Anette von Droste-Hülshoff: „Die Judenbuche“

Transcrição

Anette von Droste-Hülshoff: „Die Judenbuche“
Anette von Droste-Hülshoff: „Die Judenbuche“
»Die Judenbuche - Ein Sittengemälde aus dem gebirgigen
Westfalen«. (1842) gehört zu den meist gelesenen Novellen der
deutschen Literatur. Der Stoff geht zurück auf eine wahre Begebenheit,
die sich etwa fünfzig Jahre vor der Niederschrift in Westfalen zutrug.
Die Dichterin Anette von Droste-Hülshoff entwirft das Bild einer
Gesellschaft, die Recht nicht von Unrecht unterscheidet, was zum
äußersten Verbrechen, nämlich zu Mord führt. Vor diesem Hintergrund
schildert sie die Entwicklung eines jungen Menschen, für die sein
Charakter ebenso maßgebend ist wie seine Erziehung durch sein
Umfeld.
Inhaltsangabe
Die JB erzählt die Lebensgeschichte des Friedrich Mergel, der sich
dem Unrecht und der Unmoral einer dörflichen Welt, in die er
hineingeboren wird, verschreibt, und schließlich einen Mord begeht.
Zwar kann er sich der Strafverfolgung durch Flucht entziehen, doch
seiner Schuld entkommt er nicht. Jahrzehnte später kehrt er an den Ort
des Verbrechens zurück und seine Tat wird gesühnt.
liselotte-folkerts.de
zvab.com
dreieichschule.de
Der Vater ist ein Trinker, und der Einfluss der Mutter Margreth zu
schwach, um sich gegen die zunehmende Armut und Verwahrlosung
der Familie durchzusetzen. Als Friedrich neun Jahre alt ist, kommt der
Vater durch einen Unfall im Alkoholrausch ums Leben. Friedrich
versucht vergeblich das Andenken an seinen Vater vor Spott und Hohn
zu bewahren; schließlich zieht sich der scheue Junge in sich selbst
zurück und sondert sich von allen anderen ab.
Als Friedrich zwölf Jahre alt ist, überredet Simon Semmler, der Bruder
seiner Mutter, diese, das Kind in seine Obhut zu geben. Zögernd
stimmt die Mutter der Adoption zu. Simon Semmler wird als
unheimlicher Mensch beschrieben, teils verschlossen und
unzugänglich, teils angeberisch und streitsüchtig. Er betreibt vielerlei
Geschäfte, und ist auch in dunkle Machenschaften verwickelt, in die er
Friedrich alsbald hineinzieht. Unter dem negativen Einfluss des
Onkels verändert sich der Junge, er wird ehrgeizig und hochmütig. Mit
dem ängstlichen und geduckten Johannes Niemand, der ihm auf Schritt
und Tritt folgt, schafft er sich ein Alter Ego, das sein früheres scheues
Ich verkörpert.
Friedrich wächst heran, verschafft sich durch körperliche Stärke und
Ausdauer Respekt unter der Dorfjugend, doch sein Charakter wird dem
seines Onkels immer ähnlicher. Er ist leichtfertig und prahlerisch,
achtet nur auf Äußerlichkeiten, die von seiner einfachen Herkunft
ablenken, und tut alles, um den Schein aufrechtzuerhalten. Während er
ein protziges Leben führt, verwahrlost seine Mutter zusehends. Auch
der christliche Glaube, in dem seine Mutter ihn erzogen hat, kommt
Friedrich abhanden, und ohne Gewissensbisse verschweigt er
Hinweise, die seinen Onkel des Mordes am Förster Brandis verdächtig
machen.
Im Alter von vierundzwanzig Jahren wird Friedrich während eines
Dorffestes von dem Juden Aaron öffentlich bloßgestellt, indem dieser
eine Geldschuld für eine Taschenuhr, zu jener Zeit ein seltenes
Statussymbol, einfordert. Der stolze Friedrich fühlt sich dermaßen
gedemütigt, dass er den Juden in der folgenden Nacht unter einer
Buche im Brederholz erschlägt. Anschließend flüchtet er, und
seine Schuld kann nicht bewiesen werden. Die jüdische Gemeinde
kauft die Buche vom Gutsherrn und ritzt eine unverständliche
hebräische Inschrift in den Stamm: »Wenn du dich diesem Orte nahest,
so wird es dir ergehen, wie du mir getan hast.«
Fortan heißt sie die Judenbuche.
dreieichschule.de
Friedrich lässt sich als Soldat anwerben und zieht auf der Seite
Österreichs gegen die Türken in den Krieg. Er gerät in
Gefangenschaft und verbringt sechsundzwanzig Jahre als Sklave
unter den Türken. Als er schließlich freikommt, ist er ein gebrochener
und verkrüppelter alter Mann. Es zieht ihn zurück in sein
Heimatdorf, wo er sich eine christliche Beerdigung erhofft. Er kommt
in der Christnacht dort an und gibt sich als Johannes Niemand aus. Die
Dorfbewohner wie auch die alten Gutsleute nehmen ihn voller Mitleid
auf. Er erledigt einfache Botengänge für den Gutsherrn, und als der
Herbst kommt, treibt er sich immer öfter in der Nähe des Brederholzes
herum. Schließlich erhängt er sich in den Ästen der
Judenbuche, wo er vom Sohn des damals ermordeten Försters
Brandis entdeckt wird. Aufgrund einer alten Narbe wird der Tote vom
Gutsherrn als Friedrich Mergel identifiziert, und auf dem Schindanger
begraben.
home.arcor.de
ARBEITSAUFTRAG:
Lies die Inhaltsangabe genau durch und ordne die Bilder links der jeweiligen Textpassage
zu!
Falls du an der Novelle interessiert sein solltest, empfehle ich dir fgd. Homepage!
http://www.dreieichschule.de/deutsch/judenbuche/index_start_html.html

Documentos relacionados