Bereich Nutzung Werte in Lux
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Gebäudetechnik ETH-Z/GT/V/GT/T01 Hansjürg Leibundgut Jahrgang 1949 verheiratet 2 Kinder, Jahrgänge 81 / 83 Berufliche Entwicklung und Erfahrungen - Studium Maschinenbau ETHZ, Vertiefung Reaktortechnik, Fluiddynamik - Dissertation Verfahrenstechnik / Erneuerbare Energien, Experimentelle Arbeiten im Bereich Absorptions-Kältetechnik und Sonnenenergie - F+E-Arbeiten in Kühlschrankfabrik Sibir, Neuentwicklung von AbsorberKühlsystemen, Erfahrung im Bereich der Serienproduktion - Bearbeitung von Energie- und Lufthygienefragen in der Verwaltung - Bauherrenfunktion für die Technik von 2500 Staatsgebäuden - Konzeption der Gebäudetechnik von mehr als 200 Objekten mit mehr als 50 verschiedenen Architekten, Betreuung bis zur Inbetriebnahme - Entwicklung neuer Verfahren und Produkte für die Gebäudetechnik, Anwendung der modernen Simulationstools - ordentlicher Professor seit September 2005 ETH-Z/GT/V/GT/B01 ETH-Z/GT/V/GT/T02 Mein Auftrag Die Professorinnen und Professoren der ETHZ fördern einen fachlich qualifizierten, gegenüber Gesellschaft und Umwelt verantwortlichen, wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie fördern ihr Fachgebiet durch eine hochstehende, wissenschaftliche Forschung. ETH-Z/GT/V/GT/B01 ETH-Z/GT/V/GT/T03 Meine Interpretation des Auftrags Sie, die Architektinnen und Architekten der Zukunft, sollen heute Gebäude planen können und wollen, die für morgen taugen. Sie sollen in der Lage sein, die Auswirkungen Ihres Bauwerks auf seine Gesamtumgebung während des gesamten Lebenszyklus` unter sich verändernden Kriterien zu beurteilen. Ich glaube, dass Sie für die beiden oberen Punkte andere und mehr Dinge wissen müssen als Ihre Kollegen früher an der ETH gelernt haben. Ich möchte Ihnen einen Teil dieses Wissens vermitteln und Sie dazu animieren, es anzuwenden. Sie sollen verstehen, warum Technik nötig ist und mit welchen Technologien Lösungen möglich sind. ETH-Z/GT/V/GT/B01 ETH-Z/GT/V/GT/T04 Instrumente & Dokumente der Professur für Gebäudetechnik - Vorbereitete Bilder und Grafiken sind zusammen mit je einem Kurztext vor der Vorlesung im Internet. - In der Vorlesung entwickelte Bilder werden nachträglich eingefügt (jedoch kein Text). - Bei Ihren Entwürfen werden Sie Elemente der Gebäudetechnik nachweisen. - Die «eiserne Ration» ist eine spezielle Zusammenstellung von Bildern und Graphiken mit erläuternden Texten. Sie umfasst das minimale Wissen der Architektinnen und Architekten in der Gebäudetechnik. ETH-Z/GT/V/GT/B01 ETH-Z/GT/V/GT/T05 Notwendiges Wissen und dessen Aneignung Zusammenhangswissen - Umfeld unseres Wirkens - gegenseitige Beeinflussungen - Gründe für neues Handeln und Notwendigkeit neuen Wissens Grundlagenwissen - fundiertes Wissen als Basis des neuen Bauens Prozesswissen - wer macht was - was kann ich von wem erwarten - was muss ich wem liefern Verständnis der Beiträge anderer Baupartner Schärfen der Aufmerksamkeit und des Blicks - Üben, Üben, Üben ETH-Z/GT/V/GT/B01 ETH-Z/GT/V/GT/T06 Vermittlung von Sach- und Fachwissen Das Wissen und die Erfahrung des 20. Jahrhunderts genügen den Anforderungen der Zukunft nicht. Der Architekt des 21. Jahrhunderts muss - die neuen Anforderungen erkennen und anerkennen - die Gründe dieser neuen Anforderungen kennen - über breites, fundiertes, wissenschaftliches Fachwissen verfügen, wenn er im Team der Planenden eine führende Rolle einnehmen will. ETH-Z/GT/V/GT/B01 ETH-Z/GT/V/GT/T07 Vermittlung von Sach- und Fachwissen Nachhaltiges Bauen ist äusserst komplex. Die frühere Erfahrung reicht nicht mehr aus, um Bauten zu erstellen, die den Anforderungen der kommenden 50 - 100 Jahren gerecht werden. Die Vorlesung Gebäudetechnik wird notwendiges Sachwissen vermitteln, damit die Anforderungen der nächsten Jahrzehnte erkannt werden. Wir sollen wissen, warum wir was anders machen müssen als bisher. Die neuen Lösungen erfordern ein breiteres und fundierteres wissenschaftliches Wissen als in vergangenen Jahrzehnten. Der/die Architekt/in muss über ein relativ breites und teilweise recht detailliertes Fachwissen verfügen, um im Team der Bauplanenden eine aktive Rolle einnehmen zu können. ETH-Z/GT/V/GT/B01 ETH-Z/GT/V/GT/T08 Parallele und serielle Teilprozesse des Bauens Das Entwerfen und Planen eines Bauwerks ist ein Prozess wie viele andere Tätigkeiten auch (Kochen, Auto bauen, Knochenbruch behandeln, etc.), der sich aus Teilprozessen zusammensetzt. Zwischen der Bau-Absicht und der Bau-Fertigstellung laufen sehr viele parallele und serielle Teilprojekte ab. Bauabsicht Baurecht Entwurf - funktional - formal Entwurf - physikalisch Umweltrecht Ausschreibung Aufbauend auf dem SIA-Bauablauf arbeitet man mit Dokumenten, welche die parallelen und seriellen Teilprozesse begleiten. Der Architekt muss einen Überblick über die wesentlichen Prozesse innerhalb seines Fachgebietes sowie über eine Methodik verfügen, den Gesamtprozess zu steuern bzw. zu regeln. Pläne Bau-Beginn Bau-Fertigstellung ETH-Z/GT/V/GT/B02 ETH-Z/GT/V/GT/T09 Dokumentation eines Teilprozesses Dokument - geordnete, strukturierte und reproduzierbare Konservierung von Erkenntnissen, Wissen, Vereinbarungen - ist datiert und steht in einem thematischen Umfeld - enthält Bedeutendes Instrument Hilfsmittel, Verfahren, Vorschrift, dessen/deren Anwendung konkrete Daten zu einem klar umrissenen Thema liefert. Der gute Architekt bzw. die gute Architektin kann die relevanten Dokumente des Fachgebietes Gebäudetechnik beurteilen und interpretieren. Die wesentlichen Instrumente sind mit ihren Leistungsfähigkeiten und Einschränkungen bekannt. Stand zu Beginn Wissen des Dokumenterstellers Wissen Dritter Teilprozess Informationen Erweiterung Präzisierung Resultate aus Instrumentenanwendungen Stand am Ende ETH-Z/GT/V/GT/B03 ETH-Z/GT/V/GT/T10 Aufgaben der Gebäudetechnik Randbedingung des Einsatzes von Technik - Die Gebäudetechnik sichert und erhöht den Wert eines Gebäudes. Sanitär Kühlung Automation Elektro Heizung Aufzüge Beleuchtung Lüftung Brandschutz - Die Technik soll so eingesetzt werden, dass das Gebäude nachhaltig ist. ETH-Z/GT/V/GT/B04 ETH-Z/GT/V/GT/T11 Definition der Nachhaltigkeit Eine Handlung (z. B. die Erstellung eines Bauwerks) ist nachhaltig, wenn das Umfeld, in dem die Handlung vorgenommen wird (Gesellschaft der Menschen, Tiere, Pflanzen und das physikalische, chemische System der Erde), in der Lage ist, allfällige, kurzfristig Instabilität bewirkende Effekte der Handlung innerhalb einer von uns definierten Zeit in einem von uns akzeptierbaren Zustand zu stabilisieren. Nachhaltiger Handlungen (NH) = alle möglichen Handlungen (AH) minus die nicht nachhaltigen Handlungen (nNH). NH = AH - nNH nNH << AH d.h: die Forderung nach Nachhaltigkeit ist keine Einschränkung, aber eine Herausforderung. Zustandswerte Zeit 100 3 2 50 1 10 0 t1 t2 Zeit Gebiet akzeptierter Zustände knapp tolerierbarer Verlauf / Wert bei t1 nicht eingehalten nicht tolerierbare Verläufe ETH-Z/GT/V/GT/B05 ETH-Z/GT/V/GT/T12 Definition der Nachhaltigkeit Der Begriff «Nachhaltigkeit» ist kein präziser Begriff - er ist ein Sammelbegriff. Das Mass, bei dem die Grenze zwischen einem nachhaltigen Prozess und einem nicht-nachhaltigen Prozess überschritten wird, ist unscharf und subjektiv. Viele Kriterien können und müssen in die Beurteilung einbezogen werden. Eine Handlung bzw. ein Projekt wird pro Kriterium überprüft. Sehr viele Organisationen haben Definitionen entwickelt und Grenzwerte gesetzt. Definitionen und Standarts im Nachhaltigkeitsbereich des Bauens - Brundtland-Komission (www.un.org/documents/ga/res/42/ares42-187.htm) -Schweizerischer Ingenieur und Architektenverein (SIA) (www.sia.ch/produktevoransicht/i112-1_2005_d.pdf) -Holcim Foundation for Sustainable Construction (www.holcimfoundation.org/T439/Targetissuesforsustainableconstruction.htm) ETH-Z/GT/V/GT/B06 ETH-Z/GT/V/GT/T13 Nachhaltigkeitsspinne Ökonomie Standortqualität Die Darstellung der Resultate einer mulitkriteriellen Beurteilung eines Projektes ist schwierig. Eine geeignete Art der Darstellung ist das Spinnendiagramm. Anwendung multikriterielle Syteme vergleichen/erfassen mit Hilfe von standardisierten Indikatoren Aufbau Skala auf konzentrischen Kreisen: 1 bis 6, 1 Indikator pro Radius Nachhaltigkeit Indikatoren zu 3 Bereichen zusammengefasst: Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft Rating e-top BFE, Schweiz 2005 Environmental Sustainability Index, USA Nachhaltige Landesplanung in NRW, Deutschland Grünraum Soziales 1 Klima Aesthetik 6 Sicherheit Materialverbrauch Als Skala verwenden wir Werte von 1 bis 6, wobei 1 schlecht, nicht erfüllt und 6 hervorragend, erfüllt bedeuten. Werte dazwischen sind gemäss Bewertung zu vergeben. ETH-Z/GT/V/GT/B07 ETH-Z/GT/V/GT/T14 Das Klima: wichtiges Kriterium des nachhaltigen Bauens &4$ &OFSHZ4DJFODF$FOUFS Seit ca. dem Jahr 2000 ist vorallem durch die Arbeiten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) allgemein anerkannt, dass die Veränderung der chemischen Zusammensetzng der Erdatmosphäre durch antropogene Prozesse eine grosse Gefahr für die Menschheit darstellt. (http://www.ipcc.ch) &OFSHZ4USBUFHZ GPS&5);VSJDI Aus diesem Grund nimmt das Kriterium CO2-Emissionen bei der Beurteilung von Bauwerken einen hohen Stellenwert ein. Im Februar 2008 veröffentlichte die ETH Zürich ihre Energie-STrategie, in der gefordert wird, dass der gesamte Gebäudepark weltweit bis zum Jahr 2080 CO2-frei betrieben werden soll. (http://www.esc.ethz.ch) &5);VSJDI &OFSHZ4DJFODF$FOUFS 4POOFHHTUSBTTF ;VSJDI 4XJU[FSMBOE 5FM XXXFTDFUI[DI ETH-Z/GT/V/GT/B08 ETH-Z/GT/V/GT/T15 Höhe der versicherten Schäden 45 - Die Extremereignisse in der Atmosphäre werden stärker (grössere Amplitude). - Die Häufigkeit starker Ereignisse nimmt zu. - Die Atmosphäre enthält mehr Wasser als vor 100 Jahren (wegen der höheren Temperatur) 40 35 25 20 Man-made-Ereignis Durch menschliche Aktivitäten ausgelötes Schadensereignis 10 Versicherter Schaden Versicherter Teil des Gesamtschadens; berücksichtigt sind die Branchen Sach- und Betriebsunterbruchsversicherung. Naturereignisse 30 Naturereignis Durch Naturgewalten ausgelöstes Schadensereignis Gesamtschaden Direkt zurechenbarer finanzieller Schaden; die Schätzungen umfassen Schäden an Gebäuden, Infrastruktur, Fahrzeugen usw., unabhängig davon, ob diese versichert sind oder nicht. man - made Ereignisse 15 5 0 1970 1975 1980 Höhe der versicherten Schäden 1985 1990 1995 2000 Jahr ETH-Z/GT/V/GT/B09 ETH-Z/GT/V/GT/T16 Nicht versicherbare Schäden Versauerung der Ozeane Im IPCC-Bericht 2008 wurde die Abnahme des pH-Wertes der Ozeane gerade mal auf 1 Seite behandelt. Bei gleichbleibenden CO2-Emissionen wird aber bis zum Jahr 2100 eine Abhnahme des pH-Wertes von 8.2 auf 7.9 prognostiziert. Dies könnte zur Auflösung bzw. Nichtbildung der Kalkschalen von Kleinlebewesen im Ozean führen. Die ganze Nahrungskette im Ozean wäre davon betroffen. ETH-Z/GT/V/GT/B10 ETH-Z/GT/V/GT/T17 Weitere wichtige Kriterien der Nachhaltigkeit Soziales: Ökonomische Gerechtigkeit. Übermässig grosse Einkommen und Vermögen führen zur Produktion von Luxusgütern, die nur von wenigen gekauft werden können. Die Produktionskapazitäten stehen nicht für nachhaltige Investitionen zur Verfügung. Ein zu starkes Gefälle zwischen Viel-Haben und Wenig-Haben bedingt den Aufbau von Widerständen gegen den ökonomischen Ausgleichsprozess (Diebstahl, Raub, etc.). Ordnungspolitische Massnahmen schränken die persönliche Freiheit ein. Ästhetik: Hässliche Dinge haben eine kleinere Lebendauer als schöne Dinge. ETH-Z/GT/V/GT/T18 Aufgaben der Gebäudetechnik Funktionen für primäre Nutzwertsteigerung: Zufuhr von Medien (Strom, Wasser, Gase, Daten, etc.) um dem Gebäude die Zweckerfüllung zu ermöglichen (führt zu ökonomischem Wert). Sanitär Kühlung Automation Elektro Heizung Aufzüge Beleuchtung Lüftung Brandschutz Funktionen für sekundäre Nutzwertsteigerung (Komfort): Erzeugung von Behaglichkeit im Gebäude zwecks Erhöhung der Produktivität oder des Wohlbefindens (Kontrolle von wichtigen physikalischen und chemischen Zustandsgrössen wie Temperatur, Beleuchtungsstärke, relative Feuchte, “Luftqualität”). Sicherheitsfunktionen Schutz vor Feuer: - melden - verhindern - löschen Schutz vor Intrusion (unbefugtes Betreten): - detektieren - selektives Öffnen ETH-Z/GT/V/GT/B11 ETH-Z/GT/V/GT/T19 Bedürfnisse des modernen Menschen Der Mensch: biologischer Reaktor mit Sinnen Um zu verstehen, wie ein Gebäude ausgerüstet sein soll, muss man wissen, was im Gebäude passiert, was dabei benötigt und was produziert wird, welche Zustände in welchen Grenzen gehalten werden müssen. Der Mensch als Bewohner des Gebäudes ist nicht nur «Gast», der sich behaglich fühlen will, sondern auch Produzent von Stoffen und Wirkungen, die die Behaglichkeit beeinträchtigen. - Material bewegen und verändern ohne grosse persönliche Arbeitsleistung - sehen auch bei Nacht - kommunizieren aus dem Gebäude über weite Distanzen - sich bequem aufhalten in leichter Bekleidung Bedürfnisse im Gebäude Die Sensoren und Sinne befähigen den Menschen sich zurecht zu finden, damit er überleben kann. Sobald und solange er lebt, nimmt er Dinge auf und gibt andere Dinge ab. Die Gebäudetechnik hat letztendlich «nur» die Aufgabe diese Flüsse an Dingen zu lenken. 90% der Gebäude werden gebaut, damit sich Menschen im Innern aufhalten und Dinge verrichten können, die innen besser werden als aussen. Der Mensch im Gebäude ist ein Sensor und gleichzeitig ein Aktor; über seinen Stoffwechsel und mit seiner Aktivitäten verändert er die Innenraumbedingungen. ETH-Z/GT/V/GT/B12 ETH-Z/GT/V/GT/T20 Sensoren und Sinne des Menschen Sehen Sinne Rezeptoren / Sehen (2x) Hören (2x) Netzhaut mit Zapfen (Farben), Stäbchen (hell-dunkel), auseinander liegend Trommelfelle gekoppelt an Gehörknöchelchen Riechen Tasten Schmecken Sensoren Riechschleimhaut der Nase mit Geruchsnerven Rezeptoren für Wärme, Kälte, Druck, Schmerz, etc. in der Haut Geschmacksknospen Sensibilitätsbereich 0,1 10-6 - 105 lx - 105 cd/m2 16 - 20’000 Hz bis 130 dB 10’000 verschiedene Gerüche Hören Riechen Tasten Schmecken Der Mensch nimmt mit diversen Sensoren physikalische und chemische Zustände seiner Umgebung wahr. Der Sensibilitätsbereich ist relativ gross. ETH-Z/GT/V/GT/B13 ETH-Z/GT/V/GT/T21 Behaglichkeitsbereiche Der Mensch fühlt sich je nach Beschäftigung in unterschiedlichen Umgebungen wohl. Zur Kontrolle von Umgebungszuständen in Bezug auf die vieldimensionale Behaglichkeit, wird diese in einzelne Bereiche unterteilt: Behaglichkeit ist gegeben, wenn keines der Sinnesorgane einen so starken Reiz erfährt, dass der - thermisch mittels Wärmesinn Körper als Ganzes zu einer ungewollten Reaktion veranlasst wird. Behaglichkeit ist also die Absenz einer oder mehrerer unbehaglichen Teilumgebungen. - hygienisch mittels Riechsinn - hygrisch mittels Wärmesinn - visuell mittels Sehsinn - akustisch mittels Hörsinn Beispiel: Temperatur, Helligkeit und Feuchte sind in Ordnung, Schallpegel ist zu hoch --> Unbehaglichkeit. - elektromagnetisch mittels Vitalsinn ETH-Z/GT/V/GT/B14 ETH-Z/GT/V/GT/T22 Mittlere biophysikalische Daten eines Menschen Der Mensch ist ein biologischer Reaktor, der aus Nahrungsmitteln (Brennstoff) und dem Sauerstoff der Luft mechanische Arbeit und etwas Strom in den Nervenbahnen und Kopfzellen erzeugt. Bei der Umwandlung entstehen «Abfallprodukte» (Wärme, CO2, Wasser, Rest-Feststoffe), die laufend oder periodisch ausgeschieden werden müssen. Grundwärmeumsatz Dieser liegt stets vor. Je nach Aktivität kommen zusätzliche Wärmeabgaben hinzu. Masse 70 kg CO2-Ausatmung (ruhend) 18...20 l / h Körpervolumen 0.07 m3 Körpertemperatur 37°C Körperfläche 1.7 m2 mittlere Hauttemperatur 32...33°C Pulsschläge 70..80 min-1 Grundwärmeumsatz 70..80 W Atemzüge 16 min-1 Dauerleistung 85 W Atemluftmenge 0.5 m3 / h Verdunstungsrate 40-50 g H2O / h Mittlere biophysikalische Daten eines Menschen ETH-Z/GT/V/GT/B15 ETH-Z/GT/V/GT/T23 Mittlere biophysikalische Daten eines Menschen Flüssige und feste Ausscheidungen •Urin und Kot Im Kleinkindalter wird dem Menschen angewöhnt, dass er Urin und Kot kontrolliert ausscheidet. Der moderne Mensch will das Gebäude dafür nicht mehr verlassen und will durch die mit den Ausscheidungen einhergehenden Massenflüsse und Gerüche nicht belästigt werden. Das Abwassersystem im Gebäude ist eine schwierige Entsorgungstechnik. •Als Schweiss ausgesondertes Wasser Die Haut des Menschen und die Aveolen in der Lunge geben Wasser ab. Der Schweiss benetzt die Hautoberfläche. Die Verdunstung dieses Wassers benötigt Wärme, sie wird zum überwiegenden Teil der Haut entzogen, die wiederum durch die Blutkapillaren versorgt ist. Schwitzen ist somit ein Teil der Verdunstungskühlung. Die Feuchtigkeit auf der Haut begünstigt das Wachstum von Bakterien, die bei ihrem Stoffwechsel Gase produzieren, die ebenfalls nicht immer und vorallem nicht für jedermann gleich gut riechen. Zu grosse Mengen dieser Gase können die olfaktorische Qualität der Raumluft beeinträchtigen. Gasförmige Ausscheidungen •CO2-Ausatmung der Mensch ist im Raum die Hauptquelle der Luftbelastung durch Kohlendioxid. Durch Luftverdünnung oder idealerweise durch direkte Absaugung kann die CO2-Konzentration im Raum kontrolliert werden. •andere Gase Im Darm finden Prozesse statt, die Gase produzieren. Ab und zu spontan (beim Furzen), immer aber begleitend (beim Stuhlgang) werden diese Gase ausgeschieden. Der Geruch der Gase wird als nicht angenehm empfunden. Deshalb wird das Furzen aufgrund eines Verhaltenskodex unterdrückt. In den Toiletten mit Wasserspülung verursachen diese Gase die entsprechenden Gerüche. Die lokale und rasche Absaugung sowie die Odorierung der Toiletten ist die technische Lösung des Problems. ETH-Z/GT/V/GT/T24 ETH-Z/GT/V/GT/T25 Wärmeabgaben am Körper Verdunstung Wärmeleitung Der Körper produziert je nach Aktivität unterschiedliche Mengen an Wärme pro Zeiteinheit. Die Intensität der Aktivität wird mit [met] angegeben. Die Bekleidung wirkt als Wärmedurchgangsverminderer, ihre Minderungswirkung wird mit [clo] angegeben. rper ö K Wärmeleitung Steht ein Körperteil mit einem Gegenstand in unmittelbarem Kontakt, wird vom wärmeren von beiden Wärme an den kälteren abgegeben. Konvektion Kühlere Luft streicht am wärmeren Körper vorbei, dabei nimmt sie Wärme vom Körper auf. Wärmestrahlung Wärmestrahlung Bei einer mittleren Hauttemperatur von ca. 30°C emittiert die Körperoberfläche elektromagnetische Strahlung an kältere Umgebungsflächen. menschliche Aktivitäten, z.B. – Schlafen (0,7 met) – Sitzen (1,0 met) – Wandern (3,0 met) – Holzsägen (4,0 met) Konvektion Bekleidung – nackt (0 clo) – Sommerkleidung (0,5 clo) – Strassenanzug (1 clo) – Polarkleidung (> 3,0 clo) Verdunstung Eine Art Austrag von Flüssigkeit findet auf der Hautoberfläche statt; bei normaler Temperatur und relativer Feuchte der Luft liefert der Körper die Wärme für die Verdunstung der Flüssigkeit. Wärmeabgaben am körper ETH-Z/GT/V/GT/B16 Wärmeabgaben Durchschnittsperson Die Wärmeabgabe erfolgt über die vier Mechanismen Strahlung, Wärmeleitung, Konvektion und Verdunstung. Je nach Lufttemperatur ändert sich die «Zusammensetzung» der Mechanismen. Die Wärmeabgabemöglichkeit über Strahlung, Leitung und Konvektion wird bei 34°C Lufttemperatur Null. Bei höheren Lufttemperaturen nimmt der Körper über diese Mechanismen Wärme aus der Umgebung auf. latenter Anteil: durch die Kondensation von Wasserdampf über Atemluft oder Haut, kann Wärme an die Umgebung abgeben werden. sensibler Anteil: vom Körper abgegebene Wärme erhöht direkt die Lufttemperatur. Wärmeabgaben als Funktion der Lufttemperatur unter folgenden Bedingungen: - Durchschnittsperson 70 kg - sitzend - keine körperliche Tätigkeit - normale Bekleidung - ruhende Luft Wärmeabgabe [W] ETH-Z/GT/V/GT/T26 160 140 120 100 80 Verdunstung Wä rme 60 leit ung Konvektion 40 Strahlung 20 0 10 14 18 latenter Anteil Wärmeabgaben Durchschnittperson 22 26 30 34 38 Lufttemperatur [°C] sensibler Anteil ETH-Z/GT/V/GT/B17 verschiedenen Aktivitäten und Raumlufttemperaturen* ETH-Z/GT/V/GT/T27 Wärmeabgabe spezifisch * Die relative Feuchte liegt im Bereich von 30 bis 70% Tätigkeit Aufteilung Die Wärmeabgabe setzt sich funktionell aus latentem und sensiblem Anteil bestehend ursächlich aus Grund- und Leistungsumsatz zusammen. Merkmal Im Bereich zwischen 20°C und 30°C bleibt die Gesamtwärmeabgabe unverändert, unabhängig von der Aktivität. Der Grundumsatz bezieht sich auf die Wärmeabgabe der inneren Organe bei Ruhezustand der Person. Typischer Anwendungsbereich gesamte Wärmeabgabe QS + Ql [W] Sensible und latente Wärmeabgabe( QS und QL), qi Ql je nach Raumlufttemperatur 26 0 C 24 0 C 22 0 C 20 0 C QS Ql [W] [W] QS Ql [W] [W] QS Ql [W] [W] QS Ql [W] [W] Ruhig sitzend Theater, Primarschule 102 61 41 68 34 74 28 79 23 Sitzend, sehr leichte Arbeit Sekundarschule 116 62 54 70 46 77 39 80 36 Büroarbeit Büro, Hotel, Hochschule 131 63 68 71 60 80 51 86 45 Stehend, langsam gehend Kaufhaus, Laden, Bank (Schalterbereich) 147 64 83 75 72 82 65 87 60 Sitzend Restaurant 162 71 91 83 79 91 71 96 66 Leichte Werkbankarbeit Fabrik, leichte Arbeit 220 72 148 86 134 100 120 115 105 Tanzend Tanzsaal 249 80 169 95 154 109 140 124 125 Gehend Fabrik, ziemlich schwere Arbeit 293 97 196 112 181 127 166 143 150 Schwere Arbeit Bowlingbahn, Fabrik 426 142 284 154 272 167 259 184 242 Wärmeabgabe erwachsener Personen bei verschiedenen Aktivitäten und Raumlufttemperaturen* ETH-Z/GT/V/GT/B18 ETH-Z/GT/V/GT/T28 Gleichwertige Bezeichnungen für Raumtemperatur - operative Raumtemperatur - effektive Raumtemperatur. Es ist der Mittelwert aus Raumlufttemperatur θRL und Umschliessungsflächentemperatur θS. 0,2 16 18 1,0 °C °C ±1K 0 °C ±5K °C 28 26 24 °C °C °C °C [m2 . K . W-1] [W . m-2] 150 °C 2,0 14 12 10 0,3 100 °C Gültigkeiten - ausgezogene Linien: PPD = 5%; PPD = Anteil Unzufriedene - schraffierte Bereiche: PPD = 10% 0,1 20 1 met. [met] 3,0 0 22 Annahmen - ruhende Luft bei 1 met (60 W/m2) - Luftbewegung 0,3 m/s bei Aktivitäten grösser als - 50% relative Feuchte. spezifische Wärmeabgabe [ = f(Aktivität)] Optimale Raumtemperatur ±4K ±3K ± 1,5 K 1,0 ±2K ± 2,5 K 50 2,0 [clo] Wärmedämmwert der Bekleidung Optimale Raumtemperatur ETH-Z/GT/V/GT/B19 ETH-Z/GT/V/GT/T29 Kategorien: - A: Räume mit vorwiegend sitzenden Tätigkeiten - B: Räume mit überwiegend nicht sitzenden Tätigkeiten - C: Räume mit körperlichen Arbeiten Deckenheizung unbehaglich ab 5 - 7 K ΔθSi, warme Wand noch behaglich bis 23 - 35 K ΔθSi 20 wa rm e 10 8 6 e k ec D wa rm and W e kü hl e kü hle Thermisches Empfinden Es ist unbehaglich, wenn ein Körperteil unverhältnismässig viel oder wenig Wärme abgibt. Die Bewertung erfolgt mittels der statistischen Grösse PPD (Anteil Unzufriedener [%]), da die Beurteilung durch Menschen unterschiedlich ausfällt. obere Grenze Kategorie A, B obere Grenze Kategorie C 40 30 Anteil Unzufriedene [%] Strahlungsasymmetrie Temperaturdifferenz zwischen einer Strahlungsfläche (z.B. Wand, Decke, etc.) und den übrigen Flächen 80 60 W an d/ F en D ste ec ke r Strahlungsasymmetrie und thermisches Empfinden 4 2 1 0 5 10 15 20 25 30 35 Strahlungsasymmetrie DqSi = qSi1 – qSm ETH-Z/GT/V/GT/B20 ETH-Z/GT/V/GT/T30 Die Luftgeschwindigkeit im Raum ändert ständig ihre Grösse und Richtung. Der Turbulenzgrad charakterisiert diese Eigenschaft. Wird der Turbulenzgrad grösser, die Lufttemperatur tiefer, reagiert der Mensch empfindlicher. v84, v50 In 84% bzw. 50% der Zeit wird der Wert v84, bzw. v50 unterschritten. DR Draught Rating: Anteil der Unzufriedenen wegen Zugluft Die Luftgeschwindigkeit an einem Ort im Raum wird meist für eine Zeitdauer von z.B. 100 Sekunden oder mehr registriert und anschliessend statistisch ausgewertet. 0% Mittlere Luftgeschwindigkeit [m . s-1] Raumluft: Temperatur, Geschwindigkeit und Turbulenz 0,4 0,3 0,2 0,1 0% 10 % 20 % 10 % 20 % 40 % 60 % 40 % 60 % 10 % Unzufriedene (DR = 10 %) 20 22 24 26 Lufttemperatur [°C] Kat. C 25 % Unzufriedene (DR=25 %) 20 22 24 26 Lufttemperatur [°C] Turbulenzgrad: TU = (V84 - V50) / V50 Raumluft: Temperatur, Geschwindigkeit & Turbulenz ETH-Z/GT/V/GT/B21 Luftfeuchte - Komfortzone ETH-Z/GT/V/GT/T31 Temperatur θ [°C] Luftfeuchte - Komfortzone φ > 70 % unbehaglich durch Wahrscheinlichkeit des Feuchteniederschlags, verbunden mit Schimmelbildung. Wasserdampfgehalt > 11,9 g/kg Schwülgrenze: Schweissbildung, abhängig von Temperatur und Luftfeuchte Temperatur [ C] φ < 30 % begünstigt Staubbildung und elektrostatische Aufladung. 50 30% 40 30 70% Raumtemperatur 100% 20 [ φ eit k g hti c u Fe e tiv a l e r 10 -10 -20 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Wasserdampfgehalt x [g.(kg trockene Luft) ] Wasserdampfgehalt x [g.(kg trockene Luft)- ] Raumluftfeuchte R %] 0 untere und obere Temperaturgrenze: wird je nach Anforderung vereinbart bzw. festgelegt. Der W gewi Kom eine Der Wasserdampf in der Luft hat einen gewissen Einfluss auf die Behaglichkeit. In Kombination mit der Lufttemperatur lässt sich eine Komfortzone bilden. -1 Wohn-, Büroräume 19 - 21 0 C 40 - 60% Badezimmer 21 - 23 0 C 40 - 80% Treppenhäuser 14 - 16 0 C 30 - 50% Schulräuser 19 - 21 0 C 45 - 55% Hallenschwimmbäder (Wassertemperatur 2 bis 3 0 C tiefer) 28 - 30 0 C 50 - 60% i θR = 1 / 2 · (θi · θOi) R ETH-Z/GT/V/GT/B22 = ETH-Z/GT/V/GT/T32 Luftqualität - Luftschadstoffe Grenzwert Expositionsgrenze: - darunter keine Gefährdung zu erwarten - oberhalb dieser jedoch unerwünschte Auswirkung wahrscheinlich Vorsorgewert medizinisch relevante Konzentration, meist kleiner als Grenzwert Zielwert Zumutbare Grundbelastung eines Stoffes Schadstoff Konzentration Auswirkungen CO2 Atemluft 4 ... 5 Vol % MAK - Wert 0,5 Vol % Grenzwert 0,15 Vol % Zielwert 0,1 % Sehstörungen, Schwindel, etc. Radon - Richtwert Lungenkrebserkrankung 400 Bq / m3 TVOC - Zielwert 0,3 mg / m3 Kopfschmerzen, Belastungen Nervensystem Richtwert bestimmte Konzentration eines gesundheitgefährdenden Stoffes ohne Rechtsverbindlichkeit ETH-Z/GT/V/GT/B23 ETH-Z/GT/V/GT/T33 Konzentrationsangaben ppm, Vol-% und mg / m3 Luft enthält geringe Mengen an Schadstoffen in Form von Gas oder Schwebestoff. Die Konzentration des Schadstoffes wird in ppm (parts per million), Vol-% (Volumenprozent) oder mg/m3 angegeben. ppm --> 1/1’000’000 Vol-% --> 1/100 1 Vol-% = 10’000 ppm Umrechnung ppm in mg/m3 und umgekehrt: x [ppm] = y [mg/m3] ∙ 24,789/M y [mg/m3] = x [ppm] ∙ M/24,789 M = Molare Masse des betreffenden Schadstoffes. CO2 : 44, CO: 28, Ozon: 48, NO2 : 46 ..... z. B hier, CO2 (rot) hat einen viel kleineren, eigenen Druck Nun denkt man sich, CO2 (rot) hätte den gleichen Druck wie die Luft (blau), dann schrumpft sein Volumen. ETH-Z/GT/V/GT/B24 ETH-Z/GT/V/GT/T34 Lichtklima - Beleuchtungsstärke Das - Licht im Raum soll: Sehleistung gewährleisten Sehkomfort ermöglichen Sicherheit bieten Infolge der Wechselwirkungen zwischen Lichtquellen und -verteilungen, Raumfarben und -formen ändert sich das Licht. Man spricht dann vom Lichtklima, Lichtmilieu o.Ä. Verständlicher ist es, wenn wir einfach vom “Licht” reden. Vorschriften, Richtlinien oder Vereinbarungen legen meist die Beleuchtungsstärke für eine gegebene Anwendung fest. Bereich Nutzung Werte in Lux Verkehrszone Korridore, Pausenräume, Lager... Kantinen, Garderoben, WCs Lager Spedition 100 200 300 Industrie Werkstätten: grobe Arbeiten Werkstätten: feine Arbeiten Werkstätten: Präzisionsarbeiten 300 500 1000 Büros Ablagen, Empfang Schreiben, CAD, Besprechung 300 500 Öffentliche Räume Parkgaragen Eingangshallen Ausstellungshallen 75 100 300 Schulen Schulzimmer, Computerräume 300 ETH-Z/GT/V/GT/B25 Akustische Behaglichkeit ETH-Z/GT/V/GT/T35 Akustische Behaglichkeit Je nach Lärmempfindlichkeit des betreffenden Raumes soll ein bestimmter Schallpegel nicht überschritten werden. Aus Inne Lärmquellen sind: - Strassenraum - Nachbarräume - Gebäudetechnische Anlagen oder Apparate - Quellen im Raum selbst Emfangsraum Innenlärm Apparate Balkon Grenzwerte Gemäss SIA 181 bzw. SIA 181/3 wird die akustische Behaglichkeit geregelt durch: - Lärmbelastung (klein, mässig, stark, sehr stark) - Lärmempfindlichkeit (gering, mittel, hoch) - Anforderung (normal, hoch) - Lärmart (Luftschall, Trittschall, Bauliche Massnahme, Wand, Fenster, Decke, etc.) App Aussenlärm ETH-Z/GT/V/GT/B26 ETH-Z/GT/V/GT/T36 Akustische Behaglichkeit - Richtwerte Genauere Daten sind SIA 181 und 181/3 zu entnehmen. Raumart Schalldruckpegel dB (A) Nachhallzeit s Luftschall breitet sich durch die Luft aus; auf Kanäle, Fugen und Löcher im Gebäude achten Wohn- / Schlafräume 35 / 30 0,5 Körper-, Trittschall wird direkt durch Wände, Böden, Leitungen weitergeleitet Krankenzimmer tags / nachts Hallen, Korridore, OP-Räume 35 / 30 40 1 2/3 Radio- TV-Studio Theater / Opernhaus Konzertsaal Kino, Hörsaal, Lesesaal 15 / 25 30 / 25 25 35 1 / 1,5 1 / 1,5 2 1 Büros: Besprechungsraum Einzel- / Grossraumbüro 35 40 / 4 1 0,5 Restaurant 40 ... 5 1 Schalldruckpegel ist ein logarithmisches Mass der Schallintensität (die Schalleistung, die durch 1 m2 Bauteilfläche beim senkrechten Einfall der Schallwelle hindurchdringt) bzw. des Schalldrucks, weil das menschliche Ohr die zunehmende Schallintensität nur logarithmisch wahrnimmt. Nachhallzeit ist die Zeit, die verstreicht, bis der Schallpegel nach dem Abschalten der Schallquelle um 60 dB abgenommen hat (resp. die Schallintensität auf den 10-6 ten Teil abgenommen hat). Geeignete Gebäudeplatzierung sowie durchdachte Grundrissplanung entschärfen bereits mögliche Lärmbelästigungen. ETH-Z/GT/V/GT/B27 ETH-Z/GT/V/GT/T37 Natürliche Strahlenbelastungen: Radon Von den natürlichen Strahlungen machen Radongase ca. 45% aus. Für die Schweiz wurden detaillierte Radon-Karten vom Bundesmat für Gesundheit ausgearbeitet. Fakten über Radon: - mittlere Radonkonzentration im Wohnraum 75 Bq/m2 - Radon dringt vom Baugrund ins Gebäudeinnere - kleiner Unterdruck führt bereits zum Fluss radonhaltiger Bodenluft ins Gebäude - bauliche Massnahmen können den Radongehalt im Gebäude senken 1 Bq = 1 Becquerel = 1 Atomzerfall / Sekunde (Mittelwert) Einheit der Radioaktivität nach Antoine Henri Becquerel, frz. Nobelpreisträger medizinische Anwendungen 41.1% sonstige innere Strahlung 8.0% kosmische Strahlung 8.0% Folgen des Tschernobylunfalls 0.6% Kernkraftwerke (Normalbetrieb) 0.3% Atombombenversuche 0.3% Einatmen von Radon 27.1% sonstige künstliche Strahlung 0.6% künstlich natürlich alltägliche Stahlungsbelastung von Außen 14% ETH-Z/GT/V/GT/B28 ETH-Z/GT/V/GT/T38 Künstliche Strahlenbelastungen Der Mensch ist ständig natürlichen und künstlichen Strahlungen ausgesetzt. Biologische Auswirkungen ionisierender (energiereicher) Strahlungen sind nachgewiesen. Noch umstritten sind Einflüsse gewisser nicht ionisierenden Strahlungen (bekannt unter dem Schlagwort Elektrosmog). nicht ionisierende Strahlungen: - Elektromagnetische Felder 1... 300 GHz, < 1 mm Optische Strahlungen 10 nm ... 1 mm UV-Strahlung Licht Infrarot-Strahlung aktueller Grenzwert der WHO: 100 μT kommender Grenzwert für EU: 10 μT Viele Wissenschaftler halten Werte ab 1 μT bereits für bedenklich. Grenzwert in der Schweiz: 1 μT. 1 T = 1 Tesla [Vs/m ] = Einheit für magnetische Flussdichte (Stärke eines Magnetfeldes) nach Nikola Tesla medizinische Anwendungen 41.1% sonstige innere Strahlung 8.0% kosmische Strahlung 8.0% Folgen des Tschernobylunfalls 0.6% Kernkraftwerke (Normalbetrieb) 0.3% Atombombenversuche 0.3% Einatmen von Radon 27.1% sonstige künstliche Strahlung 0.6% künstlich natürlich 2 alltägliche Stahlungsbelastung von Außen 14% ETH-Z/GT/V/GT/B29 © Prof. H.-J. Leibundgut Professur für Gebäudetechnik Alugust 2008 ETH-Z/GT/V/GT/T01