Blickwinkel Int. Frauentag - Bund Länder und Gemeinden Hamburg

Transcrição

Blickwinkel Int. Frauentag - Bund Länder und Gemeinden Hamburg
BETRIEBSGRUPPE
BEZIRKSAMT
HAMBURG – NORD
Im Blickwinkel
Internationaler
FRAUENTAG
8.März 2015
Extra-A usgabe
-
Extra -A usgabe
1
-
Extra-A usgabe
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor euch liegt die neunte Sonderausgabe der ver.di Betriebszeitung „Im Blickwinkel“ zum Internationalen Frauentag.
In Hamburg wurde das Hamburgische Gleichstellungsgesetz reformiert und ist zum 1.1.2015 in Kraft
getreten. Eine Neuerung ist das Interessenbekundungsverfahren anstelle einer Wahl auf einer Frauenvollversammlung. Die Ausschreibung wurde vor kurzem veröffentlicht. Es liegen Bewerbungen vor.
Über das weitere Vorgehen werden alle Kolleginnen und Kollegen zeitnah durch die Dienststelle informiert. Neu ist auch, dass eine/ein Gleichstellungsbeauftragte(r) nicht gleichzeitig Mitglied im Personalrat sein kann.
In der Sonderausgabe findet ihr Gedanken, was Frauentag und Altersarmut miteinander zu tun haben und ein Beitrag zu Schönheit. Ein weiterer Artikel befasst sich mit der Vielfalt von Menschsein.
Seit mehreren Jahren ehrt die Redaktion in der Sonderausgabe die Preisträgerinnen der Hammonia
und der Zitronenjette mit der Aufmerksamkeit unserer Betriebsöffentlichkeit als kleines Dankeschön.
Der Landesfrauenrat Hamburg verlieh erstmals 2008 die Auszeichnung mit dem Namen der Hamburger Stadtgöttin, um Frauen zu ehren, deren kompetentes und entschiedenes berufliches oder ehrenamtliches oder politisches Engagement Frauen und ihre Gleichstellung fördert.
Der Preis der "Zitronenjette" wurde 1985 zum ersten Mal verliehen. Geehrt werden mit diesem Preis
Frauen, die sich lange im Landesfrauenrat ehrenamtlich für Frauen eingesetzt haben.
Besonders freut sich die Redaktion diesmal eine aktive ver.di-Gewerkschafterin ein Dankeschön zu
setzen: Karin Schönewolf wurde im Mai 2014 im Rathaus mit der Medaille für treue Arbeit im Dienste
des Volkes für ihr langjähriges frauenpolitisches Engagement ausgezeichnet.
Die Hamburgerinnen und Hamburger haben am 15. Februar gewählt – die Koalitionsverhandlungen
laufen. Es bleibt abzuwarten, wann unser Erster Bürgermeister merkt, dass er die Bezirksverwaltung
mit ihrer Arbeit für die Bürgerin und Bürger kaputt spart.
Und zuletzt – liebe Kolleginnen, liebe Kollegen – wir sind mitten in den aktuellen Tarifverhandlungen.
Die Arbeitgeber greifen die Zusatzversorgung an. Wir verdienen im ÖD eh schon weniger als andere
und zwischen Kommune/ Bund und den Länderbeschäftigten gibt es auch schon Gehaltsunterschiede.
Also, wir sehen uns – wenn wir zum Warn-/Streik gerufen werden.
Viel Spaß bei der Lektüre der Sonderausgabe zum Internationalen Frauentag 2015.
Ulrike Schnee, Personalratsvorsitzende
2
WIR
WOLLEN KEINE BLUMEN,
WIR WOLLEN DEN GANZEN GARTEN!
Am Sonntag, den 8. März 2015 ist Internationaler Frauentag.
Manche Kollegin, mancher Kollege im Bezirksamt Hamburg-Nord mag sich fragen – was hat das eigentlich mit meinem (Arbeits-) Leben zu tun? Ist doch alles gut, zumindest was den Teil mit der
Gleichberechtigung angeht. Ich habe am Arbeitsplatz andere Sorgen... Die Frauenbewegung besteht
doch aus einer Bande ewig gestriger, nie zufriedener Nöl-Susen. Irgendwie unsexy, immer noch auf
Themen wie Kinderbetreuung, Chancengleichheit im Job und Sexismus herumzureiten.
Mag ja sein – das die Themen unsexy sind. Sie sind aber immer noch nicht gelöst.
Wie sehen denn Arbeits-Leben von Frauen im Bezirksamt Hamburg-Nord aus? Sicher nicht über einen Kamm zu scheren, aber meist geleitet von lebensphasenspezifischen Interessen. Nach wie vor
stemmen Frauen den Großteil der Erziehungsarbeit und pflegen Angehörige. Wie kriegen sie das hin?
Die Kolleginnen arbeiten meist in Teilzeit. Alles selbstbestimmt ausgesucht, auch der unbefristete
Teilzeitarbeitsvertrag – oder nicht?
Alle Kolleginnen in (unbefristeter) Teilzeit kennen den geringen Grad ihrer Selbstbestimmung. Weniger arbeiten schafft Platz für Erziehungs- und Pflegearbeit und Vollzeitarbeit ist auch nicht allein
glückseligmachend, bringt aber beim jetzigen Rentensystem mehr Punkte für die Altersrente. Mit
dem derzeitigen System landen alle Teilzeitbeschäftigten ohne Partner oder Partnerin am Ende einer
langen Berufstätigkeit bei der Grundsicherung.
Und wie sieht es mit den Aufstockungsmöglichkeiten von einer unbefristeten Teilzeit auf Vollzeit
aus? Heute, wo um jede zusätzliche Stunde, um jede wieder zu besetzende Stelle hart gerungen
wird? Manchmal klappt es gut, besonders wenn frau einer derzeit begehrten Berufsgruppe wie Sozialpädagogin im ASD angehört oder als Ingenieurin zur Umsetzung des ambitionierten Wohnungsbaus
gefragt ist. Bei anderen gelingt es auf Jahre hinaus nicht – einmal Teilzeit, immer Teilzeit…?
Das ist auch Teil der Frauen-Arbeits-Realität 2015.
Es gibt immer noch eine Menge zu tun – bleiben wir (alle)dran.
3
DER
GLEICHSTELLUNGSGESETZ
FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG
Zum 01.01.2015 ist das neue Gleichstellungsgesetz (HmbGleiG) in Kraft getreten. Das Hamburgische
Gleichstellungsgesetz dient der Verwirklichung des verfassungsrechtlichen Gebotes der Gleichberechtigung von Frauen und Männern, das sich im Wesentlichen aus dem Grundgesetz sowie aus der
Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg ergibt. Es soll bereits bestehende und zukünftige
Nachteile auf Grund des Geschlechtes verhindern bzw. beseitigen.
Die moderne Gleichstellungspolitik hat beide Geschlechter in den Blick zu nehmen, sowie es auch in
der Strategie des Gender Mainstreaming angelegt ist. Durch Teilzeit- und Beurlaubungen verschlechtern sich die berufliche Entwicklung, die Alterssicherung und die Einkommenssituation der überwiegend Betroffenen Frauen. Für die Inanspruchnahme der partnerschaftlichen Teilung der Familienaufgaben sollen verstärkt Männer angesprochen werden. Deshalb werden auch in der Zukunft, je nach
gleichstellungspolitischem Handlungsbedarf, bei einzelnen Maßnahmen überwiegend Frauen die Adressatinnen sein. Dies gilt insbesondere für die Förderung von Frauen in Führungs- und Leitungspositionen oder in höhere Entgelt- und Besoldungsgruppen.
Frauen sind in den oberen Besoldungs- und Entgeltgruppen der einzelnen Laufbahngruppen unterrepräsentiert, zudem sind sie in der Regel geringer repräsentiert, je höher in der Hierarchie die Funktion angesiedelt ist.
Es gibt weiterhin eine Segregation in typische Frauen- und Männerberufe. Ende 2012 betrug der Anteil der Frauen am statistischen Personalbestand 53,6 von Hundert. Aber der Anteil von Frauen in
Führungspositionen betrug über die gesamte hamburgische Verwaltung nur 38,3 von Hundert. Aus
diesen Daten ist erkennbar, dass es immer noch eine Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern gibt, die es auszugleichen gilt.
Das neue Gleichstellungsgesetzes (HmbGleiG) regelt die Rechtsstellung, die Aufgaben und die Rechte
der Gleichstellungsbeauftragten sowie das Verfahren zu ihrer Bestellung. Die Dienststelle ist zukünftig verpflichtet eine Gleichstellungsbeauftragte bzw. einen Gleichstellungsbeauftragten und ihre
Stellvertretungen zu bestellen. Dem gleichstellungspolitischen Ansatz des Gesetzes gemäß können
künftig auch Männer Gleichstellungsbeauftragte oder Stellvertreter sein. Wünschenswert ist eine paritätische Besetzung (d.h. mit Frauen und Männern). Die Gleichstellungsbeauftragten werden für die
Dauer von vier Jahren bestellt.
Derzeit werden in allen Dienststellen der FHH über ein Interessenbekundungsverfahren engagierte
Beschäftige zur Wahrnehmung der Aufgaben einer bzw. eines Gleichstellungsbeauftragten und deren
Stellvertretungen gesucht. Ein Interessenbekundungsverfahren im Bezirksamt Hamburg- Nord wurde
bereits über eine Ausschreibung, die sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richtete begonnen
und wird mit der Bestellung zum 01.04.2015 abgeschlossen sein.
Hella Krause, Gleichstellungsbeauftragte noch bis zum 31.03.2015
Das novellierte HmbGleiG entnehmen Sie bitte dem Personalportal unter:
http://fhhportal.stadt.hamburg.de/websites/1002/Personalentwicklung/Gleichstellung-Frauen-undMaenner/Seiten/Gesetzliche-Grundlagen-der-Gleichstellung.aspx
4
BIN
ODER:
ICH SCHÖN GENUG?
KANN DEN
SCHÖNHEIT SÜNDE
SEIN?
Diese Frage stellen sich Frauen und Mädchen seit alters her immer wieder. Sich attraktiv zu machen
gehört dazu so wie Schneewittchen und die böse Stiefmutter, die ihren Spiegel befragte. Doch wann
wird die Beschäftigung mit dem äußeren Erscheinungsbild zum Problem? Und ist das Ringen um die
Schönheit unerbittlicher und härter geworden?
Überall leuchten uns – Frauen wie Männern – supertolle Fotos von hochattraktiven Frauen (und manchmal
auch Männern) entgegen, mal mehr und mal weniger
bekleidet. In Wirklichkeit sieht kein Modell so aus wie
auf den Fotos und Plakaten. Da werden die unendlichen Möglichkeiten der digitalen Bearbeitung genutzt.
Am Ende erkennen sich auch die Models kaum wieder.
Von Cindy Crawford ist zu hören: „Ich wünschte, ich
würde so aussehen wie Cindy Crawford auf diesem
Plakat.“
In der Computerwelt entstehen unerreichbare, unrealistische Frauenbilder und marschieren in unsere Köpfe ein. Was wir alle immer wieder sehen, beeinflusst das Empfinden von Schönheit bei Frauen und bei Männern. In den Zeiten des Malers Peter Paul
Rubens (1577 – 1640) – im Barock – galten üppige, vollschlanke Frauen als das Sinnbild der Schönheit.
Vor über 45 Jahren!
1968 übergaben zahlreiche Demonstrantinnen anlässlich der Wahl zur Miss Amerika (damals auf jeden Fall)alle einengenden und auch attraktiv machenden Bekleidungsstücke der Mülltonne: Büstenhalter, Strapse, Miederhöschen, Stöckelschuhe… Diese Handlung ist als die öffentliche Verbrennung
der BHs in die Geschichte eingegangen.
Und heute?
2006 sagten 30 Prozent der deutschen Mädchen, ihr Körper sei nicht schön genug. 2009 teilten schon
50% der Mädchen diese Empfindung. Heute trauen sich viele Mädchen ohne Make-up nicht mehr auf
die Straße ist von einer Gender-Forscherin Dr. Stevie Schmiedel zu lesen. Was ist normal und wo
werden die Beschäftigung mit der Pflege des Körpers und das Streben nach Optimierung des körperlichen Erscheinungsbildes zum Zwang?
Die Grenzen sind fließend.
Wenn Frauen und Mädchen nervös werden,
wenn eine Kleinigkeit am äußeren Erscheinungsbild nicht stimmig ist. Wenn das allzeitbereite Selfie nicht gut ankommt oder unzufrieden macht. Wenn die Beschäftigung mit
dem Körper alles überstrahlt und alles Denken
und alle Handlungen bestimmt…dann kann
frau nachdenklich werden…
Schlagzeilen!
Alle Haare am Körper außer dem Kopfhaar
sind eklig?! Plastische Chirurgie zur Optimie5
rung des Körpers einschließlich der Geschlechtsteile wird Normalität! Zum 18. Geburtstag gibt es die
neue Nase oder den tollen Busen! Ständige Diäten und Intensivkontrolle des Körpergewichts! In der
Öffentlichkeit nur mit Make-up !?
Mütter und auch die Väter leben ihren Töchtern vor, was sie an sich selber schön finden und wie sie
Schönheit definieren. Sie haben als Vorbilder direkten Einfluss auf das Selbstbewusstsein ihrer kleinen Töchter.
An dieser Stelle weist die Redaktion auf die Webseite von pinkstinks hin: ein junges Team wehrt sich
gegen den allgegenwärtigen Sexismus und inszenierte Schönheit in der Werbung:
Mädchen sein kann man auf viele Weisen.
6
AKTIONSTAG
FÜR GLEICHES
ENTGELT
Frauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt 21,6 % weniger als ihre Kollegen. Um das Einkommen zu erzielen, das Männer bereits am 31.12. des Vorjahres hatten, müssen Frauen bis zum sogenannten Equal Pay Day des Folgejahres arbeiten.
Der nächste Equal Pay Day in Deutschland findet am Donnerstag, den 20. März 2015 statt.
Mit dem Symbol der roten Tasche soll auf diese roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen hingewiesen werden.
In einem breiten Bündnis von Frauenverbänden finden am Equal Pay Day
Tag bundesweit zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt. Manche
Frauen kleiden sich oft auch in rot-schwarz: Von Kopf bis zu den Knöcheln
in rot für die roten Zahlen, die Schuhe und Strümpfe in schwarz.
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit klingt sehr einleuchtend, ist aber noch lange nicht Realität:
Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Berufen und Branchen und auf niedrigeren Stufen der Karriereleiter als Männer. Frauen unterbrechen oder verkürzen wegen Kinderbetreuung und Pflege ihre
Erwerbstätigkeit häufiger und länger als Männer. Arbeitsanforderungen in so genannten typischen
Frauenberufen z. B. Erziehung und Pflege von Menschen werden schlechter bewertet als Anforderungen in so genannten typischen Männerberufen, die z. B. mit Technik oder viel Geld zu tun haben.
Das schlägt sich in der Eingruppierung nieder. Sogar bei gleicher Ausbildung, gleichem Alter, gleichem
Beruf und gleichem Betrieb erhalten Frauen ca. 12 % weniger Entgelt. Also doch: Das Geschlecht
sorgt noch heute dafür, dass weniger Geld ins Portemonnaie kommt. Fakt ist, dass hierfür bestehende Rollenbilder und die Aufgabenverteilung in den Familien ursächlich sind.
Frauen haben “Recht auf Mehr!“
Wir fordern:




die Einhaltung bestehender Tarifverträge und die korrekte Anwendung des gesetzlichen
Mindestlohns als Lohnuntergrenze, weil Frauen besonders häufig für Dumpinglöhne arbeiten
müssen.
einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigung, damit Frauen nach
einer familienbedingten Reduzierung ihre Arbeitszeit wieder aufstocken können.
gesetzliche Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit, damit Unternehmen verpflichtet werden, ihre Entgeltpraxis geschlechtergerecht zu gestalten.
alle Arbeitsverhältnisse sozial abzusichern, um alle Beschäftigten bei der Durchsetzung ihres
Anspruches auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bei vielem anderen mehr zu
unterstützen.
Ver.di-Seiten zum Equal Pay Day
7
IST
DIE
ANREDE PROFESSX
FORTSCHRITT?
EIN
Ende November 2014 fiel mir in der TAZ am Wochenende ein Beitrag aus dem Gesellschaftsteil in die
Hände. Die Seite beschäftigte sich mit dem Vorschlag von Lann Hornscheidt für eine gendergerechte
Sprache: Professx statt „Frau“ oder „Mann“ in der Anrede.
„Der Fortschritt wäre für mich: neue und kreative Sprachversuche von Personen zu respektieren, die
sich nicht als Frauen und Männer verstehen. Ein interessierter und wertschätzender Umgang mit
Vorschlägen, Diskriminierungen zur Sprache bringen und sie vermeiden, gestaltet die Welt positiver.“ Lann Hornscheidt, 48, Professx für Gender Studies und Sprachanalyse an der HumboldtUniversität zu Berlin, entwickelte mit einer Arbeitsgruppe den Vorschlag für das „x“ in der Anrede.
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Die hier abgedruckten Antworten in der TAZ waren so bunt wie die befragten Menschen und geben
einen kleinen Eindruck wieder. Bei der weiteren Recherche im Internet bin ich neben wohlwollender
Betrachtung von anderen Inhalten auf wütende, herabwürdigende und verabscheuenswürdige Äußerungen zum Vorstoß von Lann Hornscheidt gestoßen. Professx Lann Hornscheidt fühlt sich weder als
Frau noch als Mann und hat die Debatte um geschlechterneutrale Sprache erneut ins Rollen gebracht.
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
„Alles, was zum Nachdenken über die Männersprache Deutsch anregt, ist ein Fortschritt.“
Luise F. Pusch, 70, Sprachwissenschaftlerin und gilt als Mitbegründerin der feministischen Linguistik in
Deutschland.
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
x
„Wirklich nicht“
Günther Jauch, 58, hat schon eine Menge moderiert und seit drei Jahren eine Talkshow in der ARD,
die heißt wie er.
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
„Sprache ist ein Herrschaftsinstrument. Sie definiert und hierarchisiert unsere Wirklichkeit. Professx
ist ein Vorschlag, wie Sprache geschlechtergerechter gestaltet werden kann – kein Zwang, sondern
eine Idee zur Veränderung.“
Anne Wizorek, 32, Initiatorin der Twitter-Kampagne #aufschrei und Autorin des Sachbuchs „Weil ein
#aufschrei nicht reicht – Für einen Feminismus von heute.“
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
„Nix gegen ein „x“. Solange es nicht zur moralisch verbindlichen Lösung für alle wird, weil man sich
sonst an irgendwem versündigen könnte. Das wäre mir zu katholisch. Und wie fühlt sich eigentlich
das „y“ bei alldem?
Christoph Busch, 68, verfasst Hörspiele und Drehbücher. Seit er 1981 einmal „HörerInnen“ schrieb, gilt
er als Erfinder des Binnen-Is.
8
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Ausschnitt: „TAZ.am Wochenende vom 22./23.11. 2014“
Der Senat der FHH verabschiedete am 8. August 1995 eine Verwaltungsvorschrift zum Thema „geschlechtsneutralen Amtssprache“ und im neuen Gleichstellungsgesetz vom 1.1.2015 heißt es in § 11:
§ 11 Sprache: Insbesondere in Rechts- und Verwaltungsvorschriften, bei der Gestaltung von Vordrucken und in amtlichen Schreiben der Dienststellen ist der Grundsatz der sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern zu beachten. Das Nähere regelt eine Verwaltungsvorschrift.
Das Redaktionsteam freut sich auf interessante Rückmeldungen.
Ulrike Schnee – Redaktion BlickwinkelX
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Bild: http://www.igmetall-sprockhoevel.de/files/kultur_int-frauentag-2015.jpg
KARIN SCHÖNEWOLF WURDE FÜR IHR FRAUENPOLITISCHES
ENGAGEMENT GEEHRT
Im Mai 2014 wurde Karin Schönewolf im Rathaus mit der Medaille für treue Arbeit im Dienste des
Volkes für ihr langjähriges frauenpolitisches Engagement
ausgezeichnet.
Mit dieser Medaille werden Persönlichkeiten, die sich durch
langjährige ehrenamtliche Tätigkeit oder durch hervorragende Arbeiten oder Stiftungen um das Gemeinwohl verdient
gemacht haben, geehrt. Karin Schönewolf hat sich durch
langjähriges ehrenamtliches Engagement im Frauenbildungszentrum Denk(t)räume für Frauenbelange engagiert. Im
Rahmen der Projektgruppe ist sie u.a. für Veranstaltungen
und Lesungen in der Hamburger Frauen Bibliothek zuständig.
Neben dieser Tätigkeit ist sie auch ehrenamtlich im Vorstand
des Landesfrauenrates als Beisitzerin sowie bei den verdiFrauen aktiv. Der Landesfrauenrat freut sich besonders über
die Ehrung einer Frau aus ihren Mitgliedsverbänden und gratuliert ganz herzlich.
Entnommen: Landesfrauenrat-webseite
9
HAMMONIA 2015: EHRUNG
VON
DR. HELGA KUTZ-BAUER
Der Landesfrauenrat Hamburg verleiht den Titel Hammonia 2015 in Erinnerung an die Schutzgöttin
der Stadt an Frau Dr. Helga Kutz-Bauer für ihr langjähriges Engagement für die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern.
Wie die früheren Preisträgerinnen Maria Jepsen, Eva
Rühmkorf, Rita Bake, Elisabeth von Dücker, Dr. Julia
Dingwort-Nusseck, Helga Schulz und Dr. Lore Maria
Peschel-Gutzeit hat sich Dr. Helga Kutz-Bauer in herausragender Weise um Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit verdient gemacht. Die Verleihung der Urkunde findet im Rahmen des Neujahrsempfangs des Landesfrauenrates am 12. Januar 2015
um 18.00 Uhr in den Räumen des Landesfrauenrats
Hamburg e.V. in der Grindelallee 43 statt.
Helga Bauer wurde 1939 in Königsberg/Ostpr. geboren. Nach der Flucht lebte sie mit Mutter und Bruder
in Niedersachsen. Nach einer Lehre als Industriekauffrau, erwarb sie das Handelskammerdiplom Wirtschaftsenglisch und arbeitete als Exportsekretärin in Frankreich. Nachdem sie 1966 das Abitur ablegte, begann sie ein Studium der Soziologie und Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität
Hamburg. Sie heiratete Martin Kutz, es folgte die Geburt eines Sohnes. 1988 Promotion zum Dr. phil.
mit einer Arbeit über die Arbeiterbewegung in Hamburg unter dem Sozialistengesetz.
Helga Kutz-Bauer wurde 1960 Mitglied der SPD. 1966 trat sie in den Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB) ein und war ASTA-Vorsitzende im Sommersemester 1967. Sie war mehrere Semester lang Mitglied des Studentenparlaments. 1971 machte sie den Abschluss als Diplom-Soziologin.
Von 1970 bis 1974 war sie Mitglied der Bezirksversammlung Eimsbüttel und von 1971 bis 1980 Mitglied des Landesvorstandes der SPD Hamburg. Von 1974 bis 1978 gehörte sie dann als Abgeordnete
der Hamburger Bürgerschaft an.
Gemeinsam mit der CDU-Politikerin Birgit Breuel initiierte Helga Kutz-Bauer 1976 eine parteiübergreifende Konferenz von 15 weiblichen Bürgerschaftsabgeordneten. Sieben von ihnen gehörten der
SPD an, fünf der CDU und drei der FDP. Die Politikerinnen gründeten eine "Aktionsgemeinschaft gegen die Benachteiligung der Frau in Familie, Politik und Gesellschaft". Damit hatten sie Parlamentsgeschichte geschrieben. Als erstes brachten die Politikerinnen im Parlament eine Anfrage zur Neuregelung des Paragraphen 218 zur Sprache und fragten kritisch: Ist es richtig, dass die Beratungen in der
Hamburger Gutachterstelle für Schwangerschaftsabbruch zum Teil bei offenen Türen stattfinden?" Es
folgten eine Reihe ähnlicher Initiativen. Von 1985 bis 2003 leitete Kutz-Bauer die Landeszentrale für
politische Bildung Hamburg.
Der Landesfrauenrat Hamburg e.V. ist die unabhängige, überparteiliche und überkonfessionelle
Dachorganisation von 60 Frauenverbänden. Er repräsentiert etwa 300.000 Hamburgerinnen und ist
damit die größte Frauenlobby Hamburgs.
10
CORDULA RADTKE
ERHIELT DIE
ZITRONENJETTE 2014
Fußball ist ihr Leben - auf der DU UND DEINE WELT wurde Frau Cordula Radtke mit dem Ehrenpreis
der „Zitronenjette“ geehrt. Cordula Radtke hat ihr Leben dem Sport verschrieben und setzt sich ehrenamtlich insbesondere für die Integration von Frauen und Mädchen ein.
Sie ist seit 2006 die 1. Vorsitzende des 1. FFC Elbinsel Hamburg-Wilhelmsburg e.V., Integrationsbeauftragte und Trainerin. Beim 1. FFC Elbinsel Hamburg-Wilhelmsburg werden Mädchen verschiedenster Herkunft wie zum Beispiel aus Portugal, Türkei, Nigeria oder Ghana trainiert. Frauen und
Mädchen eine gemeinsame Plattform für den Fußballsport im Stadtteil zu geben, bereits vorhandene
Potentiale zu bündeln und weiter zu entwickeln und dabei auch die systematische Entwicklung einer
multiethnischen Mitgliederstruktur zu fördern, ist eines ihrer Hauptziele. Für dieses außerordentliche
Engagement erhält sie den Ehrenpreis.
Webseite: Landesfrauenrat
11
BÜCHERBORD: BRAUTFLUG
http://www.fischerverlage.de/buch/brautflug/9783596180844
»Können wir alles hinter uns lassen und am anderen Ende der Welt neu anfangen?«
An einem windigen Oktobertag besteigen drei junge Frauen
ein Flugzeug nach Neuseeland. Es ist ein besonderer Flug: An
Bord sind viele Auswanderinnen mit großen Hoffnungen wie
sie, auf dem Weg zu ihren Verlobten – und zudem nimmt ihre
Maschine an einem spektakulären Luftrennen ans andere Ende der Welt teil.
Im Zwischenreich über den Wolken, wo Tag und Nacht verschwimmen, begegnen Ada, Marjorie und Esther einander –
und dem jungen Frank, dessen Zukunft noch ungewisser ist
als ihre eigene. Niemand von ihnen ahnt, dass der »Brautflug«
sie für das ganze Leben miteinander verbinden wird.
Der große internationale Bestseller aus den Niederlanden,
verfilmt mit Rutger Hauer.
Roman von Marieke van der Pol, Taschenbuch Preis € (D) 8,95, ISBN: 978-3-596-18084-4
12
DAS REDAKTIONSTEAM
Kerstin Alli, N/PR
Ulrike Schnee, N/PR
Annelie Schmidt, N/PR-G
LESERBRIEFE
UND
BEITRÄGE NEHMEN
MAIL ENTGEGEN:
WIR GERNE PER
E-
[email protected] und [email protected]
UNSERE WEB-TIPPS:
ver.di






Bund-Länder - Aktuell
Hamburg
Bund-Länder – Über uns
Frauen
Service
http://bund-laender.hamburg.verdi.de/aktuell
http://hamburg.verdi.de/
http://bund-laender.hamburg.verdi.de/ueber_uns
http://hamburg.verdi.de/frauen_gruppen
http://hamburg.verdi.de/service_hh
… und Andere





http://www.frau-und-arbeit.de/kooperation/index.html
http://www.bifff.de/ (Frauenberatungsstellen in Hamburg)
www.deutscher-frauenrat.de
www.db-decision.de (Europäische Datenbank Frauen in Entscheidungspositionen)
www.un.org/womenwatch (UN-Internetportal für Frauenrechte und Empowerment, aktuelle Infos aus aller
Welt)
FÜR INHALTE EXTERNER LINKS ÜBERNEHMEN WIR KEINE VERANTWORTUNG.
DAFÜR SIND AUSSCHLIESSLICH DEREN BETREIBER VERANTWORTLICH.
IMPRESSUM:
Diese E-Mail-Zeitung ist eine Mail der ver.di Betriebsgruppe des Bezirksamtes Hamburg-Nord.
V.i.S.d.P.: Sieglinde Frieß, Gewerkschaft ver.di, Fachbereiche 06 und 07, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg
13

Documentos relacionados