Zeitschrift Aktiv mit Rheuma
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Zeitschrift Aktiv mit Rheuma
Aktiv mit Rheuma ׀2 Aktiv mit Rheuma ׀3 Apotheken-App und Apothekenruf 1455 24-Stunden Informationsservice in ganz Österreich Gerade in Notfällen ist die rasche Arzneimittelversorgung wichtig. Mit dem Apotheken-Ruf 1455 und der Apo-App können Sie sich daher auch in der Nacht und am Wochenende innerhalb kürzester Zeit über Ihre einzunehmenden Medikamente informieren oder die nächste dienstbereite Apotheke ausfindig machen – rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr! Unter der Telefonnummer 1455 erhält jeder Anrufer zum Ortstarif rasch und unbürokratisch Auskunft über die nächstgelegene dienstbereite Apotheke - auf Wunsch sogar mit Wegbeschreibung. Der Apothekenruf bietet darüber hinaus Zugang zu Arzneimittelinformationen: Alle Anrufer erhalten über den Apothekenruf kompetente Antworten auf pharmazeutische Fragen direkt von der Apothekerin oder dem Apotheker. Der Apothekenruf ist rund um die Uhr, 24 Stunden, 365 Tage lang erreichbar. einen Überblick über die einzunehmenden Arzneimittel und die wichtigsten Gesundheitswerte. Im Bereich „Medikamenten-Info“ können User alle wichtigen Informationen zu Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder Erste Hilfe-Produkten abrufen. Insgesamt sind an die 70.000 Artikel in die App eingespielt! Eine Apothekensuche überall und jederzeit funktioniert ebenfalls ganz einfach. Die App zeigt, welche Apotheke geöffnet hat und vor allem, welche in der Nacht, an Feiertagen oder an den Wochenenden Bereitschaftsdienst versieht. Die Apo-App kann im App Store unter „Apotheken und Medikamente“ kostenlos heruntergeladen werden. Die Apo-App Die Apo-App der Österreichischen Apothekerkammer bietet neben der beliebten Apothekensuche Der Vorstand der Österreichischen Rheumaliga wünscht allen Mitgliedern, Freunden, Partnern und Editorial 2/2015 Liebe Mitglieder, liebe Leserin, lieber Leser! Der Winter beginnt und damit für viele die „stillste Zeit“ des Jahres, wenngleich nicht für alle Rheumatiker die kalte, feuchte Jahreszeit für ihr Krankheitsbild ideal ist. Ich hoffe aber, dass auch für diese voraussichtlich gestresste Zeit Raum für etwas Muße und Entspannung bleibt. Mit der aktuellen Ausgabe „Aktiv mit Rheuma“ steht Ihnen ein Lesestoff mit spannenden Beiträgen zur Verfügung, der zu Ihrem Wohlbefinden und zur Ablenkung beitragen möge! unsere Mitglieder Anfang des Jahres über den „Rheumaliga Online Coach“ brieflich informieren. Der Verein „Allianz Chronischer Schmerz“ - auch die ÖRL zählt mit allen Selbsthilfegruppen zu der innovativen Plattform - hat die „Goldene Dolores“ in einem feierlichen Rahmen in Wien vergeben. Ich freue mich sehr, dass wir ab Dezember eine Image Broschüre auflegen können. Ein sehr professionelles Exemplar, welches auch junge Rheumatiker, neue Partner und Sponsoren ansprechen soll. Die „Tiroler Rheumaschule“ wurde in Innsbruck vorgestellt, ein Projekt, welches ich mir seitens der ÖRL flächendecken für ganz Österreich wünschen würde. Den Organisatoren sei gedankt, ich wünsche allen viel Erfolg. Dazu gehört aber auch, dass dieses exzellente empfehlenswerte Angebot von Betroffenen angenommen wird. Neue Projekte und Informationstage werden auch im kommenden Jahr unseren Mitgliedern und Interessierten zur Verfügung stehen. Die ÖRL entzieht sich auch nicht der modernen Kommunikation. Ab Mitte Dezember steht für unsere Mitglieder kostenlos ein digitaler webbasierter Begleiter mit vielen Tools zur Verfügung. Wir werden Ich möchte Ihnen für die bevorstehenden Feiertage eine stressfeie und angenehme Zeit, frohe Festtage und für das kommende neue Jahr alles Gute sowie vor allem viel Gesundheit wünschen. Ihre Gertraud Schaffer Präsidentin ÖRL Sponsoren eine besinnliche Weihnachtszeit sowie bestmögliche Gesundheit im Neuen Jahr. Herzlichen Dank an alle Sponsoren und Partner für die freundliche Unterstützung! *Stand bei Drucklegung Seite 2.......................................Österreichische Apothekerkammer / Sponsoren Seite 3.......................................Vorwort Seite 4/5....................................Bericht: Zahnärztliche Ordination Seite 6/7....................................Bericht: Stressfrakturen / Einschaltung Badehospiz, Bad Gastein Seite 8/9 ...................................Bericht: Dolores Preis / Einschaltung Bärenhof Seite 10 .....................................Werbung bständig Seite 11 .....................................Bericht: Tiroler Rheumaschule Seite 12/13 ................................Bericht: Nicola, Ein Leben in Bewegung / Einschaltung Repuls Seite 14/15 ................................Einschaltung Dr. Böhm / Einschaltung Pfizer Seite 16/17 ................................Repuls Therapie / Einschaltung Lendava Seite 18......................................Das Knocheneck Seite 19......................................Nicky Böhm-Lilge Seite 20/21 ................................Bericht: Ernährung bei Rheuma Seite 22/23.................................Warum das Kranksein auch eine Kunst ist Seite 24/25.................................Selbsthilfegruppen und LG der ÖRL / Aktuelle Information Bad Häring / Fenchel-Walnuss-Gemüse mit Ingwer und roten Zwiebeln Seite 26/27.................................Tiroler Rheumaradtag / Elisabethinen OÖ / Beitrag Vorarlberg / Bericht der Kassierin Seite 28/29.................................Rheumatage Österreich / Lansesgurppe Wien Seite 30/31.................................Preisträger Vision 2020 / Möchten Sie die ÖRL unterstützen Medieninhaber: Österreichische Rheumaliga, Dorfstr. 4, 5761 Maria Alm, Tel. +43 (0)664 59 65 849, ZVR-Zahl: 554097660 Chefredaktion/Gestaltung/Herausgeber: Gertraud Schaffer, Almerau 30/6, 5761 Maria Alm Lektorat: Nicky Böhm-Lilge Druck: Hutter Druck, Birkenstraße 5, 6380 St. Johann in Tirol, www.hutterdruck.at Fotonachweis: bei der Redaktion zu erfragen Die Zeitschrift “Aktiv mit Rheuma” versteht sich als Informationsblatt für Patienten, Angehörige und alle Interessierte. Es werden keinerlei Befürwortungen bzw. Ablehnungen von Therapiemethoden propagiert, sondern lediglich objektive Informationsberichterstattung im Rhamen der Österreichischen Rheumaliga vorgenommen. Die namentlich gezeichneten Artikel geben die persönliche bzw. wissenschaftliche Meinung des Verfassers wieder und müssen daher nicht unbedingt mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich außerdem das Recht vor, Artikel zu kürzen, ohne dabei den Kerninhalt zu verändern. WEIHNACHTSDUFT! Schnee vom Himmel fällt hernieder, Flocken wirbeln durch die Luft und das ganze Land ist wieder eingehüllt in Weihnachtsduft. Höher schlagen Kinderherzen, nicht mehr lang: dann ist´s soweit und im Lichterschein der Kerzen singt man Lieder dieser Zeit. Freude, Glück, Zufriedenheit kehren ein in jedes Haus: Wundersam im weißen Kleide sieht die Winterlandschaft aus. Jens-Robert Schulz Aktiv mit Rheuma ׀4 Aktiv mit Rheuma ׀5 Der rheumatische Patient in der zahnärztlichen Ordination - eine Herausforderung? Knochen. Die Destruktion des Gelenksknorpels steht im Vordergrund. Es kommt aber immer wieder zu entzündlichen Schüben, diese sind aber meist Folgeerscheinungen der degenerativen Veränderungen und vorübergehend. AUFBAU EINES GELENKES © Bildnachweis: fotolia, karelnoppe Präs. MR Dr. Gerhart Bachmann, Zahnarzt 6800 Feldkirch Die Rolle der rheumatoiden Arthritis in der Zahnheilkunde Aus (zahn)ärztlicher Sicht ist seit längerem bekannt, dass sich bei Parodontitis-Patienten sowohl Erkrankungen des Herzkreislaufsystems häufen, als auch Zusammenhänge mit den rheumatischen Erkrankungen existieren. Beide zeichnet ein Verlust von Bindegewebe und mineralisierten Strukturen aus. Gemeinsam ist die Anreicherung von Entzündungszellen bei Gingivitis (Entzündung des Zahnfleisches), Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) und Synovitis (Entzündung der Gelenksflüssigkeit). Bei beiden folgt ein Abbau von Knorpel und Knochengewebe in den Gelenken und im Zahnhalteapparat. Patienten mit einer RA erkranken 8 x häufiger an einer Parodontitis als der Durchschnitt der Bevölkerung. Die Schwere der Parodontitis korreliert mit Dauer und Aktivität der RA. Die konsequente Behandlung der Parodontitis lässt die Entzündungsmarker von RA–Patienten im Blut sinken. FRAGESTELLUNG ü Welche Aufgaben hat der Zahnarzt bei der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis? Was passiert im Gelenk? Es bildet sich eine Entzündung mit den dabei auftretenden Zellen, die Menge an Flüssigkeit nimmt zu und schwillt an, es kommt zu einer Funktionseinschränkung im Gelenk, das umgebende Weichgewebe wird verdrängt. Nächster Schritt ist die Freisetzung von Enzymen durch die Entzündungszellen, welche dann Strukturen wie Gelenksknorpel und den darunter liegenden Knochen zerstören. Folgen: Schmerzen, eingeschränkte Gelenksfunktion, offener Biss, fibröse oder knöcherne Ankylosen (Gelenkversteifung) ü Gilt es, besondere Therapiekonzepte zu berücksichtigen? ü Welche therapeutischen Empfehlungen für den Alltag können den Patientinnen und Patienten als Botschaft für den Weg nach Hause mitgegeben werden? Hintergrund (Ätiologie) Rheumatoide Arthritis: Es handelt sich um eine persistierende Entzündung der Synovia („Gelenksschmiere“, gebildet von der Membrana synovialis der Gelenkskapsel). Osteoarthrose: Sie ist die Folge degenerativer Veränderungen am Gelenksknorpel und an den Strukturen im Übergangsbereich zum Putz R., Pabst R., Sobotta Atlas der Anatomie des Menschen, 21 . Auflage, Verlag Urban & Fischer 2004 bzw. Eigenbau ( Schiene ) ypische Symptome ü Morgensteifigkeit (>1h) ü Weichteilschwellung von einem oder mehreren Gelenken (Hand– und Fingergelenke) ü häufig symmetrischer Befall ü oft Rheumaknoten unter der Haut Ursachen der RA m Nach wie vor ungeklärt m Verhältnis Frauen: Männer ist 3:1 m Veränderung des IgG (ein Teil des Immunsystems) löst wahrscheinlich eine Autoimmunreaktion in den Gelenken aus (80% der Pat. haben Antikörper gegen das eigene IgG; Nachweis: Rheumafaktor und ACC-Antikörper) ZUSAMMENHANG PARODONTITIS Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Bakterium Porphyromonas gingivalis, eine Rolle spielen könnte (Keim, der bei schwerer Parodontitis in der Mundhöhle gehäuft vorkommt). Porph. gingivalis sollen Enzyme freisetzen, die verdächtigt werden, an der Entstehung der Autoimmunreaktion beteiligt zu sein. Antikörper gegen Porph. gingivalis sind in der Synovia von Rheuma-Patienten bereits nachgewiesen worden. Rolle der Genetik Immer deutlicher wird, dass genetische Aspekte für die Modulation der Immunantwort eine bedeutende Rolle spielen. Jeder Mensch entwickelt eine individuelle, von der Dosis abhängige Immunantwort auf eine bakterielle Infektion. Diese Reaktion ist genetisch bestimmt. Erworbene Risikofaktoren wie z.B. chronischer Stress oder Rauchen beeinflussen zusätzlich die Erkrankung. An der Entstehung einer Parodontitis sind wahrscheinlich mehrere Genmu- tationen beteiligt, es liegt meistens eine komplexe Erkrankung vor. Auswirkungen auf die Zahnmedizin - Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen 35-45 Jahren. - Eine Mitbeteiligung der Kiefergelenke liegt bei 34-75% aller Beteiligten vor, meist sind die Gelenke symmetrisch befallen. - Die Kiefergelenksbeteiligung wird meist 5 Jahre nach der Diagnosestellung Rheumatoide Arthritis gestellt. -Veränderungen im Röntgenbild sind erst in späteren Stadien sichtbar. Therapeutische Konsequenzen Die Therapie liegt zunächst in der Hand von Internisten/Rheumatologen. Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen der Gelenke müssen therapiert werden. TNF-Inhibitoren und Metotrexat scheinen gut zu wirken, das kann auch radiologisch dokumentiert werden. TNF-alpha ist bei den Autoimmunerkrankungen Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylogans (Morbus Bechterew) und Psoriasis–Arthritis erhöht. Ihm dürfte eine Schlüsselrolle bei den entzündlichen und gelenkszerstörenden Prozessen zukommen. tika–Prophylaxe bei zahnärztlichen Eingriffen (Dosierung wie bei Endokarditis–Prophylaxe). ü Besonderes Augenmerk ist auf die Kiefergelenke zu richten! ü Bei akuten schmerzhaften Erkrankungsschüben erfolgt die Entlastung der Kiefergelenke durch eine Aufbiss-Schiene (MichiganSchiene). Therapeutische Konsequenzen (aus zahnärztlicher Sicht) Bei fortgeschrittener Zerstörung des KG kann ein Gelenksersatz notwendig werden. Literaturübersicht: Keine befriedigenden Lösungen durch Prothesen möglich. Vordringliche Maßnahmen durch den Zahnarzt daher: Der Zerstörung der Kiefergelenke so lange wie möglich durch „gelenksstützende Maßnahmen“ (z.B. Schienen) entgegen wirken. Die Kooperation und der Informationsaustausch zwischen behandelnden Ärzten und Ärztinnen sollten konsequent erfolgen. Parodontal- Erkrankungen kommen in den Leistungskatalogen der sozialen Krankenversicherungen praktisch nicht vor, es existieren lediglich Rückersatz–Positionen (aber mit leichter Tendenz zur Besserung bei entsprechender Dokumentation). Therapeutische Konsequenzen (aus zahnärztlicher Sicht) ü 2 x jährlich zahnärztliche Kontrolle ü 2-4 x jährlich professionelle Mundhygiene ü zusätzlich ergänzende Behandlung der Parodontitis, die meistens ebenfalls vorliegt ü Die Behandlung mit Immunsuppressiva bedingt eine Antibio- Rheumatag Linz 2. März 2015 ab 14.00 Uhr Neues Rathaus Hauptstraße 1-5, 4041 Linz Aktiv mit Rheuma ׀6 Aktiv mit Rheuma ׀7 Stressfrakturen Folge sich wiederholender Überbelastung des Knochens auf - stetig zugeführte Mikroläsionen akkumulieren zu Ermüdungsschäden als Fortsetzung der zyklischen Belastung (1). Obwohl üblicherweise Mikroläsionen durch remodeling (Umbauprozesse) des Knochengewebes repariert werden, behindert eine anhaltende Belastung den lokalen Umbau und führt letztendlich zu einer Zunahme der Läsion (2, 3). Dr. Afrodite Zendeli Assistenzärztin für Innere Medizin Herz-Jesu Krankenhaus Baumgasse 20 A, 1030 Wien Prim. Doz. Dr. Edmund Cauza Vorstand der Abteilung Innere Medizin und Akutgeriatrie und Remobilisation Stv. Ärztlicher Direktor Herz-Jesu Krankenhaus Baumgasse 20 A, 1030 Wien Eine Stressfraktur ist ein kleiner „Riss“ innerhalb eines Knochens. Stressfrakturen sind bei Läufern, Athleten, Rekruten und Balletttänzern eine häufig gestellte Diagnose. Verursacht werden sie durch wiederholte Belastung, eine plötzliche Erhöhung der Trainingsintensität oder Veränderungen der Trainingsfläche (Joggen auf einem Laufband vs Joggen im Freien). Stressfrakturen treten hierbei durchaus an Knochen mit normaler Knochenmineraldichte auf. Darüber hinaus können Stressfrakturen aber auch im Rahmen alltäglicher Aktivitäten auftreten, wenn der Knochen bereits durch Osteoporose geschwächt ist. Die meisten Stressfrakturen resultieren aus Überlastungsschäden. Sie treten im Laufe der Zeit als In der Regel ist die Knochenmineraldichte bei Patienten mit Stressfrakturen nicht vermindert. Als mögliche Ursachen können eine dünnere Kortex und geringere Durchmesser an der Tibia genannt werden (4, 5). Zudem trägt eine höhere kortikale Porosität wesentlich zur Entstehung einer Stressfraktur bei. In Studien mit männlichen und weiblichen Kadetten hatten weibliche Teilnehmer ein höheres Risiko eine Stressfraktur zu bekommen als ihre männlichen Kollegen (6). Neben dem weiblichen Geschlecht können Laufund Trainingstechniken, Achsenfehlstellung und Längendifferenz der unteren Extremitäten, eine plötzliche Leistungssteigerung und eine mangelhafte Aufwärmphase, schlechtes Schuhwerk, Osteoporose und Essstörungen sowie Amenorrhöe einen weiteren Risikofaktor darstellen. Ebenso können erhöhte Parathormonspiegel oder niedrige VitaminD-Konzentrationen prädisponierend für Stressfrakturen sein (7, 8). Die gewichttragenden Knochen des Fußes und Unterschenkels sind besonders anfällig für Frakturen. Demzufolge kommen Stressfrakturen an der Tibia (49,1%), gefolgt von den Fußwurzelknochen (25,3%), Mittelfußknochen (8,8%), Femur (7,2%), Fibula (6,6%), Becken (1,6%), Sesambein (0,9%) und den Wirbelkörpern (0,6%) vor (9). Obwohl Stressfrakturen häufig sind, können sie diagnostisch herausfordernd sein. Stressfrakturen können in frühen Stadien asymptomatisch sein und nur durch ein umgebendes Knochenmarködem mittels MRT oft als Zufallsbefund gesehen werden (10). Es ist typischerweise T1-gewichtet signalarm und T2-gewichtet signalreich. In der T2-gewichteten Sequenz besteht eine Signalintensität, die jener von fetthaltigem Knochenmark entspricht und erst bei Verwendung einer Fettunterdrückung den typischen Kontrast zeigt (11). Mit fortschreitender Akkumulation der nicht reparierten Mikroschäden können diese schließlich in eine sichtbare Fraktur übergehen. Therapeutisch steht die konsequente mechanische Entlastung im Vordergrund. Eine zu frühe Wiederaufnahme der sportlichen Aktivität kann nicht nur den Heilungsprozess verzögern, sondern auch das Risiko für einen kompletten Bruch erhöhen. Angesichts der Hemmwirkung auf die Osteoklasten vermittelte Knochenresorption werden zunehmend Bisphosphonate zur Behandlung von Stressfrakturen eingesetzt (12, 13). Eine weitere Therapiemöglichkeit stellt der Einsatz von Parathormon (PTH) dar (14). Täglich subkutane Injektionen von PTH üben eine osteoanabole Wirkung auf den Knochen aus und verhindern osteoporotische Frakturen. Abb. 1: MRT. Stressfraktur im Fersenbein Aufgrund dieser anabolen Wirkung fördert PTH eine erhöhte Kallusbildung und könnte auch bei der Verbesserung der Knochenheilung nach einer Stressfraktur angewendet werden. Verglichen mit der antiresorptiven Wirkung der Bisphosphonate konnte in Patienten mit Stressfrakturen PTH den intrakortikalen Knochenumbau und damit die Frakturheilung beschleunigen (15). Glossar: Fraktur=Bruch, Tibia=Schienbein, Femur=Obersch enkelknochen,Fibula=Wadenbein, Sesambein ist ein kleiner Knochen, der in einer Sehne eingelagert ist (z.B. Kniescheibe), Knochenmarködem ist eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Knochen, Kortex=Knochenrinde , Parathormon ist ein Hormon, das in der Nebenschilddrüse gebildet wird, es erhöht die Kalziumkonzentration im Blutplasma. Zusammenfassend haben Personen mit Stressfrakturen trotz normaler Knochenmineraldichte mikrostrukturelle Anomalien. Erhöhte Porosität im Cortex vermindert die Belastbarkeit des Knochens auch bei jungen Menschen. Bisher erfolgreich eingesetzte Therapien zur Behandlung der Osteoporose werden zum jetzigen Zeitpunkt noch off-Label eingesetzt, könnten jedoch bald in der Frakturheilung breite Anwendung finden. 1. Burr DB, Martin RB, Schaffler MB, Radin EL. Bone remodeling in response to in vivo fatigue microdamage. J Biomech. 1985;18(3):189-200. 2. Seref-Ferlengez Z, Kennedy OD, Schaffler MB. Bone microdamage, remodeling and bone fragility: how much damage is too much damage? Bonekey Rep. 2015;4:644. 3. Burr DB, Forwood MR, Fyhrie DP, Martin RB, Schaffler MB, Turner CH. Bone microdamage and skeletal fragility in osteoporotic and stress fractures. Journal of bone and mineral research : the official journal of the American Society for Bone and Mineral Research. 1997;12(1):6-15. 4. Beck TJ, Ruff CB, Shaffer RA, Betsinger K, Trone DW, Brodine SK. Stress fracture in military recruits: gender differences in muscle and bone susceptibility factors. Bone. 2000;27(3):437-44. 5. Evans RK, Negus C, Antczak AJ, Yanovich R, Israeli E, Moran DS. Sex differences in parameters of bone strength in new recruits: beyond bone density. Med Sci Sports Exerc. 2008;40(11 Suppl):S645-53. 6. Cosman F, Ruffing J, Zion M, Uhorchak J, Ralston S, Tendy S, et al. Determinants of stress fracture risk in United States Military Academy cadets. Bone. 2013;55(2):359-66. 7.Välimäki V-V, Alfthan H, Lehmuskallio E, Löyttyniemi E, Sahi T, Suominen H, et al. Risk factors for clinical stress fractures in male military recruits: A prospective cohort study. Bone. 2005;37(2):267-73. 8. Ruohola JP, Laaksi I, Ylikomi T, Haataja R, Mattila VM, Sahi T, et al. Association between serum 25(OH)D concentrations and bone stress fractures in Finnish young men. Journal of bone and mineral research : the official journal of the American Society for Bone and Mineral Research. 2006;21(9):1483-8. 9. Matheson GO, Clement DB, McKenzie DC, Taunton JE, Lloyd-Smith DR, MacIntyre JG. Stress fractures in athletes. A study of 320 cases. Am J Sports Med. 1987;15(1):46-58. 10. Rosenberg ZS, Beltran J, Bencardino JT. From the RSNA Refresher Courses. Radiological Society of North America. MR imaging of the ankle and foot. Radiographics. 2000;20 Spec No:S153-79. 11. Stafford SA, Rosenthal DI, Gebhardt MC, Brady TJ, Scott JA. MRI in stress fracture. AJR Am J Roentgenol. 1986;147(3):553-6. 12. Stewart GW, Brunet ME, Manning MR, Davis FA. Treatment of stress fractures in athletes with intravenous pamidronate. Clin J Sport Med. 2005;15(2):92-4. 13. Bartl C, Imhoff A, Bartl R. Treatment of bone marrow edema syndrome with intravenous ibandronate. Arch Orthop Trauma Surg. 2012;132(12):1781-8. 14. Campbell EJ, Campbell GM, Hanley DA. The effect of parathyroid hormone and teriparatide on fracture healing. Expert Opin Biol Ther. 2015;15(1):11929. 15. Sloan AV, Martin JR, Li S, Li J. Parathyroid hormone and bisphosphonate have opposite effects on stress fracture repair. Bone. 2010;47(2):235-40. Aktiv mit Rheuma ׀8 Aktiv mit Rheuma ׀9 Die „Goldene Dolores“ ging an die Steiermark! 11 Mitglieder der Fachjury, die sich unter dem Vorsitz von Univ. Prof. Dr. Hans Georg Kress aus Vertreter/ innen u.a. des Gesundheitsministeriums, der Österreichischen Ärztekammer und des Hauptverbands der Österreichischen Sozialversicherungsträger zusammensetzten hatten, keine leichte Aufgabe. Denn die eingereichten Projekte lagen in ihrer Bewertung so dicht beieinander, dass es, so die Sprecherin der Schmerzallianz, Dkfm. Erika Folkes „unserer Fachjury sichtlich schwer gefallen ist, die am besten geeigneten herauszufiltern“. Zur Aufspürung solcher innovativer Vorzeigeprojekte in der Patientenversorgung hat die „Allianz Chronischer Schmerz“ – die gemeinsame Plattform von 47 Selbsthilfegruppen (zu denen auch sämtliche Landesgruppen der Österreichischen Rheumaliga zählen) - im vergangenen Mai einen Förderpreis von insgesamt 6.000 Euro ausgeschrieben. Als spezielle Auszeichnung winkte die „Goldene Dolores“ als Draufgabe für den ersten Platz. Schließlich machte das Netzwerk Styriamed Hartberg-Fürstenfeld das Rennen - eine gelungene Zusammenarbeit über Ortsgrenzen hinweg zwischen niedergelassenen Allgemein- und Fachmediziner/ innen und der Schmerzambulanz des LKH Hartberg. Die „Goldene Dolores“ durfte die Leiterin der Schmerzambulanz, Oberärztin Dr. Janina Dieber, in Empfang nehmen, die mit dem Ärzte-Netzwerk der Styriamed eng kooperiert. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Befunderhebung durch Austausch der Patienten-Daten sowie eine ausgelagerte multimodale Therapie erleichtert Menschen in der Oststeiermark nun schon seit drei Jahren das Leben mit chronischen Schmerzen. Alle Leistungen werden von der Krankenkasse bezahlt, das Projekt kommt ohne Förderung aus. Freiwillig engagiert sich die Oberärztin der Schmerzambulanz in der lokalen Selbsthilfegruppe, deren Gründungsmitglied sie ist. Die Resonanz war beträchtlich. Denn immerhin wurden 19 Projekte aus ganz Österreich eingereicht, von denen die meisten die Hauptkriterien „innovativ“, „kassenfinanziert“, „übertragbar“ erfüllten. Die Der zweite Preis ging an die Salzburger Ambulante Psychosoziale Rehabilitation (APR), ein Projekt das erstmals beim chronischen Schmerz neben den körperlichen Ursachen auch die psychosozi- Was die Ärztekammern in unserem Land bisher nicht geschafft haben, ist den Patientenorganisationen jetzt gelungen: Jene Teams von Ärzten, Therapeuten sowie Gesundheitsberufen aufzuspüren, die sich auf freiwilliger Basis zusammengeschlossen haben, um Patienten mit chronischen Schmerzen schnellstmöglich mit Leistungen zu versorgen. alen Problembereiche systematisch erfasst und im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie berücksichtigt. Über Antrag eines behandelnden Arztes werden PatientInnen im Salzburger Zentrum für psychosoziale Gesundheit für 6 Wochen in eine ambulante Rehabilitation aufgenommen. Für den dritten Platz qualifizierten sich die SeneCura Heime, die sich jener Menschen mit chronischen Schmerzen annehmen, die sich selbst nicht mehr artikulieren können. Das mit Hilfe der OSiA-Studie der Salzburger Paracelsus Universität umgesetzte Projekt „Schmerzfreies Pflegeheim“ verhilft derzeit 3.400 BewohnerInnen in 52 SeneCura-Heimen zu einer besseren Lebensqualität. Die Finanzierung erfolgt über die hauseigene Stiftung bzw. über die Pensionsversicherungen. Die feierliche Preisverleihung in Anwesenheit von Medien, Sponsoren und der Beteiligten fand nicht ohne Grund im Festsaal des Spitzeninstituts der Krankenkassen statt. „Mit der Verleihung des Förderpreises setzen wir ein Zeichen, wie wichtig uns allen diese Kooperation unterschiedlicher Gesundheitsberufe ist“, lobte Mag. Peter McDonald, im September noch Hauptverbands-Präsident, die Initiative der Schmerzallianz und fügte hinzu: „Das interdisziplinäre Teamworking gewinnt in unserem Gesundheitssystem immer größere Bedeutung“. Die Stimmung unter den Besuchern war nicht zuletzt deshalb so gut, weil ORF Präsentatorin Dr. Ricarda Reinisch durch die Feierstunde führte, nach welcher alle Anwesenden – darunter auch der Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, Dr. Karl Forstner, sowie der steirische ÄK-Präsident, Dr. Herwig Lindner, mit Sekt und Brötchen auf die Prämierten anstießen. Wenngleich sich in der Schmerzversorgung in Österreich nicht von heute auf Morgen etwas ändern kann, so waren doch alle Beteiligten davon überzeugt, dass mit der „Goldenen Dolores“ die Bewusstseinsbildung für die Situation der Schmerzpatienten um ein gutes Stück vorangetrieben wurde. Nicht nur dass die APA und die wichtigsten Ärztemedien darüber berichteten. Es haben am Vorabend der Preisverleihung auch Hunderttausende die TV-Sendung „Stöckl live“ gesehen, zu der die „Allianz Chronischer Schmerz“ die handelnden Personen beisteuerte. Der in der Sendung propagierte Schmerzwerkzeugkoffer, der zum Selbst-Ma- nagement des Schmerzes anleitet, wurde jedenfalls hundertstückweise angefordert. Zu bestellen unter www.schmerz-allianz.at. Personen v.l.n.r. Mag. Carina Asenstorfer (APR Salzburg), Mag. Johannes Wallner (SeneCura), Dkfm. Erika Folkes (Allianz Chronischer Schmerz), Mag. Peter McDonald (Hauptverband der österr. SV-Träger), OÄ.Dr. Janina Dieber (LKH Hartberg) und Dr. Gottfried Thalhammer (Styriamed Hartberg-Fürstenfeld). Dkfm. Erika Folkes, Dr. Ricarda Reinisch, ORF Mag. Peter McDonald Mr. Prof. Dr. Hans Georg Kress Bildnachweis: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7102 Aktiv mit Rheuma ׀10 Aktiv mit Rheuma ׀11 Rheumaschule Tirol: Eine Auftaktveranstaltung nach Maß dem jeweiligen Krankheitsbild entsprechend, auf die geeigneten Informationsveranstaltungen der Rheumaschule Tirol verweisen.“ Bildnachweis: Vanessa Weingartner Bericht: B. Hochfilzer-PR OA Dr. Wolfgang Halder Initiator und Obmann des Trägervereins Sozial-Medizinischer Verein Tirol · 150 interessierte Besucher kamen zur Auftaktveranstaltung der Rheumaschule Tirol ins ORF Landesstudio. „Die Rheumaschule Tirol möchte Wissen über die verschiedenen Krankheitsbilder direkt an die betroffenen Personen vermitteln. Der großen Anzahl an Patienten steht in Tirol nur eine relativ kleine Gruppe an rheumatologischen Fachärzten gegenüber. Für zeitintensive Aufklärung im Rahmen des Arztgespräches fehlt meist die Zeit. Hier will die Rheumaschule ansetzen und als Bindeglied zwischen den Fachärzten und den engagierten Selbsthilfegruppen agieren“, erklärte Dr. Wolfgang Halder in seinen einleitenden Worten. Die Rheumaschule Tirol ist ein freiwilliger Zusammenschluss nahezu aller Tiroler Rheumatologen. Sie werden in ihrem Bestreben zur verbesserten Versorgung und Aufklärung von Patienten von medizinischem Fachpersonal wie z.B. Diätologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und diplomiertem Pflegepersonal unterstützt. Univ.-Doz. Dr. Johann Gruber, Leiter der Sozialmedizinischen Sektion der ÖGR, und aktives Mitglied der Rheumaschule Tirol: „Das große Publikumsinteresse zeigt, dass der Bedarf an einer derartigen Informationsplattform gegeben ist.“ (von links): Univ.-Doz. Dr. Johann Gruber (Univ.Klinik Innsbruck, Innere Medizin VI; Vertreter der Österr. Gesellschaft für Rheumatologie), OA Dr. Wolfgang Halder (Initiator, Obmann des Trägervereins SMV Tirol sowie Leiter der Rheumaambulanz und Rheumastation LKH HochzirlNatters), Dr. Malgorzata Brunner Palka (Univ.Klinik Innsbruck, Innere Medizin VI), Dr. Stephan Kroesen (FA, Hall i.T.), OA Dr.Peter Oswald (BZK Kufstein, Abteilung für Innere Medizin) , Dr. Karin Montag (FA, Innsbruck), Univ.-Prof. Dr. Erich Mur (Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Univ.-Klinik Innsbruck) Für die Präsidentin der Rheumaliga Österreich, Gertrud Schaffer, die extra aus Salzburg zu dieser Veranstaltung angereist ist, ist die Rheumaschule Tirol „nachahmenswert, einmalig und vorbildlich“. Fast alle Proponenten der Rheumaschule Tirol nützten die Gelegenheit, sich selbst und ihren fachlichen Schwerpunkt dem Publikum in zweiminütigen Kurzreferaten vorzustellen. (v.l.): Dr. Malgorzata Brunner Palka (Univ.-Klinik Innsbruck, Innere Medizin VI), Univ.-Prof. Dr. Erich Mur (Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Univ.-Klinik Innsbruck), Gertrud Schaffer (Präsidentin der Rheumaliga Österreich) Die Gelegenheit, im Anschluss an den Vortragsreigen noch persönlich mit den Referenten sprechen zu können, wurde vom Publikum allseits als „sehr positiv und patientenfreundlich“ angenommen. OA Dr. Wolfgang Halder: „Im nächsten Schritt werden wir als Fachärzte die Patienten ganz gezielt, (v.l.): ORF Moderator Robert Unterweger im Gespräch mit Franziska Weissbacher (Dipl. Ergotherapeutin, LKH Hochzirl) und DGKS Roswitha Mader (rheumatologische Fachassistenz, LKH Hochzirl) Aktiv mit Rheuma ׀12 Aktiv mit Rheuma ׀13 „Ein LEBEN in Bewegung“ Nicola Lins mit Sohn Nino Profil: Nicola Lins, geboren 1976 in Vorarlberg, arbeitet als Kurstrainerin für arbeitslose Jugendliche und leitet eine Selbsthilfegruppe für Rheumapatienten. Daneben organisiert sie als Betroffene auch eine Entsprechende Rheuma-Turngruppe. So paradox es klingen mag, aber für Patienten mit rheumatoider Arthritis ist nichts wichtiger als die Bewegung der betroffenen Gelenke, da sie sonst noch mehr der Zerstörung anheim fallen. Nicola Lins weiß davon ein Lied zu singen, leidet sie doch bereits seit ihrem 4. Lebensjahr an dieser Krankheit. • Wie verliefen Ihre Kindheit und Jugend? Meine Eltern sorgten sich natürlich mehr um mich als um meine Geschwister und mussten immer wieder Lehrer aufklären, die glaubten, ich würde nur simulieren. In der Schule durfte ich nicht turnen, war viel bei Ärzten und zur Physiotherapie und bekam regelmäßig Medikamente, von denen mir schlecht wurde. Aber als Außenseiterin habe ich mich nicht gefühlt, es gab ein gutes Klassenkollektiv und damals hatte ich ja zum Glück noch keine Deformationen an den Knien. weise ließ mein damaliger Chef mich täglich beim Postfahrer mitfahren, sodass ich wenigstens ein paar Stunden im Büro sitzend arbeiten konnte und unter Leute kam. • Wie kam es dann zur Diagnose? Mit 4 Jahren schwollen zum ersten Mal meine Knie an und schmerzten. Diese Erscheinung verschwand nach ca. einem halben Jahr und wiederholte sich dann alle zwei Jahre. Im Alter von 12 hatte ich den letzten Schub dieser Art und es bestand die Hoffnung, mit dem Ende der Pubertät völlig von den Entzündungen befreit zu sein. Leider bekam ich mit 18 Jahren aber wieder eine Schwellung am Knie und erlebte einen recht aggressiven Schub, der auf weitere Gelenke übersprang, mehrere Operationen an beiden Knien nötig machte und bleibende Deformationen nach sich zog. Jetzt waren alle typischen Symptome im Spiel: ein erhöhter Entzündungswert im Blut, Rheumaknoten usw. • Wie sieht Ihre Therapie aus und wie kommen Sie mit ihr zurecht? Ich nehme seit der Diagnose natürlich regelmäßig Tabletten und stellte mich im Jahr 2000 für die Erprobung von einem damals in Österreich neu eingeführten Medikament zur Verfügung, denn zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr gehen, es waren mittlerweile alle Gelenke entzündet und die Therapien halfen eher schlecht als recht. Drei Monate später konnte ich dann fast klettern, bin wieder Rad gefahren und war wieder auf den Beinen unterwegs, ganz spektakulär. Ich konnte Cortison nach kürzester Zeit absetzen, auf jegliche Schmerzmittel verzichten und musste nur noch einmal pro Woche subkutan (unter die Haut) ein Medikament spritzen. • Konnten Sie einer Ausbildung bzw. dem Beruf Ihrer Wahl nachgehen? Ja, meine Ausbildung geschah in einer beschwerdefreien Zeit. Ich war bereits am Arbeitsplatz, als ich meine Diagnose bekam. Ich konnte sehr schlecht gehen und litt unter starken Schmerzen. Kollegen warfen mit trotzdem vor, zu simulieren. Scheinbar fällt es den Mitmenschen gar nicht auf, dass ich eine 70-prozentige Gehbehinderung habe. Nach einer Umstellungsosteotomie, bei der Knochen vom Oberschenkel entfernt, durch einen Keil ersetzt und wieder zusammengeschraubt werden, brach leider mein Oberschenkel an der obersten Schraube und ich brauchte eine unglaublich lange Reha, durfte das Bein überhaupt nicht belasten. Glücklicher- • Hatten Sie einen Kinderwunsch? Ja, nur schien es unmöglich, weil ich ohne Medikamente keinen ausreichenden stabilen Gesundheitszustand erreichen konnte. Zufällig lernte ich Frau Prof. Dr. Monika Ostensen kennen, die in Bern ein Mütterberatungszentrum für rheumakranke Frauen führt. Sie erklärte, dass ich durchaus ein Kind bekommen könnte, wenn ich das Medikament bei Eintritt der Schwangerschaft einfach absetze. Es hatte mich körperlich ja in eine so gute Verfassung gebracht, dass ich tatsächlich ziemlich schnell schwanger geworden bin. Der weibliche Körper mobilisiert in diesem besonderen Zustand jede Menge erhaltende Kräfte. • Wie verliefen Schwangerschaft und Geburt? Leider habe ich zu den drei Prozenten gehört, denen es in der Schwangerschaft nicht gut geht. So stand ich immer wieder vor der Entscheidung, ob ich meine Gesundheit oder die des Kindes mit der Medikamenteneinnahme gefährde. Unser Sohn wurde dann zwei Wochen früher per Kaiserschnitt geholt, da ich keinerlei Geburtsposition einnehmen konnte. Ihn lange zu stillen blieb mir wegen der bald darauf wieder beginnenden Schmerztherapie auch verwehrt. Aber er ist heute fünf Jahre alt und Gott sei Dank gesund. • Wie gestaltet sich der Alltag mit Ihrer Familie? Leider hatte das Medikament nach dieser Schwangerschaft seine Wirkung für mich verloren, auch andere Medikamente schlugen nicht gut an und mein Zustand wurde nicht wieder wie vorher. Diese Einbuße war mir das wundervolle Geschenk meines Kindes aber wert. Ich bin gut in meiner Familie integriert. Außerdem haben wir ein barrierefreies Haus gebaut, einen ebenerdigen Bungalow mit nur einem Geschoß, begehbarer Dusche, WC-Sitzerhöhung, Rampe am Eingangsbereich, erhöhtem Bett usw. So kann ich ein halbwegs autonomes Leben führen. Auch wenn Sie Schmerzen hat, genießt Nicola Lins das Leben mit Ihrer Familie. Foto: Stephan Dirnberger Erschienen in der Kampagne „Volkskrankheiten“ (April 2015), Mediaplanet GmbH Aktiv mit Rheuma ׀14 Aktiv mit Rheuma ׀15 Teufelskralle wirkt – natürlich gegen Rheuma! © APOMEDICA/istockphoto.com/mediaphotos Morgens nach dem Aufstehen zwickt und zwackt es, langes Sitzen oder Stehen wird zur Qual und an Sport ist gar nicht mehr zu denken: Rund zwei Millionen Menschen leiden in Österreich an chronischen rheumatischen Erkrankungen. Beim degenerativen Rheuma, der Arthrose, sind in erster Linie Rücken, Knie und Hüfte betroffen. Damit der Schmerz sich nicht festsetzt, heißt es frühzeitig etwas dagegen tun: mit gezielter Bewegung, gesunder Ernährung und wirkungsvoller Unterstützung aus der Natur! So haben Schmerzen keine Chance Wer kennt das nicht: Wenn man einen Schmerz verspürt, nimmt man eine Schonhaltung ein und – noch schlimmer – man bewegt sich so wenig wie möglich. Genau dadurch werden Beschwerden aber noch stärker, eine Fehlstellung kann entstehen. Während die Kraft der Muskulatur abnimmt, nimmt der Schmerz zu. Da hilft nur eines: Aktiv bleiben! Halten Sie den Be- wegungsapparat mit Gymnastik und gezielten Übungen geschmeidig. Versuchen Sie außerdem, die Spirale aus Schmerz und zunehmender Steifheit zu durchbrechen. Alternativ zu künstlich hergestellten, schmerzstillenden Medikamenten bieten sich dafür Dr.Böhm ® Teufelskralle Filmtabletten als eine wirkungsvolle pflanzliche Option an. Volle Wirkung für Ihr Wohlbefinden Die echte Teufelskralle kommt ausschließlich im Südwesten Afrikas vor und wird dort schon seit jeher zur Behandlung und Linderung von Beschwerden des Bewegungsapparates eingesetzt. Ihre leicht entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung ist mittlerweile umfassend erforscht und wissenschaftlich belegt. In hoher Dosierung und mit geballter Wirkstoff-Kraft entfalten Extrakte aus der Wurzel der Pflanze in Dr. Böhm® Teufelskralle Filmtabletten ihre ganze Wirkung für Ihr Wohlbefinden. Allein oder als Ergänzung: besonders gut verträglich Die Teufelskralle kann bei leichten Beschwerden als alleinige Therapie eingesetzt werden und kommt bei akuten oder starken Beschwerden als Ergänzung zu künstlichen Schmerzmitteln zum Einsatz. Ihre Wirkung setzt schon nach wenigen Tagen ein und steigert sich in weiterer Folge. Zusätzliches Plus: Im Gegensatz zu herkömmlichen Schmerzmitteln kann die Teufelskralle wegen ihrer besonders guten Verträglichkeit für einen längeren Zeitraum, etwa über mehrere Monate hinweg, eingenommen werden. Qualität und Dosierung sind auch bei pflanzlichen Schmerzmitteln von großer Bedeutung. Tabletten in einer hygienischen Blisterverpackung bieten den besten Schutz für hochwertige Wirkstoffe und sind zudem besonders gut verträglich. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten und holen Sie sich die beste Unterstützung für einen gesunden Rücken! Aktiv mit Rheuma ׀16 Aktiv mit Rheuma ׀17 REPULS Therapie bei Rheuma hat den Vorteil, dass bei hoher Intensität - im Gegensatz zum Laser - größere Areale behandelt werden können, keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten und der Stromverbrauch sehr gering ist. Die Therapie mit kaltem Rotlicht hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr etabliert und wird immer öfters in verschiedenen medizinischen Institutionen angeboten. Was ist REPULS REPULS ist ein zugelassenes Medizinprodukt der Klasse IIb und wurde in Zusammenarbeit mit der TU Wien entwickelt. REPULS ist gepulstes hochintensives kaltes Rotlicht, das ohne Wärme tief ins Gewebe eindringt und gegen Entzündungen und Schmerzen wirkt. Wie wirkt REPULS Das gepulste Rotlicht hat den Vorteil, dass es vom Zellwasser so gut wie nicht absorbiert wird und dadurch tief ins Gewebe eindringen kann. REPULS ist eine nichtinvasive, nichtthermische Therapieform und wirkt vor allem im Bereich des Bewegungsapparates entzündungshemmend und schmerzstillend. Gleichzeitig werden die Zellen angeregt, wieder vermehrt Sauerstoff einzuschleusen, um den Energieträger ATP (Adenosintriphosphat) bilden zu können. ATP wird in den Körperzellen von den Mitochondrien gebildet und ist die vom Körper verwertbare Energieform. Eine Zelle, die gut mit ATP versorgt ist, kann sich schneller regenerieren und ihren eigentlichen Aufgaben und Funktionen wieder besser nachkommen. Die von REPULS verwendete LED Technik Die Therapieform ist frei von unerwünschten Nebenwirkungen und kann nach einer Einschulung zu Hause angewendet werden. Somit ist es dem Anwender möglich, die REPULS Therapie in den persönlichen Tagesplan einzubauen und individuell anzuwenden, unabhängig von Öffnungszeiten einer Ordination, physikalischen Einrichtung oder ähnlichem. Gehören doch Personen mit einer Rheumaerkrankung zu jener großen Gruppe, die trotz umfangreicher Schmerztherapie über Jahre ständig an Schmerzen leidet und aus diesem Grunde oftmals medizinische Einrichtungen aufsuchen muss. Die Firma REPULS Lichtmedizintechnik hat sich in den letzten Jahren sehr intensiv mit dieser Thematik auseinander gesetzt, da die Erfahrungen in der Betreuung gezeigt haben, dass bei gezielter Anwendung Schmerzen gesenkt werden können und das Energieniveau der Zellen gesteigert werden kann. Wie wird REPULS angewendet REPULS wird direkt auf der gereinigten, trockenen Haut angewendet und es werden definierte Punkte über einige Minuten behandelt. Es ist jedoch wichtig, dass zu Beginn der Therapie nur kurze Behandlungszeiten durchgeführt werden, um eine mögliche Symptomverstärkung abzufangen. Um den Körper dabei großflächig mit dieser Art der Therapie zu versorgen und heranzuführen, empfehlen wir, die Behandlung über das Nervensystem zu beginnen. Dabei werden im Bereich der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule Punkte behandelt und der Körper wird über die Nervenbahnen versorgt. Da Nervenzellen bis zu einen Meter lang werden können und sämtliche Strukturen von den Nerven innerviert werden, wird mit diesem Einstieg der Körper großflächig - aber mit größter Schonung - versorgt. Die Behandlung wird in weiterer Folge auf mehrere Schmerzpunkte ausgedehnt. Wie gesagt ist es wichtig, dass der Körper langsam an diese Therapieform herangeführt wird. So wird zu Beginn nur einmal täglich und ev. nur jeden zweiten Tag behandelt, in Folge dann auf zweimal täglich ausgeweitet. Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass Behandlungszeiten um die 20 Minuten, 1 bis 2mal täglich angewendet, schon Erfolg bringen können. „Keinerlei Schmerz, fühle mich einfach super!!!“ Diese Aussage kommt von einer Person, die nach längerer Zeit wieder ohne Schmerzen Schifahren gehen konnte und davor 1 ½ Monate REPULS angewendet hat. Bereits nach einigen Wochen REPULS-Anwendung berichten Rheumatiker, dass wieder mehr Energie zur Verfügung steht, was darauf hinweist, dass die Zelle wieder ausreichend mit ATP versorgt ist. Weiters wird berichtet, dass Schmerzen sich stark verringert haben, Bewegung wieder mehr Freude macht und auch über einen längeren Zeit- raum durchgeführt werden kann. Langzeitanwender berichten, dass Rheumaschübe wesentlich seltener auftreten und vor allem nicht so heftig und schmerzhaft ausfallen und rascher wieder abklingen. Eine Langzeitanwenderin schreibt auch: „Nachdem ich ein paar Tage mit einer schweren Erkältung bedient war, geht es wieder besser. Interessant in diesem Zusammenhang erscheint mir, dass ich, trotz leichter Temperatur, keinerlei rheumatische Beschwerden verspürt habe. Das war früher eher eine kritische Situation, wo sich das Rheuma gleich verschlechtert hat.“ Eine Heilung von Rheuma wird von REPULS nicht versprochen, es bestehen aber gute Möglichkeiten, dass bei regelmäßiger Anwendung die Schmerzen reduziert werden, eine Steigerung der Lebensquali- tät herbeigeführt wird und Bewegung wieder mehr Spaß macht. Und Bewegung, die mit Freude, Spaß und ohne Schmerzen durchgeführt werden kann, ist die beste Medizin für den Körper. W. Böhm-Kuderer Aktiv mit Rheuma ׀18 Aktiv mit Rheuma ׀19 „Nickys Heilkräuterseite“ DAS KNOCHENECK der osteoporose selbsthilfe saalfelden Krampfadern und Entzündungen der Blase. Walnut ist die 33. Bachblüte. Sie ist die Pflanze der Geburt und man braucht sie bei allen Veränderungen im Leben(aus: Die Kräuter in meinem Garten v. Hirsch/Grünberger). Eine optimale Ernährungsstrategie: ≥ 80% pflanzliche Vielfalt, wie gewachsen Erst ganz allmählich wurden Waffen für die Jagd entwickelt und auch in der Zeit, als das Jagen schon üblich war, blieb die Ernährung überwiegend pflanzlich. Denn: nicht immer war die Jagd erfolgreich. Vielleicht kennen Sie es bereits das mathematische Zeichen “≥”. Es bedeutet “gleich viel oder mehr als”. Zusammen mit der Zahl 80% und dem Wort „pflanzlich“ und kombiniert mit viel Bewegung, kann es im Leben eines Menschen den Unterschied zwischen „vital und gesund“ und dem genauen Gegenteil ausmachen. Nämlich dann, wenn es auf die tägliche Ernährung angewendet oder nicht angewendet wird! Vor ungefähr 500 Generation fingen wir an, sesshaft zu werden. Wir begannen, Pflanzen anzubauen und Tiere zu halten, statt zu sammeln und zu jagen. Auch in dieser Zeit kostete uns die Bereitstellung der täglichen Nahrung viel Energie, sprich Bewegung, und auch in dieser Zeit war die Ernährung ≥ 80% pflanzlich. In all diesen Generationen hat sich der menschliche Organismus bestens an die Verwertung der essbaren Pflanzen angepasst. ≥ 80% pflanzlich, wie gewachsen: im Einkaufswagen, im Kühlschrank, auf dem Teller. Eine gute Regel. Aber warum? Unsere heutige, erst seit wenigen Generationen praktizierte Ernährungsweise – ein stark überhöhter Anteil an Lebensmitteln tierischen Ursprungs und an „Industrienahrung“, ist so „jung“, dass sich unsere Gene und damit unser Stoffwechsel diesen radikal veränderten Bedingungen noch nicht anpassen konnten. Gleiches gilt für die Bewegung! Unsere Art, der Homo Sapiens, hat wohl mehr als 120 500 Generationen hinter sich gebracht – Forscher sind sich da nicht ganz einig – und hat den Großteil dieser Zeit, so um die 99,5 % , als Sammler und Jäger gelebt. Diese Vorfahren mussten sich den ganzen Tag bewegen, um genug zu essen zu finden, es gibt eine Schätzung, dass sie 20 Kilometer pro Tag gelaufen sind. Was sie fanden, war überwiegend pflanzlich. Es ist ganz einfach: unsere Gene bestimmen unseren Stoffwechsel - das, was jede Sekunde biochemisch in unserem Körper vorgeht, und diese Vorgänge wiederum bestimmen unsere Gesundheit. Nicht nur der Stoffwechsel, auch eine Betrachtung anatomischer Merkmale (Zähne, Verdauungstrakt) überzeugt davon, dass die pflanzliche Kost in allen Entwicklungsphasen des Menschen von größerer Bedeutung war als die tierische. Professor Dr. Claus Leitzmann, der „Vollwertpapst“ der deutschen Ernährungswissenschaft, weist schon seit den frühen achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts darauf hin, dass der Mensch als „ Allesesser (Omnivore) mit Schwerpunkt auf pflanzlicher Nahrung“ einzustufen ist. Unsere Gene, auch die Gene unserer Vorfahren, geben also den optimalen Lebensstil vor: viel Bewegung und viel pflanzliche Nahrung. „Ganze“ Pflanzen, wie gewachsen gekauft und selbst zubereitet, möglichst wenig aus der Küche der Lebensmittelindustrie, möglichst viel aus unserer eigenen. Nicht zu vergessen: der menschheitsgeschichtlich erst so junge, maßlos und verantwortungslos wachsende Verzehr tierischer und industriell hergestellter Lebensmittel in der westlichen Welt zerstört unsere Böden, unsere Urwälder, unseren Fischbestand, zehrt an unseren Wasserreservoirs , hat die Massentierhaltung herbeigeführt und trägt maßgeblich zum Welthunger bei. Nicht nur für unsere Gesundheit wäre die möglichst weit verbreitete Beachtung der Regel „≥ 80% pflanzlich, wie gewachsen“ ein Segen. Mag. Heidi Reber © Bildnachweis: fotolia, Pixelbliss Die Walnuss (Juglans regia) In Anlehnung an den Bericht über die Walnuss auf Seite 20/21 dieser Ausgabe möchte ich hier der Walnuss auch als sogenanntem Heilkraut ihre Berechtigung geben. Die sommergrünen Laubbäume lieben das Klima von Weingärten und Kellergassen und sind daher ganz besonders aus dem Weinviertel kaum wegzudenken. Wir finden Sie in Windschutzgürteln, an Böschungen und vor allem in Hausgärten. Wild anzutreffen sind sie manchmal an Waldrändern und in Waldlichtungen. Achtung: Die Schalen hinterlassen braune Flecken auf der Haut, die sich nur schwer entfernen lassen. Verwendung als Heilpflanze in der Hausapotheke Die blutreinigende, hautreinigende und entzündungshemmende Wirkung der Blätter, die schweißtreibende Eigenschaft der Fruchtschalen sowie die nervenund gedächtnisstärkende Kraft der Frucht bringt uns die Walnuss als Heilpflanze das ganze Jahr über näher. Ein Tee aus getrockneten Blättern soll als heilendes Mittel den Haarboden stärken, die Immunabwehr herabsetzen, Entzündungen der Haut lindern und unter anderem bei Rheumatismus eingesetzt werden. Dazu werden 2 TL getrocknete Blätter mit ¼ l Wasser zum Kochen gebracht und nach kurzem köcheln abgesiebt. Weitere Verwendungsmöglichkeiten Als Kompresse bei Hautentzündungen, als Öl im Kosmetikbereich, als Haarfärbemittel (grüne Schalen), als Tinktur bei Verdauungsproblemen, als Holz für die Herstellung von Intarsien und als Möbelholz. Die Walnuss in der Küche Nüsse werden auch sehr gerne kulinarisch verwendet. Man findet sie in Torten, Kuchen, Rouladen, Cremen, süßem Gebäck und in Kleingebäck. Noch schnell vor Weihnachten empfehle ich das Backen von Keksen, bestrichen mit Zitronenglasur und belegt mit Nusshälften. Die Walnuss in der TCM und als Bachblüte Die thermische Wirkung ist warm, die zugeordneten Organe sind Dickdarm und Magen. Man verwendet Rinde, Nussschalen und Blätter. Nuss vertreibt Kälte im Dickdarm, hebt die Lebensenergie, regt die Milz an und stoppt Blutungen: Man nimmt sie bei Gebärmuttersenkung, Drüsenschwellung, Krämpfen, Hauterkrankungen, Mein persönlicher Favorit: Nusslikör (Rezept gleich aufheben für nächsten Sommer) Zutaten: 60 dag junge Walnüsse (die braune Schale darf noch nicht ausgehärtet sein), 1 l Weinbrand (länger haltbar und stärkerer Alkoholgehalt mit Weingeist), 1/4 l Wasser, Zitronenschale, 1-2 Esslöffel Kräuter-Nusslikörmischung aus der Apotheke, 1/2 l Wasser, 56 dag Rohrzucker Zubereitung: Die in Scheiben geschnittenen jungen Nüsse mit dem Weinbrand und 1/4 l Wasser in einem großen Rexglas über 3-4 Wochen an die Sonne stelle und öfters schütteln. Das Ganze durch ein reines Tuch (oder Kaffeefilter) filtrieren. 1/2 l Wasser und 56 dag Rohrzucker aufkochen und ausgekühlt mit dem Nussansatz vermischen. Abgefüllt in kleine Flaschen eignet sich der bis zum Verzehr dunkel und kühl gestellte Likör hervorragend als Mitbringsel und natürlich ganz besonders schluckweise getrunken bei Verdauungsbeschwerden. Ich wünsche eine schöne Vorweihnachtszeit und viel Freude beim Ausprobieren und Genießen! Nicky Böhm-Lilge Absolventin der Wolkersdorfer Kräuterakademie Aktiv mit Rheuma ׀20 Aktiv mit Rheuma ׀21 und 4,9 mg Selen enthalten (diese Elemente sind wichtig für die Redoxkette, welche im Körper für die Neutralisierung von freien Radikalen sorgt). Hinzu kommen 4 verschiedene Vitamin-E-Varianten, vor allem Gamma-Tocopherol. Der Vitamin-C-Gehalt ist eher mäßig: dieses ebenfalls für die Redoxkette wichtige Vitamin muss auf andere Weise zugeführt werden. Außerdem sind in Walnüssen weitere sekundäre Pflanzenstoffe enthalten (z.B. die Ellagsäure), die ebenfalls antioxidativ wirken. Eine verbesserte Neutralisierung freier Radikale wirkt dem Entzündungsprozess entgegen. Ernährung bei Rheuma Nahrungsmittel-Steckbrief „Die Walnuss“ Dr. med. Gudrun Lind-Albrecht, Rheumatologie, Immunologie, Osteologie am Ev. Krankenhaus Düsseldorf Die Walnuss ist die Frucht des Walnussbaums (botanischer Name: Juglans regia), der ursprünglich aus Persien stammt und im 6.–5. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen in den Mittelmeerraum gebracht wurde. Von dort aus wurde er weiter verbreitet – zunächst vor allem in Frankreich. Daher leitet sich der Name Walnuss = Welsche Nuss ab, denn „Welsche“ war die alte deutsche Bezeichnung für Gallier. Der Botanische Name Juglans regia ist dem Lateinischen entlehnt, juglans bedeutet soviel wie „dem Jupiter geweihte Frucht“ und regia bedeutet königlich. Wir erkennen daraus, dass die Walnuss schon vor langer Zeit hochgeschätzt war. Tatsächlich war nicht nur die Nuss selbst als Nahrungsmittel beliebt: der römische Arzt GALEN (131–202 n. Chr.) nutzte auch die Blätter des Walnussbaums als Heilmittel. Im 16. Jahrhundert wurden die unreifen Früchte – zur Johannisnacht geerntet und als Schnaps gebrannt – sogar zur Vorbeugung gegen die Pest gepriesen. In einigen Regionen und vor allem in Klöstern in Österreich wird dieser WalnussSchnaps noch heutzutage gebrannt. Die Walnussblätter bzw. ein Tee daraus werden in der Naturheilkunde auch heute noch empfohlen bei verschiedenen entzündlichen Beschwerden des Magens und des Darms, da sie sehr viele Gerbstoffe enthalten. Äußerlich als Tinktur angewandt, soll ein Aufguss von klein geschnittenen Walnussblättern bei Ekzemen und Akne lindernd wirken. Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin wärmt die Walnuss den Funktionskreis Lunge und stärkt den Funktionskreis Niere und sorgt für ausreichend Verdauungssäfte. Als eigentliches Nahrungsmittel führte die Walnuss in moderner Zeit ein wechselhaftes Dasein. Während noch 3.) Walnüsse senken die LDL-Cholesterin-Konzentration. „Fünf Walnüsse am Tag halten die Gefäße frei“, sagt ein vor einigen Jahren in Umlauf gebrachter Spruch. Manche Autoren meinen sogar, es müssen neun Walnüsse täglich sein. Die in der grünen Schale reifende Nuss die Generation unserer Großeltern sie als Hirn- und Nervennahrung rühmte und sich gerne auf die Ähnlichkeit der Walnussoberfläche mit den Gehirnwindungen berief, war die Walnuss beim „modernen kalorienbewussten Menschen“ aufgrund ihrer hohen Energiedichte, der aus ihrem Fettgehalt resultiert, in Ungnade gefallen. Auch die Furcht vor dem nicht so seltenen Schimmelbefall der Walnüsse bei unsachgemäßer Lagerung war Anlass zur Zurückhaltung. Inzwischen ist die Walnuss sozusagen voll rehabilitiert und jeder, der einen Walnussbaum in seinem Garten stehen hat, darf sich glücklich schätzen. Die Walnuss enthält nämlich antientzündliche Stoffe (Omega-3-Fettsäuren), Antioxidantien (Vitamin E, Selen, Zink...) und wichtige Mineralien (Kalium, Magnesium, Calcium). Die Walnuss ist für RheumaPatienten besonders empfehlenswert – warum? 1.) Walnüsse haben bei regelmäßigem Verzehr eine antientzündliche Wirkung. 100g Walnüsse haben zwar einen Nährwert von 654 kcal, da die Walnuss zu 65% aus Fett besteht. Zum größten Teil sind dies aber mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Auf 100g Walnüsse kommen 9,1g einer beson- ders gesundheitsfördernden Fettsäure, einer Omega-3- Fettsäure, nämlich der Alpha-Linolensäure. In keiner anderen Nuss kommt die Alpha-Linolensäure nur annähernd so hoch konzentriert vor wie in der Walnuss. Entsprechend ist übrigens auch das Walnussöl reich an dieser Omega-3-Fettsäure: In 1 Esslöffel Walnussöl sind 2 g Alpha-Linolensäure enthalten. Laut Prof. Dr. Olaf ADAM sollten von Betroffenen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen 4 g Alpha- Linolensäure pro Tag in der Nahrung angestrebt werden. Diese 4 g sind in knapp 50 g Walnüssen oder in 2 Esslöffel Walnussöl enthalten. Die Alpha-Linolensäure kann vom Körper im Verhältnis 4:1 (und selbst bei schlechten Bedingungen durch zu hohen Linolsäureanteil in der Nahrung im Verhältnis 10:1) in die Eicosapentaensäure (EPA) umgewandelt werden, so dass 1g EPA zur Verfügung steht und damit ein beachtliches antientzündliches Potential. Eine Nahrung, die reich an Alpha-Linolensäure ist, kann nachweislich die Entzündungsbotenstoffe TNF-Alpha und Interleukin 6 hemmen. 2.) Walnüsse schützen vor dem auf freien Radikalen beruhenden oxidativen Stress, denn Walnüsse enthalten reichlich Antioxidantien. In 100 g Walnüssen sind 3,1 mg Zink Oder auch: “A handful a day keeps the doctor away” in Anlehnung an den Spruch “An apple a day keeps the doctor away”. Der unmittelbare Anlass zu diesen Empfehlungen waren Untersuchungen der Harvard-Universität, die zeigten, dass Walnüsse cholesterinsenkend wirken und dass sie bei regelmäßigem Verzehr vor allem das „schlechte“ Cholesterin, nämlich das LDL-Cholesterin senken, und zwar ohne Gewichtszunahme durch die zusätzlich aufgenommenen Kalorien. Auch die Diabetes-Einstellung verbesserte sich in vergleichenden Studien nach zusätzlichem Walnussverzehr. Dies erklärt sich zum großen Teil wieder durch die hohe Konzentration der Alpha-Linolensäure, teilweise aber auch durch die Antioxidantien in der Walnuss. Walnüsse senken also das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose, die ja als „Zweiterkrankung“ beim Rheuma Patienten gehäuft gefunden werden. 4.) Walnüsse enthalten reichlich Minerale. 100 g Walnüsse enthalten 98mg Calcium, 158mg Magnesium und 441mg Kalium. Diese Minerale sind wichtig für den Knochenaufbau zum Schutz vor Osteoporose. Aber auch für die Muskulatur sind sie unentbehrlich. Sie verbessern die Leistungsfähigkeit der Muskeln, helfen Muskelkrämpfe vermeiden, verbessern die Koordination, das Muskel-Gleichgewicht und die Ausdauer. Die Muskulatur ist vor allem bei entstandenen Fehlhaltungen ständig einer vermehrten Beanspruchung ausgesetzt, muss also mehr leisten und braucht daher ausreichend Minerale. Die verbesserte Muskelfunktion leistet aber auch ihrerseits wieder einen Beitrag zur Vermeidung der Osteoporose, denn nur in einem durch Muskelzug und -druck beanspruchten Knochen finden ausreichend Aufbauprozesse statt. Übrigens ist der Mineralstoffreichtum auch für die Herztätigkeit (den Herzmuskel) wichtig. 5.) Walnüsse enthalten reichlich B-Vitamine In 100g Walnüssen sind 537 μg Vitamin B6 (Pyridoxin) und 341 μg Vitamin B1 (Thiamin) sowie 150 μg Vitamin B2 (Riboflavin) und 98 μg Folsäure enthalten. Die B-Vitamine sind wichtig für den Eiweißstoffwechsel und die Aufnahme und Verarbeitung von Aminosäuren und speziell für den Nervenstoffwechsel, die Botenstoffe im Gehirn und Nervensystem, für die Aufmerksamkeit, Konzentration, Ausgeglichenheit und geistige Leistungsfähigkeit. So erklärt sich auch der Ruhm der Walnüsse als “Brainfood”. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 und Folsäure ist außerdem wichtig als Gegengewicht gegen Homocystein – einem Stoff, der zu erhöhtem Herzkreislaufrisiko führt. Folsäure ist wichtig für das Wachstum der Blutzellen, der Haare und für eine intakte Haut-und Schleimhaut. Die B- Vitamine haben darüber hinaus aber auch antioxidative Eigenschaften. 6.) Walnüsse enthalten Melatonin Die Entdeckung von Melatonin in Walnüssen erfolgte erst 2005. Melatonin ist wichtig für den Schlaf-Wach-Rhythmus: es wird im Schlaf gebildet und bei Helligkeit wird seine Produktion gedrosselt. Es steht in einem Regelkreis mit Serotonin, welches tagsüber gebildet wird. Nach dem Verzehr von Walnüssen stieg der Melatonin- Gehalt im Körper bis zum Dreifachen. Dem Melatonin wird eine wichtige Rolle in der Reihe der Antioxidantien zugesprochen, auch in der Verhinderung der Krebsbildung. Eine Krebshemmende Wirkung unter Ernährung mit Walnüssen wurde im Tierversuch bereits aufgezeigt; man vermutet hier als Wirkfaktoren ein Zusammenspiel aus Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Und nun zur Aufbewahrung und Zubereitung: Walnüsse sind direkt nach der Ernte unbedingt schnell von ihren Schalen zu befreien und bei guter Durchlüftung und Temperaturen um 25°C (z.B. in der Herbstsonne) innerhalb von ein paar Tagen bis 2 Wochen zu trocknen, sonst droht der Schimmelbefall, den man der Schale selbst evtl. gar nicht ansieht, der sich aber in der Nuss ausbreiten kann. Bei der nicht ökologischen Verarbeitung darf gebleicht und begast werden, nicht dagegen bei Bio-Walnüssen. Die gut getrockneten Nüsse müssen in trockenen Räumen aufbewahrt werden. Dann halten sie sich durchaus auch mehr als 1 Jahr. Walnussöl sollte man kalt verwenden, nicht zum Braten und Backen und erst recht nicht zum Frittieren. Walnüsse sind nicht nur ein guter Pausen-Snack, sondern eignen sich auch sehr gut für die Verfeinerung von Nachspeisen, schmecken sehr gut zu einigen Käsesorten, in Salaten – und passen sogar auch zu bestimmten Gemüsesorten, z.B. zu Fenchel oder Brokkoli. Übrigens: Nichts ist gut im Übermaß. Man sollte auch bei der Walnuss in der Verzehrmenge immer das rechte Maß halten. Ein übermäßiger Genuss von Walnüssen kann Magen-Darm-Probleme hervorrufen. Etwa 50 Gramm am Tag reichen für die gesundheitsfördernde Wirkung. Morbus-Bechterew-Journal Nr. 126 (September 2011) Aktiv mit Rheuma ׀22 Aktiv mit Rheuma ׀23 Weshalb Kranksein auch eine Kunst ist Wie eine Erkrankung verläuft, lässt sich nicht vorhersehen. Doch Gedanken und Gefühle können wir lenken, in eine Richtung, die hilft zu verstehen, was Kranksein, was die Diagnose einer rheumatischen Erkrankung für das eigene Leben bedeuten kann. Ein Gespräch mit Mag. Isabella Gerstgrasser. Nicola Lins hat die Psychologin und Psychotherapeutin, die selbst von rheumatoider Arthritis betroffen ist, für die Zeitschrift Aktiv-mit-Rheuma interviewt. Frau Gerstgrasser, Sie sagen, dass Kranksein auch eine Kunst ist. Was meinen Sie damit? Wenn die Diagnose feststeht, wenn der objektive Befund einer chronischen Erkrankung auf dem Tisch liegt, geht es viel weniger um diese Tatsache des objektiven Befundes, als um den Menschen. Es geht darum, wie dieser Mensch mit seiner Erkrankung umgeht. Das meine ich mit Kunst. Denn, das Objektive – so ist es - gibt es nicht. Kein Krankheitsverlauf und kein Genesungsprozess sind berechenbar und gewiss. Keine noch so begründete, evidenzbasierte schulmedizinische Intervention, keine Methode der komplementären Medizin, keine heilpraktische Methode und kein Gebet können Heilung garantieren. Das medizinische Wissen, wie man Krankheiten erkennt und behandelt, wächst doch ständig. Es gibt inzwischen erfolgversprechende und effektive Behandlungsmethoden für rheumatische Erkrankungen. Stimmt schon. Sie sprechen die Biologicals an. Die helfen sehr vielen Betroffenen. Und das ist wirklich erfreulich. Allerdings muss man schon erkennen, dass die Wirkungsweise von Medikamenten begrenzt ist und die Symptomatik, die damit bekämpft wird, nicht selten wiederkehrt. Außerdem ist die Diagnostik dem, was die Medizin erfolgreich behandeln kann, weit voraus und vieles chronifiziert. Trotz aller Fortschritte gilt: Die Medizin kann Krankheit nicht abschaffen. Das klingt ja so, als wären wir Krankheiten perspektivlos ausgeliefert? Nein. Ich sehe das nicht so. Krankheit will verstanden werden. Wir tun wahnsinnig viel, um gesund zu bleiben. Doch Gesundheit ist mehr als ein körperlicher Zustand und mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Unsere psychische und soziale Verfassung mischen gehörig mit. Keine Ernährungsumstellung, kein toller Gesundheitstipp garantiert mir, dass ich auch nur ein Jahr länger lebe. Wir jagen da einer Illusion nach. Welcher Illusion? Dass Gesundheit machbar und käuflich ist. Die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen in den USA kommen mit Blick auf Präventionsstudien zum Schluss: über 50, sogar bis zu 70 Prozent unserer Gesundheit sind schlicht Glück. Das relativiert unseren „Gesundheitswahn.“ Wir wollen doch alle gesund sein. Was ist schlecht daran? Gar nichts. Es geht um die Verhältnismäßigkeit. Wir verfolgen den Anspruch auf perfekte, auf absolute Gesundheit. Hauptsache gesund! Das ist unrealistisch. Wir verwechseln Gesundheit mit einem konsumgesteuerten Lebensstil, den wir für normal halten. Gesundheit und Krankheit sind schlicht und einfach zwei unterschiedliche Qualitäten im Leben. Beide stehen in einer dauernden Spannungsbeziehung zueinander. Sie sehen also Gesundheit und Krankheit nicht als Gegensätze? Nein. Wir sind immer beides. Gesund und krank. Warum sollte denn meine Gesundheit aufhören, wenn ich krank bin? Niemand ist je ganz gesund oder ganz krank – außer er ist tot. Gesundsein ist etwas anderes, als medizinisch ohne Befund zu sein oder durch Normalität zu brillieren. Wir neigen dazu, Gesundsein auf messbare Daten zu reduzieren, aber es ist ein ganzheitliches, umfassendes und vor allem sehr subjektives Gefühl. Man kann es nicht so einfach definieren. Auch ich fühle mich mit meiner rheumatoiden Arthritis ziemlich gesund. Inmitten meiner Krankheitsschübe und Schmerzattacken habe ich viel über mich, meine Gesundheit und meine Lebensweise gelernt. Das ist gesund. Gesundheit und Krankheit sind vergleichbar mit den berühmten zwei Seiten einer Medaille. Natürlich kann eine Seite – die Krankheit – die andere manchmal fast überwältigen, aber sie ist immer noch da. Wenn es regnet, tagelang – das wäre die Krankheit – ist die Sonne (die Gesundheit) hinter den Regenwolken trotzdem da. Das heißt, wir sollten mit Krankheit anders umgehen? Ja. Das meine ich. Wenn die Krankheit sehr viel Raum einnimmt, dann haben wir die Wahl. Lassen wir uns darauf ein oder wehren wir uns dagegen, dass es so ist. Wichtig ist für uns alle: niemand kann seine Erkrankung beim Arzt abgeben oder im Krankenhaus deponieren. Die Krankheit gehört zu uns und wir sind selbst herausgefordert, so gerne wir auch manchmal davonlaufen würden. Sie sagen jetzt aber nicht, dass ein Mensch selbst dafür verantwortlich ist, weil er krank geworden ist? Nein! Ich habe nichts falsch gemacht, weil ich krank geworden bin. Krankheit ist keine Schuld, keine Strafe Gottes, sondern eine Weise des Menschseins. Das ist mir ganz wichtig. Ich rede von Eigenverantwortung. Verantwortung ist nicht als Beschuldigung oder moralische Verpflichtung gedacht. Worum es geht, ist: Ich selbst muss Antworten finden auf die Fragen, die sich mir in der Krise stellen. Wie kann ich das Potenzial, das mir trotz Krankheit zur Verfügung steht, für mich nutzen? Wie können Körper und Psyche einander helfen? Unter welchen Bedingungen und mit welchen Veränderungen könnte meine Krankheit auch Chancen enthalten und neue Perspektiven erlauben? Das klingt einerseits gut, macht aber auch irgendwie unsicher. Was kann der erkrankte Mensch denn konkret tun? Drei Dinge. Erstens, damit aufhören warum ich? zu fragen. Hätte es denn der Nachbar kriegen sollen? Die Frage nach dem Warum führt ins Leere. Zweitens anerkennen, dass Krankheit zum Leben gehört. Diese Unsicherheit, die Sie angesprochen haben, aushalten lernen. Und drittens, die eigene Krankheit nicht zu verdammen. Erkrankte müssen aufhören damit, die Krankheit als Feind zu sehen und gegen sie zu kämpfen. Wenn eine Krankheit nicht bekämpft werden soll, was dann? Sich vor Augen halten: Kranksein ist nicht gleichzusetzen mit einer verlorenen Schlacht. Krankheit ist keine Niederlage! Es geht darum, sich mit der Krankheit auf Augenhöhe einzulassen. Und dann – auf die Psyche hören, sie in den Heilungsprozess miteinbeziehen. Die Psyche ist ein wesentlicher Teil des lebendigen Organismus, der ernst genommen werden will. Die Psyche mischt immer mit. Doch zu oft wird sie ausgeblendet. Erfolge der angewandten Psychotherapie und die moderne Hirnforschung haben es nicht geschafft, körperlich erkrankten Menschen die Befürchtung zu nehmen, für verrückt gehalten zu werden, wenn sie sich um ihre Gefühle kümmern. Die Inanspruchnahme von Psychotherapie ist immer noch tabuisiert, leider. Bedenken Sie: Wenn wir kritiklos Medikamente schlucken, unsere Zweifel verschweigen und darüber verzweifeln, uns dem Medizinsystem in blindem Gehorsam und angstvoller Unterwerfung ausliefern, dann lassen wir die Psyche nicht zu Wort kommen. Wir lassen uns selbst im Stich. Das rächt sich bitter, denn die wichtigste Aufgabe der Psyche ist es, den Bezug zur Realität herzustellen. Ohne guten Kontakt zu unseren Gefühlen und Empfindungen, zu unserer Intuition, finden wir nicht heraus, was gut für uns ist und was nicht. Dafür brauchen wir unsere Psyche und einen kritischen Geist. Wer sich als Subjekt erlebt, lässt sich nicht zum Objekt von Krankheitsbehandlung machen und gibt in der Arzt/Patientenbeziehung selbst das Tempo der Heilungsschritte vor. Inwiefern hat eine chronische Erkrankung wie Rheuma mit der eigenen Biografie zu tun? Erkrankungen des Körpers machen oft traumatische Lebenserfahrungen sichtbar. Die gängige Vorstellung, Trauma sei ausschließlich ein zwar katastrophales, jedoch selten vorkommendes Einzelereignis, ist heute überholt. Das Psy- chotrauma hat seine Wurzel meist in traumatisierenden Beziehungen, denen Kinder und Erwachsene oft jahrelang ausgeliefert sind. Sich dazu therapeutische Hilfe zu holen und Traumata nicht zu ignorieren ist mutig. Damit wird einer neuen Gesundheitskultur der Weg geebnet. Worauf kommt es letztlich an? Das Wichtigste ist, der Krankheit einen guten Platz im Leben zu geben. Dazu gehört auch, nein zu sagen, wenn Angehörige oder professionelle Behandler Gesundheitsratschläge unterbreiten, wir aber spüren, dass die Angebote für uns nicht richtig sind. Gut gemeinte Ratschläge abzulehnen ist manchmal sehr schwer, weil der leidende Mensch ein starkes Bedürfnis nach Unterstützung, Verlässlichkeit und Führung hat. Gerade für den erkrankten Menschen ist es enorm wichtig, bei sich zu bleiben, den eigenen Gefühlen und Empfindungen zu trauen und unterscheiden zu lernen zwischen dem, was man hinnehmen muss und dem, was man selber entscheiden kann. Frau Gerstgrasser, vielen Dank für das Gespräch. Rheumatag Vorarlberg 23. April 2106, ab 14.00 Uhr Arbeiterkammer Feldkirch Aktiv mit Rheuma ׀24 Aktiv mit Rheuma ׀25 LANDESGRUPPEN – SHG und KONTAKTSTELLEN DER ÖRL Aktuelle Informationen zum Thema „Gut leben mit Rheuma“ in Bad Häring AkkdG: Akkreditierte Selbsthilfegruppe der Österreichischen Rheumaliga und Landesgruppenleitung (LGL) LANDESGRUPPE SALZBURG LANDESGRUPPE WIEN OBERÖSTERREICH SHG Stadt Salzburg (AkkdG) E-Mail: [email protected] Frau Gertraud . Schaffer (LGL) Tel.: +43 664 596 58 49 E-Mail: [email protected] SHG-Wien (AkkdG) E-Mail: [email protected] Frau Christine Pleniger (LGL) Tel.: +43 650 551 49 51 E-Mail: [email protected] SHG-Antiesenhofen (in Aufbau) Frau Danuta Huber Tel.: +43 7759 5137 E-Mail: [email protected] SHG Saalfelden (AkkdG) Gertraud Schaffer Tel.: +43 664 596 58 49 E-Mail: [email protected] SHG St. Johann im Pongau (AkkdG) Frau Manuela Wacheck Tel.: +43 664 494 55 97 E-Mail: [email protected] LANDESGRUPPE VORARLBERG SHG-Oberland (AkkdG) E-Mail: [email protected] Frau Nicola Lins (LGL) Tel.: +43 699 17 18 89 89 E-Mail: [email protected] SHG- Unterland (AkkdG) Frau Ilse Maier Tel.: +43 676/ 7549 475 E-Mail: [email protected] LANDESGRUPPE KÄRNTEN SHG Villach (AkkdG) E-Mail: [email protected] Frau Ursula Süssenbacher (LGL) Tel.: +43 660 12 74 715 E-Mail: [email protected] SHG Klagenfurt (AkkdG) Frau Helga Flaggl Tel.: +43 680 44 54 322 Lupus Selbsthilfe Wien Blog: lupusaustria.wordpress.com E-Mail: [email protected] LANDESGRUPPE BURGENLAND SHG Burgenland (AkkdG) E-Mail: [email protected] Herr Walter Strobl (LGL) Tel.: 43 664 380 33 33 E-Mail: [email protected] SHG Rohrbach Frau Klara Hauer Tel.: +43 664 122 91 72 E-Mail: [email protected] SHG Chronische Polyarthritis-Oberland (AkkdG) Frau Andrea Bachnetzer Tel.: +43 699 17 09 27 88 E-Mail:[email protected] Ennstaler Rheuma-SHG Frau Petra Pretscher Tel.: +43 660 703 48 58 E-Mail: [email protected] SHG Polyarthritis Frau Sailer und Frau Leithmayer Tel.: +43 512 28 25 32 Mobil: +43 664 118 37 53 SHG Polyarthritis Graz Frau Ingrid Isak Tel.: +43 346 521 47 E-Mail: [email protected] SHG für rheumakranke Kinder und Jugendliche Frau Nicky Böhm-Lilge und Frau Michelle Böhm Tel.: +43 676 487 48 31 E-Mail: [email protected] 1. Projektwochenende vom 14.10.2016 – 16.10.2016 „Rheuma betrifft uns alle“ SHG – Rheuma Wels Frau Daniela Loisl Tel.: +43 664 504 52 42 E-Mail: [email protected] STEIERMARK SHG Rheuma – St . Pölten Frau Gerda Pieringer Tel.: +43 650 33 78 531 E-Mail: [email protected] Zu dieser Veranstaltung werden auch TeilnehmerInnen aus Deutschland, Schweiz und Südtirol eingeladen SHG Rheumatoide Arthritis Linz Frau Christine Stickler Tel.: +43 676 390 30 86 E-Mail: [email protected] TIROL NIEDERÖSTERREICH liche Erkenntnisse in 5 Wochenendmodulen einladen und dürfen Ihnen bei dieser Gelegenheit bereits zwei Termine im Jahr 2016 mitteilen. 2. Projektwochenende vom 11.11.2016 – 13.11.2016 „Jung und Rheuma“ Wir dürfen unsere Mitglieder und alle Interessierten sowie medizinischen Fachkräfte jetzt schon bitten, einen wichtigen Termin vorzumerken. Die Vortrags- und Workshopreihe „Gut leben mit Rheuma“ widmet sich mit um- fangreichen Methoden und aktuellen Informationen zum Thema Rheuma. Wir wollen damit Betroffene zu Vorträgen und Diskussionen über neue medizinische sowie wissenschaft- Die Ferienregion Kufstein mit dem Ort Bad Häring bietet viele Möglichkeiten als Urlaubsdestination, sollten Sie Ihren Aufenthalt in den Tiroler Bergen verlängern wollen. Gertraud Schaffer Fenchel-Walnuss-Gemüse mit Ingwer und roten Zwiebeln Elterngemeinschaft rheumakranker Kinder Frau Margit Walch Tel.: +43 316 37 73 37 E-Mai: [email protected] Zutaten für 4 Personen: 1Gemüsefenchel, 1 rote Zwiebel, 5–7 Walnüsse, geviertelt, Ingwer (möglichst frisch), Curcuma, 1⁄4–1⁄2 Gemüsebrühwürfel, Rapsöl. Zubereitung: Gemüsefenchel waschen, vierteln und in dünne Streifen schneiden. Rote Zwiebel ebenfalls in schmale Streifen schneiden. Beides zusammen in etwas Rapsöl anbraten und mit ganz wenig Wasser ablöschen. 1⁄4 bis 1⁄2 Gemüsebrühwürfel dazu, frischen Ingwer (ganz fein geschnitten) nach Geschmack dazu. Alles zusammen etwa 10 Minuten köcheln lassen. Dann die geviertelten Walnüsse und danach Curcuma (nach persönlichem Geschmack) dazu, kurz mitköcheln – und mit etwas Pfeffer und ggf. mit Salz abschmecken. Dieses Gemüse kann man wunderbar als „schlanke“ Abendmahlzeit ohne weitere Beilagen essen, man kann es aber auch mit Geflügel (Hühner- oder Putenbrüstchen) und Reis kombinieren. Gutes Gelingen und guten Appetit! Dr. Gudrun Lind Albrecht, Morbus Bechterew-Journal Nr. 126 Aktiv mit Rheuma ׀26 Aktiv mit Rheuma ׀27 8. Tiroler „Rheuma-Rad-Tag“ Am Samstag, den 10. Oktober 2015, fand der 8. Tiroler „Rad Rheuma Tag“ statt. Der Start wurde von 10.00 Uhr auf 11.00 Uhr verlegt, da dieses Mal auch TeilnehmerInnen aus dem Bundesland Salzburg anreisten. Mehr als 30 Betroffene, Ärzte und Therapeuten von ganz jung bis zum rüstigen Senioren aus Tirol und Salzburg trafen sich bei der Branger Alm in Unterperfuss zum gemeinsamen Radfahren. Die Strecke mit einer Fahrzeit von ca. 2,5 Stunden führte entlang des Inns auf einem wunderschönen Radweg. Eine Rast zur Stärkung wurde im Gasthaus Neurauter in Hatting eingelegt. Anschließend teilte sich die Gruppe in jene, welche weiter nach Telfs radelten und jene, die den Weg zurück zur Branger Alm antraten. Gott sei Dank hatte das Wetter durchgehalten und wir trafen uns alle um ca. 15.00 Uhr wieder bei der Branger Alm zu einem gemütlichen Ausklang. Perfekt durchgeführt wurde dieser wunderschöne Ausflug von Herrn Univ. Doz. Dr. Johann Gruber, mitorganisiert von der ÖRL. Alle TeilnehmerInnen erhielten zu Beginn ein“ Rad Rheuma Tag“-Trikot in gelber Neonfarbe. Neben sehr interessanten Gesprächen und geselligen Stunden bot der „Rad Rheuma Tag“ vor allem viel Bewegung für alle Betroffenen und TeilnehmerInnen in Landesgruppe Vorarlberg einer schönen Landschaft, bei schönem Wetter und in viel frischer Luft. Es hat allen viel Spaß und Freude bereitet, die Vorfreude für den nächsten Radtag wurde kundgetan, sind doch solche Begegnungen sehr wichtig, um Kontakte zu knüpfen, sich gegenseitig auszutauschen und sich gemeinsam mit Gleichgesinnten zu bewegen und zu sehen, dass dies auch mit einer rheumatischen Erkrankung möglich ist.. Ich bedanke mich bei Herrn Univ. Doz. Dr. Johann Gruber für sein Engagement, mit welchem er sich ehrenamtlich für Rheumapatienten einsetzt. Für die freundliche finanzielle Unterstützung bedanken wir uns bei der Firma Roche, dadurch wurde der „Rad Tag“ erst ermöglicht. Gertraud Schaffer Weltrheumatag 2015 Selbsthilfegruppe Rheumatoide Arthritis Linz am Montag, 12. Oktober 2015 im Allgemeinen öffentlichen Krankenhaus der Elisabethinen in Linz Anlässlich des Weltrheumatages 2015 fand auch heuer wieder im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz eine Veranstaltung unter dem Titel Rheuma – eine Krankheit mit vielen Gesichtern statt. Frau OÄ Andrea Trenkler, Rheumatologin in diesem Krankenhaus, hielt einen Vortrag und Sprechstunde zum Thema, ebenso gab es die Vorträge „Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen aus Sicht der TCM“ und „Rheuma braucht Bewegung – Mobilisierung durch sanfte QiGong Übungen“. Auch unsere Selbsthilfegruppe war mit einem Stand vertreten und dieser wurde rege frequentiert. Wir konnten mit einigen Patientinnen und Patienten, die an den unterschiedlichsten rheumatischen Er- krankungen, natürlich auch an Rheumatoider Arthritis leiden, eingehende persönliche Gespräche führen und diesen wieder etwas Hoffnung machen. Einige zeigten auch an unserer Gruppe und unserem angebotenen Programm mit Vorträgen und Rheumaturnen reges Interesse. Wir hoffen, dass wir doch bei einigen Besuchern Interesse an unserer Gruppe wecken konnten und diese bei unseren nächsten Gruppentreffen begrüßen dürfen. Christine Stickler Selbsthilfegruppe für Menschen mit Rheumatoider Arthritis Linz Bildnachweis Ch. Stickler Bei unserem SelbsthilfegruppenTreffen am 02. Oktober waren wir eine große gut gelaunte Runde. Nach Kaffee, Tee und Kuchen stellte uns Martin Rinderer das „Wirkkochbuch“ vor. Buch zeigt Wege auf, um durch Ernährung in besseren Einklang mit der Natur zu kommen. Anfangs wurden Fragen unsererseits gesammelt, die Martin während des Vortrages beantwortete und erklärte. Aktiv und fit die Teilnehmerinnen der Vorarlberger Turngruppen! Entsprechend unserer Zielgruppe ging er auch speziell auf das Thema Ernährung bei entzündlichem Rheuma ein und erklärte die positiven wie negativen Wirkungen einiger Lebensmittel. Er selbst war als einer von drei Autoren daran beteiligt. Das Buch behandelt die „artgerechte“ Ernährung des Menschen. So war es ein aufschlussreicher und geselliger Nachmittag. Wir bedanken uns bei Herrn Martin Rinderer für sein Engagement. Dabei geht es darum, wie man als Mensch dem eigenen Körper entsprechend essen kann und dabei auch auf die Umwelt achtet. Das Tanita Wilhelmer LG-Vorarlberg Nachricht unserer Kassiererin ren. Nach etlichen Rückmeldungen haben wir uns entschlossen, zu Beginn des Jahres 2016 an alle Mitlieder der ÖRL einen Einzahlungsschein für die Mitgliedschaft gemeinsam mit den Anwendungs- und Einstiegsdaten zum „Rheumaliga Online Coach“ auszusenden. Damit wird der Wunsch von Mitgliedern, die aus welchen Gründen auch immer nicht in Selbsthilfegruppen kommen können oder möchten, erfüllt. Sehr geehrtes Mitglied, Sie machen unsere Arbeit erst mit Ihrem Mitgliedsbeitrag möglich, wir stellen uns alle gerne ehrenamtlich von der Gruppenleiterin und Gruppenleiter bis hin zu allen Vorstandsmitgliedern zur Verfügung und geben unser Bestes, um Sie zu informieren und alle Rheumatiker bei den zuständigen Gesundheitseinrichtungen, in Politik und Öffentlichkeit zu vertreten. Die internationale Vernetzung, der gemeinsame Austausch, die ge- Liebe Mitglieder, ich möchte mich für Ihre Unterstützung 2015 als Mitglied herzlich bedanken. Danke für die Überweisung des Mitgliedsbeitrages. Ich habe eine Bitte, es kommt immer wieder vor, dass die Angabe der Adresse fehlt oder die Unterschrift nicht leserlich ist. Dann können wir Ihre Einzahlung nicht in die Mitgliederdatei aufnehmen und Sie erhalten dadurch auch keine Zuschriften. Sollten Sie also einbezahlt (besonders neue Mitglieder) und keine Zuschrift erhalten haben, melden Sie sich bitte noch einmal, damit wir Ihnen Ihre Mitgliedskarte zusenden können. Die Mitgliedskarte ist für alle Mitglieder sehr wichtig, die Rabattierungen und den Rheumaliga Online Coach in Anspruch nehmen möchten. Bitte immer den gesamten Namen und die Adresse am Erlagschein anfüh- meinsamen Aktivitäten und Umsetzungsmöglichkeiten, das Arbeiten in den anderen Ländern, ist uns sehr wichtig. Die Besuche der Kongresse sind für die Teilnehmer kein Urlaub, sondern sehr viel Arbeit, auch wenn die Resultate nicht gleich zu erkennen sind. Diese Vernetzung ermöglicht uns, auf internationaler Ebene mitreden zu können und viele Ideen aufzunehmen und bei uns umzusetzen. Langfristig profitieren alle Rheumatiker, natürlich kann nicht für jeden Einzelnen jeder Wunsch erfüllt werden. Wir suchen junge Betroffene, die Interesse haben internationale Kongresse zu besuchen. Voraussetzung: Englisch in Wort und Schrift. Wir freuen uns auf Ihren Kontakt. Mit besten Grüßen und Wünschen R. Ben Hassen Aktiv mit Rheuma ׀28 Aktiv mit Rheuma ׀29 Rheuma-Tage und Infotag in St. Pölten, Eisenstadt, Salzburg und Klagenfurt! OÄ Dr. B. Hohenfellner, Stand Fa. Lambert zahlreiches Publikum erschienen. Es hat sich gezeigt, dass das Interesse an Informationen besteht und wir auf einem guten Weg sind. So werden auch im kommenden Jahr die Infotage in den Bundesländern weiter stattfinden. v.l.n.r.: Mag. I. Leitner, D. Wachter, Dr. M. Täuber, D. Hennrich, W. Strobl, G. Schaffer, Dr. R. Fallent, Dr. J. Fuchs, Dr. H. Cerny, Dr. E. Cetin. u am 13.10.2015 in St. Pölten Hotel Seeland zum Thema „Rheuma kann jeden treffen, ob jung oder alt“ Wir bedanken uns bei den folgenden Firmen für die freundliche Unterstützung: Abbvie, bständig, BMS, Celegen, Dr. Böhm, Gasteiner Heilstollen, Gastrokönig, Hotel Europa, Héviz, Lilly, Lambert, Meierhofer-Sanitätshaus, MSD, Österreichische Apothekerkammer, Pfizer, Roche, Therme Lendava. Neu - Räumlichkeit für Gruppentreffen in Wien St. Pölten Publikum Kärntner Rheumatag, Publikum Restaurant Fabelhaft Arbeiterstrandbadstraße 128 1220 Wien Bei unserem letzten Treffen konnten wir Frau OÄ Dr. Maya Thun, mit dem Thema „Die neuesten rheumatischen Erkenntnisse aus den USA“ schon in unserem neuen Räumlichkeiten, im Restaurant Fabelhaft begrüßen. Wie immer waren die zahlreich erschienen Teilnehmer vom Vortrag sehr begeistert. u am 31.10.2015 in Klagenfurt, Klagenfurter Messe, „Rheuma hat viele Gesichter“ Nach sehr intensiven Vorbereitungsarbeiten, Pressekonferenzen, ORF Aufnahmen und Medienberichten konnten wir uns bei allen vier Veranstaltungen über großes Interesse an einer sehr zahlreichen Besucheranzahl erfreuen. In Eisenstadt war die Resonanz sehr groß, die Besucher begrüßten das Danke an alle unsere Partner und Aussteller sowie SelbsthilfegruppenleiterInnen, SH- Organisationen und alle fleißigen Helfer vor Ort für die Unterstützung und Standbetreuung. Landesgruppe Wien u am 15.10.2015 in Eisenstadt Wirtschaftskammer, Thema „Rheuma hat viele Gesichter“ u am 17.10.2015 in Salzburg, Amadeo Hotel Schaffenrath, „Rheuma – eine Krankheit, die jeden treffen kann“ Für alle Veranstaltungen konnten wir namhafte Fachärzte und Ärztinnen für Innere Medizin und Rheumatologie, Allgemeinmediziner, Nuklearmediziner, Apotheker, Apothekerinnen, FA für Physikalische Medizin und Orthopädie, FA für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Homöopathische Medizin, Ergotherapeuten, Sportwissenschaftler und Mentaltrainer als ReferentInnen zu sehr spannenden Themen gewinnen. Die ÖRL weiß das Engagement aller Mitwirkenden sehr zu schätzen und bedankt sich bei allen ReferentInnen für die sehr aufschlussreichen und aufklärenden Vorträge. Salzburg Publikum Zustandekommen einer neuen Selbsthilfegruppe sehr. Auch in St. Pölten waren viele Betroffene sehr offen und können sich gut vorstellen, in die Gruppe zu kommen. Wie schon in den v.l.n.r. Mag. Stephan Öhlzelt, G. Schaffer, OÄ Dr. Karin Schöls, Dr. Ernst Umgeher, Gerda Pieringer, SHG St. Pölten letzten Jahren, wurde auch der 15. Salzburger Rheumatag sehr gut besucht. Auch in der Klagenfurter Messe, war ein sehr zahl- Christine Pleniger und Team LG-Wien v.l.n.r. OÄ Dr. M.Thun, Ch. Pleniger, M. Ulreich Aktiv mit Rheuma ׀30 Aktiv mit Rheuma ׀31 Preisträger Vision 2020 Die fachkundige Jury bestehend aus 5 Personen, hat den Beitrag „Dunkle Schokolade & Rheuma“ unter den vielen Einreichungen mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Dunkle Schokolade & Rheuma Mein Name ist Walter Strobl, ich bin 46 Jahre jung und im Burgenland zu Hause. Bereits kurz nach meinem ersten Geburtstag wurde eine juvenile chronische Polyarthritis (Morbus still) diagnostiziert. Aufgrund häufiger Rheumabeschwerden folgten zahlreiche Krankenhausaufenthalte im Preyer´schen Kinderspital im 10. Bezirk in Wien bis zu meinem 12. Lebensjahr. Die Dauer dieser Krankenhausaufenthalte war von unterschiedlicher Länge: Manches Mal waren es nur ein paar Tage, aber sie konnten auch bis zu einem Monat betragen. Obwohl das Krankenhauspersonal immer bemüht war, mir den Aufenthalt als Kind erträglich zu gestalten, sind meine Erinnerungen an diese Zeit mit viel Traurigkeit belegt, da ich sehr oft alleine, d.h. ohne meine Eltern und Geschwister war. Es gab aber auch schöne Momente während dieser Aufenthalte, nämlich, wenn wiederum ein bekannter Wiener Schokoladehersteller Schokolade an die kranken Kinder im Spital verteilte. Wir Kinder freuten uns immer riesig über diese Geschenke. Der Hersteller der Schokolade informierte uns Kinder darüber, dass er für eine größere Anzahl von gesammelten Schleifen einen Rollstuhl für ein behindertes Kind spenden würde. Ich motivierte und feuerte meine Freunde und Freudinnen im Krankenhaus zum Schokolade essen an. Wir aßen Schokolade bis zum Umfallen und sammelten sehr eifrig die Schleifen der Schokoladen, da wir unbedingt einem kranken Kind dadurch helfen wollten. Schließlich wurde uns mitgeteilt, dass wir es geschafft hatten und ein Rollstuhl einem bedürftigen Kind geschenkt wurde. Das machte uns Kinder sehr glücklich. Schokolade macht eben glücklich – beim Genießen und besonders auch dann, wenn man helfen kann. Der große Konsum von dunkler Schokolade führte dazu, dass ich heute weiße Schokolade bevorzuge!!!!!! Als ich nicht mehr so wirklich zu den Kindern zählte (ungefähr mit 12 Jahren) wurden meine Rheumaschübe dann im Kaiser-Franz-Josef-Spital weiter behandelt. Ebenfalls folgten mehrmals längerfristige Krankenhausaufenthalte. Meine Fehlzeiten in der Schule wurden durch Lehrer vor Ort im Krankenhaus kompensiert. Während der Pubertät legten sich meine rheumatischen Beschwerden weitgehend. Ich begann eine Lehre als Einzelhandelskaufmann in einem Elektrogeschäft. Diesen Beruf übte ich immer mit viel Freude und Einsatz aus. Zwischen der Pubertät und meinem 30. Lebensjahr waren meine Rheumabeschwerden relativ erträglich und wurden während dieser Zeit von meinem Hausarzt ausreichend behandelt. Halbjahreskontrollen wurden weiterhin im Krankenhaus durchgeführt. Ab dem 30. Lebensjahr begannen die Rheumabeschwerden in beiden Hüftgelenken. Es blieb somit nicht aus, dass ich bereits mit 34 Jahren das erste künstliche Hüftgelenk bekam und zwei Jahre später das zweite Hüftgelenk operiert wurde. Kurz darauf begab ich mich aufgrund meiner wieder intensiver werdenden Rheumabeschwerden in die Behandlung des LKH Graz, Rheumaambulanz, wo ich bis heute bestens behandelt werde und auch bestmöglich medikamentös eingestellt bin. Mit 44 Jahren bekam ich aufgrund der Abnützungen und Schmerzen im rechten Knie ein künstliches Gelenk. Die Beschwerden am linken Knie ließen nicht lange auf sich warten. Mit 46 Jahren sollte mir das zweite Kniegelenk ersetzt werden. Jedoch erkrankte ich kurz vor dem OP-Termin an einem Spätinfekt (Keim) der rechten Hüftprothese, welche schlussendlich zu einem Prothesenwechsel führte. Nach intensiver Rehabilitation geht es mir nun wieder gut. Nächstes Jahr steht noch die offene Knieoperation an. Meine positive Einstellung, mein Humor und mein Wissen über meine Krankheit haben mich über viele Tiefs in meinem Leben hinweg geholfen. Mit meiner Lebensgeschichte möchte ich Betroffenen Mut machen. Man kann mit Rheuma gut leben, wenn man sich mit dem Krankheitsbild vertraut macht. Wie meine Geschichte erzählt, kann man auch mit SCHOKOLADE das Leben mit Rheuma versüßen!!!! Da ich mich schon seit vielen Jahren aktiv mit der Erkrankung „Rheuma“ auseinandersetze und viele Erfahrungen gesammelt habe, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Betroffenen – ob jung oder alt - zu helfen bzw. zu unterstützen und Mut zu machen. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, eine Rheuma-Selbsthilfegruppe im Burgenland zu gründen. 1. Preis: 1 Woche für 2 Personen, im Hotel Terme Millepine in Montegrotto wurde von Herrn Alberto Lunardi, Junior Sales Manager zur Verfügung gestellt. 2.- 5 Preis: 5 mal 2 Kennenlern Einfahrten in den Gasteiner Heilstollen, zur Verfügung gestellt vom Gasteiner Heilstollen. Preisträger: E. Breuer, Vorarlberg, J. Kröll, Tirol, S. Strassmaier, Vorarlberg, W. Seppele, Kärnten, M. Ulreich, Wien und K: Berger, Steiermark. Die Österreichische Rheumaliga gratuliert allen Preisträgern und bedankt sich bei allen Einsendern für Ihre Lebensgeschichten und bei den Sponsoren für die freundliche Zurverfügungstellung der schönen Preise. Herzlichen Dank! Gertraud Schaffer Sie möchten die Österreichische Rheumaliga unterstützen? 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