Die eigene Zukunft gestalten - Initiative für Beschäftigung!
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Die eigene Zukunft gestalten - Initiative für Beschäftigung!
Die eigene Zukunft gestalten Junge Menschen gründen Unternehmen Gute Beispiele aus der Initiative für Beschäftigung! Netzwerke – Ideen – Zukunft Die bundesweite Initiative für Beschäftigung! wird unterstützt von: BASF Aktiengesellschaft, Bertelsmann AG/Bertelsmann Stiftung, Deutsche Bahn AG, Deutsche Bank AG, Vattenfall Europe Mining & Generation Inhaltsverzeichnis Zukunft Jugend – Erfahrungen aus der Initiative für Beschäftigung! 4 Dr. Hermann Borghorst Jeder ist Unternehmer! 5 Prof. Dr. Günter Faltin Gründergeist im Stundenplan: Netzwerk Hannovers Schülerfirmen Kontakt Initiative für Beschäftigung! c/o IFOK GmbH – Institut für Organisationskommunikation Kirsten Frohnert Neue Grünstraße 18 10179 Berlin Telefon: 0 30/53 60 77-18 E-Mail: [email protected] www.initiative-fuer-beschaeftigung.de 8 Vom Schüler zum Unternehmer mit promotion school 10 Der Start in die Selbstständigkeit mit der .garage lausitz 12 Juniorprojekte – Ein Konzept der Deutsche Bahn AG 14 Ein Interview mit Dr. Martina Niemann Impressum Herausgeber Initiative für Beschäftigung! Stand: Mai 2006 Redaktion IFOK GmbH – Institut für Organisationskommunikation Neue Grünstraße 18 10179 Berlin Layout und Druck weiss auf weiss, Berlin Oktoberdruck AG, Berlin Bildnachweise Seite 8/9: RegionalNetzwerk Hannover e.V. Seite 10/11: Wolfsburg AG Seite 12/13: .garage lausitz Netzwerkpartner 15 4 I Dr. Hermann Borghorst Prof. Dr. Günter Faltin Jeder ist Unternehmer! Zukunft Jugend – Erfahrungen aus der Initiative für Beschäftigung! Prof. Dr. Günter Faltin, Leiter des Arbeitsbereichs Entrepreneurship, Freie Universität Berlin Dr. Hermann Borghorst, Mitglied des Vorstands der Vattenfall Europe Mining & Generation, Sprecher der Initiative für Beschäftigung! Dr. Hermann Borghorst Ein Unternehmen zu gründen ist, als ob man ein Puzzle zusammensetzt – aber eines, dessen Ergebnis man zu Beginn noch gar nicht kennt und dessen Einzelstücke auch selbst noch ausgedacht werden müssen. Entrepreneurship ist also ein kreativer Akt, denn es beinhaltet die Fähigkeit, etwas aus dem Nichts zu schaffen. Wachstum und Beschäftigung entstehen dort, wo Werte geschaffen werden. Existenzgründungen sind für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes von großer Bedeutung. Existenzgründer/innen beschäftigen im Durchschnitt in den ersten zwölf Monaten zwei weitere Mitarbeiter/innen. Existenzgründungen sind nicht nur eine Alternative zur Arbeitslosigkeit, sondern sie sind der Motor für Innovationen und schaffen dadurch Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte volkswirtschaftliche Entwicklung. Was so spielerisch klingt, verlangt nicht nur Phantasie, sondern auch Intuition und Einfühlungsvermögen in soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge. Hierfür braucht es Muße, die die Hektik des Alltags oftmals nicht zulässt. Zugleich bietet Entrepreneurship die Chance, mit unkonventionellen Ideen und Sichtweisen zu arbeiten und gerade damit erfolgreich am Wirtschaftsleben teilzuhaben. In Deutschland wagen noch zu wenige Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit, sei es aus Mangel an Informationen oder aus Angst zu versagen. Vor allem junge Menschen gilt es, frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren und sie zu unterstützen, die Herausforderungen zu meistern. Dieser Prozess beginnt in der Schule. „Zukunft Jugend“ ist ein Schwerpunkt im Rahmen der Initiative für Beschäftigung!. Als Wirtschaftsinitiative sehen wir uns dabei in einer besonderen Verantwortung. Denn neue Perspektiven für junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt erschließen sich nicht immer von selbst. Oftmals bedarf es ungewöhnlicher Wege, das Beste aus jedem einzelnen Jugendlichen heraus zu holen. Die frühzeitige Sensibilisierung für Existenzgründung ist so ein Weg: Kreativität entfalten und unternehmerisches Handeln lernen, das vermittelt nicht nur Selbstbewusstsein und motiviert, sondern stellt vielfach die Weichen für den beruflichen Erfolg. Unser Ziel ist, dass dies selbstverständlich wird. Die Initiative für Beschäftigung! kann dabei auf umfangreichen Erfahrungen der regionalen Netzwerke aufbauen. Aus den vielen guten Projektbeispielen haben wir vier zur Unterstützung von Existenzgründungen ausgewählt. Die hier vorgestellten Erfolgsprojekte eröffnen neue Perspektiven für junge Menschen. Unternehmen können in ihrer gesellschaftlichen und regionalen Verantwortung diese Weichenstellungen unterstützen. Sie können sich als Motoren, Mentoren und Sponsoren solcher Erfolgsprojekte engagieren. Sie können den Jugendlichen helfen, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Was haben wir als Unternehmen davon? Junge Menschen, die kreative Ideen entwickeln und umsetzen, beleben immer aufs Neue die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und bringen neue Perspektiven in unsere Unternehmen. Dr. Hermann Borghorst I5 Prof. Dr. Günter Faltin Ob aus einer Geschäftsidee schließlich ein erfolgreiches Unternehmen wird, darüber entscheiden nicht nur Know -how, Kapital, unternehmerische Fähigkeiten und eine gute Infrastruktur, sondern auch ein hohes Maß an Beharrlichkeit und Geduld. Dabei ist der Gründer oder die Gründerin gut beraten, wenn das Konzept so einfach wie möglich ist. Denn was letztlich über den wirtschaftlichen Erfolg einer Idee entscheidet, ist ihre Akzeptanz am Markt – also bei den potenziellen Käufern. Ein gutes unternehmerisches Konzept zu entwickeln, ist eine Herausforderung. Das kann mitunter harte Arbeit sein, aber auch Vergnügen! Die Möglichkeiten, sich aktiv als Anbieter am Marktgeschehen zu beteiligen, erscheinen uns heute mitunter noch realitätsfern – vielleicht aber nur deshalb, weil wir uns mit den Chancen und Bedingungen in diesem Feld nicht ausreichend vertraut gemacht haben. Doch schließlich lebt der Markt vom Wettstreit der Ideen und Konzepte im wirtschaftlichen Bereich; das System Markt lebt von der Partizipation! Vor allem für Jugendliche ist es heute oftmals nicht leicht, sich den Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu stellen. Mit zunehmend größeren Anforderungen konfrontiert, stellt sich für sie die Frage, welchen Beruf sie erlernen wollen in den meisten Fällen erst, nachdem die Schule abgeschlossen ist. Die Suche nach den eigenen Stärken und ihre Entfaltung muss jedoch viel früher beginnen. 6 I Prof. Dr. Günter Faltin Prof. Dr. Günter Faltin Die Jugendlichen benötigen Raum, sich selbst auszuprobieren und zu messen, auch bevor sie ihre Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt unter Beweis stellen müssen. Neue Ideen brauchen Orte, die Offenheit, neue Sichtweisen und Experimente ermöglichen. Die spezifischen Fähigkeiten von Menschen zu erkennen und zu fördern, Eigenheiten zu erkennen und zu akzeptieren, sind nicht nur Anliegen einer guten Pädagogik. Auch Unternehmen haben ein ureigenes Interesse an kreativen jungen Menschen, die ihre Stärken selbstbewusst in den Arbeitsprozess einbringen oder den Wettbewerb durch neue Ideen beleben. Die in der Initiative für Beschäftigung! engagierten Unternehmen haben sich genau das zur Aufgabe gemacht: In den regionalen Netzwerken haben sie Projekte entwickelt, um Jugendliche schon frühzeitig an das Thema Entrepreneurship heranzuführen. Die jungen Menschen sollen dabei erfahren, dass „Etwas unternehmen“ durchaus einen guten Klang hat. Es verheißt Initiative, etwas über den Alltag hinaus tun, Spannendes und Bereicherndes schaffen. Wie das gelingt, zeigen die hier vorgestellten guten Beispiele. Sie setzen an den wesentlichen Schnittstellen an: Handlungsfelder Grafik: Schnittstellen der Gründungsvorbereitung im Rahmen der Initiative für Beschäftigung! Quelle: IFOK 2006 Sensibilisierung • • • • Ideen entwickeln und umsetzen wirtschaftliches Denken lernen Unterstützung durch Lehrerinnen und Lehrer im Schutzraum Schule … Im Rahmen von Schülerfirmen haben die Jugendlichen innerhalb des Schutzraums Schule die Möglichkeit, erste Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Der Wettbewerb promotion school fordert die Schülerinnen und Schüler unterdessen heraus, sich außerhalb der Schulzeit für ihre eigenständig entwickelten Konzepte einzusetzen. Während bei den Juniorprojekten die Auszubildenden selbstständiges Handeln in der Praxis erproben können, bietet die .garage lausitz konkrete Unterstützung beim Sprung in die echte Selbstständigkeit. So unterschiedlich und vielfältig die Ansätze sind, sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Zeigen, dass Entrepreneurship nicht länger etwas völlig Außergewöhnliches ist, sondern viel mehr Menschen offen steht, als wir uns bisher vorstellen konnten und darüber hinaus die Chance eines spannenden, selbstbestimmten Lebens bietet. Unsere Gesellschaft braucht unternehmerische Initiativen, die nicht ständig neue Bedürfnisse provozieren, sondern auf bereits bestehende Probleme mit ökonomischer, sozialer, aber auch künstlerischer Phantasie antworten. In diesem Sinne verstehe ich unternehmerisches Handeln als Leitlinie für gesellschaftliche Veränderungen. Ausbildungsvorbereitung Schulzeit Berufsvorbereitung Ausbildung Selbstständigkeit Schülerfirmen Orientierung • • • • Selbstständigkeit als berufliche Alternative vermitteln Businesspläne mit Experten erarbeiten Selbstbewusstsein vermitteln … promotion school Verantwortung • • • • handlungsorientierte Ausbildung unternehmerische Prozesse verstehen Eigenverantwortung stärken … Juniorprojekte Unterstützung • • • • • Selbstständigkeit vorbereiten und umsetzen professionelle Unterstützung Finanzierung ermöglichen Austausch im Netzwerk bereit stellen … .garage lausitz I7 8 I Hannovers Schülerfirmen Hannovers Schülerfirmen I9 Sie erlangen Schlüsselqualifikationen wie Eigeninitiative und Teamfähigkeit und legen so die Grundlagen für einen erfolgreichen Übergang Schule/Ausbildung/Beruf. Engagierte Unternehmen Gründergeist im Stundenplan: Netzwerk Hannovers Schülerfirmen Im Unterricht ein Unternehmen leiten Im Schulunterricht ein kleines Unternehmen leiten? In vielen allgemein bildenden Schulen in und um Hannover gehört das inzwischen zum Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Geschäftsideen, organisieren die Arbeit und treffen unternehmerische Entscheidungen. Sei es im eigenen Schulkiosk, beim Bau von Stellwänden, dem Verkauf von Büromaterial oder der Produktion und dem Verkauf von Igelhäusern. Berufliche Perspektiven entwickeln Lehrerinnen und Lehrer stehen den Jugendlichen beim Unternehmensaufbau mit Rat und Tat zur Seite. Grundkenntnisse in Betriebsaufbau und -ablauf lernen die Schülerinnen und Schüler ebenso learning by doing wie unternehmerisch zu denken und zu handeln. Außerdem erleben sie die Komplexität des Marktes und erhalten so einen soliden Grundstock für die Berufsorientierung und das spätere Berufsleben. Von der Ideenfindung über die Gründung bis zur Durchführung, Etablierung und Weiterentwicklung der Schülerfirma entdecken die Jugendlichen ihre Stärken. Für Schülerinnen und Schüler aus Schülerfirmen ist der Kontakt zu echten Unternehmen eine wichtige Möglichkeit, Einblicke in Funktion, Aufbau und Organisation der Unternehmen zu erhalten und auf diese Weise wichtige Erkenntnisse für den eigenen „Betrieb“ zu gewinnen. Die Unterstützung der Schülerfirmen durch das Know-how engagierter Unternehmen aus der Region ist in Vorbereitung. In Workshops mit Schulen und Unternehmen werden spezifische Themen für den Arbeitsbereich Schülerfirmen erarbeitet. Erfolgsfaktor Vernetzung Hannovers Schülerfirmen sind Teil eines lebendigen, aktiven Netzwerks: 44 Schulen aus der Region Hannover und eine Vielzahl von Unternehmen gehören dazu. Workshops, regelmäßige Treffen sowie der Austausch von Best Practices, die aktive Einbindung von Unternehmen, die Schulung von Lehrkräften und Schülerfirmenpersonal und die Vorbereitung einer Schülerfirmenmesse sind gleichermaßen identitätsstiftend. Initiiert wurde es vom RegionalNetzwerk Hannover e.V.; im Rahmen der „Hannover AGENTUR Schule Wirtschaft“ wird es kontinuierlich weiterentwickelt. Die finanziellen Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds, von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, der Region Hannover, von zahlreichen Unternehmen aus der Stadt und der Region Hannover sowie aus Mitteln des RegionalNetzwerk Hannover e.V.. Informationen unter: www.regionalnetzwerk-hannover.de Kontakt Uwe Schellerer (IG BCE), Koordination und Leitung RegionalNetzwerk Hannover e.V. im Hause der IG BCE Königsworther Platz 6, 30167 Hannover Telefon: 05 11/ 76 31-2 45 E-Mail: [email protected] 10 I promotion school promotion school Das Erfolgskonzept: Selbstbewusstsein durch kreative Teamarbeit Vom Schüler zum Unternehmer mit promotion school Sicherheit im Präsentieren und die eigenen Ideen überzeugend vertreten – promotion school vermittelt nicht nur praktisch, was Entrepreneurship bedeutet, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Anerkennung, erfahren die Vorteile der Teamarbeit und erleben, dass sie etwas bewegen können. Ein Grund für ihre große Bereitschaft, auch außerhalb der regulären Unterrichtszeiten ihre Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Ideen entwickeln, Entscheidungen treffen, Verantwortung tragen Mitmachen! Selbstständigkeit – eine berufliche Perspektive mit guten Aussichten: Das will der Wolfsburger Wettbewerb promotion school jungen Menschen vermitteln. Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe können hier auf spielerische Weise erfahren, was Entrepreneurship konkret bedeutet. Von der eigenen Geschäftsidee bis zur Erstellung eines Geschäftsplans erhalten sie Einblick in die Vielfalt unternehmerischer Tätigkeiten und Chancen. Rund 1.700 Wolfsburger Schülerinnen und Schüler haben bisher die Chance genutzt, sich grundlegend mit dem Thema Existenzgründung auseinanderzusetzen. 121 von ihnen haben sich am Wettbewerb beteiligt. Ermöglicht hat es ihnen insbesondere der InnovationsCampus der Wolfsburg AG, der das Projekt finanziert, sowie weitere unterstützende Organisationen: das Labor für Entrepreneurship Berlin, b2edu sowie die Wolfsburger Gymnasien und Gesamtschulen, Berufsbildende Schulen und das Wolfsburg Kolleg. Pfiffige Geschäftsideen von Nachwuchsgründern Kreativität und Spontaneität stehen am Anfang jeder Geschäftsidee. In Ideenworkshops entwickeln die jungen Leute ihre Vision von einem eigenen Unternehmen. Von Anfang an ist aber auch unternehmerisches Denken gefragt. Hierfür steht das Expertenteam des InnovationsCampus bei der Erarbeitung eines Businessplans beratend zur Seite. Anschließend werden die Ergebnisse einer Fachjury präsentiert und die Gewinner im Rahmen einer exklusiven Feier prämiert. Den Teams winken Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 10.000 Euro. Informationen unter: www.wolfsburg-ag.com Kontakt Dennis Tobias, Wolfsburg AG Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg Telefon: 0 53 61/ 8 97 12 21 E-Mail: [email protected] I 11 12 I .garage lausitz .garage lausitz Unterstützung aus der eigenen Reihe Der Start in die Selbstständigkeit mit der .garage lausitz Du kannst die Welt verändern! Den Traum von der eigenen Firma verwirklichen: Immer mehr junge Menschen wählen die Existenzgründung als Alternative zur Jobsuche. In der .garage lausitz erhalten sie professionelle Unterstützung und Begleitung bei der Gründung ihrer eigenen Firma. Damit bietet die .garage jungen Menschen bis zu einem Alter von 28 Jahren eine neue berufliche Perspektive in ihrer Region und setzt zugleich ein Zeichen gegen die Abwanderung junger qualifizierter Menschen. Die Firma aus der .garage Die .garage lausitz bietet Gründungsvorbereitung unter einem Dach und Business-Know-how aus sämtlichen Branchen. Dozenten, Trainer und Coaches aus der Wirtschaft begleiten die Gründerinnen und Gründer in Workshops, Seminaren und Einzelcoachings von der Vor- bis zur Nachgründungsphase. Die .garage lausitz stellt dabei von der kompletten Büroausstattung bis zum Kinderspielzimmer für den Nachwuchs hervorragende Arbeitsbedingungen zur Verfügung. Außerdem stellt sie die Weichen zur finanziellen Absicherung der einzelnen Vorhaben – von Kleinstkrediten bis hin zur Inanspruchnahme öffentlicher Förderprogramme. Mit der Gründung des „puls .garage-gründerhilfswerk e.V.“ haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der .garage ein Netzwerk geschaffen, in dem sie sich auch nach der eigenen Gründung gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zum Angebot gehören unter anderem eine Auftragsbörse oder die Organisation von Businessreisen. .garage lausitz - Erfolg im Netzwerk In den drei Jahren ihres Bestehens haben 136 junge Menschen das Angebot der .garage lausitz genutzt. 91 Gründerinnen und Gründer haben ihre unternehmerische Tätigkeit gestartet, mehr als 90 Prozent von ihnen sind auch nach einem Geschäftsjahr noch am Markt tätig. Für diesen Erfolg steht ein breites Unterstützernetzwerk in der Region: Das Netzwerk Lausitz, das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg, die LASA Brandenburg GmbH, die Arbeitsagentur Cottbus, ARGEN und optierende Kreise, die Sparkasse Spree-Neiße, Vattenfall Europe Mining & Generation, SUPRA GbR, BASF Schwarzheide, enviaM, IHK Cottbus, HWK Cottbus, Stadtverwaltung Cottbus, Landkreis Spree-Neiße, IG BCE. Informationen unter: www.garage-lausitz.de Kontakt: SUPRA, Bildung. Beratung. Projektmanagement, Raasch & Raasch GbR Gabriele Raasch, Parzellenstraße 10, 03046 Cottbus Telefon: 03 55/48 68 68 E-Mail: [email protected] I 13 14 I Juniorprojekte Netzwerkpartner Juniorprojekte – Ein Konzept der Deutsche Bahn AG I 15 Netzwerkpartner Interview mit Dr. Martina Niemann, Leiterin Personalsteuerung und Konzernarbeitsmarkt, Deutsche Bahn AG Mikrokredite für junge Unternehmen Frau Dr. Niemann, bei der Deutschen Bahn können Auszubildende eigenständig ein Reisezentrum und einen Bahnhof leiten. Das ist doch sehr viel Verantwortung für die Jugendlichen. Welche Ziele verbinden Sie mit diesem Projekt? Dr. Martina Niemann Auszubildende im Berufsbild „Kaufleute für Verkehrsservice“ bekommen bei uns die Möglichkeit, eigenständig die Abläufe in einem Reisezentrum und den Service in einem Bahnhof zu planen und durchzuführen. Es ist richtig, das ist eine große Verantwortung. Doch diese Form der handlungsorientierten Ausbildung wirkt gleichzeitig ungemein motivierend auf die Jugendlichen. Sie lernen und handeln selbstständig, können eigene Entscheidungen treffen und bekommen so eine direkte Rückmeldung auf das, was sie tun. Unsere Auszubildenden bekommen so einen Einblick in die unternehmerischen Prozesse und Zusammenhänge. Das bedeutet, sie identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen, denn sie können eben auch mitgestalten. Das stärkt nicht nur die Eigenverantwortung, sondern auch die Teambildung. Die Tatsache, dass sie sich mit den Konsequenzen ihres Handelns direkt auseinander setzen müssen, stärkt das unternehmerische Denken und macht fit für eine erfolgreiche berufliche Zukunft! Aber geht die Bahn nicht auch ein erhebliches Risiko ein? Schließlich kann dabei doch auch eine Menge schief gehen? Kontakt DB Station&Service AG Simone Reich Köthener Straße 2 10963 Berlin Tel.: 0 30/2 97-6 82 76 [email protected] Sicher geht auch mal das eine oder andere daneben. Aber wir zeigen unseren Auszubildenden auch, dass wir viel Vertrauen in sie setzen – und das spornt sie an, ihre Arbeit richtig gut zu machen. Aber sie stehen ja auch nicht ganz alleine da. Sie haben einen klar definierten und planbaren Verantwortungsbereich, außerdem stehen ihnen erfahrene Betreuerinnen und Betreuer zur Seite. Erfolgserlebnisse haben dabei aber nicht nur die Jugendlichen selber. Wir konnten mit Hilfe dieser Projekte nicht nur die Ausbildungsqualität in dem Bereich verbessern, sondern sogar die Kundenzufriedenheit steigern. Nicht zuletzt durch die vielen neuen Serviceideen, die die Jugendlichen eingebracht haben, konnten wir schließlich eine Umsatzsteigerung verzeichnen. Das zeigt uns, wie wichtig es ist, den Jugendlichen schon früh Verantwortung zu geben – Verantwortung durch Vertrauen. Kleinunternehmen, die aus der Arbeitslosigkeit gegründet wurden, fehlt oftmals das entscheidende Kapital für die ersten Wachstumsschritte und zur Existenzfestigung. Das Deutsche Mikrofinanz Institut DMI bietet mit den international erfolgreichen Instrumenten des „Microlending“ Unterstützung an und baut ein Netz von regionalen Organisationen auf, die Mikrofinanzierungen vergeben. Ihnen stellt das DMI Kapital, Trainings, Monitoring und Werkzeuge zur Verfügung. Informationen unter: www.mikrofinanz.net Kontakt: Deutsches Mikrofinanz Institut DMI, Falk Zientz Christstraße 9, 44789 Bochum, Telefon: 02 34/ 5 79 71 62 E-Mail: [email protected] Den Weg in die Selbstständigkeit gestalten In Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterstützt Enterprise junge arbeitslose Erwachsene durch ein integriertes Leistungsangebot mit individueller Beratung, Qualifizierung, Mentoring, Mikrofinanzierung und Nachgründungscoaching auf ihrem Weg in die berufliche Selbstständigkeit. Für junge Menschen ohne klassische Gründerbiografie bedeutet dies eine echte Alternative zur Erwerbsarbeit. Enterprise ist eingebunden in die Europäische Gemeinschaftsinitiative EQUAL und hat seit 1999 bundesweit über 800 Gründungen auf den Weg gebracht. Informationen unter: www.iq-enterprise.de / www.enterprise-netz.de Kontakt: iq e.V./Enterprise, Stephanie Koenen Muskauer Straße 24, 10997 Berlin, Telefon: 0 30/6 11 34 29 E-Mail: [email protected] Eigeninitiative von Jugendlichen stärken Jugendliche in sozialen Brennpunktlagen und strukturschwachen ländlichen Regionen sind besonders von Arbeitslosigkeit betroffen. Mit Hilfe von eigens geschulten und zertifizierten Lehrkräften will NFTE (Network For Teaching Entrepreneurship) Mädchen und Jungen mit schlechten Startchancen ermutigen und dabei unterstützen, neue Sichtweisen und Perspektiven zu entwickeln und selbst für die eigene Zukunft aktiv zu werden. Grundlage ist ein spezieller Lehrplan, der wirtschaftliches Basiswissen vermittelt und Jugendlichen zeigt, wie sie sich ein eigenes kleines Unternehmen aufbauen können. Informationen unter: www.nfte.de Kontakt: NFTE Deutschland e.V. Programmdirektion, Connie Hasenclever Tieckstraße 7, 10115 Berlin, Telefon: 0 30/43 40 91 91 E-Mail: [email protected]