden.
Unter Einbeziehung der gewonnenen Erkenntnisse sollen Interventionsansätze entwickelt,
eingesetzt und erprobt werden. Zwischenergebnisse: Die Datenauswertung ist derzeit nicht
abgeschlossen. Die befragten Angehörigen erleben in erster Linie emotionale (49%), gefolgt
von sozialen (26%), instrumentellen (19%) und körperlichen Belastungen (6%). Männliche
Partner berichten im Vergleich zu Söhnen primär instrumentelle Belastungen. Ressourcen im
Kontrollverhalten gehen mit signifikant niedrigeren Belastungswerten einher (Depressivität: p
kleiner .05 Beschwerdedruck: p kleiner .05, Globalbelastung: p kleiner .08). Mit zunehmender emotionaler Abhängigkeit steigen die Belastungswerte. Die Unterschiede bzgl. Depressivität (p kleiner .01) und Beschwerdedruck (p größer .06) sind zumindest in der Tendenz signifikant. Primäre Unterstützungswünsche der Angehörigen beziehen sich auf eine verstärkte
Einbeziehung in den Behandlungsprozess sowie eine psychosoziale Betreuung der Patienten.
ZEITRAUM: 2002-02 bis 2003-09 GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen
METHODE: Die Fragestellung ist im Sinne eines familienzentrierten Ansatzes konzipiert. Konzepte wie Stressbewältigung, Coping, soziale Unterstützung, Lebenszufriedenheit bilden den
theoretischen Hintergrund der Arbeit. Es handelt sich um eine Querschnittsuntersuchung in
der Initialphase. Zum Einsatz kommen quantitative und qualitative Methoden (standardisierte
Fragebögen, ergänzt durch eigene Instrumente; halbstandardisiertes Interview). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 50;
Angehörige von Tumorpatienten älter 60 Jahre; Auswahlverfahren: anfallend). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Tumorpatienten älter als 60 Jahre und deren Angehörige; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kotkamp, N.; Strauß, B.: Belastungserleben und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten. Poster. 52. Arbeitstagung des DKPM in Bad
Honnef, 28.02.-03.03.2001.+++Hindermann, S.; Strauß, B.: Angehörige älterer Tumorpatienten - zwischen hilfreicher Unterstützung und eigener Belastung. in: Forum - Organ der Deutschen Krebsgesellschaft, Jg. 16, 2001, 5, S. 34-36.+++Hindermann, S.; Strauß, B.: Angehöri-
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
ge älterer Tumorpatienten - Belastungen, Bewältigung und soziale Unterstützung. in: Der
Onkologe, 8, 2002, S. 151-160.+++Kotkamp, N.; Röhrig, B.; Strauß, B.: Belastungserleben
und Belastungsverarbeitung bei Angehörigen älterer Tumorpatienten: Diagnostik und Intervention. Abstract zur 54. Arbeitstagung des DKPM 19.-22.03.2003 in Göttingen. in: PPmP,
53, 2003, S. 118.
ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Deutsche Krebshilfe e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Jena, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie
(Stoystr. 3, 07740 Jena)
KONTAKT: Kotkamp-Mothes, Nicole (Tel. 03641-937748, e-mail:
[email protected])
[192-L] Lakdawalla, Darius N.; Schoeni, Robert F.:
Is nursing home demand affected by the decline in age difference between spouses?, in: Demographic Research, Vol. 8/2003, Art. 10, S. 279-304
(URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol8/10/8-10.pdf)
INHALT: In den USA betragen die Ausgaben für die Langzeitpflege älterer Menschen rund 100
Milliarden US Dollar, wobei 40 Prozent von den Bedürftigen selbst aufgebracht wird. Bei der
Suche nach Möglichkeiten, die enormen Kosten zu reduzieren, untersuchen Wissenschaftler
eine Vielzahl von Faktoren, die die Inanspruchnahme von Pflegeheimen beeinflussen. Hierzu
merken die Autoren an, dass die gegenseitige Unterstützung der Ehepartner den Umzug in ein
Pflegeheim verhindert und dementsprechend das Fehlen oder der Verlust des Ehepartners die
Wahrscheinlichkeit eines Umzugs in eine solche Einrichtung erhöht. Bei der Frage, was denn
nun die Witwe(n/r)schaft determiniert, beschränkt sich die nachfolgende Untersuchung auf
den Altersunterschied der Ehepartner. Die Ausführungen untersuchen dabei die Gründe, inwieweit eine Abnahme der Altersdifferenz zwischen Ehepartnern die Witwe(n/r)schaft und
somit die Nutzung eines Pflegeheims beeinflussen kann. Dabei wird auf Lebenstabellen und
relevantes empirisches Datenmaterial aus Umfragen zurückgegriffen, um eine empirisch aussagekräftige Strategie zu entwickeln. Als Ergebnis kommen die Autoren zu folgender Schätzung: Eine Abnahme der Differenz des Lebensalters zwischen Ehepartnern, die in den USA
bei den Geburtskohorten von 1900 bis 1955 zu beobachten ist, lässt die jährlichen Ausgaben
für die Betreuung von Frauen in Pflegeheimen um 1,4 Milliarden US Dollar ansteigen, die
Ausgaben für Männer hingegen reduzieren sich um 600 Millionen US Dollar. (ICG2)
[193-L] Meinck, M.; Freigang, K.; John, B.; Keitel, C.; Puls, E.; Robra, B.-P.:
Wohnortnahe geriatrische Rehabilitation: zur Struktur- und Prozessqualität eines mobilen
und eines ambulanten Rehabilitationsmodells, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie :
Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 35/2002, H. 5, S. 463-473
INHALT: "Das Modellvorhaben 'Ambulante Geriatrische Rehabilitation (AMBRA)' verfolgt die
Erprobung zweier extramuraler Rehabilitationseinrichtungen: ein mobiles Rehabilitationsteam am Geriatriezentrum eines Krankenhauses und ein ambulantes Rehabilitationszentrum
unter Leitung niedergelassener Ärzte. Mit den vorliegenden Auswertungen zur Struktur- und
Prozessqualität der Modelle werden erste Evaluationsergebnisse vorgestellt. Sie beziehen sich
auf medizinische und versorgungsrelevante Merkmale von 60 Patienten des mobilen Rehabi-
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123
litationsteams und 76 Patienten des ambulanten Rehabilitationskomplexes zum Messzeitpunkt Rehabilitationsbeginn und auf die Durchführung der Modelle. Die Reha-Modelle erreichen multimorbide und in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkte geriatrische Patienten
wohnortnah oder in ihrem häuslichen Umfeld. Beide Teams koordinieren unter ärztlicher Leitung interdisziplinäre Rehabilitationsmaßnahmen mit durchschnittlich mehr als 50 Leistungseinheiten pro Patient. Der Schwerpunkt liegt auf Physiotherapie und Ergotherapie. Logopädie
steht bei Indikation in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Psychosoziale und gesundheitsfördernde Angebote werden jedoch kaum in die Rehabilitationsmaßnahmen integriert.
Das mobile Rehabilitationsteam versorgt im Durchschnitt kognitiv leistungsfähigere (MiniMental State Examination), jedoch in der Selbstversorgungsfähigkeit (Barthel-Index) stärker
eingeschränkte geriatrische Patienten als das ambulante Rehabilitationszentrum. Diese Unterschiede verbleiben auch bei multivariater Berücksichtigung soziodemografischer, morbiditäts- und prozessbezogener Merkmale signifikant. Unterschiede in der Mobilitätsfähigkeit
(Tinetti-Test) der Patientengruppen zum Rehabilitationsbeginn werden jedoch durch die berücksichtigen Merkmale erklärt. Die noch ausstehende vergleichende Ergebnisevaluation der
Reha-Modelle muss damit die unterschiedlichen Ausgangsniveaus und ihre Determinanten
berücksichtigen." (Autorenreferat)
[194-L] Meyer, Christine:
Das Berufsfeld Altenpflege: Professionalisierung - berufliche Bildung - berufliches Handeln,
Bad Iburg: Der Andere Verl. 2002, 294 S., ISBN: 3-936231-57-5 (Standort: SUB Göttingen(7)2002A28813)
INHALT: Die Verfasserin legt eine Analyse der Entwicklung des Berufsfeldes Altenpflege vor
dem Hintergrund der Diskussionen zu personenbezogener Dienstleistungsarbeit und zu traditioneller Frauenerwerbstätigkeit im Hinblick auf Verberuflichungs- und Professionalisierungsprozesse vor. Aktuelle Entwicklungen und Spannungsfelder des Berufsfeldes Altenpflege werden auf der Basis einer qualitativ angelegten empirischen Untersuchung behandelt.
Hier geht es um (1) die Ausbildung zur Altenpflegerin, Qualifikationserwerb und berufsspezifische Perspektiven, (2) Wege zu einer bundeseinheitlichen Ausbildungsordnung für das Berufsfeld Altenpflege sowie (3) alternative Vorschläge zu gemeinsamen Ausbildungen sozialer, pflegerischer und erzieherischer Berufe bzw. zu einer Neuregelung nach Berufsbildungsgesetzgebung. Abschließend werden Entwicklungen in Bezug auf die für die Pflege zuständigen Institutionen, die Veränderung der Bedingungen für die Durchführung der Pflege sowie
gesetzliche Normierungen angesprochen. (ICE2)
[195-F] Müller, Gertrud, Dipl.-Pflegewirtin (Bearbeitung); Höhmann, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung):
Expertenbefragung im Rahmen der Altenhilfeplanung einer Großstadt
INHALT: Das Ziel dieses Projektes ist, durch Befragung von Experten besonders den Wohn-,
Versorgungs- und Integrationsbedarf älterer Menschen als ergänzende Planungsgrundlage der
Kommunalpolitik zu erfassen.
METHODE: Expertenbefragung auf der Grundlage eines partizipativen Modells der Altenarbeit.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 28; ausgesuchte Experten; Auswahlverfahren: def. Einheit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
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ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Stadt Darmstadt Dezernat IV Sozialverwaltung
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Hessisches Institut für Pflegeforschung (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am
Main)
KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])
[196-F] Pritzkuleit, Ron, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Jürgens, Hans W., Prof.Dr.Dr. (Betreuung):
Regionale Aspekte der Pflegebedürftigkeit
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die räumlichen Unterschiede bei der Beantragung und
Bewilligung von ambulanten Leistungen aus der Pflegeversicherung aufzuklären, Methoden
für eine fortlaufende Deskription des Ist-Zustandes im Bereich der Pflegeversicherung zu
entwickeln und Konzepte zu entwickeln, die die zweckdienliche Verteilung der vorhandenen
Mittel optimieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Kiel, Interdisziplinäres Lehrfach für Bevölkerungswissenschaft
(Olshausenstr. 40-60, 24098 Kiel)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0431-880-4355, e-mail: [email protected])
[197-F] Reichert, Monika, Dr.; Maly-Lukas, Nicole, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Naegele, Gerhard,
Prof.Dr. (Leitung):
Integrierte Gesundheits- und Sozialdienste für ältere Menschen - Themen, Probleme und Lösungsansätze (PROCARE)
INHALT: PROCARE ist ein internationales Forschungsprojekt mit dem Ziel, die Definition eines
neuen Konzepts integrierter Gesundheits- und Sozialdienste für pflegebedürftige ältere Menschen zu unterstützen, indem verschiedene Arten der Hilfeleistung verglichen und evaluiert
werden. Das Projekt soll strukturelle, organisatorische und sozial-kulturelle Faktoren bzw.
Akteure und Akteurinnen identifizieren, die zu einem integriertem Pflegesystem mit nachhaltig positiven Ergebnissen beitragen. Im Einzelnen wird die Realisierung folgender Ziele angestrebt: 1. Die These, dass ein neues Modell ganzheitlicher Sozial- und Gesundheitsversorgung in der Gemeinde notwendig ist, um die Pflege älterer Menschen zu verbessern, soll verifiziert werden, indem Modelle positiver Praxis kritisch evaluiert werden. 2. Es soll ein Beitrag zur Entwicklung valider Forschungsmethoden geleistet werden, um Pflegedienste für ältere Menschen zu evaluieren, insbesondere jene Dienste an der Schnittstelle zwischen Gesundheitssystem und sozialen Pflegediensten bzw. zwischen institutioneller und offener Altenhilfe. 3. Die Erfahrungen aus den Modellen postiver Praxis sollen durch Empfehlungen für
politische Entscheidungen und Maßnahmen sowie der Veröffentlichung dieser bereitet werden.
METHODE: Um diese Ziele zu erreichen werden folgende Methoden verwendet und Produkte
bereitgestellt: 1. eine Literaturstudie in den beteiligten Ländern und ein darauf aufbauender
internationaler Vergleich; 2. eine Datenbank, in der vergleichbare transnationale Daten von
Beispielen positiver Praxis (Qualitätsindikatoren, Ergebnisprofile, Kosten etc.) gesammelt
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
125
werden; 3. die Analyse integrierter Pflegemodelle in Bezug auf deren Effizienz, Qualität und
Nutzerakzeptanz; 4. die Entwicklung von Leistungs- und Erfolgsindikatoren, welche politische Entscheidungen, Planungsprozesse, Qualitätssicherung und das Controlling von Sozialund Gesundheitsdiensten auf Basis empirischer Evidenz unterstützen; 5. die Einbeziehung der
wichtigsten Schlüsselpersonen und -institutionen, welche an integrierten Pflegesystemen beteiligt sind (Personal der Sozial- und Gesundheitsdienste, Pflegebedürftige Personen, informell Pflegende, Familienangehörige etc.) in Form von Fokusgruppen, Interviews, der Teilnahme an ExpertInnengesprächen und der Einrichtung nationaler Projektkomitees in allen beteiligten Ländern; 6. die Ergebnisse werden in Form von Berichten, Publikationen, Internet
und im Rahmen einer internationalen Abschlusskonferenz veröffentlicht. Die Verbreitung der
Ergebnisse soll durch die aktive Beteiligung von Multiplikatoren und Multiplikatorinnen in
den neun teilnehmenden Ländern sicher gestellt werden, um ein gegenseitiges Verständnis integrierter Pflegesysteme in Europa zu unterstützen. Die Gründung "Nationaler Projektkomitees" mit Vertretern und Vertreterinnen relevanter Institutionen und Interessengruppen soll
dazu beitragen, die Projektarbeit zu unterstützen und auf nationaler Ebene zu leiten.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Europäische
Kommission FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung (Berggasse
17, 1090 Wien, Österreich); Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13,
44339 Dortmund)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-17, Fax: 0231-728488-55, e-mail:
[email protected])
[198-F] Röhrig, Anne; Böhm, Uta; Becker, Stefanie, Dr. (Bearbeitung); Meyer, Sibylle, Dr.; Mollenkopf, Heidrun, Dr. (Leitung):
SENTHA - Seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag. Teilprojekt "Sozialwissenschaften" der DFG-Forschergruppe
INHALT: Das Projekt ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt, das sozialwissenschaftliche und
ingenieurwissenschaftliche Einzelvorhaben in einer DFG-Forschergruppe zusammenführt.
Ziel ist die Analyse und Verbesserung technischer Systeme im häuslichen Alltag von Senioren, d.h. in der Wohnung und im direkten Wohnumfeld. In der Verantwortung des BIS und
des DZFA liegt das sozialwissenschaftliche Teilprojekt "Nutzerperspektive, Anforderungsanalyse und Technikfolgen", das eine Klammer für die Arbeit der gesamten Forschergruppe
bildet. Ziel ist einerseits die Erstellung der Anforderungsanalyse für die technischen Disziplinen und andererseits die sozialwissenschaftliche Evaluierung der von den Ingenieurwissenschaften vorangetriebenen technischen Entwicklungen und modellhaften Umsetzungen.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen.
Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, schriftlich. Repräsentativbefragung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
ART: gefördert BEGINN: 1997-09 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH (Ansbacher Str. 5, 10787 Berlin); Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA- (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg)
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
KONTAKT: Meyer, Sibylle (Dr. Tel. 030-310009-35); Mollenkopf, Heidrun (Dr. Tel. 06221548115); Institution BIS (Tel. 030-310009-0, Fax: 030-310009-66, e-mail:
[email protected])
[199-L] Roth, Günter:
Qualität der Dienstleistung ambulanter Pflege: nationale und internationale empirische Befunde, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Beiheft, Jg. 11/2003, H. 5, S. 62-96
INHALT: "Vor dem Hintergrund mangelnder empirischer Forschungen zur Qualität ambulanter
Pflegedienstleistungen werden Ergebnisse aus einer Literaturrecherche, 21 Experteninterviews in vier Großstädten sowie einer standardisierten schriftlichen Befragung von 533 Beschäftigten in 107 ambulanten Pflegediensten in Deutschland vorgestellt. Festgestellt wurden
zahlreiche Qualitätsmängel und eine sehr heterogene Pflegequalität in fast allen Bereichen.
Laut den kritischer urteilenden Experten stellen die Pflegedokumentation und die Pflegeplanung die wesentlichen Problembereiche dar, die positiver wertenden Beschäftigten nennen als
Qualitätsmängel, deren Existenz die Hälfte für ihren Dienst bejaht: Koordination und Kommunikation, Unpünktlichkeit, Zeitmangel, Touren- und Einsatzplanung und Pflegeplanung
sowie -ausführung. Kaum Erklärungen der Varianz der Pflegequalität lieferte die formale
Qualifikation von Pflegekräften oder Variablen wie der Anteil an Vollzeitkräften im Pflegedienst. Dagegen konnte die These untermauert werden, dass mit prekären Arbeitsbedingungen, Desorganisation, einer steigenden Arbeitsbelastung und einer sinkenden Arbeitszufriedenheit die Qualität des Pflegedienstes abnimmt. Auch kann die Hypothese aufgestellt werden, dass v.a. größere, gemeinnützige und westdeutsche, Pflegedienste eher schlechter arbeiten als kleinere, gewerbliche und ostdeutsche Dienste. Eigene und internationale Forschungen
legen schließlich einen positiven Zusammenhang zwischen Ausmaß und Intensität der wohlfahrtsstaatlichen Aktivität, externer Kontrolle und der Quantität wie Qualität der Pflegedienstleistungen nahe. Insgesamt bleiben indes einige Hintergründe ungeklärt und es bleiben erhebliche, auch international vergleichend ansetzende, Forschungsbedarfe." (Autorenreferat)
[200-F] Saup, Winfried, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung):
Betreutes Wohnen im Alter
INHALT: In den letzten 10-15 Jahren hat sich das Spektrum der Wohnmöglichkeiten im Alter
erheblich erweitert. Neue Wohnformen für alte Menschen haben sich entwickelt; dabei ist das
sogenannte "Betreute Wohnen" quantitativ am stärksten expandiert. Die Anzahl der Senioren,
die heute in betreuten Seniorenwohnanlagen leben, wird auf über 150.000 Personen geschätzt. Betreutes Wohnen erfreut sich bei älteren Menschen so großer Beliebtheit, weil es durch die Kombination einer seniorengerecht gebauten und eingerichteten Wohnung mit einem Betreuungsangebot für den Hilfe- oder Pflegefall - den Senioren auch bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine selbständige Lebens- und Haushaltsführung ermöglicht. Der
Umfang des Erfahrungswissens über das Betreute Wohnen im Alter steht bislang ganz im
Gegensatz dessen expansiver Verbreitung: In Deutschland gibt es mittlerweile viele hundert
betreuter Seniorenwohnanlagen, aber erst wenig empirisch abgesichertes Wissen über diese
Wohnform. Die Forschung über das Betreute Wohnen steckt noch in den Kinderschuhen.
Dieses Forschungsdefizit ist Ausgangspunkt der Augsburger Längsschnittstudie zum Betreuten Wohnen im Alter. Ziel der Augsburger Längsschnittstudie zum Betreuten Wohnen im Al-
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ter ist es, den Weg älterer Menschen ins Betreute Wohnen und ihr Leben in den Seniorenwohnanlagen über einen mehrjährigen Zeitraum wissenschaftlich zu begleiten. Konzeptuell
hat die vorliegende Studie zum Betreuten Wohnen eine interdisziplinäre Ausrichtung. Sie orientiert sich an Konzepten und Fragestellungen aus der Alterspsychologie, der Ökologischen
Gerontologie, der psychologischen Lebensereignis-Forschung sowie der Pflegewissenschaft.
Andererseits will sie aber auch einer "Nutzerperspektive" mehr Gewicht verleihen; die älteren
Bewohner selbst - und nicht Experten, Projektentwickler oder Betreuungsdienste - sollen zu
Wort kommen. Durch diese Festlegungen werden die Auswahl der Untersuchungsbereiche
und -variablen sowie die Formulierung von Forschungsfragen geleitet. Die Studie verfolgt
z.B. folgende Fragestellungen: 1. Wie informiert sind ältere Menschen über das Betreute
Wohnen und über alternative Betreuungs- und Versorgungsangebote vor Ort? 2. Welche Vorstellungen und welche Erwartungen verknüpfen Ältere mit dem Einzug in eine betreute Wohnung? Was sind die Einzugsgründe? 3. Wie ist der körperliche und der psychische Gesundheitszustand? Wie ist die Alltagskompetenz zur Lebensführung der Älteren vor dem Einzug
und wie verändern sich diese Kompetenzbereiche im Laufe des Wohnens in einer Betreuten
Wohnanlage? 4. Wie sind die sozialen Kontakt- und Hilfenetzwerke der Älteren zu Familienangehörigen, Nachbarn, Freunden vor und nach dem Einzug? 5. Was zeichnet das Wohnverhalten der Älteren in der Seniorenwohnanlage, in ihrer Wohnung und im Wohngebäude sowie
das aktionsräumliche Verhalten im nahen Wohnumfeld aus? 6. Welche Nutzungsmuster des
Notrufsystems lassen sich bei den Älteren im Betreuten Wohnen feststellen? 7. Wie bewerten
die Älteren subjektiv ihre neue Wohnung, das Wohngebäude und das neue Wohnumfeld? 8.
Wie gut informiert sind die Älteren über das Kontakt- und Betreuungsangebot des Betreuungsträgers? Wie intensiv nutzen sie die angebotenen Betreuungs- und Pflegedienstleistungen
und wie zufrieden oder unzufrieden sind sie damit? 9. Würden sich die älteren Bewohner - im
Rückblick beurteilt - nochmals für einen Umzug ins Betreute Wohnen entscheiden?
METHODE: Der Studie liegt eine Untersuchungsanlage mit Vergleichsgruppen und mehreren
Erhebungszeitpunkten zugrunde: Um unterschiedliche Organisationskonzepte des Betreuten
Wohnens zu berücksichtigen, wurden ältere Menschen aus (zwei) heimverbundenen betreuten
Wohnanlagen, aus einer Wohnanlage mit integriertem Pflegestützpunkt und (fünf) solitären
Wohnanlagen in die Stichprobe einbezogen. Die Bewohner wurden mehrfach von Interviewerinnen mit Hilfe eines strukturierten Interviewleitfadens befragt und zwar vor (bzw. beim)
Einzug ins Betreute Wohnen, drei Monate sowie zwölf Monate nach Einzug. Die vierte Erhebungswelle - drei Jahre nach Einzug - läuft z.Zt. noch; die fünfte Erhebungswelle wird fünf
Jahre nach Einzug durchgeführt werden. Da die Nichtteilnahme von Probanden und Stichprobenausfälle während der Untersuchung (u.a. durch Tod) die Ergebnisse einer empirischen
Studie verzerren und verfälschen können und somit deren Aussagefähigkeit stark einschränken, war uns eine hohe Beteiligungsquote der älteren Bewohner von Studienbeginn an wichtig. Deshalb wurden zahlreiche Maßnahmen zur Pflege unserer Stichprobe durchgeführt;
hierdurch konnten hohe Teilnahme-Raten, die bei den einzelnen Erhebungszeitpunkten bei
87%, 86% und 89% lagen, erreicht werden. Die Ausgangsstichprobe der Längsschnittstudie
bestand aus 173 älteren Bewohnern.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Saup, Winfried: Ältere Menschen im Betreuten Wohnen: Ergebnisse der Augsburger Längsschnittstudie. Bd. 1. Augsburg: Verl. für Gerontologie Alexander
Möckl 2001. ISBN 3-928331-99-X.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Psychologie (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0821-598-5611)
128
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[201-L] Schäfer-Walkmann, Susanne:
Zeitverwendung und Zeitressourcen für pflegerische Tätigkeit in stationären Pflegeeinrichtungen der Altenhilfe: eine theoretische und empirische Untersuchung, (Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften), München: Utz 2002, getr. Zählung, ISBN: 3-8316-0160-7 (Standort:
UuStB Köln(38)-13Y150)
INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über demographische, epidemiologische,
rechtliche, ökonomische und pflegewissenschaftliche Determinanten der stationären Versorgung pflegebedürftiger alter Menschen in Deutschland. Es schließt sich eine empirische Studie an, die eine umfassende Detailanalyse von Versorgungsleistungen in sechs stationären
Pflegeeinrichtungen unterschiedlicher Größe und Trägerschaft vornimmt. Das gesamte Pflegespektrum der unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen wird mit Hilfe einer arbeitswissenschaftlich fundierten Tätigkeitsanalyse erfasst und einer monetären Bewertung unterzogen.
Die Versorgungs- und Organisationsabläufe in stationären Pflegeeinrichtungen der Altenhilfe
werden dabei durch die Verknüpfung objektiver und subjektiver Elemente umfassend untersucht. Dabei stehen drei Ebenen im Mittelpunkt: (1) die professionelle Pflegetätigkeit in stationären Pflegeeinrichtungen (Angebotsseite), (2) die Leistungen für die Bewohner stationärer
Pflegeeinrichtungen (Nachfrageseite) sowie (3) die monetäre Bewertung der Pflegeleistungen. Die Untersuchung macht den Spagat der Pflege zwischen einer Orientierung an Arbeitsund Organisationskonzepten aus der industriellen Produktion und Verwaltung und der Berücksichtigung des besonderen Charakters personenbezogener Dienstleistungen deutlich.
(ICE2)
[202-F] Schäufele, Martina, Dr.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Bäuerle, Dorothee, Dipl.-Geront.;
Fink, Katrin, Dipl.-Psych.; Köhler, Leonore, M.A.; Kreutzbruck, Isabelle von, M.A.; Kunz, Elisabeth, Dipl.-Psych.; Novak, Heidrun, Dipl.-Psych.; Spangler, Delia, Dipl.-Psych.; Ternes, Thomas,
Dipl.-Psych.; Teufel, Sandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Demenzielle und andere psychische Erkrankungen bei älteren Menschen in Privathaushalten: Potenziale und Grenzen (bundesweite Studie)
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail:
[email protected])
[203-F] Schäufele, Martina, Dr.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Teufel, Sandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Stationäre Versorgung Demenzerkrankter in Baden-Württemberg im Umbruch: neue und
alte Konzepte im Vergleich
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg
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ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg
Sozialministerium
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail:
[email protected])
[204-F] Schmitz, Klaus, M.A. (Bearbeitung); Reichert, Monika, Dr. (Leitung):
Reform der kommunalen Seniorenarbeit in Dortmund
INHALT: Ziel des kombinierten Forschungs- und Praxisprojekts ist es, die Sozialverwaltung der
Stadt Dortmund bei der Weiterentwicklung der kommunalen Altenarbeit konzeptionell zu unterstützen. Hintergrund des Untersuchungsauftrags ist ein Beschluss des Stadtrats aus dem
Jahr 1999, die kommunale Seniorenarbeit auf eine neue Grundlage zu stellen. Angesichts des
im Rahmen der Pflegebedarfsplanung festgestellten Defizits an Heimplätzen und der immer
enger werdenden finanziellen Spielräume der städtischen Haushalte stellt sich zunehmend die
Frage, in welcher Weise vorhandene Ressourcen besser eingesetzt werden können, um Heimeintritte zu vermeiden bzw. hinaus zu zögern und dem Wunsch älterer Menschen nach
Verbleib in der eigenen Wohnung gerecht zu werden. Hierbei gilt es insbesondere zu klären,
ob im vorpflegerischen bzw. vorstationären Bereich Handlungsstrukturen verbessert werden
können und ob eine stärkere Vernetzung der Altenpflege und der (offenen) Altenhilfe erzielt
werden kann. Die damit umrissenen Untersuchungsziele erfordern die Beantwortung folgender zentraler Fragestellungen: 1. Mit welchem Hilfebedarf älterer Menschen in Dortmund ist
in naher Zukunft zu rechnen? 2. Werden die vorhandenen Hilfestrukturen in Dortmund ausreichend und effizient genutzt? 3. Kann eine (bessere) Vernetzung in Dortmund durch Zusammenarbeit der Akteure erreicht werden, und auf welche Weise kann dies erfolgen? Zur
Umsetzung des Untersuchungsauftrags führt das Institut für Gerontologie umfangreiche
Mehrebenen-Analysen durch, wobei ein Schwerpunkt auf den Einrichtungen der offenen Altenhilfe liegt. Darauf basierend werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Stadt
Dortmund formuliert. Das Projekt erfolgte in Kooperation mit der Stadt Dortmund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dortmund
METHODE: Das Untersuchungsdesign beruht auf einem Mix von qualitativen und quantitativen
Erhebungen bzw. Analysen, die sich drei Ebenen zuordnen lassen: 1. Konzeption und Sekundäranalyse einer repräsentativen Seniorenbefragung (schriftlich, N=1.938) und einer Anbieterbefragung (schriftlich, N=635). Ziel ist eine aktuelle Bestandsaufnahme der Lebenslagen Dortmunder Senioren sowie des Spektrums der Anbieter von Leistungen für Senioren in
Dortmund. 2. Kleinräumige Analyse von Angebots- und Versorgungsstrukturen für Senioren
in vier ausgewählten Dortmunder Stadtbezirken. Ziel ist die umfassende Bestandsaufnahme
im direkten Lebensumfeld der Senioren. Dazu gehören sekundärstatistische Auswertungen
amtlicher Sozialdaten sowie eigene Erhebungen zu lokalen Einrichtungen und Diensten für
Senioren inklusive über 40 Expert/inneninterviews. 3. Konzeption und Durchführung von
Fachkonferenzen in den vier ausgewählten Stadtbezirken. Ziel ist die aktive Beteiligung der
lokalen Akteure am Reformprozess.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht zum Projekt
unter http://g2.www.dortmund.de/inhalt/projekte/senioren/bericht.pdf .
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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: Stadt Dortmund
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-728488-12, Fax: 0231-728488-55, e-mail:
[email protected])
[205-F] Schönberg, Frauke (Bearbeitung); Schnabel, Eckart, Dr. (Leitung):
Instrumente der internen Qualitätssicherung: Bestand und Entwicklungsgrad in Einrichtungen der ambulanten und stationären Altenpflege
INHALT: Die wissenschaftliche Diskussion und Prüfung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in
der Pflege steht in der Bundesrepublik erst am Anfang - bislang liegt so gut wie keine Evaluation zur Wirksamkeit von Qualitätssicherungsmaßnahmen vor. Darüber hinaus ist gegenwärtig weder auf Bundes- noch auf Landesebene ein Überblick zum quantitativen Ausmaß der
Qualitätssicherungsbemühungen in den Diensten und Einrichtungen der Altenpflege möglich.
Vor dem Hintergrund dieser Forschungsdefizite wird mit diesem Projekt das Ziel verfolgt, einen repräsentativen Überblick über das quantitative Ausmaß der internen Qualitätssicherungsmaßnahmen in ambulanten und stationären Einrichtungen sieben Jahre nach Einführung
der Pflegeversicherung zu schaffen. Darüber hinaus sollen drei der am häufigsten verwendeten Instrumente und Maßnahmen einer wissenschaftlichen Bewertung unterzogen werden.
METHODE: Im Rahmen des beantragten Projektes "Instrumente der internen Qualitätssicherung
und -entwicklung: Bestand und Entwicklungsgrad in Einrichtungen der ambulanten und stationären Altenpflege" ist folgendes Design vorgesehen: 1. Bestandsanalyse: Diese umfasst die
schriftliche Befragung einer repräsentativen Stichprobe ambulanter und stationärer Einrichtungen hinsichtlich der Anzahl und Verwendung interner Qualitätssicherungsinstrumente und
-maßnahmen. 2. Wirkungsanalyse: Die Methoden der Wirkungsanalyse werden im Zusammenhang mit den Zielen (Soll-Zustand) der Instrumente und Maßnahmen ausgewählt. Als
Methoden werden u.a. Mitarbeiter- und Bewohnerbefragungen, Expertengespräche und Dokumentenanalysen eingesetzt. Die Analyse wird für jedes ausgewählte Instrument in mehreren Einrichtungen durchgeführt, so dass Vergleichsmöglichkeiten hinsichtlich der Wirkungen
bestehen.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-728488-15, Fax: 0231-728488-55, e-mail:
[email protected])
[206-F] Schröder, Harry, Prof.Dr.phil.habil.; Bänsch, Alexander, Dipl.-Psych.; Förster, Frank,
Dr.; Schröder, Christina, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung):
Professionelle Pflege an der Brücke zwischen Leben und Tod. Patho- und salutogenetische
Relevanz von Arbeitsbedingungen, Bewältigungsstrategien und Religiosität der Pflegekräfte
INHALT: Die konzeptionelle Umsetzung des Hospizgedankens und der damit verbundenen Anforderungen an die würdevolle Unterbringung und Pflege sterbender Patienten brachte in der
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
131
Vergangenheit zwei verschiedene Institutionen hervor, welche sich beide der Pflege sterbender Patienten widmen. Die Bereiche der Palliativstationen und Hospize, die deutschlandweit
die Versorgung des Bedarfs an Pflege von Patienten mit infauster Prognose decken, arbeiten
erst seit knapp 2 Jahrzehnten in Deutschland. Es wurde die Hypothese vertreten, dass Pflegende, die täglich mit Tod und Sterben konfrontiert sind, einer ganz besonderen psychischen
Belastung ausgesetzt sind und spezifische Muster zur Bewältigung entwickeln. Studien an
Pflegepersonalen nennen immer wieder recht homogene patientenseitige Stressoren und sehen sterbende, verwirrte, aggressive und moribunde Pflegebedürftige als patientenseitige
Hauptbelastungsquelle von Pflegepersonalen. Die in der vorliegenden Studie untersuchten
Pflegekräfte arbeiten im engsten und intensivsten Patientenkontakt und betreuen die Patientengruppe mit den in Studien am häufigsten genannten Beanspruchungsmerkmalen. Mit der
Schaffung günstiger arbeitsseitiger und sozialer Gegebenheiten in einer Organisation verbinden sich Aspekte der Gesundheits- und Persönlichkeitsförderung. Diese stellen Ressourcen
und Freiräume im Umgang mit den Anforderungen dar, die am Arbeitsplatz seitens der Einrichtung und seitens des Patienten an den Krankenpflegenden gestellt werden. Das untersuchte individuelle gesundheitliche Befinden der Pfleger und Schwestern gestattet qualitätsbeurteilende Aussagen über deren Einsatzbereitschaft und darüber hinaus Reflexionen über die
Auswirkungen auf das Leistungsniveau der Arbeitsteams, auf die Betreuungsqualität und die
Patientenzufriedenheit. Da Palliativstationen und Hospize verschiedenen strukturellen Konzepten entspringen, ermöglicht insbesondere die Gegenüberstellung beider Einrichtungsformen interessante Einblicke in das Erleben und die Bewertung institutioneller Anforderungen
sowie Ressourcen mit ihren gesundheitlichen Konsequenzen. Ziele des Projektes waren: 1.
Erstmalige deutschlandweite Repräsentativbefragung der Pflegepersonale stationärer Hospize
und von Palliativstationen (systematische betriebliche Gesundheitsanalyse). 2. Ableitung von
krankheitspräventiven und gesundheitsfördernden Schlussfolgerungen. 3. Verfügbarmachung
der Befunde für praxisverändernde Maßnahmen (u.a. Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz:
Projekt Qualitätssicherung Hospize). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Einsatz eines multidimensionalen quantitativen Fragebogeninventars bestehend aus:
Diagnoseinstrument zur Analyse gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen -DigA- (Ducki,
1998), Stressverarbeitungsfragebogen -SVF- (Janke et al., 1985) Kurzform, MaslachBurnout-Inventory -MBI- (Maslach et al., 1997), Skala "Transpersonales Vertrauen" -TV(Belschner, 1998). 113 Einrichtungen der professionellen stationären Pflege wurden befragt;
1378 Erhebungsbögen verschickt; Rücklauf n=820 (59,5%): 358 Palliativ- und 461 Hospizpflegende. Weiterer Kooperationspartner: AOK Sachsen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ausführliche Informationen
zum Forschungsprojekt unter http://www.uni-leipzig.de/~gespsych/material/palhos.pdf .
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie,
Institut für Angewandte Psychologie Abt. Klinische und Gesundheitspsychologie (Seeburgstr.
14-20, 04103 Leipzig); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung
für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig)
KONTAKT: Schröder, Harry (Prof.Dr. Tel. 0341-97-35935, e-mail: [email protected])
[207-F] Tamayo Korte, Miguel, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Hoffmann, Peter Michael, Dr. (Leitung):
Betreuungsrechtliche Praxis in Einrichtungen der stationären Altenhilfe
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2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
INHALT: BewohnerInnen von Altenpflegeheimen sind auf Unterstützung bei der Wahrnehmung
ihrer Rechte und Interessen angewiesen, wenn sie wichtige Entscheidungen aufgrund einer
psychischen Krankheit (z.B. Demenz) nicht selbst treffen können. Für diesen Fall ist das
Betreuungsrecht ein mögliches Instrument, eine Person als Stellvertreterln (BetreuerIn) gerichtlich zu legitimieren. Inzwischen werden ca. 900.000 Bürgerinnen rechtlich betreut, von
denen schätzungsweise über die Hälfte in stationären Einrichtungen wohnt. Die Studie verfolgte das Ziel, Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit Betreuerbestellungen transparent zu machen, nach Alternativen zu forschen und den Unterstützungs- und Beratungsbedarf
der in der Pflege tätigen Personen näher zu beschreiben. An fünf Standorten in verschiedenen
Bundesländern wurden Daten an Amtsgerichten erhoben und qualitative Interviews mit
Heimpersonal aus 23 Einrichtungen geführt. Es sind vor allem institutionelle Faktoren, die
die Bestellung von BetreuerInnen für Menschen in Heimen auslösen. Dabei überwiegen Vorgänge wie das Abschließen eines Heimvertrags, die sog. Krankenhaus-Überleitung, Einwilligung in ärztliche Behandlung oder das Anbringen von Bettgittern. Auffallend sind die großen
regionalen Unterschiede bezüglich der Ausgestaltung der Betreuung und der Verfahrensdauer. Vor allem bei mehrmonatigen Wartezeiten zwischen Anregung und richterlichem Beschluss wird das Fehlen der für das pflegerische Handeln nötigen Rechtssicherheit als belastend empfunden. Als Alternative zur rechtlichen Betreuung wurde vor allem die Erteilung einer Vollmacht in Betracht gezogen. Dieser Modus rechtlicher Vertretung ist allerdings nur zu
empfehlen, wenn ein gutes Verhältnis und häufiger Kontakt der BewohnerInnen zu den Bevollmächtigten besteht und die Vollmacht juristisch einwandfrei formuliert ist. Die bedeutendsten Hindernisse für die Erschließung von Alternativen zur rechtlichen Betreuung seien
nach Einschätzung von Heim- und PflegedienstleiterInnen die Personalknappheit in der Pflege und die Verrechtlichung der Beziehungen zu den BewohnerInnen durch die Pflegeversicherung. Auch der zeitliche Druck beim Einzug neuer BewohnerInnen im Zuge einer Krankenhausüberleitung verhindere die Suche nach Alternativen. Beratungs- und Unterstützungsbedarf äußerten die Pflegerinnen vor allem hinsichtlich der eigenen rechtlichen Absicherung
(Haftungsfragen). In der Praxisphase des Projekts wurde ein Fortbildungskonzept für Leitungskräfte in der Altenhilfe entwickelt und erprobt. Außerdem wurde unter dem Titel
"Betreuungsrecht & Pflege - Entscheidungshilfen" Informationsmaterial für Heimpersonal
hergestellt: Ein Faltblätterset für Pflegekräfte geht auf problembehaftete Themenbereiche wie
Haftung, Rechte und Pflichten der Betreuerinnen, freiheitsentziehende Maßnahmen etc. ein.
Für Leitungskräfte wurde eine 12-seitige Broschüre mit Verweisen auf Gesetzestexte und
weiterführende Informationsquellen erstellt. Projektgruppe siehe unter: http://www.betreuungsrecht-forschung.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Rechtstatsachenforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 200; Betreuungsakten von Personen,
die ihren Wohnsitz in einem Altenpflegeheim haben, an 4 Amtsgerichten -jeweils die 50 letzten Verfahren ab dem 31.7.98 rückwärts-; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 118; 22 HeimleiterInnen, 19 PflegedienstleiterInnen, 12 Sozialdienste, 65 PflegerInnen in 23 Heimen aus 5 dt. Städten/ Regionen -Leitfadeninterviews-; Auswahlverfahren:
Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 23; Dokumentationsbogen zur
BewohnerInnen- und Personalstruktur der an der Studie teilnehmenden Heime; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hoffmann, Peter M.; Tamayo Korte, Miguel: Rechtliche Betreuung in Dänemark: zwei neue Gesetze im Wirkungsfeld der Altenhilfe. in: BtPrax, 2000, 12.+++Dies.: Betreuungsrechtliche Praxis in Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Schriftenreihe des BMFSFJ, Bd. 223. Stuttgart: Kohlhammer 2002. ARBEITSPAPIERE: Der End-
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
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bericht und Informationsbroschüren für Pflegekräfte "Betreuungsrecht & Pflege" sind abrufbar unter http://www.betreuungsrecht-forschung.de .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-08 ENDE: 2001-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Akademie für öffentliches Gesundheitswesen (Auf'm Hennekamp 70, 40225
Düsseldorf)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0211-336794-50); Bearbeiter (Tel. 0211-336794-54, e-mail:
[email protected])
[208-F] Theobald, Hildegard, Dr.; Kühn, Hagen, PD Dr. (Bearbeitung):
CARMA (Care for the Aged at Risk of Marginalization)
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordirland, Belgien, Italien, Österreich,
Estland, Norwegen, Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische
Union
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP I Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat Arbeitsgruppe Public Health (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin)
KONTAKT: Kühn, Hagen (Dr. e-mail: [email protected]); Theobald, Hildegard (Dr. e-mail:
[email protected])
[209-L] Thiele, C.; Feichtinger, L.; Baumann, U.; Mitmansgruber, H.; Somweber, M.:
Der Umzug ins Seniorenheim: Erfahrungen von Senioren und Angehörigen, in: Zeitschrift für
Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg.
35/2002, H. 6, S. 556-564
INHALT: "Die Entscheidung die vertraute Wohnform zugunsten einer institutionalisierten
Wohnumgebung des Seniorenheims aufzugeben, ist für den alten Menschen oftmals mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Zahlreiche Studien belegen, dass eine ungeplante oder
überstürzte Übersiedlung im höheren Alter zu dramatischen Reaktionen der Betroffenen
(Angst, Depression) und deren Angehörige führt. In dieser Studie wurden bei 45 Senioren,
die kürzlich in ein Seniorenheim gezogen waren, und bei 34 ihrer Angehörigen die Erfahrungen, die sie beim Umzug ins Seniorenheim erworben haben, untersucht. Auffallend waren die
positiven Erfahrungen von Senioren und Angehörigen, der geringe Informationsstand zum
Thema Seniorenheim bei den Senioren, die allgemein positiven Einstellungen zum Seniorenheim bei Senioren und Angehörigen sowie die hohe Lebenszufriedenheit und erste positive
Adaptionen bei den Senioren." (Autorenreferat)
[210-F] Walther, Kerstin, Dr.; Saathoff, Astrid, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Sturm, Norbert,
Prof.Dr. (Leitung):
Personalwirtschaftliche Situation und Arbeitsorganisation in ambulanten Pflegediensten
INHALT: Fragestellung: Analyse der personalwirtschaftlichen Situation und von Organisationsformen ambulanter Pflegedienste; Ermittlung des Stands der Qualitätsentwicklung. Ziel:
Entwicklung von Personalentwicklungsinstrumenten; Entwicklung und Implementation von
134
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
Qualitätszirkeln; Entwicklung von Handlungsempfehlungen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Lüneburg sowie Kranken- und Seniorenpflege R. Zarft.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordostniedersachsen
METHODE: qualitative Sozialforschung, ergänzt durch quantitative Fragebogenerhebung mit
dem Ziel der Entwicklung anwendungsbezogenen Wissens DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Geschäftsberichte). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 2; Pflegedienste). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Pflegepersonal). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: 48; Pflegedienstleitungen. Stichprobe: 120; Pflegekräfte). Inhaltsanalyse, offen (qualitative Interviews und Dokumente). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur
des Landes Niedersachsen
INSTITUTION: Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften -ZAG- der Fachhochschule Nordostniedersachsen und der Universität Lüneburg (Wilschenbrucher Weg 84a, 21335
Lüneburg)
KONTAKT: Saathoff, Astrid (Tel. 04131-677-717, e-mail: [email protected])
[211-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Salize, H.-J.; Berthel, M.; Hendlmeier, Ingrid, Dipl.-Geront.; Kaufeler, Theresa, Dr.; Marwedel, Ulrike, Dipl.-Päd.; Schnitzler,
Martina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Alt, verwirrt - allein gelassen? Ein Beitrag zur besseren Versorgung älterer demenziell erkrankter Menschen in der PAMINA-Region
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landeswohlfahrtsverband
Baden; Europäische Kommission
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail:
[email protected])
[212-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Zimber, A. (Bearbeitung):
Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen des Pflegepersonals: eine empirische Studie in
Mannheimer Alten- und Altenpflegeheimen
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Forschungsfonds der Fakultät
für Klinische Medizin Mannheim
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected])
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
135
[213-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Gaeth, K.; Zimber, A. (Bearbeitung):
Die Beurteilung von Alltagsaktivitäten, Verhaltensauffälligkeiten und sozialen Kontakten bei
Altenheimbewohnern durch das Pflegepersonal: eine Untersuchung zur InterraterReliabilität
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected])
[214-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; König, S. (Bearbeitung):
Langfristiger Verlauf und Mortalitätsrisiko bei depressiven und dementen Altenheimbewohnern in Mannheim
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected])
[215-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Zimber, A. (Bearbeitung):
Determinanten und Auswirkungen des hohen Verbrauchs von Psychopharmaka in Altenund Altenpflegeheimen: eine prospektive epidemiologische Studie in der Stadt Mannheim
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Mannheim
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail:
[email protected])
[216-F] Winter, Maik H.-J. (Bearbeitung); Beier, Jutta, Prof.Dr. (Betreuung):
Die ersten Pflegeakademiker in Deutschland: eine explorative Untersuchung zu Arbeitsmarktperspektiven im Altenpflegebereich und zum Kenntnisstand über den allgemeinen
Berufsverbleib
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
136
soFid Soziale Probleme 2004/1
2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.451; Stellenanzeigen aus zwei Pflegefachzeitschriften -Altenpflege/ Die Schwester/ Der Pfleger-, Jahrgang 1996 und 1999, insg. 48 Ausgaben;
Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 14; Experteninterviews mit
Vertretern aus dem Altenpflegebereich). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:
24; Hochschulen, die pflegespezifische Studiengänge anbieten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1997-07 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum
Charite, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin
-ZHGB- Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft (Schumannstr. 20-21,
10117 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-8445-1396, e-mail: [email protected])
3.1
Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen
und schulische Integration
[217-F] Aktas, Maren, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Grimm, Hannelore, Prof.Dr. (Betreuung):
Der Übergang von vorsprachlichen zu sprachlichen Symbolisierungsfähigkeiten bei 47jährigen Kindern mit Down-Syndrom
INHALT: In diesem Projekt werden die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit Down-Syndrom im chronologischen Alter zwischen 4 und 7 Jahren analysiert. Bei Kindern mit DownSyndrom stellt sich die Frage, ob sie dieselben Entwicklungsschritte durchlaufen wie normale
Kinder und einfach auf einem niedrigen Repräsentationsniveau stehenbleiben, oder ob sich
bei ihnen bereits der Einstieg in das Sprachsystem sowie der weitere Verlauf in wichtigen
Merkmalen qualitativ von dem normaler Kinder unterscheidet. Besonderes Augenmerk gilt in
dieser Studie der Übergangsphase zwischen vorsprachlicher und sprachlicher Entwicklung.
Welche vorsymbolischen und symbolischen Gesten verwenden die Kinder zur Kommunikation? In welchem Wechselspiel stehen Gesten und erste Wörter? Operationalisiert werden die
Konstrukte über die "Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern (ELFRA)"
(Grimm & Doil, 2000), den "Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder (SETK-2)"
(Grimm, 2000) und den "Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK 35)" (Grimm, 2001), die sowohl normorientiert, als auch qualitativ (per Videoanalysen) ausgewertet werden. Ziel des Projekts ist es, Empfehlungen zu entwickeln, wie die o.g. standardisierten Verfahren gewinnbringend für eine differenziertere Erfassung des sprachlichen
Entwicklungsstandes von Kindern mit DS genutzt werden können und welche Hinweise sich
daraus für eine gezielte Förderung ableiten lassen.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt; Nachuntersuchung einer Teilstichprobe von
N=6 Kindern nach einem Jahr DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte
Befragung, schriftlich; Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: anfallend).
ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
137
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung für
Psychologie Arbeitseinheit 03 Entwicklungspsychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4515, e-mail: [email protected])
[218-F] Baron von Maydell, Bernd, Prof.Dr.; Pitschas, Rainer, Prof.Dr.; Schulte, Bernd, Dr. (Leitung):
Teilhabe behinderter Menschen an der Bürgergesellschaft in Asien und Europa: Eingliederung im Sozial- und Rechtsvergleich
INHALT: In der Bundesrepublik Deutschland ist das neue Behindertenrecht (SGB IX) in erster
Linie Rehabilitationsrecht. Der Gesetzgeber war bemüht, für Menschen mit Behinderungen
mehr als bisher ein selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat er drei
Kernelemente der Situationsoptimierung ausgewählt: 1. Verbesserung der Integration behinderter Menschen in den ersten Arbeitsmarkt; 2. Erweiterung der Selbstbestimmung durch die
Eröffnung von Wunsch- und Wahlleistungen bei Einrichtung persönlicher Budgets; 3. Abbau
bürokratischer Hindernisse beim Zugang zu Leistungen der sozialen Sicherung. Entgegen den
polit. Ankündigungen ist jedoch kein Paradigmawechsel in der Behindertenpolitik gelungen.
Das SGB IX bleibt im wesentl. rehabilitationsorientiert; es trägt in nur geringem Umfang zur
Teilhabe und dadurch Integration von Menschen mit Behinderung an der Bürgergesellschaft
bei. Das neue Recht verfehlt auf diese Weise die angestrebte umfassende Eingliederung behinderter Bürger in die gegenwärtige und zukünftige Gesellschaft. Wie aber sähe Teilhabe
aus? Der Ausgangspunkt für eine entspr. Antwort ist einerseits die Konturierung des verfassungsrechtlichen Behindertenbegriffs für Deutschland. Dieser ist vorrangig dahingehend zu
verstehen, dass eine Behinderung den Betroffenen nicht daran hindern darf, ein Leben nach
eigenen Wünschen und Vorstellungen zu führen. Die hierzu zentrale Aussage des Art. 3 III 2
GG geht deshalb als Verfassungsdirektive in die Richtung, die politische Sorge (und das
Recht) für Behinderte im Sinne von Chancengleichheit auszuformen. Für betroffene Menschen ("Lebenslagen-Konzept") bedeutet dies, dass jedenfalls grundsätzlich ein objektivrechtlicher Anspruch darauf besteht, in den individuellen Begabungen, Aussichten, Möglichkeiten optimal gefördert zu werden. Dem korrespondiert eine verfassungsrechtliche Bewirkenspflicht. Der verfassungsrechtliche Behindertenbegriff vermittelt somit - teilw. in striktem
Gegensatz zum asiatischen Verständnis - unter dem deutschen Grundgesetz einerseits die
Förderung durch ein Leistungsgesetz für Behinderte. Andererseits ist ein Gleichstellungsbzw. Antidiskriminierungsgesetz gefordert. Schließlich geht es darum, gesell. Barrieren zu
beseitigen, d.h. Mindeststandards für die gleichgestellte Bewältigung von Lebenslagen (Schule/ Ausbildung, Arbeit/ Beruf, Alterszeit u.a.m.) zu schaffen. Darüber hinaus ist eine gesell.
Infrastruktur anzustreben, in der die Möglichkeiten der Biogenetik und Neuen Medizin nicht
gegen voraussichtliche oder eingetretene Behinderungen gewendet werden. Bei alledem ist
allerdings immer auch die Frage zu stellen, ob ein entsprechendes "Recht" auf nationaler und
ggf. harmonisierend wirkender europ. Ebene überhaupt die Teilhabe behinderter Menschen
an der Bürgergesellschaft effektiv herbeiführen kann. In der Wirkperspektive scheint es unerlässlich, nach entsprechenden Werteorientierungen in Gesellschaften, kulturellen Grundlagen
alternativer Teilhabepolitiken oder auch nach Einstellungen und Präferenzen in fremden Gesellschaften unter andersartigen ökonomischen, familienpolitischen etc. Rahmenbedingungen
zu fragen. Dies bedingt einen entspr. Sozial- und Rechtsvergleich. In der Konsequenz seiner
Ergebnisse wäre anzustreben, die Teilhabe behinderter Menschen an der deutschen und europäischen Zivilgesellschaft entsprechend zu gestalten bzw. und umgekehrt deutsche und euro-
138
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
päische Lösungen zur Politikgestaltung an andere Staaten heranzutragen. Die Sozialentwicklungspolitik erfährt darin einen spezifischen Auftrag. Dies gilt auch für die Beiträge der Sozialbürokratie bzw. der Verwaltungszusammenarbeit. Sozialverwaltungen als "DienstleistungsBetriebe" bei der Eingliederung und Rehabilitation unter Wettbewerbs- und Kundenaspekten
zu betrachten, führt bei Behinderungslagen kaum weiter. Schon die ambulante Rehabilitation
begegnet insofern Einschränkungen, weil es um "Lernen" geht. Lösungen in anderen Kontinenten zu dieser Problematik könnten dagegen weiterführen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Asien, Europa
VERÖFFENTLICHUNGEN: Maydell, Bernd Baron von; Pitschas, Rainer; Schulte, Bernd
(Hrsg.): Behinderung in Asien und Europa im Politik- und Rechtsvergleich. Baden-Baden
2003.
ART: keine Angabe BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Sozialrecht (Amalienstr. 33, 80799 München); Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer,
Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft, Entwicklungspolitik und öffentliches Recht (Postfach
1409, 67324 Speyer)
[219-F] Beck, Iris, Prof.Dr. (Leitung):
Soziologische Aspekte von Integrationsprozessen, Lebenslagen und Lebensbewältigung
INHALT: In diesem fortlaufenden Forschungsprojekt zu einer Soziologie der Behinderung werden soziale, institutionelle, rechtliche Determinanten der Integration, der Lebenslagen, sozialen Unterstützung und der Behinderungsbewältigung untersucht. Im Zeitraum 1997 bis 1999
lag der Schwerpunkt bei a) der wissenschaftlichen Begründung der Eingliederungshilfe als
vorrangiger Rehabilitationsleistung; b) der Entwicklung zukunftsorientierter Leitsätze der sozialen Rehabilitation; c) der Untersuchung von Faktoren, die die Integration sog. schwer- und
mehrfachbehinderter Menschen gefährden. Für das Jahr 2000 wurde dieser Untersuchungsbereich fortgeführt; darüber hinaus werden die institutionellen und informellen Leistungen für
den nächsten Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung erarbeitet.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, I.: Gutachten für den Sozialausschuss der Hamburger Bürgerschaft zur Abgrenzung der Eingliederungshilfe und des pädagogischen Handelns von der
Pflege und den Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz. November 1998. Universität
Hamburg: Institut für Behindertenpädagogik 1998.+++Dies.: Gefährdungen des Wohlbefindens schwer geistig behinderter Menschen. in: Fischer, U.; Hahn, M. Th.; Lindmeier, Ch.;
Reimann, B. (Hrsg): Wohlbefinden und Wohnen von Menschen mit schwerer geistiger Behinderung. Reutlingen 1998, S. 273-299.+++Dies.: Modellbildung im sonderpädagogischen
Kontext. in: Dohrenbusch, H.; Blickenstorfer, J. (Hrsg): Allg. Heilpädagogik. Eine interdisziplinäre Einführung. Grundlegende Perspektiven von Mensch und Welt, Bd. 1. Luzern 1999,
S. 151-160.+++Dies.: Auswirkungen der aktuellen Sozialgesetzgebung auf die Lebenslage
behinderter Kinder und Jugendlicher. in: Die neue Sonderschule, 1999, 5, S. 318-333.
+++Dies.: "...Teilhabe am Leben der Gemeinschaft und Gesellschaft..." Integration von Menschen mit schweren Behinderungen heute und morgen. in: Franke, H.; Westecker, M. (Hrsg.):
Behindert Wohnen. Perspektiven und europäische Modelle für Menschen mit schweren und
mehrfachen Behinderungen. Düsseldorf 2000, S. 9-24.+++Dies.: Perspektiven einer zukunftsorientierten sozialen Rehabilitation. in: Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
139
(Hrsg): Rehabilitation im Wandel. Kongressbericht des 3. Bundeskongresses für Rehabilitation. Frankfurt/ Main 2000, S. 62-68.
ART: keine Angabe BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Behindertenpädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-3765-3749, Fax: 040-42838-3709, e-mail:
[email protected])
[220-L] Bedenbender, Rudolf:
Schwerbehinderte Menschen 1991 bis 2001, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen, Jg.
57/2003, H. 1, S. 9-15 (Standort: UuStB (Köln)38-Sl43-E; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das Jahr 2003 ist aufgrund eines Beschlusses des Rates der Europäischen Union zum
Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen erklärt worden. Damit soll den behinderten Menschen in besonderem Maße Gelegenheit gegeben werden, durch Veranstaltungen
und Beiträge in den Medien auf sich und ihre Belange aufmerksam zu machen. In Deutschland liefert seit 1979 eine im zweijährlichen Turnus durchgeführte Bundesstatistik Daten über
behinderte Menschen. Das Erhebungsprogramm umfasst die folgenden Tatbestände: 1. Zahl
der schwerbehinderten Menschen mit gültigem Ausweis; 2. persönliche Merkmale schwerbehinderter Menschen wie Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Wohnort; 3. Art, Ursache
und Grad der Behinderung." (Autorenreferat)
[221-F] Bergeest, Harry, Prof.Dr. (Bearbeitung); Boenisch, Jens, Dr. (Leitung):
Entwicklung eines diagnostischen Instrumentariums für körperbehinderte Kinder- und
Jugendliche ohne Lautsprache
INHALT: Gründung einer Beratungsstelle für unterstützte Kommunikation an der Universität
Halle-Wittenberg. Dürchführung von Beratungen zur Diagnostik körperbehinderter Kinder
und Jugendlicher ohne Lautsprache. Entwicklung einer Handreichung zur Diagnostik nichtsprechender Menschen mit Körperbehinderungen. ZEITRAUM: 2003-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt
METHODE: Analyse videografisch dokumentierter Diagnostikverläufe; Einzelfallforschung
DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 20; nichtsprechende Kinder,
Jugendliche, junge Erwachsene mit Körperbehinderungen; Auswahlverfahren: individuelle
Auswahl, nach Art und Schwere der Körperbehinderung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Sachse, S.; Boenisch, J. Handreichung zur UK-Diagnostik. in:
Boenisch, J.; Bünk, C. (Hrsg.): Methoden der untersützten Kommunikation. Karlsruhe: von
Loeyer Verl. 2003, S. 375-411. ARBEITSPAPIERE: Bergeest, H.; Boenisch, J.: Sachbericht
zum Forschungsprojekt "Entwicklung von Diagnostik und Förderung für körperbehinderte
Kinder und Jugendliche ohne Lautsprache". Halle: Institut für Rehabilitationspädagogik
2003, 9 S.
ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Sachsen-Anhalt Kultusministerium
140
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523766, e-mail: [email protected])
[222-F] Biagosch, Katrin (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt,
Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Schulische Integration Hörgeschädigter - die Sicht der Regelschullehrer und der hörenden
Mitschüler
INHALT: Wie sehen Regelschullehrer als direkte Mitgestalter die Integration hörgeschädigter
Schüler? Inwieweit spielen die hörenden Mitschüler eine Rolle bei der Integration? Wie zeigt
sich die soziale Situation zwischen hörgeschädigtem Schüler und den hörenden Mitschülern,
wie wird die Akzeptanz erreicht, wie zeigt sich die Kommunikationssituation? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Qualitative Leitfadeninterviews, halbstandardisierte Fragebögen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 18; Regelschullehrer; Auswahlverfahren: Zufall). Halbstandardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:
400; Mitschüler; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER:
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus FINANZIERER:
Institution; Auftraggeber; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected])
[223-L] Bonfranchi, Riccardo; Mayer, Eveline; Rupp, Daniela:
Visueller Eindruck - geistige Behinderung - gesellschaftliche Bedeutung: eine empirische
Studie über visuelle Eindrucksdeutung im sonderpädagogischen Bereich, Oberhausen: Athena
Verl. 2002, 92 S., ISBN: 3-89896-110-9 (Standort: UuStB Köln, Heilpäd. Abt.(38)-2002-360)
INHALT: "Welche Macht hat das Bild eines Menschen über uns? Was spielt sich in unserem
Kopf ab, wenn wir einem Menschen zum ersten Mal begegnen? Was verändert sich dabei,
wenn wir glauben - auf Grund von welchen Anzeichen auch immer-, dass dieser Mensch als
geistig behindert gilt? Verändert sich dann unsere Wahrnehmung und vor allem: Wie verändert sich unsere Haltung/ unser Verhalten diesem Menschen gegenüber?" (Autorenreferat)
[224-F] Breitenbach, Erwin, Dr.; Ebert, Harald, Dr.; Henn, Wolfram, PD Dr.med.; SchindelhauerDeutscher, Hans-Joachim, Dipl.-Psych.; Lenhard, Wolfgang (Bearbeitung):
Einstellung betroffener Familien zu ihrem Kind mit Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik
INHALT: Einfluss der Entwicklung humangenetischer Diagnostika auf psycho-soziale Stellung
und Selbstbild von Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung versus Eltern von Kindern
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
141
ohne Behinderung. ZEITRAUM: Vergleich 1969-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland
METHODE: Schriftliche Befragung; quasiexperimentelles Design; Vergleich unterschiedlicher
Elterngruppen. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment
(Stichprobe: 3.000; Eltern von nicht-behinderten Kindern sowie Eltern von Kindern mit einer
geistigen Behinderung; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, telefonisch
(Stichprobe: 200; Mütter, die sich trotz eines positiven Befundes in einer pränatal diagnostischen Untersuchung für das Kind mit Down-Syndrom entschieden haben; Auswahlverfahren:
Kontaktaufnahme durch Mütter). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Einstellungen betroffener
Familien zum Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik: Langzeitvergleich 1969-2002. Projektbeschreibung. 13 S.+++Fragebogen für Mütter. 12 S.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg)
KONTAKT: Lenhard, Wolfgang (Tel. 0931-888-4865, e-mail:
[email protected])
[225-F] Bretländer, Bettina, Dipl.-Päd.; Tüshaus, Ingrid, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schildmann, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung):
Geschlecht und Behinderung: Prozesse der Herstellung von Identität unter widersprüchlichen Lebensbedingungen. Theoretische Grundlegung und empirische Untersuchung
INHALT: a) Untersuchung der salutogenetischen Faktoren im Rahmen der Identitäts-Herstellungsprozesse körperbehinderter Mädchen und junger Frauen: Welche Ressourcen, Kompetenzen und Bewältigungsformen werden als hilfreich und wirkungsvoll erlebt und im Alltag
erfolgreich eingesetzt? b) Analyse möglicher pathogener Faktoren, im Sinne von Identitätsund Entwicklungsrisiken (Risikokonstellationen). GEOGRAPHISCHER RAUM: NordrheinWestfalen
METHODE: Quantitative/ schriftliche Befragung; qualitatives Leitfadeninterview. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face,
Standardisierte Befragung, schriftlich -quantitativ- (Stichprobe: 106; körperbehinderte Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren). Qualitatives Interview (Stichprobe: 26; körperbehinderte Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bretländer, Bettina: Postmoderne Identitätsarbeit: was bedeutet diese für behinderte Mädchen und Frauen? Manuskript.
Univ. Dortmund 2000.+++Dies.: Ein Konzept der pädagogisch-therapeutischen Identitätsarbeit behinderter Mädchen und junger Frauen. Manuskript. Univ. Dortmund 2000.
+++Forschungsbericht (liegt dem o.g. Ministerium vor).
ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Frauenforschung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung (44221 Dortmund)
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soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
[226-F] Dammann, Dorothee (Bearbeitung); Beck, Iris, Prof.Dr. (Leitung):
Individueller Hilfebedarf - spezielle Erziehungsbedürfnisse - sonderpädagogischer Förderbedarf: Analyse und Begründung operationaler Indikatoren
INHALT: Grundlegend für die sonderpädagogische Unterstützung und Förderung sind operationale Konzepte spezieller Erziehung- und Bildungserfordernisse. Dabei haben sich mit den
neuen Empfehlungen der KMK zur sonderpädagogischen Förderung und den Entwicklungen
im außerschulischen System neue Sichtweisen für die Bestimmung eines Bedarfs an Hilfen
und damit veränderte Aufgaben und neue Herausforderungen an die Hilfeplanung ergeben.
Im Projekt werden theoretische Begründungsstränge entwickelt und vorliegende Konzeptionen evaluiert, um zu Operationalisierungen und nachfolgend empirischen Erprobungen zu gelangen. Gleichzeitig ist der Aufbau einer Datenbank und Dokumentation zum Themenkomplex geplant, die sowohl wissenschaftlichen und Praxiszwecken dienen soll. Das Projekt wird
in Zusammenarbeit mit der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft durchgeführt. Kooperation mit: Deutsche Heilpädagogische Gesellschaft und Heilpädagogisches Heim Düren.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, I.: Behinderung - spezielle Erziehungsbedürfnisse - sonderpädagogischer Förderbedarf: Theoretische Begründungs- und Vermittlungsprobleme einer
"lebensweltlich" und final orientierten Bestimmung des individuellen Bedarfs an Hilfen. in:
Die neue Sonderschule, 1996, 6, S. 443-456.+++Dies.: Individuelle Bedürfnisse - individueller Bedarf: konzeptionelle Aspekte. in: Greving, H. (Hrsg): Heilpädagogische Organisationen
professionalisieren: Hilfeplanung und Controlling. Freiburg 2001.+++Dies.: Zum Verhältnis
von professioneller Hilfe und Selbsthilfe - Chancen und Grenzen einer professionellen Neuorientierung. in: Verein für Behindertenhilfe (Hrsg): Von der Betreuung zur Assistenz? Professionelles Handeln unter der Leitlinie der Selbstbestimmung. Tagungsbericht. Hamburg:
Verein für Behindertenhilfe, 2000, S. 116-128.
ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Behindertenpädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-3765-3749, Fax: 040-42838-3709, e-mail:
[email protected])
[227-F] Diller, Susanne (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt,
Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Integration hörgeschädigter Kinder in allgemeine Kindergärten - Schwerpunkte: Sprachentwicklung und Sprachförderung
INHALT: Folgenden Fragen soll nachgegangen werden: Wie ist der Sprachentwicklungsstand der
hörgeschädigten Kinder im Vergleich zur Norm? Wie entwickelt sich die Sprache des hörgeschädigten Kindes im Laufe der Kindergartenzeit? Wie gestaltet sich die sprachliche Interaktion in verschiedenen Situationen im Kindergartenalltag? Welche Folgen können beobachtet
werden? Wie wird die sprachliche Entwicklung des Kindes durch die ErzieherInnen gefördert? Wie wird die Integration eines hörgeschädigten Kindes von den ErzieherInnen selbst erlebt? ZEITRAUM: 2003-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Methodentriangulation: genormter Sprachtest (voraussichtlich SET-K 3-5), teilnehmende Beobachtung, Leitfadeninterviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Kindersprachtest (Stichprobe: 15; hörgeschädigte
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Kinder, die seit September 2003 allgemeine Kiga besuchen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; ErzieherInnen im Kiga, ergänzende Gespräche mit Eltern). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER:
Leopold-Klinge-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-2195, e-mail: [email protected])
[228-F] Döll, Patricia, M.A. (Bearbeitung); Dippelhofer-Stiem, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung):
Soziale Lage und Bewältigungsstrategien von chronisch kranken und behinderten Menschen
INHALT: Einfluss personaler Faktoren (wie allgemeine Lebenshaltungen, gesundheitsbezogene
Vorstellungen) sowie sozialer Aspekte (wie sozialer Hintergrund, Wohnumfeld) auf das
Wohlbefinden von Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt
METHODE: Aus sozialwissenschaftlich-epidemiologischer Sicht werden bestimmte Aspekte
abgebildet, die mittels eines standardisierten schriftlichen Fragebogens untersucht werden;
Grundlage: Variablenmodell. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.090; Bevölkerung Sachsen-Anhalts, 18bis 65-Jährige; Auswahlverfahren: Quota, randomisiert). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung Prof.Dr.
Dippelhofer-Stiem (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)
KONTAKT: Betreuerin (e-mail: [email protected], Tel. 039167-16610)
[229-L] Döring, Nicola:
Behindert im Netz?: von der Barrierefreiheit zum Empowerment, in: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 26/2002, Nr. 4, S. 53-56
INHALT: Im "Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen" aus dem Jahr 2002 wird explizit
Barrierefreiheit von Kommunikationseinrichtungen wie etwa dem Internet vorgeschrieben.
Barrieren hängen von der Art der Behinderung ab; sie können technischer Natur sein, wie bei
Blinden, oder auch inhaltlicher Natur, wenn durch die Angebote Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernschwäche erreicht werden sollen. Ein barrierefreies Internet ist heute eher
Vision als Praxis. In ihrem Beitrag zeigt die Autorin anhand einiger Beispiele, wie und wo
das Internet für Menschen mit Behinderungen für die Bewältigung schwieriger Lagen nützlich sein kann und wo die Grenzen liegen. (PT)
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[230-F] Eberle, Marion (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Alltägliche Identitätsarbeit schwerhöriger Jugendlicher in ihren verschiedenen Lebenswelten - unter Berücksichtigung der besonderen Interaktions- und Kommunikationssituationen
INHALT: Allgemeine Fragestellung: Wie gelingt schwerhörigen Jugendlichen der alltägliche
permanente Passungsprozess zwischen inneren Bedürfnissen und äußeren Anforderungen
bzgl. ihrer Lebenswelten (Ausbildung, Familie, Freizeit/ Freunde)? Spezielle Fragestellung:
Welche Situationen sind identitätsrelevant? Welche Identitätsstandards werden in den Teilidentitäten ausgebildet? Wie hoch ist das Selbst- und Kohärenzgefühl? Welche Ziele und Projekte werden entwickelt und wie werden sie umgesetzt? Wie hoch ist der Grad der Selbstreflexion? Welche Ressourcen sind vorhanden und wie werden sie genutzt? GEOGRAPHISCHER RAUM: voraussichtlich Bayern
METHODE: Theoretischer Ansatz: Gegenstandsbegründete Theorieentwicklung (Grounded Theory) anhand von vergleichenden Einzelfallstudien; Methoden: qualitative Interviews als
Rahmen, soziale Netzwerkkarte, soziobiografischer Kurzfragebogen, Life-event-Fragebogen,
evtl. Bildvorlagen (als nicht kognitive Methode). Untersuchungsdesign: Querschnitt mit
Nacherhebung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 12-15; schwerhörige Jugendliche in der Ausbildung; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5123, e-mail: [email protected])
[231-F] Engel, Heike, Dr.; Engels, Dietrich, Dr. (Bearbeitung):
Einrichtung und Arbeitsweise gemeinsamer Servicestellen
INHALT: Mit der Einrichtung gemeinsamer örtlicher Servicestellen verfolgt der Gesetzgeber die
Zielsetzung, eine umfassende und qualifizierte Beratung und Unterstützung behinderter und
von Behinderung bedrohter Menschen sicher zu stellen, wobei die Anforderungen der Unabhängigkeit, der zeitlichen Nähe, der Anbieterneutralität und der Verbindlichkeit zu erfüllen
sind. Darüber hinaus sind im SGB IX Anforderungen an die Ausgestaltung der gemeinsamen
Servicestellen in Bezug auf Barrierefreiheit von Zugang und Kommunikation sowie einige
grundlegende Ziele formuliert, zu deren Realisierung alle im Gesetz vorgesehenen Instrumente und damit auch die gemeinsamen Servicestellen beitragen sollen. Hierzu gehören z.B. die
Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse und Probleme von behinderten Frauen und
Kindern, das Wunsch- und Wahlrecht der Leistungsberechtigten sowie der Anspruch von
Vertrauenspersonen und Personenberechtigten auf Beratung. Die Beratung und Leistungserschließung soll durch die gemeinsamen Servicestellen gebündelt und damit zugleich effektiver organisiert werden. Für die Betroffenen sollen die zustehenden Hilfen dadurch transparenter werden; das Prinzip des "einen Zugangs" soll verhindern, dass mehrere Beratungsstellen aufgesucht bzw. die zustehende Hilfemöglichkeit erst aufwendig ermittelt werden müssen. Der Prozess des Aufbaus dieser gemeinsamen Servicestellen, die Umsetzung des neuen
Beratungskonzepts sowie die Akzeptanz und Nutzung durch die behinderten Menschen wird
vom ISG im Auftrag des BMGS wissenschaftlich begleitet. Hierzu werden die drei wichtigs-
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ten Akteure dieses Prozesses herangezogen: Die gemeinsamen Servicestellen selbst (1), die
Nutzer/innen der gemeinsamen Servicestellen (2) und die kooperierenden Rehabilitationspartner (3). 1. Die gemeinsamen Servicestellen haben die vielschichtige Aufgabe, ihre ratsuchenden Klient/innen kompetent zu beraten und in möglichst kurzer Zeit die vorgetragenen
Probleme adäquat zu lösen. Zudem wird mit den gemeinsamen Servicestellen das Prinzip des
einen Zugangs verfolgt, der den Klient/innen mühsame und zeitraubende Gänge zu verschiedenen Rehabilitationsträgern und Behörden ersparen soll. Hierzu bedarf es einer Reihe von
Voraussetzungen: So muss die Servicestelle, die nach Paragr. 23 SGB IX ortsnahe Beratung
und Unterstützung ermöglichen soll, in ihrem Bezirk bekannt und frei von Zugangs- und
Kommunikationsbarrieren sein. Weiterhin bedarf es hierfür bspw. qualifizierten Personals
und einer adäquaten Ausstattung der Servicestelle. Schließlich bildet die gemeinsame Servicestelle die Schnittstelle zwischen ratsuchenden Klient/innen und den Rehabilitationsträgern.
Im Hinblick auf die Evaluation der gemeinsamen Servicestellen ist es erforderlich, die in diesem Prozess gewählten Gestaltungsvarianten, die dabei auftretenden Schwierigkeiten sowie
die jeweils erarbeiteten Lösungswege zu dokumentieren. 2. Das Prinzip der "einen Tür" birgt
für die Zielgruppe der behinderten Menschen die Chance, dass sie schnell und kompetent eine
Hilfe erhalten, die auf ihren Bedarf zugeschnitten ist, und ihnen Umwege zum Erhalt einer
angemessenen Versorgung erspart bleiben. Eine Bewertung der gemeinsamen Servicestellen
durch die Nutzer/innen, insb. unter den Aspekten eines unmittelbaren Zugangs, einer kompetenten Bedarfsermittlung und einer raschen und wirksamen Unterstützung, gibt daher wichtige Anhaltspunkte für den erreichten Stand der Umsetzung und ggf. vorzunehmende Modifikationen. 3. Eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen des Aufbaus stellt eine Verständigung der innerhalb der Region präsenten Rehabilitationsträger über die Organisation der gemeinsamen Servicestellen und ihre reibungslose Kooperation bei der Beratungstätigkeit dar.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung sind die Verständigungsprozesse einschl. potenzieller Verständigungsbarrieren und der Wege zu deren Überwindung zu dokumentieren
und auszuwerten.
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale
Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (Barbarossaplatz 2, 50674 Köln)
KONTAKT: Engel, Heike (Dr. e-mail: [email protected]); Engels, Dietrich (Dr. e-mail:
[email protected])
[232-L] Erdelyi, Andrea:
Ungarische Heilpädagogik im Wandel: Entwicklung und Situation der Heilpädagogik in
Ungarn angesichts des politischen Systemwandels unter besonderer Berücksichtigung der
Geistigbehindertenpädagogik, (Erziehung, Schule, Gesellschaft, Bd. 25), Würzburg: Ergon Verl.
2002, 487 S., ISBN: 3-89913-251-3 (Standort: UB Dortmund(290)-BK3914)
INHALT: Die Studie stellt einen Beitrag zur vergleichenden Sozialpädagogik, speziell zur Heilpädagogik Ungarns und der deutschsprachigen Länder dar. Als Vergleichsmaßstab wird das
Normalisierungsprinzip verwendet, das sowohl in Ungarn als auch im deutschsprachigen
Raum als Leitprinzip in der Heil- und Sonderpädagogik anerkannt ist. Die angewandte Methode ist die Hermeneutik. Zu Beginn des Buches erfolgt eine Beschreibung der Entwicklung
der ungarischen Heilpädagogik von ihrer Entstehungszeit im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ein Vergleich der Theorienbildung in der ungarischen Heilpädagogik mit der euro-
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päischen zeigt, dass die ungarische Heilpädagogik zu allen Zeiten - auch nach dem
2.Weltkrieg - in den europäischen Gesamtprozess integriert war. Auf die Unterschiede wird
im Detail in folgenden Bereichen eingegangen: (1) Theorienbildung: hier sind Unterschiede
festzustellen in den Bereichen Traditionsbewusstsein, Verbindung von Theorie und Praxis
und psychologischen Ausrichtung; (2) Terminologie, (3) Ausbildung, (4) Frühförderung, (5)
Kindergärten, (6) Sachverständigenkommissionen, (7) Schulen für Kinder und Jugendliche
mit geistiger Behinderung, (8) Lehrplan, (9) Integration, (10) Verhältnis zur DDR, (11) Erwachsene mit geistiger Behinderung. Für die zukünftige Entwicklung der Heilpädagogik in
Ungarn wird prognostiziert, dass der begonnene Veränderungsprozess sich fortsetzen wird.
Dies wird in besonderem Maße der Fall sein im Bereich Frühförderung, Förderung von Kindern mit einer schwersten oder Mehrfachbehinderung und der Einrichtung von Institutionen
für erwachsene Menschen mit einer geistigen Behinderung.
[233-F] Eurich, Johannes, Dr. (Bearbeitung):
Gerechtigkeit für Behinderte - behinderte Gerechtigkeit?
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Wirtschaftswissenschaft, Graduiertenkolleg "Kriterien der Gerechtigkeit in Ökonomie, Sozialpolitik und Sozialethik" (44780 Bochum)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0234-32-24799, e-mail: [email protected])
[234-L] Feuser, Georg (Hrsg.):
Integration heute: Perspektiven ihrer Weiterentwicklung in Theorie und Praxis, (Behindertenpädagogik und Integration, Bd. 1), (16. Tagung "Integration heute - Perspektiven ihrer Weiterentwicklung in Theorie und Praxis", 2002, Bremen), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 321 S.,
ISBN: 3-631-50186-2
INHALT: "Die Förderung nach Integration wird heute im internationalen Diskurs als das Bemühen um die Realisierung eines Menschenrechts begriffen - des Rechts auf uneingeschränkte
Teilhabe und gleichberechtigte und gleichwertige Anerkennung eines jeden Menschen in der
menschlichen Gemeinschaft. Dies unabhängig davon, ob er im Normengefüge wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Konventionen als behindert klassifiziert wurde und wird. Für alle
an der Integration Interessierten leistet dieses Buch einen Überblick über die heute, im dritten
Jahrzehnt ihrer Entwicklung, bestehende Vielfalt und Differenziertheit der Integration und die
Möglichkeit, sich vertieft mit ihren zentralen Fragen zu befassen. Die unter dem Aspekt ihrer
Weiterentwicklung und der vielfältigen Perspektiven der Grundlegung einer inklusiven Gesellschaft in allen Lebensbereichen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Georg Feuser: Gemeinsam sind wir alle .... stark! (11-16); Brigitte Schulmann: Integration im Kontext aktueller
bildungspolitischer Entwicklungen (17-28); Tobias Erzmann: Perspektiven oder Paradigmenwechsel durch Integration? (29-38); Ines Boban / Andreas Hinz: Der Index für Inklusion
- Eine Möglichkeit zur Selbstevaluation von 'Schulen für alle' (39-47); Günter Hoff: 'sfondo
integratore' - integrativer Hindergrund: Eine didaktische Konzeption für den Unterricht (nicht
nur?) in Italien (49-56); Katrin Düring: Gemeinsamer Unterricht braucht Schulentwicklung
(57-64); Sabine Lingenauber: Normalismusforschung: Über die Herstellung einer neutralen
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Normalität im integrationspädagogischen Diskurs (65-76); Irmtraud Schnell: Der Beitrag der
Integrationsforschung zur Ermöglichung Gemeinsamen Lernens von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung (77-89); Simone Seitz: Wege zu einer inklusiven Didaktik des
Sachunterrichts - das Modell der Didaktischen Rekonstruktion (91-104); Kerstin MerzAtalik: Interkulturelle Erziehung in Integrationsklassen - Subjektive Theorien zur Interkulturellen Erziehung von LehrerInnen im mehrsprachigen Integrationsklassen (Berlin-Kreuzberg)
(105-121); Annette Kracht: Zur Anerkennung von Mehrsprachigkeit als Entwicklungs- und
Lernbedingung (123-131); Reimer Kornmann: Thesen zur Interkulturellen Erziehung (133134); Winfried Kronig: Kinder von Zuwanderern - die Stiefkinder integrationspädagogischer
Fortschritte? (135-142); Johannes Mand: Gemeinsamer Unterricht oder Sonderschule? Diagnostische Arbeit unter Alltagsbedingungen (143-153); Reimer Kornmann: Thesen zur Diagnostik und Integration (155-157); Susanne Wiese: Begriff und Semantik - 'Gretchenfrage'
für (interdisziplinäre) Verständigung (159-168); Ursula Mahnke: Erwerb innovativer Kompetenzen für die schulische Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf innerhalb institutioneller Prozesse (169-174); Ulf Preuss-Lausitz: Konzept, Probleme
und Evaluation einer Pflicht-Lehrveranstaltung 'Einführung in der Integrationspädagogik' für
alle Lehramtsstudierenden. Erfahrungen aus Berlin (175-181); Alexandra Obolenski: Integrationspädagogische Tätigkeiten in Schulen Perspektiven und Konsequenzen für die Lehrerbildung (183-193); Saskia Erbring: Supervision - Kommunikation - Inklusion: Fallstudie zur
Entwicklung von Kommunikationsmustern bei Lehrpersonen (195-204); Norbert Störmer:
Desintegrative Momente von Therapie in integrativen Lebens- und Lernzusammenhängen
(205-212); Georg Feuser: Die SDKHT in Beispielen - Hinweise zu Grundfragen in Theorie
und Praxis (213-216); Ines Boban /Andreas Hinz: 'Nothing about us without us.' Versuch einer Annäherung an den partizipativen Anspruch von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der externen Evaluation des Unterstützten Arbeitstrainings der Hamburger Arbeitsassistenz (217- 236); Joachim Radatz / Antje Ginnold: Die Bedeutung von Selbst- und Fremdeinschätzung im beruflichen Integrationsprozess (237-255) und weitere Beiträge.
[235-F] Fries, Alfred, Dr. (Leitung):
Einstellungen und Verhalten gegenüber körperbehinderten Menschen - in der Sicht und im
Erleben der Betroffenen
INHALT: Vorliegende Studien aus der Sonderpädagogik und Psychologie können Auskunft darüber geben, wie nichtbehinderte Menschen über behinderte Menschen denken, urteilen und
ihnen gegenüber handeln (z.B. Tröster 1990). In der wissenschaftlichen Literatur finden wir
aber keine Auskunft über die brennende Frage, wie behinderte Menschen gesellschaftliche
Diskriminationen persönlich erleben, wie sie diese wahrnehmen, verarbeiten, in ihr Persönlichkeitskonzept integrieren und welche Belastungen erlebte Diskriminationen und Vorurteile
(in mehr oder minder offen zutage tretender Form) für behinderte Menschen darstellen. Die
meisten Studien sind weiter auch dadurch gekennzeichnet, dass behinderte Menschen nur
vereinzelt zu dem wichtigen Problem gehört werden bzw. gehört worden sind, wie gesellschaftliche Barrieren in der Interaktion nichtbehinderter und behinderter Menschen aus der
Sichtweise der Betroffenen abgebaut werden können. Das Forschungsvorhaben tangiert vorrangig Fragen aus der Copingforschung. Es wird gefragt, mit welchen diskriminierenden Situationen körperbehinderte Menschen konfrontiert worden sind und wie diese belastendenen
Situationen bewertet werden.
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METHODE: Den theoretischen Hintergrund bildet das Coping-Modell von Lazarus, unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung von Persönlichkeitsvariablen als "Puffer"-Variable im
Bewältigungsprozess.
ART: gefördert BEGINN: 1998-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 02
Körperbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[236-F] Gasteiger Klicpera, Barbara, PD Dr.; Klicpera, Christian, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Einstellungen von Eltern zur Integration behinderter Kinder
INHALT: keine Angaben
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches
Staatsministerium für Unterricht und Kultus FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psychologie und Empirische Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsychologie (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-6004-3154, -3157, -3112, Fax: 089-6004-3968, e-mail:
[email protected])
[237-L] Gerich, Joachim; Lehner, Roland; Fellinger, Johannes; Holzinger, Daniel:
ANIMAQU: eine computerbasierte Befragung als Möglichkeit zur Erfassung besonderer
Zielgruppen ; ein Beispiel einer Anwendung bei gehörlosen Menschen, in: ZUMA Nachrichten, Jg. 27/2003, H. 52, S. 35-54 (Standort: UuStB Köln(38)-XG6223; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:
http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ZUMA_Nachrichten/documents/pdfs/52/zn52_0
7.pdf)
INHALT: "Die Anwendung einer schriftlichen standardisierten Befragung ist an bestimmte Voraussetzungen der interviewten Personen gebunden. Insbesondere stellt ausreichende Lesekompetenz eine zentrale Anwendungsvoraussetzung dar. Für gehörlose Menschen - d.h. Mitglieder der Gehörlosenkultur - ist die Gebärdensprache die eindeutig bevorzugte Kommunikationsform. Die Lesekompetenz liegt im Durchschnitt unter der der Normalbevölkerung und
weist eine große Variationsbreite auf. Es wird daher eine computergestützte Erhebungsform
präsentiert, welche die selbstadministrierte Befragung dieser Zielgruppe ermöglicht." (Autorenreferat)
[238-L] Gessler, Bert; Jochum, Friedbert:
KidS - ein computergestütztes Verkehrs-Lernspiel für geistig behinderte Kinder, in: Medien
und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 3, S. 156-157
INHALT: Computergestützte Lernspiele können für geistig behinderte Kinder ein geeignetes und
anspruchvolles Übungsfeld darstellen. In dem Beitrag wird kurz das 3D-Lernspiel "KidS -
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Kinder in der Stadt" vorgestellt, das in studentischen Projekten der Fachhochschule Hamburg
in Kooperation mit der Städtischen Schule für Geistigbehinderte entwickelt wurde. Die Autoren beschreiben die Lernziele und den Spielaufbau und berichten über die guten Erfahrungen.
(PT)
[239-L] Giersig, Bettina:
Menschen mit Autismus als Reporter und Filmemacher, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift
für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 3, S. 152-153
INHALT: Im Rahmen des Projekts "format - Medienarbeit für Toleranz" sollen Jugendliche mit
Autismus die Möglichkeit bekommen, unter medienpädagogischer Betreuung Medienbeiträge
zum Thema Toleranz selbst zu erstellen. In ihrem Beitrag stellt die Autorin exemplarisch den
Ablauf eines Wochenseminars mit jugendlichen Autisten vor, bei dem ein kurzer Film erstellt
wurde. Die Teilnehmer konnten den Produktionsprozess nutzen, um sich in sozialen und
kommunikativen Kompetenzen zu üben. (PT)
[240-F] Grüner, Beate (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt,
Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Die Sprachentwicklung hörender Vorschulkinder hochgradig hörgeschädigter bzw. gehörloser Eltern
INHALT: Ziel: Erfassen des sprachlichen und emotionalen Entwicklungsstandes hörender Kinder
hochgradig hörgeschädigter Eltern. Es werden Kinder im Alter von 3 Jahren bis Schuleintritt
anhand verschiedener Sprachtests untersucht. Es soll herausgefunden werden, ob hörende
Kinder hörgeschädigter Eltern aufgrund der elterlichen Hörschädigung und deren kommunikativen Einschränkungen im lautsprachlichen Bereich in ihrer Sprachentwicklung (aber auch
Gesamtentwicklung) gefährdet sind. ZEITRAUM: 1997-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Es handelt sich um eine Erkundungsstudie, da der Forschungsstand zur Fragestellung widersprüchlich ist. So wird zum Teil berichtet, daß (normal-)hörende Kinder hochgradig hörgeschädigter Eltern Defizite in der Sprachentwicklung aufweisen, während andere Autoren eine normale Sprachentwicklung feststellen. Bei der Analyse wird darüber hinaus davon
ausgegangen, daß Kinder am Sprachmodell älterer Personen lernen. Besteht über das Elternhaus hinaus intensive soziale Vernetzung, so ist nicht mit Defiziten in der Sprachentwicklung
zu rechnen; während dann, wenn die Kinder kaum Kontakte über das Elternhaus hinaus haben, von Defiziten in der Sprachentwicklung auszugehen ist. Es wirkt also die Kontaktvielfalt
des Kindes als Moderatorvariable. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sprachtests
(Stichprobe: 80-150; hörende Kinder hörgeschädigter Eltern; Auswahlverfahren: Zufall).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Grüner, B.: Zur Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern I-III. in: Sprache, Stimme, Gehör, 1997, 2, S. 64-79.+++ Leonhardt, A.; Grüner, B.: Zur Sprachentwicklung hörender Kinder hörgeschädigter Eltern. Eine
empirische Studie an Vierjährigen mit dem "Kindersprachtest für das Vorschulalter (KISTE)". in: L.O.G.O.S. interdisziplinär, 8, 2000, 2, S. 103-110.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.:
Vyvin reci pocujucich deti, ktore maju sluchovo postihnutych rodicov (Prve vysledky empiri-
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ckej stüdie stvorrocnych deti pomocou testu detskej reci pre deti predskolskeho veku). in:
EFETA, X, 2000, 3, pp. 11-13 und EFETA, X, 2000, 4, pp. 13-14.+++Leonhardt, A.; Grüner,
B.: Die Lautbildungsfähigkeit hörender Kinder hochgradig hörgeschädigter und gehörloser
Eltern. Ergebnisse einer Untersuchung mit dem Lautbildungstest (LBT) durchgeführt an 71
Vorschulkindern. in: Kruse, E. (Hrsg.): Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte, Bd.
8. Heidelberg: Median 2000.+++Grüner, B.; Leonhardt, A.: Die Sprachentwicklung hörender
Kinder hörgeschädigter Eltern. Ergebnisse einer Untersuchung mit dem Kindersprachtest für
das Vorschulalter "KISTE" (28 Vierjährige und 19 Sechsjährige im Vergleich). in: Kruse, E.
(Hrsg.): Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte, Bd. 8. Heidelberg: Median
2000.+++Grüner, B.: Zur Familiensituation (normal-)hörender Kinder mit hörgeschädigten
Eltern. in: Behindertenpädagogik, 143, 2000, 4, S. 260-264.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.:
Hörende Kinder hörgeschädigter Eltern. Erste Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zur
Sprachentwicklung von hörenden Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern.
in: Hörgeschädigtenpädagogik, Jg. 55, 2001, 1, S. 28-34.+++Leonhardt, A.; Grüner, B.: Hörstörungen bei Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. in: Pediatrics and
related topics, Pädiatrie und Grenzgebiete, Vol. 40, 2001, No. 1-2, S. 67-80.+++Leonhardt,
A.; Grüner, B.: Lautunterscheidungs- und Lautbildungsfähigkeit von hörenden (Vorschul)Kindern hochgradig hörgeschädigter und gehörloser Eltern. Eine Untersuchung anhand des
Lautunterscheidungstests (LUT) und des Lautbildungstests (LBT) für Vorschulkinder. in:
Sprache - Stimme - Gehör, Jg. 25, 2001, 3, S. 118-123.
ART: Dissertation; Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 1997-09 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung,
Familie, Frauen und Gesundheit FINANZIERER: Stiftung für Bildung und Behindertenförderung GmbH
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-5117, Fax: 089-2180-6320, e-mail:
[email protected])
[241-F] Hagen, Jutta; Ollech, Michael; Lübbe, Andrea (Bearbeitung); Beck, Iris, Prof.Dr. (Leitung):
Implementation und Evaluation der Zielperspektive "Integration durch Normalisierung der
Hilfen": Verfahren und Instrumente der Qualitätsentwicklung und -beurteilung
INHALT: Das Forschungsprojekt setzt an theoretischen und empirischen Desideraten einer hinsichtlich der Spezifika pädagogischen Handelns begründeten Implementations- und Evaluationsforschung an und unterteilt sich in drei Teilprojekte, von denen zwei Promotionsvorhaben
darstellen. Alle Projekte erfolgen in Kooperation mit behindertenpädagogischen Einrichtungen in Hamburg und außerhalb. Teilprojekt 1: Qualitätsentwicklung in der Tagesförderung.
Teilprojekt 2: Angebotsqualität und Lebensqualität in Wohneinrichtungen: Erhebung der Lebensqualität von Menschen mit schweren Behinderungen. Teilprojekt 3: Partizipation von
Nutzern an der Qualitätsentwicklung und -beurteilung. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit
der Ev. Stiftung Alsterdorf und dem Geschäftsbereich Hamburg Umland, Bargfeld-Stegen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, I.: Einführung in die aktuelle Diskussion um Qualitätsentwicklung und -beurteilung. in: Sonderpädagogik im Wandel: Dokumentation des Sonderpädagogischen Tags Kiel 1996. Kronshagen 1997, S. 249-269.+++Dies.: Der Qualitätsbegriff:
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Hinweise zur fachlichen Begründung und zu den Entwicklungen in der Qualitätsdebatte vor
dem Hintergrund gesetzlicher Neuregelungen. in: Degenhardt, S. u.a.: Daten zur Angebotsqualität blindenpädagogischer Förderung. Berlin 1998, S. 8-29.+++Dies.: Der "Kunde", die
Qualität und der "Wettbewerb". Zum Begriffschaos in der Qualitätsdebatte. in: Jantzen, W.;
Lanwer-Koppelin, W.; Schulz, K. (Hrsg): Qualitätssicherung und Deinstitutionalisierung.
Berlin 1999, S. 35-48.+++Beck, I.; Lübbe, A.; Ollech, M.: Fragebogen zur Erhebung von Aspekten der Lebensqualität in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe. Hamburg: Univ.+++Beck, I. u.a.: Implementation und Evaluation besonderer pädagogischer Unterstützungssysteme. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, 3, 2000, S.
413-429.+++Beck, I.: Lebensqualität/ Wohnen/ Normalisierung/ Qualitätsentwicklung und beurteilung/ Selbsthilfe. 5 Artikel. in: Antor, G.; Bleidick, U. (Hrsg): Behindertenpädagogik ein Grundriss in Schlüsselbegriffen. Stuttgart 2001. ARBEITSPAPIERE: Beck, I.: Implementation und qualitative Untersuchung zur Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung: Probleme der Methodik und Interpretation bei Befragungen. Manuskript. 2000.
ART: keine Angabe BEGINN: 1997-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 06 Erziehungswissenschaft, Institut für Behindertenpädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-3765-3749, Fax: 040-42838-3709, e-mail:
[email protected])
[242-F] Harnach-Beck, Viola, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Aufgaben des Jugendamtes bei der Vorbereitung und Gewährung von Eingliederungshilfen
für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche
INHALT: Die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche nach Paragr.
35a Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) dient der Integration derjenigen jungen Menschen, die in Folge einer Beeinträchtigung ihrer seelischen Gesundheit an der altersgemäßen
umfassenden Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft gehindert oder von einer solchen Behinderung bedroht sind. Ihre Ziele sind die Förderung der Selbstbestimmung und der Partizipation sowie der Abbau von behinderungsbedingten Benachteiligungen. Die Hilfe gehört zu
den Leistungen der Jugendhilfe nach Paragr. 2 Abs. 2 Nr. 5 KJHG. Anspruchsberechtigt ist
das betroffene Kind oder der Jugendliche; einem jungen Volljährigen soll die Hilfe gewährt
werden. Mit dem Inkrafttreten des SGB IX - Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen im Jahre 2001 wurde die Jugendhilfe in den Kreis der Rehabilitationsträger aufgenommen. Das neue Rehabilitationsrecht hat beträchtliche Auswirkungen auf die Arbeit des Jugendamtes bei der Vorbereitung und Gewährung von Eingliederungshilfen nach Paragr. 35 a
KJHGIn den gesetzlichen Vorschriften werden zwei Rechtspositionen zusammengeführt: das
Recht eines jeden jungen Menschen auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu
einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gem. Paragr. 1 Abs. 1
KJHG und das im neugefassten Paragr. 10 SGB I und in Paragr. 1 SGB IX kodifizierte Recht
eines jeden behinderten Menschen auf die für die gleichberechtigte Teilhabe erforderlichen
Sozialleistungen. Die Verankerung der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder
und Jugendliche als Leistung der Jugendhilfe brachte zunächst erhebliche Irritationen für Praxis und Rechtsprechung mit sich. Die Auslegung der unbestimmten Rechtsbegriffe "seelisch
behindert" und "drohende Behinderung" erwies sich angesichts fehlender Präzisierung in Paragr. 35a KJHG und nur bedingt brauchbarer Kriterien in der Eingliederungshilfe-VO zum
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
Bundessozialhilfegesetz (BSHG) als schwierig. Neben den Unklarheiten auf der materiellrechtlichen Ebene ergaben sich Interpretationsdifferenzen hinsichtlich der verfahrensrechtlichen Anforderungen. Die Verlagerung der Kompetenz zur Feststellung des Eingliederungshilfebedarfs auf die Fachkraft sozialer Arbeit im Jugendamt, die im Jahre 1990 stattfand, und
die dadurch bedingte Veränderung im Verhältnis zwischen sozialer Fachkraft und Arzt verlangte auf beiden Seiten Lernprozesse, die vieler gemeinsamer Anstrengungen bedurften. Als
insbesondere für die Betroffenen noch nicht zufriedenstellend gelöst kann die nach wie vor
bestehende Unübersichtlichkeit gelten, die sich aus der Gliederung des Hilfesystems und damit der Zuständigkeit verschiedener Rehabilitationsträger ergibt, sowie der trotz eindeutiger
Bestimmungen bisher nicht beendete Schacher zwischen den Leistungsträgern um Zuständigkeiten. SGB IX versucht hier, Abhilfe zu schaffen. Zielsetzung des Projekts war die Erarbeitung einer detaillierten Kommentierung zu den Aufgaben des Jugendamtes im Zusammenhang mit der Eingliederungshilfe. Die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen, insb. im
KJHG, SGB IX und BSHG, waren zu verbinden mit den Erkenntnissen der Psychologie und
der Kinder- und Jugendpsychiatrie zur Symptomatik psychischer Störungen im Kindes- und
Jugendalter, deren Verlaufsformen, Ursachen und Auswirkungen auf die soziale Integration
sowie mit dem Fachwissen der sozialen Arbeit zu den notwendigen, geeigneten und gesetzlich vorgesehenen Hilfen. Ist dies gelungen, so finden Fachkräfte der sozialen Arbeit, Richter
und Anwälte sowie Psychiater und Psychologen praxisleitende Informationen zu den in der
Arbeit mit dieser Gruppe junger Menschen auftretenden fachlichen und juristischen Fragen.
Die Ergebnisse der gerade abgeschlossenen Arbeit werden als Kommentierung des Paragr.
35a KJHG publiziert.
VERÖFFENTLICHUNGEN: in: Jans; Happe; Saurbier; Maas (Hrsg.): Kinder- und Jugendhilferecht. Kommentar. Stand: 2003.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Fachhochschule Mannheim Hochschule für Sozialwesen (Ludolf-Krehl-Str. 711, 68167 Mannheim)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-3926-138, e-mail: [email protected])
[243-L] Häußler, M.; Streit, A.; Straßburg, H.-M.:
Validität der Pflegebegutachtung bei körperbehinderten und bei geistig behinderten Kindern, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health,
Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 10, S. 527-533 (Standort:
UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "16 Kinder mit spastischen Zerebralparesen und 25 geistig behinderte Kinder wurden
mit den Skalen 'Self Care' und 'Mobility' des Pediatric Evaluation of Disability Inventory
(PEDI) untersucht. Die altersnormierten PEDI-Werte wurden mit der Einstufung in die drei
Pflegeklassen der Pflegeversicherung nach SGB XI verglichen. Dabei ergaben sich eine
hochsignifikante Abhängigkeit und gute Korrelationen bei den körperbehinderten Kindern,
aber keine signifikante Abhängigkeit bei den geistig behinderten Kindern. Diese Ergebnisse
sprechen dafür, dass die Anwendung der Begutachtungsrichtlinien der Spitzenverbände der
Pflegekassen bei Kindern nicht in jedem Fall zu einer validen Pflegebegutachtung führt. Die
Pflegebegutachtung bei Kindern sollte daher in Zukunft auch standardisierte AssessmentVerfahren zur Beurteilung des Hilfebedarfs einschließen." (Autorenreferat)
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
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[244-F] Hennemann, Thomas (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):
Auswertung des Schulversuchs "Gemeinsamer Unterricht behinderter und nicht behinderter Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I - zieldifferent" und der Erfahrungen
mit sonderpädagogischen Fördergruppen
INHALT: Die bisher in NRW aber auch in anderen Bundesländern durchgeführten Schulversuche
wurden einer Metaanalyse unterzogen. Dabei wurden Kriterien für die Beurteilung der bisherigen Schulversuche erarbeitet und die Bedingungen, die zum Gelingen von Integration beitragen, aber auch solche, die sich als eher abträglich erweisen, festgehalten. Neben den bisherigen Schulversuchen wurde die Integration behinderter Schülerinnen und Schüler an ausgewählten Schulen untersucht (etwa Interviews mit den Verantwortlichen, Befragung der Eltern). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected])
[245-L] Hoffmann, Andreas:
Sportive Lebensstile benachteiligter Jugendlicher, in: Sportwissenschaft, Jg. 33/2003, H. 2, S.
143-156 (Standort: UuStB Köln(38)-M XD 00113; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im Kontext der Lebensstile Jugendlicher können jugendliches Körperkapital und Sport
gewinnbringend eingesetzt werden. So lauten zumindest vielerlei Zuschreibungen. Die Realisation derartiger Stilisierungsgewinne setzt jedoch insbesondere bei Jugendlichen aus einer
marginalisierten sozialen Lage eine gewisse Wählbarkeit des Lebensstils voraus. In explorativen Einzelfallstudien werden - als bislang unzureichend erforschte Facetten des Lebensstilkonstrukts - Wählbarkeit, Dynamik und Stilisierungsgewinne jugendlicher Lebensstile aus
der subjektiven Perspektive von Hauptschulabsolventen analysiert. Die Studie zeigt u. a., dass
Wahloptionen wahrgenommen und genutzt werden und dass Körperkapital zum Teil sogar
bewusst als gewinnversprechendes Stilelement eingesetzt wird." (Autorenreferat)
[246-L] Ickler, Günter; Kollmar, Helmut; Reh, Gerd:
Menschen mit Behinderungen, in: Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz, Jg. 35/2003, H. 3,
S. 50-58 (Standort: UuStB Köln(38)-Sn25; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder
seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das
Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Durch Beschluss des Rates der Europäischen Union ist das Jahr 2003
zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen erklärt worden. Damit soll in ganz
Europa auf behinderte Menschen und ihre Interessen aufmerksam gemacht werden. Die drei
nach vorne gerichteten Pfeile des Logos stehen aus deutscher Sicht für die zentralen Botschaften: Teilhabe verwirklichen, Gleichstellung durchsetzen, Selbstbestimmung ermöglichen. In Rheinland-Pfalz gibt es mehr als 320.000 Menschen, die einen Schwerbehindertenausweis besitzen; das sind etwa 8 v.H. der Bevölkerung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
behinderte Menschen, die nicht den Grad der Schwerbehinderung erreichen oder keinen Antrag auf Ausstellung eines Ausweises gestellt haben und somit nicht registriert sind. Bundesweit liegt der Anteil der Bürgerinnen und Bürger mit Schwerbehindertenausweis bei gut 8
v.H. Im Folgenden sind einige Daten zum Thema "Behinderte" zusammengestellt. Da es keine statistische Quelle gibt, die den Personenkreis der Behinderten in seiner Gesamtheit und
aus allen verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, können hierfür nur Ergebnisse aus unterschiedlichen Quellen der amtlichen Statistik oder der Arbeitsmarktstatistik der Bundesanstalt
für Arbeit herangezogen werden. Dabei treten wegen unterschiedlicher Erhebungszeiträume
und teilweise abweichender Abgrenzungen der Personenkreise zwar einige Probleme hinsichtlich des Vergleichs der einzelnen Erhebungen untereinander auf, dennoch dürfte mit den
vorliegenden Ergebnissen ein wichtiger Blick auf die Thematik ermöglicht werden." (Autorenreferat)
[247-F] Klapprott, Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Entwicklung eines biopsychologischen Konzepts menschlicher Funktionen
INHALT: Entwicklung eines biopsychologischen Konzepts menschlicher Funktionen, das ein
Verständnis der Lebenssicht von Menschen mit Behinderungen (insbesonders auch solchen
mit geistigen Behinderungen) sowie anderen Funktionsstörungen ermöglichen soll. Die Ergebnisse sollen als Buchveröffentlichung vorgelegt werden.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bamberg, FB Soziale Arbeit, Professur für Psychologie (Kapuzinerstr. 16, 96047 Bamberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0951-863-2011, Fax: -5011, e-mail: [email protected])
[248-F] Klinckert, Hans-Jürgen; Frank, Guido; Fritz, Armin; Rummel, Anke; Thiere, Christiane;
Ammon, Barbara; Kraneburg, Stefan; Stumpf, Eva; Vogt-End, Gertraud; Ebert, Harald, Dr. (Bearbeitung); Breitenbach, Erwin, PD Dr.; Fersen, Lorenzo von, Dr. (Leitung):
Delphin-Therapie
INHALT: Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes sind die vorliegenden wissenschaftlichen
Studien über die Delphintherapie sowie die sich in den letzten Jahren häufenden Berichte von
Eltern behinderter Kinder über ihre positiven Erfahrungen mit der Delphintherapie in Florida
und Eilat (Israel). Die Analyse der vorliegenden Informationen legt nahe, daß die Delphintherapie in besonderer Weise hilfreich und wirksam ist bei hochgradig kontaktgestörte Kinder.
Solche Kinder werden deshalb als Zielgruppe für dieses Projekt ausgewählt. Ziel des Forschungsprojektes ist einerseits die Entwicklung eines Therapiekonzeptes unter den besonderen Bedingungen eines Delphinariums sowie andererseits die Beschreibung der Veränderungen im Verhalten kontaktgestörter Kinder, die im Zusammenhang mit dieser Therapie zu beobachten sind. Das Forschungsprojekt "Delphintherapie" ist ein Gemeinschaftsprojekt, an
dem der Tiergarten Nürnberg und die Universität Würzburg (Lehrstuhl Sonderpädagogik 01
und Geistigbehindertenpädagogik) beteiligt sind. Betreut wird das Projekt von Dr. Harald Ebert, Peter Mühling (Tiergarten Nürnberg), Prof.Dr. Walter Straßmeier (Universität München,
Geistigbehindertenpädagogik). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
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METHODE: Handlungsforschung; empirische Sozialforschung. Forschungshypothesen und Forschungsmethoden: Die Analyse der uns vorliegenden Informationen zur Delphintherapie
(Forschungsberichte, Filmberichte, eigene Erfahrungen aus Praktika in Florida und Eilat)
führt zu folgenden Annahmen über die Wirkfaktoren der Delphintherapie: Es ist zu vermuten,
daß der Begegnung mit dem Delphin irn Rahmen der Therapie von schweren Kontaktstörungen eine Art "Eisbrecherfunktion" zukommt, die bereits Veränderungen im Sozialkontakt mit
sich bringt und für eine weitere therapeutische Arbeit den Boden bereitet. Diese Veränderungsprozesse im Sozialverhalten der behinderten Kinder werden unterstützt und begünstigt
durch einen die Therapie begleitenden Familienurlaub, der zu Erholung, Entspannung und
Entlastung der gesamten Familie führt. Forschungshypothesen: 1. Im Verlauf der Therapie
lassen die behinderten Kinder einen immer intensiveren Kontakt zum Delphin zu. Ziel ist dabei der direkte Körperkontakt mit dem Delphin im Wasser. 2. Durch die Therapie verändert
sich das sozial-emotionale Verhalten der Kinder dahingehend, daß sie ausgeglichener, kontrollierter, belastungsfähiger, kontaktfreudiger, aufgeschlossener und selbstbewußter werden.
3. Die Veränderungen im sozial-emotionalen Verhalten zeigen sich in einer verbesserten
Gruppenfähigkeit (Kooperation, Einhalten von Regeln, Rücksichtnehmen auf andere, Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz) und einem veränderten Lern- und Arbeitsverhalten (gesteigerte Eigenaktivität, Selbständigkeit und Konzentrationsfähigkeit). Forschungsmethoden:
Hypothese 1 wird durch Verhaltensbeobachtung überprüft. Alle Therapiesitzungen werden
per Video mitgeschnitten und die Videoaufzeichnungen anschließend nach bestimmten Beobachtungskategorien, die das Kontaktverhalten systematisch erfassen, ausgewertet. Um die
Therapie individuell gestalten zu können, erheben die Therapeuten vor Therapiebeginn mit
den Eltern eine umfassende Anamnese (bisheriger Entwicklungsverlauf, abgeschlossene oder
laufende Therapien; vorliegende medizinische und psychologische Befunde; körperliche und
psychische Besonderheiten, die aus Elternsicht bei der Durchführung der Therapie zu berücksichtigen sind). Zur Überprüfung von Hypothesen 2 und 3 wird vier Wochen vor und vier
Wochen nach der Therapie eine diagnostische Untersuchung durchgeführt. Diese setzt sich
aus folgenden Bestandteilen zusammen: a) Leitfadeninterview mit den Eltern: Gefragt wird
nach den kommunikativen Fähigkeiten, nach dem Lern- und Spielverhalten, nach dem Grad
der Selbständigkeit und nach der Position und Rolle im Familiensystem. b) Schätzskala zum
sozial-emotionalen Verhalten, die Eltern und Lehrern vorgelegt wird: Im Sinne eines semantischen Differentials werden gegensätzliche Eigenschaften (zielstrebig - planlos, selbstbewußt
- unsicher, ...) angeboten, deren Ausprägungsgrad auf einer Skala von -3 bis +3 einzuschätzen
ist. c) Zwei Fragebögen zur Erfassung des sozialemotionalen Verhaltens sowie des Lern- und
Arbeitsverhaltens werden von den jeweiligen Lehrkräften ausgefüllt. Fragen wie zum Beispiel "Wagt sich an neue, unbekannte Aufgaben heran" oder "Hält sich an Vereinbarungen
mit der Lehrkraft" können auf einer vierstufigen Skala (ja - eher ja - eher nein - nein) durch
Ankreuzen beantwortet werden. d) Testpsychologische Untersuchung, soweit es aufgrund der
vorliegenden Behinderung möglich ist mit der Kaufmann-Assessment Battery for Children
(K-ABC). Handlungsforschung, empirische Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Trend,
Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe:
50; behinderte Kinder). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Eltern). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 50; Lehrkräfte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Breitenbach, Erwin; Stumpf, Eva: Tiergestützte Therapie mit
Delfinen. in: Olbrich, Eberhard; Otterstedt, Carola (Hrsg.): Menschen brauchen Tiere. Grundlagen und Praxis der tiergestützten Pädagogik und Therapie. Stuttgart: Kosmos 2003, S. 145172. ARBEITSPAPIERE: Breitenbach, Erwin; Hofman, Prisca: Die Delphintherapie - ein
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
neuer Therapieansatz für Kinder mit Behinderungen? 8 S.+++Forschungsprojekt Delfintherapie (S. http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/index2.htm ).
ART: gefördert BEGINN: 1999-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 01
Lernbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97047 Würzburg); Universität Würzburg,
Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074
Würzburg)
KONTAKT: Breitenbach, Erwin (Dr. Tel. 0931-888-4832, e-mail:
[email protected]); Fersen, Lorenzo v. (Dr. e-mail: [email protected])
[249-L] Länger, Carolin:
Im Spiegel von Blindheit: eine Kultursoziologie des Sehsinnes, (Qualitative Soziologie, Bd. 4),
Stuttgart: Lucius u. Lucius 2002, 214 S., ISBN: 3-8282-0223-3 (Standort: UuStB Köln(38)29A2053)
INHALT: "Diese Studie ist eine ethnographische Untersuchung von Blindheit und Sichtigkeit als
kulturelle Phänomene. Anstatt Blindheit als eine körperliche Funktionsstörung vorauszusetzen, macht sie reflexiv unsere selbstverständlichen Vorannahmen über den Sehsinn zum
Thema. 'Im Spiegel von Blindheit' wird Sichtigkeit als ein umfassendes Ensemble von Praktiken erkennbar. Erst ein Mythos des Offensichtlichen, erst eine Vielzahl von Interaktionsregeln sowie architektonischen Anordnungen machen das Auge zum Sinnzentrum unserer sozialen Wirklichkeit. Vor diesem Hintergrund wird es möglich, neue Perspektiven auf Blindheit
zu entwickeln. Carolin Längers Studie ist ein Beitrag zur Wissenssoziologie, zur Interaktionsanalyse und zur Soziologie des Körpers." (Autorenreferat)
[250-F] Lindner, Brigitte (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung):
Schulische Integration Hörgeschädigter. Warum wechseln integriert beschulte Schüler in die
Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Hören?
INHALT: Erfassen von Gründen, Ursachen und Motiven für einen Wechsel in die Förderzentren
mit dem Förderschwerpunkt Hören. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Fragebogen; Interview DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe:
48; Eltern, Schüler, Lehrer; Auswahlverfahren: Zufall).
ART: Dissertation BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5116, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
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[251-F] Ludwig, Kirsten; Siebeck, Astrid (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Evaluation der pädagogischen Arbeit in den Frühförderstellen für hörgeschädigte Kinder in
Bayern
INHALT: Beschreibung ausgewählter Aspekte der Struktur- und Prozessqualität der Frühförderung vor dem Hintergrund fachwissenschaftlicher Standards und Ermittlung der Ergebnisqualität aus Sicht der Mitarbeiterinnen und aus Sicht der von der Frühförderung betreuten Eltern
(Zufriedenheit, Wünsche, Kritik). ZEITRAUM: 2001-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bayern
METHODE: Methodentriangulation: standardisierte Fragebögen, qualitative Leitfadeninterviews.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 4; Frühförderinnen, Kind, Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 60; Frühförderinnen, Eltern; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500; Frühförderinnen, Eltern; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Ludwig, K.: Überlegungen zur Qualität und Effektivität in der Frühförderung hörgeschädigter Kinder. in: Die neue Sonderschule, Jg. 47, 2002,
H. 4, S. 255-267.+++Leonhardt, A.; Siebeck, A.: Da bin ich eigentlich schon zufrieden: über
die Problematik von Zufriedenheitserhebungen in sozialen Einrichtungen am Beispiel der
Frühförderung hörgeschädigter Kinder. in: Die neue Sonderschule, Jg. 47, 2002, H. 4, S. 268276.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2000-09 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER:
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und
Frauen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-2180-5117, e-mail: [email protected])
[252-L] Lutz, Klaus:
Medienarbeit mit Behinderten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg.
47/2003, Nr. 3, S. 148-151
INHALT: Medienarbeit kann in der Sonderpädagogik vielfältige Aufgaben übernehmen. Sie kann
als Kompensation der Behinderung dienen, den Bildungsprozess befördern oder als therapeutische Methode eingesetzt werden. Nach den einleitenden theoretischen Anmerkungen zum
Stellenwert der Medienpädagogik in der Behindertenarbeit gibt der Autor Beispiele für die
praktische Medienarbeit: mit Gehörlosen, mit Blinden, mit geistig Behinderten und mit psychisch Kranken. Durch die Medienarbeit können Jugendliche mit Behinderung auf ihre Lebenssituation aufmerksam machen und "aus dem Schatten der öffentlichen Wahrnehmung"
hinaustreten. Eine Veröffentlichung von Medienprodukten, die in Projekten mit geistig Behinderten und mit der Gruppe der psychisch Kranken entstehen, ist zwar nicht auszuschließen, es bedarf aber einer sehr großen Sensibilität und im Falle der psychisch Kranken auch
der Rückkopplung mit qualifiziertem therapeutischen Fachpersonal. (PT)
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soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
[253-F] Matthes, Gerald, Prof.Dr.habil. (Bearbeitung):
Diagnostik integrativer Lernsituationen
INHALT: Für die Verlaufsbeobachtung und Evaluation in gemeinsamen Projekten von Schülerinnen und Schülern mit und ohne geistige Behinderung werden "psychologische ProzessSkalen für integrativ-kooperative Situationen" entwickelt. Die Beobachtungsdimensionen gelten: 1. den inneren und äußeren Handlungsgegenständen und -inhalten; 2. den Kontakten zu
anderen Schülern oder Schülerinnen; 3. der Sicherheit und dem emotionalen Wohlbefinden.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Matthes, G.: Bedürfnisse als Grundlage pädagogisch-psychologischer Prozess-Skalen - die "alte" Förderdiagnostik und neue Erkenntnisse der Psychologie.
in: Pädagogisches Landesinstitut Brandenburg (Hrsg.): Auf dem Weg zu einer Schule für alle
Kinder. Berlin: Wissenschaft und Technik Verl. 1999, S. 67-74.+++Ders.: Diagnostik integrativer Lernsituationen. in: Grüning, E. (Hrsg.): Gemeinsam lernen. Integrative Prozesse für
Schüler im Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung". Berlin: Weidler 2002, S. 5974.+++Schröder, K.; Matthes, G: Die Lernsituation von Schülern mit geistiger Behinderung
in kooperativen Gestaltungsprojekten. in: Grüning, E. (Hrsg.): Gemeinsam lernen. Integrative
Prozesse für Schüler im Förderschwerpunkt "geistige Behinderung". Berlin: Weidler 2002, S.
129-148.+++Martius, W.: Ergebnisse eines Schulversuchs zum kooperativen Lernen von
Kindern mit geistiger Behinderung und Grundschülern. in: Grüning, E. (Hrsg.): Gemeinsam
lernen. Integrative Prozesse für Schüler im Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung". Berlin: Weidler 2002, S. 75-88.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1998-06 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Sonderpädagogik (Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Golm)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-9772592, -9772311, Fax: 0331-9772195, e-mail:
[email protected])
[254-F] Moosecker, Jürgen, Dipl.-Päd. (Leitung):
Analyse der aktuellen Einsatzformen der Konduktiven Förderung in den Schulen für Körperbehinderte in Bayern
INHALT: Ausgehend vom Bayerischen Schulversuch zur Konduktiven Förderung in den Jahren
1995-1998 (Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung 1999) sollen die aktuellen Einsatzformen der Konduktiven Förderung in den Bayerischen Schulen für Körperbehinderte beleuchtet werden. Einige Schulen in Bayern haben sich entschieden die Konduktive
Förderung einzusetzen, dabei zeigen sich jedoch in organisatorischer, personeller und zeitlicher Hinsicht, aber auch im Einsatzfeld (Schulvorbereitender Bereich -SVE-, Unter- und Mittelstufe) große Unterschiede. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
VERÖFFENTLICHUNGEN: Moosecker, J. in: Behindertenpädagogik in Bayern, 2002, 4.
ART: gefördert BEGINN: 2002-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 02
Körperbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-8884836, e-mail: [email protected])
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
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[255-L] Münster, Arnd:
"Seiten könnte ich füllen ...": zum Einsatz der "Gestützten Kommunikation", in: Medien und
Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 3, S. 158-162
INHALT: Gestützte Kommunikation ist eine Methode zur Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten von Menschen, die sich nicht oder nur sehr eingeschränkt lautsprachlich mitteilen
können. Diese Methode wurde als "Facilitated Communication" (FC) von der australischen
Therapeutin R. Crossley erstmals angewendet. In seinem Beitrag beschreibt der Autor diese
Methode, bei der durch eine berührende Hilfestellung einer Bezugsperson die Ausdrucksbarrieren überwunden werden und der Patient über die geschriebene Sprache zum Kommunizieren befähigt wird. Anhand von Gesprächen mit Betreuern und Therapeuten und anhand von
Aufzeichnungen von FC-Nutzern werden Erfahrungen mit dieser therapeutischen Methode
dargestellt. (PT)
[256-F] Oskamp, Ulrich, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Biographieforschung mit erwachsenen körper- und kommunikationsbeeinträchtigten Menschen
INHALT: keine Angaben
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Körperbehindertenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0221-470-5523, Fax: 0221-470-2158, e-mail:
[email protected])
[257-F] Oskamp, Ulrich, Prof.Dr.; Schlüter, Martina, Dr.; Fassbender, Karl-Josef, Dipl.-Päd.
(Bearbeitung):
Selbstbild und Fremdbild von Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma
INHALT: keine Angaben
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Josefsgesellschaft FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Körperbehindertenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0221-470-5523, Fax: 0221-470-2158, e-mail:
[email protected])
[258-F] Paul, Manuela, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung):
Amerikanische Interventionsprogramme zur Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung und autistischen Störungen - unter besonderer Berücksichtigung des TEACCHAnsatzes und seiner Umsetzung in Deutschland
INHALT: Mit dem Projekt wird erstmals in Deutschland der Frage nachgegangen, inwieweit
amerikanische Interventionsansätze zur Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung
und Autismus, insbesondere dem amerikanischen TEACCH-Ansatz, in deutschen Einrichtun-
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
gen der Behindertenhilfe Berücksichtigung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Es soll eine bundesweite Erhebung mittels halbstandardisierter Fragebögen durchgeführt werden. Dabei stehen besonders Fragen der Motivation, den TEACCH-Ansatz auszuwählen und der qualitativen Umsetzung im Mittelpunkt der Untersuchung. Neben dieser spezifischen Auseinandersetzung mit dem TEACCH-Ansatz in Deutschland sollen auch andere
amerikanische Ansätze untersucht, miteinander verglichen und auf eine Übertragbarkeit auf
deutsche Einrichtungen überprüft werden. Unter Bezug auf die Resultate der quantitativen
und qualitativen Studien sollen abschließend Konzepte erarbeitet werden, die sowohl auf eine
Verbesserung der Förderung und Begleitung von Menschen mit Autismus als auch auf die
Fortbildung von MitarbeiterInnen in Fragen der aktuellen Autismusforschung abzielen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 57; Einrichtungen für
autistische Menschen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Theunissen, G.; Paul, M.: Krisen bei Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus. Handlungsmöglichkeiten zur Krisenintervention aus pädagogischer
Sicht. in: Wüllenweber, E.; Theunissen, G. (Hrsg.): Handbuch Krisenintervention, Bd 2.
Stuttgart 2004 (im Erscheinen).+++Theunissen, G; Paul, M.; Stichling, M.: Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung und autistischen Störungen unter besonderer Berücksichtigung des TEACCH-Ansatzes. in: Theunissen, G.: Krisen und Verhaltensauffälligkeiten bei geistiger Behinderung und Autismus. Stuttgart 2003.+++Lingg, A.; Theunissen, G.: Psychische Störungen und geistige Behinderung. Freiburg 2000.
ART: gefördert BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail:
[email protected])
[259-F] Peterlein, Theresa (Bearbeitung); Adam, Heidemarie, Prof.Dr. (Betreuung):
Evaluation des Lehrgangs Unterstützte Kommunikation (LUK): Entwicklung und Evaluation einer berufsbegleitenden Ausbildung zur Fachkraft für Unterstützte Kommunikation
INHALT: Die am Institut für Geistigbehindertenpädagogik entwickelte berufsbegleitende Zusatzausbildung in Unterstützter Kommunikation wird unter Einbezug von Qualitätssicherungskonzepten der Behindertenhilfe umfassend evaluiert.
METHODE: Befragung der Teilnehmerinnen des Lehrgangs Unterstützte Kommunikation; quantitativ - Fragebogen; qualitativ - leitfadengestütztes Interview
ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0341-97-31510, e-mail: [email protected])
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[260-L] Pfaff, Heiko:
Lebenslagen der Behinderten - Ergebnis des Mikrozensus 1999: Behinderte und Nichtbehinderte ; ein Vergleich der Lebenslagen, in: Wirtschaft und Statistik, 2002, H. 10, S. 869-876
(Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Durch den Mikrozensus im April 1999 wurden unter anderem wichtige Strukturdaten
über die Lebenssituation von Behinderten gewonnen. Der vorliegende Beitrag befasst sich
neben der Darstellung der wichtigsten Grunddaten zu den Behinderten auch mit der Teilhabe
der Behinderten am Erwerbsleben, ihrer Ausbildung und ihrer Einkommensstruktur. Dabei
werden die entsprechenden Angaben für die behinderten und nicht behinderten Menschen
einander gegenübergestellt. Der Mikrozensus - die EU-weit größte Haushaltsbefragung - ist
eine Mehrzweckstichprobe, die ausführliche Informationen über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung bietet. Daten zur Behinderung werden das nächste Mal im Mikrozensus 2003 gewonnen. Als Hochrechnungsrahmen wurden zusätzlich zu den für das Mikrozensus-Grundprogramm genutzten Eckzahlen der laufenden Bevölkerungsfortschreibung die
Eckwerte der Schwerbehindertenstatistik verwendet." (Autorenreferat)
[261-L] Rohrmann, Eckhard:
Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik - für wen?: zur Sozialpolitik im Europäischen
Jahr der Menschen mit Behinderung 2003, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 28/2003, H. 9, S. 14-23 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Nur ein verschwindend kleiner Teil der Behinderten kommt in den Genuss der wenigen Ambulanten Dienste, die seit dem UNO-Jahr der Behinderten im Jahr 1981 entstanden
sind. Dabei ist längst erwiesen, dass Behinderte weder quantitativ noch qualitativ Bedarfe haben, die nicht auch in einer selbst gewählten Wohnform gedeckt werden können. Trotzdem
steigt die Zahl der Heimeinweisungen von Jahr zu Jahr, denn den Betroffenen wird systematisch eine Infrastruktur vorenthalten, die sie für ein selbstständiges Leben benötigen. Die fortschreitende Demontage sozialstaatlicher Errungenschaften droht zudem sämtliche positiven
Ansätze der Behindertenpolitik in ihr genaues Gegenteil zu verkehren. Der Kampf gegen
entmündigende Hilfestrukturen wird kurzerhand umgedeutet zur Forderung nach Abschaffung der Hilfen." (Autorenreferat)
[262-L] Sander, Alfred:
Über Integration zur Inklusion: Entwicklungen der schulischen Integration von Kindern
und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf ökosystemischer Grundlage
am Beispiel des Saarlandes, (Saarbrücker Beiträge zur Integrationspädagogik, Bd. 12), St. Ingbert: Röhrig 2003, 153 S., ISBN: 3-86110-337-0 (Standort: FHB Münster(836)-IKC140)
INHALT: "Inklusion ist ein neues, erweitertes Zielkonzept der Integrationspädagogik. Die Integration behinderter Kinder und Jugendlicher in allgemeinen Schulen setzt sich in Deutschland
seit den siebziger Jahren zunehmend durch, im Saarland mit einem speziellen Konzept seit
Mitte der Achtziger. Das Buch beschreibt auf der Basis langjähriger wissenschaftlicher Begleitung wesentliche Entwicklungen und Erfolge, aber auch Schwierigkeiten, Probleme und
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
Lösungsmöglichkeiten für das gemeinsame Lernen und Leben nichtbehinderter und behinderter Kinder und Jugendlicher in allgemeinen Schulen. Der zugrunde gelegte ökosystemische
Theorieansatz (Kind-Umfeld-Diagnostik statt Defizit-Diagnostik, Sonderpädagogische Förderungsbedürftigkeit statt Sonderschulbedürftigkeit) hat die Integrationsentwicklung bundesweit befruchtet; er wird im Buch an vielen praktischen Fragen verdeutlicht. Vor dem Hintergrund des ökosystemischen Ansatzes entstand die saarländische Integrations-Verordnung
(IVO), die seit 1987 angewendet wird. Die IVO wird im Buch ausführlich pädagogisch kommentiert und mit Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitung konfrontiert, integrative
Auslegungen werden empfohlen, systeminterne Verbesserungen werden vorgeschlagen. Als
übergeordnetes Richtziel der weiteren Entwicklung stellt der Verfasser die 'inklusive Schule'
dar." (Autorenreferat)
[263-F] Schenke, Marianne-Friederike, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Die Chancen von dyskalkulativen Kindern auf begabungsgerechte Schullaufbahnen
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Wirtschaftswissenschaft, Graduiertenkolleg "Kriterien der Gerechtigkeit in Ökonomie, Sozialpolitik und Sozialethik" (44780 Bochum)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0234-32-22970, e-mail: [email protected])
[264-F] Schmidtova, Margitta, Dr.; Lindner, Brigitte (Bearbeitung); Leonhardt, Annette,
Prof.Dr.habil.; Lechta, Viktor, Prof.Dr. (Leitung):
Historische Entwicklung des Hör- und Sprachgeschädigtenwesens der Bundesrepublik
Deutschland und der Slowakischen Republik im europäischen Kontext
INHALT: Aufarbeitung und Vergleich der historischen Entwicklung des Hörgeschädigten- und
Sprachgeschädigtenwesens beider Länder; Schlussfolgerungen für die aktuelle Weiterentwicklung. ZEITRAUM: 1750 bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland (vorzugsweise Bayern) und Slowakei
METHODE: Analyse qualitativen Materials DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Auswertung von Archivmaterial; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitative
Interviews (Experten).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Leonhardt, A.; Lindner, B.; Lechta, V.; Schmidtova, M.: Nemecka
a slovenska logopedia a surdopedia: vychodiska, paralely, trendy. in: efeta (ISSN 1335-1397),
XII, 2002, 3, pp. 2-4.+++Dies.: Deutsch-slowakische Forschungsaktivitäten in der Sonderpädagogik. in: Die neue Sonderschule, 47, 2002, 5, S. 394-395.+++Leonhardt, A.; Lindner, B.;
Lechta, V.; Schmidtova, M.: Periodizacia vyroja logopedie a surdopedie: historia sucasnost',
perspektivy. in: efeta (ISSN 1335-1397), XIII, 2003, 3, pp. 2-5.
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
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KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-5117, Fax: 089-2180-6320, e-mail:
[email protected])
[265-F] Schwarz, Silvia (Bearbeitung); Adam, Heidemarie, Prof.Dr. (Betreuung):
Der Mensch lernt ein Leben lang
INHALT: Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die Entwicklung eines Assistenzmodells für
die Erwachsenenbildung und -förderung bei Menschen mit geistiger Behinderung.
ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0341-97-31510, e-mail: [email protected])
[266-F] Sommer, Grit, Dipl.-Kult.Päd.; El Mogharbel, Christliebe, Dr.phil.; Laufs, Ingo (Bearbeitung); Deutsch, Werner, Prof.Dr. (Leitung):
Lieder mit und ohne Worte. Text und Melodie in Liedgesängen von Kindern
INHALT: Untersuchung der Liedreproduktion von Kindern im Alter von 3-6 Jahren; Vergleich
mit der Einzelfallstudie eines Mädchens mit autistischer Störung (siehe Projekt "Singen ja Sprechen nein"); Untersuchung zum Zusammenhang von Motivation (z.B. Singhemmung)
und Leistung; Einschätzung der Produktion in Bezug auf das Original (Reproduktion vs. Variation); Einschätzung der musikalischen Qualität des Gesangs; Untersuchung der Textwiedergabe.
METHODE: Kontrastiver Vergleich der Gruppe mit pathologischem Einzelfall; längsschnittlicher
Ansatz; natürliches Experimentieren. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 46; Kinder im Alter von 3-6 Jahren Erstgeborene-; Auswahlverfahren: kriteriumorientiert). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 1; pathologischer Einzelfall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Deutsch, W.; Sommer, G.; Pischel, C.: Sprechen und Singen im
Vergleich. in: Rickheit, G.; Herrmann, T.; Deutsch, W. (Hrsg.): Handbuch der Psycholinguistik. Berlin: de Gruyter. 2003.+++Deutsch, W.; Wenglorz, M.: Brückenschlagen mit Entwicklungsstörungen. in: Deutsch, W.; Wenglorz, M. (Hrsg.): Zentrale Entwicklungstörungen bei
Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: Klett-Cotta 2001, S. 7-18.+++El Mogharbel, C.;
Wenglorz, M.; Sommer, G.; Deutsch, W.: Autismus und kreative Pathologie. in: LOGOS Interdisziplinärm 11, 3, S. 207-213.+++Sommer, G.; El Mogharbel, C.; Wenglorz, M.; Laufs,
I.; Deutsch, W.: Samantha - Musik und Gesang im Leben eines Mädchens mit autistischer
Störung. in: Musiktherapeutische Umschau (im Erscheinen).+++Wenglorz, M.; Deutsch, W.:
Entwicklungsverläufe: von Idealen über Tatsachen zu Störungen. in: Deutsch, W.; Wenglorz,
M. (Hrsg.): Zentrale Entwicklungstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: KlettCotta 2001, S. 19-43.+++Wenglorz, M.: Kreative Pathologie. Lieder ohne Worte. Frankfurt:
P. Lang 2003. ARBEITSPAPIERE: Deutsch, W.; El Mogharbel, C.; Laufs, I.; Sommer, G.;
Wenglorz, M.: Singen ja, sprechen nein. Die Liedproduktion eines autistisch gestörten Mädchens im Vergleich mit der Liedproduktion normalentwickelter Kinder. Vorläufiger Bericht
über ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2002.+++Wenglorz, M.: Kreative
Pathologie. Lieder ohne Worte. Braunschweig, TU, Diss., 2002 (unveröff.).
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ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, FB 04 Biowissenschaften und Psychologie, Institut für Psychologie Abt. Entwicklungspsychologie (Spielmannstr. 19, 38106 Braunschweig)
KONTAKT: El Mogharbel, Christliebe (Tel. 0531-391-2564, e-mail: [email protected])
[267-L] Studinger, Eva:
Zwischen den Stühlen: Museumspädagogik für Menschen mit geistigen Behinderungen,
Frankfurt am Main: P. Lang 2002, 165 S., ISBN: 3-631-39651-1 (Standort: UuStB Köln, Heilpädag. Abt.(38)-2003-46)
INHALT: "Grundlage dieser Untersuchung ist eine große Bildersammlung, die Menschen mit
Behinderungen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe gemalt haben. Die Langzeitbetreuung
dort ist für ein Museum einzigartig: Ein Kunstwerk bietet Anlass für bildnerisches Arbeiten.
Die Betonung liegt dabei auf der Förderung der Wahrnehmung. Im weiten Feld der Museumspädagogik wird diese Arbeit phänomenologisch beleuchtet. Zahlreiche Querverweise ermöglichen darüber hinaus, verwandte Bereiche zu betrachten." (Autorenreferat)
[268-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung):
Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
INHALT: Ziel des Projektes ist es, vor allem vor dem Hintergrund von Falldarstellungen aus der
Praxis sowie der einschlägigen Literatur aus dem deutschen und angloamerikanischen
Sprachraum das Spektrum der psychischen Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung zu erforschen. Da sich immer mehr MitarbeiterInnen in der Behindertenhilfe im Umgang mit psychischen Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung überfordert und
hilflos fühlen und darüber hinaus die gegenwärtige Forschungslage auf dem Gebiete sehr unbefriedigend ist, kommt diesem Projekt hohe theoretische und praktische Bedeutung zu. Die
Ergebnisse sollen zu richtungsweisenden Veröffentlichungen und einem neuen Lehrbuch führen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lingg, A.; Theunissen, G.: Psychische Störungen bei geistiger Behinderung. Freiburg 2002.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail :
[email protected])
[269-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung):
Krisen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung
INHALT: Diese Untersuchung knüpft thematisch an andere Forschungsarbeiten des Projektleiters
und soll einen Beitrag zur Verbesserung pädagogisch-therapeutischen Handelns bzw. zur Pro-
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
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fessionalisierung von MitarbeiternInnen in der Behindertenhilfe leisten. Wesentliche Ergebnisse werden in einem zweiten Handbuch zur Krisenintervention und einem Lehrbuch zur
Pädagogik bei Menschen mit geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten dokumentiert.
METHODE: Vor dem Hintergrund von einschlägigen Literaturanalysen und Auswertungen verschiedener Falldarstellungen und Praxisberichte sollen Möglichkeiten einer Krisenprävention
und Intervention bei Menschen geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten eruiert
und aufbereitet werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wüllenweber, E.; Theunissen, G.: Handbuch Krisenintervention.
Stuttgart 2001.+++Theunissen, G.: Krisen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit
geistiger Behinderung und Autismus. Stuttgart 2003.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail:
[email protected])
[270-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung):
Empowerment und Behindertenarbeit. Zur Bedeutung des Empowerment-Konzepts in der
Arbeit mit Menschen, die als geistig behindert gelten
INHALT: Ziel des Projektes ist es, Grundzüge eines zielorientierten Empowerment-Konzepts in
Theorie und Praxis zu erforschen und zu entwickeln. Empowerment-Ansätze haben schon seit
geraumer Zeit in der US-amerikanischen Behindertenarbeit Tradition. Die Ergebnisse dieser
langfristig angelegten Untersuchung zielen sowohl auf die Verbesserung der behindertenpädagogischen Arbeit als auch auf Reformen auf dem Gebiete der Behindertenhilfe ab.
METHODE: Es werden insbesondere Studien und Publikationen aus dem angloamerikanischen
Sprachraum im Hinblick auf die hiesigen Verhältnisse ausgewertet, diskutiert und für die
Konzeptentwicklung aufbereitet.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Theunissen, G.; Plaute, W.: Handbuch Empowerment und Heilpädagogik. Freiburg 2002.+++Theunissen, G.: Wege aus der Hospitalisierung. Empowerment in
der Arbeit mit schwerstbehinderten Menschen. Bonn 1999.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1998-04 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail:
[email protected])
[271-L] Theunissen, Georg:
Behindertenarbeit im Zeichen einer Umorientierung: Inclusion, Partizipation und Empowerment, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H.
10/11, S. 362-370 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: "Während in den USA und anderen westlichen Industrienationen bereits eine Neuorientierung der Behindertenarbeit stattgefunden hat, die Menschen mit Behinderungen als 'gleichgestellte Bürger' betrachtet und Leitprinzipien wie Inclusion, Partizipation und Empowerment
durch vielfältige Unterstützungsmaßnahmen fokussiert, stehen wir in Deutschland erst am
Anfang dieses Umbruchs. Zwar wurde auch hierzulande eine Entmedizinierung von Behinderung und Hinwendung zu einer regionalisierten, integrativen und personenbezogenen Behindertenhilfe vollzogen, doch Integration bedeutet noch nicht Inclusion, und ebenso wenig wurde bislang das 'institutionsbezogene Denken, Planen und Handeln' (Thimm 1991) überwunden. Zudem gehen Reformen ins Leere, wenn den betroffenen Personen zu wenig Kooperations-, Einfluss- und Selbstbestimmungsmöglichkeiten eingeräumt werden." (Autorenreferat)
[272-L] Thimm, Walter; Wachtel, Grit:
Familien mit behinderten Kindern: Wege der Unterstützung und Impulse zur Weiterentwicklung regionaler Hilfesysteme, (Juventa Materialien), Weinheim: Juventa Verl. 2002, 272 S.,
ISBN: 3-7799-1655-X (Standort: UuStB Köln(38)-29A3841)
INHALT: "Trotz des Ausbaus pädagogischer und sozialer Hilfen in den letzten Jahrzehnten sehen
sich auch heute noch Familien mit einem behinderten Kind vielfältigen Belastungen ausgesetzt, die sich benachteiligend auswirken insbesondere auf die Situation von Müttern als den
Hauptbetreuungspersonen. In einem dreijährigen Modellvorhaben wurde in Orientierung am
Normalisierungskonzept nach Wegen zur Verbesserung der Lebenslagen von Familien mit
einem behinderten Kind gesucht. Der eingeforderten konsequenteren Gemeinwesenorientierung Rechnung tragend wurden Praktikerinnen und Praktiker aus 16 Modellregionen in das
Projekt eingebunden und über 1.300 Eltern zu ihren Einschätzungen befragt. Recherchen zur
Ausgangslage in den Bundesländern, Erhebungen zu regionalen Angebotsstrukturen, Analysen zum stationären Sektor (Heime für behinderte Kinder) sowie grundsätzliche Überlegungen zur Entwicklung des freiwilligen Engagements im Verhältnis zum professionellen Helfen
münden schließlich ein in eine Fülle vom Empfehlungen zur Gestaltung regionaler Angebotssysteme (z.B. Entwicklung eines Informationssystems; Vernetzungs- und Kooperationsfelder;
Planungsräume). Diese Empfehlungen werden ausdrücklich in den Kontext neuerer Diskussionen zum gesellschaftlichen Wandel und zur regionalen Familienpolitik gestellt. Das Buch
wendet sich mit seinen Analysen, Ergebnissen und Empfehlungen an Politiker, an die Professionellen auf allen Ebenen des Behindertenhilfesystems sowie die Verantwortlichen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe". (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: W. Thimm: Familien mit behinderten Kindern in Deutschland - Wege der Unterstützung (11-28); G. Haack: Zur
behindertenpolitischen Ausgangslage in den Bundesländern (29-44); Familienorientierte Unterstützungssysteme: G. Haack: Erste Hilfe im Labyrinth: Familienratgeber (45-51); G.
Wachtel: Regionale Angebotsstrukturen (52-73); A. Hirchert: Die Sicht der Eltern (74-102);
Kinder in Heimen - eine vergessene Minderheit?: W. Thimm: Ausgangslage und Projektziele
(103-106); M. Kemme: Untersuchungsbereich stationäre Hilfen (107-133); H. Bartelt: Exkurs: Viele Angebote unter einem Dach - Die Kinderheilstätte Nordkirchen (133-145); K.
Günther: Kurzzeitbetreuung (146-151); W. Meyer und W. Thimm: Langzeitbeatmete Kinder
und ihre Familien (152-153); D. Kursawe: Die Sicht der Eltern - Ergebnisse einer Umfrage
(153-172); Zusammenführung der Ergebnisse aus den verschiedenen Untersuchungsbereichen: A. Hirchert: Verknüpfung der Ergebnisse aus Elternbefragung und Heimelternbefragung (173-181); G. Wachtel: Zusammenführung ausgewählter Ergebnisse der Angebotserhebung sowie Elternbefragung (182-190); R. Drabent: Infrastruktur soziales Engagement (191-
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213); B. Lindmeier: Blick über den Zaun - Eindrücke aus ausgewählten europäischen Ländern (215-240); W. Thimm: Gemeinwesenorientierte Wende in der Behindertenhilfe - Impulse (241-260).
[273-L] Varsamis, Panagiotis:
Behinderung - Bewegung - Identität: eine theoretische Konzeption und empirische Studie
zur Förderung der Identität Körperbehinderter mittels Bewegung, Spiel und Sport, Frankfurt
am Main: Afra-Verl. 2002, 315 S., ISBN: 3-932079-61-2 (Standort: Bibl. Dt. Sporthochsch.
Köln(Kn41)-4Beh620)
INHALT: Da bisher nur wenige Effektivitätsnachweise über sportdidaktische Maßnahmen bei
körperbehinderten Kindern und Jugendlichen vorliegen, nimmt der Autor auf der Grundlage
differenzierter theoretischer Überlegungen eine umfassende empirische Untersuchung über
deren praktische Umsetzung im Schulalltag in Griechenland vor. Zahlreiche Modifikationen
von Verfahrens- und Vorgehensweisen vor dem Hintergrund des Rehabilitationsverständnisses der WHO verdeutlichen, dass Bewegung, Spiel und Sport eine zielgerichtete Fördermaßnahme zur Körper-, Leistungs- und Sozialerfahrung von Kindern und Jugendlichen darstellen
kann. Dabei steht die Identitätsverbesserung über Interventionen zur Selbstkontinuität,
Selbstgestaltung und Selbstrealisation im Mittelpunkt. Der Autor erläutert zunächst die
Grundbegriffe der Identitätstheorie und beschreibt die Identitätsentwicklung von Körperbehinderten, wobei er die Grundrichtungen der Identitätsarbeit mit den Merkmalen der Behinderungs- bzw. Rehabilitationstheorie in Beziehung setzt, um fachübergreifende Förderbereiche
und sportspezifische Interventionsformen herauszuarbeiten. Die untersuchte Zielgruppe setzt
sich aus 40 körperbehinderten griechischen Jungen und Mädchen im Alter von etwa 19 Jahren zusammen, die unter frühkindlichen Hirnschädigungen leiden. Ausgehend vom griechischen Bildungswesen wird ein Einblick in ausgewählte psychosoziale und gesellschaftliche
Lebensverhältnisse der Befragten gegeben. Die Ergebnisse werden mit Hilfe differenzierter
Messinstrumente statistisch ausgewertet. (ICI)
[274-F] Vonier, Andreas (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr.habil. (Leitung); Leonhardt,
Annette, Prof.Dr.habil. (Betreuung):
Cochlea-implantierte Kinder gehörloser, hochgradig schwerhöriger und an Taubheit grenzender Eltern
INHALT: Motivationen gehörloser Eltern für die Implantation ihrer Kinder; Auswirkungen der
Entscheidung für ein CI für die Eltern; Aspekte der Förderung der implantierten Kinder.
GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum
METHODE: qualitative Interviews; Pilotstudie DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview
(Stichprobe: 20; Familien mit CI-Kindern, in denen Eltern gehörlos, hochgradig schwerhörig
oder an Taubheit grenzend sind; Auswahlverfahren: Zufall, Bereitschaft zur Mitarbeit). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 20; gehörlose Eltern mit CI-Kindern). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stiftung für Bildung und Behindertenförderung GmbH
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3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802
München)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-5129, e-mail: [email protected])
[275-F] Wessel, Jürgen (Leitung):
KOJOTE - Kooperation und Joint Teaching von SonderschullehrerInnen und LehrerInnen
an allgemeinen Schulen in der integrativen Beschulung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher
INHALT: Gemeinsamer Unterricht mit hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen findet in
Nordrhein-Westfalen in der Regel als einzelintegrative Maßnahme statt. Die Kooperation von
SonderschullehrerInnen und LehrerInnen an allgemeinen Schulen stellt große Anforderungen
an die fachlichen, zeitlichen und persönlichen Ressourcen der beteiligten Kollegen sowie deren Schulen und Kollegien. Untersuchungsgegenstand des Projektes KOJOTE sind die Kooperationsformen und -modelle der am Gemeinsamen Unterricht beteiligten KollegInnen, die
organisatorischen Rahmenbedingungen, die konzeptionellen Entwicklungsmöglichkeiten des
Gemeinsamen Unterrichts mit hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen. Die Untersuchung
kann gegebenenfalls in die Konzepte zur Aus- und Fortbildung von SonderschullehrerInnen
und LehrerInnen an allgemeinen Schulen einfließen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: Die für die qualitative Analyse benötigten Daten werden durch Interviews und Diskussionsveranstaltungen mit den am Gemeinsamen Unterricht beteiligten KollegInnen erhoben.
ART: keine Angabe BEGINN: 2001-06 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0221-470-5567, Fax: 0221-4705579)
[276-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Rockenbach, C. (Bearbeitung):
Einführung milieutherapeutisch orientierter Demenzwohngruppen im stationären Bereich
mit begleitender Evaluation
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail:
[email protected])
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
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[277-L] Wilken, Udo:
Ökonomisierung und soziale Gerechtigkeit: zum Basisethos offensiver Behindertenpädagogik und seinen rehabilitativen Konsequenzen, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und
sozialverwandte Gebiete, Jg. 52/2003, H. 11/12, S. 423-432 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das Soziale verzeichnet zunehmend einen Verlust der Selbstevidenz. Ursächlich dafür
wird aus gesellschaftspolitischer Sicht ein zu geringes Effektivitäts- und Effizienzinteresse
gehalten. Ordnungspolitisch wird auf die bemängelte Leistungsfähigkeit mit dem Umbau des
Sozialstaates reagiert nach der Vorgabe 'Mehr Markt - weniger Staat'. Nicht mehr das sozial
Sinnvolle wird als maßgeblich erachtet, sondern lediglich das wettbewerbsfähige Soziale. Die
Folge sind Rationierungen bei denen, die keine Kaufkraft besitzen. Deshalb plädiert der Beitrag für eine Rückgewinnung des sozialen Zusammenhalts, für ein neues bürgerschaftlichpolitisches Verantwortungsbewusstsein und für eine zukunftsfähige solidarische Gestaltung
der Absicherung von Lebensrisiken. Indem sich soziales Tun und Lassen aus einer humanen
Praxis heraus legitimiert, kann am eindrücklichsten Soziabilität und ein sozialer Konsens gefördert werden, der ein plattes Kosten-Nutzen-Denken und eine Ausgrenzung vor allem von
behinderten und randständigen Mitbürgern vermeidet." (Autorenreferat)
[278-F] Winkler, Michael, Prof.Dr.Dr.habil.; Geller, Katja, M.A. (Bearbeitung); Winkler, Michael, Prof.Dr.Dr.habil. (Betreuung):
Wissenschaftliche Begleitung des Schulversuchs "Integrative Ganztagsgrundschule Jena" Integration behinderter Kinder
INHALT: Gemeinsames Lernen behinderter und nicht behinderter Kinder; Elternarbeit; Integration der Eltern; Einstellungsänderung der Eltern zum Schulversuch. ZEITRAUM: ab 2001
GEOGRAPHISCHER RAUM: Jena
METHODE: Netzwerkanalyse, Soziogramme und leitfadengestützte Interviews sowie Unterrichtsbeobachtungen sollen einen Zugang zu den Einstellungen der Eltern, aber auch zur tatsächlichen Integration behinderter Kinder liefern. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe
DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht
teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht I (Schuljahr
2001) an das Kultusministerium Thüringen.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER:
Freistaat Thüringen Kultusministerium FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik (Carl-Zeiß-Platz 1, 07740 Jena)
KONTAKT: Winkler, Michael (Prof.Dr.Dr. Tel. 03641-945311, e-mail: [email protected]); Geller, Katja (e-mail: [email protected])
170
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte
[279-F] Wolters, Paul, Dr.Dr.; Werner, Burkhard, Prof.Dr.; Wlotzka, Karin; Alte-Teigeler, Antje,
Dipl.-Soz.Wiss.; Kater, Helge (Bearbeitung); Steinkamp, Günther, Prof.Dr. (Leitung):
Ermittlung von Grundlagenwissen über die Heimversorgung in Nordrhein-Westfalen und
von praktischen Versorgungsalternativen für Menschen mit Behinderungen in Heimen
INHALT: Eine quantitative Bestandsaufnahme der Alten- und Behindertenhilfe in NRW (Sekundäranalyse) gibt - im bundesdeutschen Vergleich - Aufschluss über die Hauptnutzergruppen
von Heimen und über das Hilfe- und Unterstützungsangebot insbesondere für psychisch
kranke Menschen auch außerhalb des Heimbereichs. Darüber hinaus wird anhand von Experteninterviews die Versorgungssituation für psychisch Kranke in zwei ausgewählten Kommunen in NRW untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß trotz der gesetzlich geforderten Vorrangigkeit der ambulanten Versorgung die stationäre Versorgung derzeitig noch
ein deutliches Übergewicht hat. Vereinzelt vorhandene Reformansätze zum Aus- und Aufbau
ambulanter Versorgungsstrukturen weisen jedoch auf mögliche Wege der Weiterentwicklung
hin. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
VERÖFFENTLICHUNGEN: Forschungsbericht.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen
Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 07 Soziale Probleme, Gesundheit
und Sozialpolitik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4616, e-mail: [email protected])
[280-L] Zwicky, Heinrich:
Zur sozialen Lage von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 29/2003, Iss. 1, S. 159-187 (Standort: UuStB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In einem einleitenden Teil skizziert der Artikel die Implikationen der Konzepte der
sozialen Lage und der Lebenslage für die Ungleichheitsforschung und die soziologische Analyse von Menschen mit Behinderungen. Mittels Sekundäranalysen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2001 und der Gesundheitsbefragung 1997 werden empirische Hinweise
auf die soziale Lage von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz zusammengetragen.
Dabei lassen sich nach Maßgabe der Arbeitsmarktintegration und der sozialstaatlichen Unterstützung fünf Teilgruppen von Menschen mit Behinderungen unterscheiden. Die Analyse
zeigt auf mehreren Dimensionen (materielle Lage, Bildung, soziale Partizipation) Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen, die gerade für die Gruppe der BezügerInnen von
IV-Renten besonders deutlich sind und darauf hindeuten, dass die Invalidenversicherung die
'richtige' Zielgruppe erreicht, ohne aber die vielfältigen Benachteiligungen ausgleichen zu
können." (Autorenreferat)
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
3.2
171
Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
[281-F] Abd el-bary-Theis, Ulrike A., Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Braun, Hans, Prof.Dr. (Leitung):
Betriebsbesuche im Auftrag des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung
INHALT: Ziel der wissenschaftlichen Begleitung ist die Evaluation des Modellprojektes im
Rahmen der Aufgaben des Beratungsdienstes. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Akquisition
für die Entwicklung der Kontaktaufnahme zu Betrieben und schwerbehinderten Arbeitnehmern durch Betriebsberater die Unterstützung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Netzwerk sowie die Ausbreitung und Auswirkung von Wissen infolge der Beratung. Dabei wird
überprüft inwieweit die Projektziele informieren, Gewährleistung niedrigschwelliger Hilfsangebote, Koordinieren, Kooperieren und Verwaltung durch die Betriebsberater erfüllt werden.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: Während der Betriebsbesuche werden durch den Berater Daten erhoben und in einer
projekteigenen Datenbank anschließend erfasst. Zudem werden unter speziellen Fragestellungen Einzelinterviews durchgeführt und Hypothesen in diversen Testphasen überprüft. Es
werden sowohl quantitative wie qualitative Daten gesammelt und je nach Datenqualität statistisch getestet um Verbesserungsbedarf im Vorgehen der Betriebsberatung zu entdecken. DATENGEWINNUNG: Befragung, mündlich (Stichprobe: 44; Arbeitgeber). Beobachtung (alle
Kommunikationswege und -arten). Akten- und Dokumentenanalyse (alle aufgesuchten Betriebe im Bezirk Trier). Testphase (Stichprobe: 60; Betriebe mit zwischen 20 und 50 Mitarbeitern).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abd el-bary-Theis, Ulrike;
Braun, Hans: Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts "Betriebsbesuche durch Dritte". Abschlussbericht. Trier: ZENTRAS 2003.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Landesamt für
Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-3255, e-mail: [email protected])
[282-F] Arling, Viktoria, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Spijkers, Will, Prof.Dr.; Haerlin, Christiane,
Dr. (Leitung):
Erweiterung und Vertiefung der Trainingsplätze des Beruflichen Trainingszentrums Köln
im Bereich "Informatik Technologie (IT)" im Rahmen der beruflichen Rehabilitation und
Wiedereingliederung psychisch Behinderter auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
INHALT: Im Rahmen dieses Projektes soll modellhaft mittels konkreter systematischer Förderung von ehemals im IT-Bereich tätigen Rehabilitanden erprobt werden, inwiefern für diese
eine spezifische Abklärung und ggf. ein Wiedereinstieg in den ursprünglich ausgeübten Beruf
bzw. Berufsbereich möglich ist. Rehabilitanden, die sich beruflich um- und neu orientieren,
soll die Möglichkeit der Teilqualifizierung und des Neueinstiegs verschafft werden. Darüber
hinaus wird mit diesem Modellprojekt angestrebt, den Bedarf festzustellen, den psychisch
Behinderte an arbeitsplatzbezogenen Trainings im IT-Bedarf haben, die sich neu entwickelnden Tätigkeiten im IT-Bereich zu erfassen, die speziellen Rahmenbedingungen und notwen-
172
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
digen Anpassungen zwischen Erfordernissen der Wirtschaft und den Notwendigkeiten psychisch Behinderter systematisch aufzuzeigen. Im Rahmen der 15 Monate dauernden Trainingsmaßnahme stehen parallel sieben Trainingsplätze zur Verfügung. Basierend auf den Evaluationsmodellen von Donabedian (1966) und Kirkpatrick (1977) wird sowohl der Trainingsverlauf individuell für jeden Teilnehmer dokumentiert, als auch das Arbeitsverhalten des
Rehabilitationsteams (Trainer) erfasst. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln
METHODE: Summative und formative Evaluation (struktur-, prozess-, ergebnisorientiert) der
Maßnahmen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,
offen; Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Psychologischer Test. Beobachtung,
nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, telefonisch. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Arling, V.; Spijkers, W.: Evaluation of a reintegration project of
clients with psychological problems in the ICT-domain. in: Deutsche Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter (DVfR), Heidelberg; Chronisch zieken en Gehandicaptenraad Nederland (CG-Raad), Utrecht (eds.): Proceedings of the 8th European Regional Conference of Rehabilitation International, November 11 to 15, 2002 in Aachen/ Germany. Networking in
practice: connecting partners in rehabilitation. 2002, pp, 182-187.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: BTZ Berufliche
Bildung Köln GmbH FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für
Psychologie Lehrgebiet II Berufliche Rehabilitationspsychologie (Jägerstr. 17-19, 52066 Aachen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-8096143, e-mail: [email protected]);
Spijkers, Will (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
[283-L] Berg, Dorothea; Engert, Steffi; Hamburg, Ileana (Hrsg.):
Web-basiertes Lernen - Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen: europäischer Erfahrungsaustausch in der beruflichen Bildung von Behinderten ; Dokumentation eines Workshops - 24.4.2002, Institut Arbeit und Technik im Rahmen der Projekte ÖFTA, EURO H
und REHA-INPROD, (Projektbericht des Instituts Arbeit und Technik, 2002-01), Gelsenkirchen
2002, 69 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/ps/hamburg02f.pdf)
INHALT: "Die Entwicklung von netzbasierten/ web-basierten Lernprogrammen und ihre Anwendung stehen in vielen Bereichen noch am Anfang. In diesem Kontext wurde in dem Workshop dem Konzept der innovationsorientierten Technikbewertung auf Basis der 'Letzten Runde' von Entwicklungen und Erprobungen nachgegangen. Die bisherige Entwicklung hat gezeigt, wie wichtig die sozialen Beziehungen und Interaktionen der Lernenden untereinander
und zu den Lehrenden im Rahmen web-basierter Lernprogramme sind. Im Workshop wurde
die Frage erörtert, wie sich diese durch das Netz unterstützen lassen, insbesondere dann,
wenn es sich bei den Lernenden um Menschen mit körperlichen Behinderungen handelt. Es
wurden Konzepte, Praxisbeispiele und Tendenzen des web-basierten Fernlernens mit Behinderten im Rahmen ihrer beruflichen Bildung und sozialen Integration vorgestellt. In dieser
Publikation werden die Beiträge des Workshops dokumentiert. Neben der Präsentation der
Projekte ÖFTA, EURO H und REHA-INPROD und einige ihrer Ergebnisse enthält der Band
Berichte von Experten zu web-basiertem Fernlernen und der Qualifizierung von Behinderten
in Europa. Außerdem werden Highlights der Diskussionen in den beiden Arbeitsgruppen zu
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
173
den Themen 'Web-basiertes Lernen' und 'Fernlernen für Behinderte' wiedergegeben." (Autorenreferat)
[284-F] Blaudszun, Annette, Dipl.-Pflegewirtin (Bearbeitung); Zink, Klaus J., Prof.Dr. (Leitung):
Entwicklung und Einführung eines Instrumentariums und Verfahrens des kennzahlenorientierten, EDV-gestützten Rehabilitationsvergleiches (Benchmarking) in Werkstätten für behinderte Menschen zur Beurteilung und Weiterentwicklung der Qualifizierungsprozesse
behinderter Menschen
INHALT: Das Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines Steuerungssystems zur Verbesserung der für die Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderung relevanten Prozesse. Dabei soll Entscheidungsträgern in der WfbM zu mehr Erkenntnissen über UrsacheWirkungszusammenhänge in den Betreuungs- und Förderprozessen verholfen werden, so
dass eine (förder-)zielgerichtetere und effektivere Steuerung der WfbM möglich ist. Dies soll
durch den Aufbau eines Kennzahlensystems für die wesentlichen betreuungs- und förderungsrelevanten Messgrößen und die Durchführung systematischer Betriebsvergleiche realisiert werden.
METHODE: 1. Identifikation von Messgrößen für die Bereiche "Strukturmerkmale der Zielgruppe", "Prozesse zur Förderung der Sozial- und Handlungskompetenz von Mitarbeitern mit Behinderungen", "Mitarbeiterzufriedenheit und -entwicklung". 2. Entwicklung eines integrativen Erhebungsinstrumentariums (z.B. Dokumentations- bzw. Beobachtungsbogen, Gesprächsleitfäden, Fragebögen etc.) in Abhängigkeit vom Auswahlverfahren. 3. Aufbau einer
Datenbank zur Sammlung und Auswertung der Messgrößen. 4. Durchführung von statistischen Auswertungen zur empirischen Überprüfung von Ursache-Wirkungszusammenhängen
und der eigenen Förderungs- und Betreuungsprozesse. 5. Ermittlung von Stärken und Schwächen in den Betreuungsprozessen sowie deren Ursachen als Basis zur Verbesserung der für
die Förderung und Betreuung relevanten Prozesse in den Einrichtungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: DRK-LV Nordrhein e.V. (Auf'm Hennekamp 71, 40225 Düsseldorf) FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Kurt-Schumacher-Str. 74a, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0631-205-3737, e-mail: [email protected])
[285-F] Boban, Ines (Bearbeitung); Hinz, Andreas, Prof.Dr. (Leitung):
Evaluation des Modellprojektes Berufliche Orientierung und Qualifizierung im Übergang
zwischen Schule und Beruf für Menschen mit Behinderung/ ambulantes Arbeitstraining und
Integrationspraktikumsjahr
INHALT: Effekte und Einschätzungen zum Modellprojekt von allen Beteiligten (TeilnehmerInnen, Eltern/ PartnerInnen, ArbeitsassistentInnen, Vorgesetzte in Betrieben, zuweisende RehaBeraterInnen des Arbeitsamtes, begleitende BerufsschullehrerInnen); in weiten Bereichen Parallelgruppe mit TeilnehmerInnen des Arbeitstrainings in allen vier Hamburger Werkstätten
für behinderte Menschen (TeilnehmerInnen, Eltern/ PartnerInnen, GruppenleiterInnen, BerufsschullehrerInnen). Ergebnistendenzen: deutliche Erfolge bei der Vermittlung von üblicherweise in Werkstätten für behinderte Menschen eingewiesene schwerbehinderte Menschen
174
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
in sozialversicherungspflichtige, ortsüblich tarifentlohnte Beschäftigungsverhältnisse; u.a.
größere Zufriedenheit, größere Anstrengung und höherer Verdienst als bei der Parallelgruppe.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg
METHODE: Eruieren subjektiver Theorien der Beteiligten über die Situation; Betroffene als
ExpertInnen (in Anlehnung an Bourdieu); dominierender qualitativer Zugang zum Feld über
Interviews in zwei Stufen, zunächst Vollerhebung, dann Tiefeninterviews mit verschiedenen
Beteiligten nach inhaltlichen Kriterien; ergänzend schriftliche Befragungen ganzer weiterer
Gruppen von Beteiligten (GruppenleiterInnen und ArbeitsassistentInnen). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 56; TeilnehmerInnen am betrieblichen Arbeitstraining; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 56; Parrallelgruppe in WfbM; Auswahlverfahren: kriteriengeleitet). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 17; ArbeitsassistentInnen im Modellprojekt; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 17; GruppenleiterInnen im Berufsbildungsbereich der Hamburger Werkstätten für behinderte Menschen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hinz, A.: Ambulantes Arbeitstraining und Integrationspraktikumsjahr der Hamburger Arbeitsassistenz. Erste Ergebnisse der externen Evaluation. in: Impulse,
2001, H. 18, S. 21-22.+++Hinz, A.; Boban, I.: Integrative Berufsvorbereitung. Unterstütztes
Arbeitstraining für Menschen mit Behinderung. Neuwied u.a.: Luchterhand 2001.+++Hinz,
A.: Integrative Wege von der Schule in die Arbeitswelt - es gibt sie und sie führen weiter! in:
Gemeinsam leben, 2002, 10, S. 104-107.+++Boban, I.; Hinz, A.: Unterstütztes Arbeitstraining - integrativer Übergang von der Schule in das Arbeitsleben. in: Grüning, E. (Hrsg.):
Gemeinsam lernen. Integrative Prozesse für Schüler im Förderschwerpunkt 'Geistige Entwicklung'. Berlin: Weidler 2002, S. 149-170.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2001-03 AUFTRAGGEBER: Hamburger Arbeitsassistenz - Fachdienst für die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung gGmbH FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer
Sozialfonds-; Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Soziales und Familie
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-23752, e-mail: [email protected])
[286-F] Bouytaud, Chantal; Hilger, Annelies; Distler, Birgit (Bearbeitung); Hilger, Annelies (Leitung):
Kompetenz plus - Personalentwicklung sinnesbehinderter Menschen
INHALT: Allg. Ziel dieses Modellversuchs ist die Förderung der Integration und Beschäftigungssicherheit schwerbehinderter Menschen. Dafür werden folgende Instrumente entwickelt und
erprobt: Es werden adressatenspezifische Weiterbildungsangebote konzipiert und erprobt, die
sich an sinnesbehinderte Beschäftigte wenden. Außerdem werden bestehende Angebote umgearbeitet sowie neue Maßnahmen entwickelt, die die Eingliederungsbemühungen des IFD
stützen. Des weiteren wird ein online-Informationsportal für Arbeitgeber und Schwerbehindetenvertretungen eingerichtet, der für diesen Adressatenkreis Informationen zur Beschäftigung
behinderter Menschen kurz und anschaulich aufbereitet online zur Verfügung stellt und mit
einem Kommunikationsforum koppelt http://www.kompetenz-plus.de . Für Personalverantwortliche, Kollegen und Vorgesetzte werden Schulungen und Workshops zum Themenkreis:
"Umgang mit behinderten Mitarbeitern" angeboten. Das Projekt findet in Mittelfranken (bfz-
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
175
Bildungsforschung gGmbH und in Rheinland-Pfalz (RE-INTEGRA GbR) statt. Die Leitung
hat die bfz-Bildungsforschung inne. Beschäftigungssicherheit ist heute in hohem Maße davon
abhängig, dass sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre berufliche Weiterentwicklung eigenverantwortlich zum Anliegen machen, bereit sind, auch neue Aufgaben zu übernehmen,
prospektiv und selbständig ihre leistungsgerechten Einsatzmöglichkeiten im Betrieb einschätzen können und an ihrer Flexibilität im beruflichen Leben arbeiten. Dies setzt allerdings voraus, dass schwerbehinderten Beschäftigten professionelle inner- bzw. außerbetriebliche initiative Stützangebote bereitgestellt werden. Dies gilt insb. für lernungewohnte bzw. ältere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Beschäftigte mit Sinnesbehinderungen, da sich diese
Handicaps entscheidend auf den kommunikativen Bereich auswirken. Eine weitere Bedingung für die Förderung der Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit behinderter Mitarbeiter ist, dass Personalentwicklern und direkten Vorgesetzten der privaten und öffentlichen Betriebe ein gewisses Know-how bereitgestellt wird, um engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Handicap zu fördern. Allein die Bereitschaft und Sensibilität reichen oft nicht aus,
um die leistungsgerechte Beschäftigung gerade sinnesbehinderter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die die Fähigkeiten und Kenntnisse der Beschäftigten voll nutzt, bei wechselnden und steigenden Anforderungen des Betriebs langfristig sicherzustellen. Zur Umsetzung
werden deshalb folgende Angebotstypen entwickelt bzw. fortgeführt: 1. Schulungen für
schwerbehinderte Beschäftigte, die die Motivation zur eigenständigen beruflichen Weiterbildung und lebenslangem Lernen fördern. Dieses Angebot soll insb. an- und ungelernten behinderten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen - insb. auch älteren - neue Wege der Qualifikation aufzeigen, die eine langfristige Beschäftigung sichern helfen. Mit den Teilnehmern und
Teilnehmerinnen werden individuelle Weiterbildungspläne entwickelt, die diese dann eigenverantwortlich umsetzen können. Diese "Initiativ-Workshops" können die Vor- oder Aufbereitung von Personalentwicklungsgesprächen unterstützen und zur Entwicklung tragfähiger
Konzepte altersgerechter Beschäftigung beitragen. 2. Ein online-Informationsportal für Personalverantwortliche und Schwerbehindertenvertretungen, das zu allen Belangen der leistungsgerechten Beschäftigung schwerbehinderter Menschen Materialien, Tipps, Adressen
sowie rechtliche und fachliche Informationen enthält. 3. Workshops und Schulungen für Personalverantwortliche sowie Kollegen und direkte Vorgesetzte im Umgang mit schwerbehinderten Menschen sowie zu Möglichkeiten einer prospektiven Personalentwicklung, die langfristige Beschäftigung sichern können. 4. Spezielle Weiterbildungsangebote für sinnesbehinderte Beschäftigte im Bereich Schlüsselkompetenzen sowie zu den Themenbereichen EDV
oder auf einen konkreten Firmenbedarf hin konzipierte Fachseminare
( http://www.kompetenz-plus.de ).
METHODE: Expertengespräche; Testphasen mit Dokumentation; Erprobung, Evaluierung von
Seminaren und Schulungen; Programmierung barrierefreier Web-Sites, sowie e-s; CMSEvaluierung DATENGEWINNUNG: Mündliche Befragung, Einzelinterview; Gruppendiskussion; Expertengespräch; Beobachtung; Akten-, Dokumentenanalyse.
VERÖFFENTLICHUNGEN: bfz gGmbH (Hrsg.): www.kompetenz-plus.de. Das Informationsportal für Personalverantwortliche und Schwerbehindertenvertretungen. Nürnberg 2003.
+++Hilger, A.; Wimmer, G.: Flexibilität durch Kompetenz - Personalentwicklung für Mitarbeiter mit Handicap. Bielefeld: Bertelsmann 2003. ISBN 3-7639-3106-6.+++bfz gGmbH
(Hrsg.): Personalentwicklung ohne Barrieren - eine Weiterbildungsinitiative für schwerbehinderte Beschäftigte. Nürnberg 2002.+++S.a. Informationsportal ( http://www.kompetenzplus.de ).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber
176
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-26, e-mail: [email protected]); Institution (Tel.
0911-27958-0, e-mail: [email protected])
[287-F] Brackhane, Rainer, Priv.Doz. Dr.; Drengk, Monika; Salomo, Monika; Schmitz, Gudrun,
Dr.; Stock, Anette (Bearbeitung):
Erstellen eines Handbuches über Methoden der Förderung der beruflichen Bildung in der
Werkstatt für behinderte Menschen
INHALT: 1. Verbindung der in den verschiedenen Förderprogrammen - expl. im "Detmolder
Lernwegemodell" (DLM) - enthaltenen Lernziele mit unterschiedlichen Methoden der pädagogischen Umsetzung und unterschiedlichen Medien zur Verbesserung der systematischen
Förderung in Werkstätten für behinderte Menschen; 2. Validierung der langjährig erprobten
Materialien des DLM; 3. ergänzende Entwicklung eines Lernziel-Katalogs zur Arbeitssicherheit; 4. Beschreibung des Personenkreises in Werkstätten für behinderte Menschen, insbesondere der geistig behinderten Erwachsenen, aufgrund von Testergebnissen. ZEITRAUM: 19922000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Detmold
METHODE: Für das Feld der beruflichen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung in Werkstätten für behinderte Menschen werden die Zusammenhänge der Eckpunkte des "Didaktischen
Dreiecks" (Inhalte/ Ziele - Methoden - Medien) konkret und exemplarisch anhand verfügbarer
Konzepte und Materialien deutlich gemacht. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert. Psychologischer Test (Stichprobe: 170-200). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Methodisch-didaktisches Handbuch für die berufliche Bildung in
der Werkstatt für behinderte Menschen. Detmold: Lebenshilfe 2002.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung
INSTITUTION: Lebenshilfe für behinderte Menschen Kreisvereinigung Detmold e.V. (Postfach
1465, 32704 Detmold)
KONTAKT: Schmitz, Gudrun (Dr. Tel. 05231-920722)
[288-F] Brackhane, Rainer, Priv.Doz. Dr.; Schmitz, Gudrun, Dr. (Bearbeitung):
Lernwege zur beruflichen Bildung in Werkstätten für behinderte Menschen
INHALT: Fortführung der Erstellung von Lehr- und Lernmaterialien für die berufliche Bildung
und Persönlichkeitsentwicklung in Werkstätten für behinderte Menschen, insb.: Erarbeitung
von Lernzielen und Lernwegen für unterschiedlich organisierte Berufsbildungsbereiche;
Ausweitung des Konzepts aus dem Arbeitstrainingsbereich auf die Bildungsarbeit auch im
Arbeitsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen (lebenslanges Lernen); Fixierung von
Umsetzungsstrategien zur Implementation des Konzepts in die Praxis; Erarbeitung von Arbeitsblättern und Handanweisungen für die Praxis; Überprüfung der erarbeiteten Konzepte
mit Schwierigkeitsanalysen und Voraussetzungs-Cluster-Analysen; Übersetzung von Materialien für den englisch-sprachigen Anwendungsbereich. ZEITRAUM: ab 1978 lfd. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
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METHODE: Durchführung psychologischer Arbeitsanalysen; Umsetzung der Anforderungen in
Lernschritte nach entwicklungspsychologischen, handlungstheoretischen und sonderpädagogischen Konzepten DATENGEWINNUNG: Standardisierte Erhebung, Teilnehmende Beobachtung, Psychologischer Test (Stichprobe: ca. 400; behinderte Mitarbeiter aus WfB; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Brackhane, R.; u.a.: Lernwege zur beruflichen Bildung. 3 Bände.
Detmold: Verl. Lebenshilfe 1990.+++Brackhane, R.: Psychologische Arbeitsanalysen in der
Werkstatt für Behinderte. in: Zeitschrift Arbeits- und Organisationspsychologie, 1990, H. 34,
S. 99-102.+++Brackhane, R.: Vocational and social learning of people with severe disabilities
in sheltered employment. in: International Journal Rehabilitation Research, 1990, 13, p. 237242.+++Brackhane, R.; Westphal-Binder, I.: Pathways of learning in vocational and personal
development. in: The British Journal of Developmental Disabilities, 1994, 40, pp. 15-23, 111119.+++Dies.: Lernwege in der Werkstatt für Behinderte - Anwendungen der VCA im Rahmen des "Lernwege-Modells". in: Kleiter, E.F.; Probst, H. (Hg.): Lernwege-Abbildung.
Weinheim: Dt. Studien Verl. 1994, S. 188-211.+++Brackhane, R.: Les methodes d'apprentissage dans un etablissement de travail protege/ Vocational training in Workshops: a method.
in: Revue Europeene du Handicap Mental/ European Journal on Mental Disability, 1, 1994, 4,
pp. 3-13.+++Schmitz, Gudrun: Berufliche Bildung für geistig behinderte Menschen. in: Behinderte, 6, 1996, 19, S. 41-50. ARBEITSPAPIERE: Lernwege zur beruflichen Bildung - Informationsbroschüre (erhältlich bei der Lebenshilfe Detmold).+++Brackhane, R.: Lernen in
der Werkstatt für Behinderte. Sechstelige Einführung in "Berichte, Informationen, Meinungen
1993/94" (Zeitschrift der BAG-WfB).
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1988-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Lebenshilfe für behinderte Menschen Kreisvereinigung Detmold e.V. (Postfach
1465, 32704 Detmold)
KONTAKT: Conrad, Bernd (Dr. Tel. 05231-920720)
[289-L] Bundesanstalt für Arbeit (Urheber):
Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen im öffentlichen Dienst 2000, in: Amtliche
Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit, Jg. 50/2002, Sondernr., S. 1-224
INHALT: Nach Paragraph 80 Abs. 9 SGB IX erstellt und veröffentlicht die Bundesanstalt für
Arbeit alljährlich eine Übersicht über die Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen
bei den einzelnen öffentlichen Arbeitgebern. Die erstmalige Veröffentlichung dieser Daten
für das Jahr 2000 ist nach Bundesländern gegliedert und listet für jeden Arbeitgeber die zu
zählenden Arbeitsplätze, die Zahl der Pflichtarbeitsplätze, die besetzten Pflichtarbeitsplätze
und die Besetzungsquote auf. (IAB2)
[290-L] Cleavenger, Bettina:
Erfolgreicher Abbau der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen, in: Bundesarbeitsblatt : Arbeitsschutz Bundesversorgungsblatt Arbeits- und Sozialstatistik, 2002, H. 12, S. 5-8
(Standort: UuStB Köln(38)-FHM Haa 00904/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Für die Verbesserung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben
hatte sich die Regierung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter
Menschen sollte von 189.766 im Oktober 1999 um 25 Prozent bis Oktober 2002 gesenkt wer-
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soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
den. Nach Ablauf der Frist steht nun fest: das Ziel wurde fast erreicht. Die Zahl arbeitsloser
schwerbehinderter Menschen wurde um 144.292 gesenkt. Das entspricht 24 Prozent. Wie es
trotz schwacher Konjunktur, und der ungünstigen weltwirtschaftliche Lage zu diesem Ergebnis kam, berichtet Bettina Cleavenger in ihrem Artikel." (Autorenreferat)
[291-L] Drolshagen, Birgit; Klein, Ralph; Rothenberg, Birgit; Tillmann, Anja:
Eine Hochschule für alle: das Pilot-Projekt zur didaktisch-strukturellen Verbesserung der
Studiensituation behinderter Studierender an der Universität Dortmund, Würzburg: Ed.
Bentheim 2002, 96 S., ISBN: 3-934471-34-X (Standort: ULB Düsseldorf(61)-erz-t080d785)
INHALT: "Die langjährige Arbeit des Beratungsdienstes behinderter und chronisch kranker Studierender, die nahezu gleich lange Existenz der Interessengemeinschaft behinderter und
nichtbehinderter Studierender sowie das fast zehnjährige Bestehen der Angebote des Arbeitsraums und Hilfsmittelpools für behinderte Studierende an der Universität Dortmund bildeten
die Grundlagen für das in diesem Buch dokumentierte Leuchtturm-Projekt an der Universität
Dortmund. Mit diesem Projekt war es möglich, auf andere Hochschulen übertragbare Konzepte zur Verbesserung der Studiensituation von Studierenden mit Beeinträchtigungen zu
entwickeln und zu evaluieren. Hiermit leistete das Projekt einen wesentlichen Beitrag auf
dem Weg hin zu einem barrierefreien Studium für Studierende mit Beeinträchtigungen. Dem
vorliegenden Buch liegt eine CD mit verschiedenen Materialien bei, de im Rahmen des PilotProjekts erstellt wurden. Auch der Text dieses Buches ist auf der CD gespeichert; alle Dateien
sind als RTF-Formate angelegt. So können blinde und sehbehinderte Leser und Leserinnen
auf die Inhalte in digitalisierter Form zurückgreifen." (Autorenreferat)
[292-L] Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung und Soziales (Urheber):
The employment situation of people with disabilities in the European Union, Brüssel 2001, 60
S. (Graue Literatur; URL:
http://europa.eu.int/comm/employment_social/news/2001/dec/2666complete_en.pdf)
INHALT: Die Studie entstand im ersten Jahr des Bestehens des Europäischen Expertenkommission für Behindertenbeschäftigung. Die Ergebnisse basieren überwiegend auf Länderstudien
der nationalen Experten sowie einer Auswertung von Daten des "European Community Household Panel" (ECHP) des Jahres 1996. Ziel war es, die Arbeitsmarktsituation von Behinderten im erwerbsfähigen Alter mit unterschiedlichen soziodemographischen Merkmalen in den
Ländern der Europäischen Union vergleichend zu analysieren. Es wird festgestellt, dass Behinderte generell älter sind als der Durchschnitt der Bevölkerung; sie weisen ein niedrigeres
Bildungsniveau auf und der Frauenanteil ist höher als in der Gesamtbevölkerung. Nur etwa
42 Prozent der Behinderten, aber beinahe 65 Prozent der Nichtbehinderten stehen im Berufsleben. Im Hinblick auf die Art der Beschäftigung (abhängige vs. selbständige Erwerbstätigkeit, Branchenzugehörigkeit und Unternehmensgröße) zeigen sich nur geringe Unterschiede
zwischen Behinderten und Nichtbehinderten; dies gilt sowohl für die Ebene der EU insgesamt
als auch für die der einzelnen Mitgliedsländer. Wohl aufgrund der Alters- und Geschlechtsstruktur ist in einzelnen Ländern der Anteil der Teilzeitbeschäftigten unter den Behinderten
relativ hoch. (IAB2)
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
179
[293-L] Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung und Soziales (Urheber):
Bekämpfung der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt: Europäischer Tag der behinderten Menschen 2000 ; Konferenzbericht, Brüssel, 5. Dezember 2000, (Konferenz zum Europäischen Tag der behinderten Menschen 2000 "Bekämpfung der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt", 2000, Brüssel), Brüssel 2001, 118 S. (Graue Literatur; URL:
http://europa.eu.int/comm/employment_social/publications/2001/cev501001_de.pdf)
INHALT: Bei der Konferenz anlässlich des Europäischen Tages der behinderten Menschen 2000
wurde zunächst generell über die Politik der Europäischen Union zur Förderung der Chancengleichheit Behinderter und die Umsetzung vorhandener Antidiskriminierungsgesetze in
den Ländern der EU diskutiert. In Foren wurden dann die Auswirkungen der Richtlinie des
Rates "Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung
in Beschäftigung und Beruf", die Notwendigkeit positiver Maßnahmen als Ergänzung der Antidiskriminierungsgesetze und die Auswirkung von Diskriminierungen in anderen Lebensbereichen auf die Fähigkeit behinderter Menschen, einen Arbeitsplatz zu finden und/ oder zu
behalten, behandelt. (IAB)
[294-F] Europäisches Institut für postgraduale Bildung an der Technischen Universität Dresden
e.V. -EIPOS-:
Program for Education and Rehabilitation of Disabled Students (PERDIS)
INHALT: Zielstellung: Aus- und Weiterbildungskonzepte.
ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Bildung und Kultur Programm Leonardo da Vinci
INSTITUTION: Europäisches Institut für postgraduale Bildung an der Technischen Universität
Dresden e.V. -EIPOS- (Goetheallee 24, 01309 Dresden)
KONTAKT: Institution (Tel. 0351-440-7210, e-mail: [email protected])
[295-L] Faßmann, Hendrik:
Case Management und Netzwerkkooperation zur Erhaltung von Beschäftigungsverhältnissen behinderter Menschen: Chancen, Probleme und Handlungsmöglichkeiten, (Materialien
aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg, 2/2003), Nürnberg 2003, 24 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_2_2003.pdf)
INHALT: Der vorliegende Beitrag stellt das Modellprojekt 'Case Management zur Erhaltung von
Beschäftigungsverhältnissen behinderter Menschen (CMB)' vor. Grundlegend ist dabei ein
fallbezogenes Vorgehen unter Anwendung gängiger Case-Management-Methoden, das dazu
beitragen soll, das Verfahren zur Aufrechterhaltung des bestehenden Beschäftigungsverhältnisses ("Ausgliederungsverhinderungsmanagement") schneller, zielgenauer und sparsamer
durchzuführen. Im zweiten Kapitel geht es um die Netzwerkpartner der CMB-Stellen und typische Kooperationsanlässe. Kapitel drei beleuchtet Netzwerkarbeit als Grundvoraussetzung
für eine erfolgreiche Arbeit von CMB-Stellen. Im vierten Kapitel erörtert der Autor die Probleme beim Aufbau von Netzwerken. Kapitel fünf beschreibt die Möglichkeiten erfolgreicher
Netzwerkarbeit von CMB-Stellen, unter besonderer Berücksichtigung der Strategien zur
Klientenakquisition und der Aufgaben der CMB-Stellen beim Aufbau funktionierender loka-
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
ler Netzwerke. Es wird deutlich, dass CMB-Stellen auf enge Kooperation in der jeweiligen
Region angewiesen sind, wenn sie das Ziel einer frühzeitigen und zügigen Ausgliederungsverhinderung bzw. Erhaltung von Arbeitsverhältnissen erreichen wollen. Um die zahlreichen
relevanten Personen und Stellen einbinden zu können ist es erforderlich, Hindernisse persönlicher und struktureller Art zu überwinden und für Bedingungen zu sorgen, die der Kooperation dienlich sind. (ICD)
[296-L] Faßmann, Hendrik; Lechner, Birgit; Steger, Renate:
Qualitätsstandards für den Lernort "Betriebliche Berufsausbildung und reha-spezifische
Förderung durch einen Bildungsträger": Ergebnisse einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation
(lern-)behinderter Jugendlicher (REGINE)", (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 4/2003), Nürnberg 2003, 69
S. (Graue Literatur; URL:
http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_4_2003.pdf)
INHALT: Der Forschungsbericht präsentiert als Ergebnisse die Entwicklung von Qualitätsstandards für die Ausbildung von (lern-)behinderten Jugendlichen, die im Rahmen des Modellprojekts REGINE erarbeitet wurden. Dieses Projekt dient der Konzeptpräzisierung und Erprobung der wohnortnah angelegten Berufsförderungsmaßnahme 'Betriebliche Berufsausbildung und reha-spezifische Förderung durch einen Bildungsträger'. Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden bei der Untersuchung nur Jugendliche mit Lernbehinderungen berücksichtigt, die eine Vollausbildung in einem Ausbildungsbetrieb nach den Paragraphen 25
BBiG/HwO absolvieren. In das Thema einführend werden zunächst der Lernort der Berufsausbildung, Anliegen und zentrale Merkmale des Konzepts sowie die drei Phasen des Rehabilitationskonzepts (Vorbereitung der Berufsausbildung, betriebliche Ausbildung, Übergangshilfen nach Beendigung der Ausbildung) vorgestellt. Im Anschluss werden die Ziele
und der Aufbau der drei Qualitätsstandards beschrieben, als da wären Struktur-, Prozess- und
Ergebnisqualität. Daran knüpft eine Beurteilung der Qualitätsstandards an: So werden hinsichtlich der Strukturqualität die erforderlichen (1) materiellen Rahmenbedingungen, (2) qualitative und quantitative personelle Ausstattung sowie (3) organisatorische Rahmenbedingungen zur Umsetzung des Arbeitsstandards dargelegt. Es folgen die Anforderungen an die Prozessqualität in den drei Phasen der Vorbereitung, der Ausbildung und der Situation nach Abschluss der Ausbildung. Der Bericht schließt mit einer Beurteilung der Ausprägungen der Ergebnisqualität während und nach der Ausbildung. (ICG2)
[297-L] Faßmann, Hendrik (Projektleiter); Wasilewski, Rainer (Projektleiter); Brader, Doris (Mitarbeiter); Wübbeke, Christina (Mitarbeiter); Hasselmann, Barbara (Mitarbeiter); Inoue, Yuriko
(Mitarbeiter); Lewerenz, Julia (Mitarbeiter); Mattern, Daniela (Mitarbeiter):
Case Management zur Erhaltung von Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen behinderter
Menschen (CMB): zweiter Sachstandsbericht der wissenschaftlichen Begleitung einer Modellinitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, (Materialien aus dem Institut
für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 5/2003),
Nürnberg 2003, 128 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.uni-erlangen.de/docs/FAU/anstalten/ifes/pub/pdf/m_5_2003.pdf)
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3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
181
INHALT: Der Forschungsbericht thematisiert zunächst die Arbeit der Begleitforschung im zweiten Projektjahr und den Stand des CMB-Modellprojekts. Dazu gehören zum einen die Aktivitäten der Begleitforschung im Berichtszeitraum, wie die Bearbeitung von TeilnehmerInnendaten, Arbeitssitzungen, Planungs- und Entwicklungsarbeiten und Öffentlichkeitsarbeit.
Des weiteren werden die Veränderungen sowie der Stand des CMB-Modellprojekts genannt.
Im Anschluss werden die Ergebnisse der Evaluation im Berichtszeitraum präsentiert. Erwähnung finden dabei (1) die Konzeption von standortübergreifenden und Regionalveranstaltungen bzw. (2) Ergebnisse des ersten standortübergreifenden CMB-Workshops zur Netzwerkund Öffentlichkeitsarbeit. Daran knüpfen die Ergebnisse der summativen Evaluation im Berichtszeitraum an. Sie gliedern sich in (1) eine Übersicht über wichtige Merkmale der neu in
das Modellprojekt aufgenommenen CMB-Stellen, (2) statistische Angaben zu Teilnehmerstruktur, Ablauf und Ergebnis des CMB sowie (3) die Probleme der CMB-Stellen im Berichtszeitraum. Der Text schließt mit einem Ausblick, der die im Rahmen des Modellprojekts
zu erledigenden Routineaufgaben (laufende Sichtung und Analyse themenbezogener Informationen aus Literatur und Internet usw.) umfasst. (ICG2)
[298-F] Franke, Grit, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Witruk, Evelin, Prof.Dr. (Betreuung):
Explikation und Modifikation Subjektiver Theorien hörgeschädigter Rehabilitanden über
Beratungsgespräche im Berufswahlprozess
INHALT: Literaturrecherche und Entwicklung der Konzeption standen im Mittelpunkt der Arbeit.
Eine Voruntersuchung an einigen Einzelfällen liegt vor.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie,
Institut für Angewandte Psychologie Abt. Pädagogische Psychologie (Seeburgstr. 14-20,
04103 Leipzig)
KONTAKT: Institution (Tel. 0341-97-35950, Fax: 0341-97-35955)
[299-F] Friedrich, Bianca, Dipl.-Päd.; Grefe, Stephan, Dipl.-Päd.; Klemenz, Dieter, Prof.Dr.;
Lorenz, Paul, Dr.phil.; Petersen, Johannes Peter, Dipl.-Päd.; Thiebach, Jörg, Dipl.-Päd.; Wolze,
Wilhelm, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Krope, Peter, Prof.Dr. (Leitung):
Zufriedenheitsstudie
INHALT: Das Thema der Studie ist die Zufriedenheit von Auszubildenden in sieben Einrichtungen zur Berufsbildung und Behindertenhilfe des Diakonie-Hilfswerkes in Schleswig-Holstein.
In diesen Einrichtungen wird versucht, Behinderten und Förderschülern ohne beruflichen Abschluss zwischen 16 und 30 Jahren den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, indem sie
Gelegenheit erhalten, eine berufliche Qualifikation zu erwerben. Das Diakonie-Hilfswerk hatte das Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft beauftragt, eine Untersuchung mit
dem Ziel durchzuführen, die Zufriedenheit der Jugendlichen zu erfassen. In der Untersuchung
ging es zunächst darum, eine Einschätzung der Zufriedenheit der Jugendlichen zu erhalten,
die im Zusammenhang mit dem Qualitätsentwicklungsverfahren des Diakonie-Hilfswerkes
verwertbar ist. Nach Abschluss der eigentlichen Zufriedenheitsmessungen war der Auftrag
erweitert worden. Ein zweites Ziel waren Maßnahmen, die sich als Konsequenzen aus den
Messungen ergaben. Es handelt sich bei der Untersuchung mithin um eine empirische Arbeit,
die als Kombination von Evaluations- und Interventionsforschung gilt. Die Studie verfolgt ein
182
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
weiteres Ziel über die unmittelbare Verwertbarkeit hinaus. In der Zufriedenheitsstudie werden
die wichtigsten Phasen in den Verfahren der Evaluation und der Intervention von methodisch
identischen Regeln bestimmt. In den Prozessen empirischer Sozialforschung sind dagegen
nicht selten Methoden und Verfahren vereint, die unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Richtungen folgen. Eine derartige aus eklektischem Vorgehen resultierende Uneinheitlichkeit macht Forschungsergebnisse in dem Maße angreifbar, in dem Stringenz ein Merkmal
wissenschaftlichen Arbeitens ist. Die Bemühungen des Zentrums für Konstruktive Erziehungswissenschaft sind seit Jahren darauf konzentriert, empirische Forschung durchgängig
auf einem einzigen Paradigma zu begründen, nämlich auf dem Methodischen Konstruktivismus. An der Zufriedenheitsstudie soll gezeigt werden, inwieweit der Methodische Konstruktivismus geeignet ist, als Leittheorie empirischer Sozialforschung zu dienen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein
METHODE: Theoretische Grundlage der Zufriedenheitsstudie ist jener Konstruktivismus, der
nach seiner geographischen Herkunft als Konstruktivismus der Erlanger Schule, entsprechend
seiner Fortentwicklung als Methodischer Konstruktivismus bezeichnet wird. Der Methodische Konstruktivismus geht auf Wilhelm Kankag und Paul Lorenzen zurück. Wesentliche
Grundsätze des Methodischen Konstruktivismus sind einerseits dessen Orientierung an
sprachkritischer Wissenschaft und andererseits eine operationalistische Position. Das Ziel des
Methodischen Konstruktivismus als Wissenschaftstheorie ist es, Wissenschaft zirkelfrei, undogmatisch und rekonstruierbar aufzubauen. Aus diesem Grund wird versucht, die Frage nach
dem Anfang von Erkenntnis zu fundieren, um nicht schon zu Beginn der Theoriebildung unreflektierte Vorannahmen einfließen zu lassen. Es bedarf also vor einer empirischen Untersuchung zur Zufriedenheit einer a priori Theorie zur Zufriedenheit. Diese a priori Theorie darf
sich nicht auf empirischen Befunden gründen, da sie den Anspruch hat, der Empirie vorgeschaltet zu sein. Deshalb stellt sich die Frage des methodischen Anfangs zur Herstellung einer
Zufriedenheitstheorie. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: rund 900; Behinderte und Förderschüler ohne
beruflichen Abschluss zwischen 16 und 30 Jahren in sieben Einrichtungen des DiakonieHilfswerkes; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Krope, Peter; Friedrich, Bianca; Grefe, Stephan; Klemenz, Dieter;
Lorenz, Paul; Petersen, Johannes Peter; Thiebach, Jörg; Wolze, Wilhelm: Die Kieler Zufriedenheitsstudie. Evaluation und Intervention auf konstruktiver Grundlage. Münster 2002. ARBEITSPAPIERE: Krope, Peter at al.: Die Zweite Zufriedenheitsbefragung: Zufriedenheit von
Jugendlichen in der überbetrieblichen Ausbildung in Einrichtungen des Diakonie-Hilfswerkes
in Schleswig-Holstein: Auswertung einer Befragung mit dem FdZ 60 im Jahr 2003. Kiel: Univ., Inst. f. Pädagogik, 53 S.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-12 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: DiakonieHilfswerk Schleswig-Holstein, Rendsburg FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Zentrum für
Konstruktive Erziehungswissenschaft (Olshausenstr. 75, 24098 Kiel)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0431-8801273, e-mail: [email protected])
[300-F] Grothe, Thomas (Bearbeitung); Braun, Hans, Prof.Dr. (Leitung):
Berufsausbildung ohne Barrieren
INHALT: Der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung bzw. das Erwerbsleben stellt für
behinderte Jugendliche trotz vorbereitender Maßnahmen im Unterricht und Beratung durch
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
183
die Arbeitsverwaltung eine schwierige Hürde dar. Mit dem Projekt "Berufsausbildung ohne
Barrieren" (BOB) wurde in Rheinland-Pfalz eine Vernetzungs-, Beratungs- und Koordinationsstelle für behinderte Jugendliche geschaffen. Das Projekt setzt in Integrationsklassen an
und verfolgt als Ziel die Integration der betreffenden Jugendlichen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Es verbindet somit schulische mit beruflicher Integration. Die Aufgaben von BOB
liegen in der Vernetzung von Schulen, Berufsschulen, Arbeitsämtern, Kammern und Arbeitgebern, der Schaffung von Kommunikationsstrukturen und Gestaltung des Informationstransfers zwischen den einzelnen Funktionsträgern und den betroffenen Jugendlichen sowie der
Unterstützung zur Erlangung der erforderlichen Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz. Den
beeinträchtigten Jugendlichen soll es so ermöglicht werden, mittels individuell angepasster
Maßnahmen eine berufliche Qualifizierung zu erwerben, die ihre Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt erleichtert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung soll die Entwicklung von BOB als Vernetzungs-, Beratungs- und Koordinationsinstrument dokumentiert
und die Wirksamkeit bei der Bewältigung des Übergangs behinderter Jugendlicher von der
Schule in den Beruf untersucht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: Landesamt für
Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier)
KONTAKT: Institution (Tel. 0651-201-3225)
[301-L] Heinen, Norbert; Tönnihsen, Gerd (Hrsg.):
Rehabilitation und Rentabilität: Herausforderungen an die Werkstatt für behinderte Menschen, Eitorf: gata-Verl. 2002, 280 S., ISBN: 3-932174-90-9 (Standort: UuStB Köln, Heilpäd.
Abt.(38EWA)-2003-539)
INHALT: Aus der langjährigen, in Seminaren und Projekten gestalteten Zusammenarbeit von
Dozenten und Studierenden der Heilpädagogischen Fakultät der Universität zu Kölnmit der
Haus Freudenberg GmbH erwuchs eine Vielzahl von Examens- und Diplomarbeiten zu aktuellen Fragen und Aufgabenstellungen der Werkstatt für behinderte Menschen. Zu ausgewählten Fragestellungen wurden von den Verfasserinnen und Verfassern der Arbeiten für diesen
Band Kurzfassungen ihrer Studien erstellt, die die wesentlichen Aspekte und Ergebnisse dokumentieren und dadurch einem größeren Interessentenkreis zugänglich gemacht werden
können. Inhaltsverzeichnis: Norbert Heinen und Gerd Tönnihsen: Entwicklungen und Tendenzen in der Werkstatt für behinderte Menschen - Anmerkungen zu einer Standortbestimmung (11-32); Caroline Hauf und Claudia Marquardt: Fortbildung - (k)ein Thema in der
Werkstatt für behinderte Menschen?! (33-94); Esther Hövelmann und Andreas Laumann:
'Ruhestand'? Na klar freue ich mich! Aber den ganzen Tag'? - Altwerdende und alte Menschen mit geistiger Behinderung im Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand (95-202);
Caren Michels: Zur Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten einer Werkstatt für behinderte
Menschen (203-240); Thorsten Zöller: Überlegungen zur Konzeption eines Orientierungsbereichs in der WfbM (241-277).
184
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
[302-F] Huber, Achim, Dipl.-Soz.; Kossack, Dagmar; Stegmann, Ralf (Bearbeitung); Huber,
Achim, Dipl.-Soz. (Leitung):
Teilhabe behinderter Menschen und betriebliche Praxis. Konzeptionen und Arbeitsmaterialien zum neuen Recht behinderter Menschen für die Bildungsarbeit mit betrieblichen Interessenvertretern
INHALT: Ausgehend von den Regelungen des neuen SGB IX erarbeitet das Projekt grundlegende
Beiträge für die Bildungsarbeit, um Schwerbehindertenvertretungen, Betriebs- und Personalräte für Anforderungen in den Aufgabenbereichen Integration, Rehabilitation und Gesundheitssicherung zu qualifizieren. Arbeitsschwerpunkte des Projektes umfassen: a) Konzeption
und Ausarbeitung von Seminarmodulen und Arbeitsmaterialien, Erprobung von Seminarveranstaltungen, Aufbereitung für die laufende Bildungsarbeit; b) begleitende empirische Recherchen in der betrieblichen und überbetrieblichen Praxis; c) Information und Qualifizierung
von Multiplikatoren und Referenten; Vernetzung mit betrieblichen und außerbetrieblichen
Akteuren (durch Projekt-Website, Arbeitstagungen).
ART: gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
INSTITUTION: Industriegewerkschaft Metall (Lyoner Str. 19, 60528 Frankfurt am Main); ISO
Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken);
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Bundesvorstand (Potsdamer Platz 10,
10785 Berlin)
[303-F] Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas-:
Entwicklung von Erhebungsinstrumenten zur Ist-Analyse von Integrationsvereinbarungen
INHALT: Erstellung eines Erhebungsinstruments zur Ist-Analyse von schwerbehinderten Beschäftigten in Behörden des Landes Nordrhein-Westfalen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Nordrhein-Westfalen
ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas- (Margarethenstr. 1,
53175 Bonn)
KONTAKT: Institution (Tel. 0228-3822-409, e-mail: [email protected])
[304-F] Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas-:
Abbau der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter
INHALT: Mehrphasige Untersuchung zu Einflussfaktoren der Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen in der Bundesrepublik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung, face to face; Befragung, schriftlich Stichprobe: Brutto n=6.000; beschäftigte und arbeitslose Schwerbehinderte. Stichprobe:
Brutto n=1.000; Betriebe mit und ohne Beschäftigung von Schwerbehinderten). Expertengespräch (mit Schwerbehinderten-Vermittlern in Arbeitsämtern, Mitarbeitern in Integrationsdiensten und Berufsförderungswerken -Basis ist eine Personenstichprobe-).
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
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ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH -infas- (Margarethenstr. 1,
53175 Bonn)
KONTAKT: Institution (Tel. 0228-3822-409, e-mail: [email protected])
[305-L] Jäger, Michael; Jussen, Heribert (Hrsg.):
Förderung körper- und sinnesbehinderter Hochbegabter: Erkenntnisse und Notwendigkeiten, Villingen-Schwenningen: Neckar-Verl. 2002, 283 S., ISBN: 3-7883-0291-7 (Standort: ULB
Düsseldorf(61)-erzo150-j22)
INHALT: "Die vorliegende Dokumentation erscheint aus Anlass des 25-jährigen Wirkens der
Stiftung zur Förderung körperbehinderter Hochbegabter, Vaduz. Es ist die Aufgabe der im
Jahre 1976 gegründeten, privaten und als gemeinnützig anerkannten Stiftung, unterstützend in
solchen Fällen einzugreifen, in denen staatliche Regelungen und Hilfen nur unzureichend zur
Verfügung stehen. Die Stiftung ist, wie in den Beiträgen nachgewiesen wird, die erste derartige Einrichtung im deutschsprachigen Raum Europas, die sich konsequent und effektiv für
die Förderung körper- und sinnesgeschädigter Behinderter mit besonderer Begabung eingesetzt hat." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Jäger: 25 Jahre Stiftungstätigkeit - Erkenntnisse und Notwendigkeiten (11-20); Heribert Jussen: Behinderung und Begabungsentfaltung - 25 Jahre zukunftsweisende Begabtenförderung (28-37); Ursula Hoyningen-Süess:
Hochbegabung aus sonderpädagogischer Sicht (38-46); Franz J. Mönks: Ein interaktionales
Modell der Hochbegabung (47-53); Michael Jäger: Merkmale der Stiftungstätigkeit - Anforderungen und Chancen für Betroffene (54-79); Heribert Jusssen: Hochbegabung und deren
Feststellung - Grundlagen von Bestimmung von Fördermaßnahmen (80-90); Bernhard
Schneider: Förderangebote und Leistungsverhalten des Staates (91-94); Elmar Schaar: Schule
und Sonderpädagogik unter Berücksichtigung des Wandels gesellschaftlicher Entwicklungen
(95-102); Reiner Schwarzbach: Bedingungen und Chancen der beruflichen Eingliederung von
körper- und sinnesbehinderten Hochschulabsolventen - Beratung als unverzichtbare Voraussetzung zur Begabtenentfaltung (103-106); Walter Kern: Hörbehinderte im Studium: Konzepte zur Studienfachwahl und Studienbegleitung im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realisierbarkeit - Aus der Sicht einer Fachoberschule und der Sicht der Berufs- und Studienbegleitenden Beratungsstelle (BEST), München (109-121); Andreas Kammerbauer: Behinderte
im Studium: Konzepte zur Studienfachwahl und Studienbegleitung im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realisierbarkeit - Aus der Sicht der Bundesarbeitsgemeinschaft hörbehinderter Studenten und Absolventen (BHSA), Hochheim (122-139); Joachim Klaus: Behinderte im Studium: Konzepte zur Studienfachwahl und Studienbegleitung im Spannungsfeld
zwischen Anspruch und Realisierbarkeit - Aus der Sicht des Behindertenbeauftragten an der
Universität Karlsruhe und der Sicht des Studienzentrums für Sehgeschädigte, Karlsruhe (140144); Judith Hollenweger Haskell: Beratungsdienst für Studierende mit Behinderungen der
Universität Zürich (145-149); Titus Bailer: Werdegang eines hörbehinderten Stipendiaten unter Berücksichtigung einer Förderung durch die Stiftung (153-158); Annette Bolte: Erfahrungen einer hörbehinderten Stipendiatin in ihrem Beruf als Fachtierärztin (159-163); Julia Ellins: Chancengleichheit - Chancengerechtigkeit. Erfahrungen einer körperbehinderten Stipendiatin (164-166); Nicole Fugmann: Förderung einer körperbehinderten Stipendiatin. Als Anglistin in Oxford: Eine Promotion ohne Hindernisse (167-176); Wolfgang Hahn: Werdegang
eines hochgradig Sehbehinderten in Studium und Beruf. Erfahrungen im Ausland eines durch
186
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
die Stiftung geförderten Stipendiaten (177-179); Sibylle Krauskopf: Zur Situation körperbehinderter Hochbegabter aus der Sicht einer Stipendiatin (180-186); Ottmar Miles-Paul: Zur
Bedeutung einer besonderen Förderung behinderter Menschen. Erfahrungen im Ausland eines
durch die Stiftung geförderten Stipendiaten (187-189); Bernd Schoch: Auslandsstudium - eine besondere Herausforderung für behinderte Begabte. Erfahrungen eines körperbehinderten
Stipendiaten (190-192); Maike Stein: Hörbehinderte Lehrer für hörbehinderte Schüler?! Bericht einer gehörlosen Stipendiatin (193-199); Bärbel Weber: Die Anforderungen an die Assistenz für Blinde - Qualifikationen der Assistenz und Hochbegabung (200-204); Roland Zeh:
Möglichkeiten der medizinischen und sozialen Rehabilitation für hörbehinderte StudentInnen
und AbsolventInnen.
[306-F] Jakobs, Arno, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Braun, Hans, Prof.Dr. (Leitung):
Wirkungsanalyse arbeits- und sozialrechtlicher Gesetzesänderungen am Beispiel des Behindertenrechts
INHALT: Mit Inkrafttreten des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) kommt der Gesetzgeber einer seit langem bestehenden Forderung nach, das Recht der Rehabilitation behinderter Menschen weiterzuentwickeln und zusammenzufassen. Im Vordergrund dieses Projekts
stehen die Änderungen im Bereich der Beschäftigungspflicht der Arbeitgeber, insbesondere
die Beschäftigungsquote und die Ausgleichsabgabe. Diese Änderungen des geltenden Rechts
gehen davon aus, dass bei einer Reform der Rahmenbedingungen sich auch das Verhalten der
Normadressaten ändert, d.h. die Regelungen legen ein Verhaltensmodell zugrunde. Der Gesetzgeber unterstellt, dass eine Erhöhung der Ausgleichsabgabe das Einstellungsverhalten der
Unternehmen zu Gunsten der Schwerbehinderten verändert. Voraussetzung für die Wirksamkeit der Reform ist, dass die Arbeitsnachfrage nach Schwerbehinderten preisabhängig ist und
Unternehmen personalpolitisch ausschließlich nach ökonomischen Gesichtspunkten handeln.
Mit Hilfe der ökonomischen Verhaltenstheorie soll abgeleitet werden, welche Faktoren - ökonomische und nicht-ökonomische - betriebliches Handeln beeinflussen und welchen Einfluss Änderungen der Umwelt bzw. der Restriktionen auf personalpolitische Entscheidungen
haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Entscheidungsträger aller Unternehmen in Rheinland-Pfalz, die über mindestens 20 Arbeitsplätze
verfügen).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jakobs, Arno; Braun, Hans:
Behindertenpolitik unter veränderten Rahmenbedingungen. Ergebnisse einer Betriebsbefragung in Rheinland-Pfalz. Zwischenbericht. Trier: ZENTRAS 2003.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Landesamt für
Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[307-L] Jakobs, Arno; Braun, Hans (Projektleiter):
Bestimmungsgründe der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen in Rheinland-Pfalz,
Trier 2001, 60 S. (Standort: IAB-96-500-36 BM 454; Graue Literatur)
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
187
INHALT: "Ausgangspunkt der Studie war die Frage, weshalb der Anteil arbeitsloser Schwerbehinderter an der Gesamtzahl der Arbeitslosen im Rheinland-Pfalz seit Jahren über dem Bundesdurchschnitt liegt. Um diesen Sachverhalt zu erklären, ist es notwendig, die Bestimmungsgründe der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen zu analysieren. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Situation Schwerbehinderter Arbeitsloser auf dem rheinlandpfälzischen Arbeitsmarkt im Verhältnis zum Bundesgebiet West sowie Bayern und Schleswig-Holstein-Hamburg. Bayern wurde ausgewählt, weil der Anteil arbeitsloser Schwerbehinderter an allen Arbeitslosen im Betrachtungszeitraum 1988 bis 1999 dem Anteil im Bundesgebiet West am nächsten kam. Schleswig-Holstein-Hamburg wies dagegen von allen Bundesländern bzw. Landesarbeitsamtsbezirken in diesem Zeitraum den geringsten Anteil auf. Eine
Analyse der Arbeitsmarktsituation von arbeitslosen Schwerbehinderten kann nicht losgelöst
von der allgemeinen Arbeitsmarktlage durchgeführt werden, da die (Nicht-)Beschäftigung
Schwerbehinderter primär von der Situation auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bestimmt
wird. Folglich werden im ersten Schritt die betrachteten Arbeitsmärkte mittels aussagekräftiger Kennziffern charakterisiert. Im Vordergrund stehen dabei die jeweiligen Arbeitslosenquoten. In einem zweiten Schritt wird untersucht, inwiefern die Variablen, die zur Erklärung der
allgemeinen Arbeitslosenquote herangezogen werden, auch den Anteil arbeitsloser Schwerbehinderter an allen Arbeitslosen bestimmen." (Autorenreferat)
[308-L] Kipp, Martin; Stach, Meinhard (Hrsg.):
Regionale berufliche Rehabilitation: Situation und Perspektiven wohnortnaher Projekte und
regionaler Netzwerke zur beruflichen Rehabilitation, (12. Hochschultage Berufliche Bildung
"Berufsbildung in der Wissensgesellschaft: Globale Trends - Notwendige Fragen - Regionale
Impulse", 2002, Köln), Bielefeld: Bertelsmann 2002, 170 S., ISBN: 3-7639-3056-6 (Standort: UB
Bielefeld(361)-16LN750R3B5R)
INHALT: "Nach der Phase des Ausbaus in den 70er und 80er Jahren, Einschnitten in den 90er
Jahren und Kritik an Teilen des Systems der beruflichen Rehabilitation nahmen die Akteure
in den Institutionen das Heft des Handeln wieder in die Hand. Dieser Band dokumentiert in
den Beiträgen der Fachtagung 'Berufliche Rehabilitation' der 12. Hochschultage Berufliche
Bildung 2002 eine große Experimentierfreudigkeit und Lernfähigkeit der Akteure und Institutionen. Ob es um die Verfeinerung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten, die Verwendung und Verbesserung von Hilfsmitteln, die 'Schnittstellen'-Abstimmung zwischen ambulanten und stationären Ausbildungsstellen, die Implementation von 'Integrationsvereinbarungen', die Modifikation von Prüfungen, die Operationalisierung der Wohnortnähe, die Entwicklung eines modular aufgebauten Rehabilitations-Assessments oder die Flexibilisierung
der Lernzeiten durch Online-Training bzw. Online-Coaching geht, es geht um die behindertengerechte Gestaltung der beruflichen Rehabilitation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Martin Kipp, Meinhard Stach: Vorwort (1-6); Saskia Keune: 'Analyse der Prüfungsmodalitäten für Menschen mit Behinderungen' (7-22); Mathilde Niehaus, Andreas Schmal: Berufliche
Rehabilitation und Integration im Betrieb: Empirische Ergebnisse aus der Deutschen Automobilindustrie (23-32); Friedrich Landes: Netzwerk für ambulante und stationäre Ausbildung
(NASA) (33-36); Sylvia Kurth-Laatsch, Mathilde Niehaus: Ambulant und wohnortnah?! Bedeutungsanalysen am Beispiel des Modellprojekts 'Wohnortnahe berufliche Rehabilitation
von Frauen' (37-47); Tobias Schmidt: Wohnortnahe berufliche Rehabilitation hör- und
sprachgeschädigter Jugendlicher (49-57); Winfried Rullof: Wohnortnahe Kooperative Berufsbildung für blinde und sehbehinderte Menschen - ein Beispiel von Case Management in
188
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
der beruflichen Rehabilitation - (59-67); Frank Kießling: Interdisziplinäre Zusammenarbeit
bei der Hilfsmittelberatung und -schulung blinder und sehbehinderter Arbeitnehmer/innen
(69-73); Werner H. van de Sand: RehaAssessment - Ein System zur umfassenden Beurteilung
der arbeitsbezogenen Leistungsfähigkeit (75-100); Jürgen Lüdtke, Rachel Knauer, Annette
Grote: Wohnortnahe berufliche Rehabilitation für Frauen - unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes von Tele-Tutoring (101-107); Eva Maria Haarmann: Zur Lebensqualität
Schwerbehinderter und gesundheitlich Beeinträchtigter, die lange arbeitslos waren: Berufliche und gesellschaftliche Integrationsprozesse im Arbeitsamtsbezirk WilhelmshavenFriesland (109-118); Ilka Spiess: Lebensverläufe und subjektive Einschätzungen behinderter
Personen nach ihrem Wechsel aus einer Werkstatt für behinderte Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt in Niedersachsen-Nordwest (119-127); Jürgen Zeller: Auf dem Weg zu einem 'barrierefreien' Bad Arolsen - Ein Projekt bringt die Kommunalpolitik voran (129-145);
Henning Schierholz: Die 'Behindertenberufe' nach Paragraphen 48 (a,b) BBiG im Kontext einer Strategie wohnortnaher beruflicher Ersteingliederung (147-1559; Meinhard Stach: Normalisierung als paradigmatische Begründung einer wohnortnahen Rehabilitation (157-163).
[309-F] Moosecker, Jürgen, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Berufswahlprozess und Berufswahlentscheidung bei körperbehinderten Schülern
INHALT: keine Angaben
METHODE: qualitatives Interview; quantitativer Fragebogen DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfriem, P.; Moosecker, J.: Arbeitslehre an der Schule für Körperbehinderte - Teilbereich Berufswahlvorbereitung. Ergebnisse einer Befragung... in: Behindertenpädagogik in Bayern, 46, 2003, S. 172-182.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik 02
Körperbehindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0931-8884836, e-mail: [email protected])
[310-L] Schimanski, Werner:
Prävention bei Gefährdung eines Arbeitsplatzes - Paragraph 84 SGB IX, in: Behindertenrecht
: Fachzeitschrift für Fragen der Rehabilitation unter besonderer Berücksichtigung der Gebiete
Schwerbehindertenrecht, Kriegsfürsorge, Jg. 41/2002, H. 4, S. 121-128 (Standort: UuStB
Köln(38)-HP-LS B428; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: In dem Beitrag wird der Inhalt des Paragraph 84 des Sozialgesetzbuchs IX erläutert,
durch den erreicht werden soll, dass eine beabsichtigte Kündigung einer schwerbehinderten
Person möglichst abgewendet wird. (IAB)
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
189
[311-L] Scholdei-Klie, Monika:
Integrationsfachdienste und Arbeitsassistenz: zur beruflichen Eingliederung von behinderten Schulabgängern und Menschen mit geistiger Behinderung, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift
für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 51/2002, H. 10/11, S. 411-416 (Standort: UuStB Köln
(38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mit dem Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) wurden Integrationsfachdienste flächendeckend eingeführt und ein Recht auf Arbeitsassistenz für Menschen mit Schwerbehinderung
formuliert. Damit sind zwei wichtige Instrumente zur beruflichen Integration behinderter
Menschen geschaffen worden. Aber reichen diese Instrumentarien auch für die Integration
behinderter Schulabgänger/-innen und Menschen mit geistiger Behinderung? Die Autorin
vertritt die Meinung, dass beide Personengruppen im SGB IX zwar als Anspruchsberechtigte
benannt werden, ihren Anspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben in der Realität aber nicht einlösen können." (Autorenreferat)
[312-F] Schrader, Carsten, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung):
Förderung des Übergangs von Beschäftigten der Werkstätten für behinderte Menschen auf
den allgemeinen Arbeitsmarkt - Arbeitsweltbezogene Integrationsmodelle (AIM) (Modellprojekt)
INHALT: Es sollen systematisch neue Wege des Übergangs auf den ersten Arbeitsmarkt für Beschäftigte aus Werkstätten für behinderte Menschen entwickelt und erprobt, fördernde und
hemmende Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Übergang festgestellt sowie neue
Formen der Qualifizierung und Beschäftigung außerhalb der Werkstätten entwickelt werden.
Das ITA als wissenschaftliche Begleitung erforscht begünstigende und hemmende Rahmenbedingungen des Integrationsprozesses und übernimmt die wissenschaftliche Informationsversorgung. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: Erstellung von Dokumentationen; Literaturrecherchen; Datenerhebungen; Veröffentlichung von Ergebnissen
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung zum download unter: http://aim.gpe-mainz.de/files1/home.html .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Landesamt für
Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Kurt-Schumacher-Str. 74a, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-3752, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 0631205-3735, e-mail:[email protected])
[313-F] Schrader, Carsten, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung):
E-Business in Werkstätten für behinderte Menschen
INHALT: Es soll ein inter- und intranetfähiger Wissenspool für die Werkstätten für behinderte
Menschen (WfbM) in Rheinland-Pfalz eingerichtet werden. Inhalt des Pools sind allgemeine
und WfbM-spezifische Informationen zum Thema E-Business. Es wird sowohl die Lieferantenseite als auch die kundenorientierte Seite des E-Business sowie Fragen des Intranets und
gemeinsamer Lösungen mit anderen WfbM behandelt. Die Informationsschwerpunkte im
190
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
Pool bemessen sich nach den Hauptinteressen der beteiligten WfbM. Der Pool soll ein organisch wachsendes Wissensportal mit Beteiligung der WfbM hinsichtlich eigener Beiträge und
Wissensaustausch werden. Der Pool steht allen 33 rheinland-pfälzischen WfbM zur Verfügung. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: Einrichtung einer geeigneten Software; Generierung von Inhalten; redaktionelle
Aufbereitung von geliefertem Wissen; Initiation, Moderation, Motivation, Support, Administration; Akten- und Dokumentenanalyse; Inhaltsanalyse nach Auswahlverfahren; Gruppendiskussion
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Landesamt für
Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Kurt-Schumacher-Str. 74a, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-3752, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel.
0631-205-3735, e-mail:[email protected])
[314-F] Stricker, Maike; Bürgerhoff, Katja; Ibanez, Nadine (Bearbeitung); Kaul, Thomas, PD Dr.
(Leitung):
SEAL - Schwerhörige und Ertaubte im Arbeitsleben. Psychosoziale Betreuung hörbehinderter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen
INHALT: Anfang 2001 wurde ein neuer Integrationsfachdienst (IFD) in Köln für schwerhörige,
ertaubte und tinnitusbetroffene Menschen im Arbeitsleben eingerichtet. Dieser hat zur Aufgabe, die Situation der hörgeschädigten und tinitusbetroffenen ArbeitnehmerInnen am Arbeitsplatz zu verbessern sowie die Arbeitsplätze zu erhalten. Inhalt des Modellprojekts SEAL ist
die wissenschaftliche Begleitung des Aufbaus und der Arbeit des Dienstes. Dazu zählt die
Bedarfsanalyse (wie soll/ muss Beratung aussehen, wie viele Personen benötigen Beratung
etc.); die Problemanalyse (welche Probleme tauchen bei dem Personenkreis im Arbeitsleben
auf, welche Empfehlungen ergeben sich daraus für die Beratung etc.); die Evaluation der Beratungsarbeit in dem neugeschaffenen IFD. Ziel ist es, auf der Grundlage der drei o.g. Punkte
Anhaltspunkte für ein Beratungskonzept für den Personenkreis zu erhalten.
ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landschaftsverband Rheinland
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5568, Fax: 0221-470-5579, e-mail: [email protected])
[315-F] Stysial, Katharina, M.A. (Bearbeitung); Sadowski, Dieter, Prof.Dr.; Braun, Hans, Prof.Dr.
(Leitung):
Umsetzung von Integrationsvereinbarungen - freiwillige Selbstverpflichtungen als Instrument zur Verbesserung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben
INHALT: Das Sozialgesetzbuch IX hat mit Integrationsvereinbarungen ein neues Instrument zur
Verbesserung der beruflichen Integration schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben eingeführt. Danach verpflichtet sich der Arbeitgeber auf Initiative der Schwerbehindertenvertretung oder der Personalvertretung zum Abschluss von Zielvereinbarungen, die Personalpla-
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
191
nung, Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitsorganisation usw. beinhalten können. Das Projekt erfasst
für Rheinland-Pfalz die Verbreitung von Integrationsvereinbarungen. Fallstudien und Interviews werden die Prozesse der Abschlüsse solcher Vereinbarungen beleuchten. Zur Erklärung
der Selektivität und Umsetzung von Integrationsvereinbarungen sollen Theorien herangezogen werden, die sich mit der Frage befassen, warum und in welchen Fällen Organisationen
Ressourcen für sozialpolitische Ziele zur Verfügung stellen. Daraus soll eine Bewertung der
Wirksamkeit freiwilliger Zielvereinbarungen hergeleitet werden. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung, mündlich (Schwerbehindertenvertrauensleute, Arbeitnehmervertretungen, Arbeitgeberbeauftragte).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Sadowski, Dieter; Stysial,
Katharina: Integrationsvereinbarungen: Verbreitung und bisheriger Stellenwert für externe
Institutionen. Trier: ZENTRAS 2003.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Zentrum für Arbeit und Soziales (DM-Gebäude, Postfach 6, 54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-3226, e-mail: [email protected])
[316-F] Trimpop, Rüdiger, Prof.Dr. (Leitung):
Effizienzmessung berufsbezogener Rehabilitationsmaßnahmen
INHALT: Dieses Projekt stellt sich zum Ziel, die Rehabilitation von Unfallopfern auf ihre dauerhafte medizinische, psychosoziale, berufliche, wirtschaftliche und technisch-ergonomische
Wirksamkeit in einem interdisziplinären Forschungsansatz zu überprüfen. Besonders berücksichtigt werden die berufsbezogenen Rehabilitationsaspekte.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Psychologie Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Humboldtstr.
26, 07743 Jena)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945131, Fax: 03641-945132, e-mail: [email protected])
[317-F] Universität Köln:
Erhebung des Bedarfs an Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gehörloser Auszubildender und deren Ausbilder
INHALT: In der Beratungsarbeit mit gehörlosen Auszubildenden und im Rahmen anderer Projekte hat sich herausgestellt, dass ein Handlungsbedarf zur Verbesserung der Ausbildungssituation Gehörloser besteht. Ziel des Projektes ist es deshalb, die besondere Problematik Gehörloser in der Ausbildung zu analysieren und den Bedarf an weiteren Maßnahmen neben der betrieblichen und berufschulischen Ausbildung sowohl auf seiten der Auszubildenden als auch
auf seiten der Ausbilder zu erheben. Zielgruppen der Befragung sind auf der einen Seite Experten (Beratungsstellen für Gehörlose, Arbeitsamt, IHKs, Berufsschulen etc.) und auf der
192
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
anderen Seite gehörlose Auszubildenden und deren Ausbilder. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Einzugsgebiet des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
METHODE: Die Erhebung bezieht sich auf das Einzugsgebiet des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und umfasst sowohl eine qualitative Befragung in Form von Interviews und eine
quantitative Befragung in Form von Fragebögen.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Hauptfürsorgestelle
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-470-5564, Fax: 0221-470-5579)
[318-F] Wahler, Roland; Wehner, Stefanie (Bearbeitung); Hilger, Annelies; Spies, Josef (Leitung):
Informationsmodule online
INHALT: Bei inner- und außerbetrieblichen Helfergruppen, Personalverantwortlichen als auch
Mitarbeitern in Behörden bestehen häufig große Unsicherheiten hinsichtlich der Bedingungen
der Beschäftigung von Menschen mit besonderen Behinderungen. OnlineInformationsmodule zu folgenden Behinderungen sollen diesen Informationsbedarf decken.
Menschen mit Hörbehinderung, Menschen mit Sehbehinderung, Menschen mit psychischen
Behinderungen, Menschen mit Epilepsie. Die Informationsmodule ermöglichen ein hohes
Maß an Flexibilität bei der Aneignung der Informationen, da die Inhalte zeit- und ortsunabhängig abzurufen sind. Geplant ist die Entwicklung von Lehrmodulen, die leicht handhabbar
sind und durch Modularisierung in übersichtliche Lerneinheiten einen punktgenauen Zugriff
gemäß dem individuellen Informationsbedarf erlauben. Alle Module werden barrierefrei gestaltet. Die Module sollen über verschiedene Websites (Integrationsamt/ Integrationsfachdienst
etc.) leicht zugänglich gemacht werden. Vorrangiges Ziel der online-Informationsmodule ist
es, behinderungsspezifische Informationen in Verbindung mit Erkenntnissen der Arbeitsgestaltung, der Mitarbeiterführung, der Personalentwicklung und des rehabilitativen Unterstützungsmanagements bereitzustellen. Der Adressatenkreis der Module ist sehr vielfältig: Personalverantwortliche, Schwerbehindertenvertretungen, Betriebsärzte, Betriebliche Sozialberatungen, Beratungs- und Betreuungsinstitutionen für behinderte Menschen, Integrationsfachdienst, Mitarbeiter in Behörden, die mit behinderten Menschen umgehen (Integrationsämter,
Arbeitsämter). Die Module gehen deshalb grundsätzlich von berufspraktischen Fragestellungen aus. Alle Informationen sind bezogen auf beschäftigungsrelevante Informationen. Die
Untergliederung der Themenbereiche in schlanke Lerneinheiten erlaubt den Lernenden
punktgenauen Zugriff auf die jeweils benötigten Inhalte. Verzweigungsmöglichkeiten stellen
die Beziehung zu anderen Modulen innerhalb eines Themenbereichs her. Inhalte, die es für
unterschiedliche Informationsbedarfe aufzubereiten gilt, wie sie sich oftmals aus der jeweiligen Tätigkeit des Lerners ergeben, werden nach Darstellungstiefen und "Ebenen" strukturiert.
METHODE: Beteiligung von Experten an der Entwicklung; Evaluierung der Barrierefreiheit über
Testuser und einschlägige Testprogramme; punktgenauer Zugriff auf individuellen Informationsbedarf durch Modularisierung; Strukturierung in Kern- und vertiefende Informationen;
anwenderorientierte Materialien, adressatenspezifische Aufbereitung (Personalverantwortliche etc.) der Inhalte DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Expertengespräch; Inhaltsanalyse.
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
193
VERÖFFENTLICHUNGEN: Menschen mit Hörschädigung im Arbeitsleben. Informationen,
Hinweise und Hilfen im Rahmen der Fachberatung EBBA. Hrsg. v. Regierung von Mittelfranken, Integrationsamt. Ansbach/ Nürnberg 2003.+++Menschen mit Epilepsie im Arbeitsleben. Hinweise und Hilfen im Rahmen der Fachberatung EBBA. Hrsg. v. Regierung von
Mittelfranken, Integrationsamt. Ansbach/ Nürnberg 2003.+++Menschen mit seelischer Behinderung im Arbeitsleben. Hinweise und Hilfen im Rahmen der Fachberatung EBBA. Hrsg.
v. Regierung von Mittelfranken, Integrationsamt. Ansbach/ Nürnberg 2003.+++S.a.:
http://www.kompetenz-plus.de/Kompetenz-plus/Service/
bzw.
http://www.kompetenzplus.de/Kompetenz-plus/Projekte/ sowie http://www.integrationsamt-ansbach.de/infoboerse/
bzw. http://www.integrationsamt-ansbach.de/pub/ .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: Integrationsamt
der Regierung von Mittelfranken FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-26, e-mail: [email protected]); Institution (Tel.
0911-27958-0, e-mail: [email protected])
[319-L] Wendt, Sabine:
Die Lohnzahlung in Werkstätten für behinderte Menschen, in: Behindertenrecht : Fachzeitschrift für Fragen der Rehabilitation unter besonderer Berücksichtigung der Gebiete Schwerbehindertenrecht, Kriegsfürsorge, Jg. 41/2002, H. 7, S. 205-208 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS
B428; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Autorin beschreibt die Rechtslage der Entlohnung der Mitarbeiter in Behindertenwerkstätten. Sie kommt zu dem Schluss, dass die gegenwärtige Praxis auch nach der Reform
des SGB IX als unbefriedigend anzusehen ist. (IAB)
[320-F] Wilken, Udo, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Entwicklungslinien der Rehabilitation Körperbehinderter unter besonderer Berücksichtigung der Selbsthilfebewegungen
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und
Gesundheit (Brühl 20, 31134 Hildesheim)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 05121-881-411, e-mail: [email protected])
[321-L] Zeller, Wolfgang:
Die Ausbildung Behinderter und ihre Integration in den Arbeitsmarkt unter besonderer
Berücksichtigung der Körperbehinderung, des Taylorismus und des Konzeptes der Normalisierung, Frankfurt am Main: Haag u. Herchen 2002, 239, XI S., ISBN: 3-89846-061-4 (Standort:
UuStB Köln Heilpädag. Abt.(38)-2003-128)
INHALT: Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist die Frage, ob die berufliche Rehabilitation
von schwer körperbehinderten jungen Menschen in der Form der gegenwärtig organisierten
194
soFid Soziale Probleme 2004/1
3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter
Rehabilitation noch sinnvoll erscheint. Als schwerkörperbehinderter Mensch wird eine Person verstanden, die zur Bewältigung alltäglicher Verrichtungen dauerhaft auf fremde Hilfe
angewiesen ist. Der Autor geht davon aus, dass sich in den vergangenen Jahren erhebliche
Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt vollzogen haben, die insbesondere behinderte junge
Menschen bei ihrem Versuch, sich beruflich zu integrieren, vor gravierende Probleme stellen.
Eine Auseinandersetzung mit den Qualifikationsanforderungen hinsichtlich der Rehabilitation
körperbehinderter junger Menschen bildet daher einen Teil der vorliegenden Studie. In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle der Berufsbildungswerke als Selektionsinstanz kritisch hinterfragt. Der Autor stellt einleitend einige Beispiele von beruflichen Karrieren von
Körperbehinderten vor, um anschließend die Situation des behinderten Menschen im System
der beruflichen Rehabilitation näher zu untersuchen. Er problematisiert die Behinderung in
der Leistungsgesellschaft und die Ausgrenzung körperbehinderter Menschen durch den Taylorismus, die er durch einen Erfahrungsbericht aus einem metallverarbeitenden Betrieb veranschaulicht. Er unterbreitet ferner Vorschläge zur beruflichen Rehabilitation und Integration
Schwerstkörperbehinderter und diskutiert Alternativen zur herkömmlichen Praxis der Rehabilitation. (ICI2)
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[322-F] Alpers, Georg, Dr. (Leitung):
Ambulatorische Messungen. Welche psychophysiologischen Parameter indizieren emotionale Aktivierung?
INHALT: Phobische Angst und Panikattacken gehen mit starken körperlichen Reaktionen einher.
Im klinischen Setting werden diese meist durch Selbstaussagen der Patienten und als diagnostische Kriterien erhoben. Nur selten werden diese objektiv erfassbaren Indikatoren der Angst
aber auch mit physiologischen Messungen registriert.Im Forschungsschwerpunkt "ambulantes
Monitoring" werden portable Rekorder eingesetzt um zahlreiche peripherphysiologische Parameter in lebensechten, Angst provozierenden Situationen messen zu können. Andererseits
werden subjektive Angaben der Probanden durch Protokolle oder Tagebücher erfasst. Neben
den elektrophysiologischen Maßen, die vor allem mit dem neuen Varioport System (Becker
Meditec) erfasst werden, werden Speichelproben gesammelt, in denen das Stresshormon Cortisol gemessen werden kann. Gehofft wird, durch diese Forschung bessere Beschreibungsund Vorhersagemöglichkeiten therapeutischer Veränderungen, ebenso wie ein besseres Verständnis der Mechanismen, die bei Phobikern zu einer Angstreduktion führen, identifizieren
zu können.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wilhelm, F.H.; Alpers, G.W.; Meuret, A.E.; Roth, W.T.: Respiratory pathophysiology of clinical anxiety outside the laboratory: assessment of end-tidal
pCO2, respiratory pattern variability, and transfer function RSA. in: Fahrenberg, J.; Myrtek,
M. (eds.): Progress in ambulatory assessment. Seattle: Hogrefe and Huber 2001, pp. 313-343.
ISBN 0-88937-225-X.+++Alpers, G.W.; Wilhelm, F.H.; Roth, W.T.: Psychophysiological
measures can index change in behavior therapy. in: Psychophysiology, 37, 2000, p. 8.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-31-2840, Fax: 0931-31-2733, e-mail: [email protected])
[323-L] Ammon, Maria:
Kindheit und Pubertät von schizophren strukturierten Menschen: eine qualitative Untersuchung von Patienten und deren Familien, (Forschung für die Praxis - Hochschulschriften),
Bonn: Psychiatrie-Verl. 2002, 271 S., ISBN: 3-88414-321-2 (Standort: FHB Wiesbaden(969)VET600169)
INHALT: "Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Hypothesen zur Pathogenese der Schizophrenie liefert Maria Ammon eine qualitative Untersuchung der frühen Lebensgeschichte von
schizophren erkrankten Patienten und deren Familien. Nach einer kurzen historischen Einführung werden die genetischen und biologischen Hypothesen der Bedingungen, die zum späteren Ausbruch der Krankheit führen, ausführlich dargestellt, gefolgt von Ansätzen, die einem
psycho-sozialen Verständnis entspringen - beginnend bei psychoanalytischem Denken über
psychodynamische Theorien bis hin zu multifaktoriellen Forschungen zur neueren Traumaforschung. Das eigentliche Herzstück der Arbeit bilden biografische Interviews mit sechs
schizophren erkrankten Menschen und ihren nächsten Bezugspersonen. Anliegen ist, das familiäre Umfeld in Bezug auf das Beziehungsgeschehen, das Erleben von wichtigen Lebensabschnitten wie Kindergartenbesuch, Schule und Pubertät und schließlich den Umgang mit
Körperlichkeit, Sexualität und Emotionen aus den unterschiedlichen subjektiven Blickwinkeln abzubilden. Im Ergebnis geht es der Autorin darum, die Erkrankung familiendynamisch
zu verstehen, aber nicht, um Schuldzuweisungen vorzunehmen und etwa statt der 'schizophrenogenen Mutter' die 'schizophrenogene Familie' zu entwerfen, sondern um die Bedingungen
schizophrener Erkrankungen zu beleuchten und um Alternativen zur Prophylaxe sowie Hilfestellungen für die Familien zu entwickeln." (Autorenreferat)
[324-F] Bailer, Josef, Priv.Doz. Dr.; Waschkowski, H. (Bearbeitung):
(Re)Integration ins Erwerbsleben für psychisch Kranke: eine Qualifizierungsmaßnahme zur
Verbesserung der Integrationschancen psychisch Kranker
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband e.V. (Heinrich-Hoffmann-Str. 3,
60528 Frankfurt am Main); Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim,
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Abt. Klinische Psychologie (Postfach 122120, 68072
Mannheim)
KONTAKT: Bailer, Josef (Dr. Tel. 0621-1703-233, e-mail: [email protected])
196
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[325-F] Basler, Heinz-Dieter, Prof.Dr.; Kochen, Michael M., Prof.Dr.; Chenot, Jean-Francois,
Dr.; Leonhardt, Corinna, Dipl.-Psych.; Keller , Stefan, Dr.rer.nat.; Hildebrandt, Jan, Prof.Dr.;
Pfingsten, Michael, Priv.Doz. Dr. (Leitung):
Optimierung der primärärztlichen Versorgung von Rückenschmerzen: evidenzbasierte Leitlinien und motivierende Beratung
INHALT: Rückenschmerzen sind ein häufiger Konsultationsgrund in der allgemeinmedizinischen
Praxis. Sie haben eine gute Prognose und ernsthafte strukturelle Erkrankungen sind die Ausnahme. Erhebliche Unterschiede in der Diagnostik und Therapie führen zu keinem messbaren
Unterschied im Verlauf. Hauptziel der Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit der Implementierung einer evidenzbasierten Leitlinien (LL) und motivierender Beratung (motivational counselling, MC) auf den Krankheitsverlauf und die körperliche Aktivität der Patienten
mit lumbalen Rückenschmerzen. Hierzu wird die Leitlinienimplementierung einer von der
Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) entwickelten
LL in einer Therapiestudie getestet (Studienarm A und B). Im Studienarm B werden Arzthelferinnen zusätzlich geschult, die Motivation ihrer Patienten zu mehr körperlicher Aktivität
einzuschätzen und motivierend zu beraten (MC). Der natürliche Verlauf der Erkrankung wird
anhand des dritten Studienarms C (Kontrolle) beurteilt. Es werden 120 Praxen im Raum Göttingen und Marburg rekrutiert und in die drei Studienarme randomisiert. Zur LLImplementierung werden Qualitätszirkel und Einzelberatungen durchgeführt. In Studienarm
B werden zusätzlich Schulungen zum MC für Arzthelferinnen durchgeführt. Insgesamt werden 1.920 Patienten rekrutiert, die bei Studienbeginn, nach 4 Wochen und 6 und 12 Monaten
befragt werden. Es werden demographische und krankheitsbezogene Daten erhoben. Primäre
Endpunkte sind Einschränkung im Alltag - disability (FFbH) und körperliche Aktivität. Die
Ergebnisse der Studie liefern versorgungsepidemiologische Daten für die Behandlung von
Kreuzschmerzen. Der Wissenstransfer von Forschungsergebnissen in die ambulante Versorgung wird evaluiert, die zur weiteren Dissemination von LL und MC in der Allgemeinmedizin genutzt werden können. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum
Göttingen, Marburg
METHODE: Clusterrandomisierte kontrollierte bizentrische dreiarmige Längsschnittstudie mit 4
Messzeitpunkten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Baum E; Basler, H.D. u.a.: Kooperation von Hausärzten in der
Forschung: das Rückenschmerzprojekt. in: ZFA, 2003, 79, S. 43-45.+++Baum, H.D.; Basler,
D.: Rückenschmerzverbund in Hessen. in: Hess. Ärzteblatt, 2002, 9, S. 544-545.+++Chenot,
J.F.; Becker, A. u.a.: Leitlinie Kreuzschmerzen: Wie viel Diagnostik und welche Therapien
sind sinnvoll? in: ZFA, 2003, 79, S. 112-116.+++Hildebrandt, J.; Pfingsten, M. u.a.: Multimodale Behandlung von Kreuzschmerzen. in: ZFA, 2003, 79, S. 117-121.+++Keller, S.; Leonhardt, C. u.a.: Motivierende Beratung in der Hausarztpraxis. in: ZFA, 2003, 79, S. 122-125.
ART: gefördert BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Marburg, FB Medizin, Institut für Medizinische Psychologie (Bunsenstr. 3, 35037 Marburg); Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Abteilung Allgemeinmedizin (Humboldtallee 38, 37073 Göttingen); Universität Marburg, FB Medizin, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin (Robert-Koch-Straße 5
(7a), 35037 Marburg)
KONTAKT: Chenot, Jean-Francois (Dr. Tel. 0551-396599, e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
197
[326-F] Bauer, Stephanie, Dipl.-Psych.; Percevic, Robert, Dipl.-Psych.; Schick, M.; Hagel, J.;
Kordy, H.; Okon, E.; Meermann, R. (Bearbeitung):
SMS-Brücke: ein computerunterstütztes Nachbetreuungsprogramm für Patientinnen mit
Bulimia nervosa
INHALT: Die FS hatte bereits im Vorjahr eine Entwicklung für ein computerunterstütztes Programm gestartet, das Patientinnen mit Bulimie beim Übergang von der stationären Behandlung in den Alltag durch eine semi-standardisierte Kommunikation begleitet. Erfolgreich behandelte Patientinnen haben insbesondere in den ersten Monaten nach der Entlassung ein erhebliches Rückfallrisiko, andere verlassen die Klinik nicht völlig frei von Essstörungssymptomen. Insofern besteht ein Bedarf für poststationäre Betreuung. Ungeklärt ist, wie intensiv
eine derartige Betreuung sein muss. In Zusammenarbeit mit der Psychosomatischen Fachklinik Bad Pyrmont erprobt die FS ein Minimalprogramm. Im Zentrum steht die wöchentliche
SMS-Interaktion: Mit den Patientinnen wird vereinbart, wöchentlich standardisierte Kurzbeschreibungen ihrer Essstörungssymptomatik per SMS an die FS zu senden. Sie werden ermutigt, darüber hinaus freie Textnachrichten zu schicken. Jede Patientin bekommt umgekehrt eine wöchentliche Rückmeldung per SMS. Diese nimmt Bezug auf die Veränderungen der
Symptomatik im Vergleich zur Vorwoche. Die Antworten der FS nutzen zwei Prinzipien: 1.
sie signalisieren positive Unterstützung und verstärken positive Entwicklungen und 2. sie regen bei negativer Entwicklung Verhaltensmodifikationen an. Das Programm wird derzeit in
einer Pilotstudie hinsichtlich Akzeptanz, Praktikabilität und Effektivität erprobt. Zwischen
Mai und Oktober wurden 35 Patientinnen für das sechsmonatige Programm rekrutiert. Eine
erste Abschätzung der Effektivität wird nach Ende der Datenerhebung im Frühjahr 2003
möglich sein. Die bisherigen Erfahrungen belegen die Praktikabilität der Technik und deuten
auf eine gute Akzeptanz durch die Teilnehmerinnen hin. Bislang hat lediglich eine Patientin
aus Enttäuschung über die Betreuung die Teilnahme abgebrochen. Sechs weitere Teilnehmerinnen haben die Teilnahme aus unterschiedlichen Gründen vor Ablauf der maximalen Teilnahme von 6 Monaten beendet. Bei diesen liegt die Teilnahmedauer zwischen 5 und 19 Wochen (M=13, SD=4). Diese positiven Erfahrungen ermutigen dazu, die Effektivität des Programms in einer größeren Studie systematisch zu untersuchen.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Forschungsstelle für Psychotherapie (Christian-Belser-Str. 79, 70597 Stuttgart)
KONTAKT: Percevic, Robert (Tel. 0711-6781-406, e-mail: [email protected]); Bauer, Stephanie (Tel. 0711-6781-407, e-mail: [email protected])
[327-F] Bellingrath, Jürgen, Dipl.-Psych.; Schulz, Christine, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lauth,
Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):
Planung eines sozialen Problemlösetrainings für Schulkinder unter Einbezug studentischer
Helfer
INHALT: Schüler der Primarstufe und der Sekundarstufe 1 sollen ein Training zur Verbesserung
ihrer sozialen Problemlösekompetenz erhalten. Dabei sind die folgenden Interventionsebenen
vorgesehen: a) kindzentriert (einzeln und in Kleingruppen), b) schulzentriert (Lehrerberatung
und Einsatz studentischer Coaches), c) elternzentriert (Einzel- und Gruppengespräche). Als
Zielgruppen wird sowohl an Kinder mit externalisierenden Störungen (ADHD, Aggressivität)
als auch an Kinder mit internalisierenden Störungen (Sozialangst, Selbstunsicherheit) gedacht.
198
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
ART: Eigenprojekt ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected])
[328-F] Bender, Stefan, Dr.med. (Bearbeitung); Krausz, Michael, Prof.Dr. (Leitung):
Erarbeitung eines Ausbildungskonzeptes zur "integrativen Schizophreniebehandlung"
INHALT: Unter Leitung von Prof.Dr. M. Krausz (Psychiatrische Universitätsklinik Hamburg) hat
sich ein Kreis von "Schizophrenie-Experten" zusammengefunden, der in einem regelmäßigen
Austausch ein Ausbildungskonzept zur "integrativen Schizophreniebehandlung" erarbeitet
(Inhalte, Medien, Seminare).
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Industriemittel
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Virchowstr. 174, 45147 Essen); Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Martinist. 52, 20246 Hamburg)
KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-200)
[329-F] Berg, Petra, Dipl.-Psych.; Waadt, Sabine, Dr.; Duran, Gabriele, Dr.; Henrich, Gerhard,
Dr.; Dankert, Andrea, Dipl.-Psych.; Engst-Hastreiter, Ursula, Dipl.-Psych.; Keller, Monika, Dr.
(Bearbeitung); Herschbach, Peter, Prof.Dr. (Leitung):
Diagnostik und Therapie von Progredienzangst (PA)
INHALT: Im ersten Teil des Projekts wurde ein Fragebogen zur Progredienzangst, der realen
Furcht vor dem Fortschreiten einer chronischen Erkrankung, entwickelt und psychometrisch
geprüft. Im zweiten Teil wurde eine Therapie entwickelt, die in einem prospektiven, extern
randomisierten Kontrollgruppendesign evaluiert wird. Die Indikationsstellung für die Teilnahme an der Therapiegruppe erfolgt anhand des entwickelten Fragebogens (PA-F).
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert;
Aktenanalyse, standardisiert. Experiment; Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe:
328; Patienten mit Krebs, Rheuma oder Diabetes Mellitus; Auswahlverfahren: randomisiert).
Psychologischer Test (Stichprobe: 411 u. 439 -bei verschiedenen Versionen des PA-F; Patienten mit Krebs, Rheuma oder Diabetes Mellitus; Auswahlverfahren: randomisiert). Qualitatives Interview (Stichprobe: 65; Patienten mit Krebs, Rheuma oder Diabetes Mellitus - zur
Fragebogenentwicklung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Dankert, A.; Duran, G.; Engst-Hastreiter, U.; Keller, M.; Waadt,
S.; Henrich, G.; Herschbach, P.: Progredienzangst bei Patienten mit Tumorerkrankungen, Diabetes mellitus und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. in: Die Rehabiliatation, 42,
2003, S. 1-9.+++Herschbach, P.; Berg, P.; Duran-Atzinger, G.; Engst-Hastreiter, U.; Waadt,
S.; Keller, M.; Henrich, G.: Progredienzangst - Bedeutung und therapeutische Möglichkeiten.
in: Onkologie, 26, 2003, Suppl. 2, S. 21.+++Dies.: Progredienzangst - Bedeutung und Therapiemöglichkeiten. in: Gynäkologische Nachrichten, 6, 2003, 8.+++Dies.: Belastungsscreening
und Bedarfsanalyse psychosozialer Unterstützung bei chronischen Erkrankungen (Rheuma,
Krebs) in der stationären Rehabilitation am Beispiel von Progredienzangst (PA). Tagungs-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
199
band des 12. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium. 2003, S. 234-236.+++Dies.: Fear
of Progression (FOP) in rheumatic diseases. in: Annals of the Rheumatic Diseases, BMJ
Publishing Group and European League Against Rheumatism, Vol. 62, 2003, No. 1, pp. 302303, 548-549.+++Dies.: Bedingungen von Lebensqualität bei Rheumapatienten, Screening
psychosozialer Belastungsfaktoren. Belastungsanalyse und Konzeption der Psychotherapie
von Progredienzangst. in: Zeitschrift für Rheumatologie, Bd. 62, 2003, 1, E-10, I4I5.+++Henrich, G.; Herschbach, P.; Dankert, A.; Waadt, S.; Duran, G.; Engst-Hastreiter, U.;
Keller, M.; Rad, M.v.: Conditions of fear of progression in cancer, diabetes and chronic arthritis (abstract). in: Journal of Psychosomatic Research, 55, 2003, 2, pp. 160-161.
+++Herschbach, P.; Berg, P.; Duran-Atzinger, G.; Engst-Hastreiter, U.; Waadt, S.; Keller,
M.; Henrich, G.: Progredienzangst - Bedeutung und therapeutische Möglichkeiten. in:
MedReniew, 8, 2003, S. 16-17.+++Herschbach, P.; Berg, P.; Dankert, A.; Duran-Atzinger,
G.; Engst-Hastreiter, U.; Waadt, S.; Keller, M.; Henrich, G.: Fear of Progression in Diabetes
Mellitus, cancer and chronic arthritis - psychometric properties of the Fear of Progression
Questionnaire (FoP-Q). in: Journal of Psychosomatic Research, 2003 (eingereicht).+++EngstHastreiter, U.; Dankert, A.; Duran, G.; Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.:
Stellenwert von Progredienzangst (PA) bei Patienten mit chronischen Erkrankungen (Rheuma, Krebs, Diabetes mellitus) in der stationären Rehabilitation. in: DRV-Schriften, 33, 2002,
S. 468-470.+++Dies.: Fear of Progression in chronic arthritis, cancer and diabetes. in: Journal
of Psychosomatic Research, 52, 2002, 5, pp. 327-328.+++Dies.: Progredienzangst (PA) bei
Patienten mit chronischen Erkrankungen (Rheuma, Krebs, Diabetes mellitus). in: Balck, F.;
Berth, H.; Dinkel, A. (Hrsg.): Medizinpsychologie.com. - State of the Art der Medizinischen
Psychologie 2002. Pabst Science Publ. 2002, S. 39-40.+++Engst-Hastreiter, A.; Duran, G.;
Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.: Progredienzangst (PA) Belastungsscreening und Bedarfsanalyse psychosozialer Unterstützung. in: Zeitschrift für Rheumatologie, 61,
2002, 1, S. 28-29, 30-31.+++Engst-Hastreiter, U.; Dankert, A.; Duran, G.; Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.: Progredienzangst bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, Krebserkrankungen und Diabetes mellitus. in: DRV-Schriften, 26, 2001, S. 411412.+++Engst-Hastreiter, U.: Fear of Progression (FOP) in Inflammatory Polyarthritis and
Spondylarthropathy. in: Arthritis and Rheumatism, 44, 2001, 9, pp. 186-187.+++EngstHastreiter, U.; Dankert, A.; Duran, G.; Henrich, G.; Keller, M.; Waadt, S.; Herschbach, P.:
Progredienzangst (PA) bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. in: Zeitschrift für
Rheumatologie, 60, 2001, 1, S. 14-15, 68-69.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern.
ART: gefördert BEGINN: 1998-09 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Landesversicherungsanstalt Unterfranken; Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Bayern
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München)
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-4140-4318, Fax: 089-4140-4845, e-mail:
[email protected])
[330-F] Bergmann, G., Priv.Doz. Dr.; Zipfel, Stephan, Priv.Doz. Dr.med.; Schlehofer, B.,
Dr.med.; Speidel, S., Prof.Dr.; Künsebeck, Priv.Doz. Dr.; Albert, Dr.; Bunzel, Priv.Doz. Dr.; Consoli, Prof.Dr.; Garlicki, Dr.; Chatzikostas, Dr.; Mammar, Dr.; Caine, Dr. (Bearbeitung):
Europäische Multicenter-Studie zu psychosomatischen Aspekten der Herztransplantation
200
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: Psychosomatische Fragestellungen zur Herztransplantation tauchen in allen Zentren
auf, die sich auf diese Behandlung spezialisiert haben. Daher haben sich verschiedene Zentren Europas zusammengeschlossen, um gemeinsame Fragen weiterzuverfolgen, die in einem
Zentrum allein nicht zu beantworten sind. Ziel der Studie soll zunächst die Entwicklung von
Dokumentationsstandards für die psychosomatische prä- und postoperative Risikoevaluation
bei Herztransplantationspatienten sein. In einem zweiten Schritt sollen prädiktive Hypothesen
überprüft werden. Darüber hinaus wird ein Vergleich der international differierenden Behandlungssettings angestrebt.
ART: keine Angabe BEGINN: 1995-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Abt. Innere Medizin II - Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg)
[331-F] Berking, Matthias, Dipl.-Psych.; Bruns, Timon, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Zur Frage der Wohlgestaltung von Therapiezielen bei Schmerzpatienten. Eine empirische
Studie
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für
Psychologie Abt. 7 Klinische Psychologie und Psychotherapie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Berking, Matthias (Tel. 0551-39-3592, e-mail: [email protected]); Bruns, Timon (Tel. 0551-39-3568, Fax: 0551-39-3544, e-mail:
[email protected])
[332-F] Berking, Matthias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Therapieziele in der psychosomatischen Rehabilitation
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für
Psychologie Abt. 7 Klinische Psychologie und Psychotherapie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0551-39-3592, e-mail: [email protected])
[333-F] Bittner, Antje, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wittchen, Hans-Ulrich, Prof.Dr. (Leitung):
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren bei spezifischen Angst- und depressiven Störungen
INHALT: Spezifische Angststörungen und unipolare depressive Störungen sind häufige und überzufällig häufig gemeinsam auftretende psychische Störungen. Für beide Störungsgruppen
sind zwar eine Vielzahl von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren (V-R) etabliert, ohne allerdings eine zufriedenstellende ätio-pathogenetische Einordnung empirischer Teilbefunde zu
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
201
ermöglichen. Übergeordnetes Ziel des beantragten Projekts ist es, Gemeinsamkeiten (Schlüsselprozesse) und Unterschiede (diagnosenspezifische Determinanten) von Vulnerabilitätsund Risikokonstellationen bei Angst und depressiven Störungen empirisch zu bestimmen.
Auf der Grundlage eines prospektiv-longitudinalen Designs (bis zu 4 Messzeitpunkte über 10
Jahre) an einer epidemiologischen Stichprobe von 3021 Personen (Alter bei Baseline 14-24,
vier Untersuchungszeitpunkte 2, 5 und 10 Jahre später) sollen u.a. auch folgende Fragen beantwortet werden: Wie unterschiedlich sind die aufgefundenen V-R-Konstellationen bei spezifischen Formen von Angststörungen (Panik, Generalisierte Angststörung, Phobien)? Sind
zeitlich primäre Angststörungen kausale Risikofaktoren für den Beginn und Verlauf von Depressionen? Methodische Besonderheiten sind: Die Einbeziehung familiengenetischer Daten
(Untersuchung der Probanden-Eltern), standardisierte psychopathologische Schwellendiagnostik nach DSM-IV sowie der Einsatz innovativer statistischer Methoden (graphical chain
modeling, GCM).
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,
face to face. Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften,
Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie
Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-46336983, e-mail: [email protected])
[334-F] Blaue, Magdalene, Dipl.-Soz.Arb. (Bearbeitung):
Psychosoziale Begleitung chronisch kranker Menschen
INHALT: Das komplexe Zusammenwirken von Krankheits- und Lebenssituation bei einem betroffenen kranken Menschen und - wenn möglich - auch sein soziales Umfeld kennen zu lernen und unmittelbar zu erfahren, wie auch die im Rahmen einer psychosozialen Begleitung
möglichen Hilfsansätze, ist Anliegen und Ziel dieses Projektes. Die konkrete praktische Arbeit erfolgt in Kooperation mit dem Elisabeth-Krankenhaus Essen, speziell dem Diabeteszentrum. GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen
METHODE: Hospitationen/ Beteiligung an Schulungen zum Krankheitsmanagement, zur Krankeitsbewältigung in Form von Gruppenarbeit, Arbeit mit einzelnen Patienten
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 01 Philosophie, Geschichte,
Religions- und Sozialwissenschaften, Fachgruppe Theorie und Methoden Sozialer Arbeit (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0201-183-3564)
[335-L] Bleicher, Joan Kristin; Lampert, Claudia:
Gesundheit und Krankheit als Themen der Medien- und Kommunikationswissenschaft: eine
Einleitung, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 347-352 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)
202
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: "Die Einleitung der beiden Herausgeberinnen des Themenheftes stellt die wachsende
Bedeutung des Themas Gesundheit vor und gibt einen Überblick über das Thema Gesundheitskommunikation und die Beiträge des Themenheftes. Im ersten Teil stehen dabei zunächst
das Angebotsspektrum von Gesundheitskommunikation, seine thematischen und ästhetischen
Dimensionen im Mittelpunkt. Gegenstand des zweiten Teils ist der Aspekt intendierter und
nicht-intendierter Wirkung von Gesundheitskommunikation. Aktuelle Veränderungen der
Gesundheitskommunikationen im Medienwandel bilden den Abschluss." (Autorenreferat)
[336-F] Bohne, Stephanie (Bearbeitung):
Krankheitsverarbeitung bei krebskranken Jugendlichen
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock)
[337-L] Bombeck, Manuela:
Pflegebedürftigkeit bei Kindern: Struktur einer sozialen Bedarfslage und deren Absicherung
im gegenwärtigen Recht, Frankfurt am Main: P. Lang 2003, XXXII, 241 S., ISBN: 3-631-507380 (Standort: ULB Halle(Saale)(3)-03-A-395)
INHALT: "Die Arbeit widmet sich einer sozial(versicherungs)rechtlichen Problematik, der pflegeversicherungsrechtlichen Stellung pflegebedürftiger Kinder im Lichte des normativen Gehaltes von Paragraph 15 Abs. 2 SGB XI. Im Vordergrund stehen dabei die Regelungen von
Paragraph 14, 15 SGB XI. Ausführlich werden auch Forschungserkenntnisse aus dem Bereich
der empirischen Ermittlung des tatsächlichen Pflegebedarfs und die Kategorien der Pflegebedürftigkeit in den maßgebenden sozialen Sicherungssystemen erörtert. Es wird ein reformorientierter Standpunkt zur Modifikation der Voraussetzungen der Pflegebedürftigkeit bei pflegebedürftigen Kindern und zur Ausweitung der pflegeversicherungsrechtlich berücksichtigungsfähigen Pflegeleistungen dargestellt." (Autorenreferat)
[338-L] Borde, T.; David, M.; Kentenich, H.:
Erwartungen und Zufriedenheit deutscher und türkischsprachiger Patientinnen im Krankenhaus: eine vergleichende Befragung in einer Berliner Frauenklinik, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 8/9, S. 476-485 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I
Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Obwohl sich die kulturelle Vielfalt größerer Städte in der Bundesrepublik Deutschland
auch in der Gesundheitsversorgung widerspiegelt, sind Migrantinnen und Migranten in Patientenbefragungen selten repräsentiert. Spezifische Versorgungsbedürfnisse von Zuwanderern
sind kaum bekannt. In einer vergleichenden Studie zur Analyse der stationären Versorgungssituation gynäkologisch erkrankter Frauen wurden 320 deutsche und 262 türkischsprachige
Frauen anhand bilingualer Fragebogen u.a. zu ihren Erwartungen und ihrer Zufriedenheit als
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
203
Patientinnen einer Frauenklinik befragt. Während sich bei den wichtigsten Erwartungen an
die stationäre Versorgung kaum Unterschiede zwischen türkischstämmigen und deutschen
Patientinnen zeigten, waren die Patientinnen türkischer Herkunft mit fast allen erfragten Versorgungsaspekten insgesamt deutlich unzufriedener als die einheimische Vergleichsgruppe.
Hohe Patientinnenerwartungen an Aspekte der Information, Kommunikation und der psychosozialen Betreuung werden im Stationsalltag für Immigrantinnen offenbar nur unzureichend
erfüllt. Da das Krankenhaus auf die Versorgung von Patientinnen unterschiedlicher soziokultureller Herkunft nur wenig eingestellt ist, können vorhandene Unterschiede bezüglich des
Bildungsgrades, der deutschen Sprachkenntnisse und des Gesundheitswissens in der stationären Versorgung derzeit nicht ausgeglichen werden." (Autorenreferat)
[339-F] Brandl, Tobias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Herschbach, Peter, Prof.Dr. (Leitung):
Entwicklung und Erprobung einer Psychoonkologischen Basisdokumentation (PO-Bado)
INHALT: Die Psychoonkologische Basisdokumentation (PO-Bado) ist eine Fremdeinschätzungsskala zur Beschreibung des subjektiven Befindens von Tumorpatienten. Das subjektive Erleben der Patienten wird im Hinblick auf somatische, soziale und psychische Belastungen (12
Items) auf einem fünf-stufigen Rating eingeschätzt. Es lassen sich ein psychischer und ein
somatischer Summenscore bilden. Zur Erläuterung der PO-Bado gibt es u.a. ein Manual und
einen Interviewleitfaden. Die PO-Bado wurde und wird empirisch entwickelt und auf seine
psychometrische Qualität (Validität, Reliabilität, Änderungssensitivität) geprüft. Langfristig
soll die Nomenklatur der PO-Bado zur Vereinheitlichung und Transparenz psychoonkologischer Begriffsbildung in der onkologischen Forschung und Praxis beitragen. Sie sollte Bestandteil jeder onkologischen Anamnese werden. Dies würde der Verbesserung der Versorgungsqualität dienen insbesondere im Hinblick auf Indikationsfragen und die Bewertung von
Therapiemaßnahmen.
METHODE: Schrittweise Entwicklung und psychometrische Testung (Validität, Reliabilität etc.)
eines Fremdbeurteilungsinstruments. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 1.000). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500).
ART: gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Krebshilfe e.V.
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-41407121, e-mail: [email protected])
[340-F] Braun, Maxi (Bearbeitung):
Emotionserkennung bei Schlaganfallpatienten
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Abt. Medizinische Psychologie (Am
Hochsträß 8, 89081 Ulm)
204
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[341-F] Brocai, Dario (Bearbeitung); Weis, Joachim, Prof.Dr.phil. (Leitung):
Evaluation psychoonkologischer Gruppenintervention (EpoG) in der ambulanten Rehabilitation - eine randomisierte Multicenter-Studie
INHALT: Das Forschungsvorhaben hat das Ziel, die Effektivität einer ambulanten psychosozialen
Gruppenintervention für Krebspatienten (nicht metastasiertes Mamma- und Colonkarzinom)
zu überprüfen. Multizentrischer, randomisierter Parallelgruppenvergleich mit Therapie- und
Kontrollgruppe. Vier Messzeitpunkte für beide Gruppen (T1=Baseline; T2=3 Monate; T3=6
Monate; T4=9 Monate). Die Therapiegruppe (7-9 Teilnehmerinnen) erhält eine manualisierte
Gruppentherapie auf der Basis kognitiver VT mit Informationen, regelmäßigen Entspannungs- und Imaginationsübungen. Die durchführenden Therapeuten erhalten eine Schulung
durch die Projektgruppe. Umfang der Gruppentherapie: 12 Sitzungen à 2 Stunden, Frequenz:
einmal pro Woche. Die Kontrollgruppe (Wartegruppe) erhält die Intervention nach T4, also
ca. 9 Monate nach der Randomisierung. Bei Bedarf erhalten Mitglieder der Kontrollgruppe
bis zu drei unspezifische psychosoziale Einzel-Beratungen ohne den Einsatz strukturierter
Behandlungselemente während der Wartephase. Die Rekrutierung fand von Mai 2001 bis Dezember 2002 in fünf Zentren statt, und es wurden 252 Patientinnen eingeschlossen und randomisiert, der Abschlussbericht wird voraussichtlich im März 2004 fertig gestellt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Ursache-Wirkungsbeziehungen in der Interventionsforschung sind nur im Rahmen
randomisierter Versuchspläne überpüfbar. Aus diesem Grund wurde (erstmals in Deutschland) in Anlehnung an internationale Projekte eine randomisierte Studie durchgeführt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 252; Darmund Brustkrebspatientinnen; Auswahlverfahren: Interesse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Brocai, D.; Weis, J.; Heckl, U.; Seuthe-Witz, S.: Evaluation einer
psychoonkologischen Gruppenintervention (EpoG) in der ambulanten Rehabilitation - Erfahrungen bei der Durchführung einer randomisierten Multicenterstudie. in: VDR (Hrsg.): Rehabilitation im Gesundheitssystem. DRV-Schriften, 40. 2003, S. 317-319.+++Dies.: Evaluation
einer psychoonkologischen Gruppenintervention (EpoG) in der ambulanten Nachsorge - eine
randomisierte Multicenterstudie. in: VDR (Hrsg.): Teilhabe durch Rehabilitation. DRVSchriften, 33. 2002, S. 401-403.+++Weis, J.; Brocai, D.; Seuthe-Witz, S.; Heckl, U.; Bartsch,
H.: Evaluation of an outpatient psychooncologic group intervention (EpoG) - a randomised
multicenter trial. in: J Cancer Res Clin Oncol, 2002, 128 (Suppl 1), p. 165.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krebshilfe e.V.
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-2062220, e-mail: [email protected])
[342-F] Bührlen, Bernhard, Dr.phil. (Leitung):
Impact evaluation of the Control of Infectious Diseases Key Action in the Fifth Framework
Programme of Research
INHALT: Die Studie evaluiert etwa 155 Projekte aus der Leitaktion 2 "Lebensqualität und Management lebender Ressourcen" im 5. Forschungsrahmenprogramm der EU. In dieser Leitaktion
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wurden Projekte mit unterschiedlichen Zielsetzungen gefördert: Entwicklung von verbesserten oder neuen Impfstoffen; Strategien zur Diagnose und Kontrolle von Infektionskrankheiten; Aspekte der öffentlichen Gesundheit und des Gesundheitsversorgungssystems. Die wichtigsten Zielgrößen der Evaluation sind der Beitrag der Projekte zum wissenschaftlichen Fortschritt in ihrem jeweiligen Themenfeld, ihre Ergebnisse und Auswirkungen sowie die Faktoren, die ihre Ergebnisse beeinflussen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union
METHODE: Die Evaluation greift auf Methoden der Innovationsforschung und der MetaEvaluation zurück, Datenbasis sind v.a. die Projektberichte und Telefoninterviews. Die Projekte werden nach verschiedenen Kriterien, z.B. ihren Zielsetzungen und beteiligten Akteuren, klassifiziert und in einer Datenbank systematisiert. Zur Bestimmung der Qualität und
Wirkung werden soweit als möglich objektive Indikatoren wie z.B. die Anzahl der Publikationen oder Patente, die aus einem Projekt stammen, verwandt. Besonders interessante Projekte
werden als Beispiele für "best practice" intensiver ausgewertet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 144; Projektberichte
und ergänzende Unterlagen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, telefonisch
(Stichprobe: 17; Koordinatoren von Forschungsprojekten; Auswahlverfahren: rational). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht (noch nicht
zur Publikation freigegeben).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- Abt. Innovationen in der Biotechnologie (Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0721-6809-182, e-mail: [email protected])
[343-F] Bunk, Detlef, Dr.phil.; Klapal, Marion, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Problemlöseheuristiken beim hyperkinetischen Syndrom
INHALT: Die bei einem Problemlöseprozess verwendeten heuristischen Methoden sind aussagekräftigere Parameter der kognitiven Leistungsfähigheit als herkömmliche Intelligenzmessungen, die nicht den Denkprozess selbst repräsentieren, sondern lediglich sein Produkt. Eine bedeutsame Heuristik zur Umweltapperzeption und -strukturierung ist das Fragenstellen. Die
Qualität dieser Heuristik lässt sich in bezug auf eine Objektfindungsaufgabe an der Verwendung konzeptgeleiteter Fragestrategien ablesen. Die vorliegende Studie untersucht mit dem
Modell des 20-Fragen-Paradigmas nach Hornsby und Moscher (1966), inwieweit hyperkinetische Kinder im Vergleich zu psychiatrisch unauffälligen Kindern und Kindern mit emotionalen oder sozialen Störungen Konzeptbildung beim Problemlösen einsetzen. Ergebnisse: Die
Ergebnisse geben differenzierte Hinweise auf Unterschiede zwischen den drei Versuchsgruppen in bezug auf die Art der generierten Fragestrategien und deren Effektivität. Obwohl hyperkinetische Kinder zum Teil Konzepte zum Problemlösen verwenden, können sie ihre Konzeptbildungsfähigkeit in der komplexen Anforderungssituation nicht optimal einsetzen. Diskussion: Die mangelnde Effektivität der von ihnen generierten Problemlösestrategie muss
zum einen auf ein "Verfügbarkeitsdefizit" zurückgeführt werden, liegt jedoch zum anderen in
einem "Anwendungsdefizit" begründet. Die Ergebnisse beinhalten wichtige Implikationen für
Therapieprogramme für Kinder mit kognitiven Defiziten.
METHODE: Methode: Den Probanden werden Farbphotographien von Gegenständen vorgelegt,
die sich nach verschiedenen Dimensionen kategorisieren lassen. Die Probanden sollen mit
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Hilfe möglichst weniger Entscheidungsfragen einen bestimmten Gegenstand herausfinden.
Neben einer inhaltlichen Analyse der Problemlöseheuristiken wird deren Effektivität ermittelt. In einer weiteren, wettbewerbsfreien Bedingung wird die generelle Konzeptbildungfähigkeit geprüft, um bei einer mangelnden Bewältigung der Problemlöseaufgabe zwischen
"Anwendungsdefizit" und "Verfügbarkeitsdefizit" unterscheiden zu können.
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465)
[344-F] Bunk, Detlef, Dr.phil.; Slusarek, Michael, Dr.phil. (Bearbeitung):
Regelungsverhalten bei der Steuerung eines einfachen dynamischen Systems: ein Vergleich
hyperkinetischer und emotional gestörter Kinder
INHALT: In der Intelligenzforschung sind bisher kaum Arbeiten bekannt, die die Entwicklung
und Ausprägung der adaptiven operativen Intelligenzleistungen von Kindern und Jugendlichen bei der Steuerung eines komplexen, eigendynamischen Problemlöseprozesses untersuchen. Dazu eignet sich die Computersimulation des "Kühlhausproblems" von Dörner et al.
(1986). Objektive psychometrische Testverfahren erwiesen sich bislang als nicht geeignet
diagnostisch eindeutig zwischen psychiatrischen Störungsgruppen zu differenzieren. Die Ergebnisse zeigen, daß Hyperkinetiker im zweiten Durchgang das System signifikant schlechter
steuern als Kinder mit emotionalen Störungen. Das Problemlöseverhalten der Diagnosegruppen im ersten Durchgang ist unterschiedlich. Die Lösungsgüte des zweiten Durchgangs läßt
sich signifikant aus den Stilkennwerten des ersten Durchgangs vorhersagen. Die Konzeptbildungsfähigkeit (WCST) hat einen signifikanten Einfluss auf das Problemlöseverhalten im ersten Durchgang. Hyperkinetiker geben signifikant weniger konzept-adäquate Antworten im
WCST als die Vergleichsgruppe. Schlussfolgerung: Die HKS-Gruppe optimiert die Regelung
nicht in dem Maße wie die Vergleichsgruppe. Hyperkinetiker haben Defizite, Konzepte zu erlernen und durch kontrolliertes Problemlöseverhalten Konzepte zu erarbeiten. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Konzeptbildungsfähigkeit und dem Regelungsverhalten
kann angenommen werden.
METHODE: Untersucht wurden zwei psychiatrisch auffällige Gruppen (N=24; 7 bis 14 Jahre):
medikationsfreie HKS und Kinder mit emotionalen Störungen. Die Vpn bearbeiteten zwei
Durchgänge des "Kühlhaussystems" in der Programmversion von Andresen und Schmid
(1993). Nach kindgerechter Instruktion wurden jeweils 200 Systemtakte von 2 sec. Länge
vorgegeben. Gemessen wurden Kennwerte der Lösungsgüte und der Reglungsstrategie, woraus sich auf das Ausmaß der Verwendung operativer Konzepte schließen lässt. Gruppenunterschiede in den Regelungs- und Lösungsgüteparametern zwischen Diagnosegruppen werden
in einem Messwiederholungsdesign unter Berücksichtigung der Kovariaten Lebensalter, Testintelligenz (SPM-IQ/ Raven) und Konzentrationsleistungsfähigkeit (d2) geprüft (Mancova).
Der Zusammenhang zwischen dem Problemlösestil des ersten Durchgangs und der Lösungsgüte des zweiten Durchgangs wird ermittelt (Regression). In einer probatorischen Regressionsanalyse (stepwise) wird die prädikative Bedeutung der WCST-Werte und der Kovariaten
für das Regelungsverhalten (Kriterium) bestimmt. Der Problemlösestil von Probanden mit guter und schlechter Regelungsgüte wird mit den Stilkennwerten der Diagnosegruppen verglichen.
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ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465)
[345-F] Burchardt, Ralf (Bearbeitung); Borchert, Günter, Univ.-Prof.Dr.jur. (Leitung); Borchert,
Günter, Univ.-Prof.Dr.jur. (Betreuung):
Patientenbeschwerdestellen in den Krankenhäusern des Regierungsbezirks Düsseldorf. Explorationsstudie zur organisationalen Umsetzung des Paragraphen 5 KHG NRW
INHALT: Ziel der Studie ist es, vor dem Hintergrund der unklaren rechtlichen Vorgaben des
Paragraphen 5 KHG NRW eine Bestandsaufnahme zur gegenwärtigen Situation der Patientenbeschwerdestellen zu erstellen. Hierbei werden insbesondere den Fragen nachgegangen,
welche organisationalen Formen die Patientenbeschwerdestellen beinhalten, welchen Arbeitsinhalten die Patientenfürsprecher nachgehen und auf welche Weise die Patientenbeschwerdestellen institutionell im System Krankenhaus verankert sind. ZEITRAUM: 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Düsseldorf
METHODE: Empirisch-deskriptiv; quantitativ. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Burchardt, R.: Patientenbeschwerdestellen in den Krankenhäusern des Regierungsbezirks Düsseldorf. Explorationsstudien zur organisationalen Umsetzung des Paragraphen 5 KHG NRW. Wuppertal 2001.
ART: Diplom; Eigenprojekt BEGINN: 2001-09 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Professur
für Rechtswissenschaft, insb. Arbeits- und Sozialrecht (Gaußstr. 20, 42097 Wuppertal)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel./ Fax: 0214-8202588, e-mail: [email protected])
[346-F] Cebulla, Marian, Dipl.-Psych.; Kränzlin, Nicola, Dipl.-Psych.; Quadflieg, Norbert, Dipl.Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung):
Therapieevaluation zur Wirksamkeit angeleiteter manualisierter Selbsthilfe als Vorstufe der
stationären Behandlung bei Magersucht
INHALT: Empirische Überprüfung einer der stationären Behandlung vorgeschalteten, angeleiteten Selbsthilfe auf der Basis eines Selbsthilfemanuals bei Magersüchtigen.
METHODE: Interventionsstudie mit Untersuchungsgruppe und Kontrollgruppe. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face;
Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:
120; stationäre Patienten; Auswahlverfahren: sukzessive Aufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Christina-Barz-Stiftung
INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München)
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KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510, e-mail: [email protected])
[347-L] Denhardt, Rene:
Schamanismus und Schizophrenie, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 19, Volkskunde/
Ethnologie: Abt. B Ethnologie, Bd. 63), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 127 S., ISBN: 3-63150885-9 (Standort: ULB Münster(6)-3F46123)
INHALT: "Die Arbeit untersucht die schon in der Vergangenheit mehrfach diskutierte Frage nach
einem Zusammenhang zwischen Schamanen und Schizophrenen. Sie schließt dabei erstmals
nicht in der Psychiatrie behandelte Menschen mit schizophrenietypischen Symptomen mit ein
und schafft so eine neutrale Vergleichsebene. Dieser Ansatz führt in einem qualitativen Vergleich zu dem Ergebnis, dass zwischen berufenen sibirischen Schamanen und Menschen mit
schizophrenietypischen Symptomen wesentliche Übereinstimmungen bestehen. Dabei führen
mangelnde Integrationsmöglichkeiten in der westlichen Kultur meist zu einer Pathologisierung der Symptome, während in schamanistischen Kulturen schizophrenietypisches Erleben
als direkter Kontakt zu den Geistern gesehen wird, so dass negative Folgen weitgehend ausbleiben." (Textauszug)
[348-L] Doblhammer, Gabriele:
Differences in lifespan by month of birth for the United States: the impact of early life events
and conditions on late life mortality, (MPIDR Working Paper, 2002-019), Rostock 2002, 48 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2002-019.pdf)
INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Mechanismen, die die Unterschiede in der Lebenserwartung für verschiedene Geburtsmonate verursachen. Die Autorin findet anhand von
15 Million us-amerikanischen Sterbeurkunden für die Jahre 1989 bis 1997 bedeutende Unterschiede bezüglich des Durchschnittsalters zum Todeszeitpunkt, bezogen auf den Geburtsmonat. Diejenigen, die im Herbst geboren wurden, leben 0.44 Jahre länger als diejenigen, die im
Frühjahr geboren wurden. Der Unterschied hängt von der ethnischen Zugehörigkeit, der Geburtsregion, dem Familienstand und der Ausbildung ab. Die Unterschiede sind bei denjenigen
mit einem geringeren Bildungsniveau, den niemals Verheirateten und den Schwarzen am
größten. Die Unterschiede treten stärker im Süden als im Norden hervor. Sie sind für Männer
nur geringfügig größer als für Frauen. Das Geburtsmonatsmusters von Schwarzen unterscheidet sich erheblich vom dem der Weißen. Die Autorin belegt, dass dieser Unterschied stark
damit zu zusammenhängt, ob eine Person einen städtischen oder ländlichen Geburtsort hat. Es
wird ein bedeutendes Geburtsmonatsmuster für alle Hauptursachen des Todes, einschließlich
Herzgefäßerkrankungen, bösartige Geschwüre, insbesondere Lungenkrebs und andere natürliche Krankheiten wie chronische obstruktive Lungenkrankheit oder ansteckende Krankheiten, festgestellt. Die Autorin weist die These zurück, dass die Unterschiede bezüglich der Lebensdauer bezogen auf den Geburtsmonat durch saisonale Unterschiede hinsichtlich des Tageslichtes oder der Temperatur verursacht werden. Die vorgestellten Resultate stimmen mit
der Erklärung überein, dass die saisonalen Unterschiede wegen der Ernährung der Mutter
während der Schwangerschaft und des Kontaktes mit ansteckenden Krankheiten im frühen
Lebensalter zu unterschiedlicher Lebensdauer bezogen auf den Geburtsmonat führen. (ICDÜbers)
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[349-F] Döpfner, Manfred, Prof.Dr.sc.hum. (Bearbeitung):
Wirksamkeit indizierter Prävention bei external auffälligen Vorschulkindern
INHALT: In einer randomisierten Kontrollgruppenstudie soll die Wirksamkeit indizierter Präventionsmaßnahmen für Familien mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren evaluiert werden, die
bereits Symptome externaler (hyperkinetischer oder aggressiver) Verhaltensstörungen aufweisen. Ziel der Studie ist die Überprüfung der Wirksamkeit einer adaptierten Fassung des
Therapieprogramms für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten
THOP. Das Präventionsprogramm soll aus zwei Hauptkomponenten bestehen, einem ElternProgamm und einem Erzieher-Programm für Erzieherinnen im Kindergarten. Beide Programme (jeweils 10 Sitzungen) werden parallel in Gruppen anhand von Manualen durchgeführt. Hauptkriterium ist die Reduktion von externalen Störungen im Elternurteil und im Urteil der Kindergarten-Erzieherinnen. Kontrollgruppe und Interventionsgruppe, in der sowohl
das Eltern- als auch das Erzieher-Programm durchgeführt wird, bestehen aus jeweils 105
Kindern, die anhand eines Screenings ermittelt werden. Geplant ist eine Verzahnung dieses
Projektes mit dem gleichzeitig beantragten Projekt Hahlweg zur Wirksamkeit universeller
Präventionsmaßnahmen zur Reduktion von Verhaltensstörungen bei Kindern im Vorschulalter, in dem die Wirksamkeit des Triple-P (Positive Parenting Program) überprüft werden soll.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie
und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Robert-Koch-Str. 10, 50931 Köln)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[350-L] Ebert, Michael:
Talcott Parsons - seine theoretischen Instrumente in der medizinsoziologischen Analyse der
Arzt-Patienten-Beziehung, (Soziologische Studien), Aachen: Shaker 2003, 150 S., ISBN: 38322-1140-3 (Standort: UB Bonn(5)-P2003-702)
INHALT: Die vorliegenden Studie verfolgt einen in der Medizinsoziologie bisher selten eingeschlagenen Ansatz. Es geht nicht um eine Überprüfung der Frage, ob Parsons' Aussagen zum
Arzt-Patienten-Verhältnis immer noch ihre Gültigkeit haben oder jemals gehabt haben, sondern vielmehr darum, den Gehalt seiner theoretischen Instrumente zur Analyse medizinsoziologisch relevanter Sachverhalte zu verdeutlichen. Dies geschieht auf einer empirischen und
einer theoretischen Ebene, weshalb die Studie weder als rein theoretisch noch als vorwiegend
empirisch anzusehen ist. Dieser doppelte Ansatz leitet sich aus der Tatsache ab, dass sich Parsons selbst als Theoretiker in zweierlei Hinsicht sah. Es ging ihm zum einen um die Entwicklung theoretischer Instrumente, die er zum anderen zur Analyse sozialer Sachverhalte einzusetzen versuchte. So sind viele seiner Abhandlungen letztlich nur Anwendungsbeispiele seines theoretischen Instrumentariums. Die Konvergenz der Pattern Variables und des VierFunktionen-Schemas wird anhand des Therapieverlaufs als ein Prozess der sozialen Kontrolle
devianter Motive demonstriert. Das präsentierte Modell dient insgesamt als Orientierung für
die empirische Forschung. (ICA2)
[351-F] Ehrhardt, Maren (Bearbeitung):
Hausärztliche Behandlungsstrategien und Patientencompliance bei Varicosis
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INHALT: Teilprojekt 1: Symptompräsens; Diagnostik; Überweisungsverhalten; therapeutische
Konzepte; Patientencompliance in der Hausarztpraxis. Teilprojekt 2: Einzelfallanalysen (s.o.).
Teilprojekt 3: Erstellung und Implementierung einer evidenzbasierten Leitlinie zum Thema
"Variosis". GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg und Schleswig Holstein
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe:
50; Einzelfallanalysen, Patientenakten). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:
500, -250, Rücklauf ca. 39 %-; Ärzte in Hamburg und Schleswig Holstein; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abstract zur DEGAMTagung 2000, Ulm.+++Abstract zur WONCA-Tagung 2001, Durban S.A.+++Abstract zur
DEGAM-Tagung 2001, Hannover.+++Abstract und Symposium Evidenzbetrieb Medizin.
Freiburg 2003.
ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Paul-Gerson-Unna-Stiftung
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Institut für Allgemeinmedizin (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0401-42803-4433, e-mail: [email protected])
[352-F] Eller, Martina, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Satzinger, Walter, Dr. (Leitung):
Diabetes Management: die Bedeutung des Versorgungssystems, persönlichen Verhaltens und
sozialen Umfelds für die Bewältigung chronischer Erkrankung
INHALT: Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung von Kriterien für die
Beurteilung von Struktur und Prozess der Diabetikerversorgung durch: Erfassung und Analyse der patientenseitigen Wahrnehmung (Orientierungshilfen, Suchprozesse, Abschätzung der
Zugänglichkeit) und Nutzung (Häufigkeit/ Intensität/ Kontinuität, Versorger- und Therapietreue) medizinischer und nicht-medizinischer Versorgungsangebote für Diabetiker (Allgemein-/ Fachärzteschaft, Diabetesambulanz, Auxiliardienste, Schulungen) sowie des Laiensystems (informelles soziales Netzwerk, Selbsthilfegruppen); Bestandsaufnahme und Bewertung
des diabetes-bezogenen Versorgungsangebots in der Region Augsburg; Ermittlung der Patientenurteile über die Diabetesversorgung, differenziert nach behandelnden oder betreuenden
Professionen und Institutionen; Identifizierung förderlicher und hinderlicher Bedingungen
und Faktoren für die Akzeptanz von Diabetes Disease Management Programmen (DMP)
durch DiabetikerInnen sowie Leistungserbringer und deren Einrichtungen; Beschreibung von
Trends in der Diabetikerversorgung durch Längsschnitterhebung. ZEITRAUM: 2004/2005
GEOGRAPHISCHER RAUM: Augsburg
METHODE: Längsschnitt- und Trendanalyse von Daten von 1994/95 mit ca. 200 Diabetikern aus
der Region Augsburg im Rahmen des bevölkerungsbezogenen KORA-Studienansatzes;
Implementationsanalyse des Diabetes-DMP; Befragung von Patienten, ihren Behandlern sowie Experten des regionalen Gesundheitswesen; Methodenmix aus schriftlichen und (standardisierten bzw. leitfadengestützten) telefonischen Befragungen sowie einem ExpertenWorkshop. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 15). Qualitatives Interview (Stichprobe: 5). Standardisierte Befragung, schriftlich
(Stichprobe: 200; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 150; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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INSTITUTION: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen -IGM- (Postfach 1129, 85758
Neuherberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-3187-4169, e-mail: [email protected]); Leiter (Tel. 089-31874175, e-mail: [email protected])
[353-F] Englert, Nicole, Dipl.-Psych.; Paul, Juliane, Dipl.-Psych.; Franco, Ljudmila; Lechler,
Pierre; Haapanen, Hanna; Froschmayr, Ines; Petrucci, Marco (Bearbeitung); Barth, Jürgen,
Dr.phil.; Härter, Martin, Priv.Doz.Dr.; Bengel, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):
Effektivität und Effizienz einer leitlinienorientierten Behandlung (LOB) von Patienten mit
kardiovaskulären Erkrankungen und komorbiden psychischen Störungen
INHALT: Das Projekt basiert auf folgenden epidemiologischen Befunden: 1. Prospektive Studien
konnten zeigen, dass Depressivität mit einer erhöhten kardiovaskulären Morbidität assoziiert
ist. 2. Komorbiditätsstudien zeigten eine Prävalenz depressiver Störungen bei Patienten mit
kardiovaskulären Erkrankungen von ca. 19 Prozent. 3. Patienten mit einer manifesten kardiovaskulären Erkrankung (Bypass, Infarkt) und einer depressiven Störung haben eine höhere
Wahrscheinlichkeit, in den folgenden sechs bis zwölf Monaten zu versterben als Patienten
ohne komorbide psychische Störung. Ziel der Studie ist es, eine spezifische leitlinienorientierte Behandlung für Patienten mit koronaren Herzerkrankungen und komorbiden depressiven
Störungen in der stationären Rehabilitation zu entwickeln. Die Effektivität und Effizienz dieser spezifischen Behandlung soll untersucht werden. ZEITRAUM: 2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Freiburg im Breisgau
METHODE: Bei der Intervention wird zwischen einer psychotherapeutischen und einer psychopharmakologischen Behandlung unterschieden. Psychotherapeutische Behandlung: Die Intervention zur Behandlung depressiver Störungen in der kardiologischen Rehabilitation besteht
aus verschiedenen Modulen, zu deren Durchführung sechs Sitzungen a 50 Minuten vorgesehen sind. Dieser moduläre Aufbau basiert auf der Annahme, dass Patienten mit unterschiedlichem Vorwissen, unterschiedlicher Behandlungsgeschichte und einem heterogenen Erkrankungsbild eine individuelle Anpassung des therapeutischen Vorgehens verlangen. Verbindlich für alle Patienten die eine LOB erhalten erfolgen die Rückmeldung der diagnostischen
Befunde, die Patientenedukation und die Motivierung/ Zielbestimmung zu Beginn der Behandlung sowie eine weiterführende Behandlungsempfehlung zum Ende. Individuell für jeden Patienten entscheidet der Therapeut, ob ein Krisenmanagement erforderlich ist oder mit
der normalen PROTeCD-Behandlung, d.h. mit der Aktivierung des Patienten und dem Besprechen dysfunktionaler Kognitionen, fortgefahren werden kann. Das Vorgehen während der
Intervention stützt sich dabei auf die individuellen Ressourcen des Patienten. Medikamentöse
Behandlung: Für Patienten mit mittelgradiger oder schwerer depressiver Störung erfolgt die
Empfehlung einer Medikation mit einem SSRI (Dosierung 50-100 mg) durch einen psychiatrischen Konsiliarius. Design: Alle neu aufgenommenen Patienten mehrerer kardiologischer
Rehabilitationseinrichtungen werden auf ihre psychische Belastung bei Aufnahme untersucht
(Screening mit der HADS). Liegen bei psychisch belasteten Patienten nach einem klinischen
Interview (SKID) Hinweise auf eine depressive Störung und eine entsprechende Einverständniserklärung zur Teilnahme vor, erfolgt eine randomisierte Zuweisung des Patienten zur Kontroll- bzw. Experimentalgruppe. Outcome-Parameter (Depressivität, psychische Belastung,
Lebensqualität, Risikofaktoren etc.) sowie ökonomische Parameter (Zahl der Arztbesuche,
Behandlungskosten etc.) werden für alle Studienpatienten erfasst. Messzeitpunkte sind bei
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Aufnahme und Entlassung aus der stationären Rehabilitation sowie zwei, vier und sechs Monate nach Abschluss der stationären Behandlung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.000; alle neu aufgenommenen Patienten mehrerer kardiologischer Rehabilitationseinrichtungen; Auswahlverfahren:
HADS). Klinische Befragung, schriftlich; Interviews (Stichprobe: 100; klinische Stichprobe;
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Barth, J.; Bengel, J.: Rehabilitation bei ischämischen Herzkrankheiten. in: Schwarzer, R.; Jerusalem, M.; Weber, H. (Hrsg.): Gesundheitspsychologie von A
bis Z. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 448-451.+++Barth, J.; Englert, N.; Paul, J.; Härter, M.;
Bengel, J.: Psychotherapeutic resource-orientated treatment for cardiac patients with depression (PROTeCD). Ergebnisse einer Interventionsstudie in der kardiologischen Rehabilitation.
in: Koch, U.; Pawils-Lecher, S. (Hrsg.): Psychosoziale Versorgung in der Medizin. Lengerich: Pabst 2003, S. 212.+++Härter, M.: Psychische Störungen bei körperlichen Erkrankungen. in: Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 2000, 50, S. 274286.+++Härter, M.; Bengel, J.: Psychische Beeinträchtigungen und Störungen bei Patienten
mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Epidemiologie und Implikationen für die medizinische
Rehabilitation und Nachsorge. in: Strauß, B. (Hrsg.): Psychotherapie in der Medizin. Jahrbuch der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe 2002, S. 23-42.+++Heßlinger, B.;
Härter, M.; Barth, J.; Klecha, D.; Bode, C.; Walden, J.; Bengel, J.; Berger, M.: Komorbidität
von depressiven Störungen und Herzerkrankungen - Implikationen für Diagnostik, Pharmakound Psychotherapie. in: Nervenarzt, 2002, 73, S. 205-218.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Landesversicherungsanstalt Baden-Württemberg; Verband Deutscher Rentenversicherungsträger
-VDR- e.V.; Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät,
Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie (79085 Freiburg im Breisgau); Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik (Hauptstr. 5, 79104 Freiburg im
Breisgau)
KONTAKT: Barth, Jürgen (Dr. Tel. 0761-203-3053, e-mail: [email protected]); Härter, Martin (Dr. Tel. 0761-270-6900, e-mail:
[email protected])
[354-F] et alii (Bearbeitung); Ermann, Michael, Prof.Dr.; Fenzel, Thomas; Mertens, Wolfgang,
Prof.Dr. (Leitung):
Traumforschung - Bruxismusstudie
INHALT: Unterscheiden sich Patienten mit gravierendem Bruxismus, der vor allem während der
REM-Phase auftritt, von Patienten, bei denen Bruxismus während der gesamten Nacht auftritt, durch vermehrtes Vorliegen von neurotischen Konflikten (insbesondere von unterdrückter Aggression), unterschiedliche Bindungsstile (Erwachsenen-Bindungsprototypen-RatingEBPR), vermehrtes Auftreten von "dicken" Grenzen (Boundary-Fragebogen) und in der
Wahrnehmung interpersonaler Probleme (IIP)?
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Department Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (Leopoldstr. 13, 80802 München)
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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KONTAKT: Mertens, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 089-2180-5170, e-mail:
[email protected])
[355-F] et alii (Bearbeitung); Mertens, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Prospektive Langzeitstudien (Prozess- und Ergebnisforschung) über tiefenpsychologisch
fundierte und analytische Psychotherapie
INHALT: Therapieerfolg, Aufschlüsse über die Dauer von Therapien bei unterschiedlichen
Krankheitsbildern - welche Modifikationen des analytischen Verfahrens sind sinnvoll?
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Department Psychologie Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-5170, e-mail: [email protected])
[356-F] Fegert, Jörg M., Prof.Dr.; Kölch, Michael, Dr. (Leitung):
Aufklärung und Information von Kindern, Jugendlichen und Eltern im Rahmen klinischer
Studien. Forschungsprojekt zur Erfassung von Kompetenzen Minderjähriger bei klinischen
Studien Aufklärungsinhalte zu verstehen und zur Altersabhängigkeit der Zustimmungsfähigkeit
INHALT: Ziele des Projekts sind: Generierung empirischer Daten zu Fähigkeiten Minderjähriger
einzuwilligen/ zuzustimmen; Definition von Partizipationsmöglichkeiten Minderjähriger nach
den gesetzlichen Bestimmungen; Formulierung von Standards und Leitfäden zur Aufklärung;
Entwicklung von Dokumentationsstandards; Entwicklung von Informationsmaterialien. Ausgangspunkt des Projekts ist die unbefriedigende Versorgung von Minderjährigen mit zugelassenen Medikamenten. Ursache dafür ist die geringe Zahl an klinischen Studien bei Minderjährigen. Da es sich bei Minderjährigen um nichteinwilligungsfähige Patienten handelt, ist der
Komplex Aufklärung ethisch, rechtlich und psychologisch besonders schwierig und wichtig.
Gesetzliche Regelungen national wie international fordern vermehrt die Einbeziehung des
Minderjährigen in den Aufklärungsprozess ein. Bisher gibt es aber kaum empirische Daten zu
diesem Bereich. Das Projekt soll die alters- und störungs-/ krankheitsbedingten Fähigkeiten
und Bedürfnisse minderjähriger Patienten und Probanden sowie ihrer Angehörigen im und am
Aufklärungsprozess untersuchen. Dabei werden quantitative und qualitative Verfahren eingesetzt, wie etwa das Mac Arthur Competence Assessment Tool for Clinical Research (MacCAT-CR, Grisso & Appelbaum 2001). Ziele sind eine verbesserte Studienaufklärung und ein
Beitrag zu einer besseren Versorgung Minderjähriger mit erprobten und sicheren Medikamenten.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie, Psychotherapie (Steinhövelstr. 5, 89075 Ulm)
KONTAKT: Fegert, Jörg M. (Prof.Dr. Tel. 0731-500-33544, e-mail:
[email protected]); Kölch, Michael (Dr. Tel. 0731-500-33584, e-mail:
[email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[357-F] Fehr, Manuela, Dipl.-Soz.; Neupert, Bianca, M.A.; Günther-Grahl, Nicole (Bearbeitung);
Slesina, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Evaluation beruflicher Rehabilitations-Maßnahmen am Beispiel von Einrichtungen der ambulanten und stationären beruflichen Rehabilitation
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische
Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097
Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-557-1160, e-mail: [email protected])
[358-F] Felber, Werner, Prof.Dr.med.; Niklewski, G., Dr.Dr.; Schmidtke, Armin, Prof.Dr.; Hautzinger, Martin, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hegerl, Ulrich, Prof.Dr.med. (Leitung):
Suizidpräventive Wirksamkeit eines lokalen Awareness-Programmes in Nürnberg
INHALT: Entsprechend der Größe des diagnostischen und therapeutischen Defizits bei Depressionen und deren Bedeutung in der Verminderung von Suizidhäufigkeit werden Beratungen
und Schulungen von nicht-nervenärztlichen Fach- und Allgemeinärzten sowie zahlreichen
anderen Bevölkerungsgruppen durchgeführt. Diese Beratungsleistung wird im Rahmen des
Kompetenznetzes Depression, Teilprojekt 1 - Suizidalität - durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nürnberg
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Füchsleinstr. 15, 97080 Würzburg); Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Nußbaumstr. 7, 80336 München);
Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches
Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen);
Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie
und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden)
[359-L] Ferri, Anthony:
Communicating heart disease: myth and magic, in: Medien & Kommunikationswissenschaft,
Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 395-406 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)
INHALT: "Mediale Darstellungen und die dadurch konstruierten Mythen über Herzkrankheiten
führen zu einer Dramatisierung der Medizin jenseits ihres grundsätzlichen Kontextes und ihrer Grundlagen. Der vorliegende Beitrag untersucht die Rolle von Mythen in der medienbezogenen Darstellung von Herzkrankheiten. Außer der simplen Verbreitung ungenauer Informationen oder Mythen über Herzkrankheiten können Medien - unbewusst - dazu beitragen,
Herzkrankheiten durch die dramatische Darstellung zu fördern. Die Analyse stellt dar, wie
Mythen in der USamerikanischen Kultur erlebt werden, welche Funktionen und Auswirkungen sie haben. Es wird gezeigt, dass die mediale Darstellung von Herzkrankheiten eher dem
Mythos denn der Wissenschaft folgt, was wiederum zu Fehlinformationen über die Krankheit
auf Seiten der Rezipienten führt." (Autorenreferat)
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[360-L] Fiedler, Georg; Neverla, Irene:
Suizidforen im Internet: Überblick zum Forschungsstand und weiterführende Perspektiven,
in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 557-581 (Standort: UuStB
Köln (38)-FHM AP11550)
INHALT: "Im Internet finden sich Websites, Newsgroups, Mailinglisten, Foren und Chatrooms,
die sich mit dem Suizid befassen. Dabei kann es sich um Sachinformationen professioneller
Suizidpräventionseinrichtungen handeln oder um den Gedankenaustausch zwischen suizidgefährdeten Menschen, aber auch um drastische Beschreibungen von Suizidmethoden. Der Beitrag befasst sich zunächst mit Suizid als sozialem Phänomen und Thema in verschiedenen
Kommunikationsformen, um sich dann auf 'Suizidforen' in Newsgroups, Mailinglisten, Foren
und Chatgroups zu konzentrieren. Vorgestellt werden empirische Befunde über Angebotsformen und Nutzungsweisen von Suizidforen. Auf theoretischer Ebene wird vorgeschlagen,
Suizidforen als soziale Räume mit Öffentlichkeitscharakter zu betrachten. Suizidforen erfüllen Funktionen der Konstruktion von Identität, sozialen Beziehungen und virtuellen Gemeinschaften in einem netzspezifischen Kommunikationsrahmen. Die empirische und theoretische
Bestandsaufnahme führt zur Forschungsthese, das Internet biete ein spezifisches Potenzial für
akut oder chronisch suizidgefährdete Menschen. Es wird eine Form der selbst kontrollierten
und geschützten Kommunikation möglich, in die die Nutzer ansonsten tabuisierte Gedanken
jederzeit und anonym einbringen, aus der sie sich aber auch jederzeit wieder zurückziehen
können. Wie jede reale soziale Beziehung birgt auch die Kommunikation im Internet Risiken
ebenso wie spezifische sozioemotionale Gratifikationen und damit Chancen für Suizidgefährdete." (Autorenreferat)
[361-F] Fitzek-Toepsch, Bozena, Dipl.-Psych.; Grimm, Katrin, Dipl.-Heilpäd. (Bearbeitung);
Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):
Kölner Elterntraining (KET): Anleitung von Eltern sozial auffälliger und aufmerksamkeitsgestörter Kinder - Schaffung eines entsprechenden Kompetenznetzes unter den psychosozialen Versorgungseinrichtungen Nordrhein-Westfalens
INHALT: Das Ziel des Projektes besteht darin, ein ökonomisches und möglichst hochwirksames
Elterntraining für Familien und sozial auffällige Kinder im Alter von 5-13 Jahren an regionalen Versorgungseinrichtungen (etwa Familienberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen,
ambulante kinderpsychiatrische Einrichtungen) zu verankern. Ein solches Training ist zumeist sehr wirksam, es bedarf jedoch einer speziellen Anregung und Begleitung, um es an
Versorgungseinrichtungen einzurichten und zum regelmäßigen Versorgungsangebot zu machen. Zur Zeit fehlt es an solchen gruppenorientierten spezifischen Angeboten "vor Ort". Dieses Training wendet sich an Familien (Eltern) mit expansiv verhaltensauffälligen Kindern
(etwa Hyperaktivität, oppositionelles Trotzverhalten, soziale Störungen). Es soll den Eltern
"vor Ort" Fertigkeiten vermitteln, besser auf das Kind einzugehen und somit den Familienalltag leichter und für alle Beteiligten angenehmer gestalten zu können. Das Training soll Gruppen von ca. vier bis acht Personen (die Gruppenstärke kann variabel gehandhabt werden) von
der Beratungseinrichtung regelmäßig angeboten werden. Es soll - die hinreichende Bewährung vorausgesetzt - zum Standardangebot der jeweiligen Versorgungseinrichtung werden.
Der Bedarf an einem Training für Eltern von sozial auffälligen ("schwierigen") Kindern, die
zumeist eine ungünstige Entwicklungsprognose haben, ist groß. Dies liegt einerseits daran,
dass die therapeutische Versorgung meistens auf Einzelbehandlungen beruht, weil diese
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
leichter organisiert und "störungsfreier" durchgeführt werden können (z.B. Terminabsprachen, Zusammenstellung der Teilnehmergruppe). Andererseits fehlt es momentan an geeigneten Elterntrainings, die bei den Zielpersonen (den Eltern) Anklang finden. Die Wirksamkeit
von solchen Elterntrainings ist groß. Erfreulicherweise beschränken sich die Effekte nicht nur
darauf, dass bestehende Probleme verringert werden. Vielmehr verbessern die Eltern auch ihre Fähigkeit, zukünftige Erziehungsschwierigkeiten besser angehen zu können. Zudem ist
zumeist auch eine positive Veränderung der Beziehung zu den Kindern und eine günstigere
Kommunikation in der Familie sowie unter den Eheleuten festzustellen. Insofern haben gute
und konstruktive Elterntrainings zumeist Langzeitwirkung in Form direkter und indirekter
Wechselwirkungen und sind (sekundär) präventiv wirksam. Ziele für ein alltagstaugliches Elterntraining: Die Eltern sollen die Erziehungsschwierigkeiten, die sie täglich erleben, alltagsnah aber konstruktiv wahrnehmen und erklären (z.B. die Schwierigkeiten konkret benennen,
ohne sie zu übertreiben; alltagsnahe Gründe dafür finden, dass etwas "schief gelaufen" ist).
Die Eltern sollen Zug um Zug eine positivere Beziehung zu den auffälligen Kindern aufnehmen (z.B. Stärken des Kindes sehen, unbelastete Situationen erleben, Tagebuch über Dinge
die gelingen führen). Die Eltern sollten das Kind vor allem mit Belohnung und Ermutigung
lenken. Die Eltern sollten lernen, wie sie das Kind angemessen mittels Anweisungen anleiten
können und wie sie besonders schwierige Situationen (z.B. Hausaufgaben machen, zu Bett
bringen) angehen sollten. Der Vater sollte vermehrt in die Erziehung einbezogen werden und
die Mutter entlasten. Sonstige familiäre Belastungen (z.B. Partnerschaftskonflikte) sollten
zumindest begrenzt werden. Das Elterntraining ist paradigmatisch angelegt. Es erklärt den Eltern also keine allgemeinen Regeln, die die Eltern aus sich heraus auf ihren Alltag übertragen
sollen, sondern greift ihre Alltagsprobleme als Beispiele auf und entwickelt Lösungen dafür
(z.B. angemessene Erklärungen für die Schwierigkeiten, konstruktivere Erziehungsmaßnahmen). Die Lösungen sollen ganz maßgeblich von der Elterngruppe entwickelt werden, weshalb das Training auch in Gruppen von gleichbetroffenen Eltern stattfindet, was in der Regel
die Eigenaktivitäten der Eltern verstärkt. Das Elterntraining ist konkret, orientiert sich also direkt an den Alltagsproblemen der Eltern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: Das Elterntraining wird in vier Phasen an ausgewählten regionalen Versorgungseinrichtungen Nordrhein-Westfalens implementiert: 1. Phase: Manualisierung eines (präventiven) Kurzzeittrainings für Eltern - Ausarbeitung eines Elterntrainings, das sich als kurzzeitige
Intervention versteht und in Gruppen von ca. vier bis acht Personen (z.B. 2 Elternpaare und 3
Elternteile) durchgeführt wird. Hierzu wurden im Rahmen einer Doktorarbeit, die gerade geschlossen wird, bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Das hier ausgearbeitete Training erweist sich als wirksam und praktikabel, es eignet sich auch zur Vermeidung von Verhaltensstörungen (präventiver Charakter). Dieses Training soll ausgearbeitet und in einem
Manual, das eine genaue Praxisanleitung für andere Anwender enthält, zusammengefasst
werden. 2. Phase: Optimierung ("up dating") des Elterntrainings: Das Elterntraining soll mit
zwei bis drei Gruppen an der Ambulanz für aufmerksamkeitsgestörte Kinder an der Universität zu Köln nochmals erprobt und gegebenenfalls überarbeitet werden. Das bereits erarbeitete
Manual wird in dieser Phase noch einmal optimiert. 3. Phase: Schaffung eines Kompetenznetzes: Das Elterntraining soll an 14 Orten in NRW dezentral (beispielsweise in Familienberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, Kinder- und Jugendpsychiatrien, Schwerpunktpraxen) verankert werden. Um das zu erzielen, wird folgender Weg beschritten: Das Training
wird den interessierten Mitarbeitern dieser Versorgungseinrichtung durch die Universität zu
Köln vorgestellt. Das Training wird in den Räumen der Versorgungseinrichtung (also "vor
Ort") angeboten (in-house-Konzept). Es wird daher gemeinsam von einem Mitarbeiter der
Universität zu Köln und von einem bis zwei Mitarbeitern der Einrichtung durchgeführt. Die
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MitarbeiterInnen der Versorgungseinrichtung übernehmen einzelne Aufgaben (beispielsweise: Co?Training, Leitung einzelner Sitzungen). Das Elterntraining wird sodann von der Versorgungseinrichtung und deren MitarbeiterInnen allein und regelhaft durchgeführt. Über diese
Durchführung findet ein stetiger Erfahrungsaustausch mit MitarbeiterInnen der Universität
statt (Coaching, Supervision, Beratung), an dessen Ende eine Tagung steht. Die Auswahl der
Beratungsstellen kann nach regionalen Gesichtspunkten erfolgen und in der Absprache mit
dem Ministerium festgelegt werden. 4. Phase: Tagung zur abschließenden Bewertung und
Knüpfung eines Kompetenznetzes: Es findet eine Tagung der beteiligten Institutionen (Versorgungseinrichtungen) und der an der Trainingsdurchführung beteiligten MitarbeiterInnen
statt. Dabei sollen nochmals die Standards, die optimierenden Bedingungen für die Durchführung des Trainings (Zeitgestaltung, Zusammensetzung der Eltern, Gruppe, Informierung und
Aussprache der Eltern, Propagierung bzw. Bekanntmachung des Trainings in örtlichregionalen Einrichtungen) diskutiert und als Empfehlungen festgehalten werden.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected])
[362-F] Frank, Susanne, Dipl.-Psych.; Legner, Dr.; Schmidt, Dr.; Eilmes, Dr.; Keßler, Dr.; Collani, Elart von, Prof.Dr. (Bearbeitung); Vogel, Heiner, Dr.phil; Holderied, Anton, Dr.med (Leitung):
Vergleich unterschiedlicher Systeme der sozialmedizinischen Begutachtung bei der Steuerung des Reha-Zugangs (Projekt C2 im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern)
INHALT: Ein wichtiger Auftrag der Reha lautet: "Der richtige Patient muss zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Reha-Einrichtung gelangen!" Um diesen Auftrag zu erfüllen, werden unterschiedliche Wege, die sich gegenseitig ergänzen, eingeschlagen (z.B. AU-DatenScreening, Öffentlichkeitsarbeit, Verbesserung der Zugangssteuerung). Eine zentrale Schaltstelle für die Steuerung des Reha-Zugangs liegt in der sozialmedizinischen Begutachtung der
Rentenversicherungsträger. Hier werden - bei den einzelnen Trägern - unterschiedliche Verfahren und Verfahrenskombinationen angewandt. Insbesondere: 1. Begutachtung aufgrund
von (haus-)ärztlichem Befundbericht und Selbstbeurteilungsbogen; 2. Begutachtung aufgrund
von Untersuchungsbegutachtung im eigenen sozialmedizinischen Dienst; 3. Untersuchungsbegutachtung durch beauftragte Gutachter. Eine empirische und vergleichende Überprüfung
dieser Verfahren hinsichtlich ihrer differentiellen Effektivität steht bislang aus. Es sollen
Möglichkeiten aufgezeigt werden, um die (oft kritisierte) Fehlerquote bei der Auswahl der reha-bedürftigen Versicherten zu verringern. In einem ersten Schritt sollen dazu mittels einer
vergleichenden Prüfung Aussagen über die Eignung der verschiedenen sozialmedizinischen
Vorgehensweisen getroffen werden. Speziell soll nach Unterschieden in der Verfahrenseignung bei unterschiedlichen Fallkonstellationen gesucht werden, d.h. bei bestimmten Patientengruppen bzw. Fragestellungen (differentielle Validität). Auf der Grundlage einer Typisierung der Antragsteller (bzw. der vorliegenden Antragsunterlagen) werden dann Empfehlungen für die gezielte Nutzung der einzelnen Verfahren erarbeitet, z.B. in Form von zweistufigen Antragsverfahren in näher zu definierenden Fällen. Das Projekt erfolgt in Kooperation
mit den Sozialmedizinischen Diensten der bayerischen Landesversicherungsanstalten und der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (Fachgebiet Statistik) der Universität Würzburg.
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
METHODE: Es bestehen relevante Unterschiede in der Güte der Beurteilung der RehaBedürftigkeit zwischen den drei Arten der sozialmedizinischen Entscheidungsfindung, d.h.
im Verhältnis der falsch positiven und der falsch negativen Entscheidungen zu den jeweils
richtigen Entscheidungen. Die Güte der Beurteilungen unter Einbeziehung von Untersuchungsbegutachtungen (Form B oder C) ist besser als ohne deren Einbeziehung. Die vorgesehene Validierungsstudie wird im Sinne eines experimentellen Designs als Feldstudie umgesetzt. Die Reha-Antragsteller (n=400; Zeitstichprobe) eines Sozialmedizinischen Dienstes
werden - im Anschluss an eine Fallgruppentypisierung - nach der Begutachtung von Befundbericht/ Selbstauskunftsbogen randomisiert auf eine der beiden Formen der Untersuchungsbegutachtung verteilt. Deren Ergebnis wird zunächst unabhängig vom Ergebnis der Erstbegutachtung festgestellt ("doppelblind"). Alle Antragsteller, die in beiden Beurteilungen (A
bzw. B oder C) als nicht reha-bedürftig eingestuft werden, scheiden aus. Bei allen übrigen
Antragstellern erfolgt eine Zuweisung zu einer Reha-Maßnahme aufgrund des Gutachterurteils. Außenkriterien: Ergebnis des IRES-Fragebogens (t1) und "Beurteilung der RehaBedürftigkeit durch Reha-Klinik" (t4 und t5).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Frank, S.; Vogel, H.; Holderied, A.; Schmidt, D.: Evaluation unterschiedlicher Systeme der sozialmedizinischen Verfahren der Reha-Zugangssteuerung. in:
Das Gesundheitswesen, 62, 2000, 8-9, A97-A98.+++Dies.: Vergleich unterschiedlicher sozialmedizinischer Verfahren der Reha-Zugangssteuerung bei der Rentenversicherung. in: Praxis
Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 15, 2002, 3, S. 107-112.+++Dies.: Vergleich
unterschiedlicher Systeme der sozialmedizinischen Begutachtung bei der Steurung des RehaZugangs. in: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.): 9. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium "Individualität und Reha-Prozess" vom 13. bis 15. März 2000 in
Würzburg. DRV-Schriften, Bd. 20. Frankfurt am Main: VDR 2000, S. 230-231.+++Vogel,
H.; Frank, S.; Faller, H.; Holderied, A.: Comparison of different methods of social medicine
assessments used for the selection of patients for in-patient rehabilitation. 7th European congress of research in rehabilitation, 1st to 6th April 2001 in Madrid.
ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2002-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Deutsches Zentrum für
Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und
Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Holderied, Anton (Dr. Tel. 0931-802-158, Fax: 0931-802-655, e-mail:
[email protected]); Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931572096, e-mail: [email protected])
[363-F] Franke, U., Dr.; Eisenkopf, G., M.A.; Hüpper, B., Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Slesina,
Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Psychische und soziale Auswirkungen der Lungenkrebserkrankung auf die engste Bezugsperson des/ der Erkrankten (Teilprojekt 2 im Rahmen der HALLUCA-Studie)
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert BEGINN: 1996-01 ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit
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INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische
Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097
Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-557-1160, e-mail: [email protected])
[364-F] Friedeburg, Ludwig von, Prof.Dr. (Leitung):
Zusammenhänge individueller und institutioneller Konfliktgeschichte dissozialer, nicht beschulbarer Jugendlicher
INHALT: Das interdisziplinäre Projekt untersucht in zehn Einzelfällen die Zusammenhänge von
individueller und institutioneller Konfliktgeschichte bei dissozialen, nicht beschulbaren Jugendlichen. Zentrale Annahme der Studie ist, dass die Beziehungen dieser Jugendlichen mit
den Institutionen von Schule und Jugendhilfe deshalb regelmäßig zu Macht-OhnmachtKonflikten eskalieren, weil diese Jugendlichen sehr gewaltsam ihre inneren Beziehungsmuster reinszenieren und die Institutionen darauf ihrerseits so reagieren, dass die unbewussten
Erwartungen und Strategien der Jugendlichen bestätigt und verstärkt werden. Die Untersuchung solcher Verstrickungen zwischen individueller und institutioneller Konfliktgeschichte
erfordert eine psychoanalytisch orientierte Einzelfallanalyse und eine soziologisch orientierte
Konfliktanalyse. Die interdisziplinäre Reflexion der Befunde aus beiden Untersuchungsperspektiven verspricht Einsichten darüber, wie sich individuelle und institutionelle Bedingungen der Entwicklung von sozialer Desintegration verzahnen und ob es hier typische Mechanismen von Wechselwirkungen gibt, deren Verständnis Voraussetzung dafür ist, sie aufzulösen. Die einzelfallorientierte und qualitative Untersuchung von Konfliktverläufen wird durch
eine hessenweite Erhebung bei Jugend- und Schulämtern ergänzt.
ART: gefördert BEGINN: 1999-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Institut für Sozialforschung -IFS- an der Universität Frankfurt am Main (Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Institution (Tel. 069-75618316, Fax. 069-749907, e-mail: [email protected])
[365-F] Friedl-Huber, Almut, Dipl.-Psych.; Schowalter, Marion, Dr.; Vogel, Heiner, Dr. (Bearbeitung):
Rehabilitation chronisch kranker Jugendlicher: eine Versorgungsanalyse
INHALT: Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird folgenden Fragen nachgegangen: Wie ist
die momentane Versorgungslage allgemein und bezüglich stationärer Rehabilitation (örtlich,
quantitativ und qualitativ)? Welche Rahmenbedingungen oder anderen Einflüsse sind für die
unzureichende Inanspruchnahme stationärer Rehabilitation von Bedeutung? Und in welchem
Umfang wird während der Reha auf die Berufsfindung eingegangen? Die Untersuchung konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die vier Krankheiten Diabetes mellitus, Mucoviszidose,
Rheuma und angeboren Herzfehler. Vor dem Hintergrund steigender Prävalenz chronischer
Krankheiten und der Notwendigkeit, die Besonderheiten der Betroffenen in jungen Jahren zu
berücksichtigen, werden die Fragen schwerpunktmäßig für die Altersgruppe der 14- bis 18Jährigen untersucht. Im Vorfeld der Studie wurde eine Umfrage bei Fachverbänden und Institutionen zu oben genannten Fragen mit der Bitte um eine erste Einschätzung zur Thematik
durchgeführt. Sodann werden vorhandene Statistiken recherchiert und integriert, Betroffene,
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Angehörige und Behandlungsexperten befragt und verschiedene Aspekte in den entsprechenden Rehabilitationseinrichtungen untersucht. Ziel ist es, einen umfassenden Versorgungsüberblick zu erstellen, Fakten und Bewertung des Versorgungsstandes darzustellen und konkrete Veränderungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten aufzuzeigen.
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale
Sicherung FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und
Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Schowalter, Marion (Dr. Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931-888-7152, e-mail: [email protected]); Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2718, Fax: 0931-888-7152, email: [email protected])
[366-F] Fügemann, Christiane, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Minsel, Wolf-Rüdiger, Prof.Dr.; Jockenhövel, F., PD Dr. (Leitung):
Klimakterium beim Mann - Effekte von Testosteron-Undecanoat bei Männern mit Borderline-Testosteron auf Beschwerdeerleben, Persönlichkeitsvariablen und Lebenszufriedenheit
INHALT: Der Einfluss von Testosteron-Undecanoat bei Männern mit Borderline-Testosteron im
Alter von 50 bis 75 Jahren auf klimakterische Beschwerden, Depressivität, Persönlichkeitsvariablen und verschiedene Aspekte von Lebenszufriedenheit soll in einer randomisierten, klinisch kontrollierten Doppel-Blind-Studie über die Dauer von 12 Monaten erfasst werden. Dabei werden als moderierende Variablen Streßbewältigungsstrategien und emotionale Labilität
überprüft.
ART: gefördert ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution;
Univ. Köln, Medizin Klinik II u. Poliklinik f. Innere Medizin
INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie
Arbeitsgruppe Klinische Psychologie (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-4724, Fax: 0221-470-5105, e-mail:
[email protected])
[367-F] Garlichs, Ariane, Prof.Dr.; Kächele, Horst, Prof.Dr.; Michel, Margret, M.A.; Sogel,
Guenter; Strauss, B., Prof.Dr. (Bearbeitung); Lenkitsch-Gnädinger, Dorothea; LeuzingerBohleber, Marianne, Prof.Dr. (Leitung):
Auswirkungen akuter Traumatisierungen auf die Entwicklung des Bindungsverhaltens. Eine
naturalistische, prospektive Longitudinalstudie zur Frühentwicklung von Bindung und Konfliktfähigkeit bei traumatisierten und nicht traumatisierten Kindern
INHALT: In dieser naturalistischen, prospektiven Longitudinalstudie wird untersucht, welche
Langzeitwirkungen frühe Beziehungserfahrungen auf die Entwicklung von Bindungsfähigkeit
und den psychischen und psychosozialen Umgang mit aggressiven Impulsen haben. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem Netzwerk Bildungsforschung.
ART: keine Angabe BEGINN: 1998-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Psychoanalyse (Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel)
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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KONTAKT: Lenkitsch-Gnädinger, Dorothea (Tel. 0561-804-3627, Fax: 0561-804-3610, e-mail:
[email protected]); Leuzinger-Bohleber, Marianne (Prof.Dr. Tel. 0561-804-3610,
Fax: 0561-804-3610, e-mail: [email protected])
[368-L] Gasparini, Roberto:
Influenza vaccination, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Jg. 11/2003, H. 3, S. 221228
INHALT: "Die Grippeerkrankung stellt eine schwere Belastung für die Gesellschaft dar. Sie bewirkt ein kollektives Leiden, das sich in Schwierigkeiten des familiären Managements, in Arbeits- und Schulausfällen sowie in Beeinträchtigungen der Freiwilligenarbeit abzeichnet. Überdies sind die Kenntnisse der Grippeabwehrkräfte bisher noch nicht vollständig, auch wenn,
dank der Molekularbiologie, der Aufbau, die chemische Zusammensetzung und die Genetik
des Grippevirus weitgehend bekannt sind. Die größte Schwierigkeit in der Entwicklung eines
Impfstoffs wird durch die Variabilität des Grippevirus hervorgerufen. Die wichtigsten Grippeviren sind A und B, wobei der Influenza-Virus A sich in weitere Subtypen aufgeteilt, von
denen H3N2 und H1N1 heute am bedeutendsten sind. Der gegenwärtige Grippeimpfstoff
wird jährlich mit den Subtypen aktualisiert, die die größte Wahrscheinlichkeit aufweisen, in
der Bevölkerung während der folgenden Grippesaison aufzutreten. Neue Grippeimpfstoffe
werden zurzeit auf der Basis der Molekularbiologie, als rekombinierte DNA und als nackte
DNA Impfstoffe entwickelt und repräsentieren die Impfstoffe, die hoffentlich wichtige Verbesserungen für die nahe Zukunft bringen werden." (Autorenreferat)
[369-F] Geiss, Gerlinde, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Wirkfaktoren im Sterbeprozess
INHALT: Im Rahmen des hier vorgestellten Projekts "Wirkfaktoren im Sterbeprozess" soll der
Prozess des Sterbens genauer untersucht werden. Begreift man den Sterbeprozess nicht als
individuelles Schicksal, sondern als komplexes soziales Geschehen in einem MenschUmwelt-Kontext, so ist die Einbeziehung multipler Variablen zur Erfassung der Komplexität
des Sterbeprozesses erforderlich. In diesem Rahmen wird es dann möglich, positive Ressourcen und deren Auswirkungen auf den Sterbeprozess zu erforschen und weiter zu entwickeln
sowie den Einfluss negativer sozialer und psychischer Faktoren langfristig auszuschließen.
Diesem Ansatz entsprechend steht die Erhebung aller relevanten Daten, die sich auf den Sterbeprozess auswirken, im Mittelpunkt des Projekts. So wird der Patient, der sich innerhalb eines kritischen Krankheitsprozesses befindet, zu seiner Situation, seinen Wünschen und Bedürfnissen sowie zu den von ihm subjektiv erlebten Belastungen befragt. Zusätzlich zu diesen
Daten werden alle anderen am Prozess beteiligten Personengruppen ebenfalls zu ihren Wahrnehmungen, Wünschen und Belastungen sowie zu ihrer Wahrnehmung des Patienten befragt.
Drei Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Untersuchung: 1. Wie erlebt der betreffende
Mensch seinen Krankheits- und Sterbeprozess und welchen Bedürfnissen und Belastungen ist
er ausgesetzt? 2. Wie schätzen die Menschen, die mit ihm in engem Kontakt stehen (betreuende Ärzte und Pflegekräfte, Angehörige, psychosozial Betreuende), seine Belastungen und
Bedürfnisse ein? 3. Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen von Menschen in
der Umgebung Sterbender oder im Vergleich unterschiedlicher äußerer Kontexte? (Welche
unterschiedlichen Aspekte herrschen beispielsweise in der Einschätzung der Belastung des
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
Patienten beim Arzt im Gegensatz zum Pflegepersonal vor? Gibt es spezifische Bedürfnisse
eines Patienten im Krankenhaus, im Hospiz, zuhause? Welche speziellen Belastungen ergeben sich für die Beteiligten bei dem Sterben eines Menschen auf einer Intensivstation? usw.).
Hinter diesen Fragestellungen steht zum einen die Zielsetzung, das subjektive Erleben des
Sterbeprozesses zu erfassen. Der Schwerpunkt der Exploration liegt hierbei auf Aspekten und
Umständen, die vom Patienten als hilfreich und entlastend erlebt werden im Gegensatz zu als
belastend erlebten Variablen. Auf der Grundlage dieser Einschätzung wird zum zweiten die
subjektive Sicht des Patienten mit den Einschätzungen der Umwelt verglichen. Ziel dieses
Vorgehens ist es herauszufinden, wie groß die Übereinstimmung zwischen Bedürfnissen des
Patienten und angenommenen Bedürfnissen von Seiten der Umgebung ist und welche Erklärungen und Interventionsansätze es bei Diskrepanzen gibt. Zum dritten sollen ebenfalls die
speziellen Störvariablen und Belastungen im Umfeld des Patienten analysiert werden, um ein
genaueres Bild der Vorgänge während des Sterbeprozesses und deren Auswirkungen auf die
Beteiligten zu erhalten. Der steigende Handlungs- und Diskussionsbedarf in Bezug auf die
Thematik von Krankheit und Sterbebegleitung schlägt sich bereits bei der Planung dieser
Studie nieder: So wurde dem Projekt nicht nur eine 100%ige Kooperationsbereitschaft aller
angefragten Institutionen entgegen gebracht, sondern darüber hinaus gingen selbsttätige Anfragen weiterer Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bei der Studienleitung mit der Bitte
um Aufnahme in die Studie ein. Durch eine finanzielle Förderung des Projekts von Seiten des
Bundesministeriums für Gesundheit ist es nunmehr möglich, die Studie entsprechend zu erweitern: Der Kreis der untersuchten Institutionen kann auf rund 20 erhöht werden. Somit
können Daten von 100 bis 150 Patienten mit den jeweiligen Bezugspersonen erhoben werden.
Die Studie ist damit mit ca. 700 bis 1.000 Probanden die aktuellste und aufgrund ihrer Zahlengröße aussagekräftigste Untersuchung zur Situation von kritisch kranken Patienten in
Deutschland. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Zur untersuchten Probandengruppe zählen sowohl Patienten, die sich in einem kritischen Krankheitsprozess befinden, als auch deren jeweilige soziale Umgebung, die sich aus
familiären oder sozialen Bezugspersonen, betreuenden Ärzten und Pflegekräften sowie gegebenenfalls aus psychosozial Betreuenden und freiwilligen Helfern zusammensetzt. Die Erhebung setzt sich aus einer qualitativen Pilotstudie und einer quantitativen Haupterhebung zusammen. Daten werden in denjenigen öffentlichen oder privaten Einrichtungen gewonnen, in
denen zur Zeit die Mehrzahl kritisch kranker Menschen in unserer Gesellschaft untergebracht
sind: onkologische Stationen und Intensivstationen (dort teilweise ohne Befragung der Patienten) in Akutkrankenhäusern, Palliativstationen, stationäre Hospize sowie ambulante Hospizund Pflegedienste, die kritisch kranke Patienten in häuslicher Umgebung betreuen. Die Ergebnisse der Studie werden anschließend in die untersuchten Institutionen in Form von internen Fortbildungen rückgemeldet.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie AE Gesundheits- und Klinische Psychologie (Postfach 2503, 26111 Oldenburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-5126, Fax: 0441-798-5138, e-mail: [email protected])
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[370-L] Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert:
Magersucht und andere Essstörungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 1/2, S. 23-29 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/MWT93B.pdf)
INHALT: "Die Essstörungen Magersucht, Ess-Brech-Sucht und die Esssucht werden im medizinischen Sinn nicht zu den Süchten gerechnet. Es sind ernste Krankheiten meist junger Menschen, die bei etwa 30 Prozent einen chronischen Verlauf nehmen oder sogar tödlich enden
können. Psychotherapie ist die Methode der Wahl. Im eigenen Behandlungsprogramm bevorzugt das Münchner Therapie-Centrum eine kognitivverhaltenstherapeutische Gruppentherapie. Präventiven Aktivitäten gilt besonderes Bemühen." (Autorenreferat)
[371-F] Giesler, Jürgen M., Dr.phil. (Bearbeitung); Weis, Joachim, Prof.Dr. (Leitung):
Patientenkompetenz und Verlauf - Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von Patientenkompetenz
INHALT: Ziel ist die Entwicklung eines Fragebogens, der geeignet ist, verschiedene konzeptuell
unterscheidbare Dimensionen der Patientenkompetenz in Form von Selbsteinschätzungen zu
erfassen.
METHODE: Theorie der Selbstwirksamkeit (Bandura, 1997); Theorie der Salutogenese (Antonovsky, 1987); Theorie der Krankheitsverarbeitung (Lazarus & Folkman, 1984; Folkman,
1997); Psychometrie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives
Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 60; Patient/inn/en mit Brust-,
Lungen-, Colon-/ Rektum-, Prostata-, Ovarial- oder Uteruskarzinom sowie Patient/inn/en mit
Lymphomerkrankungen in verschiedenen Stadien der Erkrankung - Phase 1 der Studie; Auswahlverfahren: gezielt, Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 350; Patient/inn/en mit Brust-, Lungen-, Colon-/ Rektum-, Prostata-, Ovarial- oder Uteruskarzinom
sowie Patient/inn/en mit Lymphomerkrankungen in verschiedenen Stadien der Erkrankung Phase 2 der Studie; Auswahlverfahren: gezielt, Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie, Freiburg
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-2062226, e-mail: [email protected])
[372-F] Glöckner, Matthias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kallert, Thomas, Priv.Doz.Dr. (Leitung):
European evaluation of coercion in psychiatry and harmonisation of best clinical practise
INHALT: Während der neunmonatigen Vorbereitungs- und Pilotphase des Projektes konstituiert
sich eine steering group, zudem verlässliche Kommunikationswege zwischen allen zwölf
Zentren etabliert und eine projektspezifische Website installiert. In jedem Zentrum muss die
Zustimmung der zuständigen Gremien bezüglich ethischer Problemstellungen sowie bezüglich der Fragen des Datenschutzes eingeholt werden; zudem werden sich in dem Projekt spezielle Arbeitsgruppen zu rechtlichen Problemstellungen sowie zur Politikberatung formieren.
Die letztgenannte Gruppe wird eine Publikationsstrategie sowie eine Beratungsstrategie ent-
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sprechender (auch politischer) Gremien entwickeln und diesbezüglich kontinuierlich Ratschläge an die Projektmitarbeiter erteilen. Ein computerisiertes Dokumentationssystem wird erarbeitet und implementiert, Erfassungsinstrumente werden übersetzt und validiert, Forscher
und Mitarbeiter in den beteiligten Kliniken werden in der Anwendung dieser Instrumente
trainiert, um eine hohe Inter-Rater- und Intra-Rater-Reliabilität zu erreichen. Die Vorbereitungs- und Projektpilotphase wird abgeschlossen, indem über drei Monate hinweg alle Erfassungsinstrumente in der klinischen Routine erprobt werden. Während einer 21-monatigen
Phase der "Datensammlung" wird die während der vorauslaufenden Monate entwickelte Datenerfassungsprozedur fortgeführt. In jedem Zentrum werden zwei Gruppen von Patienten untersucht: Zum einen eine Gruppe von - nach rechtlichen Kriterien - unfreiwillig bzw.
zwangsweise aufgenommenen Patienten sowie eine Gruppe von - nach rechtlichen Kriterien freiwillig aufgenommenen Patienten. Jeder Patient wird zu vier Zeitpunkten untersucht, wobei die strukturierten Erfassungsinstrumente benutzt werden. Vollständige Datensätze sollen
pro Zentrum von 320 Patienten erreicht werden. Daten, die in direkter Weise die klinische
Praxis reflektieren, werden in das computerisierte Dokumentationssystem eingebracht, zusätzliche Daten werden in einer getrennten studienspezifischen Datenbank gesammelt. Während einer sechsmonatigen Phase der Analyse und Publikation der Ergebnisse werden zunächst statistische Analysen durchgeführt. Lokale Fokusgruppen und ein europäischer Workshop werden die Ergebnisse der Studie mit der Expertise von Rechtsexperten und Experten
der Medizinethik zusammenführen, zudem wird die Expertise von Nutzer- bzw. Patientenorganisationen integriert; auf diesem Wege werden Leitlinien für die beste klinische Praxis der
Durchführung von Zwangsmaßnahmen während psychiatrischer Klinikbehandlungen etabliert. Das Projekt wird mit folgenden Maßnahmen abgeschlossen: Übergabe des Dokumentationssystems in die nationalen Verantwortlichkeiten, Verbreitung der Ergebnisse auf (wissenschaftlichen) Konferenzen, Publikationen in wissenschaftlichen Journalen, Erstellung von
Broschüren an bestimmte Zielgruppen. Die Publikations- bzw. Verbreitungsstrategie zielt direkt auf alle professionellen Gruppen, die in den Prozess der unfreiwilligen bzw. zwangsweisen Aufnahmen in psychiatrische Kliniken involviert sind, sowie auf Nutzerorganisationen.
Weiterhin wird eine Verbesserung der Gesundheitsberichterstattung in dem genannten Themenbereich angestrebt, zugleich eine Verstärkung der Nutzerbeteiligung sowie eine Einflussnahme auf politische und rechtliche Entscheidungen in diesem Themenbereich. ZEITRAUM:
2002 bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Bulgarien, CZ, Griechenland, Israel, Italien, Litauen, Polen, Slowakische Rep., Spanien, Schweden, GB
ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Europäische Kommission
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-4583561, e-mail: [email protected])
[373-F] Golkaramnay, Valliolah, Dipl.-Psych.; Kordy, Hans, Dr.phil. (Bearbeitung):
Internet-Gruppe: eine Brücke zwischen Fachklinik und Alltag - mit oder ohne ambulante
Psychotherapie
INHALT: Computer Mediated Communication (CMC) eröffnet neue Möglichkeiten für die psychotherapeutische Versorgung. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Panorama Fachklinik
Scheidegg und der Techniker Krankenkasse, das seit Juni 2001 läuft, erprobt die FS das Medium Internet. Dabei werden interessierten Patienten therapeutisch begleitete Chat-Gruppen
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zur Unterstützung beim Übergang von der Fachklinik in den Alltag angeboten. Zur Untersuchung der Akzeptanz und der Effektivität dieser Brücke sind bis jetzt knapp 100 Teilnehmer
rekrutiert worden. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer beträgt 38 Jahre (S=11, min=15,
max=60) und weist auf das Interesse von jungen und älteren Patienten hin. Derzeit laufen drei
Gruppen parallel mit jeweils 8-10 Teilnehmern. Die Zwischenergebnisse sind vielversprechend. Die Technik hat sich als sehr nutzerfreundlich erwiesen. Sie erlaubte auch Patienten
mit geringer oder keiner Interneterfahrung die Teilnahme, wobei die ausführliche Einführung
noch während des Klinikaufenthaltes eine wichtige Rolle spielte. Die Anwesenheitsrate lag
über 85%. Nicht zuletzt die relativ niedrige Abbrecherrate (9,7%) und die hohe Zufriedenheit
mit der Internet-Brücke (90%) weisen auf eine hohe Akzeptanz des Angebots hin. Die bis
zum Verlassen der Internet-Brücke beobachteten Entwicklungen geben einen ersten Hinweis
auf die Effektivität. Nach Einschätzung der überwiegenden Mehrheit der Patienten (84,7%)
hat die Teilnahme an der Internet-Brücke ihnen geholfen. Lediglich 14,3% erklärten, dass die
Teilnahme ihnen wenig oder gar nicht geholfen habe. Die Gruppentherapeuten waren mit ihren Einschätzungen etwas zurückhaltender, sahen aber auch für die Mehrzahl der Patienten
(77,2%) einen positiven Einfluss. Übereinstimmend schätzten Patienten (74,3%) und Therapeuten (78,9%) die Chat-Gruppen als eine wirksame Brücke in den Alltag ein. Die überwiegende Mehrheit der Patienten (87,9%) verließ nach Einschätzung der Gruppentherapeuten die
Internet-Brücke gesundheitlich stabil.
ART: keine Angabe BEGINN: 2001-06 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Forschungsstelle für Psychotherapie (Christian-Belser-Str. 79, 70597 Stuttgart)
KONTAKT: Golkaramnay, Valliolah (Tel. 0711-6781-408, e-mail: [email protected]); Kordy, Hans (Dr. Tel. 0711-6781-410, e-mail: [email protected])
[374-F] Grabe, Kristin, Dipl.-Kff. Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Felder, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung):
Ökonomische Überlegungen zur Adipositas
INHALT: Ökonomische Erklärungsansätze zur Adipositas; ökonomische Analyse von Faktoren,
welche zum weltweiten Wachstum von Adipositas beitragen; Berücksichtigung von Anreizen, welche zu einem Wachstum von Adipositas durch Stimulation der Kalorienaufnahme
führen, während sie vom Kalorienverbrauch durch körperliche Aktivität abhalten; empirische
Untersuchung der theoretischen Ergebnisse.
METHODE: Mikroökonomischer Modellansatz zur Untersuchung der individuellen Entscheidung über Kalorienzufuhr, Kalorienverbrauch und Gewicht; Prüfung der empirischen Evidenz
ART: Dissertation BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin und
Gesundheitsökonomie Lehrstuhl Gesundheitsökonomie (Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0391-5328049, e-mail:
[email protected])
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[375-L] Gülich, Elisabeth; Furchner, Ingrid:
Die Beschreibung von Unbeschreibbarem: eine konversationsanalytische Annährung an
Gespräche mit Anfallskranken, in: Inken Keim, Wilfried Schütte (Hrsg.): Soziale Welten und
kommunikative Stile : Festschrift für Werner Kallmeyer zum 60. Geburtstag, Tübingen: Narr,
2002, S. 161-186, ISBN: 3-8233-5152-4 (Standort: UuStB Köln(38)-29A5072)
INHALT: "Elisabeth Gülich und Ingrid Furchner beschäftigen sich damit, wie Epilepsiekranke im
Arzt-Patienten-Gespräch kommunikative Grenzerfahrungen bewältigen, wie sie ihre Anfälle,
die sog. 'Auren', beschreiben und wie sie insbesondere mit dem Problem der NichtMitteilbarkeit umgehen, dem subjektiven Erleben einer äußerst schweren Beschreibbarkeit.
Deren 'accountability' wird durch unterschiedliche Verfahren deutlich - für einen Teil der Patienten durch Kapitulation bis hin zum Verstummen, für andere durch erhöhten Formulierungsaufwand mit Reformulierungen, Negativdefinitionen, Veranschaulichung durch Metaphern und Vergleiche sowie Redebewertung und -kommentierung. Die Analyse ist zum einen
auf einen linguistischen Forschungskontext bezogen - für eine Beschreibung des Unbeschreibbaren müssen die Beschreibungskategorien entwickelt werden; die kommunikative
Grenzwertigkeit dieser Kommunikation wird zugleich daran kenntlich, dass die Reziprozität
der Perspektiven zumindest partiell in Frage gestellt ist. Zum anderen sind AuraBeschreibungen für die Epileptologie ein wichtiges Erkenntnisinstrument - sie zieht mittlerweile nicht mehr nur objektive Befunde heran, sondern beachtet auch die subjektive Krankheitserfahrung. Da es nicht um den Erfahrungsaustausch unter Patienten geht, ist es zunächst
schwierig, von einer sozialen Gruppe und ihrem konstitutiven kommunikativen Stil zu sprechen. Die Patientinnen und Patienten konstruieren aber ihre Identität als Angehörige einer
spezifischen Gruppe von Anfallskranken, indem sie ihre eigene Bewertung als schwer beschreibbar gegen alternative Bewertungen immunisieren und sich gegen Andere abgrenzen,
die zu diesen Erfahrungen einen allenfalls eingeschränkten Zugang haben." (Autorenreferat)
[376-F] Haagen, Miriam, Dr.med.; Baldus, Christiane, Dipl.-Psych.; Pott, Martina, Dipl.Soz.Päd.; Saha, Rina, Dr.med.; Bagus, Judit; Brüggemann, Annika (Bearbeitung); Romer, Georg,
Dr.med.; Riedesser, Peter, Prof.Dr.med. (Leitung):
CoSIP (Children of Somatically ILL Parents)
INHALT: Kinder körperlich kranker Eltern gelten als Risikopopulation für kinder- und jugendpsychiatrische Störungen. Gleichwohl gibt es im europäischen Raum kaum empirisch fundierte Ansätze für zielgerichtete Prävention im Rahmen der medizinischen Versorgung somatisch erkrankter Eltern. In einem auf drei Jahre angelegten EU-Projekt, in dem acht Zentren aus verschiedenen Ländern kooperieren, sollen Grundlagen für künftige präventive Konzepte erarbeitet werden. Ziele sind: 1. Gewinnung empirischer Daten zum seelischen Gesundheitszustand der betroffenen Kinder. 2. Identifikation assoziierter Risiko- und Schutzfaktoren. 3. Implementierung und Evaluation modellhafter kinder- und jugendpsychiatrischer
Beratungsangebote. 4. Vertiefung des Verständnisses alters- und geschlechtstypischer Bewältigungsstrategien (qualitativ). Eine ausführliche Projektbeschreibung finden Sie hier:
http://www.uke.uni-hamburg.de/cosip . GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Deutschland, England, Dänemark, Finnland, Österreich, Schweiz, Griechenland, Rumänien
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
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INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und
Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 040-42803-5113, Fax: -5959, e-mail: [email protected])
[377-F] Hahlweg, Kurt, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Wirksamkeit universeller Präventionsmaßnahmen zur Reduktion externaler und internaler
Störungen bei Kindern im Vorschulalter
INHALT: Circa 20 Prozent der Vorschulkinder zeigen klinisch bedeutsame psychische Störungen
wie Ängste, Depressionen, aggressives Verhalten und hyperkinetische Auffälligkeiten. In einer randomisierten Kontrollgruppenstudie soll die Wirksamkeit von universelle Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von kindlichen Verhaltensstörungen (Elterntraining in Gruppen und telefonisch gestütztes Selbsthilfeprogramm) für Familien mit Kindergartenkindern
überprüft werden. Geplant ist eine Verzahnung des Projektes Hahlweg mit dem gleichzeitig
beantragten Projekt Döpfner, in dem primär die Wirksamkeit des Therapieprogramms für
Kinder mit hyperkinetischem undoppositionellem Problemverhalten THOP als indizierte Präventionsmaßnahme evaluiert werden soll. In den Standorten Braunschweig und Köln werden
sowohl das Elterntrainingsprogramm als auch das THOP durchgeführt. Die parallele Durchführung mit identischer multimethodaler Diagnostik lässt die Rekrutierung einer genügend
großen Gesamtstichprobe zu, erlaubt die Untersuchung der Wirksamkeit von verschiedenen
Interventionsintensitäten, ermöglicht eine interne Replikation und verspricht Erkenntnisse
hinsichtlich der Generalisierbarkeit der Ergebnisse.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, FB 04 Biowissenschaften und Psychologie, Institut für Psychologie Abt. Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik
(Spielmannstr. 12a, 38106 Braunschweig)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[378-F] Hänsgen, Marion, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Die Kontrolle der Sorgen bei der Generalisierten Angststörung (GAS) (Arbeitstitel)
INHALT: Mittels Fragebogen und klinischem Interview sollen die Strategien zur Kontrolle der
Sorgen bei Personen mit Generalisierter Angststörung erhoben und mit denen von Kontrollgruppen (normale Probanden, andere Angststörungen) verglichen werden.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitsbereich Kognitive Neurowissenschaft, Klinische Psychologie und Intervention (Im Fort 7,
76829 Landau)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06341-9175615, e-mail: [email protected])
[379-L] Hartwig, Luise; Hensen, Gregor:
Sexueller Missbrauch und Jugendhilfe: Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischen
Handelns im Kinderschutz, (Grundlagentexte Soziale Berufe), Weinheim: Juventa Verl. 2003,
168 S., ISBN: 3-7799-0735-6 (Standort: UuStB Köln(38)-29A7376)
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INHALT: "Treten Verdachtsmomente für sexuellen Missbrauch an Mädchen oder Jungen auf,
wird es notwendig, die Situation fachlich angemessen zu beurteilen und notwendige Hilfen
einzuleiten. Fachkräfte der Jugendhilfe sind gefordert, die Zusammenhänge von Ursachen
und Folgen familialer und außerfamilialer sexueller Gewalt professionell zu beurteilen. Dieses Buch liefert einen grundlegenden Einstieg in die heutige Jugendhilfepraxis und nähert
sich systematisch der begrifflichen Bestimmung von sexuellem Missbrauch. Es wird der
Handlungszusammenhang zur Jugendhilfe hergestellt und ihr besonderer Stellenwert im Gesamthilfeprozess bei sexuellem Missbrauch deutlich gemacht. An einem speziellen Problem
(sexueller Missbrauch) werden die Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischen Handelns im Spannungsfeld von Kindeswohl und Elternrecht herausgearbeitet. Vom Anfangsverdacht bis zum Erstellen geeigneter Handlungskonzepte werden Schritt für Schritt notwendige
Handlungsschritte dargestellt. Dieses Buch ist eine Orientierungshilfe für Studierende und berufliche Einsteiger in Arbeitsfeldern der sozialen Arbeit, indem die komplexe und nicht immer sofort durchschaubare Jugendhilfelandschaft im Bereich des Kindesschutzes anschaulich
gemacht wird. Zudem werden vor dem Hintergrund aktueller jugendhilfepolitischer Diskussionen Perspektiven aufgezeigt, institutionelle Verfahrensweisen im Umgang mit sexueller
Gewalt dahingehend zu optimieren, dass sie den fachlichen und gesetzlichen Erfordernissen
entsprechen." (Autorenreferat)
[380-F] Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr.; Dreisörner, Thomas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr. (Betreuung):
Aufmerksamkeitsdefizite bei Kindern und deren Behandlung
INHALT: Beschreibung: Trainingsprogramme zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen
im Kindesalter werden in diesem Projekt evaluiert. Es sollen dazu in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Mühlhausen/ Thüringen einschlägige Trainings aus diesem Bereich durchgeführt werden, um deren Wirksamkeit im Vergleich zueinander und zu einer Wartekontrollgruppe zu überprüfen. Ggf. sollen die Trainings im Gruppen- und Einzeltraining durchgeführt
und evaluiert werden. Die Untersuchung wird mit relativ unausgelesenen Stichproben durchgeführt, die behandelten Kinder haben z.T. neben Aufmerksamkeitsstörungen noch weitere
Störungen, z.B. eine Lese- und Rechtschreibschwäche. Die Untersuchung wird also unter für
Praktiker möglichst realistischen Bedingungen durchgeführt. Es findet demnach eine Wirksamkeitsüberprüfung statt, bei der die Fragen im Vordergrund stehen, ob die Programme wirken und wenn ja, bei wem sie besonders gut wirken. Darüber hinaus sollen Kriterien für ein
effektives Aufmerksamkeitstraining bestimmt werden. Geplant ist auch eine bundesweite Datenerhebung in Einrichtungen, die diese oder ggf. andere Trainings einsetzen. Über diesen
Weg soll eine Bedarfsbeschreibung erzielt werden.
METHODE: Evaluationsstudie zur Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionsprogrammen
zur Behandlung von Kindern mit Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen. Untersuchungsdesign: Prä-Post-Design DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: ca.
130; Inanspruchnahmepopulation von Facheinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 80; Inanspruchnahmepopulation von Facheinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1998-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Krankenkassen
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INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für
Psychologie Abt. 4 Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie (Goßlerstr. 14,
37073 Göttingen)
KONTAKT: Hasselhorn, Marcus (Prof.Dr. Tel. 0551-39-9288, e-mail:
[email protected]); Dreisörner, Thomas (Tel. 0551-39-9242, Fax: 0551-39-9322,
e-mail: [email protected])
[381-L] Hautzinger, Nina:
Der informierte Patient - Herausforderung für die Pharmakommunikation, in: Medien &
Kommunikationswissenschaft, Jg. 51/2003, Nr. 3-4, S. 599-613 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM
AP11550)
INHALT: "Das Internet spielt in der Gesundheitskommunikation eine zunehmend wichtige Rolle.
Vielfältige Akteure publizieren Angebote zu Gesundheitsthemen im Internet. Es ist eine neuartige Informations- und Kommunikationsstruktur zu Gesundheitsthemen entstanden, die von
Rezipienten zielgerichtet genutzt wird. Dies hat Auswirkungen auf die Patientenrolle, die im
Wandel begriffen ist - weg vom passiven Laien, hin zum mündigen, informierten Patienten.
Andere Akteure des Gesundheitswesens sind von diesen Entwicklungen betroffen, so auch
die Pharmaunternehmen. Traditionell läuft die Pharmakommunikation über medizinische Experten als Intermediäre. Seit einiger Zeit sind auch die Patienten als wichtige direkte Zielgruppe hinzugetreten. Aktuelle empirische Ergebnisse einer Schweizer Studie zeigen, dass
Pharmaunternehmen zwar den Wandel der Patientenrolle nachvollzogen haben, dass eine patientenorientierte Kommunikationsstrategie jedoch nur bedingt umgesetzt wird." (Autorenreferat)
[382-L] Hautzinger, Nina:
Pharmakommunikation im Internetzeitalter: Theorie und Praxis eines patientenorientierten
Kommunikationsmanagements am Beispiel der Pharmabranche Schweiz, (INTERNET Research, Bd. 9), München: R. Fischer 2003, 291 S., ISBN: 3-88927-328-9
INHALT: "'Der informierte Patient' oder 'Vom Patienten zum Konsumenten': Schlagworte, die für
die Emanzipationsprozesse in der Beziehung zwischen Patienten und anderen Akteuren des
Gesundheitswesens stehen. Das Internet mit seiner neuartigen Informations- und Kommunikationsstruktur zu Gesundheitsthemen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Welche Veränderungen hat das Internet in der Gesundheitskommunikation ausgelöst? Und welche Folgen
hat der nun informierte Patient für Pharmaunternehmen und ihr Kommunikationsmanagement? Zur systematischen Beantwortung dieser Fragen werden ein neueres und ein klassisches Forschungsfeld der Kommunikationswissenschaft miteinander verknüpft: Zum einen
wird die Gesundheitskommunikation als Forschungsfeld bearbeitet, das insbesondere durch
die Entwicklung der Online-Medien in jüngerer Zeit an Bedeutung gewonnen hat. Zum anderen liegt der Fokus auf der Unternehmenskommunikation, die ein etabliertes Feld der Kommunikatorforschung darstellt. Im ersten Teil des Buches wird ein Modell des bezugsorientierten Kommunikationsmanagements entwickelt, auf dessen Basis im zweiten Teil die Branchenanalyse zur Gesundheits- und Pharmakommunikation durchgeführt wird. Im dritten Teil
liefern die empirischen Ergebnisse einer Befragung von Schweizer Pharmaunternehmen
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erstmals aktuelle und umfassende Daten zum Stand der Pharmakommunikation in der Praxis." (Autorenreferat)
[383-F] Heckl, Ulrike, Dr.; Bartsch, Hans Helge, Prof.Dr. (Bearbeitung); Weis, Joachim,
Prof.Dr.phil. (Leitung):
Der kompetente Patient - Evaluation der Beratungsleistung "second opinion"
INHALT: Verbesserung der Kompetenz von onkologischen Patienten durch gezielte individuelle
Beratung mit der Frage nach psychologischen und medizinischen Einflussfaktoren, die den
Erfolg der Beratung bestimmen. ZEITRAUM: 01.08.03 - 31.07.04
METHODE: Prozessorientierte Evaluation und Begleitforschung. Untersuchungsdesign: Trend,
Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Psychologischer
Test. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Weis, J.; Heckl, U.; Bartsch,
H.H.; Nagel, G.A.: Abschlussbericht Forschungsprojekt "Der kompetente Patient - Evaluation
der Beratungsleistung - second opinion". Gefördert durch die Fördergesellschaft zur Förderung der Forschung und Wissenschaft in der Tumorbiologie Freiburg vom 01.02.1999 30.06.2002.
ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Gesell. zur Förderung der Wissenschaft u. Forschung in der KTB
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Heckl, Ulrike (Dr. Tel. 0761-2061404, e-mail: [email protected])
[384-F] Heese, Carl, Dr.; Soyer, Hubert, Dipl.-Psych. (Leitung):
Prader-Willi-Syndrom-Betroffene und ihre Angehörigen
INHALT: Das Prader-Willi-Syndrom ist eine relativ seltene kongenitale Störung, die mit einer
geistigen Retardierung, einer kompulsiven Essensorientierung sowie einer ausgeprägten emotionalen Labilität mit Selbst- und Fremdaggressionen einhergeht. Die Betreuung der Betroffenen gilt als sehr schwierig. Die Eltern und Behinderteneinrichtungen zeigen sich mit diesem
Personenkreis häufig überfordert. Bei den Betroffenen finden sich in ihren Biographien häufig dramatische Abwärtsspiralen, die in die Langzeitbereiche der Psychiatrien und in Obdachlosenasyle führen, bei den Verwandten und Betreuern findet sich eine erhöhte Komorbidität.
Im Unterschied zum angelsächsischen und skandinavischen existierte im deutschen Sprachraum bisher keine Einrichtung, die sich in spezialisierter Weise mit diesem Syndrom beschäftigte. In einer Kooperation mit den Regens-Wagner Stiftungen wurde in Absberg eine spezialisierte Betreuung aufgebaut, die auch von der Prader-Willi-Syndrom-Vereinigung Deutschland e.V. ausgezeichnet wurde. Mittlerweile hat sie bereits zu analogen Ansätzen in Thüringen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und dem Saarland geführt hat. Der Lehrstuhl für
Sozialpädagogik begleitet und unterstützt den Aufbau der Prader-Willi-Gruppen in Absberg
und hat dazu kommissarisch auch die stellvertretenden Gesamtleitung dieser Einrichtung übernommen. Parallel dazu werden wissenschaftliche Untersuchungen zum Betreuungsbedarf
und -erfolg, zur Eltern und Angehörigenarbeit, zum Sozialmanagement, zur Pädagogik, Psychotherapie und Neuropsychologie des Prader-Willi-Syndroms durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
231
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl für Sozialpädagogik (85071 Eichstätt)
KONTAKT: Heese, Carl (Dr. Tel. 08421-93-1725, e-mail: [email protected])
[385-F] Heidenreich, Regine, Dr.rer.pol.; Rogausch, Anja, Dipl.-Psych.; Scheidt-Nave, Christa,
Dr.med.; Wetzel, Dirk, Dr.med. (Bearbeitung); Kochen, Michael M., Prof.Dr.; Himmel, Wolfgang,
Priv.Doz. Dr.; Hummers-Pradier, Eva, Dr.med. (Leitung):
Medizinische Versorgung in der Praxis (MedViP)
INHALT: MedViP untersucht die Qualität der hausärztlichen Versorgung am Beispiel von drei
ausgewählten Behandlungsanlässen: Asthma bronchiale/ chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Harnwegssymptomatik und Herzinsuffizienz. Zentrale Fragestellungen: 1.
Wie kann die Qualität der Behandlung von Patienten mit Asthma oder (COPD) am besten beurteilt und unter Berücksichtigung subjektiver Kriterien von Patienten ggf. verbessert werden? 2. Welche Bedeutung haben genetische Polymorphismen für den Krankheitsverlauf und
den Behandlungserfolg bei Patienten mit Asthma oder COPD? Welche Einstellungen haben
Patienten zu genetischen Untersuchungen? 3. Wie lassen sich Leitlinienempfehlungen (am
Beispiel der Leitlinie 'Brennen beim Wasserlassen') am besten in den Praxisalltag einbinden
und an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anpassen? 4. Welche Probleme gibt es bei
der Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz an der ambulant-stationären Schnittstelle,
und wie lässt sich die Früherkennung dieser schweren Erkrankung verbessern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: MedViP ist in wesentlichen Teilen als Clusterstudie konzipiert, in der die einzelne
Hausarztpraxis die Erhebungs- und Analyseeinheit darstellt (Multilevel-Analyse). Untersuchungsdesign: Interventionsstudie; Beobachtungsstudie; Längsschnitt DATENGEWINNUNG:
Computerbasierte Auswertung von ärztlichen Routinedaten (Stichprobe: 176; 124 Allgemeinarzt-Praxen in den KV-Regionen Göttingen und Umgebung sowie 52 Allgemeinarztpraxen,
die im Qualitätspraxen-Netzwerk Freiburg zusammengeschlossen sind; Auswahlverfahren:
total). Standardisierte Patientenbefragung (Stichprobe: 2.000). Qualitatives Interview (teilnehmende Ärzte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hummers-Pradier, E.; Kochen, M.M.: DEGAM-Leitlinie Nr. 1
"Brennen beim Wasserlassen". in: Z Allgemeinmed, 2000, 76, S. 35-48 (s. unter:
http://www.degam.de/S5 leit1.html ).+++Hummers-Pradier E.; Simmenroth-Nayda A.;
Scheidt-Nave C. u.a.: Versorgungsforschung mit hausärztlichen Routinedaten. Sind Behandlungsdatenträger-(BDT-)Exporte geeignet? in: Gesundheitswesen 2003, 65, S. 109114.+++Wetzel D.; Scheidt-Nave C.; Rogausch A. u.a.: Medizinische Versorgung in der Praxis - eine Modellstudie zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgungsforschung in
Deutschland. in: Z Allgemeinmed 2003, 79, S. 394-398.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt.
Allgemeinmedizin (Humboldtallee 38, 37075 Göttingen)
KONTAKT: Heidenreich, Regine (Dr. Tel. 0551-39-14221, e-mail: [email protected])
232
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[386-F] Heinen, Norbert, Dr.; Kribs, Angela, Dr. (Bearbeitung):
Lebens- und Belastungssituation von Vätern frühgeborener Kinder
INHALT: Jedes Jahr werden in der BRD ca. 50.000 Kinder zu früh geboren, d.h. 6% aller Säuglinge werden vor der 37. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht unter 2500
g entbunden. Der relative Anteil der Frühgeborenen hat in den letzten Jahren noch ständig
zugenommen. Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1800 g benötigen meistens intensivmedizinische Behandlung und werden mehrere Wochen oder Monate stationär betreut.
Die Rate der Kinder mit einer Behinderung ist annähernd konstant geblieben. Dieses beruht
vor allem auf dem zunehmenden Anteil extrem unreifer Frühgeborener (Geburtsgewicht (
1000 g). Eltern müssen sich mit den vielfältigen Bedrohungen, denen ihr Kind ausgesetzt ist
bzw. ausgesetzt sein kann, auseinandersetzen. In dieser schwierigen Zeit brauchen die Eltern
fachliche Hilfe und menschliche Begleitung. Eine über den Klinikaufenthalt hinausreichende
Betreuung ist vielerorts nur ausnahmsweise gegeben. Ziel müsste es sein, flächendeckend eine interdisziplinäre Betreuung des Kindes und der Eltern zu gewährleisten. Häufig ist eine
spezifisch heilpädagogische Begleitung sogar bis in die Schulzeit hinein notwendig. Sowohl
im vorschulischen wie im schulischen Bereich tätige Pädagoginnen und Pädagogen verfügen
selten über Kenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der besonderen Bedürfnisse ehemals
frühgeborener Kinder und deren Eltern, um bei den Problemen der Lebensbewältigung angemessen helfend oder unterstützend mitwirken zu können. Nicht selten kommt es zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen, die zu Lasten der Betroffenen gehen, da seitens der
Heilpädagogik bisher mit dem vorhandenen Repertoire an Hilfen reagiert wird, die jedoch
nicht die spezifischen Bedürfnisse des Kindes und der Eltern berücksichtigen. Der gegenwärtige Forschungsstand weist besonders hinsichtlich der besonderen Anforderungen, denen sich
die Eltern stellen müssen, Desiderate auf (z.B. Schwierigkeiten beim Aufbau der Eltern-KindBindung, erlebte Angst um das Leben des Kindes, erfahrene soziale Isolation durch die Frühgeburt des Kindes etc.). Besonders die Situation von betroffenen Vätern ist bisher nicht systematisch erforscht, so dass keine verlässlichen Aussagen über ihre psycho-soziale Belastung
existieren. Erste Ergebnisse einer gerade abgeschlossenen Pilotstudie zur Situation von Vätern frühgeborener Kinder während des stationären Aufenthaltes ihres Kindes, an der 150 Väter teilgenommen haben, zeigen, dass Väter frühgeborener Kinder die Vaterschaft anders erleben, da sie sich nicht ausreichend mit ihrer Vateridentität und Rollenübernahme auseinandersetzen können und durch die zu frühe Geburt und deren Folgen verstärkt emotionalen und
organisatorischen Belastungen ausgesetzt sind, die sich vor allem in ihrer Beziehung zum
Kind, zu ihrer Partnerin und zu ihrem sozialen Umfeld zeigen. Nach dieser akuten Belastungssituation stellt vor allem der Übergang des Kindes von der Klinik nach Hause sowie die
erste Zeit in der Familie hohe Anforderungen an die Eltern. Die spezifischen Probleme frühgeborener Kinder machen es notwendig, den Fokus von Interventionen nicht nur auf die betroffenen Mütter und ihre Kinder, sondern ebenso auf die Väter zu richten. Ein systemischökologisch begründetes Konzept der Begleitung könnte gewährleisten, Betroffenen notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, die sowohl zur Stabilisierung ihrer persönlichen als
auch der familiären Situation beiträgt und wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung
des Kindes schaffen würde. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: In der geplanten prospektiven Studie wird mittels standardisierter Fragebögen die
Lebens- und Belastungssituation von Vätern frühgeborener Kinder vom Zeitpunkt der Entlassung des Kindes aus der Klinik bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres des Kindes untersucht. Die Eingrenzung des Zeitraumes auf die Zeit zwischen der Entlassung des Kindes aus
der Klinik bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres ist dadurch begründet, dass sich dieser
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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Lebensabschnitt als besonders kritisch erweist, da nun die Verantwortung für das Kind alleine
den Eltern übertragen wird und mit erheblichen Anpassungsproblem des Kindes an die neue
Lebenswelt zu rechnen ist, die sich meist über das erste Lebensjahr erstrecken. In dieser Phase werden den Vätern nur in Ausnahmefällen unterstützende Maßnahmen angeboten, so dass
sie sich in dieser neuen Situation alleine zurecht finden müssen, wodurch häufig zusätzliche
Belastungen für die Familie entstehen. Ziel der Untersuchung ist neben einer Situationsanalyse Aufgabenfelder der Heilpädagogik aufzuzeigen, Unterstützungsangebote zu entwickeln
bzw. aus vorhandenen Ressourcen (Frühförderung, Frühberatung, Familienentlastende Dienste -FED- etc.) zu gestalten, die den besonderen Bedürfnissen der Väter gerecht werden. Methodische Planung: Durchführung der Erhebungen mittels standardisierter Fragebögen zu drei
Zeitpunkten: bei Entlassung des Kindes aus der Klinik; drei Monate nach Entlassung aus der
Klinik; zwölf Monate nach Entlassung aus der Klinik. Stichprobe: Väter frühgeborener Kinder im Entlassungszeitraum Mai bis Juli 2002; statistische Auswertung mittels SPSS; Kontrollgruppe: Väter termingerecht geborener Kinder im Entlassungszeitraum Juni bis August
2002.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Friese, Klaus; Plath, Christian; Briese, Volker (Hrsg.): Frühgeburt
und Frühgeborenes. Eine interdisziplinäre Aufgabe. Berlin u.a.: Springer 2000.+++Heinen,
Norbert; Krapf, Susanne; Wondrak, Melanie; Vortkamp, Rolf: Väter frühgeborener Kinder Ergebnisse einer Pilotstudie. in: Kinderkrankenschwester, Jg. 21, 2002, H. 2, S. 5359.+++Kallenbach, Kurt: Väter schwerstbehinderter Kinder. Münster u.a.: Waxmann
1997.+++Sarimski, Klaus: Frühgeburt als Herausforderung. Göttingen u.a.: Hogrefe
2000.+++Vonderlin, Eva: Frühgeburt: elterliche Belastung und Bewältigung. Heidelberg: Ed.
Schindele 1999.
ART: keine Angabe BEGINN: 2002-06 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Allgemeine
Kinderheilkunde (50924 Köln); Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Geistigbehindertenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Heinen, Norbert (Dr. Tel. 0221-470-5549, e-mail: [email protected])
[387-L] Heinrich, J.; Frye, C.; Hölscher, B.; Meyer, I.; Pitz, M.; Cyrys, J.; Schneller, H.; Wijst,
M.; Wichmann, H.-E.:
Umweltmedizinische Untersuchungen im Raum Bitterfeld, im Raum Hettstedt und in einem
Vergleichsgebiet 1992-2000, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-SystemForschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H.
12, S. 675-682 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ziel der umweltepidemiologischen Studie war es, mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen von Kindern in den Belastungsgebieten Bitterfeld und Hettstedt mit dem wenig
belasteten Gebiet Zerbst zu vergleichen. Darüber hinaus wurden die zeitlichen Veränderungen der Gesundheitsparameter während der Umwelt-Sanierungsmaßnahmen über 6 Jahre erfasst. Das Studiendesign bestand aus 3 wiederholten regionalen Querschnittsuntersuchungen
in den Jahren 1992/93, 1995/96 und 1998/99. Insgesamt lagen Informationen von 7.611 Fragebogen zur Auswertung vor (Beteiligungsrate: 89 v.H., 75 v.H. bzw. 75 v.H.). Für die belastete Region Hettstedt waren deutlich höhere Risiken für nicht allergische respiratorische
Erkrankungen und Symptome im Vergleich zu Kindern des Kontrollgebietes Zerbst nach-
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weisbar. Während des Untersuchungszeitraumes 1992-1999 zeigte sich eine statistisch signifikante Abnahme dieser gesundheitlichen Einschränkungen parallel zum Rückgang der Immissionsbelastung durch Schwebstaub und Schwefeldioxid. Kinder, die nicht Innenraumschadstoffen exponiert waren, profitierten am meisten von der Verbesserung der Außenluftbelastung. Zu sehen war das auch am Anstieg der Lungenfunktionswerte (FVC, FEV) zwischen 1992 und 1999. Kinder aus den beiden Belastungsregionen hatten häufiger Allergien,
sowohl nach Diagnose der Ärzte als auch in allergenspezifischen Antikörper-Nachweisen.
Die Häufigkeit des Asthmas, der bronchialen Hyperreaktivität und der Neurodermitis nahm
im Beobachtungszeitraum signifikant zu; die Prävalenz des Heuschnupfens allerdings nicht
statistisch signifikant. Überproportional nahm dabei die Häufigkeit der starken allergischen
Sensibilisierungen (RAST-Klassen > 17,5 kU/I) zu. Die Belastung mit Blei und Cadmium
war bei Kindern in den belasteten Regionen erhöht, nahm aber im Verlauf des Beobachtungszeitraumes ab. Allerdings stiegen die Bleigehalte im Sedimentationsstaub in Hettstedt ebenso
wie die Blutbleikonzentrationen im Jahre 1997/98 wieder leicht an." (Autorenreferat)
[388-F] Hellbernd, Hildegard, Dipl.-Päd. MPH; Wieners, Karin, Dipl.-Pol. MPH; Brzank, Petra,
Dipl.-Soz. MPH (Bearbeitung); Maschewsky-Schneider, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung):
Wissenschaftliche Begleitung des "S.I.G.N.A.L."-Interventionsprojekts gegen Gewalt gegen
Frauen am Universitätsklinikum Benjamin-Franklin der Freien Universität Berlin
INHALT: Vier Millionen Frauen werden nach Schätzungen in der BRD jährlich mit Gewalt und
Misshandlungen, ausgeübt von einem aktuellen oder ehemaligen Lebenspartner/ Ehemann,
konfrontiert. Im Zuge der Neuen Frauenbewegung entstand eine Vielzahl von Beratungsstellen und Zufluchtseinrichtungen, die den Frauen Unterstützung, Schutz und Beratung anbieten.
In jüngerer Zeit konnten auch im rechtlichen Bereich positive Veränderungen erzielt werden.
Vergewaltigung in der Ehe wurde als Straftatbestand anerkannt, Teile von Polizei und Justiz
erkennen die Problematik an und sehen Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Weitgehend ausgeblendet bleibt die Situation von Frauen mit Gewalterfahrungen bislang jedoch
im Bereich der medizinischen Versorgung. Trotz des vorliegenden Wissens um mögliche
Auswirkungen der Gewalt auf die Gesundheit von Frauen, besteht in diesem Bereich noch
kaum Sensibilität. Ein erstes Interventionskonzept mit dem Namen "S.I.G.N.A.L." wurde
1998 für den Bereich der medizinischen Versorgung entwickelt. Beteiligt waren daran Mitarbeiterinnen des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der FU-Berlin, ein Frauenberatungs- und Zufluchtsprojekt sowie VertreterInnen von Bündnis 90/ Die Grünen. Zielgruppen
des S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzepts bilden zum einen pflegerische, ärztliche und sonstige
MitarbeiterInnen in der medizinischen Versorgung. Sie sollen durch Fortbildungen qualifiziert und auf ein aktives Umgehen mit der Problematik vorbereitet werden. Zielgruppe sind
zum anderen Patientinnen in der medizinischen Versorgung, die von Gewalt betroffen sind.
Ihre Versorgungssituation soll verbessert werden, indem Informationen vermittelt, Symptome
und Beschwerden gerichtsverwertbar dokumentiert sowie die Tabuisierung der Problematik
durch ein offensives Ansprechen möglicher Gewalterfahrungen durchbrochen wird. Seit Oktober 1999 wird das S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzept erstmals praktisch erprobt. Das Universitätsklinikum Benjamin-Franklin der Freien Universität Berlin hat beschlossen, das
S.I.G.N.A.L.-Konzept in einem ersten Schritt in der Ersten Hilfe/ Aufnahme des Klinikums
zu verankern. Mittelfristig sollen weitere Stationen und perspektivisch schließlich alle Stationen einbezogen werden. Weitere Informationen über das Projekt am Universitätsklinkum erhalten Sie über http://www.medizin.fu-berlin.de/SIGNAL . Im Mittelpunkt der wissenschaft-
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lichen Begleitung des S.I.G.N.A.L.-Interventionskonzepts stehen der Prozess der Umsetzung
und Verankerung der Intervention sowie erzielte Wirkungen der entwickelten Interventionsbausteine. Beantwortet werden sollen unter anderem folgende Fragen: Wie gelingt es pflegerische, ärztliche und sonstige MitarbeiterInnen für die Problematik zu sensibilisieren und für
die Intervention zu qualifizieren? Welche Belastungen und welche zusätzlichen Unterstützungsanforderungen entstehen? Wie reagieren Frauen, die von Gewalt betroffen sind auf das
neue Unterstützungsangebot und welche Bedürfnisse an Information und Hilfe formulieren
sie? Welche internen und welche externen Bedingungen bzw. Einflussfaktoren wirken förderlich oder hemmend auf das Interventionsprojekt und seine Umsetzung? Gelingt der Aufbau
tragfähiger Kooperations- und Vernetzungsstrukturen nach innen wie außen? Welche zeitlichen, räumlichen, personellen und finanziellen Ressourcen benötigt das Projekt? Und schließlich: Wie wird für eine kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung des Projekts gesorgt? Ziel der wissenschaftlichen Begleitforschung ist darüber hinaus, erste Daten über den
Versorgungsbedarf im Bereich der Ersten Hilfe sowie über Beschwerden und Verletzungen
zu gewinnen, mit denen sich von Gewalt betroffene Frauen an die Klinik wenden.
METHODE: Die Begleitforschung ist vorrangig als Prozessbegleitung mit hoher Praxis- und
Projektorientierung angelegt. Darüber hinaus werden auch Erhebungsschritte zur Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionen erfolgen. Arbeitsplanung und konkrete Erhebungsschritte gehen vom Stand der Projektentwicklung und von den Projekterfordernissen aus. Sie
werden in enger Absprache mit dem klinikinternen Trägerkreis des Interventionsprojektes
entwickelt und durchgeführt. Erhebungsmethoden orientieren sich am jeweiligen Erkenntnisinteresse. Die Ergebnisse von Arbeits- und Erhebungsschritten der wissenschaftlichen Begleitung werden zeitnah an den klinikinternen Trägerkreis rückvermittelt um eine sukzessive
Weiterentwicklung des Interventionskonzepts zu gewährleisten. Es werden zum einen erstmals entwickelte Dokumentationsbögen zu gewaltbedingten Verletzungen und Beschwerden
ausgewertet, zum anderen erfolgte im Sommer 2002 eine sechswöchige Befragung aller Patientinnen der Ersten Hilfe, um Prävalenzraten und die Erwartungen von Frauen an die medizinische Versorgung im Kontext von Gewalterfahrung zu ermitteln. Ergebnisse: Die Beschäftigten des Klinikums sehen S.I.G.N.A.L. als notwendiges und sinnvolles Programm zur verbesserten Versorgung gewaltbetroffener Patientinnen. Im S.I.G.N.A.L.-Projekt wurde ein
tragfähiges, zielgruppenspezifisches Fortbildungskonzept entwickelt, mit dem unterschiedliche Berufsgruppen erfolgreich erreicht werden konnten. Verlauf und Evaluation der Fortbildungen zeigen ihre positive Beurteilung durch die Teilnehmenden. Die ermittelten Daten zum
Versorgungsbedarf (Dokumentationsbögen und Patientinnenbefragung) zeigen ein mit internationalen Studien vergleichbares Ergebnis. Sowohl der hohe Anteil der gewaltbetroffenen
Frauen unter den Patientinnen als auch die gesundheitlichen Folgen der Gewalt weisen auf
den Versorgungsbedarf. Patientinnen wünschen sich mehrheitlich, dass die Gewaltthematik in
der Gesundheitsversorgung eine stärkere Beachtung findet. Insgesamt befürworten mehr als
zwei Drittel der Befragten eine sensible Befragung nach Gewalt im Rahmen der Anamnese.
Die Ergebnisse der zwedreijährigen Begleitforschung werden Anfang des Jahres 2004 abschließend in einem praxisorientierten Handbuch veröffentlicht. Es wird sich insbesondere an
Einrichtungen der medizinischen Versorgung richten, die an der Implementierung eines Interventionskonzeptes interessiert sind. Neben Erkenntnissen aus der Begleitung des Interventionsprojektes am Universitätsklinikum Benjamin Franklin werden dabei auch internationale
Erfahrungen einbezogen. Insbesondere aus den USA liegt inzwischen eine Vielzahl von Forschungs- und Praxisberichten zu gesundheitlichen Folgen häuslicher Gewalt und zu Interventionsprojekten in der medizinischen Versorgung vor. Unterscuhungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 806 -real.-; Patien-
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tinnen der Ersten Hilfe im UKBF, 18-60 Jahre; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wieners, K.; Hellbernd, H.: Gewalt macht krank - Zusammenhänge zwischen Gewalt und Gesundheit. S. 30-42. in: EWHNET - European Women's Health
Network. Netzwerk Frauengesundheit: Situation, Konzepte, Herangehensweisen und Organisationen in der Frauengesundheitsbewegung. Länderbericht Bundesrepublik Deutschland.
Hannover: Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachen e.V. 2000, S. 30-42. Download:
http://www.gesundheit-nds.de/ewhnet/Country%20Reports/Germany%20D.PDF
.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Evaluation eines GewaltInterventionsprojekts an einem Klinikum - Darstellung eines Studiendesigns. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 62, 2000, S. A83.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.: Gewalt gegen Frauen ein Thema in der Medizin! Diskussion und Praxis in den USA. S. 9-11. in: Plantettarium Magazin für Pflegepersonal am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, 2001, H.
39.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Gewalt gegen Frauen und
medizinische Versorgung - Forschungs- und Versorgungssituation im nationalen und internationalen Raum. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 63, 2001, S. A31.+++Hellbernd, H.; Wieners,
K.: Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich - gesundheitliche Folgen, Versorgungssituation und Versorgungsbedarf. in: Jahrbuch Kritische Medizin, 36. Versorgungsbedarfe und
Versorgungsrealitäten. 2002, S. 135-148.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; MaschewskySchneider, U.: Gewalt gegen Frauen und Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Erkenntnisse aus dem S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 64,
2002, S. A21.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.: Häusliche Gewalt und medizinische Versorgung - das S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der
FU Berlin. in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Dokumentation FrauenGesundheit, FrauenLeben, FrauenArbeit. Fachtagung zum Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland (Fachtagung 4./5. Okt. 2001) Köln/ Berlin: neues handeln 2002, S. 47-48.+++Mark, H.; Hellbernd, H.: Häusliche Gewalt gegen
Frauen - was können Ärztinnen und Ärzte tun? in: Berliner Ärzte - die offizielle Zeitschrift
der Ärztekammer Berlin, Jg. 39, 2002, 12, S. 24-27. Download: http://aekb.arzt.de/
20_Aerztl_Fb/03_Fachbeitraege/HaeuslGewalt_ggFrauen/ .+++Brzank, P.; Hellbernd, H.; Peters, M.; Wieners, K.: Das S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen Frauen am
Universitätsklinikum Benjamin Franklin. in: Landeskommission Berlin gegen Gewalt
(Hrsg.): Berliner Forum Gewaltprävention. Häusliche Gewalt, 2002, Nr. 1.+++Brzank, P.;
Hellbernd, H.: Häusliche Gewalt gegen Frauen. Gesundheitliche Folgen, Versorgungsbedarf
und Interventionsmöglichkeiten. in: Georgia - Zeitschrift des Frauen- und Gleichstellungsbüros des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen, Juni 2003, S. 29-32.+++Brzank,
P.; Hellbernd, H.; Maschewsky-Schneider, U.: Häusliche Gewalt gegen Frauen. S.13-15. in:
Public Health Forum, 11, 2003, H. 39.+++Hellbernd, H.: Erkenntnisse zur Rolle der Pflegenden bei der Umsetzung des S.I.G.N.A.L.-Modellprojekts. in: Bohne, S. (Hrsg.): Dokumentation zum Implementationsworkshop "Gewalt gegen Frauen und Mädchen - Rolle der Pflegeprofessionen und Hebammen in der gesundheitlichen Versorgung" am 13.-14.6.03 in Bielefeld. Hrsg. v. Bundeskoordination Frauengesundheit (BKF). Bremen 2003, S. 1115.+++Brzank, P.; Hellbernd, H.; Maschewskky-Schneider, U.: Gewalt gegen Frauen, Gesundheitsfolgen und Versorgungsbedarf. in: Das Gesundheitswesen, Jg. 65, 2003, S.
A77.+++Hellbernd, H.; Brzank, P.; Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Häusliche Gewalt gegen Frauen und gesundheitliche Versorg. Möglichkeiten der Prävention und Intervention: das S.I.G.N.A.L.-Interventionsprogramm. Handbuch für die Praxis, wissenschaftlicher
Bericht. Hrsg. v. BMFSFJ. Berlin 2004 (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Hellbernd, H.;
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
237
Wieners, K.; Maschewsky-Schneider, U.: Gewalt gegen Frauen und medizinische Versorgung
- Forschungs- und Versorgungssituation im nationalen und internationalen Raum. Vortrag:
Wissenschaftliche Jahrestagung der Dt. Ges. f. Sozialmedizin u. Prävention, 19.22.9.2001.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; Poloczek, S.: Häusliche Gewalt - ein Thema für
die Notfallmedizin? Workshops auf d. 2. Südwestdeutschen Notfallsymposium "Notfallmedizin: von der Rettungsmedizin zur Akutmedizin", 19.-20.10.2001, Kaiserlautern.+++ Hellbernd, H.; Wieners, K.: Erkenntnisse der wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellprojekt S.I.G.N.A.L. Veranstaltung "Zwei Jahre S.I.G.N.A.L. - Hilfe für Frauen im UKBF",
26.2.2002, Univ.-Klinikum B. Franklin Berlin.+++Hellbernd, H.; Wieners, K.; MaschewskySchneider, U.: Gewalt gegen Frauen und Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Erkenntnisse aus dem S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt. Vortrag. Wissenschaftliche Jahrestagung d. Dt. Ges. f. Sozialmedizin u. Prävention, 25.-28.9.2002.+++Brzank, P.; Hellbernd, H.:
Wissenschaftliche Begleitung des S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen
Frauen am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin. Berliner
Zentrum Public Health, Jour Fixe, 14.11.2002.+++Hellbernd, H.: Wissenschaftliche Begleitung des S.I.G.N.A.L.-Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin. Beiratssitzung der Bundeskoordination
Frauengesundheit, 13.3.2003, Bremen.+++Hellbernd, H.; Brzank, P.: S.I.G.N.A.L.Interventionsprojekt gegen Gewalt gegen Frauen am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Berlin. Fachtagung, Inst. f. Rechtsmedizin d. Univ.-Klinik Hamburg Eppendorf "Gewalt
dokumentieren! Vernetzung von medizinischer Behandlung, Spurensicherung und individueller Hilfe bei Gewaltopfern", 28.03.2003.+++Dies.: Stellungnahme zum Thema "Gewalt gegen Frauen und die gesundheitliche Versorgungssituation." Veranstaltung der PDS-Fraktion
"Frauen sind anders krank - zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Berlin", 7.5.2003,
Abgeordnetenhaus Berlin. Vorbereitung auf die Sitzung des Ausschusses 'Gesundheit, Soziales, Migration und Verbraucherschutz' zum Frauengesundheitsbericht Berlin.+++Dies.: Erkenntnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Umsetzung des S.I.G.N.A.L.Modellprojekts am UKBF. 12. Jahrestagung d. Kommission "Klinika" d. Bundeskonferenz
der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BukoF), 22.-24.5.2003, Berlin.+++Dies.: Erkenntnisse zur Rolle der Pflegenden bei der bei der Umsetzung des
S.I.G.N.A.L.-Modellprojekts. Vortrag, Implementationsworkshop der Bundeskoordination
Frauengesundheit (BKF) "Gewalt gegen Frauen und Mädchen - Rolle der Pflegeprofessionen
und Hebammen in der gesundheitlichen Versorgung", 13.-14.6.2003, Bielefeld.+++Brzank,
P.; Hellbernd, H.; Maschewsky-Schneider, U.: Häusliche Gewalt gegen Frauen: Gesundheitsfolgen und Versorgungsbedarf. Prämiertes Poster auf der wissenschaftlichen Jahrestagung d.
Dt. Ges. f. Sozialmedizin u. Prävention, 24.-27.9.2003, Greifswald.+++Dies.: Erfahrung mit
neuen Versorgungsmodellen im Kontext häuslicher Gewalt am Beispiel des S.I.G.N.A.L.Interventionsprojekts. Vortrag, Satellitensymposium d. Dt. Ges. f. Medizinische Soziologie,
1.10.2003, Hamburg.+++Dies.: Ergebnisse zum Versorgungsbedarf: Prävalenz von häuslicher
Gewalt unter Patientinnen der ersten Hilfe. Vortrag, Beiratssitzung der Bundeskoordination
Frauengesundheit, 9.10.2003, Berlin.+++Brzank, P.: Häusliche Gewalt bei Patientinnen einer
Ersten Hilfe-Versorgung. Eine Befragung im Rahmen der S.I.G.N.A.L.-Begleitforschung.
Prävalenzen, gesundheitliche Folgen, Unterstützungsmöglichkeiten in der medizinischen Versorgung, Unterschiede zwischen Gewaltbetroffenen und Nichtbetroffenen. Berlin, TU, Magisterarbeit, 2003 (unveröff.).+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern.
ART: gefördert BEGINN: 2000-03 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
238
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. 08 Wirtschaft und Management, Institut für
Gesundheitswissenschaften -IFG- Abt. Gesundheitssoziologie (Ernst Reuter Platz 7, TEL 112, 10587 Berlin)
KONTAKT: Institution (Tel. 030-314-21969, Fax: 030-314-73256); Hellbernd, Hildegard (email: [email protected]); Brzank, Petra (e-mail: [email protected])
[389-F] Hennemann, Thomas; Mischke, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr.
(Leitung):
Optimierung eines psychosozialen Zentrums (Folgeprojekt)
INHALT: Das Projekt ist der Arbeit eines Psychosozialen Zentrums, das regionale Versorgungsleistungen für onkologisch erkrankte Patienten erbringt, gewidmet. In einer ersten Projektphase wurden umfangreiche Erhebungen zur Arbeit des Zentrums, zur Zusammenarbeit mit
anderen Behandlern (niedergelassene Ärzte, Kliniken) und zur Annahme des Angebotes bei
den Patienten und deren Angehörigen erhoben. In einer zweiten Projektphase ging es sodann
um die Optimierung der Tätigkeit. Diese Optimierung bezieht sich vor allem auf die innere
Strukturierung (etwa Verantwortungsbereiche, Angebotssparten), die Straffung des rehabilitativen Angebotes (Konzentration der Angebote) sowie auf die Vernetzung des Tätigkeit mit
den weiteren regionalen Gesundheitsdiensten (Krankenhäuser, niedergelassene Praxen) und
die Refinanzierung der Leistungen (etwa im Rahmen einer ambulanten Rehabilitation). Anhand des ausgewählten psychosozialen Zentrums sollten exemplarische Arbeitsmöglichkeiten
entwickelt werden, die auch für andere, ähnliche Zentren Gültigkeit haben.
ART: gefördert ENDE: 2001-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln); Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsgruppe
Schule (Postfach 2503, 26111 Oldenburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected])
[390-L] Herzog, Markwart; Fischer, Norbert (Hrsg.):
Totenfürsorge: Berufsgruppen zwischen Tabu und Faszination, (Irseer Dialoge : Kultur und
Wissenschaft interdisziplinär, Bd. 9), Stuttgart: Kohlhammer 2003, 232 S., ISBN: 3-17-018131-9
INHALT: "Tabu und Faszination sind Einstellungen, mit denen die Menschen vieler Kulturen auf
Sterben und Tod reagieren. Mit Schauder und Neugierde begegnet man auch jenen Berufsgruppen, die sich um Leichname kümmern. Bis heute klagen Bestattungsunternehmer über
gesellschaftliche Marginalisierung, obwohl sie unentbehrlichen Arbeiten nachgehen. Gleichzeitig finden Themen, die mit Bestattern, Pathologen, Anatomen und Gerichtsmedizinern besetzt und inszeniert werden können, ungewöhnliches Interesse in Massenmedien, Kunst und
Literatur. Diese und andere markante Berufsgruppen der Totenfürsorge, ihre Tätigkeitsbereiche und soziale Stellung stehen im Zentrum des vorliegenden Bandes. Die sozialhistorischen
Untersuchungen werden flankiert von kunsthistorischen Analysen zur Rezeption dieser Berufe in Dichtung und Literatur der Barockzeit sowie in der zeitgenössischen Kunst mit ihren
teils spektakulären Installationen, Performances und Ausstellungen mit Leichenpräparaten."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Markwart Herzog/ Norbert Fischer: 'Der erste Totengrä-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
239
ber ist gar vornehm gewest'. Berufsgruppen in der Totenfürsorge (9-25); Kapitel Erkenntnisse
der Kultur- und Sozialwissenschaften: Hans Peter Hasenfratz: 'Tabu' - 'Unehrlichkeit'. Ein
Beitrag zur Berührungsmeidung - besonders mit Blick auf die Totenfürsorge (29-36); Heinrich L. Cox: Gestalt und Wandel der Nachbarschaftshilfe bei Sterben und Tod. Beobachtungen im Rheinland im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts (37-54); Josef Franz Thiel: Traditionelle Totenfürsorge in Afrika und Modernisierung (55-66); Irmhild Saake: Vom Verschwinden der Leiche. Auf soziologischer Spurensuche bei Bestattern, Pathologen und einem Plastinateur (67-86); Kapitel Umgang mit Toten: Exemplarische Berufsgruppen: Gisela Wilbertz:
Der Abdecker - oder: Die Magie des toten Körpers. Ein Beruf im Umgang mit Tier- und
Menschenleichnamen (89-120); Karin Stukenbrock: 'Theatrum anatomicum'. Zur Selbst- und
Fremdwahrnehmung der Anatomen im 18. Jahrhundert (121-141); Klaus Püschel/ Holger
Lach: 'Mortui vivos docent'. Über das Berufsbild des Rechtsmediziners (143-169); Kapitel
Thematisierung in Literatur und Kunst: Kerstin Gernig: 'Alles, was ich habe,/ Dank' ich Spaten dir!' Totengräber-Gedanken in Literatur und Dichtung (173-194); Petra Lange-Berndt:
Totengräber - Anatomie - Präparatoren. Künstlerrollen nach 1960 (195-222).
[391-F] Himmel, Wolfgang, Priv.Doz. Dr.; Hummers-Pradier, Eva, Dr.med.; Simmenroth-Nayda,
Anne (Bearbeitung); Kochen, Michael M., Prof.Dr.med. (Leitung):
Umstellung von Originalpräparaten auf Generika in der allgemeinärztlichen Praxis
INHALT: Bestimmung des Anteils an verordneten Originalpräparaten, die unter Praxisbedingungen auf Generika umgestellt werden können ("Generika-Potential"); Erfragung von Hindernissen seitens der Ärzte und Patienten, die einer Umstellung entgegenstehen; Erstellung und
Prüfung einer Handlungsleitlinie für Ärzte zur Generika-Umstellung; ökonomische Evaluation der Studie. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Göttingen,
Raum Freiburg, Raum Tübingen
METHODE: Interventionsstudie (mit Kontrollgruppe) auf Basis von Verordnungsdaten und Fragebögen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert;
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 130; Allgemeinärzte-Fragebogen; Auswahlverfahren: Responder randomisiert). Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 100; Allgemeinärzte-Interview; Auswahlverfahren: Responder randomisiert). Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 130; Verordnungsdaten aus Praxis-EDV). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hummers-Pradier, E.; Simmenroth-Nayda, A.; Scheidt-Nave, C.;
Scheer, N.; Fischer, T.; Niebling, W.; Kochen, M.M.: Versorgungsforschung mit hausärztlichen Routinedaten. Sind Behandlungsdatenträger-(BDT)-Exporte geeignet? in: Gesundheitswesen (ISSN 0941-3790), 65, 2003, S. 109-114.+++Z. Allg. Med., 2000, 76, S. 57.+++Z.
Allg. Med., 2000, 75, S. 57.+++Z. Allg. Med. 2001, 75, S. 20.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S.
239-244.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S. 14.+++European Journal of clinical Pharmacology,
2001, 97.
ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Ratiopharm, Ulm
INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt.
Allgemeinmedizin (Humboldtallee 38, 37075 Göttingen)
KONTAKT: Simmenroth-Nayda, Anne (Tel. 0551-392647, e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[392-L] Himmel, Wolfgang; Bardeck, Maik-Andre; Kochen, Michael M.:
Selbstmedikation und die Rolle des Hausarztes: eine Telefonbefragung, in: Zeitschrift für
Gesundheitswissenschaften, Jg. 11/2003, H. 4, S. 325-336
INHALT: "Selbstmedikation könnte die von vielen Seiten gewünschte Patientenautonomie fördern. Damit erhebt sich zugleich die Frage, ob Hausärzte eine stärkere Rolle in der Selbstmedikation spielen sollten oder ob sich Patienten dadurch in ihrem Autonomiestreben beeinträchtigt fühlen. Mit der Studie sollten die Einstellungen der Bevölkerung gegenüber Selbstmedikation und der (wahrgenommenen und gewünschten) Rolle von Hausärzten exploriert
werden. In einer Telefonumfrage wurde ein Querschnitt deutscher Haushalte befragt - unter
Zuhilfenahme von zufälligen Telefonnummern (ZUMA, Mannheim). Die Zielpersonen im
Haushalt wurden nach der 'Geburtstagsmethode' bestimmt. Die Teilnahmerate lag bei 59%
(432/ 727). Mehr als 113 der Befragten hatte in den zurückliegenden 4 Wochen Selbstmedikation betrieben; 19% konnten sich nicht daran erinnern, jemals ein Präparat zur Selbstmedikation eingenommen zu haben. 60% der Befragten glaubten, dass Selbstmedikation Patientenautonomie fördert, aber 50% fühlten sich, zumindest manchmal, in der Anwendung von
Selbstmedikation unsicher und 81 fürchteten, dass durch Selbstmedikation ernsthafte Krankheiten übersehen werden könnten. Nur 9% hatten mit ihrem Hausarzt über Selbstmedikation
in den letzten 12 Monaten gesprochen; etwa 40% glaubten, dass sich ihr Arzt dadurch belästigt fühlte; 71 % wünschten sich eine Empfehlung für ein Präparat zur Selbstmedikation. Befragte, die keine Selbstmedikation praktizierten, gehörten häufiger zur Gruppe, die sich unsicher bei der Selbstmedikation fühlte (Odds Ratio (OR): 3.9; 95% Konfidenzintervall: 2.1 7.3) oder der der Arzt kein Präparat empfohlen hatte (OR: 4.0; 1.1 - 11.5). Furcht vor Nebenwirkungen durch Selbstmedikation berichteten häufiger Personen, die einen geringeren
Schulabschluss und/ oder das Gefühl hatten, ihr Hausarzt lehne Selbstmedikation ab. Für die
meisten der Befragten ist Selbstmedikation vertraut und viele sehen darin eine Möglichkeit
zur eigenverantwortlichen Gesundheitsgestaltung. Zugleich kamen Unsicherheiten im
Gebrauch von Selbstmedikation und Ängste vor Nebenwirkungen zum Ausdruck. Hier könnten Informationen und eine offene Haltung von Hausärzten entlastend wirken. Die deutliche
Mehrheit der Befragten sähe sich dadurch auch nicht in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt." (Autorenreferat)
[393-F] Hindermann, Kathrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Franz, Matthias, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Psychische und psychosomatische Beschwerden bei alleinerziehenden Müttern: Ausprägung
und Determinanten
INHALT: Überprüfung in welchem Ausmaß die Variablen sozioökonomischer Status; soziale
Netzwerke, soziale Unterstützung; Persönlichkeitsmerkmale (Kontrollüberzeugungen); trennungsassoziierte Variablen Einfluss auf die psychische/ psychosomatische Befindlichkeit von
alleinerziehenden Müttern haben. Ferner soll die Spezifität der Faktoren für die Alleinerziehenden mit Hilfe einer Kontrollgruppe verheirateter Mütter überprüft werden. ZEITRAUM:
2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf
METHODE: Erhebung der Variablen durch die Fragebögen: SCL-90R, IPC, F-SOZU, SDQ, ZIP,
Sozialfragebogen, MMPI-2, Trennungsfragebogen; Analyse mittels eines multiplen Regressionsmodells. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 5.000; Kompletterhebung eines Jahrgangs von alleinerziehenden
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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Müttern einzuschulender Kinder in Düsseldorf). Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Franz, M.; Lensche, H.: Allein erziehend - allein gelassen? Psychosoziale Beeinträchtigung allein erziehender Mütter und ihrer Kinder in einer Bevölkerungsstichprobe. in: Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (ISSN
1438-3608), Jg. 49, 2003, 2, S. 115-138.+++Franz, M.; Lensche, H.; Schmitz, N.: Psychological distress and socioeconomic status in single mothers and their children in a German city.
in: Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol, 38, 2003, pp. 59-68.+++Lensche, H.; Groffik, Ch.;
Schneitler, H.; Pitrasch, M.; Lotocky, S.; Tress, W.; Franz, M.: Alleinerziehend - alleingelassen: Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines Unterstützungsangebotes für Alleinerziehende und ihre Kinder in Düsseldorf. in: Bodden-Heinrich, R.; Rechenberger, I.;
Bender, H. (Hrsg.): Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe. Beiträge der Jahrestagung 1999. Gießen: Psychosozialverl. 2000, S. 299-302. ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht des Vorläuferprojekts "Alleinerziehend - alleingelassen?".
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Forschungskommission d. Med. Fak. d. Univ. Düsseldorf
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Postfach 101007, 40001 Düsseldorf)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0211-8116211, e-mail: [email protected])
[394-F] Höfling, Wolfram, Univ.-Prof.Dr.jur.; Rixen, Stephan, Dr.; Kuhlmann, Wolfgang, Univ.Prof.Dr.phil.; Blees, Ingo, M.A.; Hütter, Bernd Otto, PD Dr.; Creutz, Curt, Dr.; Souvignier, Georg,
Dr.rer.nat.; Stier, Jürgen; Merkens, Guenther; Rieger, Marco, Dr.med. (Bearbeitung); Westhofen,
Martin, Univ.-Prof.Dr.med. (Leitung):
Patientenautonomie in ressourcenintensiver Hochleistungsmedizin - Qualitätssicherung
durch interdisziplinären Dialog
INHALT: Die Autonomie des Patienten bei Entscheidungen für bestimmte Behandlungsverfahren
gehört zu den zentralen Normen, die bei verschiedenen Therapieoptionen zu beachten sind.
Die Komplexität der Entscheidungsfindung hat sich in den letzten beiden Dekaden durch Diversifizierung von Diagnostik und Therapieverfahren jedoch erheblich erhöht. Dadurch ist es
für den Arzt zunehmend schwerer geworden, dem Patienten alternative medizinisch indizierte
Therapiemaßnahmen so zu vermitteln, dass er die daraus resultierenden Nutzen und Risiken
versteht und mit seinen Präferenzen abgleichen kann. Um diese vielschichtige Problematik in
der Prozedur, die zur Therapieentscheidung führt, angemessen bewältigen zu können, hat sich
an der RWTH eine interdisziplinäre Forschungsgruppe zusammengefunden, die sich die Entwicklung eines Leitfadens zur Aufgabe gesetzt hat, der den Forderungen nach Wahrung von
Patientenautonomie sowie nach Effizienz der medizinischen Entscheidungen gerecht wird.
Die in der ersten Projektphase erarbeitete Entscheidungsmatrix (siehe Jahresbericht 2001)
wird gegenwärtig in der praktischen Anwendung differenziert überprüft. Aus dem daraus resultierenden Erfahrungsbericht der Mediziner wird eine weitere Präzisierung und Anpassung
des Leitfadens erfolgen.
METHODE: Der methodische Kern des Projekts besteht in der Durchführung einer rekursiven
Fallstudie. Ausgangspunkt der Fallstudie sind von der Medizin ausgesuchte reale DilemmaFälle hinsichtlich Patientenautonomie und Ressourcenallokation. Jedes Fach analysiert die
medizinethische Problematik eines Sets von Fällen anhand seiner intradisziplinären Standards
und Kriterien. Die Fallanalysen werden daraufhin an alle beteiligten Fächer weiter gegeben,
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
die in einem weiteren Analyseschritt die Besonderheiten der disziplinären Approaches herausarbeiten und aufgrund dieser Perspektivenerweiterung schließlich reflexiv die Beschränkung des je eigenen Approaches erkennen lernen. Aus diesem Verfahren resultiert also ein
Lerneffekt für jede Disziplin, an dem orientiert sie ihre Analysekategorien genauer auf Dilemma-Fälle zuschneiden kann. Diese modifizierten Kriterien werden anschließend im interdisziplinären Diskurs in eine kohärente Entscheidungsmatrix zusammengeführt, mit der sich
Entscheidungsprozesse von oben dargestellter Komplexität rationaler gestalten lassen. Die
Matrix des jetzigen Forschungsstands soll durch die Analyse weiterer Sets von Fällen unter
Hinzunahme der Rawls'schen Methode des Überlegungsgleichgewichts optimiert werden.
Darüber hinaus sollen durch die Dokumentation des interdisziplinären Lernprozesses methodologisch nützliche Hinweise für die Durchführung interdisziplinärer Projektarbeit überhaupt
gewonnen werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Westhofen, M.; Blees, I.;
Creutz, C.; Höfling, W.; Hütter, B.O.; Kuhlmann, W.; Merkens, G.; Rieger, M.; Rixen, S.;
Souvignier, G.; Stier, J.: Patientenautonomie in ressourcenintensiver Hochleistungsmedizin Qualitätssicherung durch interdisziplinären Dialog. Zwischenbericht und Folgeantrag. 65 S.
ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Staatsrecht (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln); Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische
Fakultät, Philosophisches Institut Lehrstuhl für Philosophie (Eilfschornsteinstr. 16, 52056
Aachen); Technische Hochschule Aachen, FB 10 Medizinische Fakultät, Klinik für Hals-,
Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie (Pauwelsstr. 30, 52057
Aachen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-8089360-1, e-mail: [email protected])
[395-F] Huber, Dorothea, Dr.Dr. (Leitung):
Skalen psychischer Kompetenzen (SPK) - ein Instrument zur Erfassung der spezifischen
Veränderungen durch psychoanalytische Psychotherapie ("strukturelle Veränderung")
INHALT: In der Psychotherapieforschung ist es weiterhin eine offene Frage, ob unterschiedliche
Therapiemethoden unterschiedliche Veränderungen bewirken. Die Psychoanalyse, die beansprucht, nicht nur symptomatische, sondern vor allem "strukturelle Veränderung" zu bewirken, ist bei diesem Vergleich insofern benachteiligt, als es bisher keine reliable und valide
Möglichkeit gibt, eine solche Veränderung zu erfassen. Im Rahmen des "PsychotherapyResearch-Project-II" (PRP-II) von der Forschungsgruppe um Wallerstein wurden deshalb die
"Scales of Psychologoical Capacities" (SPC) entwickelt, mit denen die spezifischen Effekte
der psychoanalytischen Psychotherapie erfasst werden sollen. Es ist ein theorieübergreifendes
und erfahrungsnahes Messinstrument, mit dem eine Fremdeinschätzung der "psychischen
Kompetenzen" einer Person vorgenommen wird, um so die darunterliegende Struktur zu erfassen. Zum Einsatz dieses Messinstruments in der Psychotherapieforschung bedarf es einer
Studie zur Überprüfung der wichtigsten psychometrischen Gütekriterien der SPC (Reliabilität, Validität und Änderungssensitivität). Aufbauend auf einem formalen Ratertraining der
Autoren bei der PRP-II Gruppe und den o.g. Untersuchungen sollen die SPC als ein therapiespezifisches Messinstrument weiterentwickelt und im deutschen Sprachraum etabliert werden.
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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ART: keine Angabe BEGINN: 1999-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-4140-4319, Fax: -4845, e-mail: [email protected])
[396-F] Hübner, Beate, Dipl.-Psych.; Topp, Friedhelm, Dipl.-Psych.; Hoevels, Rosemarie, Dipl.Soz.Arb.; Lutz, Maren, Dipl.-Soz.Arb.; Schwab, Michael, Dr. (Bearbeitung); Hedtke-Becker,
Astrid, Prof.; Kemper, Franz, Prof.; Herzog, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
KISMED (Kooperationsprojekt Interdisziplinärer Sozialarbeit und KrankenhausMEDizin):
psychosoziale Betreuung von schwer und chronisch kranken Patienten im internistischen
Krankenhaus - Forschungsprojekt zwischen Sozialarbeit und Familienmedizin als gleichberechtigte Partner
INHALT: Schwere Krankheit und die Einweisung in eine Klinik reißen Menschen aus ihrer vertrauten Lebenssituation heraus. Die Folgen sind für den Patienten und seine Angehörigen zunächst nicht überschaubar und Veränderungen sind nicht einfach zu bewältigen. Wie bereits
durch Forschungsergebnisse bestätigt, müssen Betroffene neben körperlichen Einschränkungen auch mit psychischen, familiären und sozialen Belastungen fertig werden. In einer solchen von den Betroffenen als Krise empfundenen Situation kann professionelle, psychosoziale Hilfe dazu beitragen, Weichen für eine günstig verlaufende Krankheitsbewältigung und für
eine gelingende weitere Lebensgestaltung zu stellen. In diesem Projekt wurde von einem Modellteam aus SozialarbeiterInnen, PsychologInnen und Ärzten auf zwei internistischen Stationen der kooperierenden Abteilung ein integriertes, psychosozial-familienmedizinisches Diagnoseschema und Interventionsmodell erarbeitet. Entwickelt wurde hierfür die sog. "Checkliste", ein Screening-Instrument zur Erfassung der psychosozialen Dimensionen (11 soziale, 7
familiäre und 11 individuell-psychische Kategorien) durch den aufnehmenden Arzt. Das
"psychosoziale Interview", ein semistrukturiertes, ressourcen- und biografieorientiertes Interview zur Erfassung der sozialen, psychischen und familiären Situation von Patienten wurde
bei allen im Projekt aufgenommenen Patienten durchgeführt. Es dient zur vertieften psychosozialen Diagnostik und wirkt vertrauensbildend im Hinblick auf weitere Kontakte. Die entwickelten Interventionsschritte wurden systematisch und strukturiert in den stationären Versorgungsablauf integriert. Sozialarbeit und Familienmedizin arbeiteten dabei simultan und
gleichberechtigt mit somatischer Medizin. Die Durchführung und Evaluation erfolgte über einen Zeitraum von elf Monaten. Ergebnisse: Während des Erhebungszeitraums wurden insgesamt 906 Patienten mit einer durchschnittlichen Liegedauer von 11 Tagen auf den beteiligten
Stationen aufgenommen. Davon wurden 183 (22,3%) ins KISMED-Projekt einbezogen.
KISMED-Erstkontakte erfolgten überwiegend zwischen dem 6. und 8. Liegetag. Im Verhältnis zur Gesamtstichprobe war KISMED bei signifikant mehr Frauen involviert (54% Frauen
in KISMED vs. 45% gesamt). Bei 88,6% der in KISMED aufgenommenen Patienten (N=183)
ergab die psychosoziale Diagnostik psychosoziale Belastungen. Bei 66,2% von ihnen erfolgten gezielte Interventionen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.fhs-mannheim.de/hfs/Kismedliste.pdf .
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INSTITUTION: Fachhochschule Mannheim Hochschule für Sozialwesen (Ludolf-Krehl-Str. 711, 68167 Mannheim); Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Abt. Innere Medizin II - Allgemeine Klinische und
Psychosomatische Medizin (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Hedtke-Becker, Astrid (Prof. Tel. 0621-3926-141, e-mail: [email protected])
[397-L] Hurrelmann, Klaus; Klocke, Andreas; Melzer, Wolfgang; Ravens-Sieberer, Ulrike
(Hrsg.):
Jugendgesundheitssurvey: internationale Vergleichsstudie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO, (Gesundheitsforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2003, 336 S., ISBN: 37799-1199-X
INHALT: "Im Gesundheitsstatus der jungen Generation lassen sich erhebliche Defizite feststellen. Zwar spielen sowohl die klassischen Infektionskrankheiten als auch chronische Krankheiten gegenwärtig keine große Rolle mehr. Aber vor allem im Schnittbereich zwischen psychischen und körperlichen Anforderungen auf der einen Seite und den sozialen und physischen Umweltbedingungen auf der anderen Seite ergeben sich Probleme. Sie schlagen sich in
körperlich, psychisch und sozialökologisch beeinflussten Befindlichkeitsstörungen von Jugendlichen nieder. Störungen des Immunsystems, des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens
und der Belastungsbewältigung scheinen die tieferen Ursachen hierfür zu sein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fördert seit vielen Jahren Forschungsprojekte im Bereich Jugendgesundheit. Mit dem vorliegenden Band macht das deutsche Forschungsteam des internationalen Forschungsverbundes 'Health Behaviour in School Children (HBSC)' erstmals die
Ergebnisse seiner empirischen Untersuchung der Öffentlichkeit zugänglich. Der erste deutsche Jugendgesundheitssurvey ist primär auf gesundheitliche Verhaltens- und Lebensmuster
von Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren ausgerichtet. Zusätzlich werden mehrere Sozialindikatoren zur jugendlichen Alltagswelt, insbesondere aus den Bereichen Familie, Schule, Freundschaften und Freizeit und zentrale Daten zum Gesundheitszustand der Jugendlichen
erhoben. Die Autoren legen Vorschläge zur jugendgerechten Gesundheitsförderung vor."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Matthias Richter: Anlage und Methode des Jugendgesundheitssurveys (9-18); Ulrike Ravens-Sieberer, Christiane Thomas, Michael Erhart: Körperliche, psychische und soziale Gesundheit von Jugendlichen (19-98); Matthias Richter,
Wolfgang Settertobulte: Gesundheits- und Freizeitverhalten von Jugendlichen (99-157); Sabine Zubrägel, Wolfgang Settertobulte: Körpermasse und Ernährungsverhalten von Jugendlichen (159-182); Andreas Klocke, Ulrich Becker: Die Lebenswelt Familie und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Jugendlichen (183-241); Ludwig Bilz, Cornelia Hähne, Wolfgang Melzer: Die Lebenswelt Schule und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Jugendlichen (243-299); Anja Langness, Matthias Richter, Klaus Hurrelmann: Zusammenfassung
der Ergebnisse und Konsequenzen für eine jugendgerechte Prävention und Gesundheitsförderung (301-334).
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[398-L] Igl, Gerhard (Hrsg.):
Recht und Realität der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Rehabilitationseinrichtung, Krankenhaus, stationäre Pflegeeinrichtung, (Sozialpolitik in Europa, Bd. 10), (Interdisziplinäre wissenschaftliche Tagung "Recht und Realität der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Rehabilitation - Krankenhaus - stationäre Pflegeeinrichtung", 2001, Kiel), Wiesbaden: Chmielorz 2002, 144 S., ISBN: 3-87124-278-0 (Standort: UB Vechta(Va1)-JSG-rec335237)
INHALT: "Bei der in diesem Band dokumentierten Veranstaltung handelt es sich um eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa (ISSE) der
Universität Kiel, der AOK Schleswig-Holstein und der LVA Schleswig-Holstein." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Überblick und Einführung: 1. Gerhard Igl: Vor- und Nachüberlegungen zum Thema "Recht und Realität der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen" (4-6);
2. Stefan Dörres: Entwicklung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen (7-17); 3. Dieter
Hart: Recht auf Qualität- Kritik an der Qualitätssicherungsdiskussion oder Bürgerbeteiligung
an der Qualitätsnormierung (18-41); II. Qualitätssicherung in der Rehabilitation: 1. Felix
Welti: Rechtlicher Rahmen der Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation (4253); 2. Jürgen Cellarius: Konzept der Qualitätssicherung der LVA-Tatsächliche Entwicklung
(54-58); 3. Jens-Uwe Möller/ Holger Klemstein: Realisierung der Qualitätssicherung am Beispiel einer Reha-Einrichtung (59-62); III. Qualitätssicherung im Krankenhaus: 1. Gerhard
Igl:Rechtlicher Rahmen der Qualitätssicherung im Krankenhaus (63-75); 2. Michael Jürgensen: Konzept der Qualitätssicherung der AOK für die Krankenhäuser (76-79); 3. Ulrike Petersen: Realisierung der Qualitätssicherung in Schleswig-holsteinischen Krankenhäusern (8085); IV. Qualitätssicherung in der stationären Pflege: 1. Thomas Klie: Rechtlicher Rahmen
der Qualitätssicherung in der stationären Pflege (86-102); 2. Jürgen Brüggemann: Konzept
der Qualitätssicherung der MDK-Gemeinschaft (103-107); 3. Ute Pilzecker: Umsetzung der
MDK-Anleitung zur Prüfung der Qualität nach Paragraph 80 SGB XI (108-111); 4. Gabriele
Knappe: Realisierung der Qualitätssicherung am Beispiel einer Pflegeeinrichtung (112-121);
V. Zusammenfassung und Ausblick: 1. Knut Dahlgaartl: Qualitätssicherung im Gesundheitswesen aus der Sicht des Qualitätsmanagements (122-135); 2. Jürgen Wasem/ Ralf Kleinow:
Grundlegende Probleme und Zukunftsfragen der Qualitätssicherung (136-143).
[399-F] Iser, Angelika, Dipl.-Päd.; Golla, Dagmar (Bearbeitung); Heiner, Maja, Prof.Dr. (Leitung):
Evaluation von Diagnostikprozessen bei Risikoentscheidungen
INHALT: Im Zuge des Ausbaus der Gefährdungsdiagnostik (u.a. zu den Paragr. 35a, 36 und 50
des KJHG) sind in einer Reihe von Ämtern Richtlinien und Vorgaben vor allem zum Vorgehen bei Gefährdung des Kindeswohls aber auch bei Selbst- und Fremdgefährdung von psychisch Kranken und Suizidgefährdeten erarbeitet worden. In anderen Institutionen werden
Entscheidungen ohne solche formalen Vorgaben auf der Grundlage etablierter Arbeitsroutinen und eines mehr oder weniger expliziten fachlichen Konsenses über "best practice" gefällt.
In diesem Praxisforschungsprojekt sollen Risikoentscheidungen in Gefährdungssituationen in
drei ambulanten und drei (teil)stationären Settings daraufhin verglichen werden: 1. inwieweit
sich die Entscheidungskriterien bei Entscheidungen mit bzw. ohne Vorgaben ähneln und 2.
inwieweit die Formalisierung des Vorgehens durch die Leitung informell etablierte fachliche
Standards abstützt oder untergräbt oder sogar Standards erstmals etabliert.
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
METHODE: Die Untersuchung ist als qualitative Langzeitstudie angelegt, bei der nach einer
bundesweiten Dokumentenanalyse zu den vorhandenen diagnostischen Vorgaben der Jugendund Gesundheitsämter einzelfallbezogene Entscheidungsprozesse in den sechs settings untersucht werden und zwar vom Hilfebeginn bis zu einem Jahr nach Abschluss des Falles bzw.
nach Abschluss von drei Hilfeplanphasen gemäß Paragr. 36 KJHG (Fallverlaufskonstruktionen) unter Berücksichtigung der Sichtweise aller beteiligten Institutionen und Personen, um
die Wendepunkte im Entscheidungsprozess und ihre Determinanten über Arbeitstagebücher,
qualitative Interviews und Gruppendiskussionen zu den Fallkonstruktionen zu erfassen.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Erziehungswissenschaft Abt. Sozialpädagogik (Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected], Tel. 07071-29-76757)
[400-F] Israel, M., Dr.med.; Winiecki, P., Dr.oec.; Wolfersdorf, M., Prof.Dr. (Bearbeitung); Felber, Werner, Prof.Dr.med (Leitung):
Suizid in den psychiatrischen Krankenhäusern Sachsens (Verlauf, Strukturwandel)
INHALT: Es werden sämtliche Suizide in allen psychiatrischen Krankenhäusern Sachsens zwischen 1985 und 1997 erfasst, um die strukturellen Veränderungen und die Entwicklungen der
stationären Suizidrate zu untersuchen. Diese werden dann mit Suizidraten verschiedener
Krankenhäuser in Baden-Württemberg und Bayern verglichen. ZEITRAUM: 1985-1997
GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-458-2760, e-mail: [email protected])
[401-L] Jäckel, W. H.; Gerdes, N.; Herdt, J.; Ollenschläger, G.:
Wissensmanagement in der Rehabilitation: Vorschlag zu einer systematischen Entwicklung
von Leitlinien, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation ;
Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter, Jg. 41/2002, H. 4, S. 217225 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Rentenversicherung mit der Einsetzung
der Reha-Kommission (1989-1991), dem Qualitätssicherungsprogramm (seit 1994) und dem
Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften (seit 1996) Initiativen entfaltet, die als
'Meilensteine' auf dem Weg zu einer wissenschaftlich fundierten Rehabilitation angesehen
werden können. Der Artikel stellt zur Diskussion, als weiteren Schritt auf diesem Weg eine
Initiative zu beginnen, die eine systematische Erstellung und Implementation von Leitlinien
für die wichtigsten Diagnose- bzw. Fallgruppen in der Rehabilitation zum Ziel hat. Leitlinien
für Diagnostik und Therapie sind ein Instrument, um die Fülle des sich schnell wandelnden
Wissens in der Medizin systematisch zu sichten, nach dem Grad der wissenschaftlichen Gewissheit ('evidence') zu bewerten und zu praxisbezogenen Handlungsempfehlungen aufzubereiten. Für die Rehabilitation erscheint diese Vorgehensweise besonders dringlich, weil die
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
247
Dissemination des rehabilitationsspezifischen Wissens nur in geringem Maß über die Aus-,
Fort- und Weiterbildung, hauptsächlich aber über ein informelles 'training on the job' erfolgt.
Der Diskussionsvorschlag sieht vor, dass indikationsspezifische Referenzzentren eingesetzt
werden, die unter Beteiligung von Experten aus Klinik und Forschung, von Vertretern der
Rehabilitationsträger und Fachgesellschaften sowie einschlägiger Patientenorganisationen die
Rehabilitationsprozesse in den wichtigsten Diagnose- bzw. Fallgruppen systematisch analysieren. Dabei sollen anhand einer 'Prozessmatrix der Rehabilitation' diejenigen Stellen im Rehabilitationsprozess identifiziert werden, an denen Entscheidungen gefällt werden müssen,
die in therapeutischer und/ oder ökonomischer Hinsicht bedeutende Konsequenzen nach sich
ziehen. An diesen Stellen ist dann die Wissensbasis zu prüfen, die verfügbar ist, um solche
Entscheidungen nach möglichst rationalen Kriterien fällen zu können. Wo kein ausreichend
abgesichertes Wissen vorhanden ist, müssten Konsensusprozesse organisiert werden, in denen
das derzeit verfügbare Erfahrungswissen geprüft und konsensuell abgesichert wird. Da die
Einhaltung der so erarbeiteten Leitlinien im Qualitätssicherungsprogramm routinemäßig überprüft werden könnte, dürfte dies ein erfolgversprechender Weg sein, um die Wissensbasis
des Handelns in der Rehabilitation relativ kurzfristig zu optimieren." (Autorenreferat)
[402-L] Jacob, Gitta:
Patientenzufriedenheit in der medizinischen Rehabilitation: eine Studie zur Konstruktvalidität, Regensburg: Roderer 2002, 306 S., ISBN: 3-89783-290-9 (Standort: ZB Med. Kön(38M)2003A1984)
INHALT: "Mit dem Band werden die Ergebnisse einer Studie zur Konstruktvalidität der Patientenzufriedenheit vorgestellt. Mit dem Kriterium der Patientenzufriedenheit wird ein in der
Gesundheitsversorgung, insbesondere in der medizinischen Rehabilitation sehr häufig eingesetzter und versorgungspolitisch relevanter Ergebnisparameter theoretisch und empirisch analysiert. Methodisch wird ein multimethodaler Ansatz gewählt, in dem eine qualitative Interviewstudie mit einer Fragebogenuntersuchung kombiniert wird." (Autorenreferat)
[403-F] Jähn, Karl, Dr.med. (Leitung):
Personalisierbares Informations- und Kommunikationssystem für Gesundheitsinteressierte
INHALT: Das Institut für Medizinmanangement und Gesundheitswissenschaften hat die wissenschaftliche Begleitung einer von tagma lifecare entwickelten personalisierbaren Suchmaschine für Krebserkrankungen konzipiert, die es dem Gesundheitsinteressierten ermöglicht, auch
bei geringen medizinischen Kenntnissen qualitätsgesicherte Fachinformationen zu recherchieren. Eine Anbindung an bestehende Internet-Initiativen ist angedacht.
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut
für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0921-55-7353, e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[404-L] Joerchel, Amrei C.; Valsiner, Jaan:
Making decisions about taking medicines: a social coordination process, in: Forum Qualitative
Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol.
5/2004, No. 1, 21 S.
(URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-04/1-04joerchelvalsiner-e.pdf)
INHALT: "Wie entscheiden sich Menschen, Medikamente einzunehmen? Wann ist es notwendig,
etwas gegen den Zustand zu unternehmen, in dem man sich befindet, wenn man gerade dabei
ist, krank zu werden? Fragen wie diese benötigen eine Antwort auf zwei Ebenen - zuerst auf
der Ebene der generellen Entscheidungsstruktur, auf der Denkprozesse koordiniert werden,
um zu einer Entscheidung zu kommen (das makrogenetische Modell), und dann auf einer
zweiten Ebene, bei der es um die konkreten, individuellen Entscheidungsprozesse geht (das
mikrogenetische Modell). Beide Modelle werden in diesem Beitrag beschrieben, und ausgewählte Fallanalysen aus einer Interviewstudie mit 25 jungen Erwachsenen werden präsentiert.
Wir benützen diese Daten um zu zeigen, dass, obwohl - es individuelle Unterschiede bei derartigen Entscheidungen gibt - jeder in gleicher Weise das makrogenetische wie auch mikrogenetische Modell 'durcharbeitet'. Unsere Analyse zeigt auch, dass das #volkstümliche' Modell, den Körper als 'Maschine' zu betrachten, in jedem Interview präsent war. Solche generellen 'volkstümlichen' Modelle dienen als Rahmen für die detaillierten Entscheidungsprozesse
zwischen der mikrogenetischen und der makrogenetischen Ebene. Der Entscheidung, Medikamente zu nehmen, während man mit einer kleineren Krankheit kämpft, liegt also - wie wir
in diesem Beitrag beschreiben und diskutieren - ein komplexer psychologischer Vorgang
zugrunde." (Autorenreferat)
[405-F] Kallert, Thomas W., Priv.Doz. Dr.med.; Vrijlandt, A.J., Dr. (Leitung):
Constraint and collaboration in psychiatry
INHALT: Mit der Zielstellung der Minimierung von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie wird
schwerpunktmäßig ein Austauschprogramm (Pflegepersonal und (Ex-)Patienten betreffend)
zwischen mehreren europäischen Ländern (United Kingdom, Dänemark, Irland, Niederlande,
Deutschland) durchgeführt; von den Teilnehmern an dem Programm nach definierten Kriterien festzuhaltendes schriftliches Material wird nach qualitativ inhaltsanalytischen Gesichtspunkten ausgewertet und dient der Hypothesengenerierung für eine Projektfortführung. Das
Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Hutton Centre in Middlesborough, dem European
Network "Hearing Voices" in Runcorn beide in Großbritannien, dem Svendborg Sygehus in
Svendborg in Dänemark, dem St. Mary's Hospital in Castlebar in Irland sowie dem European
Network of (ex) users and survivors of psychiatry in Utrecht und dem Psychiatrisch Spectrum
Gelderland-Ost in Warnsveld beide in den Niederlanden. Mitarbeiter bzw. Bearbeiter dieses
Projektes sind Krankenschwestern/ -pfleger und Patienten aus den beteiligten Zentren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Großbritannien, Dänemark, Irland, Niederlande,
Deutschland
ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2001-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden)
KONTAKT: Kallert, Thomas W. (Dr. Tel. 0351-458-3561, e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[406-F] Kasseckert, Michael, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lauth, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen - ein Behandlungswegweiser für NRW
INHALT: Die unüberschaubare Fülle an Therapieangeboten für aufmerksamkeitsgestörte/ hyperaktive Kinder und ihre Bezugspersonen sollte mit einem Wegweiser vorstrukturiert werden.
Dazu wurden im Rahmen einer intensiven Recherche über Berufsverbände und vor allem die
Kassenärztliche Vereinigung mehr als 500 Behandlungsanbieter für den Gesamtraum NRW
kontaktiert. Ein speziell für dieses Vorhaben konzipierter Fragebogen zur Selbstbeschreibung
der eigenen Arbeitsweise orientierte sich an den derzeit gültigen Behandlungsrichtlinien für
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen. Behandlungsanbieter, deren Arbeitsweise diesen Richtlinien entsprach, wurden mit der Angabe von Adresse und Wartezeit in den
Wegweiser aufgenommen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
ART: gefördert ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit
INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,
Seminar für Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5520, e-mail: [email protected])
[407-F] Kerz-Rühling, Ingrid, Dr.med. (Bearbeitung):
Patientenerwartungen und Ergebnis der Gespräche beim Kontakt mit einer psychotherapeutischen Ambulanz. Eine katamnestische Untersuchung zum psychotherapeutischen Erstinterview
INHALT: Psychotherapeutische Ambulanzen sind für viele Patienten die erste Kontaktstelle,
wenn sie bei seelischen Problemen Hilfe suchen. Über die Effektivität der Erstgespräche ist
bisher jedoch wenig bekannt. Die Patientenbefragung hat zum Ziel, den Zusammenhang zwischen den Erfahrungen im psychoanalytischen Interview und dem Verhalten nach dem Erstgespräch zu klären. Anhand eines Fragebogens wird untersucht, mit welchen Erwartungen
Personen sich an die Ambulanz des SFI wenden, wie sie die Ergebnisse der Gespräche beurteilen und ob sie danach eine psychotherapeutische Behandlung aufgenommen haben. In die
im Sommer 2002 durchgeführte Untersuchung wurden 460 Patienten einbezogen, die im Jahr
2000 die Ambulanz aufgesucht hatten. Sie wurden gebeten einen Fragebogen über ihre Erfahrung mit den Erstgesprächen und einen Fragebogen zum Kohärenzgefühl (SOC) zu beantworten. Die Rücklaufquote betrug 32,6%, d.h., 150 Patienten haben auf die Befragung geantwortet.
ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Sigmund-Freud-Institut Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen (Myliusstr. 20, 60323 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-971204-130, Fax: 069-971204-4, e-mail:
[email protected])
[408-L] Keupp, Heiner:
Prioritäten der Sozialpsychiatrie im globalisierten Kapitalismus, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 27/2003, H. 1 = Nr. 105, S. 23-43 (Standort: UuStB Köln(38)-XG4295; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: "Der Beitrag erörtert die zentralen Veränderungsdynamiken, die das Leben der Menschen in spätkapitalistischen Gesellschaften bestimmen, die ihre Biographien und Identitäten
umschreiben. Dabei schöpft die gemeindepsychiatrische Perspektive - im Unterschied zu einer sich naturwissenschaftlich verstehenden Psychiatrie - aus sozialwissenschaftlichen Quellen, deswegen muss sie ihr Selbstverständnis und ihre Handlungskonzepte immer wieder neu
an gesellschaftlichen Veränderungsprozessen ausrichten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
lassen sich aus der geleisteten Gegenwartsanalyse thesenhaft Prioritätensetzungen für das
gemeindepsychiatrische Projekt in einer individualisierten Gesellschaft vornehmen." (Autorenreferat)
[409-L] Klauber, Jürgen; Robra, Bernt-Peter; Schellschmidt, Henner (Hrsg.):
Krankenhaus-Report 2003: Schwerpunkt: G-DRGs im Jahre 1, Stuttgart: Schattauer 2004,
XXIV, 463 S., ISBN: 3-7945-2284-2 (Standort: UB Kaiserslautern(386)-45:600/11-2003)
INHALT: "Mit dem optionalen Einstieg in die DRG-basierte Vergütung markiert das Jahr 2003
eine Zäsur für die Krankenhaus-Versorgung in Deutschland. Es vollzieht sich ein entscheidender Wechsel in der Vergütungsrationalität. Damit ändern sich die Anreizstrukturen im stationären Sektor erheblich. Der Umstieg auf das neue Vergütungssystem erfolgte unter hohem
politischen Druck. Spannungen und Interessenkonflikte innerhalb der Partner der Gemeinsamen Selbstverwaltung wie auch zwischen Selbstverwaltung und Gesetzgeber prägten die Entscheidungsprozesse. Doch trotz aller Schwierigkeiten ist 2003 wie geplant das Jahr 1 der
DRG-Einführung in Deutschland. Der Krankenhaus-Report 2003 beschäftigt sich aus diesem
Grund in 20 Einzelbeiträgen kompetenter Autoren intensiv mit den G-DRGs im Jahre 1.
Hierbei interessieren die konkrete Ausgestaltung des G-DRG-Systems, die Anpassungs- und
Reaktionsprozesse auf betrieblicher Ebene, die Impulse auf das Gesundheitssystem sowie die
Weiterentwicklung des ordnungspolitischen Rahmens im Blick auf das Jahr 2007." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Teil I. Schwerpunktthema: G-DRGs im Jahre 1: Wolfram Fischer:
DRG-Entwicklungsperspektiven (3-19); Harald Schmitz und Clemens Platzköster: Fallkostenkalkulation und Relativgewichte - entscheidende Faktoren der zukünftigen Krankenhausvergütung (21-41); Christian Günster, Thomas Mansky und Uwe Repschläger: Das deutsche
DRG-Entgeltsystem (43-67); Norbert Roeder und Bernhard Rochen: G-DRG-System - Anpassungsnotwendigkeiten aus medizinischer Sicht (69-100); Günter Neubauer: Zur ökonomischen Steuerung der Krankenhausversorgung unter DRG-Fallpauschalen (101-119); Stefan
Greß, Klaus Jacobs, Sabine Schulze und Jürgen Wasem: Vertragswettbewerb und die Versorgung mit stationären Leistungen (121-136); Bernt-Peter Robra, Uwe Deh, Enno Swart, Stefan
Felder und Ralf Dralle: Krankenhausplanung auf Grundlage von DRGs (137-147); Thomas
Fritz, Christian Gilow und Dieter Paffrath: Instrumente des Operations Research in der praktischen Krankenhausplanung (149-171); Markus Lüngen und Karl W. Lauterbach: Konsequenzen der DRG-Einführung für die ambulante Versorgung (173-186); Harry Fuchs: Konsequenzen der DRG-Einführung für die angrenzenden Versorgungsbereiche Rehabilitation
und Pflege (187-209); Bente Rüschmann, Jan Zabel, Hans-Heinrich Rüschmann: Zukunft
deutscher Universitätsklinika im DRG-System? (211-229); Susanne Vogel und Michael Wilke: Patientenpfade (Clinical Pathways) im DRG-Zeitalter (231-253); Jürgen Stausberg: Folgen der DRGs für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Krankenhaus (255-267); Teil II. Zur Diskussion: Günther Heller, Enno Swart und Thomas
Mansky: Qualitätsanalysen mit Routinedaten (271-288); Lars Herrmann: ArbeitszeitInnovation im ärztlichen Dienst (289-306); Teil III. Krankenhauspolitische Chronik: Andreas
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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Lehr: Krankenhauspolitische Chronik: 2000 bis 2002 (309-319); Teil IV. Daten und Analysen: Sebastian Rolland und Christiane Rosenow: Statistische Krankenhausdaten: Grund- und
Kostendaten der Krankenhäuser 2001 (323-342); Sebastian Rolland und Christiane Rosenow:
Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2000 (343-371); Bettina Gerste:
Operationshäufigkeit in deutschen Krankenhäusern 1998 bis 2001 (373-409); Teil V. Krankenhaus-Directory: Krankenhaus-Directory - Optionshäuser 2003 (413-442).
[410-L] Klosinski, Gunther (Hrsg.):
Grenz- und Extremerfahrungen im interdisziplinären Dialog, (9. Tagung "Tübinger Kinderund Jugendpsychiatrisches Symposion: Grenz- und Extremerfahrungen im interdisziplinären Dialog", 2001, Tübingen), Tübingen: Attempto Verl. 2003, 256 S., ISBN: 3-89308-355-3 (Standort:
UB Koblenz(Kob7)-PS/I-2003-4542)
INHALT: "Psychische 'Grenz- und Extremerfahrungen' fallen in das Spektrum jenes Klientels,
das Psychiatern und Kinder- und Jugendpsychiatern anvertraut wird. Psychotische und suizidale Ausnahmezustände, Panikattacken, selbst- und fremddestruktives Verhalten in Ohnmacht- und Verzweiflungssituationen, seelische Schockzustände nach schweren Unfällen sowie kulturelle Entwurzelungen sind jedoch kein Monopol der Psychiatrie. Daher wird mit
diesem Buch das Thema im interdisziplinären Austausch eingekreist. Das Buch richtet sich an
alle Professionen der helfenden Berufe, aber auch an Erzieher und Lehrer." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Gunther Klosinski: Grenz- und Extremerfahrungen - einführende kinderund jugendpsychiatrische Reflexionen (9-15); Rolf Oerter: Kulturelle Grenz- und Extremerfahrungen (19-34); Victor Igreja, Peter Riedesser und Joachim Walter: Trance-Phänomene
bei ehemaligen Kindersoldaten in Mosambik: diagnostische und therapeutische Aspekte (3541); Walter von Lucadou: Paranormale Erfahrung als spezifische Grenzerfahrung (42-60);
Albert Biesinger und Klaus Kessling: Christliche Kontemplation und Meditation als Grenzerfahrung: Ein religionspädagogischer Beitrag zum interdisziplinären Dialog von Psychiatrie
und Theologie (63-75); Friedrich Schweitzer: Grenzerfahrungen - Schlüsselerlebnisse Schlüsselerfahrungen: Pädagogische und religionspädagogische Herausforderungen (76-86);
Karl-Josef Kuschel: 'Ich ließ das Herz, das ich hatte, hoffen..' Nelly Sachs, Paul Celan und ein
Zwiegespräch über Gott (89-109); Hans-Werner Ludwig: Wahnsinn in Shakespeares Tragödien (110-130); Annette Streeck-Fischer: Jugendliche mit Grenzstörungen in Diagnostik und
Therapie (133-143); Reinhard Fatke: 'No risk, no fun? 'No risk, no sense'! Mutproben und Risikoverhalten als Grenzerfahrung und Sinnsuche (144-155); Michael Günter: Extrembelastung unter Isolationsbehandlung bei Stammzelltransplantation. Realgefahr und Fantasiebewältigung (156-174); Klaus Foerster: Die Beurteilung von 'Affekttaten' in der Forensichen
Psychiatrie (177-188); Gottfried Maria Barth und Michael Karle: Grenzerfahrungen und erleben in psychotischen Zuständen bei Jugendlichen und ihre Verarbeitung (189-221);
Wolfgang Larbig: Kortikale Korrelate akuter und chronischer extremer Schmerzzustände:
Untersuchungen religiöser Schmerzrituale und Laborexperimente bei Phantomschmerzen
(225-238); Fritz A. Muthny und Karsten Süss: Der Fallschirmsprung: Psychophysiologische
Extrembelastung, militärischer Mythos und Faszinosum für Jugendliche (239-249).
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[411-F] Klug, Günther; Brandl, Tobias, Dipl.-Psych.; Rad, Michael von, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Huber, Dorothea, Dr.Dr. (Leitung):
Die Münchner Psychotherapiestudie (MPS). Ein Vergleich zwischen Psychoanalysen und
Psychotherapien
INHALT: Während die Effektivität von Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie und Verhaltenstherapie durch die bisherige Psychotherapieforschung als gesichert
gelten kann, sind Unterschiede in Qualität und Stabilität des Therapieerfolgs (OutcomeMessung) sowie in der konkreten Patient-Therapeut-Interaktion (Prozess-Messung) wissenschaftlich nicht erwiesen. In einer prospektiven Längsschnittuntersuchung werden die 3 genannten Behandlungsmethoden in Wirksamkeit und Wirkungsweise (Outcome und Prozess)
an einer möglichst homogenen Stichprobe (je 30 depressive Patienten) in einem stratifizierten
Kontrollgruppendesign miteinander verglichen. Die auf den Outcome-Teil bezogene Untersuchungsmethodik umfasst quantitative und qualitative Methoden mit standardisierten und am
internationalen Psychotherapieforschungsstandard orientierten Fragebögen und semistrukturierten Interviews; ein Schwerpunkt der Studie soll die Erfassung der spezifischen, von der
Psychoanalyse postulierten Veränderungen (strukturelle Veränderung) sein. OutcomeMesszeitpunkte sind vor Behandlungsbeginn, nach Ende der Behandlung und FollowupMessungen ein, zwei und drei Jahre nach Therapieende. Für den Prozess-Teil der Untersuchung wird jede Therapiesitzung auf Tonband aufgenommen und anschliessend vom Therapeuten kurz eingeschätzt; außerdem erfolgen Verlaufsmessungen in halbjährlichem Abstand.
Insgesamt zielt die Studie auf einen vertretbaren Kompromiss zwischen den methodischen
Anforderungen einer experimentell angelegten kombinierten Prozess-Ergebnis-Forschung einerseits und den Gegebenheiten der psychotherapeutischen Praxis andererseits.
ART: keine Angabe BEGINN: 1996-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-4140-4319, Fax: -4845, e-mail: [email protected])
[412-F] Konrad, Norbert, Prof.Dr.med. (Bearbeitung):
Schizophren Erkrankte im Maßregelvollzug und in der Allgemeinpsychiatrie
INHALT: Unter den Patienten des psychiatrischen Krankenhauses gem. § 63 StGB nehmen die an
Schizophrenie Erkrankten einen Anteil von etwa 30-40% ein. Diesen Umfang an der Gesamtzahl der Diagnosen findet man meist auch in allgemeinpsychiatrischen Institutionen. Das Projekt verfolgt das Ziel, Schizophren Erkrankte in den beiden rechtlich unterschiedlich definierten Institutionen in soziodemographischer, psychopathologischer und forensischer Hinsicht
vergleichend zu beschreiben.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Forensische Medizin WE 14 Institut für Forensische Psychiatrie (Limonenstr. 27, 12203 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-8445-1413, e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[413-F] Konrad, Norbert, Prof.Dr.med. (Bearbeitung):
Gefängnissuizid in Europa
INHALT: Die Untersuchung bearbeitet die Frage, wie sich in den Ländern Europas die Suizidraten ab 1983 in der Allgemeinbevölkerung und bei Inhaftierten entwickelt haben. Unter anderem wird geprüft, ob die in einzelnen Studien getroffene Feststellung, daß die Suizidraten in
Haft gegenüber den Suizidraten in der Allgemeinbevölkerung um ein Mehrfaches erhöht sind,
im innereuropäischen Vergleich Gültigkeit besitzt. ZEITRAUM: ab 1983 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Humanmedizin, Forensische Medizin WE 14 Institut für Forensische Psychiatrie (Limonenstr. 27, 12203 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-8445-1413, e-mail: [email protected])
[414-L] Kotzian, Peter:
Caring or curing?: on the nature of health care in modern societies, (Arbeitspapiere / Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, Nr. 69), Mannheim 2003, 28 S. (Standort:
UuStB Köln(38)-20030107025; Graue Literatur;
URL: http://www.mzes.uni-mannheim.de/publications/wp/wp-69.pdf)
INHALT: Die vorliegende Studie vergleicht die Gesundheitsausgaben von 15 EU-Staaten - also
die Makroebene - mit der Zufriedenheit, den individuellen Kosten-Nutzen-Kalkülen der Inanspruchnahme von medizinischen Dienstleistungen und den Erwartungen der Patienten an
das Gesundheitswesen (Mikroebene). Die Mehrebenenanalyse stützt sich dabei begrifflichtheoretisch auf die Unterscheidung von "Caring" und "Curing". "Curing" meint alle Aktivitäten der kurativen Medizin im Sinne der Reparatur von "Schäden" und "Störungen" physiologischer Parameter, während "Caring" alle Aktivitäten bezeichnet, die über die "Reparaturfunktion" hinausgehend das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten im Sinne der
WHO-Definition von Gesundheit beeinflussen. Die Daten der Studie zeigen, dass mit wachsendem Wohlstand eines Landes (gemessen am Bruttosozialprodukt) auch die Ausgaben für
das Gesundheitswesen steigen, da die Erwartungen im Sinne von "Caring" zu einer Anspruchsinflation an das medizinische System führen. Da der Marktmechanismus wegen des
Solidarprinzips auf das Gesundheitswesen nur begrenzt anwendbar ist, werden die tatsächlichen Kosten der medizinischen Versorgung tendenziell verschleiert und es kommt so zu "Anspruchsinflationen" und entsprechenden Kostensteigerungen im Gesundheitssystem. (ICA)
[415-L] Krause, G.; Altmann, D.; Claus, H.; Hellenbrand, W.; Buchholz, U.; Hamouda, O.; Breuer, T.; Ammon, A.; Kramer, M.:
Erste Bilanz des neuen Systems zur Überwachung meldepflichtiger Krankheiten nach dem
Infektionsschutzgesetz, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 65/2003, S1, S.
S8-S12 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mit dem am 1.1.2001 in Kraft getretenen Infektionsschutzgesetz (IfSG) wurde das
System zu Überwachung meldepflichtiger Krankheiten vereinheitlicht. Gesundheitsämter
verwenden zur Bearbeitung und Übermittlung von Meldungen entweder das vom Robert-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
Koch-Institut (RKI) entwickelte Softwareprogramm SurvNet(at)RKI oder eines von fünf
kommerziell angebotenen Meldesoftware-Produkten. Nach mehr als einjährigem Bestehen
soll der Erfolg der Umsetzung des neuen Meldesystems untersucht werden, mit dem Ziel,
Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Methoden: Auf Grundlage der am RKI verfügbaren Meldedaten des Jahres 2001 wurden die Kriterien Einfachheit (Einheitlichkeit der
gesetzlichen Regelungen und der EDV-Programme), Akzeptanz (Anzahl übermittelnder
Landkreise), Zeitnähe (Dauer von Eingabe im Gesundheitsamt bis Eingang am RKI) und Datenqualität (Angaben zum Impfstatus bei Hepatitis-A-Fällen) untersucht. Ergebnisse: Zur elektronischen Bearbeitung von Fallmeldungen werden fünf Programmversionen vom SurvNet(at)RKI und 47 Programmversionen der fünf kommerziellen Programme verwendet. Zusatzverordnungen einzelner Bundesländer erweitern die Meldepflicht des IfSG zum Teil um
neue Krankheiten, unterschiedliche Definitionen oder Meldewege. Innerhalb des ersten Quartals nach In-Kraft-Treten des IfSG hatten über 393 (90 v.H.) der 425 Landkreise wöchentlich
Meldedaten übermittelt. Der Median der Übermittlungszeit von Dateneingabe am Gesundheitsamt bis Dateneingang am RKI betrug ab der 4. Meldewoche 5 bis 7 Tage. Der Anteil der
Hepatitis-A-Fälle mit Angaben zum Impfstatus betrug 58 v.H. (1.323 von 2.277): unter den
1.052 Meldungen aus Gesundheitsämtern, die SurvNet(at)RKI verwenden, betrug der Anteil
82 v.H. (n=858); unter den 1.225 Meldungen aus Gesundheitsämtern mit anderen Softwareprogrammen betrug der Anteil 38 v.H. Schlussfolgerung: Die Umsetzung des neuen Meldesystems ist erfolgreich. Die Datenverarbeitungssysteme sollten zur Verbesserung der Datenqualität und zur Vereinfachung des Systems vereinheitlicht werden. Die Übermittlungsfristen
sollten reduziert werden, um landkreisübergreifende Ausbrüche rascher erkennen und kontrollieren zu können. Landesspezifische Zusatzverordnungen sollten zwischen den Ländern
bzw. mit bundesweiten Regelungen abgestimmt werden, um widersprüchliche bzw. redundante Meldevorgänge zu verhindern." (Autorenreferat)
[416-F] Krüger, Claus E., Dr.med. (Leitung):
Prognosefaktoren für den Erfolg einer Gewichtsreduktion bei einem Schulungsprogramm
für Patienten mit Adipositas, Einfluss psychosozialer Faktoren auf den Therapieerfolg
INHALT: Im internationalen Vergleich gehört die Bundesrepublik Deutschland zu den Ländern
mit hoher Prävalenz der Adipositas. Jeder zweite Bundesbürger ist übergewichtig (BMI größer=25), und jeder fünfte bis sechste ist adipös (BMI größer=30). Die klinische Relevanz von
Übergewicht und Adipositas wurde in der Vergangenheit oft unterschätzt. Dabei besteht ein
hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko für adipositasbedingte Folgeerkrankungen (Hypertonie, Diabetes und Hyperlipidämie). Eine Kausaltherapie dieser Symptome des Metabolischen Syndroms besteht in einer Gewichtsreduktion. Doch die Erfolge aller verfügbaren Behandlungen zur Gewichtsreduktion sind enttäuschend: Innerhalb von 2 bis 5 Jahren haben nahezu 100% der Patienten ihr Ausgangsgewicht wieder erreicht. Die Ursachen für diese
schlechten Therapieergebnisse sind unklar. Bisher existieren keine empirischen Daten, die
den Einfluss psychosozialer Faktoren auf den Therapieerfolg im Rahmen eines medizinischen
Behandlungsprogramm systematisch untersucht. In der hier vorgestellten Studie soll untersucht werden, ob durch eine psychosomatische Diagnostik eine Prognose für eine Gewichtsabnahme gemacht werden kann. Untersucht werden 300 adipöse Patienten aus der Stoffwechselambulanz der II. Medizinischen Klinik am Klinikum rechts der Isar (Leitung: Prof.
Schusdziarra) und 30 Hausarztpraxen, die nach den Leitlinien der Deutschen Adipositas-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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Gesellschaft mit einem medizinischen Schulungs-Programm zur Gewichtsreduktion behandelt werden.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München)
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-4140-4312, Fax: -4845, e-mail: [email protected])
[417-F] Krüger, Claus E., Dr.med. (Leitung):
Ambulante Therapie von chronischen Essstörungen
INHALT: Die Antragsteller haben nach eingehendem Studium der Literatur unter Berücksichtigung ihrer langjährigen klinischen Erfahrung in der Behandlung von Essstörungen (s.u.) ein
Therapieprogramm entwickelt, dass den spezifischen Bedürfnissen dieser chronisch kranken
Patientinnengruppe gerecht werden soll. 1. Profitieren Patientinnen mit chronischen Essstörungen und möglichen Persönlichkeitsstörungen von diesem strukturierten, ambulanten Therapieprogramm der Spezialambulanz für Essstörung an der Poliklinik für Psychosomatische
Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie? 2. Ziele sind eine Symptomverbesserung (-heilung), private und berufliche Reintegration und eine psychische Stabilisierung.
Wissenschaftliche Ziele des Projektes: Die Verbesserung der therapeutischen Versorgung in
der Region München für Frauen mit Essstörungen, die schon ambulante und stationäre Behandlungen ohne Erfolg abgebrochen oder ohne Erfolg abgeschlossen haben. Durch das Therapieprogramm soll kein weiteres Behandlungsmodell zu den zahlreichen schon existierenden
Therapien hinzugefügt werden, sondern eine Versorgungslücke zwischen stationären und
ambulanten Behandlungen geschlossen werden und: 1. die Notwendigkeit eines integrativen
Therapieansatzes (mit verhaltenstherapeutischen und psychodynamischen Elementen) in der
Behandlung von Patientinnen mit chronischen Essstörungen dokumentiert werden; 2. eine
Qualitätssicherung die Therapie von Anfang an begleiten; 3. schwere Persönlichkeitsstörungen mit den psychosozialen Konsequenzen in Kombination mit Essstörungen gezielt behandelt werden; 4. eine Vernetzung mit anderen ambulanten und stationären Behandlungsangeboten erreicht werden. Dieses Therapieprogramm wird nicht den Frauen mit Essstörungen
angeboten, die ausreichend durch eine der existierenden ambulanten Behandlungsangebote
versorgt sind (Lacey 1983, Mitchell 1991, Deter 1995), oder für die eine stationäre Therapie
indiziert ist (Herzog 1996). GEOGRAPHISCHER RAUM: Region München
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München)
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-4140-4312, Fax: -4845, e-mail: [email protected])
[418-F] Lahme-Gronostaj, Hildegard, Dr.phil; Sogel, Guenter; Zwiebel, Ralf, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Beutel, Manfred, Prof.Dr.; Leuzinger-Bohleber, Marianne, Prof.Dr.; Stuhr, Ulrich,
Priv.Doz. Dr. (Leitung):
Zur Langzeitwirkung von Psychoanalysen und psychoanalytischen Therapien. Eine multiperspektivische, repräsentative Katamnesestudie
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: Untersucht wurde eine repräsentative Stichprobe (n=401) von allen Patienten, die ihre
Psychoanalysen oder psychoanalytische Langzeitbehandlungen bei DPV Analytikern zwischen 1990 und 1993 beendet haben. Die retrospektive Sicht der ehem. Patienten wurden Einschätzungen ihrer ehem. Analytiker, psychoanalytischer und nichtpsychoanalytischer Experten sowie "objektive" Daten (z.B. zu Gesundheitskosten, textanalytische Verfahren etc.) gegenübergestellt. Die Daten wurden mit einer Reihe von qualitativen und quantitativen Verfahren erhoben und ausgewertet. Das Forschungsprojekt findet in Kooperation mit der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung statt.
ART: gefördert BEGINN: 1997-05 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft; Deutsche Psychoanalytische Vereinigung e.V.
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Psychoanalyse (Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel)
KONTAKT: Beutel, Manfred (Prof.Dr. Tel. 0641-9945-660, Fax: 0641-9945-669); LeuzingerBohleber, Marianne (Prof.Dr. Tel. 0561-804-3610, Fax: 0561-804-3610, e-mail:
[email protected])
[419-F] Lambert, M.J., Prof. (Bearbeitung); Richard, Matthias, Dr.phil. (Leitung):
Qualitätssicherung in ambulanter Psychotherapie. Die Entwicklung und Rückmeldung individueller Verlaufsprognosen in ambulanter Psychotherapie: Auswirkungen auf Behandlungsparameter, Therapieverlauf und -ergebnisse
INHALT: Das Projekt zielt auf die Entwicklung formaler Modelle von Symptomverläufen, die als
Vergleichsstandard (Referenzverläufe) zur Beurteilung aktueller Behandlungen herangezogen
werden sollen. Ein erster Teil des Projekts entwickelt Verlaufsstandards und sog. "Risikomarker" zur Abschätzung der Erfolgschancen. Ein zweiter Teil evaluiert den Einfluss der
Rückmeldung vom aktuellen Symptomverlauf im Vergleich zum Referenzverlauf in der therapeutischen Praxis. Es wird der Frage nachgegangen, 1. welche Verlaufsformen sich beobachten lassen, 2. welche Patienteneigenschaften und Charakteristika des Symptomverlaufs
erfolgreich behandelte Patienten von nicht erfolgreich behandelten unterscheiden und 3. wie
früh diese Unterscheidung gelingt. Schließlich wird 4. überprüft, ob eine Rückmeldung der
Symptomverläufe und der entwickelten Prognosen an die behandelnden Therapeuten eine
Auswirkung auf den Therapieverlauf und Behandlungsqualität hat. Behandlungsentscheidungen im Verlauf einer Psychotherapie (adaptive Indikation) bedürfen einer Bewertung des bisherigen Therapieverlaufes, welche die Grundlage für eine Prognose über den zu erwartenden
weiteren Verlauf bzw. den Therapieerfolg darstellt. Solche Prognosen allerdings sind im Alltag von Therapeuten schwer zu leisten. Das Projekt zielt daher auf die Entwicklung von
Hilfsmitteln, die den Therapeuten die Bewertung und Prognose von aktuell stattfindenden
Behandlungen erleichtern. Aus dem Vergleich des Symptomverlaufs aktueller Behandlungen
mit in diesem Projekt zu entwickelnden Referenzverläufen werden Marker entwickelt, die eine Prognose des weiteren Therapieverlaufes bzw. des Therapieergebnisses erlauben. Zur
Konstruktion der Referenzverläufe und Prognosen werden nicht nur Informationen vom Therapiebeginn, sondern auch aus dem frühen Symptomverlauf herangezogen (TherapieResponse), der sich in mehreren Studien als potenter Prädiktor für Verlauf und Therapieergebnis erwiesen hat. Die Modelle werden mit einer Kreuzvalidierung auf ihre Validität überprüft. Dies geschieht anhand von bereits vorliegenden Daten ambulanter Psychotherapien einer Psychotherapie-Ambulanz in Salt Lake City und Psychotherapiepraxen im Raum Würzburg. Um den Effekt der Integration der Prognosemodelle in die therapeutische Praxis im
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Hinblick auf die Therapieergebnisse zu evaluieren, werden die Prognosen in Verlaufsrückmeldungen an die behandelnden Therapeuten zurückgemeldet, um deren therapeutische Entscheidungsfindung im Verlauf der Behandlung zu unterstützen. Die Evaluation geschieht in
der Form eines Experimentes, in dem die Therapeuten für einen zufällig ausgewählten Teil
der Patienten die Prognosen erhalten und für den verbleibenden Teil nicht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Würzburg, Salt Lake City
ART: gefördert BEGINN: 2003-03 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 09131-31-2837, e-mail: [email protected])
[420-F] Landenberger, Natascha (Bearbeitung):
Alltagsstreß, Körperbeschwerden und Emotionskontrolle bei Patienten einer Allgemeinpraxis
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Abt. Medizinische Psychologie (Am
Hochsträß 8, 89081 Ulm)
[421-F] Laucht, Manfred, Dr.; Schmidt, Martin H., Prof.Dr.Dr.; Gwendt, M.; Trautmann-Villalba,
P. (Bearbeitung):
Eltern-Kind-Beziehung und kindliche Entwicklung
INHALT: Untersucht werden Störungen der Eltern-Kind-Beziehung in ihrer Rolle als Mediatoren
und Moderatoren kindlicher Entwicklungsrisiken. Hierzu wurden beginnend mit dem frühen
Säuglingsalter Eltern-Kind-Interaktionen im Labor videographisch aufgezeichnet und mit
Hilfe eines von den Projektmitarbeitern entwickelten Instrumentariums ausgewertet. Ein neues Forschungsprojekt stellt die Rolle des Vaters bei der Genese und Ätiologie psychischer
Störungen von Kindern in den Mittelpunkt (Zusammenhänge zwischen Vater-KindBeziehung und psychischen Auffälligkeiten des Kindes; Moderatoren dieses Zusammenhangs, wie z.B. Geschlecht des Kindes; zugrundeliegende dyadische und familiäre Mechanismen).
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters (Postfach
122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Schmidt, Martin H. (Prof.Dr.Dr. Tel. 0621-1703-325, e-mail: [email protected]); Laucht, Manfred (Dr. Tel. 0621-1703-948, e-mail: [email protected])
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[422-F] Laucht, Manfred, Dr.; Schmidt, Martin H., Prof.Dr.Dr.; Reichert, Elisabeth; Furtado, E.;
Rellum, Thomas, Dipl.-Psych.; Hohm, Erika, Dipl.-Psych.; Hinckers, Anne, Dipl.-Psych.;
Gerhold, M.; Schönherr, A.; Korber, J. (Bearbeitung):
Entwicklungspsychopathologie des Kindes- und Jugendalters
INHALT: Auf dem Hintergrund der beiden Längsschnittstudien "Kurpfalzerhebung" und "Mannheimer Risikokinderstudie" beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit der Analyse und Modellierung der Entstehungs- und Verlaufsbedingungen von externalisierenden und internalisierenden Störungen im Kindes-, Jugend- und frühen Erwachsenenalter.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters (Postfach
122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Schmidt, Martin H. (Prof.Dr.Dr. Tel. 0621-1703-325, e-mail: [email protected]); Laucht, Manfred (Dr. Tel. 0621-1703-948, e-mail: [email protected])
[423-F] Lay, Waltraud, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Müller-Fahrnow, Werner, Prof.Dr.; Hansmeier,
Thomas, Dr. (Leitung):
Ethik in der Rehabilitation
INHALT: Unter der Rahmenbedingung der Budgetierung gewinnen Effektivitäts- und Effizienznachweise eine zunehmende Bedeutung für Allokationsentscheidungen in der Rehabilitation.
Ergebnisse von ökonomischen Evaluationsstudien können jedoch, wenn sie als Grundlage für
Allokationsentscheidungen dienen, distributive Implikationen haben. Das Verhältnis von ökonomischer Evaluation, ethischen Prinzipien und Ressourcenallokation in der Rehabilitation
in Deutschland ist bislang nicht systematisch untersucht. In dem interdisziplinären Vorhaben
(Gesundheitsökonomie, Philosophie, Sozialwissenschaft) werden Beziehungen und Spannungsfelder zwischen ökonomischer Evaluation, ethischen Prinzipien und Allokationsentscheidungen in der Rehabilitationsversorgung untersucht, um die Grundlagen für einen vertieften Diskurs über das Thema zu schaffen. Zentrale Forschungsfelder sind: a) ethisch relevante Rahmenbedingungen des Rehabilitationssystems, b) die Relevanz ethischer Verteilungsprinzipien für das Reha-System, c) das Verhältnis von ethischen Verteilungsprinzipien
und ökonomischer Evaluation, d) die Gerechtigkeitsvorstellungen relevanter Entscheidungsträger im System der Rehabilitation sowie von Versicherten bzw. Betroffenen. Die Erhebung
der Gerechtigkeitsvorstellungen relevanter Akteure unterschiedlicher Allokationsebenen des
Rehabilitationssystems erfolgt mit Hilfe von qualitativen Experteninterviews sowie einer
schriftlichen Befragung.
ART: gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Bundesministerium für
Bildung und Forschung
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation (Luisenstraße 13 a, 10117 Berlin)
KONTAKT: Müller-Fahrnow, Werner (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[424-F] Lindemann, Christiane; Schneider, Gesine (Bearbeitung); Fehm, Lydia, Dr. (Leitung):
Kognitive Faktoren der sozialen Phobie
INHALT: In den derzeit gängigen Modellen zur Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung
spielen kognitive und verhaltensbezogene Faktoren (Kompetenzdefizite) eine bedeutende
Rolle. Einige entsprechende Besonderheiten, wie z.B. ein Aufmerksamkeitsbias hin zu potentiell bedrohlicher Information und eine verzerrte Beurteilung eigener Leistung gelten als gut
belegt. Eines der einflussreichsten Modelle zur Aufrechterhaltung sozialer Ängste (Clark u.
Wells, 1995) postuliert daneben einen Mechanismus, der sich auf die nachträgliche kritische
Bewertung einer vergangenen Situation bezieht. Bei diesem sog. "post-event processing" wird
nach Clark und Wells die eigene Leistung im Nachhinein abgewertet und dadurch u.a. die
Erwartungsangst vor neuen Situationen gesteigert. Bislang liegen jedoch nur wenige Daten zu
diesem Konstrukt vor. So fehlen beispielsweise Belege für die Spezifität dieser Prozesse für
soziale Angst und Abgrenzungen zu anderen kognitiven Besonderheiten. Eine erste Studie erfolgt daher zur reliablen und validen Erfassung des Konstrukts. Hierzu liegen erste Ergebnisse vor, die eine veränderte Skala zur Messung von post-event processing vorschlagen. Eine
zweite Arbeit wird die Spezifität von post-event processing für soziale Angst bzw. soziale Situationen bearbeiten. Hier zeigte sich, dass die Art der Situation (soziale Situation versus
phobische Situation) der einflussreichste Prädiktor für das Auftreten von post-event processing ist. In geplanten Folgestudien soll die Rolle von post-event processing für die Aufrechterhaltung bzw. Behandlung der Sozialen Phobie mit Hilfe von Interventionsstudien bzw. quasi-experimentellen Designs exploriert werden.
METHODE: Empirische Fragebogenstudien; dritte Studie: quasi-experimentelles Design mit
Kurz-Intervention. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte
Befragung, schriftlich (Stichprobe: 130; Studierende -Studie 1-. Stichprobe: 281; Studierende
-Studie 2-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fehm, L.; Schneider, G.; Hoyer, J.: Negative cognitive processing
of social situations: specific for social anxiety? (in preparation).+++Schneider, G.; Fehm, L.;
Lindemann, C.; Hoyer, J.: Measuring post-event processing (in preparation).
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; GRAD
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften,
Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie
Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-463-36989, Fax: 0351-463-36984, e-mail:
[email protected])
[425-F] Lindner-Braun, Christa, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Die Wirkung der Massenmedien auf suizidales Verhalten: Kritik des Werther-Effekts
INHALT: Aufgrund der in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern zahlreich durchgeführten
Studien zur Nachahmung suizidaler Handlungen nach der Thematisierung von Suizidereignissen in Medien gilt der "Werther-Effekt" inzwischen als einer der wenigen belegten Medieneffekte. Die Arbeit gibt einen Überblick über die verschiedenen Studien und kommt nach
einer Analyse der methodischen Besonderheiten der Aggregatanalysen und ihrer theoretischen Interpretation zu einer gegenteiligen Bewertung der Ergebnisse: Durchweg schwache
Effekte deuten allenfalls auf einen sehr spezifischen Medieneffekt, nämlich die durch Medien
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
sehr gut zu vermittelnde Information über geeignete und attraktive Methoden der Handlungsausführung. Die Disposition zu Suizidhandlungen entsteht jedoch in einem längerfristigen
Entwicklungsprozess, den einmalige Sendungen oder Medienberichte über Suizide nicht
nachhaltig beeinflussen können.
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie (Lindenburger Allee 15, 50931 Köln)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-2518, e-mail: [email protected])
[426-F] Litzcke, Sven (Bearbeitung); Hermanutz, Max, Prof.Dr. (Leitung):
Konflikte zwischen Polizei und psychisch kranken Menschen
INHALT: In der Dissertation wird das Konfliktpotential im Kontakt zwischen Polizeibeamten
und psychisch kranken Menschen analysiert. In einer Studie wird untersucht, welches Wissen
und welche Einstellungen Polizeibeamte zu psychisch Kranken haben und welche Interventionsstrategien die Polizeibeamten bevorzugen. Ferner wird untersucht, bei welchen Verhaltensauffälligkeiten Polizeibeamte eine psychische Krankheit erkennen. Der Vergleich von Polizeibeamten werden mit Pflegepersonal aus psychiatrischen Kliniken und mit der Allgemeinbevölkerung ermöglicht Aussagen, welche Anteile der Einstellung und des Verhaltens
der Polizeibeamten auf berufsspezifische Erfahrungen zurückgeht und welche Aspekte Allgemeingut sind.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Fachhochschule Villingen-Schwenningen Hochschule für Polizei, FB 04 Gesellschaftswissenschaften (Sturmbühlstr. 250, 78054 Villingen-Schwenningen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07720-309-552, e-mail: [email protected])
[427-L] Litzcke, Sven Max:
Polizei und psychisch Kranke: Wahrnehmung, Einstellungen, Emotionen, Verhalten, (Polizei
& Wissenschaft), Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss. 2003, 533 S., ISBN: 3-935979-15-0
INHALT: "Der professionelle Umgang mit psychisch Kranken ist eine Kernkompetenz für Polizeibeamte. Das folgt zum einen aus der Häufigkeit der Kontakte - mindestens jeder vierte
Bürgerkontakt eines Polizeibeamten findet mit einem psychisch Kranken statt - zum anderen
spielt der potentiell eskalierende Verlauf solcher Kontakte in der Wahrnehmung, den Einstellungen, den Emotionen und den Verhaltensweisen der Beamten eine zentrale Rolle. Trotz der
großen Bedeutung für den Polizeialltag lag bisher nur wenig empirisches Material zu diesem
Thema vor: Zum Schließen dieser Lücke beizutragen, ist Ziel des Buches. Es wurden 207
Versuchspersonen, davon 105 Polizeibeamte, hinsichtlich ihrer Einstellungen, Emotionen und
Verhaltensweisen zu psychisch Kranken untersucht. Den Versuchspersonen wurden vierzehn
Filmsequenzen vorgeführt. Sieben Filmsequenzen zeigten psychisch Kranke mit den Störungen Schizophrenie, affektive Störung, Tablettenabhängigkeit, Demenz, Persönlichkeitsstörung, Alkoholabhängigkeit und Drogenabhängigkeit. Ebenfalls sieben Filmsequenzen zeigten
Menschen in emotional bedeutsamen psychischen Zuständen ohne Krankheitswert. Die Versuchspersonen hatten jeweils zu entscheiden, ob eine psychische Störung vorlag oder nicht.
Neben dieser Differenzierungsleistung wurden ihre Einstellungen zu, ihre emotionalen Reaktionen auf und ihr Verhalten im Umgang mit psychisch Kranken erfasst. Ferner werden rele-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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vant erscheinende Persönlichkeitskonstrukte sowie Werthaltungen der Versuchspersonen gemessen. Neben der Ergebnisdarstellung für die Gesamtstichprobe wird auf Unterschiede zwischen Polizeibeamten und Nichtpolizeibeamten eingegangen. Auf Basis der Ergebnisse werden Empfehlungen für das Training von Polizeibeamten im Umgang mit psychisch Kranken
gegeben." (Autorenreferat)
[428-L] Lorenz-Krause, Regina; Uhländer-Masiak, Elisabeth (Hrsg.):
Frauengesundheit: Perspektiven für Pflege- und Gesundheitswissenschaften, (Hans Huber
Programmbereich Pflege), Bern: Huber 2003, 293 S., ISBN: 3-456-83674-0 (Standort: B. d. Med.
HS Hannover(354)-MonolS-Wa309MD4377)
INHALT: "Über 80 Prozent der Pflegenden sind Frauen, Frauen bilden die Bevölkerungsmehrheit, und die demographische Entwicklung führt zu einer 'Feminisierung des Alters'. Daher ist
das Thema 'Frauengesundheit' bedeutend für die Pflege. Dieses Fachbuch bietet aus pflegeund gesundheitswissenschaftlicher Perspektive einen Überblick über die Entwicklung des
Themas 'Frauengesundheit'. Es leistet einen Theorie-Praxis-Transfer zwischen wissenschaftlichen Grundlagen und neuen Versorgungskonzepten und gibt Anregungen zur Verbesserung
der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung von Frauen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Regina Lorenz-Krause: Einführung (25-36); Adele E. Clarke, Virginia L. Olesen:
Revision der Frauengesundheit (37-100) Sheryl Burt Ruzek: Vergangenheit und Zukunft der
Gesundheitsreform (101-130); Hanne Niemann: Frauengesundheit und Orem's Strukturkonzepte der Pflege (131-152); Karen M. Schaefer: Levines Energieerhaltungsmodell in der
Pflegepraxis (153-178); Regina Lorenz-Krause, Elisabeth Uhländer-Masiak: Das CorbinStrauss-Pflegemodell in der Pflege chronisch kranker Frauen (179-216); Renate Tewes:
Wenn die Kommunikation Pflegende belastet (217-242); Hanneke van Maanen: Frauengesundheit aus der Sicht der professionellen Pflege (243-260); Elisabeth Uhländer-Masiak:
Frauengesundheitsforschung in deutschen Pflegestudiengängen (261-276); Ausblick und Visionen (277-290).
[429-F] Martius, Philipp, Dr.Ph.; Erazo, Natalia, Dipl.-Psych.; N.N.; N.N.; Kernberg, Prof. (Bearbeitung); Buchheim, Peter, Prof.Dr.med.; Dammann, Gerhard, Dr.med. (Leitung):
Stationäre Psychotherapie von Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsorganisation
INHALT: Psychotherapeutische Konzepte stehen derzeit jenseits der (geklärten) Frage ihrer
Wirksamkeit im Rechtfertigungsdruck bezüglich einer differentiellen Indikationsstellung. Im
ambulanten Bereich werden zur Zeit, auch an unserer Einrichtung, Studien über die Wirksamkeit spezifischer Psychotherapie-Formen für Borderline-Patienten in Zusammenarbeit mit
dem Personality Disorders Institute der Cornell Universität, New York (Prof. Kernberg und
Mitarbeiter) entwickelt und durchgeführt. Im stationären Rahmen unterliegen solche Untersuchungen wegen der Vielzahl der Einflußvariablen methodischen Besonderheiten. Wir bereiten derzeit im Zusammenarbeit mit der psychosomatisch-psychotherapeutischen Klinik Dr.
Schlemmer in Bad Wiessee eine Studie vor, die ein supportives Behandlungskonzept mit der
eher direktiv-konfrontativ Form der Borderline-Psychotherapie der New Yorker Arbeitsgruppe als Einzeltherapie im stationären Rahmen bezüglich Wirksamkeit, therapeutischer Arbeitsbeziehung und Langzeit-Ergebnissen vergleichen soll. Mit den Kollegen der Psychosomatischen Abteilung des KH München-Harlaching wird die Anwendung von Behandlungs-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
techniken der genannten spezifischen Borderline-Psychotherapie im Rahmen einer Gruppenpsychotherapie im stationären Rahmen erprobt und evaluiert werden.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München)
KONTAKT: Buchheim, Peter (Prof.Dr. Tel. 089-4140-4413, Fax: -4395, e-mail:
[email protected]); Dammann, Gerhard (Dr. Tel. 089-4140-4312, e-mail:
[email protected])
[430-F] Matthes, Christiane, Dr.rer.nat.; Schützwohl, Matthias, Dr.sc.hum.; Knetschke, M.;
Knetschke, T.; Raboch, J., Prof.Dr.med.habil.; Kiejna, A., Prof.Dr.med.habil.; Nawka, P., Dr.;
Priebe, S., Prof.Dr.med.habil. (Bearbeitung); Kaller, Thomas W., Priv.Doz. Dr.med. (Leitung):
Psychiatric day hospital treatment: an alternative to inpatient treatment, being cost effective
and minimising posttreatment needs for care? An evaluative study in European areas with
different care systems
INHALT: Evaluation der Wirksamkeit tagesklinischer psychiatrischer Behandlung in 5 Zentren in
5 europäischen Ländern (Deutschland -Dresden-, United Kingdom -London-, Polen Wroclaw-, Slowakische Republik -Michalovce-, Tschechische Republik -Prag-); zeitlich parallelisiertes randomisiertes quasi-experimentelles Prä-Postdesign in den 5 Zentren; MehrEbenen-Betrachtung, wobei inhaltlich neben fremdbeobachtbaren Parametern (Schwerpunkte:
Psychopathologie, soziales Funktionsniveau, normativer Versorgungsbedarf) gleichberechtigt
subjektive Evaluationskriterien (Lebensqualität, Behandlungsbewertung, Versorgungsbedürfnisse) hinsichtlich ihres Verlaufs untersucht werden; zentraler Untersuchungsteil: KostenWirksamkeitsanalyse. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa. insb. Deutschland, Großbritannien, Polen, Slowakische Republik, Tschechische Republik
ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-458-3561, e-mail: [email protected])
[431-F] Mayer, Julika, Dr.med. (Bearbeitung); Nagel, Eckhard, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Evaluation der bayerischen Präventivprogramme der Initiative bayern aktiv
INHALT: Der Prävention und Gesundheitsförderung wird gerade im Bereich der so genannten
Zivilisationskrankheiten, aber auch der malignen Erkrankungen, ein erheblicher Stellenwert
für die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens zugeschrieben. Sie sind mithin zu einem
zentralen Anliegen nicht nur der WHO, sondern auch der deutschen Gesundheitspolitik geworden. Allerdings ist die Effektivität etlicher Präventionsmaßnahmen, zum Beispiel im Bereich der Früherkennung, sowie vieler Aktivitäten zur Gesundheitsförderung umstritten oder
nicht belegt. Unter Federführung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz wurde eine umfangreiche und langfristig angelegte Gesundheitsinitiative (Bayern Aktiv) ins Leben gerufen, die das Gesundheitsbewusstsein stärken und die
Eigenverantwortung fördern soll. Die Gesundheitsinitiative umfasst eine Vielzahl von Ein-
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263
zelprojekten, die sowohl im Bereich der Gesundheitsförderung (Schwerpunkte Ernährung,
Bewegung), als auch der Primär- und Sekundärprävention (Schwerpunkte: Vermeidung bzw.
Früherkennung von Haut-, Darm- und Brustkrebs) angesiedelt sind. Die Evaluation soll klären, inwieweit eine derartige Kampagne in der Lage ist, das Gesundheitsbewusstsein und verhalten der Öffentlichkeit zu beeinflussen, die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen zu steigern und gegebenenfalls Morbidität und Mortalität der Zielbevölkerung zu
senken. Zu diesem Zweck begleitet das Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften ausgewählte Einzelprojekte der Gesundheitsinititative Bayern Aktiv. Dazu gehören u.a. Kampagnen zur Hautkrebs-Prävention, zur Darmkrebs- und Brustkrebs-Früherkennung, zum Diabetes-Screening, zur Suchtprävention (Party-Drogen, Alkohol), zur Förderung der Krankenhaushygiene und zur Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz. Die Prozessund Ergebnisevaluation definiert übergreifende wie projektspezifische Indikatoren und ermöglicht Rückschlüsse darüber, inwiefern die Umsetzung dem ursprünglichen Projektdesign
entspricht. Bezüglich der Ergebnisevaluation ist es aus Gründen der Praktikabilität entscheidend, sich zunächst auf kurz- und mittelfristige Ergebnisse zu konzentrieren. Kurzfristige Parameter umfassen dabei vor allem auf der individuellen Ebene die kognitive Veränderung in
Gesundheitswissen und -verständnis (health literacy), auf der Ebene öffentlicher Einrichtungen strukturelle Aktivitäten sowie Bemühungen zur Ressourcenmobilisation. Mittelfristige
Auswirkungen stellen die entscheidenden Determinanten für den Gesundheitszuwachs dar.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
ART: Auftragsforschung; gefördert AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut
für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0921-55-7351, e-mail: [email protected])
[432-F] Medizinische Hochschule Hannover:
Konzepte für eine teilstationäre Rehabilitation psychisch Kranker
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum Psychologische Medizin, Abt.
Sozialpsychiatrie und Psychotherapie (Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover)
KONTAKT: Holler, Gerhard (Tel. 0511-532-5529, e-mail: [email protected]);
Melchinger, Heiner (Dr. Tel. 0511-532-5530, e-mail: [email protected])
[433-F] Medizinische Hochschule Hannover:
Integration gerontopsychiatrischer Krankenpflege in das Behandlungsprogramm niedergelassener Nervenärzte
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum Psychologische Medizin, Abt.
Sozialpsychiatrie und Psychotherapie (Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover)
KONTAKT: Holler, Gerhard (Tel. 0511-532-5529, e-mail: [email protected]);
Melchinger, Heiner (Dr. Tel. 0511-532-5530, e-mail: [email protected])
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[434-F] Meerts, Silvia, Dipl.-Psych.; Deeg, Peter, Prof.Dr.; Lueger, Stefan, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wagner, Rudolph F., Dr.phil. (Leitung):
Subjektive Theorien von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen als Wirkfaktoren im
Reha-Aufenthalt (Projekt A3 im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern)
INHALT: Patienten mit chronischen Erkrankungen müssen krankheitsbedingt ihr Leben verändern. Ausgehend von der Annahme, dass für Verhaltensänderungen die individuellen Vorstellungen und Bewertungen des Patienten eine entscheidende Größe darstellen, werden in diesem Forschungsprojekt die Subjektiven Theorien von Patienten über den Rehabilitationsaufenthalt erforscht. Die Untersuchung der Subjektiven Theorien erfolgt hierbei vor dem Metatheoretischen Hintergrund des Forschungsprogramms Subjektive Theorien. Im Unterschied
zur Fragebogenforschung, erhält hier der Patienten die Möglichkeit, frei über sein individuelles Modell zur Rehabilitation seiner Erkrankung zu sprechen. Als Methode zur Erhebung und
Darstellung der Subjektiven Theorien wurde eine vereinfachte Form der Heidelberger Struktur-Lege-Technik (Scheele & Groeben, 1988) angewandt. Aufgrund bisheriger Arbeiten
(Wagner, 1995; 1998) kann davon ausgegangen werden, dass Patienten sehr differenzierte
Vorstellungen von ihrer Erkrankung haben, die auch einen Einfluss auf ihr Verhalten und
somit auf die Akzeptanz und den Erfolg der Rehabilitationsmaßnahmen haben. Ob sich dieser
Zusammenhang bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz replizieren lässt und welche
Auswirkungen auf den Rehabilitationserfolg sich daraus ergeben, soll untersucht werden. Ziel
des Projektes ist es zunächst, die Innensicht des Patienten methodisch differenziert zu erheben. Danach sollen im Sinne einer explanativen Validierung diese Subjektiven Theorien auf
ihre Realgeltung hin geprüft werden. Die Subjektiven Theorien, die sich bei dieser Überprüfung bewährt haben, sollen als Hypothesencorpus für die weitere wissenschaftliche Theorienbildung im Bereich der Rehabilitation und somit zur Optimierung des Reha-Verlaufs herangezogen werden.
METHODE: Nach einer halbjährigen Einarbeitungs- und Testphase wurden in einem Zeitraum
von eineinhalb Jahren 102 Patienten einer Reha-Klinik, die an chronischem Rückenschmerz
leiden, in die Untersuchung aufgenommen werden. Bei 42 Patienten wurde die Subjektive
Theorie zu Beginn des Reha-Aufenthalts erhoben und überprüft. Bei 29 dieser 42 Patienten
erfolgte eine zweite Erhebung am Ende der Reha. 60 Patienten erhielten die normale Behandlung, ohne Erhebung ihrer Subjektiven Theorie. Mit dieser Kontrollgruppe soll der Einfluss
der Erhebung selbst überprüft werden. Die Zuteilung zu den Gruppen erfolgte über externe
Randomisierung. Im Anschluss an die Erhebung und Prüfung der Theorien wurden überindividuelle Modalstrukturen gebildet (z.B. getrennt für Männer und Frauen). Zusammenhänge
zwischen Subjektiver Theorie und Variablen des Reha-Aufenthalts können nun differenziert
überprüft werden. Im prospektiven Teil der Studie soll der Zusammenhang zwischen den
Subjektiven Theorien der Patienten und ihrem Rehabilitationserfolg zu den verbundeinheitlichen Katamnesezeitpunkten (drei Monate und ein Jahr nach dem Beginn der RehaMaßnahme) überprüft werden. Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre. Aufgrund der
hohen Komplexität der erhobenen Subjektiven Theorien wurde das Projekt kostenneutral um
drei Monate verlängert.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wagner, R.F.; Meerts, S.: Ursachenvorstellungen von Rehabilitanden mit chronischem Rückenschmerz in ihren Subjektiven Theorien über ihre Erkrankung.
in: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie (eingereicht).
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
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INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und
Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931-888-7152, e-mail:
[email protected])
[435-L] Mertens, Erika:
Psychoanalyse der Lese-Rechtschreibschwäche: Behandlung und Theorie der Legasthenie,
(Schriften zur Psychotherapie und Psychoanalyse von Kindern und Jugendlichen, Bd. 5), Frankfurt
am Main: Brandes & Apsel 2002, 255 S., ISBN: 3-86099-763-7 (Standort: ULB Münster(6)3F48105)
INHALT: "Erika Mertens läßt in diesem profunden Werk ihre erfolgreichen psychoanalytischen
Behandlungserfahrungen mit legasthenischen Kindern sprechen und schöpft dabei aus einer
30-jährigen Praxis und jahrzehntelanger Supervisionstätigkeit. Den Mittelpunkt des Buches
bilden drei große Einzelfallstudien von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche. Mertens
gewährt einen anschaulichen Einblick in Behandlungstechnik und wissenschaftliche Forschungsmethodik der Psychoanalyse. Sorgfältig und für jeden Interessierten nachvollziehbar
werden neue Forschungsergebnisse zur Entstehung der Legasthenie herausgearbeitet. Die Behandlungsverläufe, zusätzlich angereichert durch weitere Darstellungen erfolgreicher analytischer Psychotherapien, belegen, daß die Legasthenie kein separat zu begreifendes Symptom
ist, sondern Ausdruck einer weit umfassenderen schweren Persönlichkeitserkrankung und in
frühen Störungen der Ich-Entwicklung wurzelt." (Autorenreferat)
[436-F] Meyer, Thomas D., Dr. (Bearbeitung); Hautzinger, Martin, Prof.Dr. (Leitung):
Kognitive Verhaltenstherapie bei der Rezidivprophylaxe bei manisch-depressiven Störungen
INHALT: Untersuchung der Effektivität von kognitiver Verhaltenstherapie als Ergänzung zur
medikamentösen Behandlung zur Rückfallprophylaxe und Stabilisierung depressiver und manisch-depressiver Patienten. Dabei soll es nicht nur um die erstmalige Überprüfung der Wirksamkeit der psychologischen Intervention gehen, sondern auch um die Identifikation von Prädiktoren für den Verlauf und Behandlungserfolg. Studie I: Rezidivprophyaxe bei Patienten
mit einer bipolaren Störung: Psychotherapie bei dieser Erkrankung als Alternative zur Medikation zu werten, wäre ein ethischer und ein therapeutischer Kunstfehler. Aus diesem Grund
geht es bei dieser Studie um die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie als Ergänzung zur Medikation im Vergleich zu einer therapeutischen Bedingung, die der Realität ärztlich-praktischer Tätigkeit näher kommt. Bei der einen Therapiemodalität handelt es sich um
eine manual-gestützte, 20 Therapiesitzungen umfassende Kognitive Verhaltenstherapie
(KVT) in Form einer Einzelbehandlung. Inhaltlich geht es um die Vermittlung und gemeinsame Erarbeitung eines einheitlichen Wissenstandes; die individuelle Identifikation potentieller Anzeichen und Auslöser für erneute depressive und manische Phasen und den Umgang
damit, die Bewältigung und den Umgang mit den individuellen Kognitionen und Verhaltensweisen, die im Rahmen von depressiven und manischen Episoden auftreten; die Bearbeitung
alltäglicher Probleme und Konfliktsituationen; und nicht zuletzt um die Medikamentencompliance. Es wird erwartet, daß sich nach Therapieabschluß differentielle Effekte zugunsten der KVT aufzeigen lassen werden. Kognitiv-verhaltenstherapeutisch behandelte Patienten
sollen weniger Rückfälle bzw. Rezidive haben werden bzw. sowohl subjektiv als auch objek-
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tiv weniger psychopathologische Symptome aufweisen; seltener die Therapie abbrechen; besser mit ihrer chronischen Störung umgehen können. Dies sollte sich darin zeigen, daß sie ein
erhöhtes Gefühl von Kontrolle über ihre Störung haben und ein positiveres Selbstbild zeigen.
Die Bewältigung alltäglicher Belastungen und interpersoneller Konflikte sollte sich im Vergleich zu Patienten, die nur stützende Gespräche erfahren haben, verbessert haben. Studie II:
Rezidivprophyaxe bei Patienten mit einer unipolaren depressiven Störung: Das Ziel dieser
Studie besteht im Vergleich der Effektivität der KVT und pharmakologischer Maßnahmen
und deren Kombination bei der Rückfallverhinderung bei depressiven Patienten. Es handelt
sich somit um drei Therapiemodalitäten: 1. KVT ohne zusätzliche Medikation, wobei die
KVT dem Vorgehen entspricht, das bereits bei Studie I beschrieben wurde; 2. Medikation mit
einem neueren Antidepressivum (bevorzugt ein selektiver Serotoninrückaufnahmehemmer)
nach Wahl des behandelnden Arztes; 3. der gleichzeitigen Behandlung mit KVT und Antidepressivum. Die zentralen Fragen sind, somit: inwieweit verschiedene Bedingungen in welchem Ausmaß zur Rezidivprophylaxe beitragen; ob sich differentielle Wirkungen der Therapiemodalitäten ermitteln lassen; inwieweit der Remissionsgrad nach dem staionären Aufenthalt von Bedeutung für die Wirksamkeit unterschiedlicher Therapiebedingungen ist; sich Prädiktoren (z.B. Patientenmerkmale, bisheriger Krankheitsverlauf etc.) für den weiteren Verlauf
und mögliche Rückfälle identifizieren lassen. Es wird erwartet, daß die KVT in der Rezidivprophylaxe mit der Antidepressiva-Behandlung vergleichbar ist, aber die Kombination
beider Therapiemodalitäten sich gegenüber der alleinigen Therapie mit KVT oder Medikation
als überlegen erweist, d.h. subjektiv wie objektiv weniger psychopathologische Symptome zu
verzeichnen sind. Außerdem sollen Therapieabbrüche unter kognitiv-verhaltenstherapeutischen Bedingungen seltener auftreten. (S. http://www.uni-tuebingen.de/ uni/sii/ ).
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test (Stichprobe: 70). Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte
Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Meyer, T.D.; Hautzinger, M.: Kognitive VT bei manischdepressiven Störungen. Weinheim: Beltz/ PVU 2004.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,
Psychologisches Institut Abt. Klinische und Physiologische Psychologie (Friedrichstr. 21,
72072 Tübingen)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[437-F] Mohr, Andrea, Dr. (Bearbeitung):
Zusammenhänge und kausale Wirkmechanismen zwischen dem Erleben von PeerViktimisierung und der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
INHALT: Der Begriff "Peer-Viktimisierung" kennzeichnet das Phänomen, dass ein Kind oder ein
Jugendlicher von einem oder mehreren anderen Gleichaltrigen ("Peers") wiederholt und regelmäßig psychischen oder physischen Aggressionen ausgesetzt wird. Untersuchungen, die
sich mit den Charakteristika der Opfer von Peer-Viktimisierung beschäftigt haben, zeigen,
dass das Erleben von Peer-Viktimisierung mit Beeinträchtigungen in verschiedenen Indikatoren der seelischen Gesundheit zusammenhängt. Unzureichend geklärt ist bislang, wie sich die
Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Peer-Viktimisierung und einer Beeinträchtigung
der seelischen Gesundheit erklären lassen. Zum einen kann problematischen Beziehungen zu
Gleichaltrigen eine kausale Rolle für eine Verminderung der seelischen Gesundheit zugewie-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
267
sen werden. Zum anderen kann die niedrige seelische Gesundheit der Opfer mit problematischen und inkompetenten Verhaltensweisen in sozialen Interaktionen mit Gleichaltrigen verbunden sein, die dann zum Erleben von Peer-Viktimisierung führen. Schwerpunkt des Forschungsvorhabens ist es zu untersuchen, durch welche kausalen Wirkmechanismen sich die
Zusammenhänge zwischen Peer-Viktimisierung und der seelischen Gesundheit erklären lassen. Weiter wird untersucht, welche Faktoren den Zusammenhang zwischen dem Erleben von
Peer-Viktimisierung und der seelischen Gesundheit moderieren. Dabei wird insbesondere den
Bewältigungsstrategien der Opfer besonderes Augenmerk gewidmet.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB 01, Fach Psychologie Abt. Persönlichkeitspsychologie,
Grundlagen und Anwendungen (54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-2906, Fax: 0651-201-3979, e-mail:
[email protected])
[438-F] Moock, Jörn, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Kohlmann, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
Methodische Aspekte der nutzentheoretischen Lebensqualitätsmessung
INHALT: Hintergrund: In Zeiten knapper finanzieller Ressourcen gewinnt das politische Ziel,
Kosten für medizinische Leistungen einzusparen, bei gleichzeitiger Verbesserung der Effizienz und Effektivität des Gesundheitssystems, zusehends an Bedeutung. Für medizinische
Maßnahmen ist somit die Kosteneffektivität nachzuweisen. Eine Methode zur gesundheitsökonomischen Evaluation von Rehabilitationsmaßnahmen ist die Kosten-Nutzwert-Analyse
(cost-utility analysis; CUA). Hierbei werden den entsprechenden Kosten einer Rehabilitationsmaßnahme patientennahe Outcome-Kriterien in Form von Nutzwerten gegenübergestellt.
Zur quantitativen Ermittlung dieser Nutzwerte können unterschiedliche Erhebungsmethoden
wie etwa die "Rating-Scale-", die "Standard Gamble-" und die "Time Trade-Off-Methode"
verwendet werden. Bei diesen Befragungsverfahren geben die Probanden in systematischer
Weise Präferenzurteile ab, aus denen durch geeignete Algorithmen die gesuchten Nutzwerte
errechnet werden. Aus Gründen des hohen Aufwandes dieses Erhebungsverfahren wurden
vereinfachte standardisierte Fragebögen entwickelt, die in der Form eines "deskriptiven Systems" verschiedene Gesundheitszustände erfassen können. Die Nutzwerte dieser Gesundheitszustände werden im Rahmen einer Normierung an einem Referenzkollektiv mit den bereits genannten "Valuierungsmethoden" bestimmt und können dann auf die aus der standardisierten Befragung gewonnenen Daten angewandt werden. Solche standardisierten Fragebögen, die in deutscher Übersetzung zur Verfügung stehen, sind der EuroQol-Fragebogen (EQ5D), der 15D-Fragebogen, die Short Form 6D Health State Classification (SF-6D), der Health
Utility Index Mark (HUI) und die Quality of Well Being Scale (QWB-SA). Im Bereich rehabilitationswissenschaftlicher Studien fanden nutzentheoretische Messungen der Lebensqualität sowohl in der Form genuiner Nutzwertbestimmungen als auch durch Anwendung vereinfachter Fragebogenmethoden nur sporadisch statt. Darüber hinaus existieren im Hinblick auf
die Anwendbarkeit und methodische Qualität diese Messmethoden im Kontext der Rehabilitationsforschung keine vergleichenden Studien. Die Frage, welches Referenzkollektiv zu
Normierungszwecken am besten geeignet ist, ist derzeit nicht vollends geklärt und wird nach
wie vor kontrovers diskutiert. Es überwiegt jedoch die Ansicht, dass Personen aus der Allgemeinbevölkerung konzeptuell die beste Referenz darstellen, da die Gesundheitszustände allokationstheoretisch aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive (d.h. durch Befragung der
Allgemeinbevölkerung) beurteilt werden sollen. Fragestellung: Vor diesem Hintergrund ver-
268
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
folgt das Forschungsprojekt zwei Fragen. 1. Welches der genannten Instrumente zur nutzentheoretischen Lebensqualitätsmessung ist unter methodischen Gesichtspunkten im Bereich
der Rehabilitation am besten einsetzbar? 2. Mit welchen Konsequenzen ist zu rechnen, wenn
sich die nutzentheoretische Messung auf unterschiedliche Referenzkollektive stützt? Hypothesen: In einem ersten Arbeitsschritt wird überprüft, ob die äquivalente Anwendbarkeit der
nutzentheoretischen Messinstrumente in den zu untersuchenden Patientengruppen gegeben ist
und ob sich Unterschiede in der Praktikabilität und Anwendbarkeit zeigen. Im zweiten Arbeitsschritt wird untersucht, ob mit relevanten Unterschieden bei vergleichenden gesundheitsökonomischen Evaluationen, in Abhängigkeit von der Wahl des Bezugkollektivs, zu
rechnen ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich
(Stichprobe: 480; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Community Medicine
(Ellernholzstr. 1-2, 17487 Greifswald)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03834-86-7762, e-mail: [email protected])
[439-F] Mösch, Edelgard, Dr.; Wagner, Gabriela, Dr.med.; Kaduszkiewicz, Hanna, Dr.med.;
Zimmermann, Thomas, Dr.; Bachmann, Cadja, Dr.med.; Cvetanovska-Pllashniku, Gabriela,
Dr.med.; Gorfer, Sandra, Dipl.-Soz.; Kaufeler, T., Dr.; Werle, Dr. (Bearbeitung); Maier, Wolfgang, Prof.Dr.; Bussche, Hendrik van den, Prof.Dr.; Abholz, Hans-Harald, Prof.Dr.; Angermeyer,
Matthias C., Prof.Dr. (Leitung); Bickel, H., Dr.; Romberg, H.-P., Dr.med.; Mayer, Manfred,
Dr.med.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Adler, Georg, Prof.Dr. (Betreuung):
Kompetenznetzwerk Demenzen. Teilprojekt 1: Früherkennung von Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz; Teilprojekt 2: Hausärztliche Versorgung von Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz
INHALT: Teilprojekt 1 "Früherkennungsprojekt": Identifikation von Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hirnleistungsstörung bzw. einer Demenz; Identifikation von Vorstadien und
Frühsymptomen einer Demenz mittels neuro-psychologischer Testverfahren; Quantifizierung
des Risikos für die Ausbildung einer Demenz und Entwicklung eines Früherkennungsinstrumentariums für die Hausarztpraxis; Deskription des Verlaufs der Hirnleistungsstörung unter
den gegenwärtigen Behandlungsbedingungen. Teilprojekt 2 "Versorgungsprojekt": diagnostische Treffsicherheit des Hausarztes bei der Diagnosestellung und Prognose von Hirnleistungsstörung bzw. Demenz; diagnostisches und therapeutisches Handeln des Hausarztes bei
Hirnleistungsstörung und Demenz; Kenntnisstand des Hausarztes in Bezug auf Hirnleistungsstörung und Demenz; Wirkungen und Nutzen des Kompetenznetzwerkes für den Hausarzt;
Auswirkungen der Demenz-Frühdiagnostik und des Kompetenznetzwerkes auf Angehörige.
ZEITRAUM: Teilprojekt 1: Längsschnittstudie (2003-2007), Teilprojekt 2: aktueller Querschnitt GEOGRAPHISCHER RAUM: multizentrisch in Deutschland (Hamburg, Düsseldorf,
Bonn, Mannheim, München, Leipzig)
METHODE: Teilprojekt 1 "Früherkennungsprojekt": Es handelt sich um eine multizentrische,
prospektive Kohortenstudie, bei der Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 75 und 89
Jahren innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren drei Mal mittels neurpsychologischer
Testverfahren untersucht werden. Teilprojekt 2 "Versorgungsprojekt": je nach Fragestellung
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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unterschiedliches Vorgehen - diagnostische Treffsicherheit des Hausarztes: Vergleich des
Hausarzturteils mit einem Goldstandard (ausführliche neuropsychologische Untersuchung);
diagnostisches und therapeutisches Handeln des Hausarztes: eine standardisierte schriftliche
Erhebung aller 120 am Projekt teilnehmenden Hausärzte, zusätzlich qualitative, leitfadengestützte Interviews von ca. 40 Hausärzten; Kenntnisstand des Hausarztes: "Testung" mittels
Fallvignetten und einem Fragebogen; Wirkungen und Nutzen des Kompetenznetzwerkes für
den Hausarzt: standardisierte Befragung plus telefonische Leitfadeninterviews; Auswirkungen der Demenz-Frühdiagnostik und des Kompetenznetzwerkes auf Angehörige: qualitative,
leitfadengestützte Interviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 3.000; Patientinnen und Patienten aus Allgemeinarztpraxen im Alter zwischen 75 und 89 Jahren - Patienten mit der Diagnose einer
Demenz werden ausgeschlossen; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; für die Fragestellung in Teilprojekt 2 "Diagnostisches und therapeutisches Vorgehen von Hausärzten bei Patienten mit Hirnleistungsstörung und Demenz" werden die Hausärzte befragt, die nicht als rekrutierende Ärzte am Früherkennungsprojekt teilnehmen; Auswahlverfahren: Interesse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kaduszkiewicz, H.; Bussche, H. van den: Die hausärztliche Versorgung von Patienten mit kognitiven Störungen und Demenz. in: Psychoneuro, 29, 2003, 6,
S. 275-281.
ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Allgemeinmedizin (Martinistr. 52, 20246 Hamburg); Universität Heidelberg,
Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Universität Leipzig,
Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig); Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Sigmund-Freud-Str. 25,
53105 Bonn); Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim); Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Zentrum für Medizinische Psychologie, Soziologie,
Statistik und Allgemeinmedizin Abt. für Allgemeinmedizin (Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf); Technische Universität München, Fak. für Medizin, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Ismaninger Str. 22, 81675 München)
KONTAKT: Kaduszkiewicz, Hanna (Dr. Tel. 040-42803-3247, e-mail:
[email protected])
[440-F] Moser, Michael, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bartsch, Hans Helge, Prof.Dr.; Weis, Joachim, Prof.Dr. (Leitung):
Fatigue bei Tumorpatienten: Prävalenz und Rehabilitationsbedarf
INHALT: Symptome der Müdigkeit und Erschöpfung zählen zu den häufigsten Beschwerden von
Krebspatienten während und nach der Behandlung und werden unter dem Fachbegriff Fatigue
zusammengefasst. Die von Krebspatienten erlebte Erschöpfung wird als ungewöhnliche, den
ganzen Körper und geistige Funktionen umfassende Ermüdung beschrieben, die nicht in
wahrnehmbarem Zusammenhang zu geistiger und/ oder körperlicher Beanspruchung steht
und durch Schlaf nicht gebessert wird. Fatigue wird in der heutigen wissenschaftlichen Dis-
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soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
kussion als ein mehrdimensionales Konzept verstanden, welches verschiedene Ursachen haben kann und sich im körperlichen, kognitiven und/oder affektiven Bereich äußert. Die Angaben zur Prävalenz schwanken zwischen 59% und 96%. Studien zum Verlauf der Symptomatik zeigen, dass ein beträchtlicher Anteil onkologischer Patienten (ca. 30%) auch in der
Nachsorgesituation unter persistierenden Erschöpfungssymptomen leidet Die geplante Untersuchung sieht eine kombinierte Querschnitt-/ Längsschnittstudie zur Untersuchung der Prävalenz und Rehabilitationsrelevanz der Fatigue Problematik bei Patienten mit Brustkrebs und
colorectalen Carcinomen vor. In der Querschnittstudie werden Patienten in geschichteten
Teilgruppen zu verschiedenen Zeitpunkten nach Abschluss der Primärbehandlung untersucht,
wobei Radiotherapie und kombinierte Radio-/ Chemotherapie als die in der Literatur am häufigsten in Verbindung mit Fatigue genannten Behandlungsschemata verglichen werden. Ergänzt wird die Querschnittstudie durch eine prospektive Längsschnittstudie, die sich aus einer
Teilgruppe der Querschnittstudie rekrutiert, um den Verlauf und die beeinflussenden Faktoren
der Fatigue sowie die Frage der Spontanremission über einen Zeitraum von einem Jahren prospektiv untersuchen zu können. Ziel der Querschnitterhebung ist die Generierung von Prävalenzdaten in Zusammenhang mit den Risikofaktoren der genannten Behandlungsschemata, ihre Zusammenhänge mit Angst, Depression, Behandlungsstatus, Krankheitsverarbeitung und
Lebensqualität sowie die Frage des Rehabilitationsbedarfs. Ziel der Längsschnittstudie ist die
Analyse der Fatigue im prospektiven Verlauf der Erkrankung. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Deutschland
METHODE: Epidemiologisch orientierte Studie im Rahmen der Gesundheitssystemforschung;
kombinierte Längs- und Querschnittsbefragung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe;
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.100;
Auswahlverfahren: unselektierte Auswahl). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Bundesministerium für Bildung und
Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-206-1405, e-mail: [email protected])
[441-F] Müller, Knut, Dipl.-Psych.; Richter, Angelika, Dipl.-Psych.; Blumenstiel, Klaus, Dr.med.;
Hochlehnert, Achim, Dr.med. (Bearbeitung); Eich, Wolfgang, Prof.Dr.med; Bieber, Christiane,
Dr.med.; Wilke, Stefanie, Dr.phil.; Bludau, Hans-Bernd, Dr.med. (Leitung):
Erfassung der Effekte gemeinsamer Therapieentscheidung bei der Behandlung chronischer
Schmerzpatienten: der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess
INHALT: Partnerschaftliche Therapieentscheidungen zwischen Arzt und Patient ("shared decision making") sind in ihrer Effektivität wenig evaluiert. Am Beispiel chronischer Schmerzpatienten (Fibromyalgie) soll in einer prospektiven Verlaufsstudie das "Shared-Decision-Modell"
implementiert und evaluiert werden. Dieses Konzept beinhaltet eine Stärkung der Rolle des
Patienten als aktiver Entscheidungspartner bei der Wahl der geeigneten Behandlungsmethode. Dies soll sowohl durch Vermittlung evidenzbasierter Informationen zu Vor- und Nachteilen einzelner Behandlungsmethoden als auch durch eine intensive Begleitung durch den behandelnden Arzt erreicht werden. Wir erwarten vom Vorgehen nach dem Shared-DecisionModell eine größere Patienten- und Behandlerzufriedenheit und langfristig eine Verbesserung
der krankheitsrelevanten Lebensqualität. Eines der langfristigen Ziele des Forschungsvorha-
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bens soll die Implementierung eines Informationsservers "Schmerz" zum interaktiven Wissenstransfer zwischen Betroffenen und Behandlern sein.
ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Abt. Innere Medizin II - Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin (Bergheimer Str. 58, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Eich, Wolfgang (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Bieber,
Christiane (Dr. e-mail: [email protected])
[442-F] Neubert, Tabea (Bearbeitung):
Patientenerwartungen und Patientenzufriedenheit
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock)
[443-F] Neumann, Lilli, Prof.Dr.; Frielinghaus, Birgit (Bearbeitung):
Recherche zur Förderung Künstlerischer Therapien unter besonderer Berücksichtigung der
Dramatherapie und des therapeutischen Theaters im Gesundheitswesen, in der Prävention
und der Rehabilitation
INHALT: Ziel des Projekts ist die Förderung Künstlerischer Therapien, insbesondere der Dramatherapie und des Therapeutischen Theaters in den Bereichen: klinisch stationär, klinisch
ambulant, psychosoziale Einrichtungen, Prävention, Rehabilitation, integrativer Kulturarbeit.
Der Einsatz der Künste als Mittel der Therapie in Feldern psychosozialer, sozialtherapeutischer und klinischer sozialer Arbeit ist in Deutschland zwar durchaus vorhanden, aber allgemein noch kaum bekannt. 1. Arbeitsschwerpunkte sind zunächst die Bestandsaufnahme
künstlerisch-therapeutischer Arbeitsmethoden im klinischen und außerklinischen Bereich in
Deutschland. Gleichzeitig wird a) die Kooperation mit bestehenden Berufsorganisationen
(z.B. Gesellschaft für Theatertherapie, DGKT e.V.) systematisch ausgebaut. b) Angestrebt
wird die Initiierung bzw. Förderung von Vernetzung und Forschung der einschlägigen praktizierenden Einrichtungen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen und Fachhochschulen/ Universitäten (z.B. gibt es an der Universität Hamburg Effizienzforschung bezüglich Theatertherapie), Kooperationen gibt es z.Zt. mit der Akademie Remscheid für musische Bildung und
Medienerziehung, Fachbereich Theatertherapie, Gitta Martens; Fachhochschule Hildesheim,
Fachbereich Soziales/ Theaterpädagogik, Prof. Dr. Klosterkötter-Prior, Schauspieltherapie;
Fachhochschule Ottersberg, Studienrichtung Schauspieltherapie, Prof. Dr. Ottersbach; Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Soziales/ Fach Theaterpädagogik/ Theatertherapie, Prof.
Dr. Neumann. Letztendlich wird die Verbreitung der Künstlerischen Therapien in die Berufsfelder der sozialen Arbeit und eine Integration in das Gesundheitssystem angestrebt. Vorbild
sind hierbei die USA, die Niederlande und Großbritannien. Erläuterungen: Deutschland hat,
im Gegensatz zu den Niederlanden, England und den USA kaum berufspolitische Verankerung und erst Ansatzweise berufsorganisatorische Kooperationen im Bereich der Künstlerischen Therapien. Eine Voraussetzung, um die Gespräche mit dem Bundesgesundheitsministe-
272
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
rium produktiv fortzusetzen und um damit die Integration der Künstlerischen Therapien in
das Gesundheitssystem voranzutreiben, sind Veröffentlichung und Information über schon
geleistete Arbeit in ihrer ganzen Bandbreite. Zusammen mit der Gesellschaft für Theatertherapie als wichtigster Kooperationspartner wird eine Plattform im Internet eingerichtet mit einer Verknüpfung zur Datenbank über Künstlerische Therapien. Auf dieser Internet-Seite werden die bisherigen verschiedenen Einsatzbereiche, Methoden und Verfahren der Theatertherapie zusammengetragen und vorgestellt werden. Darüber hinaus soll eine Geschäftsstelle als
Kontaktstelle für Information und Austausch, Kooperation und Projektentwicklung, Verhandlungen etc. geschaffen werden. Anvisiert wird ferner die Veröffentlichung der ProjektErgebnisse in Form eines Symposiums, einer Veranstaltung mit Vorträgen von Vertretern aus
der Praxis der Theatertherapie, der Ausbildung und dem Gesundheitswesen.
METHODE: Ein Arbeitsschwerpunkt liegt in der Recherche und Befragung, der Erstellung der
genannten bundesweiten Bestandsaufnahme künstlerisch-therapeutischer Arbeitsmethoden im
klinischen und außerklinischen Bereich. Erfasst werden Krankengruppen, therapeutische Methoden, diagnostischer Einsatz und, falls Evaluationen vorliegen, Ergebnisse. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview
(Stichprobe: 5; ausgewählte Mitarbeiter aus den heutigen Bereichen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.100; klinisch-stationäre, klinisch-ambulante, psychosoziale
Einrichtungen, Prävention-, Reha-, integrative Kulturarbeiter). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller-Weith, Doris; Neumann, Lilli; Stoltenhoff-Erdmann, Bettina: Theater Therapie. ein Handbuch. Junfermann Verl. 2002.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Arbeitsamt Dortmund
INSTITUTION: Fachhochschule Dortmund, FB Soziales, Lehrgebiet Medienpädagogik, insb.
Lehre in Kunst- und Theaterpädagogik (Postfach 105018, 44047 Dortmund)
KONTAKT: Neumann, Lilli (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5190, e-mail: [email protected])
[444-F] Nowossadeck, Enno, Dipl.-Ökon.; Mnich, Eva, M.A. (Bearbeitung); Müller-Fahrnow,
Werner, Prof.Dr.; Karoff , Marthin, Dr.; Vetter, Herbert, Dr.; Gülker, Hartmut, Prof.Dr.; Gerwinn,
Hans (Leitung):
Cardiologic disease management
INHALT: Empirische Bestandsaufnahme von patientenbezogenen Versorgungsabläufen, Dokumentation der Behandlungspraxis, Organisationslösungen zur praktischen Implementation der
Soll-Behandlungsstandards. Das Projekt schließt inhaltlich an verschiedene Studien zur kardiol. Reha an. Studiengegenstand ist das Diseasemanagement für Patienten mit koronarer
Herzkrankheit. Das Diseasemanagement strebt eine Minimierung von Reibungsverlusten im
Schnittstellenmanagement der verschiedenen Versorgungssysteme an. Ziel des Projektes ist
eine differenzierte Analyse potentieller Bedingungsfaktoren für die Prozessabläufe. Im Mittelpunkt steht dabei die Empirie patientenbezogener Versorgungsabläufe, die Identifikation
homogener Patientengruppen und die Ableitung von Soll-Behandlungsstandards. Letztere sollen als Ergebnis eines Prozesses entstehen, in dem nach einer Bewertung des vorgefundenen
Ist-Zustandes anhand von Guidelines in einem interaktiven Prozess der Konsensbildung mit
Fachexperten "Best-Practice"-Modelle definiert werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nowossadeck, E.; Mnich, E.; Vetter, H.-O.; Müller-Fahrnow, W.;
Karoff, M.: CARDIS-Studie: Perzeption verhaltensbedingter Risikofaktoren. in: Zeitschrift
für Kardiologie, Rehabilitation und Prophylaxe, 2003, 20, S. 112-113.
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ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: keine
Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation (Luisenstraße 13 a, 10117 Berlin)
KONTAKT: Müller-Fahrnow, Werner (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
[445-F] Nowossadeck, Enno, Dipl.-Ökon.; Dohnke, Birte, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); MüllerFahrnow, Werner, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
CARO II - Cardiac Rehabilitation Outcome - Implementationsstudie
INHALT: Dem outcome-bezogenen Qualitätsmanagement in der kardiologischen Rehabilitation
kommt heute eine wesentliche Rolle zu. Ein bedeutender Teilbereich im wissenschaftlichen
Diskurs ist die Operationalisierung und Entwicklung eines evidenzbasierten und praktikablen
Indikatorensets, mit dem die Qualität und hier vor allem die Ergebnisqualität der Rehabilitation abgebildet werden kann. Die vorangegangenen Projekte "CARO I - DGPR-Studie" sowie
"CARO II - Projektplanungsstudie" der Jahre 1997 bis 2001 schufen wesentliche Grundlagen.
Auch aufgrund des von Kliniken signalisierten Interesses soll nunmehr ein weiterentwickeltes
Konzept zur Analyse und adressatenspezifischen Aufbereitung von Klinikdaten zur Ergebnisqualität der kardiologischen Rehabilitation realisiert werden. Eine wesentliche Ergänzung des
bisherigen Konzeptes besteht darin, dass die Nachhaltigkeit der Sekundärprävention insbesondere mit Bezug auf verhaltensbezogene und psychosoziale Risikofaktoren sowie der
Krankheitsbewältigung Berücksichtigung finden. Aus Analysen von Gesundheitswissen und
Risikoperzeption sowie des Gesundheitsverhaltens sollen Hinweise auf Handlungsfelder und
Entwicklungspotentiale für die Reha-Akteure abgeleitet werden. Darüber hinaus ist geplant,
die gewonnenen epidemiologischen Daten als bundesweites Register für die kardiologische
Rehabilitation zu nutzen. An der Studie nehmen ca. 2.000 Patienten aus neun kardiologischen
Kliniken teil.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller-Fahrnow, W.; Karoff, M.; Nowossadeck, E.; Dohnke, B.;
Held, K.: "Caro II" - Studie zu Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit, Herzmedizin. in:
Zeitschrift für Kardiologie, Rehabilitation und Prophylaxe, 20, 2003, 107. ARBEITSPAPIERE: S. http://www.reha.hu-berlin.de/luise/forschung/caro_qis.html .
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER:
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen
e.V. -DGPR- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation (Luisenstraße 13 a, 10117 Berlin)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[446-L] Nusser, Tanja; Strowick, Elisabeth (Hrsg.):
Krankheit und Geschlecht: diskursive Affären zwischen Literatur und Medizin, Würzburg:
Königshausen u. Neumann 2002, 217 S., ISBN: 3-8260-2295-5 (Standort: SBB Berlin(1a)-1A478372)
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soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: "Der Band befragt das Verhältnis von Krankheits- und Geschlechterkonstruktionen im
diskursiven Feld von Literatur, Medizin, Medientechnik und Epidemiologie. Verschiedene
'Krankheitsdiskurse' werden in Hinsicht auf die von ihnen praktizierte Geschlechterpolitik analysiert. Dabei werden Definitionen und Konstruktionen des geschlechtlich kodierten kranken bzw. gesunden Körpers als Verfahren verstanden, die sich narrativer Strukturen und visueller Strategien bedienen. Die einzelnen Beiträge gehen den Inszenierungen von Krankheit in
Literatur, Film und Photographie ebenso nach wie den Aufzeichnungsmedien der Medizin als
Bild- und Textmaterial." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tanja Nusser/ Elisabeth Strowick: Intersektionen. Überlegungen zum Verhältnis von Krankheit und Geschlecht (7-20);
Marion Herz: Die wunderbare Zwischenwelt des Virus (23-35); Susanne Bauer: Multivariable Raster: Kategorisierungen von Krankheit zwischen Biomedizin und Public Health (37-55);
Elisabeth Strowick: Poetologie der Ansteckung und bakteriologische Reinkultur. Infektiöses
Material bei Thomas Bernhard, Thomas Mann und Robert Koch (57-74); Eva Meyer: Von
jetzt an werde ich mehrere sein (77-85); Anne-Kathrin Reulecke: Andre Gides PastoralSymphonie und die Dialektik der Blindheit (87-102); Sigrid Nieberle: Beautiful Minds - Psychopathologie im Narrativ des Künstlerfilms (103-120); Susanne Holschbach: Vom Bild der
Leidenschaften zur Aufzeichnung der Symptome. Zu den zwei Visualisierungsparadigmen an
Charcots "photographischer Klinik" (123-142); Doris Ruhe: Gender, Mystik und Psychiatrie.
Die Rolle der Mystik-Debatte bei der Ausformung der laizistischen Republik in Frankreich
(143-158); Urte Helduser: pater incertus. Zum Motiv von "Unfruchtbarkeit" in Theodor Fontanes Irrungen Wirrungen (161-177); Tanja Nusser: Es war einmal: Der Mörder, die Dirne,
der Arzt und die künstliche Befruchtung. Hanns Heinz Ewers Alraune (179-193); Annette
Runte: (Er-) Kranken am Geschlecht. Zur Inszenierung des 'Mannweibs' als Knäbin in medizinischen und literarischen Diskursen der Zwanziger Jahre (195-214).
[447-F] Oelkers, Rieke, Dr.; Demirakca, Süha, Dr.; Weisbrod, Mattias, PD Dr.; Hohmeister, Johanna; Zohsel, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hermann, Christiane, PD Dr.; Flor, Herta,
Prof.Dr.rer.soc. (Leitung):
Zur Spezifität zentraler Sensitivierungsprozesse nach früher Schmerzerfahrung und bei
chronischem Schmerz im Kindesalter
INHALT: Aus Tierversuchen ist bekannt, dass frühe Schmerzerfahrungen die Schmerzsensibilität
erhöhen und so möglicherweise ein Vulnerabilitätsfaktor für chronischen Schmerz sein könnten. Im geplanten Projekt wird die Schmerzverarbeitung bei Kindern mit frühen Schmerzerfahrungen in Abhängigkeit vom Reifungsgrad des nozizeptiven Systems untersucht. Parallel
dazu wird die Schmerzverarbeitung bei Kindern mit chronischen Schmerzen unterschiedlicher Pathogenese (Migräne, Bauchschmerzen) bzw. gesunden Kindern unter Berücksichtigung früher Schmerzerfahrungen überprüft. Neben subjektiven Einschätzungen werden evozierte Potentiale und peripherphysiologische Maße als Korrelate der Schmerzverarbeitung erfasst. Durch Messung der Aktivität der bei der Schmerzverarbeitung involvierten
(sub)kortikalen Hirnstrukturen wird ermittelt, inwieweit frühe Schmerzerfahrungen die sensorische und die affektive Dimension der Schmerzverarbeitung modulieren. Um die Spezifität
des Einflusses früher Schmerzerfahrungen auf die Schmerzverarbeitung zu überprüfen, wird
die kortikale Reagibilität bei visueller (d.h. nicht nozizeptiver) Stimulation erfasst. Schließlich wird der Einfluss assoziativer Lernprozesse, speziell der operanten Verstärkung, auf die
Schmerzsensitivierung, die nicht-assoziativen Ursprungs ist, untersucht.
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METHODE: Kontrollgruppendesign. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Aktenanalyse, standardisiert; Experiment; Psychologischer Test; Psychophysiologische Untersuchung (Stichprobe: 100). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Hermann, Christiane (Dr. Tel. 0621-1703-912, e-mail: [email protected])
[448-F] Opfermann, Maria, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Krankheitsverarbeitung in Familien mit anfallskranken Kindern
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Fach Rehabilitationspsychologie (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-144-2005)
[449-F] Osterland, Astrid, Dr.; Röslen, Michael, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); StemannAcheampong, Susanne, Dr. (Leitung):
Stellenwert, Einfluss und Bedeutungen der Medizintechnik in der Onkologie
INHALT: Welchen Stellenwert und Einfluss hat Medizintechnik in der Onkologie im Hinblick
auf die vertretenen Krankheitsauffassungen, bestehende Behandlungskonzepte und Handlungsmöglichkeiten der Mediziner in unterschiedlichen onkologischen Tätigkeitsbereichen
und im Hinblick auf ihr jeweiliges Selbstverständnis und ihre spezifische Gestaltung der
Arzt-Patient-Beziehung? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für den gegenwärtigen Stand und die Entwicklung des Faches ableiten? Welche Folgen hat der starke Technikeinsatz für diejenigen Bereiche des Krebsgeschehens und seiner Handhabung, die technisch
nicht erfolgreich zu erfassen und zu bewältigen sind? Welche Relevanz und welche Wirkung
haben diese (relativ) "technik-resistenten" Praxisbereiche für die professionelle Orientierung
der Onkologen und für die Gestaltung der Onkologie? Welche offiziellen und latenten Bedeutungen werden der Medizintechnik im "Kampf gegen den Krebs" zugemessen - auch und gerade im Hinblick darauf, dass wesentliche Aspekte des Krebsgeschehens nur eingeschränkt
"technik-kompatibel" erscheinen? ZEITRAUM: ab 1985 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Deutschland
METHODE: Forschungsgegenstand und Erkenntnisabsicht erfordern ein qualitatives Erhebungsund Auswertungsinstrumentarium, das den Interviewten viel Raum zur Darstellung ihrer eigenen Gesichtspunkte und Erzähldynamik gewährt. Nur so können nicht nur bewusste, "offiziell" sanktionierte, sondern auch latente Bedeutungsdimensionen des professionellen Umgangs mit Krebs bzw. mit Krebskranken erfasst werden und die Reichweite und Funktionsweise des Technikeinsatzes in ihrer möglichen Problematik und Tiefenstruktur deutlich gemacht werden. Als Erhebungstechnik hat sich dabei die Durchführung leitfadenorientierter
(qualitativer) narrativer Interviews bewährt. Die Gespräche werden mit Tonband aufgezeichnet und anschließend transkribiert. Zu jedem Interview wird ein Gedächtnisprotokoll angefer-
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
tigt, in dem der Interviewer den räumlich-zeitlichen Rahmen, nonverbale Informationen, eigene emotionale Reaktionen, Phantasien, Gedanken usw. notiert, um die szenischen Informationen bzw. die Gegenübertragungsreaktionen als wichtige Datenquelle festzuhalten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 95;
Onkologen verschiedener Ebenen und Richtungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: Niedersächsischer Forschungsverbund Technikentwicklung und gesellschaftlicher Strukturwandel FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Psychosoziale Medizin
Abt. Medizinische Soziologie (Waldweg 37, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Röslen, Michael (Tel. 0551-398198, e-mail: [email protected])
[450-F] Pauli, Paul, Prof.Dr. (Leitung):
Angst/ Panik. Kognitive Verzerrungen und deren elektrophysiologische Korrelate bei der
Panikstörung
INHALT: Angststörungen sind durch verzerrte kognitive Prozesse, so genannte "cognitive biases", charakterisiert. Dies bedeutet, dass angstrelevante Reize bevorzugt bzw. mit erhöhter
Priorität verarbeitet werden. Die Studien konzentrieren sich hierbei vor allem auf die Panikstörung, wobei die Verarbeitung von körperbezogenen Wortreizen bzw. mit Bildreizen, die
medizinische Notfallsituationen zeigen, untersucht werden. In einer Serie von Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Panikpatienten für diese Reize erniedrigte Wahrnehmungsschwellen haben, diese Reize verzerrt erinnern und auf diese Reize entgegen den objektiven Gegebenheiten unangenehme Konsequenzen erwarten. Als Ausdruck verzerrter kognitiver Prozesse konnte in dem Projekt auch mittels EEG elektrophysiologische Indikatoren
nachweisen. So zeigen Panikpatienten auf für sie angstrelevante Reize eine verstärkte Positivierung im Zeitbereich von 500-900 ms nach Reizpräsentation, wahrscheinlich als Ausdruck
besonders elaborierter Verarbeitungsprozesse. Die verzerrte Erwartung aversiver Konsequenzen zeigt sich in einer erhöhten kontingenten negativen Variation (CNV), ausgelöst durch
angstrelevante Reize. Als elektrophysiologisches Korrelat des, für diese Patienten typischen
Vermeidungsverhalten, konnte eine Asymmetrie in der frontalen Gehirnaktivität unter Ruhebedingungen und bei Konfrontation mit einem angstrelevanten Reiz nachgewiesen werden.
Bei Panikpatienten ist in diesen Bedingungen eine verstärkt rechtsfrontale im Vergleich zur
linksfrontalen Gehirnaktivität beobachtbar. Ziel des gerade laufenden Forschungsprojektes ist
es, die Änderbarkeit dieser kognitiven Verzerrungen und ihrer neurophysiologischen Korrelate durch eine kognitive Verhaltenstherapie nachzuweisen. Die Hauptfrage richtet sich darauf,
inwieweit diese Charakteristika der Patienten als Prädiktoren für einen Therapieerfolg herangezogen werden können.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pauli, P.: Behavorial and neurophysiological evidence for altered
processing of anxiety-related words in panic disorder. in: Journal of abnormal psychology,
106, 1997, pp. 213-220.+++Wiedemann, G.: Frontal brain asymmetry as a biological substrate of emotions in panic patients. in: Archives of general psychiatry, 56, 1999, pp. 7884.+++Pauli, P.: Elektrokortikale Befunde zu Angst und Panik. in: Zeitschrift für Medizinische Psychologie, 10, 2001, 3, S. 137-143.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0931-31-2843, Fax: 0931-31-2733, e-mail: [email protected])
[451-F] Percevic, Robert, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Computerunterstützte Darbietung von Selbstbeurteilungsverfahren
INHALT: Die Studie wurde in diesem Jahr abgeschlossen. Insgesamt nahmen 1.160 Patienten der
Panorama-Fachklinik teil, die zwischen November 2000 und Juli 2002 erfasst wurden. 473
Patienten bekamen eine der computergestützten Darbietungsformen, 127 davon die ab Dezember 2001 eingeführte entscheidungsorientierte Form. Es wurden keine relevanten psychometrischen Unterschiede der computergestützten Vorgabeformen untereinander und im
Vergleich zur Papier-Bleistift-Vorgabe gefunden. Dieser Befund gilt sowohl für die Rohwertverteilungen als auch für die interne Konsistenz, die Konstruktvalidität und die konvergente
Validität. Eine Ausnahme bildet die entscheidungsorientierte Vorgabe, bei welcher aufgrund
der reduzierten Itemanzahl, wie zu erwarten, die Reliabilität und damit auch alle Außenkorrelationen sanken. Dafür mussten aber statt 69 Items im Mittel nur 18 Items vorgegeben werden. Die Akzeptanz für die computergestützte Befragung war sowohl unter den Patienten als
auch beim therapeutischen Team hoch. Die meisten Patienten fanden sie nicht oder kaum anstrengend und kamen ohne Schwierigkeiten mit der Bedienung der Software zurecht. Ältere
und computerunerfahrene Patienten berichteten jedoch mehr Schwierigkeiten und hatten längere Testzeiten. Die meisten Patienten zogen die computergestützte Vorgabe der PapierBleistift-Vorgabe vor. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen computergestützten Formen. Bei den offenen Kommentaren fiel die Vorgabeform, bei
der keine nachträglichen Änderungen möglich waren, jedoch negativ auf. Für die Rückmeldung der psychometrischen Ergebnisse an Therapeuten deutet sich ein positiver Effekt auf die
Therapieeffizienz an. Der Median der geschätzten Behandlungsdauer betrug für erfolgreich
behandelte Patienten 46 Tage, wenn eine Rückmeldung gegeben war, beziehungsweise 57
Tage ohne Rückmeldung. Im Vergleich zur Dateneingabe von Hand und über Scanner ist die
computergestützte Vorgabe kostengünstiger und die Datenqualität höher. Bei der PapierBleistift-Vorgabe fehlten über 4% der Werte, während bei computergestützter Vorgabe weniger als 1% fehlten. Verlieren von Fragebögen und Dateneingabefehler werden gänzlich umgangen.
ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Forschungsstelle für Psychotherapie (Christian-Belser-Str. 79, 70597 Stuttgart)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-6781-406, e-mail: [email protected])
[452-F] Peter, Bodo, Dr.phil. (Bearbeitung); Nagel, Eckhard, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Not und Notwendigkeit als Grundlage der Allokation medizinischer Ressourcen in der Bundesrepublik Deutschland
INHALT: Am Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften und am Zentrum
für Gesundheitsethik an der Ev. Akademie Loccum wird in einem DFG-Projekt Not und
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
Notwendigkeit als Grundlage der Allokation medizinischer Ressourcen in der Bundesrepublik
Deutschland untersucht. Die Kostenbegrenzung im Gesundheitswesen wird mit Hilfe der
Budgetierung verfolgt. Im Grenzfall könnte dies bedeuten, dass die Behandlung des einen Patienten um der Behandlung eines anderen willen unterlassen werden muss. Will man eine solche Situation ausschließen und dennoch zu einer Begrenzung des medizinischen Mittelaufwandes gelangen, so bedarf es einer Beschränkung auf das medizinisch Notwendige anhand
der Not des konkreten Patienten. So kann eine medizinische Grundversorgung bestimmt und
von einer Zusatzversorgung abgegrenzt werden. Ob dieses der Logik ärztlichen Handelns entsprechende Vorgehen aussichtsreich ist, soll von der konkreten medizinischen Praxis aus an
den Beispielen Hämophilie A und Nierentransplantation aus medizinischer, philosophischer,
theologischer und ökonomischer Sicht analysiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut
für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-2073, e-mail: [email protected]); Leiter (e-mail:
[email protected])
[453-F] Pook, Martin, Dr.rer.nat. (Bearbeitung):
Längsschnittliche Untersuchung der Belastung infertiler Männer
INHALT: keine Angaben
METHODE: in Kooperation mit der Abteilung Andrologie der Universitätsklinik Marburg
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Psychologie (57068 Siegen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0271-740-4118, Fax: 0271-740-4555, e-mail:
[email protected])
[454-F] Pook, Martin, Dr.rer.nat. (Bearbeitung):
Evaluationskriterien für Therapien der Bulimia Nervosa
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Psychologie (57068 Siegen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0271-740-4118, Fax: 0271-740-4555, e-mail:
[email protected])
[455-F] Preis, Herbert, Dr.phil. (Bearbeitung):
Diagnose von Kindern mit AD/ HS: Entwicklung eines Beurteilungssystems für Jungen und
Mädchen (Subprojekt 3 im Rahmen des Gesamtprojekts "Diagnose und Therapie von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivitätsstörungen")
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INHALT: In vorschulischen und schulischen Institutionen, die Kinder mit AD/ HS in ihre tägliche
Arbeit zu integrieren versuchen, wird immer wieder nachgefragt, welche Möglichkeiten bestehen, betroffene Kinder zu diagnostizieren. Die Anwendung eines der bekannten Klassifikationssystemen (ICD-10, DSM IV) ermöglicht eine - besonders im Hinblick auf therapeutische
Maßnahmen - nicht ausreichende Diagnose: Entwickelt wird deshalb ein Beurteilungssystem,
das den Beurteilenden in den verschiedenen Lebensbereichen (z.B. zu Hause, Schule, Beratungsstellen) eine differenzierte Diagnose und fundiertes diagnostisches Urteil ermöglicht.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Allgemeine und Pädagogische Psychologie (Im Fort 7, 76829 Landau)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06341-990-274 od. -276, e-mail: [email protected])
[456-F] Preis, Herbert, Dr.phil. (Bearbeitung):
Überzeugungen und Wissen bei Eltern mit aufmerksamkeitsgestörten und hyperaktiven
Kindern (Subprojekt 2 im Rahmen des Gesamtprojekts "Diagnose und Therapie von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivitätsstörungen")
INHALT: In den letzten 20 Jahren stieg die Anzahl von AD/ HS bei Kindern offenbar an: Zumindest wird dieser Eindruck vermittelt durch die Resonanz in der Laienpresse und der Öffentlichkeit sowie der anhaltenden - auch interdisziplinären - wissenschaftlichen Diskussion. Zu
beobachten ist, dass Eltern betroffener Kinder verständlicherweise nach Konzepten suchen,
die das abweichende Verhalten erklären und therapeutische Hilfen aufzeigen. Untersucht
wird, inwieweit die Eltern - aufgrund ihrer Überzeugungen und ihres vermeintlichen Wissens
- natürlich vorhandene Nahrungsmittelbestandteile und (zugesetzte) - Zusatzstoffe (ENummern) als Auslöser der Störung bei ihrem Kind identifiziert haben.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Allgemeine und Pädagogische Psychologie (Im Fort 7, 76829 Landau)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06341-990-274 od. -276, e-mail: [email protected])
[457-F] Preis, Herbert, Dr.phil. (Bearbeitung):
Einfluss von Nahrungsmitteln auf das Verhalten von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten
und Hyperaktivitätsstörungen. Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit psychologischer
Therapien und phosphatvariierter Ernährung (Subprojekt 1 von "Diagnose und Therapie
von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten")
INHALT: Vorwiegend in Deutschland wird seit Mitte der 70er Jahre der Einfluss der Phosphate
in der Nahrung als Auslöser von Aufmerksamkeitsdefizite und Hyperaktivitätsstörungen
(AD/ HS) diskutiert. Forderungen nach Forschung blieben jedoch die erwartete Resonanz
versagt. Untersucht wird deshalb der Einfluss psychologischer Behandlungsmethoden sowie
die Wirkung des Phosphorgehalts der Nahrung.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Allgemeine und Pädagogische Psychologie (Im Fort 7, 76829 Landau)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06341-990-274 od. -276, e-mail: [email protected])
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[458-F] Protz, W., Dr. (Bearbeitung); Slesina, Wolfgang, Prof.Dr.; Haerting, J., Prof.Dr.; Robra,
B.-P., Prof.Dr.med. (Leitung):
Methodische Qualitätssicherung und systematische Grundlagen der Schnittstellenanalyse im
Reha-System
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert BEGINN: 1998-07 ENDE: 2002-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: LVA Sachsen-Anhalt
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische
Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097
Halle)
KONTAKT: Slesina, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 0345-557-1160, e-mail:
[email protected])
[459-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Niedermeier, Thomas, Dr.; Kohlböck, Gabriele, Dr.;
Sosnowsky, Nadia, Dipl.-Psych.; Cebulla, Marian, Dipl.-Psych.; Schaider, Birgit; Castellanos,
Helen, Dipl.-Psych.; Bolz, Eva-Maria, Dipl.-Psych.; Hampel, Andreas, Dipl.-Psych.; Sevignani,
Nicole, Dipl.-Psych.; Bösl, Andrea, Dipl.-Psych.; Ladineo, Marcus, Dipl.-Psych. (Bearbeitung);
Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung):
Langzeitverlauf und Risikofaktoren psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung
INHALT: Zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung liegen zahlreiche Ergebnisse von Prävalenzuntersuchungen in der Bevölkerung vor. Sehr wenig ist bekannt über den
Langzeitverlauf psychischer Erkrankungen in unausgelesenen Zufallsstichproben in der Bevölkerung. In der Oberbayerischen Verlaufsuntersuchung (gefördert im Rahmen des SFB 116
Psychiatrische Epidemiologie der DFG) wurden in den 70er bzw. 80er Jahren bereits ca. 2000
Personen einer Bevölkerungs-Zufallsstichprobe untersucht. Ziel der laufenden Untersuchung
ist es, alle noch lebenden dieser ca. 2000 Personen in der Bevölkerung 25 Jahre nach der
Ersterhebung und 20 Jahre nach der Zweiterhebung psychiatrisch nach zu untersuchen. Die
Daten aus dem ersten und zweiten bereits erhobenen Querschnitt sind breit angelegt (Psychopathologie, Diagnostik, Belastungen, Lebensereignisse, Beschwerden, Demoralisation) und
stellen damit eine einzigartige Basis für die Langzeitprädiktion dar. Ergebnisse dieser Langzeit-Verlaufsuntersuchung sind wichtig für Planungen im Gesundheitswesen und für die Nosologie. Sie ermöglicht die Darstellung des Langzeitverlaufs und die Herausarbeitung und
Analyse verlaufsbeeinflussender Faktoren bzw. Risikofaktoren. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Oberbayern
METHODE: Verlaufsstudie mit 3. Querschnitt an einer ursprünglich repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; Personen -Verlaufsstichprobe, ursprünglich
repräsentativ-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Umfangreiche Veröffentlichungen zum Vorläuferprojekt bitte
beim Institut anfordern.
ART: gefördert BEGINN: 2001-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München)
KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-683510, e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[460-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Krenn, Heidelinde, Dipl.-Psych.; Ladineo, Marcus,
Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr.med. (Leitung):
Langzeitverlauf, Risikofaktoren und Verlaufsprädiktoren bulimischer Essstörungen
INHALT: 635 konsekutiv in der Klinik Roseneck behandelte eßgestörte Patientinnen und Patienten wurden in mehreren Querschnitten (Aufnahme/ Entlassung/ 2-Jahres-Katamnese/ 6Jahres-Katamnese) prospektiv longitudinal untersucht. 103 Frauen erfüllten die DSM-IVKriterien für Anorexia nervosa bei Aufnahme, 196 Frauen hatten eine Bulimia nervosa und
68 Frauen eine Binge Eating Disorder. Die Verlaufsuntersuchung erfolgte mittels Interview
sowie durch Selbsteinschätzungsskalen. In einem erneuten Querschnitt soll an den selben
Frauen und Männern der Gesundheitszustand ca. 12 Jahre nach Entlassung untersucht werden. Die Datenerhebung ist abgeschlossen.
METHODE: Quantitative deskriptive Erfassung von Eßstörungs-Symptomen, weiterer Psychopathologie sowie Inanspruchnahme von Hilfsangeboten mit strukturierten Experteninterviews.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to
face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: über 500; Personen - klinische, behandelte Verlaufsstichprobe; Auswahlverfahren: ursprünglich konsekutive Aufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparative studies on the course
of eating disorders in adolescents and adults. Is age at onset a predictor of outcome? in:
Steinhausen, Hans-Christoph (ed.): Eating disorders in adolescence. Berlin et al.: de Gruyter
1995, pp. 301-337.+++Fichter, M.M.; Herpertz, Stephan; Quadflieg, N.; Herpertz-Dahlmann,
Beate: Structured interview for anorexic and bulimic disorders for DSM-IV and ICD-10: updated (third) revision. in: International Journal of Eating Disorders, 1998.+++Fichter, M.M.;
Quadflieg, N.; Gnutzmann, Anna: Binge eating disorder: treatment outcome over a 6-year
course. in: Journal of Psychosomatic Research, Vol. 44, 1998, No. 3/4, pp. 385-405.
+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course of bulimia nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, 1997.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: The German longitudinal bulimia nervosa study I. in: Herzog, W.; Deter, H.-C.; Vandereycken, W. (eds.): The
course of eating disorders. Long-term follow-up studies of anorexia and bulimia bervosa.
Berlin et al.: Springer 1992, pp. 133-149.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Course and twoyear outcome in anorexic and bulimic adolescents. in: Journal of Youth and Adolescence,
Vol. 25, 1996, No. 4, pp. 545-562.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Brandl, Barbara: Recurrent overeating. An empirical comparison of binge eating disorder, bulimia nervosa, and obesty. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 14, 1993, No. 1, pp. 116.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: Course of multi-impulsive bulimia. in: Psychological Medicine, 1994, 24, pp. 591-604.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course and outcome of Anorexia Nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 26,
1999, pp. 359-385.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparing self- and expert-rating: a
self-report screening version (SIAB-S) of the structured interview for anorexic and bulimic
syndromes for DMS-IV and ICD-10 (SIAB-EX). in: European Archives of Psychiatry and
Clinical Neurocience, 250, 2000, pp. 175-185.
ART: gefördert BEGINN: 1998-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wilhelm-Sander-Stiftung
INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München)
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soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510, e-mail: [email protected]); Bearbeiter
(Tel. 089-5160-3438, Fax: 089-5160-4572, e-mail:
[email protected])
[461-F] Räbiger, Jutta, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Internetforum zur integrierten Versorgung im Gesundheitswesen
INHALT: a) Beschreibung und Bewertung integrierter Versorgungsformen (IV) in Deutschland,
USA, Schweiz und Niederlande; Feststellung von Entwicklungstendenzen, hemmende und
fördernde Bedingungen der IV; Erfordernis und Möglichkeiten zur Information von Krankenversicherten über IV-Systeme (Paragr. 140, Disease Management Programme, allgemeines, krankheitsunspezifisches Netzwerk, gerontopsychiatrische Verbünde). b) Vorstellung
von Instrumentarien zur Qualitätssicherung integrierter Versorgungssysteme. ZEITRAUM:
2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Niederlande, USA
METHODE: IV-Systeme sind als Unternehmen zu begreifen, ihre praktische Umsetzung und
Akzeptanz wird von einer Vielzahl individueller und sozialer Faktoren bestimmt, die Erfolgsund Mißerfolgsfaktoren müssen international (per Evaluation) festgestellt und ausgewertet
werden. Deskriptiv-analytische und empirische Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online. Sekundäranalyse von Aggregatdaten (diverse Statistiken aus Deutschland,
Schweiz und USA zur Ausgestaltung und Verbreitung von IV-Systemen). Literaturrecherche.
Experteninterviews. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Räbiger, Jutta: Versicherteninformation zur integrierten Versorgung. in: Preuß, Klaus J.; Räbiger, Jutta; Sommer, Jürg H. (Hrsg.): Managed Care. Evaluation
und Performance-Measurement integrierter Versorgungsmodelle. Stand der Entwicklung in
der EU, der Schweiz und den USA. Stuttgart: Schattauer 2001. ISBN 3-7945-20998.+++Räbiger, Jutta: Integrierte Versorgung - wer sich beteiligt kann gewinnen. in: Public
Health Forum, 10, 2002, H. 36, S. 20.+++Klatt, Stefan: www.ivreport.de - ein Expertenforum
zur integrierten Versorgung. in: Preuß, Klaus J.; Räbiger, Jutta; Sommer, Jürg H. (Hrsg.):
Managed Care. Evaluation und Performance-Measurement integrierter Versogungsmodelle.
Stand der Entwicklung in der EU, der Schweiz und den USA. Stuttgart: Schattauer 2001.
ISBN 3-7945-2099-8.+++Preuß, Klaus J.; Räbiger, Jutta; Sommer, Jürg H. (Hrsg.): Managed
Care. Evaluation und Performance-Measurement integrierter Versogungsmodelle. Stand der
Entwicklung in der EU, der Schweiz und den USA. Stuttgart: Schattauer 2001. ISBN 3-79452099-8.+++Hasenbein, Uwe; Wallesch, Claus Werner; Räbiger, Jutta: Ärztliche Compliance
mit Leitlinien. Ein Überblick vor dem Hintergrund der Einführung von Disease-ManagementProgrammen. in: Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement (im Druck).
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Krankenversicherung AG -DKV-, Köln
INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Pflegeforschung (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-99245-422, Fax: 030-99245-245, e-mail:
[email protected])
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[462-L] Raithel, Jürgen:
Dimensionen gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen Jugendlicher: das Belastungs- und
Risikobereitschaftsmodell im Vergleich, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Jg.
11/2003, H. 3, S. 263-279
INHALT: "Gegenstand des Beitrags ist die Identifizierung gesundheitsrelevanter Verhaltensdimensionen im Jugendalter und eine vergleichende Prüfung des Erklärungspotenzials des Belastungs- und Risikobereitschaftsmodells. Datengrundlage bilden 165 Jugendliche zwischen
14 und 17 Jahren. Aus den verschiedenen erhobenen gesundheitsförderlichen und -riskanten
Verhaltensweisen konnten vier Dimensionen bestimmt werden, wobei drei jeweils für Mädchen und Jungen inhaltlich identisch sind. Hierbei stellte sich allerdings nur der Substanzkonsum als kontextuell belastungstheoretisch relevant heraus, wohingegen sich für risikobezogene Verhaltensweisen das kontextunabhängige Risikobereitschaftsmodell als brauchbar erwiesen hat." (Autorenreferat)
[463-L] Ramm, Gesa C.:
Soziale Unterstützung bei Knochenmarktransplantation: positive und belastende Aspekte
der Unterstützung, Disstress und Depressivität, (Beiträge zur Transplantationsmedizin, Bd. 48),
Lengerich: Pabst 2002, XII, 201 S., ISBN: 3-89967-013-2 (Standort: UB Bochum(294)-XRA13635)
INHALT: Die Knochenmarktransplantation ist mit Hoffnung auf Heilung und mit Todesangst
verbunden. Angehörige und Freunde stehen den Patienten in dieser Situation bei. Diese Kontakte induzieren positive, allerdings u.U. auch negative Emotionen. Die Längsschnittstudie an
154 Patienten der Knochenmarktransplantation analysiert soziale Interaktionen vom Zeitpunkt der stationären Aufnahme bis zu einem Jahr nach dem Eingriff. Dabei finden stützende
und belastende Aspekte Berücksichtigung. Zur angemessenen Erfassung des Konstruktes
wird die Adaption eines spezifisch für physisch schwerkranke Patienten entwickelten Instruments, die Skalen zur sozialen Unterstützung bei Krankheit (Ramm und Hasenbring, 1998),
eingesetzt. Während der stationären Behandlung kann eine zu große Zahl von Besuchern
Disstress und Depressivität auslösen oder verstärken. Nach der Entlassung aus der Klinik geht
die soziale Unterstützung häufig zurück - mit ungünstigen Folgen für das Befinden des Patienten. Die Autorin empfiehlt den Kranken, in allen Behandlungsphasen ihre Wünsche zur sozialen Interaktion möglichst offen mitzuteilen. (Autorenreferat)
[464-F] Ramsauer, Brigitte, Dr.phil. (Leitung):
Emotionale Kommunikation und Expressed Emotion (EE) in der Interaktion schizophren
erkrankter Jugendlicher mit ihren Angehörigen
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und
Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42803-5839, Fax: -5169, e-mail: [email protected])
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[465-L] Rau, Roland; Doblhammer, Gabriele:
Seasonal mortality in Denmark: the role of sex and age, in: Demographic Research, Vol.
9/2003, Art. 9, S. 197-222 (URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol9/9/9-9.pdf)
INHALT: Der Verfasser behandelt zwei Probleme saisonaler Sterblichkeit: Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es in den saisonalen Fluktuationen der Sterblichkeit? Gibt es
eine altersspezifische Saisonsterblichkeit? Basis der Untersuchung ist ein über 30 Jahre fortgeschriebener Datensatz, der Dänen umfasst, die am 1. April 1968 50 Jahre alt oder älter waren. Im Gegensatz zu früheren Studien werden hier bemerkenswerte geschlechtsspezifische
Unterschiede bei den saisonalen Sterblichkeitsmustern sichtbar. Bei Männern sind die saisonalen Sterblichkeitsschwankungen ausgeprägter als bei Frauen, was auf eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Umweltstress deutet. Die Saisonabhängigkeit der Sterblichkeit nimmt zudem mit dem Lebensalter zu; bei Frauen tritt dieser Anstieg allerdings erst in höherem Alter
ein als bei Männern. (ICEÜbers)
[466-F] Reichenbacher, Marita (Bearbeitung); Salize, Hans Joachim, Dr.; Bailer, Josef, Dr. (Leitung):
Vergleichende Evaluation arbeitsrehabilitativer Maßnahmen
INHALT: Vergleichende, prospektive, randomisierte Evaluation arbeitstherapeutischer Maßnahmen für psychisch Kranke in Mannheim (Starthilfe-Projekt versus qualifizierte Ergotherapie).
Untersuchung im Rahmen des MedNet-Schizophrenie. Teil eines Multicenter-Projektes (Leitung Uni Tübingen). ZEITRAUM: 2000-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2 x 40; psychisch kranke Personen; Auswahlverfahren: Klinikpopulation, randomisiert
bzgl. der beiden Therapiearme). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 1999-12 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Salize, Hans-Joachim (Dr. Tel. 0621-1703931)
[467-F] Reusch, Andrea, Dipl.-Psych.; Mühlig, Stefan, Dr.; Kaiser, Udo, Dr.; Boenisch, Angelika,
Dipl.-Psych.; Petermann, Franz, Prof.Dr.; Faller, Hermann, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung); Vogel,
Heiner, Dr. (Leitung):
Verbundübergreifende Reanalysen zu Prädiktoren des Patientenschulungserfolges und Entwicklung von allgemeinen Empfehlungen zur Evaluation von Patientenschulungen (Projekt
QF im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern)
INHALT: Die empirische Überprüfung von Patientenschulungen im Hinblick auf ihre Effektivität
und Effizienz ist von hoher gesundheitspolitischer Relevanz. Bei der Evaluation von Patientenschulungen müssen aber eine Vielzahl von forschungsmethodischen Standards erfüllt sein,
um zu sinnvollen und interpretierbaren Ergebnissen zu kommen. Insbesondere ist darauf zu
achten, wesentliche Prädiktoren für den Schulungserfolg (auf Seiten der Patienten/innen, der
Fachleute, des Patientenschulungsprozesses und des Patientenschulungskontext bzw. -
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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settings) zu berücksichtigen und bei der Planung, Durchführung und Auswertung der Studie
wissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen. So ist z.B. die Verwendung randomisierter Kontrollgruppendesigns von methodischer Seite aus unbedingt zu empfehlen. Der Umsetzung
dieser methodischen Anforderungen stehen in der Praxis aber häufig Widerstände entgegen.
Es fehlt bislang eine systematische Aufstellung von Zielgrößen und Prädiktoren des Schulungserfolges sowie Lösungsansätze zu Umsetzungsproblemen methodischer Anforderungen.
Durch Verbundübergreifende Reanalysen von Projektdaten aus der ersten Förderphase sollen
a) Prädiktoren von Patientenschulungserfolgen systematisch ermittelt werden und b) die forschungsmethodischen Vorgehensweisen der einzelnen Projekte unter Berücksichtigung der
Projekterfahrungen hinsichtlich der Umsetzung derartiger Vorgehensweisen systematisiert
werden. Die Erkenntnisse dieser Auswertungen sollen in die Entwicklung von allgemeinen
Empfehlungen zur Evaluation von Patientenschulungen münden.
METHODE: Ex-post-facto-Studie bzw. Reanalysen von Projektdaten der 1. Förderphase des
Förderschwerpunkts Rehabilitationswissenschaften. Zur Systematisierung forschungsmethodischer Vorgehensweisen sind Interviews und eine Konsensuskonferenz vorgesehen.
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und
Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg); Universität Bremen, FB 11
Human- und Gesundheitswissenschaften, Zentrum für Rehabilitationsforschung (Grazer Str.
6, 28359 Bremen)
KONTAKT: Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2718, Fax: 0931-888-7152, e.mail:
[email protected]); Worbach, Marc (Tel. 0931-31-2606, Fax: 0931-31-2078,
e-mail: [email protected])
[468-F] Rey, Eibe-Rudolf, Prof.Dr.; Bailer, Josef, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung):
Prognose und Verlauf bei ersthospitalisierten Schizophrenen: Ergebnisse einer prospektiven
Studie
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Klinische Psychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Rey, Eibe-Rudolf (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-242, e-mail: [email protected]);
Bailer, Josef (Dr. Tel. 0621-1703-233, e-mail: [email protected])
[469-F] Riedesser, Peter, Prof.Dr.med.; Schimmelmann, Benno, Dr.med. (Leitung):
Verbesserung der Versorgungsqualität ersterkrankter schizophrener Jugendlicher und junger Erwachsener
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und
Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)
286
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
KONTAKT: Riedesser, Peter (Prof.Dr. Tel. 040-42803-2202, Fax: -5169, e-mail:
[email protected]); Schimmelmann, Benno (Dr. Tel. 040-42803-2216, Fax: 2409, e-mail: [email protected])
[470-F] Rolko, Claudia, Dr.phil.; Rasche, Dirk, Dr.med.; Stippich, Christoph, Dr.med.; Capelle,
Hans-Holger, Dr.med. (Bearbeitung):
Psychophysiologische Prozesse und Lernprozesse bei Trigeminusneuralgie und Trigeminusneuropathie: Untersuchung der Grundlagen und Entwicklung eines an den Entstehungsmechanismen ansetzenden Therapiekonzepts
INHALT: Untersuchungen bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen und Amputationen
der oberen Gliedmaßen haben ergeben, dass es einen engen Zusammenhang zwischen der
Dauer chronischer Rückenschmerzen bzw. dem Auftreten von Phantomschmerzen nach Amputation und dem Ausmaß kortikaler Reorganisation der entsprechenden Areale im primären
somatosensorischen Kortex gibt. Entsprechende Reorganisationsprozesse können auch bei der
Trigeminusneuralgie und Trigeminusneuropathie vermutet werden. Hier fehlen entsprechende
Untersuchungen noch völlig. Ziel des Projekts ist es, die Rolle kortikaler und subkortikaler
Reorganisationsprozesse zu untersuchen. Weiterhin soll auch der Einfluss psychologischer
Variablen abgeschätzt werden sowie die Möglichkeit der Behandlung der Trigeminusneuralgie über ein gezieltes psychologisches Trainingsprogramm. Über eine ausführliche quantitative sensorische Testung sollen die Funktion des reizverarbeitenden Systems erhoben und evtl.
Rückschlüsse auf Mechanismen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Schmerzen eruiert
werden.
METHODE: Patienten mit idiopathischer Trigeminusneuralgie, symptomatischer Trigeminusneuralgie, Trigeminusneuropathie, atypischem Gesichtsschmerz und parallelisierte Gesunde werden untersucht. Es werden eine ausführliche quantitative sensorische Testung, psychologische
Fragebögen, Tests zur Streßreagibiltät, fMRI und EEG eingesetzt. Dies geschieht ggf. vor,
wenige Wochen nach und 6 Monate nach einer Thermokoagulation oder Mikrovaskulären
Dekompression, die in der Klinik für Neurochirurgie Heidelberg oder der Universitätsklinik
Mannheim durchgeführt wird. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; Patienten mit Gesichtsschmerzen, gesunde Personen; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Rolko, Claudia (Tel. 0621-1703-908, e-mail: [email protected])
[471-F] Rudolf, Gerd, Prof.Dr.med.; Sandweg, Rainer, Dr.med.; Geyer, Michael, Prof.Dr.med.
(Bearbeitung); Krause, Rainer, Prof.Dr.med.; Buchheim, Peter, Prof.Dr.med. (Leitung):
Beziehungsregulierung und Behandlungserfolg in der Psychotherapie von Patientinnen mit
Angststörungen
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
287
INHALT: Bisherige Forschungsprojekte haben gezeigt, daß nonverbales, insbesondere affektives
Verhalten, sowohl in therapeutischen als auch in nicht-therapeutischen Gesprächsdyaden von
hoher Bedeutung für die Beziehungsregulierung, die wechselseitige soziale Wahrnehmung
und die inhaltlich-sachlichen Erfolge der Begegnungen ist. Die Modellannahmen stützen sich
auf die im DFG-Projekt "Multikanale Psychotherapie-Prozessforschung" gefundenen Resultate. Es wird untersucht, ob erfolgreiche Therapeuten auf die nonverbalen affektiven Beziehungsangebote der Patienten kompensatorisch eingehen, erfolglose reziprok. Zusätzlich wird
untersucht, wie das tatsächlich realisierte Verhalten mit der Einschätzung der therapeutischen
Beziehung durch beide Protagonisten sowie durch externe Beobachter zusammenhängt.
METHODE: Die Stichprobe soll 40 psychoanalytische Fokaltherapien umfassen. 20 männliche
Therapeuten behandeln jeweils 2 Patientinnen mit Angststörung. Die Stichprobe soll sich auf
weibliche Patientinnen mit Agoraphobie mit Panikstörung (ICD 10:F40.01) und Panikstörung
(ICD 10:F41.0) beschränken. Alle Therapeuten sind psychoanalytisch ausgerichtet. Störungsspezifisch wird die manualsierte Behandlungsform "Panik-Fokussierte-Psychodynamische
Psychotherapie" (PPFP) nach Melrod et al. (1998) angewendet. Die Stundenzahl bleibt aus
Gründen der ökologischen Validität den Therapeuten überlassen. Videographiert wird jeweils
nur die erste Therapiesitzung. Die Therapeuten rekrutieren sich neben der Arbeitsgruppe des
Antragstellers aus den Arbeitsgruppen von Prof. Buchheim, Prof. Geyer, Prof. Rudolf und Dr.
Sandweg, die, außer Prof. Rudolf, bereits im DFG-Projekt "Multikanale PsychotherapieProzeßforschung" mit dem Antragsteller kooperiert haben. Jeder Therapeut behandelt im
Rahmen der Studie zwei Patientinnen.
ART: gefördert BEGINN: 1998-05 ENDE: 2001-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Medizin, Institut und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Medizinische Psychologie (Langerstr. 3,
81675 München); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR
5.3 Psychologie AE Klinische Psychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken); Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Psychosomatische Universitätsklinik (Thibautstr. 2, 69120 Heidelberg)
KONTAKT: Krause, Rainer (Prof.Dr. Tel. 0681-302-3253, e-mail: [email protected]); Buchheim, Peter (Prof.Dr. Tel. 089-4140-4413, Fax: -4395, e-mail:
[email protected])
[472-L] Schaeffer, Doris; Müller-Mundt, Gabriele (Hrsg.):
Qualitative Gesundheits- und Pflegeforschung, (Verlag Hans Huber, Programmbereich Gesundheit), Bern: Huber 2002, 429 S., ISBN: 3-456-83890-5 (Standort: ZB Med. Köln(38M)2002A4818)
INHALT: "Qualitative Methoden spielen eine besondere Rolle in den Disziplinen Gesundheitsund Pflegeforschung wie sie sich nunmehr auch in Deutschland etabliert haben. Anliegen und
Programm des vorliegenden Buches ist es, Anschluss an den methodologischen Entwicklungsstand herzustellen und einen disziplinübergreifenden Methodendiskurs anzuregen, in
dem Gesundheits-, Pflege- und Sozialwissenschaftler zu Wort kommen. Es bietet Einblick in
zentrale methodologische Traditionen qualitativer Forschung wie: Ethnographie, Grounded
Theory, objektive Hermeneutik, fallrekonstruktive Forschung, Biographieforschung, partizipative Interventions- bzw. Aktionsforschung. Diese Methoden werden in ihren Grundzügen
erläutert und jeweils durch ein Forschungsbeispiel aus der Gesundheits- und Pflegeforschung
288
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
veranschaulicht. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf Methoden der Datenerhebung. Hier stehen Anwendungserfahrungen - mit unterschiedlichen Formen qualitativer Interviews, Gruppendiskussions- und Beobachtungsverfahren - im Mittelpunkt. Schließlich kommen Fragen
der 'Qualität qualitativer Forschung' zur Sprache." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Geschichte und Entwicklungsstand: Doris Schaeffer: Geschichte und Entwicklungsstand qualitativer Gesundheits- und Pflegeforschung im deutschsprachigen Raum (13-31). Methodologische Strategien qualitativer Forschung: Stefan Hirschauer: Grundzüge der Ethnographie und
die Grenzen verbaler Daten (35-46); Carolin Länger: "Die Konstruktion von Blindheit in einer visuellen Umwelt" - ein Beispiel ethnographischer Forschung (47-58); Juliet M. Corbin:
Die Methode der Grounded Theory im Überblick (59-70); Adele E. Clarke: Neue Wege der
qualitativen Forschung und die Grounded Theory (71-86); Wilfried Schnepp, Mia Duijnstee,
Mieke Grypdonck: Ergründung der Funktion und Gestaltung von Pflege im familiären Kontext russlanddeutscher Spätaussiedler: ein Rückblick auf den Forschungsprozess (87-102);
Tilmann Allert: Objektive Hermeneutik und fallrekonstruktive Forschung - Potenziale der soziologischen Perspektive für die klinische Forschung (103-118); Doris Schaeffer: Rekonstruktion der Krankheits- und Versorgungsverläufe von Aids-Patienten (119-132); Gabriele
Rosenthal: Biographische Forschung (133-148); Hanna Beneker: "Liebe Erfahrungen ..." Erlebte und erzählte Lebensgeschichten von Migrantinnen in der Pflege (149-166); Susan B.
Rifkin: Partizipative Interventionsforschung (167-178); Ulrike Höhmann: Kooperative Qualitätsentwicklung als Gegenstand partizipnativer Interventions-forschung (179-200). Qualitative Methoden der Datenerhebung: Uwe Flick: Interviews in der Gesundheits- und Pflegeforschung: Wege zur Herstellung und Verwendung verbaler Daten (203-220); Ulrike Loch, Gabriele Rosenthal: Das narrative Interview (221-232); Ulrike Loch: Grenzen und Chancen der
narrativen Gesprächsführung bei Menschen mit traumatischen Erlebnissen in der Kindheit
(233-246); Bruno Hildenbrand, Claudia Peter: Familiengeschichtliche Gespräche zur Rekonstruktion der Entwicklungsdynamik von Krankheiten (247-268); Gabriele Müller-Mundt: Experteninterviews oder die Kunst der Entlockung "funktionaler Erzählungen" (269-284); Ulrich Siering, Johannes Staender, Elisabeth Bergner: Leitfadenorientierte Interviews - eine geeignete Methode zur Ergründung der Handlungsrelevanz von Therapiestandards in der Kardiologie? (285-304); Ralph Bohnsack: Gruppendiskussionsverfahren und dokumentarische
Methode (305-326); Michael Ewers: Stationär läuft vieles anders ..." - Focus Groups mit
Pflegenden in der technikintensiven häuslichen Versorgung (327-350); Thomas Scheffer: Das
Beobachten als sozialwissenschaftliche Methode - Von den Grenzen der Beobachtbarkeit und
ihrer methodischen Bearbeitung (351-374); Elisabeth Bergner: "Ich war da" - Überlegungen
zur Authentizität von Daten teilnehmender Beobachtung (375-389). Qualitätsstandards qualitativer Forschung: Uwe Flick: Qualität qualitativer Gesundheits- und Pflegeforschung - Diskussionsstand und Perspektiven (393-411).
[473-L] Schaeffer, Doris; Ewers, Michael (Hrsg.):
Ambulant vor stationär: Perspektiven für eine integrierte ambulante Pflege Schwerkranker,
(Hans Huber Programmbereich Pflege), Bern: Huber 2002, 415 S., ISBN: 3-456-83662-7 (Standort: UB Bochum(294)-XKB15923)
INHALT: "Das Buch bietet Einblick in den gegenwärtigen Entwicklungsstand der häuslichen
Pflege und Versorgung in Deutschland. Darüber hinaus bietet es Gelegenheit, sich über die
Entwicklungen in einigen (außer-)europäischen Ländern zu informieren. Schließlich werden
ausgewählte Problem- und Innovationsfelder in der häuslichen Versorgung Schwerkranker
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
289
beleuchtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Doris Schaeffer, Michael Ewers: Globale
Trends und aktuelle Entwicklungsherausforderungen in der ambulanten Pflege Schwerkranker - Einführung ins Thema (7-13); Doris Schaeffer: Ambulante Schwerkrankenpflege: Entwicklungen und Herausforderungen in Deutschland (17-44); Jürgen M. Pelikan, Christa Peinhaupt, Karl Krajic, Peter Nowak: Integrierte multiprofessionelle Versorgung für Schwerkranke zu Hause - Wissenschaftliche Konzepte, Defizite, Chancen und Projekte am Beispiel Österreichs (45-76); Holger Adolph: Ambulante Intensivpflegeangebote in Spanien - Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens und Entwicklungsstand (77-98); Marketa Hofmanova:
Integrierte häusliche Pflege und Versorgung für Schwerkranke in der Tschechischen Republik (99-117); Eigil Boll Hansen: Häusliche Versorgung für Hilfebedürftige und Schwerkranke in Dänemark (118-128); Karen Luker: Home Care in England: Die Funktion der Pflege
(129-146); Carl O. Helvie: Die häusliche Versorgung Schwerkranker in den USA (147-176);
Doris Schaeffer, Michael Ewers: Alltägliche Herausforderungen bei der häuslichen Pflege
Schwerkranker (179-198); Sabine Bartholomeyczik: Analyse des Pflegebedarfs Schwerstpflegebedürftiger im außerstationären Bereich (199-217); Martin Moers, Doris Schaeffer: Patientenerwartungen an die häusliche Pflege bei schwerer Krankheit (218-232); Gabriele Müller-Mundt: Schmerzpatienten in der ambulanten Pflege: Ansatzpunkte zur Verbesserung der
Versorgungsqualität (233-257); Michael Ewers: Implikationen therapeutisch-technischer Innovationen für die Pflege: Das Beispiel der häuslichen Infusionstherapie (258-285); Julia Lademann: Hospital at Home - Konzepte und Entwicklungslinien (286-302); Marion Mikula,
Klaus Wingenfeld: Anforderungen an die häusliche Palliativversorgung von Kindern (303319); Dieter Jaufmann: Technikeinsatz und Innovationspotentiale in der häuslichen Pflege:
Optionen, Erfahrungen und Reflexionen (320-335); Klaus Wingenfeld: Der Übergang des
Krankenhauspatienten in die ambulante Pflege (336-364); Leif Olsen, Lis Wagner: Von der
Vision zur Wirklichkeit: Präventives Entlassungsmanagement in Dänemark (365-388); Margaret McMillan, Ann Cadd: Pflege als Organisator einer integrierten häuslichen Versorgung
Schwerkranker: Ergebnisse eines australischen Forschungsprojekts (389-408).
[474-L] Schäfer, Julia:
Tod und Trauerrituale in der modernen Gesellschaft: Perspektiven einer alternativen Trauerkultur, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2002, 164 S., ISBN: 3-89821-225-4 (Standort: UuStB Köln(38)29A6259)
INHALT: "Mit welchen Problemen sind Trauernde in modernen, individualisierten Gesellschaften konfrontiert? Werden Tod und Trauer aus der Gesellschaft verdrängt und die Trauer auf
die einzelnen verlagert, oder gibt es lebbare Alternativen einer neuartigen Trauerkultur? Haben wir überhaupt noch brauchbare Rituale für die Trauer, oder ist Trauer immer schon durch
soziale Normen eingeschränkt? Ausgehend von diesen Fragen untersucht Julia Schäfer den
Umgang mit Tod und Trauer in der modernen Gesellschaft. Sie analysiert in ihrer vorliegenden Studie, ob Trauerprozesse zunehmend durch soziale Normierungen und Individualisierungsprozesse erschwert werden: So fühlen sich Individuen entweder von überholten sozialen
Normen beeinträchtigt oder aber gänzlich allein gelassen, wenn ein sozialer Zusammenhalt
und geeignete Rituale nicht zur Verfügung stehen. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse des
zeitgenössischen Bestattungsrituals, das von Betroffenen oft als sinnentleert und zu routiniert
empfunden wird. Julia Schäfer geht diesen Thesen und den Ansätzen von 'alternativen' Umgangsformen mit Tod und Trauer nach - wie sie sich beispielsweise im Kontext der AidsSelbsthilfebewegung, unkonventionellen Bestattungsideen und Internet-Gedenkstätten zeigen
290
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
-, um abschließend die Frage zu beantworten, ob eine Re-Ritualisierung von Schwellenübergängen, wie es der Tod ist, überhaupt möglich ist." (Autorenreferat)
[475-F] Schäufele, Martina, Dr.; Bickel, H.; Weyerer, Siegfried, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Mortalitäts- und Institutionalisierungsrisiko von Demenzkranken: eine repräsentative 9Jahres Follow-up Studie in Mannheimer Hausarztpraxen
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail:
[email protected])
[476-F] Schiller, Lydia, Dipl.-Biol.; Kahre, Olf, Dr.med.; Felber, Werner, Prof.Dr.med. (Bearbeitung); Ripke, B., Dipl.-Psych. (Leitung):
Impulsivität und Suizidalität
INHALT: Die Untersuchung soll die Bedeutung habitueller Impulsivität für suizidales Verhalten
beleuchten. Patienten mit Parasuiziden in der Anamnese (18-50 J., Ausschluss von Patienten
mit psychotischen, neurologischen und Suchterkrankungen) werden mit Hilfe einer neuropsychologischen Testbatterie und mehrerer Selbstbeurteilungsinventare hinsichtlich kognitiver
und behavioraler Aspekte habitueller Impulsivität untersucht. Darüber hinaus werden die
Probanden bezüglich psychiatrischer Diagnose, biologischer Marker und der Charakteristika
des suizidalen Verhaltens im Blick auf impulsive Merkmale klassifiziert. Neben der Analyse
von Subgruppen wird der Vergleich mit einer Kontrollgruppe durchgeführt.
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden)
KONTAKT: Institution (Tel. 0351-458-2760, Fax: 0351-458-4324)
[477-F] Schimmelmann, Benno, Dr.med. (Leitung):
Elterliche Erziehungs- und Beziehungsstile: Validierung des erweiterten Parental Bonding
Instruments in klinischen kinder/ jugendpsychiatrischen Populationen
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 04 Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Abt. Psychiatrie und
Psychotherapie des Kindes- und Jungendalters (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 040-42803-2216, Fax: -2409, e-mail: [email protected])
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[478-F] Schmidt, Martin H., Prof.Dr.Dr.; Esser, G.; Laucht, Manfred, Dr.; Blanz, B. (Bearbeitung):
Epidemiologie psychischer Störungen des Kindes- und Jugendalters
INHALT: Im Rahmen der "Kurpfalzerhebung" wurden bei der letzten Erhebung zwei Kohorten
von ursprünglich 399 Mannheimer und 294 Rostocker Kindern des Geburtsjahrgangs 1970
als 25jährige nachuntersucht. Frühere Erhebungswellen umfassten die Zeitpunkte Geburt, 2,
6, 10, 14 und 20 Jahre (in Rostock) sowie 8, 13 und 18 Jahre (in Mannheim). Die Gesamtprävalenz psychischer Auffälligkeiten im jungen Erwachsenenalter betrug in Mannheim 18,4%
und entsprach damit den in vergleichbaren Erhebungen an Repräsentativstichproben ermittelten Auffälligkeitsraten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mannheim, Rostock
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft;
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters (Postfach
122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Schmidt, Martin H. (Prof.Dr.Dr. Tel. 0621-1703-325, e-mail: [email protected]); Laucht, Manfred (Dr. Tel. 0621-1703-948, e-mail: [email protected])
[479-L] Schmitt, J.; Böhning, D.:
Ein Vergleich der sozialmedizinischen Begutachtungen zur Pflegeversicherung (SGB XI)
und nach dem Berliner Landespflegegesetz (HPG), in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin,
Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer
Dienst, Jg. 64/2002, H. 11, S. 578-584 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "1995 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Pflegeversicherung (SGB XI)
eingeführt. Im Land Berlin bestand zuvor das Landespflegegesetz. Das Ziel dieser Studie war
ein Vergleich der sozialmedizinischen Gutachten im Rahmen dieser beiden Gesetze bezüglich
der Alters-, Geschlechter- und Diagnosenverteilung der Antragsteller sowie deren Hilfebedarf
und Einstufung. In der vorliegenden retrospektiven Querschnittsstudie wurden insgesamt
3.916 sozialmedizinische Gutachten, die nach dem Berliner Landespflegegesetz und nach
SGB XI in dem Zeitraum von 1990 bis 1999 erstellt wurden, ausgewertet. Die Antragsteller
nach beiden Gesetzen waren in der Alters- und Geschlechterverteilung sehr ähnlich, unterschieden sich jedoch bei den Diagnosen, im Hilfebedarf und bei den Einstufungen statistisch
signifikant auf dem 5 v.H.-Niveau. Die logistischen Regressionsanalysen, uni- und multivariat durchgeführt, bestätigten, dass der Hilfebedarf nach dem Berliner Pflegegesetz aus dem
ambulanten und stationären Bereich, während Gutachten nach SGB XI nur Patienten aus dem
ambulanten Bereich untersuchten. Ein weiterer Grund ist, dass die einzelnen Verrichtungen
des täglichen Lebens je nach Gesetzesdefinition unterschiedliche Stellenwerte erfahren. Außerdem wurde festgestellt, dass das Alter nur einen mäßigen Einfluss und das Geschlecht keinen Einfluss auf die Höhe der Stufe hat. Interessanterweise traten bei den Männern am häufigsten Diagnosen aus dem Bereich der Neurologie und Psychiatrie und bei den Frauen Funktionseinschränkungen am Stütz- und Bewegungsapparat auf. Die jetzige Stufeneinteilung
nach SGB XI ist unbefriedigend, da die Abstände zwischen den einzelnen Stufen zu groß
sind. Eine Einteilung von fünf Stufen plus Härtefallregelung mit entsprechender Leistungsstaffelung wäre wünschenswert." (Autorenreferat)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
[480-F] Schulz, Egbert, Dr.med.; Alisch, Ilona; Bargfeldt, Martin, Dipl.-Inform.; Sievers, Roland
(Bearbeitung); Unterberger, Gerhart, Prof.Dr.phil.; Müller, Gerhard Anton, Prof.Dr. (Leitung):
Additive Effekte des Hildesheimer Gesundheitstrainings (HGT) bei Patienten mit arterieller
Hypertonie und kompensierter Niereninsuffizienz
INHALT: Aus der Literatur war bekannt, dass verhaltensmedizinische, insbesondere hypnotische
Verfahren bei essentieller Hypertonie zu deutlichen Effekten führen. Überprüft werden sollte
nun, ob der Einsatz eines komplexen psychologischen Kurzzeitverfahrens - des Hildesheimer
Gesundheitstrainings (HGT) - darüber hinaus auch bei Personen einen wesentlichen Beitrag
zur Verbesserung ihres Gesundheitszustandes - insbesondere bezüglich des Blutdrucks, der
Nierenfunktion und der Lebensqualität - leisten kann, die chronisch unter essentieller Hypertonie leiden, bereits Nierenschäden erworben haben und medikamentös gut eingestellt sind.
Ergebnisse: In der HGT-Gruppe nimmt der Blutdruck signifikant und in einer relevanten
Größenordnung ab. Unter mentalem Training verbessert sich der gesundheitliche Zustand der
Nieren (hoch signifikante Proteinurieabnahme nach 6 Monaten um 23% der mittleren Proteinurie der einzelnen Personen). Nervosität und innere Anspannung nehmen ab, die Stimmungslage verbessert sich. Die Ergebnisse lassen sich nicht auf eine höhere Medikation zurückführen, da die Medikation in der Experimentalgruppe ab- und in der Kontrollgruppe zugenommen hat.
METHODE: Design: Experimental- und Kontrollgruppe, drei Untersuchungszeitpunkte (vor der
Intervention, direkt nach der Intervention, langfristig -6 Monate- nach der Intervention). Untersucht wurden 63 Personen, die den o.a. Kriterien entsprachen und mit einem AT1Rezeptorantagonisten behandelt wurden. Beide Gruppen wurden in der gleichen Weise medizinisch betreut, die Experimentalgruppe bekam zusätzlich das Hildesheimer Gesundheitstraining (die speziell für Hypertonie und Nierenschädigung entwickelte Variante) über 8x3 Stunden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe:
63; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Alisch, Ilona; Bargfeldt,
Martin; Müller, Gerhard Anton; Schulz, Egbert; Sievers, Roland; Unterberger, Gerhart: Abschlussbericht zum Projekt "Additive Effekte des Hildesheimer Gesundheitstrainings (HGT)
bei Patienten mit arterieller Hypertonie und kompensierter Niereninsuffizienz". Abschlussbericht. Hildesheim; Göttingen 2001, 95 S., + 83 S. Anhang.
ART: gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2001-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur
des Landes Niedersachsen
INSTITUTION: Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und
Gesundheit (Brühl 20, 31134 Hildesheim)
KONTAKT: Unterberger, Gerhart (Prof.Dr. Tel. 05121-881-421, e-mail: [email protected])
[481-F] Schütz, Angela (Bearbeitung):
Lebensqualität nach Pankreas-/ Nierentransplantationen
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock)
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[482-L] Schütz, M.:
Verlauf von Rentenentwicklungen in der Psychosomatik, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 64/2002, H. 12, S. 639-644 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Psychosomatische Erkrankungen haben in Bezug auf vorzeitige Berentung zunehmend an Bedeutung gewonnen. An einer Stichprobe von 1019 Patienten, die im Rahmen eines psychosomatischen Heilverfahrens in die Burg-Klinik aufgenommen wurden, haben wir
sozialmedizinische Basisdaten für Patienten ohne Rentenantrag und für die Risikogruppen
von Patienten, die einen Rentenantrag gestellt haben oder es beabsichtigten, miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass in den Risikogruppen (Rentenantragsabsicht, gestellter Rentenantrag) der Anteil an arbeitslosen, langzeitkrankgeschriebenen Patienten deutlich höher ist, die
Risikogruppen sind im Schnitt älter und im Vergleich zu Patienten ohne Rentenantrag ist
auch der Anteil männlicher Patienten in dieser Gruppe erhöht. Das Rehabilitationspotenzial
kann bei den Risikogruppen als deutlich vermindert eingeschätzt werden, die Leistungseinschätzung am Ende des Aufenthaltes unterscheidet sich signifikant von der Patientengruppe
ohne Rentenantragstellung. Auf der Symptomebene, gemessen am Beschwerderückgang, sind
nur geringfügige Erfolge zu erzielen, die Behandlungsmotivation der Risikogruppen ist signifikant schlechter. Rezidivierende depressive Störungen und somatoforme Schmerzstörungen
sind diagnostisch gehäuft in den Risikogruppen zu beobachten. Die Rentenentwicklung kann
als Prozess beschrieben werden, der mit einer Desorientierungsphase beginnt und über eine
Ambivalenzphase in einer fixierten Schlussphase endet, in der Rehabilitationsbemühungen
meist zu spät kommen. Daher kommt der frühzeitigen Diagnostik von Risikogruppen besondere Bedeutung zu." (Autorenreferat)
[483-F] Sczesny, Sabine, Dr. (Bearbeitung):
Sozialpsychologische Aspekte von Gesundheit/ Krankheit
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Sozialpsychologie (68131 Mannheim)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0621-181-2035, Fax: 0621-181-2038, e-mail: [email protected])
[484-F] Seelbach, Harald, Prof.Dr.; Franz, Ute, Dipl.-Kff.; Kugler, Joachim, Prof.Dr.; Erbsland,
Manfred, Prof.Dr. (Bearbeitung); Neumann, Willi, Prof.Dr.; Claßen, Gabriele, Dr.phil. (Leitung):
Untersuchung der Akzeptanz und Inanspruchnahme von Maßnahmen der medizinischen
Rehabilitation unter Berücksichtigung nichtstationärer Rehabilitationsangebote zum Abbau
von Inanspruchnahmebarrieren in Mecklenburg-Vorpommern
INHALT: In der Studie wird das Ziel verfolgt, Einflussfaktoren auf Akzeptanz und Inanspruchnahme von medizinischen Rehabilitationsleistungen für die Rentenversicherung zu identifizieren, damit diese zielgerichtete Rehabilitationsangebote bereitstellen kann. Dabei steht ins-
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besondere die Akzeptanz von ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen im Mittelpunkt der Untersuchung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 10.057; Versicherte der LVA; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Landesversicherungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Postfach 1940, 49009 Osnabrück); Fachhochschule Neubrandenburg, FB Gesundheit und Pflege
(Postfach 110121, 17041 Neubrandenburg); Technische Universität Dresden, Medizinische
Fakultät, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie Bereich Gesundheitswissenschaften, Public Health (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden); Fachhochschule Ludwigshafen Hochschule für Wirtschaft, FB I Management und Controlling, Stiftungsprofessur für Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)
KONTAKT: Claßen, Gabriele (Dr. Tel. 0395-5693-467, e-mail: [email protected])
[485-F] Seltrecht, Magdalena (Bearbeitung):
Arzt-Patient-Beziehung und Krankheitsbewältigung in Bezug zur zahnärztlichen Behandlung
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Abt. Medizinische Psychologie (Am
Hochsträß 8, 89081 Ulm)
[486-F] Slusarek, Michael, Dr.phil.; Bunk, Detlef, Dr.phil.; Eggers, Christian, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Motivationale Einflüsse auf die Inhibitionskontrolle bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung
INHALT: Die Erforschung der Ursachen des hyperkinetischen Syndroms (HKS) wurde lange
dominiert durch Ansätze, die nach strukturellen und kognitiven Defiziten suchten. Obwohl
beachtliche Anstrengungen unternommen wurden, derartige Defizite insbesondere im Bereich
der selektiven und der Daueraufmerksamkeit nachzuweisen, liegen bis heute keine widerspruchsfreien Ergebnisse vor. Erfolgversprechender zur Aufklärung der Ursachen dieses
Krankheitsbildes erscheinen gegenwärtig Theorien, die eine Störung der Inhibitionskontrolle
bei diesen Kindern annehmen (Barkley, 1997, 1998). Zwar bestehen Defizite in dieser Fertigkeit bei HKS-Kindern, doch gibt es erhebliche Unsicherheiten bzgl. des Konstruktes und der
beteiligten Prozesse. Ziel der vorgestellten Untersuchung ist es nachzuweisen, dass ausschließlich kognitive Modelle unzureichend zu Beschreibung der Prozessmerkmale und der
Defizite bei Kindern mit HKS sind. Es wird statt dessen argumentiert, dass motivationale
Faktoren in Form von angemessenen Anreizen modulierend auf diese Prozesse einwirken.
Ergebnisse: Es zeigen sich auf unterschiedlichen abhängigen Variablen (Reaktionszeiten, Inhibitionswahrscheinlichkeiten) Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen im Sinne
geringerer Leistungen von Kindern mit HKS. Diese Effekte werden jedoch von Wechselwirkungen mit den Anreizen überlagert; Kinder mit HKS differenzieren am stärksten zwischen
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den Anreizbedingungen und können ihre Leistungen bei angemessener Motivierung den Leitungen der anderen Gruppen angleichen.
METHODE: Im Rahmen einer experimentellen Studie wurden 30 Kinder mit HKS (ICD 10 F90),
30 Kinder mit emotionalen Entwicklungsstörungen (ICD 10 F92, F93) und 30 Kinder einer
normalen Vergleichsgruppe mit der Stop-Signal Aufgabe (Logan, 1994) konfrontiert, wobei
zusätzlich differentielle Anreize zur Verhaltensinhibition gegeben wurden.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465)
[487-F] Slusarek, Michael, Dr.phil.; Bunk, Detlef, Dr.phil.; Eggers, Christian, Prof.Dr.; Velling,
Silke, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Dimensionalität und Defizite der Inhibtionskontrolle bei Kindern mit hyperkinetischem
Syndrom
INHALT: Das Konstrukt der Inhibitionskontrolle erlangt bei der Erklärung der Ursachen des
hyperkinetischen Syndroms eine zunehmende Bedeutung. Es gibt gesicherte Belege dafür,
dass Defizite in dieser Fertigkeit bei HKS-Kindern bestehen. Jedoch liegen auch Hinweise
dafür vor, dass es sich bei dieser Fertigkeit nicht um ein einheitliches Konstrukt handelt, sondern dass es statt dessen in unterschiedliche und voneinander unabhängige Dimensionen aufgegliedert werden muss. Völlig offen ist bislang, ob die angenommenen Defizite der Inhibitionskontrolle bei HKS-Kindern alle Dimensionen des Konstruktes betreffen, oder ob nur einige Teilbereiche davon betroffen sind. Das Projekt soll über eine grundlagenorientierte Forschungsstrategie ein angemesseneres Verständnis der Ursachen des HKS vermitteln. Darauf
aufbauende Therapieverfahren könnten eine effektivere Behandlung des HKS ermöglichen.
METHODE: Es sollen in diesem Projekt zunächst verschiedene Verfahren evaluiert werden, die
unterschiedliche Aspekte dieses Konstruktes zu erfassen können. Dazu werden 30 Kinder mit
der klinischen Diagnose eines HKS, 30 Kinder einer klinischen Vergleichsgruppe und 30
Kinder einer normalen Vergleichsgruppe mit einer Testbatterie untersucht, die kognitive, verhaltensbezogene und motivational-emotionale Aspekte der Inhibitionskontrolle in unterschiedlichen Gegenstandsbereichen misst. Es werden spezifische Beeinträchtigungen der Inhibitionskontrolle von HKS-Kindern erwartet. Darüber hinaus werden die erhobenen Parameter im Hinblick auf ihre Konstruktvalidität, Reliabilität und Dimensionalität evaluiert und ihre
Bedeutung für die Genese und Aufrechterhaltung des Störungsbildes bewertet.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Alfried Krupp von Bohlen
und Halbach-Stiftung
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465)
[488-F] Slusarek, Michael, Dr.phil.; Bunk, Detlef, Dr.phil.; Eggers, Christian, Prof.Dr.; Velling,
Silke, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Impulskontrolle und Verhaltenshemmung bei Kindern mit hyperkinetischem Syndrom
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INHALT: Das Hauptziel der Untersuchung ist es, die Bedeutung der Impulskontrolle in ihren
kognitiven und affektiv-motivationalen Anteilen als zentrales Merkmal des klinischen Störungsbildes des hyperkinetischen Syndroms (HKS) zu erforschen. Nachdem sich Versuche,
strukturelle Defizite in basalen kognitiven Funktionen der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses und der Informationsverarbeitung bei HKS-Kindern nachzuweisen, als wenig erfolgreich
erwiesen haben, rücken höhere integrative Prozesse sowie affektiv-motivationale Faktoren in
den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Die Ergebnisse zeigen, dass HKS-Kinder eine verringerte Inhibitionskontrolle aufweisen, d.h. dass sie intendierte bzw. sich bereits in Ausführung befindliche Handlungsimpulse seltener hemmen können als die Vergleichskinder. Jedoch kann diese Fertigkeit zur Handlungsinhibition durch geeignete motivationale Anreize
bedeutsam gesteigert werden, zum Teil bis in einen Leistungsbereich hinein, der sich nicht
mehr von den Leitungen der anderen untersuchten Gruppen differenzieren lässt. Das Projekt
vermittelt so weitergehende Einblicke in die diesem Störungsbild zugrundeliegenden pathogenen Mechanismen, welche sich im weiteren als bedeutsam für eine effektive Behandlung
erweisen können.
METHODE: In diesem Projekt werden die Impulskontrollstörungen von HKS-Kindern als eine
Beeinträchtigung der Verhaltenshemmung im Rahmen eines psychobiologischen Modells
konzipiert und untersucht. Verglichen werden drei Gruppen: 1. Kinder mit hyperkinetischen
Störungen; 2. mit emotionalen Auffälligkeiten; 3. eine psychiatrisch unauffällige Vergleichsgruppe. Die Kinder werden mit einer experimentellen Anordnung konfrontiert, die ihre Fähigkeiten zur willkürlichen Impulskontrolle empirisch messbar macht. Neben Verhaltensdaten werden auch im Rahmen des theoretischen Modells wichtige physiologische Parameter
und Aspekte des emotionalen Ausdrucks erfasst.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 14 Medizin, Rheinische Kliniken Essen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Virchowstr. 174, 45147 Essen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0201-7227-465)
[489-L] Smitten, Susanne In der:
Heilungshilfen im Netz?: Patientenhomepages als Informations- und Kommunikationsmittel,
Osnabrück: Der Andere Verl. 2003, 142 S., ISBN: 3-89959-045-7 (Standort: Dt. Zentralbibl. f.
Med.(38M)-2003A2284)
INHALT: Die Untersuchung zeigt, welche Inhalte auf Patientenhomepages zu finden sind, warum
sie geschaffen und wie sie genutzt werden, ob es Ansatzpunkte für einen Vergleich mit
Selbsthilfevereinigungen außerhalb des Internet gibt und ob die Online-Aktivitäten als Heilungshilfen gelten können. Den theoretischen Rahmen hierzu liefern handlungstheoretische
und gruppentheoretische Überlegungen. Am Beispiel eines Netzwerks von Multiple-SklerosePatienten wird gezeigt, dass Patientenhomepages vor allem eingerichtet werden, um anderen
mit den eigenen Erfahrungen zu helfen, um Reaktionen zu erhalten und um sich selbst mit der
Krankheit auseinander zu setzen. Rezipienten besuchen private Patientenhomepages vor allem, um zeit- und ortsunabhängig krankheitsspezifische Informationen zu finden und um mit
anderen Betroffenen in Kontakt zu treten. Beide Motivbündel zeigen das klassische Bild der
Gesundheitsselbsthilfe. Insofern stellen private Patientenhomepages durchaus Heilungshilfen
im Internet dar. (ICE2)
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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[490-F] Starkloff, Antje (Bearbeitung):
Schützen personale Ressourcen vor Infektanfälligkeit?
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock)
[491-L] Stollberg, Gunnar:
Sind Patienten asiatischer Medizin aktive Konsumenten?, (Working Papers / Universität Bielefeld, Institut für Weltgesellschaft), Bielefeld 2003, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.unibielefeld.de/soz/iw/pdf/stollber.pdf)
INHALT: "Hintergrund: die Hypothese, dass es sich bei Patienten heterodoxer Heilverfahren um
aktive Konsumenten handelt. Fragestellung: Welche Entscheidungskriterien führen Patienten
zu asiatischer Medizin? Wollen sie in therapeutische Entscheidungen einbezogen werden? Informieren sie sich umfassend über verschiedenste medizinische Angebote? Material und Methoden: semi-strukturierte Interviews mit 26 Patienten, die Akupunktur oder Ayurveda nutzen. Ergebnisse: Die aktive Kundenorientierung der Patienten beschränkt sich auf Prozesse
vor der Behandlung. Sie sammeln kaum Informationen über die Konzepte asiatischer Medizin. Zudem begrüßen sie eine eher paternalistische therapeutische Beziehung, in der die Kontrolle über medizinische Entscheidungen bei ihren Ärzten verbleibt. Schlussfolgerungen: Nur
zwei der 26 befragten Patienten entsprechen dem Typus aktiver Konsumenten, während die
Mehrheit der Patienten asiatischer Medizin als passive Kunden erscheint." (Autorenreferat)
[492-F] Ströbl, Veronika, Dipl.-Psych.; Deeg, P., Prof.Dr.; Haupt, E., Prof.Dr.; Reuss-Borst,
M.A., Prof.Dr. (Bearbeitung); Ellgring, Heiner, Prof.Dr.; Faller, Hermann, Prof.Dr.Dr.; Holderied,
A., Dr.; Reusch, Andrea, Dipl.-Psych.; Vogel, Heiner, Dr. (Leitung):
Motivation zu gesundheitlichem Handeln bei Patienten in der stationären Rehabilitation
(Projekt B5 des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbunds Bayern)
INHALT: Ziel des Projektes ist es, Maßnahmen zur Erhöhung der Motivation zu verschiedenen
Gesundheitsverhalten (sportliche Aktivität, gesunde Ernährung und Entspannungsübungen)
bei Patienten mit orthopädischen, kardiologischen und endokrinologischen Erkrankungen auf
Basis des Stufenmodells der Veränderungsmotivation (Prochaska & DiClemente, 1983, 1992)
zu untersuchen. Dabei sollen erstens Instrumente zur Erfassung der motivationalen Voraussetzungen und Prädiktoren der Motivation bei Rehabilitanden differenziert überprüft werden.
Zweitens wird das neue Gesundheitsbildungsprogramm des VDR im Vergleich zu den bisher
üblichen Vorträgen in der stationären Rehabilitation hinsichtlich der Effekte auf die Motivation evaluiert. Drittens wird die Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf verschiedene Indikationen und Kliniksettings geprüft. Bei Patienten mit chronischen Erkrankungen sind regelmäßige körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und Entspannung für den weiteren Verlauf der
Symptomatik bedeutend. Die Motivation der Patienten, sich diese Verhaltensweisen anzueignen und langfristig auszuüben, ist sehr unterschiedlich. Das Stufenmodell der Veränderungsmotivation beschreibt die Motivation zur Verhaltensänderung als mehrstufigen Prozess, bei
dem jeweils bestimmte Veränderungsstrategien effektiv sind. Diese Strategien werden in dem
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
neuen Gesundheitsbildungsprogramm "Aktiv Gesundheit fördern" des Verbandes Deutscher
Rentenversicherungsträger (VDR, 2000) therapeutisch genutzt. Mit einem multizentrischen,
kontrollierten, randomisierten und prospektiven Design werden 1215 Patienten in drei Rehabilitationskliniken untersucht. Die Variablen werden mittels standardisierter Patienten- und
Therapeutenfragebögen sowie medizinischer Daten zu vier Zeitpunkten erhoben (RehaBeginn, -Ende, 3 und 12 Monate nach Reha-Ende). Die Ergebnisse sollen in anwendungsorientierter Form veröffentlicht werden. Dies beinhaltet auch Vorschläge, wie die Motivation
diagnostisch erfasst und mit welchen rehabilitativen Maßnahmen sie optimiert werden kann.
ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und
Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für
Psychologie Lehrstuhl für Psychologie 01 (Domerschulstr. 13, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Ströbl, Veronika (Tel. 09131-31-2971, e-mail: [email protected])
[493-F] Struve, Maren, Dipl.-Psych.; Diesch, Eugen, Dr.phil. (Bearbeitung); Flor, Herta,
Prof.Dr.rer.soc. (Leitung); Flor, Herta, Prof.Dr. (Betreuung):
Emotionale Verarbeitung bei Tinnitus
INHALT: Es soll der Zusammenhang zwischen der Schwere und der Dauer des Leidens an Tinnitus auf der einen und der allgemeinen emotionalen Verarbeitung auf der anderen Seite untersucht werden.
METHODE: Nach Jastreboff et al. (1996) reorganisieren sich gerade im späteren Verlaufe des
Tinnitus nicht nur Hirnareale der Hörrinde sondern auch Gebiete des limbischen Systems.
Zum Nachweis dieser Reorganisation bei chronifiziertem Tinnitus gegenüber akutem Tinnitus
bzw. gegenüber Normalhörenden werden cerebrale Reaktionen auf emotional verschieden valente Bilder des IAPS (International Affective Picture System, Lang et al. 1989) gemessen.
Neben funktioneller Magnetresonanztomographie und Elektroencephalographie werden Instrumente zur Erfassung der Peripherphysiologie (Hautleitwert, Herzrate, Modulation der
Schreckreflex-Antwort) eingesetzt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 48; 16 akute, 16 chronische Tinnituspatienten, 16
gesunde Kontrollen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Jastreboff, P.J.; Hazell, J.W.; Graham, R.L.: Neurophysiological
model of tinnitus: dependence of the minimal masking level on treatment outcome. in: Hearing Research, 80, 1994, 2, pp. 216-232.+++Lang, P.J.; Öhman, A.; Vaitl, D.: The international affective picture system. 1988.+++Jastreboff, P.J.; Gray, W.C.; Gold, S.L.: Neurophysiological approach to tinnitus patients. in: American Journal of Otology, 1996, 17, pp. 236-240.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: American Tinnitus Association -ATA-, Portland, OR/ USA
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Lehrstuhl für Neuropsychologie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Struve, Maren (Tel. 0621-1703-923, e-mail: [email protected])
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[494-F] Töpferwein, Gabriele, Dr.phil.; Poßecker, Katrin, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Kaluza,
Jens, Dipl.-Phil. (Leitung):
Sterbebegleitung in Sachsen
INHALT: Analyse der Situation und der praktischen Erfordernisse der Begleitung Sterbender
durch Ärzte, ambulante Dienste, Hospiz-/ Palliativeinrichtungen (Stellenwert der Sterbebegleitung, Kooperation und Kommunikation, Behandlung Sterbender, räumliche und organisatorische Bedingungen, Belastung, Aus- und Weiterbildung sowie Betreuung der Pflegenden/
Mediziner). GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen
METHODE: Mix quantitativer und qualitativer Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 4.300; niedergelassene und Krankenhausärzte; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 960/5.600; ca. 960
ambulante Pflegedienste -Leitungskräfte/ Pflegende-; Auswahlverfahren: total, Zufall. Stichprobe: 27/54; ambulante und stationäre Hospizdienste und Palliativeinrichtungen -Leitung/
Mitarbeiter-; Auswahlverfahren: total, Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 140;
ca. 50 niedergelassene und Krankenhausärzte, ca. 30 Mitarbeiter ambulanter Dienste, 14 Mitarbeiter ambulanter und stationärer Hospizdienste, ca. 50 hinterbliebene Angehörige; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege; Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Freistaat Sachsen Staatsministerium für Soziales
INSTITUTION: ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. (PhilippRosenthal-Str. 21, 04103 Leipzig)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9613578, e-mail: [email protected])
[495-L] Ukraintseva, Svetlana; Yashin, Anatoli I.:
Individual aging and cancer risk: how are they related?, in: Demographic Research, Vol.
9/2003, Art. 8, S. 163-195 (URL: http://www.demographic-research.org/volumes/vol9/8/9-8.pdf)
INHALT: Mit steigendem Lebensalter nimmt das Erkrankungsrisiko für viele chronische Krankheiten zu. Dies stimmt mit gängigen Theorien des Alterns (Akkumulation von Mutation, Verschleiß, antagonistische Pleiotropie) überein. Überraschenderweise gibt es jedoch auch chronische Erkrankungen, für die das Risiko im Alter sinkt (Asthma, Bluthochdruck). Auch die
Krebsrate sinkt im Alter wieder ab, nachdem sie für Erwachsene zuvor steil angestiegen ist.
Im Gegensatz dazu steht der andauernde Anstieg der Gesamtmortalität, der oft als Alterungsprozess beschrieben wird. Welche Faktoren tragen zu einem Rückgang des Krebsrisikos im
Alter bei? Die Verfasser legen Forschungsergebnisse aus der experimentellen Biologie vor,
die die ambivalente Rolle individuellen Alterns in Bezug auf das Krebsrisiko deutlich machen, vor allem in Gestalt nicht-monotoner Altersmuster der Krebsrate. Sie zeigen, dass mit
dem Alter zusammenhängende Veränderungen im Organismus nicht nur zum Steigen, sondern auch zum Sinken des Krebsrisikos im Alter beitragen können. (ICEÜbers)
[496-F] Universität Halle-Wittenberg:
Inhalt und Qualität der Beratung von Bronchialkarzinompatienten durch KrankenhausSozialdienste (Teilprojekt 1 im Rahmen der HALLUCA-Studie)
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INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Gesundheit
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische
Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097
Halle)
KONTAKT: Institution (Tel. 0345-55711-60 od. -61, Fax: 0345-55711-65, e-mail: [email protected])
[497-F] Universität Köln:
Eschedehilfe
INHALT: Das Projekt Eschedehilfe beinhaltet die wissenschaftliche Begleitung und diagnostische Unterstützung der psychotherapeutischen Maßnahmen für die Betroffenen des schweren
Zugunglücks im Juni 1998. Weiterhin wird die DB AG über Möglichkeiten therapeutischer
Hilfe für Opfer und Betroffene des Unglückes beraten. Inzwischen ist die Hilfe für die Opfer
von Brühl hinzugekommen, ferner für die Opfer des Schwebebahnunglücks in Wuppertal.
ZEITRAUM: seit 1998
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Klinische Psychologie
und Psychotherapie (Höninger Weg 115, 50969 Köln)
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-470-5809, e-mail:
[email protected])
[498-L] Urbas, Elfriede:
Gesundheitszustand & Konsum medizinischer Leistungen: Ergebnisse des Mikrozensus
September 1999, Wien: Verl. Österreich 2002, 194 S., ISBN: 3-901400-62-1 (Standort: Bib. Inst.
Weltwirtsch. Kiel(206)-C235427)
INHALT: "Die vorliegende Publikation präsentiert die Ergebnisse der Mikrozensus-Erhebung zur
Gesundheit im September 1999 und bietet einen umfassenden Einblick in die Gesundheitssituation der österreichischen Bevölkerung. Auf der Suche nach den Ursachen von Gesundheit
bzw. Krankheit werden primär- und sekundärpräventive Maßnahmen, Risikoverhaltensweisen
und gesundheitsbezogene Belastungen diskutiert. Geboten wird eine differenzierte Darstellung des Gesundheitszustandes der österreichischen Bevölkerung. Neben der subjektiven Einschätzung des Gesundheitszustandes werden Beschwerden, akute und chronische Krankheiten
sowie der aus gesundheitlichen Gründen erforderliche Bedarf an Hilfe beschrieben. Daten zur
medizinischen Versorgung liefern wichtige Hinweise für die Planung im Gesundheitsbereich.
Die Analyse der Beanspruchung medizinischer Leistungen zeigt, wie Güter und Dienstleistungen des Gesundheitswesens auf die Bevölkerung verteilt sind und ob die einzelnen Leistungen ihre Zielgruppen erreichen. Neben einer differenzierten Bestandsaufnahme der ambulanten Gesundheitsversorgung stehen Informationen zur stationären medizinischen Versorgung zur Verfügung. Angaben zum Medikamentenkonsum runden das Bild zur gesundheitlichen Lage der österreichischen Bevölkerung ab. Der Bericht trägt der Tatsache Rechnung,
dass sich Lebensstile und gesundheitliche Situation verschiedener Bevölkerungsgruppen erheblich voneinander unterscheiden. Er liefert außerdem Hinweise zu regionalen Unterschie-
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301
den im Gesundheitsbewusstsein, im gesundheitlichen Befinden und in der medizinischen
Versorgung. Die Erhebung zum Thema Gesundheit wurde im September 1999 zum wiederholten Male als Sonderprogramm des Mikrozensus durchgeführt. Die Vergleichsdaten stammen aus Erhebungen ähnlicher Mikrozensus-Sonderprogramme. Berichte zur gesundheitlichen Lage der österreichischen Bevölkerung sind nicht nur als Oberblick über die derzeitige
Situation zu werten, sondern bilden die Grundlage für gezielte gesundheitspolitische Interventionen." (Textauszug).
[499-F] Wedel-Parlow, Ursula von, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Karrieren Demenzkranker soziologisch betrachtet (Arbeitstitel)
INHALT: Evaluation von Rehabilitationsmaßnahmen bei Demenzkranken. ZEITRAUM: 19952002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Essen
METHODE: Soziale Kompetenz und Sozialstruktur; Frage der Relevanz medizinischer Indikatoren für den Verlauf von Krankheiten. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG:
Aktenanalyse, standardisiert. Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Standort Essen, FB 01 Philosophie, Geschichte,
Religions- und Sozialwissenschaften, Fach Soziologie Prof.Dr. von Wedel-Parlow (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0201-183-2129, e-mail: [email protected])
[500-F] Weidner, Gerdi, Prof.Dr.; Ring, Christopher, Dr. (Bearbeitung); Kohlmann, Carl-Walter,
Prof.Dr. (Leitung):
Streßbewältig, Emotion und kardiovaskuläre Gesundheit
INHALT: Koronare Herzkrankheiten (KHK) stellen die Haupttodesursache in den meisten industrialisierten Ländern dar. Ein Einfluss psychologischer Variablen (Persönlichkeit, Lebensstile,
Stress) auf die Krankheitsentwicklung wird anerkannt. Ein zentraler Aspekt sowohl für die
Prävention wie die Behandlung der KHK stellt die Selbstwahrnehmung von emotionalen und
körperlichen Reaktionen unter Belastung dar. Zum Beispiel bestimmen Selbsteinschätzungen
von Blutdruckreaktionen, ob ein Patient einen Arzt aufsuchen bzw. seine verschriebenen Medikamente einnehmen wird. Im Zentrum der Forschung steht die Analyse kognitiver und
emotionaler Variablen im Rahmen aktueller emotionaler und kardiovaskulärer Belastungsreaktionen, der subjektiven Einschätzungen der autonomen Reaktionen sowie der Konsequenzen für die Ausübung gesundheitsbezogenen Verhaltens (z.B. Aufsuchen medizinischer Hilfe,
körperliche Aktivität, riskantes Verhalten im Straßenverkehr). Die Studienergebnisse unterstreichen die Bedeutung interindividueller Differenzen in der Emotionsregulation für die
körperliche Gesundheit.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kohlmann, C.-W.; Weidner, G.; Messina, C.R.: Avoidant coping
style and verbal-cardiovascular response dissociation. in: Psychology and Health, 11, 1996,
pp. 371-384.+++Kohlmann, C.-W.; Weidner, G.: Emotional correlates of body weight: the
moderating effects of gender and family income. in: Anxiety, Stress, and Coping, 1996, 9, pp.
357-367.+++Kohlmann, C.-W.; Weidner, G.; Dotzauer, G.; Burns, L.R.: Gender differences
in health behaviors: the role of avoidant coping. in: European Review of Applied Psycholo-
302
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
gy.+++Weidner, G.; Kohlmann, C.-W.; Dotzauer, E.; Burns, L.: The effects of academic
stress on health behaviors in young adults. in: Anxiety, Stress, and Coping, 1996, 9, pp. 123133.+++Kohlmann, C.-W.; Egloff, B.; Hock, M.: Gender differences in coping strategies. in:
Weidner, G.; Kopp, M.; Kristenson, M. (Eds.): Heart disease: environment, stress, and gender. Amsterdam: IOS Pr. 2002, pp. 275-283.+++Kohlmann, C.-W.; Ring, C.; Carroll, D.;
Mohiyeddini, C.; Bennett, P.: Cardiac coping style, heartbeat detection, and the interpretation
of cardiac events. in: British Journal of Health Psychology, 2001, 6, pp. 285301.+++Weidner, G.; Kohlmann, C.-W.; Horsten, M.; Wamala, S.P.; Schenck-Gustafsson,
K.; Högbom, M.; Orth-Gomer, K.: Cardiovascular reactivity to mental stress in the Stockholm Female Coronary Risk Study. in: Psychosomatic Medicine, 2001, 63, pp. 917-924.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1992-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Psychologisches Institut Abt. Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik; Land BadenWürttemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst; NATO
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, FB 01, Institut für Humanwissenschaften Abt. Psychologie (Oberbettringer Str. 200, 73525 Schwäbisch Gmünd)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[501-L] Welti, F.:
Das SGB IX in der Entwicklung des Sozialrechts, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis
und Forschung in der Rehabilitation ; Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation
Behinderter, Jg. 41/2002, H. 4, S. 268-273 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das SGB IX ist seit 2001 gesetzliche Grundlage der Leistungen zur Rehabilitation und
Teilhabe in der Bundesrepublik Deutschland. Es fügt sich ein in die Gesamtkodifikation des
Sozialgesetzbuchs und hat dort eine mittlere Stellung zwischen den allgemeinen Teilen und
den besonderen Leistungsgesetzen der einzelnen Rehabilitationsträger. Die Rehabilitation in
Deutschland ist in einem gegliederten System aus verschiedenen rechtlichen, institutionellen
und wissenschaftlichen Wurzeln gewachsen. Hierzu gehören insbesondere die Entschädigung
der Opfer von Arbeitsunfall und Krieg und die Vermeidung von Rentenleistungen durch Aktivierung. Die Ungleichbehandlung von behinderten Menschen nach Ursache der Behinderung und Erwerbsstatus wird immer weniger akzeptiert; gemeinsame Prinzipien der Rehabilitation werden gesucht. Bedeutende Reformen zur Vereinheitlichung des Rehabilitationsrechts
waren 1974 und 1975 insbesondere das Reha-Angleichungsgesetz, das Schwerbehindertengesetz und das SGB I. In den letzten Jahrzehnten wurden vor allem Probleme der Umsetzung
und der Schnittstellen deutlich. Das SGB IX ist ein neuer Ansatz für ein gemeinsames Rehabilitationsrecht. Offene Fragen sind dabei das Verhältnis zur Akutbehandlung, zur Pflege und
zur Prävention. Wichtig sind die neuen Begriffe Teilhabe und Behinderung, die das SGB IX
mit dem Verfassungsrecht und der Gesundheitswissenschaft verbinden. Ein gesetzlicher
Schwachpunkt bleibt dabei das Verhältnis von Alter und Behinderung. Bestrebungen für ungleiche Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung gefährden den erreichten Stand
des Rehabilitationsrechts." (Autorenreferat)
[502-F] Wessa, Michéle, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Flor, Herta, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung):
Psychophysiologie der Posttraumatischen Belastungsstörung
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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INHALT: Ein charakteristisches Symptom der Posttraumatischen Belastungsstörung (PBS)ist der
Widerspruch zwischen dem ungewollten Wiedererleben des Traumas und der Tendenz der
Betroffenen, Erinnerungen an das Trauma zu verdrängen bzw. Reize, die an das Trauma erinnern, zu vermeiden. Dieses Symptom könnte als Dissoziation autobiographischer expliziter
Gedächtnisinhalte verstanden werden. Bis her kann auf keine Studien zurückgegriffen werden, die diese Dissoziation auf neuro- und psychophysiologischer Ebene untersucht haben.
Ziel der ersten Teilstudie ist es, den Abruf deklarativer traumatischer Erinnerungen mit neuro- und psychophysiologischen (32-Kanal-EEG; Herzrate; Hautleitwert) Methoden in einem
kognitionspsychologischen Paradigma (S1-S2-Paradigma) zu untersuchen. In der zweiten
Teilstudie soll eine differentielle Konditionierung durchgeführt werden, in welcher traumaspezifisches Bildmaterial als unkonditionierter Reiz eingesetzt wird. Auch hier werden
sowohl zentralnervöse (32-Kanal-EEG) als auch peripherphysiologische Maße (Herzrate;
Hautleitwert; Schreckreflex). Mit beiden Studien sollen zwei wesentliche Hypothesen geprüft
werden: 1. Lässt sich ein Defizit im Abruf autobiographischer traumatischer Gedächtnisinhalte bei PBS-Patienten im Vergleich zu traumatisierten Menschen ohne PBS und gesunden
Kontrollprobanden im Sinne einer reduzierten kortikalen Verarbeitung nachweisen? 2. Zeigen
PBS-Patienten im Vergleich zu traumatisierten Menschen ohne PBS und gesunden Kontrollprobanden eine konditionierte Reaktion höherer Ordnung, im Sinne eines impliziten Traumagedächtnisses sowie eine verzögerte Löschung dieser konditionierten Reaktion?
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; EEG; Peripherphysiologie (Stichprobe: 50; traumatisierte Menschen mit und ohne PTSD, gesunde KG).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-1703-710, e-mail: [email protected])
[503-F] Wessel, Armin, Prof.Dr.; Geyer, Siegfried, Prof.Dr.; Zoege, Monika, Dipl.-Soz.Wiss.;
Norozi, Kambiz, Dr.med. (Bearbeitung):
Lebenschancen nach der Operation angeborener Herzfehler: Vergleich zwischen Jugendlichen und Erwachsenen mit operiertem Herzfehler und Bevölkerungsdaten
INHALT: Angeborene Herzfehler können mittlerweile so erfolgreich operiert werden, dass für die
betroffenen Patientinnen und Patienten eine eigenständige Lebensgestaltung möglich ist. Es
gibt jedoch bisher keine Kenntnisse darüber, ob die Individuen mit angeborenen Herzfehlern
sich hinsichtlich ihres Lebenserfolges von Gleichaltrigen unterscheiden. Es soll untersucht
werden, ob sich operierte Patientinnen und Patienten mit angeborenen Herzfehlern in Abhängigkeit von ihrer Restsymptomatik, hinsichtlich der Größe und der Qualität des sozialen
Netzwerks sowie des schulischen und beruflichen Erfolgs unterscheiden. Zusätzlich wird untersucht, ob sie sich hinsichtlich ihrer sozialen Mobilität von einer Gleichaltrigengruppe unterscheiden. Letzteres wird anhand eines Vergleichs der Herzoperierten mit bereits erhobenen
Mobilitätsdaten untersucht werden. Für die Medizinsoziologie soll die Studie einen Beitrag
zur in der internationalen Literatur diskutierten Frage nach den Lebenschancen in Abhängigkeit von gesundheitlichen Beeinträchtigungen im frühen Kindesalter leisten, für die Pädiatrische Kardiologie sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, in welchem Maß die Operation angeborener Herzfehler den Patientinnen und Patienten ein normales und erfolgreiches
Leben ermöglicht.
304
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für öffentliche Gesundheitspflege, Abt. Allgemeinmedizin Arbeitsbereich Medizinische Soziologie (Carl-Neuberg-Str. 1,
30625 Hannover)
KONTAKT: Geyer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0511-532-4447, e-mail:
[email protected])
[504-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Schäufele, Martina, Dr.; Adler, G.; Gorfer, S., Dipl.Geront.; Kaufeler, Theresa, Dr.; Werle, Jochen, Dr. (Bearbeitung):
Früherkennung und medizinische Versorgung von Patienten mit Demenzen und leichter
kognitiver Beeinträchtigung in der Allgemeinmedizin
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Multicenterstudie in Bonn, Düsseldorf,
Hamburg, Leipzig
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected]); Schäufele, Martina (Dr. Tel. 0621-1703-745, e-mail:
[email protected])
[505-F] Weyerer, Siegfried, Prof.Dr.; Förstl, H.; Baumgart, P.; Helgenberger, F. (Bearbeitung):
Vierjahres-Follow up-Untersuchung über-65jähriger psychiatrischer Patienten zur Differentialdiagnostik von Demenz und Depression
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit Abt. Psychogeriatrie (Postfach 122120, 68072 Mannheim)
KONTAKT: Weyerer, Siegfried (Prof.Dr. Tel. 0621-1703-750, Fax: -755, e-mail:
[email protected])
[506-L] White, Daniel; Hellerich, Gert:
Die Postmoderne und der Wahnsinn: die moderne Reduktion des Wahnsinns auf Krankheit,
in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 27/2003, H. 1 = Nr. 105, S. 7-22 (Standort: UuStB
Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In diesem Artikel wird versucht, den Begriff des Wahnsinns, der durch die modernen
medizinischen/ psychiatrischen Wissenschaften, Professionen und Institutionen auf Krankheit
reduziert wurde, aufzubrechen und in der Verrücktheit andere als nur die von der Medizin
konstruierten pathologischen Möglichkeiten aufzuspüren. Zu diesem Zweck gehen wir insbesondere auf Nietzsche und Foucault ein, lassen aber auch andere Personen, die sich für die
Öffnung des Wahnsinns eingesetzt haben, nicht unberücksichtigt. Dem theoretischen Diskurs
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
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folgt eine Erörterung der psychosozialen Selbsthilfegruppe 'Nachtschwärmer', die sich dafür
stark gemacht hat, in nicht-psychiatrischer Weise, die medizinische Variante des Wahnsinns,
die Krankheit, in Klammern zu setzen und den Wahnsinn in seinen vielfältigen schöpferischen Möglichkeiten ausleben zu lassen." (Autorenreferat)
[507-F] Wieseler, Silvia (Leitung):
Krankheit und Gesundheitspolitik in den Massenmedien: zur massenmedialen Karriere des
sozialen Problems Brustkrebs
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA
ART: keine Angabe BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 07 Soziale Probleme, Gesundheit
und Sozialpolitik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-4632, Fax: 0521-106-5844, e-mail: [email protected]
[508-F] Wieseler, Silvia (Leitung):
Krankheit als soziales Problem? Soziale Bewegung und Gesundheitspolitik in Deutschland
und den USA
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA
ART: keine Angabe BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE 07 Soziale Probleme, Gesundheit
und Sozialpolitik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-4632, Fax: 0521-106-5844, e-mail:
[email protected]
[509-L] Winkel, Sandra; Groen, Gunter; Waldmann, Hans-Christian; Petermann, Franz:
Suizidforen im Internet: Bedeutung einer virtuellen Lebenswelt aus Sicht der Nutzer, in:
Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 47/2003, Nr. 5, S. 115-124
INHALT: "So genannte Suizidforen im Internet sind in den letzten Monaten zunehmend in den
Blickpunkt der öffentlichen Diskussion gerückt. In den Medien und auch in Stellungnahmen
von Experten wird häufig vor allem auf die möglichen Gefahren von Suizidforen abgehoben.
Diese bestünden unter anderem in einer gegenseitigen Stimulation zum Suizid oder im Austausch von 'zuverlässigen' Methoden zur Selbsttötung. Die Nutzerinnen und Nutzer der Internetforen scheinen in diesen besonderen virtuellen Räumen jedoch oft weit mehr zu finden.
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Nutzung der Foren und den möglichen Auswirkungen, insbesondere aus Sicht der Nutzer, sind bis heute äußerst rar." (Autorenreferat)
[510-F] Wittchen, Hans-Ulrich, Prof.Dr.; Lieb, Roselind, PD Dr. (Leitung):
Early Developmental Stages of Psychopathology (EDSP)
306
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
INHALT: Ziel der EDSP-Studie ist die Erhebung von Daten zu Prävalenz, Komorbidität, Risikofaktoren, Frühstadien und natürlichem Verlauf psychischer Störungen in einer repräsentativen
Bevölkerungsstichprobe. Das Design der EDSP-Studie incl. der Elternbefragung ermöglicht
neben der Beschreibung der Prävalenz psychischer Störungen und der prospektiv beobachteten Inzidenz auch die Erforschung einer Vielzahl familiärer, kognitiv-behavioraler und sozialer Risikofaktoren und die Beurteilung deren kausaler Bedeutung. Mit Hilfe der Daten können
zudem Public-Health relevante Auswirkungen von Substanzgebrauch und psychischen Störungen prospektiv und ohne Erinnerungsverzerrungen beurteilt werden.
METHODE: Untersucht wurde eine Zufallsstichprobe 14-24jähriger Jugendlicher und junger
Erwachsener der Stadt und des Landkreises München, die aus den Einwohnermelderegistern
gezogen wurde. Zur Basisbefragung wurden 3021 Interviews komplett durchgeführt, dies entspricht einer Ausschöpfungsquote von 70,8%. Da der Fokus der Studie auf der Untersuchung
der Frühstadien von psychischen Störungen liegt, wurden 14-15jährige überproportional und
die 23-24jährigen unterproportional zur tatsächlichen Verteilung in der Bevölkerung in die
Stichprobe aufgenommen. In der ersten Folgebefragung (t1) wurde lediglich die jüngere Kohorte der zu Baseline 14-17 Jahre alten Probanden untersucht, sie fand im Mittel 20 Monate
nach der Basisbefragung statt (Range 14-25 Monate). Insgesamt wurden 1228 Interviews
durchgeführt (Ausschöpfungsquote 88,0%), Für die zweite Folgebefragung (t2) wurden wieder alle der 3021 Personen, die an der Basisbefragung teilgenommen hatten, berücksichtigt.
An diesem Follow-Up, das im Durchschnitt 42 Monate nach der Basisbefragung stattfand
(Range 34-50 Monate), nahmen insgesamt 2548 Probanden teil. Dies entspricht einer Ausschöpfungsrate von 84,3%. Derzeit läuft die dritte Folgebefragung (t3). Ausgangsstichprobe
der Elternbefragung waren die Eltern der 1228 Jugendlichen, die an der ersten Folgebefragung teilgenommen hatten. Insgesamt wurden die Eltern von 1053 Probanden (davon 1026
Mütterinterviews, 27 Väterinterviews) interviewt, was einer Teilnehmerquote von 86,0% entspricht. Zur diagnostischen Untersuchung wurde eine erweiterte, computerisierte Version des
Münchner-Composite International Diagnostic Interview (M-CIDI) eingesetzt. Es erlaubt die
eine standardisierte Erfassung von Symptomen, Syndromen und Diagnosen von 48 psychischen Störungen nach DSM-IV und ICD-10-Kriterien. Des weiteren erfolgt eine Beurteilung
von Beginn, Dauer, Verlauf und klinischem Schweregrad der Störungen sowie den sich daraus ergebenden Beeinträchtigungen. Ergänzt wird das M-CIDI um ein Listenheft, welches
Symptomlisten und Erinnerungshilfen sowie Fragebögen enthält, durch die zusätzliche störungsrelevante Variablen und psychologische Konstrukte erfasst werden können. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 3.021; Jugendliche und junge Erwachsene München Stadt/ Land; Auswahlverfahren:
Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Friis, R.H.; Wittchen, H.-U.; Pfister, H.; Lieb, R.: Life events and
changes in the course of depression in young adults. in: European Psychiatry, 2002, 17, pp. 113.+++Isensee, B.; Wittchen, H.-U.; Stein, M.B.; Höfler, M.; Lieb, R.: Smoking and panic:
findings from a prospective community study. in: Archives of General Psychiatry, 60, 2003,
7, pp. 692-700.+++Lieb, R.; Isensee, B.; Höfler, M.; Pfister, H.; Wittchen, H.-U.: Parental
major depression and the risk of depression and other mental disorders in offspring. A
prospective-longitudinal community study. in: Archives of General Psychiatry, 59, 2002, 4,
pp. 365-374.+++Lieb, R.; Isensee, B.; Höfler, M.; Wittchen, H.-U.: Parental depression and
depression in offspring: evidence for familial characteristics and subtypes? in: Journal of Psychiatric Research, 2002, 36, pp. 237-246.+++Lieb, R.; Wittchen, H.-U.; Höfler, M.; Fuetsch,
M.; Stein, M.B.; Merikangas, K.R.: Parental psychopathology, parenting styles, and the risk
for social phobia in offspring: a prospective-longitudinal community study. in: Archives of
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
307
General Psychiatry, 57, 2000, 9, pp. 859-866.+++Lieb, R.; Isensee, B.; Sydow, K. von; Wittchen, H.-U.: The Early Developmental Stages of Psychopathology Study (EDSP): a methodological update. in: European Addiction Research, 2000, 6, pp. 170-182.+++Reed, V.; Wittchen, H.-U.: DSM-IV panic attacks and panic disorder in a community sample of adolescents
and young adults: how specific are panic attacks? in: Journal of Psychiatric Research, 1998,
32, pp. 335-345.+++Stein, M.B.; Fuetsch, M.; Müller, N.; Höfler, M.; Lieb, R.; Wittchen, H.U.: Social anxiety disorder and the risk of depression: a prospective community study of adolescents and young adults. in: Archives of General Psychiatry, 2001, 58, pp. 251256.+++Wittchen, H.-U.; Kessler, R.C.; Pfister, H.; Lieb, R.: Why do people with anxiety disorders become depressed? A prospective-longitudinal community study. in: Acta Psychiatrica Scandinavica, 102, 2000, Suppl. 406, pp. 14-23.+++Wittchen, H.-U.; Nelson, C.B.; Lachner, G.: Prevalence of mental disorders and psychosocial impairments in adolescents and young adults. in: Psychological Medicine, 1998, 28, pp. 109-126.+++Wittchen, H.-U.; Perkonigg, A.; Lachner, G.; Nelson, C.B.: Early developmental stages of psychopathology study
(EDSP) - objectives and design. in: European Addiction Research, 4, 1998, 1-2, pp. 18-27.
ART: gefördert BEGINN: 1995-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Psychiatrie (Kraepelinstr. 2, 80804 München); Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden)
KONTAKT: Wittchen, Hans-Ulrich (Prof.Dr. Tel. 0351-46336983, e-mail:
[email protected])
[511-L] Wolf, Max:
Zur Effizienz des deutschen Gesundheitssystems, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 26), Mannheim 2002, 24 S. (Graue
Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/mea_neu/pages/files/nopage_pubs/b5vtsx432cp25u44_dp26.pdf)
INHALT: "In dieser Arbeit soll die Effizienz des deutschen Gesundheitswesens untersucht werden. Insbesondere werden im Hauptteil der Arbeit nach Krankheiten disaggregierte Input und
Outputdaten des deutschen Gesundheitssystems für die Jahre 1994 bis 2000 in den internationalen Vergleich gestellt. Im Anschluss an einen einleitenden Literaturüberblick werden im
ersten Teil der Arbeit stark aggregierte Kennzahlen auf der Grundlage von OECD Daten miteinander verglichen. Als Inputgrößen werden hier zunächst die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben und Gesundheitsquoten Deutschlands mit den entsprechenden Größen von EU- und
OECD-Ländern verglichen, daraufhin die Anzahl der Ärzte, die Anzahl der Beschäftigten im
Krankenhaus, die Anzahl der Betten und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Patienten im Krankenhaus. Als Outputgrößen werden Lebenserwartungen und verlorene Lebensjahre untersucht. Im Hauptteil der Arbeit wird die Effizienz des deutschen Gesundheitswesens
bei der Behandlung von Krebserkrankungen (Lungen-, Brust-, Prostata- und Dickdarm/
Mastdarmkrebs) und Herz-Kreislauferkrankungen (Schlaganfall und Herzinfarkt) untersucht.
Als Maß für den Ressourceneinsatz eines Landes werden hier jeweils die durchschnittlichen
Aufenthaltsdauern im Krankenhaus von Patienten mit der entsprechenden Krankheit betrachtet. Als Maß für den Output eines Landes bei der Behandlung der untersuchten Krankheiten
dienen die Überlebensraten von Patienten, bei denen diese Krankheit diagnostiziert wurde.
308
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4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
Die Effizienz bei der Behandlung einer bestimmten Krankheit ist in Land A niedriger als in
Land B, wenn Land A mehr Ressourcen als Land B zur Behandlung dieser Krankheit einsetzt
und dabei geringere Behandlungserfolge als Land B erzielt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse: Das deutsche Gesundheitssystem konnte in der
zweiten Hälfte der neunziger Jahre im internationalen Vergleich nur eine mittelmäßige Produktivität erzielen. Zwar verbesserte sich in diesem Zeitraum die relative Position Deutschlands, aber diese Verbesserung war bislang zu gering, um den internationalen Produktivitätsrückstand aufzuholen." (Textauszug)
[512-F] Wolfram, Christian (Bearbeitung):
Zum Wandel des Stellenwerts psychischer Faktoren in der ärztlichen Berufspraxis
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Zentrum für Nervenheilkunde Institut für Medizinische Psychologie (18051 Rostock)
[513-L] Wuttke, Gisela:
Pornografie an Kindern: die Folgen und Wirkungen von Kinderpornografie, Opladen: Leske
u. Budrich 2003, 284 S., ISBN: 3-8100-3720-6 (Standort: UB Bonn(5)-2003-1431)
INHALT: Die Auseinandersetzung mit dem Thema 'Sexueller Missbrauch von Kindern' hat sich
in der Bundesrepublik Deutschland seit den ersten öffentlichen Stellungnahmen der Betroffenen in den 1980er Jahren zu einem fachlich fundierten Diskurs entwickelt. Andererseits sind
eine fehlende Debatte, ein geringes Wissen über Ausmaß, Folgen und Dynamik von Pornografie an Kindern sowie kaum vorhandene Hilfsangebote für diese Opfer zu beklagen. Um
diese Schwachstelle in der Praxis zu beheben, beantragt die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Bonn 1998 ein zweijähriges Forschungsprojekt. Die hier vorgestellten Ergebnisse sollen einen Beitrag leisten, Beratungskriterien und Eckpfeiler für die Beratung, Krisenintervention, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln sowie den Aufbau von
Kontakten und Vernetzungsstrukturen zu fördern. Auf diese Weise sollen die Hilfe für pornografisch ausgebeutete Kinder wie auch das Wissen über das Phänomen selbst verbessert werden. In das Thema einführend werden zunächst das Forschungsprojekt und das methodische
Vorgehen erläutert. In diesem Zusammenhang gibt die Autorin einen umfassenden Einblick
in die Erscheinungsformen von Pornografie an Kindern sowie einen Überblick über die dazu
erschienene Fachliteratur. Im Anschluss werden die Aussagen und Ergebnisse der ExpertInnen-Interviews und der Fragebogen, mit denen Beratungsstellen und Landesjugendämter konfrontiert wurden, dargestellt. Dabei werden die Aussagen der ExpertInnen teilweise wörtlich
wiedergegeben und zueinander in Beziehung gesetzt. Bei den weiteren Befragungen handelt
es sich um teilweise standardisierte quantitative Erhebungen, die statistisch ausgewertet und
inhaltlich kategorisiert werden. Aus diesem empirischen Datenmaterial gehen sodann die
Eckpfeiler und Kriterien (Wissen und Qualifizierung, Bilder und Dokumente, Ressourcen,
gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen usw.) für die Beratungspraxis hervor.
Sie dienen als Anregung und Voraussetzung für die konzeptionelle Arbeit und Beratung vor
Ort und sollen als Grundlage für die weitere Hilfe für pornografisch ausgebeutete Kindern
genutzt werden. Im Anhang finden sich neben den Angaben zur Fachliteratur auch Informati-
soFid Soziale Probleme 2004/1
4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation
309
onen zu Fachtagungen bzw. Dokumentationen und eine Vernetzungsliste mit Adressen einiger Institutionen, die im Bereich sexualisierter Gewalt gegen Kinder arbeiten und gegebenenfalls auch Unterstützung bieten. (ICG2)
[514-F] Zdrahal-Urbanek, Julia, BSc.; Legner, Dr.; Schmidt, Dr.; Eilmes, Dr.; Keßler, Dr. (Bearbeitung); Vogel, Heiner, Dr.phil.; Holderied, Anton, Dr.med.; Frank, Susanne, Dipl.-Psych. (Leitung):
Entwicklung und Evaluation eines systematischen gestuften sozialmedizinischen Entscheidungsverfahrens (Projekt C5 im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern)
INHALT: In der Praxis der sozialmedizinischen Begutachtung, in der es noch an empirisch abgeleiteten Entscheidungshilfen mangelt, können alle Probleme und Verzerrungen auftreten, die
aus den Untersuchungen zur diagnostischen Urteilsbildung, speziell im Bereich der medizinischen Diagnostik, bekannt sind. Eine besondere Schwierigkeit für die Urteilsbildung in der
sozialmedizinischen Begutachtung ergibt sich aus dem "Ermessensspielraum" der relativ abstrakt formulierten Entscheidungskriterien. Zudem ist die Informationsverarbeitung angesichts
der Vielfalt an verschiedenen Informationsquellen, welche zum Teil redundante und widersprüchliche Informationen liefern, besonders komplex. Für die Qualitätsentwicklung der sozialmedizinischen Begutachtung wird eine systematisierte und standardisierte zweistufige Entscheidungsprozedur vorgeschlagen, die aus den empirischen Ergebnissen des Projektes C2
der ersten Förderphase des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Bayern
(RFB) und aus Expertengesprächen gewonnen werden. Im ersten Schritt sollen auf der
Grundlage der Ergebnisse des Projektes C2 der ersten Förderphase des RFB in ExpertenKonsensusrunden Algorithmen entwickelt werden, welche die Bewertung über die Notwendigkeit einer Untersuchungsbegutachtung und die Einschätzung des Reha-Bedarfs steuern. Im
zweiten Schritt soll dieses systematisch strukturierte Entscheidungsverfahren evaluiert werden, d.h. es soll überprüft werden, ob die Fehlerquoten bei der Auswahl Reha-Bedürftiger gegenüber dem bisherigen Entscheidungsverfahren verringert werden können.
METHODE: In einem kontrollierten, prospektiven und längsschnittlichen Design soll das neu
entwickelte Entscheidungsverfahren, bei dem auf empirisch abgeleitete Wissensstrukturen zurückgegriffen wird, mit der gängigen Begutachtungspraxis verglichen werden. Dabei stellt die
Übereinstimmung beider Verfahren mit den Außenkriterien (IRES-Fragebogen und die zusätzliche Begutachtung durch einen reha-erfahrenen Arzt) die Hauptzielgröße des Vergleichs
dar.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Zdrahal-Urbanek, J.; Frank, S.; Vogel, H.; Holderied, A.: Merkmale des Rehabilitationsbedarfs: unterschiedliche Systeme der sozialmedizinischen Begutachtung im Vergleich mit der Würzburger Checkliste zur Prüfung des Reha-Bedarfs (under
review).
ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Psychotherapie und
Medizinische Psychologie (Klinikstraße 3, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Holderied, Anton (Dr. Tel. 0931-802-518, Fax: 0931-802-655, e-mail:
[email protected]); Vogel, Heiner (Dr. Tel. 0931-31-2713, Fax: 0931572096, e-mail: [email protected])
310
soFid Soziale Probleme 2004/1
5 AIDS
5 AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter)
[515-F] Beuels, Franz-R., Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung):
Umfrage zur "AIDS-Testberatung" - HIV-Antikörpertestberatung
INHALT: Die vorliegende Befragung steht im Kontext der Bemühungen des Gesundheitsamtes
der Stadt Essen, ein Mehr an Dienstleistungsqualität zu verwirklichen. Befragt wurden Personen, die die HIV-Beratungsstelle aufsuchen, zur Zufriedenheit mit den Öffnungs- und
Sprechzeiten, zur Zufriedenheit mit den räumlichen Gegebenheiten, vor allem aber zur Zufriedenheit mit der Beratung selbst (Gesprächsinhalte, Anonymität der Beratung etc.). GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Essen
METHODE: Quantitative Erhebung/ schriftliche Befragung. Untersuchungsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 347; 535 Besucher/-innen der HIV-Beratung; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Stadt Essen, der Bürgermeister, Amt für Statistik, Stadtforschung
und Wahlen; Stadt Essen, Gesundheitsamt (Hrsg.): Umfrage zur "AIDS-Testberatung" - HIVAntikörpertestberatung. in: Beiträge zur Stadtforschung, 36. Essen, Juni 2003.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-05 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Stadt Essen Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen (45121 Essen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0201-8812306, e-mail: [email protected])
[516-F] Fröschl, Monika, Prof.Dr.med.Dr.med.habil. (Leitung):
Frauengesundheit (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtvorhabens PHASE - Prävention von
HIV, AIDS und STDs -sexuell übertragbare Erkrankungen- in Europa)
INHALT: Ziele: Etablierung eines Netzwerkes zur Prävention von STDs, HIV und AIDS für
Frauen in EU-Mitgliedsstaaten; Schaffung eines Überblicks über epidemiologische Daten
undrelevante Literatur zu STDs, HIV und AIDS bei Frauen; Identifikation und Austausch von
Informationen, Erfahrungen und Fähigkeiten zur effektiven Prävention von STDs, HIV und
AIDS bei Frauen; Förderung der Kooperation zwischen Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen auf nationalem und internationalem Niveau; Identifikation, Analyse und
Verbreitung von vorbildlichen Projekten (best practices) zur effektiven Prävention von STDs,
HIV und AIDS bei Frauen; Identifikation und Auswahl von Zielgruppen unter den Frauen der
Allgemeinbevölkerung; Entwicklung und Förderung von Präventionsstrategien und Richtlinien für Frauen der Zielgruppe; Untermauerung der Bedeutung sexueller Gesundheit von
Frauen in ihrem Alltag. Erwartete Ergebnisse des Projektes: Schaffung, Erhaltung und Vervollständigung eines Netzwerkes von Organisationen, die in der Prävention von STDs, HIV
und AIDS für die Frauen der Zielgruppe tätig sind; Schaffung eines Überblicks über Informationen, Organisationen, Erfahrungen und Ressourcen in der Prävention von STDs, HIV und
AIDS bei Frauen in Europa; Entwicklung und Unterstützung von Richtlinien und effektiven
Präventionsstrategien zur STD-, HIV- und AIDS-Prävention bei Frauen; Bewusstsein schaffen für und Aufmerksamkeit lenken auf die Notwenigkeit von STD-, HIV- und AIDSPrävention für Frauen der Zielgruppe; Schaffung von Datengrundlagen, Richtlinien und Publikationen, die über Internet zugänglich gemacht werden und eine Basis für die Entwicklung
soFid Soziale Probleme 2004/1
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zukünftiger Aktivitäten darstellen. Koordination Gesamtprojekt: SSB Stichting soabestrijding (Utrecht/ Niederlande); EASP Escuela Andaluza de Salud Publica (Granada/ Spanien). Koordination Deutschland: Bayerische AIDS-Stiftung in Kooperation mit der Katholischen Stiftungsfachhochschule München. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union
METHODE: Erste Phase: Datensammlung zur STD-, HIV- und AIDS-Prävention und Identifikation von vorbildlichen Maßnahmen/ Projekten (best practices) durch die Teilnehmerländer;
Ergebnis: 10 Länderberichte. Zweite Phase: Netzwerkeinrichtung: Vorbereitung von Aktivitäten für die Interventionen auf lokaler Ebene; Ergebnis: Definition von Richtlinien für die Interventionen; Pilotintervention auf lokaler Ebene (basierend auf den Richtlinien); Durchführung lokaler Seminare, bei denen die Ergebnisse der Pilotinterventionen präsentiert und diskutiert werden; Einreichen der Berichte zu den lokalen Ergebnissen. Veröffentlichung der
Richtlinien und eines Bandes mit den Ergebnissen des Projektes: Methoden, vorbildliche
Maßnahmen/ Projekte (good practices) und Empfehlungen für die Zukunft; Einreichung des
Abschlussberichtes; Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet. Das Projekt befindet sich in
der zweiten Phase.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber; Bayerische AIDS-Stiftung, Verein zur
Gesundheitsförderung e.V.
INSTITUTION: Katholische Stiftungsfachhochschule München Abt. München (Preysingstr. 83,
81667 München)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[517-F] Köhl, Albrecht; Schürhoff, Roland (Bearbeitung); Schmidt, Peter, Prof.Dr. (Betreuung):
AIDS im gesellschaftlichen Bewusstsein - Aspekte der Stigmatisierung von HIV-Infizierten
und Risikogruppen
INHALT: keine Angaben
VERÖFFENTLICHUNGEN: Köhl, A.; Schürhoff, R.: AIDS im gesellschaftlichen Bewußtsein:
Aspekte der Stigmatisierung von HIV-Infizierten und Risikogruppen. Gießen, Univ., Diss.,
2002. Download unter: http://bibd.uni-giessen.de/gdoc/2002/uni/d020198.pdf .
ART: Dissertation ENDE: 2002-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Empirische Sozialforschung (Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394
Gießen)
[518-F] Müller-Doohm, Stefan, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Risikokommunikation Jugendlicher und junger Erwachsener am Beispiel 'AIDS'
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur- und Kommunikationsforschung (Postfach 2503,
26111 Oldenburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0441-798-2932, e-mail: [email protected])
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