50 Jahre Afrikanische Einheit / Afrikanische Union

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50 Jahre Afrikanische Einheit / Afrikanische Union
Nr 19 . Sommer 2013 . Kostenlos
Afro-Österreichisches PromotionSblatt
Grußwort des Konsuls von Burkina Faso
I
ch hatte ja Gelegenheit einige Länder Afrikas kennen zu lernen. Was mir bei
allen Problemen und bei allen
Idolatrien Europa gegenüber,
aber auch bei allem nur zu
berechtigten Zorn auf Europa
(zwei Momente, die übrigens
immer wieder auch verquickt
auftauchen) in besonderer
Weise auffiel, ist, dass die
Menschen doch und trotz
alledem herzlich auf das Leben zugehen, sie lächeln das
Leben an. Sie verspotten es
nicht, wie es in jenem „good
Fortsetzung Seite 2
Honorary Consul Republic of Benin
50th Anniversary of the African Union
50
years ago, at the
initiative of initially 53 African
countries, the African Union
(AU) with its headquarter in
Addis Abeba was established
succeeding the Organization
of African Unity (OAU). The
African Union, comparable
to other regional non-governmental organizations such as
ASEAN, Mercosur, the EU,
to name a few, has brought to
the African continent a strong
political and economic platform. Of course sometimes
it is confronted by differing
needs and aspirations as is
the case with other international associations and organizations.
The AU‘s goal of integration has fostered one identity
and thus has enhanced the
political, economic and social climate of the continent.
A major goal is also the encouragement of a collective
defence, security and stability. The AU, as can be seen at
recent crises and events, has
been active in assuming the
important role of a regional
commons.wikimedia.org/Nobelium
Peter Stöger
Bei all den gebotenen Einschränkungen also und mit
der gebotenen Vorsicht, denn
vieles hat sich auch in Afrika
recht materialistisch entwickelt und das Gemisch von
„Europa ablehnen“ und „Europa bewundern“ ist allenthaben nicht zu übersehen, fielen
mir doch psychosozial („psychoterritorial“) zwischen der
Welt des Nordens und der
Welt des Südens (gleich ob
das in einem Dorf bei Bobo
Dioulasso oder bei Studenten der Martir-Universität in
Uganda war) Unterschiedlichkeiten auf. Viele berühren
– hier wie dort – trotzdem das
Leben. Sie berühren es nicht
wie einen Touchscreen eines
Computers, sie berühren es
wirklich. Sie tauchen ein in
das Leben und wissen sich,
was in Afrika, bei all seiner
Widersprüchlichkeit, auffällt,
immer noch in fühlbaren WirIch-Strukturen aufgenommen
(wohingegen viele in der Welt
des Nordens, die es freilich
auch in Afrika, gibt, eher in
Ich-Ich-Strukturen denken
und gefangen bleiben). Das
heißt das Leben ihrer Familie,
das immer in der Weise der
großen Familie gedacht wird,
macht immer noch das Leben
vieler aus. Es ist der Wert „lebendig zu leben“, bei all dem
und trotz alledem, was das
Leben auch dort verdunkeln
mag. Es gibt so etwas, wenn
ich es bildlich sagen darf, wie
eine Psychogeographie, der
so bunten Kulturen des Kontinents und sie weist immer
noch auf etwas Archaisches,
dem Menschen Zugewandtes,
weil darin Dankbarkeit, Staunen-können und Ehrfurcht
(das Wort klingt in Europa
reichlich uncool) enthalten
sind.
peace-maker, albeit with the
assistance of the EU.
Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) - Beitrittsdatum der Mitgliedstaaten
SKopp
old Europe“ der Fall ist, das
seine Werte aufgegeben hat,
die nicht mit dem Materiellen
zusammenhängen. Das heißt
nicht, dass man deswegen in
eine Idealismusfalle hineintappen muss und es gibt ja in
der Tat auch recht viel Sehnsuchtstourismus nach Afrika
(Sahara, Kalahari usw.).
SKopp
50 Jahre Afrikanische Einheit / Afrikanische Union
Inhalt
and sustainable development
can be achieved.
50 Jahre Afrikanische Einheit / Afrikanische Union...........1
50th Anniversary of the African Union...............................1
Afrinkan. Union: Synergieeffekte in Wien nutzen..............2
As a consequence of these
efforts it facilitates providing
for hundreds of millions of
people a healthier, peaceful
and more successful future.
In persuing these noble objectives it will, however, be
important that leaders of the
countries will meet these expectations entrusted to them
by the people to whom they
are accountable. Only then
the common objectives of
peace, growing prosperity
The state of Benin is proud
to be a key member of the
African Union and will continue to be fully committed
to meet its obligations and
challenges. We wish the AU
continued success for the
years to come
African Unity/African Union..............................................2
Egypt At The Heart Of The African Dream........................3
Der Marathon um Afrika.....................................................3
From the March on Washington to the White House..........4
Sag JA zu Inklusion!............................................................5
Die letzte Reise des Marcus Omofuma...............................6
Toni Morrison: The Bluest Eye..........................................6
Karim Chajry & Maghreb Vibration..................................7
KR Victor Wagner,
Edith Lettner & African Jazz Spirit.....................................7
Honorary Consul of the
Event Tipps..........................................................................8
Republic of Benin
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Tribüne Afrikas
Sommer 2013
Staatssekretär Lopatka lädt Afrikanische Union ein, Büro in Wien zu eröffnen
Ambassador of the Arab Republic of Egypt
Egypt At The Heart Of The African Dream
zu offerieren”, versprach der
Staatssekretär. Dieses Paket
soll unter anderem finanzielle Unterstützung bei der
Miete von Büroräumlichkeiten und der Anschaffung
der ersten Büroausstattung
erhalten. „Die Afrikanische
Union arbeitet für die Sicherheit des afrikanischen
Kontinents. Daher sind auch
die in Wien ansässigen Organisationen zu den Themen
Sicherheit, Energie und Entwicklung als Knotenpunkt
afrikanischer Interessen zu
sehen.
Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und
die UN-Organisation für
Fortsetzung Seite 1: Konsul von Burkina Faso
Europa hat Afrika zu sehr
auf das eingeengt, was man
gemeinhin „Probleme“ nennt
und so manches Mal vergessen, dass es auch nicht-materielle Werte gibt, die zum
Leben überlebensnotwendig
sind. Ohne diese Wertestruktur kann das Zusammenleben
und kann eine human und
ökologisch verträgliche Wirtschaft jedoch nicht gedeihen.
Die derzeitige finanzielle Krise ist eine verspätete
Konsequenz der Kolonialgeschichte. Europa beginnt
im Abstand von gut 500 Jahren Konsequenzen für die
Ausbeutung der Anderen zu
spüren, denn die Ausbeutung Anderer ist immer eine
Selbstausbeutung. Eine Umkehr in der Paradigmatik zu
denken, eine Verlagerung
dieser Paradigmatik hin zu
den gemeinsamen Überlebensfragen sollte, ja darf,
unsere Hoffnungen begleiten, die an ein solches Jubiläum, dessen die „Tribüne
Afrikas“ gedenkt, nicht vorbeisehen. Von Julius Nyerere und Nelson Mandela (im
Politischen), Ki-Zerbo (im
Historischen), Alima Traore
(im Juridischen), Desmond
Tutu und Msgr. Anselme Sanon (im Interkulturellen bzw.
Friedenspolitischen), Almicar
Cabral und Speranza Namusisi (im Pädagogisch-Sozialphilosophischen), um nur einige Namen als Wegstationen
zu nennen, spannt sich ein
weiter Bogen von Menschen,
die Programme, ja Visionen,
entwickelt haben von denen
wir im Nord-Süd-Dialog im-
mer wieder neu so viel lernen
können.
Das gibt es noch trotzdem,
dass das Leben vom Respekt,
den Alten und den Ahnen gegenüber, her dekliniert wird.
Freilich gibt es viele die das
Leben, entfremdet, von „neuen“ Werten (die schweizerische UBS, Lacoste oder
Nike) her abwandeln. Aber
die Tendenz, dem Leben,
bei allen Versuchungen, bei
allen selbst- wie fremdgestellten Fallen, ehrfürchtig
und liebvoll zu begegnen, ist
immer noch unübersehbar.
Wenn dies Intellektuelle betroffen hat, mit denen ich zu
tun hatte, dann waren es stets
Menschen, denen Zynismus
fremd geblieben sind, waren
es Menschen, bei denen das
Verhältnis von „think“ und
„thank“ noch lebendige Mitte
war, bei denen das Staunenkönnen noch das spezifische
Gewicht hatte.
Als winziges Rädchen bei
diesem Aufbruch hin zu einem Denken und Handeln
der Hoffnung, des Vertrauens und der Zuversicht in die
dem Menschen grundgelegten Werte der Solidarität dienen zu können, dazu lädt die
Besinnung auf das Jubiläum
„50 Jahre Gründung der Organisation für Afrikanische
Einheit“ ein.
Prof. Dr. Dr. phil. Peter Stöger:
Doktorat und Habilitation in Erziehungswissenschaften (1978,1985).
Ehrenmitglied des Arbeitskreises für Psychoanalyse von Buenos Aires
(1988), Ernennung zum AO. Univ.-Prof. und Verleihung des Österr. Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst (1997 bzw. 2007). Verleihung des
Ehrendoktorats der Univ. Drohobytch(2007). Konsul von Burkina Faso in
Innsbruck (2010).
Zahlreiche Buchveröffentlichungen (u.a. „Wo liegt Afrika? Pädagogischanthropologische Grundpositionen zum Nord-Süd-Dialog“., 2000)
Flagge der Afrikanischen Union
für die Afrikanische Union,
vermehrt Synergieeffekte in
Wien zu nutzen.
„Afrika wird nicht umsonst
Kontinent der Zukunft genannt. Mit der zunehmenden Verbreitung neuer Kommunikationstechnologien
und den Fortschritten beim
Aufbau von Infrastruktur
hat Afrika gute Aussichten
und Chancen auf Wachstum
und Entwicklung. Durch
das Auslaufen der österreichischen Soft loan-Programme mit China und den
Westbalkan-Staaten werden
Ressourcen frei, die zusätzliche Anreize für ein Engagement und wirtschaftliche
Kooperationen österreichischer Firmen mit afrikanischen Partnern bieten”, so
der Staatssekretär. Er be-
tonte auch die Anstrengungen Österreichs in der Entwicklungszusammenarbeit
(EZA) und bei der humanitären Hilfe. Für das Jahr
2013 werde eine Quote an
öffentlichen Leistungen für
EZA von ca. 0,43% des BIP
erwartet. Österreich werde
damit auf der Höhe seiner
Nachbarn Deutschland und
Schweiz liegen.
Für Mai wurde die nächste
Arbeitstagung des Staatssekretärs mit den Botschaftern afrikanischer Länder
vereinbart.
Weitere Infos:
Bundesministerium für europäische und
internationale Angelegenheiten
www.aussenministerium.at,
www.bmeia.gv.at
Honorary Consul of Sambia
African Unity/African Union
O
n May 25, 2013
the heads of state of 53 countries
will travel to Addis Ababa
to celebrate independence
and discuss the future of
Africa, which has successfully fought colonialism
and apartheid for decades.
50 years ago, the goal of
African Unity aimed to harmonise and unite economic
and political bonds within
the continent to promote
economic, political, health,
education, scientific and
technology, defence and
security advancement.
50 years later at the golden anniversary, public representatives of the member
countries of Africa will meet
again and questions may arise about the successes and
failures of such cooperation.
To start off positively, there
are numerous achievements
happening and potential vast
opportunities in Africa.
Prospective developmental areas and their efficient
management of such extensive reserves including
gold, diamonds, uranium,
platinum, copper and iron
ore could provide a widespread ground to create common wealth and equality. A
society in which wealth is
equally distributed among
its inhabitants is more prone
to introducing better governance. The continent’s vast
reserves, regional identity
and political and economic
force could form a basis to
more advanced and lucrative
sectors including empowerment and formation of corresponding human capital,
may certainly be crucial for
the creation of global economic competitiveness. Developing and attaining skilled
human resources are not a
newly discussed essential
item of action and should be
a continued focus.
Heinz Messinger
deal efficiently with recent
dire challenges. Parallel with
strengthening the inside bonds
in the continent’s own wealth
and forming a common identity towards external forces
may be even more vital to
sustainably overcoming past
colonialism and recent financial panaceas imposed by external players. A remedy may
be to restructure and adjust
the regions’ political, economic and financial sectors by
motivation and forces that
are beneficial for the region.
External organizations should
be used to provide the region
with technological information and help the continent to
reach its full potential.
Today, the African agricultural sector has developed
in such a way that has helped make numerous African
countries self-sufficient. On
the other hand, building up
As in any other continent in
the world, each region in Africa is made up of different
cultures, distinctive values,
and special attributes. Coming back to the allegorical
marriage comparison, there is
room for improvement in the
regions’ political and economic cooperation. The principle, however, is for regions to
support one another through
both prosperity and difficulty. The common views and
perspective of this strategic
cooperation forms the basis
for future development and
growth. As Africa’s Union reaches its golden anniversary,
it is important to look back
and appreciate the changes
and growth that the continent
has experienced in the last 50
years. It is also equally important to focus on the future
and what these changes will
continue to bring in the next
50 years.
Mag. Heinz Messinger
Honorary Consul of Sambia in Vienna
Khaled Shamaa
T
he welfare of every
child, woman and man
in Africa, and the aspiration for independence, sustainable development, economic welfare, democracy and
good governance has been
a sought after goal for the
citizens of Africa for many
years. In this drive towards
independence from colonial
rule, the leaders and peoples
of Africa realized early on
that their common aspiration
would but be met through a
collective effort, hence came
about the genesis of the Organization of African Unity
(OAU), the organization that
we celebrate this year the
50th anniversary of its establishment.
I would like to point out that
this is an occasion that means
a lot to all African peoples,
and especially to the people
of Egypt. It is very prominent
the importance that Egypt
assigns to its African sphere,
and the pride that the people
of Egypt hold for their African
heritage, and for the strong
common ties that connect
Egypt with all of its African
neighbors, which are ties of
shared historical endeavors,
binding geographical proximities, common cultural features, and resembling political
and economic aspirations and
challenges.
Egypt has always been at the
heart of the efforts aiming to
achieve the goal of African
unity. It has been among the
trail blazers of African states
that took it upon themselves
to launch the call for a more
integrated Africa. This is
marked by the participation
of President Gamal Abd ELNasser, one of the founding
fathers of the OAU, in a summit meeting taking place in
Accra, Ghana, in 1958, gathering the leaders of 8 African
countries aspiring for African
unity, leading afterwards to
the establishment of the or-
ganization itself in 1963. And
throughout the lifetime of
the organization, Egypt has
always been a very adamant
advocate of all the major concerns and issues of the African continent. It supported
many of the brotherly peoples
of Africa in their struggle for
independence, hosting, in the
process, many of the African
liberation movements and
their leaders in Cairo, most
notably among which are the
likes of Nelson Mandela and
the South African liberation
movement, Kombo Odinga
and the Kenyan liberation
movement, and many other
movements that were launched from the African House
in Zamalik district in Cairo,
a place that still exists to the
day as a witness of the long
history of solidarity that ties
Egypt with all the peoples of
Africa.
In the last few years of the
1990s, it was clear that the
OAU has managed to succeed in its main goals, most
importantly in achieving the
independence of all African
states and the eradication of
colonialism. The aspiration
towards African unity continued to grow, side by side
with increasing stride for
achieving sustainable development, economic welfare,
peace building and conflict
prevention, and democracy
and human rights.
Within such context, African
states reached the conclusion
that a new strengthened and
reformed Pan-African structure needs to be established
to serve such goals. This notion was brought up during
the Sirte African Summit in
Libya in 1999 by the “Sirte
Declaration”, leading to the
first session of the Assembly
of the African Union in Durban, South Africa, in 2002.
This new structure extended Africa‘s efforts to create
continent-wide mechanisms
for consolidating cooperation among African countries
in every field. Accordingly,
joint African cooperation has
brought about several achievements in various areas.
Most notably among these
achievements, in the field of
peace and security, the organization has successfully been
able to lay the foundations
for addressing the security
challenges facing the African
nations and peoples through
upholding the principle of
“African solutions to African
problems”. In the economic
field, the organization exerts
relentless efforts to promote
intra-African trade and investment, deepen economic
integration and develop joint
infrastructure projects that
link the various countries and
regions of the continent. Moreover, the organization has
sought to enhance the role of
the Regional Economic Communities as a major pillar of
African unity and regional
integration.
In addition to this, and in the
field of foreign relations, the
African Union succeeded in
formulating common African
positions regarding issues
of major importance, thereby enabling the continent
to speak and act in a unified
voice.
For Egypt, what adds to the
significance of this moment is
that the celebration commemorating the 50th anniversary
of the OAU, and the 10th anniversary of the African Union as well, coincides with the
confident strides taken by its
people to mark a new phase
of its proud history, a phase
which commenced with the
sacrifices endured by Egyptian youth who lost their lives
in an epic struggle for democracy, thereby opening the
doors for greater freedom,
justice and human dignity.
The interest displayed by all
African nations and the solidarity felt by the Egyptians
during the events of the “25th
Of January Revolution” represented an invaluable demonstration of moral support
that only furthered their deep
conviction of their belonging
to one human fabric, guided
by the same dreams and ambitions and burdened by the
same hardships and challenges.
To conclude, and while Africa
strives to ensure a better life
for its citizens, it goes without
saying that in our effort to
achieve that we aim to foster
even further our collaboration
with our partners across the
globe including Austria and
the people of Austria.
Khaled Shamaa
Ambassador Of The Arab Republic Of Egypt, Vienna
Konsul der Republik Togo
Nightstallion
„Wir feiern im Jahr 2013 den
50. Jahrestag der Gründung
der Organisation der Afrikanischen Einheit als Vorläuferin der Afrikanischen Union.
Dies ist für uns ein Anlass,
der AU ein Starthilfepaket
für die Errichtung eines
Verbindungsbüros in Wien
Mahmod
Ö
industrielle Entwicklung
(UNIDO) sind für Afrika
von besonderer Bedeutung.
Österreich unterstützt die
UNIDO jährlich mit einem
Beitrag in der Höhe von 2
Millionen Euro, um die industrielle Entwicklung in
Afrika voranzutreiben und
so zum Beispiel in Mosambik, Ghana, Côte d‘ Ivoire,
Nigeria und Senegal den
Wettbewerb zu fördern,
die Exportwirtschaft anzukurbeln und das Investitionsklima zu verbessern”,
erläuterte Lopatka. Auch
die in Wien ansässige Internationale Anti-Korruptionsakademie (IACA) und
die „Sustainable Energy
for All”-Initiative des UNGeneralsekretärs, sowie der
Dialog der Kulturen und
Religionen wären Gründe
Der Marathon um Afrika
A
frika ist mit 23% Erdfläche auch mit Abstand der Kontinent
mit den größten Rohstoffreserven auf allen Gebieten.
Die Afrikanische Union (AU)
hat auf dem wirtschaftlichen
(Gebiet) in den letzten Jahren
sehr viel aufgeholt. Einer der
wichtigsten Schwerpunkte
wird in Zukunft in der Ausbildung und im Schulwesen
liegen. Große Anstrengungen
werden auch in den Ausbau
der Infrastruktur, Energie,
Umweltschutz (Wasseraufbereitung, Kläranlangen, Müllverbrennung) sowie im Gesundheitsbereich liegen. Es
gibt überall Universitäten
aber leider zu wenig oder keine Ausbildungsmöglichkeiten
für handwerkliche Berufe,
wie zum Beispiel Tischler,
Elektriker, Mechaniker usw.
Das Sprichwort „Handwerk
hat goldenen Boden“ wird
sich in Zukunft in Afrika bewahrheiten.
Es ist gut, wenn es Hochschulen gibt aber ein Dilemma,
foto-nitsche
Afrikanische Union: Synergieeffekte in Wien nutzen
sterreich lädt die Afrikanische Union ein,
im Jahr des 50. Jubiläums der Afrikanischen Vereinigung, ein Büro in Wien
zu errichten. „Die Afrikanische Union (AU) ist bereits
in New York und in Genf mit
Büros vertreten. Wien wäre
also als UNO-Standort der
nächste logische Schritt”, so
Staatssekretär Reinhold Lopatka bei einer Arbeitstagung
mit Botschaftern afrikanischer Staaten.
thema 3
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Tribüne Afrikas
2 Thema
Erich Szabo
wenn die Berufsschulen fehlen. Das ist einer der Hauptgründe der hohen Arbeitslosigkeit in der Afrikanischen
Union (AU). Alle wollen in
Afrika studieren aber keiner
will einen handwerklichen
Beruf erlernen bzw. es fehlen ihnen die Möglichkeit.
Im Prinzip hat auch die EU
das Problem. Es zeigt, dass
schon viele Berufe in Europa vom Aussterben bedroht
sind, da diese nicht mehr
erlernt werden. Den vielen
Abgängern (Studierenden)
der Universitäten fehlen die
Jobs in der Wirtschaft. Obwohl Afrika praktisch vor der
Türe zu Europa liegt, werden
die Vorteile dieses Kontinents
leider von der EU kaum genützt. In Österreich liegt der
Exportanteil nach Afrika bei
1.4% – das sagt wohl alles.
Wir beklagen uns über steigende Arbeitslosigkeit in der
EU und dass die Aufträge
für die Industrie schlechter
werden. In der Afrikanischen
Union (AU) hätten wir Arbeit
für die nächsten 100 Jahre.
Wir holen uns die Rohstoffe
aus Asien und Südamerika,
aber kaum aus Afrika. Einzig
allein die asiatischen Staaten,
allen voran China, ist überall
in der Afrikanischen Union
(AU) präsent – beim Abbau
von Rohstoffen und vor allem
auf allen wirtschaftlichen Gebieten. Die Infrastruktur und
Energie wird größten Teil von
den Chinesen abgedeckt. Der
Sitz der Afrikanischen Union
(AU) wurde von den Chine-
sen finanziert und gebaut. In
letzter Zeit kommen immer
mehr Firmen aus Brasilien
und vor allem aus der Türkei
verstärkt nach Afrika. Diese
Länder haben erkannt, dass
der Afrikanische Markt ungeahnte Möglichkeiten bietet.
Es ist zu beobachten, dass die
europäischen Fluglinien sich
immer mehr vom afrikanischen Markt zurückziehen,
obwohl dieser ständig steigende Passagierzahlen aufweist. Von den Preisen, die
dort für Ticket erzielt werden, können die Europäischen
Airlines nur träumen, ebenso
über die Auslastung der Flüge. Diese Lücken schließen
die Ethiopian-, Turkish- und
Emirates Airlines.
Die afrikanischen Staaten
würden sich eine engere Zusammenarbeit mit Österreich
und den anderen Staaten der
EU wünschen. Jedes Jahr
werden viele Milliarden an
Aufträge in der Afrikanischen Union (AU) vergeben,
die aber größtenteils nicht an
die Staaten der EU gehen, da
diese einfach nicht am Markt
präsent sind bzw. sich zu wenig bemühen. Für viele Menschen ist Afrika noch immer
ein weißer Fleck. Mit dem
Wort Afrika wird sofort an
Hungersnot, AIDS und Kriege gedacht.
Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig in Afrika, der
nicht gute Gewinne bringt,
vorausgesetzt man kommt
nach Afrika. Das Rezept für
die Europäer wäre einfach
und schon erprobt. Wir haben
vor Jahrzehnten in Osteuropa
begonnen mit Ideen, Investitionen und viel Geld Produktionsstätten errichtet, um billig erzeugen zu können. Das
selbige könnte man auch in
Afrika praktizieren, dort sind
die Löhne noch billiger als in
Osteuropa. Auf diese Weise
würde man für die Menschen
in Afrika Arbeitsplätze schaffen. Dadurch würde sich das
Problem der Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika erübrigen. Europa würde sich
sehr viele Schwierigkeiten
und Geld ersparen, wenn die
Menschen aus Afrika nicht
mehr nach Europa kommen
müssen, um Arbeit zu finden.
Alle Beteiligten hätten Vorteile, die afrikanische Wirtschaft
würde sich beleben, die Länder hätten weniger Arbeitslose und das Auswandern nach
Europa würde sich von selbst
erledigen. Die Investoren würden wieder Gewinne erzielen,
durch die noch günstigeren
Löhne gegenüber Osteuropa.
Nicht zu vergessen, wenn es
der Wirtschaft gut geht, geht
es allen gut. Wenn sich die afrikanische Wirtschaft belebt,
wäre das auch ein Vorteil für
die europäische Industrie, die
durch mehr Aufträge wieder
neue Impulse bekommen
könnte.
Erich Szabo
Honorarkonsul der Republik Togo
Tribüne Afrikas
4 NEWS
Radio Afrika TV
From the March on Washington to the White House
An Eye-Witness View of the Civil Rights Movement and the First African-American President
class, need to be deconstructed by dialogues. We all need
to come together and try to
understand each other. This
is the basis to live together:
“White“ and „Black“ walking
hand in hand! That is the kind
of world we all should work
for. We have been made to interrelate”, as Ransom states.
“We are not much unlike
each other. We just need to
get to know each other. Let
us talk, otherwise we do not
understand why people act
like they do!”
Elbert Ransom Jr. with Alexis Neuberg (RATV ).
Julia Bruch
E
lbert Ransom Jr. is an
ordained Baptist minister and president of
REACH, Inc., an international human relations firm established in 2000 to facilitate
understanding between races
and cultures across American
communities. He earned his
master of divinity degree from
Howard University School of
Divinity and his doctor of
ministry degree from Wesley
Theological Seminary. Ransom participated in the
Montgomery Bus Boycott;
was a principal organizer of
the Chicago Freedom Movement, which was a campaign
led by Martin Luther King to
strike against housing discrimination; and later played
an important role in the Poor
People‘s Campaign, King‘s
last major initiative. In recent years, Ransom
has traveled across the globe lecturing on nonviolence
as a force for social change.
In 2004, his autobiography,
„I Shall Not Pass This Way
Again,“ was published. [Source: American Embassy Vienna – Austria]
As a messenger of good will
Ransom tries to move the philosophy from Martin Luther
King throughout the world
and attempts to help to let
his spirit move on. He organized various democratic,
non-violence demonstrations
(within the law) according
to the motto: “Yes, we can!”
Therefore old thoughts about
slavery in North America,
which still regard African
Americans as people of lower
With dialogue, as Ransom
suggests, we will start recognizing that we are not so
different. Therefore dialoging
means to start seeing each
other through the eyes of “the
other”. The world is changing
and a new and more enlightened generation, as well as
improved technologies can
achieve what the generation
of Elbert Ransom and Marin Luther King fought for!
“There is change going on,
no matter how slow it is, and
we are the ones who move it
on”, as Ransom pronounces
while he recognizes that it
is hard to undo things and a
long way to achieve change.
Just like Barack Obama had
to recognize, when he stepped
up and announced the time
for change. The structure of
America was and is built by
western people’s connections, business relations and
other forces. Obama cannot
change this circumstances and
as well, as Ransom criticizes,
he is not addressing „black“
people’s concerns. If he would
do that, he would never have
become president. Ransom
sees himself as American:
M
enschen mit Behinderungen
in
den Armutsgebieten der Erde sollen teilhaben
an Gesundheitsversorgung,
Bildung, sozialem Leben.
Das wollen LICHT FÜR
DIE WELT und andere Organisationen mit der Aktion
„YES to Inclusion“ erreichen. 15.000 Kinder und Jugendliche aus aller Welt sind
mit dabei und fordern ein
Ende von Diskriminierung
und Ausgrenzung. Junge
Menschen signalisieren mit
ausgestrecktem Daumen und
kleinem Finger „Ja“ in Ös-
terreichischer oder mit einer
klopfenden Faust in Amerikanischer Gebärdensprache.
„Mit dieser Aktion machen
wir darauf aufmerksam, dass
Menschen mit Behinderungen mit vielen Barrieren zu
kämpfen haben. Das wol-
“I’m American! If I would
name myself „Black“ I would
build a barrier. America was
built by us, by slaves. They
came against their will. We
created this country!”
As a method to achieve
change he refers to the civil rights movements of the
1950/60ies. Here people started to feel empowered by the
victory which was happening.
They became believers and
wanted to achieve something
together, as a community.
With educational workshops
Martin Luther King and his
fellows enlightened people that they could gain more
than a meal and a bed, and
encouraged them not to use
violence. Ransom calls for a
“restoration of morality” and
sees the ongoing movements
as possibilities to restore our
moralities. “It is amazing
what the mind can do! We
cannot continue like that! We
are the same!”, Ransom highlights as reaction to his questions: “Why aren’t we better
people? What do we learn out
of our history?”
The talk took place in cooperation with
NEWS 5
Sag JA zu Inklusion!
Alexis Neuberg (Radio Afrika TV) in Conversation with Elbert Ransom Jr.
“We need to help the white men [and women] to absolve his
[and her] guilt, and the black men [and women] to deal with
his [and her] fear”, Elbert Ransom Jr. 2013, Vienna.
Tribüne Afrikas
Sommer 2013
Kinder in Burkina Faso sagen JA zu Inklusion (o.)
Inklusiv-Schule im Südsudan (li.)
Fotos und Text: Licht für die Welt
Elbert Ransom jr., Alexis Neuberg (RATV), and Jan Krc
(Counselor of embassy)
len wir ändern,“ so Katrin
Oberrauner, Bildungsreferentin von LICHT FÜR DIE
WELT.
Photos: Alexander Slabihoud / Embassy of the United States
of America
Alle YES-Bilder werden zusammengefügt und beim UN
High Level Meeting am 23.
Commentary by Julia Bruch
By preparing this conversation-summary I asked
myself the question why
Ransom himself differentiates in this way between
„Black“ and „White“
people. Though all these
emphasizes on change,
dialogue, togetherness and
sense of sameness he uses
the terms repeatedly although he states that he is
American and if he would
name himself „Black“ he
would build a barrier.
„Black“ and „White“ are
descriptive
categories
which not just refer to skin
color, but of course are
based on it. One should
try not to use those dichotomies but is this always
possible? Is the term African-Americans de facto so
much different? Are it not
the same dichotomies, the
same background and the
same differentiation we
refer to with this term?
Why this differentiation
still is made, especially in
America? We should reflect upon these questions
when using the terms and
try not to encourage racial
dichotomies.
the Embassy of the United States of America at the Amerika Haus in Vienna.
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Reiseservice Sacco
„Bringing People Together“
Ein Reisebüro der besonderen Art erreicht in
diesem Jahr die “Volljährigkeit”. Seit mittlerweile achtzehn Jahren
bringt Reiseservice Sacco
– gemäß seiner Philosophie „Bringing People
Together“ – Menschen
zusammen. Dafür sorgen optimale Angebote
nach den individuellen
Wünschen der Kunden.
Das Unternehmen hat
definitiv die Vision zum
Leben erweckt, dass eine
moderne Reiseagentur im
21. Jahrhundert durchaus
auch idealistisch erfolgreich sein kann. Globalisierung ist hier nicht
nur ein Wort, sondern
Programm. So avancierte
die im oberbayerischen
Rosenheim beheimatete
Agentur inzwischen zum
Marktführer in Deutschland im Segment „Ethnisches Reisen“. Fern von
zu Hause in Deutschland
lebende Menschen können
ihre Reisen in die Heimat
zu günstigen Sonderkonditionen, den ethnischen
Tarifen, buchen. 71 Reiseziele in Afrika und im
Süden Brasiliens stehen
dafür mit Top-Angeboten
zur Verfügung, die die Firmeninhaber Sandro und
Jane Sacco jährlich mit
den etabliertesten Fluggesellschaften aushandeln.
Dass den Betreibern neben
dem wirtschaftlichen auch
der menschliche Aspekt
wichtig ist, zeigt der neuste Entwicklungsschritt in
Richtung „Humanitäre
Reisen“. Hierbei profitieren nicht nur humanitäre
und kirchliche Organisationen. Auch jeder Abiturient, der vor der Berufswahl ein freiwilliges
soziales Jahr im Ausland
verbringen möchte, kann
diese Sonderkonditionen
in Anspruch nehmen. Als
Nachweis sind eine Bescheinigung der Hilfsorganisation oder ein offizielles Einladungsschreiben
ausreichend. Überall auf
der Welt brauchen Menschen Unterstützung. Sei
es nun humanitäre Hilfe
nach einer Naturkatastrophe oder auch ein
freiwilliges soziales
Jahr im Ausland.
Multikulturelles
Mitarbeiterteam
Dafür sorgen die dreizehn Mitarbeiter in
der Zentrale in Rosenheim. Ihre Herkunft
ist
multikulturell,
was einen polyglotten Service begünstigt. Neben Deutsch,
kann der Reisewillige
auf Wunsch auch auf
Englisch, Französisch,
Italienisch, Portugiesisch oder Spanisch
beraten werden. Und
das in einem ansprechenden Ambiente mit
praktischem Interieur,
modernen Buchungsplätzen, attraktivem
Lounge-Bereich und
dem eigenen TelefonService-Center für permanenten Reiseservice
auf der einen und ungestörte Beratung auf der
anderen Seite.
Sie erreichen uns über unser eigenes Call-Center von Montag bis Freitag
9.00 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 18.00 Uhr (während der Mittagspause
telefonisch erreichbar), Samstag 9.00 bis 12.30 Uhr. +49 (0)8031 18890
Weitere Informationen zum Unternehmen und den Angeboten erhalten Sie
unter: www.reiseservice-sacco.de
September 2013 in New York
den Staats- und Regierungschefs präsentiert, die sich an
diesem Tag mit dem Thema
„Behinderung und Entwicklung“ auseinander setzen.
Alle Beiträge werden auf
dieser Website gesammelt:
www.endexclusion.eu/join-the-action.
Die Aktion „YES to inclusion“ ist Teil des von der EU
geförderten Projekts „End
Exclusion“.
Nähere Infos unter:
www.endexclusion.at
Anlässlich des Todestages von Marcus Omofuma: Ein Bericht über Hafterfahrung
Die letzte Reise des Marcus Omofuma
D
er in Österreich leDas ist die Geschichbende nigerianische
te von afrikanischen
Autor Emmanuel
Einwanderern und ihren Erfahrungen mit Obinali Chukwujekwu beder europäischen Ein- schreibt in seinem Buch das
wanderungspolitik.
Leben einer Gruppe afrikanischer Männer verschiedenenr Nationalitäten, die
Dorothea Hagen
versuchen nach Österreich
(Lady Soul)
zu migrieren und auf eine
unzureichende und feindliche
österreichischen Asylpolitik
treffen. Der Autor erzählt
über den Tod eines afrikanischen Asylwerbers in den
Händen der österreichischen
Polizei und die Auswirkung,
die es auf andere Asylwerber
hat.
Es geht auch um die grundlegende Wahrheit, dass Österreich und die meisten europäischen Nationen Ausländer
nicht als Einwanderer will-
kommen heißen, vor allem
Schwarze. Der Autor Emmanuel Obinali Chukwujekwu
befasst sich auch mit den
Problemen des afrikanischen
Kontinents, seiner Geschichte und seiner Hoffnung aus
dem Blickwinkel seiner diskriminierten ausgewanderten Bürger. Die Geschichte
beginnt mit Marcus Omofuma und die Diskussion über
afrikanische Politik, die er
mit anderen betroffenen afrikanischen Schubhaftinsassen
im Gefängnis hatte.
Derzeit nur in Englisch
erhältlich. An der deutsche Übersetzung wird
gearbeitet.
Paperback, 348 Seiten
IUniverse Publishing (17.
Oktober 2011)
Sprache: English
ISBN-10: 1462046177
ISBN-13: 978-1462046171
Marcus Omofuma hat eine
Vorahnung und offenbart es
seinen Kameraden. Diese
Vorahnung wird wahr, während er an Bord der Balkan
Airline zurück nach Nigeria
abgeschoben wird. Er wurde
getötet. . . .
Vor 14 Jahren, am 1. Mai
1999, starb der 25-jährige
Nigerianer Marcus Omofuma bei seiner Abschiebung
im Flugzeug nach Sofia. Die
drei begleitenden Fremdenpolizisten hatten ihn laut
Zeugen in der Maschine
gefesselt und geknebelt.
Knapp drei Jahre nach dem
Tod Omofumas erließ das
Gericht in Korneuburg ein
Urteil, das besagte, dass er
erstickt sei, und verurteilte
die Beamten wegen fahrlässiger Tötung unter besonders
gefährlichen Umständen zu
je acht Monaten bedingter
Haft.
Kurz nach dem Vorfall kam
es zur „Operation Spring“,
einer großangelegten Polizeiaktion gegen mutmaßliche Dealer aus Nigeria und
anderen afrikanischen Staa-
heute sämtliche Maghreb
Fusion Gruppen beeinflusst.
Dorothea Hagen
(Lady Soul)
Info:
ten. Während die Exekutive
zunächst den großen Erfolg
dieser fragwürdigen Aktion
betonte, sahen NGOs und
Black Communities darin
eine Entlastungsoffensive
nach dem Fall Omofuma,
um Afrikaner in Österreich
zu kriminalisieren.
Auch 14 Jahre nach dem
Tod von Marcus Omofuma
ist das Verhältnis zwischen
Polizei und Menschen mit
dunkler Hautfarbe nach wie
vor spannungsgeladen.
Der in Österreich lebenden
nigerianischen Schriftstellers Emmanuel Obinali
Chukwujekwu – selbst
ein Opfer der „Operation
Spring“ – ist Marcus Omofuma im Gefängnis begegnet.
Zwei Jahre später startete
Karim das Projekt Maghreb
Vibration, zu dem er bekannte professionelle Musiker
der Wiener Musikszene aus
diversen Ländern (Marokko, Algerien, Russland und
Österreich) mit den unterschiedlichsten musikalischen
Hintergründen einlud. Mit
dieser Gruppe ging er in die
Nachbarländer Italien, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Slowenien und der Schweiz auf
Tournee.
K
arim Chajry – professioneller marokkanischer Sänger, Gitarrist, Textemacher, Komponist
und Arrangeur – wurde 1977
in Beauséjour in Casablanca
(Marokko) geboren, wuchs
inmitten einer Musikerfamilie auf und stand im Alter von
10 Jahren das erste Mal mit
einer professionellen Chaâbi
und Rai Gruppe auf der Bühne. Beeinflusst von seinen älteren Brüdern hörte er schon
damals Dire Straits, Pink
Floyd, Santana, über Raina
Rai Nass el Ghiwane, Cheb
Khaled und Bob Marley. Mit
14 Jahren gründete er in der
Nachbarschaft seine erste eigene Band namens Khmissa.
Auf seiner „Großen Reise“
durch verschiedene marokkanische Städte wie Marrakesh, Essaouira, Moroccan
Sahara, Chefchaouen spielte
(www.facebook.com/emmanuelobinali)
Toni Morrison:
Ruth Papacek
L
orain, Ohio, is the
setting of The Bluest
Eye. In the fall of
1941 the marigolds did not
bloom … Maybe this happened because Pecola Breedlove (aptronyms!) was having
her father’s baby or the earth
was unyielding, you’ll never
know. But one thing matters: this was the year where
Claudia and Frieda lost their
innocence and faith.
The MacTeer girls were
friends with Pecola since
stayed with them for some
time. While her daddy was in
jail and her mama lived with
the family she worked for,
Pecola had nowhere else to
go. She wants to be beloved
and cherished like all those
blond and blue-eyed girls
with their perfect homes and
families. But being black and
from a poor family inevitably creates a whole different
world. This is the beginning
of a story full of anger, regret, shame and – more important – the feeling of not
being worthy. Toni Morrison
writes in a beautifully naïve
way. The story is alternately
told by nine year old Claudia or a third person narrator who’s changing through
the book, delivering insights
to all those important to the
plot. As reader you’re con-
fronted with a lot of, mostly
disturbing, emotions and it’s
very difficult to distinguish
between wrong and right.
Everything’s greyish, blurred
– it challenges you to think
about your own internalized
assumptions, your own experiences and wishes.
The Bluest Eye is an inspiring story, full of long-lost
childhood memories, leaving
you with bittersweet melancholy in the end.
Author:
Further reading:
The Toni Morrison Society: www.tonimorrisonsociety.org
Interesting biography: www.biography.com/people/tonimorrison-9415590
Toni Morrison is a
well-known writer whose
latest book Home was recently published last year.
When she’s not writing, she
teaches at university, right
now – since March 2012 –
she has established a residency at Oberlin College,
Ohio. And not only did she
win as the first AfricanAmerican woman the Nobel
Prize for Literature in 1993
but also the Pulitzer Prize
right before in 1988. So, do
these prizes impress? Yes.
But her fiction does even
more …
Born as Chloe Anthony
Wofford, in 1931 in Lorain (Ohio), the second of
four children in a black
working-class family. Displayed an early interest in
literature. Studied humanities at Howard and Cornell
Universities, followed by
an academic career at Texas Southern University,
Howard University, Yale,
and since 1989, a chair at
Princeton University.
Toni Morrison has also
worked as an editor for
Random House, a critic,
and given numerous public lectures, specializing in
African-American literature. She made her debut
as a novelist in 1970, soon
gaining the attention of both
critics and a wider audience
for her epic power, unerring ear for dialogue, and
her poetically-charged and
richly-expressive depictions
of Black America. A member since 1981 of the American Academy of Arts and
Letters, she has been awarded a number of literary distinctions, among them the
Pulitzer Prize in 1988.
From Nobel Lectures, Literature 1991-1995, Editor
Sture Allén, World Scientific Publishing Co., Singapore, 1997.
This autobiography/biography was written at the
time of the award and first
published in the book series
Les Prix Nobel. It was later
edited and republished in
Nobel Lectures. To cite this
document, always state the
source as shown above.
Copyright: The Nobel Foundation 1993
er bei jeder Station mit den
dortigen Straßenmusikern
und lernte dadurch eine große
musikalische Vielfalt kennen.
Der Zünder seiner Laufbahn
war die Bekanntschaft mit
dem legendären algerischen
Gitarristen Lotfi Attar, der
ihn beim Abschlusskonzert
des Festivals L´Boulevard
2005 in Casablanca einlud
vor 40.000 Zuschauern auf
der Bühne mit der Gruppe
Raina Rai zu singen. Fünf
Monate später trat Karim ein
zweites Mal mit Raina Rai
auf, mit jener Band, die bis
Das Weltmusikprojekt Maghreb Vibration – literarisch
und musikalisch geleitet von
Karim Chajry – entstand aus
Karims musikalischer Forschungsreise durch Nordafrika sowie der Öffnung zu
anderen globalen Einflüssen
und ist eine Fusion aus traditionellen Musikstilen Nordafrikas (Chaâbi, Gnawa, Rai,
Andalusier und Sahara) die
sich mit Salsa, Reggae, Jazz,
Funk und Rock vermischen
– eine einzigartige Kombination von Rhythmen. Die
Texte sind ironisch, kritisch
und humorvoll. Basierend auf
den verschiedensten Sprachen
und Dialekten des Maghrebs
liefern sie einen bedeutenden
Beitrag zur Erhaltung dieses
reichen kulturellen Schatzes!
Inhaltlich angesprochen werden Themen zu Migration,
Kultur, Identität, Armut, Politik etc.
Einzigartig sind die LiveAuftritte dieser kosmopolitischen Wiener Band, die sich
durch eine Philosophie der
Crossculture auszeichnen und
von Humor und Fröhlichkeit
geprägt sind. Sie spiegeln
die unglaubliche Energie eines musikalischen Schmelztiegels wider, aus dem heiß
ein kräftiger Wind von Einflüssen weht, der einen neuen Trend der Weltmusik in
Europa setzt. Das Publikum
wird dabei angeregt zum Feiern, Begegnen und Tanzen
bis zum Umfallen. 2013 ist
die Fertigstellung des ersten
Albums geplant mit Karim
Chajry als Texter, Komponist, Interpret und Arrangeur.
Unterstützt wird er von: Saxophon (Edith Lettner, Österreich), Mondoles Banjo
(Nasr-Eddine Nouri, Algerien), Schlagzeug (Leo Geist,
Österreich), Akkordeon und
Balalaika (Sergey Fadeev,
Russland), Perkussion (Redouane Bariane, Marokkoo),
Keyboard-Synthesizer (Azdine Berhilia, Marokko), Bass
(Georg Berner, Österreich)
sowie Solo Gitarre und Laute
(Rene Irani, Österreich).
Weitere Infos:
www.facebook.com/chajry
www.maghrebvibration.com
[email protected]
06.09.2013: Weltmusik Festival
CD Release Konzert am 13. Juni 2013 im Borgy & Bess (Riemergasse 11, 1010 Wien)
Edith Lettner & African Jazz Spirit
offen. Baboulaye und Karim
Thiam waren mit André Hellers Show „Afrika! Afrika!“
auf Tour. Die senegalesischen Perkussionisten Karim
Thiam und Mame Birane
Mboup und der New Yorker
Schlagzeuger Robert Castelli
machen die Musik zu einem
rhythmisches Feuerwerk. Die
Jazzpianistin Julia Siedl bereichert die Musik u.a. mit
ihren virtuosen und facettenreichen Soli und groovigen
Jazz-Riffs.
Dorothea Hagen
(Lady Soul)
E
dith Lettner & African
Jazz Spirit: „Die Verschmelzung von Jazz
und afrikanischer Musik ist
eine unwiderstehliche Herausforderung mit einer langen Tradition, aber dennoch
überraschend schwierig umzusetzen. Edith Lettner &
African Jazz Spirit gelang
eine wunderbar ausgewogene Mischung der Genres.“ So
die Worte von Banning Eyre,
Leitender Redakteur von afropop.org (USA).
Die Saxophonistin und Komponistin Edith Lettner (jazz,
improvised music, worldmusic) hat in den letzten 15
Jahren mit zahlreichen afrikanischen MusikerInnen
in Österreich, Senegal und
New York zusammengearbeitet. 2010 gründete sie in
Dakar die Band African Jazz
Spirit. „Ich bin neugierig und
offen für alles. Sehr wichtig
war für uns von Anfang an
Michael Dworschak
The Bluest Eye
Kultur 7
Karim Chajry & Maghreb Vibration
RobertNikon
Emmanuel Obinali Chukwujekwu:
Tribüne Afrikas
Sommer 2013
RobertNikon
Radio Afrika TV
joe waltini pics
Tribüne Afrikas
6 Kultur
– darin waren wir uns sofort
einig – unseren eigenen Stil
zu finden und unsere eigene
Musik zu schaffen“, erklärt
die Musikerin. So entsteht
ein Gewebe aus Jazz, vielfältigen afrikanischen Rhythmen, Elementen aus der
traditionellen afrikanischen
Musik sowie zeitgenössischen afrikanischen Stilen.
Baboulaye Sissoko: kora, vocals, Edith Lettner: alto & soprano saxophone, Julia Siedl:
keyboards, piano, Cheikh
Ndao: bass, Karim Thiam:
percussion, Mame Birane
Mboup: percussion.
Die extrem groovige Musik
geht sofort in die Beine, während der expressive Gesang
Baboulaye Sissokos und das
temperamentvolle Saxophonspiel Edith Lettners die Seele
bewegen.
Ende August 2012 nahm die
Band im Porgy & Bess die
CD „Trust Your Way“ mit
Kompositionen von Edith
Lettner und von Cheikh Ndao
auf. Cheikh Ndao, Bassist
und Mitbegründer von African Jazz Spirit, versetzt
einen sofort in das Feeling
der reichhaltigen Musikszene Dakars. Er leitet dort die
Band des Sängers Thione
Seck. Wichtig für dieses Projekt ist seine Leidenschaft für
Jazz. Der Sänger und Koraspieler Baboulaye Sissoko
stammt einer angesehenen
Griotfamilie mit einer viele
Jahrhunderte zurückreichenden Musiktradition ab und
ist fixes Mitglied des „Theatre National Daniel Sorano“
(Dakar). Er spielt die Kora
virtuos und innovativ und ist
für viele Musikrichtungen
Infos & Kontakt:
www.edith-lettner.net
www.facebook.com/edithlettner
[email protected]
Auftritte:
13.06.2013: Borgy & Bess
06.07.2013: Kasumama Festival
Tribüne Afrikas
8 veranstaltungen
Radio Afrika TV
Ausbildungsworkshop von Radio Afrika TV
Event tipps
26.04. - 31.05.2013,
Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr
GELDBFIEBER
Ort: FORTUNA Galerie,
Berggasse 21, 1090 Wien
14. - 16.06.2013
AKASAA Festival
Ort: Wiener Berg, 10. Bezirk
Station Wienerfeldgasse,
Linie 67
06.05./13.05./27.05/
03.06./10.06./17.06.2013,
17:30 - 19:30 Uhr
Tanzworkshop
Ort: Brunnenpassage
01-3672554, [email protected]
24. - 29.06.2013
NIGERIA CULTURAL
FESTIVAL Adire Carnival 2013
Ort: Weltmuseum,
Neue Burg, 1010 Wien
30.05.2013 - 02.06.2013
Global2000 Tomorrow
Festival
Ort: AKW Zwentendorf
03. - 07.07.2013
KASUMAMA Afrika
Festival
Ort: Moorbad Harbach im
Waldviertel
02.06. - 30.09.2013
Theater am Spittelberg,
Sommerbühne 2013
Ort: Spittelberggasse 10,
1070 Wien
08.06.2013,
14:00 - 23:00 Uhr
Südwind Straßenfest
Ort: Uni Campus Altes AKH,
1. Hof, 1090 Wien
13.06.2013
Edith Lettner & African Jazz
Spirit
Ort: Borgy & Bess
Riemergasse 11, 1010 Wien
06.09.2013, 19:00 Uhr
Karim Chajry & Magreb
Vibration
Ort: Weltmusik Festival
2700 Wr. Neustadt
Datum: 15. und 16. Juni 2013
Ort: ORF Funkhaus, Treffpunkt: Rezeption
Anmeldung unter: [email protected]
Anmeldeschluss: 06.06.2013
Trainer: Vereinsobmann und Publizist
Mag. Alexis Neuberg
Besondere Bedürfnisse und/oder Wünsche können
gerne berücksichtigt werden.
Bitte am ersten Workshoptag bekannt geben.
Programm:
Für Radioschaffende bei RATV ist der
Workshop verpflichtend und kostenlos.
Die Ausbildungen und Informationsdienste sind für RATV- MitarbeiterInnen kostenlos und abhängig von einer
ehrenamtlichen Tätigkeit bei uns.
Samstag, 15.06.2013,
09:30 - 12:00 Uhr
• Themenfindung
• Beitragsformen
13:00 - 16:00 Uhr
• Interviewtechniken
Sonntag, 16.06.2013,
09:30 - 12:00 Uhr
• Beitragsgestaltung
13:00 - 15:00 Uhr
• praktische Einführung und
Übungen
Mit Abschluss dieses Workshops und mit
Beginn eurer Ausbildung/eures Praktikums/etc. wünschen wir daher, dass ihr
dem Verein für mindestens 6 Monate im
Ausmaß von mindestens 2 Radiosendungen/Monat zur Verfügung steht.
Externe InteressentInnen können gegen eine Aufwandsentschädigung auch
den Workshop absolvieren und sind jederzeit willkommen.
Kursgebühr für externe InteressentInnen:
€ 45,-- pro Person für beide WorkshopTage
Kursgebühr ermäßigt für externe InteressentInnen: € 30,-- pro Person für beide
Workshop-Tage.
Viel Spaß beim Workshop, wünscht Radio Afrika TV!
Weitere Events unter: www.radioafrika.net
Redaktion
Leitung: Alexis Nshimyimana Neuberg
Koordination & Grafik: Regina Modl
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Julia Bruch,
Edyta Ignatowicz-Prumetz, Lady Soul, Ruth Papacek,
Lektorat: Ruth Papacek
Druck: Probst-Print, Ebreichsdorf
Unsere Adresse: Radio Afrika TV, Tribüne Afrikas,
Argentinierstraße 28/1, 1040 Wien,
Tel./Fax: 01-943 7045
E-Mail: [email protected],
[email protected], www.radioafrika.net
Radio Afrika TV - Frequenz & Sendezeit
Afrika TV:
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jeden Mo 20:00 - 20:30 Uhr
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täglich (außer Do) 9:00 - 10:00 Uhr
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