The Mediterranean: The Sea That Unites Us Deutsche Übersetzung
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The Mediterranean: The Sea That Unites Us Deutsche Übersetzung
The Mediterranean: The Sea That Unites Us Deutsche Übersetzung Board of Directors Comité Directeur Präsidium President/Président/Präsident Gábor Móczár, Telki (HU) Vice-President Vice-président/Vizepräsident Carlo Pavese, Turin (IT) Vice-President Vice-président/Vizepräsident Jan Schumacher, Altendiez (DE) Vice-President Vice-président/Vizepräsidentin Daphne Wassink, Den Haag (NL) Treasurer/Trésorier Schatzmeister Koenraad De Meulder, Antwerpen(BE) Board members Assesseurs/Beisitzer Burak Onur Erdem, Istanbul (TR) Martí Ferrer, Girona (CAT-ES) Reijo Kekkonen, Helsinki (FI) Victoria Liedbergius, Oslo (NO) Loti Piris, Brussels(BE) Patrick Secchiari, Bern (CH) Kaie Tanner, Tallinn (EE) Jean-Claude Wilkens, Lyon (FR) Secretary General Secrétaire Général Generalsekretärin Sonja Greiner, Bonn (DE) General Secretariat Secrétariat Général Generalsekretariat Haus der Kultur, Weberstr. 59 a 53113 Bonn, Germany Tel: +49 228 9125 663 Fax: +49 228 9125 658 E-Mail: [email protected] www.EuropeanChoralAssociation.org Impressum European Choralmagazine Magazine of the European Choral Association - Europa Cantat Editorial Board Gábor Móczár, Côme Ferrand Cooper, Sonja Greiner, Philippe Le Fevre, Loti Piris, Olav Opsvik, Rossana Paliaga, Núria Tura and Ahti Viluksela Editor Núria Tura (CAT-ES) Guest Editor Martí Ferrer (CAT-ES) Original design Layout Beate Marx (DE) Núria Tura (CAT-ES) Coverfoto: Choral Crosroads 2013 in Cyprus. Photo: Pavlos Brionides Postal address European Choralmagazine Haus der Kultur, Weberstr. 59a 53113 Bonn, Germany Tel: +49 228 9125 663 Fax: +49 228 9125 658 E-mail: [email protected] Printed by Messner Medien GmbH (DE) Print run 2,500 We should like to express our warm thanks to: Ulrich Acolas, Monika Graulich, Hans Greiner, Guido Helbling, Alex Oertel, Iris Shäfer and Kristina Wolf for assisting with German translations. The European Choral Association Europa Cantat receives the support of the Federal Ministry for Family, Seniors, Women and Youth, Germany and of the City of Bonn 2 European Choral magazine 01/16 Editorial Ein Meer von Paradoxen Der Mittelmeerraum ist eine der komplexesten und herausforderndsten Gebiete der Welt. Er ist die Wiege der Schrift, Geburtsort tausendjähriger, heute noch in unserer Alltagswelt lebendiger Kulturen; gleichzeitig tre en hier Europa, Asien und Afrika zusammen und er ist der Ursprungpunkt des Monotheismus und anderer Formen der Spiritualität. Durch die Jahrhunderte war er aber auch der Fokus von Forschung, Kolonialismus und Krieg. Tausende von Flüchtlingen segeln über das Mittelmeer um Angst und Elend zu entkommen. An seinen Ufern liegen Staaten, die in den letzten Jahren soziale und revolutionäre Bewegungen erfahren haben. Es gibt viele Anrainerstaaten, die das alte Europa – inklusive dem musikalischen, singenden Europa – wiederentdecken oder auch einfach nur entdecken sollte. „Das gegenüberliegende Ufer“ erfreut sich eines musikalischen und vokalen Erbes, das häu g genauso unterschätzt wie faszinierend. Dort nden sich exzellente Musik- und Chorprojekte, die aktiv an sozialer Verbesserung und kulturellem Wandel beteiligt sind. Die Tatsache, dass die letzten beiden Ausgaben des IMC Music Rights Awards an Projekte in palästinensischen und syrischen Flüchtlingslagern im Libanon gingen (Music and Resilience (Musik und Widerstandskraft) 2013, Fayha Choir 2015), sollte niemanden überraschen. Ebenso wenig sollte es uns merkwürdig erscheinen, dass türkische Chöre europäische Chorwettbewerbe gewinnen und als„Entdeckungen“ an unseren Festivals gehandelt werden. Unsere demokratischen Werte, die ihren Ursprung in den Kulturen aus diesen Gebieten haben, ziehen uns mehr denn je in die heutige humanitäre Krise hinein und verlangen darum von uns, als europäische Föderation, als nationale Chororganisationen, als Chöre und als Individuen in Übereinstimmung mit diesen Werten zu HANDELN. Unser Handeln muss von unseren europäischen Werten der Solidarität und Demokratie geleitet sein, die uns unter dem Dach der ECA-EC vereinen. Soziale Veränderung, Verbesserung des Wohlstands und gemeinsame kulturelle Bereicherung sind die verschiedenen nutzbringenden Seiten des Singens und sie sind zudem das Motto und die Inspiration der ECA-EC. Marti Ferrer i Bosch Leiter des Mediterranean O ce für Chormusik Vorstandsmitglied der ECA-EC Thema Diaspora und Verschmelzungen, ein Meer von Liedern und Gelegenheiten Ladino – Sprache der vertriebenen Juden Wenn es ein Meer der Vertreibung gibt, dann ist es das Mittelmeer, und wenn es eine Sprache der Diaspora gibt, so ist es das Ladino (nicht European Choral magazine 01/2016 zu verwechseln mit der Sprache der Ladiner in Südtirol). Ladino (Judenspanisch, Djudio, Judezmo) ist die Sprache, die von den sephardischen Juden gesprochen wurde, die 1492 aus Spanien vertrieben wurden. Es ist eine Sprache, die im Spanischen wurzelt und heute von 150 000 Menschen in Gemeinschaften in Israel, Türkei, dem früheren Jugoslawien, Griechenland, Marokko, Amerika, und an vielen weiteren Orten in etwa 30 Ländern gesprochen wird. Mehr dazu: http:www.europeanchoralassociation.org/ members/login-for-members-only/membership-privileges/ www.scic.cat [email protected] Ladino und Diaspora kann wie ein wertvoller „Faden der Ariadne“ für einen Chor wirken, ein Faden, den man aufnehmen und folgen kann. Denkt daran, dass Ihr als ECA-EC-Mitglied Zugang zur Datenbank mit dem weltweit größten Bestand an Chorliteratur habt: MUSICA INTERNATIONAL. Wenn Ihr also die Website besucht (daran denken, den Bereich „nur für Mitglieder“ zu wählen) und nach Sprachen recherchiert (Ladino), ist die Liste nicht sehr lang (alle für gemischten Chor, SATB), sie kann jedoch ein guter Ausgangspunkt für die Planung eines Konzerts sein. Arabischer Gesang: von der monodischen Tradition zum Chorwerk • Bronstein, Tamar (USA) Ladino Suite. Transcontinental Music Publications (TMP 991358) • Jacobson, Joshua (arr.) (USA) Adijokerida (Tu madrekuando te pario), World Music Press (Ref. 16) • Neumann, Richard (USA) Yo m’enamri d’un aire. Transcontinental Music Publication (TMP 991025) • Parker, Alica (arr.) (USA) ZimreiChayim (Durme, durme). Transcontinental Music Publications TMP 991421 • Rogers, Wayland (arr.) (USA) Yo m’enamori d’un aire (2000), Alliance Music Publications Kulturen und Jahrhunderte verschmelzen Der Verband der katalanischen Kinderchöre (Secretariat de Corals Infantils de Catalunya, SCIC) stieß vor fünfzehn Jahren ein Projekt zur Wiederentdeckung vergessener traditioneller katalanischer Lieder an. Die Idee war sehr einfach, nämlich Arrangements für Kinderchöre in Auftrag zu geben für jene katalanischen Lieder, die talentierten aufstrebenden Komponisten unbekannt waren. So konnten jedes Jahr acht neue Harmonisierungen durch vier verschiedene Komponisten publiziert werden in einer Broschüre, die an alle Kinderchöre in Katalonien verteilt wurde. Es ist ein bescheidenes Projekt, aber über die Jahre kamen dadurch fünfzehn Ausgaben mit insgesamt 646 Seiten und 110 neuen Arbeiten zusammen! Anlässlich des Mediterranean Choral Forums 2010, das in Barcelona stattfand, konnte SCIC einen neues Element hinzufügen, das zu einer Bereicherung wurde. Anstatt die Arrangements an katalanische Komponisten zu vergeben, beauftragte der Verband nun Komponisten aus vier Mittelmeerländern: Louziotis Thomas (Griechenland), Carlo Pavese (Italien), Sara Shoham (Israel) und Eduard Torikian (Libanon). Thema Übersicht Anfang des 20. Jahrhunderts waren mehrstimmige Chöre aus verschiedenen soziokulturellen und musikalischen Gründen in der arabischen Welt ungewöhnlich. Abgesehen von der Ablehnung der Beteiligung von Männern und Frauen an einem gemischten Chor in der orientalischen Gesellschaft ist auch die modale Musik der arabisch-islamischen Welt im Wesentlichen monophon und verfügt nicht über mehrstimmige Ergänzungen. Dies gilt auch heute noch für Musiker, die sich den Wurzeln der monophonen Tradition verschrieben haben. Dazu kommt, dass viele technischen Hürden es erschwerten, die arabischen mehrstimmigen Gesänge weiterzuentwickeln. • Zum einen wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die westliche Notenschrift als ungeeignet betrachtet um die arabische Monodie korrekt zu transkribieren. (Es gab zwar einige Versuche, eigene alternative Notenschriftsysteme zu entwickeln, diese scheiterten aber.) Daneben basiert die arabische Musik im Wesentlichen auf einer rein mündlichen Tradition, d. h. das Transkribieren in die westliche Notenschrift galt nicht als nuancenreich genug, um die zarten Stimmmodulationen und instrumentalen Feinheiten widerzuspiegeln, die die Originalität und die Schönheit der arabischen Musik ausmachen. • Dann wird die arabische Schrift von rechts nach links gelesen und so wendeten die Araber zwar die westliche Notenschrift an, aber mit einer umgekehrten Übertragung, also es wurde von rechts nach links geschrieben bzw. gelesen. • Und zu guter Schluss verlangen die Kompositionen der arabischen mehrstimmigen Literatur nicht nur das Bewältigen der westlichen musikalischen Techniken zusammen mit denen der arabischen Sprache und Musik, sondern auch die Vertrautheit damit, was in der arabischen musikalischen Tradition zulässig ist, ohne dass dadurch die bestehenden Klänge gestört oder gemindert werden. Ergebnis ist ein wundervolles Werk, in dem die Katalanen ihre Lieder mit den Augen der Komponisten von anderen Ufern unseres Meeres wiederentdecken, des Meeres, das uns verbindet. Ein Werk, in dem die Katalanen neue Farbigkeit, neue Harmonien und Rhythmen entdecken, die ihre Melodien gestalten. Heute jedoch zeigt sich ein ganz anderes Bild: In Ägypten wie auch im Libanon gibt es viele mehrstimmige Chöre und Hunderte von monodisch singenden Chören. Gleiches gilt für Syrien, Jordanien, Irak, Tunesien und auch die Golfstaaten, in denen westliche Lehrer seit neuestem eingeladen werden, um diese neue Art von Musizieren zu unterrichten. Diese Erfahrung wurde fortgeführt mit einem Band von Arrangements von baskischen Komponisten, und letztes Jahr mit einem Band von Komponisten aus Venezuela. Ein sehr guter Weg, um mehr über unsere eigene Kultur zu lernen und sie zugleich dank anderer Kulturen zu bereichern. Persönliche Beteiligung Seit zwanzig Jahren habe ich mit mehr als hundert mehrstimmigen Arrangements für viele Chöre im Libanon (insbesondere dem Fayha Choir aus Tripoli) und anderen arabischen Ländern zur Ausweitung der aktuellen Chorwerke 3 Traduction Française in der arabischen Welt beigetragen. Es hat mich gefreut zu erfahren, wie die Ö entlichkeit und auch Musiker diese arabischen Lieder, die mit einer mehrstimmigen Eigenschaft versehen waren, herzlich aufgenommen haben. Ausgehend von dieser Erfahrung möchte ich ein paar Ratschläge erteilen, um zur weiteren Ausweitung der Chorwerke im arabischen Repertoire beizutragen. Die Tätigkeit des Arrangeurs Bei der Harmonisierung muss der Arrangeur: - die Authentizität des Liedes wahren; - die Melodie im Vordergrund lassen; - mit dem betre enden musikalischen Tongeschlecht arbeiten, ohne es mit unpassenden oder unnötigen Modulationen oder zu komplizierten Harmonien zu überfrachten; - den von der Melodie vorgeschlagenen Rhythmus folgen; und - die Prinzipien der arabischen Sprache respektieren. Dafür muss man bedenken, dass die arabische Musik Hunderte von Spielarten kennt, die zwischen den eher kontemporären (ähnlich der westlichen Musik) und den eher traditionellen (mit Intervallen von ungefähr Dreivierteltönen) liegen. In die erste Kategorie fallen die Nationalhymnen und leichte, beliebte Musik, die das imitiert, was in den internationalen Medien zu hören ist (Disco, Rap, Tango, Walz, Slow usw.) Traditioneller sind hingegen alte Volkslieder oder sogar moderne Kompositionen im traditionellen Stil, die Töne, Halbtöne und Dreivierteltöne enthalten. (Deren Intervalle variieren entweder während der Darbietung oder abhängig von den örtlichen Traditionen.) Für die Harmonisierung sind die Tongeschlechte am schwierigsten, deren Tonika eine abgesenkte Note ist (Dreivierteltöne zwischen der Tonika und der Tonstufe II). Zwischen diesen beiden extremen Typen liegt eine breite Spanne von Tongeschlechten, die oft an den Aufbau der westlichen Tongeschlechte erinnern, aber man sollte sich hier vor Vergleichen schützen. Der Chor und sein Dirigent Die Sänger müssen die richtige arabische Aussprache so schnell wie möglich erlernen, wobei einige Konsonanten echte Probleme für Ausländer darstellen und sogar die Vokale nicht immer für einen gut platzierten Klang geeignet sind. Der Dirigent muss die richtige Balance zwischen der Reinheit der arabischen Ausdrucksform und den künstlerischen Zwängen nden. Daneben gilt es bei der Au ührung eines arabischen mehrstimmigen Liedes nicht nur eine vollständige Korrektheit zu erreichen, sondern ein Gefühl der Verzauberung oder Entzückung (Tarab) zu erzeugen, denn darin liegt das letztendliche Ziel der arabischen Musikdarbietungen. Edward Torikian Komponist Thema Liturgische Lieder in Tunesien Bewahrung und Entwicklung weltlicher Tradition Chorgesang, wie er in Europa oder in anderen Teilen der Welt praktiziert wird, existiert in arabischen Musiktraditionen im Allgemeinen 4 und Tunesien im Speziellen nicht. Die religiösen Gemeinden waren jedoch eine bevorzugte Domäne für Chorgesang. Darum konzentriert sich der Artikel auf liturgische Chöre in Tunesien. Liturgische Lieder, verbunden mit religiösen Bruderschaften (arabisch “turuq,” oder singular, “tariqa,”), beanspruchen einen bedeutenden Platz in der mündlichen Musiktradition Tunesiens. Der Begri tariqa bedeutet auf Arabisch „der richtige Weg [zu Allah (Gott)]“. Liturgische Lieder verkörpern einen großen Teil des kulturellen Erbes Tunesiens, das während der Jahrhunderte im “zawiya” (einer Art Mausoleum) entwickelt wurde. Das Wort bedeutet auf Arabisch „Ecke“, tatsächlich sind sie Grabmäler von Heiligen und ähnliche kleine Gebäude. Viele Dörfer und Regionen haben ihre lokalen Heiligen. Die zawiya wird dadurch zum religiösen Hauptsitz der Muslimbrüder. Jedes davon, das meistens in der Nähe eines Grabes eines Gemeinde- oder tariaq Gründers, beinhaltet zuerst einen Gebetsraum oder eine kleine Moschee, zweitens einen Raum der ausschließlich für die Rezitation des heiligen Korans bestimmt ist, drittens eine „kuttab“ oder Koranschule, viertens Räume für die Mitglieder der Bruderschaft, die früher permanent dort lebten und zuletzt Räume, die kostenlos an Pilger oder Besucher des Mausoleums vergeben werden. Die meisten Mitglieder verschiedener Bruderschaften tariqa tre en sich in verschiedenen zawiya um zu beten, aber auch um ihre religiösen Zeremonien zu feiern, die auch einige liturgische Lieder beinhalten. Es ist nützlich daran zu erinnern, dass diese Lieder das Ergebnis der Expansion von Mystizismus und Su smus in Nordafrika im 10. Jahrhundert waren. Viele Theologen wie Suhnun (777-854), die die Gesetzte des Korans und „ qh“ (Rechtslehre) in Mekka und Medina studieren, bestätigten das. Im 10. Jahrhundert wurde die erste “ribat” (Festung) in Ifriqiya (der Namen Tunesiens, bevor es ein muslimisches Land wurde) gebaut. In der Zeit der muslimischen Expansion und lange danach in den anhaltenden Kämpfen mit den rebellischen Berbern in Nordafrika, waren die ribat eine Art befestigter Klöster, in der halb religiöse, halb militärische Orden lebten und ihre Übungen absolvieren, religiöse und militärische. Die Bewohner der ribat wurden “mourabitun” (singular, murabat) genannt, woraus die Europäer das Wort marabou ableiteten. Im engen Sinne bedeutet das Wort heilige Person. Er ist das heiligste Oberhaupt des Mausoleums. Der Titel „Sidi“ (für einen Mann) und „Lilla“ (für eine Frau) sind immer ergänzt zum Namen des Obersten, so ist der marabou beispielsweise “Sidi Abdelqader” oder “Lilla Mannoubiya”.Viele Marabous sind gleichzeitig Oberhaupt der Tariqa (Bruderschaft). In Ifriqiya wurde die Ausbreitung des Su smus von vielen großen Menschen wie Mehrez Ibn Khalef (951-1022), Abu Saïd el Béji, (1156-1230) und Abul Hassen al-Chadhuly (1196-1258) gefestigt, der als der wichtigste Su und Gründer der Chadhouliya Bruderschaft bezeichnet wird. Die meisten Tunesier sind seit dem 13. Jahrhundert Mitglieder verschiedener Bruderschaften geworden: Qadriya (Gründer ist Sidi Abdelqader, geboren 1097 in Bagdad); Chadhuliya von Sidi Belhassen Chadhuly; Aïssawiya (gegründet von Sidi Ben Aïssa, geboren in Meknes Marokko in 1467); und Sulamiya (gegründet von Sidi Abdesslem, geboren in 1475 in Libyen). Zawiya und andere religiöse Institutionen waren an der Entwicklung der sogenannten “dhikr” Bittgebet, das Allah verherrlicht, beteiligt. Die Einheit mit Allah kann durch stille Meditation erreicht werden. Der Einsatz des dhikr ist abgeleitet aus dem heiligen Koran, wo es heißt: Oh du, der du an Allah glaubst, denke an Allah mit Lobpreis. Der dhikr setzt sich aus bestimmten Worten zusammen, die rituell durch die Mitglieder der Bruderschaft in verschiedenen Tonhöhen, oft mehr als hundert Mal am Tag wiederholt werden, in Anlehnung an die Bestimmungen der speziellen Gemeinden. Sie können a capella oder mit instrumentaler Begleitung gesungen werden. Jeder Orden hat sein eigenes dhikr (Bittgebet), das vom Gründer dieser tariqa festgelegt wurde. In der Qadriya Ordnung beispielsweise, wird von den Eingeweihten erwartet das folgende „awrad“ (Bittgebet) nach den fünf täglichen Gebeten hundert Mal zu sprechen: “astagh roullah al ‚adhim” (Ich erbitte die Vergebung Gottes, des Großen), dann hundert Mal: “subhane allah al ‚adhim” (gelobt sei Gott) und weitere hundert Mal: “la ilaha illa allah” (es gibt keinen Gott, außer Gott). Eine andere Art die religiöse Hingabe anzuregen ist durch Lieder und Musik, die manchmal kombiniert werden mit gewissen Formen, die in eine Trance führen. Diese Musik und Tanz werden “samaâ” genannt, was (Musik) hören bedeutet und als“spirituelles Konzert“ übersetzt werden kann. Diese Musik spielt eine wichtige Rolle in den Praktiken von muslimischen Orden. Die Liedtexte sind hauptsächliche komponiert durch die Mitglieder der tariqa oder dem Gründer selbst. Die Melodien folgen strengen Regeln und Vorbildern klassischer, nicht religiöser Musik. Beide benutzten die gleichen Tonarten und Rhythmen. Die Lieder wurden in klassischen Tonarten gesungen, die Rhythmen sind die der klassischen Musik und schlussendlich hat der ganze Liederkranz denselben Aufbau wie die klassischen “nawbah” (oder Folge der ArabischAndalusischen Musik) in nicht religiöser Musik. Viele Chöre singen beides, religiöse und weltliche Musik, wie z.B. der Chor in Testour (eine kleine Stadt ca. 80 km von Tunis entfernt, gegründet von Maurischen oder Andalusischen Flüchtlingen während des 16. Jh.) Liturgische Lieder beinhalten auch einige populäre Melodien und Rhythmen wie “ardhaoui” und “salhi” als Tonarten und Rhythmen wie “saadawi” und vielen anderen. Die Mehrheit der Gemeinden benutzen Musikinstrumente. “Zokra”, eine Art traditioneller Oboe, wird in Aïssawiya und Awamriya Liedern benutzt und als Trommeln benutzen sie das “bendir”(ein großes Tamburin) und die “darbouka” und “tar”als traditionelle Trommeln. Der Ritus in einer Zeremonie beginnt mit einer gemeinsamen Rezitation des heiligen Korans; dann lesen die Mitglieder der Gemeinschaft ein „Hezb“ (Bittgebet, das im klassischen Arabisch von einem Gründer verfasst wurde), danach lesen sie noch einmal ein „wadhifa“ (eine andere Art des Gebetes, das Allah lobpreist). Dieser Teil des Ritus ist ohne Lieder. Der zweite Teil der Zeremonie ndet mit Musik (a capella) statt, zuerst ohne Instrumente, dann mit Instrumenten. Es existieren populäre liturgische Ausdrücke wie “stambali”, Lieder und Musik der schwarzen tunesischen Bevölkerung; ihre Melodien basieren auf pentatonischen Skalen. European Choral magazine 01/2016 Die Soulamiya Bruderschaft wird als jene mit der besten Musik angesehen. Der Chorgesang ist einstimmig und basiert hauptsächlich auf Tonarten der traditionellen und populären tunesischen Musik. Der Text lobpreist Gott, den Allmächten und preist generell den Propheten Mohammed und die Gründer der Orden oder Bruderschaften. Der Vorsänger singt Soli, in denen er seine Technik und den Grad seiner Meisterschaft in Improvisation und verschiedenen musikalischen Tonarten zeigt. Das Gesangsrepertoire der Soulamiya beinhaltet Stücke, die “Bouhour“ genannt werden (was man mit „Meere“ übersetzten kann) und in Tonarten und Rhythmen nicht religiös tradierter und populärer tunesischer Musik komponiert sind. Die Lieder beginnen langsam und enden mit schnelleren Rhythmen. Mitglieder dieser tariqa singen ohne Tanz und ergänzen ein Percussionsinstrument, das bendir, im zweiten Teil der Zeremonie. Heutzutage ändern sich liturgische Lieder, viele Gruppen nutzen neue Instrumente und moderne Melodien für ihr Repertoire. Man kann einer liturgischen Au ührung im Theater, einer Konzerthalle oder sogar in Hotels beiwohnen. Es wird beobachtet, dass verschiedene Chöre sich seit den 1990er erweitert haben und mehr als fünfzig Sänger und Solisten umfassen. “Al Hadhra”(die musikalische Au ührung einer Bruderschaft) war die größte Show, die 1992 im Theater von Karthago aufgeführt wurde. Sie bringt die repräsentativsten Lieder der größten religiösen Bruderschaften in Tunesien zusammen. Seitdem wurden in Tunesien und außerhalb viele Shows wie Al Hadhra, welche auf Su Liedern basieren, gespielt. Die „Ziara“ Show ist die jüngste, die in vielen Theatern und Festivals gespielt wurde. Die liturgischen Chöre geben heute Konzerte bei Familienfeiern, Hochzeiten, Beschneidungen und Rückkehr von Pilgern. Es gibt um die fünfzig liturgische Chöre in Tunesien. Die Zahl ist nicht konstant und viele entstehen oder lösen sich wieder auf, abhängig von Angebot und Nachfrage. Sie steigt signi kant in der Sommersaison durch Festivals oder Familienfeiern. Liturgische Musik und Lieder nehmen eine bedeutende Stellung in der tunesischen Musiktradition ein. Schreine oder andere Plätze, in denen religiöse Riten praktiziert werden, spielen in der Gesellschaft immer weniger eine Rolle. Früher spielten sie eine religiöse aber auch soziale Rolle als Plätze zum Beten und sozialer Begebnung. Au ührungen von Chören sind dort immer seltener. Diese Orte tragen aber dennoch dazu bei, die Melodien und Rhythmen zu bewahren und zu entwickeln, die zwischen der klassischen und populären Musik verbinden, wie es in der kleinen Stadt Testour geschieht, wo das Ensemble malouf und liturgische Lieder au ührt. Viele Chöre in Tunesien singen immer noch liturgische Musik und geben Shows und Au ührungen bei Festivals. Neue künstlerische Ausdrücke, geboren aus den Wurzeln der Musik religiöser Bruderschaften, bilden heute einen lebendigen Teil des musikalischen Lebens in Tunesien. Fethi Zghonda Musikwissenschaftler und Komponist European Choral magazine 01/2016 Thema Fayha Choir Unsere SozialeProjekte Unsere Projekte sollen verhindern, dass Kinder auf die schiefe Bahn geraten bzw. jene zurückzuholen, die die Schule abgebrochen haben, mit Drogen handeln, Drogen nehmen, sich in Jugendbanden organisiert haben und Schusswa en besitzen und nutzen. Wir glauben fest daran, dass in der Musik eine unbändige Kraft liegt und vor allem das Singen im Chor unglaublich hilfreich ist. Musik kann Konzepte wie Koexistenz, Zusammenleben, Harmonie, Respekt von anderen und sich selbst sowie Gewaltlosigkeit universell vermitteln. Natürlich ö net sie auch Wege zur eigenen Kultur und zum kulturellen Erbe. Neueste Studien haben nachgewiesen, dass das Singen im Chor einen entscheidenden Beitrag zum seelischen Wohlbe nden leistet und wesentlich am Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein mitwirkt. Daneben werden Disziplin und Gemeinschaftssinn trainiert. Außerdem fördert Musizieren die Gedächtnisleistung und erweitert die sozialen Kompetenzen. Der Nutzen und die Vorteil des Chorsingens sind enorm und seine Auswirkungen auf das geistige und körperliche Wohl von Kindern sehr nachhaltend. Schulabbruch, Drogenkriminalität und –konsum, Jugendbanden, Wa enbesitz ndet man unter Kindern, die sich von der Gesellschaft abwenden. Ziel unserer Projekte ist es, Kinder wieder in das soziale Gefüge zu integrieren und sie dazu zu bewegen, die Gesellschaft per se nicht aufzugeben. Wir sind der festen Überzeugung, dass dies ausschließlich durch die Kraft der Musik und insbesondere des Chorsingens erreicht werden kann. Diese Kraft ermöglicht uns viele signi kante Konzepte zu bewerben, z.B. friedliches und harmonisches Zusammenleben, Akzeptanz anderer, gegenseitiger Respekt und nicht zuletzt das Verstehen und Achten sowohl des eigenen kulturellen Erbes als auch des anderer. Neueste Studien haben nachgewiesen, dass Chorsingen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung des seelischen Wohlbe ndens, Erhöhung des Selbstvertrauens und –bewusstseins spielt sowie Kinder trainiert disziplinierter zu werden und ihnen hilft ihre Gedächtnisleistung zu erhöhen. Zusätzlich werden dadurch die sozialen Kompetenzen der Kinder erweitert und gefördert. Singen im Chor bietet so viele Vorteile und wirkt sich positiv auf das Allgemeinwohl und das Aufwachsen von Kindern aus. I- UNESCO Chor (seit 2009): ein Gemeinschaftsprojekt das Fayha Choir und des regionalen Büros der UNESCO in Beirut. Die Mitglieder sind Schüler staatlicher Schulen im Libanon. Ziele des Projektes sind: • Zugang zu außerschulischen Aktivitäten für ausgegrenzte Grundschulkinder an ausgewählten Schulen im Libanon. • außerschulische Aktivitäten als Kernelement bei der Bindung risikobehafter Kinder und Wiedereingliederung von Kindern, die nicht mehr zu Schule gehen im Libanon Mehr als 10.000 Kinder nahmen am Projekt teil. I- Der Libanesisch-Palästinensische Chor (2009 – 2011): Nach den Kämpfen im palästinesischen Flüchtlingsager Nahr El Bared im Norden des Libanon riefen das Etnwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und der Fayha Choir dieses Projekt ins Leben, um die Beziehungen zwischen den Palästinensern (den Bewohnern des Flüchtlingslagers) und der libanesischen Jugend (aus den umgebenden Dörfern) zu verbessern. II- Safadi Choir (seit 2014): Ein Projekt mit der Safadi Stiftung für Kinder in einer der benachteiligten Regionen im Nordlibanon, einem Brennpunkt sozialer, politischer und wirtschaftlicher Krisen. III- Aghanina Choir (unsere Lieder) (seit 2014): Mit der Qattan Stiftung (Palästina). Mitgleider sind Kinder und Jugendliche das Flüchtlingslagers Beddawi (Palästinenser) und Kinder aus Tripoli (libanesische Kinder und syrische Flüchtlingskinder). Ziel des Projektes ist es das palästinensische Musikerbe zu fördern und zu p egen. IV- Kinderchor des NRC: syrische Flüchtlingskinder. Kinder der Region Akkar im Nordlibanon. Dieses Projekt ist eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Norwegischen Flüchtlingsrat (Norwegian Refugee Council). V- Jugendchor das NRC: jugendliche syrische Flüchtlinge der Region Akkar im Nordlibanon. Dieses Projekt ist eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Norwegischen Flüchtlingsrat (Norwegian Refugee Council). VI- Sonbola Choir (seit 2014): In Zusammenarbeit mit dem von österreichischen NAI gegründeten Verein Sonbula für syrische Flüchtlinge im Libanon. 150 Flüchtlingskinder aus verschiedenen Flüchtlingslagern der Region Bekaa. Die folgende Tabelle zeigt, welche Fortschritte Sänger während der Programm erzielen Roula Abou Baker Fayha Choir Manager Thema Mediterranes Chorforum 2016: Projekte teilen im Mediterranen Raum Das Mediterrane Chorforum 2016 wurde im April in Istanbul abgehalten. Diese Veranstaltung dient als gute Basis, um Projekte und Erfahrungen miteinander zu teilen, um neue Partnerschaften anzudenken und zu bilden und auch um Chormusik im mediterranen Raum aufzuführen. Bei dieser Gelegenheit entdeckten wir das reiche Erbe und interessante Perspektiven türkischer Chormusik durch die Teilnahme von türkischen Chorvertretern in verschiedenen Podiumsgruppen in der Zuhörerschaft wie 5 auch live durch eine interessante Reihe von Konzerten. Thema Thema Unter dem Titel „Inspirationen bei Amateurchören“ präsentierten Aksel Tibet (TR), Iller Ersil (TR) und Masis Aram Gözbel (TR) drei Chorprojekte: den Europäischen Chor Istanbul, ursprünglich gegründet 1960; den Orfeon Kammerchor, Gründungsjahr 1994, und den Bogaziçi Jazz Chor. Music and Resilience Support (MARS) Neu am Horizont: die Chorszene in der Türkei Ein europäischer Beitrag zum Betreuungsprogramm für Asylsuchende und andere marginalisierte Bevölkerungsgruppen mit Hilfe von Musik. Für viele Europäer wird es interessant sein, etwas über das Chorleben in der Türkei zu erfahren, einem Land mit 99 % Bevölkerung muslimischen Glaubens, und einer begrenzten Tradition mehrstimmiger Musik. Einen türkischen Chordirigenten wird man in Europa etwa fragen:„Singt man bei Euch Bach?“ Die klare Antwort „Ja, natürlich singen wir Bach, Brahms, Bruckner und viele andere!“ wird einen europäischen Bürger verblü en, der nicht viel über türkische Chortradition weiß. Im Gegensatz zu vorherrschenden Klischees ist die Türkei ein Land mit sehr reicher Chortradition und eine der am schnellsten wachsenden Anzahl von Chören der letzten Jahrzehnte. Die zweite Gruppe umfasste Präsentationen zu „Erfahrungen interkultureller Projekte“, wie „Kulturkreuzungen der Chormusik in Zypern“ und das Sozialprojekt Fayha Chor in Libanon. Zusätzlich wurde die Diskussion geführt zu einer möglichen internationalen wissenschaftlichen Untersuchung bezüglich der positiven Auswirkungen des Chorsingens – ein Projekt, vorgestellt durch Jacques Vanherle (FR). „Chor-Ökosysteme“ war der Titel des dritten Podiums – mit Vorführung des Projekts MARS „Music and Resilence“ – eine europäische Kooperation, welche einen vollständigen Trainigskurs aufbaut zur psychosozialen Intervention – für Gemeindemusiker, Musiktherapeuten und Gesundheits- und Erziehungsfachleute. Im Anschluss daran, und um die Sichtweise von Seiten von Berufschören zu zeigen, präsentierte Rana Rizkallah aus Jordanien den Nationalen Konservatoriumschor, und Cemi’i Can Deliorman als künstlerischer Leiter und Hauptdirigent den Türkischen Staatschor. Die letzte Gruppe fokussierte auf das Thema von jungen Sängern. Die junge türkische Dirigentin Zeynep Kaya präsentierte die Untersuchungsergebnisse der Aksarai Universität zum Thema Musikerziehungsstudenten und Chorstunde. Gianni Vecchiati (IT) präsentierte die Aktivitäten von FENIARCO für junge Sänger mit einigen für das Publikum inspirierenden Beispielen. Zum Schluss gab Ozan Çavuşoğlu (TR) eine Übersicht über das Chorleben in Istanbul, was in der Diskussion zu einer Menge Fragen Anlass gab von Seiten des Publikums, welches sehr interessiert war, mehr zu erfahren und zu lernen über die türkische Chorszene. Das Forum wurde beschlossen mit dem Workshop von Sonja Greiner, Generalsekretärin der European Choral Association-Europa Cantat, zum Thema„Arbeiten in einem interkulturellen Umfeld“. Die Idee, jede neue Ausgabe des Mediterranen Chorforums in einem andern Land zu organisieren, war ein grosser Erfolg, und diese letzte Ausgabe in Istanbul hinterliess einen tiefen Eindruck unter den Teilnehmern. Falls Sie diese Ausgabe des Forums verpasst haben sollten, merken Sie sich schon die Daten für das nächste Mal, welches vom 19. bis 21. Mai in Libanon statt nden wird. www.istanbuleuropeanchoir.org www.orfeontr.com www.musicandresilience.net www.feniarco.it Da zahlreiche Flüchtlinge und Asylsuchende nach Europa kommen, die oft vor traumatischen Lebenslagen und Ereignissen ge ohen sind, hat sich eine europäische Partnerschaft gebildet, die ein Online Forschungszentrum und einen spezialisierten Ausbildungskurs für Menschen und Organisationen erforschen und entwickeln wird, die daran arbeiten, diese leidenden Bevölkerungsgruppen durch gemeinsames Musizieren psychisch zu unterstützen und zu betreuen. MARS wird nanziert vom EU Erasmus+ Programm und vom Internationalen Musikrat in Paris koordiniert; er arbeitet mit 5 anderen höchst kompetenten Organisationen zusammen, die sich im Bereich der Musik mit der Förderung von Rechten, der Ausbildung und des Wohlbe ndens befassen: Nordo -Robbins Music Therapy (UK), Moviment Coral Català (CAT-ES), Associazione Prima Materia (IT) und Euridea Education Agency (IT). Der sechste Partner, Nationale Einrichtung für soziale Betreuung und Berufsweiterbildung(LB) bringt einen einzigartigen Beitrag ein nach 40 Jahren der Betreuung der Flüchtllngsbevölkerung im Land, seit vielen Jahrzehnten Palestinenser, jetzt auch Syrer. Auf der Grundlage der Erfahrung von Music and Resilience sowie der Entwicklung des gemeinsamen Musizierens als Mittel zur Therapie von Flüchtlingen im Libanon, ein Projekt, das 201 3 den „Musical Rights Award“ des Internationalen Musikrats erhielt, hat MARS zum Ziel, Musiktherapeuten sowie Menschen, die im Gesundheitswesen und im Bildungswesen tätig sind, mit den Fähigkeiten und Kompetenzen auszustatten, die für die Arbeit in problematischen multikulturellen Bereichen zwischen den aufnehmenden und den aufgenommenen Bevölkerungsgruppen notwendig sind, damit passendes Eingreifen geplant und durchgeführt werden kann, insbesondere zum Schutz der Jugend, und zwar durch den Einsatz der gut dokumentierten Kraft der Musik, um kulturelle Lücken zu überbrücken und Stärke und Widerstandsfähigkeit zu fördern. Die Pilot-Lerngruppe wird im Juli 2016 an einem zehntätigen Seminar in Italien teilnehmen. Danach wird die Weiterbildung bis Juli 2017 durch Arbeitspraktika online fortgesetzt. Letztlich ho en wir, dass dies zu einer erhöhten Verfügbarkeit der Maßnahmen zum Wohle der leidenden Bevölkerungsgruppen führen wird, wo immer sie sein mögen. Deborah Parker MARSKoordinatorin Associazione Prima Materia, Italien www.musicandresilience.net 6 Der erste Schritt um mehr zur türkischen Chorterminologie zu erfahren, ist zu unterscheiden zwischen mehrstimmigen und einstimmigen Chören. Wie in vielen Kulturen werden türkische Chöre dem Land selbst zugeordnet, und zwar verwurzelt im musikalischen Erbe der Türkei. Die traditionelle Musik ist monophon, mit vielen Ornamenten, auf der Basis mikrotonaler Strukturen, die als„Maqam“ (Tonsystem der klassischen vorderasiatischen Musik) bezeichnet werden. Typische Musik der Türkei basiert auf lokalen Maqams sowie auf unregelmäßigen Rhythmen wie 5/8, 7/8, 9/8, oder gar 11/8. Chöre, die Volksmusik oder klassische türkische Musik singen, benutzen keine Mehrstimmigkeit, und sie repräsentieren einen bedeutenden Anteil der regionalen Chorwelt. Nichtsdestoweniger sind Chöre, die über ein westliches Repertoire verfügen und/oder türkische Kompositionen mit westlichen Arrangements singen, seit Beginn der Gründung der Türkischen Republik im Jahr 1923 vorhanden. Seit der Kulturrevolution in den zwanziger und dreißiger Jahren wurden viele Chöre aufgebaut, insbesondere Chöre von Musiklehrern und Akademien. Diese Chöre werden als„polyphone Chöre türkischer Kultur“ bezeichnet, und sie haben das gleiche Setting und ähnliches Repertoire wie ihre europäischen Gegenüber. Die ersten 30 Jahre der Republik verbinden sich erste Arrangements von Volksmusik als Chorliteratur, ebenso wie erste türkische Opern und Oratorien in den folgenden Dekaden. Chöre waren in der Geschichte der Republik in unterschiedlichen Formen durchgängig vorhanden, einschließlich der Chöre der Armenier, Georgier und Griechen, die in den Minderheitenregionen leben,. Blickt man einige Jahrzehnte zurück, so begegnet man der unwiderstehliche Begeisterung für Chormusik in den großen Städten, mit einer wachsenden Zahl von Festivals, Gründung von Chororganisationen, Bildung neuer Chöre, und Ausbreitung einer Vielzahl unterschiedlicher Repertoires. Um einige besondere Ereignisse hervorzuheben muss man die jährlichen Chorfestivals in Ankara, Izmir, Istanbul und Mersin nennen, die jedes Jahr hunderte von Chören unter dem Namen „Polyphone Chorfestivals“ vereinen. Daneben nden kleinere aber auch internationale Festivals statt in Istanbul: KoroFest, von ECA-EC mehrere Male empfohlen; Istanbul Choir Days mit der Betonung für ausländische Teilnahme; Canakkale Coral Festival, das gerade zum dritten Male stattgefunden hat, und viele andere mehr. European Choral magazine 01/2016 Teilnehmer bei diesen Festivals sind hauptsächlich Schulchöre von Oberstufen oder Universitäten. Abgesehen von Schulchören gibt es in den letzten Jahrzehnten auch sehr erfolgreiche Amateurchöre, die Wettbewerbe gewinnen und denen es gelingt, längere Zeit zu bestehen. Die Anzahl dieser Amateurchöre hat in den letzten 10 Jahren zugenommen. Heutzutage haben Chorliebhaber den Luxus, unter gut quali zierten Chören auswählen zu können, um mitzusingen. Türkische Chöre waren in der Lage, für weltbekannte Namen wie Jonathan Rathbone, Eric Whitacre, die Swingle Singers, Nigel Short, und viele andere attraktiv zu sein. Viele Chöre reisen auch nach Europa zu Festivals und Wettbewerben, wobei sie die Kultur mannigfach repräsentieren. In der Türkei gibt es viele kleinere Chorverbände, jedoch noch keinen Dachverband. Eine der aktivsten Organisationen ist die Choral Culture Association in Istanbul, die das Tre en zum Weltchortag organisierte, die die Auswahl von Sängerinnen und Sängern für den World Youth Choir und Eurochoir organisierte; die die ECA-EC in der Türkei repräsentiert, sowie Dirigentenkurse veranstaltet. Die Gesellschaft hat kürzlich in Kooperation mit ECA-EC und dem Mediterranean O ce for Choral Singing das 8th Mittelmeer-Chorforum mit Teilnehmern aus Spanien, Frankreich, Italien, Libanon, Jordanien, Griechenland, Zypern und natürlich der Türkei veranstaltet. Es gibt auch ältere Organisationen wie die Turkish Polyphone Choirs Association, die in einigen Städten vertreten ist, hauptsächlich jährliche Festivals veranstaltet und für die Entwicklung des Chorlebens in der Türkei arbeitet. Chordirigat ist dabei, sich als Studienfach zu entwickeln trotz einiger mißglückter Versuche in der jüngsten Vergangenheit, akademische Fachbereiche aufzubauen. Bislang gibt es noch kein Fach für das Chordirigat, wenngleich die Chordirigenten im Land meist den Hintergrund einer Musiklehrerausbildung haben. In den letzten Jahren gab es neue Schritte für den Aufbau von Weiterbildung für Chordirigenten in Städten wie Istanbul, Canakkale und Ankara, aber dies ist ein Prozess in Entwicklung. Jedoch sind bekannte Lehrer und Pädagogen wie Volker Hemp ing, Brady Allred, Elisenda Carrasco, Panda van Proosdij, und viele andere in den letzten Jahren zu uns gekommen. Wenn man auf das professionelle Chorleben schaut, erkennt man eine überschaubare jedoch sehr solide Struktur: State Choir Turkey in Ankara. Der Chor besteht seit 28 Jahren, sang in zahlreichen Ländern, nahm viele CDs auf, und arbeitete mit allen großen Orchestern des Landes zusammen. Abgesehen vom State Choir war auch der Radio Choir in Ankara aktiv, nicht zu vergessen die Chöre der Staatsopern, die ebenfalls Teil des Chorlebens sind. Chorkomposition ist in der Türkei eine Feld der Herausforderungen aus zwei Gründen: erstens it das musikalische Erbe des Landes nicht leicht an die Sprachen des Westens anzupassen, viele Komponisten hatten schwierige Zeiten, um ihre Werke durch Chöre zur Au ührung zu bringen. Immerhin haben viele bekannte Komponisten zum Chorrepertoire beigetragen; um nur einige zu nennen: Ahmed Adnan Saygun mit Volksliedern und dem ersten türkischen Oratorium, ‚Yunus Emre‘, das im UN-Hauptgebäude in New York unter der Leitung von Leopold Stokowski aufgeführt wurde; Ulvi Cemal Erkin mit Volksliedern und landestypischen Kompositionen; Muammer Sun mit Liedern und größeren Arbeiten für Orchester und Chor; Nevit Kodalh und European Choral magazine 01/2016 Erdal Tugcular mit Liedern; und Hasan Ucardu mit vielen Originalkompositionen, dazu zählen auch Aufträge von Esoterics (Seattle, USA) und BALTA Chamber Choir (LV). Wie in diesem kurzen Überblick gezeigt wurde, hat die Türkei ein sehr reichhaltiges Chorleben und bietet mit ihrer einzigartigen musikalischen Tradition, den kürzlich gegründeten jungen Chören, dynamischen Verbänden und –festivals interessante Möglichkeiten für die europäische Chorszene. Hiermit möchte ich die Chormusikfreunde nachdrücklich dazu ermuntern, die türkische Chormusik kennenzulernen, Festivals zu besuchen, Austausche zwischen europäischen und türkischen Chören zu initiieren, einen bilateralen Repertoire uss zu beginnen und einige türkische Lieder zu singen, um einen Eindruck dieser Kultur zu gewinnen. Burak Onur Erdem Chorleiter Vorstandsmitglied der ECA-EC Neues von ECA-EC Seit der Ausgabe 3/2015 des ECmagazine ist wieder viel passiert. Viele von unsern Lesern mögen einige der News schon in unserem elektronischen Newsletter gesehen haben oder auf Facebook, andere aber haben keinen Zugang zu diesen digitalen Media und werden froh sein über diese Updates. Neu: Vorstand, Musik-Kommission und Jugendkomitee Im November 2015 wählten die Mitglieder der ECA-EC in Helsinki einen neuen Vorstand: Präsident: Gábor Móczár (Ungarn), 1. Vize-Präsident: Carlo Pavese (Italien), 2. Vize-Präsident und Vorsitzender der Musikkommission: Jan Schumacher (Deutschland), 3. Vize-Präsident: Daphne Wassink (Niederlande), Kassier: Koenraad De Meulder (Belgien) Weitere Mitglieder: Burak Onur Erdem (Türkei), Marti Ferrer (Spanien), Reijo Kekkonen (Finland), Victoria Liedbergius (Norwegen), Loti Piris Niño (Belgien), Patrick Secchiari (Schweiz), Kaie Tanner (Estland), Jean-Claude Wilkens (Frankreich) Am 15.November bestimmte der neu gewählte Vorstand der ECA-EC die Mitglieder der MusikKommission: Jan Schumacher (Deutschland - Vorsitzender, Vize-Präsident der ECA-EC) Marleen Annemans (Belgien) Filippo Maria Bressan (Italien) Agnes Erdély (Ungarn) Cecilia Martin-Löf (Schweden) Burak Onur Erdem (Türkei, ECA-EC Vorstand) Raul Talmar (Estland) Jean-Claude Wilkens (Frankreich, ECA-EC Vorstand) Jim Daus Hjernøe (Dänemark) Im Januar 2016 bestimmte der Vorstand der ECA-EC das neue Jugendkomitee: Flannery Ryan, Deutschland / Sascha Sopper, Österreich / Silvija Prockyte, Litauen / Sophie Cottet, Frankreich / Klara Koradin, Slovenien / Ruben Smits, Niederlande. Zusätzlich wird die Estländische Chorvereinigung eine junge Person beauftragen als Verbindungsperson zum EUROPA CANTAT Festival in Tallinn 2018. Am ersten Meeting in Montecatini im April 2016, wählten die Mitglieder des Jugendkomitees Sascha Sopper als ihren Vorsitzenden. Zentral-Osteuropäisches Zentrum Das EUROPA CANTAT Festival in Pécs 2015 ö nete durch die inspirierende Zusammenarbeit eine Reihe von Wegen zu den Ländern von Zentral-Südost-Europa, sodass die ungarischen Kollegen im Frühling 2016 beschlossen, das regionale Zentrum von ECA-EC in Zentralosteuropa von Pomáz nach Pécs ins fantastische Zsolnay-Kulturzentrum zu verlegen. Das Zentrum ist eine der Erfolgsgeschichten des Kulturstadtjahres 2010, das die nötige Infrastruktur für nachhaltige Chorarbeit und langfristige Partnerschaften bietet. Das regionale Zentrum der ECA-EC für ZentralOsteuropa kann erreicht werden durch Gábor Móczár, [email protected] Die Barockerfahrung Sind Sie über 50, frei für Reisen ausserhalb der Schulferienzeit und hungrig auf barocke Musik, barocke Sehenswürdigkeiten und hervorragendes Essen? Dann sollten Sie folgendes Angebot studieren: BAROCK LIVE Mitsingkonzerte für Senioren “50+”, Barockkonzerte VERBUNDEN mit einer kulinarischen Erfahrung in der Donau-VltavaRegion. Nach einer ersten Reihe von Anlässen im März und April 2016, können Sie sich freuen auf ein reiches Angebot im September und Oktober 2016. Mehr unter www.barocklive.eu und in diesem Dokument. Oder abonnieren Sie den Newsletter hier: http://www.barocklive.eu/newsletter Diese Veranstaltungen sind Teil des Projekts „Barockerfahrung“, das mit Mitteln der EE aus dem COSME-Programm (2014 – 2020) gefördert wurde. Es wird vom Tourismusverband Linz (Österreich) koordiniert, dessen Partner ECA-EC ist. VOICE wird als « Erfolgsgeschichte » ausgewählt Das gemeinsame europäische Projekt “VOICE Vision on Innovation for Choral Music in Europe” wurde von der Europäischen Kommission als « Erfolgsgeschichte » ausgewählt: “Erfolgsstories” sind abgeschlossene Projekte, welche sich selbst ausgezeichnet haben durch ihren Ein uss, ihren Beitrag an richtlinienkompetente, innovative Ergebnisse und/oder ihre kreative Vorgehensweise, und welche dadurch Quelle der Inspiration für andere darstellen können. Die Wahl eines Projekts zur „Erfolgsgeschichte“ erfolgt aufgrund eines Auswahlprozesses mit rigorosen Kriterien bezüglich der Qualität, der Relevanz und der Projektergebnisse. Dies sind natürlich sehr gute Neuigkeiten für die ECA-EC, Europa Cantat und die 14 involvierten Projektpartner. Aber zuallererst und am meisten stellt sie eine Anerkennung der Bedeutung des Chorwesens in Europa dar (37 Millionen Sängerinnen und Sänger, gemäss der Studie Singing Europe) und der Fähigkeit der Zusammenarbeit und der Entwicklung innovativer Vorgehensweisen. Dies wird wahrscheinlich beitragen zu einer erneuten Sensibilisierung der Rolle des kollektiven Gesangs im 7 Aufbau des europäischen Raums, basierend auf grundlegenden menschlichen Werten wie dem interkulturellen Austausch , der gemeinsamen künstlerischen Exzellenz, der direkten Teilnahme an künstlerischen Aktivitäten und musikalischer Ausbildung. www.thevoiceproject.eu Freier Download des Berichts“Singing Europe” (Französische und deutsche Kurzfassung erhältlich) unter www.singingeurope.org Europäische Perspektiven in der Musikerziehung Wir konnten einen Artikel einbringen in das neueste Buch des Europäischen Verbandes für Musikerziehung in der Schule - EAS, in welchem wir das VOICE-Projekt und unsere Vorgehensweise für europäische Zusammenarbeit präsentierten. Entdecken Sie die reichhaltigen Beiträge in diesem Band, erschienen im Helbling Verlag. Für weitere Informationen: https://easwebsite. wordpress.com/ IMC Preis„Recht auf Musik“ für den Fayha Chor Wir sind stolz und glücklich bekannt zu geben, dass der FAYAH CHOIR- Mitglied von ECA-EC - zum diesjährigen Träger des Preises„Recht auf Musik“ gewählt wurde. Der Preis wurde im Rahmen des Erö nungskonzerts des Musikmarktes„Visa for Music“ in Rabat, Marokko, am 11.11.2015 überreicht. FAYHA wurde vom europäischen Chorverband aufgrund seines bemerkenswerten langjährigen sozialen Engagements gewählt. So singt FAYHA unter anderem mit Flüchtlingskindern oder initiiert und fördert Schulchöre, die junge Muslime und Christen friedlich zusammenbringen und somit Möglichkeiten des (Kennen) Lernens bieten. Nicht zuletzt wurde mit dem Preis auch die Organisation des ersten libanesischen Chorfestivals zur Förderung des Friedens und Völkerverständnisses geehrt. Kultur als einer der zentralen Aspekte des europäischen Projekts Die Jury des Preises für das„Recht auf Musik“ das Internationalen Musikrates, dessen Vorsitz Gary Ingle (USA) innehat, würdigt die außergewöhnliche Arbeit das Chores FAYHA im Libanon, die oft unter schwierigen Bedingungen über viele Jahre hinweg für Musik als eine Kunstform, aber auch als Arbeitsmittel in der Sozialarbeit warb und es noch immer tut. vollständige Presse >> hier More on http://fayhachoir.org Warum sind kulturelle Netzwerke wichtig? Wir internationalen kulturellen Netzwerke tre en uns regelmäßig, um unsere Erfahrungen und unser Wissen auszutasuchen, sodass unsere Zusammenarbeit und unsere Unterstützung des kulturellen gesellschaftlichen Lebens optimiert und verstärkt wird. „The Value of International Cultural Networks“ (Der Wert internationaler kultureller Netzwerke) erklärt, warum es uns gibt und auch in Zukunft geben muss. Sei auch ein Teil davon und verbreite unsere Ideen! #culturenetworks Im Februar 2016 trat die European Choral Association - Europa Cantat der 2030 Alliance for Culture and the Arts bei. Diese Allianz verö entlichte einen Appell, der darauf drängt, Kultur als den zentralen Aspekt des europäischen Projektes zu verankern. Die vereinende Kultur ist die Stärke der europäischen Union, und Kunst und Kultur tragen zu Lebensqualität im europäischen Raum und zur europäischen Gemeinschaft bei. Lesen Sie mehr: https://artsculture2030alliance. wordpress.com/ Norwegens Allianz der Chororganisationen Am 18. Januar 2016 unterzeichneten alle grösseren norwegischen Chorverbände und der norwegische Chordirigentenverband einen Kooperationsvertrag und vereinten sich in einem Forum mit Namen Koralliansen (Die Chorallianz). Schon zuvor hatten Zusammenarbeiten in verschiedenen Formen stattgefunden zwischen norwegischen Chorverbänden, aber dies ist das erste Mal, dass alle Verbände in einem Forum vereint sind. Die sieben Organisationen der Allianz repräsentieren 66‘000 Chormitglieder und werden regelmässige Zusammenkünfte veranstalten mit Diskussionen und gemeinsamen Arbeiten mit politischen Zielen und Projekten. Eine mehr formale Struktur der Zusammenarbeit wird in künftigen Tre en diskutiert. Save theCROSS dates THE LINE Utrecht (NL) 11-13 Novembre 2016 Conference, General Assembly 2016 and Membership Day of the European Choral Association-Europa Cantat Cross the line is an encouragement: an encouragement to connect, to try new things and to look ahead and next to you. Membership day and General Assembly of the European Choral Association (for members) Annual conference (open to all) General Secretariat Weberstr. 59a 53113 Bonn/Germany Phone +49(228)9125663 Fax +49(228)9125658 [email protected] [email protected] Web www.EuropeanChoralAssociation.org www.eca-ec.org Mail