Beeindruckende Technik Beeindruckende Technik
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Orgel-Improvisations-Kunst - Tomasz Adam Nowak in St. Pauls Beeindruckende Technik – geniale Virtuosität In Zusammenarbeit vom Festival “Geistliche Musik – Musica Sacra” mit der Konzertreihe “Pauls-Sakral” fand in der Pfarrkirche St. Pauls letztes Wochenende ein Orgelkonzert statt, dessen Schwerpunkt polnische Musik aus den letzten 500 Jahren war. An den Orgeln der Pfarrkirche spielte einer der ganz Großen der Orgelszene: Tomasz Adam Nowak aus Warschau (PL), derzeit Professor für Künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Hochschule für Musik in Detmold (D) und Organist an der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster (D). Der mittlerweile weltweit aktive Konzertorganist, Juror internationaler Wettbewerbe und Leiter verschiedenster Meisterkurse ist Preisträger zahlreicher internationaler Orgelwettbewerbe, außerdem Sieger des renommierten Haarlemer Improvisationswettbewerbes. Nowak begann das Konzert mit einer freien Improvisation an der vorderen Verschueren-Schwalbennestorgel (2002). Er musizierte farbig-virtuos, gemischt mit modernen Harmonien und antiken Klängen, die den Zuhörer auf die anschließend gespielten alten polnischen Tabulaturen aus dem 16. Jahrhundert vorbereiteten geistliche Werke aus der "Krakauer Tabulatur" und "Tabulatur aus Lowicz". In den 5 Tänzen aus der Tabulatur des Jan von Lublin (übrigens mit 520 Seiten die umfangreichste Tabulatur jener Zeit und wichtigste Quelle zur Geschichte der polnischen und deutschen Orgelmusik) zeigte Nowak danach auch die weltliche Seite der polnischen Renaissance, die er mit interessanten Registrierungen lebendig und souverän musizierte. Im zweiten Teil des Konzertes spielte Nowak an der romantischen 25-registrigen Reinisch-Orgel (1895) auf dem hinteren Westchor der Pfarrkirche, beginnend mystisch-schwermütig mit zwei für Orgel transkribierten Etüden (mit den düsteren Tonarten es-Moll und cis-Moll) von Frédéric Chopin, der als berühmtester polnischer Komponist aller Zeiten gilt und dessen 200. Geburtsjahres heuer gefeiert wird. Exzellent interpretierte Nowak die technisch sehr anspruchsvolle Introduktion et Fugue aus dem 2. Orgelkonzert in A-Dur (op. 56/2) von Felix Nowowiejski, ein spätromantisches Werk, das 1940 unter dem Eindruck des nationalsozialistischen Terrors entstand. Zum Abschluss der Abendmusik im „Dom auf dem Lande“ demonstrierte Nowak noch einmal sein großes Können in der groß angelegten Improvisation über GL. 228 „Christ fuhr gen Himmel“, er nutzte die breite Bandbreite der herrlichen Reinisch-Orgel vom Pianissimo bis zum Fortissimo und erzeugte einen permanent sich steigernden und emporstrebenden Klangrausch mit Glissandi, Vollgriffigkeit, Doppelpedal, beeindruckender Technik und genialer Virtuosität. Elena Borgogno