Kassensturz

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Kassensturz
Kassensturz
kabine 3/2009
Svenwerk Flickr
Impressum
Wirtschaftlich und politisch unabhängige
Zeitschrift der kapers, Vereinigung des
Kabinenpersonals, Kloten
Adresse fürVerlag, Redaktion,
Anzeigenverkauf und Abonnemente:
Sekretariat kapers
Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten
Tel: 043 2 555 777
Fax: 043 2 555 778
www.kapers.ch
[email protected]
In dieser kabine
Kassensturz .......................................................... 1/2
Veränderungen ..................................................... 3/4
Redaktion, Satz und Layout:
Mario Kesselring
Valérie Hauswirth................................................. 5/6
Übersetzungen:
Evelyne Basler
Babel .................................................................. 7-11
Insertionstarife, Probenummern und
Abonnementsbestellungen können beim
Verlag angefordert werden.
Jahresabonnement: Fr. 30.Druck:
Offset Haller AG, Kaiserstuhlerstrasse 36
8154 Oberglatt
Das Berufsbild des Flugbegleiters ................... 12/13
Duty Free ......................................................... 14-17
Aufbewahrung von Wertsachen an Bord ...............18
Vorstandswahlen ....................................................19
Auflage:
3‘100 Exemplare
Heute auf Rotation - Morgen auf Facebook..... 20-22
Erscheinungsdaten:
4 x pro Jahr
Schwitzen ......................................................... 23-25
Verteiler:
Aktiv- und Passivmitglieder der kapers,
Direktion und Fachstellen der
Swiss International Air Lines Ltd.,
Edelweiss und AbonnentInnen
Nachdruck:
Erlaubt nur mit Quellenangabe,drei
Exemplare an das Sekretariat der kapers
Manuskripte/Unterlagen:
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine
Haftung übernommen werden.
Der Verlag verpflichtet sich
nicht zur Rücksendung
Redaktions- und Insertionsschluss der
nächsten Ausgabe: 26. November 2009
Nightstop .......................................................... 26/27
Wahlprotokoll.........................................................28
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Eigentlich wollte ich mein Editorial mit folgender
Vermisstmeldung beginnen:
Gesucht wird:
Geschlecht: Mann oder Frau
Alter:
Zwischen 18 und 58
Signalement: Diese Person gibt vor, sich besonders für die Interessen der Swiss
CCM einzusetzen. Dies tut sie, indem sie den Vorstand immer wieder dazu aufruft, er soll der Swiss
endlich mal die Zähne zeigen und
mit harten Massnahmen die Swiss
endlich in die Knie zwingen.
Gesucht:
Die gleiche Person, die nun gemerkt hat, dass das Ganze auch
etwas kostet.
Dass wir keine zusätzlichen Mittel erhalten, um
unseren Kampf mit gleich langen Spiessen zu
führen wie unsere Kollegen der UFO, ist schade.
Dass sich all die mutigen Winkelrieds während
der Abstimmungsphase nicht dazu geäussert haben, zeigt mir auf eindrückliche Weise, dass ich
mit meiner Analyse in der letzten kabine nicht
ganz falsch lag. Etwas zu fordern ist eine Sache,
dafür auch den entsprechenden Preis zu bezahlen
eine ganz andere.
Bin ich nun enttäuscht über den Ausgang der
Abstimmung zur Finanzierung der kapers? Ein
wenig schon. Für mich ist dieser Ausgang aber
auch eine Bestätigung unserer bisherigen Arbeit
und vor allem unserer bisherigen Arbeitweise.
Grundsätzlich gibt es ja zwei Möglichkeiten, um
eine Rechnung auszugleichen, entweder man erhöht die Einnahmen oder man senkt die Kosten.
Da nun die erste Möglichkeit verworfen wurde,
werden wir uns ans Senken der Kosten machen.
Hierbei kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass auch gewisse Dienstleistungen gekürzt
werden oder ganz wegfallen. Dazu mache ich mir
bereits meine Gedanken und der Vorstand wird in
der Budgetierungsphase für das Jahr 2010 die abschliessenden Entscheide treffen.
Einige haben aus dem letzten Editorial gelesen,
dass wir (ich) nicht kritikempfänglich sind und
die grundlegenden Regeln der Demokratie nicht
verstehen. Dabei dachte ich doch, ich hätte für
einmal, indem ich Befürworter wie Gegner der
Vorlage gratuliert habe, klar zu verstehen gegeben, dass weder ich noch der Vorstand sich Nordkoreanische Abstimmungsresultate wünschen.
Jeder, der sich zu einem Thema äussert, sei dies
positiv oder negativ, sei dies im Sinne des Vorstandes oder nicht, verdient unseren (meinen)
Respekt. Ich werde mich hüten, jemanden zu kritisieren, nur weil diese Person eine andere Meinung vertritt als ich. Selbstverständlich gehe ich
davon aus, dass jeder, welcher sich zu etwas äussert, aus seiner Sicht nur das Beste für sich und
alle anderen will. Dies gilt es uneingeschränkt
zu respektieren. Um eine andere Meinung zu respektieren, muss ich aber diese nicht auch gleich
übernehmen und ich werde mich mit all den mir
zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren, falls jemand, aus meiner Sicht, zu unlauteren
Mitteln greift.
Was kann man tun, falls man mit meiner/unserer
Meinung nicht einverstanden ist? Das ist ganz
einfach und zwar mit den urdemokratischten Mitteln die es gibt: GEHT WÄHLEN! Was kann man
tun falls wieder die „Falschen“ auf dem Abstimmungszettel stehen? Noch einfacher: stellt euch
selbst zur Wahl. Falls das alles nichts nützt und
jemand mit der Meinung des Vorstandes nicht
einverstanden ist, was kann er dann noch tun?
Schreiben, mailen, telefonieren. Ich kann nicht
garantieren, dass die Antwort so ausfällt, wie sie
der Betreffende gerne hätte, aber eine Antwort
kriegt er auf jeden Fall.
Mario Kesselring
Vorstandsmitglied kapers
Sollte jemand mit meinen Texten nicht einverstanden sein, so kann man mir jederzeit eine Gegendarstellung schicken, am liebsten mit zwei
oder drei Bildern des Verfassers, damit jeder
Leser weiss, von wem diese Gegendarstellung
kommt. Wie gesagt, andere Meinungen werde ich
immer akzeptieren. Anonyme, falsch adressierte
und offensichtlich heimtückische, unwahre Texte
werde ich auch in Zukunft nicht tolerieren.
Nun habe ich es also wieder getan und ich habe
eine Abstimmung kommentiert. Darf ich, soll
ich das? Einige Mitglieder haben mir zum letzten Editorial gratuliert. Einige waren überhaupt
nicht einverstanden und haben mir das auch so
mitgeteilt. Das ist gut so und das schätze ich. Es
gibt Exponenten, welche der Meinung sind, wenn
der Souverän gesprochen hat, soll der Bundesrat,
pardon der Vorstand, dies kommentarlos akzeptieren. Offensichtlich gehöre ich nicht zu jener
Spezies, welche diese Meinung vertritt.
kabine 3/2009
1
Dear Colleagues,
Originally I had intended to start this editorial
likes this:
Wanted
Gender:
Man or woman
Age:
Between 18 and 58
Personal
description: This person pretends to be getting
involved with the special interests
of the Swiss CCM. He or she keeps
telling the Board to eventually show
their teeth and to bear down on
Swiss to bring them to their knees.
Wanted:
Mario Kesselring
Boardmember of kapers
The same person who found out that
this costs money.
It is a pity that we do not get additional funds
in order to fight our battle with spears of equal
length like our UFO colleagues. After all, it seems
I wasn‘t so wrong with my analysis in the last
kabine and I find it impressive that all the brave
Winkelrieds did not mention the issue during the
voting. It is much easier to request something
than paying for it.
Am I now disappointed about the result of the
vote about financing kapers? Maybe a little. On
the other hand this result vindicates our work so
far and especially our way of working. There are
two basic options to balance a bill, you either raise the income or you lower the costs. Since the
first opportunity was rejected we will have to
tackle our costs. We cannot rule out that certain
services have to be reduced or given up. I am already evaluating various options and the Board
will have to take its final decisions in the budget
period for 2010.
Oops, I did it again and gave my comment about
a vote. May I, should I do this? Some members
congratulated me on my last editorial. Others
did not agree at all and told me so. This is how it
should be and I appreciate it. In some exponents
opinion the intention of the sovereign has to be
accepted by the Federal Council - pardon me Board, without comment. Obviously I do not belong to this species.
2
kabine 3/2009
For some the last editorial proved that we (I) cannot take criticism or do not understand the basic
rules of democracy. Although by congratulating
supporters and opponents I thought I had made it
clear for once that neither I nor the Board had any
desire for North Korean voting results. Everyone
giving a statement, be it positive or negative, supporting the opinion of the Board or not, deserves
our (my) respect. I beware of criticising someone
just because his or her opinion is different from
mine. I presume that whoever speaks up, from his
point of view, only wants the best for himself and
everyone else. This has to be respected, always. I
can, though, respect someone‘s different opinion
without changing my own and I will defend myself with all my possible measures should someone attack me with, what I find, unfair means.
What are your options if you do not agree with
me/us? It is very easy, just use the basic democratic means available: CAST YOUR VOTE! What
can be done if again the «wrong ones» are on the
list? This is even easier: run for office. If this is all
in vain and you do not agree with the Board, what
else can you do? Write, email, call us. I cannot
guarantee that you will be pleased with the answer, but an answer is what you will get at least.
Should someone not agree with my articles, you
can always send in your counterstatement, preferably with two or three pictures of yourself
so that every reader knows who is talking. As I
said, I will always accept different opinions. Anonymous, wrongly addressed, and obviously malicious, untruthful texts I will not accept, neither
today nor in the future.
Veränderungen!
Noch nie wurden die Mitglieder der kapers so viele Male zur Urne gerufen wie im laufenden Jahr 2009.
Drei Gesamtarbeitsverträge wurden erfolgreich
abgestimmt und implementiert. Weiter wurde die
Vollmitgliedschaft im Schweizerischen Gewerkschaftsbund von Euch angenommen, die Statutenänderung zur Verkleinerung des Vorstandes
ebenfalls. Das neue Ferienreglement wurde vorgelegt und von Euch angenommen, somit kann
dieses im Jahre 2010 zur Anwendung kommen.
Bedauerlicherweise wurden die Anträge zu einer
Erhöhung der Mitgliederbeiträge und zur Bildung
einer Streikkasse abgelehnt. Dies heisst, dass sich
unsere Leistungen den gegeben Umständen anpassen müssen, um unsere verbleibenden Mittel
zu schonen. Welche Serviceleistung dies betrifft,
wird Anfang 2010 festgelegt.
Ein weiterer Urnengang steht im Herbst noch an,
die Vorstandswahlen für die Amtsperiode 2010
bis 2011 werden Euch vorgelegt. Da stehen die
grössten Veränderungen der letzten Jahre an. Der
kapers-Vorstand befasste sich schon seit längerer
Zeit mit Nachfolgeregelungen und suchte intensiv
nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten.
Es ist ein erklärtes Ziel des Vorstandes, das vorhandene Wissen und die Erfahrungen der letzten
Jahre möglichst nahtlos weitergeben zu können.
Es soll und darf kein Bruch entstehen, trotz der
grossen Veränderungen.
In dieser Ausgabe der kabine werdet Ihr eine Kandidatenliste finden mit den Kandidatinnen und
Kandidaten, die sich dieser nicht einfachen Aufgabe stellen werden. Ihr werdet dabei auch feststellen, dass sich fünf von acht Bisherigen nicht
mehr auf dieser Liste befinden. Natalie Aeschbacher hat bereits im Sommer dieses Jahres ihr
Amt niedergelegt und wurde in Selbstergänzung
durch Valérie Hauswirth ersetzt. Weiter wird sich
das langjährige Vorstandsmitglied Roland Wyss
im Oktober pensionieren lassen und steht folglich
nicht mehr zur Verfügung. Jocelyne Stucki und
Diego Miglioretto werden ihre Ämter per Ende
dieses Jahres niederlegen und nicht mehr für eine
neue Amtszeit kandidieren. Dies trifft auch für
mich zu. Ich werde nach acht Jahren Präsidium
keine weitere Amtszeit mehr antreten. Da ich
im August 2010, regulär mit 58 Jahren in Pension gehen werde, macht eine weitere Kandidatur
auch keinen Sinn. Meine Kolleginnen und Kollegen und ich werden sich in der Dezemberausgabe
der kabine persönlich von Euch verabschieden.
Ich rechne mit einer hohen Wahlbeteiligung bei
den Vorstandswahlen im November, dies wird
den Rücken der Gewählten stärken, denn einfach
werden die nächsten Jahre sicher nicht!
Die Swiss, dies kann man zurzeit sagen, schlägt
sich noch immer gut im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und heult auf einem hohen Niveau.
Bei den Mitbewerbern im weiteren Umfeld sieht
die Situation jedoch recht düster aus. Wann und
wie schnell oder langsam sich die Situation zum
Positiven verändert, ist völlig offen.
Dies heisst für uns halten, weitere Sparmassnahmen bei der Kabine drängen sich nicht auf, wo
auch……….!
Unsere Sorge gilt den einseitig von der Swiss umgesetzten Einnächtern in GRU, BKK und HKG
und vor allem der viel zu kurzen Erholungszeit
nach solchen Flügen. Wir fordern mindestens vier
freie Tage nach solchen Einsätzen. Hier erwartet
die kapers auch endlich eine spürbare Unterstützung von Seiten OK, nicht „Schönreden“, sondern umsetzen!
Ärger bereitet uns auch die Entwicklung bei der
Belair, sprich Air Berlin, in der Schweiz. Die Kolleginnen und Kollegen verlieren ihren Gesamtarbeitsvertrag auf Ende 2009, dieser wird durch
eigentliche Knebelverträge ersetzt. Unter vielem
anderem werden die bis anhin festen Saläre durch
einen vom Einsatz abhängigen Leistungslohn
ersetzt. Das heisst, das Unternehmerrisiko wird
auf den Mitarbeiter umgewälzt. Weiter kommt es
neben den Lohn- auch zu Ferienkürzungen und
weiteren Verschlechterung, die wir hier gar nicht
alle auflisten können. Ein völlig unakzeptables
Geschäftgebaren, dem Einhalt geboten werden
muss. Die ganze Entwicklung in der Branche ist
durch den fehlenden Schutz des Arbeitsgesetzes
gefährlich und muss im Auge behalten werden.
Die kapers wird sich weiter für einen besseren
gesetzlichen Schutz der Cabin Crew Members in
der Schweiz einsetzen und noch mehr mit dem
BAZL und dem SECO zusammenarbeiten, um
solche Auswüchse bekämpfen zu können.
Urs Eicher
Präsident kapers
Ein weiterer Urnengang
steht im Herbst noch an,
die Vorstandswahlen für
die Amtsperiode 2010 bis
2011 werden Euch vorgelegt. Da stehen die grössten Veränderungen der
letzten Jahre an.
Das Jahr 2009 wird das Jahr der Veränderung sein
und bleiben, viel wurde entschieden und umgesetzt. Für fast hundert Kolleginnen und Kollegen
die in Pension gehen, wird es Veränderungen geben, viele jüngere Kolleginnen und Kollegen bekommen neue Perspektiven. Mit den Neuwahlen
wird auch der kapers Vorstand verändert und völlig neu aufgestellt.
Wie heisst es doch so schön:
Veränderungen sind die einzige Konstante im
Leben!
Mit herzliche Grüssen
Urs Eicher
kabine 3/2009
3
Changes!
Never before have the members of kapers been asked to vote as often
as in the current year 2009.
Three Collective Working Agreements were
agreed and implemented. You decided to join the
Swiss Federation of Trade Unions as a regular
member and agreed to change the kapers by-laws,
too, in order to reduce the number of Board members. You said yes to the new vacation regulations
that are valid as from the year 2010.
Regrettably the petition to raise the member
fees and to open a strike fund was rejected. This
means that our services have to be adjusted to the
circumstances in order to preserve the remaining
cash. At the beginning of 2010 kapers will decide
which services will be concerned.
Urs Eicher
President of kapers
Another vote is coming
up this autumn, you will be
asked to elect the Board
for the office period 2010
until 2011. This will be the
biggest change seen in
the last few years.
Another vote is coming up this autumn, you will
be asked to elect the Board for the office period
2010 until 2011. This will be the biggest change
seen in the last few years. The kapers Board has
been discussing succession plans for some time
and was looking intensively for suitable candidates. The goal of the Board is to ensure that
the knowledge of passed years is handed over in
a most seamless way possible. Despite the big
changes there should not and must not be a breakup.
In this issue of the kabine you find the list of
candidates who are ready to tackle the not only
easy task. You will find out that five of the current
members are no longer on the list. Natalie Aeschbacher resigned already in summer 2009 and was
replaced by Valérie Hauswirth in self-replacement. Furthermore, the long term Board member,
Roland Wyss, is going to retire in October and
will no longer be available. Jocelyne Stucki and
Diego Miglioretto will resign and not be available
for the coming office period. The same goes for
me, after eight years of presidency, a new office
period makes no sense since I will retire in August 2010 at the regular age of 58 years. My colleagues will say good-bye to you in their personal
way in the December issue of the kabine.
We worry about the one night layovers in GRU,
BKK, and HKG that Swiss implemented unilaterally and the short time to relax after such flights
that is by far too short. We do request at least four
days off after such rotations. In this matter kapers
also finally expects a perceptible support by OK,
no sugarcoating but action!
Annoying is also the development at Belair, or Air
Berlin, in Switzerland. The colleagues lose their
CWA at the end of 2009 that will be replaced by
horrendous contracts. There will be much more
but the salaries that were fixed up to now will be
replaced by an efficiency pay that depends on the
roster. In other words, the employees will have to
bear the risk of the company. Besides salary and
vacation cuts there are more changes for the worse
that cannot all be listed here. A completely inacceptable business conduct that must be stopped.
The entire development in the field of business
is dangerous due to the missing protection by the
labour law, which has to be watched closely.
kapers keeps up its commitment for better legal
protection for the cabin crews in Switzerland and
is intensifying the collaboration with FOCA and
the State Secretariat for Economic Affairs SECO
in order to fight against such excrescence.
The year 2009 is and remains the year of changes,
a great deal was decided and implemented. There
will be vast changes for almost a hundred colleagues who are going to retire, many younger
colleagues receive new perspectives. The new
elections will also change the kapers Board completely.
The only constant in life is change, or so they
say!
With kind regards,
I do expect a high turnout for the elections of
the Board in November that will give the elected
Board members encouragement, for the coming
years are certainly not going to be any easier!
Swiss does still well in the difficult economical
environment, this can be said, and whines from a
great height. The situation looks dull for some of
the competitors, though. When, how fast or how
slowly the situation will improve is completely
unknown. For us, this means to hold on, more
saving measures for the cabin crews are not inevitable, where if...?
4
kabine 3/2009
Urs Eicher
President of kapers
Neu im Vorstand:
Valérie Hauswirth
Valérie Hauswirth ist seit dem 1. August 2009 im Vorstand der kapers.
Die 44jährige M/C äussert sich im Gespräch mit Natalie Aeschbacher
zu den Themen Eigenverantwortung, den Wunsch etwas zu bewegen
und Albert Einstein.
„Heute hängt meine Uniform am Haken. Dort
wird sie in nächster Zeit noch öfters hängen. Die
Flugzeuge sehe ich jedoch täglich – ich wohne
in einer Gemeinde nahe dem Flughafen Zürich.
Wenn ich in Jeans statt Uniformhose schlüpfe und bei schönem Wetter auf dem Bike nach
Kloten fahre, ist das Ziel neuerdings das Büro der
kapers. Seit 1. August bin ich nun im Vorstand.
Urs Eicher fragte mich vor geraumer Zeit, ob ich
mir eine solche Tätigkeit vorstellen könnte. Jetzt
hat sich eine Möglichkeit ergeben.
Gewerkschaft heisst für mich: Eigenverantwortung übernehmen und mitbestimmen können. Es
ist wichtig, dass Angestellte und Arbeitgeber von
einander profitieren. Jede einzelne Person muss
Verantwortung übernehmen. Auch in einem Team
oder einer Crew. Ziele werden nur gemeinsam erreicht. Wichtig ist, dass etwas bewegt wird. Ich
will etwas bewegen. Dafür braucht es Durchsetzungsvermögen und Beharrlichkeit. Müsste ich
dies mit einem Menschen in Verbindung bringen,
wäre es definitiv Aung San Suu Kyi.
Französisch und Holländisch. Das Schweizerdeutsch musste ich mir erst mal beibringen, als
ich mit 21 in die Deutschschweiz kam. Eigentlich
wollte ich nur ein Jahr bleiben, doch letztendlich
bin ich nie in meine Heimat zurück gekehrt. Ich
habe mich vor 22 Jahren bei CTA beworben,
nach dreizehn Monaten wechselte ich zur Swissair. Drei Jahre später wurde ich M/C und bin der
Fliegerei immer treu geblieben. Nebenbei habe
ich diverse Weiterbildungen absolviert. Aktuell
schreibe ich an meiner Diplomarbeit über Begleitung von Menschen in Trauer. Das Fliegen ist von
Kindesbeinen an mein Traumberuf, deshalb würde ich die Uniform auch nach so vielen Jahren
nicht ganz abgeben wollen. Ich kann viel profitieren und geniesse die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen. Ich denke, letztendlich war
auch das ausschlaggebend. Bei kapers kann ich
nun etwas von all dem zurück geben und darauf
freue ich mich.“
Ich will etwas bewegen.
Dafür braucht es Durchsetzungsvermögen
und
Beharrlichkeit. Müsste ich
dies mit einem Menschen
in Verbindung bringen,
wäre es definitiv Aung San
Suu Kyi.
Natalie Aeschbacher
Komissionsmitglied kapers
Ich habe viele Vorbilder. Auch Albert Einstein gehört dazu. Doch es sind nicht seine Theorien alleine, die bei mir Bewunderung auslösen. Obschon
ich mich je länger je mehr für wissenschaftliche
Themen interessiere. Einstein fasziniert mich mit
seiner Klarheit und seinem frechen Denken. Ich
mag Klarheit. Freunde sagen über mich, ich drücke mich sehr klar aus und denke analytisch. Früher war ich eher ein emotionaler Mensch, heute
bin ich eine Analytikerin mit Gefühl.
Zurück zum Stichwort frech: Frech ist auch meine Hündin Filou, ein siebenjähriger reinrassiger
Parson Jack Russel. Sie ist selbstständig und sehr
clever, das mag ich an ihr. Während ich arbeite
oder fliege, weilt Filou im Kindergarten. Sie ist
Therapiehündin. Filou ist reinrassig, während
ich Mischling bin. Ein bisschen italienisches, ein
bisschen holländisches und zur Hälfte schweizerisches Blut. Geboren bin ich 1965 in Lausanne,
meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in
Montreux. Meine beiden Muttersprachen sind
kabine 3/2009
5
New on the Board:
Valérie Hauswirth
Valérie Hauswirth has been the new Board member of kapers since August 1, 2009. The 44 year old M/C talks to Natalie Aeschbacher about personal responsibility, the desire to make a difference, and Albert Einstein.
“Today my uniform rests on the hanger. This is
where it will be more often in the near future.
The aeroplanes I see every day, though - I live
in a village close to the Zurich airport. If I put on
my jeans instead of uniform trousers and ride my
bicycle to Kloten in pleasant weather, my destination is now the office of kapers. Since August
1, 2009, I have been a Board member. Urs Eicher
asked me some time ago if I could imagine such a
job. Now, here I am.
Natalie Aeschbacher
Committee Member of kapers
Union, from my point of view, means to take personal responsibility and to take part in decisionmaking. It is important that employees and employer can benefit from each other. Every single
person has to take responsibility. Even in a team
or a crew. Goals are only reached together. It is
important to make a difference. I want to make
a difference. What I need for that is the ability to
assert myself and perseverance. If I had to relate
this to a person it would definitely be Aung San
Suu Kyi.
I have many role models. One of them is Albert
Einstein. But, I admire not only his theories. Although my interest for scientific subjects grows
more and more. I am fascinated by Einstein for
his clarity and his bold, cheeky way of thinking. I
like clarity. My friends say that I express myself
very clearly and that I have an analytical mind. I
used to be a rather emotional person, today I see
myself as a sensitive analyst.
Back to keyword cheeky: Cheeky is also what I
would call my dog Filou, a seven year old pedigreed Parson Jack Russel. She is independent and
very clever, that is what I like about her. While I
work or fly, Filou goes to Kindergarten. She is a
therapy dog. Filou is a thoroughbred while I am
a crossbreed. A little Italian, a little Dutch and
half of my blood is Swiss. I was born in Lausanne in 1965 and spent my childhood and youth in
Montreux. My two mother tongues are French
and Dutch. Swiss German I had to learn when I
moved to the German part of Switzerland at the
age of 21. I actually intended to stay for a year
only, but in the end I never returned to my home
turf. 22 years ago I applied at CTA and after 13
months I changed to Swissair. Three years later
I became M/C and stayed in the flying world.
Besides flying I completed several further trainings. At the moment I am writing my diploma
thesis about grief counselling. Flying has been
my dream ever since I was a child that’s why I
would not want to hand in my uniform even after
all these years. I am able to benefit and enjoy the
discussions with the colleagues. I guess, in the
end, this was another crucial factor. At kapers I
will be able to return something from all this and
that is what I am looking forward to.”
I want to make a difference. What I need for
that is the ability to assert
myself and perseverance.
If I had to relate this to a
person it would definitely
be Aung San Suu Kyi.
6
kabine 3/2009
Babel
Vor einigen tausend Jahren, als es nur eine universelle Sprache gab,
soll ein Volk versucht haben einen Turm zu bauen, welcher gen Himmel reicht, um sich auf gleicher Ebene mit Gott messen zu können.
So weit ist es dann nicht gekommen, denn Gott
machte diesem Volk einen dicken Strich durch die
Rechnung und erfand die Fremdsprachen. Von da
an wurde es schwierig für die menschliche Rasse
miteinander zu kommunizieren, denn statt in einer
einzigen, für alle verständlichen Sprache, musste
sich der Mensch mit einer Vielzahl von Sprachen
herumschlagen. Heutzutage „miss“verstehen wir
uns in nicht weniger als 6‘500 unterschiedlichen
Sprachen. Dies wäre ja halb so schlimm, denn
Fremdsprachen kann man ja schliesslich lernen.
Nun, ganz so einfach ist es ja dann auch wieder
nicht, erschweren uns doch eine Unmenge von
Dialekten das Leben zusätzlich. Manch einer hat
sogar Mühe, sich in seiner eigenen Muttersprache
im eigenen Land und Sprachumfeld zu verständigen. Ich kann mich auf jeden Fall nicht rühmen, von meinen Walliser Kollegen immer auch
tatsächlich das zu verstehen, was sie behaupten,
gesagt zu haben. Gut vorstellen kann ich mir, was
in unseren welschen Kollegen vorgeht, wenn sie
versuchen unser „Schwiizerdütsch“ zu entwirren.
Das ist in etwa so, wie wenn ich versuche, etwas
von dem zu verstehen, was mir ein echter Quebequois als Französisch vorgibt zu sprechen. Das
Resultat ist immer ungefähr das gleiche, ich verstehe meistens nur „Bahnhof“.
In unserem kleinen Land, auf etwa 40‘000 km2
wird in unglaublichen vier offiziellen Sprachen
parliert und die meisten Produkte sind in deren
drei angeschrieben. Unsere, nicht mehr so ganz
nationale Airline, ist da vorbildlich und ist sogar
fünfsprachig angeschrieben. Nun, wenn es nach
der neuesten Entwicklung geht, wonach ich unsere Passagiere in maximal drei Sprachen begrüssen
darf, müssten wir uns vermutlich von zwei davon
distanzieren. Da würde sich aber der Tyler Brülle
im Grabe drehen, wenn er denn schon da wäre.
Wir wollen ja nicht immer gleich auf die Kleinen los und uns des Rätoromanischen und Italienischen entledigen. Was würden denn „waschechte“ Schweizer wohl am ehesten akzeptieren?
Nun, als richtiger „Schwiizer“, der Stolz ist auf
seine vier Landessprachen, müsste ich doch zuerst das Englische kippen. Schade eigentlich, jetzt
wo wir doch endlich wieder einen sympathischen
amerikanischen Präsidenten haben. Als nächstes
würde ich auf Deutsch verzichten. Welcher echte
„Schwiizer“ möchte schon auf Hochdeutsch angesprochen werden? Sollen sie doch mit unserer
Mutti fliegen, „die Preussen“. Jetzt sind wir also
bei den sympathischen letzten „drei“ angelangt:
Rumantsch, Italienisch und Französisch. Wie
heisst es doch so schön: reduce to the max.
Überhaupt ist die Entwicklung in der Schweizer
Luftfahrt bezüglich Sprachen sehr interessant. Als
ich mich vor etwas mehr als 20 Jahren das erste
Mal bei einer Schweizer Airline bewarb (Swissair), wollte mich diese nicht mal ans Assessment
zulassen. Das konnte ich natürlich nicht auf mir
sitzen lassen und so verlangte ich ein klärendes
Gespräch. Wie hiess es doch da so schön: „Aus
Ihren eingesandten Unterlagen, konnten wir feststellen, dass Ihr Französisch nicht unseren Anforderungen entspricht“. Wörtlich: „Wir haben nur
etwa 20 % Männer und da können wir nur die
crème de la crème assessieren“. Voilà, verstehe
ich doch. Nun wissen es also alle, Französisch
gehört definitiv nicht zu meinen Stärken. Dass
In unserem kleinen Land,
auf etwa 40‘000 km2 wird
in unglaublichen vier offiziellen Sprachen parliert.
Unsere, nicht mehr so ganz
nationale Airline, ist da vorbildlich und ist sogar fünfsprachig angeschrieben.
Mario Kesselring
Vorstandsmitglied kapers
Für Grenzgänger:
Sandwiches ohne Limit!
Fr i s c h e r i s t k e i n e r
Flughafen Zürich
l Check-in 1
043 816 35 10
l Check-in 2
043 816 85 78
l Airport Shopping
043 816 35 43
kabine 3/2009
www.Flughafebeck.ch
7
wir bei einer SCHWEIZER INTERNATIONALEN Airline soweit gekommen sind, dass ein
Passagier auf einem Flug innerhalb Europas kein
einziges CCM antreffen kann (wenn er Pech hat),
welches der französischen Sprache mächtig ist,
ist für mich schon sehr bedenklich.
Ja doch, wir haben es schon etwas übertrieben,
das mit den Ansagen an Bord. Schliesslich arbeiten wir ja nicht bei Radio Beromünster und falls
jemand andauernd beschallt werden möchte, kann
er sich ja die mp3 Ohrstöpsel in die Lauscher stecken. Ich habe nie ganz verstanden, warum jemand auf einem Flug von Zürich nach Hamburg,
Die Sprachverwirrung, Bibelillustration von Gustave Doré (1865) Wikipedia
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kabine 3/2009
um acht Uhr morgens, die ganze Verkaufsbroschüre in drei Sprachen vorlas und hierbei auch
noch die dazu gehörenden specials of the month
ausdrücklich erwähnte. (Ob die Zeit es danach erlaubte, überhaupt noch einen Verkauf zu machen,
war dann Nebensache, schliesslich ging’s ja ums
Prinzip!) Es macht ja auch tatsächlich keinen
Sinn, auf jedem Flug in drei Sprachen begrüsst zu
werden. So habe ich mir, gemäss der alten Weisung (wonach in der Regel nicht mehr als drei
Sprachen benutzt werden sollten), die Freiheit genommen, mal zwei, oft drei und in seltenen Fällen
auch vier Sprachen zu benutzen, um unsere Gäste
auf dem Flieger willkommen zu heissen.
Die meisten Neuerungen im Ansagebuch finde
ich richtig und schon längst fällig. Ich habe nun
die Kompetenz erhalten, sogar nur eine Sprache
zu benutzen, falls ich das für richtig halte (obwohl, da bleibt nicht mehr viel von der INTERNATIONALEN Airline übrig). Ich würde wohl
kaum diesen Artikel schreiben, wenn es nicht
etwas gäbe, das mich ein klein wenig stört. „NEVER use more then 3 languages.“ Offenbar bin
ich nicht mehr kompetent genug, um zu entscheiden, ob ich meine Gäste ausnahmsweise auch mit
mehr als drei Sprachen (mit einer kurzen Ansage)
begrüssen darf. Etwas später lese ich dann:
„South America: Use Portuguese (and Spanish,
if a lot of passengers are Spanish speaking), but
stick to the rule: not more then 3 languages overall.“
als internationale Airline stolz auf die Vielsprachigkeit unserer CCM, heute muss man sich fast
dafür entschuldigen.
Seit ein paar Monaten darf ich also auch meine
katalanischen Gäste nicht mehr in ihrer/meiner
Muttersprache begrüssen. Merkwürdig nur, dass
im Stationenblatt die Adresse eines möglichen
Crewhotels in perfektem Katalanisch geschrieben
steht (Hotel Barcelo Sants, Plaça Països Catalans,
s/n Estacio Sants). Wenn mich ein Passagier also
demnächst nach einer guten Übernachtungsmöglichkeit fragt, könnte ich ihm mit gutem Gewissen dieses Hotel empfehlen (Name in „spanisch“,
keine Crews übernachten dort). Falls mich der
Gast dann auch nach der Adresse fragt, werde
ich ihm wohl oder übel antworten müssen: Sorry,
mein Sprachenkontingent ist leider aufgebraucht.
Da ja Sao Paulo DAS Drehkreuz in Südamerika ist, einem Kontinent mit etwa 200 Millionen
portugiesisch und 400 Millionen spanisch sprechenden potenziellen Gästen, ist dies durchaus
sinnvoll. Jetzt habe ich also als M/C die Mög-
Wer solche Entscheidungen am grünen Tisch
trifft, hat von der multikulturellen Schweiz und
dem Umgang mit verschiedenen Kulturen und
Sprachen nicht viel verstanden und auch nichts
gelernt. Es geht ja nicht darum, Romane zu erzählen oder mitten im Flug, um zwei Uhr morgens, in fünf Sprachen über den Serviceablauf zu
berichten. Oft sind es kleine Gesten und Zeichen,
welche dem Gast das Gefühl von Wertschätzung und Respekt vermitteln. Wie hieß es doch
bereits in meinem Grundkurs: „You never get a
second chance to make a first impression.“ Zu
dieser „first impression“ zählt definitiv die Begrüssung. Es wirkt oft Wunder, wenn der Gast
in seiner Muttersprache willkommen geheissen
wird. Wenn ich nun auf meinem Zürich-Montreal
Flug eine Gruppe von 30 Japanern mit dem prerecorded announcement auf Japanisch begrüsse,
so ist das ein Zeichen meiner Wertschätzung.
Dieser japanische Gast versteht auch, dass ich
die nächsten acht Stunden keine weiteren Ansagen mehr auf Japanisch machen werde. Dass
ich nach neuester Regelung bei der Begrüssung
entweder auf Französisch, Deutsch oder Englisch
verzichten soll, ich kann es nur wiederholen, ist
Mumpitz. Meiner Meinung nach sollten wir, bei
allem Respekt für die berechtigten Kürzungen
unseres Gelabers, nicht an den Grundfesten unserer Qualitäten herumwursteln. Früher war man
diezi.com
lichkeit, meine Gäste nur noch in Deutsch
(der offiziellen Sprache des Landes, aus dem wir
abgeflogen sind) oder Englisch (der Weltsprache
im Airline Business) zu empfangen. Mit Verlaub,
aber das ist doch Mumpitz!
Mario Kesselring
Vorstandsmitglied kapers
Wenn es um Drucksachen geht
sind wir Ihr Profi!
Von der Gestaltung, über das Auswählen
des passenden Papieres, bis hin
zum Ausrüsten und Versand.
neu ab März 2008:
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kabine 3/2009
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9
Babel
Some thousands of years ago, when there was only one universal language, it is said that a people tried to build a tower reaching towards
Heaven in order to compete with God on the same level.
They did not succeed, as God thwarted their plan
by inventing foreign languages. From that moment on it has become difficult for the human
race to communicate. Instead of one language
understandable for everyone, people now need
to cope with a variety of languages. Nowadays
we „mis“understand each other in no less than
6.500 different languages. This would not be so
bad, since we can learn a foreign language. It is
not so easy, though, as a vast number of dialects
challenge us, too. Some find it difficult to communicate in their own country and environment
in their own mother tongue. I, for myself, cannot
be sure that I understand my colleagues from the
Valais every time. It is certainly not an easy task
for our French speaking colleagues to understand
Pearls
are one of nature’s enchanting mysteries. One of the
gems of China, they boast a history of several thousand
years and are well known for their various shapes and
wide variety of bright and lustrous colours. They symbolize
romance, happiness and good fortune.
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10
kabine 3/2009
us if we chat along in Swiss German. It must be
about the same if I try to understand the French
of a real Quebequois. I usually end up in a dead
end.
In our tiny country, on about 40.000 square km,
there are an incredible 4 official languages and
most of the products are marked in three of them.
Our national airline, which is not so national
anymore, is marked in an amazing five languages. Now, if the latest development takes shape,
I am only allowed to greet our passengers in 3
languages, at the most. So we would have to skip
two. Tyler Brûlé would tear his hair. We do not always want to blame the minority and do without
Romansh and Italian. What would the real Swiss
accept the most? As a typical Swiss guy, who is
proud of the country‘s 4 languages, I would do
without English. What a shame, however, now
that we finally got a really pleasant American
President. Then, I would skip German. What authentic Swiss person likes to be addressed in high
German? Go fly with our mom, you Prussians!
There we are, the three remaining likeable are
Romansh, Italian, and French. What do they say:
reduce to the max.
All in all the development of the Swiss aviation
in terms of languages is rather interesting. When I
applied at a Swiss airline (Swissair) more than 20
years ago for the first time, they would not even
invite me to the assessment. Of course I could not
accept it and asked for a clearing explanation.
And, what did it say? „According to your application file, which you sent in, we understand that
your French skills do not meet our standards.“
Which means: „We just have about 20 % of male
flight attendants and can only assess the crème de
la crème.“ There we are, I get it. Now, everybody knows it: French is definitely not one of my
strengths. However, it appears rather strange to
me that we have come so far that nowadays a passenger might come across a crew in Europe (if he
is unlucky) without anyone speaking French.
Yes, I admit, we have exaggerated at times, with
the announcements on board. And no, we do not
work at a national radio station and should someone want to be lulled by sound he can always
plug in his mp3 earphones. It never made sense to
me why anyone needed to read aloud the entire
sales brochure including the specials of the month
in three languages on a early morning flight from
Zurich to Hamburg. (Whether they had time enough to actually go through the cabin with the
trolley, was not so important, but it was a matter
of principle!) There is indeed no use being welcomed in three different languages on every flight. I
handled it quite liberally, welcoming our passengers in two, often three, seldom four languages.
I am happy with most of the changes in the announcement book which were long overdue. Now
I am even allowed to use only one language if I
find it appropriate (although there is not much left
of an INTERNATIONAL airline). I would hardly write this article if there was not something
bothering me. „NEVER use more than 3 languages.“ It seems that I am obviously not competent
enough to decide if I use more than 3 languages
in an exception (short announcement) to greet my
guests. Further down I read:
possible crew hotel is written down in perfect Catalan (Hotel Barcelo Sants). Should a passenger
now ask me about an accommodation, I could
easily recommend him this particular hotel (no
crews actually stay there). If my guest keeps on
asking me about the address (Plaça Països Catalans, s/n Estacio Sants), I will have to answer: I
am sorry, my language allotment is already exhausted.
In our tiny country, on
about 40.000 square km,
there are an incredible 4
official languages an. Our
national airline, which is
not so national anymore,
is marked in an amazing
five languages
„South America: Use Portuguese (and Spanish,
if a lot of passengers are Spanish speaking), but
stick to the rule: not more then 3 languages overall.“
Sao Paulo is THE hub in South America, a continent with about 200 million Portuguese and 400
million Spanish speaking potential guests and this
certainly makes sense. As M/C I now can ONLY
add German (as the language of the originating
airport) or English (world language in the airline
industry). Excuse me, but this is rubbish.
Who ever makes decisions like this in the ivory
tower has not understood or learned much about
the multicultural Switzerland and the coping with
different cultures and languages. Come on, we
are not going to tell stories or babble about the
service at two o’clock in the morning in 5 languages. Often it is the small gestures and signs
that give our guests a feeling of appreciation and
respect. What did they tell me in my basic training course? “You never get a second chance for
a first impression.” The welcoming of our passengers belongs to this “first impression”, don’t you
think? It works wonders if a guest is greeted in his
mother tongue. If I say hello to a group of 30 Japanese people on a flight from Zurich to Montreal
by using the pre-recorded announcement in Japanese, it is a sign of my appreciation. And the Japanese guests will understand that there won’t be
more Japanese announcements for the next eight
hours. In that case, according to this new rule, I
need to avoid either French or German or English
for my welcome speech. I can only repeat myself;
this is rubbish. In my opinion we should respect
the shorter announcements but still stick to the
basics of our quality. As an international airline
we used to be proud of our multilingual CCM,
today we almost need to apologise for this skill.
For a few months I have not been allowed to
greet my Catalan guests in their mother tongue.
Strange, as on the station sheet the address of a
Mario Kesselring
Boardmember of kapers
Dorfstrasse 11, Postfach H432
8302 Kloten
Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45
kabine 3/2009
11
Das Berufsbild des Flugbegleiters
in der Krise der Airlineindustrie
Es sind schon verrückte Zeiten. Während der CEO der British Airways öffentlich verlauten lässt, dass sein renommiertes Traditionsunternehmen mit
Weltruf derzeit ums nackte Überleben kämpfe, tönt der CEO des Billigfliegers Ryan Air, er überlege sich gerade, die Lufthansa zu übernehmen.
Letzteres ist zwar sicherlich eher als Marketinggetöse einzuordnen, aber schnelllebig und voller
Überraschungen war unsere Branche schon immer. Gerade in Krisenzeiten wie heute, in denen
die IATA nach ihrer jüngsten Prognose ein Minus
von $ 9 Mrd. des weltweiten Luftverkehrs für das
Jahr 2009 erwartet. Und für 2008 wird der Verlust der Airlineindustrie auf $ 10,4 Mrd. beziffert.
Weltweit seien 100.000 Arbeitsplätze in Gefahr,
nicht weniger als 30.000 davon in Europa. Die
Regierungen müssten verstehen, dass das Überleben der Industrie in Gefahr ist, so der IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani auf der letzten
Jahreshauptversammlung in Kuala Lumpur.
Aber was bedeutet diese Krise für das Berufsbild
des Flugbegleiters?
Drohen jetzt schon wieder Forderungen der diversen Arbeitgeber nach Sanierungsbeiträgen ihrer Mitarbeiter am Tariftisch, nach Streichung von
über die Jahre hart erkämpften und für die Betroffenen so wichtigen sozialen Errungenschaften?
Möglichst billig sollten die Kolleginnen und Kollegen ja auch schon vor der aktuellen Weltwirtschaftskrise sein. Bereits bisher mussten wir einen
schnell zunehmenden Trend zu Flugbegleitern
auf Zeit oder mit auf maximal zwei Jahre befristeten Verträgen auch bei namhaften Arbeitgebern
beobachten. Kabinenmitarbeiter, die zum Teil
ihre Ausbildung und ihre Uniformen aus eigener
Tasche bezahlen müssen oder sogar nur indirekt
über Personalüberlassungsgesellschaften eingestellt werden. Bei der bereits erwähnten Ryan Air
darüber hinaus - trotz Stationierung in Deutschland - auch noch aufgrund von Verträgen nach
irischem Arbeitsrecht, das diese Bezeichnung
übrigens kaum verdient. Viele dieser Kolleginnen
und Kollegen mit befristeten Verträgen haben
von vornherein keine Aussicht auf Übernahme
in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis durch ihre
Arbeitgeber. Selbst beim deutschen Flaggschiff
Lufthansa Passage beträgt die durchschnittliche
Verweildauer nach Aussage des Lufthansa-Konzernpersonalvorstands Stefan Lauer gerade einmal acht Berufsjahre. Dass man mit diesem Wert
in Deutschland noch mit deutlichem Abstand an
der Spitze liegt, macht das Ganze für das Berufsbild des Flugbegleiters nicht besser. Das Prinzip
dahinter ist einfach: Viele junge Kabinenmitarbeiter mit ihren geringen Eingangsgehältern,
fehlender oder später verfallender betrieblicher
Altersvorsorge und ihrer hohen Fluktuation,
sollen die Gesamtpersonalkosten der Kabine im
Unternehmen niedrig halten, ein Kalkül, das leider aufgeht, und der Attraktivität des Berufs auf
Dauer schaden muss. Und schon bisher fand eine
umfassende Konsolidierung der Airline-Industrie
statt, die von einigen wenigen kleinen Nischenanbietern einmal abgesehen in Deutschland im
Wesentlichen nur noch zwei miteinander am Arbeitsmarkt in Konkurrenz stehende Arbeitgeber
übriglassen wird, nämlich den Lufthansa-Konzern und die Air Berlin-Gruppe.
Irish252 Flickr
Alle deutschen Ryanair Mitarbeiter müssen irische Arbeitsverträge unterschreiben. Es gibt keine Tarifverträge und keine Betriebsräte.
12
kabine 3/2009
Die aktuelle Krise birgt nun die große Gefahr,
dass auch renommierte Fluggesellschaften wie
die Lufthansa die Gelegenheit ohne Not nutzen,
um bisherige personalpolitische Tabus über Bord
zu werfen, und sich hinsichtlich sozialer Standards und Errungenschaften zunehmend an der
Billigheimer-Konkurrenz zu orientieren. Erste
dementsprechende Äußerungen aus dem Management sind bereits zu vernehmen. Es dürfe
keinerlei Denkverbote geben, war da zum Beispiel von einem Bereichsvorstand Lufthansa
Passage auf der letzten Betriebsversammlung der
Personalvertretung der Kabine in Frankfurt zu
hören. Anstatt im eigenen Interesse und im Hinblick auf eine bessere Positionierung gegenüber
dem Wettbewerb die weitere Qualifizierung der
Kabine voranzutreiben, wird schon jetzt laut über
andere Modelle, so beispielsweise den Einsatz
regionaler Flugbegleiter, auf dem ab 2010 zur
Auslieferung anstehenden Airbus A380 nachgedacht. Und bei der Lufthansa-Cityline wehrt sich
die Geschäftsführung, wie auch die übrigen Partner des Lufthansa-Regionalverbunds, weiter mit
Händen und Füßen gegen die Einführung eines
wie auch immer ausgestalteten zeitgemäßen Purserkonzepts. Die oben dargestellte Entwicklung
weg von einem qualifizierten Berufsbild dürfte
sich durch die Krise also noch verstärken und
zunehmend auch den früheren Nationalcarrier
erfassen.
Dabei müsste es gerade im Interesse der Lufthansa-Konzerngesellschaften sein, dass ihre derzeit noch relativ hohen Standards in der Kabine
im Rahmen eines einheitlichen Berufsbildes mit
überall gleichen Eingangsvoraussetzungen auch
für den Wettbewerb verbindlich werden. Keinesfalls kann es die Lösung des Problems sein, auch
wenn dieser Weg in der Krise als einfacher und
schneller erreichbar erscheinen sollte, dass sich
nunmehr Arbeitgeber mit hohen Standards denjenigen ohne jegliches soziales Verantwortungsbewusstsein angleichen.
Die UFO bleibt daher auch in der Krise bei ihrer
Kernforderung nach einem einheitlichen, qualifizierten und möglichst auch staatlich anerkannten
Ausbildungsberuf des Flugbegleiters, der in der
Regel nicht in Konkurrenz zu dem des Taxifahrers
als Nebenjob oder aus Verlegenheit über die endgültige Berufswahl, sondern als anspruchsvoller
und durchaus sehr erfüllender Lebensarbeitszeitberuf ausgeübt wird. Eine Voraussetzung hierfür
ist - neben einer angemessenen Bezahlung - auch
eine tragfähige Alters- und Übergangsversorgung
bei allen Luftverkehrsunternehmen. Letztere vor
dem Hintergrund, dass ein aktives Fliegen bis zum
vollendeten 67. Lebensjahr gesundheitsbedingt
nur wenigen Kolleginnen und Kollegen vergönnt
sein wird, und dass auch die Arbeitgeber trotz anderweitiger Beteuerungen keinerlei Interesse an
einem so langen Einsatz ihrer älteren und damit
teureren Kabinenmitarbeiter haben.
Sowohl eine anständige Bezahlung als auch eine
ebensolche Alters- und Übergangsversorgung bei
allen Airlines können wir nur erreichen bzw. dort
wo vorhanden absichern, wenn wir unser Berufsbild entgegen dem allgemein zu beobachtenden
Trend von den Anforderungen her aufwerten und
möglichst international vereinheitlichen. Zumindest auf ihren deutschen Basen sollte auch eine
Ryan Air die in Deutschland geltenden und dann
hoffentlich noch erhöhten Standards einhalten
müssen. Nur wer aufgrund seiner Ausbildung und
seiner Eingangsvoraussetzungen qualifiziert genug ist, wird wegen der erschwerten Ersetzbarkeit
in Krisenzeiten nicht gleich auf die Straße gesetzt
werden. Und nur eine einheitliche und allgemein
anerkannte Ausbildung kann verhindern, dass
Flugbegleiter, wie heute leider weithin üblich, bei
jedem Arbeitgeberwechsel auf der Karriereleiter
wieder bei Null anfangen müssen.
Joachim Müller
Leiter Tarifpolitik und Recht
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors und des „UFO report“ der Zeitschrift der unabhängigen Flugbegleiter Organisation.
Weitere Infos zu Ryanair unter:
http://www.itfglobal.org/campaigns/ryan-be-fair.
cfm oder http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/
artikel/1/gehalt-gibts-nur-fuer-die-flugzeit/
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-02554921353
+
408362,!!
-0255492135 3 kabine 3/2009
13
Duty Free
So ein Zollfreiverkauf auf dem Flieger ist doch eine feine Sache. Der
Lufthansa Worldshop verdient daran, die Gate Gourmet verdient daran, die Swiss verdient daran, die Cabin Crew Members verdienen daran. Ist doch alles wunderbar, oder?
Mario Kesselring
Vorstandsmitglied kapers
Einen Fehler beim Verkauf zu machen ist per
se nicht ein Grund,
um einen Lohnabzug
zu rechtfertigen
Habt ihr in letzter Zeit etwas gekauft in einem
Tante Emma-Laden? Ist euch dabei vielleicht etwas aufgefallen? Achtet euch doch mal auf die
Registrierkasse! Jeder noch so rudimentäre Einkaufstempel verfügt heutzutage über eine moderne Registrierkasse, welche mindestens einen Barcode lesen kann. Bei uns in der Fliegerei, scheint
die Zeit stillgestanden zu sein. Als vor Jahrzenten
mit dem „Tropos“ das digitale Zeitalter im Verkauf Einzug hielt, haben sich vermutlich die meisten darüber gefreut (ich auch). Heute ärgere ich
mich oft nur noch über diese Ungetüme aus der
Zeit von „Ice age 1“. Natürlich könnte man auch
heute noch in den Swiss Büros viele Arbeiten mit
Commodore PCs erledigen, trotzdem stehen heute die neusten Windows PC mit den letzten XP
oder Vista Versionen zur Verfügung um richtig zu
arbeiten. Manchmal frage ich mich, wo die Kurbel geblieben ist, welche die Steine aneinander
reiben, die die Funken und Feuer erzeugen, um
die Batterien dieser Touch PC zu alimentieren.
Was für ein Interesse sollte die Swiss, Lufthansa
oder Gate Gourmet haben, etwas daran zu ändern?
Vermutlich nicht ein allzu grosses, denn unsere
kompetenten CCM erledigen in jeder Situation
den Verkauf auch ohne funktionierenden Touch
PC. Sollte dann irgendwas schiefgehen, sei dies
mit einem gut oder halbpatzig funktionierenden
PC oder beim manuellen Verkauf, so kann man ja
immer noch auf die persönliche Börse des CCM
zurückgreifen. Die einzige Personalkategorie, die
mir bekannt ist, welche eine persönliche Kompensation von Fehlern über die Lohntüte erlaubt,
sind die CCM.
Wenn ihr Glück habt und nachweisen könnt, dass
es nicht euer Fehler war, sondern derjenige dieser Registrierkasse, bekommt ihr vermutlich euer
Geld zurück. Was passiert aber, wenn ihr tatsächlich einen Fehler gemacht habt? Wenn ihr falsch
gerechnet habt, oder eine Debit- statt eine Kreditkarte erwischt habt? Wenn euch während des
Verkaufs das Portemonaie abhanden kommt. Ja
dann, liebe Kollegen, müsst ihr euch einen Angriff auf eure Geldbörse gefallen lassen.
Habt ihr schon einmal einen solchen Vermerk auf
euren Lohnausweis gesehen?
Wie absurd dies für mich ist, zeigt folgendes Beispiel:
Swiss International Airlines Ltd.
Swiss International Airlines Ltd.
LOHNABRECHNUNG
LOHNABRECHNUNG
Bezeichnung
…………….
……………
BRUTTO
……………
NETTO
……………
Bezeichnung
…………….
……………
BRUTTO
………
NETTO
……………
Ansatz/Basis %/Menge Betrag Gesamt
…………… ……….. …….. ………
…………… ……….. …….. ………
…………… ………. ……..
100’000.00
…………… ………. ……..
90’000.00
CASH DIFFERENZ
Auszahlungsbetrag
120.00
89‘880.00
Ansatz/Basis
……………
……………
%/Menge
………..
………..
Betrag
……..
……..
Gesamt
………
………
……………
……….
……..
100’000.00
……………
……….
……..
90’000.00
CASH DIFFERENZ
Griff Getränke-Schublade abgebrochen
Champagnerglas zerschlagen
Kaffeebeutel zerrissen
Fehlerhaftes Handling Trash compactor
Touch PC von Trolles gestürzt
Auszahlungsbetrag
14
kabine 3/2009
120.00
40.00
12.00
8.00
5‘000.00
3’000.00
89‘880.00
Alles Fehler, welche passieren können und welche einen finanziellen Schaden für die Swiss bedeuten.
Warum wird hier wohl kein Abzug von unserem Lohn vorgenommen? Absurd, werdet ihr denken, aber
es geht noch viel absurder.
Swiss International Airlines Ltd.
LOHNABRECHNUNG
Bezeichnung
…………….
……………
Ansatz/Basis
………
……
%/Menge
………..
………..
Betrag
……..
……..
Gesamt
………
………
BRUTTO
……………
……
……….
……..
100’000.00
NETTO
……………
……
……….
……..
90’000.00
Unbrauchbares Service-Konzept aus der Taufe gehoben
Unbrauchbare Eiszangen bestellt
Flugzeugbestellung verschlampt
Airline gegroundet bzw. in den Bankrott getrieben
1’200’000.00
5000.00
1’250’000’000.00
20’000’000’000.00
Auszahlungsbetrag
Selbstverständlich zeigen sich die Gläubiger Kulant und der ausstehende Betrag kann
in monatlichen Raten von 20‘000 Fr. abgestottert werden.
Warum bloss müssen wir, wenn wir einen Fehler
beim Verkauf machen, dafür persönlich gerade
stehen und zwar mit unserem Privatvermögen?
Jemand hat mir mal geantwortet: Wenn das nicht
so wäre, da könnte ich einfach den Verkauf machen, am Schluss das „Verkaufssäckli“ nicht abgeben und das Geld für mich behalten. Falsch!
Wenn jemand das tut, dann betreibt er wissentlich
Diebstahl. Hierzu gibt es von Swiss Seite in den
meisten Fällen nur eine logische Antwort: Fristlose Entlassung.
Selbstverständlich müssen wir Sorge tragen und
uns konzentrieren beim Verkauf, so wie bei jeder
anderen Tätigkeit an Bord auch. Wo gearbeitet wird, passieren Fehler und Fehler kosten am
Ende des Tages Geld. Es muss alles Mögliche
unternommen werden, damit keine Fehler passieren. Es darf aber nicht sein, dass am Schluss, das
schwächste Glied der Kette die Konsequenzen
tragen muss, falls mal etwas schiefgeht. Der Verkauf ist Teil unseres Aufgabenbereichs und er soll
auch Spass machen. Das tut er auch, wenn man
die richtigen Tools erhält und nicht das Gefühl
hat, die Swiss gäbe mit der einen Hand (mittels
Provision) und nehme es gleich mit der anderen
Hand (Lohnabzug).
Was tun also, falls mal etwas schiefgeht? Falls ihr
tatsächlich den Verkauf nicht abgegeben habt und
trotz zweimaligem „reminder“ nichts unternehmt,
gebt ihr der Swiss mehr oder weniger stillschweigend euer Einverständnis zum Lohnabzug. Falls
ihr aus irgendeinem Grund nicht einverstanden
seid mit diesem Vorgehen, so hat die Swiss kein
Recht, einen Lohnabzug vorzunehmen. Hierbei
ist erstmal unerheblich, warum ihr nicht einverstanden seid. Ob ein Fehler eurerseits vorliegt
oder anderswo passiert ist, muss zuerst abgeklärt
werden. Es kann auch nicht sein, dass die Swiss
schon mal vorsorglich einen Lohnabzug tätigt,
um irgendwann mal den Abzug zurückzuerstatten. Dies müsst ihr bei eurem Team Coach oder
noch besser beim Line Office melden. Wenn ihr
nicht schon eine sehr belastende Vorgeschichte
habt, ihr mehrmals unvorsichtig wart und ähnliche Fehler gemacht habt, gehe ich davon aus,
dass die Swiss euch nicht gleich das Geld aus der
Tasche zieht. Nochmals, einen Fehler beim Verkauf zu machen ist per se nicht ein Grund, um
einen Lohnabzug zu rechtfertigen. Bestehen eure
direkten Vorgesetzten darauf und ihr seid trotzdem nicht einverstanden, so meldet dies doch
bitte den Verkaufsverantwortlichen bei der Swiss
und zuletzt auch uns, der kapers.
Wir alle haben ein Interesse daran, dass der Verkauf von zollfreien Artikeln erfolgreich ist. Viel
Spass dabei, wenn ihr das nächste Mal eure Gäste
fragt: Hätten sie noch gerne etwas gekauft aus unserem Zollfrei-Sortiment?
kabine 3/2009
15
Duty Free
It‘s fun to perform a duty free sales on the aeroplane. Lufthansa Worldshop makes money, Gate Gourmet makes money, Swiss makes money,
even the cabin crew members make money. That’s fantastic, isn’t it?
Have you been shopping in a Mom-and-Pop
grocery store lately? Has something caught your
eye? Have a look at the cash register! Every most
simple corner store nowadays has a modern cash
register that can at least read a barcode. It seems
that the time has stopped in the airline industry.
When the digital era in sale on board started with
the arrival of the Tropos, most of us were probably delighted (me too). Today I am mainly annoyed by this monster from the time of “Ice Age
3”. I guess you could still today accomplish many
tasks in the Swiss offices by using Commodore
PC and yet everywhere there are the most modern
Windows PC with the latest XP or Vista version
installed. Sometimes I wonder where the crank is
to rub the stones that produce sparks and fire in
order to supply the battery pack of these Touch
PC.
Mario Kesselring
Boardmember of kapers
What interest should Swiss, Lufthansa, or Gate
Gourmet have and make a change? Probably
none because our talented CCM master every situation and accomplish the sale on board without
a Touch PC that works well. If something goes
wrong, with a well or bad working PC or by doing the sale on board manually, there is always
the possibility to claim the personal purse of the
CCM. The only staff category of which I know
that allows a compensation of mistakes via the
pay packet, are the CCM
If you are lucky and able to prove that it was not
you who made the mistake but that cash register,
you might get the money back. What happens if
you were actually wrong? If you made a calculation mistake, accepted a debit instead of a credit
card? If your purse disappeared while doing the
sale on board? Then, well, dear colleagues, your
purse will have to face an attack.
Have you ever come across such a remark on
your salary statement?
How strange I find this, shows the following example:
Swiss International Airlines Ltd.
Swiss International Airlines Ltd.
LOHNABRECHNUNG
LOHNABRECHNUNG
Bezeichnung
…………….
……………
BRUTTO
……………
NETTO
……………
Bezeichnung
…………….
……………
BRUTTO
……………
NETTO
……………
Ansatz/Basis %/Menge Betrag Gesamt
…………… ……….. …….. ………
…………… ……….. …….. ………
……………
……….
……..
100’000.00
……………
……….
……..
90’000.00
CASH DIFFERENZ
Auszahlungsbetrag
120.00
89‘880.00
%/Menge
………..
………..
Betrag
……..
……..
……………
……….
…….. 100’000.00
……………
……….
……..
CASH DIFFERENZ
Broken handle on drink drawer
Broken champagne glass
Tear in coffee bag
Wrong handling of trash compactor
Touch PC fallen from trolley
Auszahlungsbetrag
16
Ansatz/Basis
……………
……………
kabine 3/2009
Gesamt
………
………
90’000.00
120.00
40.00
12.00
8.00
5‘000.00
3‘000.00
81‘820.00
All this can happen and it means a financial damage to Swiss. Why are you not charged for the above
mentioned mistakes? Strange, you might think, but there are much stranger things to consider.
Swiss International Airlines Ltd.
LOHNABRECHNUNG
Bezeichnung
Ansatz/Basis
%/Menge
Betrag
Gesamt
…………….
……………
……………
……………
………..
………..
……..
……..
……
………
BRUTTO
……………
……………
……….
……..
NETTO
……………
……………
……….
Launching of unfeasible service concept
Purchase of useless ice tongs
Neglected aircraft order
Airline grounden or driven into bankruptcy
Auszahlungsbetrag
............
100’000.00
90’000.00
1’200‘000.00
5000.00
1‘250‘000’000
20‘000‘000’000
To make a mistake
concerning the sale on
board is not necessarily a reason that entitles
for a salary deduction
Minus a great deal
Of course, in an act of courtesy, the creditors accept monthly payments of CHF 20.000.
Why, the heck, do we have to personally compensate with our private assets if we make a mistake
when doing the sale on board? Someone told me
once: If it was different, I could easily do the sale
on board and then not turn in the money bag and
keep the money instead. Negative! This is theft
on purpose. There is usually just one logic reaction of Swiss: instant dismissal.
We definitely have to take care, concentrate when
doing the sale on board in the same way we concentrate doing any task on board. Those who
work, make mistakes and this costs money in the
end. Everything possible has to be done to prevent mistakes from happening. It cannot be that
the weakest link has to bear the consequences in
case something goes wrong. The sale on board is
part of our duties and we ought to have fun. It is
fun with the right tools and without the feeling
that Swiss while giving out with one hand (provision) collects with the other (salary deduction).
So what do you need to do if something happens?
If you actually do not hand in the money bag
despite of two reminders, you more or less agree
tacitly that Swiss is allowed to deduct the money
from your salary. Should you not agree for any
reason with this deduction, Swiss is not allowed
to do it. Right now it is not important why you do
not agree. First of all it has to has to become clear
whether you made a mistake or somebody else. It
is not allowed that Swiss deducts the money for
the time being in order to pay it back eventually.
You need to contact your Team Coach or better,
the Line Office, should this happen. If you do not
have a disreputable history, acted carelessly or
made similar mistakes before, I doubt that Swiss
will be after your money right away. To make a
mistake concerning the sale on board is not necessarily a reason that entitles for a salary deduction. If your superior insists and you do not agree,
report it to the people responsible for the sale on
board at Swiss and finally to kapers.
We are all interested that the duty free sale on
board is successful. Have fun next time, when
you are asking your guests: Would you like to buy
anything from our duty free selection?
kabine 3/2009
17
AUFBEWAHRUNG
VON WERTSACHEN AN BORD
Wer schon einmal von einem Diebstahl an Bord betroffen war, musste
meist schmerzlich erfahren, dass gestohlene Geldwerte selbst zu tragen sind. Dies war und ist umso ärgerlicher, wenn es um Verkaufsgeld
geht. Auch kapers kann in diesen Fällen meist nicht viel tun. Vorbeugen ist deshalb die wichtigste Devise.
Wertsachen an Bord sind an den speziell dafür vorgesehenen Orten aufzubewahren, insbesondere dann,
wenn sie nicht konstant überwacht werden können.
Wo sind Wertsachen an Bord aufzubewahren?
Die Swiss stellt uns abschliessbare Fächer zur Verfügung. Diese sind im SCM veröffentlicht. Wir drucken die aktuelle Liste hier ab, damit sie herausgeschnitten und in den Flugunterlagen stets mitgeführt
werden kann.
Stowage of Valuables on Board
If you have experienced a theft on board personally, you know that stolen money is not covered by any
insurance and that you have to put up with the loss yourself. This was and is even more annoying if it is
about the sales money that you owe Swiss. Even kapers usually cannot help here. Taking precaution is of
utmost importance.Valuables on board have to be stowed in the compartments provided for this purpose,
in particular if the area cannot be watched at all times.
Stefan Zaugg
Committee Member
Where do valuables have to be stowed on board?
Swiss provides lockable compartments. Their locations are published in the SCM. Below we print the
current list so that you can take is with you together with your flight documents.
SCM 12.9.3 / 12.9.6 STOWAGE ON BOARD
Crew members on flight duty are at any time and everywhere personally responsible for their sales
money, their personal belongings and valuables. Losses will not be compensated by SWISS, but SWISS
makes sure that there are possibilities for safe-keeping valuables on the plane and during layovers abroad.
All CCMs shall make sure that the place where money, valuables and/or personal belongings are stored,
is really safe or constantly watched by people they can trust. The OPC in ZRH has to be seen as public
area, where valuables can’t be left unattended. Every crew hotel offers possibilities for safe-keeping
valuables either in the room or at the reception. A locked suitcase is not an appropriate location for safekeeping valuables. On the aircraft, valuables have to be closely watched at any time or locked in. In the
unlikely case that valuables disappear during a flight from a location only the crew had access to, the M/C
shall take appropriate action in close cooperation with the CMD.
Diego Miglioretto
Boardmember of kapers
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------CREWBAG AND HANDBAG
VALUABLES
ACFT
A340
F
S121 / S221
A332
C
S321 / S611
Y
Comp. 1292 / 1392
F
C201
C
Comp. 603 / 701 in Galley 6 / 7
Y
Comp. 1105 in G11
F
Comp. 611 / S31
C
Comp. 611 / S31
Y
Comp. 1292 / 1392
A333
A332
A32X
A32X
ALL
Comp. C4 in Stowage C1
RJ
ALL
Inside medical station
Location
number
A340
A333
Crew bag
RJ
Location
number
2
Wardrobe C1 / C2
2
S211 / S221
4
Wardrobe C3 / C4
4
Same location as crew bags
4
Comp 1292 / 1392
4
Same location as crew bags
2
Wardrobe C205
2
C201
4
Wardrobe S04
4
Comp. 603 / 701 in Galley 6/7
4
Comp. 1233 / 1333
4
Comp. 1105 in G11
4
Wardrobe C2
4
Same location as crew bags
2
Wardrobe S31
2
Same location as crew bags
4
Comp. 1293 / 1392
4
Same location as crew bags
2
First hatrack (lockable)
2
Stowage C2
2
Last hatrack (lockable)
2
Comp. 616
2
Hatrack behind Ccl
2
Comp. 616
3
Hatrack near respekt.
2
Inside medical station
CCM station
18
Handbag
kabine 3/2009
Vorstandswahlen für die
Amtsperiode 2010/2011
Im November werden die Vorstands- und Kontrollstellwahlen der kapers für die Amtsperiode 2010 bis
2011 durchgeführt. Gemäss Artikel 10.3 der kapers-Statuten hat der Vorstand den Mitgliedern spätestens
drei Monate vor Ablauf der Amtsperiode die Kandidaten für die Neubestellung des Vorstandes vorzuschlagen.
Vom bisherigen Vorstand stellen sich folgende Personen zur Verfügung:
- Valérie Hauswirth
- Mario Kesselring
- Ulrich Schärer
- Joel Strebel
Neu zur Wahl als Vorstandsmitglied stellen sich:
- Wera Wollenmann
- Peter Wagdi
Die endgültige Kandidatenliste mit einem jeweils kurz gefassten Lebenslauf wird mit den Wahlunterlagen
anfangs November 2009 zugestellt.
Elections of the Board for the Office Period 2010/2011
In November you will be asked to elect the Board and auditing body of kapers for the office period 2010
until 2011. According to Article 10.3 of the kapers by-laws, the Board has to propose the new candidates
to its members at least three months before the current period ends.
The following current members of the Board are available for the new office period:
- Valérie Hauswirth
- Mario Kesselring
- Ulrich Schärer
- Joel Strebel
New on the list are:
- Wera Wollenmann
- Peter Wagdi
The final list of candidates with short CV will be sent to you at the beginning of November 2009 together
with the voting documents.
kabine 3/2009
19
Heute auf Rotation –
Morgen auf Facebook
Was wäre Facebook ohne Bilder? Nur halb so spannend. Ein paar Überlegungen zum Recht am eigenen Bild.
Natalie Aeschbacher
Komissionsmitglied kapers
Dank Facebook weiss ich, dass meine Freundin X
heute einen strengen Arbeitstag hatte, der Kollege
noch in einem Meeting weilt und eine Arbeitskollegin sich gerade in Manhattan aufhält. Die ersten
Fotos des Big Apple hat sie auch schon hochgeladen. Facebook machts möglich: stets dabei
zu sein, während man daheim vor dem PC sitzt.
Doch wenn wir gerade beim Thema Bilder hochladen sind: Wer kennt es nicht - man ist unterwegs
mit der Crew, jemand schiesst Fotos und ein paar
Tage später findet man sich selber wieder auf dem
Profil des Kollegen. Kein Problem – oder doch?
Vielleicht waren wir vom Jetlag völlig übermüdet, nur weiss ein fremder Betrachter nicht, ob
wir nur müde oder allenfalls leicht angetrunken
in die Kamera schauen? Und wollen wir wirklich
im Bikini auf Facebook erscheinen? Dabei steht
nicht im Mittelpunkt, ob wir auf besagtem Bild
eine gute Figur machen. Es geht um Privatsphäre. Jeder User bestimmt selber, wie viele Informationen er von sich preisgibt. Manche sind sehr
offen und stellen hunderte von Bildern online,
andere mögen es lieber diskret. Jeder darf fotografieren, doch bei der Veröffentlichung gilt letztendlich das Recht am eigenen Bild.
Das Recht am eigenen Bild
Dies ist ein sehr komplexes Thema und lässt sich
im Rahmen der kabine gar nicht abschliessend erläutern. Lassen wir also die Gesetzesartikel weg
und schauen wir, welche Bilder in Zeitungen oder
Onlineportalen von Tageszeitungen publiziert
werden dürfen.
„Was geht uns die Badehose eines Bundesrates
an?“
Die Journalistin Jacqueline Schärli wählte diesen
Titel für ihren sehr lesenswerten Artikel über die
Grenzen der Pressefreiheit. Erschienen ist der Text
im NZZ Folio 07/98 zum Thema Privacy. Was
darf man und wo verletzt man die Privat- oder die
Intimsphäre eines Menschen? Vorab muss unterschieden werden, ob es sich um eine Privatperson, eine Person der Zeitgeschichte (Prominente)
oder um eine Amtsperson handelt. Je bekannter
jemand ist, desto grösser ist das allgemeine Interesse. Wenn der französische Präsident Nicolas
Sarkozy nach einem Schwächeanfall das Spital
wieder verlässt, dürfen ihn Pressefotografen ablichten. Sarkozy ist eine Amtsperson, sein Gesundheitszustand ist von öffentlichem Interesse
und er stellt sich liebend gern vor die Medien.
Verlässt hingegen eine Privatperson dasselbe Spital, dürfen Medien kein Foto von ihr veröffentlichen – es sei denn, sie willigt dazu ein. Oberstes
Gebot bleibt die Intim- und Privatsphäre. Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten: kein Fotograf darf zwei spielende Kinder ungefragt ablichten und die Bilder für kommerzielle Zwecke
nutzen. Es wäre unzulässig, wenn ein Pressefotograf dich in deinem Garten beim Jäten oder Sonnenbaden fotografiert und das Bild an die nächste
Lokalzeitung verkauft. Man darf dich im Garten
sehen, doch was du dort tust, geht die Öffentlichkeit grundsätzlich nichts an. Deshalb kümmert
uns auch die Badehose des Bundesrates nicht.
Denn auch Bundesräte haben eine Privatsphäre.
Würde ein Bundesrat in Badehose hingegen einen Pressefotografen in seinen Garten bestellen,
agiert er als Amtsperson. In diesem Falle dürften
auch diese Fotos veröffentlicht werden.
Möchtest du dich so auch in der Zeitung sehen?
Nun sind wir alle keine Amtspersonen, sondern
ganz normale Menschen, weder berühmt noch
bekannt. Auf unserem Facebook Profil wählen
wir selber, welche und wie viele Bilder wir hochladen. Leider haben wir nicht immer die Wahl,
welche Bilder Dritte von uns ins Netz stellen.
Letztendlich ist das Internet ein öffentlicher Bereich und die Frage „Möchtest du dich so auch in
der Zeitung sehen?“ berechtigt. Und wollen die
Personen, welche du fotografiert hast und deren
Bild du nun ins Netz stellst, das auch?
20
kabine 3/2009
Irgendwer sein
Das Fotografieren steht jedem zu. Das Recht am
eigenen Bild bezieht sich auf die Veröffentlichung des Fotos. Solange die abgebildeten Menschen auf dem Bild als „irgendwer“ erscheinen,
ist das Veröffentlichen der Bilder unproblematisch. Du kannst also Bilder online stellen, die
deine Freundin neben vielen anderen Tanzenden
auf dem Love Mobile zeigen. Selbst wenn deine
Freundin von Dritten identifiziert werden kann:
solange sie als „irgendwer“ erscheint, verletzt du
niemals das Persönlichkeitsrecht. Von einer Verletzung der Persönlichkeit ist nur dann die Rede,
wenn sich die Person eindeutig identifizieren lässt
und ihre Privatsphäre verletzt wird. Hier reicht es
natürlich nicht, wenn jemand unvorteilhaft in die
Kamera schaut. Eine Verletzung läge vor, wenn
jemand nackt schläft und diese Bilder im Internet
auftauchen. Doch wenn die Person nicht klagt,
passiert nichts.
Es einfach handhaben…
Vom Extrembeispiel nun wieder zurück zum Alltag: Will man auf Nummer sicher gehen und sich
korrekt verhalten, fragt man am besten nach. Man
holt sich das mündliche Einverständis, ob die
Bilder online gestellt werden dürfen. Oder man
weist bereits beim Fotografieren darauf hin, dass
man diese Bilder auf Facebook stellen möchte.
Die Mehrheit der Menschen wird nichts dagegen
einwenden. Doch jeder hat das Recht, selber zu
bestimmen ob er mit Badehosen, in Uniform oder
gar nicht auf Facebook landet.
Flickr max-b
Quellen:
•NZZ Folio 07/98 Artikel Was geht uns die Badehose des Bundesrates an? Von der Grenze der
Pressefreiheit (so in der Suchmaschine eingeben)
•Das Recht am eigenen Bild, PDF, unter www.
altenburger.ch (am besten Titel des PDF und altenburger in der Suchmaschine eingeben, da auf
dieser Website viele Dokumente zu finden sind)
•Datenschutzbestimmungen von Facebook
kabine 3/2009
21
Today on Rotation –
Tomorrow on Facebook
What were Facebook without pictures? Only half as exciting. A few
thoughts about the right to one’s own picture.
Thanks to Facebook, I learn that my friend X had a
hard day at work today, that the colleague is still in
a meeting, and that my flying colleague is in Manhattan right now.
Natalie Aeschbacher
Committee Member of kapers
She already uploaded the first pictures from the
Big Apple. Thanks to Facebook: we are able to
be with them all by sitting at home in front of
the PC. When we are talking about uploading
pictures: Who has not come across similar situations? We are touring with the crew, somebody
takes a picture and a few days later I find myself
again on the profile of my colleague. No prolem is it? Maybe we were completely exhausted from
jetlag, only a stranger does not know if we were
just tired or slightly drunk when the picture was
taken. And do we really want to appear on Facebook in our bikinis? It is not about looking fabulous on the respective picture. It is about privacy.
Every user determines how much public he or she
wants to go. Some are very open minded and display hundreds of pictures online, others prefer to
remain more discreet. Everybody may take pictures, however, there is a final right to one’s own
picture when it comes to publishing.
The legal right to one’s own pictures
This is indeed a complex subject and impossible
to fully explain here in the kabine. Let’s forget
about the law and see what sort of pictures newspapers and web portals of newspapers are allowed
to publish.
“Are the Federal Council›s bathing trunks
anyone’s business?”
That’s a fair translation of the title the journalist
Jacqueline Schärli chose for a very interesting article published in the NZZ Folio 07/98 about privacy. What is allowed and where is the privacy or
intimacy of a person infringed? First of all there is
a difference whether it is about a private person, a
person of public interest (celebrity) or an official.
The more famous someone is the bigger is the
general interest. If the President Nicolas Sarkozy
of France leaves the hospital after a dizzy spell,
the press is allowed to take his pictures. Sarkozy
is an official, his health is of public interest and he
loves the coverage.
However, if a private person leaves the same
hospital, the media is not allowed to publish any
photographs of this person - unless he gives permission to do so. Top priority has the intimacy
and privacy. Watch out with children: no photographer is allowed to take a picture of two playing kids and use it for commercial purpose. It
would be forbidden if a press photographer took
a picture from you in your garden weeding or sun
bathing and then selling it to the local newspaper. They are allowed to see you in the garden,
yet, what you do there is generally no one’s business. That is why the Federal Council’s bathing
trunks are none of our business. Because Federal
22
kabine 3/2009
Councils have a right to privacy, too. On the other
hand if the Federal Council ordered a press photographer into his garden he acts as an official. In
this particular case the pictures are allowed to be
published.
Would you like to see yourself like this in the
newspaper?
Now, we all are no officials but very ordinary human beings, neither famous nor well known. On
our Facebook profile we decide which and how
many pictures we upload. Unfortunately we are
not always able to choose which photographs
other people post on the net. In the end the Internet is a public area and the question “Would you
like to see yourself like this in the newspaper?” is
legitimate. And, would the people of whom you
took the picture, which you are about to post, like
it too?
To be anyone
Everyone is allowed to take pictures. The legal
right to one›s own picture is about publishing
these photographs. As long as the people on the
picture appear as «anyone» the publishing is not a
problem. So you are permitted to post a picture of
your friend dancing alongside many other dancers on the Love Mobile. Even if your friend were
recognised by third party: as long as he or she appears as «anybody» you do not infringe personal
rights. An infringement would only occur if the
respective person can be clearly identified and
his or her privacy would be infringed. For that it
is not enough if someone appears unfavourable
in the eye of the camera. An infringement would
be if the person would be photographed sleeping
naked and the pictures would appear on the Internet. However, if the person does not sue, nothing
happens.
Handle it the easy way...
Let’s go back from the worst case to everyday
life: If you want to play safe and act correctly,
it is best to ask. Get the verbal approval that allows you to post the pictures no the Web. Or mention your intention of uploading the pictures on
Facebook while taking them. Most of the people
won’t mind. But everyone has a right to determine whether he wants to appear in his bathing
trunks, in uniform or not at all on Facebook.
Taken from:
•NZZ Folio 07/98 Article Was geht uns die Badehose des Bundesrates an? Von der Grenze der
Pressefreiheit (enter like this in the search engine)
vDas Recht am eigenen Bild, PDF, at www.altenburger.ch (it’s best to enter the title of the
PDF and altenburger in your search engine since
there are many documents on this website)
•Privacy Policy from Facebook
Schwitzen/verstärktes Schwitzen:
Funktion, Abklärung und Behandlung
Einleitung: Aufbau der Haut
Die menschliche Haut ist aus verschiedenen
Schichten aufgebaut. Man unterscheidet im Wesentlichen drei funktionelle Hautschichten: die
Oberhaut (= Epidermis), die Lederhaut (Dermis
oder Corium) und die Unterhaut (Hypodermis
oder Subcutis). Jeder dieser Hautschichten kommen spezielle Aufgaben und Funktionen zu. Die
Oberhaut stellt die äusserste Kontaktschicht der
Haut zur Umwelt dar und verkörpert damit die
eigentliche Schützhülle zur Aussenwelt hin. Die
Oberhaut ist auch Sitz spezieller Sinneszellen
(Berührungsreize) bzw. auch der pigmentbildenden Zellen (sog. Melanozyten). Die Lederhaut
enthält zahlreiche unterschiedliche Bindegewebsfasern und hat hierdurch Stützfunktionen
(„Verankerung“ der Oberhaut). Zudem ernährt
sie (als gefässtragende Hautschicht) die gefässlose Oberhaut. In der Lederhaut finden sich auch
unterschiedliche, zum körpereigenen Abwehrsystem zählende Zelltypen (z.B. Lymphozyten,
Plasmazellen, Makrophagen, etc.) als auch Sinneszellen, die Dehnungsreize vermitteln (Ruffinische Tastkörperchen). Nicht zuletzt liegen
in dieser Hautschicht aber auch die Hautdrüsen
(Talg- und Schweissdrüsen) sowie die Haarwurzeln. Die Unterhaut schliesslich ist vor allem aus
Fettgewebe(zellen) aufgebaut die durch Bindegewebefasern zusammengehalten werden. Auch ist
die Unterhaut Sitz von Blut- und Nervengefässen,
bzw. spezialisierter Sinneszellen, die Vibrationsreize vermitteln (Vater-Pacini-Körperchen).
Schweissdrüsen:Ekkrine und Apokrine Schweissdrüsen und ihre Funktion
Es können grundsätzlich zwei Formen von
Schweissdrüsen unterschieden werden: die sog.
„ekkrinen Schweissdrüsen“ und die „apokrinen
Schweissdrüsen“. Beide Drüsentypen liegen in
der Lederhaut eingebettet (siehe oben) und erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Die ekkrinen
Schweissdrüsen sind sehr viel zahlreicher und
kleiner als die apokrinen Schweissdrüsen und
kommen ungleichmässig über die ganze Haut
verteilt vor. Sie haben keine Beziehung zu den
Haarfollikeln und dienen primär durch ihre Funktion der Regulation des Wärmehaushaltes. Die
grösseren, apokrinen Schweissdrüsen hingegen
(auch Duftdrüsen genannt) finden sich nur in bestimmten Hautgebieten, wie den Achselhöhlen,
im Genito-Analbereich, als auch im Bereiche der
Brustwarze/des Brustwarzenhofs. Sie stehen in
enger Beziehung zu den Haarfollikeln und münden mit ihren Ausführungsgängen in Letztere.
Apokrine Schweissdrüsen sondern Duftstoffe ab,
die zu einem grossen Teil den eigentlichen Körpergeruch einer Person ausmachen und eine wesentliche Rolle im Sexualverhalten spielen.
Warum und wie schwitzen wir?
Das von uns wahrgenommene Schwitzen wird
vor allem durch die ekkrinen Schweissdrüsen
verursacht. Unser Körper besitzt zwischen 2-3
Millionen dieser Drüsen, wobei die Dichte der
Verteilung von Hautregion zu Hautregion unterschiedlich ist. Besonders zahlreich kommen
ekkrine Schweissdrüsen an den Fuss- und Handflächen, sowie im Bereiche der Stirne vor. Ihre
grösste Dichte findet sich in den Ellenbeugen mit
rund 750 Schweissdrüsen/cm2, gefolgt von den
Fussohlen mit mehr als 600 Drüsen/cm2. Ihre geringste Dichte ist im Bereiche der Oberschenkel
mit ca. 50-100 Schweissdrüsen/cm2 vorhanden.
Durch verstärktes Schwitzen (z.B. bei körperlicher Anstrenung, fiebrigen Erkrankungen, etc.)
gelangt Schweiss durch poröse Hautöffnungen
(Schweissdrüsenporen) an die Hautoberfläche
und entzieht dort dem Körper durch Verdampfung
und Konvektion Wärme (Wärmeregulation). Das
feststellbare Schwitzen (Perspiratio sensibilis)
kann nicht nur durch thermische, sondern auch
psychische (emotionale) Gründe bedingt sein. Unter entsprechenden Bedingungen kann täglich bis
ca. 10 Liter Wasser durch das Schwitzen über die
Haut abgegeben werden. Daneben existiert auch
eine Form des Schwitzens, die andauernd und in
einem Ausmass von ca. 0.5 Litern Schweiss pro
Tag erfolgt (Perspiratio insensibilis).
Ekkriner, frischer Schweiss ist (im Gegensatz zu
apokrinem Schweiss) in der Regel geruch- und
farblos. Der oft von der Umwelt als unangenehm
wahrgenommene Schweissgeruch (z.B. während
des Sommers in überfüllten Strassenbahnen)
entsteht erst durch eine bakterielle Zersetzung
bestimmter Schweissinhaltsstoffe. Es wird das
Bestehen zweier verschiedener Geruchstypen
postuliert: a) ein eher säuerlich schwächer riechende und vor allem bei Frauen vorkommende
Typ und b) der stechend, intensiv riechende und
vor allem bei Männern vorkommende Typ.
Dr. med. Mario R. Graf, FMH
Dermatologie und Venerologie
Airport Medical Center
Weshalb schwitzt nicht jede(r) gleich, bzw.
gleich stark?
Die Menge und Lokalisation (systemisch/lokalisiert) der täglichen Schweissproduktion kann
zwischen unterschiedlichen Individuen und abhängig von zahlreichen nicht beeinflussbaren
Faktoren (wie Rasse, Alter, Geschlecht, Grösse
der Hautfläche) aber auch von beeinflussbaren
Faktoren (wie Gewicht, Emotionen, Konsumausmass bestimmter Nahrungsmittel/Getränke) abhängig sein. Säuglinge schwitzen z.B. vor allem
in den grossen Beugen/Hautfalten. Bei ihnen besteht jedoch eine noch nicht ganz ausgereifte Fähigkeit zur Temperaturregulation, weshalb Säuglinge besonders gut vor Überwärmung geschützt
werden sollten.
kabine 3/2009
23
Verstärktes Schwitzen wird in der Medizin als
„Hyperhidrose“ bezeichnet. Es existieren zahlreiche Erkrankungen, die mit einem verstärkten
lokalisierten oder generalisierten Schwitzen verbunden sein können (z.B. Bluthochdruck, schwere Infektionserkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Herzerkrankungen, schwere Formen
bestimmter Krebserkrankungen, bei Frauen:
Menopause, etc.). Liegt eine Hyperhidrose als
Symptom einer Krankheit vor, spricht man auch
von „sekundärer Hyperhidrose“.
Auch bestimmte Medikamente (wie Antidepressiva, Schmerzmittel, etc.) können in Tablettenform
oder lokal angewandt zu verstärktem Schwitzen
beitragen.
Nicht selten können mehrere gleichzeitig bestehende (der oben genannten) Faktoren zu einem
verstärkten oder verminderten Schwitzen beitragen. Ebenso häufig, wenn nicht häufiger, können
aber keine offensichtlichen Gründe und Erklärungen für ein verstärktes Schwitzen (vor allem
wenn es lokalisiert und nicht generalisiert auftritt
(z.B. Achselhöhlen, Hände, Füsse)) gefunden
werden. In solchen Situation spricht man von einer „primären, essentiellen oder idiopathischen“
Form des Schwitzens oder „primärer Hyperhidrose“.
Schwitzen und Sozialleben:
Ein deutlich verstärktes Schwitzen kann für Betroffene in ihrer sozialen Interaktion mit anderen
Menschen mit grossen Problemen und Einschränkungen verbunden sein. Oft leiden betroffene
Personen sehr stark unter ihrem Schwitzen und
versuchen dieses, so gut es geht, irgendwie zu
kaschieren. Personen, die z.B. sehr stark im Bereiche der Achselhöhlen schwitzen, verzichten
bewusst auf das Tragen synthetischer oder heller,
bzw. farbiger oder dünner und feiner Oberbekleidung. Sie bevorzugen eher dunkle, nicht selten
schwarze Kleidung, mit denen das Schwitzen für
die Umwelt weniger schnell und deutlich wahrnehmbar ist. Personen, die stark im Bereiche der
Handflächen schwitzen (sog. „palmare Hyperhidrose“) vermeiden wenn möglich den „feuchten“
Händedruck zum Gruss. Sehr oft waschen betroffene Personen ihre Hände auch einiges öfter als
Nichtbetroffene, wodurch nicht selten Hautreizungen und Ekzeme entstehen können. Personen,
die verstärkt an den Füssen schwitzen (nicht
selten in Kombination mit vermehrtem Schwitzen der Handflächen = „palmo-plantare Hyperhidrose“) fühlen sich gehemmt, ihre Schuhe
zum Beispiel bei einem Besuch bei Freunden,
beim Kauf neuer Schuhe im Kaufhaus oder während längerer Flug- oder Zugreisen auszuziehen.
Deutlich sichtbare Fussabdrücke auf glatten Marmor- oder Parkettböden fürchten sie ebenso, wie
einen möglicherweise zusätzlich bestehenden
Fussschweiss-Geruch. Was können nun aber Betroffene unternehmen, um ihre Beschwerden zu
verbessern?
Therapie des verstärkten Schwitzens:
Vor jeder Anwendungsempfehlung für spezifische
Therapien, die ein verstärktes lokales oder generalisiertes Schwitzen mildern sollen, steht eine
genaue Abklärung möglicher Ursachen und Auslösefaktoren (siehe oben). Es versteht sich von
selbst, dass bei Vorliegen dem verstärkten Schwitzen zugrunde liegender (Grund)erkrankungen
(z.B. Schilddrüsen-Überfunktion) primär diese
näher abgeklärt und behandelt werden sollten.
Meist kommt es hierdurch denn auch zu einer
deutlichen Besserung des verstärkten Schwitzens.
Lassen sich keine erkennbaren Ursachen für ein
verstärktes (meist lokalisiertes) Schwitzen nachweisen (siehe oben), stehen heute von therapeutischer Seite her mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl.
rolros Flickr
24
kabine 3/2009
1.)
Antiperspirantien
Seit bereits langer Zeit kommen in schweissbildungshemmenden Mitteln (= Antiperspirantien)
Aluminiumsalze zum Einsatz. Vor allem die basischen Aluminiumchloride (AC), wie das Alumi-
niumhydroxichlorid Al2(OH)5Cl x H20, (15-30%),
finden wegen ihrer relativ guten Hautverträglichkeit in wässrigen Lösungen Verwendung. Ihre
Wirkung beruht vermutlich vor allem auf einer
Verengung der Schweissdrüsenausführungsgänge, wodurch die Schweisssekretion erschwert
wird. Konzentrationsabhängig können AC bei
empfindlichen Personen oder in empfindlicheren
Lokalisation (z.B. Achselhöhlen) zu Hautirritationen führen, weshalb dort mit Vorteil niedriger
konzentrierte Lösungen 10-15% zur Anwendung
kommen.
Anmerkung: Deodorantien werden im Gegensatz
zu Antiperspirantien vor allem eingesetzt um eine
bakterielle Zersetzung des Schweisses (und damit die Entstehung üblen Schweissgeruches) zu
unterbinden, bzw. um bereits entstandene Gerüche zu binden, bzw. diese mittels Parfumstoffen
zu überdecken.
2.)
Iontopherese-Therapie
Die Iontopherese-Therapie wurde primär entwickelt, um Arzneistoffe unter Anwendung
schwachen, elektrischen Gleichstroms, besser
in die Haut einzubringen. Die LeitungswasserIontopherese wird heutzutage zur Behandlung
des lokalisierten (z.B. palmoplantare Hyperhidrose) eingesetzt. Hierbei wird das betroffene Körperteil/Hautareal in einem Wasserbad von einem
Gleichstrom durchflossen. Durch wiederholte Anwendung (mehrere Wochen) der mehrere Minuten
dauernden Therapie kommt es meist zu einer eindrücklichen Reduktion des Schwitzens. Man vermutet die Wirkung ebenfalls in einer Verengung
der Schweissdrüsenausführgänge. Der Vorteil der
Therapie liegt in einem sehr günstigen Wirkungs/
Nebenwirkungsprofil, der Nachteil sicher im mit
der Therapie verbundenen zeitlichen Aufwand (in
der Regel 3 Therapie-Sitzungen pro Woche über
mehrere Wochen, dann Erhaltungstherapie) der
– zumindest zu Beginn - das Aufsuchen einer für
die Behandlung spezialisieten Institution (Arztpraxis, Poliklinik, etc.) voraussetzt.
3.)
Botulinum-Toxin
Botulinum-Toxin wird - nebst den heute populäreren aesthetischen Indikationen – seit Jahrzehnten sehr erfolgreich auch für medizinische
Zwecke eingesetzt. Ebenfalls Eingang gefunden
hat Botulinum-Toxin (das vom Bakterium „Clostridium botulinum“ ausgeschieden wird) in der
Behandlung vor allem der axillären, aber auch der
palmo-plantaren Hyperhidrose. Botulinum-Toxin
wird hierbei verdünnt im Bereiche der verstärkt
schwitzenden Hautareale in die Haut gespritzt.
Hierzu braucht es mehrere einzelne Injektionen,
die jedoch – zumindest im Achselhöhlenbereich -
kaum verspürt und deshalb sehr gut toleriert werden. Botulinum-Toxin hemmt in der Folge lokal
die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin (ACh) und damit die Schweissproduktion der
via ACh (= cholinerg) innervierten Schweissdrüsen. Hierdurch bedingt kommt es innerhalb weniger Tage zu einer bemerkenswerten Reduktion
der Schweissbildung. Die Wirkung der Therapie
hält in der Regel mehrere Monate (~ 6-9 Monate) an. Ein Vorteil dieser Therapie liegt sicher
in der sehr guten, rasch einsetzenden Wirkung
und dem relativ kleinen, damit verbundenen Behandlungsaufwand. Der Nachteil der Therapie
liegt sicher darin, dass die Kosten hierfür in der
Regel nicht von der Kasse übernommen werden
und daher von den Betroffenen selbst getragen
werden müssen.
4.)
Operative Therapien (z.B. Subkutane Schweissdrüsen-Saugkürettage oder lokale
Schweissdrüsen-Exzision)
Der Vollständigkeit halber seien an dieser Stelle
auch kurz die operativen Behandlungsmöglichkeiten des verstärkten Schwitzens erwähnt. Fast
ausschliesslich betreffen sie die Lokalisation
der Achselhöhlen. Operative Eingriffe gegen
verstärktes Schwitzen sollten die letzte Behandlungsoption darstellen, sprich erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn alle anderen Massnahmen versagt oder aus anderen Gründen nicht
anwendbar waren. Mit operativen Eingriffen sind
immer auch Operationsrisiken (wie verstärkte
Narbenbildung, Wundinfekte, Verletzung sensibler Hautnerven, etc.) verbunden. Ebenfalls sind
die hohen Kosten operativer Behandlungen in
Betracht zu ziehen.
Zusammenfassend:
Es existieren zahlreiche Gründe, die zu lokaler
oder systemischer Hyperhidrose führen können,
wenn auch die primäre oder essentielle Hyperhidrose die häufigste Form der lokalen Hyperhidrose (ohne nachweisbare Ursachen) darstellt.
Bei unsicheren Situationen empfiehlt sich vor
einer Therapie die fachärztliche Abklärung des
Beschwerdebildes. Die Wahl der Therapie richtet
sich nach der Lokalisation, Stärke und Ursache
der Hyperhidrose. Sie kann in leichteren Fällen in
Form lokal anwendbarer Antiperspirantien oder,
bei stärkerem Schwitzen, beispielsweise durch
Injektionen von Botulinum-Toxin erfolgen.
Sollten Sie Fragen zum Thema oder ein persönliches Hautanliegen haben, so können Sie sich
neu seit dem 1. Oktober 2008 im Airport Medical
Center hautärztlich beraten lassen (Dr.med. Mario R. Graf, FMH Dermatologie und Venerologie,
Airport Medical Center, Prime Center 1, Postfach
2128 , 8060 Zürich-Flughafen, 043 816 60 00).
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nightstop – Party From Airliners
For Airliners
“It is going to be awesome!” Ivo Feierabend, a pilot and one of five
organisers of the nightstop party, is convinced. kapers, as one of three
main sponsors, tells you why YOU must go there too.
The details:
Date
Saturday, 19 September 2009
Location Floor-Club in Kloten
Time
from 7 p.m. till 5 a.m.
Ticket reservation www.nightstop.ch (maximum 2)
Admission CHF 15.— per person
Take along Swiss badge for admission control
Bring a guest? of course, everybody can bring
one person
Directions public transport recommended
There is a free shuttle service between OPC and
Floor Club as well as between Floor Club and
Kloten railway station
Limoservice: If you live in the vicinity of Kloten
(within a radius of about 20 km) chauffeurs drive
you home for free.
Natalie Aeschbacher
Committee Member of kapers
Kabine: Ivo, who should come to the party?
Ivo Feierabend: Cabin crew members and pilots,
any airliners, Skyguide employees, groundstaff
of Swiss, of Cargo, SR Technics ... - in short: everybody who works in the airline business. This
includes Japanese, Chinese, Thai, and Indian
CCM who are staying over in Zurich; they are
very welcome to our party.
Are there also crews from foreign airlines from
abroad?
We do hope so. We will inform all hotels in Kloten that accommodate foreign crews. There are
for instance people from Austrian or United Airlines. We pick them up and take them back to the
hotel. Of course they have to pay admission, too.
Tickets are only available at the back office why should the guests reserve their tickets on
the Internet in advance?
At www.nightstop.ch everybody can reserve 2
tickets at the most. This is only a reservation. You
get the tickets and pay them at the box office only.
If you reserve your ticket online, you are on the
guest list and have priority over those who show
up spontaneously.
Will there be an admission control?
Yes, there is a guest list and we ask all guests to
take along their badge.
CHF 15.—for the ticket; this does not include
food?
No, it doesn’t, but there will be a barbecue, of
course, a crepe stand, and snacks available and
lots of drinks. kapers itself will host a bar. There
is going to be plenty of food and drink available.
Late check out after a rotation - is it possible to
come to the party after 10 p.m.?
That is what we encourage and therefore we will
pick the crews up at the OPC and take them to the
Floor Club for free.
You said, is was going to be awesome. The Beatbox world champion ZeDe will perform and
the Band Bad Habits will heat up the vibe.
Right. Beatboxing is a form of vocal percussion
which primarily involves the art of producing
drum beats, rhythm, and musical sounds using
one’s mouth. Get a foretaste of ZeDe on Youtube!
Bad Habits perform life - some of you know
OK-Team Nightstop
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kabine 3/2009
Christian Chollet, he plays the keyboard. Bad
Habits, too, have their website: www.bad-habits.
ch. The event takes place on two storeys, there is
a total of six lounges, a large terrace. 700 people
fit into the Floor Club.
So, the party will be much bigger than the one
in the Wings Bar in 2008?
Yes - that is why we had to change the location.
In Kloten we are very close to the airport and we
can be loud - there are no neighbours like at the
Limmatquai.
And finally it will be time to go home. At the
weekend the night schedule of the public
transport is available. Chauffeurs even offer
to drive guests home in limousines. Who is this
service for?
We offer two services: There is the free shuttle
service between OPC and Floor Club and between Floor Club and Kloten railway station.
Limousines drive those guests home for free who
live within a radius of about 20 km from the airport. A good option for people who live further
away is to have one of the limousines drive them
to the nearest major railway station that has access to the night trains.
PARTY FROM AIRLINERS FOR AIRLINERS
To what cities does the limousine service apply
precisely?
Let’s say our drivers take you as far as Winterthur, Bülach, or the city of Zurich.
19. September 2009, ab 19 Uhr
Floor-Club, Lounge, Terrasse
Oberfeldstrasse 12A in 8302 Kloten
Ticketreservation unter www.nightstop.ch
More information about the event as well as the
ticket reservation: www.nightstop.ch
PASSENGER TICKET AND PARTY COUPON
issued by
issued by
FLIGHT CLUB SWITZERLAND
06490ZHCH
FLIGHT CLUB
SWITZERLAND
type
type
PARTY FROM AIRLINERS
FOR AIRLINERS
WWW.NIGHTSTOP.CH
NIGHTSTOP – PARTY FROM AIRLINERS FOR AIRLINERS
NIGHTSTOP
destination
boarding
gate
time
booking
FLOOR-CLUB KLOTEN
OBERFELDSTR
12A
19.00
WWW.NIGHTSTOP.CH
date
inflight entertainment system
date
time
19 SEPT 2009
PARTYFLOOR, BARS, LOUNGES, BBQ, LIMOSERVICE
19 SEPT 2009
19.00
tax/fee/charge
special live acts / concerts
tax/fee/charge
CHF 15
BAD HABITS, DJ'S, BEATBOX CHAMPION ZEDE
CHF 15
booking
ticket reservation
FOR AIRLINERS ONLY, TICKET RESERVATION ON NIGHTSTOP.CH,
1 TRAVELPARTNER PER GUEST ALLOWED
MAKE YOUR RESERVATION
NOW ON:
WWW.NIGHTSTOP.CH
Please make your ticket reservation before departure on www.nightstop.ch
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Wahlprotokoll
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SWISS M/C für grössten Musikpreis der Welt nominiert
M/C Bruno Hasler ist zusammen mit seinem Bruder Thomas für den grössten Musikpreis
der Welt nominiert worden. Die beiden Instrumentalmusiker haben unter dem Namen
"BACK TO EARTH" erfolgreich acht CDs mit entspannender Instrumentalmusik
veröffentlicht. Jetzt wurden die beiden von der Jury der "Grassroots Music Organization" in
Amerika mit dem Titel "Dreamland Crescendo" (CD "Kairos - the spirit of time") für den
Song des Jahres und den „Just Plain Folks Music Award“ nominiert.
Für den diesjährigen Award wurden von einer Fachjury in Amerika über 500 000 Songs
und über 40 000 Alben von Künstlern aus 163 Ländern angehört. Aus dieser schier
unübersehbaren Menge an Musik wählte die Jury die 10 Favoriten jeder Kategorie aus.
Entscheidend war nur ein einziges Kriterium: "Berührt dich die Musik?"
Bruno wurde von dieser Nomination sehr überrascht und sieht darin eine enorme Chance,
die Musik von Back to Earth auch international noch bekannter zu machen.
Kapers-Mitglieder können den nominierten Song kostenlos im mp3-Format beziehen.
Das dazugehörige Album "Kairos - the spirit of time" (16 Titel - 77 Minuten) kann zum
einmaligen Spezialpreis von Fr. 19.90 (zzgl. 1.10 Versandkostenanteil) bezogen werden.
Versand erfolt an Privatadresse mit Einzahlungsschein.
www.backtoearth.ch - e-mail für kostenlosen mp3 Song an: [email protected]
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