Die Suchmaschine als Ausgangspunkt
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Die Suchmaschine als Ausgangspunkt
52 Die Suchmaschine als Ausgangspunkt Die Toolbar im Browser dient der schnellen Suche Nur wer richtig sucht, der findet auch, lautet die Devise im Internet. Die zur kostenlosen Nutzung via Browser bereitge stellten Suchmaschinen sind unerlässliche Hilfsmittel, um aus weltweit Milliarden von Webseiten die wenigen für Sie rele vanten herauszufiltern. Wobei beim Eingeben einer Suchan frage nicht jedesmal das gesamte Internet durchkämmt wird, sondern im Hintergrund sind so genannte Suchroboter laufend damit beschäftigt, Webseiten zu indizieren und automatisch in den Datenbestand aufzunehmen. Das Angebot an Suchmaschinen ist umfangreich. Wir be schränken uns in der Folge auf die größten und bewährtesten bzw. solche, die sich spezialisiert haben (z.B. Preissuchma schinen) oder alternative Suchfunktionen bieten. Einige davon sind genau genommen mehr als reine Suchmaschinen. Es han delt sich dabei um so genannte Internetportale, das sind Web sites, die Informationen und Links zu bestimmten Themen bündeln, oder die aufgrund der Vielfalt ihres Angebotes als zentrale Einstiegsseiten ins Internet dienen können. Zuvor aber noch ein paar Worte dazu, wie Sie zur ge wünschten Suchmaschine gelangen bzw. diese nach dem Öffnen des Browsers rasch parat haben: Der klassische Weg ist die Eingabe der Webadresse in die Adresszeile des Brow sers. Mittlerweile haben aber die gängigen Browser (Internet Explorer – IE, Firefox, Opera, Safari) neben der Adresszeile ein zusätzliches Eingabefeld („Toolbar“ genannt), das die Schnell suche in einer Suchmaschine eigener Wahl ermöglicht. Vor eingestellt ist Google bzw. beim IE Live Search (▶ Seite 54). Die Schnellsuche beim voreingestellten Dienst funktioniert freilich auch, wenn Sie den Suchbegriff in die Adresszeile ein geben. Lediglich Safari deutet hier Ihre Eingabe als Adresse, ergänzt sie mit der Endung „.com“ und versucht, die entspre chende Website zu öffnen (was natürlich nur dann gelingt, wenn diese tatsächlich existiert). Suchen und finden 53 Der Internet Explorer ist weltweit der am meisten verwendete Browser. Doch die Konkurrenz holt auf (www.microsoft.at) Der einzige Nachteil der Schnellsuche: Erweiterte Funk tionen einiger Suchmaschinen, wie die Einschränkung auf deutschsprachige oder auf österreichische Websites oder auch die Bildersuche, sind in diesem Fall nicht zugänglich. Die Alternative ist, für die bevorzugten Suchmaschinen Le sezeichen (IE: Favoriten) zu setzen. Sie finden diese Option in der Menüleiste bzw. beim IE ab Version 7 als eigene Schalt fläche (Button). Oder Sie wählen eine Suchmaschine als Start seite, die beim Öffnen des Browsers standardmäßig erscheint. Das Ändern der Startseite ist bei allen Browsern unter den >>Einstellungen<< bzw. den >>Internetoptionen<< möglich. Allgemeine Suchdienste Das Wort „googeln“ hat schon vor geraumer Zeit Aufnahme in den Rechtschreibduden gefunden. Es bedeutet: Unter Verwendung der Suchmaschine Google (www.google.at) im 54 Internet suchen. Dieser Dienst hat es innerhalb weniger Jahre geschafft, zur weltweit meistgenutzen Suchmaschine aufzu steigen – unter anderem deshalb, weil er bei seiner Einführung mit einer damals neuartigen Suchtechnologie aufwartete und die Konkurrenz lange Zeit der Entwicklung hinterherhinkte. Inzwischen haben die Mitbewerber zwar technologisch aufgeholt, doch das Zurückerobern von Marktanteilen erweist sich als äußerst mühsam. Datensammler Google Millionen von Daten sind ein Schatz für Google In die Schlagzeilen geraten ist Google vor Kurzem aber nicht wegen seiner Suchmaschine, sondern aufgrund von Enthül lungen, dass die vom Unternehmen kostenlos bereitgestellte Analyse-Software Google Analytics, die weltweit hunderttau sendfach eingesetzt wird, die Daten über das Nutzungsver halten der User nicht nur an den jeweiligen Websitebetreiber, sondern auch an Google in den USA liefert, wo sie zentral ge speichert werden. Was sonst noch damit geschieht, ist fraglich. Jedenfalls dürfte es ein Leichtes sein, die Daten mit jenen der anmel depflichtigen Google-Dienste (Google-Mail, Blogger, Orkut etc.) zu vergleichen und dadurch detaillierte individualisierte Nutzerprofile zu erstellen. Mit dem schon erwähnten Add-on NoScript für den Firefox können Sie Google Analytics übrigens gezielt blockieren (▶ Seite 47). Nun sollte man sich freilich nicht der Illusion hingeben, dass andere Unternehmen gar keine Daten sammeln. In einem solchen Ausmaß ist es allerdings bisher nur von Google mit seinem weitverzweigten Zusatzangebot bekannt. Als Suchmaschine liegt Google trotz allem weiterhin im Spitzenfeld, ist einfach bedienbar, schnell und erzielt fast immer brauchbare Ergebnisse. Suchen bei der Konkurrenz Eine gute Alternative zu Google ist die Suchmaschine eines anderen Quasi-Monopolisten aus dem Softwarebereich, näm lich Microsofts Live Search (www.live.com). Der Dienst, der als Suchen und finden 55 Der ehemalige Marktführer Yahoo! ist eine gute Alternative zu Google Standardsuchmaschine im IE eingestellt ist, liefert insgesamt weniger Treffer, deren inhaltliche Zielgenauigkeit – und darauf kommt es in erster Linie an – ist aber ähnlich hoch. Eine sehr brauchbare Trefferquote hat weiters Yahoo! (www.yahoo.at). Der Suchmaschinen-Marktführer der Neun Dem Begriff „Internet-Abzocke“ werden wir im Laufe dieses Kapitels noch mehrmals begegnen. Es handelt sich dabei um unseriöses Abkassieren durch gezielte Irreführung der Besucher einer Website (▶ Seite 88). Zu den „Spezialisten“ zählt z.B. die Firma Andreas & Manuel Schmidtlein OHG, die neben vielen anderen hinter den Adressen www.suchen.at und ww.suchen-heute.com steckt. Meiden Sie diese, denn dabei handelt es sich um keine kostenlosen Suchdienste, sondern um kostenpflichtige Angebote mit Zwei-Jahres-Abonnement! Tipp Die falschen Adressen 56 Exalead ist Europas Antwort auf Google & Co. zigerjahre hatte neben Google keine Chance mehr, verwendete später dann sogar die Google-Suche und hat erst seit relativ kurzer Zeit wieder einen eigenen Datenbestand. Mittlerweile kooperieren Yahoo! und Google in verschiedenen Bereichen miteinander, unter anderem deshalb, um die von Microsoft angestrebte Yahoo!-Übernahme zu verhindern. Mit dem Datenbestand von Yahoo! verknüpft – und somit nahezu identisch – ist die Suche bei AltaVista (www.altavista. at). Dieser Dienst ist gleichfalls bereits ein Klassiker unter den Suchmaschinen. Als Internetportal versteht sich Abacho (www.abacho.at), d.h. von dieser Seite aus haben Sie Zugang zu diversen An geboten im Internet, darunter zu einem kostenlosen Routen planer (▶ auch Seite 67), einer Handwerker- und Dienstleis tungssuche und aktuellen Nachrichten (letztere allerdings mit Schwerpunkt Deutschland). Die Trefferquote der allgemeinen Suchfunktion ist brauchbar, der Datenbestand insgesamt aber eingeschränkt. Mit Google, Live Search und Yahoo!/AltaVista kann Abacho hier nicht wirklich mithalten. Ein deutsch-französisches Projekt, das angetreten ist, um dem amerikanisch dominierten Suchmaschinenmarkt die Stirn zu bieten, ist Exalead (www.exalead.de/search). Das bis herige Ergebnis ist überzeugend. Interessant sind außerdem die Zusatzfeatures, wie die Seitenvorschau zu jedem Treffer oder ein Kasten mit Links zu verwandten Begriffen. Tipp „Kindersichere“ Suche Einige Suchmaschinen, darunter Google, Live Search, Yahoo!, AltaVista, Cuil und Exalead verfügen über einen integrierten „Familienfilter“, auch SafeSearch genannt. Unter >>Einstellungen<< bzw. >>Optionen<< können Sie festlegen, ob Webseiten mit pornografischem Inhalt bei der Suche ganz normal mit einbezogen oder gezielt ausgeklammert werden sollen. Auf die Treffergenauigkeit dieser Funktion sollten Sie sich freilich nicht unbesehen verlassen. Suchen und finden 57 Abacho – Suchmaschine und Internetportal (www.abacho.at) Eine spezielle Art von Suchdiensten sind Meta-Suchma schinen, wie MetaCrawler (www.metacrawler.at), Metager2 (www.metager2.de) oder Ixquick (www.ixquick.com), die – zumindest nach Eigenangaben – „datenschutzfreundlichste Suchmaschine der Welt“. Meta-Suchdienste leiten Ihre Anfrage gleichzeitig an mehrere Suchmaschinen weiter und listen die relevanten Treffer unter Angabe der Quelle auf. Deshalb sind sie eine gute Alternative, falls Sie mit Ihrer gewohnten Such maschine nicht gleich zum gewünschten Ergebnis kommen. Ein neuer, ambitionierter Anbieter auf dem Markt ist Cuil (= gälisch für „Wissen“, gesprochen wie das englische Wort „cool“; www.cuil.com). Dahinter stehen Leute, die bereits bei der Entwicklung anderer Suchmaschinen Erfahrung gesam melt haben, darunter Google. In Richtung des Marktführers zielend, wirbt Cuil unter anderem damit, dass garantiert keine persönlichen Daten der User gesammelt werden. Auch ver fügt der Dienst nach eigenen Angaben über den größten Index weltweit. Gewöhnungsbedürftig ist die etwas willkürlich er 58 Miss Dewey ist bei der Suchanfrage behilflich (www.msdewey.com) Die Powerset-Suche ist so überzeugend, dass die Firma mittlerweile von Microsoft gekauft wurde scheinende Reihung der (bebilderten) Treffer in drei Spalten. Hilfreich ist hingegen die thematische Einschränkungsmög lichkeit der Suchergebnisse. Gibt man z.B. Wien ein, dann kommen als Vorschläge zur Eingrenzung Flughafen Wien, Uni Wien, Stadtplan Wien und etliche andere. Die Bedienober fläche von Cuil ist derzeit nur in Englisch verfügbar. Erwähnenswert ist noch ein anderes engagiertes Such maschinenprojekt mit Zukunftspotenzial, das übrigens mittler weile von Microsoft gekauft wurde. Powerset (www.powerset. com) kann nicht nur Stichwörter verarbeiten, sondern auch einfache Fragesätze, z.B. „Wie heißt die Hauptstadt von Öster reich?“ oder „Wer ist Arnold Schwarzenegger?“. Ähnlich wie Cuil versucht der Dienst, den Inhalt von Webseiten zu „ver stehen“ und für Suchbegriffe mit mehrfacher Bedeutung alle passenden Treffer gesondert aufzulisten. Freilich funktioniert dies auch hier nicht immer einwandfrei – und es gibt derzeit noch zwei gröbere Einschränkungen: So können die Anfragen Suchen und finden 59 nur auf Englisch gestellt werden und es sind – aufgrund der auf wendigen Suchtechnik – nur die englischsprachigen Einträge der Internetenzyklopädie Wikipedia (▶ Seite 72) eingebunden. Eine Suchmaschine, die auf Dokumente im PDF-Format (▶ Seite 31) spezialisiert ist, finden Sie unter www.pdfgeni.com. Es kann sich dabei unter anderem auch um eBooks (▶ Seite 120) handeln. Dieser Dienst kann eine sinnvolle Ergänzung bei der Suche sein, weil er andere Treffer liefert als bei Verwendung einer herkömmlichen Suchmaschine. Ersetzen kann er diese aber keinesfalls. Zum Schluss noch etwas Unterhaltendes: Auf www.msdewey. com, einem auf Live Search basierenden Suchdienst, begegnen Sie Miss Dewey, einer jungen, englischsprachigen Dame, die Ihre Sucheingaben charmant, witzig oder frech kommentiert. Allerdings ist nicht sicher, ob das Projekt fortgeführt wird. Tipps fürs gezielte Finden Groß- und Kleinschreibung, Umlaute sowie scharfes oder dop peltes „s“ machen bei den deutschsprachigen Suchmaschinen keinen Unterschied, führen also zu denselben Treffern. Wichtig für eine zielführende Suche ist es hingegen, keine zu allgemeinen Anfragen zu stellen – außer es handelt sich um einen präg nanten Begriff, wie z.B. Stephansdom –, sondern das Gesuchte einzugrenzen. Ein konkretes Beispiel: Urlaub liefert eine bunte Mischung von Treffern, während Urlaub Bauernhof Sie mit den gewünschten Informationen versorgt. Eine zusätzliche Eingren zung der Suche wäre etwa Urlaub Bauernhof Steiermark. Die Suchmaschinen bieten eine Reihe weiterer Möglich keiten zur näheren Definition des Gesuchten. Grundsätzlich wird der Artikel eines Wortes ignoriert. Ist dieser aber wichtig, weil Bestandteil des gesuchten Begriffes, dann können Sie ihn mit einem „+“ versehen, also z.B. +die fälscher. Zum selben Ergebnis kommen Sie mit „die fälscher“. Anführungszeichen signalisieren der Suchmaschine, dass es sich um zusammen hängende Wörter in der angegebenen Reihenfolge handelt. Dies funktioniert auch mit ganzen Phrasen, wie z.B. „es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut“. Die Eingrenzung der Suche verbessert die Treffergenauigkeit 60 Sollen zwei bestimmte Begriffe auf jeden Fall in den Such ergebnissen vorkommen, dann müssen Sie diese mit einem in Blockbuchstaben geschriebenen UND verbinden (Franz UND Sissi). Sinngemäß funktioniert dies auch mit ODER. Bestimmte Eingrenzungsmöglichkeiten sind in den Such maschinen bereits als Optionen auf der Startseite vorgesehen, so etwa „Websuche“/„internationale Seiten“ oder „Seiten auf Deutsch“. Google, Live Search und Yahoo! bieten zusätzlich die Möglichkeit zur Einschränkung auf österreichische Internet seiten an, Abacho eine Liste mehrerer europäischer Länder. Bei Google, Live Search, Yahoo!, AltaVista und Exalead gibt es unter >>Erweiterte Suche<< aber noch mehr. Hier können Sie bestimmte Länder und Sprachen vorgeben, zum Teil Such wörter ein- oder ausschließen, und mitunter sogar eine zeitliche Eingrenzung der zu durchsuchenden Seiten vornehmen. Spezielle Suchanfragen Üblicherweise durchforsten Suchmaschinen alle verfügbaren Internetseiten nach den eingegebenen Begriffen. Die Sucher gebnisse sind also einerseits textlastig und andererseits wird keine Rücksicht darauf genommen, wer der Anbieter der In formation ist und wie aktuell diese ist. Diverse Zusatzangebote der Suchmaschinen helfen hier weiter bzw. gibt es für manche Bereiche eigene, spezialisierte Dienste. Nachstehend eine Aus wahl der wichtigsten Suchoptionen. Bilder Die gezielte Suche nach in Internetseiten eingebundenen Fotos und Grafiken ist bei etlichen Suchmaschinen möglich. Die Bilder können Sie auch meist problemlos per Rechtsklick und >>Bild speichern unter<< (Mac OS X: >>Grafik speichern unter<<) downloaden. Allerdings ist die Auflösung meist gering und Sie müssen beachten, dass die Mehrzahl der Bilder urhe berrechtlich geschützt ist. Dies schließt z.B. die ungefragte Ein bindung in Ihre eigene Homepage (▶ Seite 126) dezidiert aus.