Bilder ab Fliessband? Umax PowerLook 3000 und

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Bilder ab Fliessband? Umax PowerLook 3000 und
Umax PowerLook 3000 im Praxistest
Bilder ab Fliessband? Umax PowerLook 3000
und Binuscan ColorPro in der Praxis
Die Liste der technischen Ausstattung des PowerLook 3000 hört sich
gut an und weckt Erwartungen bezüglich Qualität: 3-Zeilen-Farb-CCD
mit 3048 × 3048 ppi optischer Auflösung, bewegliches Flachbettsystem:
stabile, vibrationsfreie Scanumgebung, Auto-Focus, Dichteumfang
von bis zu 3.6 D, hohe Detailtreue in
den Lichtern und Tiefen, CMYKScan-Mode, Stapelbetrieb etc.
UMAX PowerLook 3000
Technische Daten
Bauweise: bewegliches Flachbettsystem: stabile, vibrationsfreie Scanumgebung für präzise
Scans; Auto-Focus für konstante
Scanschärfe und -tiefe.
Auflösung: 3-Zeilen-Farb-CCD
mit 3048 × 3048 ppi optischer
Auflösung (bei max. 8,6 cm Breite, mittels Double-Lens-System)
und 1220 × 3048 ppi Auflösung
bis max. 21,6 × 29,7 cm erfassbarer Bereich bei Aufsichtsvorlagen
und 20,3 × 25,4 cm bei Durchlichtvorlagen.
Dichte: Dichtenumfang bis 3.6 D.
Spezielle Features: BET: Bit
Enhancement Technologie für 42bit Echtfarbenqualität, intelligenter Resampling-Algorithmus:
glatte Kanten für hochwertige
Scans. Stapelbetrieb: Abtasten
von mehreren Vorlagen oder Bereichen in einem Scanvorgang.
Thermokompensation: Automatische Korrektur der Abweichung
der Lichtintensität, staub- und
störungsfreie Bilder dank geschlossener optische Einheit.
Kaltlichtlampe für verlängerte
Lebensdauer.
System: Win- oder Mac-Version.
Preise
UMAX PowerLook 3000 inklusive LivePicture, MagicScan und
Binuscan PhotoPerfect Master: Fr.
9800.–
UMAX PowerLook 3000 Professional inklusive LivePicture,
MagicScan und Binuscan ColorPro Professional. Weiter inbegriffen ist die Konfiguration der
Software, Kalibrierung und Schulung durch erfahrenen Lithografen vor Ort. Fr. 12 800.–
Anbieter: Dynabit AG, 6331 Hünenberg, www.dynabit.ch, Tel.
041 785 62 61, Fax 041 781 14 44
Ein Scanner alleine liefert noch keine druckfertigen Daten. Erst
die Software entscheidet über Bedienungsfreundlichkeit, Wiedergabe- und Wiederholgenauigkeit. Der von uns getestete UMAX
PowerLook 3000 kommt in einem Bundle mit der Software Binuscan ColorPro und bietet so Workflow-Integration mit automatisierter Bildeingabe und Weiterverarbeitung bis hin zur fixfertigen, druckfarbenseparierten DCS-2.0-Datei.
Es soll also eine kleine Wunderkiste
sein, dieser Scanner, der in seinem
blauen Outlook sehr «designt» aussieht und der an jedem Platz durch
seinen «space sound» die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
die Vorlage hat ein eigenwilliges Reflexionsverhalten, ist eine manuelle
Eingabe notwendig. Im professionellen Einsatz (und mit ColorPro Prof.)
lohnt sich die individuelle Kalibrierung mittels den gelieferten Durchsichts- und Aufsichtsvorlagen.
Das ideale Arbeitspferd
Ob Reproanstalt, Verlag, Druckerei,
Bildagentur, Archiv oder Fotostudio,
überall wo Durchlichtvorlagen (von
Kleinbild- bis 8×10 inch) und Aufsichtsvorlagen bis A4 digitalisiert
werden müssen, empfiehlt sich dieser Scanner als ideales Arbeitspferd.
Die Zusammenarbeit von Umax mit
Binuscan ermöglicht dem Anwender
durch die Software ColorPro Professional eine optimale Einbettung des
PowerLook 3000 in den Produktionsworkflow bis zur Ausgabe an den Belichter.
Die meisten Bilder, welche in dieser
Ausgabe gedruckt und im Internet
alle farbig zu sehen sind, wurden so
erfasst. Die Grenzen, die wir festgestellt haben, sind im Druck und bei
der Monitorwiedergabe nicht zu sehen.
Optische Leistung
Als eher durchschnittlich hat sich die
optische Leistung des Umax-Scanners erwiesen, so machen bei unserer Testvorlage die Farbsäume rund
einen Viertel der dunklen Linien aus.
Dafür ist die Abbildung im hoch auflösenden Bereich und auf beiden
Aussenseiten gleich bleibend gut.
Den sensationellen Dmax-Wert haben wir nicht bestätigt gefunden.
Zwar lassen sich Lithofilme, mit maximalen Dichten von 4.0, als Strichdarstellung einlesen, Farbdiapositive, die in der Regel eine maximale
Dichte von 3.0 aufweisen, haben jedoch in den dunklen Bereichen keine
Reserve mehr. Vielleicht handelt es
sich bei den Angaben um Laborwerte bei Temperaturen von max. 5° C.
Versuche zur softwaremässigen Verbesserung der homogenen Farbverteilung in den Schatten lohnen sich
und die Parameter können voreingestellt werden.
Der tägliche Einsatz
Wir wollten wissen, was nun dieses
Objekt im täglichen Einsatz leistet
beziehungsweise welche Daten rauskommen und was die automatische
Verarbeitung taugt.
Interessiert hat uns dabei einerseits
die Wahnsinns-Auflösung, die Vielseitigkeit an verarbeitbaren Formaten und Vorlagenarten, dann die
hohe Maximaldichte und die optische Genauigkeit, sowie die Bedienbarkeit der Software und ihre Automatikfunktionen.
Zur Digitalisierung standen verschiedene Vorlagen an: Kleinbilddias, 4×5
inch-Dias, Fotos, Thermosublimationsausdrucke, eine Strichzeichnung
und einige gedruckte Vorlagen mit
den unterschiedlichsten Rasterweiten. Zur Beurteilung der Farbwiedergabe und der Schärfe kam das Color
Target von yxy master für EuroscalaOffset-Standard zur Anwendung
(siehe unser Shop-Angebot auf Seite
25).
Die allgemeine Farbwiedergabe mit
den mitgelieferten Standardeingabeprofilen ist durchs Band gut, auch
bei der automatischen Korrektur.
Herrscht jedoch eine Farbe vor, oder
Scan mit PowerLook 3000 ab gedruckter Vorlage, 175 lpi Rasterweite. Mit
100% und 600 ppi erfasst, automatische Farbeinstellung, entrastert mit
175 lpi RW.
PUBLISHER
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Umax PowerLook 3000 im Praxistest
Die im Bundle zum Umax PowerLook
3000 erhältliche Software von Binuscan, ColorPro Professional 5.0, erledigt mittels Ordnerarchitektur (OPI
kompatibel) und Prozessormodulen
automatisch Farbkorrekturen und
-separationen.
Bilddateien im TIFF- und im Kodak
Photo-CD-Format werden eingelesen,
sie können in den Farbräumen RGB,
CMYK oder YCC definiert sein und in
verschiedene Druckfarbenräume sowie
einen erweiterten, Binu-scan eigenen
CMYK-Druckfarbenraum umgewandelt werden. Die Software erledigt dabei auch automatisch Farbkorrekturen,
Schärfen und Bildgrössenberechnungen und sichert die Bilder gerastert
(oder nicht) als TIFF-, EPS- oder DCS-2Datei.
Verschiedene Eingabeprofile von Scannern und digitalen Kameras stehen zur
Verfügung und können individuell angepasst werden. Profile für die meisten
Standard-Druckausgaben sind ebenso
vorhanden und Kompatibilität zum
ICC-Standard ist gewährleistet.
Rasterung
Zur Rasterberechnung (= belichtungsfertige Daten) stellt Binuscan alle
konventionellen Rasteralgorithmen
oder ihre eigene, frequenzmodulierte Rasterung zur Verfügung. Diese
ermöglicht einen erweiterten CMYKFarbraum und eine «schärfere» Bildwiedergabe.
Binuscan ColorPro Professional
(msp) Die Softwarefirma Binuscan ist aus einer Druckerei heraus gewachsen und noch heute arbeiten in den Büros im Zentrum Monacos Software-Entwickler und Drucker auf derselben Etage. Die Verwurzelung in
der Praxis hat die Software stark geprägt, die einen ganz anderen Ansatz verfolgt, als die sonstigen «Mainstream»-Publishing-Programme.
Der Druckerei-Inhaber Jean-Marie Binucci verfolgte das Aufkommen des
DTP in den Achtzigerjahren mit kritischem Interesse und stellte in vielen
Bereichen unbefriedigende Ergebnisse fest. Anders als die meisten anderen Drucker in der damaligen Zeit richtete sich seine Kritik jedoch nicht
gegen die digitale Technologie als solche, sondern gegen die Art und
Weise, wie diese in der Bildbearbeitung eingesetzt wurde.
Einen solchen Schwachpunkt erkannte Binucci im Umstand, dass die einzelnen Bildpixel im digitalen Workflow vom Scanner bis zum Filmbelichter durch Interpolierung bei Scan über Tonwertkorrekturen und Schärfen in der Bildbearbeitung bis zum Herunterrechnen im RIP x-mal «angefasst» werden, was bei einer noch heute üblichen Datentiefe von 8 bit zu
sichtbaren Qualitätseinbussen führt.
Bilder ab Fliessband
Scanner und Software arbeiten in
der Batch-Funktion eng zusammen
und ermöglichen es, nach dem Vorschauscan und der Parameter-Auswahl, digitale Bilder quasi ab Fliessband zu produzieren. Mit mehreren
Diahalterungen kann der nächste
Durchgang bereits vorbereitet werden. So kann die Scanstation sozusagen im Hintergrund arbeiten und die
gelieferten Bilder können bereits ins
Layout integriert werden.
Als Einzelbildeingabegerät, mit Vorschau und Scandurchgang, ist die
blaue Wunderkiste etwas langsam.
Diese scheint der Preis für die hohe
Der Startscreen der
Binuscan-Software
verrät einen gewissen
Nationalstolz der
grössten Softwarefirma im Stadtstaat
Monaco!
Im Gegensatz dazu funktioniert die Binuscan-Software «ColorPro Professional» nach dem Prinzip, dass die vom Scanner erzeugten Rohdaten erst
ganz am Schluss in einem einzigen, optimierten Prozess farb- und tonwertkorrigiert, geschärft, auf die Auflösung des Ausgabegerätes reduziert und separiert werden. Das Ganze funktioniert als Client-Server-Anwendung mit einer zentralen «Image Processing Machine», genannt IPM
auf dem Server und einem in QuarkXPress integrierten Job-Manager auf
der Workstation.
Gescannt werden die Bilder am Anfang des Binuscan-Workflows immer
mit der optischen Auflösung des Scanners. Der Layouter platziert nun die
aus diesen Rohdaten automatisch erstellten Previews QuarkXPress, skaliert das Bild auf die gewünschte Grösse und legt den Beschnitt etc. fest.
Erst wenn das Layout fixfertig steht, wird die Verarbeitung im IPM ausgelöst und die Bilder werden automatisch korrigiert, geschärft, heruntergerechnet und separiert im DCS-Format abgelegt.
Mit diesem optimierten Workflow lassen sich sehr effizient grosse Bildmengen in hoher Qualität verarbeiten. Am Scanner selbst ist dabei kaum
Know-how erforderlich, da hier nur Rohdaten erfasst werden.
Dieser unkonventionelle Ansatz bringt es mit sich, dass die Binuscan-Software nur anhand theoretischer Ausführungen nicht so einfach zu verstehen ist. An der Orbit bieten wir daher Gelegenheit, Binuscan ColorPro
anlässlich einer Demo für Publisher-Leser am Dynabit-Stand näher
kennen zu lernen (Donnerstag, 23.9.99 um 10.00 Uhr, siehe Orbit-Teil
Seite 26).
Auflösung zu sein und man wird sie
auf Zeitgründen nur wenn unbedingt nötig einsetzen.
Fazit
Es gibt wohl kaum einen besseren
Scanner in dieser Preisklasse. Wer
Kleinbilddias (24 x 36 mm) bis zum
Format A3 oder Mittelformatdias
bis Grösse A1 (ohne Interpolation)
drucken oder fotorealistisch wiedergeben möchte, liegt mit dem PowerLook 3000 genau richtig. Eine konstruktionsbedingte Einschränkung
Testscans einer Vorlage mit Millimeter-Raster (Originalformat 9 × 15 mm)
zur Ermittlung der Schärfeleistung des PowerLook 3000.
Oben links: 3048 ppi Eingabe in der Mittelachse erfasst; 300 dpi Ausgabeauflösung ohne Veränderung der Daten. Rechts: gleiche Faktoren,
Abbildung am rechten Rand des hoch auflösenden Bereichs.
Mitte links: 3048 ppi Eingabe wie oben, Halbierung der Datenmenge,
Wiedergabe mit 300 dpi. Rechts: rechter Randbereich.
Unten links: 1220 ppi Eingabe in der Mittelachse. Ausgabe 305 dpi. Rechts:
Aussenbereich maximale Scanfläche.
PUBLISHER
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gibt es nur bei Aufsichtsvorlagen
über 6 mm Dicke (Prospekte, Zeitschriften, Bücher etc.). Können zudem die Workflow-Funktionen der
Binuscan-Software voll ausgeschöpft
werden, lohnt sich die Investition innert kürzester Zeit.
Wer jedoch nur gelegentlich einen
hoch auflösenden Scan benötigt, ist
mit dem PowerLook 3000 «oversized» ausgestattet.
Ursula Langenegger
[email protected]

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