Jahresbericht 2015 - Fit fürs Leben

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Jahresbericht 2015 - Fit fürs Leben
Landorf Köniz - Schlössli Kehrsatz
Zentrum für Sozial- und Heilpädagogik
Jahresbericht 2015
Landorfstrasse 94, 3098 Köniz
Landorf Köniz
Jahresbericht 2015
Schlössli Kehrsatz
www.fitfuersleben.ch
Jahresbericht 2015
Inhalt
Bericht des Präsidenten der Heimkommission ........................................................................ 3
Bericht des Gesamtleiters ........................................................................................................ 5
Heimkommission ..................................................................................................................... 6
Betriebsrechnung 2015 ............................................................................................................ 7
Personal................................................................................................................................... 7
Berichte aus den Standorten ................................................................................................. 10
Fonds ..................................................................................................................................... 26
Impressum
Herausgeber
Landorf Köniz – Schlössli Kehrsatz
Zentrum für Sozial- und Heilpädagogik
Landorfstrasse 94
3098 Köniz
Tel. + 41 (0)31 979 12 12
www.fitfuersleben.ch
Auflage
400 Exemplare
Gestaltung
Florina Ramadani
Druck
Messerli & Co.
Druckerei, Helgisried
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Jahresbericht 2015
Liebe Leserinnen
Liebe Leser
Wir danken
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der Gesundheits- und Fürsorgedirektion für das Verständnis und die Unterstützung unserer Anliegen.
den Eltern und zuweisenden Behörden für ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
allen Mitarbeitenden für das grosse Engagement und den professionellen Einsatz zum
Wohle unserer Kinder, Jugendlichen und Familien.
allen, die uns in irgendeiner Form unterstützt haben.
- Die Heimleitung
Bericht des Präsidenten der Heimkommission
Das 2015 wird als ein sehr bewegtes, aber auch bewegendes Jahr in die Geschichte eingehen. Durch die Nachfolgeregelung des Gesamtleiters liefen die Arbeiten für die weiteren
Schritte zur Kooperation mit Erlach auf Sparflamme.
Anfangs Jahr gingen wir nach dem Auftrag von Regierungsrat Perrenoud von einer Wahl
eines Gesamtleiters für beide Institutionen und einem Zusammenschluss aus.
Die Heimkommissionen beauftragten daraufhin Herrn Franz Neff-Pidoux und die Gesamtleiter, in einer Studie die Möglichkeiten einer Umsetzung, Chancen und Risiken und damit verbunden eine Projektplanung aufzuzeigen.
An der gemeinsamen Sitzung vom 20. März 2015 befassten sich die beiden Heimkommissionen mit der Studie. Grundlage der Diskussion bildeten eine Auftrags- und Situationsanalyse
sowie der Entwurf eines Projektauftrags. Ausgangspunkt war die Frage, ob zuerst die Nachfolge der Gesamtleitung (per 1. März 2016) geregelt oder in einem ersten Schritt, die auf
Grund Ihres Auftrags erforderlichen organisatorischen Fragen, gelöst werden müssen. Zusammenfassend kamen die Kommissionen zu folgendem Schluss:
Die Gesamtleitung von zwei bisher selbständigen Institutionen durch nur noch eine Person
stellt eine grosse Herausforderung dar, weil die Führung von zwei Institutionen mit je einer
eigenen Heimkommission, je einem Leitungsteam, drei Standorten und unterschiedlichen
Kulturen anspruchsvolle und aufwändige Entscheidungsprozesse erfordert. Beide Heimkommissionen erkannten, dass der Auftrag mit grosser Wahrscheinlichkeit nur dann umgesetzt werden kann, wenn eine neue Verwaltungseinheit gebildet wird bzw. wenn sich die beiden Institutionen organisatorisch zusammenschliessen.
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Jahresbericht 2015
Aus den Reihen der Mitglieder beider Heimkommissionen wurde in der Folge erneut die bereits früher diskutierte Frage nach dem Nutzen eines Zusammenschlusses gestellt. Dabei
wurde dieser Weg auch mit den im Rahmen der bisherigen Kooperation bereits erreichten, in
strategisch wichtigen Bereichen vertraglich geregelten und noch weiter angestrebten Optimierungen verglichen.
Die Heimkommissionen haben deshalb entschieden, Regierungsrat Philippe Perrenoud den
Auftrag zurückzugeben, die Nachfolge des Gesamtleiters der Heimkommission ZSHKK zu
übertragen und die Kooperation auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu führen. Der Regierungsrat hat diesem Antrag im Juni stattgegeben.
An einer Sitzung mit Herrn Niklaus Meier (Leiter Personal GEF), Frau Elisabeth Steiner (ALBA), Herrn Matthias Ganz und Herrn Hans Aeschbacher (HK ZSHKK), wurde das Wahlverfahren diskutiert. Frau Claudia Zuber (HK ZSHKK) wurde nach der Sitzung für die Ergänzung
des Teams angefragt. Die vorgenannten Personen wurden von der HK ZSHKK als verantwortliches Gremium mit der Stellenausschreibung und den Bewerbungsgesprächen mit den
Kandidaten beauftragt.
Aus 24 Bewerbungen wurden 7 Kandidaten und eine Kandidatin zu Bewerbungsgesprächen
eingeladen. Zwei Bewerber erfüllten die Anforderungen und wurden nach dem Assessment
mit Anmerkungen als Gesamtleiter empfohlen.
Nach eingehender Diskussion, entschied sich die Heimkommission, Herrn Lütolf dem Regierungsrat zur Wahl zu empfehlen.
Die Wahl erfolgte Mitte November. Die Heimkommission erhofft sich mit diesem Entscheid,
dass die ausgezeichnete bisherige Arbeit des ZSHKK weitergeführt wird und freut sich auf
die Zusammenarbeit mit dem neuen Gesamtleiter Heinz Lütolf. Er kann dank seiner Auszeit
viel Zeit in die Amtsübergabe investieren.
Die Heimkommission hat die Neuwahl des Gesamtleiters zum Anlass genommen, die Strategie des ZSHKK zu überdenken. Der Präsident und ein Mitglied der HK haben an einer Retraite mit dem Leitungsteam die Strategie diskutiert und werden der HK Vorschläge präsentieren.
Wir dürfen mit Stolz zur Kenntnis nehmen, dass das ZSHKK nach wie vor hervorragend aufgestellt ist. Dies dank der Weitsicht von Hansueli Rindlisbacher und Mitarbeitenden mit hoher
Fach- und Sozialkompetenz. Als Präsident der Heimkommission danke ich allen, die tagtäglich mithelfen, für unsere Jugendlichen und auch Eltern, Voraussetzungen für fit fürs Leben
zu schaffen.
Wir bleiben dran!
- Hans Aeschbacher, Präsident
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Jahresbericht 2015
Bericht des Gesamtleiters
„Verabschieden bedeutet auch,
sich auf die nächste Begegnung zu freuen“
(unbekannt)
Das Jahr 2015 stand unter dem Motto Abschiednehmen. Da ich im März 2016 in Pension
gehe, habe ich Termine und Veranstaltungen, die zum letzten Mal stattfanden zum Anlass
genommen, mir bewusst zu werden, dass meine Zeit im Zentrum für Sozial – und Heilpädagogik zu Ende geht. Im Jahresbericht 2014 konnten Sie lesen, dass der Gesundheits- und
Fürsorgedirektor, Regierungsrat Philippe Perrenoud, die beiden Institutionen „Zentrum für
Sozial- und Heilpädagogik Landorf Köniz-Schlössli Kehrsatz“ (ZSHKK) und „Schulheim
Schloss Erlach“ (SHE) per Mitte 2016 unter eine einzige Gesamtleitung stellen möchte. Die
beiden Heimkommissionen nahmen sich vertieft dem Anliegen an. Bald einmal wurde klar,
dass mit dieser Massnahme kaum Kosten eingespart würden und die zwei Institutionen im
Gegenzug eine schwierige Führungsstruktur erhalten würden. Als Schlussergebnis der Gespräche mit den Heimkommissionen revidierte der Direktor sein Ansinnen und beschloss,
dass beide Institutionen wie bisher unter je eine separate Gesamtleitung gestellt werden sollen. Deshalb war es für mich entlastend, als im November meine Nachfolge feststand.
Meine Hauptaufgaben im Berichtsjahr waren das kritische Überprüfen unserer Strukturen,
Konzepte und die Konsolidierung der Institution, das Erstellen eines Anforderungsprofils der
Gesamtleitung in Bezug auf die Nachfolgeplanung.
Gemäss den Jahreszielen konnte die Institution ein einheitliches Kompetenzen - Modell in
der Förderplanung einführen und umsetzen.
Die Kooperation mit dem Schulheim Schloss Erlach erfuhr im vergangenen Jahr eine Konsolidierung im Rahmen der bestehenden Zusammenarbeitsverträge. Wir berichteten über die
Vertragsthemen ausführlich im letzten Jahresbericht. Im Berichtsjahr stimmten die Heimkommissionen nun einem zusätzlichen Vertrag im Bereich der Informatik zu. Dieser wurde
nötig, da wir für 2016 eine gemeinsame Netzwerklösung anstreben, welche den Mitarbeitenden aus allen Standorten einen Zugriff auf die notwendigen Programme und Daten ermöglichen wird. Zudem sollen die Kosten der Infrastrukturwartung nachhaltig gesenkt werden.
Dies bedingt eine gemeinsame Serverlösung, eine gemeinsame Wartung der Infrastruktur
und ein einheitliches Datenschutzkonzept. Dieses Projekt wird auch unter der Mitwirkung
unseres kantonalen Partners „Zentrum für Hören und Sprache Münchenbuchsee“ (HSM) geplant und durchgeführt. Im Berichtsjahr wurde bereits der zentrale Server am Standort Landorf Köniz erstellt, im 2016 erfolgen nun die Geräte- und Programmbeschaffungen und die
Schulung der Mitarbeitenden. Im 2017 wird das Projekt durch den Ausbau des Drahtlosnetzes und den Endausbau der Server seinen Abschluss erfahren. An dieser Stelle möchte ich
den Planern der Firma Letec Schaffhausen bestens danken. Letec bringt eine grosse Erfahrung in Netzwerklösungen speziell für Schulen ein. In meinen Dank einschliessen möchte ich
auch die Mitarbeitenden der GEF-Informatikdienste und des Finanz- und Rechnungswesens,
welche kantonsseitig für einen reibungslosen Ablauf sorgen und das Projekt mit ihrem Einsatz nachhaltig unterstützen und vertreten.
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Jahresbericht 2015
Mit viel Interesse verfolgten wir die Ausstellung im Schulmuseum Köniz „Daheim im
Schloss“. Unsere Institution erhielt viel Raum, da sowohl das Knabenerziehungsheim, wie
auch die Aussenwohngruppe für Lehrlinge im Schloss untergebracht waren. Unsere Institution wurde jedoch nicht nur aus der Sicht der Vergangenheit dargestellt, sondern konnte auch
die sozialpädagogische Arbeit aus der heutigen Zeit darstellen. Einerseits wurde ein Video
ausgestrahlt, andererseits durfte der Gesamtleiter an der Podiumsdiskussion „Heime damals
und heute“ teilnehmen. Mit Bedauern nahmen wir zur Kenntnis, dass der Tag der offenen
Türen vom 20. November von der Öffentlichkeit nur spärlich genutzt wurde.
Zum Abschluss meiner Tätigkeit als Gesamtleiter kann ich auf ereignisreiche 17 Jahre zurückblicken. Ich schätzte die vielen Kontakte und Beziehungen, die ich mit den unterschiedlichen Beteiligten aufbauen und pflegen konnte. An dieser Stelle danke ich allen für die konstruktive Zusammenarbeit und die Unterstützung unserer Institution und freue mich auf eine
nächste Begegnung!
Über weitere Tätigkeiten und Ereignisse im Berichtsjahr erhalten Sie, liebe Leserinnen und
Leser in den verschiedenen Berichten der Mitarbeitenden, Eltern und Schülerinnen und
Schüler Einblick. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen.
- Hansueli Rindlisbacher, Gesamtleiter
Heimkommission
Hans Aeschbacher, Gümligen (Präsident)
Matthias Ganz, Bern (Vizepräsident)
Ueli Studer, Köniz
Hugo Feuz, Bern
Claudia Zuber, Kehrsatz
Rudolf Ammann, Meikirch
Manuela Züllig, Köniz
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Jahresbericht 2015
Betriebsrechnung 2015
Ertrag
Liegenschaftserträge des Verwaltungsvermögens
Gebühren für Amtshandlungen
Spital- und Heimtaxen, Kostgelder
Andere Benützungsgebühren, Dienstleistungen
Verkäufe
Rückerstattungen
Anteile an Bundeseinnahmen
Betriebsbeiträge des Bundes
Betriebsbeiträge von Kantonen
Betriebsbeiträge von Gemeinden
Kantonsintern verrechneter Ertrag
Aufwand
Behörden, Kommissionen und Richter
Löhne des Verwaltungs- und Betriebspersonals
Löhne der Lehrkräfte
Sozialversicherungsbeiträge
Personalversicherungsbeiträge
Unfallversicherungsbeiträge
Dienstkleider, Wohnungs- und Verpflegungszulagen
Übriger Personalaufwand
Büro- und Schulmaterial und Drucksachen
Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge
Wasser, Energie und Heizmaterialien
Verbrauchsmaterialien
Dienstleistungen Dritter für den baulichen Unterhalt
Dienstleistungen Dritter für den übrigen Unterhalt
Mieten, Pachten und Benützungskosten
Spesenentschädigungen
Dienstleistungen Dritter, Telekommunikation
Übriges (Mitgliederbeiträge, Schadenersatz)
Ausserplanmässige Abschreibungen
Verwaltungsvermögen, ordentliche Abschreibungen
Kantonsinterner verrechneter Aufwand
2015
2014
27'495
715
387'857
3'240
64'664
207'964
4'459
9'780
529'426
6'124
1'875'197
20'694
25
340'142
3'940
66'706
181'668
3'424
7'727
296'801
77'308
1'812'597
2015
2014
6'146
4'823'026
1'441'309
501'098
557'405
39'500
775
54'013
50'406
67'521
89'908
266'426
33'927
28'389
27'948
19'189
345'051
10'523
100
27'797
1'042'913
9'433'371 3'116'921
6‘316‘450
9'433'371 9'433'371
3'263
4'752'501
1'444'109
498'760
675'064
39'025
1'249
50'025
44'206
85'097
89'590
263'603
44'114
25'591
28'357
19'793
315'207
10'797
3'291
28'624
1'062'865
9'485'131 2'811'032
6'674'099
9'485'131 9'485'131
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Jahresbericht 2015
Personal
Stand im Dezember 2015
Gesamtleitung
Hansueli Rindlisbacher
Standort Köniz
Standortleitung
Toni Caspar
Administration
Thomas Beutler
Sandra Buri
Daniela Schrag
Florina Ramadani (Lernende)
Wohngruppe Adler
Stefan Gugler (GL)
Isabelle Halberkann
Abdullah Bulut
Nazira Mohamed (in Ausbildung)
Wohngruppe Fuchs
Thea Reich GL)
Regula Weber
Kevin Bitsch
Tabea Lütscher
Wohngruppe Dachs
Patrick Stricker (GL)
Karin Brönnimann
Gabriela Wyss
Jana Perler
Wohngruppe Schmetterling
Christian Meier (GL)
Annelies Engel
Sandra Campana
Cornelia Hofstetter
Jasmin Oggier (in Ausbildung)
Wohngruppe Schwan
Gisela Fivian (GL)
Céline Schmid
Matthias Bühler
Laura Walther (in Ausbildung)
Küche / Hauswirtschaft
Silvia Schweizer
Jane Meier
Teo Panzica (Lernender)
Ursula Hügli
Technischer Dienst
Niklaus Gerber
Heidi Blaser
Ruth Meier Gerber
David Schweyer
Dorda Duric (Lernender)
Landwirtschaft
Samuel Günter
Fiorella Günter
Schule
Schulleitung:
Klasse A:
Klasse E:
Klasse C:
Logopädie:
Individuelle Förderung (IF):
Malatelier:
Mittagstisch:
Regula Lindt
Judith Bigler / Rosa Schneider
Andjelina Djordjic / Renate Gottier
Evelyn Kiefer / Brigitte Zingg
Corinne Brudermann
Janine Marti
Christina Michel
Monika Wingeyer
Aussenwohngruppe Weiermatt
Erika Blättler (GL)
Benjamin Riedo
Miroslava Mäder
Franziska Baumann
Jeannette Berger
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Jahresbericht 2015
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Standort Kehrsatz
Dienstjubiläen 2015
(in der Institution)
Standortleitung
Judith Urben
Administration
Monique Barthe
Wohngruppe Prisma
Leticia Hoeve (GL)
Roy Bader
Brigitta Grunder
Andreas Baud
Chantal Riem
Wohngruppe Trias
Hansueli Bosshard (GL)
Nora Wittwer
Liliane Signer
Urs Maurer
Anouk Joof Lehmann
Technischer Dienst
Hanspeter Pfander
Marlise Rüedi
Ueli Joss
David Schweyer
Synchron
Verena Welsch
Cassandra Hampel
Rosmarie Wolf
Hansueli Bosshard
5 Jahre
Hauswirtschaft
Sibylle Renggli
Ursula Hügli
Chantal Plüss
10 Jahre
Judith Bigler
Renate Gottier
Gabriela Wyss
15 Jahre
Thomas Beutler
Cassandra Hampel
Chantal Riem
Verena Welsch
25 Jahre
Judith Urben
Tavola (MittagstischTagessonderschule)
Urs Maurer
Sibylle Renggli
Ute Römer
Aziliz Renggli
Schule
Schulleitung:
Klasse A:
Klasse B:
Klasse C:
Logopädie:
Fachlehrkräfte:
Individuelle Förderung (IF) Selhofen:
Malatelier:
Psychomotorik:
30 Jahre
Brigitta Grunder

Gabriel Grimm
Maria Beyeler / Gerda Salis Gross
Chantal Plüss / Julien Mischler
Eveline Gerber / Katharina Amrein
Katrin Flütsch
Simone Guyot / Isabelle Rist
Priska Marty
Christina Michel
Felix Gerber
Für beide Standorte
Abklärungsstelle
Doris Kellerhals
Sozialdienst
Rolf Häfliger
Tiergestützte Pädagogik/ Pferdegestützte Pädagogik
Chantal Riem
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Jahresbericht 2015
Berichte aus den Standorten
Standort Landorf
Projekt auf der Jugendwohngruppe Schwan
Im Rahmen meiner Ausbildung zur Sozialpädagogin habe ich im Sommer 2015 mein Projekt
durchgeführt.
Dieses Projekt bestand aus drei Teilprojekten.
Selbstverteidigung, Sexualpädagogik und Sportliche Aktivitäten.
1. Sportliche Aktivitäten:
Ich habe auf der Wohngruppe neu einen Plan fix installiert, bei welchem die Jugendlichen
oder die Mitarbeitenden alle 2 Wochen eine sportliche Aktivität anbieten können.
-
2. Sexualpädagogik
In der Pubertät ist das Thema Sexualität und Affektivität sehr wichtig und immer aktuell. Der
Körper entwickelt sich, erste Liebesbeziehungen entstehen, die Menstruation tritt ein und
noch vieles mehr. Es ist eine sehr aufregende und sensible Zeit für Jugendliche, mit denen
ich in meinem Arbeitsalltag täglich zu tun habe.
In diesem Teilprojekt habe ich mit den Jugendlichen zwei Nachmittage durchgeführt, bei welchen die Jugendlichen sich rund um das Thema Sexualität informieren und austauschen
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Jahresbericht 2015
durften. Verschiedene Broschüren und Hefte liegen neu für alle zugänglich in unserem
Wohnzimmer auf.
3. Selbstverteidigungskurs
Zum Schluss haben wir uns mit dem Thema Selbstverteidigung beschäftigt. Jeanne Allemann vom WENDO Bern ist an einem Samstag ins Landorf gekommen und hat mit den
Mädchen einen Selbstverteidigungskurs durchgeführt. Sie lernten ein Brett mit blosser Hand
zu zerschlagen und übten verschiedene Selbstverteidigungstechniken. Sie lernten dabei ihre
vorhandenen Kräfte zu erkennen und gezielt einzusetzen.
-
WG Schwan
Aus der Schule Landorf
Am Mittwoch, 22. Oktober, kam Alex Wyssmann mit Sokrates zu Besuch. Sokrates ist ein Blindenführhund. Herr Alex Wyssmann ist blind.
Es hat mir gut gefallen. Wir haben blind gespielt. Ich war mit Jérôme zusammen. Beim Spielen hat uns Alex Wyssmann alles erzählt über Sokrates und sich selber. Ich habe es sehr cool gefunden. Am meisten beeindruckt hat mich selber blind zu sein. 
J.H., 10 Jahre
Der Blindenführhund hiess Sokrates. Es war ein schwarzer Labrador. Und er hatte so einen
Sensor, den er auf die Hose oder auf den Pullover tun
konnte. Und dann sagte das Gerät die entsprechende
Farbe. Wir waren noch draussen und spielten Blinde. Ich
und Flavio waren in einem Team. Herr Wyssmann hatte
so eine Uhr. Und wenn man bei der Uhr das Glas und das
Metall beim kleinen Zeiger berührte vibrierte es so: --------und wenn man den grossen Zeiger berührte mit dem Glas
und dem Metall vibrierte es so: - - - - - .
J.V., 10 Jahre
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Jahresbericht 2015
Am Mittwoch, 22.10.15 kam Alex Wyssmann zu Besuch. Mir
hat am besten gefallen, wie er den Brief gelesen hat. Wir
mussten blind spielen. Ich musste Jason führen. Alex ist mit
seinem Hund gekommen. Der Hund hiess Sokrates.
L.R., 10 Jahre
Tiergestützte Pädagogik (TGP) in den Worten von…
…F.T., 8 Jahre:
TGP ist für mich gut, wenn wir keinen Streit haben (mit Lektionspartner). Ich mache alles
gerne im TGP.
Pferd Camilla ist für mich cool, die Kälber sind mega cool. Die Schafe sind easy und cool, die
Ziegen sind cool und gäbig. Die Kühe und Ponys sind gäbig. Die Hühner sind auch gut. Die
Lamas beruhigen mich und die Chüngelis sind herzig und beruhigen mich mega gut.
…J.C., 9 Jahre:
TGP ist für mich cool, weil ich mit den Tieren sein kann, warten ist doof.
Diese Tiere habe ich gerne: Kälber, Chüngelis, Pferde, Schafe, Ziegen und Lamas.
Pferd Camilla ist schön, lieb, wartet geduldig und ist wie eine Kollegin. Die Schafe sind gut,
wenn man kalte Hände hat, weil ihre Wolle warm gibt. Die Ziegen sind lieb und haben Kinder
gerne. Das gefällt mir. Die Kälber sind cool, essen viel und sind lustig. Ich muss lachen.
Ganz junge Kälber suchen Schutz bei der Mutter, das finde ich süss. Bei den Lamas war ich
noch nicht, da möchte ich aber gerne mal hin. Und die Chüngelis sind wie kleine Teddys um
mich herum. Ich fühle mich wohl.
- Chantal Riem
Fachperson tiergestützte und pferdegestützte Pädagogik
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Jahresbericht 2015
Tiergestützte und pferdegestützte Pädagogik heisst…
…partnerschaftliches Miteinander
erleben.
…Zweisamkeit fühlen.
…gemeinsam lernen.
…Vertrauen erfahren
und stolz sein.
…sich kümmern
und achtsam sein.
… Entspannung und
Ruhe finden.
…mit den Eltern
Erlebnisse teilen.
…sich eingeben
und einfühlen.
…Körpersprache ohne
viele Worte.
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Jahresbericht 2015
14
-
S.R., WG Fuchs
-
D.D., WG Fuchs
Jahresbericht 2015
Was wir im Jahre 2015 alles gelernt haben:
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Ich habe gelernt, dass mir eine Reise im Nachtzug besser gefällt als eine im Flugzeug,
dass ich nicht nur mit Tieren sondern auch mit anderen Sachen oder Menschen Geduld
haben sollte, dass Mathematik einfach ist, dass es wichtig ist einander zu helfen, dass es
bei den Ampeln beim Knopf unten dran immer einen Pfeil hat, der vibriert für die Blinden
und dass man Lamas, welche die Ohren nach hinten legen besser nicht anfassen sollte.
Ich habe den Handstand gelernt. Ich habe das Tanzen gelernt. Ich habe alle Zahlen von 1
bis 20 auf Französisch gelernt.
Ich habe gelernt, dass wenn etwas oder jemand einfach weg oder gestorben ist, etwas
oder jemand nicht einfach weg oder gestorben ist, sondern dass man etwas oder jemanden dann einfach mit einem anderen Namen oder in einer anderen Gestalt kennen lernen
kann.
Ich habe gelernt, dass ich ein guter Fußballspieler bin, dass Kollegen wie Freunde sind,
dass ich auch alleine einen Weg gehen kann und dass auch das netteste Wesen mal keine Lust hat und dann vielleicht sogar zubeißt.
Ich habe gelernt Sachen zu finden im Wald und ich habe gelernt, dass die Schule in Wirklichkeit Spaß macht.
I fire lideschaftlech wienachte , Vorem taneboum
Bringe nä beat singe es lied
Für euch u füre samichlous amigs ou
Ouu shit sho wider wienachte
Sho wider stress
Gschänkli muessi ipacke uspackä
Ischlaffä ufwachä
Schnee for der tür , wienacht chunnt zrügg
Häbet e blick uf 2015 , den das jahr wirts so äuä nüm gä
D wienachtsstimmig macht mi o sentimentau
Trurigi gedanke wechsle im wächsu mit schöne tatä
Drum Danket eune fründä ,und vergäbet iri sündä
Je suis paris , hei si grüefft am 14 november
Nach dere nacht wome zgfüeu het gha, si wärdi nie meh ändä
132 frei mönsche hei den müesse ihres läbä schänkä
Für ne ideologie wo üs d freiheit wot nä, abr mir stöh zämmä aus eis
U luege dases mit üsere freiheit witer geit
Drum Loset ize die hümmne ,und i wünsche euch u mine fründe und aune dene mönsche
witerhin ä schöni zyt
I hoffe das wienachte für euch di schönschti zyt blibt
14 parts für dä beat , gibi hiä im landorftalent
Abr ds ghört nur zumene fragment
Vo mim element mit trurigere und schöne gschichte
Bis zum happy end
- J.R., WG Dachs
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Jahresbericht 2015
„Weihnachtsmärit“-Projekt Gruppe Adler
Im Rahmen der BFF, an welcher ich die Ausbildung zur Sozialpädagogin HF berufsbegleitend absolviere, durfte ich im Landorf ein Weihnachtsprojekt durchführen. Ich möchte nun
einige Momente dazu in diesem Beitrag festhalten.
Aufgrund meiner Vorkenntnisse, ich habe meine Erstausbildung zur Bäckerin - Konditorin
absolviert, habe ich mich für dieses Projekt entschieden. So ein grosses Projekt konnte ich
jedoch nicht alleine machen, deshalb war ich auf die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen des Landorfs angewiesen. In einem Auswahlverfahren habe ich von den Wohngruppen
Dachsen, Schmetterlingen, Füchse, Schwäne und Adler, 8 interessierte und talentierte Helfer/innen ausgesucht. Nun was beinhaltet dieses Projekt „Weihnachtsmärit“ überhaupt? In
einem ersten Schritt habe ich von Anfang November bis am 25. November 2015 ein Backatelier durchgeführt. Ich habe mit den Kinder und Jugendlichen sechs verschiedene „Guetzlisorten“ wie Lebkuchen, Spitzbuben, Sablés usw. hergestellt. Im Backatelier herrschte daher
schon vor dem 1. Advent eine weihnachtliche Stimmung und der „Guetzliduft“ verbreitete sich
an den Backtagen über das ganze Landorfareal. Dies lockte natürlich auch viele Schleckmäuler an, seien dies Mitarbeiter/Innen der Wohngruppen, oder die Bauernhofkatze, welche
alle dem Duft in die Betriebsküche gefolgt sind.
In einem zweiten Schritt mussten wir die über 600 Stk. „Guetzlis“ aber auch wieder loswerden, denn die Bäuche der Kinder und Jugendlichen und der Mitarbeiter/innen konnten trotz
reichlich Platz, dennoch nicht so viele „Guetzlis“ verdrücken. Daher gingen wir am 27. November 2015 an den Schwarzenburger „Schlossmärit“. In einer schönen Atmosphäre verkauften wir an dem Abend mit den Kindern und Jugendlichen fast alles von unserem hergestellten Sortiment. Wir nutzten zudem die Gelegenheit, das Landorf mit den verschiedenen
Ressourcen, wie eigene Produkte vom Hofladen, oder das breitgefächerte Angebot mithilfe
von Angebotsflyern den Kunden/innen vorzustellen. Trotz bitterer Kälte lief das Geschäft wie
am Schnürchen und die Kinder und Jugendlichen waren richtige Verkaufsprofis. Nachdem
Weihnachtsmarkt gingen wir zwar müde, aber glücklich wieder zurück. Mit dem Erlös, welchen wir am Weihnachtsmarkt erwirtschaftet haben, werde ich mit den Helfer/innen einen
Ausflug organisieren. Nun möchte ich Ihnen natürlich die Fotos vom Backatelier und Weihnachtsmarkt nicht vorenthalten:
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Jahresbericht 2015
Ich möchte nun am Schluss zu diesem Beitrag die Gelegenheit nutzen, um Danke zu sagen.
Ein riesiges Dankeschön geht an alle Kinder/Jugendlichen, welche mir eine grosse tatkräftige
Unterstützung waren. Danke auch an alle Mitarbeiter/innen des Landorfs wie Küche, Technischer Dienst und Team Gruppe Adler. Danke an das Landorf, welches mir das Projekt finanziert hat.
-
Geschrieben von Nazira Mohamed, Sozialpädagogin in Ausbildung BFF HF,
von der WG Adler
Lernende
Mein Name ist Florina Ramadani, ich bin 16 Jahre alt und wohne in Bern, Wankdorf. Ich habe im Sommer 2015 meine dreijährige Ausbildung als Kauffrau hier im Landorf Köniz Schlössli Kehrsatz angefangen. Zwei mal die Woche besuche ich die Berufsschule BWD im
Wankdorf.
Das Landorf gefällt mir sehr gut, ich bekomme sehr viel Unterstützung, die Mitarbeitenden
sind auch sehr freundlich und hilfsbereit. Ich habe sehr Freude hier zu sein und immer wieder
etwas Neues zu lernen, die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ich bin sehr dankbar, dass ich
meine Ausbildung hier machen darf.
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Florina Ramadani
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Jahresbericht 2015
Abschlussbericht Saruje Varatharajah
Endlich war die obligatorische Schulzeit vorbei. Im Sommer 2012 durfte ich meine Ausbildung als Kauffrau im Landorf Köniz – Schlössli Kehrsatz anfangen. Damals war für mich alles komplett neu und ich wusste nicht, was die nächsten drei Jahre auf mich zukommt.
Während der Ausbildung
Da ich von Solothurn komme, musste ich jeden Tag sehr früh aufstehen, um pünktlich an
meinem Arbeitsplatz einzutreffen. Am Anfang war es schon mühsam gewesen aber mit der
Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Das 1. Lehrjahr war nicht so schwierig und ging auch sehr
schnell vorbei. Im 2. Lehrjahr hat es dann richtig angefangen mit vielen Präsentationen, Projekten und auch schon der ersten Prüfung im Fach IKA. Manchmal musste ich sogar länger
wach bleiben, wenn mehrere Prüfungen angesagt waren. Dies war eine meiner härtesten
Zeiten. Ich war sehr froh, dass meine Praxisbildnerin und mein Berufsbildner für mich da waren und mich dabei unterstützt haben, wenn ich Schwierigkeiten hatte.
Kaum war das 2. Lehrjahr vorbei, stand schon die Abschlussprüfung vor der Tür. Nun war
alles gefragt, was ich in den letzten drei Jahren gelernt hatte. Etwa zwei Wochen dauerte die
ganze Lehrabschlussprüfung. Nachdem ich die letzte Prüfung geschrieben hatte, dachte ich
innerlich: „ geschafft!“. Auf das Resultat musste ich zwei Wochen warten. Von Tag zu Tag
wurde ich nervöser und nervöser und unsicherer. Meine Freunde und meine Arbeitskollegen
haben mich in dieser Zeit immer wieder aufgemuntert und gesagt: „Das hast du schon geschafft!“.
… und sie hatten recht! Ich war so glücklich wie nie zuvor!
Landorf
Das Landorf - Schlössli erlebte ich als sehr interessanten Arbeitsort. Ich kam sehr gerne hierher.
Ich bin überzeugt, dass meine Nachfolgerin sich
auch wohl fühlen wird. Ich wünsche ihr viel Erfolg
und bin sicher, dass sie das auch schaffen wird! 
An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Arbeitskollegen und vor allem beim Administrationsteam noch einmal ganz riesig bedanken, für die
wunderschöne Zeit, die ich im Landorf – Schlössli
verbringen durfte.
Diplomfeier vom 02.07.2015, Kursaal Bern
- Saruje Varatharajah
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Jahresbericht 2015
Jahresbericht LW 2015
Jetzt, im Winter, ist es in der Landwirtschaft im Landorf ruhig, so nehme ich mir die Zeit, einige Gedanken über das letzte Jahr aufzuschreiben.
Der trockene Frühling machte es schon früh möglich, mit den Feld- und Gartenarbeiten zu
beginnen. Das ganze Jahr über blieb es trocken, so dass wir immer Zeit hatten, unsere Arbeiten in Ruhe zu erledigen. Im Sommer mussten wir die Kulturen wochenlang Tag und
Nacht bewässern, was auch dem Unkraut behagte… Unter dem Strich waren wir dankbar für
mittleren bis guten Ertrag.
Der kleine Landorfzoo macht mir grosse Freude – gerne pflege und betreue ich die verschiedenen Tiere. Mit dem Neuzugang Etoile habe ich ein Pferd gefunden, das gewöhnt ist, an
landwirtschaftlichen Maschinen zu arbeiten. (Sähmaschine, Schwadenrechen, Hackgerät
usw.) Auch zum Ausfahren und Reiten eignet sich Etoile gut. Für unsere „Pferdemädchen“ ist
das zweijährige Fohlen Joanita der grosse Renner. Joanita lässt sich führen, putzen und ist
auch nicht abgeneigt, Treppen zu steigen. Im Moment werden weitere Kunststücke eingeübt.
Der enge Kontakt zu den Kindern wird sicher sowohl Joanita wie auch die Kinder prägen.
Das Beschäftigen der Kinder in der LW ist für mich manchmal eine Herausforderung. Wie
vermittelt man den Sprösslingen eine gute Haltung gegenüber nötigen Arbeiten? Wie lernen
sie das Dranbleiben? Welche Arbeiten sind sinnvoll, abwechslungsreich und ungefährlich?
Wichtig ist ja vor allem, dass die Kinder einen Einblick in elementare Gesetzmässigkeiten in
der Natur erhalten und für ihre Entwicklung wichtige Erfahrungen mit Tieren machen dürfen,
die ihr Herz berühren.
Danke an alle Kinder und Erwachsenen, die sich im letzten Jahr in der LW engagiert haben.
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Samuel und Fiorella Günter, Landwirtschaft
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Jahresbericht 2015
Standort Schlössli
Schlossfest vom 29. August 2015
Der strahlend schöne Samstag mit herrlichem Hochsommerwetter, lockte ausserordentlich
viele Besucher an und liess am traditionellen Schlossfest eine frohe und gelöste Stimmung
aufkommen. Festwirtschaft, Spiel und Spass, Steelband, Flohmarkt, Reiten und andere Attraktionen fanden bei den Angehörigen der Kinder, Ehemaligen, der Dorfbevölkerung und
Freunden grossen Anklang und haben zu einem erfolgreichen Anlass beigetragen. Dank der
vielen grosszügigen Spenden konnte ein Gewinn in die Spiel- und Pausenplatzgestaltung
fliessen.
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Judith Urben, Standortleiterin Schlössli Kehrsatz
Sternwarte Muesmatt Bern
Wir waren am 9.12.15 in der Sternwarte in Bern. Die Sternwarte war klein und über 100 Jahre alt aber das Fernrohr funktionierte noch gut. Leider sah man nicht viel mehr als wenn man
einfach so in den Himmel schaut. Aber man sah alles grösser und man sah Sterne die man
mit blossem Auge nicht sehen könnte. Die Wände in der Kuppel waren aus Holz. Um das
Dach zu drehen damit man andere Sterne sah, musste man an einem Rad drehen, damit
sich das Dach drehte. Später wurden noch Fragen beantwortet und dann gingen wir Richtung nach Hause.
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S.H., TSS Schlössli
Jahresbericht 2015
Trias Adventure Trail
Bericht vom „Adventure Trail“ (Programm während der internen Woche, WG Trias):
Wir schreiben Dienstag den 25.09. des Jahres 2015 als sich eine
Gruppe Schatzsucher zum gemeinsamen Morgenessen trifft. Zuerst
ahnt noch niemand von dem grossen Abenteuer, doch bald findet einer der Schatzsucher unter dem Tisch einen versteckten Hinweis,
welchem sie folgen. Daraus ergibt sich ein wildes Abenteuer von Hinweis zu Hinweis. Zuerst werden noch die Rucksäcke beladen und
schon kann es losgehen. Die Schatzsuchenden brechen auf ins Ungewisse. Die Frage, die sich hier stellt, werden die Schatzsuchenden
fündig? Und wo wird das Ziel der langen Reise sein? Wie die Legende
geht, erzählt man sich noch heute von einem Gespräch der vier jüngeren
Schatzsucher, in dem der erste Schatzsucher lachend vom mysteriösen
Taxifahrer und den verschiedenen Hinweisen berichtet. Während der zweite Schatzsucher meint, er hätte schon spannendere Abenteuer erlebt, dafür war die Übernachtung im Hotel und der anschliessende Schnee umso
toller. Der dritte Schatzsucher entgegnet, dass er die kniffligen Rätsel
mochte und betont, gerade die letzte Aufgabe war besonders trickreich.
Der vierte Schatzsucher hockte am Tisch und schaute nach draussen, als
er zur Gruppe sagte, er habe nur noch wolkige Erinnerungsschleier. Und so – liebe Leserschaft – endet die Geschichte. Doch die Heldentaten der Schatzsucher werden zumindest
noch in ihren Köpfen lange weiter existieren.
- WG-Trias
Meine Zeit im Schlössli
Ich möchte zunächst meine Anerkennung und Bewunderung zum Ausdruck bringen, für alle
Organisationen und Institutionen wie das Schlössli, die in der Schweiz verbreitet sind.
Immer bereit zu empfangen und zu helfen, Eltern und Kinder, die in schwierigen und extremen Situationen oft desorientiert sind, ohne zu wissen welcher der beste Weg nach vorne
ist…wie es mir ergangen ist.
Ich möchte allen Mitarbeitenden und Verantwortlichen von Herzen danken für alles was sie
für mich und meine Kinder getan haben. Aber vor allem der Wohngruppe Prisma möchte ich
einen speziellen Dank sagen, für Ihre organisatorischen Fähigkeiten, Respekt und Zuneigung
die sie mir und meinen Kinder gewidmet haben. Vor allem für das Vertrauen, dass sie immer
in mich gesetzt haben!
Ich habe mit meiner ganzen Kraft und meinem Willen gekämpft und versucht mein Bestes zu
geben.
Ich werde alles daran setzen um weiterhin ihr Vertrauen zu verdienen und zähle bis auf weiteres auf ihre Hilfe und Unterstützung.
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Jahresbericht 2015
Als ich mich entschlossen habe, mit meinen Kindern im Schlössli einzuziehen, wusste ich
noch nicht genau, was auf mich zukommt, aber eines war mir bewusst, der Weg wird steinig!
Von diesem Moment an habe ich alles aufgegeben, sogar mein Privatleben! Und dies nur,
weil ich ein Ziel hatte…Eine gesunde Erziehung und Beziehung zu meinen beiden Kindern!
Zu diesem Zeitpunkt als ich eingezogen bin, war ich orientierungslos und sehr naiv was die
Erziehung angeht, mir war klar, dies wollte ich unbedingt ändern, zum Wohle meiner Kinder
und mir und natürlich auch meiner Mitmenschen, denn in einer solchen Situation leiden alle
mit!
Ich bin mit mir selbst sehr anspruchsvoll, aber ich denke dies hat mir auch sehr geholfen nie
aufzugeben. Ich war bereit für die Schulung….
Mit vielen Coachings, mit viel Geduld, viel Kraft, Wille und vor allem einer Riesenportion
Selbstvertrauen habe ich die Steine Schritt für Schritt aus dem Weg geräumt…Bin natürlich
immer wieder gestolpert, aber immer wieder aufgestanden und den richtigen Weg gegangen…Dies selbstverständlich mit der Unterstützung aller Mitarbeitenden. Und doch musste
und wollte ich selber die volle Verantwortung übernehmen für meine Kinder. Niemanden
kann Mutter und Vater ersetzen!
Nach einem langen Weg und vielen Prüfungen kann ich doch sehr stolz auf mich sein! Denn
heute kann ich sagen, ich habe mein Ziel erreicht!
An alle Eltern welche in einer ähnlichen Situation sind wie ich gebe ich den Rat:
Nützt die Chance und profitiert von Institutionen wie das Schlössli und deren Mitarbeiter. Es
ist nie zu spät für Veränderungen!
Wenn es noch so hart ist, und Ihr meint mit den Kräften am Ende zu sein, gebt niemals auf!!
Denn Ihr kämpft um das Wohlergehen Eurer Kinder. Und Sie werden Euch ein Leben lang
dankbar sein, und Ihr stolze Eltern!!
Wünsche allen Gesundheit und viel Kraft.
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S.R.
Erfahrungsbericht der Familie Sommer zur Hilfe und Erziehungsunterstützung im
Schlössli Kehrsatz durch Herrn Bosshard im Sommer 2015
Ausgangslage
Familie mit drei Kindern, Knabe im Alter von 12 Jahren, zwei Mädchen im Alter von 10 und 7
Jahren. Die mittlere Tochter steigerte sich regelmässig in einen Zustand hinein, in dem sie
ausser sich geriet, wenn es nicht nach ihrem Willen ging. In diesem Zustand griff sie uns Eltern physisch an, schrie herum und beschimpfte uns. Dabei war sie nicht mehr zu besänftigen, und oft endete es in einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Zurück blieb das Gefühl
von Überforderung und Ohnmacht, so wollten wir doch nie sein als Eltern! Zudem haben wir
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Jahresbericht 2015
uns immer öfter gegenseitig Vorwürfe gemacht und die Erziehungsmethode des anderen hinterfragt im Beisein der Kinder, was die Situation fast unerträglich machte.
Auf Empfehlung einer Bekannten nehmen wir die Hilfe vom Schlössli Kehrsatz in Anspruch.
Wir trafen uns mit Herrn Bosshard in einem Zeitraum von 3 Monaten regelmässig.
Die Hilfe – Die Sitzungen
An den ersten beiden Sitzung wird über die Situation gesprochen und daraus mit fachlicher
Unterstützung von Herrn Bosshard unsere Erwartungen positiv und realistisch formuliert und
aufgezeichnet. Dabei wird für uns bereits die grosse Erfahrung offenbar. Wir werden in unseren Ideen und Gefühlen geführt, nicht belehrt oder mit Rezepten eingedeckt. Herr Bosshard
fühlt sich in uns, unsere Tochter und die geschilderten Situationen hinein.
In den weiteren Sitzungen werden zuerst Situationen geschildert – entweder in Bezug auf die
Erfahrungen der angewandten Erkenntnisse der vorangegangenen Sitzung, oder neue Situationen – und dann in Rollenspielen nachgespielt. Dabei ist das Augenmerk auf die spontane
Reaktion/Gefühlsempfindung der Position des Kindes gerichtet. In diesem Spiel haben wir
erfahren, wie das Kind auf unsere Haltung, Berührung oder Worte reagiert. Dabei wurden uns
durch Herrn Bosshard immer wieder Tipps gegeben, wie mit kleinen subtilen Änderungen in
Wort, Berührung oder Haltung eine Situation erzeugt werden kann, die nicht zwangsläufig zur
Eskalation führt, sondern das Kind Wertschätzung erfährt und so auf den Wunsch der Eltern
eingehen kann. Eine Situation wurde sooft durchgespielt, bis sie für das Kind (der die Position
des Kindes einnehmende Person) stimmig ist – d.h. in ihm keine Gegenreaktion hervorruft.
Die Erkenntnisse haben wir dann versucht anzuwenden. Die Erfolge und Misserfolge wurden
in der darauf folgenden Sitzung diskutiert und ggf. neue Möglichkeiten erörtert.
Besonders beeindruckt waren wir von der offenen, unkonventionellen und völlig undogmatischen Art der Tipps und Unterstützung, sowie das grosse Einfühlungsvermögen von Herrn
Bosshard. Wir wurden zu unserer Lösung des „Problems“ geführt. Ausserdem wurden uns
jederzeit realistische Erwartungen vermittelt, die dank unserer Arbeit und Anstrengung auch
eingetroffen sind.
Resultat
Das Wesentliche was wir gelernt haben, ist dass eine wertschätzende Haltung gegenüber
dem Kind und dem Partner zum gewünschten Ziel führt und zu einer entspannten Begegnung, viel zu oft haben wir den Kindern für ihr Verhalten Vorwürfe gemacht. Wir versuchen
seither unser Verhalten zu ändern, nicht die Kinder. Die Ausraster unserer Tochter haben
seither um fast 90 % abgenommen und wenn es doch wieder einmal vorkommt, gelingt es
uns meistens die Situation schneller zu beruhigen. Falls wir wieder an Grenzen stossen oder
merken, dass wir in die alten Muster zurück fallen, können wir jederzeit für eine Sitzung abmachen, das ist gut zu wissen.
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Jahresbericht 2015
Wir sind Herrn Bosshard und dem Team sehr dankbar für die professionelle Unterstützung
und wünschen ihnen viele weitere Erfolge bei ihrer wertvollen Arbeit.
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Mark Althaus Sommer & Claudia Sommer
10 Jahre Synchron
Am diesjährigen Schlossfest durften wir mit einem eigenen Stand unser 10 jähriges Jubiläum
feiern. Zu diesem Anlass machten wir einen Wettbewerb der von über achtzig Leuten ausgefüllt wurde. Es gab drei schöne Preise zu gewinnen.
An diesem Anlass zeigten wir Videos von Eltern, die wir über ihren Prozess im Synchron interviewt hatten. Diese Videos konnten während des ganzen Anlasses angeschaut werden.
Auch dieses Angebot wurde von verschiedensten Personen rege genutzt.
Zu unserer Geschichte:
Am 15. August 2005 startete das Projekt Synchron mit vier Mitarbeiterinnen. Wir begannen
sofort mit Elterncoachings, parallel dazu besuchten wir während fünf Jahren die SIT Ausbildung. Die Höhepunkte dieser Ausbildung waren sicherlich die Wochen im Triangel in Berlin,
wo wir von Eltern, die den SIT Prozess durchgemacht hatten gecoacht wurden. Weiter durften zwei Mitarbeiterinnen im Triangel auf einer Gruppe arbeiten, wo Eltern mit ihren Kindern
lebten.
Im Jahre 2010 wurde aus dem Projekt Synchron schlicht „Synchron“. Im Verlaufe der Jahre
wechselten zwei Mitarbeitende intern die Stelle und seit 2012 arbeiten wir konstant im selben
Team.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern überzeugt uns jeden Tag aufs Neue: wenn wir von den
Eltern die Rückmeldung bekommen, dass es in der Familie wieder schöne Momente gibt,
dass die Eltern wieder Einfluss auf ihre Kinder haben, wenn sie ihre Liebe wieder zeigen
können, dann ist dies für uns ein Signal auf diesem Wege weiter zu gehen. Wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit den Eltern die Zukunft sehr prägen wird. Sei es ambulant im Synchron, in der Schule oder in den Wohngruppen.
Auch die Zusammenarbeit mit Schulen und Behörden stellen einen wichtigen Teil der Arbeit
im Synchron dar.
Wir freuen uns jeden Tag aufs Neue auf unsere Arbeit im Synchron.
Wir bedanken uns für die wohlwollende Unterstützung des Leitungsteams und der Heimkommission, die wir durch all die Jahre erfahren durften.
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Das Synchron Team
Jahresbericht 2015
Aussenwohngruppe Weiermatt
Vom Schnuppern bis zur Lehrstelle
Als ich die Gelegenheit hatte schnuppern zu gehen, habe ich die Chance gepackt. Zuerst
wollte ich Köchin werden, also bin ich als Köchin schnuppern gegangen im Kultur Casino
Bern. Da mir das nicht so gefallen hat, ging ich als Confiseurin schnuppern. Das war meine
Alternative, falls mir das Schnuppern als Köchin nicht gefällt. Na ja, das hat mir auch nicht
wirklich gefallen. Danach war ich in den Frühlingsferien auch schnuppern. Einerseits als Bäckerin, andererseits als Detailhandelsfachfrau. Bäckerin war sehr anstrengend. Immer so
früh aufstehen, das würde ich nicht aushalten. Darum war meine letzte Alternative Detailhandelsfachfrau, das bin ich im Volg Buchs SG schnuppern gegangen. Auch das hat mir zuerst
nicht so gut gefallen. Im Nachhinein musste ich aber sagen, dass mir der Beruf gut gefällt,
mir aber einfach der Laden zu klein war.
Nun gut. Ich beschloss also Bewerbungen zu schreiben und mich als Detailhandelsfachfrau
zu bewerben. Bei den ersten 15 Bewerbungen war die Motivation gross. Doch bei den folgenden Bewerbungen habe ich dann die Motivation verloren, weil ich keine Lehrstelle bekam
und auch keine Gelegenheit zum Schnuppern erhielt. Also beschloss ich keine Bewerbungen
mehr zu schreiben, ich habe aufgegeben.
Weil das 9. Schuljahr auch schon fast zu Ende war, musste ich eine Alternative suchen und
kam auf die BFF, also ein 10.Schuhljahr. Als der erste Tag nahte dachte ich mir „Ach ich hab
keine Lust“. Ich hatte auch Angst, dass ich niemanden kenne. Nach einem langen hin und
her sah ich das 10.Schuljahr als Chance und bin hingegangen. Nach zwei Wochen begannen wir Bewerbungen zu schreiben.
Ich suchte auf Lena (Lehrstellensuchportal) und bin auf den Betrieb Valora Kiosk gestossen.
Ich beschloss mich dort zu bewerben. Es verging einige Zeit bis ich eine Antwort erhielt. Zuerst durfte ich nur vier Stunden schnuppern. Wenn alles gut ging, werde ich eingeladen zu
einem dreitägigen Schnuppern, was dann auch zu Stande kam. Ich ging also die drei Tage
schnuppern, es hat mir sehr gefallen und es war, um ehrlich zu sein, auch gerade der perfekte Ort. Der Zufall wollte es, dass ich am Morgen noch meinen älteren Bruder im Laden antraf
und ich bei ihm sogar einkassieren durfte. Nach zwei Monaten wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich war sehr nervös, weil ich meine Lehre genau dort absolvieren
wollte. Nach einem einstündigen Gespräch haben wir beschlossen, dass sie mich am nächsten Tag anrufen um mich zu informieren, ob ich die Lehrstelle habe oder nicht. Ich habe in
dieser Nacht sehr schlecht geschlafen, ich war so nervös.
Gut, der nächste Tag ist angebrochen und ich konnte nicht mehr warten bis ich endlich Bescheid bekommen würde. Immer schaute ich auf die Uhr und zählte die Stunden und Minuten. Bis schliesslich 10:05 war und Sie mich angerufen hat. Frau Oppliger fragte mich ob ich
gut geschlafen habe und ob ich mich schon entschieden habe? Ich sagte natürlich ja! Frau
Oppliger hat mir mitgeteilt, dass ich die Lehrstelle habe. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
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Jahresbericht 2015
Um ehrlich zu sein, musste ich sogar eine Träne vergiessen vor Freude. Ich dachte immer,
ich bekomme die Lehrstelle sicher nicht und dann so was. Ich habe mit der Leiterin abgemacht, dass ich am nächsten Tag ein Formular bekomme, so wie wir es am Vorstellungsgespräch abgemacht haben. Das Formular habe ich schnellst möglich ausgefüllt und wieder
zurückgeschickt, damit ich den Lehrvertrag bekomme. Danach am 4.12.2015 habe ich den
Lehrvertrag per Post bekommen. Ein Mitarbeiter hat ihn mir gebracht, weil ich freitags immer
im Restaurant arbeite und ihn deshalb nicht holen konnte. Der Chef des Restaurants und die
Mitarbeiterin haben zusammen mit mir ein Glas Prosecco getrunken und angestossen auf
den Lehrvertrag. Am Sonntag den 06.12.2015 habe ich dann den Lehrvertrag unterschrieben. Am 01.08.2016 werde ich die Ausbildung in Angriff nehmen. Ich bin einfach glücklich.
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M.R. , 16 Jahre
Fonds
Unser Fonds kommt ausschliesslich unseren Kindern und Jugendlichen zu Gute. Wir können
damit ausserordentliche Anschaffungen für den Freizeitbereich oder für Freizeitunternehmungen finanzieren. Im Jahr 2015 sind an beiden Standorten die Spiel- und Pausenplätze
erneuert worden. Mit dem beigelegten Einzahlungsschein helfen Sie mit, dass der Zugriff
zum Fonds erhalten bleibt. Besten Dank!
Gesamtleiter
Hansueli Rindlisbacher
Telefon 031/979 12 12
[email protected]
Standortleitung Köniz
Toni Caspar
Telefon 031/979 12 12
[email protected]
Standortleitung Kehrsatz
Judith Urben
Telefon 031/963 65 65
[email protected]
www.fitfuersleben.ch
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