Komfort zum Nachrüsten - AL-KO

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Komfort zum Nachrüsten - AL-KO
E 19189
www.reisemobil-international.de
Praxis-Ratgeber Wie Ihr Wasser trinkbar bleibt
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September 2013 e 3,90
78 Seiten
Messe Total
29 Premieren
Alle Neuen 2014
44-mal Zubehör
Al-Ko Federbein
Komfort zum Nachrüsten
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das neue AL-KO-Ko
Kompakte Camper
Profitest
Probefahrt
Neue Dynamik aus Bad Waldsee
PLUS Test: 360°-Rangier-Kamera
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Bürstner 55
Fahrwerksvergleich
Al-Ko Komfort-Federbein vs. Serie
Auf die sanfte Tour
Auf dem Caravan Salon Düsseldorf debütiert Al-Ko
mit einem neuen Komfort-Federbein für den Fiat Ducato.
Reisemobil International hat es getestet.
Von Heiko Paul (Text), Dieter S. Heinz (Text und Fotos)
und Hardy Mutschler (Fotos)
2 Reisemobil International 9/2013
EXKLUSIV
Der Test-Carthago musste allerhand
über sich ergehen lassen. Dem mehrmaligen Federbeinumbau an der Vorderachse folgten ausgiebige Vergleichsfahrten.
Um zu spüren, dass der
Fiat Ducato keine Sänfte ist,
braucht es keine besondere
automobile Erfahrung. Schon
nach kurzer Fahrt über schlechte Landstraßen, über Gullydeckel und geflickte Schlaglöcher
sehnt sich so mancher nach
dem Federungskomfort eines
komfortablen Pkw.
Transporter-Fahrwerke indes sind davon in aller Regel
weit entfernt, sind sie doch
zwangsläufig für eine große Beladungsspanne ausgelegt. Die
Folge: Die seitens des Herstellers vorgegebene Feder-Dämpferabstimmung bietet speziell
in vollbeladenem Zustand – bei
den Reisemobilen Alltag – oft
nur einen unbefriedigenden
Kompromiss in Sachen Fahrkomfort und -stabilität.
Um den Komfort an der
Vorderachse signifikant zu verbessern, blieb bislang nur der
Einbau einer Luftfederung –
was natürlich mit großem Aufwand und dementsprechend
hohen Kosten verbunden ist.
Deutlich billiger soll sich
die gewünschte Komfortsteigerung jetzt mit einem speziell
auf die Gewichtsverhältnisse
im Reisemobil abgestimmten
Komfortfederbein realisieren
lassen – mit der Al-Ko Comfort
Suspension. Dabei handelt es
sich um eine komplette FederDämpfer-Einheit, die statt der
Ducato-Serienvariante eingebaut wird.
Mit ihrem um 25 Millimeter längerem Federweg verhindert die Comfort Suspension
frühzeitiges Aufschlagen der
Karosserie auf den Gummipuffern. Gleichzeitig wählten
die Entwickler auch eine etwas höhere Federrate, um die
Wankstabilität der Karosserie
zu erhöhen. Der ebenfalls modifizierte hydraulische Dämpfer
kommt aus spanischer Fertigung; das dortige Al-Ko-Werk
gilt weltweit als einer der größten Hersteller von Stoßdämpfern. Ziel sollte eine entscheidende Komfortverbesserung
bei mindestens gleichbleibender Fahrdynamik sein, wie
Al-Ko-Entwickler Uwe Will- 
Reisemobil International 9/2013
3
Fahrwerksvergleich
Al-Ko Komfort-Federbein vs. Serie
Tragende rolle
im Team
Abbiegen aus einem Kreisverkehr
in eine Autobahneinfahrt – die
Kurvenneigung bleibt mit dem
Komfort-Federbein gering.
Mit einem schnellen Spielerwechsel in Führung gehen: Speziell für
Reisemobile und Kastenwagen
entwickelte Lastenträger-Systeme
transportieren
Ihre
Fahrräder,
Roller, Motorräder, E-Bikes oder
Sportgeräte mühelos und sicher.
Durch die leichte Bauweise fallen
die Trägersysteme kaum ins Gewicht und können ohne Werkzeug
bequem abgenommen werden.
Das macht Ihren Urlaub in Sachen
Unabhängigkeit absolut weltklasse – einfach aussteigen und rauf
aufs Zweirad.
4 Reisemobil International 9/2013
mann betont. „Deshalb musste
die Dämpfercharakteristik, also
die Zug- und die Druckstufe,
komplett modifiziert werden.“
Wie gut das Projekt Komfortsteigerung den Al-Ko-Entwicklern gelungen ist, davon
konnte sich Reisemobil International als erste Fachredaktion überzeugen. Als Testfahrzeug diente ein Carthago Chic
C-Line mit einer zulässigen
Gesamtmasse von 3,5 Tonnen
und Serienfahrwerk, das später
auf die Comfort Suspension
umgerüstet werden sollte.
Neben nüchternen Messungen auf den unterschiedlichsten Fahrbahnoberflächen
der Iveco-Teststrecke in Markbronn und den FahrdynamikVergleichsfahrten ging es mit
dem Serien-Chassis auf eine
selektive Testrunde durch Ortschaften, über Land und auf
die Autobahn. Diese Praxisrunde hat nahezu alles zu bieten,
was Reisemobil und Insassen
an Substanz und Nerven gehen kann: überstehende Gullydeckel, Querfugen, Schläge
beim Übergang vom einen zum
anderen Straßenbelag, Bodenwellen, Pflastersteine, enge und
weite Kurven, ein Bahnübergang und nicht zuletzt lästige
Fugen in der Autobahndecke,
die die ganze Karosserie zum
Stuckern anregen. Akribisch
wurden Messergebnisse sowie
subjektive Eindrücke aufgezeichnet – die Vergleichsbasis.
Nach dem Wechsel auf
das Komfort-Federbein dann 
Der Federbein-Umbau ist kein Hexenwerk
Zugang zu den oberen Aufnahmen hinter individuell verlegten Kabelsträngen
umständlich freigelegt werden muss. Im
Normalfall jedoch reicht es, unterm Armaturenbrett die entsprechenden Verkleidungen zu entfernen. Wir zeigen beispielhaft den Umbau.
1.
2.
Fahrzeug unter der Vorderachse anheben und die
Räder entfernen. Hinter der Bremsscheibe ABS-Sensorkabel und Bremsschläuche aus den Halterungen
lösen. Untere Federbein-Halteschraube entfernen.
Armaturenbrett rechts und links teildemontieren.
Sicherungskasten auf Fahrerseite lösen und wegschwenken, zwei der drei dahinterliegenden Domschrauben des Federbeins herausdrehen.
NE
Die Feder-Dämpfer-Kombination ist komplett vormontiert, was die Umrüstzeit
drastisch verkürzt. Dennoch muss selbst
ein eingespieltes Montageteam rund
zwei Stunden für den Federbeintausch
einkalkulieren. Je nach Reisemobil bisweilen auch länger, wenn beispielsweise der
U
Kleiner Aufwand – große Wirkung
DIE PLATTFORM FÜR JEDEN BEDARF:
FUTURO FÜR FAHRRÄDER, E-BIKES,
GFK-BOX ODER SKITRÄGER.
VELO I MIT RÜSTSATZ FÜR ZWEI
E-BIKES ODER ZWEI FAHRRÄDER
3.
DIE BEDIENFREUNDLICHE PREMIUMLÖSUNG MIT PRAKTISCHER
AUFFAHRSCHIENE: BACKPACK 150
Radlenker mit Spezialwerkzeug nach unten gegen
den Anschlagpuffer drücken, bis das Federbein aus
unterer Aufnahme gleitet. Obacht, dass die Antriebswelle nicht abgezogen wird (Getriebeölverlust).
4.
5.
Letzte Domschraube entfernen und das Federbein
herausheben. Comfort Federbein einsetzen. Obere
Führungszapfen greifen in entsprechende Bohrungen. Die Domschrauben eindrehen (60 Nm).
Lenker erneut herunterdrücken, damit das Federbein in die untere Aufnahme eingesteckt werden
kann. Lenker so weit anheben, dass sich die untere
Halteschraube durchstecken lässt. Mit neuer selbstsichernder Mutter fixieren (130 Nm). Leitungen und
Schläuche wieder in die Aufnahmen einlegen.
Reisemobil International 9/2013
LEICHTGEWICHT:
LIGERO MIT PLATZ FÜR EINEN ROLLER ODER BIS ZU VIER FAHRRÄDER 5
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Fahrwerksvergleich
Al-Ko Komfort-Federbein vs. Serie
Ob Landstraße, Teststrecke oder Autobahn, die Comfort Suspension macht den
Ducato deutlich komfortabler, wichtig vor allem auf langen Etappen.
das gleiche Prozedere. Gleiches
Reisemobil, gleiche Strecken,
gleiche Testmannschaft. Schon
die ersten Schwachstellen im
Asphalt lassen die Tester aufmerken: kein Poltern mehr von
der Vorderachse, kein lästiges
Vibrieren des Lenkrads. Fahren
in einer anderen Dimension.
Querfugen, die mit 80 km/h
genommen werden, sind zwar
noch spürbar, wirken aber wie
weichgespült. Zudem bleiben die Möbel ruhiger. Später
dann die fiesen Bodenwellen
auf der Gefällstrecke, die durch
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das Zusammenschieben des
Asphalts entstanden sind. Bei
der Überfahrt mit dem Serienfahrwerk hatte noch die ganze
Karosserie inklusive des Lenkrads gestampft, als überaus lästig hatten wir die Anregungen
empfunden. Jetzt, mit dem
neuen Federbein, sind die Wellen zwar noch zu erahnen, doch
die Karosserie bleibt ruhig und
die Vibrationen am Lenkrad sind
nur noch minimal spürbar.
So lässt sich nun ein Testkriterium nach dem anderen
abhaken. Tiefliegende Abläufe,
durch die wir das Mobil quälen,
verlieren ihre Schrecken. Aus
den harten Schlägen sind weiche geworden. Ein Vergleich
aus der Musik drängt sich auf:
Anfangs lässt der Pauker seine
harten Schlegel mit Macht auf
sein Instrument sausen, jetzt
hat er sie anscheinend mit Filz
umwickelt – alles Ruppige ist
völlig verschwunden.
Auf der Autobahn stellt
sich mit dem neuen Federbein
ein Gefühl des Gleitens ein, fast
so, als säße man in einem Reisebus. Fast kein Vibrieren des
Fahrerhausbodens und der Lehnen der Vordersitze mehr. Das
ständige Zittern des Lenkrades,
angeregt von zahlreichen kleinen Unebenheiten, ist nahezu
verschwunden, ebenso das aus
den Karosseriebewegungen resultierende Knarzen der Möbel.
Das letzte Aha-Erlebnis schließlich am Bahnübergang, den
der Carthago jetzt mit KomfortFederbein fast schon ignoriert.
Klar, dass solche Fahrbahneinflüsse noch immer unverkennbar sind, doch die Neukonstruktion nimmt ihnen die Härte.
Weil wir während den gesamten Testfahrten auch keinerlei negativen Einfluss der
Comfort Supension auf die
Fahrdynamik erkennen können,
auch nicht in scharf angegangenen Abbiegungen, attestiert
das Testteam der Abstimmung
ein blendendes Ergebnis. Auch
die vom Beifahrer nebenbei
registrierte Tatsache, dass der
Fahrer ganz unbewusst etwas
schneller unterwegs ist, spricht
für den Komfortgewinn und ist
wohl ein Zeichen zusätzlich gefühlter Sicherheit.
Während es die Serienausführung im Testprotokoll auf
Noten zwischen 2 und 4 brachte und sie es damit im Schnitt
auf eine 3,2 brachte, konnte
die Al-Ko Comfort Suspension
in allen Einzeldisziplinen punkten. Tatsächlich resultieren die
in allen Einzelwertungen besseren Ergebnisse in einem Gesamtschnitt von Note 2,0 – das
ist deutlich (siehe Tabelle).
Zur Abrundung des Testtages gehen wir ein wenig
später mit zwei bis auf die vorderen Federbeine identischen
Chic-4,2-Tonnern auf die Testrunde. Schließlich hat Al-Ko die
Comfort Suspension auch für
das Heavy-Chassis im Angebot.
Ebenso auffällig: Das Mobil mit
dem neuen Federbein liegt
ruhiger auf der Fahrbahn; vor
allem das unangenehme Zittern des Lenkrads, des Fußbodens und der Sitze ist nahezu
ganz eliminiert. Die Komfortsteigerung fällt bei diesem Vergleich allerdings nicht ganz so
eklatant aus.
Verschiedene
Hersteller
bieten die Al-Ko Comfort Suspension ab sofort bei ihren
Neufahrzeugen als Serien- beziehungsweise Sonderausstattung an. Eine Nachrüstung ist
ab September in den Al-KoKundencentern Süd in Kötz
sowie Nord bei Sawiko möglich. Ab Frühjahr 2014 kann
die Nachrüstung dann auch bei
ausgesuchten Reisemobilwerkstätten durchgeführt werden.
Die Umrüstung für beide Varianten ist ab etwa 1.400 Euro
möglich – inklusive Einbau. Ergänzt wird der Einbau bei Al-Ko
mit einer Spur- und Sturzeinstellung. Die ist im Preis enthalten. Damit schließt die neue
Comfort Suspension die Lücke
zwischen dem Serienfahrwerk
und den weit aufwendigeren
Luftfeder-Fahrwerken, die Al-Ko
selbstverständlich weiterhin im
Programm behält.
„Den einen Komfort kann
es nicht geben“, betont Frank
Hermeling, Leiter Versuch AL-KO
Fahrzeugtechnik Europa. „Schon
aus technischer Sicht lässt sich
das neue Federbein nicht mit
einem Luftfederfahrwerk vergleichen. Beide haben spezifische
Charakteristiken.“ Für alle, die
auf spezielle Zusatzfeatures einer Luftfederung wie AutolevelFunktion oder das Verstellen des
Fahrwerks bei Fährauffahrten
verzichten können, ist die neue
Comfort Suspension eine echte
Alternative. Insbesondere wenn
sie mit der Al-Ko-Level-ControlFederung an der Hinterachse
kombiniert wird. Eine Meinung,
der wir uns nach unseren ausgiebigen Testfahrten vorbehaltlos
anschließen.
Auf einen Blick
Das KomfortFederbein
wird von AlKo komplett
geliefert.
Deshalb ist
auch der Einund Umbau
kein Problem,
wie unser
Artikel auf
den vorigen
Seite zeigt.
VERGLEICH
Serienfahrwerk
Al-Ko CS
Federung/Dämpfung
4,0
2,0
Fahrkomfort
3,4
1,9
Karosseriebewegungen
2,4
2,2
Geradeauslauf
2,4
2,0
Einfluss auf Lenkung
3,5
2,0
Gesamtnote
3,2
2,0
DÄMPFER FÜHREN
LETZTENDLICH ZUM SIEG
Erfahren Sie mit der AL-KO Comfort Suspension die Messeneuheit: Das bislang einzigartige Vorderachsfederbein gleicht Fahrbahnunebenheiten wie Schlaglöcher,
Kopfsteinpflaster oder Querfugen mühelos aus und sorgt dadurch nicht nur für einen spürbar verbesserten Komfort, sondern auch für eine entspannte Fahrt. Der
AL-KO Level Controller (ALC) bietet optimales Fahrniveau an der Hinterachse. Anspruchsvolle Straßenverhältnisse und steile Auffahrten können Sie damit gekonnt
und problemlos meistern. Für Fahrkomfort der Extraklasse sorgen die AL-KO Air Premium X2 und X4 Vollluftfederungen. Das vollautomatische Luftfedersystem
dämpft Unebenheiten souverän ab.
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