48 SC Victoria Hamburg vs. USC Paloma/ BU 07.09./10.09.2010
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48 SC Victoria Hamburg vs. USC Paloma/ BU 07.09./10.09.2010
48 SC Victoria Hamburg vs. USC Paloma/ BU 07.09./10.09.2010 CHEERS HOHELUFT! Cheer up lads, everythings's gonna be alright! Jetzt also bloß keine Frust-Filme schieben, wir haben gerade erst den dritten Spieltag (naja, wir holen ihn zumindest gerade erst nach) und die Saison ist noch lang. Klar, da kann einem schon mal die Panik überkommen, wenn Evil-St. Pauli II mal so mir nix, dir nix die formschwachen Heide-Loser abserviert und unsere blaugelben Pokalhelden an der heftigen Hürde Bramfeld scheitern, aber manchmal verliert man eben und manchmal gewinnen die anderen. Wenn es nicht läuft, dann läuft es eben nicht und haste einmal Sch***e am Fuß, haste Sch***e am Fuß... So, genug Phrasen gedroschen und Konzentration auf die anstehende „Uhlenhorster Woche“! Das Urheberrecht dieser genialen Wortschöpfung konnte zwar unter uns Kaoten nicht zur Zufriedenheit aller geklärt werden, dennoch bediene ich mich einfach mal trotzdem ganz dreist Termine: SA, 11.09., 15 Uhr, Testspiel: Harburger TB vs. SCV SA, 18.09., 12 Uhr, Liga: SC Concordia vs. SCV FR, 24.09., 19 Uhr: SCV vs. FC St. Pauli II Zwote: SO, 12.09., 15 Uhr: TuS Osdorf II vs. SCV II SO, 19.09., 15 Uhr: SCV II vs. Rahlstedter SC II des Plagiats... Uhlenhorst also, erst der Uhlenhorster SC Paloma und dann BarmbekUhlenhorst. Weil beide so toll zusammenpassen, widmen wir beiden zusammen auch einen gemeinsamen Flyer! Nee, mal ehrlich, zwei inhaltlich ansprechende Flyer innerhalb von vier Tagen? Es muss auch eine Doppelausgabe genügen! In den nächsten vier Tagen können, nein sollten wir dringlichst sechs Punkte mitnehmen und uns zumindest im Windschatten vom FCSPII etablieren – ist sicherlich nicht zu viel verlangt, zumal wir noch im September selbst die Chance haben, die Siegesserie der Kiezkicker zu stoppen. Paloma steht derzeit zwei Plätze über uns, zwar auch mit neun Zählern, aber eben mit mehr Torgefahr. Mit einem Dreier ginge es einen guten Schritt nach oben, präziser gesagt auf Platz zwei und genau dort wollen wir auch gerne stehen, um auf Fehler des Tabellenführers zu warten. Vielleicht schwächelt der designierte Aufsteiger ja schon am Wochenende gegen die Überraschungs-Combo Rugenbergen. Lustig wäre es – allerdings nur, wenn wir unsere Hausaufgaben machen und die doppelte Dosis Uhlenhorst locker wegstecken und endlich beginnen, kontinuierlich zu punkten. Ich will nicht, dass unser Team zu einer Wundertüte à la Altona verkommt! Viel mehr Worte will ich dann eigentlich auch gar nicht mehr verlieren, der Flyer ist diesmal prall gefüllt mit vielen Textchen von allerlei unterschiedlichen Autoren, warum also noch Platz verschwenden mit leeren Worten, die ja eigentlich nur das eine sagen wollen: Hamburgs Meister wird nur der SCV! Auch 2010 und jetzt Vollgas geben! Cheers und NG U L L TE S R O ERV Kaotische Grüße... N GEG USC PALOMA: Nachholspiel gegen Paloma. Moment Mal, Nachholspiel Anfang September? Jep, genau, denn der SCV war am 3. Spieltag damit beschäftigt, Rot-Weiß Oberhausen aus dem DFB-Pokal zu werfen, da musste Paloma warten. Wäre nett, wenn das Spiel heute den gleichen Sieger hätte wie das PokalSpiel, aber bitte mit mehr Toren. Langsam aber sicher wird es nämlich Zeit, dass wir uns mal wieder nach oben orientieren, ich hab vor allem auch keine Lust, den SCV immer minutenlang in der Tabelle im Mittelfeld zu suchen, ich möchte einen schnellen Blick nach oben und da Blau-Gelb sehen! Allerdings sollte man Paloma nicht unterschätzen, das wird wohl kein Selbstgänger. Zwar sind die Mannen von Frank Hüllmann sonst eher als Grandspezialisten bekannt, aber die Mannschaft hat diese Saison noch keine Niederlage auf dem Konto. Und dabei standen schon einige „Hochkaräter“ auf dem Spielplan, mit Altona und Curslack ergatterte man bei zwei Teams einen Punkt, bei denen es nicht zu erwarten gewesen wäre. Und dabei waren die angeblichen Favoriten noch gut bedient, denn letzten Freitag machte Paloma einen auf Wolfsburg und ließ sich einen 3:0-Vorsprung noch abjagen. Ganz so blöd wie die Niedersachsen stellten sich die Tauben dann aber nicht an, immerhin konnten sie das Unentschieden halten… Somit steht der USC momentan tatsächlich VOR dem SCV in der Tabelle, wenn auch nur auf Grund des besseren Torverhältnisses. Das wird sich wohl so oder so noch bis zum Saisonende ändern, aber heute wäre endlich mal wieder Gelegenheit, etwas näher auf Tuchfühlung zu gehen – sonst schicken wir die Gratulationspostkarte zur Meisterschaft nämlich schon zur Winterpause an den FC St. Pauli II! HSV BARMBEK-UHLENHORST: Mächtig gespannt bin ich am Freitag wieder auf die Fans von BU: Ob wir wohl dieses Jahr auch wieder eine grandiose Choreo in Form von geworfenen Klopapierrollen zu sehen bekommen? Wie letztes Jahr – und vorletztes Jahr… Das wird wieder ein Highlight! Ein Highlight sollte auch das Spiel werden und zwar aus der Sicht des SCV. Kommt doch hier der Tabellenvorletzte an die Hoheluft, der sich bisher nur gegen die rote Laterne Wedel siegreich durchsetzen konnte. Klingt nach sicheren drei Punkten – wenn Vicky denn endlich mal wieder zur Normalform findet. Es reicht nämlich nicht, nur die großen „Schlagerund Eventspiele“ hübsch zu gestalten, ich möchte auch in der Liga auf den Zaun klettern und Siege bejubeln! Und es wird nun endlich mal Zeit, auch gegen die vermeintlich „Kleinen“ drei Punkte zu holen, das konnten wir in den vergangenen Jahren nämlich im Gegensatz zur Konkurrenz immer besonders gut. Bergedorf und Meiendorf haben es vorgemacht, so einige Törchen geschossen und Trainer Thomas Hoffmann zur Verzweiflung getrieben. Selbst Rugenbergen hat vorgemacht, wie man gegen BU gewinnt, das sollte der SCV doch wohl auch können?! SC VICTORIA – SV CURSLACKNEUENGAMME 2:2 (1:0) (OBERLIGA, 5. SPIELTAG, STADION HOHELUFT, 27.08.2010, 149 ZUSCHAUER) Heimspiel gegen CurslackNeuengamme. Eigentlich ein Spiel, bei dem man den Titel Topspiel schon des Öfteren aus der Tüte ziehen konnte. Auch in diesem Spiel ging es um die Tabellenführung der Oberliga Hamburg. Diesmal aber aus Sicht der Gäste. Das wollten wir mit unseren Jungs natürlich verhindern und so kam es, dass das Spiel trotz miserablen Wetters an der Hoheluft ausgetragen wurde. Diverse andere Spiele in ganz Hamburg fielen den Wassermassen zum Opfer, jedoch entpuppte sich der anwesende NDR als Grund, die Partie trotzdem anzupfeifen. Grund für den Besuch der Rundfunkanstalt war das Freundschaftsspiel gegen den HSV in der darauffolgenden Woche. Naja, ein nicht sehr überzeugender Grund, das Spiel trotzdem anzupfeifen, zumindest aus unserer Sicht und so beließen wir es über 90 Minuten bei einzelnen Schlachtrufen für unsere Elf. In der ersten Hälfte plätscherte das Spiel gemächlich vor sich hin trotz optischer Überlegenheit für unsere gelbblaue Truppe. Es kam nicht von ungefähr, dass der 1:0 Pausenstand aus einem direkt verwandelten Freistoß durch Stephan-„Ich hau sie alle in den Giebel“-Rahn resultierte. Bei anhaltendem Regen genossen wir auch in der zweiten Halbzeit optische Überlegenheit, die jetzt jedoch auch zu diversen Chancen führte. Nach guten Möglichkeiten auf beiden Seiten war es schließlich Sergej Schulz, der es dem Rahner gleichmachte, einen direkten Freistoß in den Giebel setzte, und somit auf 2:0 für die Hausherren erhöhte. Alles in trockenen bzw. an diesem Tag in nassen Tüchern, dachten wir und die restlichen handverlesenen und aufgerundeten 150 Zuschauer an der Hoheluft. Doch falsch gedacht, da ein gewisser Herr Spill vom SVCN noch zwei Tore markieren musste, um seine seit Jahren traumhafte Trefferquote weiter auszubauen. Hierbei wurde er gerade beim zweiten Treffer durch unsere Hintermannschaft geradezu herausgefordert. Sei es drum! Scheiß Wetter, bitterer Spielverlauf, alles grau in grau, nichts Halbes, nichts Ganzes. Das Ergebnis passte zur Stimmung heute und der NDR hatte unseres Erachtens nicht wirklich viel zu filmen… wie ärgerlich! Weiter geht’s nächste Woche mit dem Sinnfrei-Kick gegen den HSV und anschließend mit dem Sonntagspunktspiel auswärts beim Bramfelder SV. SC VICTORIA – HAMBURGER SV 1:5 (0:3) (FREUNDSCHAFTSSPIEL, STADION HOHELUFT, 31.08.2010, 2.072 ZUSCHAUER) Da hat der HSV also Wort gehalten und ist tatsächlich zum versprochenen Freundschaftsspiel beim OberligaMeister angetreten. Dass das Spiel dann in einer Länderspielpause stattfindet und nicht in der Saisonvorbereitung irgendwie auch noch zu verschmerzen, auch wenn das letztlich bedeutete, dass die Nationalspieler des HSV nicht anwesend waren. Dazu zählte überraschenderweise auch Ruud van Nistelroy, der nur ein paar Tage zuvor wieder in den Kader der holländischen Nationalelf berufen war. Wer blieb also übrig? Immer noch genug gestandene Bundesliga-Spieler, um für einen Menschenauflauf an der Hoheluft zu sorgen! Wobei ich es schon sehr traurig finde, dass zu so einem Spiel um Nichts mehr Zuschauer kommen, als zur ersten Runde im DFB-Pokal. Aber naja, was soll’s – trotzdem wird mir persönlich dieses Spiel in keiner guten Erinnerung bleiben. Schon im Vorfeld hatten wir öffentlich gemacht, dass wir das Spiel zwar unterstützen, aber eben nicht lautstark wie gewohnt, sondern nur durch bloße Anwesenheit. Warum? Weil es ein Testspiel ist, darum mal in erster Linie. Wer im Sommer bei SCV-Testspielen zu Gast war, wird gehört haben, dass Nordkaos dort auch nicht supportet hat. Also auch keine Ausnahme für den HSV. (Im Übrigen gab es von den HSVFans ebenfalls keinen Support…) Außerdem sehen wir zwar als Gruppe die Chance für den Verein, durch so ein Spiel zusätzliche, bitter nötige Einnahmen zu machen, aber wir möchten nicht Teil dieser EventVeranstaltung sein, das widerspricht unserer Mentalität. Und als wir dann am Spieltag am Stadion ankamen, wurden unsere schlimmsten Befürchtungen auch gleich mal bestätigt: Die Einlasskontrollen, die beim OberhausenSpiel durchaus noch als okay durchgingen, hatten plötzlich eine ganz andere Dimension angenommen. Da wurde in die Taschen geschaut und aussortiert, was das Zeug hielt. Ich hatte schon gar keine Lust mehr, es war, als wären wir tatsächlich beim HSV zu Gast und nicht andersherum! Das Stadion, das dieses Mal aber komplett offen war (keine Trennung zwischen Gäste- und Heimfans) wurde auch alsbald schon bevölkert von zahlreichen HSV-Fans von oben bis unten behängt mit allerlei Fanartikeln. Okay, auch das hatten wir erwartet. Wir hatten schon einigermaßen Probleme, diesen Fans klar zu machen, dass wir – wie immer – hinter „unserem“ Wellenbrecher stehen, dann aber mussten wir uns kollektiv an den Kopf fassen: Wie immer hing die mittlerweile durch Sky deutschlandweit bekannte Anzeigentafel mit den kleinen austauschbaren Nummern hinter uns. Wie immer lagen die Nummerntäfelchen zum Tauschen darunter im Gras, als plötzlich eine Gruppe älterer HSV-Fans antanzte, die Täfelchen auseinanderpflückte und sich darauf setzte! Auf unseren Hinweis, dass das überhaupt nicht klar gehen würde, bekamen wir dann auch noch die patzige Antwort zu hören, dass sie das ja nicht wissen könnten, da lag halt was im Gras, das haben sie sich genommen. Wieder einmal ein klarer Fall von „Hirn am Stadiontor gleich mit abgegeben!“ Wir waren restlos bedient, die Ich-guckböse-weil-ich-Mitglied-bei-einergaaaaanz-großen-Fangruppe-binFraktion nervte dann auch noch rum und wir hatten keinen Bock mehr. Die Stadionmusik war mit Abstand das Schlechteste, was ich jemals zu hören bekommen habe (WARUM müssen wir eigentlich IMMER „Viva Colonia“ hören, wir sind in HAMBURG! HANSESTADT HAMBURG! So schwer?!) und irgendwie beschlich mich ganz tief in meinem Inneren das Gefühl, dass wir doch bitte nicht wieder Meister werden, wenn das nächstes Jahr noch mal über die Bühne gehen soll. Ich wischte den Gedanken weg und versuchte, das Spiel als Test gegen Wolfsburg zu sehen. Der HSV – immerhin mit Trochowski, Drobny, Aogo, Jarolim und weiteren namhaften Stars gespickt – wirbelte dann auch gleich mal unsere Abwehr kräftig durcheinander und kam so zu entsprechenden Chancen. Nach einer Viertelstunde stand es dann auch gleich mal 0:2 und es wurde deutlich, dass die Bundesliga dann doch etwas schneller ist und gerade unsere Abwehr so ihre Probleme hatte. Dann kam Vicky aber etwas besser ins Spiel, vor allem im Mittelfeld war es ganz lustig zu sehen, wie sich die beiden „harten Hunde“ Roger Stilz und David Jarolim so behakten. Das Ergebnis war eigentlich fast Nebensache, wir hofften darauf, dass es nicht ganz so deutlich werden würde, als in der 37. Minute das 0:3 fiel. Das war dann auch der Pausenstand, es wurde diskutiert, ob der SCV es zumindest zu einem Tor bringen würde und nach Wiederanpfiff wurde Vicky dann auch etwas frecher. Beim HSV hatte man offensichtlich keine Videoanalyse des OberhausenSpiels gemacht, so dass das kam, was jeder Victorianer mittlerweile auswendig kennt: Freistoß OberhausenDistanz, Mauer aufstellen, Rahn schießen lassen, Jubel bei Blau-Gelb! Drobny chancenlos, das Stadion am Jubeln, denn das Ding war einfach wunderschön! Gar nicht schön war nur zwei Minuten später die äußerst peinliche Vergabe von Hamurcu, der das Kunststück fertig brachte, den Ball aus fünf Metern Entfernung tatsächlich ÜBER den leeren Kasten zu dreschen – was schwerer war, als das Ding reinzumachen. Glückwunsch dazu, passt aber zu seiner derzeitigen Form, sorry! Sowas muss gegen Wolfsburg sitzen! ;-) Allerdings gelangen dem HSV noch zwei weitere Tore (die nicht hätten sein müssen), so dass es am Ende zu deutlich 1:5 stand. Bloß schnell weg von diesen ganzen Kunden, die hoffentlich so schnell nicht wieder unser schönes Stadion bevölkern… BRAMFELDER SV – SC VICTORIA 1:1 (1:0) (OBERLIGA, 6. SPIELTAG, SPORTPLATZ ELLERNREIHE, 05.09.2010, 250 ZUSCHAUER) Hach ja, der heutige zumindest wettermäßig gar nicht mal so graue Liga-Alltag. Was wäre das schön: Einfach nur eine Saison bestehend aus Pokal-Finale, erste bis dritte Runde DFBPokal und Meisterfeier. Des Geldes wegen wäre von mir aus auch noch ein Event-Meisterschaftsbelohnungsspiel gegen den HSV drin. Aber nein, da gibt’s ja diese lästigen Dinger namens Punktspiele, wie das schon klingt… Tja, und so ein Ding hatten wir heute mal wieder. Nachdem letzte Woche eigentlich keins hätte sein sollen und prompt die sicher geglaubten drei Punkte auf die unnötigste aller Arten noch versiebt wurden, stand heute das Auswärtsspiel gegen den Bramfelder SV auf dem Programm. Der Aufsteiger hatte am ersten Spieltag noch durch einen Sieg bei Meiendorf Aufsehen erregt, war dann aber auch gegen Rugenbergen unter die Räder gekommen. Man wusste also nicht so genau, womit man es zu tun bekommen sollte. Das wussten wir von Nordkaos auch nicht so Recht, kannte doch keiner den Ground. Und was soll man sagen, von meiner Seite aus hätte das auch ruhig so bleiben können. Doofer weitläufiger Sportplatz wie in Wedel oder in Condor, absolutes Gift für jeden Support. Einzig die ganz idyllische Lage zwischen Bäumen wusste einigermaßen zu gefallen. Nicht zu gefallen wusste wiederum die penetrante und sonst nie stattfindende Ausweiskontrolle an der Kasse zwecks Ermäßigung. Wenn's denn wenigstens freundlich gewesen wäre... Freundlich wäre es auch von den Bramfelder Verantwortlichen gewesen, unserer dann doch eher über das Spielen kommenden Mannschaft einen vernünftigen Rasen hinzustellen. Gab es aber nicht, so dass der ein oder andere Angriff des SCV heute auch am Rasen scheiterte. Noch viel öfter scheiterten diese an eigenen Unzulänglichkeiten und Unkonzentriertheiten. Da es diese nicht nur in der Offensive zu beobachten gab, kam der BSV auch zu seinen Chancen. Trafen die in schwarz-weiß gekleideten Hausherren im ersten Anlauf nur das Aluminium, machte Gehr es im zweiten besser und schon stand es nach 23 Minuten 1:0 für die Bösen. Zuvor hatte der sehr gut aufgelegte Torhüter der Bramfelder kurz nach Anpfiff die Führung für die Mannen von der Hoheluft noch verhindert. Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn... Jedenfalls hieß es jetzt erst einmal, einem Rückstand hinterher zu laufen. Aber laufen wollte so manches heute nicht. Das Spiel nach vorne war wie gesagt von Fehlern bestimmt, das nach hinten durch Unaufmerksamkeiten, so dass der SCV nicht nur bis zur Halbzeit nicht zum Ausgleich kam, sondern auch ein wenig Glück hatte, nur mit einem Tor Rückstand in die Kabinen gehen. Ähnlich schlecht wie der Auftritt der Mannschaft war auch der unsrige. Zu wenig Konzentration, zu wenig Power. Das sollte sowohl bei uns als auch bei der Mannschaft in Hälfte Zwo besser werden, wenn auch nicht perfekt (aber wer ist schon perfekt?). Die heute in orange spielenden Victorianer kamen ein wenig lebhafter aus den Kabinen, was sich prompt durch Torchancen bezahlt machte. Allerdings scheiterten diese wahlweise am Platz, am Torwart oder am eigenen Unvermögen. Als dann nach knapp einer Stunde Geist für Schulz und Kremer für den heute mal wieder suboptimal spielenden Hamurcu kamen, war auch endlich mehr Dynamik und Tempo im Spiel. Letztendlich musste aber doch wieder Stephan tätig werden und das Runde nach schönem Diagonalpass von Theissen nach einer schönen Annahme mit der Brust im Eckigen versenken. Na also, geht doch. Jetzt steht den drei Punkten nichts mehr im Wege. Theoretisch. Denn auch nach dem Ausgleich gelang es den Hausherren, immer wieder gefährliche Konter zu setzen, während Vicky zwar besser spielte als in Halbzeit Eins, es aber nur selten schaffte, das Tor des BSV in Gefahr zu bringen. Einzig Stilz hatte noch einmal eine herausragende Chance, konnte sich dann aber im entscheidenden Moment doch nicht ganz zwischen abspielen, den Torwart ausspielen oder selbst schießen entscheiden, so dass auch diese Gelegenheit letztlich vergeben wurde. So trennt sich der haushohe Favorit letztlich sogar verdient 1:1 vom Aufsteiger, während vorne St. Pauli II mit einem 6:1 (!) gegen Buchholz (!) davon zieht. Vielleicht können wir die Uhlenhorster Woche erfolgreich gestalten, dann können wir es wieder wagen, einen Blick ans obere Ende der Tabelle zu werfen. Ansonsten ist erstmal Mittelfeld angesagt... ROT-WEIß ERFURT – SV BABELSBERG 03 4:2 (2:1) (3. LIGA, 6. SPIELTAG, STEIGERWALDSTADION, 28.08.2010, 3.517 ZUSCHAUER) Da ich noch eine Fahrt auf meinem Saturn-Ticket hatte, nutzte ich dieses aus, um mal wieder bei Babelsberg vorbeizuschauen. Die Fahrt ging für meinen Geschmack etwas zu früh los, das ließ sich aber nun mal nicht ändern. Am Hamburger Hauptbahnhof angekommen, traf man dann schon einige HSVer, die anscheinend auf dem Weg nach Frankfurt waren bzw. auf ihren Zug warteten, kurz ausgecheckt, böse geguckt ;-) und ab zum Gleis. Die Fahrt nach Leipzig verging dann auch wie im Flug, der fehlende Schlaf wurde nachgeholt, außer beim Durchqueren von Berlin, da wurde die Nase an der Scheibe platt gedrückt, um auch jedes Graffiti zu erspähen, was an der Strecke liegt. Musste mir dann auch nach kurzer Zeit eingestehen, dass unsere geliebte Hansestadt da nicht ganz mithalten kann. Von Leipzig aus fuhr ich dann noch etwa eine Stunde bis Erfurt. Dort erst mal eine Verbindung für die Rückfahrt rausgesucht und dann noch kurz gestärkt und ab zum Stadion. Wie auf der Homepage von Erfurt nachzulesen war, fuhr die Linie 1 direkt bis zum Stadion. Das Problem war bloß, dass die Station direkt vor dem Haupteingang liegt und ich erst mal schön in den Ultra-Mob von Erfurt reingelaufen bin, ist aber nichts weiter passiert. Dann musste ich einmal ums Stadion auf die andere Seite zum Gästeblock. Ich war sogar der erste, der anwesend war, mal was ganz Neues! Auf jeden Fall trudelten dann so langsam alle ein und das Spiel begann. Zum Einlaufen wurde ein Spruchband auf Erfurter Seite präsentiert, mit der Aufschrift „Rote Karte für die Gästehymne“. Dann ging es auch recht flott los, beide Mannschaften hatten zu Anfang ihre Chancen, die Partie blieb aber torlos. Es war ein recht ausgeglichenes Spiel, bis dann in der 30. Minute das erste Tor für Erfurt fiel. Kurz darauf erhielt Babelsberg einen Elfmeter, der zum Ausgleich führte. Müller versenkte ihn ziemlich souverän. Supporttechnisch war es recht gut, teilweise richtig laut, was aber nicht ganz so gut rüberkam, da das Stadion kaum hallt und ziemlich weitläufig ist. Erfurt nahm man auch kaum war. Das Spiel war weiterhin recht ausgeglichen, abgesehen von dem Tor für Erfurt kurz vor der Pause. Die Halbzeit nutze ich, um mich erneut zu stärken, Bratwurst mit Brötchen für zwei Euro, da kann man echt nicht meckern! Als ich zurück im Block war, ging es auch schon wieder los. In der zweiten Hälfte war Babelsberg am Kommen, schaffte es aber nicht, richtig gefährlich zu werden. Ungefähr in der 55. Minute wechselte Babelsberg doppelt aus, kurz darauf fiel der verdiente Ausgleich: Hahne haute den Ball aus 15 Metern ins untere rechte Eck. Der ganze Block rastete richtig aus, war cool mittendrin zu stehen. Die Stimmung war dann auch für die letzte halbe Stunde ziemlich gut. Fünf Minuten später kam dann die erneute Führung für Erfurt. Danach spielte Erfurt ziemlich defensiv und wartete auf den Konter, der dann in der Nachspielzeit glückte. Schade, das letzte Tor war nicht verdient, Babelsberg hat gekämpft, es hat aber leider nicht gereicht. Naja, damit bleibt Babelsberg auf dem 7. Platz. Hoffentlich wird es dann was im Derby gegen Rostock... Nach dem Spiel ging es dann im Mob Richtung Bahnhof, Team Green war natürlich auch am Start und gab dem ein oder anderen einen etwas gröberen Stoß, was natürlich sehr deeskalierend gewirkt hat. Zum Glück ist Weihnachten nicht mehr weit. ;-) Ich entschied mich dann spontan, über Berlin nach Hamburg zu fahren. Auf der Fahrt wurde ich dann noch nach Potsdam eingeladen, da konnte ich ja auch nicht nein sagen. Die Fahrt verlief dann auch recht problemlos, sogar beim Umsteigen in Magdeburg, obwohl die es sich zur Aufgabe gemacht haben, durchreisende Gruppen anzugreifen, was wohl daran zu liegen scheint, dass sie keine Hobbies und Freunde haben. Dann endlich in Potsdam angekommen, kam es noch mal zu einem überzogenen Polizeieinsatz, der überhaupt nicht nachvollziehbar war, es gab dann auch noch 'ne recht dicke Ladung Pfefferspray für uns bzw. die umstehenden Personen. Ist recht intelligent, in der Bahnhofshalle das Spray zu benutzen... Dann ging es gemeinsam nach Babelsberg, wo wir noch einen recht netten Abend verbrachten. Bis auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen in Babelsberg! SV EICHEDE – SCHLESWIG 06 2:0 (SCHLESWIG-HOLSTEIN-LIGA, 4. SPIELTAG, SPORTPLATZ MATTHIASCLAUDIUS-STRAßE, 29.08.2010, 200 ZUSCHAUER) Eichede versus Schleswig, der Tabellenführer der Oberliga SchleswigHolstein gegen das Kellerkind von der Schlei. Letzte Saison hatte sich der SVS noch gerade so in allerletzter Instanz vor dem Abstieg gerettet, diese Saison aber könnte ihnen das Glück nicht mehr so hold sein. Nach nur drei Spieltagen stehen die Domstädter einmal mehr im Abstiegsstrudel. Vielmehr als ein magerer Zähler aus der Saisoneröffnung in Eckernförde war ihnen bisher nicht vergönnt. Im zweiten Saisonspiel verloren die SchwarzWeißen 06er auswärts bei Holstein Kiel II und eine Woche später trotz einer engagierten Leistung daheim in doppelter Unterzahl gegen Heide. Die Chancen auf einen Dreier bei Eichede, dem HSV-Partnerverein in Sachen Jugendarbeit, standen also von vornherein eher schlecht. Trotzdem machten sich neun Selected Boys and Girls nach Stormarn auf, um auf dem Dorf ihre Jungs zu unterstützen und auch eine Autoladen Kaoten plus einer radelnden SCV-Kutte durften dieses Mal nicht fehlen. Wusstet ihr übrigens, dass Eichede zu den sogenannten 'Holzdörfern' gehört, von denen es im Kreis Stormarn ganze 17 an der Zahl gibt? Die werten Eicheder genossen damit bis ins 19. Jahrhundert hinein Sonderrechte in Sachen Holzabbau. Ja ja, wusste ich auch nicht, aber man hatte ja einen passionierten Volkskundler im Auto und da lernt der Kaot manchmal so einiges... Unnützes?! Übrigens war genau dieser Volkskundler Schuld, dass wir erst mit erheblicher Verspätung am Wandsbek Markt aufbrechen konnten – seine Ausrede war natürlich die unfehlbare Hochbahn – und somit erst 30 Minuten nach Anpfiff den Sportplatz des Eicheder SV betraten. Am Eingang war keiner mehr zum Abkassieren zu finden, also alle rein da. Plötzlich tauchte aber doch wer auf, der uns erst mal gleich des Betrugs bezichtigte, naja wer lieber am Bierstand rumlungert, statt an der Kasse zu hocken, der sollte sich mal nicht so anstellen! Die Selected Boys samt SCV-Kutte waren ziemlich schnell gefunden, stand der Supporthaufen doch gleich vorne auf der schönen neuen „Tribüne“. Die Gesänge waren dann die letzten 15 Minuten in Hälfte Eins recht schleppend, dafür sollen aber die ersten 30 Minuten sportlich mal wirklich auf 'nem guten Niveau stattgefunden haben. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Seit wann findet sich in der Oberliga SH denn gutes Niveau? Hab ich noch nie erlebt und diese Serie sollte anhalten, denn nachdem ich am Platzrand stand, flachte das Spiel offensichtlich stark ab. In der Pause erst mal Small-Talk mit den Schleswigern und Essen fassen. Offensichtlich hatte der SVS sich bisher ganz ordentlich verkauft, lag der ExClub von Jan Lauer doch ausnahmsweise mal nicht zurück. Der Support blieb leider erst mal mäßig und die Gäste gerieten dann, war ja auch irgendwie klar, in Rückstand. Den Gesängen tat das keinen Abbruch und tatsächlich waren die letzten 10 bis 15 Minuten in Hälfte Zwei richtig gut. Übrigens hatten wir Gelegenheit, auch mal einen Blick auf die sportlichen Fähigkeiten des kleinen Bruders von Jan Lauer zu werfen (der muss vom Postboten kommen ;-)), während sein Team sich schließlich noch ein Ding ins Netz legen ließ. Naja, derzeit sieht es einfach nicht gut für die Jungs aus, vorgestern haben sie übrigens schon wieder verloren, diesmal gegen die unsympathischen Söldner vom FC Sylt, 0:8 auf dem heimischen Alslev. Bitter. Für uns war es trotzdem ein netter Ausflug, wir werden sicher wieder kommen und Kopf hoch, Schleswig, die Saison ist noch lang. Viele Grüße an die Schlei und: Wo bleiben eigentlich unsere Fotos?!? SC SPERBER – TUS HAMBURG 5:1 (3:0) (LANDESLIGA HANSA, 6. SPIELTAG, STADION AM HEUBERGREDDER, 03.09.2010, 90 ZUSCHAUER) Freitag Abend in Hamburg, was könnte man da machen? Richtig, zum Fußball gehen! Es stand endlich einmal das Stadion am Heubergredder auf dem Programm, das zwar nun einen neuen Namen hat, aber der Volkspark heißt doch auch immer noch Volkspark, nicht wahr?! Für zwei Kaoten war das Stadion noch Neuland, gespannt wurde auf der Hinfahrt schon einmal das Party-Volk beäugt, das gerade aus seinen Löchern kam, um den Abend in irgendeiner ‚furchtbar angesagten Location’ zu verbringen. Naja, wer’s mag... Am Stadion, das direkt an der U-Bahn liegt, wurden wir an der Kasse gleich mal äußerst zuvorkommend begrüßt und uns Fußballschuhe angeboten. Wir lehnten dankend ab (das Spielen überlassen wir dann doch lieber den ‚Profis’... ;-)) und ließen uns auf der Tribüne in Höhe Mittellinie nieder, wo wir auf Kaot Nummer Drei warteten. Das Stadion ist wirklich sehr nett, die Tribüne strahlt Flair aus, allerdings wirkt es teilweise ein wenig heruntergekommen – dabei ließe sich ohne großen Aufwand und Kosten viel mehr herausholen, aber scheinbar fehlt es auch hier an jungen, engagierten Leuten. Rasenmähen hätte man zum Beispiel auch hinter der Werbebande mal machen können... Schade, dass diese kleinen Stadien nach und nach alle verfallen! Die AJK und Sander Tannen lassen grüßen... Derweil wurde das Stadionmagazin studiert (sehr gut gemacht) und unserem Ex-Torwart Vossi beim Aufwärmen zugesehen. Die ersten Prognosen für das Spiel wurden abgegeben („Fünf Tore, egal für wen!“), es durfte eine recht einseitige Angelegenheit erwartet werden, denn der SCS war schon nicht gut aus den Startlöchern gekommen (bisher nur ein Sieg aus fünf Spielen), aber der TuS Hamburg hatte es bis dato neben drei Niederlagen nur zu einem Unentschieden gebracht und dümpelte ganz unten in der Tabelle herum. Zum Spielbeginn dann gleich mal ein Freud’scher Versprecher des Stadionsprechers, der die Heimmannschaft zunächst als „USC Sperber“ vorstellen wollte – scheinbar ein Last-Minute-Transfer von Paloma oder was?! Mit Anpfiff vor den handgezählten 60 Zuschauern (es wurden während des Spiels mehr) legten beide Teams dann gleich mal los. Die erste Chance in der 7. Minute – aber nicht für die Raubvögel, sondern tatsächlich für die Gäste, aber Vossi konnte sich im Nachfassen doch noch das Spielgerät schnappen. Erst nach zehn Minuten kam Sperber das erste Mal gefährlich vor das Tor des TuS, aber der Freistoß ging vorbei. Drei Minuten später hatte Sperber dann die Nase voll und wurde seiner Favoritenrolle gerecht: 1:0 durch Thomas Reiher. Wir wurden Zeuge eines munteren Spiels mit einer klar besseren Heimmannschaft. In der 20. Minute kam es schließlich zu einer für uns gewohnten Situation: Freistoß Sperber, Oberhausen-Distanz. Lennart Ekelund schießt, Tor! Jo, Freistöße kann man hier also auch... Das „StarEnsemble“ des SCS (die natürlich alle für lau spielen) hatte aber noch immer nicht genug, in der 28. Minute schoss Steffen Harms (Ex-Altonase) dann das schönste Tor des Abends: Ein Flugkopfball mitten ins Herz des TuS... ähm... in die Maschen des TuS! 3:0, nice! Das Wetter verschlechterte sich derweil dramatisch, dunkle Wolken wechselten sich mit Sonnenschein ab, wir erfreuten uns an dem Doppelregenbogen über dem BacardiGebäude nebenan, die Spieler hatten natürlich keinen Blick für so etwas. In der 32. Minute hätte es dann das nächste Tor geben müssen: Sperber semmelte den Ball unter die Latte der Gäste, wir waren uns einig: Tor, der Ball flog zurück ins Spielfeld. Der Schiedsrichter mit seinen beiden blutjungen Assistenten ließ aber weiterspielen, also ‚nur’ mit 3:0 in die Pause. Zwei Tore fehlten noch bis zur Fünf... Während sich ein Kaot stilecht in der Pause verpflegte, hatte ein anderer keine Lust auf die heiße Schlacht ums kalte Büffet, bzw. den Würstchenstand und beschloss, erst nach Wiederanpfiff etwas zu sich zu nehmen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn so kam es, dass der Ausblick auf das vierte Tor (erneut durch Harms) einem geöffneten und damit die Sicht versperrenden Kofferraumdeckel zum Opfer fiel. Hinterher wurde mir dann berichtete, dass der TuS eigentlich gerade stärker wurde, aber so kann es gehen... Zur Ehrenrettung des TuS Hamburg muss gesagt werden, dass es ihnen in der 60. Minute dann doch noch gelang, ein Tor zu schießen, immerhin! Sperber schaltete ein wenig zurück, auch wenn man beiden Mannschaften zusprechen muss, dass sie bis zum Schluss gekämpft haben. Die Partie verlief auch relativ fair, erst in der 70. Minute gab es die ersten gelben Karten für den TuS, eine für ein Foul, eine andere für Meckern. Die Zuschauer und „Fans“ (oder Spielerfrauen) sahen das aber scheinbar anders, hier machte sich wohl der Frust breit: Nachdem ein Spieler des TuS zunächst mit einem so lauten Schrei nach Foul gestürzt war, dass man es wohl noch im Stadtpark gehört haben muss, er drei Sekunden später jedoch wieder aufstand, als sei nichts gewesen, konnten wir uns die Kommentare nicht verkneifen, was eine laut keifende Zurechtweisung von seiner Freundin zur Folge hatte. Ui... Pöbeln, allez! In der 82. Minute konnte Sebastian Voß dann doch noch einmal zeigen, warum er immerhin ein Jahr bei Victoria war, ein sensationelles Ding vom TuS konnte er in allergrößter Not klären, dann war Sperber noch einmal am Zug, aber mehr als ein Lattenknaller sprang dabei nicht heraus. Fazit: Ein netter Abend in gemütlicher Atmosphäre mit einem guten Fußballspiel. Fan-Herz, was willst du mehr?! DRESDNER SC – TSV STREHLA 1:2 (BEZIRKSKLASSE DRESDEN, HEINZSTEYER-STADION, 04.09.2010, 150 ZUSCHAUER) Endlich hat es gepasst und Gehegepeter und ich machten uns auf nach Dresden. Schöne Stadt! Zwinger, Semperoper (irrtümlich oft mit der Radebergerbrauerei verwechselt), das Schloss, der Fürstenzug und die Frauenkirche und alles so dicht beieinander. Und obwohl wir es uns nicht nehmen lassen wollten, diese schönen Bauwerke wenigstens kurz mal zu besuchen, waren diese nicht der Grund für unseren Besuch: Deutscher Meister 1943, 1944, Deutscher Pokalsieger 1940, 1941, Mitteldeutscher Meister 1905, 1926, 1929, 1930, 1931, 1933, Mitteldeutscher Pokalsieger 1928, 1933 und DDR-Pokalsieger 1958. Das ist der Dresdner SC. Tatsächlich einer der erfolgreichsten Vereine der Vorkriegszeit (und einst sogar Kontrahent in der Deutschen Meisterschaftsendrunde für Victoria) und einer meiner Lieblingsvereine. Aufgrund der Entfernung hatte ich es über ein Jahr nicht mehr geschafft, ihn zu besuchen und war um so glücklicher, dass ich am Länderspielwochenende Zeit und Geld für den Besuch hatte. Doch was hab ich mit Dresden am Hut? Früher kannte ich nur Dynamo Dresden, zur Zeit höchstklassigster Verein in Dresden und vor allem Verein mit zweifelhaftem Ruf. Doch im Internetzeitalter stieß ich auf sympathische Seiten, die sich dem mittlerweile fast vergessenen Riesen aus der Dresdner Friedrichstadt widmeten. Mein Interesse war geweckt. Ich suchte Kontakt zu den Fans und schaffte es, meine Frau zu überreden, in unserem Dresdenurlaub das HeinzSteyer-Stadion zu besuchen. Mit Vereinschronik, Schal und sonstigen Fansachen in den Armen verließ ich damals einen Verein, der seither mein Lieblingsverein außerhalb Hamburgs wurde. Kontakte blieben, doch Spiele konnte ich höchstens in Kurzfassung im Web sehen. Als ich nun wieder vor dem Stadion stand, schien das ehrwürdige Rund auch auf Gehegepeter eine besondere Wirkung zu haben. Geradezu riesig, wenn auch nicht abweisend wie eine moderne Arena wirkt es, wenn man auf der Südtribüne (den ehemaligen VIPPlätzen) steht und auf die großen Stehränge um die Laufbahn wie auch auf die mittlerweile gesperrte Gegengerade mit ihren Sitzbänken guckt. Das Stadion hat leider sehr stark unter der Elbflut 2002 gelitten, so dass die große Gegengerade mittlerweile einsturzgefährdet ist und hier und da ein bisschen herumgebastelt werden muss, was aber kaum geschieht, denn auch der DSC durchläuft gerade nach fünf Abstiegen in sechs Jahren seinen absoluten Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte in der Bezirksklasse (8. Liga). Und so heißt der heutige Gegner nicht mehr Schalke 04, VfB Stuttgart oder Victoria Hamburg sondern TSV Strehla, ein Dorfverein aus der sächsischen Pampa. Und statt wie zu Bestzeiten 60.000 stehen heute wieder nur etwa 150 Zuschauer ihrer Mannschaft bei. Um so überraschender sind die zahlreichen schwarz-mohnroten Zaunfahnen und zu Beginn des Spiels auch riesige Schwenkfahnen. Für Vereine wie Strehla ist es immer noch etwas ganz Besonderes, hier zu spielen und so fand sich sogar ein kleiner Auswärtsmob, teilweise sogar mit blau-gelben Vereinsschals zusammen und feuerte sporadisch ihre Mannschaft mit Dynamo-Fan-Chants und gelegentlichen plumpen Neckereien gegen den DSC an. Von den DSC-Fans kam leider akustisch relativ wenig, wobei es gegen Ende der Partie besser wurde. Ich tat ja auch meinen Teil zur ruhigen Stimmung, gab es doch so viel zu quatschen und dazu diese leckere Wurst... Währenddessen rackerten die in weiß spielenden Dresdner sich ordentlich auf dem Feld ab. Gespielt wurde die ganze Zeit nach vorne, doch agierte man oft sehr ideenlos. Auch war problematisch, dass die Spieler immer wieder versuchten, die Gäste mit Zauberfußball auszuspielen, was aber keinem wirklich gelang. Oft stolperte man nur selber über seine Füße und führte so gegnerische Konter herbei. Und diese? Langer Ball aus dem eigenen Strafraum auf die schnellen Stoßstürmer, die meist kein Problem damit hatten, an der erschreckend langsamen Abwehr vorbei zu rennen. Glücklicherweise finden sich in der Liga selten Ailtons, so dass auch Strehlas Stürmer gerne mit dem Ball am Fuß erschrocken feststellten, dass sie zu weit gelaufen waren und so der alles abrundende Pass einfach zu spät kam. Aber auch der Dresdner Torwart stellte sich als bester Mann auf dem Platz vor. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass gerade der erste dieser Konter, das erste Mal, dass Strehla überhaupt über die Mittellinie kam, seinen Weg ins Tor fand. In der zweiten Halbzeit gestaltete sich das Spiel genau wie in der ersten: Und so war auch das 2:0 für die BlauGelben vorauszusehen. Ein Doppelwechsel und vielleicht auch der nun anschwellende Support von den Rängen brachte dann endlich Verbesserungen im Spiel der Mohnroten. Strehla verteidigte mit Mann und Maus während Dresden immer stärker wurde und sogar zum Anschlusstreffer kam. Nun schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Ausgleichstreffer fallen würde, doch zahlreiche verpasste Hochkaräter später war es eben die Zeit, die den Dresdnern den Strich durch die Rechnung gemacht hat. Schade. Zum Ende hin hat das Spiel richtig Spaß gebracht. Nach sehr gutem Start in die Saison war dieses die erste Niederlage für den DSC. Und so bleibt trotzdem die Hoffnung und der Traum, zum Ende der Saison endlich wieder in die Bezirksliga aufsteigen zu können und für mich, diese Saison wieder meine Mannschaft aus Sachsen besuchen zu können. Nach dem Spiel ging es für Gehegepeter und mich wieder an brennenden Autowracks an der Autobahn zurück in die Hansestadt. Ein wenig Wehmut schwingt da schon mit, doch das begreift man wohl nur nach einem Spiel im Heinz-Steyer-Stadion. AUS IZ... 9. BB-CUP IN LÜNEBURG Zusammen mit sieben Itzehoern ging es am Samstag per Auto nach Lüneburg. Für die Itzehoer Eagles war es der erste Auftritt nach einer ziemlich laaaaangen Pause. Während der (für kaotische Verhältnisse allemal) „assigen“ Hintour bekam man einiges geboten: Von Stau, Schritttempo, besoffenen Kindern auf der Rückbank und Hörschäden durch zu laute trashige 90erJahre-Chart-Kracher war alles dabei. Bedingt durch widrige Verkehrsbedingungen und einigen Unkenntnissen in Sachen Ortskunde, erschien man zum ersten Spiel der Eagles mit reichlich Verspätung. Einzig die letzten fünf Minuten durften wir uns anschauen. Der MTV gewann 44:40 gegen die Basketballer des Bramfelder SV. Nach mehr als zwei Stunden Pause, in denen der örtliche Supermarkt entglast und ausgeräumt wurde, ging es zur nächsten Halle und zum nächsten Spiel. Gespielt wurde gegen den SC Rist Wedel und damit gegen den Derbygegner schlechthin. Zwischen beiden Städten liegen zwar, ich schätze mal, 50 Kilometer, aber gut. Purer Hass macht sich in den Reihen der Itzehoer breit, Derbyfeeling kam auf... ;-) Itzehoe gewann, streckenweise überlegen, mit 50:46 gegen die ‚Opfaz’ aus Wedel. Besonders auffällig war natürlich der US-amerikanische Neuzugang der Itzehoer, Tut Ruach. Weniger durch seine Größe als eher durch Schnelligkeit und Technik stach er aus dem Team heraus. In der nächsten zweistündigen Pause vertrieb man sich die Zeit mit Basketball spielen an der Halle. Nordkaos bestach durch temporeiche Dribblings, schnelle, genaue Pässe und natürlich einen Haufen Dreier. Blass vor Neid und voller Respekt ob einer solchen Leistung, wurden die Itzehoer an die Wand gespielt. Im letzten Spiel ging es für die StörAdler um den Gruppensieg. Locker gewannen die Itzehoer mit 68:36 gegen den Walddörfer SV aus Hamburg. Jene fielen eher durch ausgewaschene Trikots und grauhaarige Spieler auf. Die Rückfahrt verlief entspannter. Die nicht viel Alkohol vertragende Itzehoer Youth quetschte sich in ein Auto, während sich der hohe Besuch aus Hamburg auf der Rückbank breit machen konnte! ;-) Der MTV gewann das Turnier übrigens am folgenden Tag. BASKETBALL-ULTRAS: Ultra‘-Deutschland ist total angesagt und nebenbei gewinnt eine Randsportart immer mehr an Zulauf, die Rede ist vom Basketball. Deshalb stellt sich wohl auch einigen mittlerweile die Frage, ob Ultras in dieser Sportart ebenso aktiv sind, wie es beim Fußball der Fall ist. Hier gibt es auch sicher gleich ein paar Punkte, die wir zu Beginn festhalten wollen, um auch etwas aufzuklären und euch den Einfluss vom Spiel auf den Support näher zu bringen. Deshalb dürfte ein Blick auf die Regeln helfen: Gespielt wird mit fünf Spielern in vier Vierteln á zehn Minuten. Außerdem hat jede Mannschaft pro Spiel fünf Auszeiten. Ein Team hat pro Angriff zudem nur 24 Sekunden Zeit, um einen Korb zu erzielen, durch bestimmte Fouls und Ringtreffer kann die Angriffszeit aber erneut auf 24 Sekunden gestellt werden (auf detailliertere Ausführungen verzichte ich mal). Des Weiteren muss der Schiedsrichter den Ball nach jedem Punkt, Foul oder vor einem Einwurf den Ball freigeben, somit wird ein schnelles Spiel natürlich verhindert. So wird dem Support also schon durch den Regeln der Sportart einiges an „spielfreier Zeit entgegengestellt“ und diese wird mittlerweile fast immer mit Musikeinspielung gefüllt, so dass die Gesänge häufig einfach zwischen der neusten Atzenmusik untergehen oder übertönt werden. Insgesamt lässt sich dies mit der zunehmenden Kommerzialisierung in Verbindung bringen. Oberhalb der Regionalligen (und auch dort gibt es schon einige), trifft man kaum noch Vereine an, die wirklich noch ihren ursprünglichen Vereinsnamen tragen. Von Deutsche Bank Skyliners und Ratiopharm Ulm, bis New York Phantoms Braunschweig oder Brose Baskets. Ja richtig, selbst Städtenamen stellen eine Ausnahme dar. Wenn also der Vereinsname schon so schändlich verscherbelt werden muss, kann ein jeder sich vorstellen, was für eine Marketing-Veranstaltung ein Spiel selbst darstellt und eines sei gesagt: Klatschpappen und Tröten sind noch untere Gattung. Doch kommen wir nun so langsam wieder zurück in Richtung Support und auf das Spielgeschehen. Basketball„typisch“ ist ein Support bestehend aus zwei, drei Schlachtrufen á la „Let’s go!“, „Auf geht’s!“ oder „Vereinsname XY *klatsch*klatsch*“ (der Gesang schlechthin) und unverzichtbar ist der „Defense“-Ruf, wenn sich die eigene Mannschaft in der Verteidigung befindet. Letztendlich wechselt also der Gesang (typisch) alle 24 Sekunden und eine wirkliche Abwechslung wird nicht geboten. Untermalt von Klatschpappen, Tröten und 254 großen Trommeln stellt das also einen musikalischen Orgasmus dar und ist nur schwer zu ertragen. Ultras im Basketball hätten also vorrangig mit diesen „Traditionen“ zu kämpfen und auch wir haben diesen Konflikt immer noch nicht hinter uns. Sicherlich gehören ein paar Sachen einfach dazu und werden auch immer wieder gesungen, aber etwas mehr Abwechslung ist wirklich angenehm und diese muss nicht alle 24 Sekunden erfolgen. Ihr könnt wahrscheinlich schon jetzt feststellen, dass Ultra‘/s es im Basketball nicht leicht haben und neue Gruppen mittlerweile viel zu spät kommen. Lediglich in den unteren Ligen könnte sich unserer Einschätzung nach noch etwas herausbilden. Trotzdem tummeln sich in den oberen Ligen dann doch drei Gruppen die ich hier nicht unerwähnt lassen möchte: Da wären die Ultras Nördlingen, Supporters Hagen und Sprungball Ultras Jena. Am Kreativsten schätze ich dabei die Supporters Hagen ein, wobei es um sie im letzten Jahr etwas ruhiger geworden ist. Besonders das Tifo-Material weiß sehr zu überzeugen und auch gesanglich gehören sie zu den besten Gruppen Deutschlands. Die Gruppe definiert sich nicht als Ultras, da sie wissen, dass so etwas für sie nur schwer machbar ist. Hingegen sehen sich die Ultras Nördlingen selbst als Ultras, Außenstehende dürften das anders beurteilen: Hagen machte beispielweise mit dem Spruchband „Sogar Always ist mehr Ultra‘ als ihr!“ auf diese Situation aufmerksam. Sicherlich bieten sie viele ansprechende Choreographien und verfügen über einiges an TifoMaterialien, allerdings scheint die Entwicklung dort schon länger stillzustehen und man hat augenscheinlich Freude daran erlangt, viele Sachen einfach sehr weiß zu lassen. Die Gruppe aus Jena zählt sicherlich eher zu den kleineren, weiß aber durch ihre Kreativität zu gefallen. Ein Hinweis noch an dieser Stelle: Als außenstehende Person ist es oft schwer, sich ein Urteil über andere Gruppen zu bilden und dies geschieht hier auch keineswegs aus Sicht der Itzehoer Szene, sondern vielmehr aus meiner persönlichen. Die Gruppen in den Hallen zu sehen, konnte und wollte ich bisher nicht. Meine Erkenntnisse entnehme ich daher Gesprächen mit Personen aus den Gruppen, Texten oder Videos – sicherlich nicht der Hit, aber ein BBL-Spiel muss ich mir wirklich nicht geben. Ganz anders sieht es in anderen Ländern aus: Griechenland, Serbien, Kroatien, Polen und sogar in Asien. Überall sind Gruppen aktiv und leben ihre Leidenschaft aus. Sie mit deutschen Gruppen zu vergleichen ist jedoch utopisch: Häufig gehen die Gruppen selbst noch zum Fußball, bestes Beispiel ist Gate13, die nur nebenbei auch die Derbys im Basketball besuchen. Dort wird auch nicht davor zurückgeschreckt, pyrotechnische Artikel in den Hallen zu verwenden. Die Mentalität auf dem Balkan ist allen bekannt und somit ist auch die Aktivität von Ultras beim Basketball nachvollziehbar. Erstaunlicher finde ich die Spielbesuche von Ultras beim Basketball in Polen, besonders dort sind es auch immer wieder kleinere Gruppen, die regelmäßig in Erscheinung treten. Insgesamt fällt es nicht leicht, über die Ultra-Szene im Basketball zu urteilen. In Deutschland kann man sicherlich von einer nicht existenten Szene sprechen, hingegen kann man in Griechenland oder Kroatien kaum (wenn ja: sportartbedingte) Unterschiede feststellen. Auch für die Zukunft sehe ich keine Ultra-Szene in den Hallen, zu groß ist die Kommerzialisierung bereits. Einzig in den unteren Ligen, wie eben in Itzehoe, ließe sich noch etwas erreichen. TAGEBUCH EINES EVENTFLÜCHTLINGS Kopfschütteln, einfach nur Kopfschütteln. Das ist auch jetzt, eine knappe Woche nach dem Event gegen den HSV, das, was mir zuerst durch den Kopf geht, wenn ich an dieses „Spiel“ denke. Das fing schon im Bus an. Gut, die üblichen Fan-Club-Pullis mit HolstenDose in der Hand waren zu erwarten gewesen. Nicht unbedingt schön anzusehen, aber hey, was will man machen, die gehören zum HSV irgendwie dazu. Aber bitte: Muss man denn wirklich in voller Montur mit drei Schals an den Handgelenken und Fahne zu einem TESTSPIEL in einer Nationalmannschaftspause gehen, wo doch sowieso (fast) keiner der ach so geliebten Millionäre dabei ist? Aber das war nur der Anfang. Das ganze Ausmaß des Event-Terrors, der gleich auf mich hereinbrechen würde, war schon im Vorbeifahren zu erahnen. Security, ganz viel Security. Wozu genau? Keine Ahnung. Auf jeden Fall schien es aus irgendeinem Grund wichtig zu sein, dass ich nichts zu trinken mit ins Stadion nehme. Ein Schelm, wer hier einen Zusammenhang mit der mannigfaltigen Auswahl an wie immer super günstigen Getränken im Stadion sah... Aber es gab auch noch Schlimmeres als die Security. Zunächst war da die „Musik“. Herr K. hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, dem Anlass entsprechend das volle Malle-Party-Fußball-Hits-Programm abzuspulen. Ganz großes Kino! Aber letztlich war das nur konsequent vom lieben Peter. Schließlich entlarvte diese Scheiße diesen Abend endgültig als das, was es nun mal war: Ein Event wie aus dem Lehrbuch. Nach dem Oberhausen-Spiel schon das zweite Mal diese Saison, dass wir Flüchtlinge uns einem solchen ausgesetzt sahen. Wenn der Verein nicht jeden Euro bräuchte, wäre wohl keiner von uns freiwillig an diesem Dienstagabend erschienen. Ganz anders die Kundschaft des HSV. Diese strömte in Heerscharen an die Hoheluft. Aber warum? Die wirklich interessanten Spieler waren alle bei ihren Nationalmannschaften, so dass das eigentlich ein Spiel der U23 gegen einen Oberligaverein war. So richtig spannend oder erkenntnisfördernd bzgl. der sportlichen Stärke „ihres“ Vereins war das Ganze also nicht. Aber anscheinend reicht es heutzutage, lange genug vom „Super-Event, bei dem alle dabei sein müssen“ zu reden, damit die Leute wie die Lemminge folgen. Wenn es nicht dem SCV so gut tun würde, könnte man darüber weinen... Um das Event perfekt zu machen, waren natürlich auch die dabei, die sonst ihre Samstag Nachmittage dazu nutzen, die Werbeveranstaltungen in den Bundesligastadien durch ihre Gesänge etwas spannender für die restliche Kundschaft zu gestalten. Wie bei der Fashion Week führten sie in nicht enden wollenden und sich wiederholenden Defilees ihre Bauchtaschen & Co vor. Das teilweise ob des couragierten Auftritts unserer Jungs gar nicht mal so schlechte Fußballspiel interessierte sie dabei übrigens recht wenig. Der Sieger des Abends schaffte es auf grob geschätzte 15 Mal auf- und abmarschieren, Hut ab! Alles in allem hat dieser Abend jedem von uns noch einmal verstärkt vor Augen geführt, warum wir das Geschäft Bundesliga hinter uns gelassen haben und warum dieser Schritt so unglaublich richtig war. Nervige weil überflüssige und profitorientierte Security-Maßnahmen, dämliche Musik und überall nervige Kunden: Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mir das Woche für Woche antun.... Gespannt darf man sein, wann endlich der Bogen überspannt ist. Wann wachen diese Menschen auf und erkennen, dass sie nur (!) noch Teil des Geschäfts sind, das mit „ihrem“ HSV (an dieser Stelle könnte auch jeder andere Profi-Club stehen), e.V. hin oder her, nur noch herzlich wenig zu tun hat?! Es ist allerdings zu befürchten, dass dies so schnell nicht der Fall sein wird. Kritisches Hinterfragen mag es vereinzelt auch heute schon geben, Konsequenzen daraus ziehen leider nicht wirklich. Wie voll wäre sonst das Eventflüchtlingslager Amateurfußball?!? Und so wurde auch heute schon die nächste Generation an das Erleben eines Fußballspiels in Form eines Events gewöhnt: Die vielen Kinder – die ich ausdrücklich von meiner Kritik ausnehmen möchte, schließlich kennen sie es nicht anders und wissen es daher nicht besser – erleben heutzutage den Kommerz-Wahnsinn in den Namenswechsel-Arenen dieses Landes als ebenso normal wie die Partyveranstaltungen rund um die Nationalmannschaft. Man darf gar nicht genauer darüber nachdenken, was für eine Generation da herangezüchtet wird... Ich jedenfalls freue mich einfach nur auf richtig schön einfachen Amateurfußball ohne Schnickschnack. Die Uhlenhorster Woche ist jedenfalls ein guter Weg, um das nächste nahende Event Ende Oktober erst einmal zu verdrängen. Immer noch kopfschüttelnde Grüße, ein Eventflüchtling INTERVIEW MIT DEN „SELECTED BOYS“ AUS SCHLESWIG: Wie einige sicherlich mitbekommen haben, pflegen wir Kaoten seit einiger Zeit auch Kontakte zu den „Selected Boys“ aus Schleswig, eine ziemlich junge, sympathische Truppe, der wir hier mal die Chance geben wollen, sich etwas konkreter vorzustellen. Wir haben den Jungs und Mädels ein paar Fragen gestellt und sie haben sich der Herausforderung gestellt auch wirklich alle zu beantworten. Feine Sache und Danke an die Domstadt an der Schlei! A l l ge m e i n e s : 1 . ) Er zä h lt m a l e in we n ig über euren Verein, sprich Jan Lau ers Ex-Verein ( G e s c h i c h te / L i ga / M a n n schaft/Stadion/Zuschauerz a h l e n / s po r tl i c h e Perspektive/Spieler etc.) Der 1. Schleswiger Sportverein von 1906, so der volle Name, ist der älteste Verein in unserer Stadt. Die besten Zeiten erlebte man direkt in den Jahren nach der Gründung, wo man mehrfach in der Endrunde um die Norddeutsche Meisterschaft stand sowie in den 1950ern und 1960ern. Dort spielte 06 des Öfteren in zweitklassigen Oberligen, zu mehr reichte es finanziell oft nicht. 1937 spielte der SVS gar um den Aufstieg in die Gauliga Nordmark mit, was damals die oberste Spielklasse war. Nachdem unser Verein 1972 in der Aufstiegsrunde in die zweite Liga u.a. am SV Meppen gescheitert war, folgte der schnelle Absturz in die Fünftklassigkeit. Ab 2000 spielte 06 in der 6. Liga, bevor der Aufstieg in die SH-Liga (Pendant zur Oberliga HH) gelang. Außer der erfolgreichen Jugendarbeit steht unser Verein besonders für Boxen und Schwerathletik, wo wir sogar Weltmeister in unseren Reihen haben, und Badminton. Wie bereits erwähnt, kickt die Mannschaft mittlerweile in der SHLiga, die sich besonders durch sportliche Trostlosigkeit auszeichnet. Realistisch gesehen wird es auch dieses Jahr kein Team in die RL schaffen, so dass es mal wieder nur um die goldene Ananas geht. In der vergangenen Spielzeit konnte sich 06 erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg retten und auf Grund starker Aufsteiger wird es auch dieses Jahr nur darum gehen. Da der Sportverein immer noch durch Altschulden belastet ist, können im Gegensatz zu vielen anderen Teams der Liga kein Gehalt und Prämien ausgelobt werden. So setzt sich das Team zwangsläufig aus jungen Spielern zusammen, der Altersdurchschnitt liegt bei unter 24 Jahren. Die meisten haben bereits in der Jugend hier gekickt und leben in Schleswig, so dass es eine bemerkenswert regionale Mannschaft ist. Bis letzten Winter kickte auch noch Jan Lauer hier, doch im Gegensatz zu seinem Bruder Christoph zog es ihn ja zu euch nach Hamburg. Die Heimspiele werden auf dem Dr. Karl Alslev-Platz ausgetragen, der wohl etwa 3500 Zuschauern Platz bietet. Der Verein bezog das Gelände in den 1930ern und insbesondere das Eingangstor erinnert noch an diese Zeit. An zwei Seiten befinden sich mehrere Stufen, von einem Stadion kann also keine Rede sein. 2 . ) E r z ä h l t u n s bi tte m a l e i n w e n i g ü be r e u r e L i ga , w i e s ta r k s c h ä tz t i h r s i e e i n ? Wie seht ihr die Leistungsstärke der einzelnen Teams? Wer hat dort eine spannende Fanszene? Welche Stadien sind bemerkenswert? Wer sind die Aufstiegsfavoriten, kann es überhaupt e in e n r e a l i s ti s c h e n RLRelegationsteilnehmer aus SchleswigH o l s te i n ge be n ? Jeder Kenner der Amateurszene wird bestätigen, dass die SH-Liga mit zu den schwächsten Oberligen Deutschlands zählt, selbst zu HH lassen sich in Tempo und Technik Unterschiede ausmachen. Auch fantechnisch geht entsprechend wenig. Die Gruppen aus Kiel und Lübeck lassen sich bei den Amateuren fast nie blicken, in Neumünster gibt es beim VfR die "Schwalefront", die ihrem Ruf immer wieder Ehre macht sowie einen NormaloFanclub, "Die Treuen". In Flensburg gibt es ein Grüppchen Punks und einige Nazis, die aber nur unregelmäßig erscheinen, das war es abgesehen vom Trommler in Heide aber auch. In den Stadien in Flensburg und Heide lohnt sich ein Besuch, der Lehmwohld in Itzehoe ist ja leider vorerst nicht mehr in der 5. Liga. Da kein Team, abgesehen von Kiel & Lübeck II, die Strukturen für die RL aufweisen kann, gibt es aller Voraussicht nach auch dieses Jahr keinen Aufsteiger. Vielleicht bekommt Neumünster tatsächlich etwas gebacken oder der Hotelier Volker Koppelt, welcher sich mit dem FC Sylt seinen eigenen Verein erschaffen hat, zaubert noch eine neue Arena aus dem Hut. Aber das ist zumindest stark zu bezweifeln. Die Titelaspiranten sind Eichede, Sylt und Neumünster, durch die starken Aufsteiger in diesem Jahr wird es dahinter aber auch eng werden. 3.) Wie wir Kaoten unterstützt ihr auch di e Pro-Regionalligareform 2012 Kampagne: Erzählt doch mal von euren A k ti o n e n u n d e u r e n B e w e ggr ü n de n . Um gleich eins gleich klar zu stellen: Uns ist klar, dass Schleswig die SH-Liga niemals nach oben verlassen wird, darum ging es uns also nicht. Vielmehr ist es wichtig, dass es die Grenze zwischen Profis und Amateuren nicht unüberwindbar wird und dass das Sterben der Traditionsklubs ein Ende findet. Die Forderungen von DFB und DFL sind schlichtweg zu hoch, so dass es uns auch um die allgemeinen Bedingungen im deutschen Fußball geht. Außerdem besteht dann eine größere Chance, dass auf dem FußballBrachland Schleswig-Holstein wieder etwas wächst. Oder dass Victoria Hamburg den Sprung schafft, ohne sich dabei völlig zu verschulden. Die Gründe liegen bei uns also vielschichtig. Ein Banner hängt bei jedem Spiel, Spruchbänder, Unterschriftenlisten und Flyer sind vorerst unsere Aktionen zu diesem Thema. Zu e u r e r G r u ppe : 4.) W ie h at s ic h eure G r u ppe ge gr ü n de t? W i e h a t s i e s i c h s e i th e r entwickelt? Höhepunkte? Tiefpunkte? Im Juni 2008 entstand bei zwei Freunden die Idee, 06 zu supporten. Wir fragten ein wenig rum, wer Lust auf so etwas hätte und so setzte man sich in den Sommerferien 2008 an Fahnen und Doppelhalter. In den ersten Spielen nannten wir uns noch "Ultras Schleswig". Schnell fiel uns auf, wie viele Probleme bei dem Namen auftraten und so fiel die Wahl im September '08 auf unseren aktuellen Namen. Relativ problemlos verlief unsere Entwicklung für den Rest der Saison. Damals hatten wir unseren Kreis auf knapp 25 Leute ausgebaut, Support auf der Lohmühle mit 20 sowie die Hallenmasters mit über 30 Jugendlichen waren dabei sicherlich die größten Highlights. Ein zweites Mal würden wir uns solch einen Eventkram eher nicht antun, doch damals war es schlichtweg der größte Erfolg für Verein + Fans seit langem. Über die nächste Sommerpause schlief viel ein, der Haufen Motivierter sank von 25 auf 15. Kleinere Probleme hatten wir auch in dieser Zeit, erst jetzt machten wir uns ernsthafte Gedanken zur Positionierung der Gruppe. Geprägt durch die sportliche Talfahrt fanden sich oft nur sieben, acht Boys und Girls bei Spielen ein. Zwei neue Räumlichkeiten im April 2010 und das dadurch gesteigerte Beisammensein und Gemeinschaftsgefühl schweißte die Gruppe aber enorm zusammen. Im Moment pendelt sich der aktive Kern ohne Extra-Aufrufe etc. bei einem Dutzend ein. Die Altersspannweite reicht dabei von 16 bis 20 Jahren. 5 . ) W i e i s t s o di e S tr u k tu r be i e u r e r Gruppe? Was macht euch aus? Was ist e u e r I de a l , e u e r Zi e l ? W i e n a h gl a u bt ihr euch diesem Ziel? Welche Projekte stehen bei euch so an (Flyer etc.)? Mit w e l c h e n Pr o b l e m e n k ä m p f t i h r s o ? Ein festgelegtes Entscheidungsgremium gibt es nicht, jeder kann sich gleichermaßen an Diskussionen beteiligen. Oft entstehen dabei vielschichtige Diskussionen um die banalsten Sachen, die aber durchaus wichtig sind. Unser Ziel ist es, Schleswig 06 möglichst gut zu vertreten und zu unterstützen, klar. Um unseren Verein nicht zu schädigen, verzichten wir z.B. auf unserem Sportplatz komplett auf Pyro, da 06 entsprechende Strafen nicht stemmen kann. Im Gegenzug erwarten wir aber auch, in unserem Bereich das machen zu können, worauf wir Bock haben und uns nicht vom Verein Spruchbänder, Fahnen oder anderes verbieten lassen zu müssen. Die einzigen Reibepunkte mit dem Verein sind die ständigen Versuche, Cheerleader oder DJ's zu etablieren sowie die Werbung um unseren Block herum. Daran, dass man oft belächelt wird für eine so geringe Anzahl an Sangesfreudigen, gewöhnt man sich mit der Zeit, oft genug erhält man ja auch Lob. Als größtes Projekt ist sicherlich der Flyer zu nennen. Unser Verein hat so ziemlich als einziger SH-Ligist kein Stadionheft und so haben wir es nun in die Hand genommen, diese Lücke zu schließen und gleichzeitig unsere Standpunkte zu präsentieren. Wöchentliche Treffen in den Räumlichkeiten, spaßige Unternehmungen wie Bowling oder gemeinsame Groundhoppingtouren haben uns zu einem wirklichen Freundeskreis gemacht, der einen Großteil der Woche zusammen verbringt. Zudem besuchen wir so oft es geht andere Spiele unseres Vereins, sei es die Zweite, die B-Jugend oder die Handball-Herren. 6.) Wie versteht ihr für euch Ultra'? Wo seht ihr euch als Ultras, wo nicht? Wie s te h t ih r ü be r h a u pt zu di e s e r S u bk u l tu r ? H a bt i h r G r u ppe n a l s Vorbilder? Welche Facetten von Ultra' nehmt ihr auch in eurer Gruppe auf, we lc h e le h n t ih r ab, bzw. wie po s i ti o n i e r t i h r e u c h ge n a u ? H a bt i h r ü be r h a u pt e i n e n B l i c k h i n a u s i n di e deutsche Ultra'-Welt oder konzentriert ihr euch vornehmlich auf euer eigenes D i n g? Als Ultras würden wir uns selber nicht bezeichnen, jedoch als ultra-orientiert. Beim Support geht es sicherlich in die Ultra-Richtung. Wir würden unseren Support als sehr spielbezogen beschreiben und betreiben nicht immer einen blinden Singsang, wie es so oft an vielen Gruppen kritisiert wird. Unnötiges Materialziehen, Prügeleien etc. lehnen wir auch mit Blick auf Größe und Alter unserer Gruppe ab. Dies ist sowieso einer unserer größten Kritikpunkte an der Subkultur Ultra'. Zu oft geht es nur noch gegen andere Gruppen und nicht mehr um das wichtigste Ziel. Und dieses lautet unserer Ansicht nach ganz klar, dass man primär alles für den Verein tun sowie seine Liebe möglichst bunt und kreativ nach vorne treiben sollte. Wir konzentrieren uns auf den Spieltag und ein starkes Gruppenleben und nicht auf gegnerische Gruppen (die es hier sowieso kaum gibt) oder Außendarstellung. Auch Windbreaker, Casual-Style oder ein einfacher Pulli ist nicht wichtig, solange man mit gut geölter Stimme am Sportplatz aufkreuzt. Auf jeden Fall gibt es ein Interesse an den Geschehnissen rund um Ultra' in Deutschland und anderswo. Wir sind auf alle Fälle offen für Einflüsse, doch wenn man seinen eigenen Weg finden will, ist es auch wichtig, nicht jedem Trend hinterher zu rennen. Somit ist es auch schwierig, ein Vorbild zu definieren, eine feste Gruppierung gibt es da jedenfalls nicht. 7 . ) D i e gr o ß e n G r u ppe n l a c h e n ge r n e über uns kleine 'Dorfultras', wie seht ihr das? Bzw. wie seht ihr die Großen? Abgesehen davon, dass Schleswig immerhin 24.000 Einwohner hat und wir damit sogar den Status einer "Mittelstadt" haben, gewöhnt man es sich mit der Zeit ab, sich darüber ernsthaft aufzuregen. Klar reißen kleine, jugendliche Gruppen oft Aktionen, die Internet-Poser als lächerlich ansehen. Doch andererseits ist es doch wirklich löblich, wenn man seinen Heimatverein auch in der Kreisliga unterstützt. Viel zu oft erlebt man es auch, dass sich Leute hinter der Fassade einer großen Gruppierung verstecken. Dort kann man natürlich schnell mal pöbeln und seine Profilierungssucht frei ausleben. Was habt ihr denn mit 14 gemacht? Also... 8.) Wie bewertet ihr die derzeitigen Entwicklungen in Ultra'-Deutschland? Insgesamt eher negativ. Verfolgte man in den letzten Monaten die Entwicklung ein wenig, so lässt sich durchaus feststellen, dass viel Aufgebautes wieder zerstört wurde. Kritisch hinterfragt: Wie soll man glauben, dass Pyrotechnik kein Verbrechen ist, wenn ständig Böller geworfen werden und Rauchbomben für Spielabbrüche genutzt werden?! Wenn es bei Ultra' um das Ausleben einer Leidenschaft, einer Liebe zu einem Verein und dem Fußball geht, wieso werden dann Fancontainer aufgebrochen und sogar Kinder und Frauen geschlagen? Klar, oft genug gibt es Trittbrettfahrer etc., doch man sollte den Blick wieder dem Spiel selber sowie dem Kampf gegen die Kommerzialisierung zuwenden, bevor man sämtliche Argumente gegenüber Polizei und Vereinsbossen "verböllert" hat. 9.) Es scheint fast so, als erlebten kleine Ultra'-Gruppen gerade einen B o o m , w i e s e h t i h r da s ? Falls es einen solchen Boom wirklich gibt, dann durchaus positiv. Wichtig ist natürlich, seinen eigenen Stil zu finden und nicht der Kurve der nächsten Bundesliga-Stadt hinterher zu laufen. In einer kleinen Gruppe kann man auf jeden Fall Erfahrungen sammeln, die einem eine große Gruppe (wohl) nicht vermittelt. Und es kann die Ultra'Bewegung ja nur bereichern, wenn es mehr Gruppen mit neuen Wegen gibt. 1 0 . ) G i bt e s be i e u c h a n de r S c h l e i ü be r h a u pt Z u s a m m e n tr e f f e n / B e r ü h r u n gs pu n k te mit anderen, vermeintlich 'richtigen' Ultras? Andere Gruppen? Wenn ja wie ge s ta l te t e s s i c h ? Sehr spärlich. Einige Mitglieder der Kieler Fanszene rund um die Supside gehen hier zur Schule und ab und zu sieht man sich gegenseitig. Da hat es aber in Schleswig selber noch keine Probleme gegeben. Ansonsten gibt es ab und zu Pöbeleien mit bekannten Gesichtern aus anderen Vereinen der Stadt und schon öfters wurde uns hier im Suff Prügel angedroht, zu irgendwelchen Zusammenstößen ist es nicht gekommen. Und mit "richtigen" Ultras haben diese Knallköppe erst recht nichts zu tun... ;-) 11.) Wir Kaoten definieren uns als 'Eventflüchtlinge', als Aussteiger aus de m m o de r n e n F u ß ba l l ? W i e s e h t i h r euch? Was macht für euch den Amateurfußball so attraktiv? Besucht ih r noch a n de r e Vereine im Pr o f i g e s c h ä f t ? U n d w e n n j a , h a t s i c h durch den krassen Gegensatz zwischen B u n de s l i ga - E r l e bn i s und SportplatzFeeling bei Schleswig 06 auch euer Blick auf den Event-Fußball verändert? Hierbei gibt es keine einheitliche Meinung in der Gruppe. Einige fahren regelmäßig Bundesliga, für einige gibt es nur noch den Amateursport. Das Gefühl auf einem Amateursportplatz ist natürlich ein ganz anderes, man hat so viele Entfaltungsmöglichkeiten, keine Repressionen, man kann auch einfach das Gefühl genießen, ein ehrliches Spiel ohne Dauerbeschallung und Gewinnspiele zu gucken. Zudem ist die familiäre Atmosphäre toll, weil hier einfach jeder jeden kennt. Meine persönliche Meinung hat sich z.B. in den letzten zwei Jahren gänzlich zum Amateurfußball gewandelt, wenn man sieht, welch eine Abzocke "oben" in der Bundesliga betrieben wird, wie Fanrechte beschnitten werden, jede Fläche im Stadion vermarktet wird, da kriegt man irgendwann doch zu viel. 12.) Bei uns ist Sportplatz-Hopping eine wichtige Facette des KaotenL e be n s ? W ie is t es be i euc h? I n te r e s s i e r t ih r euc h au c h fü r A m a te u r f u ß ba l l n e be n 0 6 ? Auf jeden Fall. So oft es geht, steuern wir andere Sportplätze an. Professionell mit Länderpunkten und Listen betreiben die meisten das nicht, aber es ist ein wichtiger Teil des Gruppenlebens. KEIN KICK OHNE FANS! ZUM ERHALT DER FANKULTUR! 1 3 . ) Er zä h lt u n s e i n w e n i g ü be r Kontakte zu anderen Gruppen und über die Bedeutung eurer Kontakte für die e i ge n e E n tw i c k l u n g? Kontakte wurden in den letzten zwölf Monaten in Richtung Itzehoe geknüpft, zu denen ihr ja eine Freundschaft pflegt. In diesem Jahr kam dann auch ein Kontakt zu euch zustande. Mit anderen Gruppen gibt es bisher keine Annäherungen. Wir sind froh über den bestehenden Austausch, Erfahrun gen aus anderen Gruppen zu erfahren, ist immer hilfreich und sinnvoll. In Zukunft soll dies auch weiter ausgebaut werden. Wie sich das Ganze entwickelt, kann man noch nicht beurteilen. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön dafür, dass wir hier unsere Gruppe "präsentieren" können. Unser Vorhaben ist es, den Einsatz "Zum Erhalt der Fankultur" gemeinsam fortzusetzen. Unter diesem Motto soll mit der Demo eine Kampagne ins Leben gerufen werden, bei der jeder Fan eingeladen ist mitzuwirken. Es wird eine Internetseite eingerichtet, auf der künftig über sämtliche Beiträge und Aktionen für diese Kampagne berichtet wird, auf der Ihr Neuigkeiten im Einsatz für Fanrechte erfahren und Euch als Unterstützer eintragen lassen könnt. Informiert Euch auf: www.erhaltderfankultur.de. Macht mit bei künftigen Aktionen. Beteiligt Euch an Diskussionen. Berichtet in Euren Fankurven davon. Erzählt davon in Euren Familien und bei Euren Freunden. Lasst uns gemeinsam die Sache voranbringen! Kommt zur Demo am 09. Oktober 2010 u m 1 3 . 0 0 U h r a u f de n A l e x a n de r pl a tz i n B e r lin !