Konvertierung von Bilddateien - beim regionalen Freizeit

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Konvertierung von Bilddateien - beim regionalen Freizeit
Konvertierung von Bilddateien
1. Vorbemerkungen
Bilddateien können in den unterschiedlichsten Dateiformaten abgespeichert werden, die sich durch spezielle
Eigenschaften auszeichnen. Programmspezifischen Dateien, wie etwa UFO von PhotoImpact, PSD von Adobe
Photoshop oder CPT von Corel PhotoPaint, speichern i.allg. einzelne Objekte eines Bildes, wie z.B.
nachträglich in ein Foto eingefügte Wolken am Himmel, die sich auch wieder entfernen lassen. Daneben gibt es
Formate, die alle Objekte eines Bildes untrennbar in einer Ebene enthalten (z.B. BMP, s. Punkt 2), etwa
vergleichbar mit einem gedruckten Bild. Diese sind zum Datenaustausch besser geeignet, da vernünftige
Grafikprogramme mit all diesen Dateitypen umgehen können. Im folgenden sprechen wir von sog.
Pixelgrafiken, die aus einzelnen Punkten zusammengesetzt sind, vergleichbar mit dem Raster eines gedruckten
Bildes. Im Gegensatz hierzu gibt es die Vektorgrafiken, die aus mathematisch beschriebenen Kurven bestehen.
2. Unkomprimierte Dateitypen
Unkomprimierte Dateiformate speichern jeden einzelnen Punkt eines Bildes mit seinen Farbeigenschaften,
wobei sehr große Dateien entstehen können. Hierzu gehören u.a. die o.g. programmspezifischen Dateitypen.
Ein Beispiel: Eine Grafik mit 200 x 200 Pixeln besteht aus insgesamt 40.000 Bildpunkten. Bei maximaler
Farbdarstellung werden pro Bildpunkt 3 Bytes benötigt, insgesamt für ein solch kleines Bild also schon rund
120 Kilobytes. Wie groß wäre wohl eine Datei aus einer Kamera mit 4 Megapixeln Auflösung, d.h. ca. 2300 x
1800 Pixeln?
Für den „Versand” bzw. zur Archivierung von Fotos sind diese unkomprimierten Dateiformate, zu denen die
sog. BMP- TIF- oder TGA-Formate gehören, denkbar ungeeignet. Ihr Vorteil ist jedoch die Verlustfreiheit, die
auch bei wiederholtem Öffnen und Speichern erhalten bleibt. Sie sind damit ideal für die Phase der Bearbeitung.
3. Komprimierte Dateitypen
Zur Reduzierung der Dateigröße wurden verschiedene Dateiformate entwickelt, die allerdings verlustbehaftet
sind. Die verbreitetsten sind das GIF- und das JPG- Format. Während das GIF-Format insbesondere den
Farbumfang auf maximal 256 Farben reduziert, bleibt die Pixelanzahl mit einer speziellen
Kompressionsmethode jedoch erhalten. Es ist daher günstig für die Speicherung von Strichgrafiken.
Im Gegensatz hierzu steht das JPG-Format, das bestimmte Bildbereiche gewissermaßen zusammenfasst, wobei
Gruppen von 8 x 8 Pixeln die Ausgangsbasis sind. Es erlaubt die Festlegung eines Kompromisses zwischen
Qualität und Dateigröße. Je kleiner die Datei, desto mehr Bildinhalte gehen verloren. Es ist ideal für Fotos.
4. Vergleich der Dateigrößen
Die untenstehende grüne Fläche mit den Abmessungen 55 x 40 mm wurde in eine Bilddatei mit einer Auflösung
von 300 dpi, d. h. 300 Bildpunkten je Zoll, umgewandelt. Dies entspricht 649 x 472 Pixeln. Bei der Speicherung
in verschiedenen Formaten ergaben sich dabei folgende Dateigrößen:
BMP-Datei:
TGA-Datei:
TIF-Datei:
898 KB
898 KB
899 KB
GIF-Datei:
JPG-Datei:
1KB
4 KB
Die extrem niedrigen Werte bei GIF- und JPG-Dateien sind darauf
zurückzuführen, dass in der Fläche keine Details und nur Bildpunkte einer
einzigen Farbe enthalten sind. Dies bedeutet, dass die Dateigröße bei
komprimierten Formaten abhängig ist von Farbumfang und Detailreichtum
der Ursprungsdatei.
5. Praktische Arbeit mit JPG-Dateien
Bilder aus einem Scanner kann man in einem beliebigen Dateiformat speichern, das das jeweilige
Grafikprogramm hergibt. Will man gescannte Bilder nachbearbeiten, z.B. künstlerisch verfremden, empfiehlt
sich zunächst die Speicherung in einem unkomprimierten Format. Erst das fertige Ergebnis speichert man dann
z.B. im JPG-Format. Fotos aus einer digitalen Kamera liegen i.allg. bereits im JPG-Format vor, oftmals jedoch
nicht in optimaler Form.
Für eine abschließende Archivierung bzw. ein Versenden der Fotos etwa per Mail oder zur Präsentation im
Internet ist es sinnvoll bzw. unumgänglich, Bilddateien zu verkleinern.
Beispiel:
Das nachstehende Foto entstammt einer Kamera mit 4 Megapixeln und wurde dort mit ca. 1,4 Megabyte
gespeichert. Es hat eine Größe von 2304 x 1728 Pixeln. Als BMP-Datei benötigt es über 11 MB!
Ausgehend von diesem Wert (11
MB) bringt allein die Speicherung
als JPG-Datei schon eine beachtliche
Einsparung, wenn ein
Kompressionswert von Null
festgelegt wird. Die Dateigröße
beträgt dann nur noch ca. 2,2 MB.
Wird ein Kompressionsfaktor von 20
% gewählt, ist die Datei nur noch
etwa 840 KB groß, ohne dass
sichtbare Qualitätsverluste auftreten.
Z u r Ve r d e u t l i c h u n g d e r
Qualitätsverluste bei steigender
Kompression ist das Bild noch
einmal mit einem Kompressionsgrad
von 100 % dargestellt, wobei die
Dateigröße allerdings nur noch 58
KB beträgt !
Hierbei sind fast alle Details
verlorengegangen.
Die vorstehenden Ausführungen
zeigen:
1. Für eine Archivierung lässt sich
oftmals das Rohmaterial aus einer
Digitalkamera noch sinnvoll
verkleinern.
2. Eine mittlere Kompression erhält
alle wichtigen Bilddetails.
3. Extreme Kompressionen machen
das Bild unbrauchbar.
6. Reduzierung der Bildgröße
Möchte man ein Foto z.B. per EMail verschicken, sollte die Datei
möglichst klein sein und zugleich
alle wichtigen Bilddetails enthalten.
Angenommen, wir möchten das Bild
einem Freund schicken, der es im
Postkartenformat 10 x 15 cm
ausdrucken möchte. Überschlägig
sollte das Bild hierfür ca. 100 Pixel pro cm enthalten, insgesamt also eine Größe von 1500 x 1000 Pixeln haben.
Verkleinern wir das obenstehende Bild von seiner Originalgröße mit einer Breite von2304 Pixeln auf einen Wert
von nur noch 1500 Pixeln, ergibt sich in der Höhe ein Wert von 1125 Pixeln. Speichern wir dieses verkleinerte
Bild in einer mittleren Kompression von z.B. 20 %, erhalten wir eine Datei mit einer Größe von nur noch ca. 360
KB, die sich auch mit einem analogen Modem recht schnell übertragen lässt.
Verkleinern wir sie auf eine Breite von 500 Pixeln, wo sie auf dem Bildschirm etwa 14 cm breit ist, schrumpft sie
auf ca. 30 KB.
7. Praktische Durchführung der Dateiverkleinerung
Um Dateien bzw. Bilder in ihrer Größe zu reduzieren, benötigen wir ein Bildbearbeitungsprogramm, das im
Übrigen auch eine Bearbeitung von Fotos (Ausschnitt, Kontrast- und Farbkorrektur, Effekte u.a.m.) erlaubt.
Die Bezeichnungen sind für die einzelnen Schritte zwar oftmals abweichend, der Weg ist aber immer gleich.
Das Programm “PictureIt” von Microsoft ist auf vielen Pc’s vorinstalliert. Deshalb wird die Verfahrensweise
zunächst an diesem Programm demonstriert.
1. Programm starten
2. Bilddatei öffnen(entweder im Eröffnungsbildschirm oder im Menü Datei)
3. Bei Bedarf kann das Bild zugeschnitten werden (allgemeine Aufgaben oder Menü Format)
4.Wenn am Bild selbst keine Änderungen vogenommen werden, kann nun im JPG-Format gespeichert werden.
Menü Datei - Speichern unter: In einem auszuwählenden Ordner kann das Bild unter seinem alten oder neuen
Namen gespeichert werden, wobei man im Dialogfenster auf die Auswahl des Dateityps (JPG) achtet (s. Bild.
unten). Unter Optionen kann man im nun geöffneten Dialogfenster den Kompressionsgrad festlegen und in
dessen rechten Teil bei Bedarf auch gleich noch die Bildgröße selbst reduzieren. Möchte man hierbei eine
individuelle Größe festlegen, wählt man die Option Größe anpassen und trägt einen Höhen- bzw. Breitenwert
ein. Dann OK und speichern - fertig!
Das untere Bild zeigt den
Auswahlmodus nach einem
Klick auf Optionen.
Speicherort
Leider erlaubt dieses
Programm keine Vorschau
auf die Dateigröße und die
Bildqualität in
Abhängigkeit von der
Kompression. Andere
Programme sind hier besser
ausgestattet, wie etwa Corel
PhotoPaint oder Paint Shop
Pro.
Anhand des Programms
PhotoPaint wird nachstehend die Verfahrensweise
z u r W a h l d e s
Kompressionsgrades und
der Bildverkleinerung
erläutert.
Kompression
Bildgröße
Dateityp
Bildbreite
oder -höhe
rechts)
Zunächst startet man das Programm und öffnet die zu bearbeitende Bilddatei. Möchte man nur einen anderen
Kompressionsgrad festlegen, geht man sofort wieder in das
Menü Datei
und wählt den
Punkt “Speichern unter”,
Speicherort
wobei man im
Dateiname
sich öffnend
e
n
Dialogfenster
d
e
n
Speicherort
auswählt. (s.
Dateityp
Klickt man auf Speichern, öffnet sich das links
gezeigte Dialogfenster. Links sieht man nach
einem Klick auf Vorschau das Originalbild und
rechts das Ergebnis in Abhängigkeit von der
Kompression, die hier zur Verdeutlichung auf
unsinnige 100 % gesetzt ist. Außerdem wird die
erzielte Dateigröße angezeigt. Bei PhotoPaint
sind Werte zwischen 10 und 40 % sinnvoll.
Die Bildgröße variiert man im Menü Bild - Bild
neu aufbauen. Andere Programme benutzen
hierfür Bezeichnungen wie “Resample”, “Leinwand anpassen” oder ähnliches. In jedem Fall ist
dasselbe gemeint und die entsprechenden
Dialogfenster zeigen sehr schnell, ob man das
richtige ausgewählt hat.
Bei PhotoPaint hat man nun sogar jede Menge
Auswahlmöglichkeiten, die Bildgröße nach
verschiedenen Kriterien festzulegen (zahlreiche
andere Programme bieten diese Möglichkeit
ebenfalls):
Im einfachsten und zuvor beschriebenen Fall
1
wählen wir im Pull-Down-Menü “Pixel” aus
2
und tragen in den Feldern rechts oben den
entsprechenden Wert für Breite oder Höhe ein.
Außerdem versehen wir die Felder “Anti-Alias”
1
(Kantenglättung) und “Seitenverhältnis beibehalten” mit einem Haken. Nach einem Klick auf
OK wird das Bild neu berechnet.
Doch es gibt noch weitere Optionen. Möchten
wir etwa ein Bild per Mail versenden, das sich
der Empfänger in ordentlicher Qualität in einer
Breite von beispielsweise 10 cm ausdrucken
soll, können wir im Pull-Down-Menü “Millimeter” auswählen und tragen im Feld “Breite” 100 und bei “Auflösung” einen Wert von ca. 250 dpi ein, der ungefähr der Druckqualität einer Illustrierten entspricht. Nach einem
Klick auf OK wird das Bild unter Verwendung der eingetragenen Parameter neu berechnet. Das Ergebnis
entspricht etwa dem in Punkt 6. beschriebenen Verfahren, nur brauchen wir uns hierbei keine Gedanken über die
Pixelanzahl zu machen.
8. Zusammenfassung
- Die Dateigröße beim JPG-Format wird durch die Wahl eines Kompressionsfaktors bestimmt. Je höher die
Kompression, desto mehr Bilddetails gehen verloren. Die Bildgröße, d.h. die Anzahl der Bildpunkte (Pixel),
wird jedoch nicht beeinflusst.
- Benötigt man kleine Bilder bzw. Dateien (z.B. für das Internet, die auf dem Bildschirm eine Breite oder Höhe
von nur wenigen Zentimetern einnehmen), muss das Bild selbst verkleinert werden. Hierzu trägt man im
entsprechenden Auswahlmenü die gewünschten Parameter ein.
Wichtiger Hinweis:
Wird eine Datei mehrfach geöffnet und wiederholt im JPG-Format gespeichert, wird sie dabei jedesmal erneut
komprimiert, d. h., bei jeder Speicherung gehen Details verloren. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, erst die
endgültig fertig bearbeitete Bilddatei im JPG-Format zu speichern und für Zwischenschritte unkomprimierte
Formate zu verwenden!
Anmerkung:
Alle vorstehenden Ausführungen erfolgen ohne Rücksicht auf die aktuelle Patent- und Rechtslage (z.B. Copyright) und dienen
ausschließlich der Information. Angeführte Software dient nur als Beispiel, und anderweitige Programme können in gleicher Weise
geeignet sein.