R - Erich Maria Remarque
Transcrição
R - Erich Maria Remarque
Dienstag, 12. November 2013, 19 Uhr, Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, Markt 6, 49074 Osnabrück „Wir lesen Avi Primor und Abdallah Frangi“ Schülerinnen und Schüler der Erich-Maria-RemarqueRealschule lesen aus „An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld“ von Avi Primor und aus „Der Gesandte. Mein Leben für Palästina“ von Abdallah Frangi. Moderiert von Mitarbeitern der Erich-Maria-Remarque-Realschule und des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums. Eintritt frei _______________________________________________ Donnerstag, 14. November 2013, ab 14 Uhr (nicht öffentlich) Ratsgymnasium Osnabrück „Nahost-Konflikt: ein globales Thema – Rechtsextremismus: ein nationales Thema“ Diskussion, Ausstellung Abdallah Frangi und Bernd Wagner (EXIT-Deutschland) berichten aus ihrer jeweiligen Arbeit und den damit ver- Kontakt: Geschäftsstelle Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis Markt 6, 49074 Osnabrück Telefon: 0541.969-2440, Fax: 0541.969-2431 E-Mail: [email protected] www.remarque.uos.de, www.osnabrueck.de/friedenspreis Erich Maria Remarque Erich-MariaRemarque- In Erinnerung an das pazifistische Engagement Erich Maria Remarques vergibt seine Heimatstadt Osnabrück seit 1991 alle zwei Jahre den Erich-Maria-RemarqueFriedenspreis. Mit dem Preis werden Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, die sich mit den Themen „Innerer und äußerer Friede“ auseinander setzen, sowie Persönlichkeiten, deren publizistisches Engagement für Frieden, Humanität und die Freiheit des Menschen beispielhaft ist. Friedenspreis Der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ist mit 25.000 € die höchstdotierte Auszeichnung, die von der Stadt Osnabrück vergeben wird. Er wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. Bisherige Friedenspreisträger sind: Lew Kopelew (1991), Hans Magnus Enzensberger (1993), Uri Avnery (1995), Ludvik Vaculik (1997), Huschang Golschiri (1999), Swetlana Alexijewitsch (2001), Dan Bar-On und Mahmud Darwisch (beide 2003), Leoluca Orlando (2005), Tony Judt (2007), Henning Mankell (2009) und Tahar Ben Jelloun (2011). Den mit jeweils 5.000 € dotierten Sonderpreis erhielten Anja Lundholm (1991), Dörte von Westernhagen (1993), Miljenko Jergovic (1995), die Gemeinsame deutschtschechische Historikerkommission (1997), das Gründungskomitee des Verbandes iranischer Schriftsteller (1999), die Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte und soziale Fürsorge MEMORIAL (2001), Juri Andruchowytsch (2005), Grigori Pasko (2007), Lukas Bärfuss (2009) und die Menschenrechtsorganisation PRO ASYL (2011). Ein Sonderpreis wurde im Jahr 2003 nicht vergeben. 2 Photo Avi Primor: Copyright Olivier Favre Vorgestellt und gelesen werden Texte palästinensischer und israelischer Autoren. Lioba Meyer und Prof. Dr. Reinhold Mokrosch bringen den Zuhörern lyrische und erzählende Passagen näher, die sich vornehmlich mit seelischen Spannungen, inneren Konflikten aber auch alltäglichen Schwierigkeiten im immer noch – oder mehr denn je – aktuellen Nahost-Konflikt beschäftigen. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch die jugendliche Saxophonistin Henriette Kohnen. Eintritt frei ________________________________________________ In diesem Zusammenhang wird die Ausstellung „Lebensbilder – Wege aus dem Extremismus“ der Initiative EXIT-Deutschland im Ratsgymnasium gezeigt (Mitte Oktober – Ende Dezember), Arbeitsgruppen setzen sich intensiv mit den Themen „Nahost-Konflikt“ und „Rechtsextremismus an Schulen“ auseinander und stellen ihre Ergebnisse vor. „Mein Thema ist der Mensch dieses Jahrhunderts – die Frage der Humanität.“ Photo Abdallah Frangi: Copyright Monika Bokel „Mein Israel – Mein Palästina“ Ein literarischer Dialog. In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Osnabrück, der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft Osnabrück und der Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft Osnabrück. bundenen Chancen und Schwierigkeiten. Schüler des Gymnasiums diskutieren anhand von im Vorfeld in Workshops erarbeiteten Fragen und Themen mit den Preisträgern. ERI CH - MA RI A -REMA RQUE- FRI EDENS PREIS WEITERE VERANSTALTUNGEN Dienstag, 5. November 2013, 19:30 Uhr, Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, Markt 6, 49074 Osnabrück Preisträger Abdallah Frangi und Avi Primor Sonderpreisträger EXIT-Deutschland Verleihung am 15. November 2013 im Friedenssaal des historischen Rathauses der Stadt Osnabrück. Impressum Stadt Osnabrück Der Oberbürgermeister Postfach 4460, 49034 Osnabrück www.osnabrueck.de www.osnabrueck.de/friedenspreis oder www.erich-maria-remarque-friedenspreis.de w w w. o s n a b r u e c k . d e / f r i e d e n s p r e i s EXIT-Deutschland ist eine Initiative, die Menschen unterstützt, die mit dem Rechtsextremismus brechen und sich ein neues Leben aufbauen wollen. Zugleich setzt EXIT sich mit der Vorstellungswelt und dem Verhalten von Rechtsextremisten auseinander und stützt ihre Arbeit dabei auf die Werte von persönlicher Freiheit und Würde. Seit der Gründung im Jahr 2000 bietet sie Aussteigern aus der rechtsradikalen Szene Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützt Aussteiger, neue Perspektiven außerhalb der rechtsextremen Szene zu entwickeln. Dabei werden Kontakte vermittelt und praktische Tipps gegeben, aber auch auf Fragen von Sicherheit, Sozialem und der persönlichen Aufarbeitung eingegangen. EXIT zeigt aber auch, was nicht möglich ist und bietet keine ökonomische und soziale Absicherung für ehemalige Rechtsradikale an. EXIT schützt auch nicht vor strafrechtlicher Verfolgung. Die Initiative stellt Möglichkeiten demokratischen Handelns und der De-Radikalisierung dar, berät Projekte und Institutionen. ERICH-MARIA-REMARQUE-FRIEDENSPREIS 2013 – RAHMENPROGRAMM Abdallah Frangi wurde 1943 in Beerscheba, im damaligen Palästina, geboren. 1948 wurde er mit seiner Familie nach Gaza vertrieben. Er studierte Medizin und Politik in Frankfurt am Main. Bereits während des Studiums wurde er politisch aktiv und setzte sich für die Errichtung eines unabhän- gigen Staates Palästina ein. Ab 1974 war er offizieller Vertreter der PLO in Deutschland, seit 1993 als Generaldelegierter Palästinas in Bonn und Berlin (bis 2005). Durch seine engen Kontakte zu den maßgebenden Politikern brachte er die Interessenlage des palästinensischen Volkes auf die politische Agenda. Nachdem er 2007 bis 2009 außenpolitischer Sprecher der Fatah war, ist er heute in Gaza als persönlicher Berater von Präsident Abbas für außenpolitische Angelegenheiten in Gaza und Ramallah tätig. Obwohl selbst bedroht, setzt er sich unerschütterlich für eine friedliche Lösung des NahostKonfliktes ein. In seinen Memoiren „Der Gesandte. Mein Leben für Palästina“ lässt er fünfzig Jahre Zeitgeschichte – vornehmlich des Nahen Ostens – Revue passieren und zieht dabei eine Bilanz, die für ihn persönlich, aber auch für die Palästinenser insgesamt doch positiv ausfällt, auch wenn die Palästinenser noch immer um ihre Rechte und ihren Staat kämpfen müssen. SONDERPREIS 2013 FRIEDENSPREIS 2013 Avi Primor ist israelischer Diplomat und Publizist. Er war Botschafter des Staates Israel, u. a. in Benin, Frankreich, Belgien, Luxemburg und bei der Europäischen Gemeinschaft. Seit seiner Zeit als Botschafter in Bonn (1993 bis 1999) ist er eine der wichtigsten Stimmen des deutschisraelischen Dialogs. Er ist Vorsitzender der Israelischen Gesellschaft für Auswärtige Politik (Israel Council on Foreign Relations). Seit 2004 lehrt Primor an der Privatuniversität IDC in Herzliya/Israel. Dort gründete er das Trilaterale Zentrum für Europäische Studien (in Zusammenarbeit mit einer palästinensischen und einer jordanischen Universität). Mit diesem Projekt wird bewusst angestrebt, israelische und palästinensische Studenten zusammenzubringen. Primor ist zudem Buchautor und Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen, u.a. des Großen Bundesverdienstkreuzes. In „An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld“ beispielsweise schildert Primor unverkrampft und sehr persönlich auch seine eigenen Erfahrungen als Israeli und Jude, die er im „Land des Holocaust“ sammeln konnte. Das Recht auf eine eigene Meinung ließ er sich nicht nehmen und gilt auch deswegen als der am häufigsten von der eigenen Regierung gerügte Botschafter Israels. Die Stadt Osnabrück vergibt seit 1991 alle zwei Jahre den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis. Am 15. November 2013 erhalten der israelische Diplomat und Publizist Avi Primor und der palästinensische Politiker Abdallah Frangi gemeinsam diese Auszeichnung für ihre beharrlichen Bemühungen um Dialog und Verständigung zwischen den Völkern. Der diesjährige Sonderpreis geht an die Initiative EXIT-Deutschland, vertreten durch den Mitbegründer Bernd Wagner (Diplom-Kriminalist), für ihre Unterstützung von Menschen, die mit dem Rechtsextremismus brechen. EXIT unterstützt zudem die Auseinandersetzung mit der Vorstellungswelt und dem Verhalten von Rechtsextremisten. Donnerstag, 14. November 2013, 19 Uhr OsnabrückHalle, Europasaal „Wir bleiben im Gespräch!“ Podiumsdiskussion mit den Preisträgern und Laudatoren Moderation: Paul Stänner Musik: Svetlana Kundish & Marwan Abado Am Vorabend der Preisverleihung diskutieren die Preisträger mit ihren Laudatoren Dr. Franziska Augstein und Boris Pistorius über manchmal erfolgreiche, oft aber aussichtsarme Dialog- und Vermittlungsansätze und darüber, warum es sich trotzdem immer wieder lohnt, das Gespräch zu suchen. Avi Primor, israelischer Diplomat und Publizist; während seiner Zeit als israelischer Botschafter in Deutschland (1993–1999) wurde er in der Öffentlichkeit als eine der wichtigsten Stimmen des deutsch-israelischen Dialogs bekannt. Abdallah Frangi, palästinensischer Politiker; als Generaldelegierter der Palästinensischen Autonomiegebiete in Deutschland (1993–2005) brachte er durch intensive Beziehungen zu deutschen Politikern die Interessenlage des palästinensischen Volkes auf die deutsche politische Bühne. Bernd Wagner, Diplom-Kriminalist und Experte für Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus; gemeinsam mit Ingo Hasselbach Gründer der Initiative EXIT-Deutschland. Dr. Franziska Augstein, Journalistin; seit Anfang 2001 schreibt sie für das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und betreut seit Jahresbeginn 2010 redaktionell die Rubrik „Das politische Buch“. Sie wird bei der Preisverleihung die Laudatio für Avi Primor und Abdallah Frangi halten. Boris Pistorius, Minister für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück. Er wird bei der Preisverleihung die Laudatio für die Initiative EXIT-Deutschland halten. Paul Stänner, freier Journalist u.a. für Deutschlandradio Kultur und rbb; neben Reisereportagen schreibt er als Rezensent auch über historische und politische Themen. Svetlana Kundish, 1982 in der Ukraine geboren, wurde seit ihrem siebten Lebensjahr an einer Musikschule unterrichtet. 1995 übersiedelte ihre Familie nach Israel, wo sie in die Ironi Arts High School in Tel Aviv aufgenommen wurde (Schwerpunkt Gesang und Klavier). Ab 2001 studierte sie außerdem jiddische Musik in der Meisterklasse von Nehama Lifshitz und absolvierte von 2003–2007 zusätzlich ein Musikwissenschaftsstudium an der Universität Tel Aviv. Von 2000–2007 gab Svetlana Kundish in Israel und im Ausland zahlreiche Konzerte mit klassischem und jüdischem Repertoire und studierte anschließend am Prayner Konservatorium in Wien bei Prof. Yuri Kokozey. 2012 begann sie ihr Kantorenstudium am Abraham Geiger Kolleg in Berlin. Marwan Abado, als Sohn einer christlich-palästinensischen Familie in einem Flüchtlingslager in Beirut (Libanon) geboren. 1985 flüchtete er aus dem Bürgerkriegsgebiet nach Österreich und setzte hier seine musikalische Ausbildung beim irakischen Oud-Meister Asim Chalabi fort. In Wien fand er als Musiker, Sänger, Komponist und Poet eine neue Heimat. Abado’s Instrument, die Oud (orientalische Kurzhalslaute), hat in der arabischen Musik ähnliche Bedeutung wie das Klavier in der abendländischen Kultur. Seine Kompositionen stützen sich auf die klassische Darstellungsform der arabischen Musik, TAQ’ SIM, die keiner zeitlichen Gesetzmäßigkeit unterliegt und auf den inneren Impulsen des Musikers beruht. Beide Künstler lernten sich in Wien kennen und standen bereits gemeinsam auf der Bühne. So wie die Preisträger Avi Primor und Abdallah Frangi setzen auch Svetlana Kundish und Marwan Abado auf einen palästinensisch-israelischen Dialog. Als ein Beispiel gelungener Koexistenz von Juden und Arabern präsentieren sie gemeinsam u.a. Sephardische Musik, die einen fruchtbaren musikalischen Dialog zeigt und verdeutlicht, wie das inspirierende Miteinander von Juden und Arabern eine eigene musikalische Welt entstehen liess. Auch Andalusien im Mittelalter ist ein weiteres Beispiel für eine weitgehend tolerante, pluralistische Gesellschaft von Arabern, Juden und Christen: Unter der Herrschaft der Mauren erlebte Andalusien sein „goldenes Zeitalter“. Wie islamische Kunst des Vorderen Orients Südspanien belebte, zeigt sich z.B. in dem gemeinsam gesungenen arabischandalusischen Volkslied „Lamma Bada“. Neben den gemeinsamen Darbietungen werden die Künstler auch die jeweils eigene Identität musikalisch erklingen lassen. Eintritt: 12/8 € Kartenvorverkauf: – Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, Markt 6, 49074 Osnabrück – Tourist Information, Bierstraße 22-23, 49074 Osnabrück – OsnabrückHalle, Schlosswall 1-9, 49074 Osnabrück Die Abendveranstaltung wird freundlicherweise unterstützt von der Osnabrücker Veranstaltungs- und Kongress GmbH, Betreiberin der OsnabrückHalle. Infos zu weiteren Veranstaltungen unter www.osnabrueck.de/friedenspreis.