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MARBURGER ZEITUNG
A M T L I C H E S
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O R G A N
D E S
VTS.'. rÄurÄ-iu'^. rsjs- u^z.
STEIRISCHEN HEIMATBUNDES
UTZ Är. , ; f a .r"ss~ Ä
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Marbnrg-Dran, Montag, 3. Juli 1944
Ji-c'ÄÄ
Einzelpreis 10 Rpf
»Opfer auf dem Altar des Vaterlandes«
Der Führer nimmt Abschied von Generaloberst DietI
„Einer der besten Soldaten und treuesten Freunde, Nationalsozialist als Mensch und Soldat"
dnb Berlin, 2. Juli
Mit tiefer, stolzer Trauer nahm am
Samstaqnachmittaq die deutsche Nation
In einem feierlichen Staatsakt Abschied
von dem durch einen FluQzeuqunfall am
23. Juni jäh «u« dem Leben gerissenen
Generaloberet
Dietl. Ihre beeondere
Weihe empfinq die Feier durch die An­
wesenheit des Führers, der seinem to­
ten Heerführer den letzten Gruß enthot
und in folgendem Nachruf den Gefühlen
Ausdruck qab, die ihn in dieser erneten
Stunde beseelten.
»Es war für mich sehi schwer, aus
einem Anlaß zu sprechen, der mir nicht
nur einen der besten Soldaten, sondern
auch der treuesten Freunde qenommen
hat. Die militärischen Leistungen des Ge­
neralobersten Dietl werden in die Ge­
schichte eingehen. Seine Persönlichkeit
k a n n aber nur der ganz ermessen, der
dag Glück hatte, sie Im Laufe vieler
J a h r e eelbst zu erleben.
Als ich zum ersten Male diesem Manne
gegenübertrat, da ermöglichte er mir in
seiner Kompanie die erete Einflußnahme
auf ein deutsches Regiment. Als erster
Offizier der deutschen Wehrmacht hat er
mir seinen Verband zur Verfügung ge­
stellt, um politisch auf ihn einzuwirken.
Eine Stunde, nachdem ich damals zur 3.
Kompanie seines Regiment« gesprochen
hatte, gab mir dieser Mann seine Hand
und erklärte, er würde von jetzt ab.
mein Gefolgsmann und Anhänger sein.
Und dabei ist es dann geblieben, Jahr
für Jahr. Zuerst in den bitteren Jahren
unseres Ringens, in denen ich selbst als
völli«! Unbekannter vor einem Gebirge
von Schwierigkeiten etand, das kaum
überwunden werden konnte. Dieses Ver­
hältnis Ist da« gleiche geblieben, als e r
später in der neCien Wehrmacht eniporrückte und ganz besonders in der Zeit,
in der er berufen war, eine s o führende
Rolle zu spielen, wie ich sie ihm damals
aus meiner persönlichen Kenntnis des
Menschen und damit auch des Soldaten
zugedacht hatte. Denn man kann auch
im Soldatentum den Menschen nicht
trennen von seinem rein soldatischen
Können. Es ist letzten Endes der Mensch
in seiner seelischen Haltung der die
soldatischen Fähigkeiten zum Erfolge
führt.
Der Held von Narvik
W e n n ich einst persönlich entschied,
daß General Dietl die Expedition nach
Narvik durchführen sollte, dann geschah
es, weil ich glaubte, in ihm den Mann
zu kennen, der selbst das scheinbar Aus­
sichtslose am Ende doch durch sein
gläubiges Vertrauen würde ermöglichen
können. Wenn wir auch heute im fünf­
ten Kriegsjahr oft vor schweren Situa­
tionen stehen, so ist doch keine dieser
Situationen auch nur annähernd zu ver­
gleichen, mit dem Auftrag, den Ich da­
mals diesem bis dahin
unbekannten
deutschen General erteilte, .den Auftrag
mit einer Handvoll Soldaten, mitten
durch die feindliche See-Übermacht hin­
durch in einen Hafen vorzustoßen, der
dem deutschen Volk in
unendlicher
Ferne zu liegen schien und dort dann
auf sich allein gestellt vielleicht für
viele Wochen und Monate zu versuchen,
nicht nur diesen Hafen zu halten, son­
dern eine Position aufzubauen, in die
später andere Verbände nachrücken
konnten Abgeschnitten von allen Ver­
bindungen, ohne Proviint, ohne Muni­
tion, ohne schwere Waffen stand dieser
Mann mit zweieinhalbtausend Soldaten,
seinen Gebirgsjägern, und später noch
zweitausend Mann schiffbrüchiger, sich
selbst mühsam rettender Matrosen und
Seeoffiziere, ganz allein einer weitaus
überlegenen feindlichen Macht gegen­
über.
Vater seiner Soldaten
W i e er das dasils gemeistert hat und
wie e r endlich diese Lage zugunsten
Deutschlands endgültig wendete, ist ein
Wunder an Einsatz nicht nur großer sol­
datischer Fähigkeit sonde»n auch der
menschlichen Persönlichkeit. Diese Qua­
lität d e s Menschen war bei ihm die sel­
tene Fähigkeit, die Liebe zum Soldaten,
d a s Bemühtsein um den einzelnen, zu
verbinden mit einer rücksichtslosen
Härte, wenn notwendig auch im Fordern.
Generaloberst Dietl hat vielleicht am
klarsten in seiner Person die Synthese
gefunden, auf der einen Seite unerbitt­
lich hart zu sein im Verlangen und auf
der anderen Seite doch aufzugehen in
der Besorgtheit für seine Männer. Und
deshalb haben auch am Ende alle diese
Männer, von denen er schier Unmögli­
ches fordern mußte und gefordert hat,
mit einer grenzenlosen Verehrung und
Liebe an ihm gehangen.
I
Er hat dadurch eigentlich den Typ
des nationalsozialistischen Offiziers ge• schaffen, eines
Offiziers, der nicht
weichlich ist im Verlangen und Fordern,
nicht schwächlich im Einsatz der Menj sehen, sondern der genau weiß, daß für
diesen Kampf kein Opfer zu groß oder
zu teuer ist. um nicht gebracht zu wer­
den, Cines Offiziers, der auf der einen
Seite diese harten und härtesten Forde­
rungen stellt, auf der anderen aber das
Schicksal seiner
Untergebenen
als
wahrer Freund und Vater zu seinem
eigeneii gestaltet, ein Nationalsozialist,
also nicht der Phrase, sondern dem
Willen, der Überlegung und doch auch
dem Heizen nach.
So hatte ich ihn persönlich früher
einsetzen gelernt, das glaubte ich von
ihm erwarten zu dürfen, und das hat
er dann auch gehalten.
Kompromißloser Kämpfer
Daß ich schon aus diesem Grunde
; persönlich ein besondere« enges Ver: iältnis zu diesem Offizier hatte, war
I selbstverständlich. Er ist für mich der
I erste Offizier
der
deutschen
Wehrj macht, der i n meine Gedankenwelt ein­
gedrungen war und sich blind ohne
I Kompromiß zu mir bekannte. Ich habe
ihn später in der Zeit, in der ich selbst
: gezwungen war, schwere und
harte
: Entschlüsse zu trelfen, abm noch ganz
besonders schätzen gelernt.
Gerade in den Jahren von 1933 bis
935, als ich mit dem Blick auf die
ieutsche Zukunft unctidKche Wagnisse
eingehen mußte, stand dieser Mann un-
,
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erschülterlich
und
selbstverständlich
hinter mir und das hat sich s o fortgesetzt
bis in die letzten Tage.
Als er zuletzt bei mir war auf Grund
der neuen militärischen Lage in Finn­
land, da sprach aus ihm das gleiche
bedingungslose Ve.rtriiuen auch in Zu­
kunft mit jeder Situation unter allen
Umständen fertig zu werden und wenn
notwendig, auch die schwersten Auf­
gaben zu meistern. Er war durchdrun­
gen von der Überzeugung daß am Ende
selbstverständlich unser
gemeinsamer
Sieg stehen wird, ja, er war durchdrun­
gen von dem Bewußtsein, daß es über­
haupt keinen großen Erfolg auf dieser
Welt gibt, der nicht unter schweren
Opfern und Schmerzcn errungen wird,
daß die Meinung derjenigen zu verwer­
fen ist. die sich einbilden, daß die
großen Männer der Weltgeschichte und
der Erfolg ihrer Taten von vorne herein
als
selbstverständlich
vorauszusehen
gewesen wären. Generaloberst Dietl ge­
hörte zu jenen, die c.i in sich fühlten,
daß die Größe einer L&istunq ununter­
brochen wächst mit ihren Schwierig­
keiten, s o hat er selbst sein Leben ge­
staltet und s o hat er für das deutsche
Volk und seine Zukunft gekämpft,
Hort des Vertrauens
Für mich ist dieser teure und treue
Freund eine Stütze gewesen, eine Stütze
vor allem im deutschen Offizierskorps
Er gehörte zu jenen, die i n schweren
| Zeiten mitgeholfen haben, Vertrauen
i auszustrahlen und andere fest und harr
I zu machen. Das kann ich ihm nie ,ge-
I nug danken Möge sein Vorbild viele
deutsche Offiziere und Genmale erliil! lan und begeistern
Mögen sie alle
lernen, ebenso hart wie im cini.olnen
gütig zu sein ebenso rücksichtslos zu
fordern, wie Verständnis zu besitzen
für den Mann und seine Sorgen, Mörjcn
sie vor allem lernen Ix'sonders in Krisenzeiten, unter allen Umständen Ver­
trauen auszustrahlen, um den einzelnen
j Mann mit sich emporzuheben und jeden
Gedanken von sich weisen, als könne
' jemals ein Kampf, hinter dem der ganze
Fanatismus einer Nation steht, anders
I ilfi mit dem Siege enden, ganz gleich­
gültig, wie im Augenblick auch die
^ Situation sein mag.
!
Das war das Wundcrbaie an ihm, daß
er in seinem eigenen Lebcnskinipf und
in seinem späteren Ringen als Soldat
s o virale Situationen, in denen man fast
hätte verzweifeln
können und
viele
auch verzwe-ilelt waren, erfolgreich ge­
meistert hat. Das hat er nicht nur als
I Tlieoretiker gelehrt, sondern als einer
df^r größten Praktiker unserer neueren
I deutschen Getichichte uns vorgelebt
Meine persönliche Frcundsrhcift ^u
ihm m.ichle es mir deshalb besonders
schmerzlich se;ner zu gedenken. Wenn
ich von diesem Freunde heute Abschied
nehme, geschieht e s deshalb mit den
bittersten Empfindungen eineti tief ge­
troffenen Mannes, auf der anderen Seite
aber mit dem unbeugsamen Fanatismus,
daß auch dieses Opfer auf dem Altar
des Vaterliindes für uns alle nui eine
neue Verpflichtung ist.
Finnland einig im Kampf
An der Seite Deutschlantls bis der gemeinsame Sieg eirunden ist
Die F^ibbenlrop-Abmachun^en in Helsinki bestätigt
dnb Helsinki, 2. Juli
Der finnische Ministerpräsiderrt Linkomies hielt Sonntag nachmittag im finni­
schen Rundfunk eine Rede, in der er den
Kampf an der Seite Deutschlands als
eine Ehrensache erklärte. Finnland werde
die Waffen nicht niederlegen bis der ge­
meinsame Sieg errungen ist.
,,Nach einer Pause von mehr als zwei
Jahren" — so führte Linkomies u. a. aus
— „muß jetzt unsere Welvrmacht schon
die vierte Woche ununterbrochen harte
Kämpfe ausfechten. In dem Maße, wie
sich die Verteidigimg dem Herzen Finn­
lands näherte, erwachte im Heere der
Geist des Winterkrieges. Es hat zäh die
wiederholten Angriffe des Feindes abge­
schlagen und ihm trotz seiner Überle­
genheit schwere Verluste beigebracht.
Die Kämpfe waren hart, wie noch nie.
Die Verteidigung Kareliens und Finn­
lands verlangte und verlangt schwere
Opfer. Das wertvollste, was wir besitzen,
das Leben unserer jungen Männer muß
in die Waagschale geworfen, kostbarer
Boden und blühende Felder mußten ge­
opfert werden. Wir müssen unser Land,
unsere freie Volksgemeinschaft und un­
sere Unabhängigkeit verteidigen. Wir
müssen unser Familienleben und die von
unseren Vätern ererbten geistigen Werte
verteidigen. Wir müssen alles das ver­
teidigen, was das Leben lebenswert
macht. Wenn wir das nicht täten, hätten
wir nur eine einzige Möglichkeit: die
Kapitulation.
Ich spreche dieses Wort nicht als eine
Annahme aus, ich weiß, daß die Sowjet­
union in Finnland Kapitulation verlangt.
Nach der Kapitulation würde man uns
einen Frieden diktieren, der sicherlich
auch nicht die allerelementarsten Rechte
des "nnischen Volki
berücksichtigen
würde. Eine solche Kapitulation würde
uns wehrlos dem Gutdünken des Gegners
preisgeben. Von gewissen Seiten iwurde
behauptet, daß man füi uns vorteilhaf­
tere Friedensbedingungen erzielen könnte,
wenn man neue Männer in die Regie­
rung unseres Landes berufen würde.
Auch diese Annahme Ist unbegründet.
Weiß man das, s o kann man keine
Wahl haben. Als freie Männer und
Frauen müssen wir für die Gegenwart
und die Zukunft unseres Volkes kämp­
fen, solange unsere Kräfte dazu ausrei­
chen. Dieser Entschluß stimmt mit dem
Mitte April vom Reichstag einstimmig
gefaßten überein.
Die Kampfprobe mit der Sowjetunion
ist a u s natürlichen Gründen eine unglei­
che. Der Feind ist uns nicht nur zahlen­
mäßig, weil ihm große Menschenmasion
zur Verfügung stehen, überlegen, son­
dern auch, weil sein technisches Material
reichlicher ist. Darum brauchen wir für
unseren Kampf jede Hilfe, die wir nur
bekommen können, seien es Wallen oder
bewaffnete Truppen. Das einzige Land,
das eine solche Hille geben kann und
will, ist D e u t s c h l a n d . Obgleicli
Deutschland selbst in einem Riesenkampf
steht, hat es in den vergangenen Kriegs­
jahren uns Waffen und anderes Kriegs­
material geben können Ebenso wichtig
war die deutsche l-lilfe durch Lebensmit­
tel, In diesem Augenblick brauchen wir
unbedingt in möglichst großem Ausmaße
militärische Hilfe, um uns gegen den
Großangriff
der sowjetischen
Wehr­
macht zu verteidigen. Diesmal kämpfen
wir auch nicht allein. Technisch gut aus­
gerüstete deutsche Einheiten haben sich
uns sofort zur Seite gestellt Sie haben
ihren Anteil an dem den feindlichen
Luftstreitkräften und Panzern beigebrach­
ten bedeutenden Verlusten.
Finnland ist entschlossen, an Deutsch­
lands Seite und als Deutschlands Waf­
fenbruder Krieg gegen die Sowjetunion
zu führen. In Anbetracht d e r Hilfe, die
uns Deutschland in unserem Kampfe ge­
gen den Bolschewismus leistet, ist es
Finnlands selbstverständliche Pflicht, erst
nach Einvernehmen mit Deutschland die
Waffen niederzulegen. Es ist ja natür­
lich, daß wir, während wir deutsche
Hilfe entgegennehmen, nicht zugleich
mit dem Gedanken an Beendigung des
Kampfes umgehen können. Das würde
ja schon die Forderung der Ehrlichkeit
verbieten, die das finnische Volk mehr
als vielleicht irgend ein anderes Volk
der Welt einzuhalten gewöhnt Ist,
Die getroffene Entscheidung enthält
sonst nichts. Die bösartigen ausländi­
schen
Behauptungen, e s
habe sich
etwas ereignet, was fremde Einmischung
in unsere inneren Angelegenheiten be­
deute, oder daß wir nicht mehr Herren
im eigenen Hause seien, entbehren jeder
Grundlage,
Die Annahme der deutschen Hilfe än­
dert nichts an der Natur unseres Kamp­
fes, Wir führen ihn nach wie vor zur
Abwehr des gegen Finnland gerichteten
Angriffes und der Finnland bedrohenden
Gefahr, Für den erfolgreichen Kampf ist
das Einvernehmen mit Deutschland not­
wendig! zu diesem Schluß konnten wir
deshalb kommen, weil wir aus Deutsch­
land genügende Hilfe zur Beseitigung
der Bedrohung Kareliens und ganz Finn­
lands erhalten.
Wie e s aus der gestern bekannt ge­
machten Erklärung der sozialdemokrati­
schen Reichstagsgruppe hervorgeht, ent­
standen in der Regierung bei der Be­
handlung dieser Frage Meinungsver­
schiedenheiten. Sie betrafen aber nicht
die Notwendigkeit des fortgesetzten
Kampfes noch die Annahme der Hilfe
aus Deutschland. Alle waren sich dar­
über einig, daß man alle Kräfte für den
I Kamnl autbieten und auch alle Hille,
j die man dafür erhallen konnte, anneh­
men müsse. Meinungsverschiedenheiten
1 gab es nur über die Formsache, welche
politischen Schlußfolgerungen aus der
Annahme der Hilfe zu ziehen wären, und
darüber, o b die Angelegenheit dem
Reichstag unterbreitet werden sollte.
Nach der Entscheidung stellte die sozial­
demokratische
Reichstagsgruppe ganz
richtig fest, daß die Stellungnahmen der
Mehrheit der Regierung nicht an der
Grundanschauung der Fraktion, daß un­
s e r Volk in dem heutigen Kriege aus­
schließlich die Selbständigkeit und Freij heit unseres eigenen Landes verteidigt,
: gerüttelt hat. Auf Giund dieser AnschauI ung forderte sie sämtliche Arbeiter aufs
ernsteste auf, in dem heute wütenden
Sturm des Krieges, Ruhe und Ordnung
zu bewahren und unser Heer in seinem
Kampf zum Schutz der selbständigen Zu­
kunft unseres Vaterlandes auf jede Art
zu unterstützen. Die Tatsache, daß die
sozialdemokratischen Mitglieder der Re­
gierung trotz der Meinungsverschieden­
heiten in ihren Ämtern blieben, ist ein
Beweis dafür, wie imverglelchlich wich­
tiger und bedeutender das war, worüber
sämtliche
Regierungsmitglieder
einig
waren. Das beweist zugleich, das sämt­
liche Bevölkerungskreise unseres Volkes
den heutigen Abwehrkampf in einer
ebenso einigen Front führen, wie den
Kampf des Winterkrieges,
Leider haben die V e r e i n i g t e n
S t a a t e n in demselben Augenblick,
wo unser Volk sich im entscheidenden
Stadium seines Kampfes um das Dasein
befindet, ihre diplomatischen Beziehun­
gen zu Finnland abgebrochen. Die Ver­
einigten Staaten haben im Laufe dieser
J a h r e Schritt für Schritt ihre offiziellen
Beziehungen zu Finnland geschwächt.
Weder Finnland noch die finnische Re­
gierung trägt die Schuld an dieser Ent­
wicklung, Nachdem nun die diplomati­
schen Beziehungen infolge der Groß­
mächteinteressen ohne unser Verschul­
den abgebrochen sind, bleibt uns der
Trost, daß während unseres Winterkrie­
ges die Vereinigten Staaten ebenso wie
auch Großbritannien unser Recht aner­
kannt haben, uns gegen den von Osten
kommenden und unsere nationale Exi­
stenz bedrohenden Angriff zu verteidi­
gen, ja, daß sie uns aufforderten, uns
nicht zu ergeben. Jeder Finne weiß aber
gefühlsmäßig, daß der Kampf, den wir
jetzt führen, seiner Natur nach genau
derselbe ist, wie der ehrenvolle Kampf
des Winterkrieges.
Im Auslände gibt es über unsere Ent­
scheidung versciiiedene Meinungen. Wir
selbst haben nur einen Leitstern: Finn­
land und das finnische Volk vor dem
drohenden Untergang zu bewahren. Diese
ist unser aller gemeinsame Aufgabe.
Ein Kämpierleben
Educird Dietl wuuJe nis Sohti des Rentamlmanns Eduard Dietl am 21, Juli 1890
in Bari Aibling in Oberbdvern geboren,
ist aber seine, Abstammung nach Oberplüi/or Seine Vorfcihren lebten aut al­
ten Bauernhoten m Altenparkstein und
Döltsch nördlich von Weiden in der
Obeipfalz.
In Bcimbcrq trat Dietl als Fahnenjun­
ker in düs 5. Bayerische Infanterieregi­
ment ein und wurde nach dem Besuch
der Kriec)t;schu]e in München Leutnant.
Im Augufit 1914 zog er als Adjutant des
1. Bataillons seines Stanimregiments in
den Weltkrieg Zum gleichen Zeitpunkt,
als ei im Westen verwundet wurde, fie­
len sf^in^i beiden l^rücler Benno und Paul.
Dietl blieb an dei Froni und war bis
/.uni Kricg'a.nisqano an allen Brennpunk­
ten Uli Westen eingesetzt
Im April 1919 stand er im Fieikorps
Epp und lCi20 wurde er Kompanieführer
im neutiufciestelllen Infanterieregiment
19 Schon diimals lernte er den Führer
kennen und wurde Nationalsozialist.
Beim Mersch ^ur Feldherrnhalle stand
auch die Knmpan'e Dietl bereit. Erst auf
Befehl dt>^ dainjligen Hauptmanns und
heutigen Reichsmarschalls Hermann Görinq rürkfe sie wieder in die Kaserne
ab Die zähe Arbeit, die im Hunderttau»end-Mann-Heer geleistet
wurde, sah
Dietl in mancherlei Amt und Posten: In­
fanterieschule Königsbrück, Repräsentant
des deutschen Heer,-'« bei inlernat'onalen Srhiveranstalfuniier, i" Norwegen,
Heerc=hergführerkurse in Oherstdorf. im
Großg'orknergeb'p» und SUihai
1935
7uni Oberst befördert, w u r d e er t<ommriPdeuT rles Gebirgsiägt""regiinents 99
.An der Spitze seines Regirnenls zog er
am 19 M'.irz 1938 in die Ostmark ein.
die ihm mit Gray eine neue Heimat
schenkte 19'<R wirde Diet' Generdlniajor und zum Kommandeu- der In Aufftrüung heoriffenen 3 Gebirgsdivisinn
ernannt. Mit dieser Division erlebte er
den Feldzug der IR Tage in Polen und
bereitete sich nach erfolgreichen Vorfeldkämpfen am Westwall, an der Mosel
auf neue Aufgaben im Werten vor.
Am 9. April t9'10 begannen die Kämpfe
um Narvik, am 10. Juni hatten Zähig­
keit, Opferbereitschaft und Kamerad­
schaft deutscher Soldater und der Wille
de« Generals das Unmögliche möglich
gemacht: Narvik war ein deutscher Sieg,
Am 10, Mai hatte ihm der Führer bereits
das Ritterkreuz verliehen In der Reichs­
tagssitzung vom 19. Juli 1940 gab der
Führer seine Beförderung zum General
der Inffinterie (später General der Gebirgstruppen) bekannt und verlieh ihm
als ersten "^oldaten der deutschen Wehr­
macht das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Dietl führte damals bereite das neu
aufgestellte Gebirgskorpic Norwegen in
Drontheim, mit dem er von September
1940 bis Mai 1941 in Nordnorwegen, spä­
ter im Raum von Kirkenes lag Am 19,
März 1941 überreichte der Führer in sei­
nem Hauptquartier Dietl als ersten Sol­
daten der damals beteiligt gewesenen
Kämpfer das von ihm gestiftete Narvikschild. Am 29. Juni 1941 trat das Korps
Dietl an der äußersten linken Planke am
Nördlichen Eismeer zum Kampf gegen
die Sowjets an In der vegetationslosen
Tundra mit offener SüdflanKe und stän­
diger Bedrohung von der Seeseite her
haben die Jäger Dietls Schwerstes gelei­
stet, die Bolschewisten verjagt nnd dann
die Front gegen jeden, auch den mas­
siertesten Einsatz des Gegners gehalten.
Mitten im Winterkrieq, der in dieser
Gegend besonders tückisch und grausam
war, am 15 Januar 1942, wurde Dietl die
Führung
des
Armeeoberkommandos
Lappland und damit die Führung der ge­
samten in Nordfinnland stehen<ien deut­
schen Truppen und starker finnischer
Verbände übertragen. Anläßlich seine«
Besuches im Hauptguaitier des finni­
schen Feidmarschalls Mannerheim am 4.
Juni 1942 beförderte dann der Führer
Dietl zum Generaloberst.
Uber die regen Beziehungen des Gene­
ralobersten Dietl zur Steiermark schreibt
die Grazer »Tagesnost«»Seine enge Verbindung mit Graz
rührt schon vom ersten Tage her, da er
den Boden der steirischen Gnuhauptstadt
betrat Als Standortältester verstand er
e s von allem Anfange an, zwischen der
Wehrmacht und der Bevölkerung einen
herzlichen Kontakt herzustellen. Daher
war auch nirgendwo die Freude und Be­
geisterung größer als im steirischen Gau,
als durch den Rundfunk die Meldung
vom Siege bei Narvik verbreitet wurde.
Die Stadt Graz ernannte den damaligen
Generalleutnant Dietl zu ihrem Ehren­
bürger, aU Dritten in der Reiheniolga
MARBURGER ZEITUNG
nach Adolf HiHer und Himmler. Die Ehrenbürqerurkunde wurde dem gefeierten
Heerführer in einem Festakl. an dem
auch der Gauleiter tellndhm, von Oberbörqermeifiter Dr. Kaspar überreicht.
Noch zweimal «päter zeigte sich Dietl
der Grazer Bevölkerunq. am 20, Juli
r940, dem Vortflqe seine« 50. Geburtstaqo«, alü er in Bealoitunq den Gauleiters
von der denkwürdiqen Reichttaq^sitzurq
dus Berlin ziiruckcjrki'hrt
und zu­
letzt am 16, November 191.1 In der qroßen Verfiammlunq In den DAF-Sälen, wo
e r leine hinreißende Rede mit dem Be­
kenntnis schloß: »Je schwiciiqer die
Lane, desto niohr vertraue ich dorn Fiihrerl( Eduard Dletl war Hall 192h mit
Gerda Lui*e, qeb. Haenicke, verheiratet.
Der Ehe entsprossen drei Töchter und ein
Sohn Die F'imilie ]f>b( «eit in.lfl in Graz.
Von den Eitorn Dietls ist der V.iter im
Jahro inm qpslorbrn; die Miiltnr loht
In Münchrn, sie ist "Träqcrin des Golde­
nen rcuteiiibzeichen« und qehört der Rewpqiinq schon «cit der erstPn Partelqriindunq «n. Der Vater von Frau Dietl
war General der lufcintcrie in Ostpreu­
ßen.«
Neue Ritlerkreuzträ^Jer
dnb Fiihrerhduptquartier, 2. Juli
Der Führer verlieh da-s Ritterkreuz des
Eisernen Krru7.es an Itciuptmann Weber,
Bdtdillonsfiihier in einem württemberqisch-badischun
Gebirqe jnticrreqiment,
qeboren 1918 in Aichach als Sohn eines
Keqimentsoberinspektors, Leutnant d. R.
Tesch, Koinpanieiührer in einem berlinBpnndcuier Grenadier-Reniment, qeboren
191.3 in Koeslin, Unleiolfizier Hans Kaleenmeier, Zu(|iührer in einem rhemischnio«elländischen Grenddier-Reqimint, qe­
boren 1912 in Lindeiifels, Major Schiller,
Gruppenkommandeur in einem Schlachtqeschvvader, qeboren 1917 in Berlin,
Hauptmann Daily, «tellvertrotender Kom­
mandeur einer ftakfibteilunq, qeboren
1916 in Harnburq, Oberleutnant Metziij,
Fluqzeiiqfiihrer in einem Kampfqeschwader, als Sohn eines kaufmännif.chen An­
gestellten, und an Oberfeldwebel Klimek, Rordfiinker in einem Kampfqeschwdder, qeboren 1920 in Kcittowitz.
Unsere Kiirzmpldun^p.Ti
Der Präsident von Guuleinaia und sein
Kabinett sind zuriickcjetreten, meldet
Ueutcr. Militärische Kreise hüben die
Reqierunq übernommen. Sic verspracben.
die Wicderherstelhiiin der verlassuncjsmaßiyen Rechte sowie eine Sondertaqunq
der Nationülversammlung, um einen
Präsidenten zu wählen.
Spannunnen mit Argenlinien. Die bri­
tische Reffierunq hat ihren Bolschafler in
Arqentinien, Sir David Kelly ,,zwecks
Beratunqen" zurückgerufen, meldet Reu­
ter. Dieser Schritt erfolgte nach der
Rückberufiinq des amerikanischen Bottchailers Noiman Aiiuour nach Washinyton.
Der Trauerakt für Dietl
Keitcl über das politische und soldatische Vermächtnis einer einzigartigen
Führerpersönlichkeit
dr«b Berlin, 1, JuU
Die Stätte de» Staatsaktes 7ei<jt ein
würdevoll-ernstes Antlitz*. Vor dem Ha­
kenkreuz auf rotsamtenem Tuch und zwi­
schen hohen, schlanken Pylonen ruht der
Sarq. Darütier breitet sich die Reich#kiiegiiflayge, auf der Stdhihelm und Deqen de« Toten liegen. Zu beiden Seiten
dei Bahre stehen zwei Ritterkreuzträger
du« de» Reihen der Gebirgsjäger, Sie tra*
qen auf schwarzem Kissen die Orden und
Auszeichnungen, die eich Dietl im Krieg
und im Frieden verdient hat. Einen Ehren­
platz hüben das Eichenlaub zum Ritter­
kreuz, das der Fuhrer vor dem Forum
des deut«rhen Volke« in Jener denkwür­
digen Rsichstagssitzimg im Juli vor vier
Jahron dem Generalobersten als dem er­
sten Soldaten der deutschen Wehrmacht
verliehen hat .dann das Narvikschild und
das Goldene Ehrenzeichen der Partei. In
nächster Nahe de« Sarge« haben die
ruhmbedeckten Fahnen der Regimenter
Aufstellung genommen, die Dietl befeh­
ligt hat. Kurz vor Beginn des Trauerflktes treten vier Generale mit blankem
Degen vor den Sarg und beziehen Ehren­
wache.
Wenig später werden die Hinterblie­
benen des Toten in den Saal geleitet, wo
bereits ReichauQenminister von Ribbentropp, Großadmiral Dönitz, der ReichsfühHimmler, Generalfeldmarschall
rer-7^
Milch, Reichsminister, Reichsleiter, die
Gauleiter, unter ihnen Gauleiter Uib^rreilher, Generäle dns Heeres, der Luft­
waffe und der Waffen-f^ Admirale der
Kriegsmarine und weitere Repräsentan­
ten dus Wehrmacht, Partei und Staat so­
wie die Waflen-Attaches der verbündeten
und beireundeten Nationen versammelt
sind.
Pünktlich zur festgesetzten Stunde trifft
der Fühier, dem vorher der Oberkommendeur des Ehrenbataillons die Trauerpdrctde gemeldet hat, an der Ställe des
S t E a 'saktos ein. Ihm folgt der Chef des
Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keltel. Der Führer wen­
det sich zu den Angehörigen, drückt
ihnen die Hand und begibt sich auf «ei­
nen Plnt7. Die heroischen Klänge des
Trauermarsches aus der »Götterdänriimßrung'« leiten den Staatsakt ein. Als die
Musik verhallt ist, irltt Generalleldmarschall Keitel vor und widmet dem toten
Kameraden einen längeren Nachruf. In
seiner Ansprache sagte der Chef de«
Oberkomandos der Wehrmacht:
»Mein Führer! Auf Ihr Geheiß sind mit
den nächsten Angehörigen wir hier ver­
sammelt, um unserem Kameraden Gene­
raloberst Dietl die letzte Ehre zu erwei­
sen .In tiefer Erschütterung steht Ihre
Wehrmacht, mein Führer, und mit dieser
das ganze deutsche Volk wiederum an
der Bahre eines der größten Soldaten
diesei Krieges. Üneer Volk ist In dieter
Kriegezelt hart geworden und nimmt
Verlustmeldungen in soldatischer Hal­
tung entgegen. Der Tod des General­
obersten Dietl at>er bedeutet uns allen
mehr als den Verlust eine« hervorra­
genden Generak und Armeetührers.
Seit den unvergeßlichen Tagen von
Narvik Ist er für Deutschland und «eine
Verbündeten
die Verkörperung von
Glaube und Wille, von kühnstem Wagen
und zäheslem Ausharren, von Tapfer­
keit und Draufgängertum geworden. Der
Geist unerschütterlicher Ziivereicht und
souveräner Sicherheit, mit der er damals
seine Soldaten zu erfüllen wußte, hat seit
den Kampftagen um Narvik im ganzen
deutschen
Volk
diesen einzigartigen
Mann und sein Werk im schönsten und
wahrsten Sinne des Wortes volkstümlich
gemacht.
Über Gräber vorwärts
Ein unerbittliches Schicksal hat Gene­
raloberst Dietl seinem Führer und taineni Vaterland i.i einem Augenblick ent­
rissen, wo an allen Fronten unser Kampf
für die Rettung und Sicherung Europas
seinem Höhepunkt zueilt. Es ist eine ganz
besondere Tragik, daß diese Kämpferna­
tur nicht den Tod auf dem Schlachtfeld in­
mitten seiner Soldaten finden durfte, son­
dern einem grausamen Unglücksfall zum
Opfer fallen mußte. Das alles erfüllt uns
mit bitterer Trauer. Aber gerade weil wir
uns der ganzen Schwere de« Verlustes
bewußt werden, der uns betroffen hat,
tritt die Gestalt des hingeachiodenen Ge­
nerals mit der ganzen Leuchtkraft seiner
Persönlichkeit vor unsere Seele. Wir, die
wir sein Wesen kannten, eind uns be­
wußt, daß bei dieser Gedenkfeier nie und
nimmer Worte der Klage eednem Sinn
gerecht werden, in der Stunde, in der
wir von seiner sterblichen Hülle Ab­
schied nehm«n, kann in serinem Geiöt un­
ser Gedenken nur einen Inhalt haiben:
Den Ruf zu den Waffen, den Aufruf zur
Tat, das Bekenntnis unzerstörbaren Glau­
ben« an don Si&g unserer Sache und die
aus tiefstem Herzen kommende Bekun­
dung unerschütterlicher
Treue
zum
Führerl
Mit elementarischer Gewalt spüren wir
das Vermächtnis, das
Generaloberst
Dietl uns hinterläßt, und die Verpliichtung, die das leuchtende Vorbild seines
Lebens uns auferlegt. Einem der Treue­
sten unseres Führers hat die Vorsehung
das Schwert avis d e r Hand gewunden,
das er zu führen verstand wie wenige.
Aber wie sein Leben von früher Jugend
an erfüllt und bestimmt war vom Dienst
am Vaterland, wie das jugendliche Feuer
seines Temperaments und sein zielkla­
rer
vorwärlsdringendcr
Wille
jede
Der deutsche Wehrmachtherichi
Schwere Verluste des Feindes in Italien
Alle Angriffe bei Caen und St. Lo gescheitert — Heftiger Abwehrkampf im Osten
dnb Führerhaupiquartier, 2. Juli
Im Linbruchsrauin südwestlich Caen
r a h m der Gegner seinr DiirchbruchsverRuche nach starkalom Aitllleiietrommelfeuer m don MiUagsstunden des gestri­
gen Tarifs wieder aul. Alle Angriffe
scheiterlen dort ebenso wie nordöstlich
St. Lo Si hltichtlheqerverbände unlerBtützten auch gestern die hrdkämple mit
gutem Erlolq. In der Nacht grillen
Kamptflierierverbdnde teindliche Schiffsnnsammlungen vor dem Landekopf an.
Starke Lxplohionen wurden beobachtet.
Bei mehrcien Saulieruiiqsunternehmen
im französischen Raum wuiden HO Ter­
roristen liquidiert.
Schweres VerqolUmgsfeuer lieqt auf
London.
In Italien lag der Schwerpunkt der
feindlicher» Anqriile im westlichen Kustendb«( hnitt und im Raum südwestlich
Volterra. Unsere Truppen setzten sich
hier unter dem staikon leindlichen Druck
auf den Ceciua-Abschnitt nb. Auch süd­
östlich Volterra konnte der Feind nach
Norden Bod'.n gewinrirn l:n Raum von
Slena und weftürh des Tta.simonischen
Sees schlugen unsere la|)feven Divisionen
alle feindlichen .\n(|riftr> unter schweren
Verlusten liir den Geriner zurück. Ein
feindliches Bataillon und
Panzer wur­
den vernichtet.
An der mittleren Ostfront setzten un»ere tapferen Divisionen den mit überleqenen Kräften angreifenden Sowjets
•weiterhin hartnäckigen Widerstand ent­
gegen. im Raum von Sshizk konnten die
Bolschewisten erst nach schweren Kämp­
fen Boden qewinnen. Der Ort wurde auf­
gegeben. Bei Ossipowitschi behaupteten
unsere Truppen ihre; Stellungen qegenübet allen feindlichen Angriffen. Die
Kampfpruppen aus dem Raum von Bobruisk haben sich zu unseren Hauptkräften durchqesrhKiqen. An der mittle­
ren Peresina sind srhwere Kampfe mit
den ununterbrochenen anftteifenden So-
wjel« im Gange. Im Rdum westlich Polozk hält der fcindlichö Druck an. Süd­
westlich und südlich
Polozk wurden
starke feindliche Angriffe abgeschlagen
oder in Riegelstellungen auftiefangen.
Schlachtllieger griffen laulend In die
lirdkärnpfe ein und lügten dem Feind
hohe Verluste zu.
312000 brf und viele KriegsschifTe
Die Versenkungen an der Invasionsfront im Juni
Das Oberkommando der Wehrmacht
gab am Samstag bekannt;
Auf der Nordweslspitze der Hdlbinsel
Chcrbourg setzten unsere schwachen
Krälte, auf engem Raum zusammen­
gedrängt, ihren erbitterten Widerstand
gegen die feindliche Übermacht fort.
Uib zuletzt kämpfend, fügten sie dem
Gegner noch schwere Verluste zu. ö s t ­
lich der Orne führte der Feind mehrere
erfolglose Vorstöße. Im Einbruchsraum
südwestlich Cden wurde der Gegner in
die Verteidigung gedrängt und be­
schränkte sich au1 örtliche Aufklärungs­
vorstöße, die vor unseren Abriegelungstionlen zusammenbrachen.
Unser Ge­
genangriff von Südwesten her gewann
beiderseil« des Odon trotz zähem Wider­
stand und starkem feindlichem Artilleriefeuer, besonders von See her, lang-*
sam weiter Boden. Nordöstlich Saint-Lo
traten nordamerikanische Truppen, von
starker Artillerie, Panzern und Luft­
angriffen unterstützt, zum Angiiff an.
Sie wurden im zusammengefaßten Ab­
wehrfeuer unter hohen blutigen Ver­
lusten abgewiesen. 19 feindliche Panzer
wurden vernichtet. Die Luftwaffe unter
stützte
mit
starken
Schlachtflieger- i
kraftcn die Kämpfe des Heere« Im nor­
mannischen Landekopf. Uber dem Lnndekopf und den besetzten Westgebielen
wurden 25 feindliche Flugzeuge, dar­
unter l") viermotorige Bomber, zum Ab­
sturz gebracht.
Leutnant Schenk, Zugführer in einem
Pnnzerreglment. schoß am 27. "Juni süd­
Das Eichenlaub zum Ritterkreuz westlich von Caen zwölf feindliche
Panzer ab.
dnb Führerhauptquartier, 2. Juli
In den Kämpfen um Cherbourg hat
Der Führer verlieh d a s Eichenlaub sich ein Flakregiment unter Führung
*um Ritter kreuz des Eiisrinru Kreu/es von Oberst
Herrmann
hervorragend
an Genpralleutn<mt Fritz-Ilubfrt Graeser, bewMhrt.
Kommandeur einnr berlin-ltranrlcnburqiHeeresküslenbatterien erzielten meh­
schen Infanttrie-Divisinn als ,'517. Solda­ rere Treffer auf fe'indlichen Landungs­
ten der deutsihen Wehrmacht, an Gene­ booten vor der Ornemündung und 7wanralleutnant .\braham, Kommandeur ei­ gen einen Zerstörer zum Abdrehen. In
ner berlin-hrandenburqischen Infanterie- ' tier Bretagne wurde ein feindlicher SaDivision, als 51H, Soldaten der dnutschen 1 botagctiupp im Kampf niedergemacht.
Auf dem We^tflügel der Italienischen
Wehrmacht, fin Oberst d R. W«"rner
Kolh, Kommandeur eini's Grenadier-Re­ Front griff der Gegner von der Küste
giments, als 514#, und an C^cneralmajor bis zum Traslmenlschen See mit zusam­
Infanterieund Panzer­
Martin Unrein, Kornni.mileur einer Pan­ mengefaßten
zerdivision, als 515. Soldaten der deut­ kräften weiter an. In ilußerst verlust­
reichen K'^Tnpf»»n gelang e s dem Feind,
schen Wehrmacht.
2*-
Im hohen Norden wurden im KandaIdkschd-Abschnitt mehrere von starker
Artillerie unterstützte Anguffe der So­
wjets in harten Waldkämpfen unter ho­
hen Verlusten für den Feind abgewiesen.
In der vergangenen Nacht warfen ein­
zelne britische Störflugzeuqe Boraben
im Rheinisch-westfälischen Raum.
im Küstenabschnitt und im Raum S ü d lieh Slena weiter vorzudringen. Die
Kämpfe dauern hier mit unverminder­
ter ileftigkelt an. In der Adria ver­
senkte Bordflak einet deutschen Damp­
fers ein fe'indliches Schnellboot.
Im Mittelübschnitt der Ostfront stehen
unsere Truppen weiter in schwerem
Abwehrkdmpf. In der Stadt Ssluzk sind
Straßenkärapfe im Gange. Auch im
Raum von Ossipowitschl und bei Borlssow finden stäikere, von Panzern un­
terstützte Angriffe der Sowjet« statt.
Am Oberlauf der Beresina sowie west­
lich und südwestlich Polozk wurden die
feindlichen Angriffe in harten Kämpfen
aufgefangen. In die Abwehrkämpfe grif­
fen deutsche Schlachllliegergeschwadef
mit guter Wirkung ein. Sie fügten dem
Feind schwere blutige und Malerialverluste zu. SicherungsfahrzGuge der Kriegs­
marine versenkten Im Finnischen Meer­
busen bei der Insel Narvie drei angrei­
fende
sowjetische Schnellboote
und
brachten Gefangene ein.
Ein starker nordamerikanischer Bom­
berverband warf gestern verstreut Bom­
ben im ungarischen Raum. Deutsche und
ungarische Jäger schössen 13 feindliche
Flugzeuge,
darunter 12 viermotorige
Bomber, ab. Einzelne britische Flugzeuge
warlen In der vergangenen Nach. Bom­
ben im rheinisch-westfälischen Gebiet.
Im Kampf gegen die feindliche Invasionsflotte und den Nachschub über See
versenkten Luftwaffe, Kriegsmarine, Hee­
res- und Marlneküstenbatterlen im Monat
Juni 51 Frucht- und Transportschiffe mit
312 000 brt. .5G weitere Schiffe nut 32R 000
brt sowie zahlreiche kleinere Transport­
fahrzeuge und Landungsboote wurden
zum Teil schwer beschädigt. An feind­
lichen Kriegsschiffen wurden 2 schwere
und 3 leichte Kreuzer, 22 Zerstörer, 15
Schnellboote, 1 Unterseeboot, 3 Landunf)«boote und 1 Bewacher versenkt.
Mehrere S rhlachtschiffe, darunter ein
Schiff der »Nelson«-K!as«e, 21 Kreuzer,
22 Zerstörer, 2R Landungsapezialschifto
und 12 Schnellboote wurden durch Bom­
ber-, Torpedo- und Artllleriefeuer schwer
beschädigt. Mit der Vernichtung eine«
Teile« dieser Schiffe kann gerechnet
werden. Die feindlichen Schlffsverluste
erhöhen sich noch durrh Minentreffer.
Trupp« durchglüht«, deran Führung ihm
anvertraut war, s o kann in der Stunde,
in der wir uns anschicken, seine Leiche
der Heimaterde zu übergeben, die Parole
nur lauten: „ ü b e r Gräber'vorwÄrtil
Anschließend gab der GeneralfeldmarBchall einen Überblick über den soldati­
schen Lebensgang Dietls. Er fuhr dann
fort:
Inbegriff deutscher Art
Wenn wir uns heute in der Stunde des
Abschieds fragen, worin das Geheimnis
der faszinierenden Wirkung dieser ein­
zigartigen Führerpersönlichkeit gelegen
hat, so ist es in erster Linie die selten
enge Verbundenheit mit der Truppe ge­
wesen, die ihn zum Vater seiner Solddten machte und die Offiziere, Unteroffi­
ziere und Mannschaften seiner Armee
so fest an ihn band Dies war die solda­
tische Kraft seiner im Nationalsozialis­
mus fest verwurzelten Persönlichkeit, die
sich unmittelbar auf die übertrug, die
unter seiner Führung standen. Zur Zelt
der schwersten Kämpfe war Dietl Tag
und Nacht unter seinen Männern, a n den
vordersten Stützpunkten, bald hier, bald
dort tauchte er unerwartet auf. Sein
sportgestählter Körper kannte keine
Schonung) was er von den Truppen ver­
langte, forderte e r zuerst von sich. In
allen soldatischen Tugenden war e r ihr
Vorbild, in seiner Herzlichkeit, Schlicht*
helt und Bescheidenheit, mit der e r die
eigene Person immer hinter die Aufgabe
zurücktreten ließ, verkörperte er zugleich
den Inbegriff bester deutscher Art.
Zu Beginn des Feldzuges gegen die
Sowjetunion trat Dletl an der Spitze
deutscher und finnischer Truppeti im
nördlichsten Abschnitt der finnischen
Front zum Angriff an. In Kämpfen von
unerhörter Härte ' und
Überwindung
größter Geländeschwierigkeiten gewann
er den Isthmus zur Fischerhalblnsel und
den Llzza-Abschnitt. An dieser Front zer­
schlug er in oft schweren Abwehrkämp­
fen jeden Versuch der Bolschewisten,
nach Nordfinnland einzubrechen. Mit
seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber
der in Finnland kämpfenden Gebirgsarmee und seiner Im Sommer 1942 folgen­
den Beförderung zum Generalobersten
bezeugte der Führer ihm aufs neue hohe
Anerkennung und ein besonderes Maß
an Vertrauen. Die Verehrung seiner Sol­
daten, die Liebe des deutschen Volkes
und die Achtung der finnischen Armee
haben ihn in all den Jahren in immer
wachsendem Maße umgeben. Neue ver*
antwortunqsvnlle Aufgaben auf dem fin-'
nischen Kriegsschauplatz warteten sei­
ner. Der ihm vom Führer erteilte Auftrag
erfüllte ihn mit höchstem Stolz und größ­
ter Zuversicht. Die Ausführung hat ihm
das Schicksal verwehrt. Am 14. Novem'ber 1943 sprach Generaloberst Dietl von
den Stufen der Feldherrnhalle zum deut­
schen Volke. Das Beispiel des deutschen
Frontsoldaten, der in allen Lagen durch­
gehalten habe und durchhalten werde,
stellte er den zahlreich versammelten
Htirern vor Augen. Seine Ansprache
klang aus in einem Treue- und Glaubensbeki-nntnis zum Führer mit den Wor­
ten: ,,Je schwieriger die Lage, desto
mehr vertraue Ich ihml"
Wir nehmen in dieser Stunde diese
Wort« unseres Generalobersten Dietl als
sein politisches und soldatischei^ Ver­
mächtnis. Der Führer und das deutsche
Volk haben einen treuen Diener verlo­
ren. ü b e r das Grab hinaus wird unsuslöschlich der Dank sein Gedächtnis be­
gleiten, der Dank für ein Leben der
Treue, für ein Leben für Deutschland
und für seinen Führer Er war und bleibt
ein leuchtendes Votbild für uns alle.
Nun erst recht wollen wir in seinem
Sinne und In seinem Geiste leben und
kämpfen für unseren Führer und die
Freiheit des Großdeutschen Reiches.
Wenn wir das vollbringen mit aller lei­
denschaftlichen Hingabe, s o bleiben wir
mit dem dahingegangenen Kameraden
aufs engste verbunden. An Dteinem Sarg,
Generaloberst Dietl, und in Deinem Cioist
geloben wir in dieser Stunde, mit Deinen
Worten den Blick fest auf den Führer
gerichtet: ,,Je schwieriger die Lage, de­
sto mehr vertrauen wir ihm."
Als der Crenferalt©ldmar«chall geendet
hat, begibt sich der Fuhrer ans Redner­
pult. Als er geendet hat, tragen unte-r
den Klängen vom «Guten Kameraden«
vier Oberleldwebel, Söhne aus den
Alpengauen, mit dem Edelweiß auf dem
Ärmel, den Kranz des Führers, ein riefiiiges Gebinde aus Alpenrosen und Edel­
weiß. Und während die Spitzen der
Fahnen sich senken, die Hände zum
Gruß sich erheben und duhipf
der
Trauersalut von siebzehn Schüssen er­
tönt, schmückt der Führer
den Sarg
mit seinem Kranz als letzten Gruß an
den treuen Gefolgsmann und entbietet
ihm damit zugleich den tiefen Dank d«r
ganzen deuts(±en Nation. Längere Zeit
verweil»- der Führer vor den sterblichen
Uberresten des Generals und
hält
stumm Zwiesprache mit seinem Kame­
raden. Dann klingen die Lieder der Na­
tion auf. Sie reißen die Gedanken hoch
imd hin zu Volk und Reich, für
da«
Generaloberst Dletl gelebt und gearbei­
tet, gekämpft und gesiegt hat. Der Füh­
rer wendet sich noch einmal den näch­
sten Angehörigen dos Generalobersten
zu und verläßt dann, ehrfurchtsvoll von
den Trauergästen gegrüßt, die Stätte
des Staatsaktes. Der Trauerakt ist be­
endet.
Der letzte Weg
Am Sonntagvormittag traf die sterb­
liche Hülle des Generaloberst Dietl in
München ein, auf dessen Nordfriedhof
anschließend in Gegenwart der Vertre­
ter von Wehrmacht und Partei die Bei­
setzung des glorreichen Soldaten statt­
fand.
Als letzten Gruß der Front legte der
General der Gebirgstruppen, Ritter von
Hengl, den Kranz einer
Armee am
Grabe nieder. Es sprach General der
Infanterie Haenicke, der Generaloberst
Dletl als einen wahren Volksheros wür­
digte und das Versprechen der PflichterMllung in seinem Geiste bin zum sieg­
reichen Ende ablegte. Gauleiter Giesler,
der Dletl als die Verkörperung der be­
sonderen Tugenden des oberbayerischen
Stammes kennzeichnete, betonte, s l c h n r Hch werde man ihn einmal den Biücbcr
des Adolf-Hitler-Relches nennen,
weil
er mit seinem fordernden soldatischen
Sinn das herzliche voIKsverbundene Ge­
fühl für alle aufbrachte, die seiner Führutvg anvertraut waren. An der unter
den militärischen Ehren
erfolgenden
Be«tattung des Generiiloberslen nahmen
zahlreiche
Volksgenossen
aus
der
Münchner Bevölkerung in tiefer Bewe­
gung teil.
Kampfgruppe Keil
Der Heldeni(ampf auf der Halbinsel Joburg
dnb Berlin, 2. Juli
In den Wäldern von Cal de la Hague
mußten die Nordamerikaner am Samstag
immer noch qcqen die einzelnen und unabhänqiq voneinander kämpfenden Wi­
derstandsnester der ura Oberstleutnant
Keil geschürten Grenadiere und Artille­
risten kämpfen. Durch ihren heldenhaf­
ten, zum äußersten entschlossenen Wi­
derstand sind auch die Männer der
Kampfgruppe Kell aus der Masse der un­
bekannten Soldaten herausgetreten und
zum Mahnmal für Deutschland geworden.
Am 23. Juni hob der Kommandant von
Cherbourg in einer Meldung an die Hee­
resgruppe die Kampfgruppe Keil zum
ersten Male im Zueammenhanq mit dem
Ringen im Raum bei St. Mere Eglise her­
vor. Als an den folgenden Tagen die
Straßcnkäinpfe In Cherbourg ihren Hö­
hepunkt erreichten, unterstützte sie vom
Westen her durch wirksame« Artillerie­
feuer 'die einzelnen deutschen Wider­
standsnester
Dann baute sie auf der
Haihinsel Johourq eine neue Verteldlgunqsstellung auf und zwang dadurch
den Feind zum Einsatz starker Infante­
rie- und Panzerkräfte. Am Donnerstag
und Freitag konnte der Gegner durch
massierte von Bombein und Panzern un­
terstützte Angriffe don ersten nach Aus­
fall der letzten noch feuernden Batte­
rien, auch den zweiten Sperriegel durch­
stoßen. Oberstleutnant Kei; und seine
Grenadiere schlössen sich daraufhin auf
dem Nordwestzipfel der Halbinsel zu
neuem Widerstand zusammen
Jeder von ihnen wuMe, daß es ums
letzte ging. Kein eigene« Flugzeug, kein
Schiff konnte zu ihnen vordringen. Nur
ein
tapferer Schnellbootkommandant
versuchte noch In der Nacht die Halb­
insel anzusteuern, um den Abgeschnit­
tenen Ihre Feldpost noch als Gruß aus
der Heimat zu bringen. Er kam aber
nicht mehr durch die leindlichen Spor­
ren hindurch In den frühen Morgen­
stunden des Samstag rissen die Nach­
richtenverbindungen ab Seither wissen
wir von dem opfervollen Einsatz dieser
vorbildlichen Kämpfer nur noch vom
Feinde selbst, der am Samstagabend zu­
geben m*ißte, daß ihm die Ausschaltung
der letzten Widerstandsnester Immer
noch nicht gelungen sei
Ratschläge des King
Sorgenvolle enfjlische Betrachtungen über die neue Waffe
dnb Stockholm, 2. JuU
»Daily Telegraph« weiß zu berichten,
ein
höherer Beamter
des britischen
Luftfdhrtminlstcrlunis sei mit
seiner
Frdu in der Nacht zum Donnerstag in
den Luftschutzkeller schltilen gegangen,
und zwar erstmalig seit Beginn des
»V Elns«-Be«chußses. Das habe beiden
das Leben gerettet, denn i n der gleichen
Nacht sei ihr Haus durch die Spreng­
wirkung einer m der Nähe nieder­
schlagenden »fliegenden Bombe«
weg­
gefegt worden
»Am Donnerstagabend
kurz vor acht Uhr«, s o erzählte der
»Daily Sketch«, »sei eine fliegende
Bombe auf
eine Strnßenkreuziinq ni
Südengland gefallen. Einiger Schaden sei
ddboi angerichtet woiden. Wie die Freitngszeitungen berichten, hat auch der
englische König wohl oder übel seine
Meinung über die neue deutsche Waffe
zum Besten geben müssen. Bei dieser
Gelegenheit hat er, s o meldet der
»Daily Sketch« seinen Untertanen Pri­
vatunterricht darüber erteilt, wie sl«
sich nach selnftr
Ansicht nor'h am
wirksamsten vor der »fliegenden Bom­
be« schüfzeii könnten. Er sprach nicht
von der britischen Luftwaffe, auch nicht
von der englischen Flak oiler der Bal­
lonsperre oder vielleicht von dem Er­
findergeist und
dem
Einfallsreichtum
seiner Fachleute, sondern er erklärte
schlicht und einfach; »Ich glaube, e«
ist die oinylge Schutzmöglichkeit, wenn
man das Ding auf sich zufliegen sieht,
sich auf den Boden zu werfen und alles
weitere In zusammengekauerter Rleniinq
abwarten.« Wie »Nyn Dagligt Allchanda« aus der englischen Hauptstadt er­
fährt, Ist die Londoner Presse nach wie
vor unzufrieden darüber, daß die Behör­
den keine Angabe der Orte gestatten,
die durch die Raketenbombe beschädigt
winden
Drurk <i. Verlaq- Morbtirgai Verlagi- u. DrurkaralOei m. b H — Verlanitnllunq Gquti Baumqartnei,
Hauptichrlfllatlunq Anton Oerichark tvarrelst),
itallvArtr
HnuptirhTtftleltar
Rnhnrt KrAlTert,
•ImtUcb <n Mnrinirg t d Drau Rndtiansp fl.
Cnr Z«ll ftli AnrAl(t«a dl* PT«Ullit* Ni. 3 aOltlQ
MARBURGER ZEITUNG
HeiinaltUhe Ruudstkou
Mein Lieblingsweg
Vor Jahren habe ich meinen Urlainb in
einem kleinen Bergdorf verbracht. Von
all den vielen Weqen, hergaui un<l berg­
ab, ist mir immer einer besonders lieb
gewesen. Ich ging ihn jeden Abend. Es
war ein Weg, der vom Dorfe berganstieg,
rechts und links von ihm lagen kleine
Bauerngehöfte, dazwischen Wiesen und
Äcker. Und immer, wenn man sich im
Steigen wandte, ging der Blick weit
hinab ins Tal und fernhin über Wein­
berge und waldige Höhen. Dieser abendlicho Weg war mir s o ans Herz ge­
wachsen, daß ich den Weg zur Höhe
schon oft gegangen bin in meinen Ge­
danken, obwohl ich Ihn seit Jahr und
Tag nicht mehr gesehen habe. So leb­
haft blieb er mir in Erinnerung, daß ich
mich jeden Baumes und jeden Strauche«
entsinne. Einen Lieblingsweg haben wir
aber meist auch zu Hause, ob wir nun
in Dorf oder Stadt wohnen. Denn über­
all gibt es Straßen und Winkel, an de­
nen unser Herz hängt, wo wir jeden
Mauervorsprung,
jeden Gibel,
jedes
Gärtchen und jede Blume, die durch
den Gartenzaun schaut, kennen. Manch­
mal haben wir einen Lieblingsweg
draußen vor der Stadt, den wir gerne
nach Feierabend entlang wandern. Viel­
leicht führt er durch die Gärten oder
durch die Stadtrandsiedlung oder weiter
draußen durch Wieso und Wald. Immer
haben wir aber dabei das Gefühl: dies
ist »mein« Weg. Und e s gehört zu den
kleinen Freuden des Lebens, mit diesem
Lieblingsweg immer wieder ein Wieder«ehen zu feiern.
Otto Koschitz
Musizierende Jugend
Für erfolgreiche Arbelt ausgezeichnet
In einem kulturellen Wettbewerb in
Graz wurde dem HJ-Bannmusikzug Leibndtz, der am Sonntag anläßlich der Sommersportwcttkärapfe der Deutschen Ju­
gend in Marburg konzertierte und der
inzwischen zum Gobictsmusikzug erho­
hen wurde, ein erster Preis und der
Bannsingschar des BDM ein dritter Preis
zuerkannt. Dieser Sieg ist ertnzig und al­
lein das Verdienst des Musikzugfüh­
rers Pg. Neukirchner und der Singschar­
leiterin Pgn. Maria Widmann. Aus die­
sem Anlaß fand am 26. Juni eine Feier
statt, in welcher die Leistungen der Jun­
gen und Mädel durch Kreisleiter Tomaschitz gewürdigt wurden und an welcher
Landrat Dr. Aßmann, Bannführer Schumer, Bannmädelführerin Windisch und
viele Vertreter von Partei und Staat teil­
nahmen. Der Kreisleiter dankte besonders
Pg. Neukirchner und der Sdngscharleiterin. Nach der Ansprache des Kreislelters
\"eranstaltete der Musikzug am AdolfHitler-Platz ein Konzert. Die Slngschar
trug einig« Lieder vor. Mit dem 47er Reqlmentsmarsch wvrxle die Siegerehrung
beendet.
Deutscher Handwerksfleiß
Seit 68 Jahren im Beruf tätig
Jeden Samstag sieht man auf der
wohigepilegten Straße, die von Hochenegg gegen Cilli führt, einen geschäfti­
gen Mann mit einer Handtasche unter
dem Arm dahineilen. Es ist die« der Frieeurmoister Josef Mülleret, der heute
81 Jahre alt ist und seid 68 Jahren un­
entwegt im Berufe steh! in Wien im
J a h r e 1863 geboren, trat er als Dreizeimjährigei in Laibach in die Lehre, um dann
als Gehilfe wieder nordwärts zu wan­
dern. Marburg, Graz, Wien, München
und Bamberg waren die Orte wo Josef
Mulleret sein fachliches Wissen erwei­
terte und längere Zeit arbeitete. Selbst­
verständlich reiste er, wie es damals für
Handwerksgesellen
allgemein
üblich
war, auf Schusters Rappen. Um die
Weihnachtszeit im Jahre 1912 machte
sich Josef Mülleret im Markte Hocheneqg selbständig Sein gewinnendes We­
then brachte ihm bald einen großen Kun­
denkreis ein, den er heute noch treu und
gewissenhaft verschönert. »Solange ich
laufen kann, werde ich arbeiten, und
nanz besonders jetzt wo jeder Mann geliraucht wird«, ist seine ständige Re­
densart. Und man glaubt e s dem kleinen
sehnigen Meister, den die Freude zur
Arboil jung erhalten h a t und der ein
fichönns Beispiel deutschen Handwerkerfleilles bietet.
MontaiJ, 3 . J u H 1 9 1 4 « N r
Harfe, gläubige Zucht, der Weg der Jugend
Marburg im Zeichen der Sommerwettkämpfe der Deutschen Jugend im Steirischen Heimaihund
Wieder einmal prangte die Draustadt
im Schmuck der Fahnen des dritten Rei­
ches, diesmal grüßten sie die Deutsche
Jugend der Untersteiermark, die ihae
besten Sportler zu den Sommerwett­
kämpfen entsandt hatte, die auf dem grü­
nen Rasen, auf der Aschenbahn und auf
dem Schießstand zu kameradschaftlichen
Wettbewerben antraten. Wer den Erzie­
hungsauftrag der
Deutschen Jugend
kennt, Persönlichkeiten auch hier im
Unterland zu formen, die von der natio­
nalsozialistischen Weltanschauung durch­
drungen sind, und die Ihre höchste Be­
friedigung in der Leistung für ihr Volk
finden, der sieht auch in diesen Somnierwettkämpfen den Weg zur Erfüllung
dieses Auftrages. Persönlichkeit zu sein,
setzt die harmonische Entwicklung der
körperlichen, geistigen und seelischen i
Kräfte voraus und in der Erziehung zur
Persönlichkeit müssen daher diese drei
Kräfte in gleichem Maße angesprochen
werden, die auch in den Marburger Ta­
gen im Sport und in den Feierstunden
zur Geltung kamen.
Es ist zwar in der äußeren Erschei­
nungsform völlig verschieden, ob eine
Singschar ihre Lieder singt, ein Junge in
den leichtathletischen Disziplinen antritt
oder ein Mädel in ihrem beruflichen Kön­
nen und weltanschaulichen Wissen ge­
prüft wird, der Beweggrund zu all diesen
Forderungen ist jedoch derselbe und
dient zur Erreichung des gesteckten Er­
ziehungszieles. Die Leistung für Deutsch­
land, die beim Jungen in der Kriegsfrei­
willigkeit und in der Bewährung als Sol­
dat gipfelt, steht über dem gesamten
Tun auch In der Deutschen Jugend In
der Untersteiermark
Die Eltern mögen dabei immer beden­
ken, daß die Erziehung in der Deutschen
Jugend nicht allein, sondern nur im eng­
sten Zusammenwirken mit Elternhaus
und Schule wirksam werden kann. Die
zahlreichen Veranstaltungen, zu denen
die Eltern auch in diesen Marburger Ta­
gen eingeladen waren,
ermöglichten
ihnen abermals einen umfassenden Ein­
blick in den Kameradenkreis, in dem
ihre Jungen und Mädel stehen, und in
die Aufgaben der Deutschen Jugend im
Unterland.
Mag es neben den Älteren auch in der
Jugend hier und da noch einen ewig
Gestrigen geben, ihnen zum Trotz wird
die untersteirische Jugend in innerer
Geschlossenheit den Weg zum Führer
marschieren, als wenn sie mit der Ju­
gend des übrigen Reiches seit 1933 im
Gleichschritt angetreten wäre. Es gibt
für diese Jugend keine politischen Pro­
bleme mehr und sie kennt keine Kom­
promisse. Sie wird über ein hier und da
noch anzutreffendes Spießertum hinweg
die harte gläubige Zucht des neuen
Deutschland ganz verstehen. Sie wird,
wie e s die schon tun, die a l t Untersteirer a n allen Fronten des großen Krieges
stehen, mit den gleichen Rechten und
den gleichen Pflichten bereit «ein, für
die Zukunft dieses Großdeutschland un­
entwegt zu arbeiten, zu kämpfen und zu
opfern. Dieser Geist wird leben und wird
für alle Zukunft für das Schicksal dieses
schönen Landes zwischen Drau. Sann
und Sawe bestimmend sein.
Bannführer Sturm, Lied und Spruch, er­
griff Bannführer Dr. Zetter das Wort und
unterstrich den Wert der Sportarbeit im
Rahmen der Ertüchtigung der Deutschen
Jugend in der Unterstniermark. Hier ha­
ben die Bannwettkämpfe in mannigfacher
Art gezeigt, daß man bei den Jungen
und Mädeln erkannt hat, daß nur eine
auch äußerlich straff ausgerichtete Ju­
gend einst ihren Platz in dem großen
Aufgabenkreis, der ihrer harrt, behaup­
ten kann. Mit den Bannweftkämpfen und
den Sommersportwettkämpfen wird diese
sportliche Arbeit der Einheiten weit über
den Standort hinausgetragen und ist in
aller Öffentlichkeit Zeugnis von dem un­
bedingten Willen, daß die untersteirische
Jugend diese Aufgaben auch erkannt hat.
Einen warmherzigen Appell richtete der
Redner an den jungen Kameraden, der
sich zum heroischen,
kämpferischen
Aulnuhiiie. i'Ui.ct |un.. Mnrburji
Der stellvertretende BundesjugendfUhrer spricht anläßlich der Eröffnungsfeier
Geist bekennen soll überall da, wo er in
diesem Schicksalskampf einmal seinen
Platz auszufüllen hat. Die Zeit der
Weichlinge Ist vorbei, jetzt spricht in
der Härte unserer Tage der Mensch das
Wort, der es gelernt hat, schon in sei­
nen jungen Jahren Ziele vor sich zu se­
hen und zu erringen, die einen gehär­
teten, vom hohen Idealismus für seine
Sache getragenen, ritterlich kämpfenden
Menschen erfordern. Und an der Seite
dieser Jungen stehen unsere Mädel, be­
seelt von dem gleichen Willen, erfüllt
von dem gleichen Streben. Mit dem
Wunsch, daß diese Sommerwettkämpfe
ein Spiegel des Einsatzwillens jedes ein­
zelnen sind, der nicht allein nach Errin­
gung des ersten Platzes strebt sondern
in einer guten Mannschaftsleistung den
Erfolg sieht, ermahnte er zu ritterlichem
Wettkampf. Mit der Verpflichtung der
Wettkämpfer und dem Lied der Jugend
„Vorwärts, vorwärts", erreichte die Er­
öffnungsfeier ihr Ende.
Rege Sportarbeit
In den Vor- und Nachmittagsstunden
des Samstag herrschte auf dem Sport­
platz der Reichsbahn und dem Rapid­
sportplatz reges sportliches Leben. Jun­
gen wie Mädel zeigten In oft spannenden
Elnzelwettkämpfen, in Staffelläufen, Korb­
und Fußballspielen Ihre Leistungen und
fanden ihre Wertung. Ob e s der Junge
aus dem Grenzkreis Rann oder Trifail,
ob e s das Mädel aus den Kreisen Pettau,
Cllli, Luttenberg oder Marburg war,
überall herrschte der Wille, seiner Mann­
schaft zum Siege zu verhelfen und zu
zeigen, daß selbst mancher Junge vom
Lande, oft der sportlichen Betätigung
entwöhnt, e s gern mit dem Kameraden
aus der Stadt im Wettkampf aufnimmt.
Es war eine Freude, den Läufen auf der
Aschenbahn zu folgen, dem Weitsprung,
Ballwürfen und Kugelstoßen beizuwoh­
nen, wo man unter Hingabe aller Kraft
und der sportlichen Beweglichkeit ver­
suchte, Punkte einzuheinuen. um viel­
leicht in den Gebietsausscheidungen mit
aufgerufen zu werden. Das Fußballspiel
und das erst seit einiger Zeit eingeführte
und bei der Jugend mit Beifali aufge­
nommene Korbbnllspiel zeugten gleich­
falls von hartem und erfolgreichem Trai­
ning. Einen besonderen Platz innerhalb
der einzelnen sportlichen Disziplinen
nahmen die Schießwettkämpfe auf dem
Wehrmannschaftsschießstand bei Schloß
Windenau ein, die zeigten, daß die Ju­
gend auch die Waffe gut zu führen weiß
und daß Innerhalb der Arbelt der Deut­
schen Jugend auch dem wehrsportlichen
Gedanken ein weiter Platz eingeräumt
ist.
Freude und Lachen bei den Landsern
Varieteabend des Amtes Volkbildung Marburg-Stadt
beherrscht, die nur Rhythmus allein zu
sein schienen. Dann folgt ein Bolero
und ein Walzer. Zwei lustige Akrobaten
wören die Drobas, die auch auf dem Va­
riete selten gezeigte Leistungen boten,
wie beispielsweise ein Salto, von auf den
Schultern des Partners stehend aus zu­
rück auf die Schultern. Bei ihrer schwie­
rigen Kunst versäumten sie jedoch nicht
die Zuhörer auch im »Lachatem« zu hal­
len. Als jüngste Künstlerin konnten wir
die reizende Braun begrüßen, ein sie­
benjähriges Mäderl, die mit ihrer grö­
ßeren Schwester schöne akrobatische Lei­
stungen zeigte.
Herr Laihacher endlich verstand os, als
gewiecjter Vortragskünstler auch für sich
einen großen Teil des Eilolges des
Abends in Anspruch nehmen zu dürfen.
Mit viel Beifall, der sich Immer wieder
erneuerte, dankten die Landser für den
schönen Abend, den ihnen das Amt Volk­
bildung bereitet hatte .
Hcuw Auer
kämpfe bei Schloß Windenau i n ilircii
Ausscheidungen angetreten. Wiedel Z( ig­
ten die Jungen, daß sie selbst harleslen
Prüfungen, die an sie gestellt wi-rjen,
gewachsen sind. Vom gleichen Geist be­
sten Einsalzrs beseelt waren die Sportler,
die zu den Entscheidungen in dt n Hinzelwettkänipten im Rapidstadion ange­
treten waren und versuchten, den Sieg
an ihre Eiriheitsfahnen zu heften Hier
war e s gerade der vom Führer selbst be­
fohlene Reichssportwrtikampf, zu dem
jeder untersteirische Junge anzutreten
liat'e, um seinen körperlichen Leislungsbewcis innerhalb seiner Maimschaft an­
zutreten, um seiner Mannschaft zum Siegeslorheer zu verhelfen Und in diesen
sonntäglichen Entscheidungen im P-^ichssportwettknmpf belegte mit derselben
Hingabe und derselben Freude der Junge
und dar Mädel aus den f]ren:rkreisen
Rann urnl Trifail den Platz wie aus den
librigen untersteirischen Kreisen, allem
Terror landfrenid^r Banditen zum Trotz
haben diese Juffendlichen den Weg nach
Marburg, den Weg zu ihrer lugendgemeinschaft,
die
eine
verschworene
Kampfgemeinschaft geworden ist, gefun­
den, um auf der Aschenbahn mit den Ka­
meraden und Kameradinnen aus Lutten­
berg, Cilli, Pettau, Marburo-Stadt und
-Land sich in frohem Wettstreit zu mes­
sen. Und man sah es diesen Junaen an
den Grenzen unserer untersfeirisch^n
Heimat an, daß sie auch viel Kraft für
neue Arbelt mit hlnausnehmen und wis­
sen daß sie auf oft np^ahrvollem Vor­
posten nicht verlassen sind.
In buntem Reifjen
Beginn der Wettkämpfc
Eröffnungsfeier
Volksbewegung in Marburg. In der
zweiten Hälfte des Monates Juni wur­
In geschlossenen Formationen rückten
den dem Standesamte angemeldet;
54 ; die Jungen und Mädel in den MorgenGebuiten (vorletzt 53), hievon 32 Knaben stunden des Samstag auf dem Sportplatz
(vorletzt 29) und 22 Mädchen (vorletzt I der Reichsbahn an der Triester Straße
24), iernei 39 Todesfälle (vorletzt 36), an, wo nach der Flaggenhlssung die
hievon 20 miinnliche (vorletzt 19) und Sommerwettkämpfe offiziell durch den
19 v/eibliche (vorletzt 17). Am Standes- stellvertretenden
Bundes jugendführer,
ainte geschlossene Trauungen 26 (vor­ Bannführer Dr. Zetter, eröffnet wurden.
letzt 21).
Nach der Meldung des Aufmarschleiters,
Lfhrerinnenbildungsanstalt Mdrburq und
die gemischte Singsrhar des Banne« M'irhurg-Sladt, die bei den kulturellen Wett­
bewerben in Peltdu auf iht^tm Gebiet
den ersten Preis errang, boten Perlen
aus dem leichen Schatz deutschen liedqiitoo. Eine Madeltanzgruppe des Banne«
Mcirbuig-Stadt erfreute die irüt Freude
und Bcge.sterung den Dirbietungen folc|tndeii Volksgenossen mit «tilvo'ien Tän­
zen, welche die Anmut und Besc hwingtheit so recht zur Geltung kommen lie­
hen. ». . . 50 strebe das Madel nach Schön­
heit« — dieoe Worte des Reith'-;jugendliihrers fanden hier ihre Ertüilunq. Es
war eine eFierstunde, wie wir sie uns
SU o n wünschen, wenn uns die Scliwcie
des Alltags zu eidrürken droht, eine Heieistunde, die, von der Jugend gestaltet,
t)etr.igen ;fit von dem hohen kulliirellen
Wollen d<» jungen Deutschland, in dem
*
Bereits am Freitagnachmittag herrschte
In Marburg reges Leben. Aus allen Krei­
sen der Untersteiermark kamen die Jun­
gen und Mädel, die als Bannbeste Ein­
zelkämpfer und Mannschaften aus den
Bannsportwettkämpfen
hervorgegangen
waren, nach der Draustadt, um hier In
schönem Wettkampf Ihre Kräfte zu mes­
sen und neuen Ansporn für die kom­
mende Arbeit mit nach Haus zu nehmen.
So war das herrliche Bad auf der Felberinsel der Schauplatz der Schwlmmwettkämpfe der unterstelrlschen Jugend.
Keiner der Jungen und keines der Mä­
del wollte versagen, den Siegerpreis für
ihren Ort, für ihre Mannschaft nach
Haus zu holen. Gleichzeitig starteten im
Rapidstadion die ersten Ausscheidungen
im Fußball, die gleichfalls spannende
Momente brachten und zeigten, daß das
Fußballspiel, getragen von immer vor­
wärts strebendem Mannschaftsgeist, auch
bei der untersteirischen Jugend eine be­
ste Pflegestätte gefunden hat
*
Verganriencii Freitag ubetid bot der
IIcimutbuiulsdal ein buntes, frohes Bild.
DCJS
Amt VdlkhiUiimg halle für die
Wi'hrindcht eine Viiriole-Vorstellung veraiKstiiltel imd der Saal war restlos ausverkault. Von Anfang Iiis zum Ende untcihieit n u n sich vortrrftlich.
Eine Kdl'-C'iiuppe unter Leitung des
Herrn Meinyingnr, der auch mit großem
Clc-srhnifl« k die Bc glnitung der Darbietun­
gen >uil dem Klavier bi>sorgle, bot ein
aiisge-sprochene« rirollstadiprogiainm, das
sic h aul (Ion erslon lUihnen hätte sehen
Ii.ssen können
In Rii<<«sy bewunderten
wir eine elegante Jongleuse, Peretz ver­
blullte rlurch seine cinlipodische Fertig­
keit und von den Sparakols sah man
si hwierigo Akrobatik, die mit Leichtig­
keit gemeistert wuide,
liin GKinzpiinkt de« Abends waren
Helga und Viktor Serolf, d<is Tanzpaar.
Zuerst brachte e-s einen exzentrischen
Tango. Hier mischten sich Tanz und
Akrobatik, meisterhaft von den Körpern
tS«) « S e i t e ^
Abendliche Feierstunde
Die Birkengruppe im Marburger Stadtpark schuf den sinnigen äußeren Rah­
men zu einer abendlichen Feierstunde, zu
der sich die Jugend und eine große Zahl
von Erwachsenen am Samstag eingefun­
den halten. Wieder stand das schöpfe­
rische kulturelle Schaffen im Mittelpunkt
dieser Veranstaltung. Abseits von allem
zwangsvoll Geformten gpht hier die
Deutsche Jugend eigene Wege, gestaltet
aus sich heraus und zeigt, daß sie mit­
schwingt in der großen Harmonie von
Körper, Geist und Seele Obergefolg­
schaftsführer Krebs vom Bann MarburgStadt ist hier eifrig am Werk, hat uns
mit seiner Schar schon so oft Stunden
der Abkehr vom Alltag g^^eben und land
auch dieses Mal den Weg zu der
schlichten Würde und Schönheit der von
der Jugend gestalteten Feierstunde. Zart
und beglückend erklang die Musik de«
Bannorchesters Marburg-Stadt, verstärkt
durch Kräfte der Lehrerinnenbildungsan­
stalt Marburg. Die Mädelsingschar der
die untersteirische Jugend, restlos dem
Führer verschworen, ihren sicheren Platz
gefunden hat.
Stunde der Besinnung
Mit Singen und Klingen war der Sonn­
tagmorgen erfüllt, an dem sich die Ju­
gend und viele (jästo auf der Stadtparkwiese zu einer Feierstunde zusaminenfanrien, die musikalisch von der gemischten
Singschar des Bannes .Marburg-Stadl, dem
Gebietsmusikzug der Hitler-Jugend Leib­
nitz und den Fanfarenzügen der Banne
Märburg-Stadt und Pettau umrahmt war.
Nach dem Eintreffen des Gebietsfuhrers,
des stellvertretenden Bundesjugendlührers und der Bundesmädelfiihrerin leite­
ten Lied und Spruch über zu d^r Rede
des Obergefolgschaftsführers Schweizer,
der unter dem Thema »Vom Mut in klei­
nen Dingen« den Jungen und Mädeln diP
großen Vorbilder unserer Zeit vor Au­
gen stellte. Mutige Männer braucht un­
sere Zeit in diesem gigantischen Schick­
salskampf des deutschen Volkes und des
jungen Europa, Menschen, die, obwohl in
der Minderheit, durch ihren Mut und ihre
Tapferkeit entscheidend werden tür das
Leben vieler Kameraden, vieler Mitmen­
schen. An allen Fronten dieses großen
Krieges finden wir diese Männer, er­
füllt von Mut und letzter Hingabe für d. s
Ganze, finden wir Frauen und auch Kin­
der, die in schweren Bombennächten weit
über sich «eH>sl hinaufiAvuch«en und zu
jedem Opfer, das für das Reich nobracht
werden mußte, bereit waren. Sein Ap­
pell galt der untersteirischen Jugend, es
diesen stolzen Vorbildern gleichzutun
und selbstlofi, aufrichtig und ehrlich, wie
es Jungen- und Mädelart sein soll, selbst
zum Vorbild für dieses Unterland zu
weiden. D Ö S Lied »Nun laßt die Fahnen
fliegen in das große Morgenrot« be­
schloß die morgemiliche Feierstunde.
Zur gleichen Zeit waren die Mann­
schaften für die Mannschaflswehrv/ett-
Zu den letzten sportlichen Entschei­
dungen und zu einer bunt'^n Reihe von
Schauvortiihriinqen fanden sich die Ju­
gend und eine grof<e Zahl von Volksge­
nossen auf dem
Reichsbahn-Soortplatz
am Sonntagnafhmittari ein
Nach dem
Eintreffen des Bundesführrrs, des Ge­
bietsführers, der Gebietsmädeltührerin
und weiterer
zahlreicher
Fhrengaste,
unter ihnen die Vertretei 'ler Wehr
macht und der Gausportführer, betraten
die aus den bisherigen Wettkämpfen
siegreich hervorgegangenen Mannschaf­
ten zu dem Endsport auf der Aschenbahn
an. V/ioder sah man hohe sportliche Lei­
stungen im lOO-Meter-Lauf der Deutflchen Jugend und der Mädel
in den
AY 100-Meter-Staffeln der Banne und im
.500 und 1500-Meter-Laut
Trotz der
Schwüle des Tages erkämpften sich die
Mannschaften
und
Finzelwettkämpfer
unter dem Beifall der vielen tausend Z\ischauer ihre Plätze — wahrhaft ein herr­
liche« Bild der untersteirischen Jugend,
die das Führerwort: »Werdet hart wie
Kruppstahl, zäh wie Lede' und schnell
wie die Windhunde« richtiq verstanden
hat und bereit ist e s auszuleben und von
Jahrgang zu Jahrgang weiterzutragen.
Und zwischen diesen Wettkämpfen zeig­
ten Jungen und Mädel in buntem Rei­
gen die Mannigfalticikei' dei sportlichen
Ertüchtigung. Ob sich die Mädel zur
Grundgvmnastik zusammenfanden, die
Jungmädel sich in frohem Reigen wieg­
ten, die Mädel in ihren weißen Gewän­
dern beschwinnte Tänze vortiihrfe-" oder
die Junnmädel ihr Können irr. P.ereich
der gymnastischrn t'^bungen zeigten, im­
mer hatte man das Bild e i n e r rest'oK ge­
schlossenen Einheit vor sieb
Und die
Jungen sie zeinten in ihre- L^iifschule
einen fein liernusnestellten Stil, im Kastenssnrincien. die MinniofaHioke't der
ühunnen am einfachen Gerät das Jung­
volk aber brachte ihre Tlindernisstaffel
gleich einem tollf^n K'iegssniet nescbickt
von den Besuchern herzlich mi' ReifaH
bedacht, zur Durchführung
Und unsere Motor-DJ
Erstmals trat anläßlich der Sommerweltkämpfo auch die untersteirische
Motor-DJ mit Mannschalten aus Mar­
burg und Pottau in Erscheinung Schon
die bis ins Kleinste ausgerichtete Be­
grüßungsfahrt mit le cbten und pchwereren Maschinen begegnete dem Interesse
der Zuschauer Dann folgten in bunter
Reihe die Geschicklichkeitsübungen der
Dr. Negri gestorben
Gedenken an einen nationalen Vorkämpfer
Aus Weitz kommt die Nachricht, daß angesehener Arzt in der bunten Kleidung
fünf Wochen nach dem Tode seiner Frau
der Fußballer öffentlich auftrat und dem
Helma ,geb. Stiger, der Arzt Dr. Eugen Volke sozusagen ein Schauspiel bot.
Negri gestorben ist. Der Tod hat dein
Doch Dr. Eugen Negri war aber nicht
hochverdienten Arzt, nationalen Vor­ nur Bahnbrecher des Volkssportes in
kämpfer und Bahnbrecher de» Fußball- Cilli. Er wurde auch in den Gemeinderat
sportes in der Unlersteiurmark von einem gewählt, wo e r durch seine klug bera­
längeren Leiden erlöst. Im J a h r e 1874 in
tende Stimme
manches wertvolle tür
Cilii geborgen, gehörte der Veistorbene seine Vaterst.idt schuff.
einer angesehenen Cillier Bürgerstamilie
Im J a h r e 191M) übers'cdelte Di. Eugen
an. Die Volksschule und das tiymnasium
Negri als Kurarzt nach Rohitsch-Sauerbesuchte er in der Sannsladt, die in sei­ hninn. Gemeinsam mit Moritz Stallner
ner Jugendzeit noch sehr mittelalterluh aus Hochenegg wurde er dann im Jahre
anmutete, sich aber doch bereits der Auf­
1910 in den steirischen Landtag gewählt,
gabe, Bollwerk des Deutschtums im Süd­ wo er bis zum Zusammenbruch im Jahre
osten zu sein, bewußt war. Aulgeschlos­ 1918 die deutschon Interessen kraftvoll
sen und erfüllt vom nationalen Geist vertreten hat. Den Weltkrieg machte Dr.
kämpferischen Deutschtums, kam Eugen Negri als Militärar-'t in Galizien mit.
Negri auf die Hochschule nach Graz, wo Nach dem R lub der Untersteirrmark
er in der Bursrhenschatt »Arminia« ein mußte auch er, wie s o viele tausend deutreiches nationales Betätigungsfeld fiind. pther Volksgenossen, im Jahic 1919 sein
Nach vollendeleii Studien zog es ihn wie­ Biindel schnüren und die geliebte Heimat
der in die Heimatstadt zurück, wo er sie h verlassen. In Weitz fand er mit seiner
als Zahnarzt niederließ. Um die Jahrhun­
Familie l'ehevolle Aufnahme und einen
dertwende gründete Dr. Eugen Negri den
neuen Wirkungskreis. .\ber sein Herz
ersten Sportverein in der Untersteier- blieb in der Untersteiermark, in der alten
maik, den ».^kademlschen Sportveiein deutschen Sannstaclt Cilli und niemand
Cilli«, der sich einige Jahre später mit
war glücklicher als Dr. Eugen Negri, als
dem Kraftsporlvercin »Deutsche Eiche
im .*\|)ril des J a h r e s 1941 die llc»imat w e­
zum Iraditionsreichen »Athletik-Spoit- der befreit wurde, l ' m was er lahrzehnteklub« vereinte.
lang gekämpft halte land durch den Füh­
Dr. Eugen Negii brachte als erster das
ler Erfüllung. Ni'-ht aber 'urfte er den
Fußballspiel nach Cilli und m>ichte es Sieg über dne Feinde des Reiches erwar­
volkstümlich. Auf der heutigen "Fc»sl- ten. Was sterblich an Dr Eugen Negn war,
wiese« wurden die ersten FulUiallwettwurde am 3Ü. Juni in Graz einge schert.
spiele ausgetragen. In der Cillier Mann­
Als nationaler Vorkämpfer und Begrün­
schaft wirkte als Tormann auch der Zahnder des Fußballsportes wird er aber In
aizt Dr. Eugen Negri mit. F.s war für die ] der glanzvollen Geschichte der Sannstadt
damalige Zeit kaum glaublich, da« ein I weiter loben,
E. P.
Seite 4 * Nr. 185 * Montag, 3. Juli 1914
Junqen vom Ntotor. Zu Zweit, zu Dritt
und zu Viert 7eiqten sie auf ihren leich­
ten Maschinen ihre Künste, stellten* eie
ihren Wdqpmut auf der Fahrt mit hö­
herem und qerntissiqtem Tempo über die
Kippe unter Ri-wci«. Mit riem Fiihrerwechsol duf in voller Fdhrt befindlichem
Kraftrad srhossen die Kdmeiaden v(m
Marburq den Voqel ab. So hat auch
diese junq« Mdnntchaft der Deutschen
Juqend, d e «ich in zäher Arbeit in vie­
len technischen Unterrichten und auf
harten, «her doch «o schönen L.iqern in
der l'ntersteiermark den Führerschein
der Klavsp IV eroberte, sich ihren Platz
in der Deutschen Juqend Her Untersteiermnrk qrsichert. Sie fiinri durch this
NSKK der Untersteiermurk eine treue
Slül/e luid Ausbilclner, dir «ich Ihrer
verantwotilichen
Aufq.ihe der Juqend
qeqenuber voll bewußt sind
Der Bundesführer spricht
Zum Abschluß der qltin/vnll zur Durchfiihrunq (jckiimmenon Sommerwcttkiimpfe
der Deutschen Juqend im Steirischen
}ieimt)tbnnd, die juqendliche Vertreter
au« allen iintcrsteirischen Kre «on in
Miirburtj «dheii, foiniierien sich die Teil­
nehmer
dn den Wetlkcimpleit zu der
.S< hlulikiindqi'liung, die musikalisch vom
('iebiotfimusik/uf| Leil)nitz untermalt wur.
Nach dem [iinmarsch der Fahnenqruppe
fler Deutschen Juqend und des Jungvolks
und der Mi-Idiinq de« Bannführers Sturm
nn den Hundestuhrer er<(rif{ dit^er das
Wort. Zu Boc[ii\n rles Vlonüts Juni, so
führte er aus, sland Pettau im Zeit heu
fler Deutschen Juriend, 1'.'.()() Juqendliche
hatten hich dort zum kulturellen Wett­
streit eingefunden, der ein Zeugnis des
kulturellen Sch.ilfeii« der unlersteirisrheu
Juqend im wahrsten Sinne des Wortes
war. Jetzt sind es 1500 Wettkampfer aus
nllen Bannen der Untevsteiermark, die
dem R\if nach Marburg qefolgt sind.
Beide Veranstaltungen sinrt Höhepunkte
der Arbeit der Deutschen Jugend, flie um
ihr Ziel weiß: Erziehunq zum Deutschen.
Alxieits von abgelaqerten, bankrotten
liberaüstischen und marxislischen Er7iehungeidealen ist diese Jugend zurückge­
kehrt zu ihiem alten Ideal, der Schaf­
fung de« (ileichklanges von Körper, Cieist
und Seele. Deutsche Mcinner, deutsche
Frauen, deutsche Müller zu werden, rias
sind die Hochziele, denen die iintersteirische Juqend nachstrebt, mit dem Ein­
satz für sie hat diese Juqend den Cileichschritt mit dem jungen Deutschland auf­
genommen, 70 000 untereteirische Jungen
und MSdel legten Im Verlauf der Reichfifvportwetlkämpfe
wieder den Beweis
dafür ab, daß sie da« Werk, das sie un­
ter größten Schwierigkeiten mit der Inlandnahme der Untereteiennark began­
nen, kompromißlos fortführen.
Der Bundesführer dankte hier jenem
kleinen Führerkreie, der dieser Jugend
Ziel und Richtung vides, unter Ihm dem
Bundefijugendführer Rudi Schlichet, der
nacii schwerer Verwimdunq sich auf
dem Weg zur Besserung befindet, der
Bundesmädelführerln
Traute
Lorinser
und allen, die, beseelt von ungetrübtem
Idealismus zur Idee des Führers, das
Werk mitschuten. Wie in der äußer­
lichen und kulturellen Form, s o ist in
dieser Zeit auch ein Fundament dos
Soziaiismus qest halfen worden, wie er
im Niit.iona!sozial:smus seine Grund-
' lagen getunden hat. Wir sind
keine
, Bruder, keine Schwestein mehr,
wir
sind nur noch Kameraden, d.e nicht
trritjen, wo der Junge oder das Madel
' hertioiiunen, ob sie reich oder arm suid.
i Nur Leistung, llultung und Charakter
entscheiden hier.
[
I
'
I
I
j
I
I
I
I
I
Eingehend
auf das große Kriegs­
geschehen richtete er den
Appell an
die Jugend und die Anwesenden, nicht
nur in Stunden des Aufstiegs, soTdern
auch 'jn Zeiten harten Schicksals auf
den Fuhrer, den uns zur rechten Zeit
die Vorsehung schenkte, zu blicken und
ihm restlos zu vertrauen. Hart sein im
Glauben, Ztih im Kamplen und treu in
der Arbeit, das sind die Forderungen,
welche diese große Zeit an den deutsehen Menschen stellt, und immer —
treu zum Führer und zum Reich. In sei­
nen Schlußworten gedachte der Bundesluhrer der Sieger in diesen Wettkcinipfen, hoffte und wünschte, daß sie
auch Sieger im Leben werden, daß wir
Bannertrciger bleiben des Kampfes und
des Cilniibens, damit das ersiehe, für das
dieses Deutschland kämpft und zu ster­
ben bereit ist: für das ewige Reich der
Deutschen.
Mit der Siegerverkündigimg und den
Liedern der Nation landen die Sommerwettkampfe der Deutschen Jugend, die
ein schönes Bild der
geschlossenen
Haltung und Ausrichtung der Deutschen
Jugend in der Untersteiermark waren,
ihren Anschluß. Der Geist, der bei ihnen
lebendig war, wird übei die kurzen
Marburyer Tage bei allen Teilnehmern
noch lange nachklingen und ziclweisend sein tur die kommende nicht leichte
Arbeit
Kleines Ständchen
In dci Zeit von I I bis 12 Uhr kon­
zertierte der
Gebietsmusikzug
der
Hitler-Jugend im Stadlpark und fand
mit seinen volkstümlichen Darbietun­
gen, mit denen er die zahlreichen Zu­
hörer erfreute, ungeteilten Beifall.
-rt.
Neuer Krelsamtslelter des APA in
CilU. Vor den Betriebslühiern und Amis­
leitern der Kreisführung Cilli, sowie den
hdupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern
d e s Arbeitspolitischon Amtes der Kreislührunq Cilli, verabschiedete Führuntieamtsleiter Pg. Flaser für den verhinder­
ten Kreislührer im Sitzungssaal des
Kreishauses den bisherigen Leiter des
Arbeitspolitischen Amtes, Pq, Lenz, der
In die Bundeeführunq berufen wurde. Er
dankte ihm für seine Tätigkeit in den
Betrieben des Kreises und wünschte ihm
auf seinen weiteren Arbeitswegen vollen
Erfolg. Sturmbannführer Lenz dankte in
einer längeren Abschiedsrede den Be­
triebsführern fQr das ihm entgegenge­
brachte Vertrauen und die tatkräftige
Mithilfe bei der verantwortungsvollen
Arbeit. Sodann «teilte «Ich der n e u e Lei­
ter des Arbeitspolitifichen Amtes, Pg.
Kern, den Betriebsführern vor. Sein
größtes Bemühen wird die Erhaltung und
Steigerung der Leistungskraft der Be­
triebe sein, die auch in bedrängten Zeiton nicht absinken darf. Er wird sich al­
lein nach den Worten des Führers haltrn, difi d r i sagen »Die Tat allein gibt
den Wert des Menschen an«.
Die Sie$Jer der Sommerweftkämpfe
Theodor, Bann Trifail 74,10 ni. Ilochsprung, Klasse
D e u t s c h e Ju|icnd
RL>itlis*porlwi'llkninpf:
Funkt*. 100 m-[.au!,
SprinjcT,
I.Vi'l!
Kl«s«e
Aj 1.
Mnrliurjj
I.BA
IJIA
!.andwelirka«frne
55,6
irk.
Klatte B; 1. Oiowntkar, Hann .M(«rhur([-I.and 56,0
irk.
8'!n
m-I.nul,
Marhurä-Sladl
Klasse
A;
2,!3.7 min.
I,
.Marhiirjl-Slndt
1500 m-l.auE: Hnfrich-
4,30,1. 4 'lOfl
m-Slaflcl
der
H a n n r : L I 1 . \ , l . n n d w c l i r k a s c r n r , 4'>,5. W c i l s p r u r i ! ,
Kla.ssc
: 1. ris.in« ! / . Hann >\arhiirj<-l.and 5,55 m,
Klasse
R;
1,
l'iiililcr,
I.HA,
I.andv. chrkascrnc
5,60 m. Uditisprunji, Klasse A: 1. Sprinijur, LIl.X,
l.andwelirkoscrne
t.55 m,
I'iinlkampt,
Klasse
A:
1 , F r ö h l i c h , I . B A , L n n d w e h r k a s e r n e 2,7'>0 P u n k t « .
Schwimmen,
LBA,
Klane
A: 100 m-Bruati 1. Frflhlich,
I.^ndwehrkasern«
1,35.4
min.,
Klaaae B;
1. Poppeck, Bann Pettau 1,42.1 min. 30 tn-Rilcken,
Klait«
Bi
ftO lek.
1.
Iwantschiti,
Bann
3X5(1 m-KraulstallL-l;
B; I.
Rk'dl Rmil, Bann
.Marhur|J-Stadt
1.
Bann
MarburjJ-
Pettau
men, 50 m-Briist, Klasse Ai
Klasse
l,'20 m. Schwini'
1. Greif
Kdi,
Bann
.^\arbur)!-Studt 44,6 aek,, Klasse B: 1. De Costa
Adolf, Rann Rann 68,3 Sek, 4X50 m-KraulitalicI:
1. Dann MarbnrjJ-Stadt 2,52 min.
Michnclia, 'Hann
l e r , LHA I.andwrlirkasfrnc '1,28.5, Klasse H: I-.licrl,
Hann
1. Greif, Bann .MarhuriJ-Sladt 1,35 m,
2865
1 2 , 2 , K l a i s * R : S p r i n i (fr, I . H . \ ,
12,5.
400 m-1.3uf,
Klasse
Ai
I.«ndw»hrka«*rnf
1.
1.
Mädel:
Rcicbs.^porlwcllkBmp[: 1.
ncnhildunt<santtalt
Marburi!
SundcrriniJ,
(LIUA)
I.ehrcrin-
2458
Punkte.
100 m-I.aui; 1. Frey Brunbildc, Marburg-Stadt 13,5.
4X100
m-Stalfc);
1.
Bann
t[ochsprunij: 1. Großschopf
VC'citspriini!: 1.
ßclstoOen! 1.
Marburß-Sladt
57,0.
Mar)<it, LIBA 1,27 m.
I.citjJch Fritzi, LIB.\ 4,62 m. Ku\.\'ichcr Idn,
Bann
Pettau
9,0(1 m.
Speerwerfen: 1. Sirohrneler Ellriede, I.IBA 23,60 m.
Diskut;
t.
Vt ' i c h e r
Ida,
FOnikampfi
1.
Stadt
Punkt«.
1709
Frey
Bann
Ptitau
Brunhilda,
Bann
Schwiramen;
24,76
m.
Marburg-
100 ro-Brutti
1. Koch The», I.IBA 1,44.7. 100 m-Kraul! 1. Edel
Infirid, Bann
Marbnr(i-Sladt
2,01.6.
Druslstalfel: 1. LIBA, Marburg 7,51.4,
4X100
m-
S t a d t 2,6.4. Stliicßmannsthaftskampfe; l.VC'Il, \ t a r hurg
Frnst
370
Rin((e.
123 Rinjlc.
bur^-I-and
|(ji(f.
KinicUchütrrn: 1
\\ tlirwrllkamp!;
KiJiJi
i. d. B.)
stcirisclirr Miisicr, Bann
Land
^^arbur^j-I.ülld
3 0.
lAVil
ruBball:
MarUnter-
Nlnrhurfl-Sladt (Trilail—
AUirburiJ-Stutlt—Trifait
Pclt-iu
JuniJmädeli
Pcsth
1. Bann
3.2,
Rcichsspnrlwctlkanipl;
tau
2038
Hann
Punklu.
1. JuniJniädcliJruppe
611 m l . a u f ;
P c l t a u S,<) s c k .
1.
Krcinz
Pet­
Grctt,
I'rndclstaflcl 4X60 ni:
1.
Bann Pettau 38,2 sck. Ilucbsprunfi: 1. Wuibk Hosl,
Mann MarburjJ-Sladt 1,30 m. Wcilsprunßi l . Kruinz
4.J|.
Cirell, Bann Pcltau 4,38 m. Scblapball: 1. Scbular
Maria, Bann Trilail 51,50 m. Dreikampf: 1. Schu-
Jun|!v()lki
RpichsspiirlwellUampl:
1.
MarburÄ-Stadt
2)0S
lar Maria, Bann Trifail 289 Punkten. Schwimmen:
Punkte. 75 m-l.auf, Klassr A- 1. .Mctitle Tbcitdnr,
50 m-Brust, Klasse
Rann
MarhurfJ-Stadl 53,3 sck., Klasse B: 1. Rniko Adele,
Trifail ''.ö sfk.,
Klnsso
R:
1.
Kiibnc
10,5
Rann
1. Friihlich Kvcline, Bann Marburg-Stadt 58,5 sek.
Trifail 4,R5 m, Klasse B: 1. Greil I'.di, Bann Mar-
gek. 50
m-Rückcn,
Bann
Sek. V(-cilspriini!,
A: 1, Sntcnschck, Bann
36,0
1. Saiko Rosanda,
•ek, 3'' 75 m SlaUrl; 1. Bnnn ;\\arburj<-Sladt 41,1
Klasse
Pvtlpu
A;
4X50 m-Bruitstailcl: 1. Bann
Klasse
Marburg-Sladt
burß-Stadt 4,35 m. Sclilatfhall, Kla.ssc A; 1. .Mtchle
Ai
4,17
SPORT UMD TÜRNEM
dow (Berlin) mit vier, Walter Sawall
(Berlin), Peter Günther (Köln), Karl Wit­
Der Wettlauf um den Aufstieg in die
tig (Berlin) und Walter Lohmann (Bo­
Gauklasse
chum) mit je drei, Anton Huber (Mün­
Dn« Aufstieqturnier für den Eintritt in chen) und Gustav J a n k e (Berlin) mit je
die steirische FuDballgaukIdsse führte in zwei Siegen, ferner Thaddäus Robl
Graz die in letzter Zeit stark hervorge­ (München), Arthur Stellbrink (Berlin),
tretene Elf von Westen Cilli und die Richard Scheuermann (Breslau), Franz
Sportgemeinschaft Graz zusammen. Nach Krupkat (Berlin), Paul Thomas (Breslau!,
erbittertem Ringen, in das beide Mann­ Jean Rasellen (Köln), Erich Möller (Han­
schaften ihr Letztes leqten, trennten sich nover), Adolf Schön (Wiesbaden), Toni
die Gegner mit einem 2:2 (l;l)-Unent-_ Merkens (Köln) und Erich Bautz (Dort­
schieden,
mund) mit je einem Sieg. In den Jahren
1916, 1917 und 1930 fiel der MeisterKapfenberg besiegt
schaftskeinipf aus, 1928 wurde er für
Die letzten Spiele um das Primat der ungültig erklärt.
Gruppe A der steirischen Fußballmeister­
Nach den Ergebnissen der Vorläufe
schaft führten am Sonntag abermals die und den Bestimmungen sind folgende
Reichsbahner und die Meisterelf aus Kap­ sieben Fahrer als Teilnehmer am Endfenberg zusammen. Die Kapfenberger, die Icuif um die Deutsche Steher-Meister­
im ersten, allerdings annullierten Treffen schaft am 2. Juli in Erfurt-Andreasried
mit 3:2 die Oberhand behalten hatten, bestimmt worden: Jean Schorn (Köln),
wurden diesmal knapp mit 1:0 geschla- Jakob Majerus (Luxemburg), Fritz Schel­
gen.
ler (Nürnberg) .Gustav Kilian (Dort­
mund), Kurt Werner und Werner RinFest der Leichtathleten
telmann (beide Hannover), sowie der
Slelrischo
Gaumelsterschaftcn
sowie
Titelverteidiger Walter Lohmann (Bo­
Dreikampf iUr Männer und Frauen
chum). Der Deutsche Meister hat sei­
Am 15. und 16. Juli wird Marburq zum nen Vorlauf am letzten Sonntag !n Braun­
ersten Male den Schauplatz tüi die stei­ schweig hinter fremder Führung ilnd ge­
rischen Leichtathletikmeisterschaften ab­ liehenem Material bestritten, da sein
geben, denen zugleich ein Dieikampf für langjähriger Schrittmacher in Zürich er­
Männer und Frauen angeschlossen wird. krankte und seine Maschine aus der
Die Wettkämpfe werden nach folgendem Schweiz noch nicht eingetroffen war.
Zeitplan im Marburger Rapidstadion, der Unter diesen Umständen erscheint seine
untersteirischen
Traditionsstätte
der Teilnahme am 100 km-Endlauf durchaus
deutschen Leibesübungen, abgewickelt:
gerechtfertigt.
Samstag, 15. Juli, 17 Uhr Gaumeister­
schafton; Reihenfolge der Bewerbe: 100 m
Lauf, Frauen (Vorlauf), Hochsprunq der
Sielrischer FuBball. Sturm Graz be­
Männer, Kugelstoß der Frauen, Weit­ siegte in einem Freundschaftsspiel den
sprung der Frauen, 800 m-Lauf der Män­ Sportklub Graz mit 5:1 und der GAK
ner, Speerwurf der Frauen, Kugelstoß
und Rosenthal begnügten sicf' mit einem
der Männer, Hochsprunq der Frauen,
1 :l-Unentschiedon.
Weitsprung der Männer, Hammerwerfen
Wiener Handballsicg in Dresden. Tm
der Männer, 100m-Lauf der Frauen (Zwi­
Mittelpunkt des ersten Tages der Dresd­
schenläufe), 5000 m-Lauf der Männer.
Sonntag, 16. Juli, 9 Uhr: a) 100 m-Lauf ner Sportwoche standen zwei Handball­
der Männer für die Gaumeisterschaften treffen mit Wiener Mannschaften. Die
(Vorlauf)I b) Antreten zum Dreikampf Frauen der SGOP Wien kamen gegen
für Männer und Frauen. 9,30 Uhr; 100 m- ihre Kameradinnen der SGOP Dresden
mit 7:4 (4:2) zu einem sicheren Erfolg.
Lauf der Männer (Zwischenlauf).
Übungen für den Dreikampf der Män­ Bei den Männern standen sich die Städner und Frauen: Männer: 100 m-Lauf, femannschaften heider Metropolen ge­
genüber. Die Wiener siegten klar mit
Handgranatenweitwurf, Weitsprung.
Frauen: 75 m-Lauf, Weitsprung, Kugel­ 12:5-Toren, nachdem sie schon zur Pause
stoß (4 kg). 16 Uhr: Aufmarsch aller mit 7:1 geführt hatten.
Neue Bestzeit des Frankfurter Eintracht.
Wettkämpfer und Wettkämpferinnen des
Dreikampfes, an der Spitze 24 NSRL- Bei einer Abendveranstaltung in Frank­
Fahnen. 16.15 Uhr: 100 m-Lauf der Frauen furt erzielte die Sprinterstaffel der Ein­
(Entscheidung). 100 m-Lauf der Männer tracht über 4x100 m eine neue Jahree(Entscheidung).
Stabhochsprunq
der bestzeit. Sie lief in der Besetzung CapellMänner. 16.20 Uhr; Diskus der Frauen. mann, Gleim, Lüdecke und Schüller und
16.30 Uhr: Disku« der Männer. 16.45 erreichte die gute Zeit von 44,3 Sekun­
Uhr; 400 m-Lauf der Männer (Lauf In den, die um vier Zehntel sek undeji schnel­
ler Ist ale ihre bisherige deutsche JahreaBahnen und Zelt). 16.50 Uhr; Speerwurf
der Männer. 17 Uhr; 5000 m-Lauf der bestlelstung. Bed den Meisterschaften
in Berlin wird die Staffel voraiiseichtlich
Männer. Sondervorführungen.
Die Meldungen müssen bis spStesten« noch durch den deutschen VorjahrsmeiFreitaq, den 14. Juli d. J., einlangen. ster im lOOm-Lauf, Heinrich Huth (Frank­
Anschrift: Gausportführung, Graz, Burg­ furt), verstärkt werden.
Andcrsson schlug Häqg. Das erste
baracke, Hofgasse 13.
Das große Fest der steirischen Leicht­ diesjährige Zusammentreffen der beiden
athleten wird mit einem Turnabend und schwedischen Weltrokordläufer Gunder
der Siegerehrung im Marburger Heimat­ Hägg und Arne Andersson erfolgte bei
einem Abendsportfest in Stockholm. Es
bundsaal abgeschlossen.
gab auf der schnellen Bahn des alten
olympischen Stadions ein kampfreiches
Radrennen in Graz
1.500 m-Rennen, das zur Überraschung
In Graz "wurde am Sonntag das Straßen­
der 20 000 Zuschauer nicht der für na­
rennen »Rund um das Margaretenbad«
hezu unschlagbar gehaltene Hägg, sonausgetragen. Unter den Startend(?Ti befan­
dcn\ Arne Andersson in 3:48,8 gewann.
den eich auch mehrere Wienor und Untersteirer. Der Wiener Krafka (Rrichs- Andersson führte vom Start weg In
schneller Fahrt vor Hägg, dem dichtauf
bahn SG) fuhr die schnellste Zeit des Ta­
Ingvar Bengtsson folgte, der sich vor­
ges, gefolgt vom unverwüstliclien Grazer
übergehend sogar an die zweite Stelle
Straicher (Postsport) und dem Wiener
Barton
(Diamant). Josef Gregoritsch setzte. Gegen Ende des Rennens stieß
(Marburg-Edelweiß) mußte wegen Rad­ Hägg kraftvoll zur Spitze vor, aber auf
den letzten hundert Metern spielte An­
schadens aufgeben.
Steirlscher Boxsieq. In Graz wurde ein dersson seine größere Endgeschwindig­
Vergleichswettkampf im Boxen zwischen keit aus und gewann sicher mit zwei bis
Sportgauen Steiermark und Oberdonau drei Meiern Vorsprung. Hägg hatte
Mühe, in 3:50,2 den zweiten Platz gegen
durchgeführt, der eine Reihe anregender
Begegnungen brachte. Die steirischen den müchtiq stürmenden Bengtsson zu
Boxer erwiesen sich einwandfrei als die behaupten, der mit 3:50,6 seine bisher
besseren Kämpfer und landeten mit 11:3- schnellste Zeit über diese Strecke lief.
Die Kampfmomente des scharfen Ren­
Punkt«n eiinen sicheren Sieg.
nens trugen dazu bei, daß der von An­
dersson mit 3:45 gehaltene Weltrekord
Die Geschichte eines Titetnicht In Gefahr kam.
Ungarns Tennisspieler Qberlegen. Am
kampfes
Eine deutsche Meisterschaft im Dau- dritten Tage des Dreistädtekampfes zwi­
eifahren über 100 km wurde erstmals schen den Tennismannschaften von Bu­
dapest, Preßburg und Agram gewannen
im Jahre 1895 in Halle hinter Zweisit­
die Magyaren in der slowakischen Haupt­
zerführung ausgetragen. Die Folge der
stadt ihre Spiele ohne Satzverlust. Sie
Titelkämpfe hinter Motorschrittmacher
führen nunmehr gegen Preßburg mit 2:1
wurde jedoch erst 1905 in Plauen ein- und gegen Agram 3:0 Punkten, während
geleHoL Dieses Meisterschaftsrennen die Begegnung zwischen Preßburg und
gewann der später tödlich verunglückte Agram vorerst noch 2:2 untcnschieden
Kölner Peter Günther. Mit fünf titelge­ steht. Im Hauptkampf des Tages siegte
winnen ist Erich Metze der bisher er­ Ungarns Meister Josef Asboth über den
folgreichste Fahrer. Der Dortmunder Agramer Mitic mit 6:2, 6:4, 7:5. Die wei­
hoite «ich in den Jahren von 1933 bis teren Spiele des dritten Tages brachten
1936 sogar viermal hintereinander die folgende Errfabnisse; Fancsi (Budapest) —
Meisterschaft, eine bisher unerreichte Kosinaru (Preßburg) 10:9, 9:7, 6:1, Pal­
Leistung. Es folgen dann in der Ehren­ lada (Agram)—Vrba (Preßburg) 7:5, 0:6,
liste der jetzige Schrittmacher Karl Sal- 6:3, 2:6,'6:4.
Westen Cilli—Graz 2:2
17 Gausieger ermittelt
Der deutsche Fußballsport stand am
ersten Julisonntag völlig im Zeichen
der regionalen Schlußrundenspiele zum
Tschammer-Pokalwettbewerb. Zu
den
bisher ermittelten Gausiegern kamen
diesmal der LSV Hamburg, der LFC
Nürnberg, LSV Merseburg mid VFB
Mühlburg, s o daß Insgesamt von den
rund 40 leilnehmern für die erste Haupt­
runde des Reichwettbewerbes, der am
6. August seinen Anfang nehmen soll,
sriebzehn Vereine feststehen.
Es sind
die«: Holstein Kiel, LSV Hamburg, LSV
Röchling, LSV Merseburg, TuS Neuendorf, FC Mühlhdusen, VFB Mühlburg,
1. FC Nürnberg, Bayern München, MSV
Brünn, FC Steyr, FC Salzburg, Villacher
SV, Reichsbahn SG Graz, NSTG Boden­
bach, Jahn Regensburg und BC/Post
Augsburg.
Lohmann wieder Meister
W i e recht die Verbandsführung getan
hatte, als sie Walter Lohmann nach sei­
nem Mißgeschick in der Braunschweiger
Vorentscheidung zur deutschen Steher­
meisterschaft dem Bochumer die Teil­
nahme am Endlauf in Erfurt zubilligte,
bewies der Verlauf dos Meisterschafts­
rennens. Seinen bisherigen drei Erfolgen
reihte Lohmann seinen vierten Sieg an.
Ungeachtet eines Motorschadens seiner
Sciirittmachermaschine, der ihn sieben
Runden zurückwarf, gewann e r den 100Kilometer-Endlauf noch mit mehreren
Runden Vorsprung gegen Schorn und
Rintelmann völlig überlegen.
SGOP Berlin
Hamburg
Handballmeister
vor
10 000 Zuschauern 10:7
besiegt
Das Endspiel um die deutsche Hand­
ballmeisterschaft hatte in Hamburg am
Rothenbaum nahezu 10 000 Zuschauer
angelockt, die
einen
einwandfreien
10:7 (6:2)-Sieg der SGOP Berlin über
dem LSV Hamburg erlebten. Die Ber­
liner hinterließen einen ausgezeichneten
Eindruck und führten besonders in der
ersten Halbzeit ein klar überlegenes
Spiel vor, mußten sich in der Mitte des
zweiten Spielabschnittes e-lnes General­
ansturms der Hamburger erwehren, die
bis aui 8:7 herankamen, um dann aber
doch zum Schluß als die bessere Elf
mit dem größerem Stehvermögen ver­
dient Meister zu werden.
Der deutsche Altmeister im Stabhoch­
sprung, Julius Müller (Kuchen) voll­
brachte in Ulm eine für einen nun 41
J a h r e alten Sportler außerordentliche
Leistung Er bewältigte im Stabhoch­
sprung 3,70 m.
Stadt und Land
Leibnlti. In der Zait vom 10. Mal bl«
23. Juni veranstaltete der Reichsluft­
schutzbund in allen Ortsgruppen des
Kreises Leibnltz Großappelle, denen vor­
her eine Ausbildung der Amtsträger «'s
Hofunterweiser und abschließend eine
Brandbekämpfungsübung angeschlossen
waren. Anläßlich dieser Großappella
sprachen der Kreisluftschutzführer Pg.
Skraba und dessen Stellvertreter Pg.
Frohmann zu 3205 Amtsträgern und Teil­
nehmern. So waren in Gamlitz beispiel­
weise 287 Personen, in Wildon 405 und
in St. Nikolai i. S, 204 Personen anwe­
send.
Bischolsdorf, Am Sonntag, den 25.
Juni wurden in der Ortsgruppe Bi­
schofsdorf an 131 Männer und Frauen
die roten Mitgliedskarten des Steiri­
schen Heimatbunde« verteilt. Der Ort«gruppenführer Sepp Eidenberger über­
reichte persönlich jedem einzelnen die
Karte und sprach anschließend zu den
jüngsten Reichsbürqern, die damit grö­
ßere Pflichten auf sich genommen haben
und stets als Vorbild voran schreiten
Zuchthausstrafe für rückfälligen Ge­
wohnheitsdieb. Der 2fljährig0 Hilfsarbei­
ter Matthias Llsia aus Pranger,'Kreis Pet­
tau ,hatte im Oktober 1943 in Gra* und
Marburg-Drau vier Fahrräder Im Werte
von 400 Reichsmark gestohlen und rwel
weitere aus Diebstählen stammende Fahr­
räder trotz Kenntnis dieses Umstände«
angekauft. Der Angeklagte, der bereits
zweimal wegen Diebstahls vorbestraft ist
und die jetzigen vier Dielwstähle Innethalb weniger Tage beging, wurde vom
Sondergericht Graz zu 6 Jahren Zucht­
haus verurteilt. Obwohl der Angeklagte
durch seine bisherigen Diebstähle nahe
daran war, als gefährlicher Gewohnheits­
verbrecher gewertet zu werrlen, wurde
bei dem Urteilsspruch ein durch die Ermittlungsergebnifise bedingt gewesenes
Geständnis berücksichtigt.
Es wird verdunkelt:
vom 3.—9, Juli von 22—4,30 Uhr
•
Tm Einsatz gegen landfremdes Banditengesin­
del fanden den Heldentod:
konriul Fekonja
Wehrmann
geboren am 24, X. 1913} gefallen a m 27, VI. 1944
Schmerzerfüllt geben wir die traurige Nachricht,
daß uns unser Innigstgeliebter Gatte, Vater und
Großvaler, Herr
Franz Wrabitscli
Franz llorwalh
Brlgadelcutnanl der österreichischen Kriegsmarine,
Kapitän der langen Fahrt, Inhaber der Wäschefabrik
»Delta«
I). R. K.-Mann
qebüien am 10. IV. Iü02j ((efiillcn am 27. VI. 1944
Luttenberg, im Juni 1944.
In stolzer Trauer;
Allton und Margarethe Fekon|a, Eltern; Franz, An­
ton, Rosa, Mathilde, Margarethe und Theresia, Ge­
schwister. — Ellsahetlt llorwalh, Giitlin; Rosa, Ma­
ria, Agnes, Ludmilla, Michael und Peter, Kinder.
St, Heimalbnnd, Kreis Luttcubergi
Bauer, Kreistührerj
2991
Wehrmannschaft-Standartp Luttenberg,
Schörkmaier, SA-Obersturmführer.
uns a m Samstag, den 1. Juli 1944 nach kurzem
Leiden im Alter von 69 Jahren für immer verlassen
hat.
Die Beerdigung findet am Montag, den 3. Juli,
um 17 Uhr. am Städtischen Friedhof in Pettau statt.
Die Seelenmesse wird am Dienstag, den 4. Juli,
um 7 Uhr früh, in der Stadtplarrkirche gelesen
werden.
P e t t a u , den 2. Juli 1944.
In tiefer Trauer:
Angela, Gattin| Emil, Söhnt Martha, Schwieger­
tochter; Renate und Emil, Enkel.
Danksagung
Außerstande allen •persönlich zu danken, dl»
uns anläßlich des tragischen Todes unseres innigstgeliebten Gatten und Vaters, des Herrn
ALOIS KOPSCHE. hilfreich beistanden und ihm
das letzte Geleite gaben, bringen wir an dieser
Stelle unseren tiefgefühlten Dank zum Ausdruck,
Besonders danken wii dem Kieisführer Pg. Früz
Bauer für die ergreifenden Abschiedsworte, den
Vertretern der Gemeinde Monsberq und des Stei­
rischen Heimatbundes in der Ortsgruppe Mons­
berq, den Wehrmannschatten, Aibeitskameraden,
Nachbarn und Freunden für das Geleite beim Begriilniis und (l'e schönen Kranzspenden, der Monsberqer Musikkapelle für die rührenden Trauerwei­
sen am Grabe
2982
Monsberg—Stampfen, am 29. Juni 1944,
Angela Kopsrhe, Gattini Alois, Adolf, Alhln und
Xngcla, Kinder
Met
Rote
MARBURGER ZEITUNO
Montag, 3, Juli 1Q44 * Nr. 185 * Seite 5
UNTERSTEIRISCHE
LICHTSPIELTHEATER
MARSURG-DRAÜ
BURG-LICHTSPIELE
Hoitto 1^ \1 tn 19 45 Uhi
^TOTII« nt"
Hdiii Moiai, Paul HOrblgat. Eldrlude Dalilg, Hana
Holl und Aanle Buiar i r a Wien-Film
Schwarz auf WeiQ
d^r dl« antzUrkend« üflba«qa!<chlchte vom Blckarmeister^t&rhterloin und «Inrm lunnen Srhnrnateln*
(eger erzählt — PUr JiiQendllrhr luqelaaaenl
SONDEBVEftANSTAllUNGCNt
Montag, Dtrnktag und Mittwoch um 12.4S Uhr!
WEISS FEREL in dam von itürmlich «D Lachen
gleltaten GroO-Liiit>pl«l!
b*-
Alles weß'n dem Hund
FDr Juriendltche lugeUvianl
'
So 1Ä 17 30. in 45 Uhr
w»
17 in m 45 ut.t
FSPTANAPr
Die keusche Sünderin
Lichtspiele Rrunndor!
Die Vnrite1lun^«n befrinneni Montag bli Freitag 10.15
Uhr, Sam>taq 17. 10.15, Sonntag U.30, 17, 10 15 Uhr
Von Moiitdg, 3 hli Dnnnnrilan It. Juh, um 1- t.S Uhr
Das Abenteuer geht weiter
Maria von Taiiddy, Johanne« Iteeslers, Paul
Theo Linqnn nnd Guill Wolf in den lustigen
K«nip.
Erleb-
oinf's Kammftrsänqrrn
FOr Jngendlirhe nicht tugelaisenl
Von Montnq, 3. hl* Donners^a^i 6 Juli, tim 17 Uhr
Frieder und das ratherllnirhen — Dftr «tandhalle
ZlnnRoldal — Der GnIiterkOnIg
Für Jugendtichp lugeiaaienl
Sarhaanlfilriar
itraB«
Bur)|-LichtsDiele Cilli
SplolzDiteni Worhentnq* um 18 und 70.30 TJht, Sonnu n d FolPila»* lim IS.30. Ifl imd ?011 tlhf
Montrifl, 3 Juli
*
Die goldene Spinne
Ein Splonagefllm
Helberg.
dar T«rra>Pllmkunit mit KIrtlei
FOr Jugendlltr« nlchl tugfllaaaenl
M'PitroT>ol-T4chfsoielc CUli
Sptelteiti W 17.30 n. 20 Uhn S 18. 18.30 u. »0.49 Uhi
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wig Dlelbtreu
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Splnlleltung; Huberl Mjrtiichka.
rOr Jugendikha nichl tugelaitenl
Arhtuiinl Das Betreten de« Zuschauerraumes
rend der Fllmvorführunn iit vorholenI
wäh­
5. und
Ponnarilag, #.
Juli,
um 20
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Die Unschuld vom Lande
Wollen Sie einmal herzhaft lachen, dann lohen Sie
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17
Uhr
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leren Jahren« an die »M 7.«
5162-5
Offene Stellen
Die Einstellung von Arbeits
kräften ist an die Zustimmung
des zuständigen Arbeiisamte<«
gebunden.
Selbständige Köchirt für Re­
staurant in Marburg dringend
gesucht Hotel Marburger Hof.
Schubertstraße.
5126-6
Starker Schmiedelehrlinq wird
aufgenommen Kost und Woh­
nunq Im Hause. Michael Dobrownik. Schmiedcmeister, Anderburg, Unterbeig 12, Kreis
Cilli.
298(1-6
Einfache, nette Kellnerin sucht
sofort oder ab 1. Auqust gutes
kleineres Gasthau«. Adr \ d
»M. Z,«
5155-6
Verläßliche,
alleinstehende
Frau wird für eine Villa al«
Hausmeisterin
nebst
Bedie­
nung gesucht. Adresse In dei
»M. Z.«
5139-6
Zu mieten gesucht
Zimmer, möbliert, für Beamten
per sofort gesucht. Anträge un­
ter »Großhandlung« an die »M
Z.«.
4797-8
Leiter einer Dienststelle sucht
in Cilli für bald groUcs, sau­
beres, möbliertes Zimmer für
zwei Personen Angebote an
Fififlel, Marburg-Dr. — Hotel
»Meran«.
4
^ 145
Selbständiger Herr, angestellt,
den ganzen Tag abwesend, sehr
rein
und
ordnungsliebend,
sucht leeres Zimmer, bei tainer
sellifitändigen Frau
Anträge
unter »Untermietei«, »in d. »M
7.«
5174-8
Berufstätige Frau sucht möbl
Zimmer In Cilli, Zuschr. unter
»Baldigst« an die »M. Z.«, Cllll
2960 8
Moderne
Garconniere mit Bad
und Zentralheizung
Im Bury-Kino tausche gegen zwelzimmiige Woh­
nung in SladtparknHhe. AntrHge unter »Zentral«
an die »Marburger Zeitung«, Marburg/Drau.
T a u « c h e
tadell. elektr
Doppelkorher
qeqen Volks­
empfänger, Zu­
schriften a. d.
»M. Z.«, unter
»Aufzahlung«.
5144-14
Tausche guten
Herrenanzug
geqen einen
Tiachsparherd.
Zuschr,
unter
iWertausqleich"
an die >M. Z.«.
613B-1
Dr. mel Fritz von Radics
oraiaieH niclii
Yom 3. bis 30- {uii 1944
Vertretung; Frau Dr. Mila Kowatsch,
Marburg a. d» Drau, Emil51M
Gugelgasse 18.
Dozenl Dr. Ernst Purtsclier
Primararzt dar Augcnabtellting de* Gaukrankenbauses in Marburg/Drau
bis IS. lul« 1944
Iceine tlrdin^tiom
Sicherheitnpolizeiliche Anordnung
All« Grund des Art. I § 39, Abs. I dei Verordnung, G«setzbl. f d Ld Osterr Nr 483M938 ordne ich an;
1.
tvlehl fallmtl Ol»
•pitza l*t •mpflndtlch cbar aud^ Inna-holbdaf
Holzloscung kann dl«
Mina brachan. wann dar
Dor Bezug und die Abgabe von Sprengpulver ist nur
gegen Beibringung einer von mir ausgestalllen Bescheinigung
zulässig.
1
Diäte Bescheinigung wird Ober schriftlichen Antrag, der
den Namen und die Anschrift des Bezugsberechtigten, den
Verwend.ungszweck und die Menne des benötigten Sprengpulve s zu enthalten hat, nur an verläßliche Personen über
18 Jahren erteilt.
'.
Bialatlft n m i
HARDTMUTH
Verschiedenes
VV
würde zwei lesehunqrige:i I4jähr. Mäderln Lesestoii
entgeltlich abtreten. Erwünscht
sind! Mädchenbücher, Reine- u.
boeonders geschichtliche Ro­
mane. Anqebote unter »Büchorschliuq« du die »M. Z.«, Cilli.
Tausche tadell. Straflenronnrad, französische Maike, geg
gutes Rundfunkgerät odei Pia
nino. Wert^jusgleich! Anträge
unter »Gut erhalten«
an die
»M. Z.«.
2981-14
Haarschneidemaschine Nr, H,
tadell, tdusche gegen elektr.
Bügeleisen Adr in der »M. Z."
2979-1_
Tausche Mandollne, sehr schön
— UO RM — qeq. guten Haiulkoffei, oder 2 reinleinen Lein­
tücher
Zuschr an die Ge­
schäftsstelle Cilli, unt. »Taus<h
80«^
2984-14
Zimmer-Kachelofen,
tddellos,
geqen Rundfunkempfänger zu
tauschen gesucht. Zuschr an
die »M Z.«, untei »Ofen«.
2987-14
Herrcnanzu(j,
gut
erhalten,
braun geslrcnfl Größe 1.73, ge­
gen
guten
Teppich
zn
lauschen Zuschr unter »Tep­
pich« an die »M. Z.«., CHI
2986-14
SInqor-Nähmaschine, Rundschiff
und sehr qut erhalten, für eben­
solchen Teppich, ein Koffergrammonhon mit Platten in ta­
dellosem Zustande für Laufteppich und 2 Bettvorlagen zu tau­
schen. Anfragen: Cilli, Schmidgassü 3-11.
2985-14
Gut erhalttner, tiefer Kinder­
wagen qegen Barzahlung, wenn
möglich auch gegen Tausch,
Kleider, oder andere« gesucht.
Anbot: Glasor, Horst-WesselStraße 7-L, Marburg-Dr
5173-14
Primarius
DER POLIZEIDIßEKlOR IN MARBURG AN DER DRAU
III 65,00/44.
Marburg, den 27. Juni 1944
Betrifft: Sprangpulvarbazug.
Zu kaufen gesucht
geschlossen
2992
rauschangebot: 1 Paar langschäftige Stiefel, Größe» 43/44,
tadellos, Maßarbeit (90 RM),
legen Kleinbildkamera, Optik
nichl unter 3,5,
Bildformat
höchstens 6.9 cm, mit Wert­
angabe.
Zuschr. an die »M
Z,«, CilH, unter »Optik«.
2994-14
Funde und Verluste
Uhr
Das andere I c h
Hilde Kiahl,
MalhUi
Hagen meiütern dir*en
Zimmer, möbliert, gut heizbar,
wird in Nahe Stadtpark und
Hauptbahnhof gesucht. /Anträge
unter »Doktor H. P.« Tin die
Zu kaufen tferacht
»M Z.«
4804-8
Bauparzelle für «In Geschäfts­ Leere« Zimmer sucn! Frau mit
haus am rechten Drauufer wird 3iähr. Kind
Flieger, Grazerzu kaufen qesucht Zuschriften straße 11, Marburq-Dr, 5134-8
unter »Nr. 5113« an die »M. Z.«
5113-2
Stellengesuche
Leonhard i. d. Büheln
Mittwoch,
Realitäten
und Geschäftsverkehr
Zu verpachten
Ein BAVflna -Fllm mti; Jo« SlOckl, Eilt« Aullng «ri
Karl Skraiip, Margarat» Kaagen und G«brl«U RelamUller. — Narh dem SrhwAnk ,,Antiquitäten" von
Friedrich Foritar. Für Juaendlicha nicht xugalaksen
niisson
Kleiner Anzeiger
Won koai" rvi Sietisagaaqci)» • Rpt da* l«iiq«dnickla Won
W -Rpf
füi Oald
RealltSlenvarkch' B> etwer^tal und Fiel rat 13 Rpl
da* fettgedrurkta Wurl 40 Rpt, K'r alle Ohrigeo Wortdoieigen 10 Rpl
da* letigedrurkta Wort JO Rp( D«i Wortprai* qtll bl* lu t l Siirb
•tabeo 1e Wort Kb' nwortgehOhl b«1 Abbolaog dm Angäbet* 33 Rpl bei
Zusvndung durch Po«l odei Boten 7ö Rpl AuikunflsqetiOhi fOi Anrel
gen mit dem Vermerki
Auakuoit ID da
Varwaltiinq odei Geirtittt*
•talla' 3(' Rpi
Anialgen Aontihroeafbluß
Am Tage «ni Cr*<hainaD um
16 Uhr Klaint Anielgeo we'(*aD nui gegen Voreinsendung dat Be­
trage* laurb qOltlQ> Rriffmarkeul aufgaoommeD Mlndmtqehnhi (Or ein*
Kleine AafWga I RM
Tausche Kaffeeservlse, auch
einzelne Tassen, Gebe Einsiedeqiäser oder anderen Haus­
haltsbedarf. Erich Suppanz —
Wachsenberg.
5164-14
Tausche ein Fotoapparat —
»Vofqtländer«, 6 X 9 , Ob|aktiv
»Voiqtläiider-Anaetiqmat-Skopar« 4,5, »Korapur«-Verschluß
mit Selbstausiefier, qeqen quten
4- oder mehrröhriqpn Rundfunkempfänqer. Ans'hr. in der
»M Z.«, Majl)urg-Dr
^61-14
Tausche • qoldene Uhrqehänge
und hohe Ledersrhuhe qeqen
Damen- oder Herrenfahrrad. Adr. in der »M. Z.«
56-14
Eiektrieches Bügeleisen gegen
Kindcrwcigen init Aufzahlung
7U tauschen gesucht
Adresse
ln_der »M. Z ^ Cilli, 2996-14
Elektrisches Bügeleisen
wird
gegen Kinderbett und Kiivertl e c k e getauscht, Adresse in
der »M, Z,«, Cilli.
2995-14
rausche
1 Paar weiße Damcn-Sämisrhschuhe Nr, 37>2
gegen
drappen
TrenchcoatMantel. Zuschriften
an die
>. M. Z.«, Cilli, unter »Mantel«.
2997-14
Die Pulververachleißer haben diese Bescheinigungen ru
Kontrollzwecken aufzubewahren
4
Ubeitretungen dieser Anordnung V e r d e n gemäß Art, I,
§ 43, der obgenannten Vcro ' - d n ü n g b e s t r a f t .
5.
Diese Anordnung tritt mit sofortiger Wirksamkeit in Kraft.
2993
Per Pulize-idirrktor: Dr. Wallncr.
Jeder Betrtebsfiihrei
.V
soll das Verordnnnys- u Amtsblatt de^
Chefs d e r Zivilverwallunq in d e r Unter
S t e i e r m a r k lesen
T
Mein lieber Mann, unser gulei
fer usw., Herr
Vater, Giol^va-
Silvester Kosohiitnik
kolloidaler llüs»io«r Schw«l«l
Oberlehrei 1. R
«> g• n
Oidium / Aesch.ench
ist am 30. Juni 1944, m seinem 70. Lebensjahre sanft
entachlafen.
Wir betteten unseren lieben Verstorbenen am
Sonntag, den 2. Juli 1944, um 16 Uhr -luf dem Fried­
hofe Egidi i. d Büheln zur letzten Ruhe
Eqidi l. d. Büheln den 1 Juli 1944
5177
In tiefster Trauer;
ROSA KOSCHUTNIK, Gattin,
Im Namen der Kinder und aller Verwandten
mit diesem Zeichen ilnd
weltbekannt. Wenn sie
heute nicht immer sofort
in jeder Menge zu haben
sind, so bringe man der
kriegsbedingten Loge
Verständnis
entgegen.
JOHANN A. WÜLFING
BERLIN
In tiefem unfaßbarem
Schmerz geben wir die
traurige Nachricht, daß unser innigstgeliebter, unverqeßlicher und herzensguter Gatte, Vater. Sohn,
Schwiegersohn. Btudet, Onkel und Schwagei, Herr
Konrad PsolieitI
Hilfsarbeiter
Ämtliche
Bekanntmachungen
A 169/44,
Einberufung
eins Erben, dessen Aufenthalt unbekannt ist.
ANNA KRENKER, Bositzersgattin in Untorhergen Nr. 24,
Gemeinde Widerdrieß, ist am 23 J a n u a r 1944 gestorben Eine
letztwilliqe Anorduunq wurde nicht vorqefiinden,
JOSEF KRENKER, Besitzerssohn, zuletzt Wirtschäfter In
Rann/Sawe, dessen Aufenthalt dem Gerichte unbekannt ist,
wird aufgefordert, sich binnen s e c h «"M o n a ' e n von heute
ab bei diesem Gerichte zu meiden. Nach Ablauf die«<'T Frist
wird die Verlassenschaft mit den übrigen Erben, und dem
für den Abwesenden bestellten Kurator, Herrn Andreas Krenker, Besitzer in Waldegq abgehandelt werden.
2983
GERICHT WINDISCHGKAZ, a m 29 Juni 1944.
Der Bürgermeister der Gemeinde Piankenstein
Nr. 525/10-1944,
PUinkensteln, den 16, Juni «1944,
Bekanntmachung
Alle jene Personen, welche in der Gemelnd':' Plankenstein
auf den Gemeindefriedhulen Bartholonid, Plnn^enstein und
Sellzdorf Angehörige beslnltet haben, lür welche die Belog­
zelt der Gräber bereits abgoldufen ist. werden hiermit aufgelordert, sich diesbezüglich persönlich oder schriftlich beim
Gemeindeamt In Piankenstein zu inoklen.
2990
Letzte Frist der Meldung ist der 20. August 1044. Nach
Ablauf dieser Frist werden die Gräber nach Bedarl durch die
Gameindeverwaltung weitergegeben.
Der BQrgermHiter,
uns am 29. Juni 1944, um 21 Uhr nach schwerem
Leiden, im 44, Lebensjahre, füi immer verlassen hat.
Die Beerdigunq fand am Sonntag, den 2. Juli
1944, um lÄ Uhr, vom Trauerhausc Leonhard i. d.
B. 79 aus, auf den Orlstiiedhof statt.
Leonhard i. d B., Merburq-Dr., Agram, am 1. Juli
1944.
5175
In lielstet Trauer:
Aloisia Picheid, Gatlini Aioisla, Johann, Felix und
Reserl, Kinder, und alle Verwandten
Danksagung
Tlefgerühii über die überaus herzliche An­
teilnahme am schweren Verluste drn wir durch
den Tod unseres inninstqellebten Gatten und Va­
ters, Herrn JOSEF TSCIIANISCH erlitten, spre­
chen wir unteren herzlichsten Danl^ -jus Beson­
ders danken wir der Bereitschaft des DRK sowie
der Hausgemeinschaft, den Kianz und Blumen­
spendern sowie auch allen Teilnehmern am Be­
gräbnisse zutiefst.
51 by
Marburq-Dr,, am 1. Juli 1944
In tiefer Trauer Familie TSCHANI
S-ite 6 * Nr. 185 * MontajJ, 3. Juli 1944
DER »KRAMPUS«
Herm.mn
Bahr-Premlere im Grafer
Schau>pielhdm
Hermann B.hr ist mit seinetn Krampus eine wohberfbiiichtigte SLiltiuschung
gelungen, die dcie>
Koetüm der Zeil
Murid Ihercsids veiwandft, um dar.n
den xowigen W;e[ier« in leirhf dntiker
Färbung zu zeiyeii — den W'enet, der
immer der gleiche bleibt einerlei, ob
man das arhtzehnle oder das zwanzig­
ste Jrihrhunderl ins Auge faßt Sfnn
Hofrrtt N'egreiti, »bei der böhmischen
Hofstellt- in Wien«, lebte als Typus iorh
im .Jdhte der U.eui'uhiung des Stückt.a
1901. Und es ist heule, nuch vierzig
Jahren und ein weniges darüber, noch
immer
vergnüglich
zu
sehen,
v/ie
Bahr, der Menschen- und Zeilenschilderer,
hier einen SonderKiig zeichnet, der im
Leben trotz aller Kauzigkeit immer zu
kurz kommt. Dem die Prnn davon läult,
die er lieht, dem die NiChte wegverlobt
wird, ehe e r selbst ihr den Brciuligam
aufgesucht und dem schließlich auch
der Dionor den Kücken kehrt, als im
gleichen Stockwerk ein Stubonkeilzchon
auttaucht, das gerne
versorgt sein
möchte. Dieser Krampus wider Willen,
der nur s o bä-'beißig tun muß, um sich
der Welt gegenüber zu behaupten, wird
von Hans Jörg Adolfi mit starker Beto­
nung des hilfloeen großen Kindes dar­
gestellt, dem e s trotz seiner vielen
Sinkuren nie gelingen will, sich durch­
zusetzen. Adolfis r^iuhe Schale ist nur
dünn; man kann sie leicht durchsloflon,
um die liebebegohrende Seele seines
Hof'-ates darunter zu entdecken. Dieser
Negrelli ist immer auf dem Sprung, zu
kapitulieren und sein Pech ist vielleicht
nur, daß ihn die Welt früher zurück«tößt, ehe er sich einmal verliert . . .
So ist aus dem Herrn Hofrnt ein rich­
tiger Krampus, ein Wauwau tür die
andern geworden die nun ihren heim­
lichen Spaß mit ihm haben, obwohl sie
ihn alle fürchten. Angefangen vom
Freund F'öderl, der wider seinen Willen
mit der Niece Aurelia, des Krampus,
der Tochter seiner verwitweten Schwe­
ster veilobl werden soll, die der Herr
Hofjat als arme Verwandte g.inzlich
unter seiner Fuchtel lialt. Louis Miltersteiner weiß uns diesen Sekrclarius bei
der Staatsgüterverwaltung, Ritter von
Föderl, als liebenswürdigen, hausmusiktreibendcn
Subalternen zu zeichnen,
den nur sein Adel zum Freund des
Herrn Hofrates aufrücken
Keß . . .
wahrend Hella Holm eine üngslKche
geschwisterliche Witwe von köötlicher
Borniertheit aus ihrer Rolle macht.
MARBURGER ZEITUNG
koiner Maria Ritke
SINNBILD DER SEHNSUCHT
Wille und Wesen des Gedichtes
Einem bisher unbekannten Brief
entnehmen wir
einige Gedanken
über das We.sen des Gedichtes. In
der edlen BiJdkrafl seiner Sprache
rundet sich eine dichterische Delinition der Lyrik, die der Meistsr am
fJiu der deuischen Sprache als Sinn­
bild der Sehnsucht begreift.
Gelegenheiten ausgeschöpft
wie der sten Sinn, mit seiner lang verlorenen
Brunnen von unermüdlichen Eimern.
Seele wird erlösen dürfen.
Um s o nah an die Dinge zu kommen,
Das können sehr tiefe Menschen sein,
wenn ihre Brunnen tief sind. Sie le­ gibt es nächst dem Vertrauen zu ihnen
ben gründlich in ihrer Zeit. Aber das ein Mittel Unsere Eindrücke und Erin­
Unergründliche geht ihnen verloren, das nerungen nicht zu verlassen und auf
jenen anderen eignet, den wenigen, de­ ihren einsamsten Wegen ihnen gern
ren Beste« sich nicnt in Gebärden gibt. und gläubig nachzugehen und nachzu­
Jedes Gefühl sehnt sich danach, fest­ sehen, bis sie klein in dem Tal der Hei­
Eigentlich müßte man er«' wissen, was
lich zu werden in einem bestiirunten Ge- mat angekommen sind und brüderlich
Gedichte sind, um sagen zu können, was
I wand. Für jedes seiner Geständnisse das neben Blumen und Bäumen, Bergen und
sie bedeuten. Sie sind nicht Gedanken,
i Kleid zu finden, in welchem e s am schön- Burgen stehen. Denn dort in unserer
sondern Dankbarkeiten. Nicht in den
j sten schreitet, In welchem s e i n e Gestalt Kindheit sind sie gerecht und rein. Dort
Sinnen fangen sie an sondern in der
I B i c h auftut wie eine köstliche Frucht,
ist Kraft und Kern unseres Könnens.
Sehnsucht.
I die die Schale zerdrängt, und darin es
Dort ist der Beginn. Dort ist die
Ein nie gelachtes Lachen sind sie, oder
«ich dennoch verhüllt und verheimlicht, weiße Eins, mit der wir inuner wieder
ein Weinen, dem die Augen zu weit wa­
um unerkannt in den Gassen d e r Gaffer beginnen können zu zählen.
Dorthin
ren Oder eine Gefahr, die man nicht
zu sein; das ist des Dichters kühne Kunst. müssen wir uns auf weitem Weg zurück­
verstanden hat
oder eine Frucht, die
Wir können unser Schauen steigern finden, um uns zu vollenden.
nicht reif wurde. Odei eine Erinnerung
und damit unser Erkennen. Machen, daß
Wer als der unbescheidenste und un­
an ein Tal, an einen Traum odei Turm
kfcin Abgrund sei zwischen uns und dem ermüdlichste Wanderer zu dieser Zu­
irgendwo in der Kindheit. Oder eine
Ding, darüber der Blick ungewiß und kunft wissend wiederkehrt, von dem ist
Liebe, die man niemandem schenken
offenbar, daß er aus der Zukunft kam
kann oder auch eme die man verloren
und daß sein Kreis eine Sonne um­
hat. die man hat fallen lassen m irgend­
gürtet, deren Glanz uns blenden müßte.
ein dunkles Herz hinein
Oder ein
Doppelt nämlich muß unsere Bewegung
Glaube der zu zweifeln beginnt, oder
bestimmt sein: durch die Sehnsucht
Laß dich belauschen,
ein Zweifel, der zu etwas mächtig wird,
nach dem Sein, sie zieht uns fort in
du stille Nachtl
oder eine Macht, die mündiq geworden
das Fremde, Ferne, Erforschbare, und
Nur Wasser rauschen,
ist und doch im Leben weder Ruhm noch
durch die Sehnsucht nach der Sehn­
nur Liebe wacht.
Ruhe findet
sucht, welche die steile Strecke in je­
Gedichte geschahen nur bei denjeni­
dem Augenblick biegt und bändigt, auf
Vom Walde drüben
gen Menschen, die neben und hinter den
daß sie fern in ihren alten Anfang
tönt
süßer
Schall,
üblichen Umgangsgefühlen einen unvermünde.
es singt vom Lieben
ratencn Schatz von Empfindungen ha­
Nicht der, welcher den weitesten
die NachtigalL
ben, die in seligem Müßigsein festlich
Weg geht, erreicht das Ziel . . . Er ver­
und fremd durch die einsamsten Stunden
liert sich in der Fremde und stirbt
Der Vogel schweiget,
gehen, Sie sind wie Gotter, von denen
Irgendwo im Staub, mit der Stirn auf
der Mond entwich,
niemand eine Gnade erwartet, so sorglos
Steinen. Nur wer auf dem weitesten
selig
zur Blume neiget
Wege wiederkehrt, schnallt sich die
die Blume sich.
Zweierlei tut also not: Tiefere Ge­
Sandalen los und hat Bad und Bank ums
fühle zu haben neben allen anderen Ge­
Abendrot.
Der Liebe Fülle
fühlen des Tages und Traumes. Solche,
Wahrlich: die Kindheit ist das Bild
die nicht in dem großer Kre'slauf sich
durchströmt die Flur,
der Kunst
Sie ist der Schein jener
wandeln, sondern sind, als o b sie nicht
in Nacht und Stille
Schönheit, von der wir träumen, daß
um das törichte, taube Herz, sondern um
sie ein.st sein werde. Sie ist die Ver­
sinkt die Natur
eine schönere Sonne ihre Bahnen zögen.
heißung und Heilung unseres Herzens.
Justinus Kernet
Sind in Gedichten solche Gefühle ver«
Bei jenen ersten Schritten ist ein Gott
hüllt?
neben uns, der uns alles nennt, und
Ja.
seine wachsamen Worte sind mehr als
Ist der Menech, der s i e schreibt, also frühmüde hinflattert, alles mit den Au­ Namen. Ei lächelt, und wir sehen den
gen berühren, liebkosen und die verwai­
ein Dichter?
Dingen die Seelen an, nach denen
Nicht s o einfach läßt sich diese Frage sten Dinge gewinnen mit dieser sinnen­ sie sich sehnen, — er schweigt — und
den
Zärtlichkeit)
dadurch
werden
wir
nicht
lösen. Er ist ein Dichter kann s e i n . . .
wir fühlen jeden Faden im Gewebe die­
nur in allem, was uns umgibt ,d»e besten ser silbernen Stille. Und
oder auch, er ist — nui jung.
wenn er
Bilder
entdecken
für
unsere
Freuden
und
Es geschieht nämlich, daß junge feine
spricht, dann kommt seine Stimme tau­
Zwischen Natürlichkeit und modischem
Bangigkeiten,
und
uns
selbst
in
einer
Menschen den Dichtern gleichen eine
sendfältig und tausendfältig aus Sprün­
Krampf, eine empfindsame Seele mit der
Landschaft, einem Leuchten oder Landen
gen und Spalten.
Träne im Augenwinkel, weil die .Mode Zeitlang. Sie haben einen Schatz unverwie
in
tiefstem
Glück
verlieren,
sondern;
ralener Gefühle, die in ihren Heimlich­
0.=; so vorschreibt, im Grunde jedoch ein
Also nochmals: Die Dinge schauen,
wir
werden
auch
den
Dingen
das
tun,
herziges Wiener Mäderl, versuchte Steffi keiten thronen und seilen in Selbstgebe­
was ihre stummen Stimmen in rührender den Dingen i n die Augen schauen. Und
ten
und
Geboten
ihren
Umzug
halten.
Saiten aus ihrer Rollf? zu m<jchen, doch
Ratlosigkeit und leise verlangen: sie er­ nachsinnen, was ein jedes uns in der
Aber die jungen Menschen haben
geiieten die Gegensätze noch ein wenig
lösen I
I
Kindheit war. An irgendeiner unerhör­
zu grell und die Wirkung war mehr Sa­ diese Gefühle nur deshalb ausgeschaltet
In langsamer Seelenwanderung gehen ten Furcht aus Kindertagen seine Furcht
tire als Ironie. Dieser Verwechselung er­ und unberührt vom Alltag, weil s i e in seit alther die Gedanken der Dichter messen und der Freude Zeit lassen, sich
lag auch der Hofkonzipist Ferdinand von der äußeren Enge ihres unfreien Lebens durch die Dinge, und ein jedes h a t schon von irgendeinem alten, seligen Gefühl
Matt, im Werlherkleido, der Revolutionär nur wenig von sich selbst verbrauchen
tausend Sinne gehabt und hat lange un­ zu erholen
Kein Dunkel lieben, als
im Salon. Eduard Cossovel ,drvs«en Er­ können. Einfach Ersparnisse sind das, ter falschen Symbolen gelitten. Aber jenes eine Dunkel, das warm um die
scheinung anderseits für diese Rolle wie nicht aus Überfluß, sondern aus Unmög­
Wenn wir versuchen, den Dingen ver­ Wurzeln war. Jede Sehnsucht adeln
geschaffen war. Seine Goetheahnlichkeit lichkeit auszugeben, so wie der Gefan­
wandter zu werden in Geduld und dun­ durch das Gefühl, daß sie zuerst ganz
gene
sein
unnützes
Geld
müßig
ansam­
wiikte daher als ausgleichender Reiz im
kel s i e besser zu begreifen a u s ihrem Gottes war . .
Dann ist keine Gefahr
Spiel der Kräfte. Germaine Rumovi als melt. Wenn diese Menschen später aus
Dasein heraus, s o werden wir in ihnen darin, sich alle« geschehen zu lassen
Erziehung
und
Enge,
aus
der
strengen
Gcncvalin von Matt, sorgende Tante und
die näheren Bedeutungen finden und de­
iiaid abzuwarten, zu welchem Werke
Ehestifterin, die ihren einstigen Liebha­ Stille des Vorhofs in die weiten Hallen
ren Möglichkeiten begrenzen, — s o daß der Mut mündig werden will: zum tie­
des
Lebens
treten,
verschwenden
sie
sich
ber, den Hofrat Krampus zum segnenden
einer einmal jedes Sein mit seinem er­ fen Ged:icht oder zum breiten Leben.
Ennel verwandelt, fand auch für diese bis 7,um Rr'st, geben sich aus im Gefühl
d«^
befreiten
weiten
Verkehrs,
behalten
Rolle den r:chLigen Ton. Uir als Beispiel
von Nalürlichki'it, ktinnte man s.igen, i keine unganabsrsn Goldbarren in sich,
völli() ebenbürtig
v/ar auch Traudl j griien ihren Dichter hin, der nur ihre
Aus Anlaß der 220. Wiederkehr des
Auf Anregung des Auslandsamtes der
Thumas Kcvrimerkätzch'^n Lisol'itte, das (fedrängte, gezähmte dunkle Jugend war.
Geburtstages Klopstocks veranstaltete Dozentenschaft der deutschen Universi­
in der Szene mit dorn Hof rat im drit­ Es gibt fortan kein Lachen das sie nicht
täten und Hochschulen trafen Universi­
ten Akt von entzückender Durchtiie- verijrauchten, kein Weinen, das sich seine Vaterstadt Quedlinburg a m 1. Juli
eine Gedenkfeier für ihren großen Sohn. tätsdozenten aus Japan, Frankreich und
benhc'it war. Raoiil Fischer als jun­ nicht löste aus ihrem Leid. Für jedes war­
Im Alter von 73 Jahren ^tarb in Solln
Ungarn zum Studium kultureller und so­
ge: Dichter Haschka, mit dem Klop- tende Echo in ihnen wird draußen die
Stimme wach, und ihre Zartheit und ihr
bei München der bekannte deutsche Alt­ zialer Einrichtungen in Linz ein.
stofkzopf der Enipfindsamen, Bernhard
Zorn, ihr Gut und ihr Böse wird von den
meister der Tierpsychologie, Professor
Mililers, in der Anlage gut profilierter,
Zum Höhepunkt cier in Karlsruhe durch­
Dr. Bastian Schmid.
ein wenig zu lauter Hofchirurgn« und EliDi© Mainzer Künstlerschaft tritt gegen­ geführten Ehrungen für den 80jährigen
vom
sabf'Ui Hurkas Fräulein von Paradies verwärtig mit einer gutbeschickten Ausstel­ Richard Strauß gestaltete sich
li?n ihr zu langwoilig, s o gibt e s immer
Baddschen Staatstheater Karlsruhe sorg­
voil-^tcindigten das tlenrebildchen. Alois
noch ein wenig Spaß mit dem Krampus . . . lung vor die Öffentlichkeit.
vorbereitete
und ausgezeichnet
Als zweiten Teil seiner Frühjahrsaus- sam
Sladlmayer aber hatte sich des Dieners
Neueinstudierung
der
Ptiul Mehnert hat die Bühnenbilder; stellung zeigt der Künstlerbund Oberdo­ durchgeführte
Kiü.iu angenommen, der nur solange bei
»Ariadne auf Naxos«.
den Salon der Frau von Würz und die
seinem H<'rrn aushält, bis seiac Erspar­ Junggesellenwohnung des Hofrats, mit nau jetzt eine reichbeschickte Ausstel­
Die Universität Halte konnte am I. Juli
nisse t's ihm gesteiften, sich 'U bev/eiben. (jeschmark geformt. Hans-Jörg Adolfis lung des graphischen Schaffens seiner
Mitglieder. 36 Künstler stellen 130 Arbei­ 1944 auf ihr zweihundertfünfzig jähriges
An dier,f>r Figur «pleU die Rahrschc Iro­ Spielle'lung sorgte für Atmosphäre und
Bestehen zurückblicken.
ten aus.
nie ihren stärksten Trumpf aus: Liselotte
Klima dieses im ersten Akt noch litera­
Obwohl sich d a s Volksbüchereiwesen
Eine Kammeroper von L. J . Kauffmann,
risch anmutenden Stückes, Man unter­ ausschließlich in den Krie^sjahren ent­
(Traudl Thurnt.) wird Kilians Weib, aber
betitelt »Das Perlenhemd«, wird am 19.
hielt
sich
prächtig.
sie weiß es su einzutade'n daß der Hofwickelte, bestehen In Oberdonau Jetzt Juli im Kleinen Haus des Theaters Straß­
Kurt Hildebrand Mntzak
450 Gemeindebüchereien.
rat sie bciflc im Hause behalt
Wird Kiburg uraufgeführt.
Sommernachf
KULTURNACHRICHTEN
VORHANG
RUNTER!
RomaD
von
Nauliilruckbtüclil:
01c Stefani
K i l o n Si H i r t h .
K.-Ci..
Miinchcn
Ii) r-orlscl:'ung
Hätte er sich tiiif die Weise den Wir­
belknochen so brechen können, wie es
geschehen ist?«
»Do« heißt —?<- Iragte dei Assessor —
weiß bis in die Lippen.
»Dds beißt, lieber Assessor
— das
nächste, W''s Sic zu tini hahrn. müßte
wohl sein, zur Ffslstelhinr) der Todes­
art die Obduktion dnt Le che zu bean­
tragen 1«
9
K a p i t e l
Die beiden Vettern gingen, Lorenz zu
verhören. Inuner noch wuren der Schloß­
platz und die anliegenden Gasten von
Neugierigen erfüllt.
Lorenz saß schltilriq Im Arbeitszim­
mer des Assessors. »Na eiullirh —!«
sagte
gähnend. »Was ist denn für ein
Gerenne d a draußen?«
»Ich bitte Sie, Ihre Aussage zu wiederholen!« gab der Assessor steif zur
Antwort.
Dfls ta' Lorenz. Aiiei gli irh anfang;;,
bei der Angabe der Personalien, gab es
eine Stockung
»Vorbcfitraft?'
l a ' der Assessor im
Zutj der normalen Frafien vor.
»Ja —«, sagte Lorenz solort »Ich bin
erst vor einem halben Jahr aus Plötzen­
see entlassen.« Er war ganz gleichmü­
tig. »Ich war in eine Betrugsgoschichte
verwickelt — hab eine Dummheit ge­
macht.«
Dann erzählte er eein Abenteuer a u s
dem Wäldchr-n an der Landstraße. Die
Feder des Protokollführers kril,:elte über
das Papier. Der Assessor stellte miß­
trauische Querfragen Lorenz wußte auf
alle eine Antwort. Es klopfte an der
Tüi^ und der Assessor ging hinaus.
Lorenz sah Peter von der Seite an.
»Auch müde, was?« fragte er, als er die
Schatten unter Peters Augen bemerkte.
Peter zuckte die Achseln und dann hör­
ten sie einen erstaunten Ausruf vor der
Tiir. Der Assessor trat ein — und hin­
ter ihm ein Landgendarm.
»Da!« sagte der Assessor und wies
auf den hellen Flauschmantel, den der
Gendarm über den Arm trug,
»Sieh mal an!« schrie Lorenz.
Peter fragte: »Wo war er?«
»Man fand ihn im Wäldchen, ein paar
Kilometer von der Landstraße entfernt.«
»Seh'n Sie —« sagte Lorenz grinsend.
»Jetzt werden Sie mir glauben. Die Bur­
schen haben ihn vermutlich weggewor­
fen. weil er ihnen zu auffallend war.«
Der Assessor antwortete nicht, ließ
Fundort und Fundzeit notieren und
schickt den Gendarm weg.
»Von Erlachor und seinen beiden Ge­
fährten nirhtsU sagte e r zu Peter hin­
über, »Herr Lorenz — wenn Ihre Erzäh­
lung wahr Ist —«
»Aber warum um Gottes willen, sollte
sie das denn nicht sein? — Ich denke,
ich habe Ihnen einen guten Tip gege­
ben — und kann nuu gehen!«
»Einen Augenbllckl — Sie haben im­
mer noch keine Auskunft darüber ge­
geben, was Sie vom Kammersänger Erlacher eigentlich wollten.«
»Das werde ich auch jetzt nicht tuni«
sagte Lorenz ruhig, »dazu können Sie
mich nicht zwingen, Herr Assessor!«
»Na ja —« sagte der Assessor mit ei­
nem beinah verlegenen Atemzug. »Nur,
daß eich eben inzwischen die Verhält­
nisse geändert haben.«
» . . . Was heißt das?« Lorenz sperrte
die Augen auf.
»Es scheint, daß in den Umständen,
die Erlachers mysteriöse Flucht um­
spielen, eine böse Komplikation offen­
bar geworden ist. — Und e h e die Sache
nicht vollständig geklärt ist, werde
ich Sie kaum fortlassen.«
Lorenz lächelte ein bißchen und Pe­
ter rieb sich nervös die Stirn. Der »kor­
rekte« Vetter ging etwas zu weit in
seinem Amtseifer.
»Ich muß Sie bitten, Herr Assessor —«
sagte Lorenz, »ein bißchen deutlich zu
sein. Wollen Sie sagen, d a s Sie mich
über Nacht hier behalten wollen? —
Und was hat das mit der Komplikation
auf sich?«
»Also gut!« sagte der Assessor, der
inzwischen einen Blick mit Peter ge­
wechselt hatte. »Ich muß Ihnen leider
mitteilen, daß der Intendant des Hof­
theaters, Herr Baron Kestner, einen töd­
lichen Unfall erlitten hat. Er hat einen
unglücklichen Sturz aus dem Fenster
getan.«
Lorenz sprang mit einem Ausruf des
Erstaunens auf.
»Bleiben Sie aitzenl« Der A«se«i>or
war nervös zusammengefahren. »Ich
muß jeden nur möglichen Zusammen­
hang zwischen dem Unfall Baron Kestners und der Flucht des Sängers unter­
suchen. Deswegen bin ich gezwungen,
auch auf das kleinste Detail in den Le­
bensumständen Erlachers Gewicht zu
legen und —« '
»Genügt mir«,fiel Lorenz schnell ein.
Seine Miene drückte höchste Lebhaftig­
keit aus. »Das ändert die Sache. Ich bin
zwar nach wie vor der Meinung, daß
das, was ich zu sapen habe, nicht das
allermindeste mit der Geschichte zu tun
hat, aber schön — ich verstehe jetzt
Ihr Interesse, alles über diesen Abend
zu erfahren!«
»Sehr liebenswürdig!« murmelte der
Assessor Ironisch.
- »Nur —« die Stimme des Agenten
wurde leiser. »Ich möchte das ganz amt­
lich und vollkommen diskret behandelt
wissen.«
»Schön!« sagte Peter, stand auf und
ging zur Tür.
»Entschuldigen Sie bitte!« rief ihm
Lorenz nach. »Aber der Herr Assessor
selbst wird verstehen —«
Peter schloß die Tür von draußen und
wartete. Er rauchte zwei Zigaretten,
dann kam, in Mantel und Hut, sein Vet­
ter zu ihm hinaus.
»Na?« fragt Peter mit großen Augen.
Der Assessor zuckle die Achseln. Er
war sehr verlegen. »Tja —« sagte e r
schließlich. / I c h kann dir leider nichts
sagen. Es ist nun man amtlich.«
»Mensch — du bist ja —« brach Pe­
ter los.
Der korrekte Vetter hob jedoch ner­
Das Steirische
Landestheater in Cilli
Wieder hatte die Bevölkerung von
Cilli Gelegenheit, das hervorragende
Ensemble des Steirischen Landestheaters
Graz in zwei Stücken zu bewundern.
Nachmittags gab e s am 27. Juni 1944 das
anmutige Marchenspiel „Aschenputtel"
von Robert Bürkner, in dem die uns
schon gut bekannten Darsteller zur größ­
ten Freude der zahlreich erschienenen
Jugend eine ausgezeichnete Leistung bo­
ten. Da sind von den weiblichen Dar­
stellern in erster Linie die noch ganz
junge Künstlerin Herta Schick zu nen­
nen, die besonders durch ihr märchen­
haftes Aussehen sofort die Kleinen auf
ihrer Seite hatte. Neben ihr brillierten
die beiden bösen Schwestern in ihrer
Überhebung neben der noch böseren
Stiefmutter, als deren Darstellerinnen Lea
Drassal und Liselotte Candussi zeichne­
ten. Für die erkrankte Herta Schlemmer
sprang im letzten Augenblick Frau Gerda
Horn ein, die ihre Aufgabe trotz eines
ungewohnten Behelfsmittels (das Text­
buch in der Hand) gerecht wurde. Von
den männlichen Darstellern sind der Va­
ter — A< M. Schwelger wie der jugend­
liche, bühnengewandte Casapiccoln, Er­
win Gaudernak als König, Hugo Bornstädt als Hofmeister und der lustige Hans
Walter als Wanderbursch lobend zu
nennen.
Der Abend desselben Tages brachte
das reizende Schauspiel von Heinz Steguweit „Glück und Glas".
Das Stück, d a s den Gegensatz „Ge­
rechtigkeit und Intrige" zum Vorwurf
hat, wurde als Kammerspiel erster Klasse
gespielt. Wem die Krone des Abends zu
reichen ist, fällt sehr schwer. Jeder
gab sein Bestes, und der Beifall steigerte
sich von Akt zu Akt und bekundete vor
allem am Ende den Dank für die ausge­
zeichnete Leistung. Von den weiblichen
Darstellern ist wohl die immer höher
wachsende Darstellungskunst der den
Cilliern schon recht lieb gewordenen
Liselotte Candussi an erster Stelle zu
nennen, die ihrer „Johanna" echtes Ge­
fühl verlieh. Neben ihr bestand die un­
gemein vielseitige Gerda Horn in Ehren,
die ihr großes Können in jeder Rolle
aufs beste zur Geltung bringt. Die junge
Helga Schick bemühte sich um die Rolle
der Diana mit bestem Erfolg.
Von den männlichen Darstellern ist in
erster Linie d i e markante Gestalt des
Astrachan zu nennen, die von Erwin
Gaudernak
ausgezeichnet
verkörpert
wurde. Ein Kabinettstück in bester FormI
Nach ihm reihen sich die anderen Dar­
steller an, wie Alfred Schnös als Herzog,
Robert Casäpiccola als Springmittel und
Walter als Hofmarschall Leander, deren
Spiel in jeder Weise als ausgezeichnet
zu werten ist. In kleineren Rollen brach­
ten ihr Bestes Bornstädt als Oberst v.
Ludritz und der bescheidene Schweiger
als Diener Marathon. Im Großen ünrf
Ganzen ein Erfolg, der sich würdig an
die anderen reiht. Ein baldiges Wieder­
sehen mit der wackeren Spielgemein­
schaft ist allen sehr erwünscht.
Der »akademische Malermeister«
Dieser Tage ist in Splttal a. d. Drau
der Malermeister Martin Ladtnlg nach
längerer Krankheit im Alter von 92 Jah­
ren gestorben. Er war weit und breit als
der „akademische Malermeister" bekannt.
Ladinlg, der a n der Malerakademie in
München studiert hatte, war nahezu
60 Jahre als Malermeister und akademi­
scher Kunstmaler tätig und hat neben
seiner handwerklichen Tätigkeit viele
Kirchen und Kapellen in Kärnten und
auch außerhalb des Landes mit maleri­
schem Schmuck ausgestaltet.
Strauß-Ehrung Ln Portufjal
Der deutsche Gesandte in Lissabon
von Heyningen Huene und der portu­
giesische Gesandte in Berlin, Graf Bover,
sowie namhafte Vertreter des portugie­
sischen musikalischen und kultureilen
Lebens nahmen a n einer Richard StraußFeier im Deutschen Kulturinstitut in Lis­
sabon teil, auf der bekannte portugiesi­
sche Künstler den deutschen Meister
durch Vortrag v o n Liedern und kammermusikalischen Werken ehrten.
v ö s die Hand und sprach hastig weiter.
»Es ist außerdem tatsächlich eine reine
Privatangelegenheit. Und es wäre, ab­
gesehen von allem andern, peinlich, sie
zur Sprache zu bringen. Aber sie ent­
lastet Lorenz wirklich in jeder Weise.
Ich meine, warum er herkam und was
e r von Erlacher wollte.«
Peter machte ein mürrisches Gesicht
und schwieg eine Weile, »Na und —«
fragte er schließlich. »Was wirst du mit
ihm machen?«
»Mit Lorenz?« Der Assessor fuhr aus
seinen Gedanken auf. Er sagte gedehnt;
»Gar nichts — natürlich. Er ist durch die
andere Tür fortgegangen und läßt dich
schön grüßen!
Der nächste Morgen kam mit einem
dichten Nebel. Er wich erst später end­
losen grauen Regengüssen.
Die verdächtigen Umstände um Kestners Tod waren mit Erfolg geheim gehallen worden. Assessor Dr. Kling, er­
fand eine Ausrede dafür, daß er das Ar­
beitszimmer
des Barons unter Ver­
schluß hielt. Er hatte beim ersten Licht
Aufnahmen von der Fundstelle der Lei­
che machen lassen. Eine genaue Durch­
suchung des Arbeitszimmers selbst aber
brachte keine neuen Spuren zum Vor­
schein
Das Theater blich in Anbetracht des
Todesfalles auf behördliche Anordnung
für diesen Tag geschlossen und die pro­
benfreien Schauspieler und Sänger stan­
den fröstelnd vor der Rühnentür.
'
Ursula ging e s schlecht. Sie lag mit
Fieber und Schüttelfrost im Bett. Loni
j lief verweint im Hnus herum und stürzte
I bei jedem Läuten zum Telephon.

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