Vortrag Prof. Dr. Dieter Spath
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Vortrag Prof. Dr. Dieter Spath
Elektromobilität – Potenziale und Perspektiven Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath Institutsleitung Fraunhofer IAO und IAT Universität Stuttgart 5. ÖPNV-Innovationskongress Freiburg, 22.-24. Februar 2011 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Technologien kommen und gehen … Übergang Übergang von von »Pferdeantrieb« »Pferdeantrieb« auf auf Verbrennungsmotor Verbrennungsmotor Labourdette Labourdette Übergang Übergang von von Verbrennungsmotor Verbrennungsmotor auf auf E-Antrieb? E-Antrieb? ?? Mühlbacher Mühlbacher Tilbury Tilbury Kellner Kellner © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart ?? ?? ?? Flottenversuche – Ein Auszug EV-1 Kalifornien 1996-1999 La Rochelle Seit 2000 Mendrisio Laufende Flottenversuche abgeschlossene Flottenversuche 1994-2001 Rügen 1992-1996 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Who killed the electric car? GM stellt 1990 einen Prototypen des EV-1 vor Daraufhin erlässt Kalifornien das Zero-Emission-Vehicle Gesetz (Quote emissionsfreier Fahrzeuge) 1996 wird das EV-1 in den Markt eingeführt Statt geplanter 20.000 Fahrzeuge werden nur 300 abgesetzt (hoher Anschaffungspreis, schlechtes Händler- und Ladesäulennetz) 1999 verschrottet GM sämtliche EV1 Das ZEV-Gesetz wird wieder gekippt Erfahrungen aus der Vergangenheit müssen genutzt werden, um dieselben Fehler heute zu vermeiden © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Flottenversuche in Deutschland MINI E Flottenversuch Modellregion Hamburg Flottenversuch Elektromobilität (deutschlandweit) Modellregion Bremen/Oldenburg Hamburg Modellregion Berlin-Potsdam Berlin Modellregion Rhein-Ruhr Modellregion Sachsen Flottenversuch Grid Surfer Frankfurt Modellregion Rhein-Main Modellregion Stuttgart E-DeMaModellregion Stuttgart München Flottenversuch MeRegio Modellregion München E-Tour Allgäu © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Bei aller (berechtigten) Euphorie … … schon die Historie lehrt uns: Erdung! © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Die gravimetrische Energiedichte unterschiedlicher Energieträger im Vergleich Wasserstoff Benzin Li-Ion Batterie - 33.306 Wh/kg 11.944 Wh/kg 180 Wh/kg (Derzeit noch) geringe Energiedichte von Batterien führt zu geringer Reichweite hohem Gewicht hohen Kosten © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Ni-MH Batterie 80 Wh/kg Die Antriebswelt im Jahr 2020 Ergebnisse der Metastudie: Über 25% der Neuzulassungen im Jahr 2020 haben elektrische Antriebskomponenten A.T. Kearney Studie (2009): „Powertrain of the future”; BCG-Studie (2009): „The Comeback of the Electric Car?”; DeutscheBank Studie (2008): „Auto Manufactoring: Electric Cars: Plugged In“; Frost&Sullivan (2009): „360 Degree Analysis of the global electric vehicles market”; Global Insight Vehicle Forecast (2009): „Automobilindustrie bis 2020“; Roland Berger Studie (2009): „Powertrain 2020- The Future Drives Electric”; Shell (2009): „Shell PKW-Szenarien bis 2030” Quelle: Strukturstudie BWe mobil, 2009 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Die Antriebswelt wird vielseitiger Batterie Kompetenzmanagement Brennstoffzelle Hybrid Kapazitätsmanagement Benzin/Diesel Biokraftstoffe Erdgas © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Innovationsmanagement Management des Wandels Szenarien für die Markteinführung elektrischer Fahrzeuge Treiber Top Down Statussymbol © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Bottom Up Trend, Image Flotten/Sharing Umweltbewusstsein Kostenvorteil Bevölkerungswachstum und Urbanisierung Die Stadt als Lebensraum gewinnt weiter an Bedeutung Bevölkerung 9 Mrd. 8 Mrd. 7 Mrd. 6 Mrd. 5 Mrd. 4 Mrd. Anstieg der Weltbevölkerung durch Wachstum um 2,3 Mrd. auf 9,2 Mrd. Menschen bis 2050 Landbevölkerung wird erstmals in der Geschichte der Menschheit ab 2015 wieder schrumpfen Weltbevölkerung Zunehmende Urbanisierung durch Verdopplung der Stadtbevölkerung auf knapp 6,8 Mrd. (heute erst 50%) Stadt 3 Mrd. 2 Mrd. Weitere 3,4 Mrd. Menschen werden in Städten mobil sein! Land 1 Mrd. Quelle: UN population division 0 Mrd. 1750 Zeitalter 1800 Frühe Industrialisierung © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart 1850 1900 Späte Industrialisierung 1950 2000 Globalisierung 2050 Life Sciences Herausforderungen für die Städte der Zukunft Verbesserung der Lebensqualität ist notwendig Verkehrsinfarkt, Staus Unfälle, Gefahren Eingeschränkte Nachhaltigkeit, Ökologie und Gesundheit Eingeschränkte Lebensqualität und Komfort © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Herausforderungen für die Städte der Zukunft Stadt als attraktiver Lebensraum für alle Nutzer Lebenswerte Stadt Verkehr, Mensch und Stadt / Gebäude in positiver Interaktion Positive Urbanität © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Elektromobile Stadt – Die Stadt als Katalysator für Elektromobilität Car Sharing e ac s Intermodale Mobilität © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart EKo m Sp m un al fa hr ze ed ar Sh ug e La de -In fr ik at m as t ru le Te kt u r Die städtische Infrastruktur muss und kann sich verändern Herausforderungen für eine »Elektromobile Stadt« Berücksichtigung unterschiedlicher Innovationszyklen Harmonisierung der Innovationszyklen: Urbane Urbane Technologien Technologien müssen müssen anpassungsfähig anpassungsfähig und und in in ihren ihren Lebenszyklen Lebenszyklen besonders besonders innovativ innovativ und und vorausschauend vorausschauend sein! sein! Gebäude Infrastruktur Fahrzeug Geschwindigkeit der Innovationszyklen IUK-Technologien Automobil Heizanlagen (Gebäude) IUK Verglasungen (Gebäude) Wärmedämmverbundsystem (Gebäude) Konstruktion (Gebäude) Verkehrsstraßen Abwasserinfrastruktur Stadtstruktur 0 10 20 30 Zeithorizont © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart 40 50 100 Quelle: eigene (nach Drees & Sommer AG) Herausforderungen für die Städte der Zukunft Berücksichtigung aller Prozesse einer Stadt Fortbewegung Parken Einkaufen Spielen Arbeiten Warten Spazieren gehen Kommunikation Entspannen Transport Instandhaltung Wohnen © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Herausforderungen für die Städte der Zukunft Integration und Berücksichtigung aller Nutzer Autofahrer Motorradfahrer Radfahrer Kinder © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Fußgänger Anforderungen - Mobilität - Zeiteffizienz - Sicherheit - Service / Komfort Autonome Systeme Mobilitätsbeeinträchtigte Menschen ÖPNV-Benutzer LKW-Fahrer Herausforderungen für die Städte der Zukunft Leben und Arbeiten als Treiber für nachhaltige Mobilität in Städten und Stadtregionen Ernährung/ Well-being Kommunikation/IT Mobilität und Verkehr Stadtraum/ -struktur Urbane Produktion Politik und Verwaltung Mensch und Lebensweise Leben und Arbeiten Sicherheit Gebäude und Wohnen Service und Dienstleistung © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Transport und Logistik Umwelt und Ressourcen Konvergenz der Stadtsysteme Bildung Energie-/Ressourceninfrastruktur Gesundheit Wird alles anders? »Wir müssen das Automobil neu erfinden« Dr. Dieter Zetsche, 2009 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Die Automobilindustrie im Elektromobilitäts-induzierten Wandel Neue Wettbewerber Neue Kompetenzen Neue Technologien Automobilindustrie Subventions-/ Förderinstrumente Gesetzliche Rahmenbedingungen im Wandel Neue Betreiber-/ Geschäftsmodelle Veränderte Wertschöpfungsstrukturen Hybrides Produktionssystem Wandlungstreiber E-Antrieb Organisation Tier 3 Verbrennungs -motor Ressourcen Tier 2 Menschen Tier 1 Methoden Wandlungsbefähiger © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart OEM Nicht nur der Antriebsstrang … MIT GM/Segway EWE/Karmann Masdar … sondern das gesamte automobile Geschäftsmodell muss neu erfunden werden! © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Elektromobilität bietet vielfältige Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle – sowohl bezüglich Einsatzgebieten… Stadtquartier Paketlieferanten Carsharing Pool Autoverleih Pool Fahrzeuge Fahrzeuge Taxi Was sind die interessanten Anwendungsfelder für Spezial-Anwendungen Spezial-Anwendungen Elektromobilität? Intermodalität Intermodalität Roller Pedelecs Verbrenner ÖPNV Fuel Cell © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Kommunale Flotte City-Logistik Post Busse … als auch inhaltlicher Gestaltung Deutsche Bahn – Integration intermodaler Konzepte Batterie Better Place – Moblitätsanbieter © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Mendrisio - Batterieleasing LaRochelle - Fahrzeugsharing Systemdenken... Nachhaltige Mobilität erfordert eine systemische Perspektive VerkehrsmittelPerspektive Bahn/ÖPNV Leichtbau Fahrzeug Effizienz Nahmobilität Bedarf Rad Nachhaltige Mobilität Antrieb Die Innovationen von morgen Entwicklung von Verkehrsmitteln Heute © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart System-Perspektive Anforderungen und Partizipation Mensch und Nutzer Fahrzeuge und Betreibermodelle Verkehr Leistungsfähige und stadt-integrierte Ladeinfrastruktur Energie Integration von Verkehrsdaten und Schaffung von Schnittstellen Vernetzung Finanzierungs- und Regulationsinstrumente Steuerung Nachhaltige urbane Mobilität Entwicklung von Mobilitätssystemen für Städte Morgen Übermorgen Nachhaltige Mobilität erfordert Vernetzung bislang getrennt betrachteter Themenfelder VERKEHR MENSCH ENERGIEINFRASTRUKTUR MOBILITÄT HEUTE VERNETZUNG VERKEHR MENSCH STEUERUNG STADTRAUM ENERGIEINFRASTRUKTUR VERNETZUNG MOBILITÄT ÜBERMORGEN STEUERUNG STADTRAUM Mobilität – besonders nachhaltige Mobilität – muss sich von singulärer Betrachtung hin zu ganzheitlichem Systemdenken entwickeln! © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart In der smarten Stadt werden mobilitätsrelevante Daten aggregiert und zugänglich gemacht MIVEchtzeitdaten ÖPNV Echtzeitdaten Anbieter von Mobilitätsdiensten (Call-a-Bike, CarTogether, Car2Go…) Integrations-Bus/Datenfusion Mobilitätsrelevante Daten … Community Services Service Center Mobil © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Multimodale Navigation One-StopTicketing Multimodale Routenplanung PC Auto Rating Verkehrsleitsystem Smartphone als Plattform für intermodale Vernetzung Die Informationstechnologie vernetzt unterschiedliche Verkehrsmittel Das Smartphone als Vernetzungsplattform des E-Fahrzeugs Smartphone Absatz weltweit Information und Kontrolle Start / Stopp Ladevorgang Anzeige Ladezustand „Lade-Timer“ (z.B. 2009: 174 Mio. 2012: 329 Mio. Ausnutzen günstiger Stromtarife) Zusätzl. fernsteuerbare Funktionen Information Reichweite Navigation Ladeinfrastruktur Verfügbarkeit/Reservierung Call-aBike Ladestation Vernetzung mit weiteren Mobilitätsangeboten aus Nah- und Fernverkehr Source: PwC-Analyse © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart 30 Elektromobilität und ÖPNV: Geschlossene Reisekette als Schlüsselfaktor für Nutzerakzeptanz Problem für nachhaltige Mobilität mit ÖPNV: »letzte Meile« Dadurch bleiben viele Nutzer beim motorisierten Individualverkehr (MIV) Schaffung von Schnittstellen durch innovative Mikromobilität Nutzerszenario Intermodale Reisekette mit ÖPNV ? Wohnort Haltestelle © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart ? Haltestelle ? Arbeitsplatz Freizeit Innovationsansatz: Mikromobilität + ÖPNV + Sharing Mikromobilität Fahrzeug-Sharing ÖPNV Fahrrad, Pedelec S-Bahn, U-Bahn, Regionalbahn (E-)Car-Sharing Segway (Hybrid-/Elektro-) Bus Fahrrad-Sharing Elektro-Scooter + + ÖPNV als Hauptverkehrsmittel Mikromobilität zum Zurücklegen der täglichen „letzten Meile“ Fahrzeug-Sharing für Ergänzungsfahrten © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Mobilitäts-Sharing Integrationsthemen für eine langfristige Perspektive hin zu nachhaltiger urbaner Mobilität Lebensqualität Wissensarbeit Gebäude und Bauprozesse Zielstellung: sozial Kommunikation Leben… Intelligente Umgebungen Elektromobilität Demografische Prozesse Arbeiten… Nachhaltige urbane Mobilität ökonomisch Mobilität… heute © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart ökologisch Kontakt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dieter Spath Institutsleitung Fraunhofer IAO Nobelstr. 12 70569 Stuttgart Telefon: 0711 / 970-2000 E-mail: [email protected] © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart