gesundheit - Anja Speitel Redaktionsbüro Anja Speitel

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gesundheit - Anja Speitel Redaktionsbüro Anja Speitel
SCHÖNER LEBEN
GESUNDHEIT
Sollte ich abnehmen?
◼ MEDIZIN ◼ PSYCHOLOGIE ◼ ERNÄHRUNG
G
anz Deutschland spricht
über diesen Abnehmerfolg:
Christine Neubauer hat
sich vom Vollweib zur grazilen
Schönheit entwickelt. 15 Kilo
sind runter! Geschafft hat sie das
mit Weight Watchers und viel
Sport. Damit hat sie auf die effektivste Möglichkeit zurückgegriffen, ungeliebten Fettpölsterchen
zu Leibe zu rücken: dauerhafte
Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität.
Geheimnis Punkte zählen Das
Weight-Watchers-Programm basiert auf Punkten. Jedes Lebensmittel hat einen bestimmten
ProPoints-Wert. Er wird mit
einer Formel berechnet, die sich
aus dem Eiweiß-, Fett-, Kohlenhydrat- und Ballaststoffgehalt
zusammensetzt. Diese Berechnung soll genauer sein als Kalorienzählen, da sie berücksichtigt,
wie der Körper diese Nährstoffe
verarbeitet. Sämtliche Lebensmittel dürfen auf den Tisch, allerdings nur so viel, wie das individuelle Punkte-Budget erlaubt.
Der Abwechslungsreichtum ist
gesund – und weil man sich so
auch mal eine Portion der heißgeliebten Spaghetti gönnen darf,
bleibt Diät-Frust aus. Bis zu
einem Kilo pro Woche weniger
auf den Hüften, verspricht das
Programm. Um den Diäterfolg
dauerhaft zu sichern, setzt Weight
Watchers außerdem darauf,
schlechte Gewohnheiten in
gesunde zu verwandeln, und
motiviert die Abnehmwilligen
mit Gruppentreffen und einem
Ernährungscoach. Ein weiteres
Standbein ist Bewegung.
Schlankgeheimnis Sport Bewegung ist essentiell, um abzunehmen. „Dabei geht es in erster
Linie nicht darum, Kalorien zu
verbrauchen. Ziel ist vielmehr,
den Fettstoffwechsel anzukurbeln
und mehr Verbrennungsöfen, sogenannte Mitochondrien, in die Muskulatur
einzubauen“, erklärt der
Sportwissenschaftler Prof.
Ingo Froböse von der Deutschen
Sporthochschule
Köln. Je mehr dieser Öfchen
vorhanden sind, desto mehr
Energie verbrennen wir –
selbst auf der Couch! Untrainierte haben etwa 1000
Im Rampenlicht ist
eine GUTE FIGUR
wichtig. Wir sagen,
wie die Promis das
schaffen. Und Sie
können das auch!
CHRISTINE
NEUBAUER Sie hat
vorgemacht, was
sich viele wünschen – 15 Kilo
weniger! „Ich
habe jetzt ein
gesünderes,
aktives Gefühl
meinem Körper
gegenüber“,
freut sich der
Publikumsliebling
Die
Schlankgeheimnisse
der Stars
48 06/12
VERONICA FERRES
Zum Gewichtsmanagement setzt
die Schauspielerin
auf Sport.
Muskelaufbau per
Elektrostimulation
mit einem Personal
Trainer führt bei ihr
zum Erfolg
RENÉE ZELLWEGER Der
Hollywood-Star musste
für die Rolle als Bridget
Jones ständig ab- und
zunehmen. Jetzt soll sie
sich derart runtergehungert haben, dass Magersucht befürchtet wird
Mitochondrien pro Körperzelle –
sie verbrennen kaum Fett, sondern
hauptsächlich Zucker. Gut Trainierte hingegen weisen rund 2000
dieser Verbrennungsöfen auf, die
auch Fett angreifen. Darauf setzt
Veronica Ferres und leistet sich
einen Personal Trainer, der am
„Bodytransformer“ das Letzte aus
ihr rausholt: Das Elektrostimulationsgerät sendet Stromimpulse an
den Muskel, der dadurch mehr leistet als normal. Deshalb dauert das
Training auch nur 20 Minuten.
Doch das reicht, um die Muskulatur wachsen zu lassen und so stetig
Kalorien und Fett zu verbrennen.
Geheimnis Eiweiß Unsere Muskeln
bestehen im Wesentlichen aus
Eiweiß. Deshalb muss man ausreichend davon zu sich nehmen,
wenn man die Muskulatur aufbauen
will. Ohne Eiweiß schwinden beim
Abspecken vor allem die Muskeln
– und nicht das Fett! Das berücksichtigen moderne Diätkonzepte:
Proteine spielen z. B. bei der Dukan-Diät eine entscheidende Rolle
– in der ersten Phase isst man
nichts als Eiweiß. Zu unausgewogen, bemängeln Experten und
dennoch ist die Diät ein Renner
unter den Stars: Prinzessin Kate
passte dadurch ins Hochzeitskleid.
Hollywood-Mütter wie Penélope
Cruz, Jennifer Lopez und Nicole
Kidman hungerten sich den
Schwangerschafts-Speck mit Dukan
weg. Deutsche Stars specken j
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FOTOS: FACE TO FACE, S.SPÖTTEL/BRAUERPHOTOS, UNITED PRESS INTERNATIONAL / EYEVINE., WENN.COM, GETTY IMAGES, IMAGO, THINKSTOCK
Der Body-Mass-Index (BMI) gilt als
Gradmesser für Übergewicht. Bei Erwachsenen wird ein BMI zwischen 20 und
25 als gesund betrachtet, darüber heißt es
abnehmen! Die Formel zur Berechnung:
BMI = Körpergewicht : (Körpergröße in
m)² . Einfach geht die Berechnung mit
BMI-Rechnern im Internet.
Auch der Bauchumfang spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit: Bei Frauen
sollte der Taillenumfang nicht über 80 cm
liegen, bei Männern nicht über 94 cm.
Spätestens ab einem Wert von 88 cm
(Frauen) beziehungsweise 102 cm (Männer) wird es höchste Zeit zum Abnehmen, sonst steigt das Erkrankungsrisiko.
SCHÖNER LEBEN GESUNDHEIT
FETTBURNER
Sport baut
Muskeln auf.
Die verbrennen Energie
sogar in
Ruhephasen
j gesünder ab. Das Schlankgeheimnis von Sonja Kirchberger,
Michaela May, Anja Kruse und
Barbara Schöneberger heißt Metabolic Balance. Auch hier steckt
in jeder Mahlzeit Eiweiß, allerdings mit viel Obst und Gemüse
ergänzt. Das ist bei Weitem ge-
sünder und hat sich auch in Studien bewährt. Selbst eine der bekanntesten Crash-Diäten, die
magische Kohlsuppe, nutzt heute
Eiweiß-Shakes als Ergänzung zur
Suppe, damit die Muskeln nicht
mitschwinden. Dennoch lehnt
die große Mehrzahl der Experten
die Kohlsuppen-Diät ebenso wie
andere Crashdiäten
immer noch ab.
Renée Zellweger
stört das nicht: Sie
hungerte sich 13 angefutterte Kilos für
ihre Rolle als „Bridget Jones“ nach
Drehschluss in Rekordzeit mit Kohlsuppe runter.
Kein Geheimnis Schnell abzunehmen ist ungesund und bringt den
berüchtigten Jo-Jo-Effekt: Sobald
man wieder normal isst, hat man
schnell mehr drauf, als vor der
Radikal-Diät. „Wenn Sie zu wenig
essen, reduziert der Körper schon
nach drei bis fünf Tagen seinen
Grundumsatz. Das Dumme ist,
dass dieser Zustand zwölf Monate
anhält“, erklärt Prof. Froböse.
Blutanalysen beweisen das: Noch
ein Jahr nach einer Diät ist das
„Hunger-mach-Hormon“ Grehlin um 20 Prozent erhöht. Die
Mengen anderer Hormone, die
wie Appetitzügler wirken und
den Stoffwechsel erhöhen,
nehmen hingegen ab. Deshalb:
Nicht mehr als ein Kilo pro
Woche abspecken, auch nach der
Diät kalorien- und fettarm
ernähren sowie bewegen, bewegen und nochmals bewegen! ◼
KÄLTE Am
besten schützt
man sich
bei Minustemperaturen
mit Fettcreme
und warmer
Kleidung.
Die darf
allerdings
nicht zu eng
sitzen
ANJA SPEITEL
Diätkonzepte auf einem Blick
Alles über das Schlankgeheimnis von Christine
Neubauer findet man auf der Internetseite von
Weight Watchers: www.weightwatchers.de
Die Dukan-Diät von Prinzessin Kate, J-Lo & Co.
ist unter gleichnamigen Titel gerade als Buch
erschienen (Gräfe und Unzer, 19,90 Euro).
Alles zu Metabolic Balance, dem Stoffwechselprogramm der deutschen Stars, steht auf www.
metabolic-balance.com und in den Büchern von
Erfinder Dr. Funfack (alle Südwest). Wer sich für
die Kohlsuppen-Diät interessiert, kann alles Wissenswerte in „Die magische Kohlsuppe“ von
Marion Grillparzer (G & U, 5,90 Euro) nachlesen.
Wenn die Haut
weiß und blau wird
Eiskalt erwischt – Durchblutungsstörungen im Winter
verändern die Haut und tun weh. FROSTBEULEN und
Weißfingerkrankheit sind die häufigsten Körperreaktionen
50 06/12
FOTOS: THINKSTOCK (5), FREI HAUTPFLEGE
K
älte gefährdet vor allem Körperstellen, die weniger durchblutet
sind, wie etwa Nase, Ohren, Finger und Zehen. „Bereits Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt
können die Haut dort schädigen“,
warnt Prof. Michael Sticherling,
leitender Oberarzt der Universitätshautklinik in Erlangen.
Dabei treten zwei schmerzhafte Hautveränderungen besonders häufig auf:
die Frostbeule und die Weißfingerkrankheit, medizinisch RaynaudSyndrom genannt. „Während sich die
betroffene Hautpartie bei Frostbeulen anfangs blau verfärbt, kommt es
beim Raynaud-Syndrom zum plötzlichen Weißwerden der Haut“, erklärt
der Experte.
Die Ursache von Frostbeulen: Durch
die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, das Blut kann nicht zurückfließen und staut sich. Beim Raynaud-Syndrom dagegen kann das
Blut erst gar nicht in bestimmte Körperbereiche hinein fließen, weil sich
Blutgefäße durch die Kälte schlagartig verengt haben. Die Anlage für
diese Überreaktion der Blutgefäße auf
kühle Temperaturen ist angeboren
und betrifft etwa drei Prozent der Bevölkerung. Frostbeulen dagegen kann
jeder bekommen, wenn die Haut ungeschützt Kälte ausgesetzt ist.
Beide Hautveränderungen sollten
unbedingt vom Facharzt behandelt
werden, weil im schlimmsten Fall
Gewebe abstirbt. Gefäßerweiternde
und durchblutungsfördernde Medikamente können das verhindern. Am
besten lassen Sie es aber erst gar nicht
so weit kommen: Warme, aber locker
sitzende Kleidung, Mütze und Handschuhe sowie fettreiche Cremes für
Wangen, Nase, Stirn und Lippen
schützen sowohl vor Frostbeulen als
auch Weißfingerkrankheit. ◼ MAP
MINUSGRADE Pflanzen kommen mit
Kälte oft besser zurecht als die Haut
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