Was tun eigentlich Gewerkschaften?
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Was tun eigentlich Gewerkschaften?
Was machen eigentlich Gewerkschaften? www.dgb-jugend.de Stefanie Münch Technische Zeic , 20 in Neumarkt, IGhnerin Zunächst bin ich Metall nur beigetreten, der Gewerkschaft Auszubildendenv weil man das als macht. Doch rechertretung eben so bei mir dann aut schnell hat sich breit gemacht, ch der Gedanke wegen und michdass ich was beeinsetzen will, di für die anderen auch als ihre Vee mich schließlich haben. Ohne die rtretung gewählt Arbeitnehmern w Leistung von uns ber nämlich nich ären die Arbeitgeesie ihre Angestets. Deshalb müssen llt en au ch fair behandeln, sie also und nicht ausbeugerecht entlohnen ten. Impressum 5. überarbeitete Auflage Stand: August 2008 Herausgeber: DGB Bundesvorstand Bereich Jugend Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin www.dgb-jugend.de V.i.S.d.P: Ingrid Sehrbrock Fotonachweis: Titelfoto und Portraits: Thomas Rosenthal Hintergründe und Zettel: istock Gestaltung: BBGK Berliner Botschaft Druck: PrintNetwork pn GmbH Gefördert aus Mitteln des BMFSFJ Was tun Gewerkschaften? Gewerkschaften setzen sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein, egal ob es sich um Angestellte, Auszubildende oder Beamtinnen und Beamte handelt. Außerdem engagieren sie sich für Menschen, die Arbeit suchen. Zusammenhalten. Wenn es um ordentliche Entlohnung und bessere Arbeitszeiten geht, wenn es Ärger in der Ausbildung gibt oder gar eine Kündigung droht, dann haben Beschäftigte mit einer starken Gewerkschaft im Rücken gute Karten. Wie viel die Gewerkschaft für Einzelne und für die gesamte Arbeitnehmerschaft rausholt, hängt vom Engagement ihrer Mitglieder ab: Nur mit einer breiten und aktiven Basis setzt sich die Gewerkschaft gegenüber den Arbeitgebern durch und findet bei den Politikerinnen und Politikern Gehör. Parteien, denn sie fühlen sich nur ihren Mitgliedern verpflichtet. Dennoch handeln sie politisch. Ihre Meinung hat Gewicht und ihre Themen sind vielfältig: gerechte Verteilung und Bezahlung der Arbeit, Gleichberechtigung von Frauen und Männern, Ausbildungsplätze und Bildungschancen für alle jungen Menschen, Mitbestimmung in den Betrieben, Menschenrechte, Umweltschutz sowie die Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Alte Hüte? Vieles, was die Gewerkschaften in den letzten Jahrzehnten hart erkämpft haben, kommt uns heute selbstverständlich vor. Gut so. Aber es gibt neue Herausforderungen: Unternehmen drohen mit dem Abbau von Arbeitsplätzen, manche bilden überhaupt nicht mehr aus und die Zahl der schlecht bezahlten, unsicheren Überparteilich, aber nicht unpoli- Jobs steigt. Allein kann man wenig tun, zutisch. Die Gewerkschaften nehmen keine sammen dagegen sehr viel. Deshalb gibt es Rücksicht auf die Positionen der politischen Gewerkschaften. DGB konkret Im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) haben sich die acht großen Gewerkschaften zusammengeschlossen. Diese vertreten jeweils Beschäftigte bestimmter Wirtschaftszweige, insgesamt sind das etwa 6,4 Millionen Menschen. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Auszubildenden, Praktikantinnen und Praktikanten, Schülerinnen und Schüler und auch Erwerbslosen können Mitglied werden. Von Staatsfeinden … „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“ – den Arbeitervereinen Mitte des 19. Jahrhunderts war klar, dass nur gemeinsamer Druck auf die Unternehmer (etwa in Form von Streiks) die miserable Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter in den neu entstandenen Fabriken verbessern konnte. Deshalb gründeten sie Gewerkschaften. Nicht nur in Deutschland, sondern in allen Industriestaaten herrschten damals für uns unvorstellbare Zustände. Männer, Frauen und häufig auch Kinder schufteten zwölf und mehr Stunden täglich, sieben Tage in der Woche. An Urlaub war nicht zu denken, und wer krank wurde oder sich bei einem der häufigen Arbeitsunfälle verletzte, war auf sich allein gestellt. Die Hungerlöhne reichten gerade zum täglichen Überleben – und oft nicht einmal dazu. Mehrere Arbeiterfamilien mussten sich eine Wohnung teilen, tagsüber vermieteten sie ihre Betten an „Schlafburschen“, die nachts arbeiteten. Zusammen gegen Obrigkeit und Kapital. Die Pionierinnen und Pioniere der Gewerkschaftsbewegung hatten keine leichte Aufgabe. Die Unternehmen versuchten die Gewerkschaften zu ignorieren und setzten deren auffällig gewordene Mitglieder einfach auf die Straße. Die Behörden des Kaiserreichs drangsalierten sie, Verhaftungen und Vereinsverbote waren nicht ungewöhnlich. Dennoch konnte die Arbeiterbewegung zu Beginn der Weimarer Republik eine stolze Bilanz aufweisen: Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung sowie geregelte Arbeitszeiten gab es nur dank ihres Einsatzes und Zusammenhalts. Nach ihrer Machtübernahme zerschlugen die Nazis auch die Gewerkschaftsbewegung. SA-Trupps stürmten am 2. Mai 1933 die Gewerkschaftshäuser. Viele Gewerkschaftsmitglieder gingen in den Widerstand und wurden deshalb in Konzentrationslagern eingesperrt. Einige konnten ins Exil flüchten. Solidarität: Zusammenhalt ist der wichtigste Grundsatz von Gewerkschaften. Man nennt das auch Solidarität: sich füreinander einzusetzen und zu unterstützen, auch wenn man selbst gerade nicht von einem Problem betroffen ist. … zu akzeptierten Partnern Nach Verbot und Verfolgung in der Nazizeit etablierten sich die Gewerkschaften in der Bundesrepublik wieder als starke gesellschaftliche Kraft. Sie sorgten für zahlreiche Neuerungen zugunsten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: 5Tage-Woche, Kündigungsschutz, Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall … Starke Gewerkschaften nutzen allen. Von den Verbesserungen, welche die organisierte Arbeitnehmerschaft über die Jahre erreicht hat, profitieren viele – nicht zuletzt die Unternehmen selbst. Daran muss man die Arbeitgeber allerdings gelegentlich erinnern. Fortschrittliche Tarifverträge kosten auf den ersten Blick zwar mehr Geld, aber die Konfliktlösung am Verhandlungstisch sichert die Produktivität und damit die Gewinne. In kaum einem anderen Industriestaat streiken die Beschäftigten so wenig wie in der Bundesrepublik, nur in Österreich, Japan und in der Schweiz kommt es noch seltener zu Arbeitsniederlegungen. Die meisten streikbedingt verlorenen Arbeitstage gibt es übrigens in Kanada. , 28 Stefan Ottenührer in Köln, TRANSNET vf ti o m ko Lo g zum Lokoner Ausbildunkschaftsarbeit ei m nd re äh ewer Bereits w be ich die G ch meinem Eintritt l na motivführer ha el hn sc hr Se mit meit. kennengelern erkt, dass ich gemeinsam r Andeede m e be di h d ic un habe Interessen engagiere mich ne ei m n ge . Ich nen Kolle tert werrchsetzen kann ren besser du e Gesetze nicht verschlech ter nach ei di w t ss ch da ni r, fü le da die Lohnspira nen und den, dass sich d dass die Arbeitnehmerin stehen. da un t er eh ss n be unten dr im Allgemeine llten geArbeitnehmeren im Kapitalismus und so ale mititzi Wir leben eb r sorgen, dass wir das So nzelnen ei fü r da de g am un ns m mei die Mitbestim gestalten und ken. är st Menschen Arm, weil krank? Wer krank ist, bekommt keinen Lohn – früher war das wirklich so. Erst 1957 beschloss der Bundestag ein Gesetz zur vollen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Dazu kam es, weil die Gewerkschaft IG Metall zuvor wochenlang gestreikt hatte. Wozu noch Gewerkschaften? Schön und gut mit den historischen Erfolgen, aber jetzt brauchen wir keine Gewerkschaften mehr, oder? Doch, brauchen wir, denn eines hat sich in all den Jahrhunderten nicht geändert: Die Unternehmen wollen Profit machen. Das sollen sie auch – aber nicht auf Kosten der Beschäftigten. Beispiel Arbeitszeit: In den letzten Jahren versuchen immer mehr Arbeitgeber, ein paar Stunden länger arbeiten zu lassen, ohne dafür mehr zu zahlen. Dagegen wehren sich die organisierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, notfalls auch mit Streiks. Im Zuge der Globalisierung hat die internationale Gewerkschaftsarbeit an Bedeutung gewonnen. Denn mit dem Hinweis auf den globalen Wettbewerb drücken Unternehmen die Löhne und verschlechtern die Arbeitsbedingungen. Produziert wird häufig da, wo es am billigsten ist, selbst wenn das Kinderarbeit bedeutet. Gewerkschaften kämpfen für gute Arbeit nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Heuern und feuern. Mit Minijobs, Scheinselbstständigkeit, Scheinpraktika und Zeitarbeit greifen unsichere und schlecht bezahlte Arbeitsverhältnisse um sich. Die Unternehmen sparen sich so die Kosten für die Absicherung der Beschäftigten im Falle von Krankheit, Alter oder Arbeitslosigkeit. Da hilft nur, sich zu wehren und in Gewerkschaften stark zu machen. Wie geht es weiter? Die Arbeitswelt ist im Wandel. In den reichen Ländern des Westens löst die Dienstleistungsgesellschaft die Industriegesellschaft ab. Große Industriebetriebe werden weniger, die Beschäf- tigten verteilen sich auf kleine und mittelgroße Unternehmen. Die Gewerkschaften müssen neue „Rezepte“ entwickeln, wie sie sich dennoch gut organisieren. Und auch die weltweite Vernetzung der Gewerkschaften wird immer wichtiger, damit Arbeit ordentlich bezahlt wird. Ebenso ist die gerechte Verteilung von Arbeit ein Ziel. Während die einen keinen Job finden, sollen die anderen Überstunden machen – das ist unsinnig. Denn zuviel arbeiten oder gar keine Arbeit finden macht oftmals krank. Proteste bremsen EUDienstleistungsrichtlinie Europaweit demonstrierten Anfang 2006 Gewerkschaftsmitglieder gegen die geplante EU-Dienstleistungsrichtlinie. Grund für den Ärger: Die Regelungen zum gemeinsamen europäischen Arbeitsmarkt ließen zu viele Schlupflöcher für Sozial-, Lohn- und Umweltdumping zu. Angesichts der Proteste stoppte das EU-Parlament die Richtlinie, um einige Punkte zugunsten der europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verändern. Immerhin. Anna Ham Studentin pf in Münste de r, G Die Gewerk nehmerinn scha wichtige O en un Belange einrganis ihre Ziele setzt. Funktion seund auc erscheint m hr wic Gewerksch ir der A ihre Rechte aften di blemen zu informi wünsche icr Seite ste und angemh mir fair ich auch fü essene Lö den Besch r den Min Einkomme äftigten ein n garantie r Was wollen die Gewerkschaften von der Politik? Gegenspieler und Verhandlungspartner der Gewerkschaften sind die Unternehmen und ihre Verbände, die Politik darf sich in deren Angelegenheiten nicht einmischen. Dieses Prinzip, die Tarifautonomie, hat sich bewährt. Aber nicht alle Fragen, die für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig sind, lassen sich mit der Arbeitgeberseite klären. Deshalb nehmen die Gewerkschaften Einfluss auf die Politik. f, 22 er Public Administr GEW ation aft ist eine nd Arbeitn für die Arbeite sation, die hmer sehr . Ich finde, sich für ihre ch ihre gesekurz gesagt, chtig. Am llschaftliche b Aspekt, da edeutendsten ie Beschäftss die ieren und igten über ih ehen. Für nen bei Prod re Arbeitsb ie Zukunft öhne. Deshedingungen ndestlohn alb trete e n Existenz in, weil er sicherndes rt. Ausbildung für alle! Damit mehr Menschen richtig am Erwerbsleben teilnehmen können, müssen die Arbeitgeber wieder in die Ausbildung investieren. Kaum zu glauben: Nicht einmal jeder vierte Betrieb in der Bundesrepublik beschäftigt Azubis. Was hat das mit der Politik zu tun? Ganz einfach: Weil die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft in den letzten Jahren keine neuen Ausbildungsplätze gebracht haben, ist Druck notwendig. Die Gewerkschaften setzen sich für ein Gesetz ein, das eines eindeutig regelt: Wer nicht ausbildet, soll zahlen. Her mit dem gesetzlichen Mindestlohn! Neben denen, die sehr viel verdienen, gibt es andere, deren Lohn kaum zum Überleben reicht. Dort, wo Gewerkschaften nicht über eine bessere Bezahlung verhandeln können, weil die Arbeitgeber nicht wollen oder die Beschäftigten sich nicht ausreichend in Gewerkschaften stark machen, muss die Politik eingreifen: Der DGB fordert einen gesetzlichen Mindestlohn von zunächst 7,50 Euro pro Stunde. . Die Ausbildungslücke 545.351 junge Menschen suchen einen Ausbildungsplatz, ihnen stehen 399.486 offene Stellen gegenüber (Stand: Juni 2008). Nicht enthalten in der Statistik sind die Bewerberinnen und Bewerber aus den vorigen Jahren, die in berufsvorbereitenden Kursen auf ihre nächste Chance warten Wie viel ist meine Arbeit wert? Meist mehr, als die Unternehmen zahlen wollen, das kennst du vielleicht schon. Und wahrscheinlich hast du auch gemerkt, wie schwer es ist, etwas mehr zu bekommen. Zumindest, wenn man allein ist. Für ihre Mitglieder übernehmen die Gewerkschaften die Verhandlungen. Sie vereinbaren mit den Arbeitgebern bzw. deren Verbänden der jeweiligen Branche und Region Löhne, Arbeitszeiten, Sonderzahlungen und was sonst noch wichtig ist (etwa Überstunden, Urlaub oder die Übernahme von Azubis). Die Tarifverträge, so heißen diese Vereinbarungen, laufen eine begrenzte Zeit und müssen dann wieder neu ausgehandelt werden. Für wen gelten die Tarifverträge? Einen rechtlichen Anspruch auf Bezahlung nach Tarifvertrag haben nur Gewerkschaftsmitglieder. Oft wenden die Arbeitgeber die Tarife auch auf die übrigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an. Das tun sie nicht aus Großzügigkeit, sondern nur, damit nicht noch mehr ihrer Angestellten einer Gewerkschaft beitreten. Aber Vorsicht: Je weniger Beschäftigte in einer Branche gewerkschaftlich organisiert sind, desto schwieriger ist es, einen guten Tarifvertrag zu erreichen. Streit um Arbeitszeiten 1918: 8-Stunden-Tag gesetzlich eingeführt (sechs Arbeitstage) 1956: DGB fordert die 5-Tage-Woche (Motto: „Samstags gehört Vati mir“) 1959: 5-Tage-Woche im Bergbau, 1960/61 bei Banken und Versicherungen, 1969 in der Druckindustrie 1967: 40-Stunden-Woche in der Metallindustrie, 1969 beim Bau, 1974 im öffentlichen Dienst, 1983 in der Landwirtschaft 1978 und 1984: Streiks in Metall- und Druckindustrie für die 35-Stunden-Woche; Ergebnis: 38,5-Stunden-Woche. Andere Branchen übernehmen später dieses Modell 1993 bis 95: Einführung der 35-Stunden-Woche in der westdeutschen Metall- und Druckindustrie 2004: Beamtinnen und Beamte in Hessen und Bayern müssen wieder 42 Stunden arbeiten Christo sucht e Ich suc Ausbild man Pr etwas ich mir Ausbild eine ge gegen für me wünsc und gl habe i gerne Was bringt die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft konkret? Die Gewerkschaften handeln gerechte Löhne, vernünftige Arbeitszeiten und faire Arbeitsbedingungen aus. Dazu muss man aber gelegentlich streiken. Und wer streikt, bekommt kein Geld – außer man ist Gewerkschaftsmitglied, denn ein Teil der Mitgliedsbeiträge fließt in die Streikkasse. Eine gute Investition. Dein gutes Recht: Was tun, wenn es Stress mit dem Arbeitgeber gibt? Ob Kündigung, Streit um den Lohn oder ständige Überstunden – die Gewerkschaften leisten Rechtsschutz und tragen die Prozesskosten, falls es vor Gericht geht. Aber so weit muss es ja nicht unbedingt kommen, denn die Gewerkschaften bieten umfangreiche Beratungen an. Übrigens nicht nur zu Rechtsthemen, sondern auch zu verschiedenen Fragen rund um Arbeit, Beruf, Schule und Ausbildung. Persönlich, am Telefon und im Internet. Unsere Adressen im Netz und vor Ort findest du auf Seite 13. oph Flecken, 21 aus Aachen, einen Ausbildungsplatz, NGG che schon seit längerem einen dungsplatz. Ich habe erkannt, wenn robleme im Beruf hat, dann muss man verändern. Durch meinen Einsatz kann r und allen Anderen helfen, die einen dungsplatz suchen. Ich setze mich für erechtere Situation des Arbeitnehmers nüber dem Arbeitgeber ein und kämpfe ehr Bildungschancen. Für die Zukunft che ich mir gleiche Startchancen für alle leiche Chancen im Beruf. Für die NGG ich mich entscheiden, weil ich später e in der Gastronomie arbeiten möchte. Kann ich mir das leisten? Die Mitgliedschaft ist nicht umsonst, kostet dich aber nicht viel: höchstens ein Prozent des Bruttoeinkommens, für Studierende und Erwerbslose gibt es niedrige Pauschalbeiträge (weniger als drei Euro im Monat). Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) Jugendliche Beschäftigte oder Azubis haben bei Problemen eine besondere Anlaufstelle: ihre JAV. Die JAV kennt sich mit den Gesetzen, Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen, die Jugendliche oder Azubis betreffen, besonders gut aus. In Kooperation mit dem „erwachsenen“ Betriebsrat verhandelt sie mit dem Arbeitgeber, um eine ordentliche und konfliktarme Ausbildung zu sichern. Mitdenken, mitreden, mitbestimmen „Wer Arbeit hat, soll sich freuen und den schaftsmitgliedern vor Ort gewählt werMund halten.“ den. Sie geben die Forderungen der Basis an die hauptamtlichen GewerkschafteDas würde manchen Vorgesetzten wohl so rinnen und Gewerkschafter weiter, etwa passen, aber die Arbeitnehmerinnen und ob Beschäftigungssicherung, höhere EinArbeitnehmer haben eine gute Möglichkeit kommen, mehr Urlaub oder kürzere Armitzureden: über den Betriebsrat. Überall, beitszeiten im Mittelpunkt der nächsten wo fünf oder mehr Menschen beschäftigt Tarifverhandlungen stehen sollen. sind, können diese einen Betriebsrat wählen. Und das lohnt sich. Personalpolitik: Wenn Einstellungen, Versetzungen oder Kündigungen ansteArbeitsbedingungen: Von kleineren und hen, muss der Betriebsrat informiert und mittleren Problemen wie etwa fehlenden angehört werden. Die Vertreterinnen und Fahrradstellplätzen und ungünstigen Öff- Vertreter der Arbeitnehmerseite können nungszeiten der Kantine bis hin zu gra- zwar nicht alle strittigen Entscheidungen vierenden Mängeln bei der Sicherheit am blockieren, wohl aber können sie mit Arbeitsplatz sorgen die Betriebsräte dafür, einem Widerspruch eine Kündigung hidass sich die Arbeitgeber um die Anliegen nauszögern. Außerdem prüfen sie, ob die der Belegschaft kümmern. Und sie reden Tarifverträge eingehalten werden und natürlich bei den Arbeitszeiten mit – wie sind an der Gestaltung der Ausbildungssollen sie auf die einzelnen Tage verteilt pläne beteiligt. werden, wann gibt es Pausen und wie geht man mit Überstunden um? Übrigens: Wenn ein Betriebsrat gewählt werden soll (im öffentlichen Dienst heißt Vertrauensleute: Woher wissen die Ge- er Personalrat), dürfen alle volljährigen werkschaften, was ihre Mitglieder wollen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wo in den Betrieben der Schuh drückt? Von wählen und gewählt werden – auch die den Vertrauensleuten, die von den Gewerk- Azubis. Luisa Hetmann, 21 d, vorher Biologie, IG BCE Studentin der Archäologie in Dortmun weil ich mich schon heute für In die Gewerkschaft bin ich eingetreten,tzen möchte. Gleichzeitig möcheinse n meri itneh Arbe als meine Zukunft die Rechte der Arbeitnehmer te ich auch andere schützen und mich für Gewerkschaftsarbeit, einen gegeder bei mir engagieren. Am wichtigsten ist so n, baue aufzu ür Willk r seine und meinsamen Schutz vor dem Arbeitgebersondern sein Schicksal selbst in die ist, rt eliefe ausg ch einfa dass man nicht auf Kosten der Arbeitnehmerrechte Hand nimmt. Die Wirtschaft sollte nicht enen Verhältnis stehen. ewog ausg agieren. Beide sollten in einem Wir, die DGB-Jug end, sin gleichze d Teil d itig ein es DGB eigenstä Alle unte und C ndiger Ju r 27 Jah hanceng g endverb ren, die leichheit schaft b a nd. d einer DG eitreten, in der B u bereits a B s ildung. A -G ind auch e zeit sind w rbeitest, e rk - Ans uch wen bei uns das etwa hast du p n d ru a c b h einen ge ei – zur460.000 darauf, d von ihne s etzlichen Mensche ic n mache a h ll g w e ä m h n e re n in . n Manche , beruflic eine Aus d der Arb ten, einig bildung h oder eitszeit e suchen den. Wie politisch oder arb einen Jo viele Tag dungspla e weiterzu ib oder e e tz, ande B z il u d s b tehen un ungsurla inen Aus re studie tikum od ub pro Ja ild ob sie bil- B ren, mac er gehen dir beza hr dir undeslan h e n h e lt in n d zu Bun och zur uns für s werden, desland Schule. W Prakie alle ein ist von anders. ; mit öffe ir setzen Aktionen ntlichkeit , Beratun F o rt bildung swirksam g und In wird bei en DG formatio uns groß B-Jugen n . geschrie Fragen d verans ben. Die ta zu Aus d lt e et Semin n e n p b o il li d ti are zu v kum? A ung, Jo s erschieuf unsere b oder opa, Kam chen Themen (G lobalisie r Interne Praktipf gegen gend.de i- alle rung, Eu tseite (w ) findest R e c h m ts r, was ma ). Und w ww.dgb du Antw landsaufe -ju- R n für die ir schule orten – v nthalt b h n p e o o to in li n rik, M tische Arb A wie Au is Z wie die wich oderatio s- Mit eit brauc Zeugnis. tigsten B n, Kam gliederw ht: Wir erklä egriffe a pagnenp ben Tipp e rb re u u n n s g d . la s für die er Arbeit U n n e m u h n m g, a en, muss n den K swelt, ge Berufsw was man ursen te t du nich ahl und - sein bei besti il t z u , s G c d e hlagen v enn die werksch mmten P or, te Veransta aftsmitg robleme re li lt e s u n d s n ie tun kann gen steh rten offe Bildung en allen . n. für alle In: Studie fen! Bild ngebühre ung mu n ss allen hen, una gleicherm abschaf- Ein bhängig bisschen aßen zu vom Elte schaften ste- g Spaß mu rnhaus. unterstü e ss sein. n d D ie und bei tzen dich GewerkBei der den Jug in deine DGB-Juzelnen G e ndabteil m Kamp ewerksc ungen d f für w h a ft er eine n hast d ahl an Fre u eine g izeit- un roße Aus d Feriena ngebote n. 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Dr. Azubi hilft! www.doktor-azubi.de Chancengleichheit: Die Initiative für ein Grundrecht auf Ausbildung. www.ausbildung-fuer-alle.de Protest: Arbeitgeberverbände wollen die besonderen Regeln zum Schutz von arbeitenden Jugendlichen abschaffen – nicht mit uns! www.haende-weg.de Fortbildung: Die Angebote des DGBBildungswerkes. www.dgb-jugendbildung.de Kay Hoffmann, Holzmechanike 27 r in Hamburg, IG BAU Ich habe damals in schäftigten ange einem Betrieb mit 700 Beschaftsarbeit großfangen. Da wurde die Gewerkgleich von Anfang geschrieben. Ich war deshalb werkschaft Baue an Mitglied in der Industriegeich dann zum Ju n-Agrar-Umwelt. Später wurde gewählt. Mein Zigendauszubildendenvertreter Arbeitszeiten un el war es, die Jugendlichen über vertrag aufzuklä d den Auszubildendenrahmenren und das Them zu bringen. Ich tre a ins Gespräch Bildungschancen te außerdem für bessere im Betrieb ein. Baden-Württemberg Willi-Bleicher-Straße 20 70174 Stuttgart Tel.: 0711/20 28 248 Fax: 0711/20 28 250 www.dgb-bw.de/jugend Bayern Schwanthalerstraße 64 80336 München Tel.: 089/517 00 224 Fax: 089/517 00 216 www.dgb-jugend-bayern.de Berlin-Brandenburg Keithstraße 1-3 10787 Berlin Tel.: 030/212 40 312 Fax: 030/212 40 315 jugend.berlin-brandenburg.dgb.de Hessen DGB-Jugend Hessen Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77 60329 Frankfurt Tel.: 069/273 005 57 Fax: 069/273 005 55 www.dgb-jugend-hessen.de Thüringen Warsbergstraße 1 99092 Erfurt Tel.: 0361/59 61 461 Fax: 0361/59 61 464 www.thueringen.dgb.de Rheinland-Pfalz Kaiserstraße 26-30 55116 Mainz Tel.: 06131/28 16 37 Fax: 06131/22 57 39 www.dgb-jugend-rlp.de Niedersachsen und Bremen Otto-Brenner-Straße 7 30159 Hannover Tel.: 0511/126 01 60 Fax: 0511/126 01 57 www.gewerkschaftsjugendniedersachsen.de Saar Fritz-Dobisch-Straße 5 66111 Saarbrücken Tel.: 0681/400 01 24 Fax: 0681/400 01 20 www.dgb-jugend-saar.de Sachsen-Anhalt Otto-von-Guericke-Straße 6 39104 Magdeburg Tel.: 0391/625 03 30 Fax: 0391/625 03 27 www.gewerkschaftsjugend.de Nord Besenbinderhof 60 20097 Hamburg Tel.: 040/28 58 223 Fax: 040/28 58 209 www.dgb-jugend-nord.de Nordrhein-Westfalen Friedrich-Ebert-Straße 34-38 40210 Düsseldorf Tel.: 0211/36 83 135 Fax: 0211/36 83 159 www.dgb-jugend-nrw.de Sachsen Schützenplatz 14 01067 Dresden Tel.: 0351/86 33 102 Fax: 0351/86 33 158 www.dgb-jugend-sachsen.de Selim Ramaj, 18 Auszubildender zum Fac hangestellten für Bäderb in Nürnberg, Ver.di etriebe Jeder Arbeiter sollte Mitglie meinsam mit einer Gruppe d in einer Gewerkschaft sein. GeGeviel mehr. An der Gewerkschoder einer Gewerkschaft erreicht man Zusammenhalt und das gemaftsarbeit beeindrucken mich der Arbeiten. Besondere Freude einsame haupt- und ehrenamtliche mos und Aktionen mit den bereitet mir das Vorbereiten von DeDeals Arbeitnehmer durchsetzen man letztendlich seine Forderungen en kann. Ich kämpfe gemein meiner Gewerkschaft für bes sam mit Stärkung der Arbeiterklasse sere Ausbildungsverhältnisse und die . Welche Gewerkschaft passt zu mir? Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Beschäftigte aus dem Baugewerbe, der Agrar- und Forstwirtschaft sowie der Umwelttechnik; ca. 370.000 Mitglieder Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Beschäftigte aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe, der Nahrungs- und Genussmittelproduktion; ca. 220.000 Mitglieder Olof-Palme-Straße 19 60439 Frankfurt Tel.: 069/957370 Fax: 069/95737109 www.igbau.de Haubachstraße 76 22765 Hamburg Tel.: 040/380130 Fax: 040/3892637 www.ngg.net Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Beschäftigte aus der Bergbauwirtschaft, der chemischen sowie Erdöl-Industrie; ca. 730.000 Mitglieder Gewerkschaft der Polizei (GdP) Beamtinnen, Beamte und Angestellte der Landespolizeien, der Bundespolizei, des Zolls und der Berufsfeuerwehren; ca. 170.000 Mitglieder Königsworther Platz 6 30167 Hannover Tel.: 0511/76310 Fax: 0511/7000891 www.igbce.de Stromstraße 4 10555 Berlin Tel.: 030/3999210 Fax: 030/399921200 www.gdp.de Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Beschäftigte aus Schulen, Hochschulen, Kindergärten und Forschungseinrichtungen; ca. 250.000 Mitglieder Gewerkschaft Transnet Beschäftigte der Deutschen Bahn und anderer Verkehrsunternehmen; ca. 250.000 Mitglieder Reifenberger Straße 21 60489 Frankfurt Tel.: 069/789730 Fax: 069/78973201 www.gew.de Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) Beschäftigte aus der Metall- und Elektroindustrie, der Holz- und Kunststoffverarbeitung sowie der Textil- und Bekleidungswirtschaft; ca. 2,4 Millionen Mitglieder Wilhelm-Leuschner-Straße 79 60329 Frankfurt Tel.: 069/66930 Fax: 069/66932843 www.igmetall.de Weilburger Straße 24 60326 Frankfurt Tel.: 069/75360 Fax: 069/7536222 www.transnet.org Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Beschäftigte aus Handel, Versicherungen, Banken, Medien, öffentlichem Dienst, Transport, Verkehr, Telekommunikation und Postdienstleistungen; ca. 2,3 Millionen Mitglieder Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Robert Krüger, 24 Anwärter zum Polizeimeister in Oranienburg, GdP Weil ich gerne Einfluss auf die Dinge nehme, die mich direkt und indirekt betreffen, bin ich in die Gewerkschaft eingetreten. Als Vertrauensperson der Gewerkschaft der Polizei für meine Klasse kann ich beispielsweise den Interessen meiner Klasse Gehör verschaffen und gemeinsam mit der GdP etwas bewegen. Außerdem habe ich mir durch eine Mitgliedschaft bei der GdP Vorteile versprochen. Das betrifft zum Beispiel den Rechtsschutz oder die Diensthaftpflicht. Bei Problemen im Beruf kann ich mich jederzeit an die GdP wenden. In Deutschland gliedern sich die Gewerkschaften nach Branchen. Egal ob Maschinenschlosserin oder Lohnbuchhalter – innerhalb einer Firma gehören alle organisierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer derselben Gewerkschaft an. Welche das ist, hängt davon ab, in welcher Branche das Unternehmen hauptsächlich tätig ist. Ich möchte Mitglied werden! Vorname, Name: Geb.-Datum: PLZ Ort: Straße Haus-Nr.: beschäftigt als: beschäftigt bei: Ich beantrage meinen Beitritt in die Gewerkschaft: Datum, Ort Unterschrift: Gewerkschaften - holenmehrbeimLohnheraus - verhandelnbessereArbeitszeiten - sorgenfürguteArbeitsbedingungen - stoppenAusbeutunginder AusbildungundbeimPraktikum - helfenbeiStressmitdemArbeitgeber - machenPolitikfürArbeitende undErwerbslose Ich möchte Mitglied werden! Bitte frankieren! Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand, Bereich Jugend Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin