Abschlussbericht
Transcrição
Abschlussbericht
Ditziput 2014 - und ein indischer Ohrwurm 234 Kinder haben 2 Wochen Ditziput “indisch“ kennenlernen dürfen. Und ich weiß von einigen Kindern persönlich, dass sie eines vermissen werden: „Ditziput“ mit seinem indischen Flair, seinen Farben, seinen Tänzen und seiner Besonderheit, die indischen Mahlzeiten mit der Hand essen zu dürfen. Denn das Besteck war dieses Jahr tabu. Für die Kinder war das überhaupt kein Problem, nur für manchen Betreuer war das eine kleine Herausforderung. Die Alternative war das hausgemachte deutsche Menü in der Mensa mit Besteck zu sich zu nehmen. Vielen Dank nochmals an das Küchenteam, das täglich minutiös das Essen hinzauberte und auch an all die Versorgungsbetreuer, die den über 300 Ditziputanern die indischen Mahlzeiten boten. Zusammengefasst: auch dieses Jahr ist wieder niemand verhungert. (Im wirklichen Indien kämpfen große Teile der Bevölkerung mit einem Lohn von 1 Euro pro Tag ums Überleben). In Ditziput gab es für die Fleißigen ganze 24 Diros nach Abzug der Steuern. Nur wer die Gepflogenheiten der indischen Hochzeit annahm oder den Doktortitel erwarb, schaffte es zusätzlich steuerfrei zu arbeiten. Das waren dieses Jahr aber sehr wenige. Ich glaube, es gab mehr, die den Doktortitel erwarben als Paare, die heirateten. Dennoch dank dreier junger Inder Shely, Sheetal und Karthik war es möglich, den Kindern die ganze Form der indischen Hochzeitszeremonie - in passenden Kleidern versteht sich nahezubringen und ihnen zu vermitteln, was es heißt, durch die Brauteltern „arrangiert“ verheiratet zu werden. Kennen Sie Polo? Nein, nicht das Auto, sondern die Sportart natürlich! Einige Kinder kennen es nun hautnah. Abgesehen vom Ausflug zu einem Polo-Club, einem Hockeyclub, einem Moschee- und einem Wilhelmabesuch und der Beteiligung an einem Wettbewerb in „Schach“, (dessen Wurzeln ebenfalls in Indien liegen,) gab es ein reichhaltiges und gut belegtes Reise- und Workshop-Angebot. So fuhr man auch dieses Jahr wieder mit 4 Booten auf dem „MiniGanges“. Sie kennen ihn nicht? Na, ist doch klar: Unsere Enz ist natürlich damit gemeint! Über den „echten“ Ganges und andere Themen wie „Kinder in Indien“ usw. erfuhren die Kinder viel Wissenswertes in der Uni. Und wie jedes Jahr ist es interessant, wie die Kinder die Themen hinterfragen und damit umgehen. Durch Yoga sind wir alle eine Erfahrung reicher geworden, auch wenn nicht alle vom morgendlichen Bewegungsprogramm im Kreise der Gruppen begeistert waren. Und wer nicht genug davon bekommen konnte, konnte sein „Programm“ im Arbeitsbereich „Wellness und Meditation“ erweitern oder sich dort ein indisches Henna-Tattoo machen lassen und es zuhause stolz präsentieren. Waren Sie beim Öffentlichkeitstag in Ditziput! Nein? Dann haben Sie etwas versäumt! Nein, nicht den Regen, der uns an diesem Tag das Leben schwer machte, sondern man konnte durch ein Theaterstück an der indischen Tradition teilhaben und die Kinder im indischen Bollywood-Outfit auch tanzen sehen und hören. Obwohl es dieses Jahr natürlich auch ein Ditziput-Lied gab, wurde es durch den Song „Maahi Ve“ (von Shankar Ehsaan Loy auch unter Youtube zu finden) regelrecht verdrängt. Nach 2 Tagen verfolgte mich dieser Ohrwurm selbst noch im Schlaf. Er gehörte einfach täglich dazu und wurde engagiert von den Kindern getanzt. Das Dreamteam „Bollywood“ (bestehend aus 3 Betreuerinnen und talentierten Kindern) bot den Gästen an diesem Nachmittag eine tolle Aufführung in Kombination mit einer perfekten Modenschau vom Bereich Körperkunst, die die Kinder schminkten und dazu traditionell einkleideten. Nun ist alles wieder vorbei. Auch unsere 3 ungarischen Betreuer Zsófi, Csilla und Ádám, die uns tatkräftig unterstützten, sind wieder gesund zuhause in Gyula angekommen. Ich bin mir sicher, dass sie sehr schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen haben. Aber auch allen anderen Betreuern sei Dank, denn ohne euch, liebe Betreuer, wäre diese jährliche Kinderspielstadt einfach nicht möglich. Ihr habt die Kinder wieder zum Lachen gebracht und fröhlich sein lassen. So soll es sein! Liebe Leser im Alter von 17 bis 75 Jahren, geben Sie sich einen Ruck und melden Sie sich im Frühjahr wieder, um mitzuwirken, damit die Kinder Ditzingens auch 2015 zu einem neuen Thema neue Erfahrungen sammeln können und Spaß an dem Miteinander in den Sommerferien. Das Thema für 2015 steht mittlerweile auch schon fest und liegt um ein Vielfaches weiter weg als Indien. Raten Sie mal … Thomas Hartlieb für das Leitungsteam von Ditziput