Gr ne Schriftenreihe Nr. 204

Transcrição

Gr ne Schriftenreihe Nr. 204
> 204
Biotope im Kleingarten
Schriftenreihe des Bundesverbandes
Deutscher Gartenfreunde e.V., Berlin
( BDG )
Heft / 2009
31. Jahrgang
Tagung:
Fachberatung II
vom 18. bis 20. September 2009 in Heilbronn
Herausgeber:
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
Platanenallee 37, 14050 Berlin
Telefon 030/ 30 207 140/141
Telefax 030/ 30 207 139
Präsident:
Dr. sc. agr. Achim Friedrich
Seminarleiter:
Jürgen Sheldon
Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes
Deutscher Gartenfreunde e.V.
Zusammenstellung:
Ute Gabler
Nachdruck und Vervielfältigungen (fotomechanischer und anderer Art) - auch
auszugsweise - dürfen nur mit Genehmigung des Bundesverbandes Deutscher
Gartenfreunde erfolgen.
ISSN 0936-6083
Auflage: 1.000
Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
Dieses Projekt wurde finanziell vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert.
Der Förderer übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie
für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht
mit denen des Förderers übereinstimmen.
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
SEITE
5
Jürgen S h e l d o n
Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes
Deutscher Gartenfreunde e.V.
Grüner Sichtschutz – eine ökologische Einrichtung von der
Pergola zum Rankgerüst
7
Jörg B i e g e r t
Biegert GmbH – Garten- und Landschaftsbau
Leingarten
Teiche im Kleingarten – Planung, Bau und Bepflanzung
19
Diplom-Gartenbauingenieur Siegfried S t e i n
Redaktionsbüro Stein GbR
Vastorf
Teichpflege leicht gemacht
21
Dipl.-Ing. Jörg V o l l a n d
Garten- und Landschaftsbau
Oestrich-Winkel
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
Trockenbiotope als Hügel- oder Senkgarten planen und bauen
in der Kleingartenanlage
35
Dipl.- Ing. Elisabeth S c h m i d
Leiter Abt. Gärten und Grünpflege bei der Freudenberg Service KG
Weinheim
Planung und Bau von Feuchtbiotopen im Kleingarten und in der
Gesamtanlage
63
Wolfram F r a n k e
Chefredakteur kraut&rüben
München
Erntezeit im Obstgarten
93
Karl L i n k
Fachberater im Bezirksverband Heilbronn
der Gartenfreunde e.V.
vorgetragen von
Jörg G e n s i c k e
Fachberater im Landesverband der Gartenfreunde
Baden-Württemberg e.V.
Arbeitsgruppe 1
Teiche und andere Biotope in der Anlage
planen und pflegen mit Tierbesatz? – Herbst
oder Frühjahr?
103
Leiter der Arbeitsgruppe: Peter S p e r l i c h
Landesverband Bayerischer Kleingärtner e.V.
Arbeitsgruppe 2
Biotop im Kleingarten fördern als Bestandteil
der Artenvielfalt
106
Leiter der Arbeitsgruppe: Helmut V e t t er
Landesverband Braunschweig der Gartenfreunde e.V.
Arbeitsgruppe 3
Biotope als Obstgarten
108
Leiter der Arbeitsgruppe: Georg B e h r e n s
Landesverband Westfalen und Lippe der Kleingärtner e.V.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Vorwort
Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. führte unter Leitung des Bundesgartenfachberaters, Jürgen Sheldon, das Fachberaterseminar II in Heilbronn in der Zeit vom 18. bis 20. September
2009 durch.
Das Gesamtthema des Seminars war „Biotope im Kleingarten“; wobei in der inhaltlichen Gestaltung sowohl auf den Einzelgarten als auch auf die Kleingartenanlage insgesamt und die Integration
von Gartenbiotopen und Teichen in die Gesamtfläche eingegangen wurde.
Die Seminarteilnehmer wurden nach der Begrüßung durch den Präsidenten des Landesverbandes
der Gartenfreunde Baden-Württemberg e.V., Ulrich Willinger über die Arbeit des Landesverbandes
und seine wesentlichen Aufgaben informiert.
Daran schlossen sich die Beiträge der Referenten des Seminars an, die an unterschiedlichsten Beispielen die Möglichkeiten darstellten, im Kleingarten – aber auch in der Gemeinschaftsanlage –
Biotope zu errichten.
Den Auftakt machte Hans-Peter Barz, der die Seminarteilnehmer über den derzeitigen Planungsstand der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn informierte und dabei schon auf einzelne interessante Aspekte dieser Präsentation aufmerksam machte.
Jörg Biegert zeigte in seinem Beitrag „Grüner Sichtschutz – eine ökologische Einrichtung von der
Pergola zum Rankgerüst“ auf, welche technischen Möglichkeiten es für die verschiedensten Rankhilfen (z. B. Pergola, Spalier) gibt. Dabei stellte er interessante Konstruktionen vor, die teilweise
über die Möglichkeiten eines Kleingartens hinausgingen, aber vielleicht eine interessante Anregung
für eine Gemeinschaftsanlage sind. Für den Kleingarten selbst, stellte der Referent verschiedene
Rankgewächse (z. B. Spreizklimmer, Windepflanzen, Blattranker) und ihre Eigenschaften dar.
Über „Teiche im Kleingarten – Planung, Bau und Bepflanzung“ sprach Siegfried Stein und gab dabei eine unter Anleitung für die Errichtung, Gestaltung und Pflege von Gartenteichen in Kleingartenparzellen.
Die Teichökologie als Grundlage für eine sachgerechte Teichpflege stellte Jörg Volland in seinem
Beitrag in den Mittelpunkt. Dabei informierte er über die Inhalte der Teichökologie, stellte die Vielfalt notwendiger Pflegearbeiten dar und wies insbesondere die verschiedenen Möglichkeiten der
Algenbekämpfung auf.
Elisabeth Schmid zeigte in ihrem Vortrag „Trockenbiotope als Hügel- und Senkgarten planen und
bauen in der Kleingartenanlage“ weitere Möglichkeiten einer interessanten Gestaltung des Kleingartens auf und machte deutlich, dass durch solche Biotope auch die Artenvielfalt gewährleistet
und sogar erhöht wird.
Die Möglichkeiten der Errichtung eines Feuchtbiotops in einer Gemeinschaftsanlage stellte der
Referent Wolfram Franke vor und vermittelte in seinem Beitrag in interessanter Art und Weise die
Errichtung eines Feuchtbiotops (als Fertigteich oder als Folienteich) sowie seine Abdichtung, Bepflanzung und Befüllung. Eine Übersicht über Pflanzen im Gartenteich stellt eine gute Anregung
für Kleingärtner dar, die sich einer solchen Problematik widmen wollen.
Auf Grund der Erkrankung des Referenten Karl Link wurde von Jörg Gensicke der Beitrag „Erntezeit
im Obstgarten“ gehalten. Dabei machte er vor allem deutlich, dass auch der Obstgarten selbst als
ein Biotop einzuschätzen und zu behandeln ist. Der Referent stellte alte und neue Obstsorten an
verschiedenen Beispielen (z. B. Apfel, Birne, Pflaume) dar und vermittelte den Seminarteilnehmern
so umfangreiches Wissen über Reifezeit, Früchte und Anfälligkeit einzelner Obstarten.
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Um die theoretischen Darstellungen, insbesondere den Beitrag von Karl Link, mit der Praxis vor
Ort zu verbinden, besuchten die Teilnehmer des Fachberaterseminars den Obstgut und Reiserschnittgarten Heuchlingen. Dr. Franz Ruess erläuterte bei seiner Führung beeindruckend die Vielfalt des ökologischen Obstbaus und erfreute die Seminarteilnehmer anschließend mit einer Obstverkostung.
Den Abschluss bildeten drei Arbeitsgruppen, die von Peter Sperlich unter der Überschrift „Teiche
und andere Biotope in der Anlage planen und pflegen mit Tierbesatz? – Herbst oder Frühjahr?“,
Helmut Vetter unter der Überschrift „ Biotope im Kleingarten fördern als Bestandteil der Artenvielfalt“ und Georg Behrens unter der Überschrift „Biotope als Obstgarten“ geleitet wurden und noch
einmal einzelne Aspekte des Gesamtseminars in Diskussionen weiter vertieften.
Jürgen Sheldon
Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V.
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Grüner Sichtschutz – eine ökologische Einrichtung von der Pergola zum
Rankgerüst
Jörg Biegert
Biegert GmbH Garten- und Landschaftsbau
Leingarten
Grüner Sichtschutz –
eine ökologische Einrichtung von der Pergola zum Rankgerü
Rankgerüst
Tessiner Pergola
Beispiel:
Pergola im
Gustav-AmmannPark, Zürich
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Tessiner Pergola
Beispiel:
Pergola im
Gustav-AmmannPark, Zürich
Biegert GmbH * Hardt 2 * 74211 Leingarten * www.biegert-galabau.de
Die Pergola
(italienisch zum lateinisch pergula =
Vor- beziehungsweise Anbau)
ist ein raumbildender Säulen- oder
Pfeilergang, der ursprünglich im
Übergangsbereich zwischen Haus
und Terrasse mehr zur Zierde denn
als Sicht- oder Windschutz diente.
Heutzutage wird oft auch eine
Überdachung zwischen Haus und
Garage als Pergola bezeichnet.
Holzkonstruktion,
gestrichen
Beispiel:
Privatgarten
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Der MFO-Park ist ein Park auf dem Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik
Oerlikon im Stadtteil Neu-Oerlikon in Zürich.
Der von der Planungsgemeinschaft Burckhardt + Partner und Raderschall
Architekten entworfene Park zeichnet sich durch seine moderne und
ungewöhnliche Gestaltung aus. Der Park besteht im wesentlichen aus einem
grossen, bepflanzten Metallgerüst, das in der Nacht kunstvoll beleuchtet wird. Das
Stahlgerüst ist 100 m lang, 35 m breit und 17 m hoch und nimmt damit die
Dimensionen der Maschinenfabrik Oerlikon auf. In das Gerüst sind Rankseile,
Pflanzschalen und Fusswege eingehängt, auf dem Dach befindet sich eine
Sonnenplattform. Das Innere der „grünen Halle“ wird für Kulturveranstaltungen
genutzt.
Mit der Anlage des Parks auf dem 0,9 ha grossen Grundstück wurde 2001
begonnen, der erste Bauabschnitt wurde 2002 fertiggestellt. Ein zweiter
Bauabschnitt, der einen Stelenplatz umfasst, wurde 2006 begonnen.
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Pergola aus Stahl,
pulverbeschichtet mit
Edelstahl-Rankseilen an der
Gartenmauer.
Beispiel:
Privatgarten, Heilbronn
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Grüner
Sichtschutz neu
definiert.
Ich möchte nicht
gesehen werden!
Was möchte ich
sehen?
Beispiel:
GreenWall als
Wandverkleidung
in einer Cafeteria
Montage
vorgezogener
Vegetationsmatte
an Wand mit
Bewässerung
und Licht.
Beispiel:
GreenWall als
Wandverkleidung
in einer Cafeteria
GreenWall im
Aussenbereich
als „Sichtschutz“
vor schlechter
Architektur
Beispiel:
GreenWall als
Wandverkleidung
im
Aussenbereich
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„Sound-Killer“
Vom Sichtschutz zum
Lärmschutz
Begrünte Wände als
doppelhäuptige Pergola
mit Erdverfüllung
Bildquelle:
Hersteller: „Soundkiller“
„Sound-Killer“
Vom Sichtschutz zum
Lärmschutz
Begrünte Wände als
doppelhäuptige Pergola
mit Erdverfüllung
Bildquelle:
Hersteller: „Soundkiller“
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„Hecke am laufenden
Meter“
Eigentlich keine Hecke…
…vielmehr Rankgerüst
Bildquelle:
Hersteller
Pergola ohne
Konstruktion
Larix als Pergola
bzw. als Paillon
Errichtung auch
aus:
•Amelanchier
•Sorbus
•Cercidiphyllum
Bildquelle:
Eigenes Bild
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Spalier aus:
•Liquidambar
Bildquelle:
Eigenes Bild
Biegert GmbH * Hardt 2 * 74211 Leingarten * www.biegert-galabau.de
Spalier auf
Stamm-
Die
„fliegende
Hecke“
Bildquelle:
Eigenes Bild
Spalier auf
Stamm-
Die
„fliegende
Hecke“
Bildquelle:
Eigenes Bild
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Spreizklimmer
Die Spreizklimmer sind von allen Kletterpflanzen am wenigsten spezialisiert. Sie
lehnen sich lediglich an Stützen an. Ihre jungen Sprosse sind relativ steif und
haben meist Stacheln (z.B. Kletterrosen und Brombeeren), Dornen (z.B.
Bocksdorn) oder hakenförmige Haare (z.B. Kletten-Labkraut) entwickelt, mit
denen sie sich an Nachbarpflanzen, im Geäst oder an sonstigen Unterlagen
festspreizen und damit ein Zurückrutschen verhindern. Hat ein Spross einen Halt
gefunden, kann er sich dort abstützen und noch weiter aufwärts streben. Je
steifer die Sprossachse, umso längere Strecken können damit ohne
Unterstützung überbrückt werden.
Beispiele für Kletterrosen: 'Veilchenblau', 'Paul's Scarlet Climber', 'Madeleine
Selzer' und 'Constance Spry'
Wurzelkletterer
Wurzelkletterer können an ihrem Spross entlang Haftwurzeln ausbilden mit
denen sie sich fest an Bäume, Felsen oder Mauern anheften und daran empor
klettern. Die wurzelkletternden Pflanzengruppen stammen hauptsächlich von
kriechenden Arten ab. Die Haftwurzeln dienen nur der Befestigung an der
Unterlage und dringen nicht in die Rinde oder die Borke ihrer Stützbäume ein.
Bei Kontakt mit Humus können sie allerdings zu Nährwurzeln auswachsen.
Wurzelkletterer sind keine Schmarotzer, aber sie können Bäume durch
übermäßige Lichtkonkurrenz schädigen.
Efeu (Hedera helix)
Der gewöhnliche Efeu ist in der Flora von Mitteleuropa der einzige
Wurzelkletterer. In den Tropen ist diese Klettermethode jedoch weiter verbreitet.
Bekannte Garten- bzw. Zierpflanzen mit Haftwurzeln sind z.B. die
Kletterhortensie (Hydrangea anomala) und die Kletterfeige (Ficus pumila).
Windepflanzen
Bei den Windepflanzen wächst die Sprossspitze sehr schnell und bildet
langgestreckte Internodien (Sprossabschnitte zwischen übereinander liegenden
Blattansätzen) aus, während die Blätter zunächst unterentwickelt bleiben. Durch
ein ungleichseitiges Längenwachstum führt die Sprossspitze kreisende
Bewegungen aus, um eine geeignete, nicht zu dicke Stütze zu erreichen, an der
sie sich dann in Schraubenlinien empor winden kann.
Die meisten Windepflanzen sind Linkswinder, wie z.B. Stangenbohnen und
Ackerwinde. Der Hopfen und die windenden Arten des Geißblatts (Lonicera) sind
dagegen strenge Rechtswinder. Es gibt aber auch Pflanzen, wie z.B. den
Windenknöterich, bei denen die Winderichtung wechseln kann.
Linkswinder
Werden die Pflanzen von oben betrachtet (botanische
Sichtweise), bewegen sich die Linkswinder entgegen dem
Uhrzeigersinn um ihre Stütze, also links herum.
Blickt man allerdings entsprechend der Wuchsrichtung der
Pflanze von unten nach oben, so winden sich die Sprosse mit
dem Uhrzeigersinn in einer Rechtsschraube nach oben.
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Linkswinder
Blaugurkenwein (Akebia quinata)
Strahlengriffel (Actinidia arguta)
Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)
Chinesischer Mondsame (Sinomenium acutum)
Prunkwinde (Ipomoea purpurea)
Blauregen (Wisteria sinensis)
Rechtswinder
Kaukasische Yamswurzel (Dioscorea caucasica)
Geißblatt (Lonicera henryi)
Kugelbeere (Sinofranchetia chinensis)
Rankenpflanzen
Die große Gruppe der Rankenpflanzen hat mit den Ranken sehr spezialisierte
Kletterhilfen entwickelt, die die Haltefunktion der Pflanze übernehmen. Ranken
sind fadenförmige Umbildungen von Blättern (Blattranker), Sprossen
(Sprossranker) oder seltener von Wurzeln (z.B. Luftwurzeln der Vanille).
Junge Ranken können wie die Windepflanzen kreisende Suchbewegungen
ausführen und reagieren auf die Berührung eines rauen Gegenstandes mit
einer Krümmung. Die Befestigung erfolgt meist durch mehrfaches Umwickeln der
Stütze, seltener durch Ausbildung von Haftscheiben (z.B. Wilder Wein). Mit einer
uhrfederartigen Einrollung der Ranke kann die ganze Pflanze elastisch federnd
an die Stütze herangezogen werden.
An der Pergola werden Blattranker und Sprossranker vorgestellt.
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Blattranker
Bei den Blattrankern können unterschiedliche Teile des Blattes als Ranken
ausgebildet sein. Fiederblattranken gibt es bei Pflanzen mit gefiederten Blättern,
z.B. Glockenrebe und Duftwicke. Die Endfieder - und die obersten
Seitenfiederpaare sind als Ranken ausgebildet; d.h. die Ranken entsprechen der
Mittelrippe der Blätter, an denen die Blattfläche nicht entwickelt wurde.
Die Explodiergurke, aber auch andere Gurken und Kürbisse haben fadenförmige
Blattranken bei denen das gesamte Oberblatt bis auf eine oder mehrere
Mittelrippen (--> verzweigte Ranken) reduziert ist. Wenn die Blattstiele wie eine
Ranke benutzt werden, spricht man von Blattstielranken, z.B. bei der
Gloxinienwinde.
Pflanzen mit gefiederten Blättern können sowohl den Blattstiel also auch die
Rhachis (Fiederachse, Spindel) wie Ranken benutzen. Diese Blattstiel- und
Rachisranken kommen beispielsweise bei vielen Clematis-Arten vor (TexasWaldrebe, Italienische Waldrebe).
Blattranker
Glockenrebe (Cobaea scandens)
Gloxinienwinde (Asarina barclaiana)
Duftwicke (Lathyrus odorata)
Texas-Waldrebe (Clematis texensis)
Explodiergurke (Cyclanthera brachystachya)
Italienische Waldrebe (Clematis viticella)
Sprossranker
Sprossranken sind die umgeformten Enden von (Seiten)sprossen, die entweder
wie bei Passionsblumen aus einer Blattachsel entspringen oder wie bei den
Weinreben gegenüber eines Blattes stehen. Botanisch betrachtet besteht die
scheinbar einheitliche Hauptachse der Reben aus einer Kette von
Seitensprossen. Diese wachsen jeweils aus der obersten Blattachsel des
darunter stehenden Sprossabschnittes heraus, drängen dessen rankenbildendes
Sprossende zur Seite ab und enden schließlich selbst in einer Ranke. An den
Ranken sind die Blätter zu unscheinbaren Schuppenblättern reduziert.
Ussuri-Scheinrebe (Ampelopsis brevipedunculata)
Weinrebe
Fuchs-Rebe (Vitis labrusca)
Schuppenblatt
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Teiche im Kleingarten – Planung, Bau
und Bepflanzung
Diplom-Gartenbauingenieur Siegfried Stein
Redaktionsbüro Stein GbR
Vastorf
Wasser sorgt unentwegt für eine interessante Kulisse; sei es fließend aufgrund einer Pumpe oder
ganz einfach als hübsches Kleinbiotop, in dem immer etwas geschieht.
Entspannen, genießen, sich wohl fühlen im eigenen Garten – auch wer dafür wenig Platz zur Verfügung hat, muss nicht auf den Zauber von schönen Pflanzen und Wasserspielen verzichten.
Die Materialien
Die Regeln im Kleingarten gestatten – je nach Landesverband – durchweg nur kleine bis mittelgroße offene Zierteiche in der Größenordnung von vier bis 10 Quadratmeter Fläche. In den Boden
eingelassene Becken sind mitunter nicht gestattet. Zumindest sollten sie aber mit umweltfreundlich gestalteten (also keinen senkrecht glatten) Rändern ausgestattet sein, so dass Tieren der Ausstieg gelingt, sollten sie doch einmal hineingefallen sein. Dies ist jedoch bei vielen Modellen der
Fall. Wichtig ist jedoch, die Sicherheit für Kleinkinder in jedem Fall zu gewährleisten. Entsprechende Abdeckungen aus Metallgittern oder Zäune lassen sich leicht selbst gestalten.
-
Heimische Wasserpflanzen
sind durchweg nicht nur schön sondern auch frostbeständig und erstaunlich pflegeleicht.
Gelbe Wasseriris, Fieberklee, Wasserranunkeln oder Pfeilkraut sowie etliche Seerosensorten bieten sich zum Gestalten an.
Vor Schilf, Wasserpest und vor den großen Arten der Rohrkolben wird allerdings wegen ihres Ausbreitungsdrangs gewarnt. Nur tropische Wasserpflanzen brauchen ein frostsicheres
helles Winterquartier. Allerdings ist es besonders reizvoll, sich gerade mit solchen Exoten
zu befassen.
-
Kunststoffbecken
aus Polyetylen oder glasfaserverstärktem Kunststoff haben den Vorteil, dass man sich über
die richtige Konstruktion keine Gedanken machen muss. Wer jedoch gerne selber gestaltet,
kommt mit Teichfolie (bei kleinen Teichen reichen 0,5 bis 0,8 mm Dicke) auf günstige Weise zu optimalen Lösungen. Unter den verschiedenen Folien verdienen die umweltfreundlichen Kautschuk(EPDM)-Folien und aus gestalterischen Gründen die besandete PVC-Folie
besondere Erwähnung. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die richtige Gestaltung der
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Teichränder, da sich sonst der Teich entleert und das Wasser in das umgebende Erdreich
gesogen wird. Blank liegende Folienränder sollten nicht sein, denn sie sehen hässlich aus.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, auch nachträglich solche Stellen mit Pflanzen zu verschönern.
-
Bachläufe und Wasserfälle
sind besonders reizvoll, weil sie sich gut in die Gestaltung des Gartens einfügen. Sie nehmen wenig Platz ein, brauchen nicht viel Höhe und bieten zahlreiche Möglichkeiten, Pflanzen aus dem flachen Uferbereich und aus dem Sumpfbereich zu kultivieren.
-
Algenprobleme
stellen sich bei längerer Nutzung der Gartenteiche mitunter ein. Die richtige Lage, nährstoffarmes Wasser, Unterwasserpflanzen und ein günstiger pH-Bereich beugen dieser
Problematik vor.
Mit zahlreichen Produkten versucht die Industrie, Problemfälle zu lösen; das geht vom Filter und Skimmer über Torf bis hin zu natürlichen Bakterien, die wie ein Kompoststarter im
Wasser wirken.
-
Miniteiche
sind vorteilhaft für Kleingärten mit geringem Platzangebot. Als Miniteich eignen sich Zinkwannen, Eimer und Keramikgefäße, in denen sich kleine Biotope verwirklichen lassen. Einen Gewinn für den Garten stellen auch Wasserspiele (wie Springbrunnen), Schaumsprudler, Wasserglocken, Quellsteine, Amphoren, Vogeltränken oder Wasserspiele aus Metall
dar, die sich in kurzer Zeit installieren lassen und durch Abdeckplatten kindersicher sind.
Eingefülltes Wasser wird stets im Kreislauf bewegt. Deshalb gibt es die meisten Anlagen
komplett mit elektrischer Pumpe, Auffanggefäss und Verbindungsleitung zu kaufen.
-
Feenteiche
Ganz im Trend liegen geheimnisvoll anmutende Feenteiche mit lieblichen Elfen, aber auch
mysteriöse Zauberfiguren aus Harry Potters Reich, wie Trolle, Zwerge, Zauberdrachen und
kuriose Wasserschlucker, die nicht nur Kinder entzücken. Dazu passen Nebler, die mit raffinierter Technik Wasser auf feinste Art zerstäuben und so die richtige Stimmung schaffen.
Die herkömmliche Technik mit hoher Stromspannung ist dabei zunehmend durch Produktangebote im ungefährlichen Niedervolt- oder durch Anlagen aus dem Solarbereich überholt.
Bücher zum Thema von Siegfried Stein
-
Miniteiche und Wasserspiele
Gestalten, bepflanzen und pflegen
BLV Verlag, München 2009
-
Gartenteiche einfach nachmachen
Rezepte für den Gartenteich-Bau,
BLV-Verlag, München
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Teichpflege leicht gemacht
Dipl.-Ing. Jörg Volland
Garten- und Landschaftsbau
Oestrich-Winkel
Abb. 1: Teiche im Kleingarten
Teichökologie
Lebensgemeinschaften
Auch für einen Gartenteich ist es wichtig die Regelmechanismen des natürlichen Gleichgewichts zu
kennen. Das Ökosystem des Sees oder Teichs setzt sich aus drei Organismengruppen zusammen:
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Ö den Produzenten (grüne Pflanzen)
Ö den Konsumenten (Tiere)
Ö den Destruenten (Zersetzern).
Grafik 1: Ökologischer Kreislauf
Dabei unterscheidet man bei den Tieren zwischen den Konsumenten erster Ordnung (Pflanzenfresser) und zweiter Ordnung (Tierfresser, Räuber). Die Zersetzer sind in erster Linie Bakterien, die
die im Gewässer enstehenden Abfälle zersetzen.
Es gibt zwei Gruppen von Bakterien: die aeroben und die anaeroben Bakterien.
Î
Aerobe Bakterien brauchen Sauerstoff zum Leben,
Î
anaerobe Bakterien vermehren sich auch ohne Sauerstoff.
Sinkt der Sauerstoffgehalt eines Gewässers, sterben die aeroben Bakterien ab, die anaeroben vermehren sich. Das führt dazu, dass bei der Zersetzung von pflanzlichen und tierischen Abfällen
mehr giftige Gase wie Methan oder Schwefelwasserstoff gebildet werden, anstatt des für die Pflanzen lebensnotwendigen Kohlendioxids. Die Folge ist ein Umkippen des Gewässers. Pflanzen und
Tiere können hier nicht mehr überleben.
Diese übermäßige Vermehrung der anaeroben Bakterien geschieht dann, wenn das Verhältnis von
verrottender Biomasse und Sauerstoff aus dem Gleichgewicht gerät; z. B. durch zu starke Erwärmung des Teichs (zu geringe Wassertiefe), Eintrag von Stickstoff (durch Düngemittel) oder unverhältnismäßig starken Eintrag von Pflanzenmasse (Laubfall).
In einem "gesunden" Teich funktionieren die Ernährungsbeziehungen, die auf- und abbauenden
Stoffwechselvorgänge. Bakterien und im Bodenschlamm lebende Kleinstlebewesen wie Schlammröhrenwürmer und Zuckmückenlarven bauen Abfallprodukte ab und bilden das für die Pflanzen
wichtige Kohlendioxid, Einzeller ernähren sich von den Bakterien und reichern das Wasser tagsüber
mit Sauerstoff an, einzellige Algen bilden eine Nahrungsgrundlage für Wasserflöhe und Hüpferlin-
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ge, die wiederum von Fischbrut und Libellenlarven gefressen werden; abgestorbene Pflanzenteile
und Ausscheidungen von Tieren bilden wieder eine Lebensgrundlage für die Bakterien.
Gewässerverschmutzung
Solange die natürliche Selbstreinigungskraft eines Gewässers nicht überfordert wird, sind organische Abfallstoffe im Teich kein Problem. Erst wenn zu viel organische Masse ins Wasser kommt,
ist der natürliche Kreislauf zerstört. Ein Zuviel an organischer Masse kann von außen in ein Gewässer gelangen, so z. B. durch Laubfall oder Abwässer, oder es kann durch übermäßiges Pflanzenwachstum im Gewässer selbst entstehen; durch einen zu hohen Gehalt an Stickstoff und Phosphorsalzen, die z. B. von gedüngten Landwirtschaftsflächen eingespült werden, wird das Algenwachstum so stark gefördert, dass sich richtige Teppiche auf der Wasseroberfläche bilden; die absterbenden und zum Teichboden absinkenden Algen bilden dort schnell eine dicke Schicht, zu
deren aeroben Verrottung der Sauerstoff nicht mehr ausreicht. Der Lebenskreislauf des Teichs ist
unterbrochen – das Gewässer kippt um.
Bei den organischen Abfällen bringt nur die große Menge Probleme. Anders ist es bei anorganischen Substanzen, die schon in Spuren schwerwiegende Schäden hervorrufen können. Solche
Substanzen, z. B. Schwermetalle, können durch industrielle Abgase, Abwässer oder Auspuffgase in
das Wasser gelangen. Diese Gifte verursachen nicht unbedingt gleich den Tod der Lebewesen,
rufen aber häufig Krankheiten und Erbschäden hervor.
Der bei den Wassertieren wichtige chemische Orientierungssinn wird nachgewiesenermaßen durch
solche Substanzen geschädigt.
Wasserqualität
Belichtung, Wassertemperatur, Wassertiefe, Wasserbewegung und Wasserchemie sind Faktoren, die sich
gegenseitig bedingen und somit die
Wasserqualität des ganzen Sees oder
Teichs beeinflussen.
Ein Binnengewässer ist sehr starken
jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen.
Im Sommer unterliegt das Gewässer
Grafik 2: Zirkulation des Wassers
einer starken Temperaturschichtung man spricht von einer „Sommerstagnation“. Die oberste Schicht ist entsprechend der hohen Lufttemperaturen erwärmt, darunter liegt die so genannte "Sprungschicht", in der die Temperatur
schnell absinkt bis auf die Temperatur der Tiefenschicht. Diese liegt bei 4° C (bei dieser Temperatur hat Wasser die größte Dichte und ist damit am schwersten).
Im Herbst kühlt das Wasser ab, bis der gesamte Wasserkörper eine einheitliche Temperatur hat.
Die Schichtung ist aufgehoben und die Herbststürme wälzen das Wasser um; man spricht von
einer „Herbstzirkulation“.
Im Winter kühlt sich die oberste Wasserschicht noch weiter ab, bis sich Eis bildet. Da aber das
Wasser mit 4° C schwerer ist als das Wasser mit niedrigerer Temperatur, sinkt es nach unten. Das
Tiefenwasser ist jetzt wärmer als das Oberflächenwasser. Dieses Stadium nennt man eine „Winterstagnation“.
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Im Frühjahr wird das oben liegende Wasser wieder langsam erwärmt. Die winterliche Schichtung
wird aufgelöst und der Wasserkörper kann wieder zirkulieren, bis dass durch eine weitere Erwärmung des Gewässers wieder die „Sommerstagnation“ einsetzt.
Zonierung
Am Rand ist der See oder der Teich flach und geht erst allmählich in eine größere Tiefe über. Diese
flache Uferzone, die zum Land hin in einen feuchten, morastigen Untergrund ausläuft, ist biologisch besonders aktiv. Die pflanzliche Zonierung eines Binnengewässers kann man aufteilen in:
Zone der Sauergräser:
Relativ trockene Region, jedoch ständig Grundwasser im
Hauptwurzelraum, vor allem mit Carex besiedelt.
Röhrichtzone
Mit Phragmitis, Typha, Sparganium, Netzblaualgen, Sagittaria, Alisma plantago-aquatica, Microcytis aeruginosa.
Zone der Unterwasserpflanzen:
Sie leben untergetaucht (submers), nur ihre Blüten reichen
über die Wasseroberfläche. (Patamogeton, Elodea, Myriophyllum, Ceratophyllum)
Zone der Schwimmblattpflanzen:
Diese Pflanzen wachsen am Seeboden, ihre Blätter und Blüten
liegen jedoch auf der Wasseroberfläche (Nymphaea alba,
Nuphar lutea, Hydrocharis).
Tiefenzone
Hier wachsen Armleuchteralgen.
Freiwasserbereich
Hier leben schwebende Organismen, die insgesamt als Plankton bezeichnet werden. Sie unterteilen sich in das Phytoplankton (mikroskopisch kleine Algen) und das Zooplankton (Rädertierchen, verschiedene Larven und Kleinkrebse). Das Plankton
lebt in den warmen, lichten, oberflächennahen Schichten der
stehenden Gewässer und bildet ein wichtiges Glied in der
Nahrungskette.
In diesem Zusammenhang muss noch auf einen weiteren wichtigen Begriff in der GewässerÖkologie eingegangen werden: die Trophie.
Darunter versteht man die Intensität der biologischen Produktion eines Gewässers.
• Oligotroph nennt man ein wenig produktives,
•
eutroph ein stark produktives Gewässer.
Eutrophierung bedeutet, dass ein gering produktiver See durch Nährstoffzufuhr, zu einem stark
produktiven Gewässer wird.
Das ist nicht unbedingt negativ. Es wird jedoch zum Problem, wenn die biologische Produktivität
so groß wird, dass die Abbauprozesse nicht mehr nachkommen und sich am Seeboden Faulschlamm bildet. Die Tiefenzone ist dann sauerstofffrei und dort ist dann kein Leben mehr möglich.
Durch absterbende Pflanzen und Tiere wird die organische Masse weiter erhöht. Für Abbauprozesse sind nicht mehr genug Organismen vorhanden, die Faulschlammschicht vergrößert sich, mehr
giftige Gase bilden sich und das Absterben geht weiter.
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Ein Teufelskreis, an dessen Ende der Tod des Gewässers steht.
Die Besonnung und damit die Erwärmung des Wassers spielen auch da eine wichtige Rolle. Zum
einen brauchen die Pflanzen, vor allem die Blütenpflanzen, genug Licht zu ihrer Entwicklung, zum
anderen sinkt aber im zu stark besonnten und damit auch zu stark erwärmten Wasser der Sauerstoffgehalt und Tiere und Pflanzen sterben ab.
Um das zu verhindern, ist für den Teich eine ausreichende Tiefe (mindestens 1 m) vorzusehen und
die Besonnung sollte nur etwa 6-8 Stunden am Tag betragen. Vor allem die Südwestsonne sollte
durch Gehölze abgehalten werden. Allerdings ist auch hier auf den Abstand der Bäume und Sträucher vom Wasser zu achten, damit nicht zuviel Laub ins Wasser fällt, das dann wieder „herausgefischt“ werden muss.
Abb. 2: Flora-Vielfalt am Teich
Probleme und Pflege
Normalerweise braucht ein Naturteich keine besondere Pflege. Wenn alle zuvor beschriebenen
ökologischen Gesichtspunkte bei der Planung und beim Bau beachtet wurden, stellt sich nach einiger Zeit (spätestens nach 1 bis 2 Jahren) ein biologisches Gleichgewicht ein.
Aber Gartenteiche leben, altern und sind irgendwann ein Moor, das verlandet, wenn sie nicht gepflegt werden. Die Geschwindigkeit mit der ein Teich altert hängt entscheidend vom Nährstoffgehalt eines Gewässers ab. Wer zum Pflanzen organische Substanzen (Oberboden, Torf etc.)mit zum
Teil hohen Nährstoffgehalten benutzt, beschleunigt die Alterungsphase und muss öfter durch Pflege eingreifen, um einen – Status quo – zu erhalten.
Trübes Wasser
Der neu angelegte Teich wird am Anfang trüb sein, bis sich alle Schwebteile, die durch das Einfüllen des Wassers aufgewirbelt wurden, gesetzt haben. Nach einigen Tagen ist das Wasser wieder
klar bis zum Grund. Die Freude am klaren Wasser dauert aber nur kurz. Der eingebrachte Boden
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sorgt für eine große Nährstoffmenge und dieses Überangebot, viel Licht, Wärme und meist kalkhaltiges (Leitungs-) Wasser fördern das Wachstum von Schwebealgen. Sobald sich die Zahl der
Kleinkrebse und anderer Algenfresser der Produktion der einzelligen Algen angepasst haben, die
Wasserpflanzen dem Wasser durch ihr Wachstum Nährstoffe entziehen und die Wasseroberfläche
durch ihre Blätter beschatten, klärt sich das Wasser wieder. Auch eine Absenkung des pH-Wertes
bremst das Algenwachstum. Wenn möglich soll man den Teich mit weichem Regenwasser füllen.
Ist das nicht möglich, kann man (schon beim Füllen des Teichs) Torftabletten ins Wasser werfen
oder einen Jutesack mit Schwarztorf in den Teich hängen, um dem Wasser Huminsäure zuzuführen.
Algenwuchs
In einem Teich begrenzt die zur Verfügung stehende Nährstoffmenge die Entwicklung der Pflanzen, auch der Algen.
Es ist einleuchtend, dass das biologische Gleichgewicht umso stabiler ist, je größer der Teich ist.
Jedes Eingreifen stört dieses Gleichgewicht und führt zu weiteren Störungen. Von keinem bepflanzten Teich kann man erwarten, dass das Wasser kristallklar ist. Wasserlebewesen und Schwebstoffe
(siehe Teichökologie) färben das Wasser leicht grünlich bis bräunlich. Auch watteartige Algenbestände in kleinen Teichecken und zwischen Wasserpflanzen sind völlig normal und natürlich. Wird
jedoch die Sichttiefe geringer als 10 cm, beginnt das Wasser unangenehm zu riechen und werden
die Wasserpflanzen von Fadenalgen „zugesponnen“, muss man eingreifen. Hier hilft am besten,
die Fadenalgen mit der Hand um einen Gerätestiel wickeln und herausnehmen. Ist der Teich mit
Fischen besetzt, muss darauf geachtet werden, dass die Fische nicht übermäßig gefüttert werden.
Alles Futter, das nach 10 bis 15 Minuten noch nicht gefressen wurde und auf der Oberfläche
schwimmt, sinkt zum Teichboden und erhöht die Nährstoffmenge des Wassers. Wenn genügend
Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Laichkraut etc.) vorhanden sind, können diese
einen Teil der Nährstoffe verarbeiten. Jedoch können diese Pflanzen die Nährstoffe nur während
der Vegetationsphase aufnehmen und verbrauchen.
Ein Filtern des Teichwassers hilft hier nicht, weil die Filter sich nach kürzester Zeit zusetzen würden. Gelegentlich hilft die Zufuhr von Sauerstoff durch so genannte Lüftersteine um Abbauprozesse anzuregen. Ist ein Teich jedoch erst einmal „umgekippt“, helfen nur noch ein Austausch des
gesamten Wassers und das Ausräumen des Bodenschlamms. In einem solchen Fall wurden aber
Fehler bei der Anlage des Teichs gemacht.
Lebende Filter
Eine Muschel kann einige Hundert Liter Wasser am Tag filtern. Der Besitzer eines Gartenteiches kann diese Eigenschaft nutzen, um das Wasser
klar zu halten.
Seit Jahrtausenden mussten sich die Muscheln mit eutrophierten Gewässern auseinandersetzen. Schon aus dieser Zeit stammen Resistenzen
gegen viele Substanzen. Allerdings kommen in der heutigen Zeit vor allem Schwermetalle wie Blei und Kadmium dazu, mit denen die Weichtiere
nicht mehr fertig werden. Außer dem Menschen, der ihre Lebensgrundlage vergiftet oder zerstört, haben die Muscheln wenig natürliche
Feinde. Zum Beispiel decken Bisamratten und Fischreiher ihren
Eiweißbedarf durch Muschelfleisch, wenn sie es bekommen können.
Die Muschelschalen bestehen zum größten Teil aus einer Kalkschicht, die
innen mit Perlmutt ausgekleidet ist und außen von einer Schicht aus
organischen Substanzen bedeckt wird. Durch zwei Schließmuskeln kann
die Muschel ihre Schalen zusammenklappen.
Muscheln ernähren sich, indem sie Wasser durch eine Atemöffnung
einsaugen, es durch Kiemen filtern und durch eine zweite Öffnung
wieder ausstoßen. Mit einem muskulösen Fuß können sich die
Muscheln langsam fortbewegen.
Abb. 3: Lebende Teichfilter
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Die Muschellarven entwickeln sich im Kiemenraum der Muschel und werden mit dem Kiemenwasser ausgestoßen. Mit speziellen Haken klammern sie sich dann in den Kiemen von Fischen fest
und parasitieren so drei bis elf Wochen. Haben sich kleine Muscheln gebildet, so lassen sie sich
fallen und wachsen auf dem Teichboden weiter.
Große Bedeutung hat die Malermuschel (Unio pictorum) als Wirt für die Eiablage des Bitterlings.
Sozusagen als Gegenleistung dient der Bitterling auch als Wirt für die Larven der Malermuschel.
Sowohl die Malermuschel als auch der Bitterling stehen als stark gefährdete Arten auf der „Roten
Liste“.
Fünf Muscheln reichen zum Filtern von 1000 l Wasser aus. Man sollte jedoch auch ein paar Bitterlinge im Teich nicht vergessen. Da die Muscheln und die Bitterlinge sich von Plankton ernähren,
brauchen sie kein weiteres Futter. Wenn die Bedürfnisse dieser Nützlinge erfüllt werden und das
biologische Gleichgewicht im Teich stimmt, können sie den Teich sehr lange auf natürliche Weise,
ohne Verbrauch von Energie und Chemikalien von den Schwebealgen und schädlichen Substanzen
freihalten.
Pflegearbeiten
Teichpflege fängt bereits bei der Planung an. Es gilt Fehler zu vermeiden, die später nur mit viel
Aufwand zu beheben sind.
Ö
Ö
Ö
Ö
Es ist auf die Größe der Wasserfläche zu achten.
Der Bewuchs mit Wasserpflanzen unter wie über dem Wasserspiegel ist für die Sauerstoffproduktion wichtig.
Dem Gleichgewicht zwischen den Arten (Tieren und Pflanzen) muss besonderes Augenmerk gewidmet werden.
Die Wasserqualität muss im Laufe des Jahres regelmäßig überprüft werden, um eventuelle
negative Schwankungen rechtzeitig festzustellen.
Größe und Lage
Die optimale Größe eines Teiches ist nicht allumfassend zu klären. Bei einer Böschungsneigung
von 1:3 bis 1:4 und einer Wassertiefe von 80 bis 100 cm (Seerosen) empfiehlt sich ein Durchmesser von 8 bis 10 m. Ab dieser Größe sind keine speziellen Pflanzstufen einzuplanen, da das Ufer
gleichmäßig flach zur Mitte fallen sollte (Auch ein Kinderschutz entfällt.). Die Pflanzen können sich
bei einer gleichmäßigen Sandauflage (10 cm) den ihnen genehmen Platz selbst bestimmen und
besiedeln. Wasserpflanzen brauchen das „Pflanzsubstrat“ nur zur Befestigung d.h. zur Durchwurzelung. Die Nährstoffe sind im Wasser gelöst und müssen nicht im Substrat „deponiert“ werden.
Die Lage eines Teiches sollte, wenn möglich an der tiefsten Stelle im Garten platziert und so gewählt werden, dass der Teich nicht den sonnigen Teil des Tages voll belichtet wird. Im Allgemeinen
reichen 6 bis 8 Stunden Sonne pro Tag für die angemessene Sauerstoffproduktion voll aus.
Pflanzenbewuchs und Sauerstoffproduktion
Auch die vorhandenen Teichpflanzen benötigen zum Wachsen Licht. Die wichtigen Sauerstoff produzierenden, untergetauchten Wasserpflanzen brauchen besonders die Sonne. Die Temperatur
des Wassers spielt eine bedeutende Rolle bei der Anreicherung und Speicherung des Sauerstoffs.
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Sauerstoffgehalt in Abhängigkeit von der Wassertemperatur
Wassertemperatur
Sauerstoffgehalt
(°C)
(mg/Liter)
35
6,9
30
7,6
25
8,3
20
9,1
15
10,1
10
11,3
5
12,8
4
13,2
Tabelle 1: Sauerstoffgehalte
Je kälter das Wasser ist, umso mehr Sauerstoff kann gelöst werden. Bei 14 mg pro Liter ist der Sättigungsgrad erreicht. Sauerstoff im Wasser ist für die Umsetzung aller aeroben Prozesse erforderlich, ansonsten laufen diese anaerob, (d.h. unter Sauerstoffmangel) ab. Es kommt zu Fäulnis. Es
entstehen Schwefelwasserstoff und Methan. Beide sind giftige Gase für Flora und Fauna.
Um die Temperatur im Wasser möglichst niedrig zu halten, ist es wichtig, das Wasser nicht um
zuwälzen, somit wird die Schichtung erhalten. Jeder der schon einmal in einem natürlichem Teich
oder Baggersee gebadet hat, wird diese bemerkt haben. Es gibt an der Oberfläche eine sehr warme
Schicht, die je nach Größe der Wasseroberfläche und Besonnung im Bereich von 20 - 50 cm Tiefe
vorzufinden ist. Darunter folgt die Sprungschicht. Hier mischen sich Kalt- und Warmwasser.
Schließlich beginnt die Kaltwasserschicht, die bis auf den Grund des Gewässers reicht.
Anomalie des Wassers
Diese Schichtung begründet sich durch die Anomalie des Wassers. Wasser dehnt sich physikalisch
aus, wenn es wärmer oder kälter als 4°C wird. Bei 4°C hat Wasser seine größte Dichte erreicht und
sinkt daher unter wärmere und auch kältere Schichten wie Eis. Zweimal im Jahr wird das Wasser
durch diesen Prozess umgewälzt. Einmal geschieht dies im Frühjahr. Im Winter ist der Teich mit
+4°C auf dem Grund zu den Minusgraden außerhalb deutlich wärmer. Sobald das obenliegende
Eis im Frühjahr schmilzt und dieses Wasser eine Temperatur von 4°C erreicht, sinkt es folglich auf
den Grund. Die unterste Wasserschicht wird damit umgewälzt. Im Sommer befindet sich das kälteste Wasser (sauerstoffreich) im stehenden Gewässer unten. Umgekehrt findet dieser Prozess im
Herbst statt, sobald die oberste Wasserschicht auf 4°C abkühlt und unter die wärmere Bodenschicht sinkt. Aus diesem Grund friert ein Gewässer auch immer von oben nach unten zu.
Wasserbewegung wird auch gern als Möglichkeit genutzt, um Sauerstoff in das Wasser zu pumpen. Leider ist das Gegenteil der Fall. Die großen Blasen die beim Plätschern eines Wasserfalls
oder Wasserspiels entstehen, entweichen ebenso schnell wie sie entstehen. Wasser kann nur in
begrenztem Umfang in Abhängigkeit von Temperatur der Sauerstoff aufnehmen. Pflanzen geben
den Sauerstoff, den sie erzeugen, so fein dosiert in das Wasser ab, das Werte über 200 % erreicht
werden können. Diese Überdosierung kann sich im Wasser nur halten, wenn das Wasser nicht
bewegt wird.
Kohlendioxid
Ein Gas CO2, das durch Abbau von organischen Stoffen ständig neu gebildet wird, ist für die Tiere
wie für die Pflanzen wichtig.
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Tabelle 2: Photosynthese der Pflanzen
Das „O“ (der Sauerstoff) wird von den im Wasser lebenden Tieren gebraucht, das „C“ dagegen von
den Pflanzen. Als Gas ist das CO2 noch empfindlicher, als der im Wasser gelöste Sauerstoff. Bei
Wasserbewegung entweicht das Gas in die Umgebungsluft.
Das Problem mit CO2 wird erst im Winter sichtbar. Unter einer Eisdecke reichert sich CO2 an und
kann Wassertiere töten. Bei Fischbesatz kann man durch eine Pumpe kleinräumig Wasser umwälzen und so einen Teil der Gewässeroberfläche Eisfrei halten. Das CO2 kann jetzt in die Luft entweichen. Gleichzeitig wird auch Sauerstoff in das Wasser eingespült. Im Winter ist die Pflanzenaktivität sehr eingeschränkt, da auch die Sonneneinstrahlung gering ist.
Tabelle 3: Kohlensäurebildung
Wasserqualität
Wie schnell sich das biologische Gleichgewicht im Wasser einstellt, ist nicht zuletzt eine Frage der
Qualität des Wassers beim Erstbefüllen. Man wird immer mehr auf Leitungswasser, das vor Ort
vorhanden ist, zurückgreifen. Wichtig ist dabei nur, dass man vorher vom Versorger die technischen Daten erfragt, z. B. pH-Wert, Gesamthärte und Phosphatgehalt.
4 – 7 °dH
(deutsche Härte)
weich
8 – 10 °dH
ideal
18 – 30 °dH
hart
Tabelle 4: Härtegrade
Grundwasser, Bachwasser und auch Regenwasser können durch Umweltverschmutzung sehr stark
belastet sein. Wasseranalysen sind hier auf jeden Fall anzuraten. Leitungswasser ist jedoch nicht
so unbedenklich, wie man glauben möchte. Chemische Zusätze wie Chlor oder Phosphat sind je
nach Standort mehr oder weniger vorhanden. In einem Teich wird sich immer ein Kreislauf bilden,
der aus Pflanzen als „Produzenten“, Tieren als „Konsumenten“ und Pilzen und Bakterien als „Destruenten“ besteht. Die Pflanzen dienen zunächst als Nahrung für die Tiere, die wiederum durch
ihre Ausscheidungen das Wasser mit Nährstoffen anreichern. Diese Nährstoffe werden von Bakterien und Pilzen so umgewandelt, dass sie Dünger für die Teichpflanzen sind.
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Durch Bakterien wird der im Wasser gebundene Stickstoff zersetzt. Es entstehen neue, giftige
+
Stickstoff-Verbindungen, die als Ammoniak (NH3) und Amonium (NH4 ) bezeichnet werden. Je
höher der pH-Wert eines Teiches ist, desto größer ist der Anteil an Ammoniak.
Prozentualer Anteil an Ammoniak (NH3) in Abhängigkeit von pH-Wert und Wassertemperatur
WasserAmmoniakgehalt in %
temperatur
10°C
0,0186
0,0589 0,186
0,586 1,83
5,56
15,7
37,1
65,1
15°C
0,0274
0,0865
0,273
0,859
2,67
7,97
21,5
46,4
73,3
20°C
0,0397
0,125
0,396
1,24
3,82
11,2
28,4
55,7
79,9
25°C
0,0569
0,180
0,556
1,77
5,38
15,3
36,3
64,3
85,1
30°C
0,0805
0,254
0,799
2,48
7,46
20,3
44,6
71,8
89,0
6,0
6,5
7,0
7,5
8,0
8,5
9,0
9,5
10,0
pH-Wert
nach Emerson et al (1975): "Aqueous ammonia equilibrium concentrations: effects
of pH and temperature". Journal of Fisheries Research Board of Canada (32).
Tabelle 5: Ammoniakgehalt von Wasser in Abhängigkeit von Außenbedingungen
-
In einem funktionierenden Teich werden diese Gifte weiter abgebaut und in Nitrit (NO2 ) umgewandelt. Durch weitere Bakterien, so genannte „Nitrobakter“, wird das giftige Nitrit (NO2 ) in Nitrat (NO3 ) verwandelt. Für diese Umwandlung werden große Mengen Sauerstoff benötigt.
*
Ammonium (NH4 )
Amoniak (NH3)
Fäulnisbakterien
Nitrit
(NO2 )
durch Nitro
bakter
mit Sauerstoff
-
Nitrat (NO3 )
Tabelle 6: Nitratbildung
-
Das Nitrat (NO3 ) ist für die Bewohner des Teiches ungiftig; für Pflanzen ist es der benötigte Dünger, der den Pflanzenwuchs besonders stark anregt. Es kann zu übermäßigem Wuchs und zu Algenbildung kommen. Die Algenbildung wird so lange weitergehen, wie Nitrate und Phosphate im
Wasser enthalten sind. Um den Phosphat-Gehalt im Wasser zu senken, gibt es nur wenige gute
Lösungen. Zum einen sollte der Tierbesatz minimiert werden (Eintrag von Kot). Zum anderen sollten genügend Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen vorhanden sein, um den Phosphat- und
Stickstoffgehalt zu verringern.
Algen
Algen sind überall vorhanden. Es gibt cirka 100’000 Arten, die zum Teil auch im Teich vorhanden
sind. Es sind aber nur wenige Arten, die dem Teichbesitzer Probleme bereiten. Erst wenn die Algen
sich ungebremst vermehren, werden sie zur Gefahr für das Gewässer. Der Teich ist aus dem
Gleichgewicht geraten. Einige Algenarten machen den Teichbesitzer arg zu schaffen. Sie treten zu
verschiedenen Jahreszeiten und in verschiedenen Formen auf. Am bekanntesten sind die Fadenund Grünalgen. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr und der dadurch ansteigenden Wassertemperatur, werden die Schwebealgen gefördert (Erbsensuppe, Algenblüte). Im Teichwasser stehen zu diesem Zeitpunkt vermehrt Nährstoffe zur Verfügung, da die Teichpflanzen sich
noch in der Ruhephase befinden. Schwierig wird es für Algen erst, wenn die höheren Teichpflanzen
anfangen zu wachsen und somit den Nährstoffvorrat verbrauchen. Jetzt sterben die Schwebealgen
ab und sinken auf den Boden. Hier werden sie von den Mikroorganismen unter hohem Sauerstoffverbrauch umgesetzt. Jetzt sollten die untergetauchten Wasserpflanzen (Elodea canadensis etc.)
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durch genügend Licht in die Lage versetzt werden, Sauerstoff zu produzieren, um eine anaerobe
Umsetzung zu verhindern.
Zu den Grünalgen gehören auch die Fadenalgen, die sich an der Wasseroberfläche zu großen, watteähnlichen Ansammlungen zusammenballen können. Am besten entfernt man diese Algen, indem man sie von Hand um einen Stiel oder ähnliches wickelt. Es wird von den Algen nicht nur
freies Wasser genutzt. Genauso werden die vorhandenen Wasserpflanzen mit einem dichten Gespinst überzogen, so dass man die befallenen Pflanzen kaum davon befreien kann.
Möglichkeiten der Algenbekämpfung
Es gibt auf dem Markt viele Anbieter von Algenbekämpfungsmitteln, die auf den unterschiedlichsten Methoden beruhen. Man kann Algen mechanisch, biologisch, chemisch, durch Filterung oder
UVC-Bestrahlung bekämpfen. Die Wirkung ist sehr unterschiedlich. Sie ist sowohl von der Algenart
als auch von der Menge aber auch von den Gründen für das Auftreten von Algen abhängig.
Chemische Algenbekämpfung
Es werden zwei Arten der chemischen Bekämpfung unterschieden. Eine Möglichkeit ist die sofortige Abtötung von Algen durch Kupfersulfat oder Kaliumpermanganat. Weiterhin werden durch
chemische Substanzen bestimmt Lichtwellenbereiche aus dem Tageslicht ausgefiltert, so dass
Algen keine Photosynthese mehr betreiben können und somit absterben (Bitte vor dem Gebrauch
die Anweisungen der Hersteller beachten!). Die Dosierung im Normalfall beträgt 1000 ml auf 10
m³ Wasser. Das Konzentrat sollte vor dem Ausbringen in einem Eimer mit Wasser verdünnt und
über der Fläche verteilt werden.
Die zweite Möglichkeit sind Präparate mit Langzeitwirkung, die zu bevorzugen sind. Diese Mittel
greifen in den Stoffwechsel der Algen ein; sie verhungern. Langzeitpräparate greifen nur in geringem Maße in die biologischen Abläufe des Teiches ein und belasten damit die übrigen Wasserpflanzen nur wenig. Dieser Prozess läuft allerdings sehr langsam ab, wodurch keine schnell sichtbare Verbesserung zu erwarten ist.
Alle Chemikalien beseitigen zwar kurzfristig die Symptome, aber nicht die Ursache. Eine erneute
Algenbildung ist vorprogrammiert.
Biologische Algenbekämpfung
Diese Mittel haben in der Regel keine schädlichen Auswirkungen auf das Wasser und seine Bewohner, wenn sie richtig angewendet werden. Biologische Präparate bestehen aus Torfarten, Erlenzapfen, Eichenrinde, Wintergerstenstroh oder Traubentrester. Im Teich setzten diese meist aus
Pellets verkauften Mittel Huminsäuren, Phenolverbindungen sowie Spurenelemente frei und wirken dadurch algenhemmend. Eichelholzhäcksel, Gerstenstroh oder Tannin sind andere Mittel, die
zur Algenreduzierung führen. Beim Einsatz dieser Substanz geht es immer um eine Senkung des
pH-Werts.
Schallwellen als Algenbekämpfung
Hierbei handelt es sich um eine umweltfreundliche Lösung, die gegen unterschiedliche Algenarten
eingesetzt werden kann. Ein Gerät erzeugt über einen Signalwandler Ultraschallwellen, die die Vacuolen (kleine flüssigkeitsgefüllte Blasen) in jeder Pflanzenzelle zerstören. Die Schallwellen zerstören die Algen, sind aber für Mensch- und Tierwelt ungefährlich. Diese Methode benötigt keine aufwändige Technik und Installation. Sie ist dank einer geringen Stromaufnahme (15 Watt) immer
einsatzbereit. Die Neubildung von Algen wird somit unterdrückt.
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UVC-Klärer als Algenbekämpfung
Die Möglichkeiten mit UVC- Licht Algen und Bakterien zu beseitigen, sind vergleichsweise teuer
und aufwändig. Die Anlage muss zudem häufig gewartet werden. Die Lebensdauer der UVC-Klärer
ist auf eine Betriebsdauer von ca. 1000 Betriebsstunden in drei Jahren beschränkt. Bei kleinen
Teichanlagen mit Filteranlage etc. ist diese Variante sehr aufwändig.
Im Herbst ist darauf zu achten, dass der Teich nicht durch Laubfall mit zuviel organischem Material angereichert wird. Stehen große, Laub abwerfende Bäume in Teichnähe, empfiehlt es sich, ein
Netz über den Teich zu spannen, um das Laub aufzufangen.
Im Frühjahr werden Laubreste und abgestorbene Pflanzenreste aus dem Wasser gesammelt (dabei
ist es aber nicht nötig, jeden geknickten oder braunen Halm abzusammeln, denn der gesunde
Teich wird damit fertig).
Besonders in kleinen Teichen sollte man von Zeit zu Zeit einen Teil des Bodenschlamms ausräumen. Je nachdem wie nährstoffreich das Wasser ist sind solche Maßnahmen alle 2 bis 3 Jahre nötig.
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Literaturempfehlungen
Der lebendige Wassergarten
Michael Lohmann
BLV Verlagsgesellschaft, München,1991
SBN 3-405-14072-2
Wassergärten
Siegfried Stein
BLV Verlagsgesellschaft, München, 1989
ISBN 3-405-12924-9
Bach, Fluß, See
Eckart Pott
BLV Verlagsgesellschaft, München,1990
SBN 3-405-13812-4
Unser Gartenteich
Manfred Rogner
Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller &
Co, Stuttgart, 1989
SBN 3-440-05835-2
Wasser in unserem Garten
Jürgen Behrends
Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller &
Co, Stuttgart, 1989
SBN 3-440-05497-7
Mein kleiner Gartenteich
Ingeborg Polaschek
Falken Verlag GmbH, Niedernhausen /Ts.
Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher?
Pflanzen und Tiere unserer Gewässer
Kosmos Naturführer
W. Engelhard
Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller &
Co, Stuttgart, 1989
ISBN 3-440-05444-6
Naturspaziergang am Wasser
Beobachten – Erleben – Verstehen
Kosmos Naturführer
Ralf Blauscheck
Franckh'scheVerlagshandlung, W. Keller &
Co, Stuttgart, 1990
SBN 3-440-06023-3
Der Wassergarten
Karl Wachter
Ulmer Verlag, Stuttgart, 1981
SBN 3-8001-6127-3
Wassergärten
Walter Schimana
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., 1993
Stuttgart
ISBN 3-440-06496-4
Beispielhafte Gartenteiche
Norbert Jorek
Verlag Natur und Garten
49479 Ibbenbüren
ISBN 3-924546-04-3
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Trockenbiotope als Hügel- oder Senkgarten planen und bauen in der Kleingartenanlage
Dipl.-Ing. Elisabeth Schmid
Leitung Abt. Gärten und Grünpflege bei der Freudenberg Service KG
Weinheim
Trockenbiotope als Hügeloder Senkgarten planen und
bauen in der
Kleingartenanlage
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
Fachberatung II 2009
Elisabeth Schmid, Dipl.-Ing. (FH), Weinheim
Trockenbiotope
• Beispiele in der freien Natur:
– Wachholderheiden der Schwäbischen Alb
– Weinberge
– Heidelandschaften
– hochalpine Wiesen
– Prärie- und Steppengebiete
– Schotterflächen, Geröllhalden
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Magerrasengesellschaft auf Jura der
Schwäbischen Alb
Was zeichnet ein
Trockenbiotop aus?
•
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•
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•
•
•
guter Wasserabzug - Restfeuchte im Boden
mineralische Substratzusammensetzung
wenig Humusanteil im Boden
sonnige Standorte
± baumfreie Standorte
nährstoffarme Böden
spezifische, artenreiche Pflanzenauswahl
Heimat für viele Tiere v.a. Insekten
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– nährstoffreichen Oberboden abtragen
– mineralisches Substrat auftragen
– größere Steine in Lagen einbauen
– bepflanzen
– angießen
– pflegen
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Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Substratmischungen aus
•
•
•
•
•
gewaschenem Sand
Kies, Splitt
Bims, Blähschiefer oder Blähton
Grubenkies
Oberboden ca. 10-15 %
– aufbringen als
• Schüttkegel
• mit künstlicher Böschung
– Böschungswinkel bzw. Neigung beachten
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Einbau von Steinen
– in Lagen
– als Trittstufen
– Material
•
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•
•
Granit
Muschelkalk
Schiefer
Porphyr
Basalt
Schiefer
natürlicher Fels und eingebaute Felsbrocken
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Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Zwerggehölze und Koniferen sparsam verwenden
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•
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Pinus montana 'Mops', 'Gnom' u.ä. - Zwergkiefern
Juniperus squamata - Wacholder
Malus 'Tina' - Zierapfel
Genista lydia - Ginster
Salix helvetica, Salix repens - Weide
Prunus tenella - Zierkirsche
Buxus microphylla - Buchsbaum
Malus 'Tina' - Zierapfel
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Gräser
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Festuca cinerea - Blauschwingel
Festuca ovina - Schafschwingel
Carex montana - Bergsegge
Carex caryophylla 'The Beatles' - Segge
Helictorichon (Avena) sempervirens - Blaustrahlhafer
Koeleria glauca - Schillergras
Panicum virgatum 'Hänse Herms' - Rutenhirse
Sesleria albicans - Kopfgras, Blaugras
Stipa - Federgras
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Carex montana - Bergsegge
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Stauden hoch - Beet - Präriecharakter
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Agastache foeniculum - Duftnessel
Anthericum liliago - Graslilie
Asclepias tuberosa - Seidenblume
Echinacea - Roter Sonnenhut
Aster amellus - Bergaster
Erodium manescavii - Reiherschnabel
Gailardia - Kokardenblume
Linum narbonense - Staudenlein
Gaura lindheimeri - Gaura
Präriepflanzung mit Echinacea, Monarda und Stipa
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Echinacea pallida - Roter Sonnenhut
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Stauden niedrig - Magerrasengesellschaft
•
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•
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Pulsatilla vulgaris - Küchenschelle
Iris barbata-nana - Zwergiris
Helianthemum - Sonnenröschen
Thymus vulgaris, Thymus pseudolanginosus - Thymian
Potentilla aurea, P. neumanniana - Fingerkraut
Primula veris - Schlüsselblume
Saponaria lempergii - Seifenkraut
Solidago caesia - Goldrute
Aster linosyris - Goldaster, Goldhaar
Allium, Geanium, Lavandula und Sedum - Magerrasengesellschaft
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Pulsatilla vulgaris ‘Papageno‘ - Küchenschelle
Thymus pseudolanginosus - Thymian
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Stauden niedrig - Steingarten
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Carlina acaulis - Silberdistel
Actinella scaposa - Goldknöpfchen
Androsace - Mannschild
Campanula carpatica, C. garganica - Glockenblume
Erodium guttatum - Reiherschnabel
Delosperma cooperi- Mittagsblume
Chrysanthemum weyrichii - Margerite
Dianthus - Nelken
Geranium cinereum - Storchschnabel
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Limonium und Allium sphaerocephalum im Steingarten im Sommer
Carlina acaulis - Silberdistel
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Stauden niedrig - Alpinum
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Gentiana acaulis - Enzian
Leontopodium alpinum - Edelweiß
Sempervivum - Hauswurz
Saxifraga - Steinbrech
Orostachys - Steinwurz
Penstemon pinifolius - Bartfaden
Primula auricula - Alpenaurikel
Satureja repandens - Steinquendel, Bohnenkraut
Sedum cauticulum, S. anacampseros - Fetthenne
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
- 43 -
Priumula auricula, Draba und Saxifraga im Alpinum
Trockenmauer mit Campanula cochlearifolia und Sempervivum
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Zwiebel- und Knollengewächse
•
•
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•
•
•
•
•
•
•
Tulipa tarda, Tulipa violacea - Zwergtulpen
Crocus chrysanthus - Dalmatiner Krokus
Brimeura amethystina - Wiesenhyazinthe
Camassia esculenta - Präriekerze
Eremurus - Steppenkerzen
Iris reticulata 'Harmony' - Zwergiris
Allium christophii - Sternkugellauch
Sternbergia - Lilie des Feldes
Gladiolus nanus - Zwerggladiole
Ipheion uniflorum - Frühlingsstern
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- 44 -
Tulipa violacea ‘Little Beauty‘ - Wildtulpe
Ipheion uniflorum - Frühlingsstern
Camassia esculenta - Präriekerze
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Sternbergia clusiana - Lilie des Feldes
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Bepflanzung
– Kräuterspirale als Sonderform
•
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•
•
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•
•
•
Thymian
Rosmarin
Beifuß
Bohnenkraut
Weinraute
Lavendel
Ysop
Salbei
Wermut
Minzen
Allium tuberosum - Schnittknoblauch
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- 46 -
Anlegen eines Trockenbiotops als Hügelbeet
– Pflege
– angießen und dann Wasserhaushalt kontrollieren
– Wildkräuter entfernen vor allem
•
•
•
•
•
Löwenzahn
Disteln
Gräser
Hirse
Goldrute
– bei den ausgewählten Pflanzen Samenausbreitung
unterbinden
– evtl. Spurennährstoffe nachdüngen
Blütenzeiten- und Pflegekalender für Staudenpflanzungen - Muster
Gattung
Art/Sorte
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sept
Okt
Nov
Dez
Farbe Höhe
Geselli Wuchs Kennzahl
Buglossoides
purpureocaerulea
purpur-b
30 IV-V
flächig
2111
Buphtalmum
salicifolium
gelb
50 II
horstig
2110
Chrysogonum
virginatum
gelb
25 II-IV
horstig
2140
Dianthus
deltoides
purpurro
15 II-III
flächig
2126
Eupatorium
fistulosum
weißlich
180 I
horstig
2150
Dictamnus
albus
purpurro
80 I
horstig
2110
Geranium
cantabrigense
karminro
Geranium
sanguineum
rosa
flächig
2112
Aconitum
carmichaelii
blau
130 I
horstig
1128
Kalimeris
incisa
weiß
70 II
horstig
2134
Lychnis
viscaria
rosa
40 III
horstig
Phuopsis
stylosa
rosa
20 III-V
flächig
2111
Polygonatum
hybridum
weiß
80 II-III
horstig
2104
Festuca
ovina
bräunlic
15 II
horstig
2124
Molinia
20 II-III
30 II-III
flächig
2131
2134
arundinacea
braun
60/240 I
horstig
2115
Carex
caryophylla
braun
20 I
horstig
2114
Fragaria
'Pink Panda'
rosa
20 II-III
horstig-fl
2110
2136
Primula
veris
gelb
20 II-III
horstig
Campanula
lactiflora
blau
90 I
horstig
2245
Dendranthema
arcticum
hellrosa
40 II
horstig
2230
Inula
magnificum
gelb
180 I
horstig
2235
Ligularia
przewalskii
gelb
120 I
horstig
Polygonum
amplexicaule
rot
110 I-II
horstig
2140
Potentilla
megalantha
gelb
30 II
horstig
2104
Solidago
caesia
gelb
80 I
horstig
2230
Alchemilla
mollis
gelbgrün
40 I-II
horstig
2218
2245
Erläuterungen: D: düngen
X: Rückschnitt
Beetgröße
qm x Richtzahl
= benötigte Pflanzenmenge
Kosten: Stück a
=€
Standortkennzahlen:
Lebensbereich Gehölzrand sonnig, Südseite
Wuchsformen:
horstig
säulenförmig
flächig
^: Winterschutz
P: Pflegegänge bei Bedarf
PS: Pflanzenschutz
Verwendung:
Solitär/Solist
Gruppenpflanze
Füllmaterial
locker eingestreut
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Was ist eigentlich ein Senkgarten?
– ein tiefer gelegtes Gartenstück
– in der Gartentradition oft als Terrassengarten
formal gestaltet
– bedeutender Senkgarten von Karl Foerster in
Berlin mit üppiger Staudenpracht
• Vorteile
– Prespektive ändert sich
– Kleinklima ist geschützter, wärmer
– intimere Atmosphäre
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- 47 -
Senkgarten
Detail mit Steinen Disteln, Gräsern, Strandflieder
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
Bauteile eines Senkgartens
– Gartenplan notwendig
– Mauern
– Treppen
– Platten-, Pflasterbeläge
– Bauteile wie
• Wasserfläche
• Kunst in Szene gesetzt
• Möbel
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- 48 -
Gartenplan für einen Senkgarten entwerfen
•Lage, Ausrichtung
•Zugänge mit Treppen oder Rampe
•Wo sind Mauern notwendig?
N
Trockenmauer
Kräuter
Steingarten
Sitzplatz
Baum mit Stauden aus dem Gehölzbereich
Wasserbecken
Kübelpflanzen
Hügelbeet mit Steppen- bzw. Präriecharakter
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Mauern
– Materialauswahl
• Hartgesteine
- schwerer zu bearbeiten
– Granit
– Gneis
– Quarzit
• Weichgesteine
–
–
–
–
- leichter zu bearbeiten
Sandstein
Travertin
Tuff
Schiefer
• Kunststeine
- vorgefertigt
– Betonsteine wie Rondoflorsteine, L-Steine, Mauersteine
– Klinker
Gabionenmauer im Wechsel mit Betonmauer
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- 49 -
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Mauern
– Verarbeitungsmöglichkeiten
• Quadermauerwerk
– bearbeitete Natursteine von gleicher Größe und Form
• Werksteinmauerwerk
– als Schichtenmauerwerk mit gleicher Steinhöhe in der Lage
– als Wechselmauerwerk mit unterschiedlichen Steinhöhen in
der Lage
– oft als hinterbetonierte Mauer
• Bruchsteinmauerwerk
– wenig bearbeitete Steine meist mit Mörtel verfugt
• Zyklopenmauerwerk
– meist mit Mörtel aufgesetzt da oft rundliche Steine
Beispiele für Mauern
Quadermauerwerk
Zyklopenmauerwerk
Schichtenmauerwerk
Wechselmauerwerk
Bruchsteinmauerwerk
Wechselmauerwerk mit Blockstufen
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- 50 -
Wechselmauerwerk aus Muschelkalk
Schichtenmauerwek aus Muschelkaksteinen
Zyklopenmauerwerk Kalkstein mit Blockstufen und Betonpflaster
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- 51 -
Zyklopenmauer aus Granit und Schichtmauer aus Porphyr
Muschelkalk: Findlinge in Kombination mit Wechselmauerwerk
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Mauern
– Trockenmauern
•
•
•
•
•
Fundament
mit Anlauf aufgesetzte Steine
gute Hintermauerung mit wasserdurchlässigem Material
einbinden von Bindersteinen bzw. Binderschichten
Bepflanzung muss mit dem Aufsetzen der Steine
einhergehen
• Mauerkrone mit Abschlußsteinen bzw. als Rollschicht
ausbilden
– Gabionenbauweise
• Steine werden in Drahtkörben geschichtet
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- 52 -
Trockenmaueraufbau
Mauersteine in Lagen
Hintermauerung mit durchlässigem Material
Sandsteinmauer mit Bindern
Sandsteinmauer als Bruchsteinmauer mit Bindern
Muschelkalk mit Abdeckung als Sitzbank
Muschelkalkmauer mit Abdeckung als Sitzbank
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- 53 -
Vulkantuffsteine als Schichtenmauerwerk
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Trockenmauern
– Pflanzen für sonnige Mauerfugen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Sempervivum - Hauswurz
Penstemon pinifolius - Bartfaden
Campanula cochlearifolia - Glockenblume
Moltkia x intermedia - Moltkie
Globularia cordifolia - Kugelblümchen
Gypsophila repens - Schleierkraut
Geranium dalmaticum - Storchschnabel
Saxifraga x apiculata, S. hostii - Steinbrech
Sedum album, S. sexangulare - Fetthenne
Alyssum saxatile - Steinkraut
Saxifraga x apiculata - Steinbrech
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- 54 -
Moltkia x intermedia - Moltkie
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Trockenmauern
– Pflanzen für sonnige Mauerkronen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Aubrieta - Blaukissen
Iberis - Schleifenblume
Oenothera macrocarpa - Missouri-Nachtkerze
Phlox subulata - Polsterphlox
Alyssum - Steinkraut
Arabis caucasica - Gänsekresse
Gypsophila repens 'Rosenschleier' - Schleierkraut
Helianthemum - Sonnenröschen
Aster pansus 'Snowflurry' - Herbstaster
Saponaria ocymoides - Seifenkraut
Phlox subulata ‘Candy Stripes‘ - Polsterphlox
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- 55 -
Alyssum saxatile - Steinkraut
Aster pansus ‘Snowflurry‘ - Herbstaster
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Trockenmauern
– Pflanzen für absonnige Mauerfugen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Festuca gautieri - Bärenfellschwingel
Bergenia cordifolia - Bergenie
Campanula portenschlagiana - Glockenblume
Saxifraga trifurcata - Moossteinbrech
Chiastophyllum oppositifolium - Goldtröpfchen
Arabis procurrens - Gänsekresse
Ramonda myconii - Felsenteller
Corydalis lutea - Gelber Lerchensporn
Asplenium trichomanes - Streifenfarn
Phyllitis scolopendrium - Hirschzungenfarn
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- 56 -
Kalksteinmauer mit Campanula portenschlagiana, Adianthum, Bergenia
Asplenium ruta-marina - Mauerfarn
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Treppen
– Materialien
• Naturstein wie Granit, Porphyr, Sandstein, Muschelkalk
• Kunststein aus Beton, Klinker
– Arten
• Blockstufen
• Legstufen
• Stellstufen
– Steigungsverhältnis
• Formel: Höhe + Höhe + Auftritt = 65 cm
• Beispiel: 11 + 11 + 43 = 65 cm
• im Garten maximale Stufenhöhe 16 cm
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- 57 -
Treppenanlagen
Auftritt
Stufenhöhe
Legstufen
Blockstufen
Stellstufen
Blockstufen und Granitpflaster
Stellstufen aus gelben Granit ausgepflastert
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- 58 -
Stellstufen mit Granitpflaster, Kiesstreifen mit eingebauten Kalksteinfindlingen
Stellstufen ausgepflastert aus gelbem Granit
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Beläge
– Materialien
• Naturstein wie Granit, Porphyr, Sandstein, Muschelkalk
• Kunststein aus Beton, Klinker
– Verlegebeispiele
• regelmäßige Plattenbeläge aus gleichen Platten in Bahnen
• unregelmäßige Plattenbeläge
– aus regelmäßigen Platten mit Unterbrechungen z.B. aus Kiesel
oder Pflaster oder Pflanzen
– aus unregelmäßigen Platten als polygonaler Verband mit
Fugen oder auch Unterbrechungen
• Pflasterbeläge
• Wassergebundene Decke oder Kies- bzw. Splittabdeckung
auf Unterbau in Splitt oder Mörtel verlegt
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- 59 -
Verlegemuster Plattenbeläge
Polygonal
in Bahnen
Fugen gepflastert
Muschelkalk Bahnenbelag
Muschelkalkplatten in Bahnen verlegt
Granitzyklopenmauer, Porphyrplatten polygonal verlegt
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- 60 -
Kiesbeet mit eingebauten Findlingen, Betonsteine mit Granitpflaster unterbrochen
Anlegen eines Trockenbiotops als Senkgarten
• Bauteile
– Wasserbecken
•
•
•
•
als Folienteich oder Fertigbecken
Springbrunnen
Quellstein
Vogeltränke
– Kunst in Szene gesetzt
• Bronzefigur
• Steinfigur
– Kübelpflanzen
– Mobiliar
Weg Porphyrsplitt, Einfassung Aluband
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- 61 -
Bronzefigur - Junge als Lampenträger
Gartenkugeln bzw. Blütenglocken aus Glas
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Planung und Bau von Feuchtbiotopen
im Kleingarten und in der Gesamtanlage
Wolfram Franke
Chefredakteur Kraut&rüben
München
1. Biotop – Definition
Ein Biotop ist ein Lebensraum, der mit seinen Standortbedingungen einer bestimmten Gemeinschaft von Pflanzen und Tieren Nahrung, Wohnraum und die Möglichkeit der Fortpflanzung bietet.
Biotope sind vielfältig. Sie können aus einer Trockenmauer, einem Steinhaufen, einen Altholzstapel, aus einer Hecke oder Wiese bestehen oder von einem Gewässer als Feuchtbiotop geprägt sein:
Nach o. g. Definition ist auch eine Vogeltränke ein Biotop, denn im Wasser gedeihen Mikroorganismen, Algen und Mückenlarven, und auch die Vögel kommen und trinken daraus.
Im Garten wünscht man sich als Feuchtbiotop jedoch einen vielfältigeren Lebensraum.
2. Relationen
Den Mittelpunkt eines Feuchtbiotops bildet ein mehr oder weniger großes Gewässer. Es ist eingebettet in eine Umgebung aus Steinen, Sand, Altholz, Gehölzen und anderen Wildpflanzen. Sie sind
nicht selten teilweise beschattet.
Biotopteiche im Garten ähneln in ihrer Größe den Pfützen und Tümpeln in der Landschaft. Ein
wesentlicher Unterschied besteht aber, denn während die Kleinstgewässer der Landschaft im
Sommer meist trocken fallen, bleiben die Biotopteiche im Garten dank der Abdichtung auch im
Hochsommer gefüllt.
Biotopteiche müssen weder groß noch tief sein. Auch ihre Vorbilder in der Landschaft sind es
nicht. Wasserinsekten leben auch in Pfützen und Amphibien laichen stets im flachen Wasser ab.
Die meisten überwintern sowieso außerhalb des Gewässers. Die Frösche, die auf dem Teichboden
überwintern, wählen sich dafür tiefere Gewässer aus. Kein Frosch erfriert im Teich, weil er zu flach
ist!
Bei der Gestaltung der Mulde eines Biotopteichs kommt es auf das richtige Verhältnis von Größe
zu Tiefe an. Die Teichgrube sollte nicht steiler als 1:3 abfallen, möglichst noch weniger. Dies entspricht dem Gefälle natürlicher Kleingewässer und hat den Vorteil, dass sich hereingefallene Blätter, Pflanzenabfälle und andere Schwebstoffe gleichmäßig auf dem Teichboden verteilen und dort
von den Mikroorganismen leichter verarbeitet und den Pflanzen in Form von Nährstoffe zugeführt
werden können. In einem trichterförmigen Teich sammeln sich die Abfälle an der tiefsten Stelle
und bilden dort Faulschlamm. Deshalb – auf keinen Fall einen „Bombentrichter“ bauen.
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3. Abdichtung
Selten ist der Boden im Garten so bindig, dass man nur eine Grube auszuheben und zu verdichten
braucht. Soll das Wasser nicht wie in einem natürlichen Tümpel versickern, muss die Teichgrube
abgedichtet werden. Als Materialien stehen Ton, Glasfasermatten mit Polyersterharz, Fertigteiche
und Folien zur Verfügung.
Ton ist das natürlichste Material, um eine Teichgrube abzudichten. Er trennt nicht wie eine Wanne
Wasser und Erdreich voneinander, sondern wirkt temperaturausgleichend. Das Wasser erwärmt
sich so nicht so schnell. Auf diese Weise ist die Algenbildung geringer als bei anders abgedichteten
Teichen. Das Wasser ist meist glasklar.
Nachteile:
Nicht jede Art von Ton eignet sich zur Teichabdichtung. In darauf spezialisierten Firmen wird Ton
für die Dichtung von Teichen aufbereitet – als Tonelemente, aus mit Bentonit beschichteten Matten (Tonmineralpulver) sowie aus einer speziell aufbereiteten Mischung aus Ton und anderen Mineralien.
Dies bedeutet meist weite Transportwege (eine dieser Firmen lässt das Rohmaterial in Griechenland abbauen und per Schiff heranschaffen) sowie einen sehr sorgfältigen Einbau des Materials,
der eigentlich nur von einer Fachfirma mit Erfahrung auf diesem Gebiet bewerkstelligt werden
kann. Die Grube für einen Tonteich muss tiefer ausgeschachtet werden, da 15 bis 20 cm Kiesauflage erforderlich sind, um die Tonschicht zu verfestigen. Die Tonabdichtung ist eher für große Teiche
geeignet und schneidet in der Ökobilanz sicher nicht besser als Folienteiche ab. Außerdem ist die
Tonabdichtung teuer.
4. Fertigteiche und Teiche aus glasfaserverstärktem Polyesterharz
Fertigteiche bestehen aus Polyäthylen oder Glasfaser verstärktem Polyesterharz (GFK). Ihre Vorteile liegen in der Haltbarkeit und im leichten Einbau – man muss nur eine Grube ausheben und das
Becken waagerecht einsetzen.
Nachteile:
Begrenzte Größe und Form und ein naturfernes Teichprofil. Im Gegensatz zu früher sind die meisten Becken mit einer bepflanzbaren Rinne am Rand ausgestattet, dann fallen sie aber senkrecht
auf eine Tiefe von 60 bis 80 cm ab und stellen eine Gefahr für Kleinkinder und Tiere dar. Selbst
Frösche und Kröten kommen ohne zusätzliche Hilfsmittel nicht aus einem solchen Teich heraus.
Im Vergleich zur geringen Größe sind Fertigteiche zusätzlich auch noch sehr teuer.
Teichbau aus Glasfaser verstärktem Polyesterharz:
Hierbei werden Glasfasermatten überlappend auf einer Lage Magerbeton ausgelegt und mit flüssigem Polyesterharz getränkt. Dies erfolgt überlappend in fünf Schichten.
Vorteil:
Die Teiche lassen sich in jeder gewünschten Größe und Form herstellen. Die Abdichtung ist sehr
stabil.
Nachteil:
Bei der Abdichtung sind Sorgfalt und handwerkliches Geschick erforderlich, und sie sind teuer.
5. Teichfolien
Teichfolien bieten die praktikabelste und preiswerteste Lösung einen Teich abzudichten.
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- 65 -
Die Folien sind in Stärken von 0,5 bis mehr 2 mm zu bekommen und bestehen aus Polyvinylchlorid
(PVC), Polyäthylen (PE), flexiblen Polyolefinen (FPO) und Kautschuk (meist Synthesekautschuk).
PVC-Folien standen in früheren Jahren in der Kritik, weil sie Weichmacher und Schwermetalle enthalten. Ohne Weichmacher lässt sich allerdings keine PVC-Folie herstellen. Die Hersteller achten
heute auf einen geringen Anteil an Schadstoffen. Die Bahnen der PVC-Folien lassen sich leicht mit
einem Kaltschweißmittel aneinanderfügen. Allerdings ist auch dabei sorgfältiges und sauberes
Arbeiten erforderlich. Ein Sandkörnchen in der Schweißnaht kann die Folie undicht machen. Es
empfiehlt sich daher, die Folie nach einer Skizze beim Versender zusammenschweißen zu lassen.
Ein Loch in der Folie kann ebenfalls im Kaltschweißverfahren geflickt werden.
PE-Folien und FPO-Folien können nicht selbst verschweißt werden. Sie sind etwas steifer als PVCFolien und lassen sich vor allem bei kühler Witterung schwerer verlegen. Sie sind aber ebenso haltbar wie PVC-Folien.
Als besonders haltbar und umweltfreundlich gelten Kautschukfolien. Sie sind äußerst dehnbar,
lassen sich auch mit einem Kleber verbinden; was allerdings schwerer ist als bei PVC-Folien.
Die Dicke der Folie richtet sich nach der Größe des Teiches. Wichtiger ist, die Folie so zu verlegen,
dass von unten keine Steine oder Wurzeln gegen die Folie drücken können. Bei kleinen Teichen
und einem normalen Gartenboden (mit geringem Steinanteil) reicht eine Unterlegung mit einem
Schutzvlies, dessen Bahnen um zehn Zentimeter überlappend verlegt werden. Ist der Boden etwas
steiniger, empfiehlt sich zusätzlich ein 10 – 15 cm dickes Sandbett. Bei starken Baumwurzeln in
der Umgebung sollte eine Wurzelsperre eingebaut werden. In seltenen Fällen besteht die Gefahr,
dass sich Bisamratten durch die Folien nagen. Dann ist ein Betonunterbau mit einem eingelegten
Drahtgeflecht anzuraten. Die Folie wird möglichst faltenfrei verlegt. Man streicht sie so glatt wie
möglich und legt dann wenige große Falten. Wichtig ist die richtige Verarbeitung am Teichrand.
Der Folienrand muss rund um den Teich in gleicher Höhe liegen. Die Folie wird dazu am Rand
senkrecht aufgestellt und einige Tage nach der Befüllung des Teiches bodeneben abgeschnitten.
Auf diese Weise schafft man eine strikte Trennung zwischen Wasser und Erdreich und unterbindet
eine Dochtwirkung in heißen trockenen Sommern, bei der die Erde bei einer Verbindung mit dem
Wasser Feuchtigkeit aus dem Teich ziehen würde – Kapillarsperre.
6. Bepflanzung
Wasserpflanzen sollten nur in Wasserpflanzen- oder Staudengärtnereien sowie im Fachhandel
eingekauft werden. Es gibt auch biologisch wirtschaftende Betriebe, die Wasserpflanzen umweltfreundlich und in der heimischen Klimazone kultivieren. Billigangebote aus dem Supermarkt sollten gemieden werden! Der höhere Preis lohnt sich in den meisten Fällen. Der Ballen sollte gut
durchwurzelt jedoch nicht verfilzt und, die Wurzeln nicht aus den Abzugslöchern hinausgewachsen
sein.
Die Wasserpflanzen gedeihen in unterschiedlichen Wassertiefen. Man unterscheidet die Flachwasserzone (0 – 25cm), die Seichtwasserzone (25 – 30 cm) und die Tiefwasserzone (50 cm und tiefer).
Seerosen werden allgemein der Tiefwasserzone zugerechnet. Es gibt aber auch Sorten, die im
seichten Wasser gedeihen; die Zwergseerose (Nymphea tetragona) sogar in nur 10 cm Wassertiefe.
Gepflanzt wird in nährstoffarme Erde. Geeignet ist meist eine lehmige Erde aus der tiefsten Schicht
des Teichaushubs. Auf keinen Fall Mutterboden in den Teich einbringen! Stark wachsende Pflanzen
wie Seerosen oder Rohrkolben in Körbe pflanzen. Schwachwachsende Pflanzen werden ausgetopft
auf den Teichboden gesetzt und mit lehmiger Erde und ein paar Steinen umgeben. Die Folie wird
mit einer nur dünnen Schicht Sand oder Kies abgedeckt.
7. Lebenselixier Wasser
Ein naturnaher Teich müsste eigentlich allein mit Regenwasser gefüllt werden. Es ist kalkfrei und
meist nährstoffarm. Um Abrieb von den Dachpfannen sowie organische Bestandteile abzufangen,
lässt man das Wasser zunächst in eine Tonne oder ein Sumpfbeet laufen, wo sich die Schwebstoffe
absetzen können und das Wasser somit gereinigt wird.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Voraussetzung:
Eine größere Dachfläche muss sich in der Nähe des neuen Teichs befinden, von der die benötigte
Menge Wasser in die Teichgrube geleitet werden kann. Dies dauert meist einen längeren Zeitraum.
Man dichtet einen solchen Teich am besten schon im Herbst ab, damit er sich über den Winter mit
Regenwasser füllt, und man ihn im nächsten Frühsommer bepflanzen kann. Voraussetzung dafür
ist eine große Dachfläche mit einer Verbindung der Fallrohre zum Teich.
Meist steht nur Leitungswasser zur Verfügung.
Nachteil:
Es enthält Kalk und, das bedeutet Algenwachstum. Auch Brunnenwasser und Wasser aus einem
Bach oder einen Fluss kann Kalk und andere Nährstoffe enthalten, die Algenwachstum verursachen.
Algen treten fast immer in einem frisch angelegten Teich auf. Sie gehören zur normalen Entwicklung, denn sie binden die Nährstoffüberschüsse des Wassers. Um sie zu verringern, kann man
Algenwatten mit einem Rechen oder einem ähnlichem Gerät aus dem Teich fischen. In der Regel
lässt die Algenbildung bereits während der ersten Vegetationsperiode nach. Algen in einem jungen
Teich sind kein Anlass zur Besorgnis!
8. Natürliche Gegenspieler
Um den Algen Licht und Nahrung zu nehmen, setzt man Unterwasserpflanzen und Schwimmpflanzen ein. Beide entnehmen ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser und entziehen sie somit den
Algen. Unterwasserpflanzen breiten sich auf dem Teichboden teppichartig aus und reichern außerdem das Wasser mit Sauerstoff an.
Schwimmpflanzen (nicht zu verwechseln mit Schwimmblattpflanzen wie z. B. Seerosen) schwimmen an der Oberfläche und beschatten das Wasser. Sie entziehen den Algen somit das Licht.
Nachfolgend eine kleine Auswahl empfehlenswerter Unterwasser- und Schwimmpflanzen.
Schwimmpflanze
Deutscher Name
Botani-scher
Name
Eigenschaften
Blütezeit/
Farbe
7–8 weiß
Froschbiss
Hydro-charis
morsus-ranae
Krebsschere
Stratiotes
aloides
Wasserlebermoos
Riccia fluitans Keine
5–7 weiß
Unterwasserpflanzen
Ähriges TausendMyriophyllum 6–9 zartrosa
blatt
spicatum
Glänzendes Laichkraut
Hornblatt
Potamogeton lucens
Ceratophyllum demersum
Kammförmiges
PotamogeLaichkraut
ton pectinatus
Krauses Laichkraut Potamogeton
Ähre mit vielen
Einzelblüten
unauffällig 6–9
5cm lange Ähren
keine
Wassertiefe
(empfehlenswert)
egal
überwintert
durch Winterknospen
überwintert auf Ab 40
dem Teichboden
bildet Polster
Ab 25
wintergrün,
Sauerstofflieferant
weit ausbreitend
reich verzweigt,
Sauerstofflieferant
bietet Kleintieren des Wasser
Unterschlupf
überwintert mit
Ab 30
50–60
ab 30
50–60
50–60
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Nadelkraut
Nadelsimse
crispus
Crassula recurva
Eleocharis
acicularis
unscheinbar,
weiß
keine
Quirliges Tausend- Myriophyllum 6–9 rosa
blatt
verticilla-tum
Rauhe Alge
Chara aspera
keine
Wasserfeder
Hottonia
palustris
zartrosa 5–7
Wasserhahnenfuß
Ranunculus
aquatilis
weiß
Wassermoos
Fontinalis
antipyretica
keine
Wasserquirl
Hydrilla verti- keine
cillata
Wasserschlauch
Utricularia
vulgaris
gelb 6–8
Wasserstern
CallitricheArten
6–7
Tausendblatt
Myriophyllum
6–9
Winterknospen
guter Sauerstoffproduzent
bei dichtem
Bewuchs gegen
Algen
Sauerstofflieferant, überwintert durch
Winterknospen
liebt nährstoffund sauerstoffreiches Wasser,
sorgt für klares
Wasser
liebt flaches
Wasser und
Schatten
sorgt für sauberes, klares Wasser
Immergrüner
Sauerstofflieferant, Ablaichpflanze
stark wachsend,
überwintert
durch Winterknospen
liebt warmes
weiches Wasser, ernährt
sich von kleinen
Wassertieren
üppige Polster
bildend, wertvoller Sauerstofflieferant
auch im Winter
weiches Wasser, Sauerstoffspender
ab 30
20–60
ab 30
ab 30
ab 20
50–60
20–30
ab 30
30
ab 10
ab 30
9. Das biologische Gleichgewicht
Auf Basis der Algen bildet sich eine Nahrungskette von Bakterien und Mückenlarven bis hin zu
Wasserinsekten und Amphibien aus. Die Mikroorganismen im Wasser ernähren sich von Algen,
davon die Mückenlarven, von ihnen wiederum Libellenlarven und andere Wasserinsekten. Frösche,
Kröten und andere Amphibien werden durch das neue Gewässer angelockt.
Das biologische Gleichgewicht ist erreicht, wenn kein Lebewesen derart überhand nimmt, dass es
zum Schädling wird. Im Biotopteich heißt dies, dass der Punkt erreicht ist, wenn Algen keine nennenswerte Rolle mehr spielen, sondern nur noch vorübergehend auftreten.
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Voraussetzung:
Verzicht auf Fische, vor allem auf Goldfische! Sie reichern das Wasser durch ihre Ausscheidungen
massiv mit Nährstoffen an und stören die Entwicklung der Kleinlebewesen im Wasser, die zum
Abbau von Nährstoffüberschüssen beitragen.
Andauernder Algenwuchs kann aber auch durch versehentlich in den Teich gespülte nährstoffreiche Erde, Dünger oder durch kalkhaltiges Gestein im Teich ausgelöst werden.
Mittel zur „Bekämpfung“ von Algen, wie sie im Fachhandel erhältlich sind, „bekämpfen“ immer
nur die Symptome, auch wenn sie biologisch auf der Basis von natürlichen Mineralien und Bakterien wirken. Wird die eigentliche Ursache nicht erkannt und korrigiert, werden immer wieder Algen
auftreten.
Garten- und Naturfreunde zeichnen sich darin aus, dass sie die Pflanzen und die Zusammenhänge
der Natur in ihren Gärten verstehen und ihre Ursachen ergründen. Sie müssen nicht bei jedem
kleinen Problem nach einem Mittel greifen.
10. Frosch & Co.
Frösche, Kröten, Molche und andere Amphibien wandern meist von selber zu – manchmal erst
nach Jahren, meist aber schon nach wenigen Wochen. Ob und welche Amphibien zuwandern, das
hängt von der landschaftlichen Umgebung, bereits in der Nachbarschaft vorhandenen Feuchtbiotopen und den Lebensbedingungen im Gartenteich und in seiner unmittelbaren Umgebung ab.
Man kann die Ansiedelung von Frosch & Co. nicht erzwingen, sondern muss einfach abwarten.
Es ist jedoch erstaunlich, wie viele Tiere sich selbst im dicht besiedelten Raum in einem kleinen
Teich einfinden.
Deshalb:
Fangen Sie niemals Amphibien aus Biotopen der Landschaft ein um sie im eigenen Teich auszusetzen!
11. Das Umfeld
Zum Feuchtbiotop im Kleingarten gehört nicht nur das Wasser, sondern ein Umfeld, das den Insekten und Amphibien Nahrung und Unterschlupf bietet.
Amphibie heißt frei übersetzt Doppellebige – es handelt sich also um Lebewesen, die das Wasser
zur Fortpflanzung und zum Heranwachsen, den Landlebensraum jedoch zu ihrer Ernährung und
(größtenteils) Überwinterung brauchen.
Dazu gehört ein abwechslungsreich gestalteter Teichrand, der sowohl kahle, karge, steinige und
sandige Flächen als auch vegetationsreiche Zonen wie Staudenbeete, Gehölzränder oder eine
Wildblumenwiese aufweist. Außerdem brauchen Amphibien einen sicheren Unterschlupf und Überwinterungsplätze, z. B. Hohlräume in einer Trockenmauer, aber auch unter Altholzhaufen und
Steinhügeln.
12. Schwimmteiche
Ein Schwimmteich wäre in einer Kleingartenanlage an einem zentralen Ort zur gemeinschaftlichen
Nutzung denkbar. Er würde sowohl als Feuchtbiotop als auch zum Baden zur Verfügung stehen.
Bei einem Schwimmteich gibt es einen (mindestens 2 m) tiefen Schwimmbereich und eine in der
Fläche mindestens ebenso große Vegetationszone. Da man im Kleingarten keinen oder nur wenig
elektrischen Strom einsetzt, ist die naturnahe Anlage eines Schwimmteichs besonders wichtig. Je
größer die Vegetationszone umso wirkungsvoller die Reinigung des Wassers durch die Pflanzen.
Durch die Schwimmbewegungen entstehen Wellen, durch die wiederum das Wasser aus dem
Schwimmbereich gegen das aus der Vegetationszone am Rand ausgetauscht wird. Unterwasser-
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pflanzen, hier auch die sonst eher gemiedene Wasserpest, reinigen das Wasser und setzen Sauerstoff frei.
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Für den einzelnen Kleingarten bietet sich ein kleines Tauchbecken an, in dem man zwar nicht
schwimmen, sich jedoch bei sommerlicher Hitze erfrischen kann. Es handelt sich dabei um ein
Becken von vielleicht 2 x 2 Meter und eine mindestens gleich große Vegetationszone.
Bei naturnaher Gestaltung und ausreichend großer Vegetationszone ist kein oder nur ein geringer
Einsatz elektrisch betriebener Filtertechnik erforderlich. Es kommt dabei auf das Verhältnis von
Größe zu Intensität der Nutzung an. Wie in einem Schwimmbad sollte man vor dem Baden duschen, um das Wasser nicht durch Schweiß oder Sonnenöl zu verschmutzen.
13. Teichpflege
Ein naturnah angelegter Teich braucht wenig Pflege. Man schützt ihn im Herbst durch ein Netz vor
Falllaub und entfernt alle weichen Pflanzenteile. Harte Pflanzenteile (z. B. Rohrkolben) bleiben
stehen. Durch sie ziehen die Faulgase bei geschlossener Eisdecke aus dem Teich ab. Der Teich darf
zufrieren.
Bei einem Schwimmteich muss etwa einmal pro Jahr der Bodenschlamm aus dem Schwimmbereich entfernt werden. Dazu gibt es spezielle Teichsauger.
Jedes still stehende Gewässer neigt mit den Jahren zur Verlandung. Der Bewuchs in der Randzone
verdichtet sich allmählich, geht in Sumpf über und fällt schließlich trocken. Um dieser Verlandung
vorzubeugen, dünnt man jeweils im Herbst (Ende Oktober, Anfang November) den Bewuchs aus.
Dazu lässt man das Wasser ab, fängt davon so viel wie möglich in Tonnen, Wannen etc. auf und
nimmt sich jeweils ein Drittel der Teichfläche vor, um einen allzu radikalen Eingriff zu vermeiden.
Ein weiteres Drittel wird dann zwei oder drei Jahre später usw. ausgeräumt. Dabei sollten nur wenige Exemplare der einzelnen Pflanzen stehen gelassen werden. Der partielle Eingriff wirkt belebend auf die Entwicklung und die Vielfalt der Mikroorganismen. Anschließend füllt man das aufgefangene Teichwasser wieder ein und ergänzt mit Regenwasser und – wo dies nicht reicht – mit
Leitungswasser.
14. Letztendlich...
Es ist erstaunlich und faszinierend, wie viele Kleinlebewesen man bereits durch eine nachgestaltete
Pfütze mit einer naturnahen Randgestaltung anlocken kann, die man draußen in der Landschaft
kaum noch zu sehen bekommt. Dennoch können solche Feuchtbiotope niemals natürlich gewachsene Lebensräume der Landschaft ersetzen. Der Schutz natürlicher Lebensräume hat immer Vorrang!
Allerdings können Gartenbiotope vielen Lebewesen einen Lebensraum aus zweiter Hand bieten.
Sie sind für Kinder pädagogisch wertvoll, die im eigenen Garten Tiere kennen und lieben lernen.
Sie schaffen Identifizierung bei Jung und Alt, die durch die Anlage eines Feuchtbiotops neben dem
gärtnerischen auch ein ökologisches Erfolgserlebnis haben und dann auch bereit sind, die knapp
gewordenen Lebensräume in der Landschaft zu schützen.
Feuchtbiotope aus zweiter Hand in den Gärten schaffen eine Verbindung zu den Feuchtgebieten in
der Landschaft und erweitern das Verbundnetz der Biotope.
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Tauchbecken sind fast überall in Kleingärten nicht gestattet.
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Planung und Bau von
Feuchtbiotopen im Kleingarten
und in der Gesamtanlage
Wolfram Franke
Herausgeber von kraut&rüben
Magazin für biologisches Gärtnern und naturgemäßes Leben
1. Biotop – Definition
• Ein Biotop ist ein Lebensraum, der mit
seinen Standortbedingungen einer
bestimmten Gemeinschaft von Pflanzen und
Tieren Nahrung, Wohnraum und die
Möglichkeit der Fortpflanzung bietet.
• Biotope sind vielfältig. Sie können steinig
und trocken oder von Wasser geprägt sein:
• Feuchtbiotop
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2. Relationen
• Den Mittelpunkt eines Feuchtbiotops bildet ein
meist kleines Gewässer.
• Biotopteiche im Garten entsprechen in ihrer Größe
den Tümpeln der Landschaft.
• Sie müssen weder groß noch tief sein.
• Die Teichgrube sollte nicht steiler als 1:3 abfallen.
• Sie sollen keine „Bombentrichter“ sein!
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3. Abdichtung
• Ton ist das natürlichste Material, um eine
Teichgrube abzudichten.
• Vorteil: Kühles klares und meist algenfreies
Wasser.
• Nachteile: Oft weite Transportwege, sehr
sorgfältiger Einbau erforderlich (Fachfirma mit
Erfahrung), 15 bis 20 cm Kiesauflage erforderlich,
deshalb tieferer Aushub. Eher für große Teiche
geeignet.
4. Fertigteiche und Polyesterharz
• Fertigteiche bestehen aus Polyäthylen oder
Glasfaser verstärktem Polyesterharz.
• Vorteil: Haltbar, leichter Einbau.
• Nachteil: Begrenzte Größe und Form, naturfernes
Teichprofil. Im Vergleich zur Größe: sehr teuer.
• Teichbau aus Glasfaser verstärktem Polyesterharz:
• Vorteil: Flexibel in Größe und Form.
• Nachteil: Sorgfalt und Geschick erforderlich,
teuer.
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5. Teichfolien
• Sie bieten die praktikabelste und preiswerteste
Lösung einen Teich abzudichten.
• Materialien: Polyvinylchlorid (PVC), Polyäthylen
(PE), flexible Polyolefine (FPO) und Kautschuk.
• Vorteil: Relativ leicht zu verlegen.
• Nachteil: Beschädigung durch aggressive Wurzeln
sowie durch Bisamratten möglich.
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6. Bepflanzung
• Wasserpflanzen sollten nur in Wasserpflanzenoder Staudengärtnereien sowie im Fachhandel
eingekauft werden.
• Wichtig: Bei der Auswahl auf die Wassertiefe
achten.
• Stark wachsende Pflanzen in Körbe pflanzen.
• Nährstoffarme Erde, auf keinen Fall Mutterboden
in den Teich einbringen!
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7. Lebenselixier Wasser
• Regenwasser ist kalkfrei und meist nährstoffarm.
• Nachteil: Die benötigte Wassermenge für einen
Teich kann meist nur über einen längeren
Zeitraum gesammelt werden.
• Leitungswasser steht meistens als einziges Wasser
zur Verfügung.
• Nachteil: Es enthält Kalk, das bedeutet
Algenwachstum.
• Algen gehören im frisch angelegten Teich zur
normalen Entwicklung!
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8. Natürliche Gegenspieler
• Unterwasserpflanzen breiten sich auf dem
Teichboden teppichartig aus und entnehmen ihre
Nährstoffe direkt aus dem Wasser. Außerdem
reichern sie das Wasser mit Sauerstoff an.
• Schwimmpflanzen beschatten den Teich und
entziehen den Algen die Nahrung.
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9. Das biologische Gleichgewicht
• Auf der Basis der Algen bildet sich eine
Nahrungskette von Bakterien, Wasserinsekten und
Amphibien.
• Das biologische Gleichgewicht ist erreicht, wenn
kein Lebewesen derart überhand nimmt, dass es
zum Schädling wird – ein Zustand der immer nur
annähernd erreicht werden kann.
• Voraussetzung: Verzichten Sie auf Fische, vor
allem auf Goldfische!
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10. Frosch & Co.
• Frösche, Kröten, Molche und andere
Amphibien wandern meist von selber zu –
manchmal erst nach Jahren, meist aber
schon nach wenigen Wochen.
• Niemals Amphibien aus Biotopen der
Landschaft einpfangen, um sie im Teich
auszusetzen!
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11. Das Umfeld
• Ein Feuchtbiotop im Kleingarten besteht nicht aus
Wasser, sondern auch einem Umfeld, das den
Insekten und Amphibien Nahrung und
Unterschlupf bietet.
• Dazu gehören ein abwechslungsreich gestalteter
Teichrand sowie Unterschlupf unter Altholzhaufen
und Steinen.
• Blühende Pflanzen rund um den Teich erfreuen
Mensch und Tier.
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12. Schwimmteiche
• Ein Schwimmteich wäre in einer
Kleingartenanlage zur gemeinschaftlichen
Nutzung denkbar.
• Kleine Tauchbecken hätten auch in einem
Kleingarten Platz.
• Bei naturnaher Gestaltung ist kein oder nur
ein geringer Einsatz elektrisch betriebener
Filtertechnik erforderlich.
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13. Teichpflege
• Ein naturnah angelegter Teich braucht wenig
Pflege.
• Allerdings muss der allmählichen Verlandung
Einhalt geboten werden.
• Dazu schützt man den Teich im Herbst vor
Falllaub.
• Alle drei bis fünf Jahre muss der Bewuchs
ausgedünnt und Bodenschlick entfernt werden.
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14. Letztendlich...
• Feuchtbiotope kö
können niemals natü
natürlich
gewachsene, jedoch zerstö
zerstörte Lebensrä
Lebensräume der
Landschaft ersetzen. Der Schutz natü
natürlicher
Lebensrä
Lebensräume hat immer Vorrang!
• Allerdings kö
können Gartenbiotope vielen
Lebewesen einen Lebensraum aus zweiter Hand
bieten und als Bindeglieder im Verbundnetz der
Biotope dienen.
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Erntezeit im Obstgarten
Karl Link
Fachberater im Bezirksverband Heilbronn
der Gartenfreunde e.V. (li.)
Jörg Gensicke
Fachberater im Landesverband der
Gartenfreunde Baden-Württemberg e.V. (r.)
Karl Link (vorgetragen von Jörg Gensicke)
Erntezeit Im Obstgarten
1
a
a
2
Im Unterland
In unserer Region
Erntezeit im Obstgarten
a Schau über das Unterland, das ist ein Stückchen vom Paradies.
Alles was wir säen, stecken und pflanzen wächst auf unseren
Böden.
Jetzt haben wir eine Situation der Klimaveränderung. Immer
deutlicher verschiebt sich der Erntezeitpunkt bei Obst und Getreide.
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Erntezeit im Obstgarten
3
Nach Beobachtung und Auswertung der Reifezeiten im Obstanbau in
Deutschland kam man zu dem Ergebnis. Die Region am Südlichen Hochrhein
zwischen Offenburg und Freiburg liegt an erster Stelle. Das Unterland kommt
auf den zweiten Platz, dann erst der Bodenseeraum.
Setzt man einen Anhaltspunkt - Peter und Paul, den 29.Juni.
An diesem Tag ist seit über 1000 Jahren in Bad Wimpfen im Tal der
„Talmarkt“. Wie der der Name schon sagt „Markt“. Die Bauersfrauen und
Landwirte aus dem Jagst - und Kochertal,dem Neckartal hoch und
runter,brachten ihre Erzeugnisse in den 50er, 60er und 70er Jahren dorthin
zum Verkauf.
Es wurden die ersten Kirschen, Erdbeeren und Johannisbeeren, vereinzelt
auch Himbeeren angeboten.
Heute hat sich dieser Obstmarkt in Hofläden und Verkaufsstände an die
Landstraße verlagert, wo die Obst-und Nebenerwerbsbauern ihr Obst
anbieten.
Erntezeit im Obstgarten
4
Wenn man nun am 29.Juni 2009 zu einem Verkaufsstand an die Straße
geht, haben die Verkäuferinnen in ihren Körben keine Erdbeeren, Kirschen
und Johannisbeeren wie früher; die Sorten sind einfach eher reif. Es
werden aber neue spät reifende Sorten auf den Märkten angeboten.
Beim Getreide erkennt man den gleichen Vorgang. Die Früchte reifen viel
früher.
Heute steht auf den Feldern am 1. August kein Getreidehalm mehr. Ganz
selten Hafer, denn der braucht etwas länger zum Ausreifen.
5
Erntezeit im Obstgarten
Apfel,Birnen, Pflaumen, Zwetschgen und Süßkirschen
„ Das Unterland“
Historisch sind die Grenzen nicht ganz nachvollziehbar. Im Herzogtum Württemberg hieß es
Land ob der Steige ( Oberland ) und Land unter der Steige (Unterland ). Die Grenze bildet die alte
Weinsteige in Stuttgart.
Heute hat sich der Begriff „Unterland“ auf den Raum Heilbronn eingebürgert, mit dem Ruf einer
guten Weingegend. Die Region umfasst den Raum zwischen Lauffen, Löwenstein, Gundelsheim
und Eppingen.
Bekannt dürfte auch das Lied von Gottfried Weigle ( 1816 - 1855), vertont von Friedrich Silcher
sein.
Die erste Strophe lautet:
Drunten im Unterland, Da ist‘s halt fein! Schlehen im Oberland, Trauben im Unterland;
Drunten im Unterland Möcht`i wohl sein !
In dieser Region sind auch Kleingärtner, denn, im Unterland wächst und gedeiht fast alles – egal
ob Gemüse, Getreide oder Obst.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Erntezeit im Obstgarten
6
Der ideale Kern - und Steinobstbaum
Der Obstbaum, den es leider nicht gibt !
Er sollte
1 schön wachsen,
2 wenig Pflege brauchen,
3 kaum beschnitten werden,
4 kein Pflanzenschutz benötigen,
5 keine Krankheiten bekommen,
6 kaum Schädlinge haben,
7 einen guten Geschmack haben,
8 schöne Früchte bringen,
9 immer gleichen Ertrag haben.
Erntezeit im Obstgarten
7
Regionale Apfelsorten
Bittenfelder Sämling - aus Bittenfeld Kreis Ludwigsburg
Der Apfel wird immer noch als Sämlingsunterlage verwendet. Gute Mostobstsorte, ergibt einen
gehaltvollen klaren Apfelwein. Liebt nährstoffreiche Böden, anbaufähig auch in rauhen Regionen.
Unempfindlich für Krebs, Schorf und tierische Schädlinge. Leicht empfindlich für Feuerbrand.
Brettacher - ( Brettacher Sämling) kleiner Ort im Kreis Heilbronn
Erntezeit: letzte Septembertage -Anfang Oktober im Weinklima. Liebt warme Standorte, färbt sich
sonnenseit`s sehr rot. Empfindlich bei Schalenverletzung (Fruchtfäule ).Verwertung als Koch- und
Backapfel auch gut zum Most machen, im „Unterland“ als Tafelapfel im Angebot. Lange haltbar.
Gewürzluiken - aus Württemberg, wahrscheinlich Zufallssämling
Reifezeit: Anfang bis Mitte Oktober, solange wie möglich hängenlassen, wenn sie vermehrt fallen,
sind die Früchte reif. Vorwiegend Wirtschafts- und Mostapfel, in guten Lagen auch als Tafelapfel
verwendbar. In nicht zu hohen Lagen anbauen, lange lagerfähig, bis zu fünf Monate.
Begehrte Sorte in den Streuobstwiesen.
Öhringer Blutstreifling – (Öhringen Kreis Heilbronn )
Reifezeit: Erste Oktober-Tage. Windfest bis zur Reife, für den Frischverzehr gedacht. Vom Baum
essbar, kaum Säure und Würze, nicht für Most geeignet, wegen der geringen Säure. Lange Lagerung
möglich. Geeignet sind ausreichend feuchte und nährstoffreiche Böden. Liebhabersorte
Zabergäu Renette – (Graue Renette vom Zabergäu) gefunden bei Hausen an der Zaber.
Reifezeit : Je nach Standort schon Ende September, sonst die ersten Oktober Tage, selbst
gepflückt Ende September am Südhang. Am besten sind gute nährstoffreiche Böden.
Verwertung: Für den Frischverzehr, auch Wirtschafts- und Mostapfel, begehrt zum Schnaps
brennen. Wenn schon Pflanzenschutz, aber Vorsicht! Kein Kupfermittel !
8
Erntezeit im Obstgarten
Alte bewährte Sorten
Roter Boskoop - Typ Schmitz- Hübsch ( Mutation von Schöner aus Boskoop)
Erntezeit : je nach Lage 20. September bis Anfang Oktober, je später der Erntetermin hinaus
geschoben wird, umso besser der Zucker - und Aromagehalt. Säuerlicher Geschmack, doch hoher
Zuckergehalt, deshalb nicht geeignet für Diabetiker. Fünf Monate haltbar.
Frucht : Groß bis sehr groß, ungleichförmig im Wuchs, einmal hoch, dann wieder flach mit breiten
Kanten. Frischverzehr, Tafel- und Verwertungsapfel, robuste Sorte aber frostempfindlich in der
Blüte.
Berlepsch - Rote Mutation (Verbreitung : Deutschland)
Erntezeit: In guten Lagen schon Mitte - Ende September. Intensiv rote Backen in guter Südlage,
weißes, saftiges, feinsäuerliches Fruchtfleisch.
Genußreife, um November bis April, aber nur im Kühllager. Wenig krankheitsanfällig, außer Krebs.
Für den Liebhaberanbau geeignet.
Jacob Fischer – Verbreitung : Deutschland (Zufallsämling in Biberach, Oberschwaben gefunden)
Erntezeit: Ende August, nicht lange haltbar, wird schnell mehlig.
Frucht: Groß bis sehr groß, unregelmäßige Form. Fruchtfleisch weiß, mürbe, saftig, weinsäuerlich
mit wenig Aroma. Stark im Wuchs, im Holz sehr frosthart. Im Garten auf schwach wachsende
nUnterlagen empfehlenswert. Auch für den Streuobstanbau geeignet.
Rheinischer Bohnapfel - (Großer Rheinischer Bohnapfel aus dem Mittelrhein
Reifezeit: Je nach Lage Mitte bis Ende Oktober, lange Lagerfähigkeit bis Juni.
Frucht: Klein bis mittelgroß, empfindlich für Schalenbräune. Saftiges, säuerliches Fleisch ohne
Aroma sehr fest.
Eignung: als Most- Koch- und Verwertungssorte verwendbar
Winterrambur - Rheinischer Winterrambur, sehr alte Sorte seit 1700 bekannt (aus Deutschland?)
Erntezeit: Letzte September Tage / Anfang Oktober, genußreif ab Ende November, haltbar bis
März.
Frucht: Groß bis sehr groß, Fleisch gelblich weiß, saftig mit weinsäuerlichem Geschmack,
bekommt manchmal Stippe. Wirtschaftsapfel, für den Most nicht geeignet.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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9
Erntezeit im Obstgarten
Alte bewährte Apfelsorten
Kaiser Wilhelm - 1864 Sämling von „Harberts Renette“
Erntezeit: Mitte bis Ende September, oft Vorerntefall. Für Frischverzehr geeignet, Wirtschafts- und
Mostsorte. Auf Streuobstwiesen zuhause. Bevorzugt nährstoffreiche Böden bis in höhere Lagen,
anbaufähig.
Anfällig: Gering für Feuerbrand, Mehltau und Krebs mäßig. Wenig Pflegeaufwand.
Ertrag: Spät einsetzend, aber dann hoch bis sehr hoch oder völligem Ausfall (Alternanz).
Rote Sternrenette - Seit über 200 Jahren bekannt
Erntezeit: Ab Ende September, mehrmaliges Durchpflücken ratsam.
Frucht : Mittelgroß, kugelrund mit langem Stiel. Fruchtfleisch leicht rötlich unter der Schale,
mittelfest, kaum saftig, süßsäuerlicher Geschmack. Geringer Vitamin C-Gehalt.
Vorwiegend für den Frischverzehr, als Wirtschafts- und Mostsorte weniger geeignet.
Eignung: Tafelapfel für den Hausgarten, auf schwach wachsender Unterlage.
Ontario - aus Kanada um 1875, ab 1882 in Europa
Reifezeit: Mitte Oktober, so spät wie möglich pflücken, ab Reife wegen des hohen Gewichts schnell
fallend. Fruchtfleisch sehr saftig, ohne großes Aroma, reich an Vitamin C. Der Baum braucht
nährstoffreiche Böden in geschützten Lagen, sonst leidet die Fruchtqualität. Holz etwas frostanfällig
sonst robust. Tafelsorte für den Hausgarten.
Weißer Winterglockenapfel - Schweizer Glockenapfel, Nord-Süddeutschland, Schweiz
Reifezeit: Anfang Mitte Oktober, genußreif Januar bis Juni, natürliche lange Lagerfähigkeit.
Frucht: Mittel bis groß, glockenförmig kurzer Stiel leicht abreisend vor der Ernte sonnenseits leicht
rötlich festes weißes Fleisch, herbsäuerlich, ohne viel Aroma.
Eignung: Tafelapfel für Frischverzehr im Frühjahr und zur Verarbeitung (Mus), robuste Sorte,
Schorf.
10
Erntezeit im Obstgarten
Neue Apfelsorten
Rewena - Dresden - Pillnitz Sortenschutz seit 1994 - Schorfresistenz ( Vf )
Erntezeit: Mitte September, Genußreif ab Dezember. Frucht: mittel groß, Stiel lang und dünn bricht meist
beim Pflücken. Farbe grünlichgelb, sonnenseits mittel - bis dunkelrote Deckfarbe, Schale fettig,
Fruchtfleisch weiß, mittelsaftig, mäßiger Geschmack, wenig Aroma.
Robuste Wintersorte für´s Haus und für die Safterzeugung.
Reanda - Dresden – Pillnitz, Sortenschutz seit 1994 - Schorfresistenz ( Vf )
Erntezeit: Anfang bis Mitte September, Lagerung im Kühllager etwa bis Ende Januar.
Frucht: Groß, kugelig, Grundfarbe grünlichgelb bis blaßgelb, rote, leicht marmorierte Deckfarbe, leicht
bereift. Fruchtfleisch gelblichweiß, mittelsaftig, säurebetont, mäßig im Geschmack.
Robuste und sehr ertragreiche Sorte für den Hausgarten und Mostobstanbau.
Reglindis - Dresden – Pillnitz, Sortenschutz seit 1990 - Schorfresistenz ( VA )
Erntezeit: Ende August, Genußreif ab Baum, kaum lagerfähig, am besten vollreif frisch vom Baum
verwerten.
Frucht: Klein bis mittel, kegelförmig, Grundfarbe hellgelb, bis zur Hälfte hellrot, Schale glatt, bei Vollreife
stark fettend, Fruchtfleisch gelblich, schnell weich werdend, bei Genußreife knackig, saftig, sehr guter
Geschmack, kein Vitamin C. Wohlschmeckende robuste Sorte für den Hausgarten, auf Grund einer
Sortenverwechslung ist eine „falsche“ Reglindis im Umlauf.
Rubinola - Tschechien,Prag ( Strizovice) Sortenschutz - Schorfresistent ( Vf )
Erntezeit: Ende August einzelhängende Früchte, eine Woche nach Elstar, genußreif zwei Wochen nach
der Ernte. Im Naturlager schnell weich werdend. Fruchtfleisch gelb, saftig, fein gewürzt, sehr guter
Geschmack, sehr viel Vitamin C. Kaum anfällig für Mehltau und Schaderreger. Geschmacklich die beste
schorfresistende Apfelsorte, problematisch im Wuchs, auf schwachwachsenden Unterlagen.
Rubinette - Gefunden in der Baumschule Hauenstein in Rafz, bei Schaffhausen ( Schweiz ) Sortenschutz
Erntezeit: Ab Mitte September, windfest, mehrmaliges Durchpflücken ist erforderlich. Vom Baum essbar,
lagerfähig bis vier Monate möglich. Frucht goldgelb, sonnenseits rötlich gestreift. Fleisch saftig mit edlem
Aroma bei gut gefärbten Früchten. Feuerbrand und Schorf möglich, doch kaum Mehltau, möchte keine
schwere nasse Böden, krebsanfällig. Wertvolle Sorte, im Garten, als auch im Erwerbsanbau.
11
Erntezeit im Obstgarten
Neue Apfelsorten
Ariwa - Forschungsanstalt Wädenswil, Schweiz, EU - Sortenschutz schorfresistent (Vf ), wenig Mehitau.
Erntezeit: Ende September - Anfang Oktober, kein Fruchtfall, genußreif ab Mitte Oktober.
Lang lagerfähig im Kühlhaus.
Frucht: Mittelgroß, unregelmäßig, leicht gerippt zum Kelch hin verjüngt, Kelchgrube weit und flach mit
leichten Höckern. Stielgrube weit, mitteltief und leicht berostet. Stiel lang und dünn. Schale glatt. Grundfarbe
grünlichgelb. Fruchtfleisch gelblichweiß saftig, süßsauerlich guter Geschmack. Sehr robuste und ertragreiche
Tafelsorte für Hobby-und Erwerbsanbau.
Topaz - Tschechien, Prag,( Strizovice ) Sortenschutz
Erntezeit: ab Mitte September, wenig folgend, kein Fruchtfall. Lagerung bis März im guten Plätzen im ULOLager bis Mitte Juni, genußreif ab Mitte Oktober.
Frucht: mittel, Grundfarbe grünlichgelb, 75 % orangerote bis dunkelrote streifige Deckfarbe. Fruchtfleisch
weiß, saftig, anfangs fest nach der Lagerung schnell weich, sehr guter Geschmack, Hausgarten- und
Intensivobstanbau.
Pilot - Obstforschung Dresden - Pillnitz seit 1988 im Handel, Sortenschutz
Erntezeit: Ende September, sehr lange lagerfähig, genußreif erst ab Februar nach längerer Lagerzeit, auch
zum Frischverzehr, sonst Wirtschafts- und Mostsorte.
tandort: Anspruchslos, bis in geschützte Höhenlage anbaufähig. Geeignet für alle Anbauformen, auch
Spalier und Topfbäume. Im Streuobstanbau sehr beliebt.
Pinova - Obstforschung Dresden – Pillnitz, seit 1986 im Handel. Es besteht Euro - Sortenschutz.
Erntezeit: Ende September Anfang Oktober. Windfest, späte Ernte verbessert noch Fruchtqualität.
Durchpflücken ist ratsam. Im Naturlager etwa drei Monate haltbar.
Frucht : Süßsauerlich, mit gutem Aroma bei ausgereiften Früchten Bis sehr hoher Ertrag, ausdünnen ist
empfehlenswert, um Kleinfrüchtigkeit zu vermeiden. Bei fachgerechter Pflege auch für den Garten geeignet.
Piros - Obstforschung Dresden - Pillnitz seit 1985 im Handel, Sortenschutz
Erntezeit : Ende Juli / Anfang August, gleichmäßige Reife. Vom Baum essbar. Etwa drei Wochen lagerfähig.
Eine attraktive, großfrüchtige Sommersorte. Im Geschmack nicht ganz befriedigend. Trotzdem auch für den
Garten empfehlenswert.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Erntezeit im Obstgarten
Birnen
Harrow Delight - aus Kanada, Harrow Research Center, seit 1981 im Handel
Erntezeit : Ende Juli, genußreif ab Baum, starker Fruchtfall unmittelbar vor der Reife, pflücken
bei noch grüner Grundfarbe empfehlenswert. Im Kühllager vier Wochen haltbar.
Feuerbrandresistent. Wenig anfällig für Birnenschorf und Birnengitterrost.
Robuste
Frühsorte mit gutem Geschmack für Haus- und Kleingarten.
Harrow Sweet - aus Kanada, Harrow Resorearch Center, seit 1990 im Handel
Erntezeit : Anfang bis Mitte September, genußreif Ende Oktober. Gut lagerfähig, im
Kühllager bei 0,5 C drei bis vier Monate haltbar. Feuerbrandresistent, anfällig für Birnenschorf.
Sehr ertragreiche Sorte für warme Lagen im Hausgarten.
Uta - Obstforschung Dresden-Pillnitz Sortenschutz, seit 1996 im Handel.
Erntezeit: Anfang bis Mitte Oktober, hier in der Region ein wenig früher.
Im Normallager bis Januar haltbar. Baum mittlerer bis schwacher Wuchs.
Eigenschaft:Gesunde Sorte, wenig Schorf, kaum anfällig für Feuerbrand, festes
Fruchtfleisch, saftig, schmelzend und kräftig im Aroma, ausgeglichener Geschmack.
Wegen des schwachen Wuchses nur für kleine Baumformen geeignet.
Geringer Schnittaufwand.
Frühe von Trevoux
Erntezeit: Ende Juli, windfest, hart ernten von Vorteil, durchpflücken ratsam.
Genußreife nach zwei Wochen, Fruchtfleisch in guten Lagen, schmelzend, sehr saftig, gute
Tafelbirne.
Standort: Liebt warme Lagen, gedeiht auch bis 500 m Höhe, möchte aber keine nassen
Böden. Eine der besten Frühbirnen, bei fachgerechter Pflege für alle Anbauformen, auch als
Spalier oder Topfbaum, geeignet.
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Erntezeit im Obstgarten
Birnen
Williams Christ - Zufallssämling vor 1770 in England gefunden
Erntezeit : Letzte Julitage- Anfang August. Nicht windfest, Frucht mittelgroß, Fruchtfleisch
schmelzend, saftig von gutem Aroma. Genußreif nach zwei Wochen, wird vollreif schnell teigig.
Gute Sorte für den Haus- und Kleingarten.
Conference - Sämling aus England in Europa seit 1885
Reifezeit: Anfang Mitte September, neigt zum Vorerntefall.
Genußreife im September, im Kühllager haltbar bei ( 0°) bis April. Frucht klein bis mittelgroß,
flaschenförmig, grünliche fleckige Haut.Sehr saftiges Fruchtfleisch,süß und aromatisch.
Robuste anspruchslose Sorte für Frischverzehr und Konserve.
Gute Graue
Reifezeit: Mitte bis Ende August, Genußreife etwa zwei Wochen
Wuchs: Anfangs sehr stark, nicht für Formbäume geeignet. Im Haus- und Kleingarten auf Quitte
veredelte Bäume pflanzen, sonst geringe Ansprüche an Böden und Klima.
Die Sorte tritt wieder mehr in den Blickpunkt, vor allem da wo andere Sorten versagen.
Alexander Lucas - Zufallssämling Frankreich um 1870 dann Europa
Erntezeit: Anfang bis Mitte September, eßreif Oktober bis Januar.
Frucht: Groß bis sehr groß, kurzer Stiel, glatte graugrüne Schale mit leichter Rötung sonnenseits
Fleisch gelblich weiß, wenig Aroma. Geschmack hängt vom Standort und von der Witterung ab.
Verwendung als Spalierbaum im Garten an warmen, geschützten Standorten.
Stuttgarter Geißhirtle - um 1750 von einem Ziegenhirten bei Stuttgart gefunden
Reifezeit: Ende Juli, vom Baum eßbar. Höchstens zwei Wochen haltbar dann sofort teigig.
Frucht: klein bis mittel, Schale grünlichgelb, grüngelbweißes Fruchtfleisch, angenehm süß mit
leichter Säure. Aromatische Sommerbirne mit geringen Ansprüchen, kaum Pflanzenschutz. Zum
Frischverzehr und Dorren geeignet.
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Erntezeit im Obstgarten
Pflaumen, Zwetschgen
Ruth Gerstetter - in Besigheim / Württemberg entstanden von A. Gerstetter 1932 in den Handel gebracht.
Reifezeit: Anfang Juli, eine der frühesten Pflaumensorten.
Frucht: Groß, dunkelblau mit rötlich bis grünlichen Flecken, Fruchtfleisch weißgrün, gut steinlösend. Reift
ständig, Frucht windempfindlich. Sehr frühe Pflaumensorte, möchte einen warmen Standort.
Bühler Frühzwetschge - „Bühler“ ist ein Typengemisch, Selektionen durch die Universität Hohenheim
Reifezeit: Je nach Typ im frühen bis späten August hier den Klon „Frühbühler“
Frucht: Mittelgroß eirund, stark blau bereift. Fruchtfleisch grünlich gelb angenehme Säure. Je nach Lage
aromatisch, steinlösend.
Standort : Beste Fruchtqualität im Weinbauklima. Nicht für feuchte Standorte. Widerstandsfähig gegen
Krankheiten und Schädlingen. Mittlere Scharkatoleranz.
Katinka - aus der Universität Hohenheim, Stuttgart, Sortenschutz seit 1997.
Reifezeit: Mitte Juli, gleichmäßige Reife.
Frucht: Mittelgroß mit flacher Bauchnaht, dunkelviolett bis blau. Fruchtfleisch weißlich gelb bis gelbgrün.
Süß, schmackhaft, sehr gut steinlösend. Hervorragende neue Frühsorte mit sehr guten Eigenschaften.
Für Garten- und Erwerbsanbau gut.
Hanita - aus der Universität Hohenheim, Stuttgart, seit 1997 als geschützte Sorte zugelassen.
Reifezeit: Mitte August, wegen folgender Reife durchpflücken erforderlich.
Standort: Geschützte Lage bevorzugt. Auf durchlässigen Böden, auch für kühlere Lagen geeignet.
Frucht: Mittelgroß oval, dunkelblau, schattenseits mit violetten Stellen. Bei Vollreife innen goldgelb, gut
steinlösend. Geschmack: aromatisch, fein säuerlich. Sehr empfehlenswerte Sorte für den Garten- und
Erwerbsanbau. Für den Frischverzehr, aber auch zum Kuchen backen und Marmelade verwendbar.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Erntezeit im Obstgarten
Pflaumen, Zwetschgen
Jo Jo Neu - Wurde 1999 in der Universität Hohenheim gezüchtet.
Erntezeit: Je nach Lage früh bis spät im September.
Frucht : Mittelgroß bis groß, oval, dunkelblau, fest, saftig, gut steinlösend. Süß säuerlicher
harmonischer Geschmack. Ertrag hoch und regelmäßig.
Ertragreiche Sorte mit guter Fruchtqualität für Scharkagebiete. Erste scharkaresistente Sorte
auch für den Garten geeignet.
Presenta Neu - Herkunft : Kreuzung der Uni Hohenheim
Erntezeit : Mitte September, früh, einsetzender, hoher und regelmäßiger Ertrag.
Frucht : Mittelgroß, länglich oval. Dunkelblau mit starker Beduftung, gelbliches Fruchtfleisch,
saftig, gut steinlösend. Sehr spätreifende, scharkatolerante Zwetschge, die in Fruchtform,
Geschmack und Verwertbarkeit der bekannten Hauszwetschge sehr ähnlich ist.
Anna Späth - 1870 von der Baumschule Späth als Sämling aus Ungarn erworben.
Erntezeit: Ende September nach „Hauszwetschge“. Nur vollreif ernten.
Standort: Fruchtqualität und gute Reife hängen vom möglichst warmer Lage und
nährstoffreichen Böden ab. Nichts für höheren und kalte Lagen. Scharkatolerant und sehr
widerstandsfähig gegen Fruchtfäulen. Vorteilhaft die späte Reife und die Scharkatoleranz.
Nachteilig sind die hohen Ansprüche an den Standort und ungleichmäßige Ernten.
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Erntezeit im Obstgarten
Süßkirschen
Burlat - um1930 Gefunden in Pierre -Benite (Rhöne) von M. Burlat in Südfrankreich.
Erntezeit: Anfang/Mitte Juni. Einheitlich reifend. Nicht platzfest.
Frucht: Groß bis sehr groß, herzförmig. Festes, süßaromatisches Fruchtfleisch.
Standort : Warme, leichtere Böden in spätfrostfreier Lage. Frischverzehr aber auch für andere
Verwertungsarten. Eine der empfehlenswertesten Sorten für den Garten- und den
Erwerbsanbau.
Büttners Rote - um1795. Von Justizrat Büttner in Halle/Saale ausgelesener Sämling.
Erntezeit: 5. Kirschwoche.
Standort : Sehr anpassungsfähig an verschiedene Bedingungen. Ertrag früh, regelmäßig und
hoch.
Frucht : Groß bis sehr groß. Nicht platzfest, schlecht steinlösend. Geschmack sehr gut. Noch
immer eine der wertvollsten Sorten.
Regina - 1957 aus der Versuchsanstalt Jork 1980 freigegeben.
Erntezeit: 6.Kirschwoche, nahezu platzfest.
Frucht: Groß bis sehr groß, herzförmig, langer Stiel. Fruchtfleisch hell, hart, mäßig saftig. Nur
bei Vollreife süß und aromatisch. Stein klein und leicht löslich. Hervorragend geeignet für den
Garten- und Erwerbsanbau.
Hedelfinger - Um1850 in Hedelfingen bei Stuttgart aus Sämlingen ausgelesen.
Erntezeit : 5. Kirschwoche, nicht platzfest.
Frucht : Mittelgroß, selten groß, mit langem Stiel. Haut mit hellen kleinen Punkten, dunkel
braunrot. Fruchtfleisch fest, mit färbendem Saft, schlecht steinlösend. Für Frischgenuß und
vielseitige Verwertung. Immer noch die verbreiteteste Sorte, wird allerdings von der platzfesten,
modernen Sorte „Kordia“ übertroffen..
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Erntezeit im Obstgarten
Süßkirschen
Unterländer Regional - in der Gegend von Esslingen gefunden ( Baden - Württemberg )
Kirsche des Jahres 2007
Erntezeit : 5.Kirschwoche, je nach Region Mitte bis Ende Juli. Die Kirsche blüht früh, was sie
empfindlich gegen Nachtfröste macht.
Standort: Bevorzugt tiefgründige Böden,in warmen Lagen am besten im so genannten
Weinklima. Die Kirsche schmeckt am besten vom Baum, ist aber auch gut zum Einmachen.
Durch das feste Fruchtfleisch, läßt sich die Kirsche gut transportieren.
Kordia - (Tschechien) - 1963 als Zufallssämling in Nordböhmen gefunden. Seit 1981 im Anbau.
Erntezeit: 5. bis 6.Kirschwoche. Hält lange am Baum, ohne bei Regen zu platzen.
Frucht: Groß, braunrot, wenn sie länger auf dem Baum hängt, wird die Kirsche fast schwarz.
Fruchtfleisch rot, saftig, fein säuerlich mit sehr gutem Geschmack. Eine empfehlenswerte Sorte
mit guten Erträgen, die auch als Ersatz für „Hedelfinger“ geeignet ist.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Ein Auszug von Obstsorten, die im Botanischen Obstgarten, Heilbronn stehen , und auch in Hausund Kleingärten auf schwachwachsenden und mittelstarkwachsenden Unterlagen zu finden sind.
1. Äpfel
Sorten
Erntezeiten
Verwertung
Brettacher
Koch-, Back und Tafelapfel
Zabergäu Renette
Letzte Septembertage – Anfang Oktober
Anfang September
Gewürzluiken
Anfang – Mitte Oktober
Wirtschafts- und Mostapfel
Öhringer Blutstreifling
Die ersten Oktobertage
Bittenfelder Sämling
Ende Oktober
Frischverzehr, nicht für Most und Saft
geeignet, zuwenig Säure
Most, und als Unterlage immer noch
beliebt
für alle Arten der Verwertung
Tabelle 1: Regionale Sorten
Roter Boskoop, Typ
Schmitz-Hübsch
Berlepsch
Um 20.September – Anfang Oktober Frischverzehr und alle Verwertungsarten
Mitte – Ende September, je nach
Sehr guter Tafelapfel
Lage
Jacob Fischer
Ab Ende August, 6 Wochen haltbar
Guter Koch- und Backapfel
Rheinischer Bohnapfel
Mitte – Ende Oktober, Verwertung
Als Most-, Koch- und Verwerab November
tungsapfel, auch für rauhe Lagen geeignet
Rheinischer Winterrambur Anfang Oktober
Wirtschaftssorte, für Most ungeeignet
Kaiser Wilhelm
Mitte September
Für Frischverzehr ,auch Wirtschafts- und Mostsorte
Rote Sternrenette
Mitte – Ende September
Frischverzehr, Saft- und Mostapfel
Ontarioapfel
Mitte – Ende Oktober
Bei Diabetiker und Bäcker noch
immer eine begehrte Sorte.
Schweizer Glockenapfel
Anfang Oktober
etwa fünf Monate lagerfähig,
für den Frischverzehr und zum
Backen .
Tabelle 2: Altbewährte Sorten
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Sorten
Erntezeit
Verwertung
Mitte September
Fünf Monate lagerfähig, Tafel- und Mostapfel
Anfang September
Frischverzehr, Mostsorte
Ende September
Hausgartensorte, wenig lagerfähig, 1 Woche, sofortiger Verzehr ist empfehlenswert .
Ende August
Ungefähr zwei Monate haltbar. Geschmacklich eine der besten Sorte, für alle Verwertungsarten
Mitte September
Sehr wertvolle Sorte für den Frischverzehr
und alle anderen Verwertungsarten
Mitte – Ende September
Sehr robuste und ertragreiche Tafelsorte für
Hobby- und Erwerbsanbau
Mitte – Ende September
gute Sorte für den Hausgarten und Erwerbsanbau, genußreif ab Oktober
Anfang Oktober
Frischverzehr nach längerer Lagerzeit, auch
Wirtschafts- und Mostapfel
Ende September – Anfang Oktober
Vorzugsweise für Frischverzehr, aber auch
Wirtschafts- und Mostsorte
Ende Juli – Anfang August
vom Baum essbar, drei Wochen lagerfähig
Frischverzehr, auch Wirtschafts- und Mostsorte
Rewena
Reanda
Reglindis
Rubinola
Rubinette
Ariwa
Topaz
Pilot
Pinova
Piros
Tabelle 3: Neue Apfelsorten
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2. Birnen
Sorten
Erntezeiten
Verwertung
Anfang August, genußreif ab Baum im kühlen Keller 2 Wochen haltbar, am
besten für Frischverzehr
Mitte bis Ende September, Genuß- Lagerfähig, ausdünnen erforderlich,
reif ab November
sonst leidet der Geschmack
Anfang Oktober, genußreif DezemSchmackhafte Tafelsorte , für den
ber – März
Haus- und Kleingarten.
Harrow Delight
Harrow Sweet
Uta
Frühe von Trevoux
Um Anfang August, hartreif ernten,
sehr gute Tafelbirne
in 2 Wochen eßbar
Williams Christ
Anfang August, später ernten ist
geschmacklich entscheidend
Alexander Lucas
Hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte, Fruchtfleisch bleibt nach der
Verarbeitung weiß
Mitte September, bei Reife, Frucht- Gute und vielseitige verwendbare Sorfall, deshalb rechtzeitig ernten
te, sehr empfehlenswert für den Garten
Mitte September, essreif ab Okto- Tafelbirne , Liebhabersorte, im Wuchs
ber bis Januar.
robust, anfällig für den Bakterienbrand
Stuttgarter Geishirtle
Anfang August, ungefähr 2Wochen Tafel- und Einmachbirne, auch als
haltbar, schnell teigig
Dörrbirne geeignet .
Conference
Tabelle 4: Birnensorten
3. Pflaumen und Zwetschgen
Sorten
Erntezeiten
Verwertung
Ruth Gerstetter
Anfang Juli, eine der frühesten Pflaumensorte
Bühler Frühe
Klon „Frühbühler“ Anfang August
Katinka
Mitte Juli, gleichmäßige Reife
Mitte August, reift ungleich Durchpflücken erforderlich
Frucht groß, rund, gut steinlösend,
ideal für Pflaumenkuchen
Für den Frischverzehr, nicht so sehr für
den Kuchen
Wertvolle Sorte, besonders geeignet
zum Backen und Frischverzehr
beste scharkatolerante Sorte, hervorragende Backqualität und Tafelfrucht
Frucht groß, fest und saftig, gut steinlösend Back – und Einmacheigenschaften
festes Fruchtfleisch saftig, gut steinlösend Verwertung ähnlich Hauszwetschge
Frucht fest, saftig, süß-würzig, steinlösend, transportfest. Marktsorte
Hanita
JoJo
Je nach Lage früh bis spät in den September. (nicht zu früh ernten)
Ende September
Presenta
Ende September, nur vollreif ernten
Anna Späth
Tabelle 5: Pflaumen und Zwetschgen
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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4. Süßkirschen
Sorten
Erntezeit
Burlat
Anfang Mitte Juni
Kordia
Mitte – Ende Juli
Verwertung
Ende Juli
Regina
Hedelfinger
Knorpelkirsche
Mitte Juli – Anfang August
Unterländer
Mitte bis Ende Juli
Büttners
Anfang Juli
beste Frühkirsche für den Hausgarten, Fruchtfleisch saftig, süß, aromatisch
Gute Tafelfrucht mit gutem Geschmack, kaum
platzempfindlich
Große Frucht, Fleisch fest, relativ platzfest, aromatisch, wertvolle Sorte für den Garten
Großfrüchtige Sorte für alle Verwendungszwecke,
für Haus- und Kleingarten geeignet, nicht platzfest
Kirsche des Jahres 2007. Die Unterländer ist gut
zum Einmachen geeignet, aber auch frisch vom
Baum zum essen.
wertvollste späte rotgelbe Kirsche, für Frischverzehr und Konservierung
Tabelle 6: Süßkirschsorten
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Teiche und andere Biotope in der Anlage planen und
pflegen mit Tierbesatz? – Herbst oder Frühjahr?
Arbeitsgruppe 1
Leiter der Arbeitsgruppe:
Peter Sperlich
Landesverband Bayerischer Kleingärtner e.V.
Die Entscheidung ist gefallen – der Entschluss ist gefasst – Wir bauen ein Feuchtbiotop oder wie es
auch heißen mag – einen Gartenteich!
Unabhängig davon, ob der Kleingarten, schon jahrelang bewirtschaftet oder erst neu angelegt wird;
der richtige Platz für dieses Biotop muss mit Bedacht gefunden werden. Dabei ist auch zu berücksichtigen, ob für die Anlage eines solchen Biotops im Verein Vorgaben bestehen, sei es in der Form
(eher seltener) oder in der Größe (vermehrt möglich).
Wenn auch ein Biotop nicht gerade die klassische Nutzung eines Kleingartens widerspiegelt, so ist
es doch ein Rückzugsgebiet für viele wildlebende Tiere (Amphibien), aber auch für Pflanzen, die die
Feuchtigkeit oder vollkommen das Wasser lieben. Gleichwohl aber ist es auch ein Platz in der Parzelle, der zum Entspannen einlädt und bei richtiger Pflege, die sehr wohl bedacht werden muss,
eine Augenweide darstellt.
Biotope werden mittlerweile begrüßt und es bestehen grundsätzlich keine Hindernisse, solche zu
gestalten.
Als günstiger Platz dafür eignet sich ein halbschattiger Bereich im Garten, der – möglichst – in der
Nähe oder gar an der Terrasse liegen sollte. Wenn Laubeinfall vermieden werden kann, ist dies ein
Pluspunkt für den Standort. Ein entspanntes Betrachten des Lebens im Feuchtbiotop von einem in
dessen Nähe liegenden Sitzplatz erhöht den Freizeitwert dieser Einrichtung und macht sie zum
liebenswerten Ausgleich für den oftmals stressigen Alltag.
Viele wissen es noch aus Kindertagen, je größer z. B. ein Aquarium ist, umso besser ist es um dessen Pflege und Wasserqualität bestellt.
Gleiches gilt auch für ein Feuchtbiotop. Je größer, desto besser. Einschränkungen werden aber oft
(zu Recht) von der Gartenordnung gemacht. Ein vernünftiges Maß kann ein prozentualer Teil der
Parzelle sein. Zum Beispiel 3 % der Kleingartenfläche, wie es in Regensburg der Fall ist. Dies sind
bei einem Kleingarten von 300 m² Größe immerhin 9 m² Biotopfläche und das ist eine Fläche, die
ausreichend, überschaubar und vor allem auch noch pflegbar ist. Es ist also durchaus begehrenswert, ein solches Biotop, also, einen Teich, sein Eigen zu nennen. Von der künftigen Pflege desselben wird es aber abhängen, ob damit viel Freude an dieser Einrichtung verbunden ist.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Einzuschieben ist hier auch noch die Überlegung, ob und wie ein solches Feuchtbiotop zu sichern
ist, damit es nicht zu tragischen Unfällen mit Kleinkindern kommt. Hier ist sich die Rechtsprechung nicht sicher und auch die Verantwortlichen selbst haben die unterschiedlichsten Auffassungen. Ein Biotop von etwa 9 m² mit einem 60 cm hohen Zaun zu umgeben, ist – zugegeben – nicht
schön und auch nicht im Sinne des Gestalters. Ein Baustahlgewebe auf den Teich zu legen, erfüllt
nicht die Aufgabe, die man ihm zugedacht hat.
Hier sollte vielmehr auf die Aufsichtspflicht der Eltern der Kinder und auf die Sorgfaltspflicht des
Biotopeigners abgestellt werden. Dann werden Unfälle durch Biotope – und sicherlich ist jeder
Unfall einer zuviel – nur verschwindend gering vorkommen.
Notwendig für die Anlage eines Biotops sind eine genaue Vorstellung, was man will, der richtige
Platz und einige freiwillige, fleißige Helfer! Ist dies alles vorhanden und hat man sich entschieden,
welche Materialien verwendet werden, so kann man sich ans ausheben des zukünftigen Teiches
machen. Verwendet man einen der in vielen Größen angebotenen Fertigteiche, so ist man schon
mal wegen der Form und der Tiefe der Ausgrabung an diesen Fertigteich gebunden. Eine Individualität ist damit aber von vorn herein ausgeschlossen.
Weit verbreitet ist die Verwendung von Folien, die sich jeder Bodenform anpassen und deshalb den
eigenen Gestaltungsmöglichkeiten mehr Platz bieten. Vor allem ist es mit Hilfe der Folie oftmals
möglich, tiefere Biotope anzulegen, als dies mit Fertigteichen möglich ist.
Nach dem Ausheben des Bodens – glücklich ist der, der Tonboden vorfindet, obwohl dies nicht
immer der Weisheit letzter Schluss ist – muss der gesamte Teich zunächst mit feinem, von allen
spitzen Gegenständen befreitem Sand (z.B. Kaolin- oder Quarzsand, Flusssand) ausgekoffert werden. Auch muss darauf geachtet werden, dass nicht Wurzeln angrenzender Bäume oder Sträucher
in den Teich wachsen können. Dann kann es später zu bösen Überraschungen kommen.
Ist dies alles wohl überlegt geschehen, ist die vorher genau bemessene Folie (1 mm Stärke ist ausreichend) in die ausgehobene „Kuhle“ möglichst faltenfrei (ist allerdings nie vollkommen möglich)
und formgerecht einzulegen. Nach dem Ausstreifen der Falten und der Beachtung, das rund um
das Biotop noch ein ausreichender Streifen der Folie überstehen muss, kann langsam mit dem
Einfüllen des Wassers begonnen werden.
Ein Tipp noch zum notwendigen Betreten des Teiches. Immer zwei bis drei Paar von Oma´s handgestrickten Wollsocken anziehen, keine Schuhe oder Stiefel, denn die Folie kann sonst leicht
durchgetreten werden.
Verwendet man anstelle der Folie einen Fertigteich, so ist dieser waagerecht (man kann ein
Feuchtbiotop auch in einen Hang bauen), mit Sand einzuschlämmen und zu verfestigen. Von Betonbecken ist entschieden abzuraten (Meist sind sie sogar verboten). Eher können noch Betonkübel als kleine Biotope aufgestellt werden, die sich auch auf Balkonen und Terrassen gut eignen und
den Liebhaber von Wasserpflanzen auch auf kleinem Raum zufrieden stellen können.
Die Bepflanzung des Biotops sollte – auch wenn die Angebote in den Gartencentern noch so verführerisch sind – äußerst sparsam vorgenommen werden. Da beim Ausheben des Biotops ohnehin
verschiedene Pflanzzonen (-tiefen) eingeplant wurden und die Uferbereiche niemals steil gebaut
werden dürfen, kann je nach Wasserhöhe verschiedenes Pflanzenmaterial verwendet werden. Immer ist aber daran zu denken, dass sich die vorgesehenen Pflanzen in einem gut eingefahrenen
und gepflegten Biotop besonders wohl fühlen und mit dem Wachstum dann auch nicht geizen
werden. Ein „Weniger“ an Pflanzen ist deshalb ein „Mehr“! Auch ist zu bedenken, dass eine ausreichende freie Wasserfläche vorhanden sein muss, um den Lebewesen im Wasser ausreichend Raum
zu bieten und um der Gesundheit des Wassers selbst zu gewährleisten.
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Damit ist man auch schon bei den Tieren eines Teiches.
Hat ein Kleingärtner Freude an Goldfischen, so bleibt es ihm unbenommen, solche in das Biotop
einzusetzen. Hier muss aber auch bedacht werden, dass diese Fische sich vermehren. Andere,
nicht farbenfrohe Fische sind meist nicht so begehrenswert, denn man will diese Tiere ja auch sehen. Karpfen z. B. sind zum einen fast nicht sichtbar und zum anderen wühlen sie den sich ohnehin bildenden Mulm auf und lassen das Wasser trüb werden.
Der Einsatz von entsprechenden Umwälzpumpen ist aber nur in solchen Kleingärten möglich, wo
ein legaler Stromanschluss vorhanden ist. Im Übrigen sind solche Pumpen meist Stromfresser und
darüber hinaus auch nicht immer geeignet, der Wassertrübung Einhalt zu gebieten. Das oft gesehene „Wasserpinkelbübchen“ mag zwar schön anzusehen sein, erfüllt aber die ihm zugedachte
Aufgabe der Wasserfilterung bei weitem nicht! Die Haltung von Kois ist beinahe schon eine Wissenschaft und sehr aufwändig, da diese Fische ein klares, bewegtes und sauerstoffreiches Wasser
benötigen.
Bei allen Fischen kommt es zudem darauf an, sie im Winter zu Hause in einem Überwinterungsbecken halten zu können, da selbst bei tiefen Biotopen (ca. 1,20 m) in strengen Wintern ein Überleben der Fische im Teich nicht gewährleistet ist.
Wichtig ist, auch den Lebewesen den ausreichenden Raum zu lassen, die das Biotop alsbald allein
finden und besiedeln werden. Hier kommt eine Vielfalt von Fröschen, Kröten und Unken in Frage,
aber auch Molche, Wasserkäfer, Libellen und noch viele andere im oder am Wasser lebende Tiere,
an denen wir uns erfreuen können und die dankbar sein werden, dass sie einen für sie erforderlichen Lebensraum gefunden haben. Sie erfreuen den Erbauer des Biotops mit ihrer Anwesenheit
und machen ihn stolz darauf, dass er für in diese Lebewesen einen Lebensraum geschaffen hat, in
dem sie sich wohl fühlen.
Dies ist schon allein daran zu erkennen, dass sie das Biotop besiedelt haben.
Dem Kleingärtner gibt dieses belebte Biotop einen Platz, der zum Ausruhen und Entspannen einlädt und bei richtiger Pflege allen Betrachtern viele Jahre der Freude bereiten wird!
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Biotop im Kleingarten fördern als Bestandteil der Artenvielfalt
Arbeitsgruppe 2
Leiter der Arbeitsgruppe:
Helmut Vetter
Landesverband Braunschweig der Gartenfreunde e.V.
Durch die Schaffung naturnaher Lebensräume (Biotope) in den Kleingartenanlagen, auf der Parzelle, wie auch innerhalb von Gemeinschaftsanlagen, lässt sich auf vielfältige Weise ein Beitrag zum
Erhalt der Artenvielfalt leisten.
Biotope sind Lebensräume in denen sich Lebensgemeinschaften bestimmter Tier- und Pflanzenarten befinden und entwickeln. Dieses gilt es den Kleingärtnern(innen) in geeigneter Form zu vermitteln, damit sie mit zweckmäßigen Maßnahmen – durch Baulichkeiten und Anpflanzungen – zur
Arterhaltung und Förderung der Vielfalt von Flora und Fauna ihren Beitrag leisten.
Man bedenke auch, dass Biotope Rückzugsorte für Gartennützlinge sind, die sonst nirgends
Schutz im Garten finden würden. Biotope können darüber hinaus auch als ökologische Lernhilfen
betrachtet werden, die Zusammenhänge in der Natur gut veranschaulichen und Grundregeln im
Naturgeschehen verständlich machen.
Vergessen sollte auch nicht, Biotope im Garten als Gestaltungselement einzusetzen – der Gartenteich und die Kräuterspirale sind einige weit verbreitete Beispiele.
-
Die Natursteintrockenmauer ist ein gestalterisches Element, das geeignet ist für den Anbau
von Gewürz- und Heilpflanzen. Auch Kleintiere, wie Spitzmaus, Eidechse, Mauswiesel und Kröte fühlen hier sich wohl.
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Reisig- und Steinhaufen bieten Schutz und Unterschlupf für Igel und freibrütende Vogelarten.
Ein Totholzhaufen dient neben dem Naturschutz auch der Abfallbeseitigung.
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Die Kompostmiete oder -box ist als Nährstofflieferant gleichzeitig der Lebensraum unzähliger
Kleinstlebewesen und sollte in keinem Garten fehlen.
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Ein Steingarten mit Alpinbepflanzung hat seinen Zierwert und steigert die Artenvielfalt im
Staudenbereich.
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Hecken als Sicht- und Windschutz ( aus vorrangig heimischen Gehölzen ) dienen dem Vogelschutz und sind gleichzeitig Nahrung für Vögel, Insekten und Schmetterlinge.
-
Künstliche Nisthilfen aller Art für Insekten (Insektenhotel, wie Hummeln und Hornissen aber
auch für Vögel und Fledermäuse sind Ersatzangebote für fehlende natürliche Behausungen im
Kleinkarten.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Die Blumenwiese oder der Magerrasen mit viele verschiedenen Kräuterpflanzen und Wiesenblumen bieten den Insekten und Schmetterlingen ein hervorragendes Nahrungsangebot.
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Die Bienenhaltung in der Kleingartenanlage dient in erster Linie der Blütenbestäubung, danach
aber auch der Honiggewinnung. Die Biene sorgt für Fruchtbehang und damit für Nahrung von
Mensch und Tier. Viele Vogelarten leben von dem, was nach der Befruchtung durch Bienen
entsteht.
-
Als kleine Biotope sind auch zu benennen, die Minniteiche, die Tümpel, die Pfützen sowie die
Vogel- und Insektentränken.
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Kräutergarten mit Kräuterbeeten, mobile Kräuteranpflanzung im Kräutertopf oder in Trögen,
Wegebegrünung mit Kräutern (Duftkräuter) stellen weitere Gestaltungselemente dar.
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Baumstümpfe, Streuobstanlagen, Obstspaliere; wand- und dachbegrünte Flächen können verschiedensten Nützlingen als Unterschlupf, Brutraum oder Versteck dienen.
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Gemüsegärten in Mischkultur oder mit Gründüngungseinsaat sorgen für die Artenvielfalt der
Kulturpflanzen.
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Mulchen schafft vielfältiges Bodenleben.
Alle genannten Biotope sind als Trittsteine für den Natur- und Umweltschutz im Einzelgarten, in
der Gartenanlage sowie in Parkanlagen zu sehen. Sie sind letztlich Indikatoren für die Lebensqualität der Menschen.
Gefördert werden muss dies durch aktive Fachberatung, aber auch durch in die Öffentlichkeit gehen, um entsprechenden Wissen in Tageszeitungen, Gartenzeitschriften sowie über Radio und
Fernsehen zu verbreiten.
Als Resümee des Themas, „Förderung der Artenvielfalt durch Biotope“, ist festzuhalten, dass nicht
alle Vorschläge im Einzelgarten realisiert werden können und nicht jeder Gartenbesitzer alles haben muss. Es gibt aber bestimmt in jedem Garten oder in jeder Kleingartenanlage einen Platz zur
Realisierung des einen oder anderen Vorschlages.
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Biotope als Obstgarten
Arbeitsgruppe 3
Leiter der Arbeitsgruppe:
Georg Behrens
Landesverband Westfalen und Lippe der Kleingärtner e.V.
Standortwahl
Bestimmung des Standortes mit Prüfung der vorhandenen Bodenverhältnisse. Der ausgewählte
Pflanz- oder Standort muss den Ansprüchen der Pflanze entgegenkommen. Verträgt sie einen vollsonnigen, halbschattigen oder schattigen, warmen geschützten oder windigen kalten Platz?
Wächst sie besser in der Höhenlage, der Weinlage oder der Hanglage bzw. ist das Wachstum besser im Freiland?
Bodenverhältnisse
Was wird vorgefunden – feuchter, sandiger, leicht oder schwer lehmiger Boden? Wie hoch ist der
pH-Wert des Bodens im vorgesehenen Pflanzbereich? Ist der Boden mit Humus und wichtigen
Düngern über- oder gut versorgt? Ist die Bodenbeschaffenheit (Gare) dem Nahrungsbedarf der
Pflanze optimal angeglichen?
Auswahl geeigneter Sorten
Die Pflanze sollte gut gewachsen, resistent oder mindestens tolerant gegenüber Schädlingen (pilzlicher oder tierischer Art) und auch dem Standort nach witterungsverträglich sein.
Kern- und Steinobstsorten
Es gibt viele Arten und Sorten dieser Gattungen. Für die Kleingartenparzellen sollte man stets
schwachwüchsige Wurzelunterlagen auswählen. Doch auch hierbei sind die Bodenverhältnisse zu
beachten, denn je flacher die Haltewurzeln, desto besser muss die obere Bodenschicht mit Nährstoffen versorgt sein. Bei der Auswahl auf selbst und fremd befruchtende Sorten achten.
•
•
Selbstfruchtende Obstsorten (Selbstfertile) benötigen keine anderen Pollenspender und
können daher auch als Einzelpflanze im gesamten Vereinsgelände fruchten.
Fremdbefruchtende Obstsorten (z. B. Boskop Apfel – triploid) benötigen als Pollenspender
mehrere verschiedene Apfelsorten.
Die Ausformung der Kern- und Steinobstgehölze ist sehr vielgestaltig. So sind z. B. zu nennen der
Busch (offene Krone oder Tulpenform), die Hecke, das Spalier oder die Säule.
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Reifezeiten
Bei Steinobstgehölzen beginnt die Reifezeit etwa Ende Juni, bei Kernobstgehölzen ab Mitte Juli und
endet erst Ende Oktober / Anfang November je nach Witterung. Günstig ist daher früh-, mittefrühund spätreifende Gehölzarten und -sorten im Kleingarten zu pflanzen.
Pflanzung
Vorbereitung: Ist die Pflanzstelle bestimmt, sind die Vorbereitungen zu beginnen; das heißt z. B.
Pflanzpfähle in ausreichender Länge und Stärke bereit zu stellen, Pfähle und Drähte für Spalierobst,
und dazu Bänder (breites Jalousieband) oder Pflanzenklammern einkaufen, die Pflanzgruben ausheben (mindestens eine Woche vorher) und mit dem nötigen Düngergemisch auffüllen. Vor der
Pflanzung den Pfahl mindestens 0,50 cm tief, stets in Windrichtung, in den Pflanzgrubenboden
rammen, damit die Neupflanzung nicht bei Sturm an den Pfahl gedrückt, sondern vom Pfahl gehalten wird.
Pflanzung: Nach dem Ausheben der Grube ist die Pflanze einzusetzen, ebenerdig zuzuschütten
und gut anzugießen. Dabei ist zu beachten, dass sich die Veredlung ca. 10 cm über dem Boden
befindet. Berührt die Veredlung den Boden, wird zwar nicht die Sorte verändert, jedoch verhalten
die sich neu bildenden Wurzeln wie die auf dem Sämling gezogenen Pflanzen. Anschließend ist die
Pflanzscheibe mit Mulch abzudecken.
Baumscheiben
Bei Kern- und Steinobst sollte die Baumscheibe kronenabhängig weit sein, bei einer Neupflanzung
mindestens einen Meter Durchmesser betragen. Die Freifläche ist zu bedecken mit Mulch, Einsaat
von einjährigen Sommerblumen oder zu bepflanzen z. B. mit Tagetes oder Ringelblumen.
Beerenobst
Standortwahl und Bodenbearbeitung entspricht der Vorgehensweise wie beim Kern- und Steinobst.
Die Arten- und Sortenvielfalt ist ebenso reichlich.
Für den Pflanzerfolg ist auf einen optimalen Standort und einen guten Gartenbogen für die ausgewählten Pflanzen zu achten.
Vor dem Einkauf ist zu prüfen, wie robust, resistent und tolerant die Pflanzen sind und wie die
ausgewählten Beerensorten gegenüber pflanzlichen und tierischen Schädlingen reagieren. Viele
Beerensorten haben noch die Wuchskraft der Wildsorten in sich und reagieren daher auch am
Standort auf Bodenbeschaffenheit und Nahrungsbedarf wie diese. Einige Pflanzen wachsen als
kleine Stauden (Erdbeeren), andere als Sträucher (Johannisbeeren), wieder andere sind Ranker
(Wein) oder bilden lange Ruten (Himbeeren).
Einige Beerensorten eignen sich besonders gut zur Pflanzung als Sichtschutz, so z. B. an Pergolen
und Rankhilfen (Wein, Brombeeren).
Beerenobst eignet sich gut für „Naschecken“; also für kleine Beete mit Erdbeeren, Johannisbeeren
und Heidelbeeren, umgeben von dornenlosen Brombeeren. Dazu als Mittelpunkt einen Apfelbaum
mit kindgerechten mittelgroßen saftigen Früchten zum Sofortverzehr.
Naschobstflächen auf geeigneten Gemeinschaftsflächen (Spielplatz) erhöhen die Besucherfreundlichkeit.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
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Impressionen aus dem Seminar Fachberatung II
Bild 1: Mal sehen was das Seminar uns bietet
Bild 2: Der Hausherr Dr. Franz Ruess erklärt sein grünes
Reich
Bild 3: Ein Obstanbauer muss auch gut zu Fuß sein
Bild 4: Wer Birnen liebt kann hier nur zubeißen
Bild 5: Wer fleißig arbeitet, muss sich auch stärken.
Bild 6: Ein Referat bildet nur die Grundlage – nun müssen die
eigenen Erfahrungen einfließen.
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. – Grüne Schriftenreihe 204
Leitthemen der Schriftenreihe ab 1996
115
1996 Würzburg
Aktuelle Fragen des Vereins- und Kleingartenrechts
115a
1996 Cottbus
116
1996 Lünen
Das Bundeskleingartengesetz in seiner
sozialpolitischen und städtebaulichen Bedeutung
Die Position des Kleingartens im Pflanzenschutz
117
1996 Osnabrück
Ehrenamtliche Tätigkeit - Freizeit – Kleingarten
118
1996 Nürnberg
119
1996 Grünberg
120
1996 Gera
Die Novellierung des § 3, 1 Bundeskleingartengesetz
und deren Auswirkungen auf die Nutzung und
Bewirtschaftung des Kleingartens
Die Rolle der Stauden und Küchenkräuter im
Kleingarten
Natur- und Umweltschutz in Kleingärten
121
1996 Erfurt
Probleme des Kleingartenrechts in Theorie und Praxis
122
1997 Schwerin
123
1997 St. Martin
124
1997 Berlin
Haftungsrecht und Versicherungen im
Kleingartenwesen
Pflanzenschutz und die naturnahe Bewirtschaftung im
Kleingarten
Lernort Kleingarten
125
1997 Gelsenkirchen
126
1997 Freising
127
1997 Lübeck-Travemünde
Möglichkeiten und Grenzen des Naturschutzes im
Kleingarten
Maßnahmen zur naturgerechten Bewirtschaftung und
umweltgerechte Gestaltung der Kleingärten als eine
Freizeiteinrichtung der Zukunft
Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
128
1997 Karlsruhe
Aktuelle Probleme des Kleingartenrechts
129
1998 Chemnitz
Aktuelle kleingartenrechtliche Fragen
130
1998 Potsdam
131
1998 Dresden
Die Agenda 21 und die Möglichkeiten der Umsetzung
der lokalen Agenden zur Erhaltung der biologischen
Vielfalt im Kleingartenbereich
Gesundes Obst im Kleingarten
132
1998 Regensburg
133
1998 Fulda
134
1998 Wiesbaden
Bodenschutz zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit im
Kleingarten
Gesetz und Maßnahmen
Der Kleingarten - ein Erfahrungsraum für Kinder und
Jugendliche
Aktuelle kleingartenrechtliche Fragen
135
1998 Stuttgart
Kleingärten in der / einer künftigen Freizeitgesellschaft
136
1998 Hameln
137
1999 Dresden
Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU
von 1992 im Bundesnaturschutzgesetz und die
Möglichkeiten ihrer Umsetzung im Kleingartenbereich
(Kleine) Rechtskunde für Kleingärtner
138
1999 Rostock
Gute fachliche Praxis im Kleingarten
139
1999 Würzburg
Kind und Natur (Klein)Gärten für Kinder
139
1999 Würzburg
Kind und Natur (Klein)Gärten für Kinder
140
1999 Braunschweig
141
1999 Hildesheim
142
1999 Freiburg
Zukunft Kleingarten mit naturnaher und ökologischer
Bewirtschaftung
Biotope im Kleingartenbereich
- ein nachhaltiger Beitrag zur Agenda 21
Zukunft Kleingarten
143
2000 Mönchengladbach
Recht und Steuern im Kleingärtnerverein
144
2000 Oldenburg
145
2000 Dresden
Pflanzenzüchtung und Kultur für den Kleingarten
von einjährigen Kulturen bis zum immergrünen Gehölz
Die Agenda 21 im Blickfeld des BDG
146
2000 Erfurt
147
2000 Halle
Pflanzenschutz im Kleingarten unter ökologischen
Bedingungen
Aktuelle kleingarten- und vereinsrechtliche Probleme
148
2000 Kaiserslautern
Familiengerechte Kleingärten und Kleingartenanlagen
149
2000 Erfurt
Natur- und Bodenschutz im Kleingartenbereich
150
2001 Rüsselsheim
Vereinsrecht
151
2001 Berlin
Kleingartenanlagen als umweltpolitisches Element
152
2001 Mönchengladbach
Natur- und Pflanzenschutz im Kleingarten
153
2001 St. Martin
Das Element Wasser im Kleingarten
154
2001 Gelsenkirchen
155
2001 Erfurt
Frauen im Ehrenamt - Spagat zwischen Familie, Beruf
und Freizeit
Verbandsmanagement
156
2001 Leipzig
157
2002 Bad Mergentheim
158
2002 Oldenburg
159
2002 Wismar
160
2002 Halle
Zwischenverpachtungen von Kleingartenanlagen Gesetzliche Privilegien und Verpflichtungen
Kleingartenpachtverhältnisse
Stadtökologie und Kleingärten – verbesserte Chancen
für die Umwelt
Miteinander reden in Familie und Öffentlichkeit – was
ich wie sagen kann
Boden – Bodenschutz und Bodenleben im Kleingarten
161
2002 Wismar
Naturnaher Garten als Bewirtschaftsform im
Kleingarten
Inhalt und Ausgestaltung des
Kleingartenpachtvertrages
Finanzen
162
2002 Berlin
163
2003 Dessau
164
2003 Rostock
165
2003 Hamburg
Artenvielfalt im Kleingarten – ein ökologischer Beitrag
des Kleingartenwesens
Rosen in Züchtung und Nutzung im Kleingarten
166
2003 Rostock
Wettbewerbe – Formen, Auftrag und Durchführung
167
2003 Limburgerhof
Die Wertermittlung
168
2003 Bad Mergentheim
169
2004 Braunschweig
Soziologische Veränderungen in der BRD und mögliche
Auswirkungen auf das Kleingartenwesen
Kleingärtnerische Nutzung (Rechtsseminar)
170
2004 Kassel
Öffentlichkeitsarbeit
171
2004 Fulda
Kleingärtnerische Nutzung durch Gemüsebau
172
2004 Braunschweig
Mein grünes Haus
173
2004 Dresden
Kleingärtnerische Nutzung durch Gemüsebau
174
2004 Magdeburg
Recht aktuell
175
2004 Würzburg
Der Kleingarten als Gesundbrunnen für Jung und Alt
176
2004 Münster
177
2005 Kassel
Vom Aussiedler zum Fachberater – Integration im
Schrebergarten (I)
Haftungsrecht
178
2005 München
Ehrenamt – Gender-Mainstreaming im Kleingarten
179
2005 Mannheim
Mit Erfolg Gemüseanbau im Kleingarten praktizieren
180
2005 München
Naturgerechter Anbau von Obst
181
2005 Erfurt
Naturschutzgesetzgebung und Kleingartenanlagen
182
2005 Dresden
Kommunalabgaben
183
2005 Bonn
184
2006 Dessau
185
2006 Jena
Vom Aussiedler zum Fachberater – Integration im
Schrebergarten (II)
Düngung, Pflanzenschutz und Ökologie im Kleingarten
– unvereinbar mit der Notwendigkeit der
Fruchtziehung?
Finanzmanagement im Verein
186
2006 Braunschweig
Stauden und Kräuter
187
2006 Stuttgart
Grundseminar Boden und Düngung
188
2006 Hamburg
Fragen aus der Vereinstätigkeit
189
2007 Potsdam
Deutschland altert – was nun?
190
2007 Jena
Grundseminar Pflanzenschutz
191
2007 Jena
Insekten
192
2007 Celle
Grundseminar Gestaltung und Laube
193
2007 Bielefeld
194
2008 Potsdam
Rechtsprobleme im Kleingarten mit Verbänden lösen
(Netzwerkarbeit)
Streit vermeiden – Probleme lösen
Pachtrecht I
195
2008 Neu-Ulm
196
2008 Magdeburg
197
2008 Grünberg
198
2008 Gotha
199
2008 Leipzig
200
2009 Potsdam
Kleingärtner sind Klimabewahrer – durch den Schutz
der Naturressourcen Wasser, Luft und Boden
Wie ticken die Medien?
201
2009 Erfurt
Vereinsrecht
202
2009 Bremen
Vielfalt durch gärtnerische Nutzung
203
2009 Schwerin
Gesundheitsquell – Kleingarten
Pflanzenverwendung I – vom Solitärgehölz bis zur
Staude
Soziale Verantwortung des Kleingartenwesens – nach
innen und nach außen
Pflanzenverwendung II – vom Solitärgehölz bis zur
Staude
Finanzen