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Pregorexia – Essstörungen in der Schwangerschaft
Immer mehr Frauen in der Schwangerschaft haben Schwierigkeiten mit dem Essen.
“Diäten, Abführmittel und übertrieben viel Sport während der Schwangerschaft sind
­
­immer mehr zu b
­ eobachten,” erklärt Lisa Tomaschek-Habrina, Leitung von sowhat, einem
­Institut, das ­Menschen mit Essstörungen medizinisch-psychotherapeutisch begleitet. Im
­englischsprachigen Raum hat die Essstörung in der Schwangerschaft schon einen Namen
bekommen: Pregorexia (Zusammengesetzt aus den Worten Pregnancy und Anorexia).
Doch auch in Österreich berichten Fachleute verstärkt über dies Problem. Schwangere Frauen, die
das Gefühl haben, dass sie die Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren, sollten sich dringend Hilfe
suchen.
Angst vor der Veränderung des Körpers
„Es ist nicht immer unbedingt das Bedürfnis, dünn zu sein.“, erklärt Tomaschek-Habrina. “Für viele
Frauen ist die Veränderung des Körpers beängstigend, sie haben das Gefühl, die Kontrolle zu ­verlieren.
Und die neue Rolle als Mutter ist noch völlig unreal. Frauen, die in der Vergangenheit magersüchtig
waren, laufen bei einer Schwangerschaft Gefahr, rückfällig zu werden.“ Viele sagen auch „Ich habe
mir dieses Kind wirklich gewünscht, hatte aber Angst vor den körperlichen Veränderungen und dann
­waren plötzlich wieder Dämonen der Vergangenheit da.“ Eine 31 jährige Klientin Silvia S. berichtet:
„Als Jugendliche war ich magersüchtig. Bei einer Körpergröße von 160 Zentimetern wog ich damals
keine 40 Kilo. Als ich eines Tages zusammenbrach, begann ich endlich eine Therapie. Mehr als zehn
Kilo nahm ich daraufhin zu und hielt dieses Gewicht einigermaßen konstant – bis zu jenem Tag vor
zwei Jahren, als ich erfuhr, dass ich schwanger war.“
Unterversorgung
Doch der vermeintliche Kampf gegen die Waage in der Schwangerschaft kann l­ebensbedrohlich
­werden. Mutter und Kind brauchen eine ausgewogene Ernährung. Verzichtet die Schwangere darauf,
holt sich das Baby u.a. Eisen und Kalzium – das führt bei der Mutter langfristig zu ­Knochenproblemen,
Kreislauf­
erkrankungen und Erschöpfungszuständen. Unterversorgte Kinder haben ein höheres
­Fehlgeburtsrisiko, sind untergewichtig, neigen eher zu Erkrankungen und sind oft ­entwicklungsverzögert.
Schwangere schaden auch sich selbst
Das Risiko einer Frühgeburt bei einer vorangegangenen Essstörung ist um 70% erhöht, die
­Wahrscheinlichkeit eines untergewichtigen Kindes sogar um 100%. (Maxwell, Int. Journal of eating
­disorder, 2011) Schwangere, die exzessiv Kalorien zählen, schaden vor allem sich selbst. „Die ­meisten
­Nährstoffe, die ein Embryo braucht, werden vom mütterlichen Blutserum so extrahiert, dass sich
­Ernährung und Gewicht der Mutter nach der Geburt nicht unbedingt im Kindsgewicht widerspiegelt.
ibos, salvia, sowhat – Institute der
origo Gesundheitszentren GmbH
[email protected]
Standort Wien
Gerstnerstraße 3
1150 Wien
Standort Mödling
Bahnstraße 4/301
2340 Mödling
Standort St. Pölten
Grenzgasse 12
3100 St. Pölten
+43 1 406 57 15 (salvia)
+43 1 406 57 16 (ibos)
+43 1 406 57 17 (sowhat)
Handelsgericht: Wien
FN: 382862h
UID: ATU 67338133
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Die Frauen hingegen bauen Muskelmasse ab, durch Kalziummangel werden die Knochen geschädigt, das führt zu Osteoporose. Durch das gestörte Körpergefühl kommt es nach der Geburt oft zu
­Problemen beim Stillen. „Diese Frauen haben Schwierigkeiten, Nähe zuzulassen“, sagt TomaschekHabrina. Das zeige sich in der Körperhaltung und in der Tatsache, dass sie die Babys auf Distanz
halten.“ Bei „­Pregorexie“ rät die Expertin zu einer psychotherapeutischen Begleitung vor und nach
der Geburt.
Angst aus dem Leim zu gehen
„Die größte Angst von essgestörten Frauen ist, aus dem Leim zu gehen“, sagt Lisa Tomaschek-­Habrina.
„Wenn dann eine Heidi Klum kommt und nach einer Schwangerschaft kaum anders aussieht als v­ orher,
dünn und perfekt gestylt ist, wird das zum Maßstab.“ Betroffene würden dann auch alles daransetzen,
so auszusehen. Grund dafür, sagt Tomaschek-Habrina, sei ein gestörtes Verhältnis zu sich selbst: „Die
Angst, nicht zu genügen.“ Auch in der neuen Rolle als Mutter.
Schwierigkeiten, schwanger zu werden
Frauen, die einmal unter Essstörungen gelitten haben, sind oft noch Jahre später mit den ­Auswirkungen
konfrontiert. Zum einen werden sie nicht so leicht schwanger, weil ihr Hormonhaushalt oft so nachhaltig gestört ist, dass sie keine Regelblutung mehr haben. Um wieder fruchtbar zu werden, müssen sie
Östrogene und Gelbkörperhormone einnehmen. So auch Silvia S. Sie wurde drei Monate nach Beginn
der medikamentösen Behandlung schwanger.
Rückfall in die Essstörung bei Schwangerschaft
Veränderungen wie eine Schwangerschaft können bei vermeintlich seit langer Zeit genesenen Frauen
einen Rückfall auslösen: „Meine Erfahrung ist, dass sie, auch wenn sie das eigentliche Grundthema
bearbeitet haben, noch immer sehr genau wissen, wie ihr Body-Mass-Index ist und darauf achten, was
sie essen“, sagt Tomaschek-Habrina. „Das ist etwas, das sich diese Frauen so antrainiert haben, dass sie
es beibehalten.“ Tomaschek-Habrina rät Frauen in diesem Fall, sich für die Zeit der Schwangerschaft
eine psychotherapeutische Begleitung zu suchen. sowhat bietet dies sogar auf Kassenkosten an.
Anlaufstellen
sowhat – Institut für Menschen mit Essstörungen
Standorte Wien, Mödling und St. Pölten
1150 Wien, Gerstnerstr.3
2340 Mödling, Bahnstr.4/301
3100 St. Pölten, Grenzgasse 12/3.St.
Tel: 01/ 406 57 17
[email protected]
www.sowhat.at
ibos, salvia, sowhat – Institute der
origo Gesundheitszentren GmbH
[email protected]
Standort Wien
Gerstnerstraße 3
1150 Wien
Standort Mödling
Bahnstraße 4/301
2340 Mödling
Standort St. Pölten
Grenzgasse 12
3100 St. Pölten
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+43 1 406 57 16 (ibos)
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Handelsgericht: Wien
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