Fachkraft für Lagerlogistik - Schule und Ausbildung

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Fachkraft für Lagerlogistik - Schule und Ausbildung
Freistaat Sachsen
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Arbeitsmaterial für die
Berufsschule
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsbezogener Bereich
Klassenstufen
1 bis 3
Februar 2005
Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2004 freigegeben.
Impressum
Das Arbeitsmaterial basiert auf den Rahmenlehrplänen für die Ausbildungsberufe
Fachlagerist/Fachlageristin und Fachkraft für Lagerlogistik (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25.03.2004), die mit den Verordnungen über die Berufsausbildung
zum Fachlagerist/zur Fachlageristin sowie zur Fachkraft für Lagerlogistik vom
16.07.2004 (BGBl. 2004, Teil I Nr. 39, S. 1887) abgestimmt ist.
Das Arbeitsmaterial wurde am
Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.comenius-institut.de
unter Mitwirkung von
Michael Dalitz
Schkeuditz
Jürgen Gasch
Lichtenstein
Axel Jähring
Dresden
Ullrich Klöden
Annaberg-Buchholz
Angelika Noack
Hoyerswerda
Matthias Walther
Dresden
Margrit Weber
Schkeuditz
erarbeitet.
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.sachsen-macht-schule.de
VERTRIEB
http://www.comenius-institut.de
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
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Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Vorbemerkungen
4
2
Kurzcharakteristik des Bildungsganges
5
3
Stundentafeln
8
3.1 Stundentafel Fachlagerist/Fachlageristin
8
3.2 Stundentafel Fachkraft für Lagerlogistik
9
4
Hinweise zur Umsetzung
10
4.1 Lernfeldkonzept
10
4.2 Schulorganisation
13
4.3 Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung
17
5
Berufsspezifische Hinweise
20
6
Lernfelder und exemplarische Lernsituationen
21
7
Berufsbezogenes Englisch
63
8
Glossar
75
9
Hinweise zu Literatur
77
____________________________________________________________________________________
3
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
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1
Vorbemerkungen
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
"(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des
Anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen."
Das Schulgesetz für den Freistaat Sachsen legt in § 1 fest:
"(1) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht
eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(2) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ..."
Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Schulgesetzes:
"Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen."
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der "Rahmenvereinbarung über die Berufsschule" (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
15.3.1991) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
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4
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
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2
Kurzcharakteristik der Bildungsgänge
Der Fachlagerist/die Fachlageristin und die Fachkraft für Lagerlogistik sind in Lagern
der Industrie, des Handwerks, des Handels, der Spedition und anderer Logistik-Dienstleistungsunternehmen beschäftigt.
Beide Berufe sind vorwiegend in den Kernbereichen Lagerung, Verpackung und Versand tätig. Bei der Fachkraft für Lagerlogistik werden diese Bereiche durch die
Schwerpunkte Beschaffung, Tourenplanung, Optimierung logistischer Prozesse sowie
Dokumentation und Kontrolle betrieblicher Geschäftstätigkeit ergänzt.
In diesen Bereichen übernimmt die Fachkraft für Lagerlogistik dispositive und operative
Aufgaben. Dem Fachlageristen/der Fachlageristin hingegen werden vorwiegend operative Tätigkeiten übertragen.
Der Fachlagerist/die Fachlageristin und die Fachkraft für Lagerlogistik sind in der Lage,
die vorgenannten Aufgaben im Rahmen unternehmerischer Zielvorgaben kundenorientiert, selbstständig und kooperativ auszuführen. Dies verlangt Problemlösefähigkeit, Kreativität, analytisches und vernetztes Denken, Flexibilität, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein. Ebenso unerlässlich sind die Fähigkeit zur Kommunikation und
Kooperation. Dementsprechend ist teamorientiertes Verhalten ebenso gefragt, wie die
Fähigkeit, die Tätigkeiten unter Beachtung ökologischer und ökonomischer Rahmenbedingungen auszuführen.
Die Ordnungsmittel für die Bildungsgänge zum Fachlageristen/zur Fachlageristin und
zur Fachkraft für Lagerlogistik wurden in den Jahren 2003/2004 überarbeitet. Jedem
genannten Beruf liegt eine eigene Ausbildungsordnung und ein eigener Rahmenlehrplan zu Grunde.
Gegenüber der bisherigen Ausbildung weisen die Berufe Fachlagerist/Fachlageristin
und Fachkraft für Lagerlogistik folgende inhaltliche Neuerungen innerhalb der neuen
KMK-Rahmenlehrpläne auf:
- durchgängige Handlungs- und Prozessorientierung
- Entwicklung von Handlungskompetenz in den Ausprägungen von Fach-, Personal-,
Sozial-, Methoden- und Lernkompetenz
- Erweiterung der berufsbezogenen Sprachkompetenz
- verstärkte Nutzung branchentypischer Software durch integrative Vermittlung
Die KMK-Rahmenlehrpläne sind nach Lernfeldern gegliedert. Diese Lernfelder sind mit
den Lernfeldern der sächsischen Stundentafel identisch. Die Lernfelder sind in einer
sachlogischen Folge formuliert und orientieren sich vorrangig am logistischen Ablauf im
Betrieb. Diese Struktur fordert und fördert ganzheitliches Denken in Bezug auf berufliche Aufgaben und Problemstellungen.
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5
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
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Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele zielt auf den Erwerb von Handlungskompetenz ab.
Der berufsbezogene fachliche Unterricht weist neben dem Inhalt der Rahmenlehrpläne
folgende bereichsübergreifende Ziele hinsichtlich der Ausprägung von Fachkompetenz
auf:
- Vermittlung von Grundsätzen und Maßnahmen der Unfallverhütung und des Arbeitsschutzes zur Vermeidung von Gesundheitsschäden sowie der Vorbeugung von Berufskrankheiten
- Bewusstmachen der Notwendigkeit und der Möglichkeit der Gestaltung der Arbeit
und der Arbeitsplätze nach humanen und ergonomischen Gesichtspunkten
- Kennenlernen von Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Verminderung berufsbezogener Umweltbelastungen
- Befähigung zum sachgerechten Entsorgen von Abfallstoffen
- Vermittlung von Grundsätzen und Maßnahmen zum rationellen Einsatz bei der Arbeit
genutzter Ressourcen
Die in den Lernfeldern meist sehr offen formulierten Ziele und Inhalte sind an den aktuellen Entwicklungsstand in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft anzupassen. Die
berufsbezogene mathematisch-naturwissenschaftliche Durchdringung technischer und
technologischer Sachverhalte ist bei der Sicherung gefestigter Grundlagenkenntnisse
ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts.
Neben der Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichen Wissens Aufgaben sachgerecht zu
lösen, wird Wert auf die Entwicklung personaler Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Kritikfähigkeit und Selbstständigkeit sowie auf den Erwerb von Sozialkompetenz gelegt. Aufgrund der Notwendigkeit des stetigen Informationsaustausches zur
Absicherung des reibungslosen Ablaufes der logistischen Prozesse in diesen Berufen
ist die Förderung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit der Schülerinnen
und Schüler Bestandteil aller Lernfelder.
Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu fördern,
dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen Lernen wichtige Voraussetzungen für eine langfristige und erfolgreiche Berufsausübung sind. Die Schülerinnen und
Schüler müssen befähigt werden, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden. Damit sollen sie in die Lage versetzt werden, sich selbstgesteuert Kenntnisse über fachtheoretische und allgemeine Bildungsinhalte anzueignen, somit Methodenkompetenz zu entwickeln und sich damit auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten.
Ein weiterer Aspekt der Handlungsorientierung ist die Erweiterung der berufsbezogenen Sprachkompetenz im Fach Englisch. Hierfür stehen 40 Unterrichtsstunden pro
Schuljahr im berufsübergreifenden Bereich zur Verfügung. Die allgemeinen Inhalte des
Faches Englisch werden durch berufsspezifische ergänzt, welche in typischen beruflichen Handlungssituationen angewendet werden. Somit vollzieht sich die fremdsprachliche Ausbildung entsprechend dem Lernfeldkonzept in Anlehnung an den berufsbezogenen Bereich.
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6
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
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Eine effiziente prozessorientierte Lehrstoffvermittlung bedingt, dass beispielsweise die
berufsbezogene Informationsverarbeitung integrativen und instrumentalen Charakter
besitzt. Sie wird immer dann eingesetzt, wenn es aufgrund der jeweiligen Lernsituation
erforderlich und sinnvoll ist.
Zur Vermittlung der Elemente der Wirtschafts- und Sozialkunde werden den 12 Lernfeldern das Lernfeld 01 mit der Bezeichnung "In der Ausbildung und im Betrieb orientieren" in der Klassenstufe 1 und das Lernfeld 02 "Einblick in Grundlagen unternehmerischen Handelns gewinnen" in der Klassenstufe 2 im Umfang von jeweils 40 Unterrichtsstunden hinzugefügt. Die Vermittlung der Elemente der Wirtschafts- und Sozialkunde wird in der Klassenstufe 3 integrativ fortgeführt.
Eine handlungsorientierte Gestaltung des Unterrichts erfordert neue Unterrichtsformen,
Methodenvielfalt und den Einsatz moderner Medien. Berufliche Handlungen werden
durch beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen und sollen insbesondere in Form komplexer Lehr-/Lernarrangements bzw.
methodischer Großformen
- gedanklich nachvollzogen und exemplarisch selbst ausgeführt werden,
- selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet
werden,
- ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern und technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte integrieren,
- die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler nutzen sowie
- soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung, fördern.
Nach wie vor hat der Lehrer eine zentrale Rolle im Unterrichtsgeschehen, allerdings
verändert sich diese gegenüber dem herkömmlichen Unterricht. Der Lehrer ist verantwortlich für eine Lernumwelt, in der die Lernenden zunehmend ihre Lernprozesse
selbstverantwortlich gestalten können. Dadurch verlagert sich teilweise die Rolle des
Lehrers auf die Beratung, Anregung, Moderation sowie Unterstützung bei Schwierigkeiten.
Da Ziele und Inhalte des 1. Ausbildungsjahres beider Ausbildungsberufe im Wesentlichen identisch sind, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Fachlageristen/die Fachlageristinnen und die Fachkräfte für Lagerlogistik in dieser Klassenstufe gemeinsam zu
unterrichten. Die Abweichungen in den Zielformulierungen und Inhalten sind in diesem
Fall durch den unterrichtenden Lehrer in angemessener Form zu gewichten. Es ist sicherzustellen, dass sich die Anforderungen des Unterrichts an den Prüfungsanforderungen orientieren. Grundsätzlich ist die Durchlässigkeit der Berufsausbildung im Hinblick auf eine Höherqualifizierung des Fachlageristen/der Fachlageristin zu gewährleisten.
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7
Klassenstufen 1 und 2
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
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3
Stundentafeln
3.1 Stundentafel Fachlagerist/Fachlageristin
Wochenstunden in den
Klassenstufen
1
2
Pflichtbereich
13
13
Berufsübergreifender Bereich
5
5
Deutsch
1
1
Sozialkunde
1
1
Ethik oder Evangelische Religion oder
Katholische Religion
1
1
Sport
1
1
Englisch
1
1
Berufsbezogener Bereich
8
8
01 In der Ausbildung und im Betrieb orientieren
1
-
2
-
2 Güter lagern
2,5
-
3 Güter bearbeiten
1,5
-
1
-
-
1
5 Güter kommissionieren
-
1,5
6 Güter verpacken
-
2
7 Güter verladen
-
2
8 Güter versenden
-
1,5
1 Güter annehmen und kontrollieren
4 Güter im Betrieb transportieren
02 Einblick in Grundlagen unternehmerischen
Handelns gewinnen
Bei Blockunterricht und für den wöchentlichen Teilzeitunterricht im 2-2-1-Modell an den
Berufsschulen ist die Rahmenstundentafel der Verwaltungsvorschrift des Sächsischen
Staatsministeriums für Kultus über Lehrpläne und Stundentafeln für berufsbildende
Schulen im Freistaat Sachsen in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden.
Hinweis: Auch bei Teilzeitunterricht im 2-2-1-Modell darf die Anzahl der Wochenstunden im fachtheoretischen Bereich, die für die einzelnen Fächer/Lernfelder in den Klassenstufen 1 und 2 festgelegt sind, nicht unterschritten werden.
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8
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
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3.2 Stundentafel Fachkraft für Lagerlogistik
Wochenstunden in den
Klassenstufen
1
2
3
Pflichtbereich
13
13
13
Berufsübergreifender Bereich
5
5
5
Deutsch
1
1
1
Sozialkunde
1
1
1
Ethik oder Evangelische Religion oder
Katholische Religion
1
1
1
Sport
1
1
1
Englisch
1
1
1
Berufsbezogener Bereich
8
8
8
01 In der Ausbildung und im Betrieb orientieren
1
-
-
2
-
-
2 Güter lagern
2,5
-
-
3 Güter bearbeiten
1,5
-
-
1
-
-
-
1
-
5 Güter kommissionieren
-
2
-
6 Güter verpacken
-
2
-
7 Touren planen
-
1
-
8 Güter verladen
-
2
-
9 Güter versenden
-
-
2
10 Logistische Prozesse optimieren
-
-
2
11 Güter beschaffen
-
-
2
12 Kennzahlen ermitteln und auswerten
-
-
2
1 Güter annehmen und kontrollieren
4 Güter im Betrieb transportieren
02 Einblick in Grundlagen unternehmerischen
Handelns gewinnen
Bei Blockunterricht und für den wöchentlichen Teilzeitunterricht im 2-2-1-Modell an den
Berufsschulen ist die Rahmenstundentafel der Verwaltungsvorschrift des Sächsischen
Staatsministeriums für Kultus über Lehrpläne und Stundentafeln für berufsbildende
Schulen im Freistaat Sachsen in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden.
Hinweis: Auch bei Teilzeitunterricht im 2-2-1-Modell darf die Anzahl der Wochenstunden im fachtheoretischen Bereich, die für die einzelnen Fächer/Lernfelder in den Klassenstufen 1 bis 3 festgelegt sind, nicht unterschritten werden.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
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4
Hinweise zur Umsetzung
4.1 Lernfeldkonzept
Seit 1996 werden für neue und neugeordnete anerkannte Ausbildungsberufe die Rahmenlehrpläne der Kultusministerkonferenz (KMK) für den berufsbezogenen Unterricht
in der Berufsschule (KMK-Rahmenlehrpläne) nach dem an der Handlungssystematik
ausgerichteten Lernfeldkonzept entwickelt.
Mit der Einführung des Lernfeldkonzeptes sollen folgende Ziele erreicht werden:
1. Durch die Ausrichtung an den arbeits- und geschäftsprozessorientierten Grundlagen
des Berufes und die Rücknahme einer vordergründig an der Fachsystematik der Bezugswissenschaften orientierten Anordnung von Zielen und Inhalten im Lehrplan
wird der Berufsschulunterricht praxisnäher gestaltet.
2. Durch die Ausrichtung auf den grundlegenden Handlungsvollzug in der beruflichen
Facharbeit wird der Weiterentwicklung der Abschlussprüfung (Prüfungsstruktur,
Prüfungsinhalte und Prüfungsdurchführung) in Richtung berufliches Handeln und
Kompetenzentwicklung entsprochen.
3. Durch die Ausrichtung auf Aufgabenstellungen und Problemlösungen der beruflichen Facharbeit wird die Lernortkooperation gefördert.
4. Durch die Reduzierung des Detaillierungsgrades werden die Lehrpläne für branchenspezifische und regionale Besonderheiten sowie für die Anpassung an die Entwicklung von Wirtschaft, Wissenschaft und Technik geöffnet und insgesamt die "Lebensdauer" der Lehrpläne erhöht.
Diese konzeptionellen Vorstellungen und die Anleitung zur Umsetzung durch die Rahmenlehrplan-Ausschüsse sind in einer Handreichung enthalten, die über das Internet
abrufbar ist (http://www.kmk.org/doc/publ/handreich.pdf).
In der Handreichung werden Lernfelder definiert als "... durch Zielformulierungen,
Inhalte und Zeitrichtwerte beschriebene thematische Einheiten, die an beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientiert sind."
(Handreichung, S. 14)
Lernfeld 3:
Güter bearbeiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler ...
Inhalte:
- ...
- ...
- ...
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Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
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Die Zielformulierungen beschreiben die Qualifikationen und Kompetenzen, die am
Ende des schulischen Lernprozesses in einem Lernfeld (im Kontext mit der betrieblichen Ausbildung) erwartet werden.
Zielformulierungen bringen den didaktischen Schwerpunkt und die Anspruchsebene
des Lernfeldes zum Ausdruck.
Die Inhalte bilden nach den Zielformulierungen ein weiteres Element der Lernfelder.
Bei ihrer Festlegung ist unter Beachtung der Aufgaben des Lernorts Berufsschule eine
didaktisch begründete Auswahl getroffen worden, die der Verdeutlichung der Lernziele
dienen soll. Sie sind nicht als vollständige Aufzählung im Sinne der Fachsystematik zu
betrachten.
Jedem Lernfeld ist ein Zeitrichtwert zugeordnet. Die Zeitrichtwerte sind Bruttowerte,
d. h. sie beinhalten Zeitkontingente für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise. Dafür sind in der Regel 20 bis 30 Prozent der in den Stundentafeln ausgewiesenen Unterrichtsstunden vorzusehen.
Vom Unterrichtsfach zum Lernfeld
Die Wissenschaftsdisziplinen (z. B. Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaft, Mathematik, Biologie) sind als Bezugswissenschaften traditionell Ausgangspunkte für die didaktische Strukturierung von Wissen in Schulfächern. Häufig wurden Fachbezeichnungen in Anlehnung an die Bezugswissenschaften gewählt, nur die Ziele angepasst und
die Inhalte auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten.
Überwiegend wurden die Inhalte der jeweiligen Wissenschaftsdisziplinen - zwar didaktisch reduziert, aber dennoch vollständig - in das jeweilige Schulfach übertragen, unabhängig davon, ob alle Inhalte für den Bildungsgang relevant waren.
Aus schulorganisatorischer Sicht (festgelegte Wochen-Stundentafel, Lehrerqualifikation, Lehrereinsatz) ist dieser Unterricht vergleichsweise leicht umsetzbar. Diese wissenschaftssystematisch strukturierten Fächer sind jedoch unzureichend auf betriebliche Arbeits- und Geschäftsprozesse ausgerichtet.
Lernziel Berufliche Handlungskompetenz
Der eigentliche Wandel der Lehrplanarbeit erfolgt weniger durch den Austausch oder
die Ergänzung von Lerninhalten, sondern in erster Linie durch eine andere Akzentuierung in den Zielformulierungen. An die Stelle einzelner Lernziele, die weitgehend der
Systematik der Bezugswissenschaften folgen, treten nun übergreifende Lernziele für
berufliche Handlungsfelder, die unter dem Aspekt der Arbeits- und Geschäftsprozessorientierung als repräsentativ für den jeweiligen Ausbildungsberuf gelten. Sie bilden die
verbindliche Grundlage für Auswahl und Anordnung von Inhalten. Entsprechend enthalten die Lernfelder ausführliche Zielformulierungen. Die inhaltlichen Vorgaben sind
dagegen auf eine exemplarische Auswahl beschränkt, die in den wenigsten Fällen als
vollständig im Sinne der Fachsystematik angesehen werden können.
Das Lernfeldkonzept ist damit unmittelbar auf die Entwicklung von beruflicher Handlungskompetenz gerichtet.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
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Die neuen KMK-Rahmenlehrpläne gehen vom Prinzip der Handlungsorientierung aus.
Im handlungsorientierten Unterricht soll anhand praxisrelevanter Problemstellungen
über den überwiegend gedanklichen Vollzug der berufstypischen Handlungsabläufe in
Form von vollständigen Lernhandlungen anwendungsbereites Wissen erarbeitet werden. Über die Lösung komplexer beruflicher Aufgaben wird auch das für den Beruf
notwendige Wissen erschlossen. Es ist jedoch nicht beabsichtigt, alle berufsrelevanten
Arbeits- und Geschäftsprozesse im Berufsschulunterricht abzubilden.
Unterricht in Lernfeldern schließt das Systematisieren von berufsbezogenem Wissen
und die Vermittlung notwendiger Fachlichkeit ein. Beides erfolgt aber immer vor dem
Hintergrund einer beruflichen Handlungssituation, die den ursprünglichen Lernanlass
gab.
Die Herausforderung
Die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes erfordert von den Lehrkräften kreatives Engagement, den Berufsschulunterricht unter Berücksichtigung der personellen und sächlichen Rahmenbedingungen im Sinne einer neuen Lernkultur zu gestalten. Insbesondere ist eine didaktisch-methodische Neuausrichtung erforderlich. Darin liegen der innovative Gehalt dieses Konzeptes und zugleich die Chancen für den Lernort Berufsschule.
Schulleitungen und Lehrkräfte sind aufgefordert, ihren erweiterten didaktisch-methodischen Gestaltungsfreiraum in diesem Sinne zu nutzen.
Die didaktische Neustrukturierung des Berufsschulunterrichts stellt zudem veränderte
Anforderungen an die Schulorganisation und bedingt grundsätzliche Veränderungen im
persönlichen Arbeitsverhalten von Lehrkräften. Insbesondere folgende Bereiche sind relevant:
Lernfeldarbeit ist Teamarbeit
Die gemeinsame Ausarbeitung schulnaher Curricula aufgrund der neuen lernfeldstrukturierten Lehrpläne kann sinnvoll nur in einem Lehrerteam erfolgen. Teamentwicklung wird deshalb zu einer wichtigen Aufgabe schulinterner Organisationsentwicklung.
Lernfeldarbeit fördert die schulische Profilbildung und die Schulentwicklung
Die neuen KMK-Rahmenlehrpläne beschreiben die Ziele und Inhalte zu den jeweiligen
Lernfeldern bewusst gestaltungsoffen. Diese Offenheit schafft Freiräume, erfordert
aber auch eine Auslegung und Konkretisierung der Lehrpläne durch die Lehrer im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Schule und die Anforderungen des dualen Partners.
Lernfeldarbeit erfordert prozessbezogene Leistungsbewertungen
Für einen handlungsorientierten Unterricht, in dem Arbeits- und Geschäftsprozesse die
Schülerarbeit leiten, ist die bloße Feststellung des Wissensstandes für eine angemessene Leistungsbewertung nicht ausreichend. Hinsichtlich der angestrebten Kompetenzen ist es sinnvoll, die Planung, Durchführung, Prüfung und Präsentation der Lösung
einer Arbeitsaufgabe, d. h. den Weg hin zum Ergebnis, in die Bewertung einzubeziehen. Entsprechende Fortbildungsangebote müssen gefordert und genutzt werden.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
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Lernfeldarbeit erfordert Lernortkooperation
Eine Lernortkooperation, bei der einerseits den Lehrkräften ermöglicht wird, die regionale Berufspraxis kennen zu lernen und bei der andererseits die Abfolge der Lernaufgaben und Lehr-/Lernarrangements im Unterricht mit den betrieblichen Partnern abgestimmt werden kann, ist notwendig.
4.2 Schulorganisation
Überlegungen und Vorschläge zur Schulorganisation
Für die erfolgreiche Einführung von lernfeldstrukturierten Lehrplänen kommt den
Schulleitungen eine Schlüsselrolle zu. Auf einige bedeutsame schulorganisatorische
Aspekte soll hingewiesen werden:
Aufgaben der Schulleitung
Lehrkräfte vorbereiten
- Der neue KMK-Rahmenlehrplan, die Ausbildungsordnung und das sächsische Arbeitsmaterial für die Berufsschule (Arbeitsmaterial) werden allen im Bildungsgang
eingesetzten Lehrkräften vorgestellt. Dazu benötigt jede Lehrkraft ein eigenes Exemplar des Arbeitsmaterials, der Ausbildungsordnung und des KMK-Rahmenlehrplanes.
- Die im Arbeitsmaterial enthaltene Kurzcharakteristik des Bildungsganges und die
Stundentafel sind zu erläutern. Die Lehrkräfte werden in die Möglichkeiten zur Umsetzung der Stundentafel eingewiesen.
- Die veränderte Unterrichtsorganisation erfordert eine neue Qualität der Zusammenarbeit und Motivation der Lehrkräfte. Diese neuen Aufgaben und Anforderungen
müssen vorgestellt und erklärt werden. Ggf. müssen auch Vorbehalte abgebaut werden.
- An einem Beispiel wird der Aufbau eines Lernfeldes exemplarisch dargestellt. Der
Umgang mit den Zielformulierungen und den Inhalten bei der weiteren Unterrichtsplanung ist zu erörtern. Für die einzelnen Lernfelder sind ggf. Lernsituationen zu entwickeln.
Rahmenbedingungen schaffen
- Die Bildung von Lehrerteams ist zu fördern. Es wird zunächst festgelegt, welches
Lehrerteam für die Umsetzung der Lernfelder im Bildungsgang verantwortlich ist.
Dazu werden konkrete Ziele und Verantwortlichkeiten vereinbart. Die Lehrerteams
sind bei der Umsetzung der Lernfelder zu beraten und zu unterstützen. Dazu sind
auch geeignete Formen der schulinternen Fortbildung zu nutzen.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
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- Bei der Bereitstellung von schulbezogenen Anrechnungsstunden können die mit der
Umsetzung der Lernfelder befassten Lehrerteams, besonders in der Einführungsphase des Lernfeldkonzeptes, berücksichtigt werden. Genauso könnten innovative
didaktisch-methodische Ansätze, die oft auch einen höheren Vor- und Nachbereitungsaufwand erfordern, honoriert werden. Dies erfordert ggf. eine Prioritätenliste bei
der Vergabe von Anrechnungsstunden und Veränderungen von Schuljahr zu Schuljahr.
- Für die Schaffung günstiger Bedingungen für den handlungsorientierten Unterricht ist
die Ausstattung integrierter Fachunterrichtsräume anzustreben.
Lehrereinsatz planen
- Unterricht in Lernfeldern ist in der dualen Ausbildung fachtheoretischer Unterricht. Im
Berufsgrundbildungsjahr und in der einjährigen Berufsfachschule wird dieser durch
fachpraktischen Unterricht ergänzt. Der anforderungsgerechte Einsatz, entsprechend
ausgebildeter Lehrkräfte, ist daher auch weiterhin zu gewährleisten.
- Die Wochenstundenplanung muss handlungsorientierten Unterricht ermöglichen. Es
wird empfohlen, die Verantwortung für die Detailabstimmung zwischen den Lehrkräften in die Lehrerteams zu delegieren und die Einhaltung des Regelstundenmaßes zu
kontrollieren. Ein an der Einzelstunde (45 Minuten) ausgerichteter und von der
Schulleitung vorgegebener Stundenplan mit namentlicher Zuweisung der jeweils
verantwortlichen Lehrkraft sollte nicht festgelegt werden.
Leistungsbewertung sichern
- Alle Lehrkräfte verfügen über eindeutige Vorgaben zur Leistungsbewertung und für
die Gestaltung der schulischen Unterlagen.
- Die Teilnahme der Lehrkräfte an Fortbildungen zu einer am Lernprozess orientierten
Leistungsbewertung im handlungsorientierten Unterricht ist zu fordern und zu fördern.
Erfahrungsaustausch organisieren
- Der Erfahrungsaustausch zwischen den Lehrkräften ermöglicht effektives Arbeiten
und Lösen von Problemen. Die Aufgeschlossenheit der Lehrkräfte für Unterrichtsbesuche und Diskussionen zu didaktischen und methodischen Fragen muss gefördert werden. Unterrichtsbesuche durch die Schulleitung sollten über größere Unterrichtsabschnitte erfolgen und in der Einführungsphase des neuen Lehrplanes intensiviert werden.
- Der schulinterne Austausch mit anderen Bereichen, die ebenfalls nach lernfeldstrukturierten Lehrplänen unterrichten, soll intensiviert werden, um Erfahrungen der anderen Lehrkräfte zu nutzen.
- Es sollte mit Schulen, die bereits Erfahrung mit der Umsetzung von lernfeldstrukturierten Lehrplänen haben oder sich ebenfalls mit der Umsetzung beschäftigen, ein
Erfahrungsaustausch durchgeführt werden.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
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Anforderungen an die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften
Lehrerteams bilden
- Es muss Klarheit darüber bestehen, was das Lehrerteam innerhalb der Schulorganisation und bei der Umsetzung der Lernfelder bewirken soll und wie weit der Verantwortungsbereich eines Lehrerteams reicht. Dazu wird empfohlen, einen Teamleiter
zu bestimmen, um die weitere Aufgabenverteilung und Koordinierung sinnvoll zu organisieren. Auf die professionelle Gestaltung von Informationsflüssen zwischen den
Lehrkräften ist zu achten.
- Regelmäßige Beratungen mit Festlegungen sowie deren Kontrolle und Auswertung
durch die Lehrerteams sind notwendig.
- Die Spezialisierung der einzelnen Lehrkräfte sollte nicht dominant sein, die gegenseitige Ersetzbarkeit innerhalb des Teams ist anzustreben.
Unterrichtstätigkeit koordinieren
- Die Umsetzung der Ziele und Inhalte der Lernfelder basiert grundsätzlich auf dem
kooperativen Zusammenwirken aller beteiligten Lehrkräfte bei der fachlichen und didaktisch-methodischen Abstimmung.
- Wesentliche Aufgabe des Teams ist die Formulierung und Ausgestaltung von Lernsituationen. Diese Konkretisierung der Lernfelder erlaubt den flexiblen Lehrereinsatz
auch innerhalb eines Lernfeldes.
- In den Stoffverteilungsplänen sind der zeitliche Ablauf und die Zuordnung der Ziele
und Inhalte zu koordinieren. Es ist abzustimmen, in welcher Weise die Lernsituationen aufeinander aufbauen, welche Kompetenzen (Fach-, Personal-, Sozialkompetenz) besonders entwickelt werden sollen.
- Die didaktische Konzeption der einzelnen Lernsituation soll selbstständiges Lernen
fördern und möglichst immer eine vollständige Handlung im Sinne von "Planen,
Durchführen und Kontrollieren" abbilden.
- Anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht ist immer integrierter Bestandteil
des handlungsorientierten Unterrichts. Die in den Lernfeldern exemplarisch dargestellten beruflichen Handlungsabläufe werden, entsprechend dem aktuellen Stand
der Technik, mit geeigneten Unterrichtsmethoden nachvollzogen. Der anwendungsbezogene gerätegestützte Unterricht führt somit schulorganisatorisch und unterrichtsplanerisch kein Eigenleben und trägt auch nicht nur theorieergänzenden, wiederholenden oder bekräftigenden Charakter.
Der integrative Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik einschließlich
der entsprechenden Standard- und Branchensoftware im Unterricht ist zu sichern.
Daher soll jeder Lehrkraft deren Nutzung in den entsprechenden Lernfeldern möglich
sein.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
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Leistungsbewertung abstimmen
- Ungeachtet der mit dem Lernfeldkonzept möglichen Vielfalt von Leistungsnachweisen, die im Unterricht zu erbringen und zu bewerten sind, gilt weiterhin der Grundsatz der individuellen Leistungsbewertung.
- Die inhaltliche Abstimmung der schulischen Anforderungen mit den Anforderungen
der Abschlussprüfung ist ein wichtiges Kriterium für die Tragfähigkeit des handlungsorientierten Unterrichts. In der Berufsschule sollen auch künftig Prüfungssituationen simuliert werden, damit die Schülerinnen und Schüler ein kritisches Selbstbild
über die eigene Leistungsfähigkeit entwickeln.
- Im Lehrerteam sind Einzelfragen zu besprechen, z. B. die Einbeziehung von Kompetenzen in die Bewertung, die Gewichtung von einzelnen Noten oder die Möglichkeit
zur Nachholung versäumter Leistungsnachweise, um eine Abschlussnote für das jeweilige Lernfeld zu erreichen.
Raumbelegung beeinflussen
- Anhand der Struktur der Lernfelder ist die Planung und Nutzung der vorhandenen
Unterrichtsräume sorgfältig zu prüfen. Ein häufiger Raumwechsel durch die einzelne
Klasse sollte vermieden werden. Die Zuweisung von Klassenräumen schafft Voraussetzungen für die Gestaltung von Lernumgebungen, die den handlungsorientierten Unterricht fördern (z. B. Sitzordnung, Unterrichtsmittel, Präsentationsflächen).
- Um die Computernutzung zu ermöglichen, kann für eine Klasse eine parallele
Raumbelegung oder der Einsatz von mobilen Computerstationen erforderlich werden, sofern keine integrierten Fachunterrichtsräume zur Verfügung stehen.
- Die Nutzung der schulischen Werkstätten für den anwendungsorientierten gerätegestützten Unterricht muss unterrichtsplanerisch auf die jeweilige Lernsituation abgestimmt sein.
Unterrichtsbesuche organisieren
- Gegenseitige Unterrichtsbesuche dienen der Fortbildung und zur Koordinierung der
Lehrkräfte untereinander.
- Freiräume für gegenseitige Unterrichtsbesuche müssen geplant und genutzt werden.
- Im Kollegium sollte eine offene Gesprächskultur zu inhaltlichen und didaktischmethodischen Fragen entwickelt werden. Regelmäßige Gespräche zur Vor- und
Nachbereitung des Unterrichts sollten daher zur Gewohnheit werden.
____________________________________________________________________________________
16
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
4.3 Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung
Unterrichtsplanung
Die Unterrichtsplanung beinhaltet die gedankliche Vorwegnahme und die planerische
Gestaltung von geeigneten Lernsituationen durch die verantwortlichen Lehrkräfte auf
der Grundlage der Vorgaben in den Zielformulierungen und Inhalten eines Lernfeldes.
Lernsituationen konkretisieren Lernfelder. Diese Konkretisierung erfolgt durch die didaktische Reflexion der beruflichen Handlungssituationen und unter Berücksichtigung
des Erfahrungshorizonts der Schülerinnen und Schüler.
Nach BADER erfordert das Ausgestalten und Formulieren von Lernsituationen u. a. die
Beantwortung der folgenden didaktischen Leitfragen:
1. Durch welche Lernsituationen kann ein bestimmtes Lernfeld konkretisiert werden?
2. Welche Kompetenzen (in den Dimensionen von Fach-, Personal- und Sozialkompetenz)1 sollen in einzelnen Lernsituationen besonders entwickelt werden?
Anhand welcher Inhaltsbereiche (fachwissenschaftliche Aussagen/Gesetzmäßigkeiten, Praxiserfahrungen/Werkregeln usw.) können diese Kompetenzen entwickelt
werden?
3. Auf welchen größeren Arbeitsprozess und auf welche Teilprozesse bezieht sich das
Arrangement von Lernsituationen? In welcher Weise sind die Lernsituationen innerhalb des Lernfeldes aufeinander bezogen?
4. Welche technik- oder berufsspezifischen Methoden kommen in den Lernsituationen
zum Tragen?
5. Welche Ebene der theoretischen Fundierung ist unter Berücksichtigung der Voraussetzungen der Lernenden in den einzelnen Lernsituationen erreichbar?
6. Welche Kompetenzen bzw. Inhalte können als grundlegend, welche als exemplarisch gelten (grundlegende und exemplarische Bedeutung)?
Bei den unter Nr. 5 genannten "Ebenen der theoretischen Fundierung" sind zu unterscheiden:
-
1
Alltagserfahrung
Werkstatterfahrung
Modellbildung
Theoriebildung
bei Bader: Fach-, Human-, Sozialkompetenz
____________________________________________________________________________________
17
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Unterrichtsdurchführung
Unterricht in Lernfeldern ist durch methodische Vielfalt gekennzeichnet. Im Mittelpunkt
stehen methodische Arrangements, die das eigenverantwortliche Arbeiten der Schülerinnen und Schüler einfordern und unterstützen. Daher kommt es bereits in der Planungsphase darauf an, mögliche Alternativen zum darbietenden Unterricht zu finden,
der durch überwiegende Lehreraktivitäten und eine deutlich rezeptive Haltung der
Schülerinnen und Schüler gekennzeichnet ist (z. B. Frontalunterricht).
Alleinarbeit, Partnerarbeit und Formen der Gruppenarbeit kennzeichnen die Unterrichtsmethodik für Lernfelder. Er umfasst auch längere Phasen ohne Lehrer-SchülerInteraktion. Der Lehrer ist Leiter, Berater und Helfer beim Lernen.
Lehrer-Schüler-Interaktionen finden daher oft in Einzel- oder Gruppengesprächen statt.
Schüler-Schüler-Interaktionen sind gewollt und dementsprechend häufig. Den Schülerinnen und Schülern stehen Lern- und Arbeitsmaterialien bedarfsgerecht zur Verfügung.
Die veränderte Unterrichtsdurchführung bedingt eine entsprechende Gestaltung und
Ausstattung der Unterrichtsräume und stellt erhöhte Anforderungen an die methodischen Fähigkeiten der Lehrkräfte. Es ist daher zu empfehlen, den Schwerpunkt von
Fortbildungsaktivitäten in der Einführungsphase der lernfeldstrukturierten Lehrpläne
auf didaktisch-methodische Angebote zu legen.
Der handlungsorientierte Unterricht erfordert bei der Planung, während des Unterrichts
und bei der Nachbereitung besondere Aufmerksamkeit der Lehrkraft auf folgende
Schüleraktivitäten:
- Ist die Arbeitsweise konzentriert? Wie ist die Lernatmosphäre?
- Wie gehen die Schülerinnen und Schüler mit Störungen um?
- Wie ist der Umgang mit den zur Verfügung gestellten Materialien, Lern- und Arbeitsmitteln?
- Wie ist der Entwicklungsstand der Arbeitstechniken?
- Wie werden Informationen beschafft?
- Wie werden Arbeitsergebnisse gesichert und dargestellt?
- Unterstützen leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler die leistungsschwächeren?
Wird einander zugehört?
- Wie verhält es sich mit Kritikfähigkeit und Kritikakzeptanz?
Wichtiger Bestandteil des handlungsorientierten Unterrichts sind geeignete Methoden
zur Förderung beruflicher Handlungskompetenz in ihren Dimensionen Fach-, Personalund Sozialkompetenz. Solche Methoden sollten einander sinnvoll abwechseln und allen Schülerinnen und Schülern die aktive Teilnahme am Unterricht ermöglichen.
Mögliche Organisations- und Vollzugsformen des Unterrichts können beispielsweise sein:
- Brainstorming
- Metaplantechnik/Kartenabfrage
- Mind Mapping
- Gruppenarbeit
- Leittextmethode
- Fallstudie
____________________________________________________________________________________
18
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
Leistungsbewertung
Der berufsbezogene Unterricht der Berufsschule im Freistaat Sachsen ist für neue und
neugeordnete Ausbildungsberufe nach Lernfeldern gegliedert. In der Regel werden die
Lernfelder aus dem KMK-Rahmenlehrplan in sächsische Arbeitsmaterialien übernommen. Die Zuordnung der Lernfelder zu den Klassenstufen ergibt sich aus der Stundentafel.
Lernfelder werden hinsichtlich der Leistungsbewertung und der Ausweisung auf den
Zeugnissen wie Fächer und Unterrichtsfächer im Sinne der Schulordnung Berufsschule
behandelt.
Gemäß § 21 Abs. 2 BSO sind von jeder Schülerin und jedem Schüler im Schulhalbjahr
pro Fach i. d. R. drei Leistungsnachweise zu erheben, im letzten Schulhalbjahr zwei
Leistungsnachweise. In allen Lernfeldern ist die entsprechende Anzahl von Leistungsnachweisen mit einer ausgewogenen Verteilung über das Schuljahr zu erheben.
Noten der Leistungsnachweise in lernfeldübergreifenden Projekten werden entsprechend den Inhalten der Projekte einzelnen Lernfeldern zugeordnet.
Klassenstufen 1 bis 4
Nach Abschluss der Klassenstufen 1, 2 und 3 erhalten die Schülerinnen und Schüler
ein Jahreszeugnis. Das Jahreszeugnis enthält für das jeweilige Ausbildungsjahr die
aus den Leistungsnachweisen ermittelten Noten für die Fächer des berufsübergreifenden Bereiches und für die Lernfelder. Diese Jahresnoten sind zugleich Abschlussnoten
(Gesamtnoten), soweit die Lernfelder nicht in der nächsten Klassenstufe fortgeführt
werden.
Sofern ein Abschluss- oder Abgangszeugnis erteilt wird, entfällt das Jahreszeugnis.
Abschluss der Berufsschule
Gemäß § 34 Abs. 1 BSO wird in jedem Fach die Abschlussnote aus allen in der schulischen Ausbildung erbrachten Leistungsnachweisen ermittelt. Entsprechend erfolgt die
Regelung für die Lernfelder der sächsischen Stundentafel. Alle Abschlussnoten werden
am Ende der Ausbildung als Zeugnisnoten in das Abschluss- oder Abgangszeugnis
der Berufsschule übernommen.
____________________________________________________________________________________
19
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
5
Berufsspezifische Hinweise
Grundlage des Unterrichtens sind die Zielformulierungen und Inhalte der Lernfelder
des KMK-Rahmenlehrplanes. Die folgenden inhaltlichen Konkretisierungen stellen Ergänzungen und Hinweise für die einzelnen Lernfelder dar, die aufbauend auf den Vorgaben des Rahmenlehrplanes in die Lernfelder einbezogen werden können. Dabei ist
die Tiefe der Vermittlung der einzelnen Inhalte sowie deren Reihenfolge von der konkreten Unterrichtssituation sowie der methodisch-didaktischen Umsetzung im Unterricht abhängig. Inhaltliche Ergänzungen sind jederzeit möglich, wobei die Schaffung
von Freiraum für die Vermittlung neuer Entwicklungen zu berücksichtigen ist.
Weiterhin werden Lernsituationen dargestellt, die Möglichkeiten für die Umsetzung des
KMK-Rahmenlehrplanes im Unterricht aufzeigen.
Der Kurzcharakteristik der Bildungsgänge ist zu entnehmen, dass die Vermittlung der
Kenntnisse und Fertigkeiten aus dem Bereich der berufsbezogenen Informationsverarbeitung in die jeweiligen Lernfelder integriert ist. Da die logistischen Prozesse einer
ständigen Veränderung unterliegen, ergibt sich die Entscheidung, wann die Technik
genutzt, integrierte Informationssysteme eingesetzt, mit Hilfe moderner Medien (z. B.
Internet) kommuniziert oder präsentiert wird, aus der konkreten Unterrichtssituation. In
den Klassenstufen 1 und 2 sind insgesamt mindestens 80 Unterrichtsstunden an einem
Einzelarbeitsplatz mit Netzanbindung vorgesehen, in der dritten Klassenstufe im Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik weitere 40 Unterrichtsstunden. Es empfiehlt sich,
im 1. Ausbildungsjahr Standardsoftware zu verwenden (Textverarbeitung, Kalkulation,
Präsentation, Bildbearbeitung). Im 2. und 3. Ausbildungsjahr ist neben der Nutzung der
®
Standardsoftware die Software "Puzzle " - Optimierung von Lade- und Transporteinheiten - als Schulversion zu empfehlen.
____________________________________________________________________________________
20
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
6
Lernfelder und exemplarische Lernsituationen
Klassenstufe 1
Lernfeld 01:
In der Ausbildung und im Betrieb orientieren
S. 24
Lernsituation 01.1
Rechtliche Rahmenbedingungen der
Berufsausbildung beachten
S. 25
Lernfeld 1:
Güter annehmen und kontrollieren
S. 26
Lernsituation 1.1
Güterannahme mit mehreren Packstücken
durchführen
S. 27
Lernsituation 1.2
Angenommene Güter kontrollieren
S. 29
Lernfeld 2:
Güter lagern
S. 30
Lernsituation 2.1
Lager planen
S. 31
Lernfeld 3:
Güter bearbeiten
S. 32
Lernsituation 3.1
Qualität der Güter sichern und verbessern
S. 33
Lernsituation 3.2
Die Inventur durchführen
S. 34
Lernsituation 3.3
Die Wirtschaftlichkeit eines Lagers ermitteln
S. 35
Lernfeld 4:
Güter im Betrieb transportieren
S. 36
Lernsituation 4.1
Den innerbetrieblichen Transport optimieren
S. 37
Einblick in Grundlagen unternehmerischen
Handelns gewinnen
S. 38
Auswirkungen der Rechtsformwahl auf vertragliche
Beziehungen ableiten
S. 39
Klassenstufe 2
Lernfeld 02:
Lernsituation 02.1
____________________________________________________________________________________
21
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 5:
Güter kommissionieren
S. 40
Lernsituation 5.1
Kommissionieraufträge verantwortungsbewusst
ausführen
S. 41
Lernfeld 6:
Güter verpacken
S. 42
Lernsituation 6.1
Verpackungen sachgerecht einsetzen
S. 43
Lernfeld 7:
Touren planen
S. 44
Lernsituation 7.1
Internationale Verkehrswege und Wirtschaftszentren
bestimmen
S. 45
Lernsituation 7.2
Tour in Deutschland vorbereiten
S. 46
Lernfeld
7 bzw. 8:
Güter verladen
S. 47
Lernsituation
7.1 bzw. 8.1
Güter kosten- und kundenorientiert verladen
S. 48
Lernsituation
7.2 bzw. 8.2
Den Ablauf eines Gefahrguttransportes vorbereiten
S. 49
Lernfeld 8:
Güter versenden
S. 50
Lernsituation 8.1
Güter kosten- und kundenorientiert versenden
S. 51
Lernfeld 9:
Güter versenden
S. 52
Lernsituation 9.1
Verkehrsmittel nach verschiedenen Kriterien
auswählen und Güter im kombinierten Verkehr
versenden
S. 53
Lernfeld 10:
Logistische Prozesse optimieren
S. 54
Lernsituation 10.1
Unternehmerisches Entscheiden und Handeln im
gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang betrachten
S. 55
Qualität betrieblicher Abläufe verbessern
S. 56
Klassenstufe 3
Lernsituation 10.2
____________________________________________________________________________________
22
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 11:
Güter beschaffen
S. 57
Lernsituation 11.1
Angebote vergleichen und Auswahlentscheidung
treffen
S. 58
Lernsituation 11.2
Zahlungsvorgänge optimieren
S. 59
Lernfeld 12:
Kennzahlen ermitteln und auswerten
S. 60
Lernsituation 12.1
Lagerkennziffern berechnen und interpretieren
S. 61
Lernsituation 12.2
Die Buchführung als Instrument zur Kontrolle
betrieblicher Tätigkeit nutzen
S. 62
____________________________________________________________________________________
23
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
1
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 01
In der Ausbildung und im
Betrieb orientieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit den Rahmenbedingungen ihrer Berufsausbildung vertraut und beschreiben ihre Tätigkeitsschwerpunkte im Unternehmen.
Sie erkennen die Notwendigkeit kontinuierlicher Fortbildung im Berufsleben und informieren sich über Weiterbildungsmöglichkeiten.
Sie erarbeiten die für ihr Ausbildungs- und späteres Arbeitsverhältnis relevanten arbeitsrechtlichen und arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen und leiten daraus ihre
Pflichten und Rechte als Auszubildende und Arbeitnehmer ab.
Sie beurteilen die Auswirkungen tarifpolitischer Auseinandersetzungen und Vereinbarungen für die Mitarbeiter und das Unternehmen.
Sie begründen die Anwendung verschiedener Entgeltformen für unterschiedliche Tätigkeiten. Auf der Grundlage von Kenntnissen über die sozialen Sicherungssysteme
vollziehen sie eine Lohnabrechnung nach. Sie setzen sich mit aktuellen Problemen der
sozialen Sicherungssysteme auseinander und ziehen Schlussfolgerungen im Hinblick
auf die Notwendigkeit einer privaten Vorsorge.
Sie erstellen eine einfache Einkommenssteuererklärung.
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Aufgabenstellungen selbstständig in der
Gruppe und lösen Konflikte in konstruktiver Weise. Zur Gewinnung und Aufbereitung
von Informationen sowie zur Dokumentation und Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse
nutzen sie moderne Medien der Information und Kommunikation.
Inhalte:
Duales Ausbildungssystem
Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern/Auszubildenden
Arbeitsrecht, Arbeitsschutz und Arbeitsgerichtbarkeit
Mitbestimmung nach BVG
Tarifliche Vereinbarungen und Auseinandersetzungen
Sozialversicherung und Sozialversicherungsträger
____________________________________________________________________________________
24
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 01
In der Ausbildung und im Betrieb orientieren
40 Ustd.
Lernsituation 01.1
Rechtliche Rahmenbedingungen der Berufsausbildung beachten
10 Ustd.
Auftrag
Im Pausengespräch an der Berufsschule erfahren Sie, dass Sie innerhalb der
Probezeit Ihrer Ausbildung ohne Angabe von Gründen entlassen werden können. Das überrascht Sie, denn das hören Sie zum ersten Mal. Offensichtlich
haben Sie irgendwann nicht zugehört oder Ihr Ausbildungsbetrieb versäumte
es Sie darauf aufmerksam zu machen. Ihnen wird bewusst, dass Sie sich über
den rechtlichen Rahmen Ihrer Ausbildung informieren sollten.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
01.1.1
Planen
Bedeutung des rechtlichen Rahmens der
Berufsausbildung begreifen
Ustd.
2
Informationsquellen zum Wissenserwerb
über den rechtlichen Rahmen der Berufsausbildung recherchieren und Auswahl treffen
01.1.2
01.1.3
Durchführen
Auswerten
Gesetzestexte als Informationsquelle
nutzen
Hinweise
Fallstudien zu verschiedenen Problemstellungen
bzw. Themen
Gruppenarbeit
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet), Ausbildungsvertrag, BBiG,
JarbSchG, Ausbildungsordnung
4
BBiG
Mit Ausbildungsvertrag inhaltlich auseinandersetzen
Originale der Schülerinnen
und Schüler
Sich über Berufsschulpflicht, Ausbildungsdauer, Probezeit, Auflösung des
Ausbildungsverhältnisses, Zwischenund Abschlussprüfung sowie Beendigung des Ausbildungsverhältnisses informieren
Fallstudien und Gruppenarbeit entsprechend der verschiedenen Problemstellungen bzw. Themen
Rechte und Pflichten eines Auszubildenden kennen
BBiG
Ergebnisse dokumentieren
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung
(Textverarbeitung oder PowerPoint)
Ergebnisse präsentieren
4
Präsentation der Gruppen
Arbeit im eigenen Team und Leistungen
der anderen Teams einschätzen
Bewertungsbogen
Eigenes Handeln im Unternehmen reflektieren und sich persönliche Verantwortung bewusst machen
Aufgaben im eigenen Ausbildungsbetrieb
____________________________________________________________________________________
25
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
1
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 1
Güter annehmen und
kontrollieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Vorbereitung der Warenannahme
-
Organisation im Lager
Entladebestimmungen
Bereitstellung der notwendigen Informationen
Bereitstellung der notwendigen Arbeitsmittel
Annahme der Güter
-
Übergabe der Frachtpapiere
Prüfen von Lieferanschrift, Anzahl der Packstücke und Unversehrtheit
Übernahme der Güter
Kennzeichnung der Verpackung
Tausch von Mehrwegverpackungen
Quittieren
Kontrolle der Güter
-
qualitative und quantitative Kontrolle
Sachmängel und Beschädigungen
Entsorgung anfallender Verpackungen
Vorbereitung zur Einlagerung
Sachgerechter Umgang mit fehlerhaften Lieferungen
- Unterscheidung von Liefer- oder Transportmängeln
- Protokollieren von Sachmängeln
- Gewährleistungsansprüche und -fristen
____________________________________________________________________________________
26
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 1
Güter annehmen und kontrollieren
80 Ustd.
Lernsituation 1.1
Güterannahme mit mehreren Packstücken durchführen
30 Ustd.
Auftrag
Sie sind Mitarbeiter eines Großhandelsbetriebes und arbeiten in einem Team
mit drei Kollegen im Wareneingang. Sie erhalten innerhalb des Teams die Aufgabe, die direkte Übernahme der Güter vom Frachtführer zu organisieren.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
1.1.1
Planen
Unterlagen auf erwartete Lieferungen
überprüfen
Ustd.
8
Hinweise
Bestelldateien aus der DV
Bestelldurchschläge
Auftragsbestätigungen
Lieferanzeigen
Zeitliche Reihenfolge und Art der Güter
erfassen
Gefahrstoffe berücksichtigen
Lernfelder 6 und 8
Geeignete Transportmittel, Arbeitsschutzmittel und Abstellflächen bereithalten
Schutzmittel
Flächenberechnung
Warenschleusen kennen
1.1.2
Durchführen
Lieferschein/-unterlagen auf Lieferberechtigung prüfen
Entladevorgang sachgerecht nach handelsrechtlichen oder vertraglichen Regelungen durchführen
15
Gesetzestexte (BGB, HGB)
Individualverträge
Packstücke auf Vollständigkeit und Unversehrtheit prüfen
Mängel erfassen und bestätigen lassen
Rollenspiel
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Dem Frachtführer mit guten Umgangsformen begegnen
Mit Konflikten umgehen
Reklamationen verfassen
Zusammenarbeit mit
Deutsch
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Textverarbeitung)
Geschäftsbrief formulieren
Arbeitsschutzregelungen einhalten
____________________________________________________________________________________
27
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
1
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
Hinweise
Korrekte Übernahme bestätigen
Mängel und Probleme dokumentieren
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Textverarbeitung)
Mitverantwortung tragen
1.1.3
Auswerten
Eigene Handlungen reflektieren und
beurteilen
7
Rollenspiel auswerten
Feedback geben können
Fallbeispiele entwickeln und auswerten
____________________________________________________________________________________
28
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 1.2
Angenommene Güter kontrollieren
Auftrag
Sie sind Mitarbeiter eines Großhandelsbetriebes und arbeiten in einem Team
mit drei Kollegen im Wareneingang. Um wirtschaftliche Schäden für Ihr Unternehmen zu vermeiden, werden Sie beauftragt, eine genaue Kontrolle der eingegangenen Güter durchzuführen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
1.2.1
Planen
Wesentliche Inhalte von Bestell- und
Lieferscheinen kennen
25 Ustd.
Ustd. Hinweise
5
Über Umfang der Kontrolle entscheiden
Belege aus der DV
betriebliches Prüflabor
verschiedene Prüfverfahren
Notwendige Arbeitsmittel bereitstellen
Arbeitsschutz beachten
1.2.2
Durchführen
Bestell- und Lieferunterlagen vergleichen
15
Güter nach Identität prüfen
Ausgewählte Güter nach Menge kontrollieren
Maßeinheiten und Berechnungen
Ausgewählte Güter auf Qualität testen
Sachmängel und Beschädigungen protokollieren
betriebliche Vordrucke für
Mängelrüge aus der DV
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Rügefristen und Rechte des Käufers
sachgerecht anwenden
Fallstudien, Gesetzestexte
Gruppenarbeit
Bereitschaft zur Aneignung von handelsrechtlichen Kenntnissen entwickeln
Reklamationen sach- und fristgerecht
bearbeiten
Betrieblichen Informationsfluss/Handlungsvollmachten kennen und einhalten
1.2.3
Auswerten
Mitverantwortung für den betrieblichen
Ablauf tragen
5
Fallstudien auswerten
Eigene Handlungen beurteilen
____________________________________________________________________________________
29
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
1
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 2
Güter lagern
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Informationen über die Lagerung von Gütern
- Lagerarten
- Lagereinrichtung, -typen
- gesetzliche Vorgaben zu Arbeitsstätten, Emissionen und Immissionen und zur Lagereinrichtung
- gesetzliche Vorgaben zum Arbeits- und Brandschutz
Einrichten des Lagers und Einlagerung der Güter
-
Standort, Bauweise, Eigentümer
Lagereinrichtungen
Transport und Lagerflächen
Einlagerung der Waren
Ermittlung von Fachlast, Feldlast, Stapeldruck, Flächen- und Raumnutzungsgrad
Besonderheiten bei der Lagerung verderblicher Güter und Kühlgüter, Gefahrstoffe
Einlagerung bei einem gewerblichen Lagerhalter
Einhaltung von Ordnung und Sicherheit
-
Grundsätze ordnungsgemäßer Lagerhaltung
Möglichkeiten des Diebstahlschutzes
Unterweisungspflicht über Gefahrstoffe
Erstellen von Betriebsanweisungen
inner- und überbetriebliche Organisation des Arbeitsschutzes
____________________________________________________________________________________
30
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 2
Güter lagern
100 Ustd.
Lernsituation 2.1
Lager planen
40 Ustd.
Auftrag
Sie haben vor kurzem ein Unternehmen gegründet. Sie stehen vor den Fragen,
welche Aufgaben das Lager zu erfüllen hat sowie wo und wie die benötigten
Materialien gelagert werden. Sie müssen sich über Möglichkeiten der Lagerung
im Unternehmen informieren und diese organisieren.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
2.1.1
Planen
Notwendigkeit der Lagerhaltung begründen
Ustd.
5
Hinweise
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internetrecherche)
Vielfalt zu lagernder Güter berücksichtigen
Gesetzliche Regelungen zur Lagerung
von Gütern beachten
2.1.2
Durchführen
Lagerungsmöglichkeiten kennen
Arbeit mit Gesetzestexten
30
Lagerarten unterscheiden
Lagereinrichtung in Abhängigkeit von den
zu lagernden Gütern einordnen
Exkursion, Video
Lageplan und Übersicht zu
Einrichtungen des eigenen
Unternehmens
Präsentation
Berechnungen von Lagerflächen und Flächennutzungsgraden
Wichtige gesetzliche Regelungen zum
Arbeits-, Brand- und Umweltschutz
kennen und problemlösend anwenden
Fallstudien; Gesetzestexte
Gruppenarbeit
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Verantwortungsbewusst handeln
Lernfeld 3
Mit gelagerten Gütern sorgsam umgehen
2.1.3
Auswerten
Feedback geben können
5
Präsentation
Eigene Handlungen reflektieren und beurteilen
Bereitschaft zeigen, sich über Güterarten
und deren Gefährdungspotenzial zu informieren
____________________________________________________________________________________
31
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
1
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 3
Güter bearbeiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Güterbearbeitung
- gesetzliche Maßnahmen zum Arbeitsschutz der Arbeitsstätten und der Gerätesicherheit
- Geräte und Einrichtungen zur Güterbearbeitung
- Möglichkeiten der Bearbeitung eingelagerter Güter
- gesetzliche Vorgaben der Abfallentsorgung
- Möglichkeiten der Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessung
Güterpflege
- Voraussetzungen und Möglichkeiten zur Zustandserhaltung der eingelagerten Güter
- Notwendigkeit der Güterpflege bei unterschiedlichen Güterarten
Wirtschaftlichkeit des Lagers
-
Inventurarten
Lagerkosten
Lagerkennziffern
Lagerfachkarte bzw. Warenbestandslisten
Zusammenhang zwischen Qualitätssicherung der Güter und Wirtschaftlichkeit des Lagers
____________________________________________________________________________________
32
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 3
Güter bearbeiten
60 Ustd.
Lernsituation 3.1
Qualität der Güter sichern und verbessern
20 Ustd.
Auftrag
Nachdem die Güter auf den vorgegebenen Lagerplätzen eingelagert wurden,
bekommen Sie den Auftrag zu prüfen, wie Sie die Qualität der Güter bis zur
Auslieferung an den Kunden erhalten bzw. verbessern können.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
3.1.1
Planen
Notwendigkeit der Kontrolle und Pflege
der eingelagerten Güter erkennen
Ustd.
Hinweise
8
Gesetzliche Maßnahmen zum Arbeitsschutz der Arbeitsstätten und der Gerätesicherheit kennen und anwenden
Gesetzestexte
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet)
Fallstudien
Informationen recherchieren und strukturieren
3.1.2
Durchführen
Voraussetzungen zur Qualitätserhaltung
und -verbesserung der Güter bestimmen
Beispiele der Ausbildungsbetriebe
Möglichkeiten der Qualitätsbestimmung
kennen
Geräte zur Temperaturund Luftfeuchtigkeitsmessung
Lagerfachkarte bzw. Warenbestandslisten führen
10
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung
Mess- und Prüfverfahren anwenden
Zählwaage
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Beobachtungen durchführen und auswerten
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Defekte und qualitätsgeminderte Güter
sowie Verpackung aussondern
wiederverwendbare Verpackung aufbewahren
Umweltschutz beachten
3.1.3
Auswerten
Zusammenhang zwischen gewissenhafter Kontrolle und Pflege bzw. Qualitätssicherung der Güter erkennen
2
Bereitschaft zeigen, sich neue Güterkenntnisse anzueignen
____________________________________________________________________________________
33
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
1
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 3.2
Die Inventur durchführen
Auftrag
Bei einem Gespräch mit Ihren Kollegen erfahren Sie, dass die Warenbestände
mindestens einmal im Jahr inventarisiert werden müssen. Machen Sie sich mit
den verschiedenen Möglichkeiten der Bestandsaufnahme vertraut. Zusammen
mit Ihren Kollegen sollen Sie einen Plan über den Ablauf der Inventur und die
dafür erforderlichen Dokumente erstellen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
3.2.1
Planen
Die Bedeutung der Inventur als Bestandteil der Warenkontrolle begreifen
20 Ustd.
Ustd.
6
Hinweise
Fallbeispiele
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung
Inventurarten kennen
Rechenbeispiele zur verlegten Inventur
Checkliste für den Inventurablauf erarbeiten und Unterlagen erstellen
Mind Map
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Arbeitsablaufplan
mit Textverarbeitung)
Hilfsmittel zur Durchführung auswählen
3.2.2
3.2.3
Durchführen
Auswerten
Körperliche und buchmäßige Bestandsaufnahme durchführen
10
konkretes Beispiel, z. B.
Schulinventar
Soll-Ist-Vergleich durchführen
Lernfeld 12
Kooperativ im Team zusammenarbeiten
Gruppenarbeit
Die Inventurergebnisse bewerten
4
Präsentation
Daten aufbereiten und darstellen
Eigene Handlungen reflektieren
____________________________________________________________________________________
34
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 3.3
Die Wirtschaftlichkeit eines Lagers ermitteln
Auftrag
Bei Ihrer Arbeit im Lager stellen Sie fest, dass einige Güter über längere Zeit
unbeachtet Lagerplätze blockieren und andere Güter nicht in ausreichender
Menge bevorratet werden. Außerdem gibt es immer wieder Platzprobleme,
wenn Güter in großen Mengen angeliefert werden. Aus Ihren Beobachtungen
heraus suchen Sie ein Gespräch mit dem Lagermeister. Um die Wirtschaftlichkeit des Lagers zu verbessern, entwickeln Sie gemeinsame Strategien zur Beseitigung dieser Missstände.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
3.3.1
Planen
In die Problematik der Lagerkosten Einblick gewinnen
Ustd.
20 Ustd.
Hinweise
4
Lagerkosten unterscheiden
Lagerkennziffern kennen
Lagerfachkarten erstellen
3.3.2
Durchführen
Lagerkennziffern berechnen
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung
8
Rechentechnik beherrschen und anwenden
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Lagerfachkarten
und Berechnungen)
Mit Hilfe der Lagerkennziffern die Wirtschaftlichkeit des Lagers einschätzen
Fallbeispiele
Gruppenarbeit
Sorgfältig und gewissenhaft sein
Kommunizieren und kooperieren
3.3.3
Auswerten
Konsequenzen für das betriebswirtschaftliche Handeln ableiten
8
Lernfeld 12
Gruppenarbeit
Präsentation
Beurteilungs- und Entscheidungsfähigkeit
entwickeln
Zusammenhang zwischen Qualitätssicherung der Güter und Wirtschaftlichkeit des
Lagers erkennen
____________________________________________________________________________________
35
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
1
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 4
Güter im Betrieb transportieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Informationen über Fördermittel für den innerbetrieblichen Transport
-
inner- und außerbetrieblicher Transport
Anforderungen an den innerbetrieblichen Transport
Gruppen von Fördermitteln
Arten von Stetig- und Unstetigförderern
Antriebsarten der Fördermittel
Arbeit mit Fördermitteln
-
Arbeit mit flurgebundenen und flurfreien Fördermitteln
Einsatz des Gabelstaplers
Beförderung im Hochregallager - Das Regalbediengerät
sonstige Hilfsmittel im Lager
effektiver Einsatz der Fördermittel
Betriebsanweisung und Unfallbericht
____________________________________________________________________________________
36
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 4
Güter im Betrieb transportieren
40 Ustd.
Lernsituation 4.1
Den innerbetrieblichen Transport optimieren
30 Ustd.
Auftrag
In Ihrem Unternehmen finden Sie einen umfangreichen mehrstufigen Produktionsprozess vor. Sie benötigen dafür ein umfangreiches Sortiment an Materialien in großen Mengen. Die meisten Teile sind in einem Hochregallager untergebracht. Bei Bedarf werden die Teile aus dem Hochregallager zu den verschiedenen Produktionsstätten, die zwischen 50 m und 700 m entfernt liegen,
transportiert. Außerdem ist der Transport zwischen den Produktionsstätten zu
organisieren. Sie sollen Ideen entwickeln, wie die Transportprozesse am günstigsten gestaltet werden können.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
4.1.1
Planen
Inner- und außerbetrieblichen Materialund Gütertransport unterscheiden
Ustd.
10
Hinweise
Betriebserkundung
Anforderungen an den innerbetrieblichen
Transport kennen
4.1.2
Durchführen
Fördermittel und Förderhilfsmittel kennen
und unterscheiden
Medienrecherche (Fachzeitschriften, Bücher, Internet)
Informationen sammeln und präsentieren
Gruppenarbeit
Präsentationstechniken beherrschen
Präsentation
Arbeitsweise verschiedener Fördermittel
beherrschen
12
Vor- und Nachteile verschiedener Fördermittel erkennen, z. B. Transportleistungen vergleichen, Aspekte des Umweltschutzes einbeziehen
Gabelstapler
Exkursion
Kraftstoffverbrauchsberechnung
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Software nutzen)
Präsentation
Unfallgefahren aufzeigen
Mit Gefahrensituationen umgehen
Video
Rollenspiel zur ersten Hilfe
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Betriebsanweisung analysieren und Unfallbericht erstellen
Zusammenarbeit mit
Deutsch
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Textverarbeitung)
Sprachkompetenz entwickeln
4.1.3
Auswerten
Unfallberichte analysieren und auswerten
Vorschläge zur Verbesserung des innerbetrieblichen Transports erarbeiten und
Schutzmaßnahmen ableiten
8
Präsentation
Brainstorming
Projekt
Kreativität und Problemlösefähigkeit
fördern
Mitverantwortung tragen
____________________________________________________________________________________
37
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
2
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 02
Einblick in Grundlagen unternehmerischen Handelns gewinnen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Zielformulierung:
Unter Verwendung von Gesetzestexten informieren sich die Schülerinnen und Schüler
über rechtliche Regelungen beim Zustandekommen von vertraglichen Geschäftsbeziehungen.
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden die Betriebe nach der Art der Leistungserstellung und reflektieren aufgrund der jeweiligen betrieblichen Zielsetzung deren Bedeutung in der Gesamtwirtschaft.
Sie machen sich mit den betrieblichen Grundfunktionen sowie wirtschaftlichen Kenngrößen eines Betriebes vertraut.
Die Schülerinnen und Schüler stellen verschiedene Rechtsformen der Unternehmung
dar und beurteilen diese anhand ausgewählter Kriterien.
Sie kommunizieren situations- und adressatengerecht mit dem Ziel, in betrieblichen
Arbeitsprozessen eigenverantwortlich und teamorientiert mitzuarbeiten. Dabei nutzen
die Schülerinnen und Schüler Arbeits- und Präsentationstechniken.
Inhalte:
Grundlagen des Kaufvertrages
Rechts- und Geschäftsfähigkeit
Willenserklärung
Arten von Rechtsgeschäften
Besitz und Eigentum
Betriebliche Kennzahlen (Umsatz, Gewinn, Rentabilität, Produktivität, Wirtschaftlichkeit)
Betriebliche Grundfunktionen
Rechtsformen der Unternehmung (Einzelunternehmung, OHG, KG, GmbH, AG, Genossenschaften)
Vergleichskriterien für die Rechtsformwahl (Geschäftsführung, Vertretung, Haftung,
Kapitalaufbringung, Gewinnverteilung)
Hinweis
Das Thema Kaufvertrag wird in Lernfeld 11 ausführlich behandelt.
____________________________________________________________________________________
38
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 02
Einblick in Grundlagen unternehmerischen Handelns
gewinnen
40 Ustd.
Lernsituation 02.1
Auswirkungen der Rechtsformwahl auf vertragliche
Beziehungen ableiten
15 Ustd.
Auftrag
Sie sind in der Versandabteilung Ihres Betriebes tätig und bearbeiten Bestellungen Ihrer Kunden. Bei der Arbeit erkennen Sie, dass die Unternehmen neben den Namen unterschiedliche Zusätze wie AG, GmbH u. a. führen. Sie überlegen, welche Bedeutung dies hat und welche Konsequenzen sich daraus
beim Abschluss von Verträgen mit den Kunden ergeben können.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
02.1.1
Planen
Geeignete Merkmale zur Unterscheidung
der Rechtsformen auswählen
2
Gruppenarbeit mit unterschiedlichen Rechtsformen
02.1.2
Durchführen
Rechtsformen an Hand der Merkmale
unterscheiden
10
Präsentation
02.1.3
Auswerten
Ustd.
Hinweise
Mögliche Auswirkungen für den Abschluss von Kaufverträgen bzw. die sich
daraus ergebenden Haftungs- und Zahlungsbedingungen zwischen den Unternehmen ableiten
Lernfeld 11
Gruppenarbeit
Quellen zur Informationsbeschaffung
nutzen
Handelsregister
Konsequenzen der Rechtsformwahl auf
vertragliche Beziehungen aufzeigen
Anhand verschiedener Unternehmen auf
die Art der Leistungserstellung und betriebliche Zielsetzungen schließen
3
Präsentation
Gruppenarbeit
____________________________________________________________________________________
39
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
2
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 5
Güter kommissionieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
bzw. 80 Ustd.
Gründe für Warenausgänge
Kommissioniersysteme
-
Informationsfluss
Bereitstellung der Güter
Art der Fortbewegung
Entnahme der Güter
Abgabe der Güter
Organisation des Kommissioniervorgangs
Kommissioniermethoden
- auftragsorientierte, serielle Kommissionierung
- auftragsorientierte, parallele Kommissionierung
- serienorientierte, parallele Kommissionierung
Beleglose Kommissionierung
Kommissionierzeiten und -leistung
- Kommissionierzeiten
- Kennzahlen zur Ermittlung der Kommissionierleistung
- praktische Beispiele für Kommissionierlösungen
____________________________________________________________________________________
40
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 5
Güter kommissionieren
Lernsituation 5.1
Kommissionieraufträge verantwortungsbewusst ausführen
Auftrag
Sie haben die Aufgabe, die benötigten Güter für mehrere Aufträge aus dem
Lager zu entnehmen und diese Vorgänge zweckmäßig zu organisieren. Dabei
machen Sie sich auch Gedanken über Gründe für Güterausgänge.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
5.1.1
Planen
Begriff "Kommissionierung" verstehen
60 Ustd. bzw.
80 Ustd.
Ustd.
40 Ustd.
Hinweise
15
Gründe für Warenausgänge kennen
Beispiele aus Lehrbetrieb
Notwendigen Informationsfluss im Zusammenhang mit der Kommissionierung
erfassen
Statische und dynamische Bereitstellung
unterscheiden
5.1.2
Durchführen
Einsatzmöglichkeiten von Kommissionierautomaten oder -robotern kennen
Exkursion
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internetrecherche)
Möglichkeiten der Organisation des
Kommissioniervorgangs erörtern
siehe inhaltliche Untersetzung
Die Kommissionierung nach verschiedenen Methoden unter Berücksichtigung der
Kommissionierleistung durchführen
10
Fallstudien, Präsentation
Berechnung der Kommissionierleistung
Gruppenarbeit
15
Präsentation der Gruppenarbeit
ggf. grafische Darstellung
Verantwortungsvoll arbeiten
Gesetzliche Regelungen zum Arbeitsschutz einhalten
Mit kommissionierten Gütern sorgsam
umgehen
Möglichkeiten der Kontrolle und deren
Notwendigkeit begreifen
5.1.3
Auswerten
Kommissionierleistung bewerten und
optimieren
Auswirkungen von Fehlentnahmen auf
Kundenreklamationen und Image des
Unternehmens erkennen und daraus
Schlüsse für das Handeln am eigenen
Arbeitsplatz ziehen
Beispiele aus Lehrbetrieben
Bereitschaft zeigen, Verantwortung für die
Zukunft des Unternehmens zu übernehmen
____________________________________________________________________________________
41
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
2
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 6
Güter verpacken
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Verpackung
Grundbegriffe, Funktionen, Beanspruchung, Werkstoffe
Packmittel und Packhilfsmittel
Abläufe und technische Hilfsmittel
Verpacken von gefährlichen Stoffen
- Einteilung der Gefahrgüter
- Packmittel für Gefahrgüter
- Pflichten des Verpackers beim Verpacken und Kennzeichnen von Gefahrgut (Vorsichtsmarkierungen national und international)
Gesetzliche und vertragliche Regelungen zur Vermeidung und Verwertung von Verpackungen
-
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Verpackungsverordnung
Duales System Deutschland
umweltverträgliche Entsorgung der Verpackung (betriebliche Regelungen)
Hinweis
Für die Fachkraft für Lagerlogistik sollten die Themen um Anforderungen an die Verpackung unter Berücksichtigung produktspezifischer Merkmale und vertraglicher, nationaler und internationaler Bestimmungen sowie Verpackungskosten (Packmittel, Packhilfsmittel und Arbeitszeit) ergänzt werden.
____________________________________________________________________________________
42
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 6
Güter verpacken
80 Ustd.
Lernsituation 6.1
Verpackungen sachgerecht einsetzen
50 Ustd.
Auftrag
Bei Ihrer täglichen Arbeit im Lager haben Sie mit Verpackungen zu tun. Sei es
bei der Güterannahme, bei der Lagerung oder beim Versand.
Damit die Güter sicher transportiert, gelagert und versendet werden können,
sind Informationen über Verpackungsmaterialien und -vorschriften für Sie unerlässlich.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
6.1.1
Planen
Die wichtigsten Fachbegriffe des Verpackungswesens kennen
6.1.2
6.1.3
Durchführen
Auswerten
Ustd.
30
Hinweise
DIN-Vorschrift 55405
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Möglichkeiten des Schutzes der Güter auf
dem Weg vom Hersteller zum Empfänger
kennen
Fallstudien
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet)
Umweltgerecht mit Verpackungen umgehen
Exkursion in Entsorgungsbetriebe
Fachbegriffe überblicken
15
Einzel- oder Gruppenarbeit
Aufgaben der Verpackung ableiten
Mindmapping
Beispiele
Beanspruchungen, denen die Verpackung ausgesetzt ist, erkennen
Demonstration im Verpackungsraum durch Lehrer
oder Schüler
Packstücke kennzeichnen
Gefahrgutverordnungen
Lernfeld 8
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Auswirkungen einer unsachgemäßen
Verpackung erkennen
Wirtschaftliche Folgen ableiten und
Schlussfolgerungen für eigenes Handeln
ziehen
5
Beispiele aus der betrieblichen Praxis
____________________________________________________________________________________
43
Klassenstufe 2
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 7
Touren planen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Wichtige Wirtschaftsstandorte in Deutschland, Europa und weltweit
Kenntnisse im Kartenlesen
Entfernungsbestimmungen mit Karten und Entfernungstabellen
Verkehrsnetz in Deutschland und Europa
-
Straßennetz
Schienennetz
Wasserstraßennetz: Binnen- und Seeschifffahrt, Hafenstandorte
Luftverkehrsnetz
Tourenplanung in Deutschland und Europa
Weltweite Verbindungen
- Zeitzonen
- wichtige Schifffahrtlinien
- wichtige Flugrouten
Hinweis
Der Zielkonflikt zwischen Umwelt und Verkehrspolitik bzw. Kostensenkung/Gewinnsteigerung sollte thematisiert werden.
____________________________________________________________________________________
44
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 7
Touren planen
40 Ustd.
Lernsituation 7.1
Internationale Verkehrswege und Wirtschaftszentren
bestimmen
10 Ustd.
Auftrag
Die innovativen Produkte Ihrer Firma sind auf einer internationalen Messe auf
weltweites Interesse gestoßen. Ihr Geschäftsführer konnte eine Reihe von Verträgen abschließen. Nach seiner Rückkehr übergibt er Ihnen die Aufgabe, herauszufinden, in welchen bedeutenden Wirtschaftszentren ihre Kunden tätig
sind und welche Verkehrsverbindungen zu diesen bestehen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
Ustd.
7.1.1
Planen
Sich über weltweite Wirtschaftszentren
informieren
2
Gruppenarbeit
Atlas
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet)
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
7.1.2
Durchführen
Geografische Lage der Wirtschaftszentren und die Entfernungen zum Unternehmensstandort herausfinden
6
Entfernungstabellen
Mögliche Verkehrsverbindungen bestimmen
7.1.3
Auswerten
Verkehrsverbindungen nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten einschätzen
Hinweise
Schifffahrts- und Flugverbindungen
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
2
Präsentation
Lernfeld 9
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Präsentation beurteilen
Auswirkungen auf die Belieferung der
Kunden hinsichtlich der Entfernungen und
der möglichen Verkehrswege ableiten
Bezugnahme auf eigenen
Ausbildungsbetrieb
____________________________________________________________________________________
45
Klassenstufe 2
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 7.2
Tour in Deutschland vorbereiten
Auftrag
Ihr Unternehmen soll Güter von Saarbrücken nach Rostock befördern. Dabei
soll der Fahrer unterwegs in Frankfurt a. M., Chemnitz und Berlin Teilladungen
an die dortigen Empfänger abliefern und auf dem Rückweg eine Ladung von
Rostock nach Saarbrücken übernehmen. Sie sind beauftragt, die Tour zu planen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
7.2.1
Planen
Geeignete Hilfsmittel auswählen
7.2.2
Durchführen
10 Ustd.
Ustd.
Hinweise
2
Überblick über Bundesautobahnen und
Straßennetz gewinnen
Atlas
Informationen über mögliche Verkehrsbehinderungen beschaffen
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet)
Geeignete Bundesautobahnen und Straßen auswählen
6
Gruppenarbeit
Entfernungstabellen und Atlaskarten anwenden
7.2.3
Auswerten
Routenplan dokumentieren
grafische Darstellung
Zeitplan aufstellen
Präsentation
Ergebnisse mit Routenplaner vergleichen
2
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Routenplaner)
Fahrtenschreiber auswerten
Gründe für Abweichungen ermitteln
Hinweise des Fahrpersonals erfassen
Fallbeispiele
____________________________________________________________________________________
46
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld
7 bzw. 8
Güter verladen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Verladungsabläufe
-
gesetzliche Regelungen und vertragliche Vorgaben
Frachtgewicht und Frachtvolumen (vgl. Lernfeld 6)
geeignete Verkehrs- und Beförderungsmittel (vgl. Lernfeld 9)
kosten- und kundenorientiertes Planen
Fördermittel, Förderhilfsmittel und Ladehilfsmittel (vgl. Lernfeld 4)
Palette, Gitterboxen, Container
Beförderungssicheres Laden, Stauen und Befestigen in Abhängigkeit von der Versandart
-
Ladeliste, Stauplan, Beladeplan
Nutzlast, Ladehöhe, Schwerpunkt
Flächen- und Volumenberechnung, Gewichte, Kräfte
Verladesysteme, Laderampen, Ladebrücken
Sicherungstechniken, Sicherungsmittel
Gefahrguttransport
-
Merkmale von gefährlichen Gütern
Gesetz zur Beförderung gefährlicher Güter
Gefahrgutverordnungen
Gefahren- und Abfertigungskennzeichen
Bedeutung der Warntafel
Ablauf eines Gefahrguttransportes
Kontroll-, Verlade-, Sicherungs-, Kennzeichnungs- und Dokumentationsmaßnahmen
____________________________________________________________________________________
47
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe
2
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 7 bzw. 8
Güter verladen
80 Ustd.
Lernsituation
7.1 bzw. 8.1
Güter kosten- und kundenorientiert verladen
60 Ustd.
Auftrag
Sie haben die Aufgabe, Güter für mehrere Kundenaufträge auf einem Lkw zu
verladen. Dabei sollen Sie die Arbeitsabläufe der Verladung unter Berücksichtigung der Tourenplanung und Lastenverteilung sowie mit Hilfe aktueller Informations- und Kommunikationstechniken planen und durchführen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
7.1.1
bzw.
8.1.1
Planen
Arbeitsabläufe der Verladung planen
7.1.2
bzw.
8.1.2
Durchführen
Ustd.
20
Hinweise
gesetzliche Regelungen
(STVO, Zulassung etc.)
Individualverträge
Aktuelle Informations- und Kommunikationstechniken beherrschen
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Einführung in das
Programm PUZZLE ® Optimierung von Lade- und
Transporteinheiten)
Kriterien für das Zusammenstellen von
Gütern zu Ladeeinheiten kennen
Zusammenladeverbote
Sicherungstechniken und Sicherungsmittel kennen
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Frachtgewicht, Frachtvolumen, Flächen
und Kräfte messen bzw. berechnen
30
Messgeräte einsetzen
Geeignete Fördermittel, Förderhilfsmittel
und Ladehilfen auswählen
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (PowerPointPräsentation als Ergebnis
von Einzel- oder/und Gruppenarbeit)
Optimale Ladeeinheiten,
Staupläne und Beladepläne erstellen
Erstellen eines Beladeplans
mit Hilfe des Programms
PUZZLE ®
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Geeignete Sicherungstechniken und
Sicherungsmittel auswählen
7.1.3
bzw.
8.1.3
Auswerten
Verladung durchführen
Fallbeispiele
Konfliktsituationen bewältigen
Verträge, gesetzliche Regelungen
Folgen fehlerhaften Beladens erkennen
und eigenes Handeln reflektieren
10
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Visualisierung mit
PUZZLE ® )
Medienrecherche
(TV, Internet, Tageszeitung)
____________________________________________________________________________________
48
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernsituation
7.2 bzw. 8.2
Den Ablauf eines Gefahrguttransportes vorbereiten
Auftrag
Sie arbeiten in einem Versandlager für Gefahrstoffe. Sie erhalten den Auftrag,
bereits kommissionierte Gefahrstoffe auf Richtigkeit zu überprüfen und die
entsprechenden Maßnahmen für die Verladung einzuleiten. Dabei sollen Sie
bestehende Vorschriften für gefährliche Güter beachten und Vorschläge für die
Sicherung der zu verladenden Güter auf dem Transportmittel machen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
7.2.1
bzw.
8.2.1
Planen
Gesetze und Verordnungen kennen und
anwenden
Ustd.
5
Gefahrgüter klassifizieren
20 Ustd.
Hinweise
Fallstudien
Gesetzestexte
Video
Präsentation möglicher
Markierungen und Kennzeichen (Gefahrzettel)
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Verpackung und Verkehrsträger auswählen
7.2.2
bzw.
8.2.2
Durchführen
Kontroll-, Verlade-, Sicherungs-, Kennzeichnungs- und Dokumentationsmaßnahmen durchführen
10
Video
Fallbeispiel
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Unfallmerkblätter ausfüllen
Gefährliche Stoffe charakterisieren
7.2.3
bzw.
8.2.3
Auswerten
Verantwortungsbewusst handeln
Auswirkungen von Unfällen bei Gefahrguttransporten auf Gesellschaft,
Umwelt und Wirtschaft reflektieren
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internetrecherche)
5
Feedback geben
Gruppenarbeit
aktuelle Beispiele (TV,
Radio, Tageszeitung)
Präsentation
Teamarbeit bewerten
____________________________________________________________________________________
49
Klassenstufe 2
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 8
Güter versenden
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Versandarten
- Vergleich der Versandarten (Nutzung, Vorteile, Nachteile)
- Post, KEP-Dienste, Güterkraftverkehr, Binnen- und Seeschifffahrt, Luftfrachtverkehr,
Schienenverkehr
Begriffsbestimmung: Verkehrsträger, Verkehrsmittel, Verkehrsweg
Aufgaben des Frachtführers und Spediteurs
Ermittlung der Versandkosten aus vorgegebenen Frachttabellen
Abgleich und Erstellung von Versandpapieren mit den zu versendenden Gütern
Wirtschaftszentren in Deutschland und Europa
Verkehrswege zwischen den Wirtschaftszentren
____________________________________________________________________________________
50
Berufsschule
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 8
Güter versenden
60 Ustd.
Lernsituation 8.1
Güter kosten- und kundenorientiert versenden
50 Ustd.
Auftrag
Sie arbeiten in einem Betrieb der chemischen Grundstoffindustrie. Aus Ihrer
Tätigkeit in der Versandabteilung kennen Sie eine Vielzahl Ihrer Kunden in
Deutschland und Europa. Ein Großteil der Güter wird mit der Bahn an Ihre
Kunden versendet. Sie wissen aus Ihrer Erfahrung, dass die Eisenbahn für den
Versand von Massengütern ein sehr effektives Verkehrsmittel ist.
Sie erhalten den Auftrag zusammenzustellen, in welchen bedeutenden Wirtschaftszentren Ihre Kunden angesiedelt sind und sollen Alternativen für den
Versand mit anderen Verkehrsmitteln unter Berücksichtigung ökonomischer
und ökologischer Gesichtspunkte erarbeiten.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
8.1.1
Planen
Kriterien für die Auswahl der Versandart
bezüglich der zu versendenden Güter
bestimmen
Ustd.
20
Hinweise
Exkursion in ein Versandunternehmen
Brainstorming
Verkehrsmittel vergleichen
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internetrecherche
und Präsentation in Form
von Diagrammen und Tabellen)
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Verkehrsträger aus ökonomischer und
ökologischer Sicht auswählen
Gruppenarbeit
Mit Ressourcen effektiv umgehen
Umweltbewusstsein entwickeln
8.1.2
8.1.3
Durchführen
Auswerten
Frachtpapiere mit der Sendung abgleichen
20
Fallbeispiele
Frachtkosten bestimmen bzw. berechnen
Frachttabellen
Frachtpapiere ausfüllen
Originale nutzen
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Auswahl der Versandart kritisch bewerten
Alternativen für die gewählte Versandart
erarbeiten
10
Gruppenarbeit aus Planungsphase fortsetzen
Präsentation
____________________________________________________________________________________
51
Klassenstufe 3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 9
Güter versenden
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Versandarten
- Vergleich der Versandarten (Nutzung, Vorteile, Nachteile)
- Post, KEP-Dienste, Güterkraftverkehr, Binnen- und Seeschifffahrt, Luftfrachtverkehr,
Schienenverkehr
Begriffsbestimmung: Verkehrsträger, Verkehrsmittel, Verkehrsweg
Aufgaben des Frachtführers und Spediteurs
Frachtberechnung und Frachtpapiere
-
Ermittlung der Versandkosten
Abgleich und Erstellung von Versandpapieren mit den zu versendenden Gütern
Frachtberechnung für kombinierten Verkehr
Außenwirtschaftliche Vorschriften
ausländische Frachtpapiere
Fracht- und Speditionsvertrag
Hinweise
Die Ermittlung der Versandkosten sollte mit Hilfe von Frachttabellen durchgeführt werden.
Da auf ausländische Frachtpapiere verwiesen werden muss, ist insbesondere in diesem Lernfeld der Erwerb fachspezifischer Fremdsprachenkenntnisse notwendig.
Fracht- und Speditionsvertrag sind in diesem Lernfeld vertieft zu behandeln.
____________________________________________________________________________________
52
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 9
Güter versenden
80 Ustd.
Lernsituation 9.1
Verkehrsmittel nach verschiedenen Kriterien auswählen und
Güter im kombinierten Verkehr versenden
40 Ustd.
Auftrag
Sie arbeiten in einer Spedition. Ihr Betrieb ist im internationalen Frachtgeschäft
tätig. Um seine Transportlogistik effektiv zu gestalten hat sich Ihr Betrieb entschlossen, einen Großteil der Güter in Containern oder auf Wechselbrücken zu
verladen. Mit dieser Entscheidung sind Sie in der Lage, die Vorteile des kombinierten Verkehrs zu nutzen. Sie sollen unter den gegebenen Voraussetzungen
Möglichkeiten für den weltweiten Güterversand untersuchen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
9.1.1
Planen
Sich über Verkehrsmittel und deren Vorund Nachteile informieren
Ustd.
15
Den Einsatz der Verkehrsmittel in Bezug
auf die Menge der zu befördernden Güter, die Entfernung, der Transportgeschwindigkeit und des ökonomischen
Transportaufwandes planen
9.1.2
Durchführen
Transporte mit verschiedenen Verkehrsmitteln, Anfangs- und Zielpunkten durchführen
Hinweise
Gruppenarbeit
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet)
Präsentation
Frachttabellen
Internetrecherche
20
Kosten des Versands unter Anwendung
von Frachttabellen ermitteln
Lernfeld 7
Incoterms, Lernfeld 11
Frachttabellen
Gesetzlich und vertraglich bedingte Verzögerungen, wie z.B. Lenkzeiten, Linienverkehr und Umladung in den Transportablauf einbeziehen
9.1.3
Auswerten
Sich mit der Auswahl des Verkehrsmittels
und der Fahrstrecke kritisch auseinandersetzen
5
Diskussion über Gebühren
für Straßenbenutzung und
Energiesteuern
Zum Zielkonflikt zwischen Ökonomie und
Ökologie Stellung beziehen
____________________________________________________________________________________
53
Klassenstufe 3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 10
Logistische Prozesse optimieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Wirtschaftliche Grundlagen
-
Bedarf und Bedürfnisse
Güterarten
ökonomisches Prinzip
Produktionsfaktoren
Arbeitsteilung
Sektoren der Volkswirtschaft
Wirtschaftskreislauf
Markt
Preisbildung
Wirtschaftsordnung (freie und soziale Marktwirtschaft, Zentralverwaltungswirtschaft)
Logistische Prozesse
-
Aufgaben, Ziele und Bedeutung der Logistik
Teilbereiche der Logistik im Unternehmen
Informationsfluss
Materialfluss
Einbindung logistischer Prozesse in die Unternehmensorganisation
- Abhängigkeitsfaktoren
- Formen/Möglichkeiten der Einbindung
Optimierung logistischer Prozesse
-
Lean Management
Total Quality Management (TQM)
Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP)
ABC-Analyse
____________________________________________________________________________________
54
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 10
Logistische Prozesse optimieren
80 Ustd.
Lernsituation 10.1
Unternehmerisches Entscheiden und Handeln im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang betrachten
40 Ustd.
Auftrag
Sie arbeiten in einem Unternehmen der Fahrzeugindustrie. Sie erkennen, dass
zur Fertigstellung der Fahrzeuge eine Vielzahl von Produktionsschritten erforderlich ist. Außerdem ist Ihnen bewusst, dass die Produktion ständig auf Kundenwünsche ausgerichtet werden muss, damit das Unternehmen erfolgreich
bestehen kann. Sie wollen verstehen, auf welche Grundprinzipien unternehmerisches Handeln ausgerichtet ist und in welche gesamtwirtschaftlichen Verflechtungen Ihr Unternehmen eingebunden ist.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
10.1.1
Planen
Unternehmerisches Entscheiden und
Handeln am Absatz- und Beschaffungsmarkt ausrichten
10.1.2
Durchführen
Ustd.
Hinweise
10
Beispiele
Volkswirtschaftliche und internationale
Arbeitsteilung unterscheiden
Fallstudie
Notwendigkeit der Ermittlung des Bedarfs und des Einsatzes der Produktionsfaktoren nach dem ökonomischen Prinzip für den Unternehmenserfolg erkennen
Medienrecherche
Gruppenarbeit
Güter- und Faktormärkte hinsichtlich der
Marktarten und Marktformen analysieren
und in den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang bringen
20
Fallbeispiele in Verknüpfung
mit Wirtschaftskreislauf
Einfluss der Marktlage auf den Preis der
Güter untersuchen
Preisentwicklung auf Märkten nachvollziehen
Fallbeispiele zur Preisbildung
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internetrecherche)
System der Marktwirtschaft begreifen
Wertediskussion
freie/soziale Marktwirtschaft
Organisation der Bedarfsermittlung, des
Materialflusses und der betrieblichen
Arbeitsteilung im Unternehmen aufzeigen
10.1.3
Auswerten
Marktorientierung eines Unternehmens
im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang aufzeigen
10
Präsentation
Chancen und Risiken der Globalisierung
erkennen und unternehmerische Möglichkeiten ableiten
Ausbildungsbetrieb
Erkenntnisse für eigenes Handeln ableiten, sich insbesondere der Notwendigkeit
des Erwerbs von Fremdsprachenkenntnissen bewusst sein
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
____________________________________________________________________________________
55
Klassenstufe 3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 10.2
Qualität betrieblicher Abläufe verbessern
Auftrag
Die Logistik vereint alle Maßnahmen zur Gewährleistung der Informations-,
Material- und Werteflüsse vom Beschaffungs- bis zum Absatzmarkt. Sie sollen
erkennen, wie durch Optimierung logistischer Prozesse der Unternehmenserfolg und die Konkurrenzfähigkeit Ihres Unternehmens gestärkt werden kann.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
10.2.1
Planen
Entwicklung, Zielsetzung und Aufgaben
der Logistik bei der betrieblichen Leistungserstellung kennen
10.2.2
10.2.3
Durchführen
Auswerten
30 Ustd.
Ustd.
10
Hinweise
Brainstorming
Notwendigkeit und Möglichkeiten der
betrieblichen Arbeitsteilung erkennen
Aufbau- und Ablauforganisation
Fallstudie
Zusammenhang zwischen Informationsund Materialfluss erfassen
Fachvideo "Just-in-time"
Gruppenarbeit
Methoden zur Optimierung logistischer
Prozesse wie Lean Management, Total
Quality Management und kontinuierlicher
Verbesserungsprozess recherchieren
Medienrecherche
Gruppenarbeit
Logistische Einsatzbereiche im Unternehmen aufzeigen
10
Beispiele des Ausbildungsbetriebes
Planung, Durchführung und Kontrolle
von logistischen Maßnahmen in den
Logistikbereichen reflektieren
Beispiel Lagerlogistik
Einbindung der Logistik in die betriebliche Unternehmensorganisation hinsichtlich des Informations- und Materialflusses im Unternehmen erfassen und darstellen
Präsentation in Form von
Organigrammen
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung
Nutzung und Anwendung von Methoden
zur Optimierung logistischer Prozesse
kritisch bewerten
10
Gruppenarbeit aus Planungsphase fortsetzen
Sich seiner persönlichen Mitverantwortung bewusst sein
Stellenbeschreibung
Mängel und Probleme reflektieren und
dokumentieren
Fallbeispiele aus eigenem
Ausbildungsbetrieb
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Textverarbeitung)
Erkenntnisse für die eigene Tätigkeit und
Vorschläge zur Verbesserung des betrieblichen Informations- und Materialflusses ableiten
Gruppenarbeit
____________________________________________________________________________________
56
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 11
Güter beschaffen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Beschaffungsplanung
-
Methoden der Bedarfsermittlung
Bedarfsarten
Eigen- oder Fremdbezug
Bestellverfahren
Einkaufsplanung
Lieferbedingungen und Incoterms
Maße, Gewichte, Währungen
Bezugskalkulation
Bezugsquellenermittlung
Einkauf
-
rechtliche Grundlagen
Anfrage
Angebot
Angebotsvergleich
Bestellung
Kaufvertrag, vgl. Lernfeld 02
Störungen bei der Erfüllung des Kaufvertrages
Zahlungsverkehr
- Aufgaben des Geldes
- Zahlungsformen, insbesondere bargeldloser Zahlungsverkehr
____________________________________________________________________________________
57
Klassenstufe 3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 11
Güter beschaffen
80 Ustd.
Lernsituation 11.1
Angebote vergleichen und Auswahlentscheidung treffen
30 Ustd.
Auftrag
Sie sind zur Zeit in der Einkaufsabteilung tätig. Da ein bisheriger Lieferant
häufig unzuverlässig lieferte, hat Sie Ihr Abteilungsleiter beauftragt andere
Hersteller zu ermitteln, die als neue Lieferanten in Frage kommen könnten.
Des Weiteren besteht Ihre Aufgabe darin, Angebote einzuholen, zu vergleichen
und einen geeigneten Lieferanten vorzuschlagen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
11.1.1
Planen
Güterbeschaffung vorbereiten, insbesondere Warenbestände abrufen
Ustd.
10
Hinweise
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Dateien der Warenbestände)
Entscheiden, was, wann und in welcher
Menge eingekauft werden soll
Kriterien für die Auswahl des Lieferanten
festlegen und gewichten
Aufwand für Einkauf planen
ABC-Analyse anwenden
11.1.2
11.1.3
Durchführen
Auswerten
Geeignete Lieferanten heraussuchen
Fallbeispiele, Lernfeld 10
15
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet), Branchenbuch, Fachzeitschriften,
Lieferantenkartei
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Anfragen an die Lieferanten selbstständig erarbeiten und versenden
Geschäftsbrief DIN-Norm
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Textverarbeitung)
Gruppenarbeit
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
Eingehende Angebote prüfen
Fallbeispiele
Anbieter vergleichen und Entscheidung
treffen
Punktbewertungsverfahren
bzw. Entscheidungstabelle
Ergebnisse analysieren
5
Präsentation der Ergebnisse
Vorgehen bei Entscheidungsfindung
transparent machen und reflektieren
Entscheidung begründen
____________________________________________________________________________________
58
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 11.2
Zahlungsvorgänge optimieren
Auftrag
Sie sind in der Buchhaltung eingesetzt. Zu Ihren Aufgaben gehört es, die Zahlung von Lieferungen und Betriebskosten vorzunehmen. Sie arbeiten bisher
vorwiegend mit Überweisungsbelegen.
Ihr Abteilungsleiter beauftragt Sie zu prüfen, ob effektivere Möglichkeiten des
Zahlungsausgleichs genutzt werden können.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
11.2.1
Planen
Zahlungsformen unterscheiden
15 Ustd.
Ustd.
5
Überblick über Zahlungsmöglichkeiten
verschaffen und Voraussetzungen für
deren Anwendung ermitteln
11.2.2
Durchführen
Zahlungsmöglichkeiten verschiedenen
Verbindlichkeiten zuordnen
Hinweise
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet)
Broschüren von Kreditinstituten
Verbindung mit berufsbezogenem Englisch
5
Fallbeispiele
Gruppenarbeit
5
Präsentation
Zahlungen ausführen
11.2.3
Auswerten
Zahlungsmöglichkeiten hinsichtlich Kosten und Arbeitsaufwand vergleichen
Sich mit Online-Banking auseinandersetzen
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (Internet)
Verantwortungsbewusst handeln
____________________________________________________________________________________
59
Klassenstufe 3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 12
Kennzahlen ermitteln und auswerten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lagerkennziffern
-
durchschnittlicher Lagerbestand
Umschlagshäufigkeit
durchschnittliche Lagerdauer
Lagerzinssatz
Lagerzins
Lagerreichweite
sonstige Lagerkennziffern
Buchführung als Grundlage des Rechnungswesens
-
Aufgaben und gesetzliche Grundlagen der Buchführung
Inventur, Inventar und Bilanz
Wertveränderungen in der Bilanz infolge von Geschäftsvorfällen
Bestands- und Erfolgskonten
Warenverbuchungen
Umsatzsteuer
Abschreibung von Anlagegütern
Organisation der Buchführung, insbesondere Arbeit mit Belegen wie Lieferscheinen
und Rechnungen
- einfacher Jahresabschluss
____________________________________________________________________________________
60
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 3
____________________________________________________________________________________
Lernfeld 12
Kennzahlen ermitteln und auswerten
80 Ustd.
Lernsituation 12.1
Lagerkennziffern berechnen und interpretieren
20 Ustd.
Auftrag
In Ihrem Unternehmen ist es infolge von Fehlbeständen einige Male zu Produktionsunterbrechungen gekommen. Außerdem wurde festgestellt, dass die
Gesamtkosten in Ihrem Unternehmen, verglichen mit anderen Unternehmen
der gleichen Branche, relativ hoch ausfallen. Sie haben die Aufgabe erhalten,
die Ursachen für diese unbefriedigenden Tatsachen zu ermitteln.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
12.1.1
Planen
Kostenarten im Zusammenhang mit der
Lagerhaltung ermitteln
Ustd.
Hinweise
3
Lernfeld 3
Für ökonomische Arbeitsweise sensibilisieren
Exkursion in Unternehmen
der Lagerwirtschaft
Lernfeld 2
Möglichkeiten von Kostensenkungen
erarbeiten
Kennziffern als Mittel zum Erkennen von
Möglichkeiten zur Kosteneinsparung begreifen
12.1.2
Durchführen
Beschaffungs- und Fehlmengenkosten
berechnen
12
Beispiele aus Lehrbetrieben
Lagerkennziffern berechnen
Fallbeispiele und weitere
Übungen
Kalkulationsprogramm anwenden
Einbezug der berufsbezogenen Informationsverarbeitung (relevante Software)
Verantwortungsvoll handeln
Partnerarbeit
Ökonomisch denken
12.1.3
Auswerten
Ergebnisse bewerten
5
Präsentation
Möglichkeiten zur Kostenoptimierung
erkennen
Feedback geben
Kostenziele auf weitere Funktionsbereiche im Unternehmen übertragen
Lernfeld 10 u. a.
Bereitschaft zeigen, sich mit ökonomischen Fragen auseinander zu setzen
Eigene Handlungen reflektieren und
einer kritischen Beurteilung unterziehen
____________________________________________________________________________________
61
Klassenstufe 3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Lernsituation 12.2
Die Buchführung als Instrument zur Kontrolle betrieblicher
Tätigkeit nutzen
Auftrag
Bei Ihrer Tätigkeit in der Buchhaltung werden Sie mit Ein- und Ausgangsrechnungen konfrontiert. Sie ermitteln die davon ausgehenden Bestandsänderungen, tragen sie in die entsprechenden Konten ein und schließen diese ab.
Ausgehend von den Ergebnissen des Jahresabschlusses sollen Sie den Erfolg
des Unternehmens im vergangenen Jahr ermitteln, Zielstellungen für das
kommende Jahr ableiten sowie die Bedeutung der Buchführung für die Ermittlung von Lagerkennziffern erfassen.
Nr.
Handlung
Kompetenzentwicklung
12.2.1
Planen
Buchführung als Grundlage des betrieblichen Rechnungswesens erkennen
12.2.2
Durchführen
Ustd.
60 Ustd.
Hinweise
6
Gesetzliche Grundlagen der Buchführung kennen
Arbeit mit Gesetzestexten
Bedeutung von Inventur, Inventar und
Bilanz begreifen
Berichte aus Unternehmen
bzgl. Inventur
Lernfeld 3
Geschäftsvorfälle als Elemente der betrieblichen Geschäftstätigkeit verstehen
50
Wirkung von Geschäftsvorfällen auf die
Bilanz erkennen
Übungen
Arbeit mit Bestands- und Erfolgskonten
beherrschen und die Auswirkungen auf
die Bilanz sowie auf den Erfolg eines
Unternehmens erkennen
Warenein- und -verkäufe buchen
Einzel- oder Partnerarbeit
Lieferscheine und Rechnungen als Belege
Einfachen Jahresabschluss erstellen
Unternehmenserfolg ermitteln
ggf. Präsentation
Sorgfältig arbeiten
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung einhalten
12.2.3
Auswerten
Unternehmerische Zielstellungen aus
dem Unternehmenserfolg ableiten
Gesetzestexte, z. B. HGB,
AO
4
Lernfeld 02
Buchführung als Basis des betrieblichen
Rechnungswesens und zur Ermittlung
von Lagerkennziffern begreifen
Buchführung als wichtige Informationsquelle verschiedener Adressaten erfassen
Bezug auf eigenen Ausbildungsbetrieb
Eigene Handlungen einer kritischen
Beurteilung unterziehen
____________________________________________________________________________________
62
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
7
Berufsbezogenes Englisch
Kurzcharakteristik
Für den Unterricht im berufsbezogenen Englisch werden die Unterrichtsstunden aus
dem berufsübergreifenden Bereich der Stundentafel genutzt.
Der Englischunterricht orientiert auf eine Sprachverwendung mindestens auf der Stufe I (entspricht Niveau A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens [GeR1])
für den Fachlageristen und eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung auf der
2
Stufe II des KMK-Fremdsprachenzertifikats (entspricht Niveau B1 des GeR) für die
Fachkraft für Lagerlogistik.
Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen
Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen
erweitert (Beschreibung der Anforderungsniveaus s. Anhang).
Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in allen o. g. Bereichen in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und
phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit an mit dem
Ziel, mehr Sicherheit im Umgang mit ausländischen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext
erfolgreich zu kommunizieren und zu kooperieren.
Der Unterricht ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert
auszurichten (z. B. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit, Rollenspiele).
Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik und Medien sowie das Anwenden
von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.
Empfehlungen für eine ggf. erforderliche innere Differenzierung im Unterricht entsprechend den unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen und Abschlussniveaus werden in den "Methodisch-didaktischen Hinweisen" gegeben.
Die freiwillige Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung im Bereich kaufmännisch-verwaltende Berufe
kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit dem Fremdsprachenlehrer individuell entschieden werden. Bei entsprechendem Leistungsvermögen sollten
auch die Fachlageristen ermuntert werden, sich der Zertifikatsprüfung auf Stufe II zu
stellen.
1
Vgl. Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (2001).
Berlin: Langenscheidt.
2
Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung (KMK-Fremdsprachenzertifikat) unter www.sn.schule.de/fremdsprachenzertifikat
____________________________________________________________________________________
63
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Klassenstufe 1
Berufsbezogenes Englisch
unter Bezug auf relevante
Lernfelder
Ustd. 1
Ustd. pro Woche bei Blockunterricht
32
3
Ustd.
Ustd. pro Woche bei Blockunterricht
32
3
Klassenstufe 2
Berufsbezogenes Englisch
unter Bezug auf relevante
Lernfelder
Klassenstufe 3 (nur Fachkraft für Lagerlogistik)
Berufsbezogenes Englisch
unter Bezug auf relevante
Lernfelder
1
Ustd.
Ustd. pro Woche bei Blockunterricht
32
3
Der angegebene Wert berücksichtigt bereits den Abzug von 20 % des Stundenumfangs für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise.
____________________________________________________________________________________
64
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Klassenstufe 1
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 6 Ustd.
Lernfeld 01: In der Ausbildung und im Betrieb orientieren
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Relevanz des Englischen für den Beruf.
Sie informieren über ihre bisherige Ausbildung und stellen ihren Ausbildungsbetrieb
kurz vor.
Inhalte
Englisch als dominierende Geschäftssprache in der Welt
- Verdeutlichung der weltweiten Verbreitung des Englischen
- Verweis auf wichtige Wirtschaftszentren in GB, USA, Australien
Schulische Ausbildung
- persönliche Vorstellung (Lebenslauf, Interessen)
- Erwartungen an die Berufsschule
Vorstellung des Betriebes
- Lage, Profil
- Arbeitsplatz, eigene Tätigkeiten
- berufliche Perspektiven
Methodisch-didaktische Hinweise
Im Vordergrund stehen die Vertiefung interkulturellen Wissens (z. B. nationale Stereotype/Klischees, soziale Konventionen, rituelles Verhalten, Körpersprache, TabuThemen) und das Sprechen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der normgerechten Aussprache und Intonation.
Praxisbezug kann durch das Nutzen von Materialien des Betriebes (Prospekte,
Statistiken etc.) hergestellt werden.
Relevante grammatische Strukturen (Satzstellung, Zeitformen, Verneinung) sollten
je nach Bedarf wiederholt, gefestigt und vertieft werden.
____________________________________________________________________________________
65
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 10 Ustd.
Lernfeld 1: Güter annehmen und kontrollieren
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erfassen Leistungsstörungen und verfassen mündliche und schriftliche Reklamationen.
Inhalte
Mängelarten
Gespräche/Telefonate zwecks Reklamation unter Beachtung landestypischer
Gepflogenheiten
Geschäftskorrespondenz
- Anforderungen an den Geschäftsbrief
- Reklamation
- Antwortschreiben
Methodisch-didaktische Hinweise
Im Vordergrund steht der Erwerb eines Basiswortschatzes zum Thema Reklamation
und der sichere Umgang mit dieser Lexik im mündlichen und schriftlichen Bereich.
Dies geschieht einerseits durch Simulation von typischen Situationen im Betrieb mit
Hilfe von Rollenspielen zur Gesprächsführung unter besonderer Beachtung des Gesprächsrahmens und andererseits durch Abwicklung englischsprachiger Geschäftskorrespondenz (vorrangig kurze Texte, wie z. B. Faxe und Memos).
Praxisbezug kann durch das vorherige Bearbeiten englischsprachiger Inspektionsbzw. Mängelscheine und den Bezug auf authentische englischsprachige Korrespondenz (wenn möglich aus den Betrieben der Schülerinnen und Schüler) hergestellt werden.
Interkulturelles Wissen bezüglich notwendiger Höflichkeit und der Angemessenheit
von Aussagen bei Reklamationen wird vertieft.
Im schriftlichen Bereich steht das gelenkte Schreiben im Vordergrund.
Der Einsatz differenzierter Aufgabenstellungen und Schwierigkeitsgrade (Nutzung
von Textbausteinen, Mustertexten und anderen Hilfsmitteln bei schwächeren Schülerinnen und Schülern) ist notwendig.
____________________________________________________________________________________
66
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufe 1
____________________________________________________________________________________
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 6 Ustd.
Lernfelder 2 und 3: Güter lagern und Güter bearbeiten
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler stellen berufsbezogene Sachverhalte unter Anwendung der relevanten Fachlexik situationsangemessen interaktiv und zusammenhängend dar.
Inhalte
Umgang mit Gefahrstoffen, mögliche Gefährdungen
Betriebsanweisungen, Hinweise zur Gerätesicherheit
Anforderungen hinsichtlich
-
Volumen (Zählen, Messen, Wiegen) und Bestand (Mindest-/Höchstbestand)
Luftfeuchtigkeit
Temperatur
Lagerdauer
UV-Strahlung
Methodisch-didaktische Hinweise
Fachwortschatz wird durch den Einsatz von authentischen Materialien erworben
(internationale Gefahrenstofftabellen, Gefahrenstoffsymbole, Hinweis-, Warn- und
Verbotsschilder und mögliche Gefährdungs- und Verletzungsarten).
Im Vordergrund steht der rezeptive Umgang mit Fachvokabular.
____________________________________________________________________________________
67
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 10 Ustd.
Lernfeld 4: Güter im Betrieb transportieren
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler bewältigen den grundlegenden Informationsfluss in
Englisch mündlich und schriftlich. Sie beschreiben die Vor- und Nachteile geeigneter
Beförderungsmittel für den Transport der entsprechenden Güter. Dabei beziehen sie
Aspekte des Umweltschutzes und der Unfallverhütung ein.
Inhalte
Typische Situationen im Betrieb
-
Begrüßen, Verabschieden
Erfassen und Wiedergeben/Weitergeben von Informationen
Terminvereinbarung
Wegbeschreibung
Auswahl von Transportmitteln
- Begründung der Eignung
- Berücksichtigung von Anforderungen an den Umweltschutz und die Sicherheit
- Umgang mit Unfällen, erste Hilfe
Methodisch-didaktische Hinweise
Bereits vorhandene Kompetenzen der Gesprächsführung werden genutzt. Relevantes
Sprachwissen wird aktiviert, gefestigt und erweitert, z. B. durch Simulation von Situationen im Betrieb, Nutzung von Terminkalendern und Betriebsplänen.
Im Vordergrund steht die Entwicklung des Sprechens. Der Einsatz von Hörkassetten
zur Imitation wird empfohlen.
Für die Betrachtung ökologischer und sicherheitstechnischer Fragen wird der Einsatz
von Videosequenzen empfohlen. Speziell Erste-Hilfe-Situationen sollten dann in Rollenspielen simuliert werden.
Für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler sind differenzierte Aufgabenstellungen zu erarbeiten und die Nutzung von Hilfsmitteln zu gewährleisten.
____________________________________________________________________________________
68
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufe 2
____________________________________________________________________________________
Klassenstufe 2
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 10 Ustd.
Lernfeld 6: Güter verpacken
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erschließen wesentliche Inhalte von fremdsprachigen
Arbeitsunterlagen und Sicherheitsvorschriften. Sie wenden Bezeichnungen für ausgewählte Verpackungsmaschinen und -werkzeuge im beruflichen Kontext an. Sie beschriften und kennzeichnen verpackte Güter in der Fremdsprache.
Inhalte
Rezeption von Arbeitsunterlagen
Sicherheitsvorschriften
Relevante Fachlexik
- Bezeichnungen für Maschinen und Werkzeuge
- Begriffe der Verpackung (rezeptiv und produktiv)
Methodisch-didaktische Hinweise
Für die aktive Beherrschung von Sicherheitsvorschriften sind Imperativformen zu wiederholen und zu festigen.
Beim Thema "Verpacken" liegt der Schwerpunkt auf dem Verstehen und Beschriften
von Verpackungen (Benutzung authentischer Vordrucke zum gelenkten Schreiben).
____________________________________________________________________________________
69
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe
2
Berufsbezogenes
Englisch
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 12 Ustd.
Lernfeld 7: Touren planen
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erkunden wichtige Verkehrswege in der Welt unter Nutzung ihrer Fremdsprachenkenntnisse. Sie beschreiben den Tourenplan und beziehen
dabei insbesondere terminliche und umweltspezifische Gesichtspunkte ein.
Inhalte
Beschreibung von Verkehrswegen zwischen bedeutenden Wirtschaftszentren in
Deutschland und der Welt unter Einbeziehung relevanter Fachlexik
- Transport per Straße, Schiene, Wasser, Luft
- Standorte (Vorteile, Nachteile)
Erläuterung des Tourenplans und Reaktion auf Alternativvorschläge
Erörterung relevanter Aspekte
- Vor- und Nachteile bestimmter Verbindungen (Zeit, Kosten)
- Umweltschutz
Methodisch-didaktische Hinweise
Für die Erkundung von Verkehrswegen und die Auswahl geeigneter Verkehrsmittel
empfehlen sich in Anlehnung an das Lernfeld 8 bzw. 9 Gruppenarbeit und Projektarbeit (u. a. gemeinsame Internetrecherche).
Unter dem Stichwort "Landeskunde USA/Australien" bieten sich Kurzvorträge der
Schülerinnen und Schüler zu wichtigen Staaten und bedeutenden Wirtschaftszentren
zur Vertiefung soziokulturellen Wissens an.
Die Besprechung von Tourenplänen sollte in Rollenspielen geübt werden. Dabei liegen die Schwerpunkte auf der Entwicklung des Sprechens und der interkulturellen
Kompetenz. Gleichzeitig müssen Wendungen zum Äußern von Vorschlägen und Meinungen wiederholt und gefestigt werden. Entsprechend dem Leistungsniveau der
Schülerinnen und Schüler werden differenzierte Aufgabenstellungen, z. B. hinsichtlich
des stärker gelenkten bzw. freien Sprechens empfohlen.
____________________________________________________________________________________
70
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufen 2 und 3
____________________________________________________________________________________
Klassenstufen 2 und 3
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 22 Ustd.
Lernfeld 7 bzw. 8 (Fachlagerist) und 8 bzw. 9 (Fachkraft für Lagerlogistik):
Güter verladen und Güter versenden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler bewältigen Absprachen mit dem Frachtführer in der
Fremdsprache. Sie kennen Versandarten und relevante Verkehrswege in Europa und
benennen Vor- und Nachteile der zu nutzenden Verkehrsmittel.
Inhalte
Gesprächsführung unter Berücksichtigung landesüblicher Gepflogenheiten und relevanter Fachlexik
- Ladeliste, Ladehöhe, Beladeplan
- Gefahrguttransport, Sicherungsmittel
- Verkehrsmittel
Umgang mit Versandpapieren
- Lieferschein, Frachtbrief, Ladeschein
- Bill of Loading, Air Waybill
Beschreibung von Verkehrswegen zwischen bedeutenden Wirtschaftszentren in
Deutschland und Europa
Methodisch-didaktische Hinweise
Bereits vorhandene Kompetenzen und Sprachwissen zur Gesprächsführung werden
genutzt und vertieft. Im Vordergrund stehen die Entwicklung des freien Sprechens und
der interkulturellen Handlungsfähigkeit. Dem Thema entsprechende Situationen werden durch Rollenspiele simuliert (Gespräche am Beladeort, Telefon- und Funkgespräche). Kenntnisse über landestypische Sitten und Gebräuche werden vertieft.
Für die Erkundung von Verkehrswegen (Arbeit mit englischsprachigen Karten) und die
Auswahl geeigneter Verkehrsmittel empfiehlt sich Gruppen- und Projektarbeit (u. a.
gemeinsame Internetrecherche). Gleichzeitig werden unter dem Stichwort "Landeskunde Europa" Kurzvorträge der Schülerinnen und Schüler zu europäischen Ländern,
wichtigen Städten und bedeutenden Wirtschaftszentren zum Erwerb bzw. zur Vertiefung soziokulturellen Wissens empfohlen.
Bei der Bearbeitung von Versandpapieren wird englischer Fachwortschatz durch die
Verwendung authentischer Materialien erworben. Im Vordergrund steht das gelenkte
Schreiben.
Für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler sind differenzierte Aufgaben und
Anforderungen zu erarbeiten (z. B. stärker gelenktes Sprechen bei Vorträgen, Zuhilfenahme von umfangreicheren Stichpunktzetteln, Differenzierung innerhalb der Gruppen).
____________________________________________________________________________________
71
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe
3
Berufsbezogenes
Englisch
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Klassenstufe 3
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Zeitrichtwert: 20 Ustd.
Lernfeld 11: Güter beschaffen
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler nutzen ihre Fremdsprachenkenntnisse zur Erkundung
von Bezugsquellen sowie Märkten und bewältigen den relevanten Schriftverkehr.
Inhalte
Erfassung und Erläuterung von Bezugsquellen und Märkten
- Übersichten, Diagramme
- Vor- und Nachteile
Geschäftskorrespondenz
-
Bestellung
Anfrage
Angebot
Rechnung
unter Einbeziehung relevanter Fachlexik wie Maße, Gewichte, Währungen, Incoterms,
Zahlungsverkehr
Methodisch-didaktische Hinweise
Zur Erschließung von Märkten und Bezugsquellen sollten Internetrecherchen genutzt
werden. Schwerpunkt sind das Überblickslesen und das Aufsuchen bestimmter Informationen aus Texten.
Bereits vorhandene Kompetenzen und erworbenes Sprachwissen bezüglich englischsprachiger Geschäftskorrespondenz (siehe Lernfeld 1) werden aktiviert, gefestigt und
erweitert. Relevante Fachlexik wird durch die Verwendung authentischer Materialien
erworben. Im Vordergrund steht das leicht gelenkte Schreiben. Bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern ist ggf. eine stärkere Lenkung notwendig.
Abhängig vom Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler empfiehlt sich der differenzierte Einsatz von Hilfsmitteln, Textbausteinen und Mustertexten.
____________________________________________________________________________________
72
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
Berufsbezogenes Englisch
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
Anhang
Die entsprechenden Stufen des KMK-Fremdsprachenzertifikats weisen folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus.
Rezeption: Hör- und Leseverstehen
Stufe I/A2
Die Schülerinnen und Schüler können den Informationsgehalt klar und langsam gesprochener kurzer Mitteilungen aus dem beruflichen Alltag nach wiederholtem Hören
verstehen. Sie können sehr geläufige und einfach strukturierte berufstypische Texte
unter Einsatz von Hilfsmitteln, wie z. B. Wörterbüchern und visuellen Darstellungen,
auf konkrete klar erkennbare Einzelinformationen hin auswerten
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können klar und in angemessenem, natürlichem Tempo
gesprochene Mitteilungen nach wiederholtem Hören im Wesentlichen verstehen, wenn
die Informationen nicht zu dicht aufeinanderfolgen. Sie können gängige berufstypische
Texte unter Einsatz von Hilfsmitteln, wie z. B. Wörterbüchern, Handbüchern und visuellen Darstellungen, zügig auf Detailinformationen hin auswerten.
Produktion: Zusammenhängendes Sprechen und Schreiben
Stufe I/A2
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die nötigen sprachlichen Mittel, um die im
Berufsleben häufigsten Sachinformationen, wenn auch nicht immer sprachlich korrekt,
zu übermitteln. Sie können Eintragungen in Formulare des beruflichen Alltags vornehmen und kurze Sätze bilden. Längere Darstellungen gelingen, wenn als Hilfsmittel
Wörterbücher und/oder ein Repertoire an Textbausteinen zur Verfügung steht.
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können berufsbezogene Sachinformationen verständlich
in der Fremdsprache formulieren, auch wenn der Wortschatz eingeschränkt ist. Sie
sind in der Lage, berufstypische Standardschriftstücke und mündliche Mitteilungen unter Berücksichtigung von Vorgaben und Verwendung von Hilfsmitteln weitgehend korrekt in der Fremdsprache zu verfassen bzw. zu formulieren.
Mediation: Mündliche und schriftliche Sprachmittlung
Stufe I/A2
Die Schülerinnen und Schüler können einfache fremdsprachlich dargestellte Sachverhalte unter Verwendung von Hilfsmitteln auf Deutsch wiedergeben oder einfache in
Deutsch dargestellte Sachverhalte mit eigenen Worten in der Fremdsprache umschreiben.
____________________________________________________________________________________
73
Fachlagerist/Fachlageristin
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
Berufsbezogenes Englisch
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können berufsbezogene Sachverhalte zwischen Partnern, die unterschiedliche Sprachen sprechen, vermitteln. Sie sind in der Lage, in Englisch dargestellte Sachverhalte unter Verwendung von Hilfsmitteln auf Deutsch wiederzugeben oder in Deutsch dargestellte Sachverhalte ins Englische zu übertragen. Dabei
kommt es nicht auf sprachliche und stilistische, sondern auf die inhaltliche Übereinstimmung an.
Interaktion: Gespräche führen, an Gesprächen teilnehmen
Stufe I/A2
Die Schülerinnen und Schüler können einfache und rein informative berufsrelevante
Gesprächssituationen unter Mithilfe des Gesprächspartners in der Fremdsprache bewältigen. Sie sind sich dabei landestypischer Unterschiede bewusst. Sie können auf
sehr geläufige schriftliche Standardmitteilungen mit einfachen sprachlichen Mitteln reagieren. Aussprache, Wortwahl und Strukturengebrauch können noch stark von der
Muttersprache geprägt sein.
Stufe II/B1
Die Schülerinnen und Schüler können gängige berufsrelevante Gesprächssituationen
unter Einbeziehung des Gesprächspartners in Englisch bewältigen und auf schriftliche
Standardmitteilungen reagieren, wobei Aussprache, Wortwahl und Strukturengebrauch
noch von der Muttersprache geprägt sein können. Sie sind in der Lage, eigene Meinungen und Vorhaben kurz zu erklären und zu begründen sowie wesentliche landestypische Unterschiede zu berücksichtigen.
____________________________________________________________________________________
74
Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufen 1 bis 3
____________________________________________________________________________________
8
Glossar
Arbeitsprozesse in gewerblich-technischen Berufsfeldern bestimmen sich aus der technologischen Ablaufstruktur in betrieblichen Geschäftsprozessen. Arbeitsprozesse sind z. B. das
Herstellen, das Montieren oder Installieren, die Inbetriebnahme,
das Betreiben (Produktnutzung) und das Instand halten (Warten, Inspizieren, Instand setzen).
Arbeitsprozess
Als Rechtsverordnung des Bundes erlassene Grundlage für die
geordnete und einheitliche betriebliche Berufsausbildung. Enthält Festlegungen über Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer,
Ausbildungsberufsbild und Prüfungsanforderungen. Der beigefügte Ausbildungsrahmenplan ist Anleitung für die zeitliche und
sachliche Gliederung der betrieblichen Berufsausbildung.
Ausbildungsordnung
Der Geschäftsprozess ist eine Abfolge von Produktions- und
Dienstleistungsprozessen und -tätigkeiten (Arbeitsprozesse) in
Unternehmen zum Erreichen einer unternehmerischen Zielsetzung. Geschäftsprozesse sind durch zusammenhängende materielle, wert- und informationsbezogene Transaktionen eines
Unternehmens gekennzeichnet.
Geschäftsprozess
Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen,
gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Handlungskompetenz
Unterrichtskonzept, das den Schülerinnen und Schülern den
selbsttätigen Umgang und die aktive Auseinandersetzung mit
Lerninhalten ermöglicht. In der Berufsschule geht es vor allem
um den Vollzug von Lernhandlungen, die berufstypische Arbeits- und Geschäftsprozesse didaktisch vereinfacht abbilden.
Handlungsorientierter Unterricht befähigt zum selbstständigen,
reflektierten Handeln. Es werden Methoden angewendet, die
selbstorganisiertes Lernen initiieren, steuern, kontrollieren und
reflektieren. Das erfordert ein entsprechendes didaktisches Arrangement.
Handlungsorientierter Unterricht
Didaktisch begründete Auswahl von Unterrichtsgegenständen,
die den Zielformulierungen zugeordnet ist. Im KMK-Rahmenlehrplan beschreiben sie die Mindestanforderungen.
Inhalte
Durch Zielformulierung, Inhalte und Zeitrichtwerte beschriebene
thematische Einheiten, die an beruflichen Aufgabenstellungen
und Handlungsabläufen orientiert sind.
Lernfeld
Lernsituationen sind exemplarische curriculare Bausteine, die
fachtheoretische Inhalte in einen Anwendungszusammenhang
bringen. Sie präzisieren die Vorgaben der Lernfelder in Lehr-/
Lernarrangements.
Lernsituation
____________________________________________________________________________________
75
Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
____________________________________________________________________________________
Methoden
Hier im weitesten Sinne von Unterrichtsmethoden verwendet
als Gesamtheit aller Organisations- und Vollzugsformen zielorientierten Lehrens und Lernens im Unterricht (nach KLAFKI).
Ordnungsmittel
Im vorhandenen Kontext sind damit die Ausbildungsordnung
mit Ausbildungsrahmenplan und der KMK-Rahmenlehrplan gemeint.
KMK-Rahmenlehrplan
Im Ergebnis des Abstimmungsverfahrens zwischen Bund und
Ländern festgelegte Ziele und Inhalte des berufsbezogenen
Unterrichts, die am Lernort Berufsschule zu vermitteln sind. Der
KMK-Rahmenlehrplan kann unverändert als Landeslehrplan in
Kraft gesetzt oder - wie in Sachsen praktiziert - als Landeslehrplan oder Arbeitsmaterial für die Berufsschule umgesetzt
werden.
Spezialisierung
Fachlich-inhaltliche Unterschiede in einem Ausbildungsberuf,
die einer bestimmten Ausprägung des Qualifikationsprofils gerecht werden. Bei Spezialisierung durch Fachrichtungen werden
Unterschiede bereits im Ausbildungsberufsbild aufgeführt. Bei
einer Spezialisierung durch Schwerpunkte ist das Ausbildungsberufsbild einheitlich, die Unterschiede werden im Ausbildungsrahmenplan deutlich. In beiden Fällen sollen die Besonderheiten nicht mehr als ein Drittel der Gesamtausbildungszeit umfassen. Von diesen Spezialisierungen ist die Differenzierung der
Ausbildung nach Einsatzgebieten zu unterscheiden. Im
Einsatzgebiet werden gemäß der Berufsbildposition des Ausbildungsrahmenplans (z. B. "Geschäftsprozesse und Qualitätsmanagement im Einsatzgebiet") betriebsspezifische Qualifikationen gemeinsam mit Kern- und Fachqualifikationen vermittelt.
Zeitrichtwert
Zeitrichtwerte dienen der Zuordnung der Lernfelder zu einem
Ausbildungsjahr und treffen im Zusammenhang mit der Zielformulierung Aussagen zur Behandlungsbreite und -tiefe.
Zielformulierung
Zielformulierungen beschreiben diejenigen Qualifikationen und
Kompetenzen, die am Ende des schulischen Lernprozesses in
einem Lernfeld im Kontext mit der betrieblichen Ausbildung von
den Schülerinnen und Schülern erwartet werden.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1 bis 3
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Hinweise zu Literatur
Literaturverzeichnis
Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz (KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe.
Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2000, http://www.kmk.org/doc/publ/handreich.pdf
NELE - Modellversuchsinformation Nr. 5
Michael Schopf (Hamburg) - Lernfelder als curriculare Elemente in der Berufsschule
Unterrichtsdurchführung
nach Prof. Dr. Döbber, Seminar für Schulpädagogik, Karlsruhe
Unterrichtsmethoden
Weitz, B.: Handlungsorientierte Methoden und ihre Umsetzung, Bad Homburg, Gehlen
2000
[ISBN 3-4441-05136-X]
Weiterführende Literatur zum Lernfeldkonzept
Bader, R. (1999): Handlungsfeld-Lernfeld-Lernsituation. In: Die berufsbildende Schule,
Nr. 51, Heft 5, 1999, S. 177.
Bader, R. (1999): Lernfelder. In: Die berufsbildende Schule, Nr. 51, Heft 1, 1999, S. 3 - 4.
Erläuterungen und Kommentar zum Lernfeldkonzept
Bader, R. (1998): Lernfelder. Erweiterter Handlungsraum für die didaktische Kompetenz der Lehrenden. In: Die berufsbildende Schule, Nr. 50, Heft 3, 1998, S. 73 - 74.
Kommentar zur Lernfeldkonzeption
Bader, R. (1998): Das Lernfeld-Konzept in den Rahmenlehrplänen. In: Die berufsbildende Schule, Nr. 50, Heft 7/8, 1998, S. 211 - 212.
Bernard, F. (1999): Technikdidaktische Probleme beim Erschließen von Lernfeldern.
In: Huisinga, R./Lisop, I./Speier, H.-D. (Hrsg.): Lernfeldorientierung. Frankfurt am Main
1999.
Bernard, F. (1998): Zu Problemen der didaktischen Analyse von Lernfeldern. In: Die
berufsbildende Schule, Nr. 50, Heft 11/12, 1998, S. 331 - 334.
BLBS-Hauptvorstand (1999): Lernfeldkonzeption in der Berufsschule. In: Die berufsbildende Schule, Nr. 51, Heft 5, 1999, S. 178 - 179.
Buschfeld, D./Twardy, M. (1997): Fächerübergreifender Unterricht in Lernfeldern neue Rahmenbedingungen für didaktische Innovationen? In: Sloane, P.F.E./Euler, D.
(Hrsg.): Duales System im Umbruch, Pfaffenweiler 1997, S. 143 - 159.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Klassenstufen
1
bis
3
Fachkraft für Lagerlogistik
Berufsschule
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Isberner, D. (1999): Fachtagung BLBS/VLW. Lernfeldkonzept in der Berufsschule Alter Zopf oder didaktisch-methodisches Neuland? In: Die berufsbildende Schule,
Jg. 51, Heft 7/8, 1999, S. 278 - 279.
Tagungsbericht
KMK (2000): Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz (KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und
ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1999.
Kuklinski, P./Wehrmeister, F. (1999): Lernfeldstrukturierte Lehrpläne. Chancen und
Risiken für die Berufsschule am Beispiel Sachsen. In: Die berufsbildende Schule,
Nr. 51, Heft 2, 1999, S. 47 - 53.
Lucht, H. (1999): Anmerkungen zu Peter Kuklinski, Frank Wehrmeister: Lernfelstrukturierte Lehrpläne in BbSch (1999) 2. In: Die berufsbildende Schule, Nr. 51, Heft 5, 1999,
S. 204.
Mohr, S. (1999): Zur Entwicklung und Umsetzung lernfeldorientierter Curricula. In: Die
berufsbildende Schule, Nr. 51, Heft 7/8, 1999, S. 261 - 267.
NELE (1999): Neue Unterrichtsstrukturen und Lernkonzepte durch berufliches Lernen
in Lernfeldern. In: ISB: Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung - Abteilung Berufliche Schulen (Hrsg.): Modellversuchsinformation Nr. 1, München 1999.
Pätzold, G. (1999): Lernfeldorientierung und handlungsorientierte Gestaltung von LehrLernsituationen - Konsequenzen für die Lernortdiskussion. In: Huisinga, R./Lisop, I./
Speier, H.-D. (Hrsg.): Lernfeldorientierung, Frankfurt am Main 1999.
Pätzold, G. (1998): Lernfelder und Kooperation. In: Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Beiträge zum beruflichen Lernen,
Düsseldorf 1998.
Preiß, P. (1999): Integration und Elaboration als Leitgedanken curricularer Anordnung
von Lernfeldern. In: Huisinga, R./Lisop, I./Speier, H.-D. (Hrsg.): Lernfeldorientierung,
Frankfurt am Main 1999.
Pukas, D. (1998): Das Lernfeld-Konzept im Spannungsfeld von Didaktik-Relevanz der
Berufsschule und Praxis-Relevanz der Berufsausbildung. In: Zeitschrift für Berufs- und
Wirtschaftspädagogik, Heft 5, 1998, S. 84 - 103.
Schäfer, B. (1998): Entwicklung von Handlungskompetenz zur Gestaltung beruflicher
Handlungsfelder - Eine didaktische Reflexion des Lernfeld-Konzeptes. In: Sloane/
Bader/Straka: Lehren und Lernen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung - Ergebnisse der Herbsttagung 1998.
Schütte, F. (1999): Lernfeld-Konzept - Ein Impuls für die beruflichen Fachdidaktiken,
Berufsfelddidaktiken und die Didaktik Beruflicher Bildung. In: Berufsbildung, Heft 56,
1999, S. 34 - 35.
Sloane, P. F. E. (1999): Krise und Reform der berufsbildenden Schule - Zur Situation
der berufsbildenden Schule in der Krise um das duale System. Münchener Texte zur
Wirtschaftspädagogik, Heft 12, München 1999.
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Fachlagerist/Fachlageristin
Berufsschule
Fachkraft für Lagerlogistik
Klassenstufe 1 bis 3
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Hinweise zur Veränderung des Arbeitsmaterials richten Sie bitte an das
Sächsische Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
oder
www.comenius-institut.de.
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Notizen:
Die für den Unterricht an berufsbildenden Schulen zugelassenen Lehrpläne und Arbeitsmaterialien sind einschließlich der Angabe von Bestellnummer und Bezugsquelle
in der Landesliste der Lehrpläne für die berufsbildenden Schulen im Freistaat Sachsen
in ihrer jeweils geltenden Fassung enthalten.
Die Landesliste sowie freigegebene Lehrpläne und Arbeitsmaterialien finden Sie zum
Download unter www.comenius-institut.de.
Die Downloadliste wird durch das Comenius-Institut ständig erweitert und aktualisiert.
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