jahresbericht

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jahresbericht
DEUTSCHER APOTHEKERVERBÄNDE
13 14
J A H R E S B E R I C H T
BUNDESVEREINIGUNG
Bericht
der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände
der Bundesapothekerkammer – Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Apothekerkammern und des
Deutschen Apothekerverbandes e.V.
sowie weiterer Institutionen
der Apotheker
für den Zeitraum vom
1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014
vorgelegt von der
Geschäftsführung der ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände,
der Bundesapothekerkammer
und des Deutschen
Apothekerverbandes e.V.
durch Dr. Sebastian Schmitz,
Hauptgeschäftsführer
Govi-Verlag
Pharmazeutischer Verlag GmbH
Eschborn
ISSN 0934-2095
1
2
Inhalt
Vorwort
Die rechtlichen
Rahmenbedingungen
4
6
Arzneimitteltherapiesicherheit und
-effektivität
12
Die Apotheke – für die Sicherheit
und optimale Anwendung von
Arzneimitteln unverzichtbar
13
Arzneimittelkommission
der Deutschen Apotheker
(AMK)
Beziehungen Apotheken –
Krankenkassen
30
Die wirtschaftliche
Lage der Apotheken
36
Wirtschaftliche
Rahmenbedingungen
37
Apotheken
und Beschäftigte
38
Wirtschaftliche Situation
der Apotheken
40
Industrie und Großhandel
43
Selbstmedikation
46
Zusammenarbeit mit
Patientenorganisationen
47
Telematik
48
securPharm
49
13
Abteilungen Wissenschaftliche Entwicklung und Wissenschaftliche Evaluation
14
ABDATA PharmaDaten-Service
Arzneimittelrecht
7
Apothekenrecht
8
Standesrecht und
Wettbewerbsrecht
8
Medizinprodukterecht
9
Kammerrecht
9
Europarecht
9
Qualitätssicherung
17
22
Aus-, Fort- und
Weiterbildung
26
Ausbildung
27
Fortbildung
27
Weiterbildung
28
Inhalt
Apotheke und
Öffentlichkeit
Apothekerinnen
und Apotheker
in der Öffentlichkeit
50
Unternehmen und
Institutionen
der Apothekerschaft
Anhang
90
Vorstände und
Geschäftsführung
91
64
51
Zentrallaboratorium
Deutscher Apotheker e.V.
65
Ehrentafel
93
Gesundheitspolitische
Pressearbeit
51
Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI)
71
Mitgliedsorganisationen
der ABDA
96
Wissenschaftspressearbeit
53
Kommissionen
und Arbeitsgruppen
99
Kampagnen
und Veranstaltungen
74
55
Internetportal
www.abda.de
57
Social Media
57
Notdienstnummer
22 8 33
Förderinitiative
Pharmazeutische
Betreuung e.V.
58
Nacht- und Notdienstfonds
des Deutschen Apothekenverbandes e. V.
74
Deutsches ApothekenMuseum
75
Deutsche Pharmazeutische
Zentralbibliothek
80
Die Pharmazeutische Zeitung 58
Deutsche Apotheker-Stiftung 80
Neue Apotheken
Illustrierte (NAI)
60
aponet – Gesundheitsportal der
Deutschen ApothekerInnen
61
Internationale
Beziehungen
62
Govi-Verlag
Pharmazeutischer
Verlag GmbH
81
Deutscher ArzneimittelCodex/Neues
Rezeptur-Formularium
83
Werbe- und
Vertriebsgesellschaft
Deutscher Apotheker mbH
85
MGDA. Marketing-Gesellschaft
Deutscher Apotheker mbH
86
Europäische Institutionen
63
Bilaterale Treffen
63
Internationale
Apothekerorganisationen
63
AfP – Agentur für
Präqualifizierung GmbH
88
Versicherungsvermittlung
für Apotheker GmbH (V.f.A.)
88
Informationsstelle
für Arzneispezialitäten –
IFA GmbH
89
Finanzen
102
Stichwortverzeichnis
104
3
Vorwort

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Vorwort
Die Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland, ob in der eigenen Offizin, im Krankenhaus, in
Lehre und Forschung oder auch in
der Industrie, leisten jeden Tag ihren Beitrag zu einer hochwertigen
und sicheren Arzneimittelversorgung, der als Wert für die Gesellschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Apothekerinnen und Apotheker meistern zu
jeder Zeit für ihre Kunden und
Patienten an jedem Ort die Herausforderungen des Gesundheitswesens. Sie sind damit eine tief
verankerte Stütze für ein Gesundheitssystem, das auch aus diesem
Grund zu den besten der Welt
zählt.
Die Spitzenorganisationen der
deutschen Apothekerschaft, neben der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die Bundesapothekerkammer
und der Deutsche Apothekerverband e. V., sehen ihre Rolle darin,
für die entsprechenden Rahmenbedingungen zu sorgen.
Dieser Geschäftsbericht umfasst die Aktivitäten der genannten Spitzenorganisationen und ihrer Institutionen, Einrichtungen und
Unternehmen in dem Zeitraum vom
1. Juli 2013 bis zum 30. Juni
2014. Schwerpunkt der Aktivitäten
waren die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Apotheken
sowie die Erhaltung und Schaffung
von Rahmenbedingungen, die die
zukunftsorientierte apothekerliche
Berufsausübung fördern.
Begleitend zur Bundestagswahl
2013 hat die ABDA, zusammen
mit den 34 Mitgliedsorganisationen und Apothekern vor Ort, die
Initiative »Gesundheit wählen« ins
Leben gerufen. Erfolgreich konnte
so in allen 299 Wahlkreisen ein
konstruktiver Dialog zur lokalen
Gesundheitsversorgung initiiert
werden.
Auf dem Deutschen Apothekertag 2013 wurde die berufsständische Diskussion rund um
ein »Leitbild zur Weiterentwicklung
der öffentlichen Apotheke in
Deutschland« eröffnet. Die Debatte wurde über den Berichtszeitraum hinweg sowohl in den Mit
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gliedsorganisationen als auch im
Internet und im Rahmen eines
speziell hierfür einberufenen Konventes geführt. Diese intensive
Debatte hat das Ziel, die heilberufliche Rolle der öffentlichen Apotheke im Sinne der Patienten aktiv
zu gestalten, um auch in Zukunft
eine Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung übernehmen zu
können.
Am 1. April 2014 startete die
Umsetzung des ABDA/KBV Konzeptes in ein Modellvorhaben zur
Arzneimittelversorgung unter dem
Namen »ARMIN« – Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen, wozu
zahlreiche Vorarbeiten nötig waren. Mit dem Modellvorhaben ist
das Ziel verbunden, die Qualität
der Arzneimittelversorgung zu steigern, durch Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit und der
Therapietreue bei gleichzeitiger
Dämpfung der Gesundheitsausgaben.
Das Gesetz zur Förderung der
Sicherstellung des Notdienstes von
Apotheken (ANSG) vom 15. Juli
2013 musste ebenso im Berichtszeitraum umgesetzt werden. Hierfür wurde der Deutsche Apothekerverband e. V. (DAV) mit der
Errichtung und Verwaltung des
Fonds zur Förderung der Sicherstellung des Notdienstes von Apotheken beauftragt. Aufgrund der
entsprechenden Vorarbeiten und
durch die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten – Apotheken, Landesapothekerkammern
und Apothekenrechenzentren –
konnte der Nacht- und Notdienstfonds fristgerecht seine Arbeit
aufnehmen und somit im Berichtszeitraum bereits drei Mal eine
Notdienstpauschale pro geleistetem Notdienst an Apotheken auszahlen.
Auf vielen weiteren Feldern
hat die ABDA ihre Aktivitäten fortgesetzt. So wurde das Gesetzgebungsverfahren für ein Drittes Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften aktiv begleitet. Die Zahl der
Rechtsetzungsverfahren der Europäischen Institutionen mit Relevanz für Apotheker und Apothe-
ken hat weiter zugenommen. Exemplarisch genannt seien hier unter anderem die Bekämpfung von
Arzneimittelfälschungen, die Anerkennung von Berufsqualifikationen und die Regulierungen der
Freien Berufe. Die Beziehungen zu
den Krankenkassen waren im
Berichtszeitraum von Licht und
Schatten geprägt. Inhaltlich sei
hier insbesondere auf die Ausführungen zu den Themen Null-Retaxationen, Substitutionspflicht und
Verhandlungen zum Apothekenabschlag verwiesen.
Die Vorlage dieses Berichtes
ist Anlass, allen herzlich zu danken, die die ABDA und ihre Mitgliedsorganisationen darin unterstützen, die Rahmenbedingungen
für das Apothekenwesen zukunftsgerichtet und patientenorientiert
auszugestalten. Ein besonderer
Dank gilt dabei wie immer den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Hauses sowie der Unternehmen und Institutionen des Berufsstandes, die hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.
Dr. Sebastian Schmitz
Hauptgeschäftsführer der ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände
5
Die rechtlichen Rahmenbedingungen

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Die rechtlichen Rahmenbedingungen
Arzneimittelrecht
Änderungen des Arzneimittelgesetzes und nachgeordneter
Verordnungen
Im Berichtszeitraum ist das Sechzehnte Gesetz zur Änderung des
Arzneimittelgesetzes (16. AMGNovelle) in Kraft getreten. Die Änderungen betreffen tierarzneimittelrechtliche Vorschriften, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von Antibiotika bei Tieren, um
der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu begegnen.
Das Gesetzgebungsverfahren
für ein Drittes Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und
anderer Vorschriften wurde ebenfalls im Berichtszeitraum abgeschlossen.
Durch das Gesetz wurde in § 7
Abs. 1 Satz 1 Nummer 1 Heilmittelwerbegesetz (HWG) klargestellt,
dass geringwertige Zuwendungen
und Werbegaben für preisgebundene Arzneimittel unabhängig von
einer Wertgrenze unzulässig sind,
sofern sie im Widerspruch mit der
Arzneimittelpreisverordnung gewährt werden. Außerdem wurden
durch das Gesetz Vorgaben der
Pharmakovigilanz-Richtlinie umgesetzt und Änderungen der Vorschriften zur Bekämpfung des Dopings im Sport verankert. Soweit
die ABDA das Gesetzgebungsverfahren dazu genutzt hat, weitergehende Forderungen zum Berufsbild des Apothekers, zur Herstellung von Spezialrezepturen sowie
zu einer Verbesserung der Einbindung der Arzneimittelkommissionen der Heilberufe in das
Meldeverfahren für Verdachtsfälle
von Nebenwirkungen vorzutragen,
wurden diese Anregungen nicht
aufgegriffen.
Auf Veranlassung des Bundesrates ist der Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der strafrechtlichen Dopingbekämpfung in
die parlamentarischen Beratungen
eingebracht worden. Durch den
Gesetzentwurf soll insbesondere
ein Verbot des Sportbetrugs bei
Berufssportveranstaltungen durch
Verwendung von Dopingmitteln im

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Arzneimittelgesetz (»Dopingbetrug«) verankert werden. Das bisherige Verbot, Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr zu bringen, zu verschreiben
oder bei anderen anzuwenden,
soll erweitert werden, um Strafbarkeitslücken zu schließen. Das
Verfahren wurde im Berichtszeitraum nicht abgeschlossen.
Im Berichtszeitraum wurde der
Entwurf einer Dritten Verordnung
zur Änderung der Kostenverordnung für die Zulassung von Arzneimitteln durch das Bundesinstitut
für Arzneimittel und Medizinprodukte und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vorgelegt. Durch den
Entwurf sollen insbesondere die
Kostenverordnung für die Zulassung von Arzneimitteln und die
Kostenverordnung für die Registrierung homöopathischer Arzneimittel zusammengefasst werden.
Durch den Verordnungsentwurf
soll im Gebührenverzeichnis der
neuen AMG-Kostenverordnung ein
neuer Gebührentatbestand für die
Bearbeitung von Anzeigen im Zusammenhang mit dem Inverkehrbringen von standardzugelassenen
Arzneimitteln eingeführt werden.
Die ABDA hat in einer Stellungnahme Zweifel an dem Erfordernis
dieses Gebührentatbestands geäußert und seine Streichung angeregt.
Betäubungsmittelrecht/
Grundstoffüberwachungsrecht
Im Berichtszeitraum ist die Siebenundzwanzigste Verordnung zur
Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften (27. Btm-ÄndV)
in Kraft getreten, durch die neue
synthetische psychoaktive Stoffe
in die Anlagen I, II und III des
Betäubungsmittelgesetzes (BtMG)
aufgenommen werden sollen. Die
ABDA hatte angeregt, eine Möglichkeit sachgerechter Ergänzungen und Korrekturen der Betäubungsmittelverschreibung in § 9
BtMVV vorzusehen. Diese Änderungen sind indes nicht berücksichtigt worden.
Am 31. Dezember 2013 sind
EU-Vorschriften (VO(EU) Nr. 1258/
2013 vom 20. November 2013
und VO(EU) Nr. 1259/2013 vom
20. November 2013) in Kraft getreten, durch die die Regelungen
über den Grundstoffverkehr innerhalb der EU sowie der Handel mit
Drittstaaten überarbeitet worden
sind. Änderungen ergeben sich
insbesondere dadurch, dass zukünftig auch Verwender bestimmter Grundstoffe einer grundstoffrechtlichen Erlaubnis bedürfen.
Die bisherige Grundstoff-Kategorie 2 wird durch die EU-Verordnungen in zwei Unterkategorien aufgeteilt, an die unterschiedliche
grundstoffrechtliche Rechtsfolgen
anknüpfen. Für Grundstoffe der
Unterkategorie 2A gilt, dass zukünftig auch Verwender dieses
Grundstoffs sich registrieren lassen
müssen. Eine Registrierungspflicht
galt bislang nur für Grundstoffe
der Kategorie 1. Im Grundstoffverkehr mit Staaten außerhalb der
Europäischen Union gelten die
grundstoffrechtlichen Vorgaben
zudem ausnahmsweise auch für
Human- oder Tierarzneimittel, sofern sie Ephedrin, Pseudoephedrin
oder deren jeweilige Salze enthalten. Über die bisherigen Vorgaben hinaus ist damit nunmehr
auch die Ausfuhr ephedrin- oder
pseudoephedrinhaltiger Arzneimittel genehmigungspflichtig.
Änderungen in der
Verschreibungspflicht
Der im vergangenen Berichtszeitraum vorgelegte Entwurf einer
Vierzehnten Verordnung zur Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung sah klarstellende Regelungen zur Umsetzung europarechtlicher Vorgaben an die
Anerkennung ärztlicher Verschreibungen aus dem EU-Ausland (sog.
»Cross-border-Verschreibungen«)
vor. Die ABDA hatte sich kritisch
mit dem Entwurf auseinandergesetzt, da er faktisch zu einer Verschärfung der Anerkennung von
EU-Verschreibungen geführt hätte.
Der Verordnungsgeber hat den
Entwurf überarbeitet und – unter
Einbeziehung medizinprodukterechtlicher Verschreibungen – als
Verordnung zur Umsetzung der
7
Die rechtlichen Rahmenbedingungen
8
Regelungen der Europäischen Union über die Anerkennung von in
anderen Mitgliedstaaten ausgestellten ärztlichen oder zahnärztlichen Verschreibungen von Arzneimitteln und Medizinprodukten
abgeschlossen. Die ABDA hatte
im weiteren Verlauf einen Antrag
des Freistaats Bayern unterstützt,
durch den die Anerkennung von
in anderen Mitgliedstaaten zulässigen, in Deutschland hingegen
nicht erlaubten sog. Online-Verschreibungen, die keinen persönlichen Kontakt zwischen Arzt und
Patient voraussetzen, verhindert
werden sollte. Der Verordnungsgeber hat diesen Vorschlag indes
nicht aufgegriffen. Zudem hat sich
die ABDA erfolgreich dafür eingesetzt, Verschreibungen aus der
Schweiz, die durch bilaterale Verträge mit der Europäischen Union den EU-Mitgliedstaaten weitgehend gleichgestellt ist, ausdrücklich durch die Änderungsverordnung zu erfassen. In einem
parallel eingebrachten Verfahren
eine Verordnung zur Änderung der
Arzneimittelverschreibungsverordnung und der Verordnung über
apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel hat die
ABDA insbesondere Präzisierungen der Angaben auf der Verschreibung vorgeschlagen, durch
die eine Kontaktaufnahme zu Ärzten in Krankenhäusern und Medizinischen Versorgungszentren erleichtert wird. Der Verordnungsentwurf sieht zudem die Unterstellung von 15 Arzneistoffen unter die Verschreibungspflicht vor,
die seit Kurzem in Fertigarzneimitteln neu in den Verkehr gebracht werden. Das Verordnungsverfahren wurde durch die Diskussion über die Freigabe des Wirkstoffs Levonorgestrel (sog. »Pille
danach«) überlagert. Die ABDA
unterstützt einen Antrag des Bundesrates und des Sachverständigenausschusses für die Verschreibungspflicht, die sich für eine
Freigabe aus der Verschreibungspflicht ausgesprochen haben. Im
Berichtszeitraum ist das Verordnungsverfahren nicht abgeschlossen worden.

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Apothekenrecht
Apothekengesetz
Im Berichtszeitraum ist das Gesetz zur Förderung der Sicherstellung des Notdienstes von
Apotheken (Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz – ANSG) in
Kraft getreten. Durch das ANSG
wird ein Fonds errichtet, aus dem
Apotheken, die von der zuständigen Behörde durchgehend zur
Dienstbereitschaft im Notdienst
in der Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr
eingeteilt waren und diesen erbracht haben, einen pauschalen
Zuschuss erhalten. Dieser Zuschuss wird aus einem Fonds gezahlt, welcher durch den Deutschen Apothekerverband e. V. als
Beliehenen verwaltet wird. Der
Nacht- und Notdienstfonds des
Deutschen Apothekerverbandes
e. V. ist im Berichtszeitraum auf
dieser gesetzlichen Grundlage
errichtet worden und hat seine
Tätigkeit aufgenommen.
Standesrecht und
Wettbewerbsrecht
Mess- und Eichwesen
Die ABDA hat Gesetz- und Verordnungsverfahren im Bereich des
Mess- und Eichrechts begleitet.
Vorgelegt wurden der Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des
gesetzlichen Mess- und Eichwesens sowie kostenrechtliche Änderungen durch die Siebente Verordnung zur Änderung der Eichkostenverordnung. Bestreben der
ABDA ist es in diesem Bereich
insbesondere, Ausnahmeregelungen zu verankern, durch die nicht
eichfähige Messgeräte, die in Apotheken zur Anwendung kommen,
aus dem Anwendungsbereich des
Mess- und Eichrechts herausgenommen werden. Die ABDA hat
dies in einer Stellungnahme gegenüber dem zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie gefordert und näher
begründet. Die Verfahren sind
im Berichtszeitraum nicht abgeschlossen worden.
Im März 2014 wurden zudem
Neufassungen der zugrundeliegenden EU-Richtlinien für Messgeräte
und nichtselbsttätige Waagen bekannt gemacht. Sie sind innerhalb
von zwei Jahren in das nationale
Recht umzusetzen.
Branntweinmonopol
Im Berichtszeitraum ist das Gesetz zur Abschaffung des Branntweinmonopols im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden, durch
das das staatliche Branntweinmonopol abgeschafft wird. Darüber
hinaus wird durch das Gesetz das
Alkoholsteuergesetz (AlkStG) geschaffen, durch das die Besteuerung von Alkoholerzeugnissen geregelt wird. Nach § 27 Abs. 1
Nummer 1 AlkStG sind Alkoholerzeugnisse von der Steuer befreit,
sofern sie gewerblich zur Herstellung von Arzneimitteln durch dazu nach dem Arzneimittelrecht
Befugte, mithin auch durch Apotheken, verwendet werden. Ausgenommen sind reine AlkoholWasser-Gemische. Wie bisher bedürfen Apotheken auch nach der
neuen Rechtslage einer Erlaubnis,
die unter Widerrufsvorbehalt erteilt wird, sofern gegen die steuerrechtliche Zuverlässigkeit des Antragstellers keine Bedenken bestehen. Von den vorgesehenen
Ermächtigungen nach dem Alkoholsteuergesetz, durch Rechtsverordnung weitere Ausgestaltungen
zur Verwaltungs- und Verfahrensvereinfachung, Regelungen zu
Mindestmengen sowie der steuerbefreiten Verwendung unter Verzicht von Einzelerlaubnissen allgemein zu reglementieren, hat
das zuständige Bundesfinanzministerium im Berichtszeitraum
keinen Gebrauch gemacht. Aufgrund langfristiger Übergangsvorschriften sind im Berichtszeitraum zunächst insbesondere
die gesetzlichen Verordnungsermächtigungen in Kraft getreten.
Das Alkoholsteuergesetz selber
wird in seinen wesentlichen Teilen
erst am 1. Januar 2018 in Kraft
treten.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen
Medizinprodukterecht
Im Berichtszeitraum ist der Entwurf einer Verordnung über die
Abgabe von Medizinprodukten
und zur Änderung medizinprodukterechtlicher Vorschriften vorgelegt worden. Durch die Artikelverordnung sollen die bisherigen
Vorschriften über die Verschreibungspflicht und Vertriebswege
von Medizinprodukten in der neuen Medizinprodukteabgabeverordnung zusammengefasst werden.
Weitere medizinprodukterechtliche
Verordnungen sollen überarbeitet
werden. Die rechtlichen Vorgaben,
wann Medizinprodukte der Verschreibungspflicht bzw. der Apothekenpflicht unterfallen, sollen
modifiziert werden. Die ABDA hat
sich insbesondere kritisch zu vorgesehenen Lockerungen in der
Verschreibungspflicht für Medizinprodukte geäußert. Heilungsmöglichkeiten für fehlerhafte Verschreibungen sollen wegfallen.
Dies hat die ABDA ebenfalls abgelehnt. Soweit die Änderungen
so interpretiert werden könnten,
dass eine bei der Abgabe bestimmter Medizinprodukte ausdrücklich
erforderliche Sachkenntnis für die
Beratung des Kunden bei Apothekern – anders als bei anderen
in der Verordnung genannten Berufen – nicht nach ihrer Ausbildung vorausgesetzt werden kann,
hat die ABDA eine Klarstellung
gefordert. Das Verordnungsverfahren wurde im Berichtszeitraum vom Gesetzgeber nicht abgeschlossen.
Kammerrecht
Mitgliedschaft in Versorgungswerken
Die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts zur Befreiung von
Freiberuflern von der Pflichtmitgliedschaft in der Rentenversicherung zugunsten von Versorgungswerken hat sich in den letzten
Jahren erheblich verschärft. Nachdem im Jahr 2012 bereits die
Wirkung von Befreiungen auf konkrete Tätigkeiten bei einem bestimmten Arbeitgeber beschränkt
worden war, was zu einer Flut von
Neuanträgen bei Stellenwechseln
führt, wurde u. a. im April 2014 bezüglich Syndikusanwälten ein sehr
strenger Maßstab bei der Frage
angelegt, was (noch) eine befreiungsfähige Tätigkeit ist. Es ist
nicht auszuschließen, dass auch
andere Freie Berufe mit den Folgen dieser Rechtsprechung konfrontiert werden. Die ABDA beobachtet die Entwicklung gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft
Berufsständischer Versorgungswerke mit Sorge und versucht,
auf einen hinreichenden Erhalt
der Befreiungstatbestände für
Apotheker hinzuwirken.
Europarecht
Arzneimittel
Im Herbst 2013 zog die EU-Kommission ihren Richtlinienvorschlag
Rechtliche Vorgaben, wann Medizinprodukte verschreibungs- bzw. apothekenpflichtig
sind, sollen modifiziert werden

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© Zerbor - Fotolia.com
9
Die rechtlichen Rahmenbedingungen
10
Europäische Dachverbände etablieren ein Projekt zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen
aus dem Jahr 2008, mit dem sie
weitergehende Informations- und
Werbemöglichkeiten für die pharmazeutische Industrie etablieren
wollte, angesichts des anhaltenden Widerstands der Mitgliedstaaten förmlich zurück.
Die Verordnung über klinische
Prüfungen wurde im April 2014
vom Europäischen Parlament angenommen. Sie wird voraussichtlich 2016 in Kraft treten, sieht unter anderem weitgehende Publizitätserfordernisse für Studienergebnisse vor und soll die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten verbessern.
Im Rahmen der Umsetzung
der Fälschungsrichtlinie haben
mehrere Mitgliedstaaten (insbesondere Frankreich und Österreich) den Versand von nicht
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln reguliert freigegeben. Der
Versand verschreibungspflichtiger
Arzneimittel bleibt dort hingegen
verboten, wie von der Richtlinie
als Option vorgesehen.
Die gemeinsamen Arbeiten der
europäischen Dachverbände an
der Etablierung eines Projekts zur
Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen (ESM – »European Stakeholder Model«) schritten im Berichtszeitraum weiter voran. Hervorzuheben sind Bemühungen um

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die Einbindung des EDQM (Europäisches Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln) des Europarats, das bislang ein anderes
Konzept verfolgt hatte, sowie um
die Kopplung mit dem deutschen
Securpharm-Projekt. In intensiven
Gesprächen mit der Kommission
konnten dieser die Vorteile eines
Verbändemodells nähergebracht
werden. In ihrer Folgenabschätzung kam die Kommission im Januar 2014 zu dem Ergebnis, dass
ein solcher Ansatz wesentliche
Vorteile im Hinblick auf Effizienz
und Wirtschaftlichkeit bietet. Die
Veröffentlichung der noch erforderlichen delegierten Rechtsakte,
in denen verbindliche Vorgaben
enthalten sein werden, wird voraussichtlich aber erst im Winter
2014/2015 erfolgen.
Tabakprodukte
Im Zuge der Debatte um die Bekämpfung der Gefahren des Rauchens im Zuge der Tabakprodukterichtlinie wurde auch die rechtliche Einstufung von Nikotinprodukten und E-Zigaretten diskutiert.
Im Parlament wurde verbreitet gefordert, diese Produkte als Arzneimittel einzustufen, jedoch gleichzeitig ihre Freiverkäuflichkeit vorzusehen. Dies wäre das erste Mal
gewesen, dass in einem europäi-
© Zoll
schen Rechtsakt eine Einschränkung der Apothekenpflicht erfolgt
wäre. In enger Kooperation mit
dem ZAEU hat sich die ABDA
erfolgreich dafür eingesetzt, diese
Änderungsanträge in der Endfassung der Richtlinie nicht anzunehmen.
Medizinprodukte
Nachdem bereits im Oktober 2013
der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments umfangreiche
Änderungen zur neuen Medizinprodukteverordnung beschlossen hatte, führten informelle Verhandlungen mit dem Rat zu keiner
Einigung. Das Parlament hat daher im April 2014 angesichts des
nahen Endes der Legislaturperiode
seine erste Lesung abgeschlossen, um so eine gesicherte Verhandlungsgrundlage für die künftigen Verhandlungen mit dem Rat
herzustellen. Mit einem Abschluss
des Verfahrens ist wohl nicht vor
dem Jahr 2015 zu rechnen.
Datenschutz
Auch bei der Datenschutzgrundverordnung konnten sich Rat und
Parlament in den Verhandlungsgesprächen nicht einigen. Das Parlament verabschiedete hier im März
2014 umfangreiche Änderungsanträge. Angesichts noch andauern-
Die rechtlichen Rahmenbedingungen
der fundamentaler Debatten im
Rat dürfte das Gesetzgebungsverfahren noch länger dauern.
Berufsqualifikationen
Mit der Bekanntmachung der
Richtlinie 2013/55/EU über die
Anerkennung von Berufsqualifikationen im EU-Amtsblatt vom
28. Dezember 2013 wurde ein Gesetzgebungsverfahren beendet,
das die ABDA mehrere Jahre beschäftigt hatte und dessen Ergebnisse einen großen berufspolitischen Erfolg darstellen. Es konnte
u. a. erreicht werden, dass das
Berufsbild des Apothekers modernisiert wird und die »3-JahresKlausel« für die Neugründung von
Apotheken in modifizierter Form
erhalten bleibt.
Zur weiteren Erleichterung der
Mobilität von Fachkräften sieht
die neue Richtlinie einen »Europäischen Berufsausweis« vor, der
maßgeblich aus einer besseren,
EDV-gestützten Zusammenarbeit
der Mitgliedstaaten besteht. Aufgrund eines Mehrheitsbeschlusses seiner Generalversammlung –
die ABDA sprach sich dabei für ein
Abwarten aus – hat der ZAEU bei
der Kommission Interesse an der
Einbeziehung der Apotheker als
»Pilotberuf« angemeldet. Erste Gesprächsrunden haben dazu bereits
in Brüssel stattgefunden.
Regulierung Freier Berufe
Ebenfalls im Rahmen der neuen
Berufsqualifikationsrichtlinie wurde
ein Artikel beschlossen, der den
Mitgliedstaaten die Pflicht zur Prüfung der Verhältnismäßigkeit ihrer
Berufsregulierungen im Rahmen
einer sog. »Transparenzinitiative«
auferlegt. Ziel der Kommission ist
dabei der Abbau von (ihrer Ansicht nach) überflüssigen Regulierungen. Die ABDA hat hierzu
Gespräche mit dem Bundeswirtschaftsministerium geführt und eine umfangreiche Stellungnahme
erarbeitet. Nach dem Zeitplan der
Kommission sollen die Gesundheitsberufe im Jahr 2015 intensiver geprüft werden.
Mehrere europäische Dachverbände, darunter der ZAEU,

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haben im Herbst 2013 eine »Charta der Freien Berufe« beschlossen.
In diesem Dokument legen sie
die nach ihrer Ansicht unverzichtbaren Elemente der Berufsregulierung dar, u. a. die Unabhängigkeit
der Berufsausübung und die
Selbstverwaltung.
Der Europäische Wirtschaftsund Sozialausschuss hat im März
2014 unter der Federführung des
ehemaligen BFB-Hauptgeschäftsführers Arno Metzler einen ausführlichen Bericht mit dem Titel
»Rolle und Zukunft der Freien
Berufe« verabschiedet. Dieser Bericht wird auch im Zuge der
»Transparenzinitiative« wertvolle
Unterstützung leisten, die Grundstrukturen der Freien Berufe zu
erklären und zu verteidigen.
Unter dem Titel »Unternehmertum 2020« hat die Kommission Empfehlungen erarbeitet, wie
kleine und mittlere Unternehmen
bessere Marktchancen und Zugang zu Finanzierung erhalten
könnten. Ein Fokus lag hierbei
auch auf den Freien Berufen. Die
Kommission hat dabei unter anderem angekündigt, zur besseren
Berücksichtigung der Interessen
dieser Berufe ein übergreifendes
Forum mit regelmäßigen Debatten
einzurichten. Abzuwarten bleibt,
wie sich diese Aktion zu den oben
beschriebenen Deregulierungsbemühungen verhält.
Nachdem die Apotheker in
Griechenland trotz der dortigen
Finanzkrise ihre wesentlichen gesetzlichen Vorgaben für Unabhängigkeit und Freiberuflichkeit erhalten konnten, wurde im März 2014
auf Druck der »Troika« ein umwälzendes Reformgesetz beschlossen. Demnach sollen das Mehrbesitzverbot sowie die Apothekenpflicht für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel weitestgehend aufgehoben werden. Argumentative Unterstützung der ABDA
und des ZAEU konnte dies nicht
abwenden.
Freihandelsabkommen
Aufgrund des Vertrags von Lissabon ist mittlerweile die EU-Kommission federführend zuständig
für die Verhandlung von Freihandelsabkommen. Im Berichtszeitraum befasste sich die ABDA vor
allem mit den Verhandlungen zu
TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) und TiSA
(Trade in Services Agreement).
Auch wenn noch keine konkreten
Vertragsentwürfe bekannt gemacht worden sind, muss darauf
geachtet werden, dass die Regulierungsfreiräume der Mitgliedstaaten insbesondere im Gesundheitswesen nicht beschnitten
werden.
Europäischer Gerichtshof
Auch in diesem Berichtszeitraum
gab es wieder einige Urteile des
EuGH zu apothekerlichen Themen.
So bestätigte der Gerichtshof die
italienische Rechtslage, wonach
verschreibungspflichtige, aber nicht
erstattungsfähige Arzneimittel nur
in Apotheken und nicht auch in
Parapharmazien verkauft werden
dürfen. Er hob dabei hervor, dass
die Apothekenpflicht auch der
Sicherung einer auskömmlichen
Existenzgrundlage der Apotheken
und damit einer flächendeckenden Arzneimittelversorgung diene.
Weiterhin urteilte der EuGH in Bezug auf die österreichische Bedarfsplanung der Apothekenniederlassung, dass diese im Wesentlichen aus Gründen der öffentlichen Gesundheit gerechtfertigt
sei. Seiner Ansicht nach fehlte
dem dortigen Apothekengesetz
lediglich die nötige Flexibilität in
besonderen Ausnahmefällen. Der
österreichische Gesetzgeber wird
nun die Gelegenheit haben, hier
nachzubessern.
In einem hessischen Vorlageverfahren befasste sich der Gerichtshof mit der Frage, ob vorübergehend tätige Dienstleister
(im konkreten Fall ein griechischer Chirurg) an die hiesigen berufsrechtlichen Vorgaben bezüglich Werbung und Abrechnung
gebunden sind. Grundsätzlich bejahte der EuGH diese Frage, wobei er allerdings hervorhob, dass
das Berufsrecht hinreichend flexibel und verständlich sein müsse.
11
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität

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Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
Die Apotheke – für
die Sicherheit und
optimale Anwendung
von Arzneimitteln
unverzichtbar
Die Apotheke ist eine wichtige
Kontrollinstanz für Arzneimittel auf
dem Weg vom pharmazeutischen
Hersteller bis zur Anwendung
durch den Patienten (oder Arzt).
Damit kommt den Apotheken
eine zentrale Funktion sowohl für
die Sicherheit von Arzneimitteln
als auch für deren Anwendung
(Arzneimitteltherapiesicherheit
[AMTS]) zu. Durch sachgerechte
Information und Beratung kann
der Apotheker die Akzeptanz
eines Arzneimittels sowie seine
richtige und sichere Anwendung
wesentlich verbessern.
Zur Unterstützung der Informations- und Beratungstätigkeit des
Apothekers hat daher die ABDA
umfangreiche Informationshilfen
sowohl in Form von Print- als auch
EDV-Medien ausgearbeitet, die
laufend aktualisiert werden.
Durch die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker
(AMK) sind die Apotheker u. a. in
den Stufenplan nach § 63 AMG
eingebunden und an allen Informationen und Maßnahmen zur
Abwehr von Arzneimittelrisiken
beteiligt. Die AMK ist zudem Sammelstelle für alle in den Apotheken
beobachteten Risiken von Arzneimitteln und apothekenpflichtigen
Medizinprodukten sowohl im therapeutischen als auch im pharmazeutisch-qualitativen Bereich.
Die Apothekerschaft hat die
Fortführung des Aktionsplans
2013-2015 zur Verbesserung der
AMTS, der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert
wurde, im Berichtszeitraum aktiv
unterstützt und die Umsetzung
zahlreicher Einzelmaßnahmen vorbereitet bzw. abgeschlossen. Dies
betrifft beispielsweise die Mitwirkung an Handlungsempfehlungen
bei Einsatz von Hochrisikoarzneimitteln, die Harmonisierung von
Begriffsdefinitionen im Bereich

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Pharmakovigilanz und Arzneimitteltherapiesicherheit, die Ausarbeitung von Konzepten für AMTSUnterrichtsmodule und die Weiterentwicklung der Spezifikation für
einen patientenbezogenen Medikationsplan.
Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker
(AMK)
Die AMK ist ein ständiger Sachverständigen-Ausschuss der ABDA,
der sich aus pharmazeutischpharmakologischer Sicht mit Arzneimittelrisiken (§§ 62/63 AMG)
und Medizinprodukte-Vorkommnissen beschäftigt (§ 3 MPSV).
Die Geschäftsstelle der AMK, eine
Abteilung des Geschäftsbereichs
Arzneimittel, steht im engen fachlichen Austausch mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dem PaulEhrlich-Institut (PEI), den Aufsichtsbehörden der Länder sowie den
Arzneimittelkommissionen der anderen Heilberufe, vor allem der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ).
Zu den Arzneimittelrisiken
nach Stufenplan gehören unerwünschte Arzneimittelwirkungen
(UAW) wie auch Qualitätsmängel
bei Arzneimitteln. Wenn die Annahme gerechtfertigt ist, dass
vom Hersteller verursachte Qualitätsmängel vorliegen, ist der Apothekenleiter nach § 21 ApBetrO
verpflichtet, unverzüglich die zuständige Behörde zu informieren.
Darüber hinaus verpflichten die
Berufsordnungen der Landesapothekerkammern die Apotheker,
bei der Ermittlung, Erkennung und
Erfassung von Arzneimittelrisiken
mitzuwirken. Feststellungen oder
Beobachtungen zu Arzneimittelrisiken und Medizinprodukte-Vorkommnissen sind umgehend der
AMK mitzuteilen.
Für die Meldung von Verdachtsfällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen stehen auf der
Homepage der AMK (www.arznei
mittelkommission.de) ein Onlineund ein PDF-Formular zur Verfügung. Dort sind auch entsprechende Formulare für die Meldung
von Qualitätsmängeln zu finden.
Zur weiteren Verbesserung der
Anwenderfreundlichkeit und Bearbeitung wurden die OnlineFormulare im Berichtszeitraum
überarbeitet.
Die Zahl der Meldungen aus den
Apotheken ist in den letzten Jahren tendenziell angestiegen (siehe
Abbildung 1).
Im Berichtszeitraum Juli 2013
bis Juni 2014 erfasste die Geschäftsstelle der AMK 8.338 Meldungen aus Apotheken. Ferner
wurden mehr als 104 Anfragen
aus den Apotheken beantwortet.
Die AMK veröffentlichte insgesamt
429 AMK-Nachrichten; darunter
Abb. 1 Meldungen der Apotheken an die AMK von 2006 bis Juni 2014
Juni '14
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2275
2287
2212
2069
2606
2166
1693
1541
1341
UAW/Missbrauch
4314
8041
8459
8122
8322
7400
6694
6896
6389
Meldungen gesamt
13
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
14
waren AMK-Stellungnahmen sowie
Informationen von Behörden und
Fachgesellschaften. 41 AMK Nachrichten gingen auf 170 Meldungen
aus 143 Apotheken zurück.
Die AMK-Geschäftsstelle arbeitet nach dem Qualitätsmanagementsystem DIN EN ISO 9001:
2008 und erhielt im Berichtszeitraum vom TÜV Hessen die Rezertifizierung bis 2017.
Am 27. November 2013 und
am 7. Mai 2014 fanden in Berlin
die 2. und 3. AMK-Sitzung des
Berufungszeitraumes 2013–2016
statt, bei denen sich die Mitglieder der AMK und die MitarbeiterInnen der AMK-Geschäftsstelle
zu aktuellen Fragen der Arzneimittelsicherheit wie den UAW-Meldungen von Patienten und von
Fachkreisen, zu bedenklichen Rezepturarzneimitteln, zu Fälschungen von Arzneimitteln sowie zu
den Tätigkeitsfeldern der AMK austauschten.
Das etablierte Netz der öffentlichen Referenzapotheken der
AMK wurde auf 873 Apotheken
erweitert. Zur Stärkung der Rolle
der Krankenhausapotheke als
Kompetenzzentrum für Pharmakovigilanz und Arzneimitteltherapiesicherheit im stationären Bereich und zur Erfassung von Risikosignalen zu Arzneimitteln, die
überwiegend im stationären Bereich eingesetzt werden, wurde
im Berichtszeitraum ein weiteres
Netz der Referenzkrankenhausapotheken aufgebaut, welches
bundesweit insgesamt 54 Krankenhausapotheken umfasst.
Im Winter 2013 führte die
AMK eine Umfrage unter den
öffentlichen Referenzapotheken
zum aktuellen Stand der Implementierung eines Medikationsplans in Apothekensoftwaresys-
temen sowie eine Umfrage zur
Charakterisierung der neuen Referenz-Krankenhausapotheken der
AMK durch.
Eine wichtige Funktion der
AMK ist die Risikokommunikation
zwischen Bundesoberbehörden
bzw. Landesbehörden, Pharmazeutischer Industrie und den Apotheken. Informationen über Stufenplanverfahren, Rote-Hand-Briefe
bzw. Informationsbriefe und weitere Informationen zur Sicherheit
von Arzneimitteln, apothekenpflichtigen Medizinprodukten und
anderen apothekenüblichen Produkten werden auf der AMKHomepage (www.arzneimittelkom
mission.de) und in den »AMKNachrichten« der Pharmazeutischen Zeitung veröffentlicht. Die
aktuellen und die online archivierten AMK-Nachrichten sind auch
über die Homepage der Pharmazeutischen Zeitung (www.pharma
zeutische-zeitung.de) im »AMKArchiv« abrufbar. In der Pharmazeutischen Zeitung veröffentlicht
die AMK halbjährlich auch Verzeichnisse ihrer Nachrichten sowie Zusammenfassungen der
wichtigsten Inhalte (im Berichtszeitraum in Pharm. Ztg. Nr. 28
vom 11.07.2013, Seiten 85 - 87,
und Nr. 3 vom 16.01.2014, Seiten
127-129).
Die AMK und der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels e. V. (PHAGRO) haben
seit 1996 für besonders eilige
Informationen das AMK-PHAGROSchnellinformationssystem etabliert, mit dessen Hilfe alle öffentlichen Apotheken in Deutschland
innerhalb weniger Stunden benachrichtigt werden können. Diese Eilinformationen werden von
der AMK auf einem speziellen
Formblatt an einen Faxvertei-
ler übertragen und von dort
unverzüglich per Telefax an die
PHAGRO-Mitgliedsunternehmen
weitergeleitet. Diese vervielfältigen die Meldung und legen sie
allen Arzneimittellieferungen an
Apotheken bei. Die Landesapothekerkammern werden direkt per
E-Mail, die Krankenhausapotheken via Faxserver informiert. Im
Berichtszeitraum wurde das Verfahren acht Mal eingesetzt, um vor
Arzneimittelfälschungen, potenziell unsterilen Parenteralia und risikoreichen Untermischungen von
Inhalationslösungen zu warnen.
In mehreren Beiträgen veröffentlichte die AMK Risikoinformationen zu Arzneimitteln,
Medizinprodukten und zu bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln, die nichtdeklarierte verschreibungspflichtige Arzneistoffe
enthielten.
Die AMK informierte weiterhin
die Fachöffentlichkeit zu aktuellen
Fragen der Pharmakovigilanz und
Arzneimitteltherapiesicherheit, darunter zu Arzneimitteln, die unter
zusätzlicher Überwachung stehen
und seit 2013 in allen EU-Mitgliedstaaten mit einem schwarzen
Dreieck gekennzeichnet werden
(Tabelle 1).
Abteilungen Wissenschaftliche Entwicklung und Wissenschaftliche Evaluation
Publikationen
In mehreren Beiträgen wurden
Informationen über Arzneimittel
bzw. die Pharmazeutische Praxis
publiziert (Tabelle 2).
Tabelle 1: Publikationen der AMK

Beitrag
Zeitschrift
Seiten
Schwarzes Dreieck - Kennzeichnung auch
in ADBA-Datenbank
Verordnung von Hypnotika und Tranquillantien für GKV-Versicherte
auf Privatrezept: Rahmenbedingungen kontra Versorgungsrealität?
Pharm. Ztg. 40/2013
28 – 30
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Dtsch. Med.
Wochenschr. 22/2014
1151 – 1152
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
Tabelle 2: Publikationen zu Arzneimitteln bzw. zur pharmazeutischen Praxis
Beitrag
Zeitschrift
Seiten
Drug-related problems in prescribed medicines in Germany
at the time of dispensing
Antidiabetika und Nahrungsmittel: Was passt zusammen?
Exploring the potential impact of hospital ward-based pharmacy interns
on drug safety
Int. J. Clin. Pharm. 3/2013
476-482
Diabetes-Journal 10/2013
Die PHARMAZIE 4/2014
30-33
316-320
Tabelle 3: Publikationen zum Tag der Apotheke
Beitrag
Zeitschrift
Seiten
Sicher is(s)t sicher
Unsicherheitsfaktor Nahrung
PZ 22/2014
PTA Forum 8/2014
32 – 34
34 – 36
Tag der Apotheke
Informationen zu Interaktionen
mit Nahrungsmitteln und zu Einnahmezeitpunkten sind wichtiger
Bestandteil der Patientenberatung. Der Tag der Apotheke am
5. Juni 2014 hatte dieses Thema
und fand unter dem Motto »Sicher
is(s)t sicher« statt. Zur Unterstützung des Apothekenteams hat der
Geschäftsbereich Arzneimittel einen Patientenflyer, eine Broschüre
für die Apotheke und Publikationen
verfasst sowie Vorträge gehalten.
In der Broschüre »Sicher is(s)t
sicher« wird ein Überblick über Interaktionen zwischen Arznei- und
Nahrungsmitteln gegeben (Kennwortgeschützt unter: abda.de/inter
aktionen.html). Relevante Interaktionen, die eine Beratung des Patienten erfordern, werden mit Beratungshinweisen erläutert. Häufig
diskutierte Interaktionen ohne oder
mit unklarer Relevanz sind zur Einordnung der Bedeutung ebenfalls
aufgeführt. Hinweise zum richtigen Einnahmezeitpunkt in Bezug
auf die Nahrungsaufnahme vervollständigen den Überblick zu
dieser Thematik.
Beteiligung an methodischen
Diskussionen im Gesundheitswesen
Der Geschäftsbereich Arzneimittel
ist in unterschiedliche methodische Diskussionen im Gesundheitswesen eingebunden. So bestehen beispielsweise Mitglied
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
schaften im Kuratorium des IQWiG
(Diskussionen zu Nutzen bzw.
Kosten-Nutzen-Bewertungen), dem
Beirat zum GKV-Arzneimittelindex
und im HTA-Kuratorium des DIMDI, wo über die Erstellung unterschiedlicher Health Technology Assessment (HTA)-Berichte zur Bewertung von Therapien und Verfahren beraten wird.
Kommission Einbindung der
Apotheker in die Diabetikerversorgung (EADV) der Bundesapothekerkammer (BAK)
und der Deutschen DiabetesGesellschaft (DDG)
Hauptziel der Kommission ist die
zwischen Ärzten und Apothekern
abgestimmte stärkere Einbindung
der Apotheker in die Diabetikerversorgung.
Aufgaben der Kommission liegen in der Koordinierung der Zuständigkeiten im Bereich Diabetes
mellitus, inkl. der zertifizierten
Fortbildung Diabetes für Approbierte und Nichtapprobierte, sowie in der Erarbeitung qualitätssichernder Beratungshilfen zur Unterstützung der Umsetzung in
Apotheken.
In den letzten 12 Monaten lag
der Schwerpunkt der Kommissionsarbeit auf der Überarbeitung, Aktualisierung und Abstimmung verschiedener Materialien zwischen
der DDG und der BAK. Besonders
hervorzuheben ist das Konsensuspapier der Kommission, das
die Zuständigkeiten von Ärzten,
nichtärztlichen Assistenzberufen
und Apothekern voneinander abgrenzt. Dieses aktualisierte Papier von DDG und BAK wurde
2013 konsentiert und kann, wie
der aktualisierte Informationsbogen
Blutzucker, unter www.abda.de/
kommission-eadv.html abgerufen
werden.
Die Kommission EADV präsentierte sich auf der Jahrestagung
der DDG in Leipzig mit Informationen im Rahmen einer Posterausstellung. Außerdem wurde ein
eigenes Symposium zum Thema
»Der verunsicherte Therapeut« mit
vier Vorträgen durchgeführt, das
sich gleichermaßen an interessierte Apotheker und Ärzte richtete.
Im Berichtszeitraum wurden
folgende Publikationen veröffentlicht:
- Müller U., Krüger M., Risse A.:
Betreuung von Menschen mit
Diabetes in Apotheken. In: diabetesDE (Hrsg.): Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014.
Kirchheim-Verlag 2013, S. 186 191.
ABDA-KBV-Modell
Die Umsetzung des ABDA/KBVKonzeptes nach § 63 SGB V mit
dem Ziel der Überführung in ein
Modellvorhaben zur Arzneimittelversorgung nach § 64a SGB V
wurde im Berichtszeitraum unter
großem Einsatz erfolgreich vorangetrieben. Das Modellvorhaben
15
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
16
startete zum 1. April 2014 unter
dem Namen »ARMIN« - Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen.
Ziele sind die Steigerung der Qualität der Arzneimittelversorgung
durch Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit und der
Therapietreue bei gleichzeitiger
Dämpfung der Gesundheitsausgaben.
Der Vertrag wurde von den
fünf Vertragspartnern Ende März
2014 unterzeichnet.
Inhaltlich besteht das Modell
aus den Modulen Wirkstoffverordnung, Medikationskatalog und Medikationsmanagement. Weitere Arbeitsgruppen existieren zu den
Themen IT-Umsetzung, Vertragsentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation. Zusätzlich
wurde eine interne Arbeitsgruppe
etabliert, die Fragen der Umsetzung und Implementierung des
Medikationsmanagements in Apotheken bearbeitet und umsetzt.
Offizieller Projektstart war am
27. März 2014 mit einer Pressekonferenz in Berlin. Seit April
2014 ist es möglich, sich über
das Projekt auf diversen Informationsveranstaltungen sowie unter
www.arzneimittelinitiative.de zu
informieren. Interessierte Apotheker und Ärzte können, sofern sie
die Teilnahmevoraussetzungen erfüllen, seit April dem Vertrag beitreten. Die Arbeiten in den unterschiedlichen Teilbereichen dauern
an. Arbeitsgruppen zur Evaluation
des Modellvorhabens, zur Begleitung der praktischen Umsetzung
der Elemente und zur Weiterentwicklung der Komponenten wurden etabliert.
Die praktische Umsetzung in den
Arztpraxen und Apotheken beginnt
im dritten Quartal 2014 mit der
Umsetzung der Wirkstoffverordnung
und des Medikationskatalogs.
PHARM-CHF – Apothekenbasiertes interdisziplinäres
Programm für Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz
Die ABDA untersucht in Zusammenarbeit mit der Universität des
Saarlandes (UdS) die Wirksamkeit
eines langfristigen, interdisziplinären Programms zur Verbesserung der Einnahmetreue und zur
Verminderung von Arzneimittelrisiken bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Hauptziel
der PHARM-CHF Studie ist es, mit
Hilfe dieses apothekenbasierten
Programms, in dem Arzt und Apotheker eng zusammenarbeiten, die
Anzahl an Krankenhauseinweisungen zu reduzieren und die Mortalität zu senken. Die Patienten werden in der Arztpraxis rekrutiert
und in eine Kontroll- und Interventionsgruppe randomisiert. Patienten der Interventionsgruppe werden vom Apotheker und vom Arzt
über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten begleitet. Zu
ARMIN: Monika Koch (SAV) bei der Vertragsunterzeichnung

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Beginn erfasst der Apotheker in
einem Patientengespräch die aktuelle Medikation, inklusive der
Selbstmedikation, und prüft diese
auf arzneimittelbezogene Probleme (ABP). Gemeinsam mit dem
Arzt bespricht der Apotheker Auffälligkeiten und notwendige Interventionen und stimmt einen aktuellen Medikationsplan ab. Basierend auf dem aktuellen Medikationsplan erhalten die Patienten
einmal in der Woche ihre in der
Studienapotheke individuell gestellte Medikation. Die regelmäßigen Kontakte ermöglichen ein
engmaschiges Monitoring der Arzneimittelverträglichkeit und der
Therapietreue sowie der frühzeitigen Erkennung von Zeichen und
Symptomen einer sich verschlechternden Herzinsuffizienz. Bei Auffälligkeiten erfolgt ein fachlicher
Austausch zwischen Arzt und Apotheker.
Die Rekrutierung von Apotheken, Arztpraxen und Patienten
wird kontinuierlich weitergeführt.
ABDA und UdS werden bei der
Durchführung der Studie vom Interdisziplinären Zentrum Klinische
Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz unterstützt. Die Studie
wird finanziert durch die ABDA,
die Apothekerstiftung WestfalenLippe, die Apothekerkammer Nordrhein, die Lesmüller-Stiftung und
die Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung e. V. (FI).
Netzwerk Pharmazeutische
Betreuung/Hausapotheke
Das »Netzwerk Pharmazeutische
Betreuung/Hausapotheke«, eine
Mailingliste, erreicht aktuell 3.400
Apothekerinnen und Apotheker
(Stand April 2014).
Zu folgenden Themen wurden
Informationen versendet:
Nationale Versorgungsleitlinie (NVL)
Diabetes, Welt-Hypertonie-Tag und
zu den Wochenendworkshops
2013. Versendet wurde auch
eine Umfrage zum Einsatz von
Medikationsplänen in öffentlichen
Apotheken sowie ein Informationsblatt »Tipps für eine sichere
Arzneimitteltherapie«, das von Apotheken bei der Beratung von Patien-
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
ten eingesetzt werden kann. Zusätzlich wurden das Projekt »No
roids inside«, das die Prävention
des Arzneimittelmissbrauchs in
Fitnessstudios zum Ziel hat, und
das Projekt »European Union Network for Patient Safety and Quality of Care« (PaSQ) unterstützt.
Pharmazeutische Betreuung –
Wochenendworkshops
2013 fanden die Wochenendworkshops (WEWS) Patient & Pharmazeutische Betreuung in Hamburg
und Dresden statt. Über 600 Apothekerinnen und Apotheker nahmen an den beiden Veranstaltungen teil, in deren Mittelpunkt die
patientenorientierte Pharmazie und
hierbei insbesondere die Umsetzung der Pharmazeutischen Betreuung im Apothekenalltag stand.
Neben zwei Vorträgen, »Medikationsmanagement – Ein Begriff
für unterschiedliche Konzepte?«
und »Neue orale Antikoagulanzien
– Das Ende der Ära der Vitamin-KAntagonisten?«, bildeten die sechs
Workshops, von denen sich jeder
Teilnehmer vier auswählen konnte,
den Schwerpunkt der Veranstaltung. Die Themen in 2013 waren
die Rezeptkontrolle, Medikationsmanagement und Depressionen
sowie Wundversorgung, Palliativmedizin und Interaktionen.
Auch 2014 werden wieder
WEWS stattfinden; diesmal in
Hannover (15.-16. November 2014)
und Potsdam (22.-23. November
2014).
Compliance-Tool
Um durch eine strukturierte Patientenbetreuung deren Therapieund Einnahmetreue zu verbessern,
erscheint es sinnvoll, dass Apotheken ein Compliance-Tool in der
Apothekensoftware zur Verfügung
steht. Als Hilfestellung für die Entwicklung in Form eines Funktionspaketes in der Apothekensoftware
wurde eine vorläufige Spezifikation zusammen mit einem Softwarehaus und öffentlichen Apotheken ausgearbeitet.
Anhand der gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse im Rahmen eines Projektes erfolgte die

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Finalisierung der Spezifikation. Der
Abschlussbericht wurde 2013
allen Mitgliedsorganisationen zugesandt. Die abschließende Version der Spezifikation wurde allen
Apotheken-Softwarehäusern zur
Verfügung gestellt.
ABDATA
Pharma-Daten-Service
ABDA-Artikelstamm
Auch das Geschäftsjahr 2013/2014
war durch die zunehmende Komplexität sowie den stetig wachsenden Umfang von Änderungen in
gesetzlichen und sozialrechtlichen
Regelungen geprägt. So führte
das Inkrafttreten des ApothekenNotdienst-Sicherungsgesetzes zum
01.08.2013 zu einer Anpassung
der Arzneimittelpreisverordnung.
Der 16-Cent-Notdienstzuschlag für
verschreibungspflichtige Arzneimittel wurde im Artikelstamm umgesetzt. Dies führte gleichzeitig zu
einer Anpassung der betroffenen
Arzneimittelfestbeträge und der
entsprechenden Zuzahlungsfreistellungsgrenzen. Nach einigen
Neufestsetzungen von Festbetragsgruppen zum 01.10.2013,
01.01. und 01.02.2014 folgte
zum 01.04.2014 eine 46 Gruppen umfassende Festbetragsanpassung.
Nachdem mit dem 13. SGB VÄnderungsgesetz zum 01.01.2014
der Rabatt nach § 130a Absatz 3a
SGB V (sog. Preismoratorium) zunächst bis zum 31.03.2014 verlängert wurde und zeitgleich der
erhöhte 16-prozentige Herstellerabschlag für nicht generikaab-
schlagspflichtige Arzneimittel nach
§ 130a Absatz 1a SGB V endete,
trat zum 01.04.2014 das 14. SGB VÄnderungsgesetz in Kraft, das
umfangreiche Datenänderungen erforderte. Das Preismoratorium
wurde bis zum 31.12.2017 verlängert, der Abschlag für festbetragsgebundene Arzneimittel entfiel. Der
allgemeine Herstellerabschlag nach
§ 130a Absatz 1 SGB V wurde für
nicht generikaabschlagspflichtige
Arzneimittel von 6 Prozent auf
7 Prozent angehoben. Die Änderung zu § 130b SGB V (sog. Erstattungsbetrag) führte zu einer völligen Neustrukturierung der Abbildung unter Einführung neuer
Kennzeichen und Felder, damit
alle notwendigen Informationen
abgebildet werden konnten. Die
wichtigste Änderung ist die Tatsache, dass der Erstattungsbetrag
zur Basis für die Handelszuschläge
wurde. Dementsprechende Beschlüsse der Arzneimittelrichtlinie
Anlage XII (sog. Nutzenbewertung)
werden ebenso im Artikelstamm
abgebildet.
Neue und geänderte Beschlüsse
des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) zu den Arzneimittelrichtlinien Anlage I (OTC-Erstattung), Anlage III (Verordnungseinschränkungen und -ausschlüsse),
Anlage V (verordnungsfähige Medizinprodukte) sowie Anlage VII
(Hinweise zu austauschbaren Darreichungsformen) wurden nach
dem Inkrafttreten in den Daten
abgebildet.
Für ARMIN (ABDA/KBV-Modell)
wurden bereits zum 01.08.2013
Datenstrukturen zur Umsetzung
des Teilbereichs Wirkstoffverordnung geschaffen. Die Daten wurden zum 01.04.2014 erstmals
ausgegeben, damit eine möglichst reibungslose Umsetzung
zum Projektstart am 01.07.2014
gewährleistet werden kann. Zum
01.04.2014 wurde der Substitutionsausschluss der oralen Darreichungsformen von Arzneimitteln
mit den Wirkstoffen Ciclosporin
und Phenytoin im Artikelstamm
umgesetzt. Die Daten zu den sogenannten Milligramm-Preisen der
17
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
18
Hilfstaxe Anlage 3 (Parenteralia)
wurden entsprechend den Vereinbarungen der Vertragspartner angepasst und erweitert.
Ausblickend auf das kommende Geschäftsjahr liefen Vorbereitungen zur Einführung neuer
Kennzeichen und Felder im Artikelstamm. Neben den neuen
durch die IFA GmbH eingeführten
Kennzeichen »Wirkstoff nach EGRichtlinie« und »Elektrostoffverordnung« wurde ein neues Feld
zu Importgruppen, das die Abgabe nach § 5 des Rahmenvertrages nach § 129 Absatz 2 SGB V
erleichtern soll, für die Datenausgabe zum 01.07.2014 vorbereitet.
Ebenso wurden Felder zur Abbildung von Daten im Zusammenhang
mit MSV 3, dem neuen Bestellverfahren zwischen Apotheken
und Großhändlern vorbereitet.
Im Bereich der generischen
Substitution nach § 129 SGB V
(aut idem-Regelung) wurden neue
Beschlüsse des G-BA zu austauschbaren Darreichungsformen
umgesetzt. Die Bearbeitung der
im aut idem-Modul in codierter
Form hinterlegten Indikationen,
die eine Aussage über die Austauschbarkeit von Fertigarzneimitteln ermöglichen, wurde fortgeführt. Bestehende Gruppen wurden
überarbeitet und neue Gruppen
angelegt, die aus Patentabläufen
resultierten. Ca. 40 Patentabläufe
wurden bearbeitet, Wirkstoffe wie
Capecitabin, Rizatriptan und Zoledronsäure zählen dabei zu den
»größeren Patentabläufen«. Neuanmeldungen von Fertigarzneimitteln wurden kontinuierlich eingepflegt, Indikationsänderungsmeldungen sowie Änderungsanfragen
von Anbietern und Datenanwendern bearbeitet.
Artikelstamm Plus V
Neben zahlreichen Änderungen an
bestehenden Arznei- und Hilfsmittellieferverträgen, die der Deutsche
Apothekerverband e. V. (DAV) und
die Landesapothekerverbände vereinbart hatten, gingen viele neue
Verträge in die Daten des Artikelstamms Plus V ein. Erstmals fanden auch Hilfsmittellieferverträge

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
von zu Arbeitsgemeinschaften
gruppierten BKK, die auf Landesebene mit Apothekerverbänden
geschlossen wurden, Eingang in
die Daten. Parallel wurden gesetzliche Neuerungen umgesetzt; der
Kassenabschlag nach § 130 SGB
V wurde zweimal angepasst: von
EUR 1,75 auf EUR 1,85 zum
01.07.2013 sowie auf EUR 1,80
zum 01.01.2014.
Nach einer seit dem 01.04.2013
andauernden Übergangsphase zur
Umstellung des kassenbasierten
Artikelstamm Plus V auf das vereinbarungsbasierte Konzept werden die Daten seit dem Gültigkeitstermin 01.01.2014 ausschließlich
im neuen Format ausgeliefert. Die
neue Datenstruktur ermöglichte
es erstmals, Anlagen von Vereinbarungen vertragskonform abzubilden. Damit einhergehend können einzeln erklärte Beitritte in
den Daten hinterlegt werden. Der
Forderung, auf die zunehmende
Vielfalt von vertraglichen Vereinbarungen mit praxistauglichen Erläuterungen auf Artikelebene zu
reagieren (z. B. ergänzende Hinweise bei der Preisberechnung
von Year-Sets), wurde zum
01.04.2014 mit einer Änderung
des Datenformats nachgekommen.
Zudem wurden bei ABDATA
bereits technische Vorbereitungen für das vom DAV initiierte Online-Vertragsportal vorgenommen,
mit dem zukünftig Verträge sowie
Vertragsbeitritte von Apotheken
und Verbänden zur Erzeugung der
Teilnehmerlisten für die Kostenträger online eingesehen werden
können.
Aktuelle Info
Das Modul informierte über tagesaktuelle Meldungen rund um das
Arzneimittel. Zahlreiche Meldungen zu innovativen Arzneimitteln,
neu eingeführten Arzneimitteln
und klinischen Entwicklungen, national wie international, wurden
den Fachkreisen zur Verfügung
gestellt. Darüber hinaus wurde
schnell und unkompliziert über
packungsbezogene und pharma-
zeutische Änderungen informiert.
Meldungen der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker
(AMK) sowie wissenschaftliche
Veröffentlichungen der ABDA und
einiger Bundesoberbehörden –
z. B. des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte
(BfArM), des Paul-Ehrlich-Instituts
(PEI), des Robert-Koch-Instituts
(RKI), des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sowie des Bundesamts für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (BVL)
– waren schnellstmöglich abrufbar.
ABDA-Datenbank
Fertigarzneimittel
Im Bereich der strukturierten
Basisdaten wurden neben der
laufenden Datenpflege und den
Neuaufnahmen von Markteinführungen die Darreichungsformen
überarbeitet. Deren Vergabe wurde vereinheitlicht, indem ihre Definitionen präzisiert und 11 Begriffe
generell gesperrt wurden. Wirkstoffzeilen, die für die Suche nach
vergleichbaren Arzneimitteln herangezogen werden sollen, erhielten
als neues Attribut ein Vergleichsflag. Arzneimittel, die auf Beschluss der EMA einer »besonderen Überwachung« unterliegen,
erhielten zur Kennzeichnung ein
neues Attribut (»Schwarzes Dreieck«). Der ABDATA-Indikationsschlüssel wurde in den Bereichen
»Psychostimulantien« sowie »Hormonpräparate zur Behandlung klimakterischer Beschwerden« überarbeitet. Die Standardhinweissätze zu unerwünschten Wirkungen von Hilfsstoffen wurden erweitert und an die Besonderheitenliste des BfArM angepasst.
Bei den internationalen Fertigarzneimitteln wurden schwerpunktmäßig die europäischen
Nachbarländer sowie Kanada und
die USA aktualisiert. Im Fokus
standen innovative Produkte. Ansonsten wurden ausschließlich
Fertigarzneimittel berücksichtigt,
die nicht in Deutschland oder
einem der Schwerpunktländer un-
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
ter dem gleichen Warenzeichen im
Handel sind. Unter dieser Prämisse
wurden Ungarn, Russland, Südafrika und Ägypten vollständig überarbeitet. Datensätze von Präparaten, die seit mehr als fünf Jahren
nicht mehr im Handel sind, wurden aus der Datenbank entfernt.
Auch die umfassenden Textinformationen zu den in Deutschland im Verkehr befindlichen Fertigarzneimitteln wurden kontinuierlich anhand neuer Fachinformationen aktualisiert. Dabei fanden
vor allem aktuelle Meldungen des
BfArM, des PEI und der AMK Berücksichtigung. Für Präparate mit
neuen Wirkstoffen wurden neue
Texte erstellt und die zahlreichen
hinzugekommenen Generika und
Reimporte mit bestehenden Texten verknüpft, sodass inzwischen
über 35.000 Präparate mit ausführlichen Texten zu Indikationen,
Kontraindikationen, Nebenwirkungen, Dosierung und speziellen
Hinweisen versehen sind. Dabei
wurden individuelle zulassungsbedingte Unterschiede, z. B. im
Bereich der Anwendungsgebiete,
berücksichtigt. Textinformationen
tragen neben den Arzneimitteln
auch die wichtigsten immer zahlreicher werdenden Medizinprodukte sowie die sogenannten
»Traditionellen Arzneimittel«. Eine
Reihe von Veterinärpräparaten,
die für den Handverkauf wichtig
sind, erhielten ebenso ausführliche Texte.
Pharmazeutische Stoffliste
Im Modul Pharmazeutische Stoffliste wurden zahlreiche neue Stoffe, die z. B. als Wirkstoff (allopathisch und homöopathisch), Hilfsstoff oder Chemikalie angewendet
werden, aufgenommen und charakterisiert. Die Änderungen der
INN-Listen 70 und 71 sowie der
vorgeschlagenen INN-Listen 109
und 110 der WHO, Nachträge
des 7. Europäischen Arzneibuchs
(Ph.Eur.), Aktualisierungen des
Homöopathischen Arzneibuchs (HAB),
des Deutschen Arzneibuchs (DAB),
des Deutschen Arzneimittelcodex
(DAC), des Österreichischen Arzneibuchs (ÖAB), der United States

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Pharmacopeia (USP) sowie des
USP Dictionary of USAN (United
States Adopted Names) wurden
eingearbeitet. Die Änderungen der
Verbotsliste 2014 der World AntiDoping Agency (WADA) wurden
eingepflegt sowie die aktuelle Verschreibungsverordnung und die
Betäubungsmittelverordnung eingearbeitet.
Als neues Datenprodukt wurde
der ABDATA-Stoffkatalog aus der
Pharmazeutischen Stoffliste für
die intersektorale Kommunikation
lizenzfrei zur Verfügung gestellt.
Wirkstoffdossiers
Zu folgenden neuen Arzneistoffen
wurden Wirkstoffdossiers erstellt:
Aclidinium, Aflibercept, Axitinib,
Azilsartan, Ceftarolin, Decitabin,
Ivacaftor, Pixantron, Regadenoson, Rilpivirin, Tafamidis, Telaprevir, Tianeptin, Vandetanib und
Vemurafenib. Bestehende Wirkstoffdossiers einiger Wirkstoffgruppen, wie die Vinca-Alkaloide
Vinblastin, Vincristin, Vindesin,
Vinorelbin und die Antidiabetika
Glibenclamid, Gliclazid, Glimepirid, Gliquidon wurden aktualisiert.
Zusätzlich wurden Indikationserweiterungen, wichtige Nebenwirkungen und sonstige Risiken in
den Wirkstoffdossiers ergänzt.
Interaktionen
Etwa 76 neue Interaktionsmonografien wurden in die ABDA-Datenbank aufgenommen, darunter
auch die Wechselwirkungen der
2013 neu eingeführten Arzneistoffe, wie die der neuen Proteinkinase-Inhibitoren Afatinib (Giotrif®) und Regorafenib (Stivarga®),
des Phosphodiesterase-Hemmers
Avanafil (Spedra®), des Antidiabetikums Canagliflozin (Invokana®),
des Integrase-Hemmers Dolutegravir (Tivicay®) und des Lipidsenkers Lomitapid (Lojuxta®). Über
250 Monografien des Gesamtbestandes von ca. 1.190 Monografien wurden aktualisiert. Einige
Monografien wurden gelöscht,
weil die betreffenden Arzneimittel
nicht mehr im Verkehr sind oder
weil sich die beschriebene Wechselwirkung als klinisch wenig
bedeutsam erwiesen hat. Zum
01.07.2013 wurden zwei neue
Klassifikationsstufen für Interaktionen eingeführt, um den immer
differenzierter werdenden Einsatz
von Arzneimitteln bei genau definierten Patientengruppen sowie
die Angaben in den Fach- und Gebrauchsinformationen adäquat abzubilden:
- Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich – in bestimmten Fällen kontraindiziert
- Gleichzeitige Anwendung nicht
empfohlen
Die erste ergänzte Klassifikationsstufe betrifft den Fall, dass die Interaktionspartner nur dann nicht
gleichzeitig angewendet werden
dürfen, wenn der Patient definierte Risikofaktoren aufweist
(z. B. ein bestimmtes Lebensalter,
Niereninsuffizienz, Diabetes). Die
zweite entspricht einer immer
häufiger anzutreffenden Empfehlung in Fach- und Gebrauchsinformationen, wenn z. B. wegen
unkalkulierbarer unerwünschter
Wirkungen oder fehlender Überwachungsparameter Vorbehalte
gegen eine gleichzeitige Anwendung bestehen.
C•A•V•E
Neben der Bearbeitung der neu in
den Markt eingeführten Fertigarzneimittel wurde der vorhandene
Bestand inhaltlich überarbeitet sowie entsprechende Auflagen der
Zulassungsbehörden, wie Stufenplanverfahren, ergänzt. Dabei wurden vor allem die Gruppen der
Benzodiazepine, der Calcium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ und
der selektiven sowie der nicht
selektiven Beta-Adrenozeptor-Antagonisten – auch in Kombinationsarzneimitteln – berücksichtigt. Des
Weiteren wurden die geschlechtsspezifischen Indikationen überarbeitet. Mit der Schlafapnoe fand
ein neues Patientenmerkmal (MIV)
Eingang in die CAVE-Daten. Als
neue Anwendungsrisiken wurden
ebenfalls die Schlafapnoe sowie
die Ataxie (spinal) und die Ataxie
(zerebellär) berücksichtigt. Die
19
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
20
Unser Herz schlägt für sichere Arzneimitteldaten - ABDATA-Stand auf der expopharm 2013
Warnhinweise zu Hilfsstoffen wurden aktualisiert und die aktuelle
Dopingliste 2014 eingearbeitet.
Über 30 neue Allergien wurden
aufgenommen. Diese betrafen
überwiegend wichtige Arzneistoffklassen, wie Antiepileptika, Zytostatika, Antidiabetika, Antineoplastika und Anticholinergika. Zur Codierung von Allergien auf Pfirsiche
und Kirschen wurde die Steinfrucht-Allergie aufgenommen. Ergänzt wurde die Polyallergie: Bei
Vorliegen schwerer Allergien bzw.
unter einer entsprechenden Hyposensibilisierungstherapie kann es
nach Verabreichung von ACEHemmern oder Betablockern verstärkt zu lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktionen durch
Insektengifte oder andere Allergene kommen.
Arzneimittelinformationen
für Laien
Der Datenbestand des »Laienmoduls« mit Informationen zu Fertig
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
arzneimitteln, die zur Behandlung
von verbreiteten Erkrankungen eingesetzt werden, wurde erweitert
und aktualisiert. Alle erforderlichen Daten wurden so aufgearbeitet, dass den Patienten Informationen zu Indikationen und Gegenanzeigen, Warnhinweise, Nebenwirkungen und Dosierungen schnell
und verlässlich zur Verfügung stehen. Daneben informieren kurz
gefasste Angaben zur Wirkungsweise eines Arzneistoffes oder zu
Gesundheitsbeschwerden die Laien grundlegend über Arzneimittel.
ABDAMED
Das Datenmodul ABDAMED unterstützte viele Ärzte bei der Verordnung von Arzneimitteln und
weiteren für den ärztlichen Bereich benötigten und in der Apotheke erhältlichen Artikeln. Die in
Programme von Praxisverwaltungssystemen verschiedener Anbieter
integrierten ABDAMED-Daten wurden kontinuierlich um Inhalte er-
gänzt, die für die Zertifizierung
durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erforderlich
waren, z. B. Verordnungsvorgaben
(s. a. ABDA-Artikelstamm).
Veranstaltungen
Seminare
Auch 2013 fanden Seminare zum
Einsatz der ABDATA-Datenmodule im Rahmen der Arzneimitteltherapiesicherheit als zentralem
Thema statt, zum Beispiel für die
Fortbildungsakademie Onkologische Pharmazie in Hamburg:
»Arzneimittelinteraktionen in der
Onkologie«. Für einen der Marktführer von Praxis-EDV für Ärzte
wurde im Apothekerhaus Eschborn ein Workshop zur Umsetzung des CAVE-Moduls in PraxisEDV-Programmen durchgeführt.
2014 startete eine Seminar-Reihe
in Zusammenarbeit mit der Mehrzahl der Landesapothekerkammern unter dem Thema »AMTS:
Sicher ist sicher. Wie ABDATA-
Arzneimitteltherapiesicherheit und -effektivität
Daten Sie optimal unterstützen
können«. Die ersten drei halbtägigen Workshops der Serie
wurden in Kooperation mit der
Landesapothekerkammer Schleswig-Holstein an den Veranstaltungsorten Lübeck (1) und Kiel (2)
durchgeführt. Die Resonanz war
ausnehmend positiv.
expopharm 2013
Auf der expopharm in Düsseldorf
präsentierte sich ABDATA 2013
vom 18. bis 21. September zum
dritten und letzten Mal mit dem
attraktiven Konzept »Unser Herz
schlägt für sichere Arzneimitteldaten«. Der Stand lud mit vielen
roten Herzen und zahlreichen Bildern aus der Apothekenpraxis
zum wiederholten Mal zu interessanten Gesprächen unter Fachleuten ein.
Ein zentrales Thema war der
aktive Einsatz von Daten zur Arz-
neimitteltherapiesicherheit mit
Fokus auf die ArzneimittelrisikoPrüfungen mit dem Interaktionsmodul der ABDA-Datenbank sowie
dem CAVE-Modul. Von den Unterlagen zu diesen und weiteren
ABDATA-Datenangeboten waren
besonders die aktuellen Fallbeispiel-Hefte zur Schulung des
pharmazeutischen Teams begehrt.
Auf außerordentliches Interesse
zählen konnten die Neuerungen
und Erweiterungen im Modul Artikelstamm Plus V, die erstmals auf
der Messe vorgestellt wurden und
für die Apotheken zu wesentlichen Erleichterungen bei der Preisermittlung von Artikeln wie Hilfsmitteln und Verbandstoffen führen. Die ebenfalls erstmalig eingesetzte Informationsinsel zum
securPharm-Pilotprojekt mit der
Möglichkeit, vor Ort an einem Apothekensystem die Aufdeckung einer Arzneimittelfälschung nachzuvollziehen, stieß ebenso auf eine
ausgezeichnete Resonanz.
Informationsinsel zum Pilotprojekt securPharm

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Unterstützt wurde ABDATA in bewährter Form technisch und zeitweise auch personell von den Systemanbietern Lauer-Fischer und
Pharmatechnik, sodass sich Fragestellungen rund um die Umsetzung der ABDATA-Daten umgehend demonstrieren und beantworten ließen.
21
Qualitätssicherung

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Qualitätssicherung
Leitlinien zur
Qualitätssicherung
Im Berichtszeitraum hat die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer die folgenden
aktualisierten Dokumente zur Qualitätssicherung verabschiedet:
– Leitlinie und Kommentar »Hygienemanagement«
– Leitlinie und Kommentar »Prüfung und Lagerung der Primärpackmittel«
– Leitlinie und Kommentar »Versand der Arzneimittel aus der
Apotheke«
– Leitlinie und Kommentar »Risiken bei Arzneimitteln und Medizinprodukten«
– Leitlinie und Kommentar »Information und Beratung des Patienten bei der Abgabe der Arzneimittel – Selbstmedikation«
– Leitlinie und Kommentar »Information und Beratung des Patienten bei der Abgabe der Arzneimittel – Erst- und Wiederholungsverordnung«
– Empfehlungen der Bundesapothekerkammer »Versorgung der
Krankenhauspatienten durch Apotheken«
– Leitlinie und Kommentar »Physiologisch-chemische Untersuchungen – Durchführung von Blutuntersuchungen«
Bei der Revision der Leitlinien,
Kommentare und Empfehlungen
wurde unter anderem die 2012
geänderte Apothekenbetriebsordnung berücksichtigt. Bei der
Durchführung der Blutuntersuchungen in der Apotheke sind
Maßnahmen zum Arbeitsschutz
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festzulegen. Maßgeblich für
den Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen ist dabei die Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit
Biologischen Arbeitsstoffen (Biostoffverordnung – BioStoffV). Die
Leitlinie und der Kommentar wurden entsprechend an die neue
Fassung der BioStoffV vom
15. Juli 2013 angepasst.
Die Leitlinien, Kommentare und
Arbeitshilfen der Bundesapothekerkammer zur Qualitätssicherung
sind auf der Homepage der ABDA

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
unter www.abda.de unter der
Rubrik »Die Apotheke – Qualitätssicherung« eingestellt. Mit einem
Drop-down-Menü können die verschiedenen pharmazeutischen Themen, wie zum Beispiel Information
und Beratung, ausgewählt werden.
Zu jedem Thema sind sämtliche
Dokumente als Download hinterlegt. Um einen schnellen Überblick zu erhalten, können aktuelle
Änderungen in den überarbeiteten Fassungen der Leitlinien und
Kommentare in der Rubrik »Die
Apotheke – Qualitätssicherung –
Leitlinien – Revisionen der Leitlinien« nachgelesen werden.
Die Auswertung der Zugriffe
auf die ABDA-Homepage zeigt,
dass die Leitlinien auch weiterhin
zu den am häufigsten geöffneten
Dokumenten gehören und bestätigt so ihre Akzeptanz bei den
Apothekerinnen und Apothekern.
Qualitätssiegel der
Bundesapothekerkammer
Die Mitgliederversammlung der
Bundesapothekerkammer hat im
Jahr 2008 die Voraussetzungen für
ein bundeseinheitliches apothekenspezifisches Qualitätsmanagementsystem geschaffen. Diese sind in
der Mustersatzung der ABDA für
das Qualitätsmanagement der Deutschen Apotheken sowie den Kriterienkatalogen mit bestimmten Anforderungen an die Zertifizierungsstelle, an das Zertifizierungsverfahren sowie Anforderungen an
die Auditorinnen und Auditoren
festgelegt. Das Qualitätssiegel der
Bundesapothekerkammer ist beim
Deutschen Marken- und Patentamt als Individualmarke eingetragen und wird bisher von acht
Apothekerkammern geführt. Im Berichtszeitraum wurde bei sechs
Kammern, die das Gütesiegel vor
mehr als drei Jahren erhalten
haben, eine Nachprüfung der Unterlagen vorgenommen. In allen
Fällen konnte eine Verlängerung
der Führung der Marke für weitere drei Jahre bescheinigt werden.
Die Apothekerkammern, denen das BAK-Qualitätssiegel bereits verliehen wurde, sind unter
www.abda.de in der Rubrik »Die
Apotheke – Qualitätssicherung –
BAK-Qualitätssiegel« aufgelistet.
Außerdem steht ein Faltblatt zur
Verfügung, mit dem sich interessierte Apotheker über die Inhalte
des QMS informieren können.
Empfehlungen der Bundesapothekerkammer zu Arbeitsschutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit biologischen
Arbeitsstoffen
Die Verordnung über Sicherheit
und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit Biologischen Arbeitsstoffen (Biostoffverordnung – BioStoffV) ist am 15. Juli 2013 in
einer überarbeiteten Form in Kraft
getreten. Die BioStoffV ist in der
Apotheke beispielsweise bei Blutuntersuchungen oder im Falle einer Influenzapandemie zu berücksichtigen.
Im Berichtszeitraum wurden
die Empfehlungen der Bundesapothekerkammer zu Arbeitsschutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit
biologischen Arbeitsstoffen für den
Bereich der Blutuntersuchungen
überarbeitet und von der Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer verabschiedet. Es
stehen drei aktualisierte Dokumente mit allgemeinen Informationen, Standards und Formularen
zur Verfügung, die in der Apotheke für die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung, die Erstellung der Betriebsanweisung sowie
für die Unterweisung der Mitarbeiter genutzt werden können.
Auf der ABDA-Homepage sind die
Empfehlungen unter www.abda.de
in der Rubrik Arbeitsschutz zu finden.
Empfehlungen der Bundesapothekerkammer zu Arbeitsschutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
Durch die umfassende Überarbeitung der Technischen Regel für
Gefahrstoffe (TRGS) 510 »Lage-
23
Qualitätssicherung
24
rung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern« (Stand: Januar 2013) und die Aktualisierung
der Verordnung zum Schutz vor
Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung – GefStoffV) vom 15. Juli
2013 wurde die Anpassung der
Empfehlungen der Bundesapothekerkammer zu Arbeitsschutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit brandund explosionsgefährlichen Stoffen erforderlich. Die allgemeinen
Informationen, der Standard und
die Formulare wurden von der Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer verabschiedet
und stehen unter www.abda.de in
der Rubrik Arbeitsschutz zur Verfügung.
BESI-Projekt der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Beim Stellen der Arzneimittel in
Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen haben die Pflegekräfte
teilweise unmittelbaren Kontakt
mit Arzneistoffen. In den meisten
Fällen ist unklar, ob diese kontinuierliche Exposition gesundheitliche Risiken für die Beschäftigten
birgt. Die BGW will im Rahmen des
Forschungsvorhabens BESI (BESI
= Bereitstellung sicherheitsrelevanter Informationen zu Arzneistoffen und damit verbundenen
Tätigkeiten) Informationen über
die verschiedenen Tätigkeiten mit
Arzneimitteln und über gefährliche
Eigenschaften der Arzneistoffe bewerten. Die Ergebnisse sollen in
ein Control Banding Modell einfließen und am Ende zu konkreten
und abgestuften Schutzmaßnahmen führen. In das Projekt sind
neben der Bundesapothekerkammer Vertreter der ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker e. V., der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG)
e. V., Vertreter aus ambulanter
und stationärer Pflege sowie Arbeitsschutz- und Gefahrstoffexperten eingebunden. Das Forschungsvorhaben ist verlängert
worden. Im Berichtszeitraum hat
ein Expertenteam im Rahmen
sogenannter Wirkstoff-Dossiers

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Modellprojekt »Ambulanter Entzug« erfolgreich
© drubig-photo – Fotolia.com
93 Leitsubstanzen aus der Gruppe der Antiinfektiva beschrieben
und bewertet. Erste Ergebnisse
aus der Bewertung der toxikologischen Eigenschaften wurden bereits publiziert. Außerdem wurde
mit ersten Untersuchungen zur
Freisetzung und Exposition bei Tätigkeiten mit Arzneistoffen, wie z. B.
Ausblistern, Teilen und Mörsern von
Tabletten und Richten von Infusionen, begonnen.
Modellprojekt »Ambulanter
Entzug Benzodiazepinabhängiger Patienten in
Zusammenarbeit von
Apotheker und Hausarzt«
Schätzungen zufolge sind ein
bis 1,2 Millionen Bundesbürger
von Benzodiazepinen bzw. Benzodiazepin-Analoga abhängig. Die
gewohnheitsmäßige Einnahme
von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln birgt Risiken, die nicht nur die
Gesundheit und Lebensqualität
der Betroffenen einschränken,
sondern auch erhebliche volkswirtschaftliche Folgekosten verursachen. Hierzu zählen beispielsweise Kosten für die Behandlung von Frakturen infolge
von Stürzen, die auf die muskelrelaxierende und sedierende Wirkung der Benzodiazepine zurückzuführen sind.
Im Sommer 2013 wurde das
Modellprojekt »Ambulanter Entzug
Benzodiazepin-abhängiger Patienten in Zusammenarbeit von Apo-
theker und Hausarzt« abgeschlossen, das vom Bundesministerium
für Gesundheit (BMG) gefördert
wurde und für das die ABDA die
Trägerschaft übernommen hatte.
Im Rahmen dieses Projektes
wurde untersucht, ob in Zusammenarbeit von Apothekern und
Hausärzten Patienten erfolgreich
ambulant von ihren Benzodiazepinen entzogen werden können.
Die Auswertung der Daten erfolgte durch das Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS)
der Universität Hamburg, das als
Kooperationspartner am Modellprojekt beteiligt war.
Insgesamt konnten 102 Patienten, die die Einschlusskriterien
erfüllten, in das Modellprojekt eingeschlossen werden – 73 Frauen
und 29 Männer. Im Mittel waren
die Patienten etwas über 71 Jahre
alt. 46 Prozent der Patienten konnten bis zur Karenz begleitet werden. 28 Prozent der Patienten
konnten ihre Dosis reduzieren auf
im Mittel 3,4 mg Diazepam-Äquivalente. Damit konnten rund drei
Viertel der eingeschlossenen Patienten einen Erfolg verzeichnen.
Dieses Ergebnis liegt deutlich über
den prognostizierten Werten. Im
Kontext einer 3-Monats-Katamnese zeigte sich, dass 80 Prozent
der befragten Patienten abstinent
geblieben sind. Von denjenigen,
die die Dosis ihres Benzodiazepins
reduziert hatten, gaben 73 Prozent an, die Dosis in diesem Zeit-
Qualitätssicherung
raum nicht verändert zu haben, 20
Prozent hatten die Dosis sogar
weiter reduzieren können. Die Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker bei der Betreuung von Benzodiazepin-abhängigen Patienten
ist somit ein Erfolg versprechender
Ansatz für den Entzug Niedrigdosisabhängiger im ambulanten Bereich.
Im November 2013 fand auf
Einladung des BMG ein Expertengespräch statt, bei dem die Ergebnisse von Wissenschaftlern, Vertretern von Fachverbänden und Praktikern aus verschiedenen Einrichtungen diskutiert wurden. Die Ergebnisse wurden insgesamt positiv
und vielversprechend bewertet.
Im Mai 2014 wurden die Ergebnisse im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Sowohl die Fach- als auch
die Laienpresse griffen das Thema
auf. Zeitgleich erschien in der Pharmazeutischen Zeitung ein Titelbeitrag zu dem Thema.
Aktuell wird erörtert, wie die
aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse in die tägliche Praxis
umgesetzt werden können.
Qualitätszirkelarbeit –
Apotheker und Dermatologen
im Dialog zur Rezepturqualität
Die Bundesapothekerkammer hat
in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD), den Apothekerkammern der Länder und dem
Pharmazeutischen Laboratorium
des Neuen Rezeptur-Formularium
(NRF) ein interdisziplinäres Projekt
zur Qualitätssicherung der Rezepturarzneimittel initiiert. In regionalen Gesprächskreisen von Dermatologen und Apothekern werden Rezepturen hinsichtlich Unbedenklichkeit, Wirksamkeit und
pharmazeutischer Qualität gemeinsam validiert und mit wissenschaftlicher Unterstützung des
Pharmazeutischen Laboratoriums
des Neuen Rezeptur-Formulariums unter Berücksichtigung der
Indikation, Anwendung und Rentabilität optimiert. Insgesamt wurden bislang 443 Rezepturen bearbeitet.

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Pseudo Customer-Konzept
Das seit 2004 von den Apothekerkammern der Länder in Kooperation mit der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker
GmbH (WuV) und der ABDA bundesweit durchgeführte Pseudo Customer-Konzept wird öffentlichen
Apotheken als Instrument zur weiteren Verbesserung der Qualität
der Beratung im Apothekenalltag
auf freiwilliger Basis angeboten.
Um die flächendeckende Qualitätssicherung der Beratung zu erreichen, wird das Konzept zusätzlich
von mehreren Apothekerkammern
durch unfreiwillige, von diesen finanzierte Pseudo Customer-Besuche
(sogenannte BeratungsChecks) gefördert. Im Jahr 2013 wurden
1.934 BeratungsChecks in sieben
Kammerbezirken durchgeführt.
Durch den Besuch eines Pseudo Customers kann jede Apotheke
ihre Beratungsstärke einfach und
anonym bestimmen lassen und ein
persönliches Feedback mit Verbesserungsansätzen für die Beratungspraxis erhalten. Das Konzept ist
als kontinuierliche, qualitätsverbessernde Maßnahme angelegt, so
dass es in schon vorhandene Instrumente, wie zum Beispiel das
Qualitätsmanagementsystem, integriert werden kann. Insgesamt
stehen 34 Themen zur Verfügung,
darunter neun Themen zu Interaktionen zwischen verschreibungspflichtigen und OTC-Arzneimitteln.
Monitoringmaßnahmen zur
Beratungsqualität
Ziel der Monitoringmaßnahmen zur
Beratungsqualität (Testkäufe) ist es
ebenso wie beim Pseudo Customer-Konzept, sich berufsintern kritisch mit dem Thema Beratungsqualität auseinanderzusetzen. Die
Durchführung der Monitoringmaßnahmen dient daher als Ergänzung
zu dem Angebot des Pseudo Customer-Konzeptes.
Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse und die bundesweite Auswertung zu ermöglichen, wird nach
einheitlichen Szenarien und Dokumentationsmaterialien sowie Kriterien zur Bewertung der Testkäufe
vorgegangen. Diese wurden in Zu-
sammenarbeit mit mehreren Apothekerkammern erarbeitet und
werden kontinuierlich für neue Themen weiterentwickelt. Insgesamt
stehen auch hier 34 Themen zur
Verfügung, darunter neun Themen
zu Interaktionen zwischen verschreibungspflichtigen und OTCArzneimitteln.
Weiterentwicklung des
LeiKa – Leistungskatalog
der Beratungs- und Serviceangebote in Apotheken
Der von der ABDA herausgegebene LeiKa beschreibt wissenschaftlich anerkannte Dienstleistungen
der Apotheken, die über die reguläre Arzneimittelversorgung hinausgehen. Seit 2012 steht der LeiKa als Online-Version im Mitgliederbereich der ABDA-Homepage
zur Verfügung. Jede Apotheke
kann mit Hilfe des LeiKa in Abhängigkeit ihrer Kundenstruktur, strategischen Ausrichtung und Wettbewerbssituation passgenaue Dienstleistungen auswählen und anbieten. Zur Auswahl und Umsetzung
der Dienstleistungen steht eine
Vielzahl praktischer Hilfen zur Verfügung. Dazu zählen u. a. Standardarbeitsanweisungen, Checklisten, Patienteninformationen und
Marketingunterlagen sowie ein
Tool zur Aufwandsermittlung und
Kostenkalkulation.
Sowohl im Bereich der Dienstleistungen als auch der Umsetzungshilfen und Marketing-Unterlagen wird der LeiKa ständig weiterentwickelt. So wurde für die
Dienstleistung »Blutzuckerbestimmung« ein neues Paket mit individualisierbaren Marketingmaterialien unter der eingetragenen
Dachmarke APOCHECK entwickelt. Zu den Marketingpaketen
gehören jeweils Flyer, Anzeige,
Plakat und Gutscheine. Als neue
Dienstleistung wurde die »Beratung über Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Nahrungsmitteln« aufgenommen. Auch
für diese Dienstleistung können
die Apotheken auf umfangreiche
Materialien zurückgreifen, die sie
beim Angebot dieser Leistung unterstützen sollen.
25
Aus-, Fort- und Weiterbildung

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Aus-, Fort- und Weiterbildung
Ausbildung
Novellierung der Ausbildung
der pharmazeutischtechnischen Assistenten/
Assistentinnen (PTA)
Die Mitgliederversammlung der
ABDA hat im Juni 2013 den Empfehlungen der Bundesapothekerkammer für die Novellierung der
Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für pharmazeutisch-technische Assistentinnen und pharmazeutisch-technische Assistenten
zugestimmt. Zwischenzeitlich hat
die Bundesapothekerkammer den
schriftlichen Antrag auf Einleitung
des Novellierungsverfahrens beim
Bundesministerium für Gesundheit gestellt. In dem Antrag wurden die von der Bundesapothekerkammer empfohlenen Eckpunkte der Ausbildung ausführlich begründet:
– schulische Ausbildung weiter an
Berufsfachschulen,
– schulische Ausbildung möglichst
kostenlos für PTA-Schüler, d. h.
vom Staat finanziert,
– Ausbildungsdauer wie bisher
zweieinhalb Jahre (zwei Jahre
schulische Ausbildung an der
Berufsfachschule und sechs
Monate Praktikum in der Apotheke).
Die Ausführungen wurden mit
den inhaltlichen und zeitlichen
Vorschlägen für die theoretische
und praktische Ausbildung an der
PTA-Schule sowie für die praktische Ausbildung in der Apotheke
vervollständigt.
3. Ausbildungsabschnitt
für Apotheker
Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker hat in den Jahren 2010 bis
2013 insgesamt drei Anträge angenommen, die sich mit dem 3.
Ausbildungsabschnitt für Apotheker beschäftigen. In Verfolg dieser Anträge hat die Bundesapothekerkammer eine Arbeitsgruppe bestellt, die die drei Anträge
gemeinsam diskutiert. Der Fokus
liegt dabei einerseits auf der Überarbeitung der Empfehlungen der

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Bundesapothekerkammer für den
begleitenden Unterricht, andererseits auf einer zeitlichen und inhaltlichen Strukturierung der praktischen Ausbildung in der Apotheke. Insbesondere sollen vertieft
Aspekte der Klinischen Pharmazie
und AMTS berücksichtigt werden.
Zudem setzt sich die Arbeitsgruppe mit der Möglichkeit der Akkreditierung von Ausbildungsapotheken auseinander.
Fortbildung
pharmacon-Kongresse
Die pharmacon-Kongresse der Bundesapothekerkammer wurden im
Berichtszeitraum erneut mit großem Erfolg veranstaltet. Die Kongresse boten ein aktuelles und
umfangreiches wissenschaftliches
Fortbildungsprogramm – vielseitige und anspruchsvolle Vorträge
wurden durch praxisrelevante Seminare und Exkursionen ergänzt
und trugen so zum Erfolg der Veranstaltungen bei.
Der pharmacon-Kongress Davos
2014 hatte das Schwerpunktthema »Der junge und der alte Patient«. Das umfangreiche wissenschaftliche Vortragsprogramm
wurde abgerundet durch Seminare zu den Themen »Pädiatrische
Rezepturen – wie lassen sich die
besonderen Herausforderungen
meistern?«, »Ernährung in der
Schwangerschaft« und »Betreuung von Palliativpatienten«. Bei
der berufspolitischen Veranstaltung wurden die Entwicklungen im
Apothekenwesen mit führenden
Standesvertretern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
diskutiert.
Der pharmacon-Kongress Meran 2014 bot seinen Teilnehmern
ein vielseitiges und aktuelles wissenschaftliches Fortbildungsprogramm mit den Schwerpunktthemen »Zentralnervensystem«, »Haut«
und »Hormone«. Traditionell informierte ein Doppelvortrag über
die neuen Arzneimittel und demnächst zu erwartende Innovationen auf dem Arzneimittelmarkt.
Ergänzt wurde das Vortragsangebot durch die Seminare »Neurodermitis – was hilft, was lindert« und
»Parkinson – Probleme und Lösungen«. Die traditionellen botanisch-wissenschaftlichen Exkursionen führten zum Naturpark
Texelgruppe, zum Gardasee und
in die Gärten von Trauttmansdorff.
Auch die berufspolitische Veranstaltung fand erfolgreich unter Beteiligung eines sehr diskussionsfreudigen und interessierten Publikums statt.
Um künftig noch mehr jungen
Apothekern die Teilnahme an den
pharmacon-Kongressen zu ermöglichen, hat die Bundesapothekerkammer beschlossen, den
pharmacon-Kongress im Winter
nach 44 erfolgreichen Kongressen in Davos ab 2015 in Schlad-
Bundesapothekerkammer empfiehlt Überarbeitung des begleitenden
Unterrichts für Apotheker
27
Aus-, Fort- und Weiterbildung
28
Fortbildungsangebote der Länder von Apothekern gern genutzt
ming durchzuführen. Schladming
bietet mit seinem hochmodernen
Kongresszentrum, seiner verkehrsgünstigen Lage und seinem ausgewogenen und vergleichsweise
günstigen Hotel- und Gastronomieangebot eine anspruchsgerechte Alternative als Kongressstandort.
Akkreditierung von Fortbildungsveranstaltungen
Die Bundesapothekerkammer akkreditiert im Rahmen des Fortbildungszertifikats der Apothekerkammern der Länder Fortbildungsangebote, die online, in Zeitschriften oder als Fernfortbildungen angeboten werden sowie im
Ausland stattfindende Fortbildungsveranstaltungen. Das Antragsformular und die Informationen
über die Antragsstellung sind
über die Homepage der ABDA
unter der Adresse www.abda.de/
akkreditierung_fortbildung.html
abrufbar. Die Apothekerkammern
akkreditieren die jeweils in ihren
Kammerbezirken angebotenen Präsenzveranstaltungen.
Die Apothekerkammern der
Länder haben im Jahr 2013 insgesamt 2.427 Fortbildungsveran
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
staltungen mit rund 115.617 Teilnehmern durchgeführt sowie 5.004
Veranstaltungen externer Fortbildungsanbieter akkreditiert. Darüber hinaus führten die Apothekervereine und -verbände der Länder
weitere 679 akkreditierte Veranstaltungen mit insgesamt 20.216
Teilnehmern durch. Die Bundesapothekerkammer akkreditierte im
Jahr 2013 insgesamt 461 Fortbildungsmaßnahmen externer Anbieter.
Weiterbildung
Überarbeitete Durchführungsempfehlungen für das Gebiet
»Theoretische und praktische
Ausbildung«
Die Mitgliederversammlung der
Bundesapothekerkammer hat am
© pharmacon
15. Mai 2014 neue Empfehlungen
zur Durchführung der Weiterbildung im Gebiet »Theoretische und praktische Ausbildung«
verabschiedet. Erstmals werden
die von den Weiterzubildenden
zu erwerbenden Kompetenzen in
Form eines Kompetenz- oder
Lernzielkatalogs beschrieben, der
sich an den Vorgaben der Kultusministerkonferenz für die Ausbildung der Referendare orientiert.
Der Seminarspiegel für die theoretische Weiterbildung wurde
überarbeitet, neu strukturiert und
um Themen wie Gesprächsführung und Konfliktlösung erweitert.
Erstmals wurden einheitliche Vorgaben für die zu jeder
Lehrprobe zu erarbeitenden Unterrichtsentwürfe verabschiedet.
Außerdem stehen für die Ermächtigten neue Instrumente zur Verfügung, die sie bei der Abnahme
der Lehrproben unterstützen. Dazu gehören u. a. ein Reflektionsbogen zur Bewertung der Lehrproben und ein Protokoll-Bogen,
der für die gemeinsame Auswertung der Lehrproben mit dem
Weiterzubildenden genutzt werden kann.
Aus-, Fort- und Weiterbildung
Neuer Weiterbildungsbereich zum Thema
»Antibiotic Stewardship« für
Krankenhausapotheker?
Die Mitgliederversammlung der
Bundesapothekerkammer hat sich
am 15. Mai 2014 mit dem Vorschlag beschäftigt, einen neuen
Weiterbildungsbereich zum Thema »Antibiotic Stewardship« für
Krankenhausapotheker in die Musterweiterbildungsordnung aufzunehmen. Hintergrund sind neue
gesetzliche Vorgaben für Krankenhäuser, die diese verpflichten,
Daten zum Antibiotikaverbrauch,
zu Resistenzen und Erregern zu erheben, entsprechende Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen.
Damit ergeben sich neue Aufgaben für Krankenhausapotheker
und ein entsprechender Qualifikationsbedarf. Die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer hat sich daher dafür ausgesprochen, bis zum Herbst 2014
Inhalte und Durchführungsempfehlungen für einen neuen Weiterbildungsbereich zu entwickeln.
Gebiete »Klinische Pharmazie«
und »Arzneimittelinformation«
Die Fachkommissionen »Klinische
Pharmazie« und »Arzneimittelinformation« beschäftigen sich aktuell intensiv mit der Überarbeitung
der Ziele und Inhalte der Weiterbildung in beiden Gebieten. Es ist
geplant, dass die überarbeiteten
Durchführungsempfehlungen im
Herbst 2014 von der Mitgliederversammlung der BAK verabschiedet werden.
Akkreditierung von Weiterbildungsveranstaltungen
Die Bundesapothekerkammer überprüft die Seminarprogramme der
Apothekerkammern und von externen Anbietern auf ihre Anerkennungsfähigkeit für die theoretische Weiterbildung der Apothekerinnen und Apotheker. Im Jahr
2013 wurden etwa 330 Seminarangebote anerkannt. Alle von der
Bundesapothekerkammer anerkannten Seminare werden in der Weiterbildungsdatenbank auf der ABDAHomepage veröffentlicht Im letz
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
ten Jahr wurde dieses Serviceangebot mehr als 9.000-mal genutzt.
Methodik-Workshops für
Referentinnen und Referenten
in der Fort- und Weiterbildung
Wie in den vergangenen Jahren erhielten die in Fort- und/oder Weiterbildung aktiven Referentinnen
und Referenten der Apothekerkammern die Möglichkeit, sich in
zwei Workshops zu teilnehmerorientierten und -aktivierenden Methoden der Erwachsenenbildung
weiter zu qualifizieren. Ziel dieser
Workshops ist es, den Referentinnen und Referenten konkrete Anregungen zu geben und Methoden
zu vermitteln, mit denen die Teilnehmer aktiv in Weiterbildungsseminare und Fortbildungsveranstaltungen einbezogen werden
können. Damit soll die Nachhaltigkeit des Lernens und die Umsetzung neuen Wissens in die
Praxis verbessert werden.
29
Beziehungen Apotheken – Krankenkassen

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Beziehungen Apotheken – Krankenkassen
Rahmenvertrag
nach § 129 SGB V
Die Verhandlungen zum Rahmenvertrag (nachfolgend »RV«) nach
§ 129 SGB V zwischen dem DAV
und dem GKV-Spitzenverband waren im Jahr 2012/2013 geprägt
von langen kontroversen Diskussionen zu einer neuen Systematik
innerhalb des Komplexes des § 3
(neu) RV. Dabei geht es um den
Umgang mit Retaxationen. Am 27.
Juni 2013 hatten die Verhandlungskommissionen ein Verhandlungsergebnis erreichen können.
Dieses wurde vom GKV-Spitzenverband entgegen vorheriger Zusage und Unterschriftsbereitschaft nicht mitgetragen. Die Verhandlungen dauern an und konnten bisher nicht abgeschlossen
werden.
Nach § 129 Absatz 2 Satz 8
SGB V wurden die Vertragspartner
zudem ermächtigt, Arzneimittel
von der Substitutionspflicht nach
§ 129 Absatz 1 Nr. 1 SGB V auszunehmen. Da sich die Verhandlungspartner nicht gemeinsam auf
Wirkstoffe einigen konnten, haben sie gemeinsam die Schiedsstelle nach § 129 Absatz 8 SGB V
angerufen. Die Schiedsstelle hat
in ihrer Sitzung am 7. Januar
2014 beschlossen, dass die Wirkstoffe Ciclosporin und Phenytoin
in bestimmten Darreichungsformen
nicht austauschbar sind. Dieses
Verbot der Substitution gilt ab
dem 1. April 2014. Über die Aufnahme weiterer Wirkstoffe wird
auf Basis einer aktuellen Gesetzesänderung in Zukunft der Gemeinsame Bundesausschuss gemäß
§ 129 Absatz 1a SGB V entscheiden.
Arzneimittelabrechnungsvereinbarung nach
§ 300 SGB V und
Technische Anlagen
Im Bereich der Arzneimittelabrechnungsvereinbarung wurden
die Technischen Anlagen zur Vereinbarung nach § 300 SGB V in
einem kontinuierlichen Prozess
an die veränderten technischen
sowie gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben angepasst.

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Apothekenabschlag
Die Gesetzlichen Krankenkassen
haben nach § 130 Absatz 1 Satz 1
SGB V von den Apotheken für verschreibungspflichtige Arzneimittel
in den Jahren 2011 und 2012 einen Abschlag in Höhe von 2,05
Euro auf den für den Versicherten
maßgeblichen Arzneimittelabgabepreis erhalten. Der Abschlag ist
nach § 130 Absatz 1 Satz 2 SGB V
von den Vertragspartnern des
Rahmenvertrages nach § 129 Absatz 2 SGB V erstmalig mit Wirkung für das Kalenderjahr 2013
anzupassen.
Für das Jahr 2010 hat die
Schiedsstelle wie für das Jahr zuvor einen Apothekenabschlag in
Höhe von 1,75 Euro festgesetzt.
Beide Schiedsstellenentscheidungen waren Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen vor
dem Landessozialgericht BerlinBrandenburg.
Für die Jahre 2011 und 2012
hat der Gesetzgeber die Entscheidung über die Höhe des Apothekenabschlags nicht der Selbstverwaltung überlassen, sondern ihn
selbst auf 2,05 Euro festgesetzt.
Dies wurde politisch als erforderlich angesehen, um das seinerzeit
vorhergesagte Finanzdefizit der
Gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von geschätzten
11 Milliarden Euro abzuwenden.
Für das Jahr 2013 war vorgesehen, dass die Anpassung wieder
durch die Selbstverwaltung erfolgen sollte.
In mehreren Verhandlungsrunden konnte keine Verständigung über die Ausgangsbasis für
die Anpassung des Apothekenabschlags sowie die nach § 130
Absatz 1 Ziffer 2 SGB V zu Grunde zu legende Datenbasis erzielt
werden. Es gab keinerlei Annäherung der Positionen. Daher
musste der Deutsche Apothekerverband e. V. das Scheitern der
Verhandlungen erklären und die
Schiedsstelle anrufen. Unter Mediation durch den Vorsitzenden
der Schiedsstelle haben sich die
Vertragspartner einigen können,
für das Kalenderjahr 2013 einen
Apothekenabschlag von 1,80 Euro
gelten zu lassen. Dieser wurde
durch folgende Regelung erreicht:
– Vom 1. Januar 2013 bis zum
30. Juni 2013 betrug der Abschlag 1,75 Euro.
– Vom 1. Juli 2013 bis zum
31. Dezember 2013 betrug der
Apothekenabschlag 1,85 Euro.
– Für das Jahr 2014 wird ein
Apothekenabschlag in Höhe von
1,80 Euro und
– für das Jahr 2015 in Höhe von
1,77 Euro vereinbart.
Zur Beendigung der gerichtlichen Auseinandersetzungen nehmen beide Vertragspartner ihre
Klagen gegen die Schiedsstellenentscheidungen zum Apothekenabschlag 2009 und 2010 zurück.
Darüber hinaus haben sie sich auf
das weitere Vorgehen verständigt.
Rabattverträge
Die Umsetzung der Rabattverträge war für die Apotheken im
Berichtszeitraum unverändert mit
hohem Aufwand verbunden. Zahlreiche Ausschreibungen von Rabattverträgen wurden von nahezu allen Krankenkassen durchgeführt.
Hilfstaxe
Im Bereich der parenteralen Zubereitungen hat der DAV mit dem
GKV-Spitzenverband mehrere Verhandlungsrunden geführt, welche
sich unter anderem auf die Vergütung und Abrechnungsfragen bezogen haben.
Jenseits des Verhandlungsgeschehens engagiert sich der
Deutsche Apothekerverband e. V.
in zwei Klageverfahren, die sich
gegen den Preisfindungsmechanismus der Hilfstaxe richten. Beide Verfahren sind derzeit in erster
Instanz bei den Sozialgerichten
anhängig.
Arzneiversorgungsvertrag
mit dem Verband der Ersatzkassen
Die im Vorjahr begonnenen Gespräche über zahlreiche Änderungen am Arzneiversorgungsvertrag
konnten zum Abschluss gebracht
werden. Zum 1. August 2013 wur-
31
Beziehungen Apotheken – Krankenkassen
32
de die Quote für preiswerte Blutzuckerteststreifen auf 36 Prozent
angehoben, für alle Blutgerinnungsteststreifen wurde ein prozentualer Aufschlag vereinbart,
die Obergrenze für die Abrechnung von Transportkosten ohne
vorherige Genehmigung wurde
ohne Befristung auf 9,— Euro angehoben und die Liste der Blutzuckerteststreifen unter Teil B der
Anlage 4 wurde neben einigen
Neuaufnahmen auch um nicht
mehr im ABDA-Artikelstamm gelistete Produkte bereinigt. Mit
Wirkung zum 1. April 2014 wurde
die Quote für Blutzuckerteststreifen ein weiteres Mal auf nunmehr
40 Prozent angehoben. Daneben
wurden Verhandlungen zur Preisgestaltung in Teilen der Anlagen 2
und 3 sowie zur Prüfpflicht von
Apotheken bei der Herstellung
von Rezepturen mit Nichtarzneimitteln aufgenommen.
Musterprozess mit
den Ersatzkassen
Der Musterprozess mit den Ersatzkassen sollte eine höchstrichterliche Entscheidung zu der
Frage herbeiführen, ob Vollabsetzungen wegen der Nichtbeachtung von rabattbegünstigten Arzneimitteln bei der Arzneimittelabgabe berechtigt sind. Zwei Apotheken hatten Klage vor den örtlich zuständigen Sozialgerichten
gegen derartige Vollabsetzungen
eingereicht. Mit Urteil vom 3. Juli
2013 hat das Bundessozialgericht
entschieden, dass solche Vollabsetzungen gerechtfertigt sind. Der
DAV hat gegen diese Entscheidung
mittels zwei betroffener Apotheken Verfassungsbeschwerde eingereicht.
Zugleich führen DAV und vdek
Gespräche über die Konsequenzen aus dem Urteil des Bundessozialgerichts.
Arzneiversorgungsvertrag
mit der Postbeamtenkrankenkasse
Seit September 2011 besteht ein
Vertrag zwischen dem Deutschen
Apothekerverband e. V. und der
Postbeamtenkrankenkasse über die
Weiterleitung der Herstellerrabatte durch die Apotheken und die
Apothekenrechenzentren.
Höchstrichterliche Entscheidung im Musterprozess mit Ersatzkassen

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Über die sich hieraus ergebenden Fragestellungen und sonstige
Umsetzungsfragen des Arzneiversorgungsvertrages tauschen sich
die Vertragspartner regelmäßig
aus.
Arzneiversorgungsvertrag
mit der Bundespolizei
Ein ebensolcher Austausch fand
im Berichtszeitraum über Umsetzungsfragen bezogen auf den zum
1. Oktober 2011 neu gefassten
Arzneiversorgungsvertrag zwischen dem Deutschen Apothekerverband e.V. und der Bundespolizei statt, mit dem in erster Linie
die elektronische Abrechnung eingeführt wurde. Diese dient nicht
zuletzt der auch hier seit dem
Jahr 2011 gesetzlich vorgesehenen Weiterleitung der Herstellerabschläge.
Arzneiversorgungsvertrag
mit der Bundeswehr und den
Berufsgenossenschaften
Bezüglich der Bundeswehr und den
Berufsgenossenschaften sollen die
bereits mehrere Jahre nicht veränderten Verträge an aktuelle Regelun-
© Fontanis - Fotolia.com
Beziehungen Apotheken – Krankenkassen
gen angepasst und ergänzt werden.
Der Abstimmungsvorgang bezüglich der vorzunehmenden Änderungen läuft.
Teststreifenvereinbarung
mit der BARMER GEK
Preisgruppe 2 der Teststreifenvereinbarung mit der BARMER GEK
wurde kontinuierlich um weitere
Produkte ergänzt und ist inzwischen nahezu identisch mit Teil B
der Anlage 4 des vdek AVV.
Vertragsbeziehungen/
Neue Versorgungsformen
Im Bereich der pharmazeutischen
Dienstleistungen wurden im Berichtszeitraum zahlreiche Gespräche mit gesetzlichen und privaten
Krankenkassen geführt, welche
darauf abzielten, die bestehenden
Verträge zu optimieren sowie die
Möglichkeit des Abschlusses weiterer, über das Maß der Regelversorgung hinausgehender, Verträge zu sondieren.
Die Gespräche hinsichtlich
möglicher weiterer pharmazeutischer Dienstleistungen wurden
auf Basis des »Leistungskataloges
der Beratungs- und Serviceangebote in Apotheken« (LeiKa) geführt. Mit den Leistungsangeboten des LeiKa erhält die Apotheke
ein Werkzeug an die Hand, sich
dem Kunden in Bezug auf Dienstleistungen konsequent hinzuwenden. Der LeiKa zeigt zusätzliche
Apotheken-Angebote, die qualifizierten Service und pharmazeutische Kompetenzen vereinen und
die die Arzneimittelversorgung
sinnvoll ergänzen. Darin können
sich auch Wettbewerb und Unterschiede zwischen den Apotheken
widerspiegeln. Der LeiKa beschreibt solche Angebote der
Apotheken und verknüpft sie mit
Qualitätsanforderungen. Er richtet
sich an Apotheken, die diese Leistungen ihren Kunden anbieten
wollen. Auch die Landesapothekerverbände können ihn für Gespräche mit Marktteilnehmern
wie Krankenkassen, Patientenorganisationen, anderen Institutionen oder Arbeitgebern nutzen,
die diese Leistungen bestimmten

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Gruppen von Menschen zugänglich machen wollen.
Im Bereich der klassischen
Homöopathie ist die Vertragslage
stabil geblieben. Das Interesse
der Patienten an einer Versorgung
mit homöopathischen Leistungen
durch qualifizierte Ärzte und Apotheker ist unverändert. Die bestehenden Verträge binden hauptsächlich Betriebskrankenkassen
sowie Innungskrankenkassen ein.
Aktuell beteiligen sich ca. 80
Krankenkassen an den gemeinsamen Versorgungsangeboten des
Deutschen Zentralvereins homöopathisch tätiger Ärzte (DZVhÄ)
und der Apothekerschaft. Seitens
der Apothekerschaft nehmen ca.
3.000 Apotheken an diesen Verträgen teil.
Außerhalb des Bereichs der
pharmazeutischen Dienstleistungen hatten 2012 der Deutsche
Apothekerverband e. V. und die
Allianz Private Krankenversicherung AG einen Vertrag vereinbart,
der bundesweit die Direktabrechnung von hochpreisigen Arzneimitteln ermöglicht. Seitdem können Apotheken an dem Vertrag
durch Erklärung ihres Beitritts
teilnehmen. Aktuell nutzen ca.
1.500 Apotheken diese Möglichkeit. Die Direktabrechnung gilt für
medizinisch notwendige, ärztlich
verordnete Arzneimittel, deren
Rezeptwert mehr als 750 Euro beträgt. Der Kunde erhält bei Vorlage eines Rezepts über die beantragten Arzneimittel direkt seine
Arzneimittel, ohne die Kosten wie
sonst üblich vorauszahlen zu
müssen. Die Apotheke rechnet
die Kosten im Anschluss direkt mit
der Allianz Private Krankenversicherung AG ab.
Im Berichtszeitraum wurden
Gespräche mit weiteren privaten
Krankenversicherungen hinsichtlich des Abschlusses weiterer Direktabrechnungsverträge geführt.
Mit der Privaten Krankenversicherung DEBEKA a. V. konnte zum
1. Mai 2013 ein solcher Vertrag
geschlossen werden. Auch bei
diesem Vertrag gilt die Direktabrechnung für medizinisch notwendige, ärztlich verordnete Arznei-
mittel, jedoch erst ab einem Rezeptwert von 1.000 Euro. Interessierte Apotheken können, wie
auch schon beim Vertrag mit der
Allianz Private Krankenversicherung AG, an dem Vertrag durch Erklärung ihres Beitritts teilnehmen.
Im Berichtszeitraum liefen
intensive Vorarbeiten, um in Zusammenarbeit von DAV und den
Landesapothekerverbänden zur
Jahresmitte Apothekern, die Mitglieder eines Landesapothekerverbandes sind, ein Online-Vertragsportal (OVP) zur Verfügung
zu stellen.
Für Apotheken bestehen zunehmend Unsicherheiten hinsichtlich der Vertragslage bestehender Hilfsmittel- und Dienstleistungsverträge. Nicht immer
ist für die Apotheke ausreichend
erkennbar, welchen Vertrag sie beliefern kann, ob ein Beitritt erforderlich ist oder ob zusätzlich eine
Präqualifizierung erfüllt sein muss.
Regelmäßige Änderungen und Anpassungen erschweren zudem den
Überblick über die Vertragslage.
Zurzeit nimmt die Erfüllung der
Verträge, wie beispielsweise im Bereich der Hilfsmittelversorgung,
an Arbeitsintensität stark zu. Aber
auch andere apothekenrelevante
Bereiche wie die der pharmazeutischen Dienstleistungen, mit denen eine Apotheke tagtäglich ihre
pharmazeutische Kompetenz und
Beratungstätigkeit darstellen kann
und für die meist ein zusätzliches
Entgelt durch Krankenkassen gezahlt wird, werden unübersichtlicher und der Hinweis auf die Beratungsmöglichkeit zugunsten des
Kunden ist in der Apotheke nicht
immer präsent.
Um auch in Zukunft den Überblick über die Lieferfähigkeit für
Produkte und die Beratungsmöglichkeiten zu besonderen pharmazeutischen Dienstleistungen zu
behalten, entwickeln die Landesapothekerverbände in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Apothekerverband und der ABDATA
ein Online-Vertragsportal. Mit Hilfe des OVP erhält die Apotheke
erstmals einen vollständigen Überblick über ihre Vertragsbeitritte,
33
Beziehungen Apotheken – Krankenkassen
34
Hilfsmittelmarkt: viele Produkte, mehr Verträge, höchste Dynamik
aber auch über die grundsätzlichen Vertragsabschlussmöglichkeiten, die im Regionalbereich des
jeweiligen Landesapothekerverbandes möglich sind. Die Apotheke kann über das OVP erkennen, welchen Verträgen sie bereits beigetreten ist und welchen
sie noch beitreten könnte. Das
OVP unterstützt den Apotheker,
alle seine Beitritte zu Verträgen
zu verwalten, Vertragstexte und
-passagen werden nach Wunsch
gezielt und systemunterstützt angezeigt. Ziel ist es, dass künftig
alle Apotheken, die Mitglied in
einem Landesapothekerverband
sind, in die Lage versetzt werden,
Produkte vertragssicher abgeben
zu können. Über eine Schnittstelle zur Warenwirtschaft erlaubt das OVP der Apotheke, konkrete Aussagen zur tatsächlichen
Abgabefähigkeit zum Zeitpunkt des
Verkaufs an den Kunden zu treffen.
Die Bereitstellung der ersten
Version des OVP ist für Mitte
2014 vorgesehen. Geplant sind
zeitnah weitere Ausbaustufen, die
es beispielsweise den Apothekeninhabern auch ermöglichen, Ver
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
trägen künftig online, also zum
Zeitpunkt des Verkaufs an den
Kunden, beitreten zu können. Berücksichtigt werden aber auch die
Bearbeitung, Einreichung und Verwaltung von Kostenvoranschlägen. Darüber hinaus werden Apotheken die Möglichkeit haben,
durchgeführte Schulungen, die
zur Abgabe bestimmter Produkte
aus der Apotheke berechtigen, so
zu hinterlegen, dass sie an die
Teilnahme erforderlicher Auffrischungsschulungen systemunterstützt erinnert werden.
Hilfsmittelversorgung
Die gesetzlichen Krankenkassen,
deren Verbände und Zusammenschlüsse nutzen die Möglichkeiten der Ausschreibungen oder
öffentlich bekannt gemachten
Vertragsabsichten weiterhin, um
günstigere Konditionen zu erwirken. Hierbei werden weiterhin
vertragliche Regelungen gefordert, welche einen großen Bürokratieaufwand nach sich ziehen.
Im Fokus der jeweiligen Krankenkasse steht hierbei oft die Ausgabenoptimierung.
Alle Verhandlungen des Deutschen Apothekerverbandes e. V.
und seiner Mitgliedsorganisationen wurden stets mit dem Ziel
geführt, den Belastungen, welche
sich für die Apotheken aus den
Forderungen der Krankenkassen
ergeben, so weit wie möglich entgegenzuwirken und weiterhin die
Marktposition der Apotheken im
Hilfsmittelbereich zu stärken.
Um die Apotheken weiterhin
als starken Partner im Gesundheitsmarkt zu positionieren, hat der
Deutsche Apothekerverband eine
Vielzahl von Verträgen bzw. Vertragsergänzungen abgeschlossen
und steht mit allen Vertragspartnern im regen Austausch. Der seit
1. März 2013 bestehende bundesweite Hilfsmittelversorgungsvertrag mit der BKK Mobil-Oil
über das gesamte apothekenrelevante Hilfsmittelsortiment etablierte sich. Dieser Vertrag orientiert sich weitestgehend am Vertrag mit der Bahn-BKK. In Verhandlungen mit der Techniker
Krankenkasse konnte der DAV eine Abkehr von den Pauschalregelungen, zurück zur Festbetragsre-
Beziehungen Apotheken – Krankenkassen
gelung in der PG 29 Stoma, erreichen. Kündigungen der BARMER
GEK in den Versorgungsbereichen
PG 05 Bandagen und PG 17 Kompression machten eine Neuregelung in den genannten Bereichen
notwendig. Diese Neuregelung
umfasste weitere Produktgruppen, u. a. die PG 23 Orthesen.
Derzeit laufen außerdem Gespräche mit der Bahn-BKK zur Änderung des bestehenden Hilfsmittelversorgungsvertrags. Auch mit der
GWQ Service plus AG wurden Verhandlungen über einen Vertragsschluss mit den der GWQ angebundenen Betriebskrankenkassen aufgenommen.
Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld des Deutschen Apothekerverbandes e. V. ist die Mitwirkung bei der Gestaltung der
strukturellen Bedingungen für die
Hilfsmittelversorgung. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Mitwirkung im Beirat zu
Fragen der Präqualifizierung von
Leistungserbringern. Dieses Gremium, welches zweimal jährlich
tagt, wurde im Zuge der Vereinbarung nach § 126 Absatz 1a SGB V
über Errichtung und Verfahren
von Präqualifizierungsstellen konstituiert und besteht aus Vertretern der Krankenkassen sowie der
Spitzenorganisationen der Leistungserbringer. Es befasst sich mit
Fragestellungen, welche das seit
Januar 2011 bundeseinheitlich erfolgende Präqualifizierungsverfahren zur Prüfung der Eignung von
Leistungserbringern betreffen.
Außerhalb des Beirats hat der
GKV-Spitzenverband im Rahmen
der ihm durch § 126 Absatz 1 Satz
3 SGB V übertragenen Aufgabe
mehrere Anhörungen durchgeführt, an denen der Deutsche Apothekerverband und die weiteren
maßgeblichen Spitzenorganisationen der Leistungserbringer beteiligt waren. Ziel der Anhörungen
ist eine zeitnahe Aktualisierung
der Empfehlungen für einheitliche
Anforderungen an die Eignung
von Leistungserbringern. Die beteiligten Verbände der Leistungserbringer haben hier zahlreiche
Vorschläge eingebracht. Deren

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Ziel ist es auf Seiten des Deutschen Apothekerverbandes e. V.,
dass das Spektrum an Versorgungsberechtigungen zugunsten
der Apotheken weiter als bisher
gefasst wird und die Eignungsanforderungen insgesamt praxistauglich und wirtschaftlich vertretbar bleiben. Dieses Ziel konnte in
den zwei Ergänzungen der Empfehlungen zum 1. Juli 2013 und
1. Januar 2014 erreicht werden.
Eine weitere gesetzliche Aufgabe (§ 127 Absatz 6 SGB V), die
der Deutsche Apothekerverband
e. V. gemeinschaftlich mit dem
GKV-Spitzenverband und den anderen maßgeblichen Spitzenorganisationen wahrzunehmen hat, ist
die Entwicklung von Empfehlungen, deren Ziel die Vereinheitlichung und Vereinfachung der
Durchführung und Abrechnung
der Hilfsmittelversorgung ist. Zu
dieser Aufgabenstellung fanden
mehrere Gesprächsrunden auf
Seiten der Leistungserbringer statt,
die in Kürze in eine gemeinsame
Abstimmung mit dem GKV-Spitzenverband münden sollen.
Apotheken-A
Der Deutsche Apothekerverband
überwacht fortlaufend die ordnungsgemäße Verwendung des
markenrechtlich geschützten Apotheken-A. Daher spricht der Deutsche Apothekerverband Abmahnungen aus, wenn das Apotheken-A ohne Einverständnis oder
entgegen der Bestimmungen der
Markensatzung verwendet wird.
Dies ist notwendig, um das Apotheken-A als Marke mit überragender Kennzeichnungskraft zu
schützen und die Stärke der Marke zu erhalten. Diese Maßnahmen wurden auch im Jahr 2014
fortgesetzt. Generell ist zu beobachten, dass die Anzahl der Verstöße steigt, auch durch die häufige Verwendung im Internet, und
die Komplexität der Verfahren – gerade bei Verstößen im Ausland –
zunimmt.
35
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
Wirtschaftliche
Rahmenbedingungen
Im Berichtszeitraum verlief die
volkswirtschaftliche Entwicklung
Deutschlands erneut deutlich positiver als in den meisten anderen
europäischen Staaten. Die Zahl
der sozialversicherungspflichtig Erwerbstätigen ist weiter gestiegen
und lag klar über Vorjahresniveau.
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ist im Berichtszeitraum nahezu konstant geblieben.
Die Arbeitslosenquote stieg 2013
im Vergleich zu 2012 geringfügig um 0,1 Prozentpunkte, so dass
man insgesamt von einer robusten
Arbeitsmarktentwicklung sprechen
kann. Hinzu kommt, dass die vergleichsweise gute Situation auf
dem Arbeitsmarkt mit dazu beigetragen hat, dass deutlich über
der Inflationsrate liegende Tarifabschlüsse zustande kamen.
Oben genannte Punkte führen
dazu, dass sich im Berichtszeitraum die sozialversicherungspflichtigen Einkommen der Bevölkerung deutlich erhöht haben –
und entsprechend auch die Einnahmen des Gesundheitsfonds
mit seinem (unveränderten) Beitragssatz von 15,5 v. H. auf das
sozialversicherungspflichtige Einkommen. Die in den Jahren 2010
und 2011 mit verschiedenen Gesetzen vorgenommenen Sparmaßnahmen bewirken zusätzlich eine
z. T. dauerhafte Entlastung auf der
Ausgabenseite. Beides zusammen
trägt dazu bei, dass der Gesundheitsfonds inzwischen über Reserven von rund 14 Milliarden Euro
verfügt – und dies wenige Jahre,
nachdem das vermeintliche Risiko
von Milliardendefiziten als Rechtfertigung für die schon erwähnten
Sparmaßnahmen mit ihrer erheblichen Belastung (auch) der Leistungserbringer herangezogen wurde. Im Jahr 2013 erzielte der Gesundheitsfonds einen Einnahmeüberschuss von 510 Millionen Euro. Die gute Finanzlage des
Gesundheitsfonds wurde von der
Bundesregierung im Übrigen als
Begründung herangezogen, den

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Bundeszuschuss im Jahr 2013 um
2,5 Milliarden Euro und im Jahr
2014 um 3,5 Milliarden Euro zu
kürzen.
Hinzu treten für das Jahr 2013
Einnahmeüberschüsse der gesetzlichen Krankenkassen von zusammen 1,2 Milliarden Euro; zusammen mit den Überschüssen der
Vorjahre summieren sie sich neben den Reserven des Gesundheitsfonds zu einem Finanzpolster
der gesetzlichen Krankenkassen
von nahezu 17 Milliarden Euro,
wobei es erhebliche Unterschiede
zwischen den einzelnen gesetzlichen Krankenkassen gibt.
Die Einnahmeüberschüsse der
Krankenkassen resultieren daraus,
dass der Schätzerkreis die erwarteten Leistungsausgaben der Krankenkassen überschätzt hatte und
auf dieser Basis dann vergleichsweise hohe Zahlungen des Gesundheitsfonds an die Krankenkassen
festgelegt wurden. Die gute Finanzlage hat zur Folge, dass weiterhin
keine Krankenkasse mehr einen
Zusatzbeitrag erhebt und immer
mehr Krankenkassen Prämien ausschütten und/oder Satzungsleistungen ausgeweitet haben.
Im Berichtszeitraum setzte
sich der Rückgang der Zahl gesetzlicher Krankenkassen fort. Ihre Zahl erreichte Anfang 2014 mit
132 einen neuen Tiefstand. Es ist
davon auszugehen, dass durch
Fusionen ihre Zahl auch in Zukunft weiter sinken wird.
Trotz der Tendenz zu weniger
und im Durchschnitt mitgliederstärkeren Krankenkassen sind im
Jahr 2013 die ausgewiesenen Netto-Verwaltungskosten je Mitglied
um 2,6 v. H. auf 9,61 Milliarden
Euro (5 Prozent der Gesamtausgaben) gestiegen. Damit sind sie
nach einer zweijährigen Budgetierungsphase noch in einem moderaten Rahmen gestiegen. Allerdings war die Entwicklung bei den
einzelnen Krankenkassen und Kassenarten durchaus unterschiedlich. In den Jahren 2011 und 2012
waren die Krankenkassen noch
gesetzlich verpflichtet, ihre Verwaltungsausgaben auf das Niveau
des Jahres 2010 zu begrenzen.
Die spezifischen wirtschaftlichen Umgebungsbedingungen der
öffentlichen Apotheken wurden
im Berichtszeitraum entscheidend
durch die Anhebung des Abgabeentgeltes für verschreibungspflichtige Arzneimittel zum 1. Januar
2013 geprägt, was einen leicht
positiven wirtschaftlichen Trend
mit sich brachte. Mit der Anhebung auf 8,35 Euro pro Packung
wurde erstmalig nach der Umstellung der Systematik der Apothekenentgeltung zum Jahr 2004 von
der Regelung des § 78 AMG Gebrauch gemacht, »den Festzuschlag entsprechend der Kostenentwicklung der Apotheken bei
wirtschaftlicher Betriebsführung
anzupassen«. Vonseiten der ABDA
war eine deutlich höhere Anpassung gefordert und mit Kostensteigerungen in den Apotheken
begründet worden. Die demgegenüber geringere Anpassung um 25
Cent ist der Methodik geschuldet,
dass die zuständigen Bundesministerien für Wirtschaft und Energie sowie für Gesundheit (BMWi
und BMG) bei ihrer Berechnung
den Anstieg der Roherträge zu 100
Prozent gegengerechnet haben.
Im Laufe dieses Anpassungsverfahrens wurde vonseiten des
BMWi und des BMG eine weitere
Forderung der Apothekerschaft
aufgegriffen, nämlich die nach Gewährung eines umsatz- und absatzunabhängigen Zuschusses für die
von den öffentlichen Apotheken
nicht ansatzweise kostendeckend
erbrachte Gemeinwohlleistung des
Nacht- und Notdienstes. Das diesem Zweck dienende Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz
(ANSG) wurde am 7. Juni 2013
vom Bundestag verabschiedet und
trat zum 1. August 2013 in Kraft.
Durch eine gleichzeitige Änderung
der Arzneimittelpreisverordnung
wurde in diesem Zusammenhang
der Preis jedes verschreibungspflichtigen Medikaments um 19
Cent (16 Cent plus Mehrwertsteuer) erhöht. Dieser Betrag ist von
der Apotheke über die Apothekenrechenzentren an den neu errichteten Notdienstfonds abzuführen, der vom Deutschen Apo-
37
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
38
thekerverband e. V. (DAV) verwaltet wird, wobei der Fonds separat geführt wird und der Fachund Rechtsaufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit untersteht. Dem ANSG entsprechend
wird das wie beschrieben erhobene Geld dann über den Fonds
auf die Apotheken je nach Teilnahme an von der jeweiligen Landesapothekerkammer eingeteilten
(Voll-) Notdiensten verteilt. Basierend auf allen eingehenden
Zahlungen eines Quartals einerseits und der von den Apothekerkammern der Länder gemeldeten
Zahl der Notdienste der Apotheken andererseits wird ein Pauschalbetrag pro geleistetem Notdienst errechnet und vom Fonds
quartalsweise an die Apotheken
ausgezahlt. Insgesamt sollen pro
Jahr 120 Millionen Euro für die Notdienstleistungen der Apotheken
über den Fonds ausgezahlt werden.
Am 16. Dezember 2013 teilte
der Nacht- und Notdienstfonds die
Höhe der ersten auszuzahlenden
Pauschale mit; die Apotheker erhielten pro geleistetem Notdienst
223,79 Euro. Insgesamt wurden
rund 16 Millionen Euro für die ersten beiden Abrechnungsmonate
des Fonds ausgezahlt.
Seit dem 1. Februar 2013
sind erstmals, der entsprechenden Neuregelung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes
(AMNOG) folgend, Erstattungsbeträge für innovative, patentgeschützte Arzneimittel als Rabatt
auf den Herstellerabgabepreis
(ApU) zur Anwendung zu bringen.
Dieses Instrument sorgt dafür,
dass sowohl die gesetzlichen
Krankenkassen als auch Selbstzahler (und die PKV) zukünftig
jährlich um Millionenbeträge entlastet werden, indem der Erstat-
tungsbetrag als Rabatt auf den Abgabepreis des pharmazeutischen
Unternehmers über die Stufen der
pharmazeutischen Wertschöpfungskette weitergereicht wird. Die Umsetzung der Erstattungsbeträge
wurde durch den DAV in enger
Abstimmung mit ABDATA sowie
mit den Verbänden der pharmazeutischen Industrie und des pharmazeutischen Großhandels sowie
den Apothekenrechenzentren und
den Apothekensoftwarehäusern
sichergestellt. Trotz dieser reibungslosen Abwicklung hat sich
der Gesetzgeber im Rahmen des
14. SGB V-Änderungsgesetzes dazu entschlossen, ab dem 1. April
2014 den um den Erstattungsbetrag geminderten Abgabepreis des
pharmazeutischen Unternehmers
(ApU) als Basis für die Berechnung
der Zuschläge des Großhandels
und der Apotheken festzuschreiben. Hierdurch werden die Apotheken finanziell deutlich belastet.
Nachdem die novellierte Apothekenbetriebsordnung wenige
Tage vor Beginn des letzten Berichtszeitraumes in Kraft getreten
war, blieben die in ihr festgehaltenen neuen Regelungen und ihre
praktische Bedeutung auch im aktuellen Berichtszeitraum ein Thema. Auf dem Deutschen Apothekertag 2013 gab es hierzu eine
Reihe von Anträgen.
Apotheken und
Beschäftigte
Betriebsstätten
Mit 20.662 Apotheken ist deren
Zahl 2013 im fünften Jahr in Folge
zurückgegangen. Per Saldo gab es
gegenüber dem Vorjahr 259 Apotheken weniger: Insgesamt wurden 174 Apotheken neu eröffnet,
433 Apotheken geschlossen.
Ein Hauptgrund für diese Entwicklung liegt in der nachlassenden Dynamik im Bereich der Filialapotheken. Das GKV-Modernisierungsgesetz hat für die Apotheker/-innen die Möglichkeit geschaffen, neben der Hauptapotheke bis zu drei Filialapotheken
zu betreiben. Zwar hat sich im Jahr
2013 die Zahl der Filialapotheken
abermals erhöht und beträgt jetzt
4.001, allerdings sind die Zugänge
deutlich geringer als in den Vorjahren. Gab es 2009 noch per Saldo 373 neue Filialapotheken, so
kamen 2013 nur 148 neue Filialen
hinzu, bei gleichzeitig 114 Schließungen.
2.971 Apotheker/-innen machten im vergangenen Jahr von der
Möglichkeit Gebrauch, Filialen zu
betreiben. Der Großteil davon,
2.172 Apotheker, besaß dabei lediglich eine Filialapotheke. 568 Apotheker führten neben der Hauptapotheke zwei Filialen, lediglich 231 Apotheker besaßen insgesamt vier Apotheken. Eine Einzelapotheke betrieben im Jahr 2013
13.690 Apotheker.
Im Vergleich mit anderen EUMitgliedstaaten wird deutlich, dass
die Apothekendichte in Deutschland leicht unter dem europäischen
Durchschnitt liegt. In Deutschland
versorgen rechnerisch 26 Apotheken 100.000 Einwohner, im europäischen Durchschnitt sind es 31
Apotheken je 100.000 Einwohner.
Die Spannweite in den europäischen Staaten reicht von Dänemark mit 6 Apotheken je 100.000
Einwohner bis zu Griechenland, wo
99 Apotheken 100.000 Einwohner
versorgen.
Entwicklung der Apothekenzahl
Jahr
Apothekenzahl (inkl. Filialapotheken)
Filialapotheken
Neueröffnungen
Schließungen
Apothekenentwicklung

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Angaben jeweils Jahresende
2005
21.476
1.228
326
242
+84
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
21.551 21.570 21.602 21.548 21.441 21.238 20.921 20.662
1.796 2.356 2.851 3.224 3.478 3.661 3.853 4.001
346
370
360
298
263
221
184
174
271
351
328
352
370
424
501
433
+75
+19
+32
–54
–107
–203
–317
–259
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
Apotheken in den Bundesländern
Bundesland
Angaben jeweils Jahresende
Öffentliche
Haupt-/
Apotheken 2013 Einzelapotheken* Filialapotheken
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein
Westfalen-Lippe
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Insgesamt
2.639
3.304
858
576
152
432
1.546
410
2.014
2.393
2.077
1.065
316
996
615
706
563
2.120
2.671
702
450
117
345
1.245
332
1.618
1.953
1.667
867
275
782
491
583
443
519
633
156
126
35
87
301
78
396
440
410
198
41
214
124
123
120
20.662
16.661
4.001
*Apotheken mit Betriebserlaubnis nach § 2 Apothekengesetz

Selbständige Apotheker/
-innen
Auch im Jahr 2013 ist die Zahl der
selbständigen Apotheker weiter
zurückgegangen. Insgesamt gaben im vergangenen Jahr 505
Apothekeninhaber ihre Selbständigkeit auf, indem sie zum Teil ihre
Einzelapotheken veräußerten und
diese dann in Filialapotheken umgewandelt wurden. Zum anderen
Teil wurden Einzelapotheken ganz
geschlossen. Auf der anderen
Seite wagten 98 Apotheker den
Schritt in die Selbständigkeit und
eröffneten im Laufe des Jahres
2013 eine Einzelapotheke. Per
Saldo verringerte sich somit die
Zahl der selbständigen Apotheker
um 407 auf 16.661. Dies ist der
niedrigste Stand seit 1982.
– Etwa acht Millionen Fertigarneimittel stichprobenhaft geprüft.
– Insgesamt 8.041 Verdachtsfälle
auf Arzneimittelrisiken an die
Arzneimittelkommission gemeldet.
– In der GKV-Versorgung etwa 15
Millionen patientenindividuelle
Rezepturen hergestellt.
Im Nacht- und Notdienst betreuen
jede Nacht ca. 1.400 Apotheken
mehr als 20.000 Patienten bzw.
Kunden. Pro Jahr werden außerhalb der regulären Öffnungszeiten
über 7 Millionen Packungen abgegeben. Der überdurchschnittliche
Anteil an von Kinderärzten ausgestellten Rezepten zeigt, dass
diese Leistung der Apotheken besonders für Kinder (und ihre
Eltern) wichtig ist.
Leistungen der Apotheke
Die 3,6 Millionen Kunden, die täglich eine öffentliche Apotheke aufsuchen, profitieren von den Leistungen der Apotheke. Dazu zählen
auch die 250.000 Botendienste,
die Tag für Tag von den Apotheken
angeboten werden. Zudem haben
die Apotheker/-innen im vergangenen Jahr
Apotheken mit Versandhandelserlaubnis
Bundesweit hatten Ende des Jahres 2013 insgesamt 2.972 Apotheken eine Versandhandelserlaubnis. Davon betrieben rund 5 Prozent aktiven Online-Versandhandel. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IMS Health
entfielen rund 3 Prozent des Apo-
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
thekenumsatzes auf den Versandhandel.
Krankenhausapotheken
Auch im vergangenen Jahr war die
Zahl der Krankenhausapotheken
weiterhin rückläufig. Ende 2013
gab es bundesweit 400 Krankenhausapotheken, 9 weniger als im
Jahr zuvor.
Beschäftigungssituation
in den Apotheken
Mit 150.692 Arbeitsplätzen ist deren Gesamtzahl im Vergleich zum
Vorjahr um rund 2.000 gestiegen.
Und: Im Gesamtbild der Apotheken gibt es Verschiebungen hin zu
mehr Personal mit höherer Qualifikation, denn vor allem die Anzahl
der Approbierten und der pharmazeutisch-technischen Assistenten/
-innen hat zugenommen (+1,8 Prozent bzw. +2,6 Prozent). Dies
dürfte insgesamt auch eine Auswirkung der Rabattverträge sein,
die in den Apotheken erhöhte Anforderungen und Anstrengungen
verlangen. Mit dem Trend zu noch
höherer Qualifikation korrespondiert eine Entwicklung im Bereich
der Fortbildung: Mehr als 134.000
Teilnehmer/-innen haben allein
2013 über 3.100 Fortbildungsveranstaltungen der Landesapothekerkammern und -verbände
besucht. Mittlerweile haben insgesamt über 8.000 Teilnehmer/
-innen Fortbildungen zur pharmazeutischen Betreuung von Diabetes-Patienten und rund 4.800 Teilnehmer/-innen Fortbildungen zur
pharmazeutischen Betreuung von
Asthma-Patienten absolviert. Diese enorme Fortbildungsleistung ist
Ausdruck einer hohen Motivation
der Mitarbeiterteams in den Apotheken. Sie ist zugleich Ergebnis
einer ausgeprägten Infrastruktur
durch die Landesapothekerkammern, die dies ermöglicht.
Die Mehrzahl der Beschäftigten – 89 Prozent – ist weiblich.
Dabei gibt es unterschiedliche
Frauenanteile bei den Apothekern
und bei den Nicht-Approbierten:
Im vergangenen Jahr waren etwa
71 Prozent aller in Apotheken
tätigen Apotheker weiblich. Bei
39
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
40
Apothekendichte
im europäischen Vergleich
Apotheken
je 100.000 Einwohner
Griechenland
Bulgarien
Zypern
Malta
Spanien
Belgien
Litauen
Irland
Lettland
Estland
Slowakei
Frankreich
Rumänien
EU-Durchschnitt
Italien
Polen
Portugal
Deutschland
Tschechische Republik
Ungarn
Kroatien
Vereinigtes Königreich
Luxemburg
Slowenien
Österreich
Finnland
Schweden
Niederlande
Dänemark
99
56
54
51
46
45
45
40
37
36
36
35
32
31
30
30
28
26
25
25
24
22
18
15
15
15
13
12
6
den Apothekenleitern lag die Quote
bei 46 Prozent. Der Frauenanteil
bei den Nicht-Approbierten lag bei
98 Prozent. Die öffentliche Apotheke ist damit weiterhin aufgrund relativ flexibler Möglich-
keiten der Arbeitszeitgestaltung
für viele Frauen ein attraktiver
Arbeitsplatz, mit dem sich Beruf
und Familie leichter vereinbaren
lassen als in anderen Bereichen.
Im Schnitt stellt jede Apotheke
7,3 Arbeitsplätze, inklusive Ausbildungsplätze, zur Verfügung.
Arbeitsplätze der Apotheker
Während im letzten Jahr 49.288
Approbierte in öffentlichen Apotheken und 2.143 in Krankenhausapotheken arbeiteten, wird der Sachverstand der Apothekerinnen und
Apotheker immer stärker auch in anderen Dienstleistungsbereichen geschätzt. In Industrie, öffentlicher Verwaltung, Fachorganisationen sowie
in der Wissenschaft arbeiteten 9.692
Approbierte. Das sind rund 400 mehr
als im Jahr 2012 und entspricht einem Anstieg von 4,4 Prozent.
Der Frauenanteil bei den in
Krankenhausapotheken und in Industrie, Verwaltung, Fachorganisationen und Wissenschaft arbeitenden Apothekern lag mit 66 Prozent
bzw. 60 Prozent unter der Quote
von 71 Prozent, die in öffentlichen
Apotheken erreicht wird.
Ausbildungsplätze und
Studierende
Negative Konsequenzen der politischen Maßnahmen ergeben sich
für den Ausbildungsbereich. Bis
2003 waren jedes Jahr über 3.000
Verträge zur Ausbildung als Apothekenhelferin und PKA neu abgeschlossen worden, so dass in
den Apotheken permanent rund
9.000 junge Menschen ausgebildet wurden. Im Vergleich mit anderen Branchen war das eine
überdurchschnittlich hohe Ausbil-
dungsquote. Nach einer deutlichen Reduktion der Zahl der neu
abgeschlossenen Ausbildungsverträge auf 1.800 im Jahr 2003 hatte sich die Lage bis 2005 mit etwa
2.400 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zwar erholt. Infolge der durch diverse Gesundheitsreformen hervorgerufenen Unsicherheit unter den Apothekern
ist die Zahl der neuen Ausbildungsplätze in den letzten Jahren
wieder schrittweise gesunken und
belief sich für das Jahr 2013 auf
1.300. Diese Negativentwicklung
zeigt sich auch anhand der gesamten Ausbildungsplätze. Wurden 2009 noch über 10.000 junge
Pharmazeuten, PTA und PKA in
öffentlichen Apotheken praktisch
ausgebildet, sank deren Zahl bis
2013 auf 7.700.
Die Zahl der Studierenden hat
sich im vergangenen Jahr erneut
erhöht. Zum Wintersemester 2012/
2013 waren insgesamt 14.183
Studierende im Studiengang Pharmazie eingeschrieben.
Wirtschaftliche
Situation
der Apotheken
Umsatzentwicklung
Der Gesamtumsatz (ohne Mehrwertsteuer) der öffentlichen Apotheken
ist von 42,6 Milliarden Euro auf
44,6 Milliarden Euro im Jahr 2013
angestiegen. Er beinhaltet alle Arzneiverordnungen für gesetzlich
und privat versicherte Personen, die
komplette Selbstmedikation, die ge-
Entwicklung der Arbeitsplätze in öffentlichen Apotheken
Jahresende
Apotheker
davon Apothekerinnen (%)
Pharmazeuten im Praktikum
Apothekerassist./Pharm.-Ing.
PTA (inkl. PTA-PraktikantInnen)
HelferInnen/PKA/Sonstige
Arbeitsplätze insgesamt

2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
46.276 46.953 47.766 48.030 48.002 48.695 48.690 48.422 49.288
64,8
66,0
66,6
68,5
69,2
68,7
69,9
70,2
70,5
1.534
1.518
1.506
1.327
1.287
1.367
1.442
1.462
1.435
9.266
8.292
8.413
8.196
8.056
7.701
7.570
7.193
6.846
46.431 48.656 49.874 51.907 53.734 55.345 56.987 58.368 59.903
36.454 38.355 36.026 36.020 35.769 34.719 33.915 33.269 33.220
139.961 143.774 143.585 145.480 146.848 147.827 148.604 148.714 150.692
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
Apotheker
Apotheker in
öffentlichen Apotheken
(davon Apothekenleiter)
Krankenhausapotheken
Industrie, Verwaltung, Fachorganisationen, Wissenschaft
Pharmazeutische Industrie
Prüfinstitute
Bundeswehr
Behörden und Körperschaften
Universitäten
Lehranstalten und Berufsschulen
Sonstige Bereiche
Berufstätige Apotheker
Insgesamt
2012
2013
48.422
17.068
2.034
49.288
16.661
2.143
Frauenanteil
in Prozent
70,5
46,4
65,9
9.283
9.692
59,7
5.079
280
221
875
1.336
490
1.002
5.436
332
221
874
1.280
473
1.076
58,9
63,6
33,5
62,0
55,2
75,7
63,8
59.739
61.123)
68,6
Pharmaziestudierende
12/13
11/12
10/11
09/10
08/09
samten Umsätze mit Hilfsmitteln sowie Produkten aus dem apothekenüblichen Ergänzungssortiment.
Mengenentwicklung
2013 wurden insgesamt 1.389
Millionen Arzneimittelpackungen
abgegeben. Somit konnte erstmals nach sechs Jahren wieder
ein Zuwachs verzeichnet werden.
Im verschreibungspflichtigen
Bereich wurden mit insgesamt
737 Millionen Packungen 2,1 Prozent mehr abgegeben als im Vorjahr. Die Zahl der abgegebenen
nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel erhöhte sich um 3,7 Prozent auf 610 Millionen Packungen. Von dieser Gesamtzahl nicht
verschreibungspflichtiger Arzneimittel wurden 110 Millionen Packungen verordnet. Der Anteil der
verordneten rezeptfreien Arzneimittel hat sich somit seit dem Ausschluss aus der GKV-Erstattung
im Jahr 2004 bei etwa 8 Prozent
der Gesamtzahl aller abgegebenen Packungen eingependelt.
In der Selbstmedikation wurden im Jahr 2013 insgesamt 542
Millionen Packungen abgesetzt,

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
14.183
13.603
12.719
12.485
12.052
11 Millionen mehr als im Vorjahr.
Damit wurden im vergangenen
Jahr 39 Prozent aller Packungen
im Rahmen der Selbstmedikation
abgegeben. Zur Selbstmedikation
zählen auch die freiverkäuflichen
Arzneimittel. Davon wurden im
vergangenen Jahr insgesamt 42
Millionen Packungen abgegeben
– 3 Millionen weniger als im Jahr
2012.
Die gesamten Arzneimittelverordnungen von GKV, PKV und Sonstigen sind gegenüber dem Vorjahr um 23 Millionen Packungen
gestiegen auf nun 847 Millionen
Packungen.
Umsatzstruktur
Von den 44,6 Milliarden Euro
Gesamtumsatz (ohne Mehrwertsteuer) entfielen 91 Prozent auf
Arzneimittel. Das entspricht einem Umsatz für Arzneimittel in
Höhe von 40,5 Milliarden Euro.
Der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln machte
im vergangenen Jahr mehr als drei
Viertel des Gesamtumsatzes aus.
Etwa 10 Prozent des Gesamtumsatzes wurden mit rezeptfreien Arz-
neimitteln erzielt. Das entspricht
einem Umsatz von 4,4 Milliarden
Euro. Innerhalb dieses Segmentes
hat es sowohl bei den verordneten
apothekenpflichtigen Arzneimitteln
(1,0 Milliarden Euro Umsatz) als
auch bei den nicht verordneten
Arzneimitteln mit Apothekenpflicht (3,4 Milliarden Euro Umsatz) seit dem Vorjahr leichte
Erhöhungen gegeben. Insgesamt
wurden somit 2013 Arzneimittel
im Wert von 36,8 Milliarden Euro
verordnet. Im Rahmen der Selbstmedikation wurden 3,7 Milliarden
Euro umgesetzt.1)
Der Umsatz mit freiverkäuflichen
Arzneimitteln lag im vergangenen
Jahr bei etwa 300 Millionen Euro.
Das entspricht einem Anteil am gesamten Umsatz von 0,7 Prozent.
Im apothekenüblichen Ergänzungssortiment war 2013 ein
Umsatz von 2,3 Milliarden Euro zu
verzeichnen. Das sind 5,2 Prozent
des Apothekenumsatzes. Innerhalb
des Ergänzungssortiments bildeten
Artikel für Hygiene, Körperpflege,
Kosmetika und Sonnenschutz die
größte Gruppe. Deren Umsatz belief sich 2013 auf 800 Millionen
Euro. Vitamine und Mineralstoffe
wurden im Wert von ca. 300 Millionen Euro umgesetzt. Der Umsatz
mit Artikeln der Krankenpflege und
des medizinischen Bedarfs machte
im vergangenen Jahr 4,0 Prozent
des Umsatzes aus, das entspricht
einem Umsatz von 1,8 Milliarden
Euro. Messgeräte, Thermometer
und Zubehör wurden dabei im Wert
von etwa 800 Millionen Euro umgesetzt. Ein Umsatzvolumen von ca.
500 Millionen wurde mit Pflastern
und Wundverbänden erreicht.
Entwicklung der Arzneimittelpreise
Die Preise für Arzneimittel, die zu
Lasten der GKV verordnet werden,
sind 2013 nahezu unverändert
geblieben. Nach Angaben des
Wissenschaftlichen Instituts der
AOK (WIdO) sind sie um 0,3 Pro1) Für das verschreibungspflichtige Segment
erfolgte 2012 eine Änderung der Datenbasis. Daher sind die angegebenen Zahlen nur
eingeschränkt mit den Publikationen der
Jahre vor 2012 vergleichbar.
41
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
42
Umsatzstruktur in den Apotheken
gemessen in Umsatzwerten
gemessen in Packungszahlen
Apothekenumsatz 2013 (ohne MwSt.)
44,6 Mrd. EUR = 100 %
1)
2,3 Mrd.
EUR
=
5,2 %
Arzneimittel 2013
1.389 Mio. Packungen = 100 %
2)
1,8 Mrd.
EUR
=
4,0 %
Arzneimittel 40,5 Mrd. EUR = 90,8 %
verschreibungspflichtige
Arzneimittel
35,8 Mrd. EUR
= 80,3 %
verschreibungspflichtige
Arzneimittel
737 Mio. = 53,1 %
apothekenpflichtige 3)
Arzneimittel (nicht 0,3
Mrd.
verschreibungsEUR
pflichtig)
=
4,4 Mrd. EUR
0,7 %
= 9,8 %
apothekenpflichtige
Arzneimittel (nicht
verschreibungspflichtig)
610 Mio. = 43,9 %
verordnet
110 Mio.
= 7,9 %
Arzneimittelverordnungsvolumen
GKV, PKV und Sonstige
847 Mio. = 61,0 %
verordnicht
net
verordnet
1,0 Mrd. 3,4 Mrd.
EUR
EUR
= 2,2 %
= 7,6 %
1)
42
Mio.
=
3,0 %
nicht verordnet
500 Mio.
= 36,0 %
Selbstmedikation
542 Mio. = 39,0 %
1) Freiverkäufliche Arzneimittel
Arzneimittelverordnungsvolumen
GKV, PKV und Sonstige
36,8 Mrd. EUR = 82,5 %
Selbstmedikation
3,7 Mrd. EUR
= 8,3 %
1) Apothekenübliches Ergänzungssortiment
2) Krankenpflege und medizinischer Bedarf; 3) Freiverkäufliche Arzneimittel
Apothekenübliches Warensortiment
Umsätze in Mrd. EUR (ohne MwSt.)
Apothekenübliches Ergänzungssortiment
Hygiene, Körperpflege, Kosmetika und Sonnenschutz
Vitamine und Mineralstoffe
Diätetika und Nährmittel
Sonstiges
Insgesamt
0,8
0,3
0,2
1,0
2,3
Krankenpflege und medizinischer Bedarf
Messgeräte, Thermometer und Zubehör
Pflaster und Wundverbände
Inkontinenzartikel
Sonstiges
Insgesamt
zent gestiegen und liegen nun bei
84,6 Prozent des Preisniveaus von
1992. Die Arzneimittelpreise sind
im Festbetragsmarkt um 0,1 Prozent und im Nicht-Festbetragsmarkt um 0,5 Prozent angestiegen.
Marktpartner GKV
Nach vorläufigen Angaben des
Bundesgesundheitsministeriums
gaben die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland in 2013
28,06 Milliarden Euro (inklusive

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
0,8
0,5
0,2
0,3
1,8
Mehrwertsteuer) für Arznei-, Verband- und Hilfsmittel aus Apotheken aus. Damit sind die Ausgaben
der Gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber dem Vorjahr nur
leicht um 1 Prozent gestiegen.
Zusätzlich zu diesen GKV-Ausgaben haben die Versicherten etwa 2,0 Milliarden Euro an Arzneikostenbeteiligung geleistet, rund
120 Millionen Euro mehr als im
Jahr 2012. Seit dem 1. Mai 2006
sind Arzneimittel von der Zuzah-
lung befreit, wenn der Hersteller
den Preis um mindestens 30 Prozent unter den Festbetrag abgesenkt hat. Zusätzlich können –
seitdem die Möglichkeit geschaffen wurde, Rabattverträge zu
schließen – einzelne Krankenkassen auch für Arzneimittel, für die
sie einen Rabattvertrag haben,
die Zuzahlung erlassen. Bei rund
43 Prozent aller Rabattarzneimittel verzichten die Krankenkassen ganz oder zur Hälfte auf Zuzahlungen.
Herauszurechnen aus den
GKV-Arzneimittelausgaben sind
rund 1,1 Milliarden Euro, die Apotheken als GKV-Abschlag an die
Krankenkassen abzuführen hatten, sowie 2,4 Milliarden Euro
GKV-Abschlag der Hersteller.
Der im Rahmen der GKV erzielte Umsatz in Apotheken (GKVAusgaben und Zuzahlungen) machte 2013 gut 60 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Der Wertschöpfungsanteil der
Apotheken an den GKV-Ausgaben
für Arzneimittel ist im vergangenen
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
GKV-Ausgaben für Arzneimittel (ohne Zuzahlungen)
4,52 Mrd. EUR
= 16,1 %
4,49 Mrd. EUR
= 16,0 %
2013
28,06 Mrd. EUR
= 100%
18,01 Mrd. EUR
= 64,2 %
R
EU
rd.
M
4
7%
1,0 = 3,
Pharmazeutische Industrie und Vorleistungen (wie Rohstoffe)
Pharmazeutischer Großhandel
Mehrwertsteuer (Staat)
Apotheken
Jahr erstmals wieder angestiegen:
Er erhöhte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 16,1 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt entspricht
der Wertschöpfungsanteil einem
Betrag von 4,5 Milliarden Euro.
Demgegenüber steht ein Betrag von über 8 Milliarden Euro an
zusätzlichen Einnahmen bzw. Einsparungen, den das »System Apotheke« über das Inkasso von Patientenzuzahlungen, das Umsetzen
der Rabattverträge, das Handling
der Herstellerabschläge sowie die
Zahlung des Apothekenabschlages zu generieren hilft.
Insgesamt nimmt der Rohertrag der Apotheken einen Anteil
von 2,3 Prozent an den gesamten
Leistungsausgaben der GKV ein.
Diese hatten 2013 nach vorläufigen Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bei 194,45 Milliarden Euro gelegen. Die Ausgaben für Arzneimittel aus Apotheken betrugen 14,4 Prozent der Gesamtausgaben.
Betriebswirtschaftliche
Situation
2013 lag der Nettoumsatz der
durchschnittlichen Apotheke bei
Was leistet das System Apotheke zusätzlich für die GKV-Finanzen?
Einnahmen (ohne MwSt.)
Inkasso der Patientenzuzahlungen
Inkasso der Herstellerabschläge
Umsetzung der Rabattverträge
Zahlung des Apothekenabschlags
Hilfstaxenvereinbarung
Teststreifenvereinbarung DAV/vdek und Barmer GEK
Insgesamt 2013

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2,0 Mrd. Euro
2,4 Mrd. Euro
2,8 Mrd. Euro
1,1 Mrd. Euro
140 Mio. Euro
12 Mio. Euro
8,4 Mrd. Euro
1,9 Millionen Euro. Rund 61 Prozent der Apotheken in Deutschland blieben im Berichtszeitraum
allerdings unterhalb des Durchschnittsumsatzes. Anhand des
ABDA-Datenpanels zeigt sich für
die durchschnittliche Apotheke ein
Anstieg des Rohertrags in 2013
von 459.000 Euro auf 482.000
Euro gegenüber dem Vorjahr. Dies
ist weitgehend auf die Anhebung
des Festzuschlags von 8,10 Euro
auf 8,35 Euro, die Absenkung des
Apothekenabschlags von 2,05 Euro
auf 1,80 Euro sowie die Einführung der Notdienstpauschale im
August 2013 zurückzuführen. Die
Handelsspanne liegt entsprechend
bei 25,5 Prozent.
Trotz Inkrafttreten eines neuen Tarifvertrags, der ab Juli 2013
eine Anhebung der Tariflöhne um
durchschnittlich 2,8 Prozent vorgesehen hat, haben sich die Gesamtkosten nur leicht um 4.000
Euro auf 358.000 Euro erhöht.
Zieht man diese Kosten vom
Rohertrag ab, ergibt sich ein steuerliches Betriebsergebnis von
124.000 Euro. Aus diesem noch
zu versteuernden Einkommen
muss der selbständige Apotheker
seine gesamte Altersvorsorge
leisten sowie das Krankheitsrisiko
und die Berufsunfähigkeit absichern. Mit 76.000 Euro wird der
Großteil des Apothekengewinns
über die GKV-Versorgung erzielt.
Industrie
und Großhandel
Großhandel
Die ABDA setzt sich dafür ein, das
bewährte, sichere und effiziente
System der Arzneimitteldistribution zu erhalten, bei dem das Arzneimittel vom Hersteller über den
pharmazeutischen Großhandel hin
zur Apotheke gelangt. Sie betrachtet Überlegungen einzelner
Hersteller, den Großhandel zu einem reinen Auftragslogistiker zu
machen, der nicht mehr Besitzer
des Arzneimittels wird, skeptisch.
Bei Verwirklichung dieser Pläne
43
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
44
Anteile an den GKV-Gesamtausgaben
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012 2013*
Gesamtausgaben der GKV (Mrd. EUR)
143,81 148,00 153,93 160,94 170,08 175,99 179,61 184,52 194,45
%
%
%
%
%
%
%
%
%
Ärzte
15,2
15,2
15,1
15,2
15,5
15,4
15,4
15,3
16,2
Zahnärzte
5,2
5,2
5,1
5,0
4,8
4,7
4,7
4,7
4,9
Zahnersatz
1,7
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,7
1,6
Heil- und Hilfsmittel
5,8
5,6
5,6
5,7
5,6
5,6
5,9
5,9
5,9
Krankenhäuser
33,7
33,7
32,8
32,4
32,5
33,0
33,4
33,5
33,0
Verwaltungsausgaben
5,7
5,5
5,3
5,1
5,2
5,4
5,3
5,2
5,1
Sonstige Kosten
16,3
16,8
17,6
18,3
18,2
18,1
18,7
19,1
18,9
Arzneimittel**
16,4
16,1
16,6
16,6
16,4
15,9
14,9
14,6
14,4
Wertschöpfungsanteil der Apotheken nach AMPreisV 2,8
2,6
2,6
2,6
2,6
2,5
2,3
2,3
2,3
* vorläufig
** aus Apotheken
wäre unter Umständen gefährdet,
dass jede Apotheke jedes in
Deutschland zugelassene Arzneimittel von dem Großhändler ihrer
Wahl geliefert bekommt. Die Vollsortierung der Großhandlungen ist
jedoch ein konstitutives Element
der deutschen Arzneimitteldistribution und Garant der für den
deutschen Markt typischen Vielfalt an Arzneimitteln.
Seit dem 1. Januar 2012 beträgt die Großhandelsspanne 3,15
Prozent des Abgabepreises des
pharmazeutischen Unternehmers
zuzüglich eines nicht rabattfähi-
Umsatzverteilung
< 0,75
< 1,00
< 1,25
< 1,50
< 1,75
< 2,00
< 2,25
< 2,50
< 2,75
< 3,00
< 3,25
< 3,50
< 3,75
< 4,00
< 4,25
< 4,50
< 4,75
< 5,00
> 5,00
Umsatz in Mio. EUR (ohne MwSt.)
6,3 %
8,2 %
12,8 %
14,1 %
12,2 %
10,4 %
8,9 %
8,0 %
4,5 %
3,7 %
2,4 %
1,7 %
1,5 %
1,0 %
0,9 %
0,6 %
0,4 %
0,5 %
1,7 %
Durchschnittsumsatz
%
5
Anteil der Apotheken in Prozent

gen Fixzuschlages von 0,70 Euro
je Packung. Damit gingen nach
der Umstellung sinkende Rabatte
vor allem im Niedrigpreissegment
einher. Im Berichtszeitraum waren
jedoch intensive Bemühungen pharmazeutischer Großhandlungen um
das Bewerben neuer und das Halten
bestehender Kundenbeziehungen
festzustellen, die sich in verbesserten Konditionen für die Apotheken widerspiegelten.
Ein weiterer Grund für eine Unruhe auf dem Markt war der Markteintritt eines neuen Großhändlers, der bundesweit eine Belie-
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
10
15
ferung pro Tag bei intensiv beworbenen Bezugskonditionen anbietet.
Die Kombination aus der neuen Großhandelsentgeltung mit der
Verpflichtung der Hersteller zur
Belieferung des Großhandels und
zur Erhebung des Großhandelsentgeltes nach Arzneimittelpreisverordnung auch im Falle der Direktbelieferung hat erst einmal zu
einer wirtschaftlichen Stabilisierung des Großhandels beigetragen.
Der intensive Wettbewerb um Lieferbeziehungen hat im Berichtszeitraum allerdings seinen Niederschlag in den Bilanzen der Großhändler gefunden.
Der Konditionenwettbewerb
wird begünstigt durch die oligopolistische Struktur des Marktes,
den sich fünf große Anbieter zu
ca. 90 Prozent untereinander aufteilen. Ein Zugewinn an Marktanteilen soll den Unternehmen Skalengewinne ermöglichen – eine starke
Marktposition ermöglicht es den
Apotheken, zusätzliche Serviceleistungen günstiger zu verkaufen
oder bei den Herstellern bessere
Konditionen zu verhandeln. Auch
in der Vergangenheit waren wiederholt Zyklen mit vorteilhafteren
und weniger vorteilhaften Einkaufsbedingungen für die Apotheker zu beobachten.
Mit dem zum 1. April 2014 in
Kraft getretenen 14. SGB V-Änderungsgesetz bildet bei Arzneimitteln mit Erstattungsbetrag der um
den Erstattungsbetrag gekürzte Abgabepreis des pharmazeutischen
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
Betriebswirtschaftliche Situation der durchschnittlichen Apotheke
Der selbständige Apothekenleiter muss aus dem steuerlichen Betriebsergebnis neben
den Steuern u. a. die Krankenversicherung und Altersvorsorge begleichen.
in Tsd. EUR
Nettoumsatz*
- Wareneinsatz
= Rohertrag
- Personalkosten
- Sonstige steuerlich abzugsfähige Kosten
= steuerliches Betriebsergebnis
(Gewinn vor Steuern)
… davon Teilbetriebsergebnis GKV**
1.887
1.405
482
202
156
124
76
* ohne Umsatzsteuer und GKV-Abschläge
** Die Kostenzuteilung erfolgte nach der hälftigen Umsatz-/Absatzmethode.
Unternehmers die Grundlage für
die Ermittlung der Großhandelsspanne. Diese Gesetzesänderung
wird den pharmazeutischen Großhandel (wie auch die öffentlichen
Apotheken) wirtschaftlich belasten.
Generell sind die Aktivitäten
des pharmazeutischen Großhandels zunehmend durch europäische Regelungen im Rahmen der
EU bestimmt. Es ist anzunehmen,
dass dieser Trend sich zukünftig
eher noch verstärken wird. Ein
Beispiel hierfür ist die ursprünglich im März 2013 veröffentlichte
EU Guideline Good Distribution
Practice for Medicinal Products
for Human Use (2013/C 68/01),
kurz EU-GDP-Guideline, die am 7.
September 2013 in Kraft getreten
ist. Diese Leitlinie gibt den Großhändlern Instrumente und Maßnahmen an die Hand, die sie in
ihrer Tätigkeit unterstützen und
die Vermeidung von möglicherweise gefälschten Arzneimitteln
in der legalen Vertriebskette sicherstellen sollen. Ziel ist die Kontrollsicherung und mithin die Aufrechterhaltung von Qualität und
Unversehrtheit. Generell wurden
die Bestimmungen für Herstellung, Lagerung und Distribution
von Arzneimitteln durch die Leitlinie deutlich verschärft.
Die GDP-Richtlinie stellt den
pharmazeutischen Großhandel vor
große Herausforderungen und bedeutet auch finanziellen Aufwand:
Mitarbeiter müssen geschult, Lager und Hubs aus- oder umgebaut

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
und Prozesse an die neuen Anforderungen angepasst werden.
Industrie
Im Berichtszeitraum hat der neu
gewählte Bundestag eine wichtige Gesetzesänderung beschlossen. Im Februar 2014 wurde das
14. SGB V-Änderungsgesetz verabschiedet, das für die pharmazeutische Industrie bedeutsame
Konsequenzen hat. So wurde der
Herstellerrabatt (wie im Koalitionsvertrag vorgesehen) auf 7 Prozent festgeschrieben, nachdem er
aufgrund der ehemals vorgesehenen zeitlichen Befristung der Erhöhung auf 16 Prozent ursprünglich
zu Beginn des Jahres 2014 wieder
auf 6 Prozent hätte sinken sollen.
Zudem wurde das bestehende
Preismoratorium bis Ende 2017
verlängert mit der Ausnahme,
dass pharmazeutische Unternehmen ihre Preise für Generika ab
dem 1. April 2014 bis auf das
Niveau der Festbeträge anheben
dürfen. Für Generika gilt weiterhin
der Abschlag von 6 Prozent. Im
Gegenzug hierzu wurde der Bestandsmarktaufruf im Rahmen der
mit dem AMNOG eingeführten
Nutzenbewertung gestoppt, was
eine merkbare Aufwandsentlastung für die Hersteller darstellt
und von den Verbänden positiv
aufgenommen wurde.
Die im vorherigen Berichtszeitraum thematisierte Tätigkeit
des Instituts für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesund-
heitswesen (IQWiG) und des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G-BA) im Rahmen der frühen
Nutzenbewertung von Arzneimitteln stand auch im aktuellen Berichtsjahr in der Kritik von Seiten
der Industrie. Vor allem nicht gesicherte methodische Standards
bei der Bewertung wurden durch
den Verband forschender Arzneimittelhersteller e. V. (vfa) bemängelt. Dies schade sowohl den Patienten auf der einen als auch den
forschenden Pharmaunternehmen
auf der anderen Seite. Differenzen in der Quantifizierung des Zusatznutzens zwischen IQWiG und
G-BA verunsicherten die Patienten, auch wenn letztlich die Entscheidung des G-BA bindend sei.
Alle Herstellerverbände sehen
weiterhin erhebliche Baustellen in
der Arbeitsweise des G-BA und
heben dabei unter anderem ursächlich die dominierende Stellung des GKV-Spitzenverbandes
im IQWiG und im G-BA hervor.
Hieran übt besonders der vfa zunehmend heftige Kritik. Man argumentiert, der GKV-Spitzenverband
stelle zunächst im Rahmen seiner
Beteiligung im G-BA sicher, dass
eine billige Vergleichstherapie gewählt werde, um dann bei den
Verhandlungen über den Erstattungsbetrag den Preis von dieser
Vergleichstherapie abzuleiten. Der
vfa sieht dementsprechend derzeit faire Voraussetzungen in der
frühen Nutzenbewertung als nicht
gegeben an.
Das Instrument der Rabattverträge für Arzneimittel und Impfstoffe stößt weiterhin auf Ablehnung bei der pharmazeutischen
Industrie. Auch 2013 und 2014
kam es wieder zu Lieferengpässen
in der Versorgung mit Grippeimpfstoffen. Pro Generika e. V.
vertritt die Auffassung, die Anreize
der Niedrigstpreise über Rabattverträge würden die Herstellervielfalt untergraben und stattdessen
eine Anbieterkonzentration begünstigen. Auch andere Sektoren
des Arzneimittelmarktes seien von
der Verringerung der Anbieterdiversität betroffen. Insbesondere
Hersteller von Generika könnten
45
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
46
Erkältungswelle zu Jahresbeginn 2013 führte zu leichtem Absatzanstieg bei
nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln
mit dem steigenden Preisdruck
ihre Produktion nicht in der derzeit vorhandenen Art und Weise
aufrechterhalten und seien gezwungen, ihre Produktion zulasten der Patientenfreundlichkeit (Dosierhilfen, Bruchrillen) zu verbilligen. Pro Generika forderte daher
ein Gleichgewicht aus Preisniveau,
Qualität und sichergestellter Lieferfähigkeit.
Im Berichtszeitraum gab es
zwischen der ABDA und den Verbänden der pharmazeutischen Industrie sowie des pharmazeutischen Großhandels eine enge Zusammenarbeit bei verschiedenen
Themen. Hervorgehoben seien hierbei die Themen »Arzneimittelauthentifizierung« mit dem deutschen
Modell securPharm und die Umsetzung der mit dem AMNOG eingeführten Erstattungsbeträge für innovative, patentgeschützte Arzneimittel mit nachgewiesenem Zusatznutzen zum 1. Februar 2013.
Zudem wird seit dem 1. Oktober
2013 schrittweise ein neues technisches Verfahren für die elektronische Arzneimittelbestellung der
Apotheken beim pharmazeutischen
Großhandel eingeführt. Zu den Projektpartnern gehören der Bundesverband des pharmazeutischen

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Großhandels (PHAGRO) und der
Bundesverband Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS) in
Abstimmung mit dem Deutschen
Apothekerverband (DAV). Die bisherige Planung ist, den bisherigen
Datenübertragungsstandard MSV2
bundesweit bis Ende 2014 durch
das Nachfolgesystem MSV3 abzulösen. Das neue Verfahren MSV3
nutzt die Kommunikation via Internet anstelle von Modem-Verbindungen über exklusive Telefonleitungen und macht damit – je
nach Internet-Anbindung – die Bestellungen 10 – 1.000 mal schneller, als es mit dem alten Standard
MSV2 möglich war. In zukünftigen
Ausbaustufen ist die Implementierung weiterer Dienstleistungen
vorgesehen.
Selbstmedikation
Der Selbstmedikationsmarkt hat
ein Volumen von circa 3,7 Milliarden Euro (zu Endverbraucherpreisen, ohne MwSt.) und macht
damit über 8 Prozent des gesamten Apothekenumsatzes aus. Gegenüber dem Vorjahr hat sich
© Kadmy – Fotolia.com
der Selbstmedikationsmarkt 2013
leicht positiv entwickelt, wobei
sein Umsatzanteil infolge des
stärkeren Umsatzanstiegs der
verschreibungspflichtigen Arzneimittel leicht rückläufig war. Der
OTC-Umsatz stieg um fast vier
Prozent, der Absatz um über drei
Prozent. Auch Umsatz und Absatz
ärztlich verordneter nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel stiegen leicht an – eine Umkehr vom rückläufigen Trend der
Vorjahre. Es gibt klare Indizien
dafür, dass die ungewöhnlich heftige Erkältungswelle zu Jahresbeginn 2013 die Entwicklung des
OTC-Marktes getrieben hat – insbesondere gekennzeichnet durch
ein deutlich überdurchschnittliches Umsatz- und Absatzwachstum in den ersten Monaten, sowie
besonders hohe Zuwachsraten
bei Verkäufen von Präparaten des
Respiratorischen Systems.
Das Grüne Rezept, hervorgegangen aus einer gemeinsamen Initiative von Deutschem
Apothekerverband e. V. (DAV) und
dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), behauptet sich weiterhin erfolgreich am
Markt. Auch dank der Unterstützung durch die Apotheker setzt
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
sich das Grüne Rezept bei der
Verordnung nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel weiter in
den Arztpraxen durch. Der Patient hat hier den Vorteil, dass
der Arzt von der Wirksamkeit
des empfohlenen Präparats überzeugt ist.
Das Thema Selbstmedikation
findet seinen Niederschlag vor
allem in den zweimal jährlich
stattfindenden Treffen der OTCLandesbeauftragten. Die Treffen
dienen in erster Linie dem Meinungs- und Gedankenaustausch
zwischen Bundes- und Landesebene rund um die Themen OTCMarkt und Selbstmedikation. Dazu werden auch externe Gesprächspartner zu Diskussionen
eingeladen.
Die Berichte zur Entwicklung
des OTC-Marktes, die den Mitgliedsorganisationen der ABDA
in Form von Quartalsberichten
zur Verfügung gestellt werden,
haben sich zu gut etablierten
Informationsservices entwickelt.
Zusätzlich stehen den Mitgliedsorganisationen im passwortgeschützten Bereich der ABDAHomepage die wesentlichen Inhalte der Marktberichte sowie
weitere Informationen zum Abruf bereit.
Zusammenarbeit
mit Patientenorganisationen
Die enge Zusammenarbeit des
DAV mit Selbsthilfe- und Patientenorganisationen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene ist
nach wie vor ein wichtiges Anliegen der Apothekerschaft. Die
Apotheken sind der ideale Partner
von Selbsthilfe- und Patientenorganisationen, weil sie eine bundesweite und flächendeckende
Präsenz und Versorgung vor Ort
bieten – das ist besonders wichtig
gerade für die strukturschwachen
Regionen in unserem Land.
Selbsthilfe- und Patientenorganisationen schätzen vor allem
die Möglichkeiten zur Kommunikation ihres Anliegens und zur
Steigerung ihres Bekanntheitsgrades in der Öffentlichkeit durch
Hinweise in den Apotheken. Überall in den Städten und Gemeinden
der Bundesrepublik ist die Zusammenarbeit der Apothekerinnen
und Apotheker mit den Selbsthilfe- und Patientenorganisationen
äußerst mannigfaltig und dabei im
Kleinen wie im Großen sehr effektiv und erfolgreich. Stets dabei im
Fokus: Die gemeinsame Arbeit im
Interesse der Patientinnen und
Patienten. Sie sind es, die am
meisten von dieser Zusammenarbeit profitieren. Schließlich bekommen sie wertvolle Informationen zu Arzneimitteln und den
Hilfsangeboten vor Ort.
Der persönliche Kontakt zum
Apotheker ist vor allem für ältere
Patienten wichtig, die sich nicht in
Internetforen und sozialen Netzwerken auskennen bzw. austauschen. Bewährt hat sich dabei
das Motto »Viele kleine Taten sind
besser als eine Riesenaktion«. Ob
persönlich im Beratungsgespräch,
per Informationsbroschüre, mit
Hilfe einer pfiffigen Schaufenstergestaltung oder während eines
Aktionstages – Patienten- und
Selbsthilfeorganisationen können
durch die Unterstützung der Apothekerinnen und Apotheker eine
breite Öffentlichkeit und eine
wirksame Bekanntmachung ihrer
Persönliche Beratung: Selbsthilfeorganisationen erreichen mit Unterstützung der Apotheken eine breite
Öffentlichkeit

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
47
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
48
Anliegen erreichen. Die Vorteile
der Kooperation mit den Patienten- und Selbsthilfeorganisationen
bestehen wiederum für die Apothekerinnen und Apotheker vor
allen Dingen in einer verstärkten
Kommunikation mit den Patienten,
verbunden mit einem verbesserten Informationsaustausch sowie
der Weiterbildung vor Ort.
Gemeinsam mit dem Kindernetzwerk e. V. wurde durch den
DAV eine Handreichung »Kooperationspotentiale von Apotheken
und Selbsthilfe« erarbeitet. In dieser Handreichung werden Praxisbeispiele analysiert und kommentiert sowie in der Folge konkrete
Anregungen für die Zusammenarbeit zwischen den Apotheken und
der Selbsthilfe vor Ort gegeben.
Grundlage dazu war eine Befragung
von 34 Selbsthilfeorganisationen
bzw. Mitgliedsorganisationen von
Kindernetzwerk e. V. Darunter waren 26 bundesweit und fünf bundesländerweit ausgerichtet. Drei
Antworten erfolgten anonym.
In jedem Bundesland haben
der Deutsche Apothekerverband
(DAV) bzw. die Landesapothekerverbände einen Ansprechpartner
für die Apothekerinnen und Apotheker benannt, der in gleichem
Maße auch als Kontaktperson für
die Selbsthilfe- und Patientenorganisationen in ihrem Bundesland
dient. Diese Landesbeauftragten
für Selbsthilfe erfüllen umfangreiche Aufgaben. Sie beantworten Anfragen in Bezug auf die Selbsthilfe
und koordinieren die Unterstützung,
z. B. bei der Vergabe von Räumen,
der Planung von gemeinsamen regionalen und landesweiten Aktivitäten, oder stehen bei Veranstaltungen als Referenten zur Verfügung. Dabei sind sie gleichermaßen Ansprechpartner sowohl für
die Selbsthilfe- und Patientenorganisationen als auch für die Apothekerinnen und Apotheker. Zudem sind sie Mittler zwischen
Bundes- und Landesebene.
Auch in 2013 bestand für Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfegruppen die Möglichkeit der
kostenlosen Nutzung von Messeständen auf der expopharm. Es

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
konnten den Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen wieder rund 20 Messestände zur Verfügung gestellt werden. Die Teilnahme an der expopharm ist eine
gern genutzte Gelegenheit, neue
Kontakte zu knüpfen, alte aufzufrischen und gemeinsame Projekte
zu initiieren. Erneut wurden in diesem Kontext Patenschaften für die
Messestände der Selbsthilfe vergeben und eine Umfrage zur Zufriedenheit bei den SelbsthilfeStandinhabern durchgeführt. Die
Auswertung dieser Umfrage lässt
den Schluss zu, dass die Patientenvertreter auf und mit der expopharm sehr zufrieden sind.
In den zurückliegenden Wochen und Monaten nahmen Vertreter des DAV an diversen Treffen
von Selbsthilfeorganisationen teil.
Hier fand in erster Linie ein Meinungs- und Gedankenaustausch zu
aktuellen politischen Themen und
Entwicklungen statt, z. B. zu den
Auswirkungen des AMNOG, zum
Patientenrechtegesetz, dem GKVVersorgungsstrukturgesetz sowie
weiterer Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit in Bund und Land.
Wie auch schon in den vorangegangenen Jahren hat der DAV
die alljährliche Zusammenarbeit
mit der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) zum
»Welt MS Tag« fortgeführt und die
DMSG in bewährter Art und Weise
bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.
Telematik
Nach der Neuaufstellung des Bereichs Telematik innerhalb der
ABDA hat sich das Projektteam
Telematik im Berichtszeitraum
konsolidiert. Schwerpunkte der
Arbeit sind hier die beiden Telematikprojekte »Projekt Prüfung
der Arzneimitteltherapiesicherheit
nach § 291a Abs. 3 Nr. 3 SGB V«
(Projekt gematik AMTS) und »Tele-
matikinfrastruktur-unterstützte Erweiterung der Arzneimitteltherapiesicherheitsprüfungs-Datengrundlage als Mehrwertanwendung der
elektronischen Gesundheitskarte
(Projekt TEAM eGK)«.
Im Rahmen der Entwicklung
und Erprobung von Anwendungen
der Elektronischen Gesundheitskarte (eGK) durch die gematik ist
der DAV Federführer für das Projekt gematik AMTS. Im Berichtszeitraum wurden die Arbeiten zum
»Lastenheft AMTS-Datenmanagement« planmäßig gestartet. In enger Zusammenarbeit mit dem Projektteam der gematik wurde eine
Projektdefinition für das AMTSDatenmanagement erarbeitet, die
den unter den Leistungserbringerorganisationen (LEO) abgestimmten Projektscope definiert. Dessen Inhalte wurden als Projektauftrag vom gematik Lenkungsausschuss freigegeben.
Über die Frage des Speicherorts (eGK vs. Fachdienst) sowie der
Größe des Datenspeichers für das
AMTS-Datenmanagement auf der
eGK wurde am 21.02.2014 per
Schlichtungsverfahren wie folgt entschieden:
- Konzeption und Realisierung beider Speicherszenarien (eGK und
Fachdienst).
- Zunächst Erprobung der eGKSpeicherung (AMTS-Stufe 1), danach Fachdienst (AMTS-Stufe 2).
- In Stufe 1 soll bereits ein regional begrenzter online-Vortest erfolgen.
- Die eGK muss einen AMTS-Speicher von 15 kByte vorhalten.
Für die Erarbeitung des Lastenhefts wurden in zahlreichen
Workshops von den LEO Anwendungsprozesse und Anwendungsfälle für das AMTS-Datenmanagement in verschiedenen Umgebungen (niedergelassener Arzt, Krankenhaus, Apotheke) skizziert und
definiert. Im Anschluss an die
Fertigstellung des Lastenheftes
AMTS-Datenmanagement beginnt
die Kommentierungsphase, in die
auch die Kostenträger einbezogen
werden. Ziel des Projektteams
Telematik ist die Freigabe des
Lastenhefts AMTS-Datenmanage-
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken
ment durch die Gesellschafterversammlung der gematik bis
Mitte 2014. Zeitgleich sollen die
Arbeiten am sogenannten Grundlagenpapier abgeschlossen werden. Das Grundlagenpapier »übersetzt« die eher technische Sprache des AMTS-Lastenhefts in eine
allgemeinverständliche Version,
um damit auch die Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.
Im Rahmen des Projekts TEAM
eGK, das vom Land NordrheinWestfalen und der Europäischen
Union gefördert wird, wurde durch
die ABDA mit dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) ein Kooperationspartner gefunden, der die Nutzung der eGK ermöglicht. An Stelle
der noch fehlenden Telematikinfrastruktur soll die von Fraunhofer
FOKUS entwickelte technische
Plattform eingesetzt werden. Damit ist vorerst die Weiterführung
des Projekts gewährleistet.
Mittlerweile ist mit den Arbeiten am Fachkonzept des Projekts
TEAM eGK begonnen worden,
die Auswertung der Hardwareund Software-Ausstattung der
Apotheken in der Modellregion
Bochum-Wattenscheid wurde abgeschlossen. Weitere Arbeitspakete werden folgen. Die derzeitigen Aktivitäten zielen auf die notwendige Einbindung der Apothekensoftware-Häuser (ASH). Dazu
gab es bereits zwei Workshops
sowie weitere bilaterale Informationsgespräche mit Vertretern der
ASH. Es bedarf allerdings weiterer
intensiver Anstrengungen aller Projektbeteiligten, um die ASH in entsprechender Art und Weise in das
Projekt einzubinden. Zudem müssen Krankenkassen für die Unterstützung des Projekts gewonnen
werden.
Die ABDA begleitet auch weiterhin die verschiedenen Aktivitäten der gematik, um dabei die
Interessen der Apothekerschaft
zu sichern und auf aktuelle Entwicklungen, z. B. hinsichtlich eines elektronischen Apothekerausweises, zeitnah reagieren zu
können.

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securPharm ist das gemeinsame
Projekt von ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, dem Bundesverband
des pharmazeutischen Großhandels – PHAGRO –, dem Verband
Forschender Arzneimittelhersteller (vfa), dem Bundesverband
der Pharmazeutischen Industrie
(BPI) und dem Bundesverband der
Arzneimittel-Hersteller (BAH) gemeinsam mit ABDATA und IFA zur
Sicherung der Arzneimittelversorgung in Deutschland vor dem Eindringen von Fälschungen. In Brüssel laufen die Vorbereitungen der
EU-Kommission für die »Delegierten Rechtsakte«, die die Ausgestaltung der Umsetzung der sog.
»Fälschungsrichtlinie« – beschlossen
vom Europäischen Paralament am
16. Februar 2011 – regeln. Mit ihrer
Veröffentlichung ist nach gegenwärtigem Stand im ersten Quartal
des Jahres 2015 zu rechnen. Ab
ihrer Veröffentlichung läuft die DreiJahres-Frist zu ihrer Umsetzung.
Nach einem erfolgreichen Test
von securPharm zu Jahresbeginn
2013 haben die beteiligten Verbände gemeinsam beschlossen, den
Test nicht formal zu beenden, sondern fortzufahren und sukzessive
in den »Regelbetrieb« zu überführen.
Der Berichtszeitraum ist von
diversen Abstimmungen zwischen
den Projektbeteiligten zur Vorbereitung dieses »roll-outs« geprägt
gewesen. Denn mit dem »roll-out«
wird einerseits die Zahl der teilnehmenden Apotheken und pharmazeutischen Großhandlungen sehr
deutlich steigen, andererseits aber
auch die Zahl der mit dem Code
versehenen Arzneimittelpackungen.
Die Zahl der vom Gesamtsystem
zu bewältigenden Authentifizierungen wird mithin perspektivisch
exponentiell zunehmen. Damit
steigen auch die Anforderungen
sowohl an den Apothekenserver
als auch an den Industrieserver erheblich. Die im bisherigen Testbetrieb genutzten Geräte sind zu
einer entsprechenden Skalierung
nicht ausgestattet und müssen zu
gegebener Zeit ersetzt werden.
Die vonseiten der Verbände
der pharmazeutischen Industrie
zum Betrieb des Industrieservers
gegründete ACS PharmaProtect
GmbH hat inzwischen ein Gebührenmodell entwickelt, das der
Finanzierung von Errichtung und
Unterhalt des Industrieservers
dient. Bei ABDATA gehen die Arbeiten zur Spezifikation der technischen Anforderungen an den
Apothekenserver für den Regelbetrieb voran.
Zum Zeitpunkt des Verfassens
dieses Beitrags laufen die Vorbereitungen für Finanzverhandlungen
zwischen der Apothekerschaft und
der pharmazeutischen Industrie. Es
geht hierbei um die Umsetzung der
Vorgabe der Fälschungsrichtlinie,
dass die Kosten des Datenspeicher- und -abrufsystems von den
Herstellern zu tragen sind, im
deutschen Zwei-Server-System, konkret in Bezug auf die Kosten des
Apothekenservers.
Parallel laufen Abstimmungen
auf europäischer Ebene zur Anbindung von securPharm an den europäischen Hub, um den Anforderungen an die Einbindung des
grenzüberschreitenden (Parallel-)
Handels von Arzneimitteln zu entsprechen. Die entsprechenden Aktivitäten gestalten sich auch deshalb kompliziert, weil auf beiden
Seiten parallel viele offene Fragen
geklärt werden müssen.
securPharm ist sowohl auf
nationaler als auch auf europäischer Ebene in diversen Gesprächen mit Vertretern von Politik,
Ministerien, EU-Kommission, ausländischer Apotheker- und Herstellerverbände und Medien vorgestellt worden. Dies dient zum
einen der Information über, zum
anderen aber auch der »Werbung«
für die in Deutschland konsentierte Form der Ausgestaltung
des Systems. Hierbei sind besonders zu nennen die gemeinsame
Systemverantwortung der Partner
einerseits und das Zwei-ServerSystem mit seinem besonderen
Schutz sensibler Patienten- und
Geschäftsdaten andererseits.
49
Apotheke und Öffentlichkeit

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Apotheke und Öffentlichkeit
Apothekerinnen
und Apotheker
in der Öffentlichkeit
Je komplexer ein System, desto
mehr Kommunikation ist nötig, um
es zu erklären und funktionstüchtig zu erhalten. Das Gesundheitswesen in Deutschland ist ein außergewöhnlich komplexes und sich
dynamisch veränderndes System,
das einen intensiven Austausch
unter den beteiligten Akteuren erfordert. Das gilt auch und gerade
für das »Subsystem« der Arzneimittelversorgung bzw. des Apothekenwesens.
In diesem Umfeld hat die
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der ABDA vor allem drei Kernaufgaben:
− Sie soll Verbraucher über pharmazeutische Themen informieren und Patienten über Wert und
Leistungen der öffentlichen Apotheken in Deutschland aufklären.
− Gegenüber Politik und Medien
soll sie die politischen und wirtschaftlichen Ziele der verfassten
Apothekerschaft darlegen und
deren strategische Umsetzung
unterstützen.
− Gegenüber Mitgliedsorganisationen und Apotheken soll sie
die Arbeit der Bundesorganisationen sichtbar machen, im Gegenzug aber auch aufnehmen,
welche Kommunikationserfordernisse in den Ländern und in der
Apotheke vor Ort gesehen werden.
Um diese Aufgaben erfolgreich bearbeiten zu können, muss Kommunikationsarbeit sich an klaren
Prinzipien orientieren: Seriosität,
Transparenz und Kritikfähigkeit
sind die Maximen, mit denen langfristig Glaubwürdigkeit erzeugt wird.
Um die Themen der Apothekerschaft zu platzieren, bedient sich
die Kommunikation einer breiten
Palette von Kanälen und Instrumenten: Klassische Pressearbeit
wird kombiniert mit Kampagnen
und Events. Neben Kooperationen
mit anderen Organisationen aus dem
Gesundheitsbereich tritt verstärkt
der Einsatz von Social Media.

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Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat die ABDA gleich mehrere
Großprojekte begonnen. Der Start
des Leitbild-Prozesses und einer
mehrjährigen Image-Kampagne waren und sind in Art und Umfang
große Herausforderungen für die
Kommunikationsabteilung. Sie bieten aber zugleich die Möglichkeit,
die interne Kommunikation mit den
Mitgliedsorganisationen zu intensivieren und damit zusätzliche Synergieeffekte zu erzeugen.
Gesundheitspolitische Pressearbeit
In der gesundheitspolitischen Pressearbeit sollen die Apotheker in
den öffentlichen Apotheken als
Leistungserbringer in angemessener Art und Weise gegenüber Staat
und Gesellschaft, Krankenkassen
und Heilberuflern sowie Patienten
und Verbrauchern positioniert werden. Themen aus Gesundheitspolitik, Apothekenwesen und Arzneimittelmarkt werden immer wieder
kritisch in der Öffentlichkeit diskutiert; hierbei gilt es, diejenigen
Fragestellungen durch aktive oder
reaktive Pressearbeit zu begleiten,
bei denen die Kompetenz der Apotheker von Bedeutung ist. Die übergreifenden Projekte »Elektronische
Gesundheitskarte (gematik)« und
»Bestellsystem MSV3« wurden
ebenfalls kommunikativ betreut
(siehe Kapitel »Die wirtschaftliche
Lage der Apotheken«).
Ratgeber- und
Verbraucherthemen
Die Pressearbeit zu Ratgeber- und
Verbraucherthemen wurde im Berichtszeitraum unvermindert fortgesetzt. Gegenüber Medien und
Multiplikatoren, aber letztlich natürlich für Patienten und Verbraucher, soll die Komplexität gesundheitspolitischer Prozesse laienverständlich und alltagstauglich aufbereitet werden. Die Verantwortung einzelner Akteure in der Arz-
neimittelversorgung, insbesondere
der Apotheker, soll transparent
und nachvollziehbar sein. Das Inkrafttreten neuer Rabattverträge,
das Auslaufen von Zuzahlungsbefreiungen oder der Preiswettbewerb in der Selbstmedikation gehörten zu solchen Ratgeberthemen.
Vor der Bundestagswahl am
22. September 2013 wurde die Initiative »Gesundheit wählen« in der
Pressearbeit intensiv begleitet, wie
z. B. durch Pressemitteilungen zu
Ergebnissen von repräsentativen
Forsa-Umfragen. Ziel dieser föderalen und dezentralisierten DialogKampagne war es, »Gesundheit«
überhaupt zu einem Thema im
Wahlkampf zu machen. Bürger und
Verbraucher sollten einen Vergleich ziehen können zwischen
»großer« Gesundheitspolitik und der
Gesundheitsversorgung »im Kleinen« (siehe Rubrik »Kampagnen
und Veranstaltungen«).
Die Verhandlungen zwischen
DAV und GKV-Spitzenverband, das
folgende Schiedsverfahren sowie
die legislative Übertragung an den
Gemeinsamen Bundesausschuss
(GBA) haben die Substitutionsausschlussliste im Rahmenvertrag
nach § 129 SGB V zu einer ganz
besonderen kommunikativen Herausforderung gemacht, da die Nichtaustauschbarkeit bei einigen Arzneimitteln eine hohe Relevanz für
viele chronisch kranke Patienten
besaß und besitzt.
Die Frage nach Lieferengpässen bei lebenswichtigen Arzneimitteln wurde im Berichtszeitraum
immer wieder von Medien aufgeworfen. Hier galt es, auf die Leistungen der Apotheker hinzuweisen, derartige Probleme für ihre
Patienten im Einzelfall zu lösen. In
Statements wurde darauf hingewiesen, welche Möglichkeiten die
Apotheker dabei haben und welche negativen Konsequenzen für
das Vertrauen der Patienten in ihre Arzneimitteltherapie entstehen
können.
Pressetermine
Vor dem Deutschen Apothekertag
fand die Pressekonferenz »Apotheker als Partner in der Gesund-
51
Apotheke und Öffentlichkeit
52
Deutscher Apothekertag 2013: Grußwort des amtierenden Bundesgesundheitsministers Daniel Bahr
© ABDA/PZ Alois Müller
heitsversorgung« am 17. September 2013 in Düsseldorf statt. Gesprächspartner waren der Präsident, der Vizepräsident und der
Hauptgeschäftsführer der ABDA.
Unter großer Beteiligung von Fachjournalisten wurde kurz vor der
Bundestagswahl eine positive Zwischenbilanz der Initiative »Gesundheit wählen« gezogen (siehe Rubrik »Kampagnen und Veranstaltungen«). Die Meldung einer Nachrichtenagentur sorgte dann dafür,
dass honorarpflichtige Beratungen
in den öffentlichen Fokus gerieten.
Auch während des gesamten Deutschen Apothekertags am 18. – 20.
September 2013 in Düsseldorf folgte eine intensive Begleitung der
Inhalte durch die Pressestelle, wie
z. B. beim Grußwort des damaligen Bundesgesundheitsministers
Daniel Bahr.
Daneben wurden auch immer
wieder Journalisten zu Einzelinterviews und Hintergrundgesprächen
eingeladen, die zum Teil und mit
zeitlichem Abstand zur Berichterstattung über die die Apothekerschaft betreffende Gesundheitspolitik führten. Dem fortwährenden
und großen Interesse der Fachmedien wurde ganz besonders entsprochen - beispielsweise in Hintergrundgesprächen nach der ABDAMitgliederversammlung am 5. Dezember 2013 und bei einer Vorstellung der Imagekampagne am
12. Februar 2014 (siehe Rubrik
»Kampagnen und Veranstaltungen«).
Leistungen und Honorar
Zu den wichtigsten Eckpfeilern der
Kommunikation über die Leistungen der Apotheker gehört auch in
diesem Berichtsjahr die Broschüre
»Die Apotheke: Zahlen, Daten,
Fakten«, die im Mai 2014 für das
Kalenderjahr 2013 aktualisiert wurde (siehe auch Kapitel »Die wirtschaftliche Lage der Apotheken«).
Unter maßgeblicher Mitwirkung
der Pressestelle wurde diese wichtige Publikation inhaltlich überarbeitet und bundesweit verbreitet. Die Apothekenanzahl, die
Apothekendichte, der Apothekenanteil an den Ausgaben der Krankenkassen sowie die Umsatzstruktur in den Apotheken gehören dabei zu den am häufigsten
nachgefragten Fakten unter Multiplikatoren.
Das 51. DAV-Wirtschaftsforum
am 7./8. Mai 2014 in Berlin hat
die Pressestelle kommunikativ begleitet. So wurden wichtige Zahlen
und Botschaften aus den Lageund Wirtschaftsberichten des DAV
veröffentlicht. Per Pressemitteilung,
aber auch im persönlichen Kontakt
mit Fach- und Wirtschaftsjournalisten konnten bekannte Trends kommentiert und neue Entwicklungen
erklärt werden. Das DAV-Wirtschaftsforum präsentierte sich dabei einmal mehr als wichtigste Veranstaltung der Apothekerschaft für die
Kommunikation von wirtschaftspolitischen Zusammenhängen.
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt bei der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Apothekertages 2013
in Düsseldorf
© ABDA/PZ Alois Müller

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Apotheke und Öffentlichkeit
honorar der Apotheken war im
gesamten Berichtszeitraum ein
weiteres wichtiges Thema, dessen Berechnungsgrundlagen außerhalb der Fachöffentlichkeit nicht
immer leicht zu verstehen und
deshalb auch nicht leicht zu vermitteln waren.
Nach der Bundestagswahl 2013
wurden die Verhandlungen zum Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung mit konstruktiver Kritik im
Hinblick auf die laufende Legislaturperiode kommentiert. Im Vorfeld des 14. SGB-V-Änderungsgesetzes, das zum 1. April 2014 in
Kraft trat, wurden die geplante
und letztlich auch umgesetzte Neudefinition des sog. Erstattungsbetrages nach einer Nutzenbewertung kritisiert.
Broschüre »Die Apotheke: Zahlen,
Daten, Fakten 2013«
Das Inkrafttreten des Apothekennotdienstsicherstellungsgesetzes (ANSG) am 1. August 2013
war ein Dreh- und Angelpunkt der
lange zuvor begonnenen Kommunikation über die apothekerliche
Gemeinwohlpflicht von Nacht- und
Notdiensten. Viele Details der im
Dezember 2013 erstmals an Apotheker ausgezahlten Notdienstpauschale wurden allerdings vom
DAV-Notdienstfonds selbst kommuniziert. Feier- und Ferientage,
wie Weihnachtszeit und Jahreswechsel 2013/2014, boten allerdings auch im weiteren Berichtszeitraum eine angemessene Gelegenheit, wichtige Zahlen und Fakten zum Notdienst zu kommunizieren (siehe auch Rubrik »Notdienstnummer 22 8 33«).
Die Einigung zwischen DAV
und GKV-Spitzenverband über den
Apothekenabschlag zugunsten der
GKV für die Jahre 2009 und 2010
sowie für 2013 bis 2015 wurde
zu Beginn des Berichtsjahres erzielt und entsprechend kommuniziert, wie z. B. in der Pressemitteilung vom 11. Juli 2013. Das seit
Anfang 2013 neu angepasste Fest
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Wissenschaftspressearbeit
Im Vordergrund der wissenschaftlichen und gesundheitsbezogenen
Pressearbeit stand die Positionierung des Apothekers als Heilberufler und unabhängigem Arzneimit-
telexperten. In Pressemitteilungen
äußerte sich die ABDA zu aktuellen pharmazeutischen Themen
und setzte selbst neue Themen.
Diese Informationen fanden bei
Print- und Online-Medien, Hörfunk- und Fernsehsendern regen
Anklang. Um auf die Leistungen
des Apothekers aufmerksam zu
machen, wurden neben den Mitteln der klassischen Pressearbeit, wie z. B. Pressemitteilungen, Faktenblättern, Hintergrundgesprächen, Pressekonferenzen,
auch neue Medien wie Videos eingesetzt. Zusätzlich wurden die Mitgliedsorganisationen der ABDA bei
der gesundheitsbezogenen Pressearbeit unterstützt.
Projektbezogene Pressearbeit
Am 11. September 2013 fand das
2. Informationsforum Arzneimittelfälschung statt. Es thematisierte
den grenzüberschreitenden Kampf
gegen gefälschte Arzneimittel. Veranstalter waren neben der ABDA
die Firmen Bayer HealthCare und
Pfizer. Referenten von INTERPOL
und dem Zollkriminalamt berichteten von ihren Strategien im Kampf
gegen Arzneimittelfälschungen. Referenten der ABDA und des europäischen Dachverbands der Arz-
Referenten von INTERPOL und Zollkriminalamt berichten von Strategien im Kampf gegen gefälschte Arzneimittel
53
Apotheke und Öffentlichkeit
neimittelhersteller (EFPIA) berichteten unter anderem, wie Patienten in Europa langfristig besser
geschützt werden können. Das Informationsforum erzielte eine beachtliche Medienresonanz.
Die Arzneimittelinitiative SachsenThüringen (ARMIN) wurde von
der ABDA als Modellversuch des
ABDA-KBV-Modells intensiv unterstützt (siehe Seite 16). Am
27. März 2014 wurde ARMIN bei
einer Pressekonferenz in Berlin
vorgestellt. Das Referat Wissenschaftspresse arbeitete in der Vorbereitung eng mit dem Geschäftsbereich Arzneimittel zusammen
und vertrat die ABDA in der AG
Kommunikation von ARMIN.
Am 19. Mai 2014 wurde bei
einer Pressekonferenz das Modellprojekt »Ambulanter Entzug Benzodiazepin-abhängiger Patientinnen
und Patienten in Zusammenarbeit
von Apotheker und Hausarzt« vorgestellt (siehe Seite 24).
Der »Leistungskatalog der Beratungs- und Serviceangebote in
Apotheken« (LeiKa) wird von der
ABDA herausgegeben (siehe Seite
25). Kommunikatives Ziel war es,
ihn unter Apothekern bekannter
zu machen. Unter dem Motto:
»ApoCheck – Zehn Minuten für Ihre
Gesundheit« wurden Aktionsmaterialien für die Dienstleistung Information und Beratung zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln erstellt.
Eine gemeinsame Aktion von
Diese Materialien, z. B. Patientenflyer, Plakate, Anzeigenvorlagen oder
Gutscheine, konnten von Apotheken mit geringem Aufwand individualisiert werden.
Die Wissenschaftspresse übernahm zusätzlich die Pressearbeit
für das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI). Dazu gehörte u. a.,
für die Mitgliedsorganisationen des
DAPI regionalisierte Pressemitteilungen zu DAPI-Auswertungen zu
erstellen.
Fahrtüchtig?
Meine Apotheke
berät mich für eine
sichere Fahrt.
Viele Medikamente – auch rezeptfreie –
können das Reaktionsvermögen im
Straßenverkehr beeinträchtigen.
Ihre Apotheke informiert Sie über
mögliche Risiken, die Sie oft leicht
vermeiden können.
Lassen Sie sich beraten –
zu Ihrer eigenen Sicherheit!
APOCHECK – Zehn Minuten für Ihre Gesundheit
Der APOCHECK ist eine Aktion Ihrer
Name der Apotheke
Musterstraße 1 - 12345 Stadt
Telefon 01234/56789 - [email protected]
www.apothekenname.de
Individualisierbare Materialien
für die Apotheken
Kooperation
mit externen Partnern
Die Kooperation zwischen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der ABDA wurde fortgeführt. Der Grundgedanke
dieser Kooperation war, Materialien der BZgA zu Präventionsthemen mit dem Logo der Apothekerschaft, dem Apotheken-A, zu ergänzen und an Apothekenkunden
abzugeben. Die BZgA versorgte die
teilnehmenden Apotheken nach
einer entsprechenden Bestellung
Die „Pille danach“ __ Bemerken Sie eine Pillenpanne erst,
nachdem Sie Sex hatten, können Sie mit der „Pille danach“
mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Je nach Präparat kann die „Pille danach“ bis zu 3
oder 5 Tage danach eingenommen werden. Das Rezept für die „Pille
danach“ bekommen Sie bei Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt,
Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt oder außerhalb der Sprechzeiten
in Notfallambulanzen und in
einigen pro familia-Stellen.
Alles Weitere unter …
pro familia Infotelefon
Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände
01805 – 77 63 26
(14 ct pro Minute im dt. Festnetz,
max. 42 ct beim Mobilfunk)
Mehr Informationen finden
Sie hier.
Kooperation mit der BZgA: Flyer zum Verhalten nach Verhütungspannen
BZGA-13-01691_Flyer_Pillenpannen_RZ.indd 1

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
mit kostenlosen Materialien. Begleitet wurde die Kooperation durch
Pressearbeit, vor allem in den Apothekenkundenzeitschriften. Im Berichtszeitraum wurden die Materialien der BZgA zu Organspendeausweisen und Verhütungspannen
verbreitet.
securPharm ist eine Initiative
zum Schutz des deutschen Arzneimittelvertriebs vor dem Eindringen
gefälschter Arzneimittel. Sie wird
getragen von drei Verbänden der
pharmazeutischen Unternehmer,
vom Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro)
und der ABDA. Die Wissenschaftspresse war in die AG Kommunikation von securPharm eingebunden.
Titelbild: © VictorD, Fotolia.com
54
Referate-Service
Der Referate-Service von www.
abda.de wurde von den Apothekern wie in den Vorjahren sehr gut
angenommen. Vor allem die Referate für Pflegekräfte wurden rege
nachgefragt. Referate zu rund 30
verschiedenen Themen konnten
im Mitglieder-Bereich von www.
abda.de heruntergeladen werden.
Sie unterstützen Apotheker bei
Vorträgen vor Pflegepersonal oder
Apothekenkunden. Das Referat
»Durchfall« wurde neu erstellt. Die
bestehenden Referate wurden, soweit erforderlich, überarbeitet bzw.
aktualisiert.
sicher sein
Pille + Pannen
22.08.13 15:42
Apotheke und Öffentlichkeit
Stand der ABDA auf der expopharm 2013
Kampagnen
und Veranstaltungen
Politische Initiative
»Gesundheit wählen«
Die von der ABDA, den jeweils 17
Kammern und Verbänden und vor
allem von den 299 Apothekern vor
Ort getragene Initiative »Gesundheit wählen« verstärkte im Sommer 2013 ihre Aktivitäten. Ziel war
es, in allen 299 Wahlkreisen zur
Bundestagswahl am 22. September 2013 einen konstruktiven Dialog zur jeweils lokalen Gesundheitsversorgung zu initiieren. Zu
den Maßnahmen gehörten persönliche Briefe der Apotheker mit
Positionsabfragen für die Mandatsbewerber vor Ort, »Praktika«
von Politikern in Apotheken und
Podiumsdiskussionen auf lokaler
und regionaler Ebene. Transparent
gemacht und dokumentiert wurde
dieser Dialog durch die Webseite
www.gesundheit-waehlen.de – die
Antworten der Bundestagskandidaten wurde jeweils »live« veröffentlicht; auf der Facebook-Seite
wurde ebenfalls stetig gepostet
und diskutiert.
Von mehr als 1.600 angefragten Direktkandidaten haben rund
650 geantwortet; 44 Prozent der
gewählten Bundestagsabgeordneten waren im Zuge von »Gesundheit wählen« mit dem jeweiligen
Wahlkreisapotheker in Kontakt

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
gekommen – und hatten sich demnach mit den Herausforderungen
der lokalen Gesundheitsversorgung
befasst. Unterfüttert wurde die Initiative nicht zuletzt mit einer von
der ABDA in Auftrag gegebenen,
repräsentativen Forsa-Umfrage zu
wichtigen Themen der Gesundheitspolitik. Deren Ergebnisse wurden zur Pressearbeit genutzt. Bei
der Pressekonferenz zum Deutschen Apothekertag 2013 in Düsseldorf wurde ein Fazit der Initiative
wenige Tage vor der Bundestagswahl präsentiert (siehe Rubrik »Gesundheitspolitische Pressearbeit«).
expopharm
Das Ziel des ABDA-Standes auf der
diesjährigen expopharm war es, den
Apothekerinnen und Apothekern
sowie auch allen anderen Interessierten die Möglichkeit zu bieten,
sich über die aktuellen Tätigkeiten
der ABDA und deren Mitgliedsorganisationen zu informieren. Ebenso bot der Stand die Möglichkeit,
sich aktiv an Aktionen zu beteiligen. Sei es durch die Teilnahme
beim Science-Slam oder beim
Buzzer-Spiel »Gesundheit wählen«.
Direkt vor der Wahl stand
selbstverständlich die Initiative
»Gesundheit wählen« am Stand
der ABDA im Fokus: Die interaktive Website www.gesundheitwaehlen.de der Initiative konnte
in aller Ruhe auf ausliegenden
iPads durchsurft werden. Dabei
erfuhren die Besucher auch, was
die Direktkandidaten von Flensburg bis Sonthofen geantwortet
haben. Wer glaubte, die Positionen der großen meinungsbildenden Parteien rund um das Thema
Gesundheitsversorgung besonders
gut zu kennen, konnte dies beim
Buzzer-Spiel »Gesundheit wählen
– Wer hat was geantwortet?« unter
Beweis stellen und einen kleinen
Gewinn mit nach Hause nehmen.
Zahlreiche Kammern und Verbände nutzten die Gelegenheit,
ihre Leistungen für die ApothekerInnen in Form eines Posters
darzustellen. Die Postershow wurde dieses Jahr zum ersten Mal am
ABDA-Stand präsentiert.
Wiederum großen Anklang fand
der ABDA-Science-Slam. Sechs
Nachwuchswissenschaftler erhielten am ABDA-Stand die Möglichkeit, ihre eigene Gesundheitsforschung in maximal zehn Minuten so verständlich, anschaulich
und mitreißend wie möglich auf
der Bühne zu präsentieren. Das
zahlreich erschienene Publikum
gab nach jedem Vortrag eine Bewertung ab. Der Slammer, der
55
Apotheke und Öffentlichkeit
56
Leitbildkonvent im April 2014 in Berlin
schließlich die höchste Punktzahl
nach dem Votum des Publikums
erhielt, wurde ABDA-Slam-Champion.
Große Teile des Deutschen
Apothekertages (DAT) wurden zum
ersten Mal per Livestream auf der
Website der Pharmazeutischen Zeitung übertragen. Der ABDA-Stand
bot die Möglichkeit, den Livestream
im Lounge-Bereich über Kopfhörer
zu verfolgen.
Die wichtigsten Zahlen und
Daten wurden den Besuchern zum
ersten Mal im 3D-Format und
metallischer Optik am Stand präsentiert.
Leitbilddebatte
Das Gesundheitssystem in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Davon sind auch die
Apotheken in Deutschland betroffen. Auf dem Deutschen Apothekertag 2013 in Düsseldorf wurde
daher eine berufsständische Diskussion eröffnet, die zum Ziel hat,
die heilberufliche Rolle der öffentlichen Apotheke im Sinne der Patienten aktiv zu gestalten, um auch
in Zukunft eine Schlüsselrolle in
der Gesundheitsversorgung übernehmen zu können. Anfang 2014
luden Kammern und Verbände daher alle selbständigen und angestellten Apotheker ein, am Gestaltungsprozess für ein »Leitbild zur
Weiterentwicklung der öffentlichen
Apotheke in Deutschland« aktiv
teilzunehmen. Zum Start dieses
Prozesses wurde im Februar 2014
auf dem Online-Portal www.leit

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
© Dietmar Ernst/ABDA
bildprozess.de eine offene Debatte eröffnet. Neben einer Diskussion, an der alle eingeladenen Apotheker teilnehmen konnten, wurden auch Fragenkataloge zu den
sechs wichtigsten Themenfeldern
der Debatte beantwortet. Die Auswertungen dieser Fragebögen bildeten die Grundlage für Diskussionen in den Arbeitsgruppen der
Kammern und Verbände, die im
März auf Landesebene stattfanden.
Im April fasste ein Leitbildkonvent
die bundesweiten Ergebnisse zu
einer ersten Ergebnisfassung des
Leitbildes zusammen, die im Mai
auf www.leitbildprozess.de online
kommentiert werden konnte. Im
Juni stand das Dokument auf
der Tagesordnung der Mitgliederversammlung und im Herbst
wird es dem Deutschen Apothekertag vorgelegt.
Imagekampagne
»Näher am Patienten«
»Näher am Patienten« – unter diesem Motto startete Anfang Mai
Kampagnenmotive werben für die Apotheke vor Ort
Apotheke und Öffentlichkeit
2014 die bundesweite Imagekampagne der ABDA und ihrer Mitgliedsorganisationen für die deutschen Apotheken. Mit einer starken medialen Präsenz durch mehr
als 1.800 Plakatschaltungen auf
ICE-, Fern- und Regiobahnhöfen
sowie in der Bundeshauptstadt
Berlin warben echte Apothekerinnen und Apotheker auf 22 verschiedenen Motiven im öffentlichen Raum für die vielfältigen
Leistungen und Angebote der
Apotheken in Deutschland. Erstmals bestand für Apotheken die
Möglichkeit, sich auf der OnlineBestellplattform www.apotheken
kampagne.de ein kostenloses individuelles Paket aus mehreren
Plakatmotiven und -formaten zusammenzustellen. Zudem konnte
bei der Bestellung unter 178 regionalen Absenderkennungen die
für die jeweilige Apotheke passende ausgewählt werden. Bereits in
der Mobilisierungsphase haben
sich etwa 5.000 Apotheken an
dieser Kampagne beteiligt.
Tag der Apotheke 2014
Mit dem Thema »Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und
Lebensmitteln« stand auch beim
Tag der Apotheke 2014 die Beratungskompetenz der Apotheken
im Mittelpunkt. Unter dem Motto
»Sicher is(s)t sicher!« informierte
die ABDA über Wechselwirkungen
zwischen Medikamenten und Nahrungs- und Genussmitteln. Flankiert wurde die Kampagne durch
intensive Pressearbeit und eine
Verbraucherumfrage. Die teilnehmenden Apotheken erhielten ein
Paket bestehend aus zwei Plakaten mit regionaler Absenderkennung, 100 Kundenflyern und einer
Handreichung für das pharmazeutische Personal. Die Kampagnenmaterialien konnten online auf
www.apothekenkampagne.de und
per Fax kostenlos bestellt werden. Dank intensiver Pressearbeit
konnte die Kampagne zum »Tag
der Apotheke« in den Medien
breit platziert werden. Um exklusive Inhalte für die Pressearbeit zu
gewinnen, wurde eine Meinungsumfrage in Auftrag gegeben. Be
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Internetportal
www.abda.de
Tag der Apotheke:
Warnung vor Wechselwirkungen
zwischen Nahrungsmitteln und
Medikamenten
fragt wurden 3.000 Bundesbürger
ab 18 Jahren zum Thema Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungs- bzw. Genussmitteln. Durch die Größe der
Stichprobe war es möglich, repräsentative Aussagen auf Länderebene zu treffen. Für Zeitschriften und Zeitungen wurde
eine Serie von Symbolfotos angefertigt. Den Mitgliedsorganisationen wurden regionalisierbare
Entwürfe für Pressemitteilungen
zur Verfügung erstellt. Diese fanden regen Anklang bei den Regionalmedien.
Engagement im Bereich des
Behindertensports
Als Nationaler Förderer des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) überreichte die ABDA
im November 2013 im Rahmen
der Veranstaltung »Behindertensportler des Jahres« den von ihr
gestifteten Ehrenpreis des DBS
an Prof. Hans Georg Näder für
seine Verdienste um die paralympische Bewegung. Das Engagement der ABDA im Behindertensport wurde durch gemeinsame Auftritte mit dem DBS bei
Multiplikatoren-Veranstaltungen,
unter anderem beim Bürgerfest des Bundespräsidenten im
Schloss Bellevue im August 2013,
präsentiert.
Die Website der ABDA richtet sich
an Apotheker, Journalisten und
Verbraucher gleichermaßen. Ziel
ist es, umfassend und zeitnah
über gesundheitspolitische Themen rund um das Apothekenwesen und Arzneimittel zu informieren. Im Pressebereich wurden insbesondere die Presseinformationen und -unterlagen, aber auch
die Faktenblätter, die zu ausgewählten Themen über komplexe
Sachverhalte aufklären, rege genutzt. Darüber hinaus erfreute
sich der Bild- und TV-Service bei
den Besuchern großer Beliebtheit.
Im Berichtszeitraum konnte dieser
kontinuierlich erweitert werden.
Die Zugriffszahlen von abda.de
sind weiterhin positiv: Rund
141.000 Seitenaufrufe pro Monat
und mehr als 1.200 User besuchten täglich die Website der
ABDA.
Social Media
Die Social Media Präsenzen wurden weiterentwickelt und stärker
genutzt. Neben der Erstellung einer ergänzenden Netiquette für
Facebook wurden auch die Designs
der Kanäle (Facebook, Twitter und
Youtube) an neue Vorgaben angepasst und aktualisiert.
Insbesondere der Twitterkanal
wurde neu überarbeitet. Das Design sowie die Bio wurde angepasst sowie Listen der einzelnen
Follower erstellt. Die Zahl der Follower stieg im Berichtszeitraum
um fast 50 Prozent. Die »Gefällt
mir« Angaben auf Facebook sind
um 30 Prozent gestiegen.
Folgende Projekte/Kampagnen
wurden verstärkt durch die Nutzung der Social Media Kanäle
begleitet: Tag der Apotheke, Initiative »Gesundheit wählen«, die
Sportlerwahl des Jahres 2013 des
DBS sowie die Paralympics 2014,
Kooperationen mit der BZgA,
57
Apotheke und Öffentlichkeit
58
Weltdiabetestag, Arzneimittelforum/- fälschung sowie die Spendenaktionen für die Philippinen
und zusätzliche Aktivitäten der
apothekernahen Hilfsorganisationen.
Notdienstnummer
22 8 33
Abfragen über aponet.de mehr
als verdoppelt
4,3 Millionen Mal wurden die Notdienstinformationen 2013 über
aponet.de abgerufen. Im Jahr davor waren es noch 1,8 Millionen
Menschen, die das offizielle Portal
der deutschen ApothekerInnen zur
Suche nach der nächstgelegensten Apotheke nutzen.
800.000 weitere Patienten
nutzen die vielfältigen übrigen Informationsmöglichkeiten, um eine
Notdienstapotheke vor Ort zu
finden.
Die ABDA – auch auf Facebook präsent
Hier konnte gewählt werden
zwischen iPhone App, Android
App, Windows 8 App, Tablet,
mobilem Internet, einer Festnetznummer oder einer einfachen SMS.
Unterschiedliche Wege der Notdienstsuche

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Die Pharmazeutische
Zeitung
Das Jahr 2013 verlief für die Pharmazeutische Zeitung (PZ) erfreulich. Den Rahmen für eine umfassende, hochwertige und von Interessen Dritter unabhängige Berichterstattung bieten eine stabile Auflage mit ebenso stabilem
Anzeigenaufkommen. Die Redakteurinnen und Redakteure der
Pharmazeutischen Zeitung (PZ)
setzen bei ihrer Berichterstattung auf eine Mischung aus aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Meinungen – egal ob
Wissenschaft, Gesundheitspolitik
oder bei betriebswirtschaftlichen
Themen.
Bei den pharmazeutisch-medizinischen Beiträgen ist Anspruch
der Redaktion, kompetent, aber
auch leicht verständlich über neue
Arzneistoffe, neue nicht medikamentöse Therapieoptionen und medizinische Forschungsergebnisse
zu berichten. Dabei ist es Anliegen
der Redaktion, im Ressort »Titel«
jeweils ein Thema in jedem Heft
sehr ausführlich darzustellen, während die Redaktion in den beiden
anderen Ressorts umfassend, aber
so kompakt wie möglich infor-
Apotheke und Öffentlichkeit
HEFT 39 / 2013
39 2013
5600 / 158. JAHRGANG / 26. SEPTEMBER 2013 / ISSN 0031-7136 WWW.PHARMAZEUTISCHE-ZEITUNG.DE
DEUTSCHER
APOTHEKERTAG:
DELEGIERTE
DISKUTIEREN
LEITBILD
BUNDESTAGSWAHL
Wer wird neuer
Gesundheitsminister?
SEHBEHINDERTE KUNDEN
Reden ist Gold
E-HEALTH
Nahtlose Versorgung
PZ zum Deutschen Apothekertag 2013
miert. Starker Praxisbezug und
hoher Nutzwert für die Arbeit in
der Apotheke waren auch das
Ziel der vier PZ-Schwerpunkthefte
zu den Themen »Demografie«,
»Reisen«, »Alternative Heilmethoden« sowie »Gehirn und Psyche«.
Eine neue PZ-Serie zur Arzneimitteltherapiesicherheit wurde 2013
erfolgreich gestartet und wird
auch im laufenden Jahr weitergeführt. Durchschnittlich einmal
pro Monat greift die Redaktion
ein Thema aus diesem Bereich der
klinischen Pharmazie auf.
Im Mittelpunkt der politischwirtschaftlichen Berichterstattung
standen Themen rund um die Vergütung der Apotheker, zum Beispiel das ApothekennotdienstSicherstellungsgesetzes (ANSG)
oder die Einigung zum Kassenabschlag. Auch die Bundestagswahl

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
und ihre Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik, insbesondere auf
die Apotheker, nahmen ebenfalls
PZ-online mit neuem Webauftritt
großen Raum in der Berichterstattung ein. Gleiches gilt für die Leitbild-Diskussion, die auch im laufenden Jahr von der PZ umfassend redaktionell begleitet wurde und wird.
Die Pharmazeutische Zeitung
setzt auf seriöse und verlässliche
Informationen. Das gilt selbstverständlich auch für die Angebote
im Internet, die die Redaktion in
den vergangenen Jahren immer
weiter ausgebaut hat. Kerngeschäft der PZ ist aber weiterhin
die gedruckte Zeitschrift.
PZ-online
Die Online-Ausgabe der Pharmazeutischen Zeitung hat im Sommer 2013 einen großen Schritt in
die Zukunft getan: Der neue Webauftritt ist gestartet. Die Site wurde völlig neu gestaltet, hat eine
verbesserte Navigation und zahlreiche technische und inhaltliche
Neuerungen bekommen, zum Beispiel die Kommentarfunktion oder
den Livestream vom Deutschen
Apothekertag.
Die wichtigste Innovation fällt
zuweilen erst auf den zweiten
Blick auf. Die Neugestaltung beschränkte sich nämlich nicht auf
PZ-online – auch die anderen Online-Angebote (PTA-Forum online
und die PZ-Akademie) sind überarbeitet und in das Gesamtkonzept von PZ-online integriert
worden. Ergänzt werden die drei
durch das erweiterte Angebot des
59
XXXXXXXXXXXX
Apotheke
und Öffentlichkeit
60
Dateiname: _2EHJ7_396302_s0001_K4.ps; Seite: 1; Nettoformat: (202.00 x 295.00 mm); Datum: 24. Jan 2013 17:53:57; PDF-CMYK WF-Komplett-Queue; L. N. Schaffrath DruckMedien
DAC/NRF. Dieses ist jetzt ein eigenständiger Teil des Webauftritts
mit noch mehr praxisrelevanten
Inhalten als bisher schon. Zwischen den einzelnen Teilen des
Angebots können die Nutzer über
die Kopf-Navigation einfach und
schnell per Mausklick hin- und
herwechseln. So wurde aus einer
Website ein viergliedriges umfassendes pharmazeutisches Informations-Portal.
Damit kommt die PZ dem Ziel,
die erste Adresse für pharmazeutische Informationen zu sein sowie den Apothekern, den PTA
und PKA in Deutschland die tägliche Arbeit zu erleichtern, erneut
ein gutes Stück näher. Dass
Nutzer mit PZ-online zufrieden
sind, dafür ist die abermals deutlich verbesserte »Einschaltquote«
ein Indiz. Mit rund 1 Million Besuchen und fast 1,8 Millionen Seitenaufrufen im Januar dieses Jahres nimmt PZ-online weiterhin den
Spitzenplatz unter den deutschsprachigen IVW-gezählten Internetangeboten für Pharmazeuten
ein. An weiteren Verbesserungen,
neuen Möglichkeiten und zusätzlichen Inhalten wird bereits gearbeitet.
PTA-Forum
Das PTA-Forum ist ein Magazin
der PZ. 2013 feierte das Medium
sein 25-jähriges Jubiläum. Es erscheint zwölfmal jährlich und liegt
regelmäßig der letzten Monatsausgabe der PZ bei. Ebenfalls im
Jahr 2013 wurden die zwölf Ausgaben durch vier JahreszeitenAusgaben und zwei Themenhefte
erweitert. Das zeigt einmal mehr,
wie die Bedeutung des PTA-Forums gestiegen ist. Das spiegelt
auch der wachsende Umfang wider, der im Jahr 2014 durchschnittlich 84 Seiten betragen
wird. Mit diesem Magazin können
sich die PTA kontinuierlich über
die aktuellen berufspolitischen
Entwicklungen informieren. Zudem hat es sich die Redaktion
zur Aufgabe gemacht, mit den
Titelbeiträgen, einer Serie zu
Selbstmedikations-Themen und Arzneipflanzen, die Beratungsquali
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
»Neue Apotheken
Illustrierte« (NAI)
EIN SUPPLEMENT DER PHARMAZEUTISCHEN ZEITUNG / WWW.PTA-FORUM.DE
022013
FEBRUAR
Im Fokus: Antiarrhythmika
Zurück in den Takt
PTA-Forum 02/2013
tät der PTA auf dem neuesten
Stand der Wissenschaft zu halten.
Denn – wie Umfragen bestätigen – nutzen die PTA Fachzeitschriften als wichtiges Medium
zur Fortbildung.
Als standespolitisches Veröffentlichungsorgan ist die »Neue Apotheken Illustrierte« in besonderem
Maße verzahnt mit der ABDA und
ihren Mitgliedsorganisationen, deren Anliegen sie umfassend kommuniziert. Im Berichtszeitraum begleitete die NAI mit verschiedenen
journalistischen Formen unter anderem die Diskussion um die Notdienstvergütung und die Einführung der Notdienstpauschale. Sie
berichtete nach wie vor über die
fortwährenden Irritationen bei den
Patienten angesichts der Rabattarzneimittel. Und die NAI stellte
das Pilotprojekt »ARMIN« in Sachsen und Thüringen vor. Die NAI
warb für den pharmazeutischen
Nachwuchs und den Tag der Apo-
www.aponet.de
HERAUSGEBER: ABDA – BUNDESVEREINIGUNG D E U T S C H E R A P OT H E K E R V E R B Ä N D E
TAGESAKTUELL INFORMIERT
www.aponet.de
1. M A I 2014
IHR APOTHEKER INFORMIERT
ALLERGIESICHER WOHNEN
NARBENPFLEGE
ZÜGIG BEGINNEN
POLLEN SOLLEN
DRAUSSEN
BLEIBEN
NEUE SERIE ZUM THEMA SEHKRAFT ERHALTEN
AUF BEIDEN AUGEN
100 PROZENT
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NAI-Ausgabe vom 1. Mai 2014
XXXXXXXXXXXXX
Apotheke und
Öffentlichkeit
theke. Sie begleitete Länderinitiativen wie die in Bayern für schwangere Frauen. Wo immer es möglich war, stellte die NAI die Apotheke als niederschwellige Anlaufstelle für Gesundheitsberatung in
den Mittelpunkt. Ständige Formate wie Kurz-Interviews werden regelmäßig in Abstimmung mit der
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der
ABDA für Statements von Kammern und Verbänden genutzt.
Große Beliebtheit bei den Lesern erfährt die monatliche doppelseitige Kolumne des ABDAPräsidenten Friedemann Schmidt.
Die Kolumne widmet sich bewusst
pharmazeutischen Beratungsthemen und aktuellen standespolitischen Anliegen.
Die Neue Apotheken Illustrierte Extra wurde zu einem reinen
Diabetes-Heft umgewidmet und erscheint als solche nunmehr 6 mal
im Jahr. Damit verbunden war eine
optische Anpassung an moderne
Lesegewohnheiten in dieser besonderen Zielgruppe.
Fortgeführt wurde die Beilage
für die »Neue Apotheken Illustrierte« zum Thema reisemedizinische
Beratung, die der Govi-Verlag im
letzten Jahr zusammen mit einem
Verlag aus dem Reisebüro-Bereich
entwickelt hat. »gesund reisen«
erscheint viermal jährlich als Teilbeilage der NAI und wird darüber hinaus in einigen Reisebüros
verteilt. Das Heftkonzept vereint
attraktive Reiseberichterstattung mit
vielen gesundheitlichen Ratschlägen für die jeweiligen Länder,
weist in vielfältiger Form auf die
notwendige Beratung in der VorOrt-Apotheke hin und drängt auf
die Bevorratung mit Arzneimitteln
in deutschen Vor-Ort-Apotheken.
»aponet« –
Das offizielle Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen
Innerhalb von drei Jahren konnten
die IVW-Zugriffszahlen bei »aponet« etwa vervierfacht werden. Es
werden regelmäßig monatlich über
2 Millionen page impressions erreicht. Die redaktionelle Verantwortung für »aponet« war zum
1. Juli 2011 auf den Govi-Verlag
und hier auf die Redaktion der
»Neue Apotheken Illustrierte« übertragen worden. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Gesundheitsportal komplett relauncht und die Inhalte neu aufgestellt.
Seitdem hat die Redaktion von
NAI/aponet die Aufmerksamkeit
für die Inhalte deutlich erhöht und
das Angebot ergänzt. Unter anderem konnte durch die Zusammenarbeit mit der Stiftung Gesundheit
eine Arztsuche implementiert werden. Die täglichen aktuellen Meldungen von »aponet« werden inzwischen auch im Newsbereich
von google veröffentlicht.
Mit Beginn des Berichtzeitraumes konnte ein weiteres Angebot
speziell für Apotheken bei »aponet« angeboten werden: Der
Govi-Verlag bietet Apotheken an,
zusätzlich zu den Basisdaten der
jeweiligen Apotheke bei der Apothekensuche bzw. dem Notdienstfinder, besondere Merkmale der
Apotheke in Form von PremiumDaten zu veröffentlichen.
Auch »aponet« wurde von der
ABDA genutzt, um Kampagnen der
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit wirksam zu begleiten und tagesaktuell
auf politische Ereignisse zu reagieren.
www.aponet.de – Offizielles Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
61
Internationale Beziehungen

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Internationale Beziehungen
Europäische
Institutionen
Nach wie vor ist eine zunehmende
Zahl der Gesetzgebungsverfahren
der Europäischen Institutionen mit
Relevanz für Apotheker und Apotheken zu verzeichnen, die einer
intensiven Begleitung durch die
ABDA-Europavertretung bedingen.
Auch im aktuellen Berichtszeitraum standen wieder zahlreiche
wichtige Themen wie z. B. die
Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen, Medizinprodukte und
In-vitro-Diagnostika, Arzneimittelsicherheit, die Anerkennung von
Berufsqualifikationen, Regulierungen der Freien Berufe, Datenschutz, Netz- und Informationssicherheit, Patientenrechte in der
grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung, die Revision der Tabakprodukterichtlinie, Normung von
Dienstleistungen und Freihandelsabkommen auf der Agenda der Institutionen.
Die ABDA-Europavertretung hat
diese Gesetzgebungsverfahren und
Verhandlungen in zahlreichen Einzelgesprächen mit EU-Abgeordneten verschiedener Parteien, Regierungsvertretern und Kommissionsbeamten, durch Teilnahme an Anhörungen im EU-Parlament und
im Europäischen Wirtschafts- und
Sozialausschuss und bei zahlreichen Konferenzen begleitet und
dort die Interessen der deutschen
Apothekerschaft vertreten.
Die ABDA-Europavertretung ist
außerdem auch weiterhin eng in
die Arbeiten des deutschen Projektes zur Arzneimittelauthentifizierung securPharm sowie über
den europäischen Dachverband
ZAEU auf EU-Ebene in die Arbeiten des European Stakeholder
Model (ESM) eingebunden. Beide
Projekte verfolgen das Ziel, möglichst konkrete Ideen für eine EUweite effiziente und effektive Arzneimittelauthentifizierung zu entwickeln. Eine Verknüpfung des
deutschen und des europäischen
Modells ist noch für 2014 geplant.
Auf Betreiben der ABDA-Europavertretung konnte das deutsche

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
securPharm-Modell und damit auch
die Möglichkeit nationaler Lösungen im Rahmen einer europäischen Regelung auch weiterhin in
der EU bis auf die höchste politische Ebene beworben werden.
Bilaterale Treffen
Die Treffen mit Vertretern von
Apothekerorganisationen aus anderen europäischen Ländern dienen dem regelmäßigen Austausch
über wichtige Ereignisse im Apotheken- und Arzneimittelbereich sowie in der Gesundheitspolitik der
einzelnen Länder und über die aktuellen politischen Entwicklungen
auf europäischer Ebene.
Im Berichtszeitraum fand am
11. Juli 2013 ein Besuch der lettischen Kollegen bei der ABDA in
Berlin statt.
API (Arbeitsgemeinschaft für
Pharmazeutische Information)
Ein- bis zweimal jährlich treffen
sich Vertreter der ABDA mit Vertretern der österreichischen Apothekerkammer und des schweizerischen Apothekerverbandes. Im
Berichtszeitraum fand diese Zusammenkunft am 24./25. Oktober 2013 in Berlin statt.
Internationale
Apothekerorganisationen
Zur Wahrung ihrer Interessen auf
europäischer und internationaler
Ebene hält die ABDA Mitgliedschaften in folgenden internationalen Apothekerorganisationen, mit
welchen sie eine regelmäßige und
enge Zusammenarbeit pflegt.
Zusammenschluss der
Apotheker der Europäischen
Union (ZAEU)
Die europäische Dachorganisation
ZAEU ist der Zusammenschluss von
nationalen Apothekerorganisationen
aus 33 europäischen Ländern. Als
Plattform dient er der Erarbeitung
und Vertretung gemeinsamer Positionen hinsichtlich europäischer Verfahren und europapolitischen Entwicklungen sowie dem gegenseitigen Informationsaustausch. Arbeitsschwerpunkte im Berichtszeitraum
waren Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof gegen nationale
Regelungen des Apothekenwesens,
Freie Berufe, Kampf gegen Arzneimittelfälschungen, Anerkennung von
Berufsqualifikationen, Pharmakovigilanz, Medizinprodukte, Tabakprodukte und Datenschutz.
Die ZAEU-Jahresversammlung
2014 fand am 16./17. Juni 2014 in
Bratislava statt.
Fédération Internationale
Pharmaceutique (FIP)
Die FIP ist der Weltverband der Apotheker. Der Jahreskongress der
FIP fand im Berichtszeitraum vom
31. August bis 5. September 2013
unter dem Motto »Towards a Future
Vision for Complex Patients« im irischen Dublin statt.
Zurzeit ist die ABDA in Zusammenarbeit mit der FIP mit der
Planung des FIP Jahreskongresses
2015 befasst, der vom 28. September bis 3. Oktober 2015 in
Düsseldorf stattfinden wird.
63
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft

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Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
ZL
Zentrallaboratorium
Deutscher
Apotheker e.V.
Im Berichtszeitraum hat der Vorstand mit Herrn Dr. Klämbt, als Vorsitzendem, seiner Kollegin Frau
Magdalene Linz und seinen Kollegen Herrn Dr. Jürgen Kögel und
Herrn René Graf vier Mal getagt.
Neben der zentralen Rolle des ZL
in den Bereichen Arzneimittelbeurteilung, Qualitätssicherung und
Schulung stand vor allem der Fortschritt der Bauarbeiten zur Erfüllung der Brandschutzvorgaben der
Hessischen Bauordnung im Mittelpunkt der Gespräche.
Im Bewusstsein, dass selbst
zwei Jahre nach ihrer Einführung
die Apothekenbetriebsordnung Apotheken immer noch vor große Herausforderungen stellt, richtete das
ZL im Berichtszeitraum weiterhin
das Hauptaugenmerk auf die Unterstützung der Apothekerschaft
bei deren Umsetzung, insbesondere bei der Rezepturherstellung.
Zu diesem Zweck führte das ZL
Stabilitätsuntersuchungen an diversen häufig vorkommenden Wirkstoff-Grundlagen-Kombinationen
durch und veröffentlichte die Ergebnisse auf der Homepage. Damit schließt das ZL eine Lücke in
der Verfügbarkeit von Kompatibilitäts- und Stabilitätsdaten für nicht
standardisierte Rezepturen und
liefert Apotheken eine verlässliche
Datenbasis für die Bewertung der
gleichbleibenden Qualität ihrer
hergestellten Rezepturen über den
empfohlenen
Haltbarkeitszeitraum. Dadurch können Apothe
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
ken ihrer Verpflichtung zur Gewährleistung einer hohen Rezepturqualität besser nachkommen.
Mit den in Angriff genommenen Stabilitätsuntersuchungen an
Rezepturen kommt das ZL auch
dem auf dem deutschen Apothekertag 2013 bewilligten Antrag
der Landesapothekerkammern Bayern und Thüringen zur Schaffung
einer zentralen Datenbank zur Erfassung von Stabilitätsdaten für
Arzneistoffe in Rezepturen nach.
In Absprache mit dem Deutschen
Arzneimittel-Codex und dem Neuen Rezeptur-Formularium (DAC/
NRF) wurden in diesem Zusammenhang bereits die ersten Stabilitätsuntersuchungen und Degradationsstudien an Mometasonfuroat, Prednicarbat und Hydrocortisonbutyrat in jeweils Hydrophilem
Zinkoxid-Liniment 25 % und weicher Zinkpaste DAB in unterschiedlichen Packmitteln bei unterschiedlichen kontrollierten Temperaturen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
werden Apotheken über die Veröffentlichung in der Pharmazeutischen Zeitung und Aufnahme in
die NRF Datenbank zur Verfügung
gestellt.
Der fast zwei Jahre nach Inkrafttreten der aktuellen Apothekenbetriebsordnung immer noch
bestehende erhöhte Informationsbedarf der Apotheken spiegelte
sich auch in der erhöhten Anzahl
der allgemeinen Anfragen zur Qualitätssicherung nicht standardisierter Rezepturen bzw. Defekturen
und deren Gehaltsprüfungen bzw.
In-Prozess- und Endkontrollen an
die ZL Hotline wider. Häufig beinhalteten die Anfragen Aufträge
zur Durchführung der analytischen
Prüfung von Defekturen im ZL mit
Hilfe der dort etablierten validierten Methoden. Dem erhöhten Informationsbedarf bei der Rezeptur-/Defekturherstellung bzw. -prüfung widmeten sich auch die zahlreichen vom ZL gehaltenen Seminar- und Vortragsveranstaltungen,
die unter anderem aufzeigten, wie
die regulatorischen Anforderungen
der Apothekenbetriebsordnung praxisnah umgesetzt werden können.
Seit Februar 2014 bietet das ZL
als neue Dienstleistung interessierten Apotheken die Möglichkeit, ihr in der Rezeptur eingesetztes Wasser, vor allem Aqua purificata und Aqua ad iniectabilia, im
ZL hinsichtlich der mikrobiellen
Qualität überprüfen zu lassen. Dadurch erhalten Apotheken die Gelegenheit, individuell festzustellen,
inwiefern die eigene Erzeugung,
Lagerung und Verwendung des
von ihnen genutzten Wassers geeignet ist, um die geforderten
Qualitätskriterien zu erfüllen. Die
hohe Anmeldezahl von 240 Apotheken in nur zwei Monaten deu-
Abb. 1 Aufarbeitung der Wasserproben unter der mikrobiologischen
Sicherheitswerkbank
65
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
66
tet auf ein großes Interesse der
Apotheken an den neu angebotenen Wasseruntersuchungen hin.
Das seit 2013 angebotene Hygienemonitoring erfreut sich ebenso steigender Beliebtheit. Seit Start
des Pilotprojektes im Herbst 2012
bis Ende 2013 wurden knapp 700
Teilnahmen aus deutschen Apotheken verzeichnet.
Wie in den Jahren zuvor verzeichneten auch die Ringversuche
zu Rezeptur und Blutuntersuchungen einen erfreulichen kontinuierlichen Anstieg der Teilnehmerzahl,
wie den Abbildungen 5 und 7 zu
entnehmen ist.
Im Rahmen der regelmäßig vom
ZL durchgeführten Untersuchungen zum Verbraucherschutz konnten auch im vorliegenden Berichtszeitraum wiederum nicht
deklariertes Sildenafilcitrat in beträchtlichen Mengen in dem angeblich als rein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel deklariertem »Rivando« nachgewiesen werden. Des Weiteren wurde nicht
deklariertes Betamethasonpropionat in »NDF« Salbe nachgewiesen,
die oftmals von Naturheilpraktikern empfohlen wird. Diese Untersuchungen bestätigten wieder einmal mehr, wie sehr das Vertrauen der Konsumenten in natürliche Produkte missbraucht wird
und weisen auf einen hohen
Handlungsbedarf zur Bekämpfung
der häufig nachzuweisenden Verbrauchertäuschung bei Nahrungsergänzungsmittel hin.
Des Weiteren untersuchte das
ZL im Auftrag der AMK hunderte
von Arzneimitteltees (Kamille,
Fenchel, Melisse, Brennessel) auf
deren Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden (PA). Auslöser dieser Untersuchung waren die vom Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR) in handelsüblichen Kräutertees und Tees detektierten teilweise hohen Mengen an PAs.
Nach Abschluss der ZL Untersuchungen werden die Ergebnisse
zeitnah in der pharmazeutischen
Fachpresse veröffentlicht und mit
dem BfR erörtert.
Auf dem Gebiet der Qualitätssicherung wurden nach den erfolg
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
reichen Begutachtungen durch die
ZLG und der DAkkS dem ZL die
entsprechenden Anerkennungsurkunden sowie Akkreditierungsurkunden ausgestellt, die das hohe
Niveau des etablierten Qualitätsmanagementsystems und die Kompetenz des ZL als Prüflaboratorium
für Medizinprodukte sowie für Arzneimittel nach DIN EN ISO/IEC
17025 belegen.
Unabhängig von den oben genannten externen Audits stellte
sich das ZL e. V. zur Eigenüberwachung und zur Außendarstellung
der laborinternen Qualität in 2013/
2014 wiederum den Herausforderungen eines internationalen Ringversuchs. Organisiert vom LMCS
(Laboratory and Medicinal Control
Section of the International Pharmaceutical Federation) Komitee
der FIP beteiligte sich das ZL an
diesem Programm, um die eigene
analytische Leistungsfähigkeit vergleichend zu testen. Trotz der
strengen Akzeptanzkriterien (die
maximal erlaubte Abweichung
vom wahren Wert beträgt gemäß
IUPAC ± 3 %) hat das ZL auch im
Jahr 2013 im weltweiten Vergleich
wieder sehr gut abgeschnitten. Zu
einem zweiten Ringversuch, initiiert durch das European Directorate for the Quality of Medicines &
Health Care (edqm), Strasbourg,
ist das ZL bereits angemeldet.
Individuelle Untersuchungen
Untersuchungen beanstandeter
Ausgangsstoffe, Fertigarzneimittel und apotheken-üblicher
Waren:
Im Berichtszeitraum wurden dem
ZL zunehmend Proben mit diffizilen Fragestellungen und aufwendigem Untersuchungsumfang über
die Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker vorgelegt.
In etwa 30 % der Einsendungen konnten die Beanstandungsgründe durch die laboranalytischen Prüfungen bestätigt werden
(s. Abb. 2 Grafik AMK-Proben).
Im Folgenden sind Beispiele
häufig beanstandeter Produkte,
ebenso gravierender Sonderfälle,
aufgeführt:
– Zahlreiche Generika (nach Umstellung vom »Originalprodukt«)
– Pulverinhalatoren, Dosier-Aerosole, Sprays (mit und ohne Treibgas) wie Nasensprays, Corticosteroidsprays, ß-Sympathomimetika,
Antibiotika-Trockensäfte, brennende Augentropfen sowie auskristallisierte Augentropfsuspensionen
– Matrixpflaster Tropfen mit Ausfällungen
– Insuline (unterschiedlicher Art),
verfärbte Insulinlösungen, -suspensionen, zumeist aufgrund
von Kontaminationen mit Blut,
Tabletten mit zu geringer oder
zu hoher Bruchfestigkeit und
teilweise problematischer Teilbarkeit, Drogen wegen fremder
Bestandteile wie z. B. Insekten,
Schneckengehäuse, Fremdsaaten,
Metallteile
– Oxycodon Retardtabletten, Infusionslösungen mit Verfärbungen
oder Ausfällungen
– Zahlreiche Potenzpräparate
Prüfung von Ausgangsstoffen
(ZL-Prüfzeichensystem)
Zwei Serien Ethanol 96 % der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein wurden gemäß der Arzneibuchmonographie geprüft. Die zugehörigen Analysenberichte wurden in der Pharm. Ztg. veröffentlicht und außerdem auf der Homepage des ZLs im Downloadbereich zur Verfügung gestellt (www.
zentrallabor.com).
Kundenorientierte Untersuchungen unbekannter
Tabletten und Salbenproben,
Untersuchung von »InternetPräparaten«
Über die Apotheken wurden dem
ZL von besorgten Kunden unbekannte Tabletten, Dragees, Nahrungsergänzungsmittel, Kapseln
oder Pulver mit der Bitte um Analyse eingeschickt. In den meisten
Fällen »unbekannter« Proben konnten die Arzneistoffe identifiziert
werden. Teilweise wurden in diversen Proben mit deklarierten Inhaltsstoffen nicht deklarierte Arzneistoffe nachgewiesen. Zudem
wurden zahlreiche Verdachtspro-
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
Abb. 2 Übersicht über die durchgeführten AMK-Untersuchungen im Berichtszeitraum
1. Mai 2013 bis 30. April 2014
Ausgangsstoffe
Diverses
Drogen u. -zubereitungen
Halbfeste Zubereitungen
Inhalativa
Injectabilia
Kapseln
Nasalia
Ophthalmika
Orale Liquida
Suppositorien
Tabletten/Dragees
Transdermale Systeme
0
bestätigt: 71
5
10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90
nicht bestätigt: 194
ben von Salben und Cremes analysiert, bei denen Zumischungen
nicht deklarierter Bestandteile in
»wirksamen« Zubereitungen vermutet wurden. Diese betrafen
hauptsächlich Beimengungen verschreibungspflichtiger Corticosteroide, wie beispielsweise Triamcinolonacetonid in rein pflanzlichen
Neurodermitiscremes.
13C-Harnstoff
Auch in diesem Berichtszeitraum
wurden im Auftrag von Apotheken
und Krankenhausapotheken wiederum 13C-Harnstoffproben nach
dem vom ZL entwickelten flüssigchromatographischen Verfahren
mit massenselektiver Detektion
hinsichtlich Identität und Anreicherungsgrad geprüft.
Packmittel für die Arzneimittelherstellung in der Apotheke
Im Berichtszeitraum wurden im
ZL insgesamt 155 Chargen Primärpackmittel untersucht. Prüfkriterien wie z. B. Dichtigkeit, Lichtdurchlässigkeit, Partikelkontamination oder mikrobiologische Reinheit wurden zur Qualitätssicherung der einzelnen Packmittel herangezogen. Die regelmäßige chargenbezogene Qualitätsprüfung erfolgte an Produktionsmustern von
Gewinde-, Medizin- und Tropf
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flaschen, Aluminiumtuben, DrehDosier-Kruken, Schraubdeckeldosen, Augentropfflaschen (aus LDPE
oder Glas), Pipett- und Tropfermonturen.
Überprüfung der Qualität von
in der Apotheke hergestellten
Rezepturen/Defekturen
Insgesamt ist eine steigende Tendenz der Anfragen bzgl. »interner«
Qualitätskontrollen bzw. absichernder analytischer Methoden zu verzeichnen. Nicht nur Klinikapotheken, auch »normale« Offizinapotheken, wünschten die analytische Bestätigung der Gleichförmigkeit des Gehalts bzw. der korrekten Herstellung ihrer rezepturund/oder defekturmäßig hergestellten Arzneimittel. Für verschiedene Defekturen, wie z. B.
Methadonhydrochlorid nach NRF
29.1, Sufentanilcitrat Injektionslösungen, Doxylaminhaltige Schlafsäfte u. a. bietet das ZL mittlerweile regelmäßig Prüftermine an,
die gerne von Apotheken angenommen werden. Aber auch Einzelanfragen werden vom ZL individuell bearbeitet, bei Bedarf bestehende Methoden optimiert und
für jede angefragte Zusammensetzung geeignete neue Verfahren zur Gehaltsbestimmung entwickelt.
Apothekenservice/Hotline
In Abbildung 3 ist die Verteilung
der 1334 Anfragen auf die verschiedenen Kammerbereiche und
in Abbildung 4 die Verteilung der
Anfragen über die vielfältigen Themenbereiche dargestellt.
Die meisten Anfragen zu nicht
standardisierten Rezepturen/Defekturen betrafen die Qualitätssicherung bei der Rezepturherstellung und umfassten sowohl technische und galenische Fragen zur
Herstellung als auch die Plausibilitätsüberprüfung und Notwendigkeit bzw. Durchführung von InProzess- und End-Kontrollen. Das
ZL unterstützte die anfragenden
Apotheken mit Literaturhinweisen
und apothekengerechten Praxistipps zur Ermittlung analytischer
Parameter wie z. B. pH-Wert, Dichte, Brechungsindex, galenische
Beschaffenheit und die Anwendung des Vier-Augen-Prinzips.
Oft wurden auch weiterführende Erklärungen zur Ermittlung
des Einwaagekorrekturfaktors und
zum richtigen Umgang mit Waagen und deren Kalibrierung gewünscht.
Zahlenmäßig vergleichbar hoch
angesiedelt waren Anfragen zu
Gehaltsbestimmungsmethoden
für Rezepturen/Defekturen bzw.
Aufträge zur Durchführung dieser
67
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
68
Abb. 3 Anzahl der Hotline-Anfragen in Prozent bezogen auf die Gesamtzahl der Apotheken in den jeweiligen
Kammerbereichen
LAK Hessen
AK Bremen
AK Westfalen-Lippe
LAK Baden-Württemberg
AK Niedersachsen
AK Nordrhein
LAK Brandenburg
Sächischer LAK
AK Hamburg
AK Berlin
Bayerische LAK
LAK Thüringen
AK Mecklenburg-Vorpommern
LAK Rheinland-Pfalz
AK Sachsen-Anhalt
AK Schleswig-Holstein
AK des Saarlandes
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Abb. 4 Verteilung der Anfragen auf die verschiedenen Themenbereiche
Anfragen zu nicht stand. Rezepturen/Defekturen
Prüfvorschriften und Monographien
Prüfungen nicht stand. Rezepturen/Defekturen
Sonstige
Untersuchung Ausgangsstoffe
Arzneimittelfälschung Internet
Verdacht auf Rausch- und Suchtmittel
Apothekenanalytik
DAC/NRF-Monographien und Vorschriften
Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika
AMK
Fragen zu Geräten
Arzneimittelqualität Verbraucherschutz
Hygiene und Mikrobiologie
Anfragen zu ZL-Veröffentlichungen
Rechtsfragen
0
Bestimmungen im ZL mittels validierter Prüfverfahren.
Darüber hinaus nahmen zahlreiche Apotheken die Beratung
des ZL zur sinnvollen Ausstattung
des Apothekenlabors mit Reagenzien und Geräten in Anspruch. Neben der Anforderung von Prüfvorschriften und Monographien aus
internationalen Arzneibüchern zur
Durchführung spezieller Analytik
wurden häufig auch labortechnische Fragen zur Eingangskontrolle von Ausgangsstoffen gestellt.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
50
100
150
Immer wieder wurde über die
Service-Hotline gebeten, Untersuchungen an fälschungsverdächtigen Arzneimittel-, Nahrungsergänzungsmittel- und Kosmetika-Proben durchzuführen, die teilweise
aus dubiosen Internetquellen oder
dem Ausland stammten, teilweise
aber auch regulär in Deutschland
erworben wurden und im letzten
Falle im Sinne des Verbraucherschutzes analysiert wurden. Regelmäßige Meldungen von Verdachtsfällen auf Qualitätsmängel
200
250
300
von Arzneimitteln wurden von der
Hotline entgegengenommen und
an die AMK weitervermittelt.
Sonstige Apotheken-Anliegen
betrafen Anfragen zu Bezugsquellen für Rezeptursubstanzen, Festlegung der Haltbarkeit von Rezepturen und Defekturen, korrekte Lagerung von Arzneimitteln, Packmittelqualität, Stabilitätsproblematik nach Ausblistern, Qualität
von aus dem Ausland mitgebrachten Fertigarzneimitteln und Phytopharmaka u.v.a.
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
Vergleichende Untersuchungen von Fertigarzneimitteln
(Reihenuntersuchungen)
Das Zentrallaboratorium Deutscher
Apotheker hat im Berichtszeitraum
vergleichende Reihenuntersuchungen von Carbamazipin, Furosemid
und Levonorgestrol/Ethinylestradiol
durchgeführt. Die Produkte wurden
hinsichtlich der Gleichförmigkeit
der Masse, des Wirkstoffgehalts, der Reinheit und des in-vitroFreisetzungsverhaltens beurteilt. Außerdem wurden die Wirkstoffe bezüglich ihrer Löslichkeit und Permeabilität hin untersucht und gemäß
biopharmazeutischem Klassifizierungssystem (BCS) bewertet. Die Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht.
ZL-Ringversuche zur
Überprüfung der Qualität
der Herstellung von
Rezepturen in Apotheken
Im Berichtszeitraum standen wie
immer drei Rezepturen zur Auswahl. Bei der ersten handelte es
sich um ein »Hydrophiles Metronidazol-Gel 0,75 % (NRF 11.65.)«.
Im Herbst folgte ein »SalicylsäureÖl 2,0 %« und 2014 starteten die
Ringversuche mit einer Cremezubereitung von 0,05 prozentigem
Dexamethason in Wasserhaltiger
Hydrophiler Salbe DAB. Im Rahmen dieses Ringversuchs bot das
ZL interessierten Apotheken die
Möglichkeit, die Zubereitung auch
auf ihre mikrobiologische Qualität
prüfen zu lassen. Untersucht wurden die Rezepturen, in Abhängigkeit von der Darreichungsform, auf
unterschiedliche Prüfkriterien, wobei bei allen Rezepturen Identität
und Gehalt überprüft wurden. Seit
2014 besteht die Möglichkeit, ein
Zusatzzertifikat für die korrekte
Kennzeichnung entsprechend §14
der Apothekenbetriebsordnung zu
erwerben.
Auch im Jahr 2013 war ein Anstieg der Teilnehmer am Ringversuch gegenüber dem Vorjahr erkennbar (Abb. 5), was neben der
Änderung der Apothekenbetriebsordnung sicherlich zum einen auf
ein erhöhtes Qualitätsbewusstsein
der Apotheken und zum zweiten
auf diverse Regelungen der Apothekerkammern (wie z. B. verpflichtende Teilnahmen für Zertifizierung bzw. Re-Zertifizierung)
zurückzuführen ist. Wie auch in
den Vorjahren waren die Ringversuche durch die Bundesapothekerkammer akkreditiert und wurden mit acht Punkten für das freiwillige Fortbildungszertifikat der
jeweiligen Kammer anerkannt. Ein
Großteil der im Rahmen der Ringversuche untersuchten Rezepturen entsprach den gestellten Anforderungen, so dass den Teilnehmern ein Zertifikat ausgestellt
werden konnte, welches die erfolgreiche Teilnahme am Ringversuch bestätigte. Abbildung 6 zeigt
die Anzahl der am Ringversuch teilgenommenen Apotheken im Ver-
gleich zu den tatsächlich im ZL untersuchten Rezepturen. Die Differenz ist auf Mehrfachteilnahmen
von Apotheken und Rezepturen aus
dem Ausland sowie Teilnahmen von
Universitäten und PTA Schulen zurückzuführen. Erstmalig konnte im
Jahr 2013 mit 5232 Apotheken eine
bundesweite Beteiligung von 25 %
erreicht werden.
ZL-Ringversuche zur
Qualitätssicherung von
Blutuntersuchungen
in der Apotheke
Im Jahr 2013 bot das Zentrallabor
erneut vier bundesweite Ringversuche zur Qualitätskontrolle von
in Apotheken durchgeführten Blutuntersuchungen an. Nach Aussetzen der separaten Ringversuche
für das CardioChek® PA-Blutmessgerät in den Jahren 2009 –
2011 aufgrund starker Streuungen der Messwerte insbesondere
in Abhängigkeit der verwendeten
Teststreifencharge, wurden 2012
und 2013 separate Ringversuche
mit einer kleinen Apothekenzahl
durchgeführt. Aufgrund der erneut schlechten Bestehensquoten, insbesondere für den Parameter Triglyceride, wurde ab 2014
keine Ringversuchsteilnahme mehr
für das CardioChek® PA Messgerät angeboten. Aus den Ringversuchen herausgenommen wurde
außerdem u. a. die Bestimmung
des Parameters Hämoglobin mit
dem Messgerät Reflotron®, da
Abb. 5 Anzahl der in den Ringversuchen untersuchten Rezepturen 2004–2013
Anzahl untersuchte Rezepturen
2004
990
2005
1464
2006
2081
2007
2755
2008
3626
2009
4051
2010
5255
2011
5357
2012
6422
2013
7061
0

1000
2000
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3000
4000
5000
6000
7000
8000
69
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
70
Abb. 6 Anzahl der am Ringversuch teilgenommenen Apotheken im Vergleich zu den untersuchten
Rezepturen
1898
2007
2755
2488
2008
3626
2902
2009
4051
3644
2010
5255
3835
2011
5357
4452
2012
6422
5232
2013
7061
0
1000
2000
3000
Apotheken als Teilnehmer im RV (Deutschland)
die Messung aus Kapillarblut herstellerseits nicht mehr empfohlen
wird.
Abbildung 7 weist auf eine
weiterhin positive Entwicklung der
Teilnehmerzahlen hin, was den
hohen Stellenwert der Blutuntersuchungen in Apotheken unterstreicht. Wie bei den Rezepturringversuchen nahmen auch bei
den Blut-Ringversuchen einige
Apotheken die Möglichkeit der
4000
5000
6000
7000
Anzahl untersuchte Rezepturen (gesamt)
mehrmaligen Teilnahme wahr.
Ebenso war das Interesse ausländischer Apotheken wiederum
hoch. Die Auswertung der Ringversuche zeigt, dass die von
Apotheken durchgeführten Blutmessungen sehr gute Resultate
liefern.
ZL-Hygienemonitoring
zur mikrobiologischen
Umgebungskontrolle im
nicht-sterilen Rezepturlabor
Die Ergebnisse des Hygienemonitorings weisen auf die Umsetzung
von sehr guten Raumreinigungskonzepten in Apotheken hin.
ZL-Wasseruntersuchungen
Gemäß den Vorgaben des Ph. Eur.
werden die eingesandten Wasser-
Abb. 7 Teilnehmerzahlen Blut-Ringversuche 1999 – 2013
Teilnehmerzahl
1999
270
2000
540
2001
1011
2002
1146
2003
1307
2004
1730
2005
1973
2006
2076
2007
2049
2008
2019
2009
2098
2010
2372
2011
2506
2012
2636
2013
2724
0

500
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
1000
1500
2000
2500
3000
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
proben mittels Membranfiltration
untersucht. Die ersten Ergebnisse
deuten auf ein hohes Verantwortungsbewusstsein der teilnehmenden Apotheken im Umgang mit dem
mikrobiell anfälligen Ausgangsstoff
Wasser hin.
Stabilitätsuntersuchungen
an Rezepturen
Im Berichtszeitraum untersuchte
das ZL die Stabilität mehrerer Rezepturen bei Lagerung bei 25°C
und 60 % relative Feuchtigkeit im
Klimaschrank und bei 2 – 8°C im
Kühlschrank. In Anlehnung an den
üblichen Anwendungszeitraum durch
den Patienten betrug der Untersuchungszeitraum vier Wochen. Bei
einigen Rezepturen wurde der Zeitraum der Stabilitätsuntersuchung
auf drei Monate ausgedehnt.
Folgende Rezepturen wurden
untersucht:
– Betamethasonvalerat 0,1 % in
Kühlsalbe DAB
– Hydrophiles Metronidazol-Gel
0,75 % (NRF 11.65.)
– Salicylsäure-Öl (NRF 11.44.)
Für die Rezeptur Betamethasonvalerat 0,1 % in Kühlsalbe DAB
konnte die Stabilität sowohl bei
Lagerung im Kühlschrank (2 – 8°C)
als auch im Klimaschrank (25°C
und 60 % relative Feuchtigkeit)
über einen Anwendungszeitraum
von vier Wochen nachgewiesen
werden. Auch für Salicylsäure-Öl
(NRF 11.44.) konnte eine ausreichende Stabilität bei beiden Lagerungsbedingungen über einen Untersuchungszeitraum von insgesamt
drei Monaten belegt werden.
Das Hydrophile MetronidazolGel 0,75 % (NRF 11.65.) dagegen
zeigte eine ausreichende Stabilität über insgesamt drei Monate
bei Lagerung im Klimaschrank bei
25°C und 60 % relative Feuchtigkeit, nicht aber im Kühlschrank
(2 – 8°C) aufgrund von Kristallbildung.
In Kooperation mit dem Deutschen Arzneimittel-Codex und
dem Neuen Rezeptur-Formularium (DAC/NRF) wurden Stabilitätsstudien an folgenden Rezepturen über einen Zeitraum von
drei Monaten gestartet:

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
– Mometasonfuroat in Hydrophilem
Zinkoxid-Liniment 25 % und in
Weicher Zinkpaste DAB
– Hydrocortisonbutyrat in Hydrophilem Zinkoxid-Liniment 25 %
und in Weicher Zinkpaste DAB
– Prednicarbat in Hydrophilem Zinkoxid-Liniment 25 % und in Weicher Zinkpaste DAB
Die Ergebnisse hierzu werden zeitnah nach Abschluss der Stabilitätsuntersuchungen in der pharmazeutischen Fachpresse veröffentlicht.
ZL-Seminare und Vorträge
Im Berichtszeitraum wurden durch
die Abteilung QS-Apothekenpraxis
rund 70 Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt. Es fanden Seminare und Vorträge zu den Themen
Rezepturherstellung, Blutuntersuchungen und Screeningmethoden
sowie zum Hygienemanagement statt.
Der Workshop zum Thema
Plausibilitätscheck wurde insgesamt 22 mal für die Kammer
Baden-Württemberg durchgeführt.
Fast genauso häufig wurden Fortbildungen zum Thema Hygienemanagement angeboten. Allein hierzu wurden 20 einzelne Vorträge
in den Kammerbereichen BadenWürttemberg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und WestfalenLippe sowie im Rahmen der Interpharm gehalten. Des Weiteren fanden elf allgemeine Rezepturvorträge zu den Gebieten Plausibilitätscheck, Waagenbenutzung bzw.
Über- und Unterdosierungen und
Maßnahmen zur Verbesserung der
Rezepturqualität in den Kammerbereichen Hessen und WestfalenLippe statt. Für die Kammer Berlin
wurde die Serie der Rezeptur-Coachings mit sieben Seminaren weitergeführt, in denen die Ringversuche des vergangenen Jahres detailliert nachbereitet wurden. Für die
Sächsische Landesapothekerkammer wurden zwei Ganztagesseminare zum Thema Rezeptur durchgeführt. Außerdem fanden vier
Fortbildungen zu den Themen Blutuntersuchungen und Screeningmethoden bzw. Schnelltests in der
Apotheke in Bayern, Hessen und
Rheinland-Pfalz statt.
Weiterhin war das ZL bei den
Apothekertagen in Bayern und
Niedersachsen und während der
Wirtschaftstage in Sachsen-Anhalt
mit einem Infostand vertreten und
war selbst Ausrichter von Tagen
der offenen Tür für Besuche aus
Universitäten und PTA-Schulen.
Presse und Medienpräsenz in
Funk/Fernsehen/Printmedien
Die wissenschaftliche Leitung wurde als kompetenter Ansprechpartner bei Fragen zu Arzneimittelfälschungen oder auch zur Problematik der Internetbestellungen von
Arzneimitteln von öffentlich Rechtlichen, wie beispielsweise ARD Ratgeber, sowie diverse Tageszeitungen interviewt.
Eine Liste der wissenschaftlichen
Veröffentlichungen finden Sie im
Internet unter www.zentrallabor.com
> Service > Veröffentlichungen.
Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e. V.
(DAPI)
Das DAPI befasst sich mit der Auswertung von GKV-Abrechnungsdaten unter pharmakoökonomischen und pharmakoepidemiologischen Aspekten. Diese Daten
werden von mehreren Apothekenrechenzentren bereitgestellt, die
zusammengenommen die Abrechnung der GKV-Rezepte von über
80 % der deutschen Apotheken
abwickeln. Damit kann dem Satzungszweck des DAPI, nämlich der
Prüfung und Bewertung von Arznei- und Gesundheitsmitteln und
der Arzneimittelversorgung sowie
dem Ziel einer Verbesserung der
Arzneimitteltherapiesicherheit in
effektiver und effizienter Weise
Rechnung getragen werden.
Finanziert wird das DAPI als
gemeinnütziger und unabhängiger
71
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
72
9
9
8
8
7
7
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl der BtM-Rezepte
Verein von 30 Apothekerkammern
und Apothekerverbänden der Länder, von ca. 750 Einzelmitgliedern und von zweckungebundenen Spenden.
Der Vorstand des DAPI wurde
im Oktober 2013 von der Mitgliederversammlung neu gewählt. Vorstandsvorsitzender ist wie bereits
zuvor Dr. Andreas Kiefer, stellvertretender Vorsitzender bleibt
Dr. Peter Froese. Neu in den Vorstand wurden Dr. Christian Belgardt,
Dr. Hans-Peter Hubmann und
Dr. Sebastian Schmitz gewählt.
Abb. 2
2006
2007
Jahr
2008
2009
2010
2011
2012
Anzahl der BtM-Positionen
BtM-Gebühren (0,26 Euro pro Postion)
Ad hoc-Analysen und pharmakoepidemiologische Studien
Ein Schwerpunkt des DAPI liegt
bei individuellen Analysen auf der
Basis seiner Daten, sog. Ad hocAnalysen, mit denen es aktuelle
gesundheitsrelevante Entwicklungen aktiv begleitet und kommentiert. Diese Auswertungen werden
zielgruppenorientiert aufbereitet,
z. B. für Veröffentlichungen, als
Unterlagen für wissenschaftliche
Vorträge, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen oder als Pressemeldungen.
Im Berichtszeitraum wurden
über 70 solcher Ad hoc-Analysen
durchgeführt. Diese wurden zum
Teil vom DAPI selbst als proaktive
Handlungsstrategie initiiert. Überwiegend reagierte das DAPI allerdings auf individuelle Anfragen,
die aus den Reihen seiner Mitglieder, der ABDA, der Apothekerkammern und Apothekerverbände, aber auch von externen Anfragenden wie Hochschulinstituten
kamen. Häufig nachgefragte Themen waren die Abgabe individueller Rezepturen sowie die Beliefe-
Beispiel für eine Ad hoc-Auswertung des DAPI: Stückzahlen zu Lasten der GKV verordneter
Schmerzmittel in abgeteilter Form (Tabletten, Kapseln, Zäpfchen, Dragees, Fertigspritzen und
Trinkampullen) 2000 – 2012; NSAR = nichtsteroidale Antirheumatika
3.000
Stückzahlen in Millionen
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
2000
2001
2002
Alle Schmerzmittel

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2003
2004
NSAR
2005
2006
Jahr
Opioide
2007
2008
2009
2010
2011
Andere Analgetika und Antipyretika
(z. B. Paracetamol, Metamizol)
2012
Anzahl in Millionen
Millionen Euro
Abb. 1 Beispiel für eine Ad hoc-Auswertung des DAPI: Entwicklung der Anzahl der zu Lasten der GKV
abgerechneten BtM-Rezepte sowie der abgerechneten BtM-Gebühr 2002 – 2012 (bundesweite Hochrechnung der Abgaben öffentlicher Apotheken zu Lasten aller GKV-Kassenarten,
exkl. Sprechstundenbedarf)
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
rung von BtM- und T-Rezepten
(Siehe Abbildung 1). Auswertungen zur Abgabe bestimmter Arzneimittelgruppen, wie z. B. Impfstoffe, Bioidenticals oder HIVTherapeutika, waren ebenfalls regelmäßig bearbeitete Fragestellungen. Auch der Absatz von
Schmerzmitteln sowie von Arzneimitteln, die aufgrund ihrer Darreichungsform einer besonderen
Beratung bei der Abgabe bedürfen, waren Themen, denen nachgegangen wurde (Siehe Abbildung
2). In der DAPI-Rubrik »Zahl des
Monats« im öffentlichen Bereich
der Homepage (www.dapi.de) wurde z. B. eine Auswertung zur Anzahl eingelöster Rezepte im Notdienst an den Weihnachtsfeiertagen im Vergleich zu einem typischen Sommer- oder Winterwochenende veröffentlicht.
Für die Apothekerkammern
führte das DAPI darüber hinaus regionalisierte Auswertungen zur
Häufigkeit der Geltendmachung
von Pharmazeutischen Bedenken
bei der Arzneimittelabgabe sowie
den am häufigsten hiervon betroffenen Wirkstoffen durch. Für
mehrere Apothekerkammern wurden zu diesem Thema auf die jeweilige Region zugeschnittene Artikel verfasst und in den Rundschreiben/Mitgliedermagazinen
der Kammern veröffentlicht.
Eine vom DAPI durchgeführte
pharmakoepidemiologische Auswertung zum Einfluss unterschiedlicher Wirkstärken und Einnahmeschemata von Ginkgo bilobaArzneimitteln auf die Therapietreue der Patienten wurde im Berichtszeitraum publiziert (Dosage
strength is associated with medication persistence with Ginkgo
biloba drug products: a cohort
study of ambulatory drug claims
data in Germany. BMC Complementary and Alternative Medicine 2013, 13:278 und Pharmazeutische Zeitung Nr. 3/2014,
S. 22).
Kooperationen
Die Compliance und Persistenz
von Patienten mit Multipler Sklerose ist Thema eines laufenden

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Promotionsvorhabens am Lehrstuhl für Gesundheitswissenschaften/Public Health der Technischen
Universität Dresden, welches in
enger Zusammenarbeit mit dem
DAPI weitergeführt wurde.
Zwei weitere Studien konnten
erfolgreich abgeschlossen werden:
Eine in Zusammenarbeit mit der
IGES Institut GmbH durchgeführte
Studie zu den Auswirkungen von
Rabattverträgen auf die Häufigkeit
von Präparatewechseln und die
Therapietreue sowie eine Studie
in Kooperation mit der Universität
Osnabrück, der pmv-Forschungsgruppe der Universität zu Köln
und dem Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit in NordrheinWestfalen über die Arzneimitteltherapiesicherheit von Wirkstoffen, die in den vergangenen acht
Jahren aus der Verschreibungspflicht entlassen wurden.
Weiterhin unterstützte das DAPI
auch in den vergangenen Monaten mit seinen Analysen und Interpretationen den Fortgang des
Modellvorhabens nach §63 SGB V
ARMIN. Vor allem im Bereich der
Wirkstoffverordnung und im Medikationsmanagement, aber auch
bei Abrechnungs- und IT-Fragen
lieferten die DAPI-Analysen äußerst wichtige Informationen für
einen erfolgreichen Vertragsabschluss. Die enge Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker
(AMK) wurde im Berichtszeitraum
fortgesetzt. Das DAPI nimmt als
ständiger Gast an den Sitzungen
der AMK teil. Zudem steht das
DAPI den Mitarbeitern der AMK
als Ansprechpartner bei Fragen
zur Quantifizierung des Arzneimittelgebrauchs und von Arzneimittelrisiken zur Verfügung. So konnten beispielsweise Meldungen zu
mechanischen Problemen bei der
Anwendung von Avonex PenTM,
einem Einmal-Pen für die wöchentliche Injektion von Interferon beta-1a zur Basistherapie
der Multiplen Sklerose, hinsichtlich ihrer Häufigkeit mithilfe von
DAPI-Daten in einen aussagekräftigeren Kontext gestellt werden.
Auch im Vorfeld des Rückrufs
einer Charge des Arzneimittels
Heweneural 1 % (Lidocain) Injektionslösung aufgrund von Qualitätsmängeln konnten mithilfe einer
Auswertung von DAPI-Daten relevante Informationen zur Verbreitung des Arzneimittels gewonnen
werden.
Somit unterstützt das DAPI
die kontinuierliche Weiterentwicklung qualitätssichernder Maßnahmen und bringt sich in die Pharmakovigilanz, Arzneimitteltherapiesicherheit und Versorgungsforschung in Deutschland ein.
Weitere Aufgaben und
Aktivitäten des DAPI
Apotheken, die parenterale Zubereitungen abrechnen, sind laut
Hilfstaxe verpflichtet, ihre Abrechnungsstellen eine Überprüfung der abgerechneten Verwürfe
durchführen zu lassen. Zu diesem
Zwecke wurden für einzelne Wirkstoffe Haltbarkeitsfristen festgelegt, nach deren Ablauf ein Verwurf unvermeidbar ist und somit
abgerechnet werden kann. Das
DAPI übernahm in diesem Zusammenhang nunmehr im zweiten
Jahr bei der Überprüfung der Abrechnungsfähigkeit von Verwürfen die Aufgabe einer zentralen
Stelle (»Zentrale Verwurfsprüfung«).
Das Projekt der Zentralen Verwurfsprüfung befindet sich noch
in einer unverbindlichen Testphase. Eine verbindliche »Scharfschaltung« der Prüfung ist für Mitte 2014 geplant.
Um Auswertungen von DAPIDaten für die Mitgliedsorganisationen unmittelbarer nutzbar zu
machen, führte das DAPI im Berichtszeitraum mehrere Workshops
für Vertreter der ABDA, der Kammern und der Verbände durch
(»Workshop Top 10.000«). Die
Teilnehmer erhielten Zugriff auf
monatlich vom DAPI erstellte Top
10.000-Listen der umsatzstärksten bzw. am häufigsten abgegebenen Arzneimittel und können somit zahlreiche in ihrer täglichen
Arbeit auftauchende Fragestellungen selbst untersuchen.
73
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
74
Förderinitiative
Pharmazeutische
Betreuung e. V.
Die Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung e. V. (FI) engagiert sich für die Etablierung der
Pharmazeutischen Betreuung in
Deutschland. Die etwa 200 Mitglieder (Einzelmitglieder, pharmazeutische Hersteller, Softwarehäuser, Apothekerkammern und -verbände) sehen in der Pharmazeutischen Betreuung eine zukunftsträchtige Entwicklungsmöglichkeit
der Apotheker und Apothekerinnen, v. a. um die Effektivität
der Arzneimittelanwendung zu erhöhen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit
der FI ist die Förderung wissenschaftlicher, aber auch praxisorientierter Projekte zum Thema Pharmazeutische Betreuung. Im Berichtszeitraum hat die FI fünf Projekte zu spezifischen Fragestellungen der Pharmazeutischen Betreuung, u. a. zum Schnittstellenmanagement, zur Schmerztherapie,
Herzinsuffizienz und Polymedikation bei geriatrischen Patienten gefördert. Interessierte Apothekerinnen und Apotheker können einen
Antrag auf Projektförderung an die
FI stellen (weitere Informationen
hierzu unter: www.foerderinitiati
ve.de oder per Mail an pharma
[email protected] bzw. Telefax
030/40004-213).
2013 wurde zum siebten Mal
der FI-Preis verliehen. Es wurde
ein erster Preis an eine Apothekerin verliehen, die sich im Rahmen ihrer Dissertation mit der
Optimierung der Arzneimittelversorgung von Patienten mit Morbus Parkinson durch Pharmazeutisches Management im Rahmen
der Hausapothekerverträge beschäftigt hatte.
Seit dem 24. November 2011
ist die FI mit einer eigenen Home
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
page im Internet präsent (www.
foerderinitiative.de). Gründe waren die Notwendigkeit einer zeitgemäßen Präsentation der FI sowie der Wunsch der in diesem Bereich forschenden Apothekerinnen und Apotheker, mehr Informationen über die Pharmazeutische
Betreuung zu erhalten und die Aktiven auf diesem Gebiet stärker zu
vernetzen. Neben allgemeinen Informationen über die FI und die
Pharmazeutische Betreuung hat
die Homepage eine Projektdatenbank. Dafür wurden und werden
Projekte zur Pharmazeutischen
Betreuung systematisch und detailliert aufbereitet und sind nun einfach zugänglich und recherchierbar. Allerdings sind Details der
in die Projektdatenbank aufgenommenen Arbeiten passwortgeschützt und daher nur den Mitgliedern der FI zugänglich.
Nacht- und Notdienstfonds des
Deutschen
Apothekerverbandes e. V.
Der Deutsche Apothekerverband
e. V. (DAV) ist mit dem Gesetz zur
Förderung der Sicherstellung des
Notdienstes von Apotheken (Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz – ANSG) vom 15. Juli 2013
(BGBl. I S. 2420) mit der Errichtung und Verwaltung des Fonds
zur Förderung der Sicherstellung
des Notdienstes von Apotheken
(§§ 18 ff. ApoG) beauftragt worden. Die damit verbundenen Aufgaben, insbesondere die Erhebung und Verteilung der Mittel,
der Erlass entsprechender Verwaltungsakte und Vollstreckungsmaßnahmen, hat der DAV nach
§ 18 ANSG als Beliehener i.S. des
Verwaltungsverfahrensgesetzes
unter der Aufsicht des BMG wahrzunehmen. Er wird insoweit öffentlich-rechtlich als Behörde tätig.
Zur Wahrnehmung der Aufgaben aus dem ANSG wurde im
DAV eine eigenständige Abteilung
unter der Bezeichnung »Nacht- und
Notdienstfonds des Deutschen
Apothekerverbandes e. V.« (NNF)
gebildet, die zum 01.08.2013 ihre
Tätigkeit aufgenommen hat. Sie
wird von einem Geschäftsführer
verantwortlich geleitet und untersteht unmittelbar dem geschäftsführenden Vorstand des DAV. Die
Fach- und Rechtsaufsicht über
den NNF hat das Bundesministerium für Gesundheit. Zum Jahreswechsel waren 10 Mitarbeiter/
-innen beim Nacht- und Notdienstfonds des DAV e. V. beschäftigt.
Das »Rumpfgeschäftsjahr« 2013
des Nacht- und Notdienstfonds
des DAV e. V. war weitgehend
durch den Aufbau zum 01.08.2013
und die erste Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben aus dem Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz (ANSG) geprägt.
Hierzu zählten insbesondere
– der personelle und infrastrukturelle Aufbau des Nacht- und
Notdienstfonds des DAV e. V.
als selbständige Abteilung des
Deutschen Apothekerverbandes,
– die Modellierung und Implementierung notwendiger Prozesse
zum Datenaustausch mit den
Apotheken, den Landesapothekerkammern und den Apothekenrechenzentren unter Berücksichtigung der datenschutzrechtlichen
und IT-sicherheitstechnischen
Rahmenbedingungen,
– der Aufbau notwendiger Verwaltungsstrukturen,
– die Schaffung/Erhöhung der für
die (kurzfristige) Umsetzung notwendigen Transparenz zu den
Verfahrensabläufen des Nachtund Notdienstfonds bei den Apothekern/-innen sowie
– der erste Umsetzungslauf für
das III. (Rumpf-)Quartal 2013
einschließlich der Vereinnahmung und Verteilung der durch
das ANSG bereitgestellten Mittel sowie des Erlasses der hierfür notwendigen Verwaltungsakte.
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
Aufgrund der entsprechenden Vorarbeiten und durch die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten – Apotheken, Landesapothekerkammern und Apothekenrechenzentren – konnte die Betriebsfähigkeit des Nacht- und Notdienstfonds in dem zur Verfügung
stehenden Zeitfenster hergestellt
und das »Rumpfgeschäftsjahr«
in der operativen Betrachtung als
durchaus positiv bewertet werden.
Auf der Basis von 82.306
Verwaltungsakten (Verpflichtungsund Auszahlungsbescheiden) konnten für das Jahr 2013 (August bis Dezember) insgesamt
45.559.948,04 EUR generiert werden, wovon – nach Abzug der einmalig angefallenen Investitionsausgaben und den Verwaltungsausgaben – 43.421.529,13 EUR
zur Unterstützung der notdienstleistenden Apotheken ausgeschüttet wurden. In Summe wurden
im »Rumpfgeschäftsjahr« 2013
180.020 geleistete Notdienste im
Sinne des ANSG (= Vollnotdienste
in der Zeit von 20:00 Uhr bis mindestens 06:00 Uhr des Folgetages) bei der Ausschüttung berücksichtigt. Dies entspricht im
Durchschnitt für das Jahr 2013
einer Notdienstpauschale von
241,20 EUR pro geleistetem Notdienst, die als echter Zuschuss
steuerfrei pro geleistetem Notdienst an die Apotheken ausgezahlt wurde.
Deutsches
Apotheken-Museum
Im Jahr 2013 gab es im Deutschen
Apotheken-Museum wieder einige herausragende Ereignisse, wie
das 75-jährige Museumsjubiläum,
die erstmalige öffentliche Präsentation einer wichtigen Firmen
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
sammlung, die Neuaufstellung von
raren Kostbarkeiten aus dem Biedermeier und nicht zuletzt einen
neuen Besucherrekord.
einer fachkundigen Behandlung,
für die inzwischen bereits vier Patenschaften im Wert von rund
3.500,— Euro vergeben werden
konnten.
Besucherstatistik
Führungen
Vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2013
besuchten rund 607.000 Personen
das Deutsche Apotheken-Museum.
Das ist im Vergleich zum Vorjahr
eine Steigerung um rund 5 %. Mit
Besucherzahlen wie diesen gehört das Museum nun seit 15 Jahren in Folge zu der im Jahr 2013
nur 0,5 % kleinen Gruppe der bestbesuchten Museen Deutschlands.
Museumsjubiläum
Am 18. November 2013 fand anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Museums eine kleine
Feierstunde in den Museumsräumen statt. Zusammen mit seinen
Vorstandskollegen und dem Vorstand des Fördervereins Deutsches Apotheken-Museum e. V.
begrüßte Thomas Benkert, Vorsitzender der Deutschen Apotheken
Museum-Stiftung, rund 40 Förderer und Freunde des Museums aus
den Bereichen Pharmazie, Pharmaziegeschichte und Berufspolitik sowie des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Heidelberg und
Vertreter der Fach- wie Regionalmedien (ausführlicher Bericht vgl.
PZ 47, 158. Jg., 2013, 4084).
Der stetige Ausbau des Stiftungskapitals wurde als zentrales
Jubiläumsprojekt in den Vordergrund gestellt und zeigte gute Resonanz, und für das Jahr 2014 kündigte die Noweda-Stiftung eine
Zustiftung in Höhe von 20.000,—
Euro an. Beim Festakt fiel auch der
Startschuss für die Aktion »Buchpaten gesucht«: Die teils jahrhundertelange Nutzung von Druckwerken und eine über diese Zeit hinweg immer wieder vorkommende
ungünstige Lagerung blieben bei
kaum einem der kostbaren Bücher
der heutigen Museumsbibliothek
ohne Folgen. Feuchtigkeitsschäden, Schimmel, eingerissene Seiten, lose Blätter, schadhafte Einbände und vieles mehr bedürfen
Bildungs- und
Öffentlichkeitsarbeit
Presse und Medien
In der regionalen Presse, der pharmazeutischen Fachpresse sowie in
der Museumsfachpresse erschienen
rund 30 Artikel zum Museumsjubiläum, den Museumsaktionstagen,
zu Tagungen und allgemein zum
Museumsbetrieb.
Im Jahr 2013 erreichten die
Museumsverwaltung wieder einige
Presse- und Medienanfragen zu
Themen aus dem Bereich Pharmazie- und Medizingeschichte, darunter
sind besonders hervorzuheben:
– Die Sendereihe Quarks & Co, die
beratend und mit Leihgaben unterstützt wurde für eine neue
Folge der Reihe mit dem Titel
»Wunderpille Pervitin« (WDR,
Sendetermin 5. Februar 2013).
– Journalistin Annette Lennartz
stellte das Apotheken-Museum in
einem 8-minütigen Radio-Feature
im »Journal am Mittag« vor (SWR
2 Kultur, Sendetermin 31. Juli
2013, 12.45 Uhr).
– Im englischen Fernsehen wurde
2013 eine 6-teilige hochwertige
Reihe zur Geschichte der Medikamente gestartet: »Pus Pain and
Poison: The search for modern
medicines«, Regisseurin Alex
Freeman, Moderator Michael
Mosley. Die Museumsverwaltung
unterstützte die Dreharbeiten mit
umfassender fachlicher Beratung
im Vorfeld. Im Anschluss sind in
den Museumsräumen an mehreren Drehtagen zahlreiche Einstellungen aufgenommen worden, so
dass historische Apothekeneinrichtungen, -gerätschaften, -gefäße und Arzneimittel aus dem
Museumsbestand in allen Serienteilen breit präsent sind (BBC4,
Sendetermine ab Oktober 2013).
- Am 27. November 2013 drehte
ein Team des TV-Senders Russia
24 einige Szenen für die Dokumentation »Entstehung der phar-
75
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
76
Abb. 1 Kostbare Glasgefäße mit originalem Inhalt, um 1740, Kloster Schongau
mazeutischen Industrie aus dem
Apothekenbetrieb im 19. Jh.« im
Deutschen Apotheken-Museum.
Der Pharmazeutischen Zeitung
lag im November 2013 ein 16seitiges Supplement »Deutsches
Apothekenmuseum« mit Berichten rund um die Museumsaktivitäten bei.
Führungen/
Besondere Angebote
Im Berichtszeitraum wurden für
297 Besuchergruppen Führungen
angeboten. Etwa 10 % davon wurden als Fremdsprachenführung, vor
allem in englischer, japanischer
und in französischer Sprache angeboten.
Breite Resonanz erfahren dabei die thematischen Angebote im
Deutschen Apotheken-Museum. So
waren auch in diesem Jahr erneut
alle möglichen Wochenendtermine für Kindergeburtstagsfeiern im
Museum vollständig ausgebucht.
Im Abendführungsbereich konnte
eine weitere Steigerung der Bu-
chungszahlen erreicht werden. Mit
dazu bei trug das breite Themenführungsangebot, das 2013 nochmals erweitert wurde: In Zusammenarbeit mit der sternegekrönten Gastronomie von Schloss Heidelberg entstand die »Kulinarische
Zusammenkunft zwischen Apotheke und Schlossküche«: Auf einen halbstündigen Museumsrundgang durch die Welt der Heilkräuter und Gewürze folgt ein VierGang-Menü in der Schlossgastronomie, in dem die vorgestellten
Abb. 2 Besucherzahlen Deutsches Apotheken-Museum in Jahr 2013
Besucher im Jahr 2013 – Monatsübersicht
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
0

10.000
20.000
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
30.000
40.000
50.000
60.000
70.000
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
Kräuter und Gewürze in der heutigen Anwendung vorgestellt werden. Ebenfalls neu im Programm
ist die »Medizinische Weinprobe«:
Kaum eine andere Arznei fand in
früheren Zeiten so viel begeisterten Zuspruch wie die Weinarznei, der bereits die griechischen
Ärzte Hippokrates und Galen
einen Platz in der »Schulmedizin«
sicherten.
Auch die Teilnahme an Aktionstagen und besonderen Angeboten im Museum war im Jahr
2013 sehr rege, je bis zu 4.500
Besucher nahmen die verschiedenen Angebote wahr:
– 24. März 2013, »Frühlingserwachen« (Tag der offenen Tür):
an mehreren Stationen kurzweilige Vorträge und eine Mitmachstation.
– 12. Mai 2013, Internationaler
Museumstag, Motto »Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!«: kostenlose Übersichtsführungen im
Stundentakt.
– 13. Juni 2013, Tag der Apotheke:
In Bezug zum Motto des Tages
der Apotheke wurden bei einem
Rundgang durchs Museum historische Arzneimittel vorgestellt,
die Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsfähigkeit oder beispielsweise des
Gleichgewichts nach sich ziehen
konnten.
– 1. September 2013, Kinderfest
im Schloss und Museum: Ab
14.00 Uhr waren die Angebote
an den drei Mitmachstationen
bereits vollständig ausgebucht.
– 31. Oktober 2013, Halloween:
Drei nach ihrer Vorankündigung
in der Regionalpresse schnell
ausgebuchte Spätführungen boten den Besuchern einen schaurig-schönen Rundgang im kerzenerleuchteten Museum, bei
dem der Mythos vom Scheintod
und vom künstlichen Menschen,
Vampirismus, Wiedergänger, Nekromantie und einige andere
schaurige Themen humorvoll
aufgegriffen wurden.
Tagungen
Vom 25. – 27.10. 2013 fand die
11. Tagung der Arbeitsgemeinschaft
Pharmaziehistorische Museen und
Sammlungen statt, diesmal auf
Abb. 3 Rege umlagert: die Salbenstation beim Kinderfest

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Einladung der Medizin- und Pharmaziehistorischen Sammlung der
Christian-Albrechts-Universität in
Kiel. Die Organisation lag zu gleichen Teilen beim Deutschen Apotheken-Museum wie bei den Kieler
Kollegen. Mit 60 Teilnehmern war
dies die bislang bestbesuchte Tagung der AG.
Vorträge
– 23. Mai 2013: Gemeinsamer
Vortrag der beiden Museumsmitarbeiterinnen Anne Roestel
und Dr. Claudia Sachße im Rahmen der Medici-Ausstellung der
Reiß-Engelhorn-Museen: Der »Geist«
aus der Flasche – Alchemie in der
Renaissance.
– 26. November 2013: Vortrag
der Museumsmitarbeiterin Anne
Roestel: Cosmetica – medicamenta.
»Zur Geschichte der Hautcreme
aus pharmaziehistorischer Perspektive« im Rahmen der Lehrerfortbildung des Landes BadenWürttemberg im Lernlabor des
Explo-Heidelberg (interaktives Zentrum mit naturwissenschaftlichem
Bildungsangebot für Kinder und
Lehrer).
77
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
78
Dauerausstellung
Im Jubiläumsjahr wurden einige
Bereiche der Dauerausstellung neu
gestaltet:
– Im April 2013 konnten drei neue
Ganzglas-Standvitrinen in die Ausstellung integriert werden: In
den Räumen 2, 5 und 6 bieten
sie nun die Präsentationsfläche
für eine Neuaufstellung von Highlights der Sammlung, Meilensteinen der Arzneimittelentwicklung und Preziosen aus der
Sammlung Baxter.
– Am 17. Mai 2013 fand die Einweihung der Neuaufstellung herausragender Biedermeier-Kostbarkeiten aus dem ehemaligen
Besitz der Apothekerfamilie Kunitz im Beisein einiger Nachkommen der Familie statt. Zwei qualitativ sehr hochwertige Portraits
des Apothekerehepaars von Paul
Mila kommen an der hellblau gefassten Wand nun bestens zur
Geltung. Außerdem können verschiedene anmutige Kunsthandwerks-Preziosen aus der 1. Hälfte des 19. Jh. in einer speziell
angefertigten neuen Vitrine be-
wundert werden. Raum 4 begegnet nun als rundum geschlossenes, höchst ansprechendes
Biedermeier-Ensemble, das von
den Besuchern regelmäßig mit
großem Lob bedacht wird (vgl.
Supplement Dt. Apothekenmuseum zur PZ 47/2013, S. 3 – 5).
– Die Repositorien-Regale der Offizin aus dem Ursulinen-Kloster
Klagenfurt sind seit Anfang Juni
2013 vorwiegend der Aufstellung von italienischer und deutscher Majolika gewidmet, die
dafür dort gänzlich neu geordnet
aufgestellt wurden. Die bisher
dort hinter Glastüren aufbewahrten Standgefäße aus Holz und
Glas fanden in anderen Ausstellungsräumen Aufstellung.
– In Raum 6 konnte am 12. Juni
2013 im Beisein der Geschäftsführung der Baxter Oncology
GmbH die Integration der ehemaligen Asta-Sammlung in das
Mobiliar aus der Bamberger HofApotheke eingeweiht werden.
Das umfangreiche und wertvolle
Ensemble erforderte eine komplette Neuaufstellung in diesem
Bereich einschließlich Neufassung sämtlicher Ausstellungstexte.
Die Präsentation setzt dort nun
die mehrere hundert Stücke umfassende Sammlung ansehnlicher Majoliken, Glasgefäße, Druckschriften und Grafiken aus der
Zeit ab 1600 ihrem hohen Wert
ebenso angemessen wie attraktiv in Szene (vgl. PZ 29, 158. Jg.
2013, 2592).
– Im Juli 2013 wurde eine Neuordnung der Glasstandgefäße in
Raum 2 durchgeführt, bei der
auch sog. Milchglasgefäße dort
integriert wurden, die bisher in
Raum 6 präsentiert waren.
– Im August 2013 erfolgte eine
vollständige Neuaufstellung der
Holzstandgefäße vorwiegend aus
dem 18. Jahrhundert, die in
Raum 5 die oberen Regale der
Arzneimittelsammlung zieren. Aus
verschiedenen Bereichen des
Raums wie auch aus dem Magazin wurden die teils ganz neu
aus der Restaurierung gekommenen Gefäße zu farbenfrohen
Gruppen jeweils langer einheitlicher Reihen von Standgefäßen
Abb. 4 Die Sammlung der Baxter Oncology GmbH, präsentiert im Mobiliar der Hof-Apotheke Bamberg

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
zusammengestellt, die aufgrund
ihrer Geschlossenheit eine im
Vergleich zu vorher deutlich beruhigte Raumwirkung ergeben.
– Im September 2013 konnte im
Bereich »Kinderapotheke« eine
Neuausstattung durchgeführt werden: Die bei den Besuchern sehr
beliebte Mitmachstation »Teemischen« sowie die ebenso gern
genutzte »Duftstation« wurden
durch neue apothekentypische
Behältnisse aus Hartplastik bzw.
Metall besser an die hohe tägliche Beanspruchung angepasst.
Die vielfältigen Neugestaltungsmaßnahmen wären ohne die
Unterstützung des Fördervereins
Deutsches Apotheken-Museum e. V.
nicht möglich gewesen, ein herzliches Dankeschön dafür an dieser
Stelle.
Leihverkehr
Im Jahr 2013 waren Leihgaben für
Ausstellungsvorhaben und Beratung
dazu durch das Deutsche Apotheken-Museum erneut sehr gut nachgefragt. Mit Objekten aus der Sammlung wurden im Jahresverlauf dann
12 Ausstellungsvorhaben unterstützt:
1. Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, »Die Wittelsbacher am Rhein«
2. Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, »Die Medici – Menschen,
Macht und Leidenschaft«
3. Medizinhistorisches Museum der
Charité, Berlin, »Praxiswelten«
4. Museum der Arbeit, Hamburg,
»Who cares? – Geschichte und Alltag der Krankenpflege«
5. Pharmaziemuseum, Brixen, »Hygieia«
6. Hauptstaatsarchiv, Stuttgart, »Alchemie und Aberglauben in BadenWürttemberg«
7. Karl-Wörn-Haus, Schwetzingen,
»Kult on Tour – Mozart und andere
Wunderkinder«
8. Stadtmuseum, Tübingen, »Tierisch
belebt – wilde Tiere in der Stadt«
9. Stadtmuseum, Minden, »Roter
Hahn, Schwarzer Tod und Jahrhundertflut – Katastrophen als Katalysatoren …«
10. Medizinhistorische Sammlung,
Ruhr-Universität Bochum, »Who
cares? – Geschichte und Alltag der
Krankenpflege«

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
11. Bernsteinmuseum, Ribnitz-Damgarten, »Bernstein in der Medizin«
12. Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Fürstenberg, Leihgaben
für die Dauerausstellung
Anfragen
Vor allem über E-Mail und Telefon
erreichten das Museum im Jahr
2013 mehr als 2.200 Anfragen,
unter anderem von Pressevertretern und Medienanstalten, wissenschaftlichen Institutionen, Verbänden, aber auch von Privatpersonen. Alle wurden zügig und zeitnah
bearbeitet.
Bestand/Bestandspflege
Neuzugänge Sammlung
Im Jahr 2013 wurden 111 Objekte
neu in die Inventarkartei aufgenommen. Zur Schaubibliothek kamen drei Publikationen hinzu, darunter ein mehrteiliger kostbarer
Druck mit Werken von Hieronymus Brunschwig und Marsilio Ficino aus den Jahren 1509 – 1512
und eine voluminöse Ausgabe des
Dispensatorium Norimbergensis von
Valerius Cordus aus dem Jahr 1666,
das als große Besonderheit sowohl mit einem 11-seitigen handschriftlichen Gutachten aus der
Feder des berühmten paracelsistischen Arztes und Apothekers
Johann Zwelfer (1618 – 1668) bestückt wurde, als auch mit zahlreichen weiteren handschriftlichen Kommentaren versehen ist. Herzlicher
Dank gilt dem Förderverein Dt. Apotheken-Museum e. V. und der Dr.
August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung, die den Erwerb ermöglichten
und als Jubiläumsgabe überreichten.
Restaurierung
Im Jahr 2013 konnte ein zweiter Teil der Holzstandgefäße der
Sammlung restauriert werden.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt zur Sicherung der Farbfassungen der Stücke aus dem Zeitraum
des 17. –19. Jh. wird aus Mitteln
des Fördervereins Dt. ApothekenMuseum e. V. und des Landes
Baden-Württemberg finanziert.
Ein erster Teil der Handschriften aus dem 2012 erworbenen
Nachlass von Friedrich Wilhelm
Sertürner (1783 – 1841), Apotheker und Entdecker des Morphins,
wurde im Berichtsjahr an eine Fachrestauratorin übergeben. Dies stellte den Auftakt für ein auf mehrere
Jahre angelegtes Restaurierungsprojekt zur Sicherung des schriftlichen Nachlasses des bedeutenden Pharmazeuten dar. Neben
einer allgemeinen Reinigung und
der Schließung geringer Risse und
Fehlstellen stehen hierbei vor
allem Schriftstücke mit geringen
Beschädigungen, Knicken und
Faltungen im Fokus. Auch dieses
Projekt wird aus Mitteln des Fördervereins Dt. Apotheken-Museum e. V. und vom Land BadenWürttemberg realisiert.
Das 2012 in den Bestand aufgenommene Ölgemälde mit der Darstellung des Gartens der PelikanApotheke Cammin (Inv.-Nr. VII B
949), angefertigt um 1835 von
Herman Pomerening, wurde von einer Fachrestauratorin gereinigt und
gefestigt. Die Kosten wurden vollständig vom Förderverein Dt. Apotheken-Museum e.V. getragen.
Dauerleihgaben an
andere Institutionen
Das 2011 begonnene Projekt zur
Prüfung der Dauerleihgaben von
Gegenständen aus der Sammlung
des Deutschen Apotheken-Museums, die an ihren jeweiligen Standorten im Bundesgebiet aufgesucht
und kontrolliert werden, wurde auch
2013 fortgeführt und wird voraussichtlich 2014 abgeschlossen.
Museumsgremien
Eine Sitzung des Vorstandes der
Deutschen Apotheken MuseumStiftung fand am 11.03.2013 in
Heidelberg statt. Dabei wählte der
zum 01.01.2013 neu berufene Vorstand (bestehend aus Volker Articus, Thomas Benkert, Karin Graf,
Dr. Jörn Graue und Dr. Stefan Derix) einen Vorsitzenden (Thomas
Benkert) und einen stellvertretenden Vorsitzenden (Dr. Jörn Graue).
Im Anschluss an diese Sitzung
fand die feierliche Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden der Dt. Apotheken Museum-
79
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
80
Die Deutsche Pharmazeutische Zentralbibliothek ist eine Fundgrube für
pharmaziehistorisch interessierte Leser.
Stiftung, Dr. Hermann Vogel, statt.
Als Vorsitzender des Vorstandes
bestimmte er 24 Jahre lang das
Wohl des Museums mit allergrößtem Erfolg. Auch Professor Werner
Dressendörfer wurde als weiteres
langjähriges Mitglied des Vorstandes nach 27 Jahren erfolgreicher
Tätigkeit für das Deutsche Apotheken-Museum verabschiedet (vgl.
ausführlichen Bericht: PZ 16, 158
Jg. 2013, 1475).
Deutsche
Pharmazeutische
Zentralbibliothek
Die Deutsche Pharmazeutische Zentralbibliothek befindet sich seit
1969 als Depositum in der Württembergischen Landesbibliothek
in Stuttgart. Sie umfasst über
20.000 Monographien und rund
2.000 Zeitschriftentitel mit mehr
als 60.000 Bänden. Finanziert und
betreut wird die Bibliothek aus
Mitteln des Trägervereins »Deutsche Pharmazeutische Zentralbibliothek e. V.« unter dem Vorsitz von
Dr. Hartmut Schmall (Präsident),
Professor Dr. Michael Mönnich

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
(Vizepräsident) und Dr. Thomas
Maschke (Schatzmeister). Mitglieder des Trägervereins sind der
Deutsche Apothekerverband (DAV),
die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie (DGGP),
die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG), die Stiftung Deutsches Apotheken-Museum, der
Deutsche Apotheker Verlag sowie
zahlreiche Landesapothekerkammern und -verbände.
Ziel der Bibliothek ist es, pharmazeutische und Apothekenliteratur zu sammeln und zu bewahren und so die Entwicklung des
Berufsstandes sowie der wissenschaftlichen Pharmazie zu dokumentieren. Für den Sammelschwerpunkt Pharmaziegeschichte bilden
die von der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie (IGGP), der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG)
und vom Deutschen Apothekerverband (DAV) übertragenen Bestände sowie geliehene Werke aus
der Stiftung Deutsches Apotheken-Museum die Basis. Die Neuerwerbungen orientieren sich an der
jährlich im Govi-Verlag publizierten Pharmaziehistorischen Bibliographie.
Nachgewiesen sind die Bestände in mehreren elektronischen
© La-Liana/pixelio.de
Katalogsystemen, unter anderem
im Online-Katalog der Pharmazeutischen Zentralbibliothek unter
www.pharmazeutische-zentralbi
bliothek.de. Sie können im Lesesaal der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart sowie via
Fernleihe standortunabhängig genutzt werden.
Deutsche
Apotheker-Stiftung
Zweck der im Jahre 1977 gegründeten Deutschen Apotheker-Stiftung ist die Förderung von Forschung und Lehre sowie von Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung auf allen Gebieten des Gesundheitswesens, insbesondere der
Pharmazie.
Die Stiftung ist wegen Förderung wissenschaftlicher Zwecke
als gemeinnützige Körperschaft anerkannt. Dem Vorstand der Stiftung (5 Mitglieder) gehören Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes der ABDA an, und zwar F.
Schmidt, M. Arnold, Dr. A. Kiefer,
F. Becker und K. Graf. Die Aufsicht über die Stiftung führt die
Senatsverwaltung für Justiz in Berlin.
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
Govi-Verlag
Pharmazeutischer
Verlag GmbH
Es gibt in Deutschland etwa 2.200
Verlage, der Govi-Verlag gehört zu
den 100 größten Zeitschriften- und
Buchverlagen. In einem dynamischen Marktumfeld hat sich der
Verlag im Berichtsjahr gut behauptet und stabile Umsatzerlöse
erzielt. Zahlreiche kostensenkende
Maßnahmen sichern zudem die wirtschaftliche Stabilität des Verlages.
Pharmazeutische Zeitung (PZ)
An dieser Stelle geht es ausschließlich um die wirtschaftliche Entwicklung der PZ im Berichtszeitraum.
Die inhaltlichen Aspekte werden in
diesem Bericht unter der Rubrik Öffentlichkeitsarbeit behandelt.
Die Vertriebs- und Anzeigenerlöse der PZ sind trotz sinkender
Anzahl der Apotheken leicht gestiegen. Die digitalen Angebote
der PZ wurden kontinuierlich ausgebaut, so gab es auf PZ-online
erstmals einen Livestream des
Deutschen Apothekertages 2013.
Der Onlineauftritt der PZ wurde einem Relaunch unterzogen und verzeichnet kontinuierlich steigende
Zugriffszahlen. PZ-online liegt mit
1,8 Millionen Seitenaufrufen (PageImpressions) im Januar 2014 auf
dem ersten Platz der pharmazeutischen Websites (gemäß IVW – Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.).
Wissenschaftliche
Zeitschriften
Als neues Objekt des Verlagsbereiches Wissenschaft übernahm der
Govi-Verlag mit Beginn des Jahres
2013 die Publikation der Mitgliederzeitschrift der deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG).
Die unter dem Titel »Pharmakon –
Arzneimittel in Wissenschaft und
Praxis« erscheinende Zeitschrift ersetzt »Pharmazie in unserer Zeit«
als DPhG-Organ. Die Konzeption
mit Themenheften unter wechselnder Gastherausgeberschaft blieb
unverändert erhalten, Schriftleiter
ist nach wie vor Professor Dingermann, Universität Frankfurt.
»Die Pharmazie – An International Journal of Pharmaceutical
Sciences« konnte im Berichtszeitraum ihre Reputation, auch ausgedrückt im sogenannten ›ImpactFaktor‹ weiter steigern. Die 2011
eingeführte finanzielle Beteiligung
der Autoren an den Produktionskosten findet breite Akzeptanz.
»PZ PRISMA« erscheint ab 2013
unter redaktioneller Verantwortung
von Dres. Miriam und Christian Ude,
Dr. Anette Schenk gehört weiterhin
der Redaktion an. Der Fokus der
Zeitschrift wurde von »Weiterbildung« auf »Fort- und Weiterbildung«
erweitert.
Neue Apotheken Illustrierte
(NAI)/aponet.de
An dieser Stelle geht es ausschließlich um die wirtschaftliche Entwicklung der NAI im Berichtszeitraum.
Die inhaltlichen Aspekte werden in
diesem Bericht unter der Rubrik Öffentlichkeitsarbeit behandelt.
Bei der Neuen Apotheken Illustrierten hat sich im Berichtsjahr
ein leichter Aufwärtstrend mit steigenden Anzeigen- und stabilen Vertriebserlösen gezeigt. Neue strategische Kooperationen mit etablierten Marktpartnern trugen zur Stabilisierung der Kundenzeitschrift bei
und haben den Bekanntheits- und
Verbreitungsgrad der Neuen Apotheken Illustrierten weiter erhöht.
Das offizielle Gesundheitsportal der deutschen Apothekerinnen
und Apotheker aponet.de konnte
im Berichtszeitraum stetig steigende Zugriffszahlen vorweisen,
es werden regelmäßig mehr als
2 Millionen Seitenaufrufe (PageImpressions) erreicht (gemäß IVW –
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.). Die redaktionellen Inhalte auf aponet.de wurden
Dateiname: _2E8PF_398414_s0001_K4.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (215.00 x 297.00 mm); Datum: 31. Mar 2014 13:51:46; PDF-CMYK WF-Komplett-Queue; L. N. Schaffrath DruckMedien
www.aponet.de
HEFT 14 / 2014
14 2014
1/2014
5600 / 159. JAHRGANG / 3. APRIL 2014 / ISSN 0031-7136 WWW.PHARMAZEUTISCHE-ZEITUNG.DE
CHRONISCHE
HEPATITIS C:
THERAPIE AUF
NEUEN WEGEN
HERAUSGEBER: ABDA – BUNDESVEREINIGUNG D E U T S C H E R A P OT H E K E R V E R B Ä N D E
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TAGESAKTUELL INFORMIERT
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Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
(ADHS)
Gastherausgeber:
Theo Dingermann • Holger Stark
MODELLPROJEKT
Startschuss für ARMIN
DIABETES
UNTERZUCKERUNG –
6 WICHTIGE URSACHEN
HALSSCHMERZEN
NEU AUF DEM MARKT
Avanafil, Canagliflozin, Defibrotid,
Dimethylfumarat bei MS
HILFE DURCH
PFLANZENMEDIZIN
HORNHAUTINFEKTION
Amöben im Auge
PHARMAZIE
DIE APOTHEKE
DER ZUKUNFT
WIE OMA
VITAMINE RETTETE
EINKOCHEN, ZUCKERN, TROCKNEN
Zeitschrift der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft e. V.
2. Jahrgang 1/2014 · ISSN 2195-2175 · www.pharmakon.info
Fachzeitschrift »Pharmazeutische
Zeitung« vom April 2014

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Fachzeitschrift »Pharmakon«
vom Januar 2014
PREISRÄTSEL & SONDERVERLOSUNG: GEWINNEN SIE 2 500 EURO IN BAR!
Apothekenkundenzeitschrift
»NAI« vom 15. Februar 2014
81
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
82
GOVI Trainer Rezeptur Medium_1 Trainer 07 RZ.indd 1
durch spezielle Serviceangebote
für Apotheken ergänzt. Der neu
geschaffene aponet Premium-Service ermöglicht es Apotheken, in
der Apotheken- und Notdienstsuche einen Premium-Eintrag mit
detaillierten Informationen zu hinterlegen. Damit werden Patienten
frühzeitig über besondere Dienstleistungen informiert und erhalten
ausführliche Kontaktdaten.
Bundesapothekerkammer (Hrsg.)
Teamtraining Rezeptur
Von Arnim Lühken, Lars Werntz, Jens Salzner, Melanie Witt
unter Mitarbeit von Stephanie Melhorn
Buchverlag/
Versandbuchhandlung
11.11.13 09:46
Fachmedien
Die Änderung der Apothekenbetriebsordnung 2012 hat auch das
Verlagsprogramm im Berichtsjahr
beeinflusst. Entsprechend der neuen Anforderungen wurden im Bereich Rezeptur und Dokumentation zahlreiche Medienformate entwickelt: Dokumentationsordner, Rezepturfilme, kurzgefasste Leitfäden,
Teamschulungen, spezielle Seminare und Online-Dienste arbeiten
die neuen Richtlinien auf und geben Hilfestellungen zur Umsetzung in der Praxis. Das Angebot
ermöglicht dem gesamten Apothekenteam, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und die Qualität
in der Rezeptur zu gewährleisten.
DAC/NRF ist seit Ende 2013
auch als Online-Ausgabe für alle
Abonnenten kostenfrei zugänglich
und wurde mit zusätzlichen Angeboten wie dem »Rezepturenfinder«
Rezepturschulung für das Apothekenteam
angereichert. Schon nach wenigen
Monaten haben sich rund die Hälfte der Abonnenten registriert, um
die Datenbank ergänzend zur Printausgabe zu nutzen. Eine Kooperation mit der Online-Plattform
pharma4u ermöglicht es Abonnenten des DAC/NRF, ein neues Angebot zur Online-Plausibilitätsprüfung für einen Zeitraum von drei
Monaten kostenfrei zu testen. Bis
Ende April 2014 wurden dort über
100.000 Rezepturen online geprüft und bewertet.
Gefahrstoffe sind ebenfalls ein
zentrales Thema in Apotheken, zu
dem der Govi-Verlag zahlreiche Bücher und Softwareprodukte herausgegeben hat. Diese behandeln
von der richtigen Etikettierung bis
zur Gefährdungsbeurteilung und
Mitarbeiterinformation alle Aspekte im Umgang mit Gefahrstoffen.
Neben dem Bestseller »Beratung aktiv 2012/2013« im Bereich Selbstmedikation, von dem
seit Erscheinen der ersten Auflage
bereits 160.000 Exemplare verkauft wurden, ist mit »Natur aktiv
2013/2014« ein weiterer Beratungsleitfaden zum Thema Phytopharmaka erschienen. Beide Titel
finden im Apothekenteam großen
Zuspruch, da sie gängiges Beratungswissen verständlich aufbereiten und wertvolle Tipps für das
Beratungsgespräch geben.
Zusätzlich bietet der Govi-Verlag seit Jahren erfolgreich die Reihe »Gesundheit mit der Apotheke«
für Apothekenkunden an. Besonders gefragt waren im Berichts-
Natur aktiv
2013/2014
Blutwerte verstehen
Die Autorin führt zu Beginn in die grundlegenden Aufgaben und
Möglichkeiten des Controllings ein. Anschließend zeigt sie, wie
der Apothekenerfolg strategisch und operativ
mit Kennzahlen
Dr. med.
Vera Zylka-Menhorn
gesteuert werden kann.
6., vollständig überarbeitete Auflage
Ausführlich wird beschrieben, wie man in der Apotheke Kennzahlen und Key Performance Indicators (KPIs) gewinnt und
auswertet. Vertiefende Informationen, was die ermittelten Zahlen
für das Unternehmen bedeuten und welche Rückschlüsse daraus
gezogen werden können, runden das Thema ab.
Controlling
in der Apotheke
Wirtschaftlicher Erfolg
durch sinnvolle Steuerungsinstrumente
»Controlling in Apotheken« behandelt Kennzahlen zu den Themen
Fragen der Patienten. Wie hoch darf das Cholesterin sein? Wie hoch die
Wann bestimmt der Arzt den Rheumafaktor? Und wie zuverlässig sind
Begründet
Werner
Svejkovsky
Tumormarker?
Dievon
Ärztin
Dr. med.
Vera Zylka-Menhorn erklärt auf leicht
mit Beiträgen von Elke Engels, Gabi Kannamüller,
Sarah Moritz und Tankred Wegener
kann. Sie nennt die aktuell gültigen Normwerte und erläutert, was
verständliche Weise, was bei einer Blutuntersuchung gemessen werden
Abweichungen bedeuten und wann Behandlungsbedarf besteht. Der Ratgeber hilft Patienten, den Laborausdruck ihrer Blutwerte besser zu
verstehen – mit tabellarischer Übersicht für die schnelle Information und
ausführlichen Erklärungen für alle Messwerte. Zusätzlich informiert das
Buch über die Vorbeugung und Vorsorge verbreiteter Krankheiten wie
Govi-Verlag
Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs.
Handbuch zur Patientenberatung
»Natur aktiv«
12370_Govi_Blutwerte_Umschlag.indd 1
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Dr. med. Vera Zylka-Menhorn
Harnsäure? Funktioniert die Schilddrüse normal? Was ist ein PSA-Wert?
Marcella Jung ist Geschäftsführerin der Jung-Akademie und bietet
betriebswirtschaftliche Seminare und Coachings an.
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genaue Erläuterungen. Dieses Buch antwortet ausführlich auf wichtige
Controlling in der Apotheke
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Personal
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darüber, was im Körper gerade los ist. Doch oft fehlt dem Arzt die Zeit für
Natur aktiv 2013/2014
Marcella Jung
»Controlling in der Apotheke« verhilft Apothekenleitern zur
Balance zwischen effizienter Apothekensteuerung und sinnvollem
Was das BlutEinsatz
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Gesundheit verrät
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Alle Werte im grünen Bereich? Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss
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Blutwerte verstehen
Marcella Jung
Selbstmedikation
Gesundheit mit der Apotheke
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»Blutwerte verstehen«
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Fachbuch
»Controlling in der Apotheke«
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Die Versandbuchhandlung hält als
wichtiger Dienstleister ein Informationsangebot für den gesamten
Apothekenbereich bereit, das weit
über das Thema Pharmazie hinausgeht. Regelmäßig sichten Buchhändler die Neuerscheinungen aller Verlage und suchen die für
Apotheken relevanten Titel heraus.
Mit Hilfe von Katalogen, Prospekten
und Beilagen werden alle Apotheken in Deutschland regelmäßig über
die aktuellen pharmazeutischen
Fachmedien informiert. Auf Veranstaltungen wie der expopharm
oder den Pharmacon-Kongressen
präsentiert die Versandbuchhandlung ein breitgefächertes Buchprogramm. Im Onlineshop govi.de
können mehr als 350.000 Titel recherchiert und bestellt werden.
Die Titel stehen zum Teil direkt als
Download zur Verfügung.
www.dac-nrf.de
Deutscher
Arzneimittel-Codex®/
Neues RezepturFormularium®
Anlässlich der Vierten Novelle der
Apothekenbetriebsordnung hat die
Kommission Deutscher Arzneimittel-Codex/Neues Rezeptur-Formu
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
trie, die Hydrophile ClotrimazolLösung 1 % (NRF 11.40.) und die
Viskose Tensidlösung mit Steinkohlenteerspiritus 5 %/10 % (NRF
11.143.) für die dermatologische
Anwendung aufgenommen. Die alkoholfreie Hydrophile ClotrimazolLösung 1 % war 2009 gestrichen
worden, jedoch bestand Bedarf
als Ersatz für herstellungstechnisch problematische, nicht standardisierte Zubereitungen. Routinemäßig wurden die DAC-Monographien E – J revidiert und etwa 40
ältere NRF-Vorschriften redaktionell überarbeitet.
larium (DAC/NRF-Kommission) beschlossen, die enge Verzahnung
der Themen Eigenherstellung und
Prüfung auch in den DAC/NRF-Inhalten konsequent umzusetzen.
Deshalb wurde mit der gemeinsamen Ergänzung 2013/1 die formale Trennung der beiden Teile
aufgehoben, DAC und NRF stehen
jetzt als DAC/NRF-Gesamtwerk zur
Verfügung. Die Übersichtlichkeit für
die Nutzung in der Apotheke wird
dabei gewahrt und ständig verbessert. Die Kapitel bleiben in ihrer
Struktur vorerst noch erhalten und
werden zumeist wie bisher bezeichnet: DAC-Monographien, DACAnlagen, DAC-Proben und Alternative Identifizierung sowie NRF-Rezepturvorschriften, NRF-Stammzubereitungen und die Allgemeinen
Hinweise. Sie sind jedoch blockweise in die neue logische Reihenfolge gebracht.
Tabellen für die Rezeptur
Die Siebte Neuausgabe 2013 der
»Tabellen für die Rezeptur« wurde
um die Übersicht rezepturüblicher
pH-Korrigenzien und die grafische
Darstellung der Mischbarkeit flüssiger Lipide mit alkoholisch-wässrigen Grundlagen erweitert. Angelehnt an den empfohlenen Ablauf
der Plausibilitätsprüfung wurden
sämtliche Angaben zu Wirkstoffkonzentrationen für die Lokalanwendung in einer Tabelle zusammengeführt.
Kommission
Die Kommission tagte für die Beratung der DAC-Inhalte am 18.10.2013
und am 10.3.2014, für die Beratung der NRF-Inhalte am 11.9.2013
und am 24.2.2014. Die Zusammensetzung der Kommission hat sich
im Berichtszeitraum nicht geändert.
Aktualisierungen 2013 des
DAC/NRF
Ergänzend zur Neustrukturierung
der Texte wurden in die Lieferungen 2013/1 und 2013/2 neue
DAC-Proben mit Relevanz für die
Inprozessprüfung der Rezepturarzneimittel und für die Qualitätsprüfung der Defekturarzneimittel aufgenommen. Des Weiteren wurden
Prüfmonographien für halbfeste Rezepturkonzentrate, weitere Prüfverfahren zur Alternativen Identifizierung der Ausgangsstoffe sowie die
ersten beiden Anweisungen für
die analytische Prüfung der Defekturarzneimittel ergänzt: die Methadonhydrochlorid-Lösung 5 mg/ml
und 10 mg/ml (NRF 29.1.) zur
Opiatsubstitution. Der DAC-Farbteil wurde erweitert. Als Rezepturvorschriften wurden die Metoprololtartrat-Lösung 1 mg/ml (NRF
10.3.) für die Anwendung bei
Herzerkrankungen in der PädiaRezepturarzneimittel spielen vor allem in Dermatologie,
Pädiatrie und HNO-Medizin eine beachtliche Rolle. Für
den optimalen Behandlungserfolg sollen nach therapeutischen und pharmazeutischen Grundsätzen standardisierte
Rezepturen angewandt werden. Diese »Formelsammlung für
Ärzte« im Kitteltaschenformat enthält die aktuellen Vorschriften
des Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) und des Neuen
Rezeptur-Formulariums (NRF), Dermatikagrundlagen des
Deutschen Arzneibuchs (DAB) und des DAC sowie ausgewählte Standardrezepturen (SR) der DDR. In dieser kompakten
Form ist das Buch die Grundlage der Kommunikation zwischen
Arzt und Apotheker bei Rezepturverordnungen.
Seit Juni 2012 benötigt der Apotheker die Gebrauchsanweisung
zu jeder Rezepturenverordnung. Der Arzt kann sie mit der
enthaltenen Vorlage einfach und sicher angeben. Für nicht
standardisierte Individualrezepturen zeigen Tabellen die oberen Richtkonzentrationen dermatologischer Wirkstoffe und
bedenkliche Rezepturarzneimittel, deren Abgabe verboten ist.
Die 7., überarbeitete Auflage enthält rund 300 Rezepturformeln
in gedruckter Form und auf beigefügter CD-ROM.
Umschlag_NRF_SR_2013.indd 1
Standardisierte Rezepturen –
Neuauflage 2013
Das Laboratorium des DAC/NRF
gab in Siebter Auflage die Formelsammlung für Ärzte heraus, um
die Standardisierung ärztlicher Verschreibungen zu forcieren und da-
Bearbeitet und herausgegeben vom Pharmazeutischen
Laboratorium des Neuen Rezeptur-Formulariums
Standardisierte
Rezepturen
Standardisierte Rezepturen • Formelsammlung für Ärzte
zeitraum die beiden PatientenRatgeber »Verstehen Sie Arzt?«
und »Blutwerte verstehen«.
Formelsammlung für Ärzte
-ROM
inkl. CD
7., überarbeitete Auflage 2013
Govi-Verlag
Standardisierte Rezepturen
(7. Auflage)
15.08.2013 13:51:31
83
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
84
mit langfristig den Dokumentationsaufwand in den Apotheken zu
reduzieren, der bei der Plausibilitätsprüfung frei komponierter Individualrezepturen anfällt. Unter Berücksichtigung aller NRF- Vorschriften und offizineller Dermatikagrundlagen sind etwas 300 Rezepturformeln enthalten.
DAC/NRF im Internet –
www.dac-nrf.de
Im Herbst 2013 wurde der erweiterte
DAC/NRF-Internetauftritt im neuen
Layout vorgestellt. Bereits bestehende Inhalte wurden benutzerfreundlich strukturiert. DAC/NRF-Abonnenten können seither das DAC/NRFWerk auch online nutzen. Der neu
eingerichtete »Rezepturenfinder« enthält neben den NRF-Rezepturvorschriften individuell komponierte
Formeln aus der ärztlichen Verschreibungspraxis mit Anmerkungen und Verbesserungsvorschlägen der DAC/NRF-Redaktion. Ziel
des Rezepturenfinders ist es, Rezepturverordnungen in der Sammlung
wiedererkennbar zu machen und
die Ausarbeitung der Alternativvorschläge für nicht plausible Zubereitungen zu erleichtern. Durch
die Stichwortsuche über alle Seiteninhalte werden sämtliche von
der DAC/NRF-Redaktion zur Verfügung gestellten Informationen
individuell erfasst und zur Eigenrecherche herangezogen. Auf das
Tabellen für
die Rezeptur
Plausibilitätsprüfung
in der Apotheke
7., überarbeitete Auflage 2013
Govi-Verlag
Tabellen für die Rezeptur
(7. Auflage)
Online-Angebot greifen bereits
nach wenigen Monaten rund die
Hälfte der Abonnenten zu.
Die DAC/NRF-Redaktion unterstützt im Rahmen des Internetangebotes fachlich den »Plausibilitätscheck« der pharma4u GmbH,
die automatisierte Bewertung frei
komponierter Individualrezepturen.
Informationsstelle und
Rezepturhinweise-Datenbank
Die DAC/NRF-Informationsstelle beantwortete im Berichtszeitraum etwa 7500 Anfragen zur Plausibilität,
Herstellung und Haltbarkeit der Individualrezepturen, zur Prüfung der
Defekturarzneimittel auf Basis der
NRF-Zubereitungen und zu DAC/
NRF-Texten einschließlich der Prüfmonographien für Ausgangsstoffe.
Die Erfassung und Bearbeitung
der Anfragen an die DAC/NRF-Informationsstelle wurden im April
2014 neu gestaltet. Damit ist es
möglich, Rezepturformeln direkt in
den Rezepturenfinder zu übernehmen und diese Sammlung zeitnah
zu erweitern. Außerdem steht jedem Nutzer nach dem Login im
Bereich der Online-Anfrage ein Anfragenarchiv zur Verfügung. Darin
kann er jederzeit den Bearbeitungsstand seines Anliegens verfolgen und rückwirkend auf Korrespondenz mit der Informationsstelle zugreifen.
Die regelmäßig gepflegte Rezepturhinweise-Datenbank als exklusiver Service für DAC/NRFAbonnenten unterstützt mit aktuell 557 Dokumenten im Internet
(www.dac-nrf.de) die Eigenrecherche zu Rezepturproblemen in der
Apotheke.
DAC/NRF-Newsletter
Im Berichtszeitraum erschien 14täglich ein Newsletter an 11.000
Abonnenten (Stand April: 2014) zu
Themen um Herstellung und Prüfung. Der Newsletter kann unter
www.dac-nrf.de abonniert werden.
Anfragen an die DAC/NRF-Informationsstelle von 2000 bis 2013
Anzahl der Anfragen
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
0

2000
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
4000
6000
8000
10000
12000
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
Seminare, Vorträge,
Publikationen
Die DAC/NRF-Mitarbeiter engagierten sich in Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen der Apothekerkammern, PTA-Schulen sowie
medizinischer und pharmazeutischer
Fachgesellschaften und waren mit
Beiträgen in der Fachpresse vertreten.
Werbe- und
Vertriebsgesellschaft
Deutscher
Apotheker mbH
Die Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH
– kurz WuV – richtet im Auftrag
der ABDA die expopharm aus und
organisiert sowohl die internationalen Fortbildungskurse der Bundesapothekerkammer (pharmacon)
als auch das Wirtschaftsforum des
Deutschen Apothekerverbandes.
Weitere Geschäftsbereiche sind
die Beratungschecks im Rahmen
der Pseudo Customer-Programme
sowie der Pharma-Daten-Service
ABDATA (siehe Seite 17).
Die expopharm fand im Berichtszeitraum turnusgemäß vom 18.
bis 21. September 2013 in Düsseldorf statt. Die Messe wurde einem kompletten Relaunch unterzogen, der sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern sehr gut ankam. Neben
dem neuen Logo der expopharm
und einem neuen Online-Ticketshop ist hierbei insbesondere die

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
pharma-world zu nennen, die mit
ihrer zentralen Arena für Wissenstransfer kommunikatives Herzstück der Messe war. Gemeinsam
mit pharmazeutischen Herstellern
wurde ein Vortrags- und Diskussionsprogramm entwickelt, dessen
Themen allesamt auf die Praxis
des Apothekenalltags zugeschnitten waren. Die Reaktionen der
Aussteller und Besucher waren so
positiv, dass dieses neue Format
bei der expopharm 2014 fortgesetzt wird.
Die Zahl der Aussteller der expopharm 2013 stieg gegenüber
der Vorjahresveranstaltung in München nochmals leicht auf über
500 Unternehmen an, die auf
40.000 Quadratmetern Bruttoausstellungsfläche sich und ihre Produkte bzw. Dienstleistungen präsentierten. Dennoch war auch
2013 die insbesondere durch das
AMNOG verschärfte schwierige
wirtschaftliche Situation der Aussteller weiterhin spürbar. Der Trend
von reduzierten Marketingetats war
auch im Berichtszeitraum nahezu
bei allen Unternehmen im Apothekenmarkt ungebrochen.
Erwartungsgemäß lag die Zahl
der Besucher in Düsseldorf, das
mitten im Ballungsraum RheinRuhr gelegen ist, mit über 27.000
höher als bei der Vorjahresveranstaltung in München. Die durch
die Anhebung des Fixhonorars, die
Einigung über die Apothekenabschläge sowie die Einführung des
Notdienstfonds verbesserte finanzielle Lage der Apotheken wirkte
sich auch positiv auf die Investitionsbereitschaft der Apothekenleiter aus. Die Aussteller waren
nahezu alle mit dem Ergebnis
der expopharm in Düsseldorf zufrieden.
Fortgesetzt hat sich die steigende Internationalisierung der
Messe. Erneut konnte die Zahl der
Aussteller aus dem Ausland auf
17 Prozent gesteigert werden,
die der internationalen Besucher
konsolidierte sich auf dem hohen Vorjahresniveau von ebenfalls
17 Prozent. Einmal mehr stellte
sich der neu gestaltete Internationale Meeting Point als Magnet
für die ausländischen Besucher
und Aussteller dar, die insbesondere am Exportgeschäft interessiert sind.
Kongresse und Tagungen
44. Internationale Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer vom 2. bis 7. Februar 2014 in
Davos: Knapp 700 Teilnehmer aus
Deutschland, Österreich und der
Schweiz kamen zum pharmacon
nach Davos. Erneut war es vor allem die Kosten- und Währungssituation in der Schweiz, die für dieses leicht rückläufige Ergebnis
sorgte.
Insbesondere jungen Apothekerinnen und Apothekern wurde
es so noch schwerer gemacht, am
Kongress teilzunehmen. Der Vorstand der Bundesapothekerkammer beschloss daher, den Winterpharmacon ab 2015 im österreichischen Schladming in der Steiermark durchzuführen, das zwar
ein ebenso professionelles Kongresszentrum besitzt, aber sowohl
bei der Gastronomie als auch
bei der Hotellerie ein deutlich
geringeres Preisniveau in sämtlichen Angebotssegmenten aufweist. Des Weiteren ist die Anreise per PKW, ICE oder Flugzeug
sehr komfortabel und kostengünstig zugleich.
51. Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes am
7. und 8. Mai 2014 in Berlin:
Mehr als 270 Teilnehmer aus Apotheken, Politik, Wirtschaft und
Krankenkassen besuchten die Veranstaltung, die sich auch im Berichtszeitraum wieder durch ein
interessantes Programm und hochkarätige Referenten auszeichnete.
Der Veranstaltungsort in der Berliner Mitte führte auch 2014 wieder
dazu, dass namhafte Vertreter aus
der Gesundheitspolitik zum Wirtschaftsforum kamen.
52. Internationaler Fortbildungskurs der Bundesapothekerkammer
85
XXXXXXXXXXXX
Unternehmen
und Institutionen der Apothekerschaft
86
vom 25. bis 30. Mai 2014 in Meran:
Auch in diesem Jahr trug die Entwicklung von Angeboten für jüngere Kongressbesucher (junge
Apotheker und Pharmaziestudierende) Früchte. Mit rund 750 Teilnehmern konnte das Vorjahresergebnis übertroffen werden. Hierfür
war auch die gute Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung Meran
maßgeblich. Besonderheit des diesjährigen Kongresses war ein
Abend für die Teilnehmer, bei dem
Persönlichkeiten aus Schladming
über den neuen Austragungsort
des Winterpharmacon informierten. Der Tenor: Schladming freut
sich auf die Apotheker und die
Apotheker freuen sich auf den ersten Kongress in diesem Kleinod
der Steiermark.
Pseudo Customer
Im Berichtszeitraum gaben die
Landesapothekerkammern 2.991
Beratungschecks in Auftrag. Die
Zahl der von Apotheken in Auftrag gegebenen Pseudo Customer Besuche lag Mitte Juni 2014
bei 1.011.
MGDA. MarketingGesellschaft
Deutscher
Apotheker mbH
MGDA-Partner
Die MGDA arbeitete in 2013 mit
insgesamt 17 Partnern zusammen.
Die Partner nutzen zum Teil die
MGDA-Zeichen »Nur in der Apotheke – Sicherheit durch Beratung«
oder »Gesundheit aus der Apotheke – Sicherheit durch Beratung« auf Produktpackungen und/
oder Werbemitteln, um z. B. die
Apothekenexklusivität ihrer Produkte auszuweisen. Gemeinsam mit
den Partnern wurden darüber
hinaus Aktionen und/oder Fort
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
bildungen für Apotheken angeboten.
MGDA-Initiative
pro Apothekenexklusivität
In den letzten Jahren wurden erhebliche Anstrengungen der Drogerie- und Lebensmittelmärkte für
apothekenexklusive Produkte erkennbar. Die Mass Markets versuchen, diese Produktkategorie aus
den Apotheken in ihre Regale zu
überführen. Besonders aktiv sind
die Drogeriemärkte.
Die Ware wird häufig über sogenannte »Graue Kanäle« an die
Großflächen-Märkte geliefert. Die
Marktzahlen zeigen, dass es bei
einzelnen Marken/Produkten bereits relativ erfolgreich gelingt,
Umsätze über die Regale der Drogerie- und Lebensmittelhändler zu
erzielen.
Die »Apothekenexklusivität« ist
kein Rechtsstatus, so dass Hersteller und Apotheken Konzepte
entwickeln müssen, diese Produktkategorie für die Apotheken
zu sichern. Die Abgabe dieser Produkte soll auch weiterhin mit pharmazeutischer Beratung erfolgen.
Die heutigen Freiwahlregale in
den Apotheken sind fast ausschließlich mit apothekenexklusiven Produkten bestückt. Die Apotheken sollten sich deshalb auch
dafür einsetzen, dass dies so bleibt.
Das Kartellrecht setzt den Herstellern enge Grenzen für selektive
Vertriebsbindungsverträge. Bisher
sind diese Verträge nur im Kosmetik-Markt zu finden (z. B. Depotverträge).
Die MGDA unterstützt mit der
»Initiative pro Apothekenexklusivität« diese Produktkategorie. Die Initiative spricht Hersteller apothekenexklusiver Produkte und die Apotheken an. Durch gemeinsame Anstrengungen sollen diese Produkte in Apotheken gefördert werden.
»Mancher Treueschwur ist halbherzig gemeint. Hauptsache die
Ware ist weg, der Umsatz gepusht!« (Markt Intern, 09. Apr.
2013). Die Hersteller stehen dabei
besonders in der Pflicht. Ihre werblichen Bekenntnisse der Apothekenexklusivität, wie z. B. »Exklusiv
nur in Ihrer Apotheke«, »Premiumqualität – Exklusiv nur in Apotheken«, »Nur in der Apotheke« oder
»Exklusiv in Ihrer Apotheke« müssen gelebt werden.
Die MGDA bietet den Herstellern eine Partnervereinbarung an,
die dieses Ziel zum Inhalt hat.
Außerdem bietet die MGDA den
Herstellern zur Stärkung der Kompetenz akkreditierte Onlinekurse
für Apotheker und PTA an. Die Lernplattform www.mgda-coaching.de
steht dafür den Herstellern offen.
Qualifizierte Beratung braucht gezielte Schulung, so das MGDACredo.
Aber auch gegenüber den Endverbrauchern dürfen die Hersteller
und Apotheken nicht müde werden, die Botschaft »Nur in der
Apotheke – Sicherheit durch Beratung« zu kommunizieren. Das eingeführte, standeseigene Logo »Nur
in der Apotheke – Sicherheit durch
Beratung« können die Partner der
MGDA auf Packungen und/oder
in ihrer Werbung nutzen – ein
glaubwürdiges Bekenntnis zur Apothekenexklusivität.
Die Apotheken dürfen auf die
Apothekenexklusivität nicht verzichten. Sie sollten mit apothekeneigenen Maßnahmen ihren Kunden den Nutzen der Apothekenexklusivität vermitteln.
Während der expopharm 2013
wurde durch den Veranstalter im
Rahmen der pharma-world ein Forum zur Apothekenexklusivität angeboten. Die MGDA unterstützte
diese Veranstaltung und verteilte
rund 7.500 Klebebutton mit der
Aufschrift »Wir beraten – Pro Apothekenexklusivität« an die Messebesucher.
MGDA-Coaching
Bis heute (seit 2003) nahmen ca.
59.600 Teilnehmer an den online
angebotenen Fortbildungen der
MGDA teil. Davon erwarben rund
41.900 Teilnehmer Fortbildungspunkte. Die Online-Lernplattform
www.mgda-coaching.de ist damit
die von Apothekern und PTA am
häufigsten genutzte Fortbildungswebseite. Besonders die Unabhängigkeit der Plattform ist ein
Unternehmen und Institutionen derXXXXXXXXXXXXX
Apothekerschaft
wichtiges Argument für deren Nutzung. Die Themenbereiche sind
vielfältig und die z. T. kostenfreie
Nutzung der Online-Schulungen ist
für registrierte Anwender sehr attraktiv. Alle Fortbildungen sind
durch die BAK akkreditiert.
Neue Themen:
– Unsere Haut und die Wirkung
von Kosmetik
– Prävention mit geeigneten Hilfsmitteln
MGDA-Projekte
»Apotheken Competence
Center Natur-Arznei« und
»Apotheken Competence
Center Diabetiker-Betreuung«
Im Jahr 2010 führte die MGDA das
Profilierungskonzept »Apotheken
Competence Center« ein. Mit Unterstützung des Bundesverbandes
der Arzneimittelhersteller (BAH)
und 13 Mitgliedsfirmen des BAH
(Förderer) wurde eine umfangreiche Basis-Schulung zum Thema
Naturarznei entwickelt, die wesentliche Themenfelder, wie Phytotherapie, Homöopathie, Anthroposophie und Schüssler Salze,
abdeckt.
Die Schulung wurde von der
Bundesapothekerkammer akkreditiert und setzt sich aktuell aus
18 Modulen zusammen, für die jeweils ein Fortbildungspunkt erworben werden kann. Die erfolgreiche
Teilnahme von mindestens einem
Mitarbeiter/Mitarbeiterin an dieser Online-Schulung ist die Voraussetzung zur langfristigen Teilnahme an dem Profilierungskonzept. Jährliche Aufbau-Schulungen
mit 1 – 3 Modulen garantieren eine regelmäßige Fortbildung in diesem Themenbereich und bilden
damit die Grundlage für eine nachhaltige Umsetzung des Profilierungskonzeptes in den teilnehmenden Apotheken.
Die Apotheken erhalten außerdem ein Kommunikationspaket mit
Logo-Aufklebern »Apotheken Competence Center Natur-Arznei (CCN)«,
Polo-Shirts, Flyern, Plakaten, einem
Mega-Poster für das Schaufenster,
NEUE APOTHEKEN ILLUSTRIERTE
(mit Naturarznei-Themen) im zweimonatigen Rhythmus, Marketing
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Arbeitsmappen, monatliche Gesundheitstipps für die Apotheken-Website und E-Mail-Newsletter.
Darüber hinaus können die
teilnehmenden Apotheken das
Logo »Apotheken Competence
Center Natur-Arznei« für alle apothekeneigenen Werbemaßnahmen
nutzen.
Für die Teilnahme an dem Konzept fällt im ersten Vertragsjahr
eine Gebühr von EUR 59,— monatlich an, die sich ab dem zweiten
Jahr auf EUR 39,— monatlich reduziert.
Im Laufe des Jahres 2013 nahmen 140 Apotheken an diesem
Profilierungskonzept teil.
Im Dezember 2011 starteten
die ersten 14 Apotheken als »Apotheken-Competence Center Diabetiker-Betreuung (CCD)«, dem zweiten Themenfeld des Profilierungskonzeptes. Bis zum Jahresende 2013
haben 63 Apotheken ihre Teilnahme an diesem Konzept erklärt.
Die Schwerpunkte des Competence Centers Diabetiker-Betreuung:
Akkreditierte Online-Schulung
mit 11 Modulen, die jeder Mitarbeiter/Mitarbeiterin der teilnehmenden Apotheken absolvieren kann.
Zum Kommunikationspaket gehören Logo-Aufkleber für Türen
und Fenster, Notfall-Boxen (Flüssigzucker) für Diabetiker, die Sonderausgabe der »NAI Diabetes«,
Megaposter für das Schaufenster
und weitere attraktive Werbemittel.
Die Teilnahmegebühr für dieses Konzept beträgt 65,– EUR/
Monat im ersten Jahr der Teilnahme und reduziert sich ab dem
zweiten Jahr auf 45,– EUR/Monat
pro Apotheke.
Die MGDA präsentierte die
Apotheken-Competence-Center
mit einem eigenen Stand während
der expopharm 2013 in Düsseldorf und der Pharmacon-Kongresse in Davos und Meran.
Kompetenzpartner der Apotheken-Competence-Center sind
die NAI-Neue Apotheken Illustrierte und Aponet.de; für CCD außerdem der Deutsche Diabetikerbund.
Das neue Spezialisierungskonzept »Haut-Aktiv« wurde im Herbst
2013 vorgestellt und konnte bis
zum Jahresende 27 teilnehmende
Apotheken gewinnen.
MGDA-Report + OTC-Manager
2013 erschienen wiederum drei
Ausgaben des MGDA-Reports +
OTC Manager zu folgenden Themenschwerpunkten:
– 01/2013: Alleinstellungsmerkmal
aufbauen
– 02/2013: Haut-Aktiv – das Positionierungskonzept
– 03/2013: MGDA-Coaching – Onlinefortbildung für Apothekenpersonal
Der OTC-Manager ist zwischenzeitlich zu einem unentbehrlichen
Helfer für die Apotheken geworden. Die klar strukturierten Marktdaten werden unabhängig von
Interessen Dritter im OTC-Manager präsentiert und geben den
Apotheken einen sehr guten
Überblick über die wichtigsten
OTC-Marktsegmente, deren Entwicklung und marktführenden Produkten.
Die Daten werden seit dem
Jahre 2010 getrennt nach WEST,
OST und VERSAND-HANDEL aufbereitet, so dass auch gravierende regionale Unterschiede und
Unterschiede zwischen den stationären Apotheken und dem
Versandhandel Berücksichtigung
finden.
Mit diesen Daten lassen sich
Einkaufsvorbereitungen treffen, sie
geben wesentliche Hinweise für
die optimale Sicht- und Freiwahlplatzierungen, helfen bei der Auswahl von Aktionsprodukten und
bilden eine Grundlage für die Verhandlungen mit den Außendiensten der Hersteller.
87
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
88
MGDA.de, die Website
der MGDA
Aufgeräumt, klar gegliedert und
strukturiert, bekommen die User
einen schnellen Überblick über
die MGDA-Leistungen. Durch die
einfache Nutzerführung lassen sich
alle Themenblöcke schnell erreichen und abrufen. Das angenehme,
moderne und zeitgemäße Layout
der Website sorgt dabei für das
richtige Ambiente beim Surfen
auf www.mgda.de. Die Website
ist weitgehend ohne Login-Daten
zu nutzen, so dass sie sich für
einen schnellen Überblick gut
eignet.
MGDA-E-Mailing-Service
Die MGDA bediente im Jahr 2013
rund 10.100 E-Mail-Adressen regelmäßig mit einem interessanten
Newsletter. Im Gegensatz zu den
herkömmlichen Newsletter-Konzepten, transportiert der »MGDA informiert …«- Newsletter immer nur
ein Thema. Der Newsletter wird
für MGDA-eigene Themen eingesetzt, steht aber auch Partnern zur
Verfügung. Die Apotheken erhalten den Newsletter maximal zweimal pro Woche. 2013 wurden
12 E-Mailings mit MGDA-eigenen
Themen und 5 Mailings mit gebuchten Themen versandt. Darüber hinaus erhielten die CCN- und
CCD-Teilnehmer regelmäßig Newsletter.
MGDA-Marketingbausteine
Bis heute wurden insgesamt 3.248
Arbeitsmappen zu den Themen »Zusatzverkäufe«, »Kundenbefragung«
und »Aktionsplaner« von Apotheken bestellt. Die Arbeitsmappe Zusatzverkäufe wurde von der BAK
mit 3 Fortbildungspunkten, die Arbeitsmappe Kundenbefragung mit
2 Fortbildungspunkten und die Arbeitsmappe Aktionsplaner ebenfalls mit 2 Fortbildungspunkten
akkreditiert.

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AfP – Agentur für
Präqualifizierung
GmbH
Die AfP – Agentur für Präqualifizierung wurde im Oktober 2010
als Tochterunternehmen der MGDA
zu dem Zweck gegründet, die
Präqualifizierung der Leistungserbringer für die Hilfsmittelbelieferung abzuwickeln. Sie bietet
besonders den Apotheken die
Möglichkeit zur Präqualifizierung
zu äußerst günstigen Konditionen.
Die Durchführung basiert auf
der »Vereinbarung gemäß § 126
Absatz 1a SGB V über das Verfahren zur Präqualifizierung von Leistungserbringern«, die außer vom DAV
von weiteren 15 Leistungserbringerverbänden unterzeichnet wurde.
Bis Ende des Jahres 2013
lagen der AfP 15.238 Anträge
zur Erstpräqualifizierung, fast ausschließlich von Apotheken, vor,
darüber hinaus 1.344 Änderungs-/
Ergänzungsanträge.
Die AfP erreichte damit einen
Marktanteil bei präqualifizierten
Leistungserbringern von rund 50 %,
gemessen an allen dem GKV-Spitzenverband bis dahin vorliegenden Präqualifizierungsdaten.
Im Jahre 2013 wurden die Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes fortgeschrieben. Die 1. Fortschreibung datiert vom 16. April
2013, die 2. Fortschreibung vom
14. Oktober 2013.
Die Korrekturverzeichnisse zu
diesen Fortschreibungen datieren
vom Dez. 2013, Jan. 2014 und
Feb. 2014.
Besonders die 2. Fortschreibung
stellte an die Leistungserbringer,
aber auch an die Präqualifizierungsstellen umfassende Anforderungen.
So musste bis zum Jahresende
2013 der auslaufende Bestandsschutz verlängert werden und mit
Gültigkeit zum 1. Jan. 2014 wurden Versorgungsbereiche ersetzt
und teilweise inhaltlich neu definiert.
Besonders in der Produktgruppe 23
kam es zu erheblichen Umgruppierungen der Hilfsmittelnummern.
Der damit verbundene außerordentlich hohe Beratungsbedarf
der Leistungserbringer musste befriedigt werden und die Umstellungstermine waren einzuhalten.
Die AfP wird in verschiedenen
Bundesländern von externen Stellen unterstützt, die im Auftrag der
AfP Prüfaufgaben übernehmen.
Bis Ende 2013 waren folgende externe Stellen aktiv:
LAV-Service-GmbH (Baden-Württemberg), WIBA GmbH (Bayern),
D.S.C. GmbH (Berlin), BAS GmbH
(Brandenburg), GVA mbH (Hessen), SAS GmbH (Sachsen),
WIWESA GmbH (Sachsen-Anhalt),
AWD GmbH (Schleswig-Holstein)
und THAPO GmbH (Thüringen).
Versicherungsvermittlung für Apotheker GmbH (V.f.A)
Es hat sich als richtig und vertriebsfördernd erwiesen, dass seitens unseres Vertragspartners in
den Jahren 2012 und 2013 ein
neues Cluster ausschließlich für
medizinische Berufe und Apotheken gegründet wurde. Die direkt
für dieses Klientel entwickelten
bzw. spezialisierten Versicherungsprodukte wurden mit Sach- und
Fachkenntnis vom Außendienst unseres Vertragspartners erfolgreich
in den Vertrieb gebracht.
Nach wie vor sind unser wichtigster Werbeträger die Empfehlungen von Kammern und Verbänden. Hierfür möchten wir uns ausdrücklich bedanken und dies mit
dem Wunsch verbinden, diese Aktivitäten im kommenden Zeitraum
zu intensivieren.
Unternehmen und Institutionen der Apothekerschaft
Auf Messen und sonstigen Veranstaltungen wird VfA auch weiterhin vertreten sein.
Unsere Apothekerschaft sowie
Kammern und Verbände werden
auch künftig auf einen verlässlichen und kompetenten Partner
zurückgreifen können.
Informationsstelle
für Arzneispezialitäten – IfA GmbH
Die Aufgabe der Informationsstelle für Arzneimittelspezialitäten
– IfA GmbH ist das Erheben, Speichern und Bearbeiten packungsbezogener und verwaltungstechnischer Arzneimitteldaten. Die IfA
ist eine gemeinsame Einrichtung
der pharmazeutischen Industrie,
des pharmazeutischen Großhandels und der Apothekerschaft.
Zum Geschäftsgegenstand gehört
es insbesondere, Informationen
über die Abgabepreise der pharmazeutischen Unternehmen für
Arzneimittel einzuholen und zu
überprüfen, daraus auf der Grundlage der Arzneimittelpreisverordnung die Großhandels- und Apothekenpreise zu berechnen und
die Pharmazentralnummern zu
vergeben. Zu diesem Zweck hat
die Informationsstelle einen zentralen Dienst für Änderungen und
Neueinführungen auf dem Markt
und gibt diesen in elektronischer
Form an die berechtigten Nutzer
weiter. Sie erfüllt damit eine wichtige Funktion für die Bereitstellung
von Daten, die von pharmazeutischer Industrie, Großhandel und
Apotheken, aber beispielsweise
auch von der gesetzlichen Krankenversicherung, benötigt werden.
Im Berichtszeitraum hat die IfA
GmbH umfangreiche Maßnahmen
zur Verbesserung der internen EDVOrganisation getroffen. Die Homepage der IfA wurde erneuert. Ein
inhaltlicher Schwerpunkt lag bei
der Umsetzung der Gesetzesänderungen zum Erstattungsbetrag.

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89
Anhang

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Anhang
Vorstände und
Geschäftsführung
Geschäftsführender Vorstand
der ABDA – Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände
F. Schmidt, Leipzig
Präsident
M. Arnold, Halle
Vizepräsident
F. Becker, Remchingen
Dr. C. Bendas, Freital-Pesterwitz
T. Benkert, Grafrath
C. Berger, Völklingen
Dr. R. Bienfait, Berlin
S. Fink, Weimar
K. Graf, Weinheim
Dr. H.-P. Hubmann, Stadtsteinach
Dr. A. Kiefer, Koblenz
G. R. Overwiening, Reken
W. Pfeil, Bonn
Gesamtvorstand der
ABDA – Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände
F. Schmidt, Sächsische LAK
Präsident
M. Arnold, LAV Sachsen-Anhalt
Vizepräsident
F. Becker,
LAV Baden-Württemberg
Dr. C. Belgardt, AK Berlin
Dr. C. Bendas, Freital-Pesterwitz
T. Benkert, Bayerische LAK
C. Berger, Saarländischer AV
Dr. R. Bienfait, Berliner AV
Dr. R. Diedrich, Hannover
J. Dobbert, LAK Brandenburg
G. Ehmen, AK Schleswig-Holstein
L. Engelen, AK Nordrhein
E. Fink, LAK Hessen
S. Fink, Thüringer AV
Dr. P. Froese,
AV Schleswig-Holstein

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K. Graf, Weinheim
Dr. J. Graue, Hamburger AV
B. Groeneveld,
LAV Niedersachsen
(seit 7. November 2013)
Dr. G. Hanke,
LAK Baden-Württemberg
T. Hasse, AV Rheinland-Pfalz
C. U. Henneberg,
Ingelheim am Rhein
Dr. P. Homann, Hessischer AV
Dr. H.-P. Hubmann,
Bayerischer AV
C. Johanns,
AK Mecklenburg- Vorpommern
Dr. A. Kiefer, LAK Rheinland Pfalz
Dr. R. Klämbt, AK Bremen
M. Koch, Sächsischer AV
M. Linz, AK Niedersachsen
Dr. A. Lorenz, AV Brandenburg
C. Lutter, Bremer AV
Dr. K. Michels,
AV Westfalen-Lippe
Dr. J.-A. Münch,
AK Sachsen-Anhalt
G. R. Overwiening,
AK Westfalen-Lippe
W. Pfeil, Bonn
E.-M. Plank, Trostberg
T. Preis, AV Nordrhein
A. Pudimat,
AV Mecklenburg- Vorpommern
M. Saar, AK des Saarlandes
R. Schreiber, LAK Thüringen
K.-P. Siemsen, AK Hamburg
Dr. L. Vogel, Ostfildern
H.-G. Wolf, LAV Niedersachsen
(bis 6. November 2013)
Geschäftsführender Vorstand
der Bundesapothekerkammer
Dr. A. Kiefer, Koblenz
Präsident
T. Benkert, Grafrath
Vizepräsident
Dr. C. Bendas, Freital-Pesterwitz
W. Pfeil, Bonn
G. R. Overwiening, Reken
Vorstand der
Bundesapothekerkammer
Dr. A. Kiefer, LAK Rheinland
Präsident
T. Benkert, Bayerische LAK
Vizepräsident
Dr. C. Belgardt, AK Berlin
Dr. C. Bendas, Freital-Pesterwitz
J. Dobbert, LAK Brandenburg
G. Ehmen, AK Schleswig-Holstein
L. Engelen, AK Nordrhein
E. Fink, LAK Hessen
Dr. G. Hanke,
LAK Baden-Württemberg
C. Johanns,
AK Mecklenburg-Vorpommern
Dr. R. Klämbt, AK Bremen
M. Linz, AK Niedersachsen
Dr. J.-A. Münch,
AK Sachsen-Anhalt
G. R. Overwiening,
AK Westfalen-Lippe
W. Pfeil, Bonn
M. Saar, AK des Saarlandes
F. Schmidt, Sächsische LAK
R. Schreiber, LAK Thüringen
K.-P. Siemsen, AK Hamburg
Geschäftsführender Vorstand
des Deutschen Apothekerverbandes e. V.
F. Becker, Remchingen
Vorsitzender
Dr. R. Bienfait, Berlin
stv. Vorsitzender
C. Berger, Völklingen
S. Fink, Weimar
Dr. H.-P. Hubmann, Stadtsteinach
91
Anhang
92
Vorstand des Deutschen
Apothekerverbandes e. V.
F. Becker, LAV
Baden-Württemberg
Vorsitzender
Dr. R. Bienfait,
Berliner AV stv. Vorsitzender
M. Arnold, LAV Sachsen-Anhalt
C. Berger, Saarländischer AV
S. Fink, Thüringer AV
Dr. P. Froese,
AV Schleswig-Holstein
Dr. J. Graue, Hamburger AV
B. Groeneveld,
LAV Niedersachsen
(seit 7. November 2013)
T. Hasse, AV Rheinland-Pfalz
Dr. P. Homann, Hessischer AV
Dr. H.-P. Hubmann,
Bayerischer AV
M. Koch, Sächsischer AV
Dr. A. Lorenz, AV Brandenburg
C. Lutter, Bremer AV
Dr. K. Michels,
AV Westfalen-Lippe
T. Preis, AV Nordrhein
A. Pudimat,
AV Mecklenburg-Vorpommern
H.-G. Wolf, LAV Niedersachsen
(bis 6. November 2013)
Geschäftsführung der ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände, der
Bundesapothekerkammer
und des Deutschen
Apothekerverbandes e. V.
Dr. S. Schmitz
Hauptgeschäftsführer
Dr. C. Eckert-Lill
Geschäftsführerin Pharmazie
K.-H. Resch
Geschäftsführer Wirtschaft,
Soziales und Verträge
Prof. Dr. M. Schulz
Geschäftsführer Arzneimittel
L. Tisch
Geschäftsführer Recht
J. Siegemund
Geschäftsführer Finanzen,
Personal, Verwaltung

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Ehrenmedaille der
deutschen Apotheker –
Hans-Meyer-Medaille
Die Ehrenmedaille der Deutschen
Apotheker – Hans-Meyer-Medaille
wurde zu Ehren des bedeutenden
Standespolitikers Dr. Hans Meyer
von der ABDA, BAK und des DAV
geschaffen. Mit der Namensgebung werden seine herausragenden Verdienste um die Organisation des Apothekerstandes und
des Apotheken- und Arzneimittelwesens in den Jahren 1922 bis
1933 sowie 1948 bis 1965 gewürdigt.
Dr. Hans Meyer hat wie kaum
eine andere Person die Entstehung und Entwicklung der ABDA
und damit die Standesgeschichte
der deutschen Apotheker geprägt.
In seinen Funktionen als Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied von
ABDA und DAV, Hauptgeschäftsführer der Bundesapothekerkammer sowie als Chefredakteur der
Pharmazeutischen Zeitung hat er
Herausragendes für den Berufsstand geleistet.
Die Ehrenmedaille der Deutschen Apotheker – Hans-MeyerMedaille wird seit 1971 an Persönlichkeiten verliehen, die sich
um die Arzneimittelversorgung der
Bevölkerung und den Apothekerstand verdient gemacht haben.
Sie ist die höchste Auszeichnung,
die die deutsche Apothekerschaft
an Apothekerinnen und Apotheker
zu vergeben hat.
Die Beschlussfassung über die
Ehrung erfolgt durch den Geschäftsführenden Vorstand der
ABDA unter Festlegung von Zeitpunkt und Ort der Übergabe (in
der Regel im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen
Apothekertages).
Lesmüller-Medaille
Die Lesmüller-Medaille wurde 1949
anlässlich des 75. Geburtstages von
Pharmazierat Max Lesmüller von
der Arbeitsgemeinschaft der Apothekerkammern des vereinigten Wirtschaftsgebietes gestiftet. Zur Anerkennung um die großen Verdienste,
die er sich in unermüdlicher Arbeit
um das deutsche Apothekenwesen
erworben hat, wurde der Widmungsträger auch als Erster mit dieser
Medaille geehrt.
Die Lesmüller-Medaille ist eine
Auszeichnung der Bundesapothekerkammer und wird nach Beschlussfassung durch die Kammerpräsidenten auf Vorschlag der Mitgliedsorganisationen unter Festlegung des
entsprechenden Pharmacon-Kongresses verliehen.
Ehrennadel
Die Ehrennadel wurde im März
1975 von den Vorständen der
ABDA, BAK und DAV gestiftet. Sie
ist die höchste Auszeichnung, die
die deutsche Apothekerschaft an
nicht dem Berufsstand angehörige
Personen zu vergeben hat. Die
Ehrennadel wird verliehen für Verdienste, die sich die/der Betreffende um die Belange der Apothekerschaft erworben hat.
Die Beschlussfassung erfolgt
durch den Geschäftsführenden Vorstand der ABDA unter Festlegung
von Zeitpunkt und Ort der Übergabe.
Anhang
Ehrentafel
Ehrengabe des
Deutschen Apothekerstandes
1964: Dr. Ellinor Hubert †
Dr. Viktoria Steinbiß †
Prof. Armin Linz †
1965: Dr. Hans Meyer †
1968: Prof. Dr. G. E. Dann †
Irma Blohm †
Dr. Gerhard Jungmann †
Ehrenmedaille der
deutschen Apotheker –
Hans-Meyer-Medaille
1971: Dr. Wolfgang
Stammberger †
Enno Ries †
1972: Gustav Tauber †
Willy Etzbach †
Dr. Werner Luckenbach †
Hermann Krause †
Dr. Werner Klie †
Dr. Wolfram Scheel †
1973: Dr. Heinrich Danner †
1974: Erich Buck †
1975: Prof. Dr. Dr. E. Bamann †
Walter Ossenkop †
Heinrich Glück †
Franz Gräser †
1976: Hans Theodor Wagner †
Günther Büsch †
Dr. Hedda HeuserSchreiber †
1977: Walter Riemerschmid †
Dr. Gerd Uffelmann †
Günter Drost †
Dr. Hans-Peter
Tombergs †
1978: Walter Halfbrodt †
1979: Helmut May †
Dr. Karl-Wilhelm Gergs †
1981: Kurt Spitzmüller
Dr. Hugo Hammans
Herbert Blumhofer †
August Knuf †
Herbert Schüpphaus †
Günther Verres †
1982: Richard Fellmann †

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
1983: Hermann Augustin †
Hansheinrich Schmidt †
Dr. Hans Bardens †
Botho Prinz zu
Sayn-Wittgenstein †
Dr. Goetz Alberti †
1986: Dr. Heinrich Hoffmann †
Dr. h.c. Paul Reisen †
Friedrich Olbert †
Gerhard Neumann
1988: Dr. Heinrich Morf †
1989: Irmgard Engelke †
Helmut Eberhardt †
1990: Dr. Carl-Ludwig
Wachsmuth-Melm
1991: Dr. Bernhard Ball
1993: Rainer M. Lessinger
Bodo Kastelan †
Hans-Dieter Wendt †
Herbert Hügel †
Dr. Philipp Fresenius †
1976: Prof. Dr. Hans-Joachim
Sewering †
Theobald Lewe †
Dr. Karl Winter †
Dr. Gunter Eberhard †
Richard Deutsch †
Prof. Dr. Heinrich Thies †
Dr. Wolfram Boesser †
1977: Kurt F. Gugel †
Jochen Vogelgesang †
Hermann Bauerschmidt †
Wilhelm Langhagel
1978: Prof. Dr. Josef
Stockhausen †
1979: Dr. Friedrich Hillebrand †
Prof. Dr. Rudolf
Schiedermair †
1994: Dieter-Julius Cronenberg
Horst Jaunich
Dr. Albert Peterseim †
1980: Paul Schaber †
Dr. Jörg Bider †
Fritz Bertram †
Dr. Christian Jost †
1998: Prof. Dr. Ernst-Dietrich
Ahlgrimm
Ruthilde Zasche
1981: Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Herbert Oelschläger †
Dr. Georg Schreiber †
1999: Klaus Stürzbecher
Dr. Dieter Steinbach
1982: Prof. Dr. F. Neuwald †
Heribert Stather †
Prof. Dr. Wolfgang
Schneider
Dr. A. Iltgen †
Dr. J. A. Verreydt †
2000: Dr. Herbert Gebler
Dr. Horst Kiefer
2001: Dr. Günter Theurer †
Werner Trockel
Dr. Hermann Vogel
1983: Prof. Dr. Rudolf Schmitz †
2002: Dr. Jürgen Brink
1984: Dr. Erich Schneider
2005: Dr. Walter Leetsch †
Dr. Johannes Pieck
Dr. Helmut Wittig
1985: Prof. Dr. Wolfgang-Hagen
Hein †
2006: Prof. Dr. Rainer Braun
Johannes M. Metzger
2007: Dr. Hartmut Schmall
1987: Mag. pharm. Walter
Kober †
1988: Dr. Wolf-Dietrich Freiherr
v. Freytag-Loringhoven †
2009: Hans-Günter Friese
Götz Schütte
1989: Herbert Köhler †
2010: Prof. Dr. Hartmut Morck
1991: Dr. Siegfried Löffler
Dr. h.c. Hans Mohl †
Wolfgang Müller-Haeseler †
Prof. Dr. Dr. Gerhard
Thews †
Dr. Hans-Günther Helling
Dr. Alois Feuerecker †
2012: Hermann Stefan Keller
Ehrennadel der
deutschen Apotheker
1975: Peter Mandt †
Walter Schlenkenbrock
Friedemann Krahmer †
1990: Prof. Dr. Georg Schneider
1992: Helmut Hardt
Walter Kannengießer
Günther Windschild †
93
Anhang
94
1993: Adolf Schürmann †
1994: Johann Eduard Morf †
Prof. Dr. Armin
Wankmüller
1996: Mag. pharm. Franz Winkler
Paul Baetens †
Prof. Dr. Horst Bourmer †
1969: Dr. Hellmuth Häussermann †
1970: Dr. Hans Klingmüller †
1971: Hugo Friedrich-Sander †
1998: Dr. Hans-Ulrich Klose
1972: Jakob Kranzfelder †
Erwin Schmidt †
1999: Dr. Eleonore Gruber-Kirch
Walter Overbeck
1973: Jobst Mielck †
2000: Klaus Heinemann
2001: Karl-Jörg Wohlhüter
1974: Dr. Georg Liebold †
1975: Dr. Herbert Ulbrich †
2004: Werner Wimmer
1976: Dr. August Lesmüller †
Dr. h.c. Paul Reisen †
2006: Wolfdieter Brinkmann
1977: Dr. Ing. Lutz Wiegrebe †
2012: Gregor Ulrich
1978: Dr. Lothar Volger †
2013: Friedrich Wilhelm Wagner
1979: Dr. Josef Fink †
Lesmüller-Medaille
1949: Max Lesmüller †
Stephan Dewaldt †
1951: Hermann Oesterle †
1952: Hans Brosowski †
1954: Rudolf Kittel †
1980: Friedrich-Wilhelm
Beckmann †
1981: Dr. Hans Hohner †
1982: Peter-Norbert Heilmann
1983: Gentz Hems †
1984: Walter Dame †
1985: Paul Schaber †
1958: Walter Donath †
1986: Doris Grimm †
Lothar Schlagheck
Dr. Günther Ernst †
Prof. Dr. Hermann Joseph
Roth
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Herbert Oelschläger †
1960: Eduard Kayser †
1987: Dr. Alois Zweyrohn †
1961: Paul Schmitz †
1988: Hans Hünerbein †
Dr. Rudolf Krötsch †
1955: Karl Fuchs †
1956: Dr. Wilhelm Kroseberg †
1957: Dr. Carl WachsmuthMelm †
1962: Dr. Karl Biechele †
Johannes Wangemann †
1963: Martin Balke †
Walter Sadée †
1964: Magdalena Neff †
Dr. Hans Joachim Bando †
1965: Karl Jung †
Dr. Karl Stahl †
1966: Joseph Kleefuß
Dr. Hans Moser †
1967: Dr. Otto Druckrey †
August Erren †

1968: Oswald Cuntze †
Oskar Schweizer †
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
1989: Dr. Robert Gropper
1990: Gisela Wurm
1996: Gerhard Dannenberg †
1997: Franz-Josef Hundgeburt †
Dr. Stephan-Klaus Kiefer †
1998: Dr. Klausmartin Voigt
1999: Prof. Dr. Thorsten Beyrich
Prof. Dr. Karl-Werner
Glombitza
Dr. Christoph Höltzel
Dr. Gregor Huesmann
Prof. Dr. Gunther Seitz
Prof. Dr. Karl Thoma †
2000: Prof. Dr. Hermann Philipp
Theodor Ammon
Rolf Wendler †
2001: Peter Rudolph
Prof. Dr. Albrecht Ziegler
2002: Dr. Hiltrud von der Gathen
Dr. Jens Schneider
2003: Prof. Dr. Hans-Joachim
Gilfrich
Dr. Jürgen Meyer-Wilmes
Prof. Dr. Ernst Mutschler
2005: Christian Jonczyk
Dr. Wolfgang Luckenbach
Dr. Hermann Vogel
2007: Dr. Ulrich Geiger †
Prof. Dr. Peter Christian
Schmidt
2008: Dr. Bernd Hünerbein
Baldur Johannes Kohm
2009: Rainer Beckmann
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c.
Walter Schunack †
2011: Dr. Klaus Hultzsch
2012: Karin Günther
Prof. Dr. Karl-Artur Kovar
2014: Erika Fink
1991: Dr. Ruth Krasemann †
Prof. Dr. Ernst Reinhard †
Scheele-Plakette
1993: Dr. Claus Schwarte †
Claus Zscheyge †
1942: Stellan Gullström †
1994: Hannelore Dippon
Peter Weigel
1995: Prof. Dr. Karl-Heinz Beyer †
Dr. Kurt Spangenberg
1958: Prof. Dr. Roland
Schmiedel †
1960: Stephan Dewald †
Prof. Dr. Hans Kaiser †
1968: Prof. Dr. Ferdinand
Schlemmer †
Anhang
ABDA-Ehrenpräsidenten
Eduard Kayser †
Stephan Dewald †
Enno Ries †
Walter Riemerschmid †
Klaus Stürzbecher
Hans-Günter Friese
Heinz-Günter Wolf
Deutscher
Apothekerverband e.V.
Ehrenvorsitzender
Hermann Stefan Keller
Ehrenmitglieder
Dr. Hans Meyer †
Heinrich Glück †
Dr. Goetz Alberti †
Helmut Eberhardt †
Bundesapothekerkammer
Ehrenpräsident
Richard Fellmann †

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95
Anhang
96
Mitgliedsorganisationen
der ABDA
Apothekerkammern
Landesapothekerkammer
Baden-Württemberg
Villastraße 1
70190 Stuttgart
Tel.: 0711 99347-0
Fax: 0711 99347-43
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lak-bw.de
Präsident: Dr. G. Hanke
Bayerische
Landesapothekerkammer
Maria-Theresia-Straße 28
81675 München
Tel.: 089 9262-0
Fax: 089 9262-22
E-Mail: [email protected]
Internet: www.blak.de
Präsident: T. Benkert
Apothekerkammer Berlin
Littenstraße 10
10179 Berlin
Tel.: 030 315964-0
Fax: 030 315964-30
E-Mail: [email protected]
Internet: www.akberlin.de
Präsident: Dr. C. Belgardt
Landesapothekerkammer
Brandenburg
Am Buchhorst 18
14478 Potsdam
Tel.: 0331 88866-0
Fax: 0331 88866-20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lakbb.de
Präsident: J. Dobbert
Apothekerkammer Bremen
Eduard-Grunow-Straße 11
28203 Bremen
Tel.: 0421 170917
Fax: 0421 170918
Apothekerkammer Nordrhein
Poststraße 4
40213 Düsseldorf
Tel.: 0211 8388-0
Fax: 0211 8388-222
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ak-bremen.de
E-Mail: [email protected]
Internet: www.aknr.de
Präsident: Dr. R. Klämbt
Präsident: L. Engelen
Apothekerkammer Hamburg
Alte Rabenstraße 11 a
20148 Hamburg
Tel.: 040 448048-0
Fax: 040 443868
Landesapothekerkammer
Rheinland-Pfalz
Am Gautor 15
55131 Mainz
Tel.: 06131 27012-0
Fax: 06131 27012-22
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.apothekerkammer-hamburg.de
Präsident: K.-P. Siemsen
Landesapothekerkammer
Hessen
Kuhwaldstraße 46
60486 Frankfurt am Main
Postfach 90 06 43
60446 Frankfurt
Tel.: 069 979509-16
Fax: 069 979509-22
Apothekerkammer des
Saarlandes
Zähringerstraße 5
66119 Saarbrücken
Tel.: 0681 58406-0
Fax: 0681 58406-20
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.apothekerkammer-saar.de
Präsident: M. Saar
Präsidentin: E. Fink
Apothekerkammer
Sachsen-Anhalt
Doctor-Eisenbart-Ring 2
39120 Magdeburg
Tel.: 0391 60904-0
Fax: 0391 60904-35
Apothekerkammer
Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 304
19055 Schwerin
Tel.: 0385 59254-0
Fax: 0385 59254-12
E-Mail: [email protected]
Interner: www.ak-sa.de
E-Mail: [email protected]
Internet: www.akmv.de
Präsident: Dr. J.-A. Münch
Präsidentin: C. Johanns
Sächsische
Landesapothekerkammer
Pillnitzer Landstraße 10
01326 Dresden
Tel.: 0351 26393-0
Fax: 0351 26393-500
Apothekerkammer
Niedersachsen
An der Markuskirche 4
30163 Hannover
Postfach 11 09 52
30103 Hannover
Tel.: 0511 39099-0
Fax: 0511 39099-36/-46
Präsidentin: M. Linz
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Präsident: Dr. A. Kiefer
E-Mail: [email protected]
Internet: www.apothekerkammer.de
E-Mail: [email protected]
Internet:
www.apothekerkammer-niedersachsen.de

E-Mail: [email protected]
Internet: www.lak-rlp.de
E-Mail: [email protected]
Internet: www.slak.de
Präsident: F. Schmidt
Anhang
Apothekerkammer
Schleswig-Holstein
Düsternbrooker Weg 75
24105 Kiel
Tel.: 0431 57935-10
Fax: 0431 57935-20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.apotheke-sh.de
Präsident: G. Ehmen
Landesapothekerkammer
Thüringen
Thälmannstraße 6
99085 Erfurt
Tel.: 0361 24408-0
Fax: 0361 24408-69
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lakt.de
Präsident: R. Schreiber
Apothekerkammer
Westfalen-Lippe
Bismarckallee 25
48151 Münster
Tel.: 0251 52005-0
Fax: 0251 521650
E-Mail: [email protected]
Internet: www.akwl.de
Präsidentin: G. R. Overwiening
Apothekervereine/
Apothekerverbände
Landesapothekerverband
Baden-Württemberg e. V.
Hölderlinstraße 12
70174 Stuttgart
Postfach 10 29 34
70025 Stuttgart
Tel.: 0711 22334-0
Fax: 0711 22334-91
E-Mail: [email protected]
Internet: www.apotheker.de
Präsident: F. Becker
BAV Bayerischer
Apothekerverband e. V.
Maria-Theresia-Straße 28
81675 München
Tel.: 089 998382-0
Fax: 089 998382-28
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bav-bayern.de
Vorsitzender: Dr. H.-P. Hubmann
Berliner Apotheker-Verein
Apotheker-Verband Berlin
(BAV) e. V.
Carmerstraße 3
10623 Berlin
Postfach 12 02 55
10592 Berlin
Tel.: 030 315942-0
Fax: 030 3123081
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bav-berlin.de
Vorsitzender: Dr. R. Bienfait
Apothekerverband
Brandenburg e. V.
Am Buchhorst 18
14478 Potsdam
Tel.: 0331 88865-0
Fax: 0331 88865-40
E-Mail: [email protected]
Internet: www.avb-brb.de
Vorsitzende: Dr. A. Lorenz
Bremer Apothekerverein e. V.
Am Wandrahm 43
28195 Bremen
Tel.: 0421 14384
Fax: 0421 302441
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bremer-apothekerverein.de
Vorsitzende: C. Lutter

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Hamburger
Apothekerverein e. V.
Alte Rabenstraße 11 a
20148 Hamburg
Tel.: 040 448048-0
Fax: 040 443868
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hav-hamburg.de
Vorsitzender: Dr. J. Graue
Hessischer
Apothekerverband e. V.
Strahlenberger Straße 112
63067 Offenbach
Postfach 10 07 52
63007 Offenbach
Tel.: 069 792005-10
Fax: 069 792005-20/-22
E-Mail: [email protected]
Internet: www.h-a-v.de
Vorsitzender: Dr. P. Homann
Apothekerverband
Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Wismarsche Straße 304
19055 Schwerin
Tel.: 0385 5125-67
Fax: 0385 5125-32
E-Mail: [email protected]
Internet: www.av-mv.de
Vorsitzender: A. Pudimat
Landesapothekerverband
Niedersachsen e. V.
Rendsburger Straße 24
30659 Hannover
Tel.: 0511 61573-0
Fax: 0511 61573-30/-31
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lav-nds.de
Vorsitzender: B. Groeneveld
Apothekerverband
Nordrhein e. V.
Tersteegenstraße 12
40474 Düsseldorf
Tel.: 0211 43917-0
Fax: 0211 43917-17
E-Mail: [email protected]
Internet: www.av-nr.de
Vorsitzender: T. Preis
97
Anhang
98
Apothekerverband
Rheinland-Pfalz e. V. – LAV
Weißliliengasse 3
55116 Mainz
Tel.: 06131 20491-0
Fax: 06131 20491-15
Landesapothekerverband
Sachsen-Anhalt e. V.
Doctor-Eisenbart-Ring 2
39120 Magdeburg
Tel.: 0391 60965-0
Fax: 0391 60965-27
Thüringer
Apothekerverband e. V.
Thälmannstraße 6
99085 Erfurt
Tel.: 0361 24408-70
Fax: 0361 24408-99
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lav-rp.de
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lav-san.de
Vorsitzender: T. Hasse
Vorsitzender: M. Arnold
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.thueringer-apothekerverband.de
Saarländischer
Apothekerverein e. V.
Zähringerstraße 5
66119 Saarbrücken
Tel.: 0681 58406-0
Fax: 0681 58406-20
Sächsischer
Apothekerverband e. V.
Thomaskirchhof 12
04109 Leipzig
Postfach 10 05 52
04005 Leipzig
Tel.: 0341 33652-0
Fax: 0341 33652-10
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.apothekerverein-saar.de
Vorsitzende: C. Berger
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sav-net.de
Vorsitzende: M. Koch
Apothekerverband
Schleswig-Holstein e. V.
Steekberg 11
24107 Kiel
Tel.: 0431 31936-0
Fax: 0431 31936-15
E-Mail: [email protected]
Internet: www.apotheke-sh.de
Vorsitzender: Dr. P. Froese

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Vorsitzender: S. Fink
Apothekerverband
Westfalen-Lippe e. V.
Bismarckallee 25
48151 Münster
Tel.: 0251 53938-0
Fax: 0251 53938-13
E-Mail: [email protected]
Internet: www.avwl.de
Vorsitzender: Dr. K. Michels
Anhang
Kommissionen
und Arbeitsgruppen
Kommissionen der ABDA
Haushaltsausschuss
M. Saar
Vorsitzender
A. Lorenz
K. Michels
K.-P. Siemsen
PR-Ausschuss
M. Arnold
Vorsitzender
F. Eickmann
A. Fischer
M. Hofheinz
T. Metz
D. Neidel
M. Schmitz
K.-P. Siemsen
Dr. P. Szynka
C. Wohlfeil
(seit 5. Juni 2014)
Delegation im Zusammenschluss der Apotheker der
Europäischen Union
F. Schmidt
Leiter der Delegation
M. Arnold
F. Becker
Dr. J. Gobrecht
A. Kiefer
Dr. S. Schmitz
Kommission Deutscher
Arzneimittel-Codex (DAC) /
Neues Rezeptur
Formularium (NRF)
(seit 18. Oktober 2014 DAC und
NRF zusammengelegt)
Dr. A. Kiefer
Vorsitzender
Dr. H. Gebler
Ehrenvorsitzender
Prof. Dr. G. Scriba
Wissenschaftliches Sekretariat

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
M. Hörnig
Zentrales Prüflaboratorium
Prof. Dr. F. Bracher
C. Bruns
Dr. V. Christoffel
Prof. Dr. R. Daniels
Dr. C. Eckert-Lill
Prof. Dr. C. Fleck
Prof. Dr. G. Franz
Dr. F. Gaedcke
Dr. M. Heuermann
Prof. Dr. P. H. Höger
Dr. H. Knoth
Prof. Dr. M. Melzig
Dr. W. Messerschmidt
Dr. H.-U. Plener
Dr. H. Reimann
Dr. R. Rincker
Dr. M. Sprenger
Dr. M. Türck
G. Zück
Dr. P. Zagermann-Muncke
Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker
Prof. Dr. M. Schulz
Vorsitzender
Dr. R. Goebel
Leiter der Geschäftsstelle der
AMK
Prof. Dr. S. Alban
Dr. M. Bagli
Prof. Dr. J. Breitkreutz
Dr. S. Derix
Prof. Dr. T. Dingermann
H. Heuberger
Prof. Dr. B. Hinz
Dr. T. Hoppe-Tichy
Dr. F. Hommel
Prof. Dr. U. Jaehde
Dr. A. Kiefer
Dr. W. Kircher
Prof. Dr. C. Kloft
Dr. M. Langer
Prof. Dr. U. Laufs
Prof. Dr. W.-D. Ludwig
Dr. E. Martin
Prof. Dr. K. Mohr
Prof. Dr. Dr. D. Schrenk
Prof. Dr. M. Schubert-Zsilavecz
Prof. Dr. D. Trenk
Dr. P. Zagermann-Muncke
Arbeitsgruppe
Beitragsgerechtigkeit
M. Clasen
Dr. K. Diers
S. Fink
Dr. H.-D. Horn
Dr. A. Lorenz
Dr. K. Michels
M. Saar
J. Siegemund
K.-P. Siemsen
L. Tisch
Steuerungsgruppe FIP 2015
(seit 29. Oktober 2013)
R. Denda
M. Ergül
Dr. J. Gobrecht
K. Graf
Prof. Dr. M. Schulz
H.-G. Wolf
Arbeitsgruppe Leitbild
M. Arnold
T. Benkert
Dr. P. Froese
Dr. H.-P. Hubmann
M. Linz
G. R. Overwiening
99
Anhang
100
Kommissionen der
Bundesapothekerkammer
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. T. Dingermann
Sprecher
Prof. Dr. R. Daniels
Dr. H. von der Gathen
Prof. Dr. U. Holzgrabe
Prof. Dr. U. Jaehde
Prof. Dr. H. K. Kroemer
Dr. E. Martin
Dr. B. Merk
U. Teerling
Prof. Dr. T. Weinke
Arbeitsgruppe Weiterbildung
T. Benkert
Vorsitzender
je 1 Vertreter der
Apothekerkammern der Länder
Fachkommission
Allgemeinpharmazie
T. Christmann
J. Doebel
I. Gädeken
K. Klaus
M. Köhler
Dr. G. Plener
M. Schlenk
I. Simon
D. Zely
Fachkommission
Klinische Pharmazie
Dr. F. Dombeck
Dr. O. Frey
G. Herre
H. Kreckel
Prof. Dr. S. Läer
Dr. H.-O. Markgraf
Dr. C. Sturm
Fachkommission
Pharmazeutische Technologie
Dr. M. Haerer
Dr. U. Knie
Dr. S. Leiner
Dr. W. Mehnert
Dr. M. Pieroth
Prof. Dr. H. Steckel
Dr. M. Tegtmeier
Expertengruppe Richtlinien
zur Versorgung der
Krankenhauspatienten durch
Apotheken
Dr. Christina Bendas
Vorsitzende
Fachkommission
Pharmazeutische Analytik
Dr. D. F. Feldmann
Dr. M. Köhler
Dr. J. Krämer
Dr. H.-J. Krauss
Dr. L. Preu
PD Dr. K. Raith
Dr. U. Völker
Dr. B. Walther
Kommission Einbindung
der Apotheker in die
Diabetikerversorgung
Dr. A. Risse
Vorsitzender
Fachkommission
Arzneimittelinformation
Dr. K.-J. Fehske
M. Finkler
Dr. N. Möller
B. Plenert
Prof. Dr. W. Raasch
Prof. Dr. M. Schulz
Dr. K. Stephan
Fachkommission
Toxikologie und Ökologie
Dr. W. Aulmann
Dr. B. Klaubert
Dr. H.-C. Mahler
Prof. Dr. M. Schulz
PD Dr. T. Schulz
Fachkommission
Theoretische und praktische
Ausbildung
S. Brittinger
Dr. M. Haußner
Dr. G. Schulte-Herbrüggen
B. Lube-Diedrich
A.-K. Rudolphi
R. Wemhöner
Arbeitsgruppe Qualitätsmanagementverantwortliche
der Apothekerkammern
der Länder
Dr. A. Kiefer
Vorsitzender
je 1 Vertreter der
Apothekerkammern der Länder

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M. Müller
Dr. E. Nusser-Rothermundt
Dr. K. Peterseim
Prof. Dr. M. Schulz
stv. Vorsitzender
Prof. Dr. H. P. T. Ammon
Dr. C. Eckert-Lill
Dr. W.-R. Klare
M. Krüger
PD Dr. B. Kulzer
Dr. U. Müller
J. Rewitzer
Prof. Dr. H. Schatz
Arbeitsgruppe Motivation
& Eigenverantwortlichkeit
Dr. K. Diers
U. Laut
H. Stapf
L. Tisch
Anhang
Kommissionen des Deutschen
Apothekerverbandes e. V.
OTC-Landesbeauftragte
S. Fink
Vorsitzender
Vertragsausschuss
Dr. R. Bienfait
Vorsitzender
D. Grundl
je 1 Vertreter der Apothekervereine/-verbände der Länder
und deren Geschäftsführer/innen
Verhandlungskommission
Dr. U. Bethge
(bis 31. Dezember 2013)
M. Epping
Dr. M. Grau
(seit 1. April 2014)
I. Hofferberth
B. Marquardt
Dr. K. Michels
K.-H. Resch
A. Schmidt
(seit 1. April 2014)
H. Wild
(seit 1. Januar 2014)
Technische Kommission
zur Hilfstaxe
Dr. U. Bethge
(bis 31. Dezember 2013)
Dr. R. Bienfait
M. Epping
I. Hofferberth
Technische Kommission
zur Vereinbarung
nach § 300 SGB V
T. Reinert
Vorsitzender
und Vertreter der
Apothekenrechenzentren
Verhandlungskommission
Telematik
(bis 2. April 2014)
Dr. P. Homann
Vorsitzender
P. Mattis
K.-H. Resch
M. Zimmermann
(seit 1. Januar 2014)
je 1 Vertreter der Apothekervereine/-verbände der Länder
Kommission Abrechnung
und Datenübermittlung
Dr. H.-P. Hubmann
Vorsitzender
je 1 Geschäftsführer der
Apothekenrechenzentren
Arbeitsgruppe Hilfsmittel
Dr. R. Bienfait
M. Grau
(seit 1. Januar 2014)
U. Hansmann
(bis 31. Dezember 2013)
Dr. K. Michels
H. J. Niermann
Dr. U. Roesrath
Arbeitsgruppe
Apothekenhonorierung
Dr. E. Bauer
F. Becker
S. Fink
Dr. H.-P. Hubmann
Dr. K. Michels
G. R. Overwiening
K.-H. Resch
R. Schreiber
H.-G. Wolf
Landesbeauftragte für
Selbsthilfe
C. Berger
Vorsitzende
je 1 Vertreter der Apothekervereine/-verbände der Länder
Informationsrunde mit
Patientenorganisationen
C. Berger
Vorsitzende
je 1 Vertreter bundesweit tätiger
Patientenorganisationen
Arbeitsgruppe
Versorgungsverträge
F. Becker
C. Berger
Dr. P. Froese

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Arbeitsgruppe Impfen
Dr. E. Bauer
C. Berger
Dr. R. Bienfait
M. Clasen
Dr. T. Friedrich
I. Hofferberth
K.-H. Resch
Dr. S. Schwintek
F. W. Wagner
Arbeitsgruppe Retaxation
B. Marquardt
je 1 Vertreter der Apothekervereine/-verbände der Länder
Arbeitsgruppe
DAV-Satzungsänderung
(seit 1. Januar 2014)
Dr. T. Friedrich
I. Hofferberth
E. Meyer-Brück
Dr. T. Meys
S. Schwintek
101
Anhang
102
Finanzen
Rechnungslegung
Die Satzung der ABDA enthält
weitgehende Vorschriften über die
Rechnungslegung (Jahresabschluss
und Haushaltsplan) des Berufsverbandes. Danach hat ein von der
Mitgliederversammlung gewählter
vereidigter Wirtschaftsprüfer nach
Ablauf des Haushaltsjahres den
Jahresabschluss zu prüfen und
über Einnahmen, Ausgaben und
Stand des Vermögens dem Haushaltsausschuss einen Prüfungsbericht vorzulegen.
Der Haushaltsausschuss, der
ebenfalls von der Mitgliederversammlung gewählt wird, überprüft
nun seinerseits das Finanzgebaren und die Vermögensverwaltung
für das abgelaufene Geschäftsjahr
wie auch den Haushaltsplan, der
im Benehmen mit dem Haushaltsausschuss aufgestellt wird. Dem
Haushaltsausschuss der ABDA obliegt die laufende Überprüfung des
Finanzgebarens der ABDA. Der
Rechnungsprüfung widmet er besondere Aufmerksamkeit. An den
Beratungen des Haushaltsausschusses nehmen als Vertreter des Geschäftsführenden Vorstandes der
Präsident der ABDA, der Präsident
der BAK und der Vorsitzende des
DAV teil.
Der Prüfungsbericht des Wirtschaftsprüfers über die Jahresrechnung sowie der Haushaltsplan
sind sodann vom Geschäftsführenden Vorstand der Bundesvereinigung zu beraten. Anschließend
behandelt der Gesamtvorstand
Prüfungsbericht und Haushaltsplan. Schließlich erfolgt dann die
abschließende Beratung und Beschlussfassung in der Mitgliederversammlung der ABDA.
Der Jahresabschluss 2013 und
der Haushaltsplan 2015 sind von
der Mitgliederversammlung der
ABDA am 25. Juni 2014 genehmigt worden. Der Jahresabschluss
2013, bestehend aus der Vermögensaufstellung zum 31. Dezember 2013 sowie der Einnahmenund Ausgabenrechnung für die
Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezem
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
ber 2013, zeigt in zusammengefasster Form folgendes Bild:
Vermögensaufstellung zum 31. Dezember 2013
I. Besitzposten
Anlagevermögen
Wertpapiere
Geldmittel
Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände
und Rechnungsabgrenzungsposten
Euro
24.780.561,33
7.268.205,75
4.221.792,30
2.295.475,96
38.566.035,34
II. Schuldposten und Rücklagen
Betriebsmittelrücklage/Ergebnisvortrag einschl. Jahresergeb.
Instandhaltungsrücklage
Pensionsliquiditätsrücklage
Zweckgebundene Fonds
Fonds Deutsches Apothekerhaus
Verbindlichkeiten einschl. Rückstellungen
III. Freies Vermögen
4.429.155,41
429.786,12
355.242,22
472.096,01
28.193.270,58
4.510.224,01
176.260,99
38.566.035,34
Einnahmen- und Ausgabenrechnung
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013
I. Einnahmen
Beiträge
Zinseinnahmen
Erstattung von Verwaltungsausgaben
Einnahmen aus Herausgeberlizenz
Einnahmen aus Vermögensverwaltung
Sonstige Einnahmen
Euro
13.481.901,36
33.573,32
186.285,30
7.849,44
1.800.400,00
42.244,26
15.552.253,68
II. Überschuss
1.014.597,86
14.537.655,82
III. Ausgaben/Aufwendungen
Personal
Berufsständische Arbeit
Presse- und Informationsarbeit
Nationale und internationale Arbeit
Sachaufwendungen der allgemeinen Verwaltung,
einschl. Geschäftsräume und Einrichtungen
Steuern
5.578.936,56
3.461.054,84
3.914.687,75
481.213,07
997.084,77
104.687,83
14.537.655,82
Anhang
Die langfristig gebundenen Vermögenswerte sind vollständig durch
das Vermögen und die Rücklagen
finanziert. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind zum Bilanzstichtag durch die flüssigen Mittel und
die kurzfristig realisierbaren Vermögenswerte mehr als abgedeckt.
Die Betriebsmittelrücklage ist
gebildet worden, um etwaige Kosten, die nicht durch Beitragseinnahmen abgedeckt werden können, aufzufangen. Die Mittel hierfür
resultieren aus Gewinnausschüttungen nahestehender Unternehmen und aus den Überschüssen
des ordentlichen Haushalts ab
1976. Die ABDA verfügt am 31.
Dezember 2013 über ein freies
Vermögen von 176.260,99 Euro.

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103
Stichwortverzeichnis
104
Stichwortverzeichnis
Stichworte
Benzodiazepin-Abhängigkeit
LeiKa
Rezepturen
Neues Rezeptur-Formularium (NRF)
Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD)
Pseudo Customer-Konzept
BeratungsChecks
Testkäufe
Stichworte
Pharmazeutisch-technische Assistenten
pharmacon-Kongress
3. Ausbildungsabschnitt für Apotheker
Akkreditierung von Fortbildungsangeboten
Weiterbildungsdatenbank
Weiterbildungsseminare
Methodik-Workshop

Zurück zum Inhaltsverzeichnis
A
ABDA-Artikelstamm 17 f., 20, 32
ABDA-Datenbank 14, 18 f., 21
abda.de 15, 23 f., 28, 54, 57
ABDA/KBV-Konzept 5, 15
ABDATA 17 ff., 33, 38, 49, 85
Akkreditierung von Fortbildungsveranstaltungen 28
aponet.de 58, 61, 74, 81, 87,
96 f.
Apotheken-A 35, 54
Apothekenabschlag 5, 31, 43,
53, 85
Apothekenbetriebsordnung
(ApBetrO) 13, 23, 38, 65, 69,
82 f.
Apothekenhonorierung 101
Arbeitsplätze 39 f.
ARMIN 5, 16 f., 54, 60, 73
Arzneimittelausgaben 42
Arzneimittelbezogene Probleme
(ABP) 16
Arzneimittelfälschungen 5, 10,
14, 21, 53, 63, 68, 71
Arzneimittelgesetz (AMG) 7, 13,
37
Arzneimittelinformation 20, 29,
100
Arzneimittelkommission (AMK)
7, 13 f., 18 f., 39, 66 ff., 73,
99
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) 38, 45 f., 48,
85
Arzneimittelpreisverordnung
(AMPreisV) 7, 17, 37, 44, 89
Arzneimittelrechtsänderungsgesetz 7
Arzneimittelrisiken 13, 16, 21,
39, 73
Arzneimittelsicherheit 14, 63
Arzneimitteltherapiesicherheit
(AMTS) 5, 13 ff., 20, 27, 48 f.,
59, 71, 73
Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) 7 f.
Arzneimittelversorgung 5, 11,
15 f., 25, 33, 49, 51, 71, 74,
92
Asthma 39
Ausbildung 9, 27 f., 40, 80, 100
3. Ausbildungsabschnitt für Apotheker 27
Ausbildungsplätze 40
aut idem 18
B
BAK-Qualitätssiegel 23
Benzodiazepin-Abhängigkeit
24 f., 54
Beratung 7, 9, 13, 15 f., 23, 25,
33, 47, 52, 54, 61, 68, 73, 75,
79, 82 f., 86, 102
BeratungsChecks 25, 85 f.
Berufsverband der Deutschen
Dermatologen e. V. (BVDD) 25
Beschäftigte 38 f.
BESI-Projekt 24
Betäubungsmittel 7
Blutuntersuchungen 23, 66,
69 ff.
Blutzuckerteststreifen 32
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) 13, 24 f., 27, 37,
74
C
CAVE 19 ff.
D
Deutscher Apothekertag (DAT)
5, 38, 51 f., 55 f., 59, 65, 92
Deutsches Arzneiprüfungsinstitut
(DAPI) 54, 71 ff.
Diabetes 15 f., 19, 39, 58, 61, 87
Dienstleistungen 25, 33, 46, 54,
63, 65, 82, 85
E
Ehrenmedaille 92 f.
Ehrennadel 92 f.
Erstattungsbetrag 17, 38, 44 ff.,
53, 89
expopharm 20 f., 48, 55, 83,
85 ff.
F
Facebook 55, 57 f.
FIP – Fédération Internationale
Pharmaceutique 63, 66, 99
Fertigarzneimittel 8, 18 f., 66, 68
Fixhonorar 85
Förderinitiative Pharmazeutische
Betreuung e. V. (FI) 16, 74
Fortbildung 15, 27 ff., 39, 60, 71,
80, 85 f.
Stichwortverzeichnis
G
Gefahrstoffe 23 f., 82
Gematik 48 f., 51
Generika 19, 45 f., 66
Gesetz zur Förderung der Sicherstellung des Apothekennotdienstes (ANSG) 5, 8,
37 f., 53, 59, 74 f.
Gesundheitskarte 48, 51
Gesundheit wählen 5, 51 f., 55,
57
GKV-Abschlag 42, 45
Großhandel 14, 38, 43 ff., 49,
54, 89
H
Hans-Meyer-Medaille 92 f.
Hausapotheke 16
Herstellerrabatt 32, 45
Hilfsmittel 21, 34 f., 41 f., 44, 87,
101
Hilfstaxe 18, 31, 73, 101
Homöopathie 33, 87
Honorar 52 f.
N
Nahrungsergänzungsmittel 14,
66, 68
Neue Apotheken Illustrierte (NAI)
60 f., 81, 87
Neues Rezeptur-Formularium
(NRF) 83
Neue Versorgungsformen 33
Notdienst 5, 8, 37 ff., 53, 73 ff.
Notdienstfonds 5, 8, 37 f., 53,
74 f., 85
Notdienstpauschale 5, 43, 53, 60,
75
O
OTC (Over the Counter) 17, 25,
46 f., 87, 101
P
LeiKa 25, 33, 54
Leitlinien 23, 45
Lesmüller-Medaille 92, 94
Livestream 56, 59, 81
Patienteninformation 25
Patientenorganisationen 33, 47 f.,
101
PHARM-CHF 16
pharmacon-Kongresse 27, 83,
87, 92
Pharmazentralnummern (PZN) 89
Pharmazeutische Betreuung 16 f.,
39, 74
Pharmazeutische Zeitung (PZ)
14, 25, 56, 58 f., 65, 73, 76,
81, 92
Pharmazeutisch-kaufmännische(r)
Angestellte(r) (PKA) 40, 60
Pharmazeutisch-technische(r)
Assistent(in) (PTA) 27, 40, 60,
86
Postershow 55
Präqualifizierung 33, 35, 88
Pseudo-Customer-Konzept 25
M
Q
I
Interaktionen 15, 17, 19, 25
Internetportal 57
K
Krankenhausapotheken 14, 39 f.,
67
Kundenzeitschriften 54, 81
L
Medikationsmanagement 16 f.,
73
Medizinprodukte 7 ff., 13 f., 17 ff.,
23, 63, 66
Methodik-Workshop 29
Monographien 68, 80, 83
Museum 75 ff.
Qualitätsmanagementsystem
(QMS) 14, 23, 25, 66
Qualitätssicherung 22 ff., 65 ff.,
69
Qualitätssiegel 23
R
Rabattverträge 31, 39, 42 f., 45,
51, 73
Reihenuntersuchungen 69
Rezepturen 25, 27, 32, 39, 65 ff.,
82 ff., 99
Ringversuche 66, 69 ff.

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S
securPharm 10, 21, 46, 49, 54,
63
Selbsthilfe 47 f., 101
Selbstmedikation 16, 23, 40 ff.,
46 f., 51, 60, 82
Sience-Slam 55
Social Media 51, 57
T
Tag der Apotheke 15, 57, 77
Telematik 48 f., 101
Testkäufe 25
Twitter 57
V
Verbraucherschutz 7, 18, 66, 68
Versandhandel 39 f., 87
Verschreibungspflicht 7 ff., 73
W
Weiterbildung 26 ff., 48, 80 f.,
100
Weiterbildungsdatenbank 29
Weiterbildungsseminare 29
Wirtschaftsforum 52, 85
Y
Youtube 57
Z
Zentrallaboratorium Deutscher
Apotheker (ZL) 65 f., 69, 71
Zusammenschluss der Apotheker
in der Europäischen Union
(ZAEU) 10 f., 63, 99
Zuzahlung 42 f.
105
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Herausgegeben von der
ABDA – Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände
Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Jägerstraße 49/50
10117 Berlin
Telefon 030 40004-132
Telefax 030 40004-133
Gestaltung:
Gert Österreicher
Werbeagentur GmbH, Wiesbaden
Satz:
Ariel Druck- und Verlagsgesellschaft mbH
60437 Frankfurt am Main
Druck:
Druckerei Carl Ziegler GmbH
74924 Neckarbischofsheim
Quellennachweis:
Fotolia.com, (Fontanis), S. 6
Fotolia.com, (Zerbor), S. 9
Zoll, S. 10
Fotolia.com, (drubig-photo), S. 24
pharmacon, S. 28
Fotolia.com, (Fontanis), S. 32
Fotolia.com, (Kadmy), S. 46
ABDA/PZ Alois Müller, S. 52
ABDA/Dietmar Ernst, S. 56
Pixelio.de, (La-Liana), S. 80
Fotos:
ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
außer bei besonderer Kennzeichnung
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