Staufrei durch Hessen Staufrei durch Hessen - CDU Lahn-Dill
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Staufrei durch Hessen Staufrei durch Hessen - CDU Lahn-Dill
Magazin Jahrgang 43 • Wiesbaden • Februar/März 2005 Einzelpreis € 2,10 „Hessen modernisieren“ Roland Koch im Interview Schneckentempo ade! Staufrei durch Hessen fbruch +++ Nordhessen im Aufbruch +++ Nordhessen im Aufbruch +++ Nordh – Anzeige – Editorial Bildung bleibt in Hessen Man stelle sich einmal vor, der Bund ein totaler „Mischmasch“, der den hätte bereits in den 70er Jahren das Wettbewerb um mehr Qualität gefähralleinige Sagen in der Bildungspolitik lich bremsen würde und nur ein Kongehabt und die Sozialdemokraten hätjunkturprogramm für Bürokratie wäre. ten flächendeckend Gesamtschulen in Das Gegenteil brauchen wir aber. Die Deutschland eingeführt. Bildung muss in den LandesparlamenDie Realität wäre doch: Wir würden ten bleiben. Sie gehört zu den zentraheute in internationalen Vergleichslen Zuständigkeiten der Landtage. Anstudien wie PISA überhaupt nicht sonsten wird der Föderalismus in mehr aufgelistet und hätten die totale Deutschland massiv ausgehöhlt. Auch Katastrophe. Der Wirtschafts- und aus diesem Grunde werden wir hier Wissenschaftsstandort hart bleiben. Deutschland stünde vor Ein Blick auf die einer unheilbaren LähBildungslandschaft in mung. Deutschland reicht, um Dieses Szenario ist das Nord-Süd-Gefälle nicht eingetreten. Gerazu erkennen. Hessen de deshalb sagen wir rückt immer mehr in aber sehr deutlich: Mit die Spitzengruppe auf. aller Kraft werden wir Wir werden unseren dafür eintreten und Kurs der Modernisiekämpfen, dass Bildung rung konsequent fortLändersache bleibt, weil setzen. Mit Beginn des Ministerpräsident Roland Koch Wettbewerb zu mehr neuen Jahres setzen Qualität führt. Konkurrenz belebt das wir weitere Maßstäbe in der QualitätsGeschäft. Nichts wäre schlimmer als sicherung. Wir erhöhen den Praxisaneine einheitliche, graue Bildungslandteil bei der Lehrerausbildung, landesschaft. weite Vergleichsarbeiten und zentrale Glaubt irgendjemand, eine rot/grüAbschlussprüfungen an den Schulen ne Bundesregierung hätte entschiesteigern die Qualität und bringen den, ausländische Kinder nur mit ausTransparenz. Im neuen Amt für Lehrerreichenden Deutsch-Kenntnissen in bildung werden alle Phasen der Aus-, die Grundschulen einzuschulen und Weiter- und Fortbildung vernetzt. Mit Vorschaltkurse vorzuschreiben, damit dem Institut für Qualitätssicherung sie unsere Sprache rechtzeitig lernen. schaffen wir die Grundlage für die weiWas sind wir dafür nach unserer Regietere Verbesserung der Unterrichtsquarungsübernahme angefeindet worden. lität an den Schulen. Erst jetzt, wo sich dieses im WettbeNicht Gleichmacherei, Einheitswerb der Länder bewährt hat, kommen schule und Zentralismus sind gefragt, auch sozialdemokratische Kultusminissondern eine Vielfalt an Bildungsangeter zu dem Entschluss, den hessischen boten für unterschiedlich begabte Weg einzuschlagen. Menschen. Dabei ist für uns in Hessen Die dauernden Versuche von klar: Wir fördern leistungsstarke und Rot/Grün, das Bildungswesen zu zenleistungsschwächere Schüler. Junge tralisieren und sich mit Geld winkend Menschen sollen die für sie individuelin bewährte Zuständigkeiten hineinzule optimale Ausbildung haben. Das forkaufen, scheitern von Mal zu Mal. Vor dern und fördern wir. wenigen Tagen erst hat das Bundesverfassungsgericht mit seinem Urteil zu Es grüßt Sie herzlich den Studiengebühren der BundesreIhr gierung abermals eine deftige Quittung serviert. Die Bundesregierung will sich immer mehr in die Bildung hineindrängen. Dann hätten wir neben den Ländern einen zweiten Verantwortlichen. Aus meiner Sicht wäre dies Hessen Kurier Februar 2005 herzliche Gastlichkeit exklusives Ambiente im ganzen Haus großer Wellnessbereich mit Beautyfarm (auch für Tagesgäste) professionelle Tagungsorganisation Lichtdurchflutete Konferenzräume mit moderner Technik Kreative Rahmenprogramme wie Mitkochdinner, Nordic Walking Kurs, Hüttenwanderung, u.v.m. Frische und erstklassige Küche mit vielen Auszeichnungen Wunderschöne Banketträume für Ihre Feierlichkeiten verkehrsgünstig am Rande des Rhein-Main Gebietes gelegen ruhig, direkt im Kurpark von Bad Schwalbach Romantik Hotel Eden Parc Goetheplatz 1 65307 Bad Schwalbach Tel.: 0 61 24-70 40 Fax : 0 61 24-70 46 00 www.eden-parc.de [email protected] – Anzeige – Inhalt Titel A n der Küste Südindiens wurden Tausende Fischerfamilien von der Flutkatastrophe heimgesucht. Sie trauern um Angehörige und haben gleichzeitig ihre Lebensgrundlagen verloren: Ihre Häuser, Fischerboote und Ausrüstungen wurden von der Flutwelle zerstört. Damit stehen die Menschen, die bisher ausschließlich von der Fischerei gelebt haben, vor dem Nichts. Helfen Sie, diesen Menschen das Überleben zu sichern! Um den Flutopfern in dieser Situation wieder eine Perspektive zu geben, ist rasches Handeln gefordert: Wir setzen dabei auf die „Hilfe zur Selbsthilfe“ ganz konkret, in dem wir einfache Häuser bauen, und neue Boote mit Motoren und Netzen beschaffen lassen. 6 Mit „DIANA“ staufrei durch Hessen 8 „Die Chance zum Exportschlager“ Interview mit dem Verkehrsexperten Jürg Sparmann Deutschland und Hessen 10 „Hessen hilft den Flutopfern“ 10 „Die Spendenbereitschaft ist überwältigend“ Hannelore Rönsch im Interview 12 Hessen-News 16 Ein Grund zum Feiern Die Hessenpartei wird 60 Jahre jung 26 17 Hessen – 60 Stolze Jahre 21 Im Zweifel für die Freiheit? Dubiose Visa-Politik von Rot/Grün auf dem Prüfstand 26 „Hessen wird das modernste Land in Deutschland“ Roland Koch im Interview mit dem „Hessen Kurier“ Das Interview: Föderalismus, Rot/Grün, Heimat und mehr ... 28 Roland Koch intern 34 Hessens Genossen isoliert Das Hauen und Stechen in der SPD 35 Ingenieurkongress „Hessen total digital“ Naturwissenschaften fördern – Spitzenforschung ausbauen Mit Ihrer Spende können sie uns helfen, das Überleben der indischen Fischerfamilien zu sichern. Spendenkonto „Hessen hilft den Flutopfern“: Commerzbank Bensheim BLZ 508 400 05 Konto 63 63 63 4 Eine Aktion von: 46 „Popcorn für alle“ Deutschlands Elvis-Stadt liegt in Hessen Reportage 36 Abschied mit Wehmut – Landtagsumbau startet Erstmals seit 42 Jahren tagen die Abgeordneten auf fremdem Terrain 38 „Der Hessen-Löwe bleibt als Wahrzeichen erhalten“ Landtagspräsident Norbert Kartmann im Interview Hessen Kurier Februar 2005 – Anzeige – Inhalt Europa Foto: dpa 6 18 Türkei und EU – Wie weit darf die Annäherung gehen? Eine kritische Auseinandersetzung Weg mit dem Stau! „DIANA“ macht’s möglich Fraktion 14 Mittelhessen wird führend in der Hochschulmedizin Privatisierung der Unikliniken Marburg und Gießen 14 Standpunkt: Frank Gotthardt im Interview Foto: dpa 15 Standpunkt: Klaus Peter Möller im Interview 36 Zur Person – Judith Lannert 40 „Den Wildwuchs eindämmen!“ Keine Chance für Anbieter illegaler Sportwetten Interview mit Birgit Zeimetz-Lorz 45 „Der Optimismus ist wieder da“ Über die Chancen Nordhessens 46 Zur Person – Dirk Landau Junge Union 25 Hessen braucht ein „Haus der Geschichte“ Nordhessen 44 Im Herzen Deutschlands – im Herzen Europas Nordhessen startet durch Erholung und Wellness Teil 1 32 Bad Schwalbach – Wandern und Kultur im Herzen der Natur 46 Service Der King of Rock ‘n ‘Roll – Elvis in Hessen Foto: dpa Mit großem Reisegewinnrätsel auf Seite 50! Hessen Kurier Februar 2005 48 Europäische Aktien im Aufwind Kapitalmarktperspektiven 2005 Rubrik 3 Editorial 24 Hessische Politiker und ihre Hobbys 29 Aus dem Landtag 41 Hessen-Kalender 42 Buchtipps 49 Panorama/Impressum 50 Rätsel Staufreies Hessen 2015 Mit „DIANA“ staufrei durch Hessen „… und jetzt zu den Verkehrsnachrichten: 10 Kilometer Stau auf der A 3, Würzburg in Richtung Frankfurt, am Offenbacher Kreuz. 5 Kilometer Stau auf der A 5, Frankfurt – Kassel, am Bad Homburger Kreuz, zähfließender Verkehr auf 15 Kilometer Länge der A 66, vom Wiesbadener Kreuz in Richtung Frankfurt …“ Es vergeht wohl kaum ein Tag, an dem die Radiostationen nicht Minuten ihrer Sendezeit damit verbringen, die Staus auf hessischen Straßen zu verlesen. Eine Geduldsprobe für diejenigen, die auf die eigentliche Sendung warten. Ein Stressfaktor ohnegleichen für die anderen, die mitten im Stau stehen. Ob es dabei um den täglichen Pendlerstau, wetterbedingten zähfließenden Verkehr oder die stockende Vorbeifahrt an einer Baustelle geht, ändert an der Situation der Betroffenen nichts. Fakt ist: Beeinträchtigung durch Stau oder zähfließenden Verkehr hemmt die Entwicklungen einer Volkswirtschaft – allein in Deutschland stehen die Erwerbstätigen täglich rund 20 Minuten im Stau, zwei Arbeitswochen im Jahr verpuffen damit sinnlos auf der Straße. Dagegen setzt die hessische Landesregierung ihre Vision „Staufreies Hessen 2015“. Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg, die Vision Wirklichkeit werden zu lassen, ist „DIANA“ – Dynamische In- Die gute Anbindung an das Verkehrsnetz ist eine wichtige Voraussetzung für eine florierende Wirtschaft 6 Gemeinsam die Vision Realität werden lassen: Ministerpräsident Roland Koch und Dr. Jürg Sparmann geben den Startschuss für das Modellprojekt „Staufreies Hessen 2015“. formations- und Navigationshilfe (Infoschnittsgeschwindigkeit auf einer vorkasten). Ein neues System zum Verkehrsher festgelegten Strecke. „Wir brauchen management, für das Ministerpräsident mehr und bessere Informationen, was Roland Koch im Janusich auf unseren ar offiziell den StartStraßen, und nicht „Eine Technik, die den schuss gab. „Viele Härtetest Frankfurter Kreuz nur den Autobahwünschen sich den nen, abspielt“, erReichtum Hessens erfolgreich besteht, lässt sich klärt Jürg Sparmann, ohne den Verkehr. Präsident des Hessiweltweit vermarkten.“ Das wird aber so nicht schen Landesamtes kommen“, prognostiziert Koch. „Unser für Straßen- und Verkehrswesen. „Die Ziel ist, dass Hessen bis 2015 in den Verneue Technologie wird das Verkehrslakehrsmeldungen nicht mehr vorkommt. gebild deutlich verbessern.“ Mit dem Projekt DIANA kommen wir dieMit Hilfe der bereits vorhanden sem Ziel ein gutes Stück näher.“ Informationen, beispielsweise durch die Induktionsschleifen auf Autobahnen, Schnelle Information zur gibt der Zentralcomputer in der Verkehrslage Verkehrszentrale ständig aktuelle InforIn einer ersten Stufe werden 100 Fahrmationen zur Verkehrslage an die Fahrzeuge mit der neuen Technologie auszeuge und empfiehlt gleichzeitig Ausgerüstet. Mittels Mobilfunktechnologie weichrouten bei Überlastung – und das stehen die Fahrzeuge in ständigem Konsowohl für Autobahnen, Bundes-, Landtakt mit der Verkehrszentrale Hessen in oder Kreisstraßen. Frankfurt-Rödelheim und übermitteln Hessen als klassisches Transitland Informationen zur aktuellen Durchund das Rhein-Main-Gebiet als einer Hessen Kurier Februar 2005 Hessen wird Vorreiter bei Mobilitätstechnologie Die Umsetzung der Vision vom „staufreien Hessen“ bietet darüber hinaus große Chancen. „Im Bereich innovativer Mobilitätstechnologie wollen wir uns einen Vorsprung erarbeiten“, erklärt Koch. „Wir verfügen mit der ansässigen Automobil-, IT- und Telekommunikationsbranche über die notwen- Foto: dpa der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas erwarten in Zukunft ein weiter steigendes Verkehrsaufkommen. „In den kommenden zehn Jahren wächst der Individualverkehr um 16 Prozent und der Güterverkehr auf der Straße um fast 60 Prozent“, weiß Sparmann, dessen Landesamt das Projekt direkt betreut. „Darauf müssen wir uns vorbereiten.“ Bereits heute im Einsatz befindliche Maßnahmen wie die zeitweise Nutzung von Standstreifen rund um das Frankfurter Kreuz oder das deutschlandweit gerühmte flexible Baustellenmanagement sind erste Schritte. Mit „DIANA“ erhält das Verkehrsmanagement eine neue Qualität, denn Informationen zur Verkehrslage werden schneller verfügbar und eine Steuerung direkter möglich sein. Schluss mit Stau! Freie Fahrt auf Hessens Autobahnen „Mit Technik alleine kann der Verkehrszuwachs nicht bewältigt werden. Die bestehenden Verkehrswegepläne, vor allem für den Ausbau in Nordhessen, werden wir mit Hochdruck vorantreiben.“ Kleine Geräte – große Wirkung: Modernste Mobilfunktechnik und GPS-Empfänger geben Informationen zur aktuellen Verkehrslage. dige Kraft für fortschrittliche Ideen im Bereich Telematik und bieten insbesondere mit dem Rhein-Main-Gebiet ein Ministerpräsident Roland Koch optimales Experimentierfeld.“ Allein das Frankfurter Kreuz bewältigt derzeit ein Verkehrsaufkommen von täglich Foto: dpa „DIANA“ – Dynamische Informations- und Navigationshilfe Das System dient der schnelleren und exakteren Erfassung der Verkehrslage durch das Senden von Verkehrsdaten direkt aus Fahrzeugen, die mit der Hessen Kurier Februar 2005 Technik ausgerüstet sind. In einer Zentrale werden die Daten gesammelt, ausgewertet und mit einer aktuellen Information zum Verkehrs- fluss und eventuellen Alternativrouten an diese „DIANA-Fahrzeuge“ zurückgeschickt. „DIANA“ erfasst die Verkehrslage auf allen Straßen. 7 Staufreies Hessen 2015 „Die Chance z Dr. Jürg Sparmann im Interview: Der Verkehrsexperte äußert sich zu „DIANA“, Stau und moderner Verkehrstechnologie. Im Durchschnitt rollen rund 52.000 Fahrzeuge pro Tag auf deutschen Autobahnen, in Hessen sind es 63.000. Im Rhein-Main-Gebiet drängen sich täglich über 100.000 Fahrzeuge. mehr als 330.000 Fahrzeugen. „Eine Technik, die diesen Härtetest erfolgreich meistert, lässt sich weltweit vermarkten.“ Das steigende Verkehrsaufkommen bietet eine weitere interessante Perspektive. Bereits heute hat Hessen aufgrund seiner hervorragenden Verkehrsanbindungen eine große Anziehungskraft auf Unternehmen. Und neben dem Rhein-Main-Gebiet steht Nordhessen als weiteres Drehkreuz und wichtiger Verkehrsknotenpunkt von europäischem Format bereit. Wenn es mit Hilfe von „DIANA“ gelingt, den Verkehr intelligenter zu steuern, wird dies die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Hessen weiter erhöhen. Zeit ist Geld! – ganze Branchen wie die Speditions- unternehmen profitieren direkt, wenn in Zukunft ihre Fahrzeuge schneller ans Ziel kommen, weil dank „DIANA“ bereits frühzeitig Alternativrouten angeboten wurden. Mit der Vision eines staufreien Hessen 2015 setzt sich die Landesregierung erneut an die Spitze einer zukunftsträchtigen und fortschrittlichen Technologie. (kil) L Terminankündigung Hessen im Dialog: Kongress zum Thema „Staufreies Hessen 2015“ 21. April 2005 Sheraton-Hotel, Flughafen, Frankfurt am Main www.hessen.de Der Höhepunkt im Jahr für die Informationsund Telekommunikationsbranche CeBIT 2005 • Hannover 10. – 16.3.2005 Lösungen für die digitale Arbeits- und Lebenswelt Auch das Land Hessen präsentiert sich auf der Messe: Halle 9, Stand C40 „eGovernment“ in Hessen hat das erklärte Ziel, die öffentliche Verwaltung leistungsfähiger und effizienter zu machen. Der Markt für Informations- und Telekommunikationstechnolgie hat sich dynamisch verändert, denn die rasante Entwicklung von IT, TK, Software und Services eröffnet völlig neue Perspektiven für die digitale Arbeits- und Lebenswelt. 8 Hessen Kurier: Hessen ist Vorreiter beim Verkehrsmanagement. Warum? Jürg Sparmann: Als Transitland ist Hessen in besonderer Weise von dem weiterhin wachsenden Verkehr betroffen. Bereits heute liegt das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen auf den hessischen Autobahnen 15 bis 20 Prozent über dem Durchschnitt der Bundesrepublik. Da es trotz des weiteren Ausbaus der Verkehrswege auch zukünftig eng auf deutschen Straßen bleibt, war es wichtig, dass sich Hessen schon frühzeitig um den Aufbau eines Verkehrsmanagementsystems bemüht hat und in Zukunft weiterhin die Anstrengungen forciert, mit Hilfe des elektronischen Fortschritts den Verkehrsfluss und die Mobilität aufrechtzuerhalten. Hessen Kurier: In einer ersten Phase startet „DIANA“ mit 100 Fahrzeugen. Wohin geht die Entwicklung? Jürg Sparmann: Die ersten 100 Fahrzeuge werden benötigt, um das System zu überprüfen und eventuelle Schwachstellen in den nächsten Monaten zu beseitigen. Danach wird die Flotte erweitert. Hierfür gibt es bereits Interessenten, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Erprobungsflotte auf mindestens 200 Fahrzeuge anwachsen wird. Das Ziel muss sein, das System nach erfolgreicher Testphase marktreif zu machen. Das setzt voraus, dass insbesondere die Kosten von derzeit 500 Euro für Mobiltelefon und GPSEmpfänger deutlich sinken. Hessen Kurier: Wo liegen die Vorteile einer innovativen Mobilitätstechnologie, wie „DIANA“ sie bietet? Jürg Sparmann: Verkehrsmanagementsysteme benötigen zuverlässige, aktuelle und vollständige Informationen über die jeweilige Verkehrssituation – diese Möglichkeit haben wir mit „DIANA“. Die Messung des Verkehrsflusses über Detektoren – beispielsweise Induktionsschleifen in den Hessen Kurier Februar 2005 Staufreies Hessen 2015 um Exportschlager“ Straßen – erfordert eine ortsgebundene Infrastruktur, die vergleichsweise teuer und daher noch sehr lückenhaft ist. Darüber hinaus erlaubt es die heutige intelligente Technik im Handy, Reisezeiten im Auto auch während der Fahrt zu messen und diese schnell an eine private Informationszentrale über den Mobilfunk weiterzuleiten. Derzeit arbeitet der GPS-Empfänger, der die genaue Position des Fahrzeuges ermittelt, als zweites Gerät im Fahrzeug. Das Handy der Zukunft wird diese Funktion übernehmen. Da bin ich sicher. Hessen Kurier: Profitieren Sie dabei von der rasanten Weiterentwicklung des Mobilfunkmarktes ? Jürg Sparmann: Selbstverständlich ist davon auszugehen, dass entsprechend der Erfahrungen der Vergangenheit die Kosten für das Handy und den GPS-Empfänger weiter sinken. Insbesondere, wenn entsprechend viele Geräte verkauft werden, weil das System erfolgreich arbeitet. Hessen Kurier: Bleibt die Technik und die Dienstleistung auf Hessen beschränkt ? Jürg Sparmann: Der Betreiber des „DIANA“-Systems ist bereits heute in der Lage, das System bundesweit einzusetzen. Es wäre auch den mit „DIANA“ ausgestatteten Verkehrsteilnehmern nicht zuzumuten, wenn die angebotene Dienstleistung an Hessens Grenzen aufhören würde. Das System kann bereits heute außerhalb Hessens arbeiten, allerdings weniger dynamisch, weil die Meldungen aus den mit der Technik ausgerüsteten Fahrzeugflotte zunächst auf Hessen beschränkt sind. Hessen Kurier: Eignet sich „DIANA“ als Exportschlager ? Jürg Sparmann: Bei erfolgreichem Abschluss der Erprobung in Hessen ist zu erwarten, dass „DIANA“ auch in anderen Bundesländern eingesetzt wird. Da „DIANA“ ohne besondere Vorausrüstung im Fahrzeug genutzt werden kann und es sich bei dem Handy zwar um ein modernes, aber handelsübliches Gerät handelt, sind die Chancen sehr groß, dass „DIANA“ ein Exportschlager wird. Hessen Kurier: Wem nutzt dieses System ? Jürg Sparmann: Zum einen profitieren die mit „DIANA“ ausgerüsteten Fahrzeuge dadurch, dass sie verbesserte Hessen Kurier: Kann dank der neuen Informationen über die Verkehrslage Technologie auf den weiteren Ausbau erhalten, schnell Alder Infrastruktur ver„Das Ziel muss sein, das ternativrouten anzichtet werden? geboten werden System nach erfolgreicher Test- Jürg Sparmann: Ein und letztendlich phase marktreif zu machen.“ modernes System Zeit auf der Straße zum Verkehrsmaeingespart werden kann. Insbesondere nagement kann die vorhandenen KapaUnternehmen mit großem Fuhrpark wie zitäten besser ausnutzen und auf vorbeispielsweise Speditionen werden den handene Reserven verteilen. Um aber Vorteil erkennen. Denn hier gilt: Zeit ist die Gesamtkapazität des hessischen Geld. … Straßennetzes den Erfordernissen der Zukunft entsprechend anzupassen, Hessen Kurier: … und für den privaten wird es unverzichtbar sein, die beiNutzer? spielsweise im BundesverkehrswegeJürg Sparmann: Die Information der plan festgelegten Ausbaumaßnahmen Verkehrslage im Netz des hessischen innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre Straßensystems verbessert sich insgevorzunehmen. samt. Diese Information kommt allen Verkehrsteilnehmern zugute: Sie kann Hessen Kurier: Wird Nordhessen der genutzt werden, um sich vor Antritt eiVerkehrsknotenpunkt der Zukunft ? ner Fahrt über die Situation auf den Jürg Sparmann: Dies hängt im WesentStraßen zu informieren und eine Entlichen davon ab, welche Investitionen in scheidung über den Zeitpunkt einer die Verkehrsinfrastruktur zukünftig erFahrt sowie das gewählte Verkehrsmitfolgen werden. Durch den Ausbau des tel zu treffen. Flughafens Kassel-Calden und den Bau Hessen Kurier Februar 2005 „Mit Hilfe von ,DIANA’ kann der Verkehr auf Hessens Straßen besser bewältigt werden. Ein Ersatz für den Ausbau der Infrastruktur ist es nicht.“ der A 44 zwischen Kassel und Eisenach wird die verkehrliche Bedeutung Nordhessens zunehmen. Hessen Kurier: Kann die Vision vom staufreien Hessen Realität werden ? Jürg Sparmann: Für alle an dem Projekt „Staufreies Hessen 2015“ Beteiligten besteht die Gewissheit, dass wir durch viele Maßnahmen, wie beispielsweise „DIANA“, dem Ziel eines staufreien Hessens sehr viel näher kommen werden, als sich dies viele derzeit vorstellen können. „Staufreies Hessen 2015“ ist das Leitbild der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung, Ministerpräsident Koch hat es zum Ziel dieser Landesregierung erklärt. Es gibt keinen Königsweg für ein staufreies Hessen, aber durch viele Einzelmaßnahmen, die sich wie Mosaiksteine zu einem Gesamtbild zusammenfügen lassen und so aufeinander abgestimmt sind, dass sie ein Maximum an Wirkung zeigen, wird es möglich sein, die Vision Realität werden zu lassen. Das Interview führte Jörg Kilian Dr. Jürg Sparmann ist Präsident des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen. Von der Verkehrszentrale Hessen in Frankfurt-Rödelheim wird der Verkehr beobachtet und gesteuert. 9 Hessen/Südasien „Hessen hilft den Flutopfern“ Das Ausmaß der Flutkatastrophe in Südasien ist selbst nach Wochen kaum zu überblicken und noch heute ist der Umfang der Zerstörung und die Anzahl der Opfer nicht abzusehen. Die internationale Hilfe läuft auf Hochtouren. L Informationen „Hessen hilft den Flutopfern“ Commerzbank Bensheim BLZ: 508 400 05 Kto Nr: 63 63 63 4 Empfänger Karl Kübel Stiftung Foto: e.blatt www.hessen.de www.kkstiftung.de www.drk-hessen.de Große Spendenbereitschaft: Kleine Geldbeiträge sind ebenso willkommen wie die Großspenden von Firmen wie Infraserv Höchst oder dem Taunussteiner Unternehmen BRITA. Stolze 33.333 Euro übergaben Unternehmensgründer Heinz Hankammer (v.r.) und Geschäftsführer Markus Hankammer an Ministerpräsident Roland Koch und Landrat Bernd Röttger anlässlich eines Besuchs bei BRITA. Nachdem zu Beginn die Suche nach Verschütteten und Vermissten, die Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln im Vordergrund stand, konzentrieren sich die Hilfsorganisationen heute überwiegend darauf, die Menschen beim Wiederaufbau ihrer von dem Tsunami verwüsteten Städte und Dörfer zu unterstützen. Die weltweite Spendenbereitschaft erleichtert die Organisationen mit ihren Helfern vor Ort. So ist beispiels- weise das Hessische Rote Kreuz seit 14. Januar mit mehreren Helfern in Sri Lanka im Einsatz. Über die unzähligen Spenden von Unternehmen und Privatpersonen hinaus hat das Land Hessen gemeinsam mit dem Verband Hessischer Zeitungsverleger, Hitradio FFH und der Karl Kübel Stiftung die Aktion „Hessen hilft den Flutopfern“ ins Leben gerufen. In der Region Kancheepuram an der südostindischen „Die Spendenbereitschaft ist überwältigend“ Foto: DRK Hessen Die Präsidentin des Roten Kreuzes in Hessen, Hannelore Rönsch, im Interview Hessen Kurier: Die Spendenbereitschaft in Deutschland und Hessen übertrifft sogar die Unterstützung für die Opfer des Oderhochwassers. Überrascht Sie das? Hannelore Rönsch: Ja, das hat uns sehr positiv überrascht. Ich selbst sammelte am 8. Januar im Rahmen der bundesweiten DRK-Spendenaktion für die Opfer in Südasien gemeinsam mit Prominenten aus Gesellschaft und Politik in der Wiesbadener Fußgängerzone. Es war ein großartiger Erfolg! 10 Hessen Kurier: Wo sehen Sie die Schwerpunkte der Arbeit in den kommenden Monaten und Jahren? Hannelore Rönsch: Derzeit leisten über 15.000 lokale freiwillige Helfer und internationale Experten von 30 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften Soforthilfe in den elf betroffenen Ländern. Es wurden Gesundheitsstationen errichtet und Trinkwasseranlagen – auch aus Hessen – aufgebaut. Derzeit erhalten über 1,5 Millionen obdachlose Menschen unsere Unterstützung. Anschließend werden wir beim Wiederaufbau und der Katastrophenvorsorge helfen. Hessen Kurier: Viele Menschen benötigen Unterstützung – wie läuft die Koordination der deutschen und internationalen Hilfe? Küste soll mit Hilfe der mittlerweile über 800.000 Euro Spenden der Wiederaufbau einer ganzen Region unterstützt werden. „Für uns ist es wichtig, dass ein direkter Draht in die betroffene Region besteht, um die gespendeten Mittel gezielt und sinnvoll einzusetzen“, erklärte Ministerpräsident Roland Koch. „Die Zusammenarbeit mit der Karl Kübel Stiftung ist ein Glückgriff für das Projekt.“ Für sie steht die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund. „Wir wollen den Menschen wieder eine langfristige Perspektive geben“, sagt Ralf Tepel, zuständiger Projektleiter der Stiftung. „Die Menschen wollen selbst Hand anlegen und in den Wiederaufbau einbezogen werden. Das unterstützen wir mit unseren Partnern (kil) vor Ort.“ Hannelore Rönsch: Die Koordination der Hilfsmaßnahmen erfolgt derzeit durch die Föderation der Rotkreuzund Rothalbmondgesellschaften. Sie sitzt in Genf. Wir profitieren hier erneut von unserem weltumspannenden Netzwerk in 181 Ländern. Wichtig ist die Nachhaltigkeit der Hilfsmaßnahmen. Mit diesem Ziel arbeitet auch das Deutsche Rote Kreuz. Hessen Kurier: Wie können die Hessen Ihre Arbeit unterstützen? Hannelore Rönsch: In den letzten Wochen erreichten uns viele Anfragen zu Sachspenden, deren Transport und Logistik aber zu teuer ist. Momentan ist die finanzielle Hilfe die beste. Das Deutsche Rote Kreuz sorgt für den richtigen, zweckgebundenen Einsatz der Spendengelder und das ist entscheidend. Das Interview führte Heike Seibert Hessen Kurier Februar 2005 Hessen-News Birgit Prinz ist Weltfußballerin 2004 @ Foto: dpa Bereits zum zweiten Mal in Folge und mit deutlichem Vorsprung ist die Stürmerin vom Bundesliga-Spitzenreiter 1. FF Frankfurt, Birgit Prinz, zur Weltfußballerin 2004 gewählt worden. „Es war nicht so entscheidend, wer Erste wird. Es war schon ein toller Erfolg, zum dritten Mal in Folge nominiert zu sein“, kommentierte die 27-Jährige ihre Auszeichnung bescheiden. Bei den Männern siegte erstmals der Brasilianer Ronaldinho. Die Sonderbriefmarke „Keltenfürst vom Glauberg“ würdigt nicht nur die intensive Grabungstätigkeit der Landesarchäologen und Bodendenkmalpfleger, sondern insbesondere die Bedeutung eines Fundes von 1996. Bei Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen im Osten der Wetterau entdeckten die Archäologen sowohl prachtvolle Gräber aus dem 5. Jahrhundert vor Christus als auch die Statue eines frühkeltischen Fürsten. Auf der Sondermarke im Wert von 144 Cent, die seit Januar in allen Postfilialen erhältlich ist, ist die Fürstenstatue mit ihrer aufwändigen Blattkrone und der Grabhügel abgebildet. 12 Kultusministerium und den Schulämtern werden mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Ministerin Karin Wolff. Nichtraucher-Wettbewerbe in Schulen, wie „Rauchfreie Klasse“ oder „Be smart, don´t start“, begleiten das Rauchverbot und sollen zusätzlich aufklären. Web-Tipp www.kultusministerium.hessen.de Traditioneller Apfelwein-Anstich Ministerpräsident Roland Koch ließ es sich nach seinem Ski-Unfall nicht nehmen, persönlich im Frankfurter Römer den Anstich des ersten Fasses vom 2004er Apfelwein vorzunehmen. Fachmännisch klopfte der Ministerpräsident vor Hunderten Gästen den Hahn in das erste Fass vom neuen „Stöffchen“. Damit ist die neue Saison des hessischen Nationalgetränkes offiziell eröffnet. (v.l.) hr-Intendant Helmut Reitze, Frankfurts OB Petra Roth und Moderator Frank Lehmann Foto: dpa Sondermarke zeigt Keltenfürst vom Glauberg Als erstes Bundesland hatte Hessen zum 1. Januar 2005 ein gesetzliches Rauchverbot an Schulen eingeführt und war insbesondere von Medizinern für die bundesweite „Pioniertat“ gelobt worden. Bereits die ersten Schultage des neuen Jahres zeigten, dass das Rauchverbot auch in der Praxis erfolgreich umgesetzt wurde. Das neue Gesetz betrifft nicht nur Schüler, Lehrer und Schulpersonal. „Auch die Mitarbeiter im Foto: hr/Frommknecht Foto: dpa Schulen starten rauchfrei ins neue Jahr Modernste Wache Deutschlands Die modernste Polizeiwache Deutschlands hat Hessens Innenminister Volker Bouffier Anfang Januar ihrer Bestimmung übergeben. Das Gebäude des 1. Polizeireviers an der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil sei mit modernster Technik ausgestattet und erfülle alle Anforderungen an eine moderne Polizeiarbeit, erklärte der Minister. Insgesamt wurden 9,1 Millionen Euro in die Polizeiwache investiert – die rund 120 Mitarbeiter des Reviers sind für das komplette Stadtzentrum und die Altstadt zuständig. Hessen Kurier Februar 2005 Projekt startet: Bürgerpartei@CDU Darmstädter Erfolg der „Huygens-Mission“ Mit dem Projekt „Bürgerpartei@CDU“ legt die Bundes-CDU einen wichtigen Grundstein für eine bessere innerparteiliche Zusammenarbeit und Kampagnenführung. Auf dem Düsseldorfer Parteitag im Dezember informierte sich Ministerpräsident Roland Koch persönlich über den Stand des Projektes. Wichtige Themen und Informationen sollen zukünftig einfacher, schneller und einheitlicher an die Bürger weitergegeben werden. Anfang Februar startet das Projekt im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, im Frühjahr folgen weitere Pilotverbände und -vereinigungen. Die ganze Welt starrte am 14. Januar zum Europäischen Kontrollzentrum (ESOC) nach Darmstadt. Hier entschied sich das Gelingen der Mission zum Saturnmond „Titan“ der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Dass die Reise der „Huygens-Sonde“ von Erfolg gekrönt war, belegten die ersten Daten und Bilder, die noch am gleichen Tag die Erde erreichten. „Darmstadt ist heute der Mittelpunkt der wissenschaftlichen Welt“, erklärte der Missionsverantwortliche Michael Khan stolz. Web-Tipp Foto: esa Foto: CRM www.esa.int Foto: MMK Hessen-News Weltbeste Kunstschau kommt aus Frankfurt Die Freude war riesig und verständlich: Das Frankfurter „Museum für Moderne Kunst“ (MMK) hat 2004 die weltweit beste Ausstellung ausgerichtet. Die Juroren von Frankreichs wichtigster Kunstzeitschrift „Beaux Arts“ hatten sich für die Ausstellung „Sturtevant – The Brutal Truth“ entschieden, die das MMK im vergangenen Jahr präsentiert hatte. Um die Werke der Künstlerin Elaine Sturtevant zeigen zu können, hatte der Leiter des MMK, Udo Kittelmann, das Museum vollständig leer räumen lassen. Die Frankfurter verwiesen wichtige Konkurrenz aus London, San Sebastian und München auf die Plätze. Anstieg der Gaspreise unter der Lupe Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel lässt die Preise der Gasversorgungsunternehmen in Hessen prüfen. 37 der 40 Firmen hat der Minister schriftlich aufgefordert, ihre Preisstruktur zu erläutern. Hintergrund sind vor allem die massiven Preiserhöhungen der Branche in den vergange- nen Monaten, die durchweg mit dem gestiegenen Ölpreis begründet wurden. Zahlreiche Verbraucherverbände in Deutschland hatten die Kunden bereits zum Boykott der Gasrechnung aufgerufen. „Wer überhöhte Preise fordert, muss mit kartellrechtlichen Konsequenzen rechnen“, kündigte Rhiel an. Eine faktische Monopolstellung dürfe nicht ausgenutzt werden, sonst „werden wir Preissenkungen anordnen“. www.mmk-frankfurt.de Hessen baut Mittelstandsförderung aus Das Land Hessen erhöht seine Förderung für mittelständische Unternehmen und Existenzgründer. Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, seien für 2005 zinsverbilligte Kredite in Höhe von 100 Millionen Euro eingeplant. Mittelständler, die in Regionalfördergebieten in Nord- und Mittelhessen Stellen schaffen, bietet das Land eine Zinslastverringerung von bis zu 1,1 Prozentpunkten. Gründer erhalten Verbilligungen von bis zu 0,65 Prozentpunkten. Foto: dpa L Hessen Kurier Februar 2005 Web-Tipp Informationen Investitionsbank Hessen (IBH) www.ibh-hessen.de Tel.: (069) 13 38 50 21 13 Fraktion Mittelhessen wird führend in der Hoch Privatisierung der Unikliniken Marburg und Gießen sichert Arbeitsplätze und stär Mit seiner Regierungserklärung im Hessischen Landtag Ende Dezember vergangenen Jahres legte Ministerpräsident Roland Koch gleichzeitig den Startschuss für das Projekt der hessischen Hochschulmedizin: „Es entsteht das modernste und innovativste Uniklinik-Zentrum Deutschlands.“ Der Plan, die beiden Unikliniken in Marburg und Gießen bis zum 1. Januar 2006 zu privatisieren und zum „Hochschulmedizinischen Zentrum Mittelhessen“ zusammenzuführen, ist bundesweit einmalig und eine bedeutende Entscheidung für die Zukunft der hessischen Hochschulmedizin. Bei ähnlichen Plänen wie in Leipzig wurden bisher nur Teile von Universitätskliniken abgetreten. Nach dem erfolgreichen ersten Schritt, dem Zusammenschluss der beiden Anstalten öffentlichen Rechts, vereinigt das Medizin-Zentrum Mittelhessen rund 10.500 Mitarbeiter und einen Umsatz von 600 Millionen Euro. Im zweiten Schritt erfolgt dann der Übergang an einen privaten Betreiber. Voraussetzung für die Privatisierung sind drei Punkte: O Die Sicherung der beiden Klinik-Standorte in Gießen und Marburg O Keine betriebsbedingten Kündigungen bis zum Jahr 2010 O Verpflichtung der Betreiber zu Investitionen an beiden Standorten, die die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit beider Kliniken sichern. Bundesweites „Leuchtturm-Projekt“ Mit dem dann fünftgrößten Universitätsklinikum Deutschlands werde Hessen ein „Leuchtturm-Projekt gestalten, auf das Gießen und Marburg stolz sein Uniklinik Marburg Standpunkt: Frank Gotthardt, Landtagsabgeordneter aus Marburg „In die Bundesliga bei Forschung und Lehre“ Hessen Kurier: Wie beurteilen Sie die jetzigen Pläne aus Marburger Sicht? Frank Gotthardt: Nach einem Jahr der Beratungen, die bei vielen Beschäftigten zur Verunsicherung geführt hat, ist eine Richtungsentscheidung getroffen worden, die eine große Chance für den Klinikumsstandort und eine Sicherung der Arbeitsplätze bedeutet. Gleichwohl ist uns bewusst, dass jede Veränderung zu Besorgnis und zu vielen Fragen führt. Diese werden von uns sehr ernst genommen. Hessen Kurier: Was spricht für ein gemeinsames Uniklinikum? 14 Frank Gotthardt: In Mittelhessen versorgen wir mit beiden Klinikstandorten eine Million Einwohner, normalerweise kommt eine Universitätsklinik auf zwei Millionen Einwohner. Die hessische Landesregierung verfolgt das Ziel, den Standort Marburg-Gießen zu sichern und national sowie international konkurrenzfähig zu machen. Hessen Kurier: Gemeinsam bundesweit in die Spitzengruppe – eine mutige Entscheidung? Frank Gotthardt: Der Zusammenschluss und die Privatisierung sichern den betriebswirtschaftlichen Erfolg der Kliniken in Mittelhessen und ma- chen sie zukunftsfähig. Wer diese Chancen schlecht redet und von einem Ausverkauf spricht, verunsichert die Menschen und verleugnet die Tatsachen! Sowohl der Universitätspräsident, der Ärztliche und der Kaufmännische Direktor des Klinikums, Oberbürgermeister und Landrat sind für diesen Schritt. Hessen Kurier: Wo liegt für die Uniklinik Marburg in den kommenden Monaten die größte Arbeit? Frank Gotthardt: Darüber hinaus müssen wir dafür sorgen, dass Menschen weit über diese Region hinaus unsere Kliniken aufsuchen und der Standort Marburg wegen seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten sowohl in der qualifizierten Krankenversorgung, in der Forschung und Entwicklung überregional attraktiv bleibt. Hessen Kurier Februar 2005 Fraktion schulmedizin kt die Krankenversorgung können“, betonte Ministerpräsident Koch. Hessen reagiert bereits heute auf die Entwicklung der Zukunft: Als Folge der Gesundheitsreform wird ein Abbau von einem Drittel der Krankenhausbetten prognostiziert. Mit privatem Partner können auch zukünftig beide Standorte gesichert, Forschung und Versorgung der Patienten auf national konkurrenzfähigem Niveau weitergeführt werden. Der Ankündigung der Pläne vorausgegangen waren intensive Gespräche mit den Klinikverantwortlichen an beiden Standorten. Die Aufsichtsräte in Marburg und Gießen unterstützten die Entscheidung der Landesregierung. Sie sei die beste Möglichkeit, „wissenschaftliche Exzellenz und Spitzenmedizin an den zwei Standorten zu erhalten und weiter zu fördern“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende beider Kliniken, Fotos: dpa Uniklinik Gießen Professor Joachim-Felix Leonhard. „Mit der Zusammenlegung erhält Deutschland in Mittelhessen einen zentralen und attraktiven Anziehungspunkt für die universitäre Medizin.“ Konkurrenzfähig nur im Verbund eines Medizinzentrums Ausschlaggebend für die jetzt vorgestellten Pläne war zum einen die unmittelbare Nähe beider Uni-Kliniken. Rund zwei Millionen Menschen versorgt eine Klinik in Deutschland im Durchschnitt – in Mittelhessen kommen jedoch auf eine Million Menschen derzeit zwei Kliniken. Künftig kann das „Hochschulmedizinische Zentrum“ durch seine Größe und die Stärkung der vorhandenen Kompetenzen überregional an Bedeutung gewinnen. Zum anderen wird die geplante Privatisierung den Investitionsstau auflösen, der sich beispielsweise in Gießen auf rund 150 Millionen Euro summiert. „Die beabsichtigten Investitionssummen des Landes und der Betreiber werden in den nächsten Jahren mehr Mittel nach Gießen bringen, als dies in den letzten Jahrzehnten jemals der Fall war“, begrüßt der CDUBundestags-Abgeordnete Helge Braun die Entscheidung. „Die Investitionen sichern Arbeitsplätze und stärken die Krankenversorgung.“ Standpunkt: Klaus Peter Möller, Landtagsabgeordneter aus Gießen „Bundesweite Vorreiterrolle übernehmen“ Hessen Kurier: Wie beurteilen Sie die jetzigen Pläne aus Sicht Gießens? Klaus Peter Möller: In Gießen werden durch einen privaten Betreiber in absehbarem Zeitrahmen die Investitionen getätigt werden können, die über Jahrzehnte aufgelaufen sind und die ein wichtiger Baustein sind, um das Klinikum wirtschaftlich betreiben zu können. Durch eine Stärkung des Klinikums werden Arbeitsplätze gesichert werden können. Hessen Kurier: Was spricht für ein gemeinsames Uniklinikum? Klaus Peter Möller: Es besteht die Chance, dass Gießen und Marburg gemeinsam zu einem national bedeutenden Medizinzentrum werden, das weit über die Grenzen des Landes hinaus Be- Hessen Kurier Februar 2005 achtung finden wird. Die Stärken beider Klinika werden gebündelt werden. Hessen Kurier: Gemeinsam bundesweit in die Spitzengruppe – eine mutige Entscheidung? Klaus Peter Möller: Die Landesregierung zeigt erneut Mut und Entschlossenheit und beschreitet einen Weg abseits bisheriger Denk- und Lösungswege. Mittelhessen hat durch die Entscheidung die Chance, bundesweit eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Schon jetzt zeigen die überregionale und die fachliche Resonanz, dass die Chancen der Entscheidung stärker sein können, als die Risiken. Die Fachwelt schaut auf die Landesregierung und auf den Medizinstandort Mittelhessen. Hessen Kurier: Wo liegt für die Uniklinik Gießen in den kommenden Monaten die größte Arbeit? Klaus Peter Möller: Die vorliegende Übereinkunft der Landesregierung mit den Personalräten zur Arbeitsplatzsicherung muss Bestand behalten, die notwendigen Investitionen in Gießen gewährleistet werden. Vorhandene herausragende Stärken gilt es zu bewahren und zu verstärken, damit keines der beiden traditionsreichen Klinika seine Identität verliert. Fachbereiche, Klinika, Universitäten und Belegschaft müssen eng zusammenarbeiten. Die Stärke und die Chance der Region liegen im gemeinsamen Handeln. Misstrauen und Miesmacherei schaden am Ende der gesamten Region. 15 Hessen „Ein Grund zum Feiern“ Die Hessenpartei wird 60 Jahre jung 2005 ist ein Jubiläumsjahr – für Hessen und die Hessenpartei CDU. Am 19. September 1945 fand die Proklamation des Landes Hessen durch US-General Dwight D. Eisenhower statt, und nur wenige Wochen später – am 25. November 1945 – wurde in Frankfurt der Landesverband der hessischen CDU gegründet. Darüber sprach der „Hessen Kurier“ mit Generalsekretär Michael Boddenberg. Hessen Kurier: 60 Jahre CDU Hessen. Ein Grund zum Feiern? Michael Boddenberg: Auf jeden Fall. Die hessische CDU ist eine stolze Partei, die einen steinigen Weg gehen musste. Von den Anfängen in der Gründungsphase hat sich die CDU in Hessen zu einem der schlagkräftigsten Landesverbände in Deutschland hochgearbeitet: Alfred Dregger, Walter Wallmann, Roland Koch und vor allem die vielen treuen Parteifreunde haben dafür gesorgt, dass aus einer Minderheitenpartei eine geschlossene Mannschaft mit einer absoluten Mehrheit wurde. Hessen Kurier: Ein Glücksfall für Hessen … Michael Boddenberg: Ich bin überzeugt, dass wir es mit der absoluten Mehrheit schaffen, unser Land einen großen Schritt voranzubringen. Die Schwerpunkte unserer Politik in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Innere Sicherheit stoßen auf breite Zustimmung in der Bevölkerung. Die Bürger spüren, dass diese Landesregierung und die sie tragende Partei den Willen und die Kraft haben, wichtige Zukunftsprojekte wie den Ausbau des Frankfurter Flughafens anzupacken. „Wir sind eine stolze Partei, die einen steinigen Weg gehen musste.“ Hessen Kurier: Bestätigt der Erfolg von heute die Politik von damals? Michael Boddenberg: Man darf niemals vergessen, wo man herkommt: Nach dem Krieg hatte die CDU in Hessen gerade mal 19 Prozent, 1966 waren es immerhin 26 Prozent und heute regieren wir mit absoluter Mehrheit. Die Erinnerung an die Geschichte und die schwere Anfangszeit verhindert, dass wir die Bodenhaftung verlieren. Wir werden weiter hart für das Land und seine Bürger arbeiten. Das sind wir un- Vor dem legendären Dregger-Plakat: Michael Boddenberg erinnert an alte Zeiten 16 seren Wählern, aber auch denjenigen schuldig, die die hessische CDU vor 60 Jahren gegründet haben. Hessen Kurier: Wie feiert die hessische CDU ihr Jubiläum? Michael Boddenberg: Natürlich werden wir an die vielen Menschen erinnern, die nach dem Krieg unsere Partei gegründet und die aus ganz unterschiedlichen Erfahrungen heraus Verantwortung übernommen haben. Wir blicken zurück auf 60 Jahre erfolgreiche Politik für die Menschen in Hessen. Der Termin der Gründung des Landesverbandes am 25. November spielt dabei eine zentrale Rolle der Höhepunkt wird jedoch eine Aktionswoche Ende September mit Prominenz aus Bund und Land werden. Auch Angela Merkel hat ihr Kommen zugesagt. Das Jubiläum soll ein Aufbruch werden, um noch mehr junge Frauen und Männer für die christdemokratische Sache zu begeistern. Hessen Kurier: … es geht also auch um Überzeugungsarbeit? Michael Boddenberg: Natürlich. Wir werden zwar feiern, aber wir wollen mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen, denen die Zukunft unseres Landes am Herzen liegt. Das ist auch der Anspruch, den wir als Hessenpartei haben. An der Geschichte Hessens lässt sich zeigen, wie Politik und politische Entscheidungen das Land verändert haben. Die Wachstumsimpulse, die wir derzeit beispielsweise in Nordhessen in den Bereichen Infrastruktur, Logistik, Kultur oder Tourismus geben, werden die Zukunftsfähigkeit dieser Region maßgeblich steigern. Es ist wichtig, zu zeigen, dass Politik Dinge bewegen kann. Dann können wir Menschen motivieren, mitzumachen, denn sie wollen sich für das Land einbringen. Hessen Kurier: Und was steht 2006 an? Michael Boddenberg: Das nächste große Ziel ist die Kommunalwahl 2006. Dafür gilt es zu kämpfen. Wir müssen den vorhandenen Schwung, die Motivation und Begeisterung aus dem Jubiläumsjahr mitnehmen, um als stärkste Kommunalkraft aus dieser Wahl hervorzugehen. Das wäre ein deutliches Zeichen dafür, dass wir auf unserem Weg zur Hessenpartei einen großen Schritt vor(uk) angekommen sind. Hessen Kurier Februar 2005 Hessen – 60 Stolze Jahre Hessen begeht 2005 und 2006 sein 60. Landesjubiläum. Mit zahlreichen Gedenk- und Festveranstaltungen werden Land, Verbände, Vereine, Institutionen und die Bürger den runden Landesgeburtstag feiern. Die Wanderausstellung „Streiflichter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ wird am 60. Jahrestag der Proklamation Nr. 2, mit der die damalige US-Militärregierung unter anderem das Land „Greater Hesse“ verfügte, offiziell im Landesmuseum Wiesbaden eröffnet und im Anschluss daran durch 20 Städte Hessens wandern. Ein informatives und übersichtliches Faltblatt zum Hessenjubiläum ist auf der genannten Web-Site abrufbar oder über das Referat Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Staatskanzlei zu beziehen. Höhepunkte der Jubiläumsveranstaltungen sind die Festlichkeiten im September 2005 und Dezember 2006, aber bereits im ersten Halbjahr bietet der Veranstaltungskalender ein abwechslungsreiches und interessantes Programm. Veranstaltungskalender für das 1. Halbjahr 2005: O 16./17. Februar 2005 Karmeliterkloster Frankfurt am Main, „1945 Kriegsende und Neuanfang“ O 24. bis 27. Februar 2005 Niederbronn-les-bains/Straßburg, „Demokratiewerkstatt Europa“ O 01./02. März 2005 Wiesbaden, „Hessen. Geschichte, Kultur, Politik“ O 08. Mai 2005 Darmstadt, „Festakt der Hessischen Landesregierung anlässlich des Kriegsendes und der Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft vor 60 Jahren“ O 12./13. Mai 2005 „60 Jahre Justiz in Hessen“ O Juni 2005, Wiesbaden, „Neubürger in Hessen – Ankunft und Integration der Heimatvertriebenen“ Web-Tipp In einem eigenen Internetauftritt sind alle Informationen rund um das O 20. bis 27. April 2005 60-jährige Landesjubiläum gebün- Kassel und Wiesbaden, „Politische Frauennetzwerke in Hessen nach 1945“ delt und abrufbar: www.60stolzejahre.hessen.de – Anzeige – Mit digitalen Medien Werbebotschaften gezielt platzieren Vor ein paar Jahren noch teure Fiktion unterstützen heute multimediale Präsentationssysteme Kundenwerbung und Kundeninformation direkt am Point of Sale oder Point of Information. Die zunehmende Informationsdurchdringung der MultimediaGesellschaft hat zur Folge, dass es für Unternehmen immer schwerer wird, die Aufmerksamkeit des Kunden zu gewinnen. In diesem Zusammenhang gewinnen der Point of Sale (POS) oder der Point of Information (POI) zunehmende Bedeutung für die Werbung. Über die Hälfte aller Kaufentscheidungen werden erst vor Ort gefällt. Die Wahrnehmung von Werbemedien durch den Verbraucher am POS beträgt ca. 75%, und durch gezielten Einsatz der Vor-OrtWerbung können erhebliche Umsatzsteigerungen verzeichnet werden. Dabei wird das klassische Plakat zunehmend durch vernetzte, multimediafähige Präsentationssysteme – wie beispielsweise großflächige LCD- und Plasma-Bildschirme oder Videowände – abgelöst. Systeme, die in den vergangenen Jahren eine rasante Preissenkung erfahren haben und digitale Werbung auch für kleinere Unternehmen erschwinglich machen. Die Vorteile digitaler Werbeflächen liegen auf der Hand: eine vielfältigere Darstellung der Werbung, die Einbindung von Audiosequenzen und kurzfristige Aktualisierungen bieten dem Kunden eine Erlebniswelt und schaffen dadurch erhöhte Aufmerksamkeit verbunden mit Unterhaltungswert. Möglich gemacht wird dies durch die Software „Info.tainment“ der Consultec AG, eine Client Server Lösung, mittels derer digitale Präsentationsflächen in beliebig viele Einzelsegmente unterteilt werden können, in denen wiederum unterschiedlichste Medien- und Anwendungsformate benutzerfreundlich einstellbar sind. Der einzelne Anwender profitiert von dieser Lösung ebenso wie Filialunternehmen oder Institutionen mit mehreren Standorten, die mittels RemoteSteuerung simultan Botschaften platzieren oder flexibel standortindividuelle Informationen planen können. Die Einsatzszenarien sind unbeschränkt. Ob Werbung am Einkaufsort, Kundeninformation und Kundenservice in Wartebereichen, elektronische Leitsysteme oder Informationsplakate in Bürgerbüros, ob Produktwerbung, Nachrichten, Videospots, aktuelle Informationen zum Unternehmen, dies alles einzeln oder kombiniert – multimediale Präsentationssysteme eröffnen neue Wege in der Kundenkommunikation. Consultec AG Hanauer Landstraße 147 60314 Frankfurt Tel. 069 – 27 133 830 www.consultec.de [email protected] Fotos: dpa „Unverständlich bleibt, warum die Kommission die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen empfiehlt, obwohl sie andauernde Defizite offen beim Namen genannt hat.“ Türkei und EU – Wie weit darf die Annäherung gehen? Eine kritische Auseinandersetzung Mit dem Vorschlag, Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufzunehmen, hat die Europäische Kommission eine fragwürdige Vorentscheidung getroffen. Solche Verhandlungen haben nämlich bis jetzt in allen Fällen zur Aufnahme des jeweiligen Landes in die Europäische Union (EU) geführt. Von Walter Wallmann Inzwischen haben Rat und Europäisches Parlament dem Vorschlag der Kommission zugestimmt. Ab dem 30. Oktober 2005 werden Beitrittsverhandlungen mit der Türkei offiziell beginnen. Damit geht es letztendlich um eine Union mit bis zu 29 Mitgliedsstaaten und weit über 500 Millionen Menschen. Die Herausforderungen sind gewaltig. Unverständlich bleibt, warum die Kommission die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen empfiehlt, obwohl sie andauernde Defizite, wie beispielsweise in der Kurdenfrage oder bei den Menschenrechten, in ihrem Bericht offen beim Namen genannt hat. 18 Die Erfüllung der politischen Kriterien Diese seien „ausreichend“ erfüllt. Die Kommission verweist unter anderem auf zwei umfassende Verfassungsreformen und auf acht Gesetzespakete. Die Todesstrafe sei vollständig abgeschafft und wegen friedlicher Meinungsäußerung verurteilte Personen seien freigelassen worden. Trotz einiger weiterhin bestehender Beschränkungen seien die Grundfreiheiten wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit der Bürger „wesentlich erweitert“ worden. Die Zivilgesellschaft habe an Bedeutung gewonnen und die kulturellen Rechte der Kurden würden „allmählich“ anerkannt. Auch wenn die Lage im Süd-Osten der Türkei weiterhin schwierig sei, setze sich auch dort die Normalisierung durch. Mit diesen Hinweisen soll offenbar der türkische Reformwille unterstrichen werden. Trotz dieser Fortschritte seien allerdings weder das Vereinsgesetz, das neue Strafgesetzbuch noch das Gesetz über die zweitinstanzlichen Berufungs- Gerichte bisher in Kraft getreten. Auch der Beschluss über die Strafprozessordnung, das Gesetz über die Kriminalpolizei und das Gesetz über den Strafvollzug warteten noch auf ihre Verabschiedung. Die Umsetzung der Reformen müsste weiter verfestigt und ausgedehnt werden. Das gelte insbesondere für die „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber der Bekämpfung von Folter und Misshandlung sowie für die Verstärkung und Durchsetzung von Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Frauen-, Gewerkschafts- und Minderheitenrechten. Die Unumkehrbarkeit des Reformprozesses müsse sich allerdings über einen längeren Zeitraum bestätigen. Fragen, die mit einer Mitgliedschaft verbunden sind Diese würden sich bis weit ins nächste Jahrzehnt hinziehen. Dabei werde sich die Türkei vermutlich noch radikaler verändern als die EU. Folgende Fragenkomplexe bedürfen nach heutigem Erkenntnisstand weiterer Analysen und Überlegungen: Hessen Kurier Februar 2005 Europa Der Beitritt der Türkei werde sich wegen der Bevölkerungszahl, der Größe des Landes, seiner geographischen Lage und seinem wirtschaftlichen, sicherheitspolitischen und militärischen Potenzial von früheren Erweiterungen unterscheiden. Mittelfristig werde viel davon abhängen, wie die EU selbst an die Aufgabe herangeht, um zu einem vollwertigen außenpolitischen Akteur in Regionen zu werden, die wie der Nahe Osten und der Kaukasus durch Instabilität und Spannungen gekennzeichnet sind. Anmerkung: Die Kommission geht also selbst davon aus, dass nach einem Beitritt der Türkei die EU im Nahen Osten und im Kaukasus involviert ist. Die Türkei sei ein wichtiges Modell eines Landes mit einer mehrheitlich moslemischen Bevölkerung, das sich zu grundlegenden Werten wie Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten bekennen müsse. Anmerkung: Die Frage, ob eine islamische Gesellschaft nach eigenem Selbstverständnis dazu überhaupt imstande sein kann, wird nicht einmal gestellt (vgl. dazu Gauland in der FAZ vom 27. Juli 2004). Vieles hänge auch von der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung der Türkei ab. Die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen dürfte dem Land bei seinen weiteren Bemühungen um makroökonomische Stabilität und Förderung von Investitionen, Wachstum und sozialer Entwicklung Auftrieb geben. Unter diesen Voraussetzungen „ist zu erwarten, dass das BIP-Wachstum der Türkei über dem EU-Durchschnitt liegen wird.“ Anmerkung: Die Kommission bleibt jede Antwort schuldig, warum diese Konsequenz akzeptabel ist. Erforderlich wären in der Türkei eine verstärkte Bekämpfung von Korruption sowie eine wesentliche Verbesserung der Funktionsweise der Justiz. Die mehr als drei Millionen Türken in der EU bildeten die bei weitem größte Gruppe von rechtmäßig hier ansässigen Drittstaatsangehörigen. Es gibt unterschiedliche Schätzungen über die zusätzliche Migration nach dem Beitritt der Türkei. Lange Übergangszeiten seien in Betracht zu ziehen, um ernsthafte Störungen auf dem EU-Arbeitsmarkt zu vermeiden. Anmerkung: Die lapidare Schlussfolgerung der Kommission lautet, die Bevölkerungsdynamik könnte einen Ausgleich bei der Alterung der EU-Gesellschaften leisten; ob damit weitere Probleme verbunden sind, wird nicht untersucht. Die Türkei müsste sich um die Entwicklung des ländlichen Raumes bemühen, um möglichst günstige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beteiligung an der gemeinsamen Agrarpolitik zu schaffen. Nach gegenwärtiger Rechtslage hätte die Türkei Anspruch auf umfangreiche Unterstützung. Anmerkung: Warum das wünschbar ist, erläutert die Kommission nicht. Die Auswirkungen auf den Haushalt ließen sich erst nach Festlegung der Eckpunkte für die Finanzverhandlungen im Rahmen der finanziellen Vorausschau für die Jahre nach 2014 in vollem Umfang bewerten. Ungeachtet aller Einzelheiten ist der Beitritt der Türkei mit erheblichen Auswirkungen auf den Haushalt verbunden. Anmerkung: Es bleibt ungewiss, wie angesichts derartiger Unsicherheit in einer zentralen und offenen Frage die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Ziel der Aufnahme in die EU beschlossen werden kann. Der Beitritt der Türkei hätte eine erhebliche Auswirkung auf die Zuteilung der Sitze im europäischen Parlament zu Lasten der jetzigen Mitgliedsstaaten, insbesondere zusammen für die großen und mittleren Länder. Im Rat würde sich der Bevölkerungsanteil der Türkei im Abstimmungssystem widerspiegeln, dadurch hätte die Türkei eine gewichtige Stimme im Entscheidungsverfahren. Anmerkung: Es bleibt das Geheimnis der Kommission, darin keine Schwächung der europäischen Mitgliedsstaaten zu sehen. Verstärkung und Unterstützung des Reformprozesses in der Türkei Die Umsetzung der Reformen müsse konsequent fortgesetzt werden. Insbesondre müsse „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Anmerkung: Eine Begründung für diese Annahme wird nicht gegeben. Ähnlich wie bei der jüngsten Erweiterung würde der Beitritt der Türkei das regionale Wirtschaftsgefälle innerhalb der EU verstärken und damit die Kohäsionspolitik vor eine größere Bewährungsprobe stellen. Die Türkei hätte lange Zeit Anspruch auf erhebliche Unterstützung aus Mitteln des Strukturfonds und des Kohäsionsfonds. Nach den derzeitigen Bestimmungen könnten dann einige Regionen der jetzigen Mitgliedsstaaten den Anspruch auf Mittel aus dem Strukturfonds verlieren. Hessen Kurier Februar 2005 Erster Bundesumweltminister: Walter Wallmann wird am 6. Juni 1986 von Bundestagsvizepräsident Richard Stücklen in Bonn vereidigt. 19 Europa Anmerkung: Damit bringt die Kommission so schwere Zweifel an grundlegenden demokratischen Freiheiten zum Ausdruck, dass ihre Beitrittsempfehlung geradezu unverständlich ist. Die Türkei erreicht 22 Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens der jetzigen EU und damit 11 Prozent weniger als Lettland, dem bisher schwächsten Mitgliedsland. Auf der jetzigen Grundlage werden der Türkei erhebliche Finanzleistungen zustehen. Anmerkung: Das hätte besonders für Deutschland mit seinen Milliardenleistungen für die neuen Bundesländer und als stärksten Nettozahler der EU weit reichende Konsequenzen. Die Kommission hat auf eine Reihe von Reformmaßnahmen in der Türkei hingewiesen. Aber es kann nicht verschwiegen werden, dass weitere schwerwiegende Defizite andauern. Die noch längst nicht gelösten Kurdenfrage, die Rolle der Frau, Erfolg für die hessische CDU: Nach dem grandiosen Sieg bei der Landtagswahl 1987 wird mit Walter Wallmann erstmals ein CDUPolitiker Ministerpräsident in Hessen. Hier mit dem Kabinett vor der Staatskanzlei. Foto: Stk der Folter so durchgesetzt werden, dass diese „ein für allemal beseitigt“ wird. Das gelte auch für die „uneingeschränkten Rechte und Freiheiten“ zugunsten der Kurden. Auch die Rechte der nicht-moslemischen Religionsgemeinschaften müssten entscheidend verbessert werden. „Bei schwerwiegendem und dauerhaftem Verstoß gegen die Grundsätze der Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten müsse die Aussetzung der Verhandlungen empfohlen“ werden. die nach wie vor anzutreffenden Folterungen, die mangelhafte Religionsfreiheit gehören ebenso dazu wie beispielsweise die fehlende Durchsetzung von grundlegenden Demokratiewerten wie Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte. Hätte die Europäische Kommission für irgendein anderes Land die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen angesichts derart grundlegender Abweichungen von europäischen Standards in Grundfragen und Überforderungen empfohlen? Wie kommt die Kommission angesichts so tief greifender Defizite zu der Feststellung, die politischen Kriterien seien „ausreichend“ erfüllt? Es bleibt auch die Frage, ob ein weiteres Kriterium, nämlich die Zumutbarkeit der Aufnahme eines Landes für die EU selbst, im Fall der Türkei gegeben ist. Oder wollen die Kommission und einige Ratsmitglieder aus Deutschland und Frankreich eine ganz andere EU, als sie bisher immer be- schworen wurde? Soll die Mammutunion zu einer Wirtschaftsgemeinschaft degenerieren? Die jetzt in Aussicht genommene Europäische Gemeinschaft wird nicht handlungsfähig und regierbar sein. So kann nur eine Re-Nationalisierung der verschiedenen Staaten erreicht werden. Die schlichte Schlussfolgerung: Die Türkei und weitere Staaten gehören nicht in die Europäische Gemeinschaft. Der Autor war Oberbürgermeister von Frankfurt und Vorsitzender der CDU in Hessen. 1986 ernannte ihn Helmut Kohl zum ersten Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Nach der erfolgreichen Landtagswahl 1987 wurde Walter Wallmann erster CDU-Ministerpräsident in Hessen. Web-Tipp Der vollständige Artikel unter www.hessenkurier.de – Anzeige – Join our party! Unser Ausbildungsverbund stellt zum 1. August 2005 zwei weitere Auszubildende ein für den Beruf „Kaufleute für Bürokommunikation“ Schwerpunkte „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Veranstaltungen“ Wir erwarten: • Interesse an Politik • sichere Rechtschreibung • Spaß an der Arbeit am PC • Kontaktfreude • Führerschein Klasse B ist von Vorteil Andere reden von einer Ausbildungsplatzabgabe – wir bilden aus! Wenn Sie hochmotiviert durchstarten und zusammen mit unseren weiteren Auszubildenden eine abwechslungsreiche Ausbildung bei der CDU Hessen und der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag mit Exkursionen in Kreisgeschäftsstellen und zum Deutschen Bundestag absolvieren wollen, bewerben Sie sich bis zum 20. März 2005 bei der z. H. Helmut Hehn Frankfurter Straße 6 • 65189 Wiesbaden E-Mail: [email protected] Deutschland Im Zweifel für die Freiheit? Dubiose Visapolitik von Rot/Grün auf dem Prüfstand Foto: dpa heit bei Rot/Grün gehörig aus dem Lot geraten. Denn Freiheit und Offenheit bedeuten nicht den Verzicht auf Kontrolle. Der rot/grüne Grundsatz „Im Zweifel für die Reisefreiheit“ war das Einfallstor für eine verfehlte und die Sicherheit unseres Landes gefährdende Visapolitik. Wir Christdemokraten stehen zum WM-Motto 2006: „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Doch Kriminelle und MenschenDr. Jürgen Gehb ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages. händler sind nicht unsere Freunde. Daher muss Die Bundesregierung steht wegen ihrer Visapolitik immer auch Sicherheitspolitik umstrittenen Visapolitik unter Druck sein. und muss sich in einem Untersuchungsausschuss des Bundestages für ihr Hessen Kurier: Allein die Botschaft in Verhalten rechtfertigen. Initiator des Kiew hat in vier Jahren rund 1 Million Visa Ausschusses ist der Kasseler Bundesausgestellt. Ist das gesamte Ausmaß des tagsabgeordnete Jürgen Gehb. Er war Missbrauchs abzuschätzen? Obmann im „Schleuserausschuss“ und ist Ende Januar zum rechtspolitischen „Visa wurden wie in Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfrakeiner Brezelfabrik im tion gewählt worden. Minutentakt erteilt.“ Hessen Kurier: Der 2. Untersuchungsausschuss der Wahlperiode beschäftigt sich mit dem massenhaften Visa-Missbrauch und der dubiosen Visapolitik von Rot/Grün – Welches Ziel verfolgt der Ausschuss? Jürgen Gehb: Unabhängige Gerichte in Köln, Memmingen und Dresden haben Schleusern und Menschenhändlern einen gehörigen „Strafrabatt“ wegen des Fehlverhaltens des Auswärtigen Amtes eingeräumt und massive Vorwürfe gegen die Bundesregierung erhoben. Diesen Vorwürfen gehen wir jetzt im „Schleuserausschuss“ nach. Wir wollen Licht in eine mehr als dubiose Vergabepraxis für Visa bringen und nachschauen, welche Rolle hierbei die neue Visapolitik von Rot/Grün gespielt hat. Hessen Kurier: Steht die rot/grüne Visaund Einreisepolitik vor einem Scherbenhaufen? Jürgen Gehb: Jedenfalls ist das Gleichgewicht zwischen Weltoffenheit und Sicher- Hessen Kurier Februar 2005 Jürgen Gehb: Es handelt sich jedenfalls nicht um ganz wenige Einzelfälle, wie Rot/Grün der Öffentlichkeit gern aufschwatzen möchte. Dies ist ein plumpes Täuschungsmanöver. Wenn nur 10 oder 20 Prozent dieser Visa eigentlich hätten verweigert werden müssen, lässt sich erahnen, in welcher Größenordnung wir uns bewegen. die Reise vieler junger Frauen in die Prostitution wohl nicht gegeben. Hessen Kurier: Warum hat das Auswärtige Amt nicht auf frühzeitige Warnungen aus dem In- und Ausland reagiert? Jürgen Gehb: Dies fragen wir uns auch. Denn an Warnungen hat es wahrlich nicht gefehlt. Dies nährt allerdings den Verdacht, dass die Verantwortlichen nicht aus Versehen oder Dilettantismus die Warnungen in den Wind geschlagen haben. Auch hier wird von Rot/Grün versucht, die Öffentlichkeit mit der Behauptung an der Nase herumzuführen, man hätte sofort nach Bekanntwerden die Missstände behoben. Hessen Kurier: Welche Ablenkungsmanöver sind noch zu erwarten? Jürgen Gehb: Zu den beliebtesten Halbwahrheiten zählt, dass eigentlich alles vor Rot/Grün begann. Richtig hieran ist, dass Mitte der 90er Jahre unter den „SchengenStaaten“ verabredet wurde, sinnvolle Reise- und Verfahrenserleichterungen zu schaffen – ohne allerdings die Sicherheit aus dem Auge zu verlieren! Der Paradigmenwechsel trat unter Fischer ein. Aus sinnvollen Reiseerleichterungen wurde plötzlich ein „Blankoscheck“ zur Einreise. „Echte“ Visa mussten wie in einer Brezelfabrik im Minutentakt von unseren Auslandsvertretungen erteilt werden und zwar ohne die sachgerechte Prüfung. Die Zentrale in Berlin bestand darauf. Profitiert haben hiervon oft windige Unternehmen. Die neue Visapolitik von Rot/Grün war für sie geradezu eine Lizenz zum Gelddrucken. Das Interview führte Jörg Kilian Hessen Kurier: Wer trägt die Schuld? Jürgen Gehb: Dies zu ermitteln ist unsere Aufgabe. Beim „Schleuserausschuss“ geht es dabei nicht um einzelne Mitarbeiter an den Botschaften und deren individuelle Verfehlungen. Dies ist Angelegenheit der Gerichte. Es geht um die politische Leitung des Auswärtigen Amtes und deren politische Vorgaben. Ohne die neue Visapolitik von Rot/Grün hätte es die verantwortungslose Leichtigkeit der Einreise von Schwarzarbeitern und – Anzeige – 21 Foto: Reinhard Langschied – Anzeige – In der medias-Klinik in Ransbach-Baumbach (Bild) behandelt Professor Aigner und sein Team Krebspatienten mit der regionalen Chemotherapie und erzielt dabei außergewöhnliche Erfolge. Für viele Krebskranke ein Grund zur Hoffnung Professor Dr. Aigner behandelt erfolgreich mit der regionalen Chemotherapie 22 „Unsere Methode wirkt entweder sofort oder gar nicht“ Foto: Reinhard Langschied Für den damals 45jährigen Dozenten Jürgen Heep sah die Zukunft düster aus: „Mir hat man im Krankenhaus empfohlen, ich solle mir ein schönes Plätzchen auf dem Friedhof aussuchen.“ Der Mathematiker der Technikerschule Weilburg hat Bauchspeicheldrüsenkrebs. Mit dieser Prognose hat man normalerweise noch maximal ein Jahr zu leben. Heute ist Jürgen Heep 50 Jahre alt und erfreut sich bester Lebensqualität. Und er ist sich sicher: „Das habe ich Professor Aigner zu verdanken“ Wer ist Professor Aigner? Der gebürtige Bayer leitet seit drei Jahren die Krebsstation der medias-Klinik in Ransbach-Baumbach (Westerwald). Der 58Jährige gehört weltweit zu den Pionieren einer Behandlungsmethode, die für viele Patienten die letzte Rettung darstellt: Regionale Chemotherapie. können und dass Nebenwirkungen fast völlig wegfallen. Der Professor: “In 95 Prozent aller Fälle vertragen unsere Patienten die Behandlung ausgesprochen gut. Die Lebensqualität wird selten beeinträchtigt, gegebenenfalls sogar verbessert. Unsere Patienten leiden unter normalen Umständen in keinem Stadium der Behandlung unter Übelkeit.“ Professor Aigner (Bild) von der medias-Klinik in Ransbach-Baumbach gehört weltweit zu den Pionieren der regionalen Chemotherapie. Was ist das? Unter regionaler Chemotherapie versteht man definitionsgemäß die örtliche, also auf eine Körperregion beschränkte Chemotherapie. Im Unterschied zur normalen Chemotherapie wird also nicht der ganze Körper mit Krebsmitteln behandelt, sondern nur das befallene Organ. Der Vorteil ist, dass Krebsmittel in wesentlich höherer Dosis verabreicht werden Und der Nachteil? Nicht alle Tumore sprechen auf die hochkonzentrierte Chemotherapie an. Manche Tumore benötigen eine extrem hohe Konzentration des tumorwirksamen Medikaments (Zytostatikums), manche zeigen schon Wirkung mit niedrigeren Konzentrationen. Faustregel ist, dass etwa die sechsfache Konzentration dessen, was unter herkömmlicher systemischer Chemotherapie erreicht wird, nötig ist, um einen soliden Tumor nachhaltig zu schädigen. Professor Aigner: “Unsere Methode wirkt entweder sofort oder gar nicht.“ Was für einen Laien sehr einfach und einleuchtend klingt, setzt in der Praxis sehr hohe chirurgische Fähigkeiten und langjährige Erfahrung voraus. Professor Aigner wendet im Wesentlichen drei Methoden an: – Anzeige – Gesundheit 1. Arterielle Infusion: Hier wird ein Katheter bei lokaler Betäubung in Höhe der Leiste in die Arterie eingeführt und unter Röntgenkontrolle an die Tumorregion geführt. Vorteil: kleiner Eingriff. Nachteil: Der Patient liegt drei bis vier Tage fest im Bett. 3. Isolierte Perfusion: Sie wird ebenfalls im Rahmen einer Operation chirurgisch durchgeführt. Dies geschieht über Isolierung eines Organs oder einer Körperregion mit Kathetersystemen und Durchströmung dieser Region mit einer hohen Konzentration des Krebsmedikamentes. Gleichzeitig wird dem Tumor Wärme zugeführt (Hyperthermie) und/oder der Sauerstoffgehalt des Blutes herabgesetzt (Hypoxie). Dies bewirkt bei einigen Chemo-Medikamenten eine bis zu zehnfache höhere "Giftigkeit" (Toxizität) am Tumor. Resultat: Die Geschwulst verschwindet schneller. Foto: Reinhard Langschied 2. Chirurgische Applikation: Bei dieser Methode wird im Rahmen einer Operation ein arterieller Portkatheter in das den Tumor versorgende Gefäß implantiert. So ist es möglich, den Tumor direkt am Entstehungsherd zu behandeln. Und dies so oft wie nötig, ohne dass ein erneuter Eingriff vorgenommen werden muss. Vorteil: Der Patient ist nachher mobil, da die arterielle Infusion über den jeweils punktierten Port erfolgt. Die Operation gibt bessere Kenntnis über die Tumorausbreitung (Staging). Nachteil: Operation und alle damit verbundenen Risiken. Die Anwendung der regionalen Chemotherapie setzt hohes operatives Können und viel Erfahrung voraus. Patienten im „austherapierten Zustand“, also wenn ihnen kein anderer Arzt mehr helfen kann, zu ihm kommen. „Diese Patienten haben in der Regel eine Lebenserwartung von sechs Wochen bis drei Monate“, so der Mediziner. Viele von ihnen würden noch mehrere Jahre leben, einige bereits über zehn Jahre. Die über 25jährige Berufspraxis mit der regionalen Chemotherapie erlaubt es Professor Aigner, die Krebsarten mit der maximalen Aussicht auf Heilungserfolg einzugrenzen: Brustkrebs (Mam- makarzinom und Metastasen), KopfHals-Tumore, Magenkarzinom, Blasenkarzinom, Prostatakarzinom und Eierstockkrebs. Tumore mit schlechter Ansprache auf die regionale Chemotherapie sind Dickdarm- und Rektumkarzinome sowie Gallengang- und Gallenblasenkarzinome. Web-Tipp Weitere Informationen: www.medias-klinik.de „Dem Tumor mehr schaden als dem Patienten“ Für wen kommt die regionale Chemotherapie in Frage? Professor Aigner:“ Je früher die Patienten zu uns kommen, um so besser.“ Gleichzeitig räumt der Krebsarzt ein, dass 80 Prozent seiner Foto: Reinhard Langschied „Ziel der regionalen Chemotherapie ist es, den Tumor mehr zu schädigen als den Patienten.“ Wer je das Leiden eines Krebskranken im unmittelbaren Familien- oder Freundeskreis miterlebt hat, weiß, dass diese Aussage von Professor Aigner durchaus seine Berechtigung hat. Jürgen Heep aus Limburg-Ahlbach (Bild) lebt seit fünf Jahren mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er ist sicher: „Dass ich noch lebe, verdanke ich Professor Aigner“. 23 Fotos: Heibel serie Riesling, Eintracht und Musik Hessische Politiker und ihre Hobbys – diesmal: Franz Josef Jung Der Blick geht über die Weinberge bis zum Rhein. „Hier im Rheingau fühle ich mich zu Hause, hier atme ich durch.“ Hessens CDU-Fraktionschef Franz Josef Jung steht zufrieden im Garten seines Hauses in Erbach. Heimat ist ihm wichtig. „Man sollte nicht vergessen, wo man herkommt. Das erdet und macht einen unempfindlich für Höhenflüge.“ Jung ist ein Familienmensch. „Die Familie ist meine Kraftquelle für die Politik“, so der 55-Jährige. Seit 33 Jahren ist er verheiratet und Vater dreier Kinder. „Auf die bin ich stolz.“ Er ist im Weingut groß geworden. Der Vater starb früh. Als ältester Sohn war er bereits in jungen Jahren im Weingut der Familie gefordert. „Das prägt. Ich kann anpacken.“ Franz Josef Jung entschied sich für den RechtsanwaltsBeruf und später für die Politik. Deshalb übernahm der jüngere Bruder das Weingut Jung, das heute Spitzenweine produziert – weiße und rote. Der Rheingau- 24 er Riesling ist für Franz Josef Jung Lebensfreude pur. „Die deutschen Weine brauchen sich nicht zu verstecken.“ Bei jeder Gelegenheit wirbt er für die deutschen Weine – zuletzt erfolgreich für die Fußball-WM 2006. Wenn er als Mitglied im CDU-Bundesvorstand nach Berlin fliegt, wundert er sich oftmals, dass deutsche Fluggesellschaften nicht auf die heimischen Rebensäfte setzen. Wein ist Genuss, Musik seine Leidenschaft. Ein Instrument hat er zwar nie gespielt, engagiert sich heute bei der „Philharmonie der Nationen“. Die Idee von Leonard Bernstein und Star-Dirigent Justus Frantz hat ihn fasziniert: Junge Musiker aus 40 Nationen und fünf Kontinenten kommen hier zum Musizieren zusammen. „Alle haben die gleiche Sprache – die Musik. Sie hat eine friedensstiftende Funktion.“ Mit dem Philharmonie-Gründer ist er befreundet und seit 2003 Vorsitzender des Fördervereins. „Die Zeit mit Justus gibt mir viel.“ Stolz ist Jung, dass die Regierung Wallmann – Jung war damals Wallmanns Generalsekretär – mit einer Bürgschaft eine Starthilfe für das 1987 gegründete „Rheingau Musik Festival“ gegeben hat. „Heute ist es das bestbesuchte Festival in Deutschland.“ Doch nicht allein die leisen Töne schätzt der Rheingauer. Im Frankfurter Waldstadion kann er schon mal aus der Haut fahren, wenn es bei seiner geliebten Eintracht nicht so läuft. Der Aufstieg in die 1. Liga ist das Saisonziel. „Und das wollen wir schaffen“, erklärt Optimist Jung. Und hier im Waldstadion hat er selbst einmal große Erfolge gefeiert. Im Spiel der Landtagself, deren Spielführer er noch heute ist, schoss er Anfang der Neunziger den 1:0 Siegestreffer gegen eine Auswahl des Bundestags – die Vorlage kam von einem gewissen Joschka Fischer. „Der hat sich vielleicht geärgert, dass mein und nicht sein Name auf der Anzeigetafel blinkte“, erinnert sich Jung verschmitzt. Hessen Kurier Februar 2005 Junge Union Hessen braucht ein „Haus der Geschichte“ von Peter Tauber Geschichte spielt bei der Bildung einer eigenen Identität eine große Rolle. Unsere Traditionen sollten wir wahren, unsere Geschichte sollten wir weiter erforschen und präsentieren. Hierzu bietet ein „Haus der Hessischen Geschichte“ die besten Möglichkeiten. Diesen Schritt sind bereits auch andere Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Bayern gegangen. Bekannt ist vor allem auch das Haus der Geschichte in Bonn, das auf Initiative von Dr. Helmut Kohl gegründet worden ist. Das heutige Bundesland Hessen hat trotz der vielfälti„Haus der Hessischen Geschichte“ ausgen Geschichte seiner verschiedenen Lanzusprechen. desteile inzwischen eigene Traditionen Auf welchem Wege sind diese Ziele zu und eine eigene Identität als modernes, erreichen? Wie kann das Land Hessen anaber traditionsbewusstes Land im Herzen gesichts der knapper gewordenen finanDeutschlands und in der Mitte Europas ziellen Mittel hier einen neuen Leuchtturm ausgebildet. Dieses Bewusstsein gilt es zu setzen? Das „Haus der Hessischen Gestärken und weiterzuentwickeln. schichte“ ist kein fester Ort. Es ist kein Die hessische MuMuseum im klassiseumslandschaft mit schen Sinne, kein Prä„Es ist gut, dass die Jugend ihren zahlreichen besenzmuseum, das für Visionen hat. Die Idee eines Besucher und Schulachtlichen Einrichtungen wirft fast nie den klassen offen ist, für Hauses der hessischen Blick auf die gesamte Menschen aus andeGeschichte ist richtig.“ Landesgeschichte – alren Landesteilen nur Prof. Dr. Hans-Jürgen Kahlfuß, Vorsitzender des schwer erreichbar ist, lenfalls die Geschichte einzelner Territorien Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde während es für einige wird zum Gegenstand praktisch vor der Hausvon Sammlungen und Ausstellungen tür liegt. Wir wollen alle Menschen in Hesgemacht. Demgegenüber steht ein enorsen erreichen. Wie schaffen wir das? mes Interesse an der hessischen GeDas „Haus der Hessischen Geschichte“ schichte. Das zeigen zahllose Publikatiosoll Träger und Organisator von Landesnen zur Landesgeschichte, Vereine, ausstellungen sein. Jedes Jahr soll eine solArbeitsgemeinschaften und Kommissioche Landesausstellung mit einem Zeitnen, die sich mit dem Thema befassen. raum zwischen vier und sechs Monaten an All das ist Grund genug, sich für ein einem anderen Ort Hessens stattfinden. Die Orangerie in Kassel: Ursprung des Museums ist eine 1560 von Landgraf Wilhelm IV. von HessenKassel gegründete Sternwarte. Jedes Jahr steht ein historisches Thema im Mittelpunkt. Bei der Wahl der Themen kann so historischen Ereignissen und regionalen Begebenheiten besonders gut Rechnung getragen werden. Diese Landesausstellungen können als „Leuchttürme“ der Arbeit des Hauses auch die anderen noch zu ergänzenden Arbeitsfelder mittragen und bekannt machen. Das „Haus der Hessischen Geschichte“ kann als Anlaufstelle und Netzwerk für hessische Geschichtsvereine fungieren. Die Perspektiven eines solchen „Hauses der Hessischen Geschichte“ sind so vielfältig wie die möglichen Aufgaben. Die bisherigen Reaktionen von Gesprächspartnern auf unsere Idee waren durchweg positiv, teilweise begeistert. Bei Realisierung eines solchen „Hauses der Hessischen Geschichte“ wird sich zeigen, ob es gelingt, neben dem notwendigen politischen Willen, die Wissenschaft, Unternehmen, aber vor allem die Menschen in Hessen für diese Idee zu begeistern. Der Autor ist Landesvorsitzender der JU Hessen Web-Tipp JU-Konzept für ein „Haus der Geschichte“ www.ju-hessen.de – Anzeige – Die Junge Union Hessen ist mit über 10.500 Mitgliedern der größte politische Jugendverband in Hessen. Für die Landesgeschäftsstelle mit Sitz in Wiesbaden sucht die Junge Union Hessen zum 1. September 2005 eine/n Auszubildende/n Bürokauffrau/-mann Aufgabenbereich: Gemäß der Ausbildungsordnung für Bürokaufleute, ergänzt um die besonderen Aufgabenbereiche im Verbandswesen Anforderungen: A Abschluss der mittleren Reife oder Fach- bzw. Allgemeine Hochschulreife A Überdurchschnittliches Engagement und Einsatzbereitschaft A Flexibilität und Kontaktfreudigkeit A EDV-Grundkenntnisse (Word, Excel, Outlook, Internet) A Politisches Interesse A Identifikation mit der Jungen Union Hessen A Erfahrungen in der Verbandsarbeit sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung Schriftliche Bewerbungen einschließlich aller üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis 28. Februar 2005 an: Junge Union Hessen • Landesvorsitzender Herrn Peter Tauber Frankfurter Str. 6 • 65189 Wiesbaden Junge Union HESSEN Fotos: dpa „Hessen wird das modernste Land in Deutschland“ Roland Koch im Interview mit dem „Hessen Kurier“ Hessen Kurier: Was erwartet Hessen 2005? Roland Koch: Das Top-Thema wird die Modernisierung des Landes sein – und zwar in allen Bereichen. Konkret: Mit der TU Darmstadt wird bundesweit erstmalig eine Hochschule in eine weitgehende Selbstständigkeit entlassen, die Wirtschaftsförderung wird neu angepackt – mit der Hessen-Agentur wird künftig für unser Land auf den Feldern Tourismus, Forschung und Technologie aus einer Hand geworben. Wir haben Hessen in den letzten Jahren im Bereich der Modernisierung von Verwaltung an die Spitze in Deutschland geführt. Mit dem Projekt „e-government“ wird unsere Verwaltung leistungsstärker und für die Bürger transparenter. Hessen Kurier: Stichwort „Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur“. Wie geht es mit dem Flughafenausbau weiter? 26 Roland Koch: Wir brauchen modernere und schnellere Planungsverfahren. Das gilt aber nicht nur für den Ausbau des Flughafens in Frankfurt oder in Kassel. Wir brauchen außerdem eine intelligentere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Von den Befürwortern des Ausbaus wünsche ich mir, dass sie sich stärker artikulieren. Wir reden hier von einer schweigenden 2/3-Mehrheit, die unseren Kurs unterstützt. Wer hat schon in Zeiten von Rekordarbeitslosigkeit die Chance für 40.000 Arbeitsplätze zu sorgen? Das muss die Region nutzen. Hessen Kurier: Die hessische CDU hat 2004 einen programmatischen Kurswechsel im Bereich Frauen und Familie vollzogen … Roland Koch: Das war wichtig, auch als klares Signal gerade an junge Frauen und Familien. Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird auch 2005 ganz oben auf der politischen Tagesordnung stehen. Ich freue mich, dass der hessische Landesverband programmatischer Impulsgeber ist und auch die Bundespartei das Thema zu einem Schwerpunkt erklärt hat. Hessen Kurier: Sie waren vor wenigen Tagen mit einer Wirtschaftsdelegation in Indien unterwegs. Warum? Roland Koch: Indien ist mit über 1 Milliarde Menschen die größte Demokratie der Welt und schafft seit Jahren Wachstumsraten, von denen wir nur träumen können, zwischen 6 und 8 Prozent. China und Indien sind die Wachstumsmärkte. Damit wir unsere Chancen zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland nutzen können, bin ich nach Indien gegangen. Mein Eindruck ist, dass die Wirtschaftsvertreter großer, mittlerer und kleinerer Unternehmen sehr froh sind, mitgeflogen zu sein. Hessen Kurier: Es gab noch einen weitern Grund für die Reise … Roland Koch: … ja, ich habe mich vor Ort über das Hilfsprojekt informiert, das wir als Landesregierung gemeinsam mit den Zeitungsverlegern und Radio FFH nach dem Seebeben für drei Fischerdörfer im Südosten des Landes mit der hessischen „Karl-Kübel-Stiftung“ organisiert haben. Das war mir auch persönlich sehr wichtig, denn viele Mitbürger haben ganz bewusst dafür gespendet, weil sie wussten, dass es sich um eine sehr konkrete Hilfe handelt. Hessen Kurier Februar 2005 Interview Hessen Kurier: „Heimat, Werte, Zukunft.“ Die CDU Hessen wird unser diesem Motto Anfang März in Marburg zu einem Landesparteitag zusammenkommen. Was ist das Ziel? Roland Koch: Mit dem Parteitag will die hessische CDU eine Diskussion um Patriotismus, Nation und Vaterlandsliebe führen. In einem zusammenwachsenden Europa und einer enger zusammenrückenden Welt müssen wir die Frage nach dem eigenen Selbstverständnis aber präzise beantworten. Wer handelt und verhandelt – und das in deutschem Interesse, dessen Existenz nicht einmal mehr unser grüner Außenminister leugnet – der muss seine eigene Verhandlungsbasis kennen. „Nationale Symbole sind eine Selbstverständlichkeit.“ Hessen Kurier: Man hat den Eindruck, dass Politiker in den letzten Jahren sehr oft Patriotismus-Debatten angekündigt haben … Roland Koch: … wir werden sehr ernsthaft darüber sprechen. Wir werden auch über den Tag hinaus an dem Thema dranbleiben, denn es beschäftigt die Menschen. Wir wollen eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit all Facetten. Auch das Thema Integration gehört dazu. Hessen Kurier: Soll in der Schule demnächst vor dem Unterricht die Nationalhymne gesungen werden? Roland Koch: Ich bin grundsätzlich der Auffassung, dass unsere nationalen Symbole, Flagge und Hymne wieder weit stärker in der Öffentlichkeit präsent sein sollten. Zur nationalen Identität, zum Bekenntnis zu einer Nation gehören nationale Symbole. Diese Flagge zu respektieren und das Lied der Deutschen zu kennen, sollte deshalb für jeden Deutschen eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Und wer deutscher Staatsbürger wird, muss sich genauso selbstverständlich zu unseren Werten und Symbolen bekennen. Hessen Kurier: Bundespräsident Horst Köhler hat in seiner Antrittsrede erklärt „Ich liebe unser Land“. Ist es das, was Sie meinen? Roland Koch: Eindeutig ja. Sein persönlich gehaltenes Bekenntnis zu Deutschland hat mich, wie viele Menschen, sehr beeindruckt. Diese natürliche und unverkrampfte Art, sich Themen wie Nation, na- Hessen Kurier Februar 2005 Februar 2005: Ministerpräsident Roland Koch im indischen Delhi bei einer Präsentation des Wirtschafts-Standortes Hessen. tionaler Identität und Vaterlandsliebe zu nähern, wollen wir uns auch als Hessenpartei in den kommenden Monaten in verschiedenen Diskussionsfeldern von „Heimat“ bis „Made in Germany“ zu Eigen machen. Die Frage, was jeder Einzelne von uns dem Land geben oder wiedergeben kann, gehört auch dazu. Hessen Kurier: Welchen Umgang empfehlen Sie mit der NPD, die mittlerweile im Sächsischen Landtag sitzt? Roland Koch: Die NPD-Funktionäre sind klare Verfassungsfeinde. Ihre Parolen und Inszenierungen schaden unserer Demokratie. Ihre Auftritte haben nichts mit Vaterlandsliebe zu tun, im Gegenteil, sie bekämpfen unsere nationalen Errungenschaften wie Freiheit und Gleichheit. Als Demokraten müssen wir diese Werte leben und verteidigen; sie jungen Menschen vermitteln. Mit einem Verbot kommen wir nicht weit. „Rot/Grün geschlossen jagen.“ Hessen Kurier: Das Bundesverfassungsgericht hat den Weg für Studiengebühren in den Ländern freigemacht. Wird diese Entscheidung die gescheiterte Föderalismus-Reform wieder beleben? Roland Koch: Das wäre mein Wunsch, zumal wir uns ja in den überwiegenden Fragen einig waren. Karlsruhe hat die Bundesregierung jetzt wiederholt in die Schranken gewiesen. Frau Bulmahn sollte nun endlich die Finger davon lassen, den Ländern in Fragen von Bildung reinreden zu wollen. Der Wettbewerbsföderalismus wird die Qualität im Bereich Hochschulen und Bildung erhöhen. Ein Zugehen der Bundesregierung auf die Länder ist längst überfällig. Hessen Kurier: Die Umfragewerte der Union sinken, die Bundesregierung scheint im Aufwind … Roland Koch: Die Debatte am Jahresende in der Union über die Gesundheitspolitik hat uns in den Umfragewerten nicht gerade geholfen. Jetzt heißt es, nach vorne zu blicken. Angela Merkel hat zu Recht gesagt, dass jetzt Ruhe sein muss. Daran sollten sich jetzt auch alle in der Union halten. Hessen Kurier: Welche Themen muss die CDU besetzen, um Rot/Grün zu jagen? Roland Koch: Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit muss das Thema Nr. 1 sein. Die Union genießt dort mehr Kompetenz und Vertrauen als eine gescheiterte Bundesregierung. Wirtschaft, Arbeit und Wachstum sind bei der Union besser aufgehoben als bei Schröder, Eichel und Clement. Eine unionsgeführte Regierung wäre besser in der Lage, Deutschland aus der wirtschaftlichen Misere zu führen. Die Bundesregierung tut alles, um nichts mehr zu tun. Das ist die erklärte Politik des Bundeskanzlers. Dass die Bundesregierung sich feiert, weil die Maut endlich funktioniert und das Arbeitslosengeld II ausgezahlt wird, ist ein schlechter Witz. Deutschland braucht aber Bewegung für mehr Wachstum und keinen Stillstand. Deshalb müssen wir Rot/Grün geschlossen jagen. Das Gespräch führten Ulrich Künkler und Jörg Kilian 27 Hessen +++ Roland Koch intern +++ Roland Koch intern +++ 1. Mein Ziel für Hessen lautet … das Land Schritt für Schritt zum modernsten Bundesland in Deutschland umzugestalten, notfalls auch gegen Bedenkenträger und Besitzstandswahrer. 2. Der Umzug des Landtages … in das Wiesbadener Rathaus führt das Land und die Landeshauptstadt näher zusammen. Räumlich und atmosphärisch. Das ist prima. 3. Als Hessenpartei wollen wir … die Partei sein, in der alle die Themen erörtert werden, die die Menschen in unserem Land beschäftigen. In allen Regionen wollen wir mit unseren Abgeordneten und Kommunalpolitikern der natürliche Ansprechpartner Nr. 1 sein. 4. 60 stolze Jahre: Hessen soll … sie ordentlich feiern, denn das Land kann wahrlich stolz sein auf seine gute Position, die auf vielen Feldern erreicht worden ist. Und die vielen Vereine und Verbände, die ebenfalls 60 werden, feiern ganz sicher kräftig mit, denn sie tragen zum modernen und traditionsreichen, vielfältigen und erfolgreichen Hessen genauso bei wie die Politik. 5. Kassel ist als Kulturhauptstadt … hervorragend geeignet. Denken wir an die „documenta“, die größte Ausstellung der Gegenwartskunst, die Sammlung Alter Meister im Schloss Wilhelmshöhe oder an die Brüder Grimm. Es ist kein Zufall, dass wir als Land 200 Mio. Euro in die Museumslandschaft Kassel stecken werden. Den enormen kulturellen Reichtum und die Vielfalt Kassels möchten wir gerne gemeinsam mit der Stadt ganz Europa präsentieren. 6. Der Frankfurter Eintracht wünsche ich … den schnellstmöglichen Aufstieg. Weil ich von Kindesbeinen an immer Eintracht-Anhänger war und Hessen auch im Fußball wieder in der 1. Liga spielen muss. 7. Mein Skiunfall hat mir gezeigt … wie schnell man im Krankenhaus landen kann und dankbar sein muss, dass es noch glimpflich abgegangen ist. Es hat mir nach dem Unfall übrigens sehr gut getan, wie viele Menschen an dem Missgeschick Anteil genommen und mir gute Besserung gewünscht haben. Web-Tipp www.roland-koch.de – Anzeige – Dienst- u. Pflege- das ganze Jahr Mensch u. Maschine – im Einsatz für Höchstleistungen Grün-, Wegeflächen, Friedhöfe, Sportplatz, Garten- u. Landschaftsbau, Bodensanierung, Bedarfsanalyse, Beratung, Kalkulation, Ausführung, Betreuung Garten-, Landschafts- u. Sportplatzpflege Alt Harheim 5 60437 Frankfurt/Main Tel. 0 61 01-54 66 – 60 Fax 0 61 01–54 66 – 70 eMail: [email protected] Internet: www.rundel-frankfurt.de - Preisträger des „Oskar für den Mittelstand 2000“, Hessen - Aus dem Landtag/Fraktion Subventionsbericht des Landes Hessen Feiertagsgesetz nicht ändern! Peter Lennert: „Subventionsabbau anpacken!“ Brigitte Kölsch: „Der Sonntag gehört der Familie“ Als „Auftrag zum Subventionsabbau“ bezeichnet der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Peter Lennert den vorgelegten Subventionsbericht des Landes Hessen. „Der Bericht ist eine hervorragende Grundlage, den notwendigen Subventionsabbau ehrgeizig und kraftvoll anzupacken.“ Der Subventionsbericht sei zugleich wichtige Grundlage für künftige Haushaltsplanungen. Der Hessische Rechnungshof habe den Bericht ausdrücklich gelobt, betont der CDU-Politiker. „Das beweist, dass die CDU-Regierung mit ihrer Ausgabenpolitik auf dem richtigen Weg ist.“ Peter Lennert verweist darauf, dass auf Initiative Hessens mit dem Koch-Steinbrück-Papier auch auf Bundesebene ein flächendeckender, linearer Subventionsabbau auf den Weg gebracht wurde. Gegen Änderungen des Hessischen Feiertagsgesetzes spricht sich die CDULandtagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU-Arbeitsgemeinschaft Kirchen, Brigitte Kölsch, aus. „Der Sonntag gehört der Familie und ist besonders schützenswert.“ Man dürfe das grundsätzliche Verbot der Sonntagsarbeit nicht „ständig weiter aufweichen und so die Ausnahme zur Regel machen“. Klagewelle durch rot/grünes Antidiskriminierungsgesetz! Boris Rhein: „Rot/Grün bevormundet die Bürger“ „Die Regelungswut der rot/grünen Weltverbesserer geht weit über die europarechtlichen Vorgaben hinaus, die lediglich Schutz gegen rassistisch oder ethnisch begründeter Benachteiligung bieten wollen“, erklärt der Rechtspolitiker der CDU-Fraktion, Boris Rhein. Da Rot/Grün die Gesetzesvorlage gleich auf sexuelle Orientierung, Alter und Behinderung ausweitet, zeige sich klar, dass hier nur Europarecht vorgeschoben werde, um das „ideologische Ziel der Gleichmacherei in Gesetzesform zu gießen“. „Der vorgelegte Gesetzentwurf ist in vielerlei Hinsicht unzureichend und bevormundet die Bürger.“ Unbestimmte Rechtsbegriffe und Ungereimtheiten führten zu rechtlicher Unsicherheit in der Wirtschaft und bei den betroffenen Bürgern sowie zu einer Klagewelle. Dies werde von Rot/Grün bewusst in Kauf genommen. „Es ist ein gesetzgeberisches Armutszeugnis, wenn von den Regierenden gesagt wird, dass vieles erst die Gerichte regeln müssen.“ Gleichzeitig bekräftigt Kölsch den Standpunkt der CDU-Fraktion, die Öffnungszeiten zwischen Montag und Samstag weitgehend zu flexibilisieren. „Der Sonntag ist aber ein christliches Gebot und als Tag der Familie besonders zu schützen.“ Er sei ein wichtiger Tag für das Familienleben und dürfe nicht durch vermeintlich wirtschaftliche Interessen Schritt für Schritt abgeschafft werden. Kölsch warnt vor einem „Rutschbahneffekt“. „Jede Öffnung weckt neue Begehrlichkeiten bei immer anderen Branchen.“ – Anzeige – Nordhessen Viessmann investiert 71 Millionen Euro in nordhessischen Standort Mit einem Investitionsaufwand von 71 Millionen Euro machen die Viessmann Werke ihren Stammsitz im oberen Edertal in den nächsten zweieinhalb Jahren fit für die Zukunft. 61 Millionen Euro fließen in die völlige Erneuerung der Fabrikhallen und Produktionsanlagen im Werk 1 in Allendorf (Eder). Für weitere zehn Millionen Euro wird der unternehmenseigene Verkehrslandeplatz in Allendorf (Eder) erweitert und modernisiert. Ziel ist die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und der Arbeitsplätze sowie des Wohlstands in der Region. Projekts. Während in Teilbereichen die Produktion wie gewohnt weiterläuft, ist eine Fläche größer als ein Fußballfeld mit einer riesigen Spanplattenwand in voller Gebäudehöhe hermetisch abgetrennt worden. Hier ist eine Halle in der Halle entstanden, um Beeinträchtigungen der laufenden Produktion durch Baulärm oder Staub zu vermeiden. Eine Ansammlung von Baustellencontainern im Außenbereich des Werkes 1 gibt den einzigen von außen sichtbaren Hinweis auf die Bautätigkeiten. Der abgetrennte Hallenteil ist vollständig von Produktionsmaschinen, Einrichtungen und Material geräumt. Dafür haben Baumaschinen und schweres Gerät wie Bagger, Radlader und fahrbare Arbeitsbühnen Einzug gehalten. Die Halle wird total entkernt. Versorgungsleitungen werden abgebaut, Kräne demontiert. Neue Fundamente, die in den Hallenboden eingelassen werden und auf denen in einigen Wochen eine Fertigungsstraße für bodenstehende Heizkessel neu aufgebaut Großbaustelle in der Produktionshalle Erst nach dem Betreten der Produktionshallen eröffnen sich dem Betrachter die gewaltigen Dimensionen des 30 Neues Fertigungslayout und neue technische Gebäudeausrüstung werden soll, lassen bereits ein wenig vom neuen Fabriklayout erkennen, das die Gestaltung von hocheffizienten Produktionsabläufen nach neuesten Erkenntnissen ermöglichen wird. Die komplett neu konzipierte technische Gebäudeausrüstung mit in Rastermaßen unter dem Dach verlegten Anschlussleitungen für Strom, Wasser, Druckluft oder technische Gase wird künftig für ein bisher nicht gekanntes Maß an Flexibilität bei erforderlich werdenden Änderungen oder Erweiterungen der Fertigungsstraßen sorgen. Bereits im August dieses Jahres sollen die ersten der neuen Produktionseinrichtungen in Betrieb genommen werden. Im zweiten Bauabschnitt werden alle Produktionseinrichtungen für Wandheizgeräte, die für das Unternehmen das größte Zukunftspotenzial darstellen, in die dann frei gewordenen und sanierten Hallenbereiche verlegt. „Das Projekt zur Umsetzung des neuen Fertigungslayouts hat eine Dimension, die die Einrichtung der Wandgerätefertigung in 1996 oder den Bau des – Anzeige – Nordhessen internationalen Warenverteilzentrums in 1998 noch übertrifft“, so Dr. KlausPeter Kegel, Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlich für die Produktion. „Nachdem unsere Gebäude und Anlagen über Jahrzehnte hinweg historisch gewachsen sind, schätzen wir uns glücklich, jetzt eine solche Zäsur machen zu können. Das bedeutet, wir konnten quasi eine neue Fabrik wie auf der grünen Wiese planen und uns dabei an den weltbesten, den japanischen Produktionsmethoden orientieren. Damit verschaffen wir uns einen Effizienzgewinn, wie er durch Arbeitszeitverlängerungen sowie die üblichen Kostenreduzierungen und Ablaufverbesserungen allein nicht zu erzielen ist. Im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb ergeben sich aus der kompletten Neukonzeption für uns gravierende Vorteile, von denen wir sofort, aber auch langfristig profitieren werden.“ Dauerhafte Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze Für Januar 2007 ist der Abschluss aller Maßnahmen geplant. In Allendorf wird dann eine komplett neue Fabrik mit von Grund auf sanierten Gebäuden und neuen Einrichtungen stehen. In ihren Abläufen wird diese neue Fabrik deutlich effizienter und schlanker sein als die heutige. So werden der Standort und seine Arbeitsplätze dauerhaft wettbewerbsfähig und sicher erhalten. Modernisierung des Flugplatzes: Ausgleich für die schlechte Verkehrsanbindung Noch in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen die Modernisierungsund Erweiterungsmaßnahmen am Flugplatz Allendorf, mit denen im Frühjahr begonnen wird. Die Verlängerung und Verbreiterung der Landebahn sowie die Einrichtung eines kontrollierten Luftraums mit Instrumenten-Anflugverfahren wird dafür sorgen, dass der Verkehrslandeplatz auch bei schlechtem Wetter und bei winterlichen Verhältnissen sicher genutzt werden kann. Die Geschäftsfliegerei gleicht die schlechte Anbindung des Standorts an die Fernverkehrswege aus und hat für die internationalen Aktivitäten des Unternehmens große Bedeutung. Der größte Teil der durchgeführten Flüge dient der Beförderung wichtiger Kunden. Diese kommen aus ganz Europa nach Allendorf, um das Unternehmen an seinem Stammsitz zu besuchen. Denn hier können sie sich ein umfassendes Bild von dem Unternehmen machen, das hinter den Produkten steht, die sie täglich einsetzen. Viele Besucher nehmen auch an den Veranstaltungen der Viessmann Akademie teil, die jedes Jahr rund 60 000 Teilnehmer mit moderner Heiztechnik vertraut macht. An den Investitionskosten von 10 Millionen Euro für die Modernisierung des Flugplatzes beteiligen sich Land, Landkreis und Gemeinde mit insgesamt 30 Prozent. „Ein gutes Beispiel für eine enge Verzahnung kommunaler und wirtschaftlicher Interessen zum Wohle aller Bürger“, so Dr. Viessmann. „Als größter Arbeitgeber des Landkreises haben wir uns immer wieder zu unserer Verantwortung bekannt“, kommentiert der Unternehmer die auf den Weg gebrachten Maßnahmen zur Standortsicherung. „Entscheidend ist, dass diese Verantwortung gemeinsam, also nicht nur von der Unternehmensleitung, sondern auch von der gesamten Belegschaft getragen wird und dass die Gebietskörperschaften ebenfalls ihren Teil dazu beitragen.“ Baumaschinen und schweres Gerät haben Einzug in die Halle gehalten, die komplett entkernt wird. 31 Erholung und Wellness 1. Teil Sie suchen eine Stadt im Grünen? Natur pur. Viel gesunde Luft. Heilquellen. Die heilende Kraft des Moores. Dennoch Möglichkeiten zur Unterhaltung. In einer Umgebung, die alles bietet, was zum Wohlbehagen benötigt wird. Zweifelsfrei nicht die einzige, aber eine äußerst interessante Variante: Bad Schwalbach. Dem Körper Ruhe spenden mit Moor und mehr Haben Sie schon einmal in Ziegenmilch und Molke gebadet? Es beruhigt die Haut und macht sie seidenweich. Oder wie wäre es mit Naturmoor-, Kohlensäure- oder Mineralbädern? Darauf gründet sich immerhin der Ruf dieser Stadt, der beispielsweise Kurfürst August von Sachsen mit seiner Gemahlin Anna, Feldmarschall Tilly, Ritter Franz von Sickingen oder den Philosophen Leibniz lockte. Der Ursprung ist die hiesige Wasserqualität. Es ist zwar kein Thermalwasser, dafür beträchtlich eisenhaltig und reich an Kohlensäure. Diese sauren Mineralquellen „stählen“ den Körper, daher auch der Begriff des „Stahlbades“. Seit 1. Januar 2004 ist das frühere „Hessische Staatsbad Bad Schwalbach“ ein städtischer Eigenbetrieb. Mehrere moderne staatliche und private Fachkliniken eignen sich für den Kuraufenthalt sowie Anschlussbehandlungen. Wandern und Kultur im Herzen der Natur einst ein militärisch bedeutsamer Übergang der Römer. Dieser so genannte „Frankenberger Pass“ bestand unter anderem aus einer Holzbrücke über das Aartal. Als „Aar-Höhenweg“ erfuhr dieser historische Limes-Teilabschnitt eine Wiederbelebung. Über 67 Kilometer führt er von Taunusstein-Orlen durch Wald und Flur nach Diez an der Lahn. Insgesamt ziehen Rundwanderwege von gut 100 Kilometer Länge durch ausgedehnte Waldflächen einer eindrucksvollen Landschaft. Kleine Teiche, zahlreiche Rastplätze mit Bänken sowie fast zwei Dutzend Tempel und Schutzhütten laden zum Verweilen ein. Ob Wanderfreund, Sportler oder Erholungssuchen- de nach einer Krankheit, Bad Schwalbach bietet viel „grüne Lunge“. Größter Sportplatz: die Natur Der größte und schönste Sportplatz ist die Natur, die Freizeitangebote sind vielfältig. So laden die Wanderwege zum totalen Vergnügen, zum Marschieren oder “Nordic Walken“ entlang der oder durch die Schönheiten der TaunusNatur ein – mit und ohne Stöcken. Ein „Nordic-Walking-Park“ der Spitzenklasse steht kurz vor der Vollendung. Seine Eröffnung ist für Ende März 2005 geplant. Auf schier unendlichen Waldwegen können sich Radfahrer oder „Mountainbiker“ austoben. Fotos: Bad Schwalbach Durch Wald und Flur Wandern, wo die Römer marschierten, Ausruhen wie die Monarchen in weißen Tempeln und schützenden Hütten oder Spazieren auf ausgebauten Wegen und Pfaden! Nicht ohne Grund zählt Bad Schwalbach zur „Deutschen Limes-Straße“, denn beim Kastell „Adolfseck“ war Bad Schwalbach 32 Hessen Kurier Februar 2005 Erholung und Wellness Foto: dpa Fakten Kultur erleben Anna-Maria Kaufmann war in Bad Schwalbach. Solisten aus New York kommen vom Metropolitan Opera House. Opernsänger von internationalem Format aus Mailand, Verona, Salzburg oder Bayreuth sind zu Gast in der Kurstadt. Warum sie ausgerechnet in Bad Schwalbach singen? Weil Freunde und Bekannte der Künstler im Taunus wohnen, ihr Kommen ist auch Teil der Erfolgsstory der „L’Opera Piccola“. Aus „der kleinen Oper“ wurde längst ein Publikumsmagnet. Großartige Open-Air-Konzerte im Kurpark Bad Schwalbach werden auch im Juli 2005 ihr Publikum anziehen. Jenseits der Oper, von Galas, Stimmporträts oder Lie- derabenden bewegt sich die „Taunusbühne“ – im Sommer tanzt das „Sister Act“Ensemble mitten im traumhaften Ambiente von Burg Hohenstein, im Winter läuft das „Weihnachtsmärchen“ im altehrwürdigen Kurhaus. L Informationen Staatsbad Bad Schwalbach Am Kurpark 1 65307 Bad Schwalbach Telefon 06124- 502 0 Fax 06124-502 464 E-Mail: [email protected] www.bad-schwalbach.de – Anzeige – Müller + Co GmbH mit Hauptsitz in Schmitten-Brombach und Niederlassung in Taunusstein-Neuhof ist ein führender, zukunftsorientierter Hersteller von Fenster, Türen und Wintergärten im Rhein-Main-Gebiet. Das traditionsbewusste Familienunternehmen gilt dank maßgenauer Handwerklichkeit, ausgereifter Techniken, durchdachter Konstruktionen und fachlich qulifizierter Beratung bei Bauherren und Hausbesitzern als kompetenter und leistungsfähiger Partner. Der kundenorientierten Firmenphilosophie liegt eine 100- jährige Erfahrung zugrunde. 120 hoch motivierte Mitarbeiter sind in Produktion, Montage und Verwaltung in Brombach und Neuhof beschäftigt. Die Geschäftsleitung liegt seit vier Generationen in Händen der Familie Müller. Für sie alle ist es eine Selbstverständlichkeit, auf Anregungen und Wünsche der Kunden einzugehen und gemeinsam mit ihnen passende Lösungen zu finden – entsprechend dem Firmenmotto: „Individualität ist bei uns Standard“. Bad Schwalbach hat rund 11.500 Einwohner und ist Kreisstadt des Rheingau-Taunus-Kreises. Die 4019 Hektar große „Stadt im Grünen“ liegt im westlichen Taunus. Mit seinen 7 Stadtteilen hat das Heilbad ausgezeichnete Verkehrsanbindungen zu den umliegenden Großstädten Wiesbaden ( 20 km), Mainz (27 km), Frankfurt/Main (65 km), Koblenz (52 km) und Limburg (30 km). Als ,,Langinswalbach" wurde die Stadt erstmals im Jahr 1352 urkundlich erwähnt. Rund 20.000 Kurgäste kommen jährlich. Freizeit Highlights sind die Konzerte der „L’Opera Piccola“ oder die Aufführung „Sister Act“ der Taunus-Bühne Bad Schwalbach. Der „Aar-Höhenweg“, historische Pfade am Limes sowie die abwechslungsreiche Landschaft bieten für Wanderer, Radler oder Spaziergänger ein breites Spektrum im Herzen der Natur. Lohnend ist der Besuch im Apothekenmuseum in der Innenstadt. Die älteste Apotheke wurde in der ersten großen Blütezeit des Bade- und Kurortes 1642 eröffnet. – Anzeige – Hessen Hessens Genossen isoliert Das Hauen und Stechen in der SPD Es ist ein Trauerspiel, das die hessische Opposition im Landtag abgibt. Besonders groß ist die Not allerdings bei der SPD: Die Machtfrage zwischen Landtagsfraktion und Landespartei ist ungeklärt, nach der Wahlniederlage 2003 ist die Fraktion inhaltlich ausgeblutet. Der Anspruch politischer Gestaltung wurde aufgegeben. Über 10.000 Mitglieder haben die Hessen-SPD in den vergangenen 2 Jahren verlassen. Orientierungslos und führungslos dümpelt die einst kraftvolle Zinn-SPD dahin. Hessen-SPD gegen Hessen-SPD Das ist das Lieblingsspiel von Fraktionschef Walter und Landesvorsitzende Ypsilanti. Sie sagt „hüh“ und er sagt „hott“ oder umgekehrt. Beispiel Pendlerpauschale. Walter fordert in einer Pressemitteilung (19.8.2003) die komplette Abschaffung der Pendlerpauschale. Ypsilantis Antwort kommt prompt. So ein Quatsch, die Pauschale müsse bleiben (25.9.2003). Oder: Im Sommer 2003 nimmt sich Ypsilanti Schröders „Agenda 2010“ vor. Ein in Wahrheit halbherziges Reformpaket geht nach Ansicht der Diplom-Soziologin aber „viel zu weit“. Walter distanziert sich von seiner Führungsfrau (29.4.2003). Im Februar 2005 spricht sich ihr SPDLandesvorstand gegen allgemeine Studiengebühren aus. Konsequent, hatten sich doch die „Netzwerker“ – eine junge, erfolglose Truppe – dafür ausgesprochen. Auch Walter war mit dabei. „Pomadiges Auftreten“ schimpften Hessens Jusos (23.11.2003). Die Quittung bekommen beide: Beim Wahlparteitag im Oktober 2004 erhält Ypsilanti ohne Gegenkandidat schlappe 69 Prozent, Walter gerade mal eine Stimme mehr. Der Offenbacher SPD-OB Grandke schockt die Hessen-SPD Ende 2004 mit dem Rückzug aus der Politik. Beinahe verfeindet sind die SPD-Bezirksverbände Süd und Nord. Zum Frieden kommt es nicht, eine Vereinigung scheitert 2004. Der Landesverband bleibt geteilt. Auch beim Thema Frankfurter Flughafen kracht es: Während die SPD-Landtagsfraktion für den Ausbau stimmt, sind die SPD-Vertreter in der Regionalversammlung regelmäßig dagegen. Hessen-SPD gegen Bundes-SPD Immer wieder versucht sich die hessische SPD-Vorsitzende gegen Parteichef Schrö- 34 der zu profilieren. Das kommt an bei den Wählern! Dem Kanzler platzt der Kragen. Es gehe nicht an, „dass die Ypsilantis die Linie bestimmen“ (14.4.2003). Im Willy BrandtHaus wird sie als „Andrea XY unbekannt“ verspottet, enthüllt der SPIEGEL (19/2003). Im Sommer 2003 fordert Ypsilanti dann lauthals ein Mitgliederbegehren gegen die SPD-geführte Bundesregierung. Beim Bundestreffen der SPD-Linken in Hessen tauchte sie dann erst gar nicht auf. Was für ein Rückgrat! Nach dem Sonderparteitag ist Friede, Freude, Eierkuchen. Die Delegierte Ypsilanti stimmt der Schröder-Agenda überraschend zu und fordert in strammer Parteidisziplin sogar die Aufweichung der Maastricht-Kriterien (1.6.2003). Am Vormittag des 6.2.2004 kommt es zu einem kuriosen Dementi. Tags zuvor hatte Ypsilanti in einem Interview Schröders Rücktritt gefordert. Nein, sie sei falsch verstanden worden, rudert sie an diesem Vormittag zurück. Am Mittag tritt Schröder dann tatsächlich als Parteichef zurück – völlig überraschend, aber besonders wohl für sie. Warum sonst ein Dementi? Schröder hat sie auflaufen lassen. Und Walter? Seine Fraktion stimmt im Januar 2005 gegen die Ausweitung der erfolgreichen DNA-Analyse. Die CDU schieße über das Ziel hinaus. Ein effektives Mittel der Verbrechensbekämpfung, meinen dagegen Schily und Müntefering in Berlin. Auch die von Innenminister Volker Bouffier eingeführte Videoüberwachung lehnt die SPD-Landtagsfraktion ab. Dumm nur, Bundesinnenminister Schily (SPD) findet das Vorgehen Hessens wieder richtig. Auch beim Kopftuch-Verbot hat sich Walters SPD meilenweit von den Menschen entfernt. 2003 verabschiedet die CDU-Landtagsfraktion ein umfassendes Verbot und wird von den Genossen wüst beschimpft. Monate später, im Februar 2005, fordert der Bundesparteirat dasselbe. Wieder ist die Hessen-SPD blamiert. Hessen-SPD gegen alle Und die Hessen-SPD sorgt für ungewöhnliche Konstellationen: Wiederholt waren sich Grüne, CDU und FDP einig – nur die SPD blockiert. Bei der Reform der Hessischen Verfassung zum Beispiel. Monatelang wurde gerungen, alle setzten auf Verständigung. Doch über Nacht kündigt die SPD das verabredete Vorgehen auf: Der Landesvorstand will mitreden. Kopfschütteln bei Grünen, FDP und CDU! Und: Da während des Landtagsumbaus Besuchergruppen im Landtag empfangen werden, sollen feste Abstimmungszeiten verabredet werden, damit jeder der 110 Abgeordneten rechtzeitig vor Ort ist. Alle vier Fraktionen einigen sich im Ältestenrat auf eine pragmatische Lösung. Wieder steigt die SPD über Nacht aus. Die Fraktion ist sich uneinig. Kopfschütteln bei Grünen, FDP und CDU! Während der Parlamentsferien im Sommer 2004 will die Opposition gleich zwei Sondersitzungen des UJV. Die Fakten sind 3 Monate alt, Abgeordnete und Mitarbeiter müssen in Wiesbaden anrücken. Zeit weg, Geld weg, egal! Doch die SPD-Abgeordneten kommen nicht! Unverschämt, schlampig, arrogant! Im Dezember-Plenum 2004 fordert die SPD ein Dutzend einzelner namentlicher Abstimmungen wegen der Schließung von Amtsgerichten. Schwachsinn, eine hätte es auch getan. Die Grünen sind stinksauer. „Mit dieser SPD werden wir nie von den Oppositionsbänken runterkommen“, verzweifelt einer. Nach einigen Abstimmungen knickt die SPD ein, weil selbst eigene Leute mit dem Kopf schütteln! Im neuen Jahr geht’s weiter. Sondersitzung des Rechtsausschusses (24.1.2005). Nach 13 Minuten beantragt die SPD eine „Aktuelle Stunde“, weil der Minister angeblich die Fragen nicht beantwortet habe. Dumm nur, der Minister beginnt zu diesem Zeitpunkt erst mit dem Bericht! Fazit: Voreilig, Kampagne schlecht gemacht. Fazit Keinerlei Selbstkritik bei der Hessen-SPD nach der deftigen Wahlniederlage 2003. Stattdessen leiert die Opposition immer wieder das Lied der „machtbesoffenen CDUArroganz“, die nicht mehr zwischen Partei und Staat trenne. Die schwarz-grün-gelben Kompromisse strafen die Behauptung einer angeblich arroganten CDU-Mehrheit Lügen. Die Wahrheit ist: Immer öfter sind Hessens Genossen isoliert. (bra) Hessen Kurier Februar 2005 Hessen „Hessen total digital“ – Hessische Polit-Promis „drücken“ beim Ingenieurkongress der Hessenpartei die Vorlesungsbänke im Hörsaal der TU Darmstadt: Bundestagsabgeordneter Andreas Storm, Staatskanzlei-Chef Stefan Grüttner, Hessens CDU-Generalsekretär Michael Boddenberg, Darmstadts OB-Kandidat Wolfgang Gehrke, Kultusministerin Karin Wolff, Landtagsabgeordneter Armin Klein (von li.), in der 2. Reihe CDU-Medienexperte Volker Hoff (re.) „Naturwissenschaften fördern – Spitzenforschung ausbauen“ Ingenieurkongress „Hessen total digital“ Nach Ansicht von Hessens CDU-Generalsekretär Michael Boddenberg, der zugleich wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist, werden mit dieser Technik zugleich neue Geschäftsfelder eröffnet und bereits bestehende ausgebaut. „Diese Chance sollten „Hessen total digital“ – unter diesem wir uns nicht entgehen lassen“, so Bodweiteres Fach.“ Nur ein Lehrer, der MaMotto stand der 4. Ingenieurkongress denberg. „Wir haben es hier mit einer thematik auch unterrichte, könne die der hessischen CDU in Darmstadt mit Wachstumsbrache zu tun, die viele neue Schulanfänger für das Zählen, Rechnen politischem wie wissenschaftlichem StarArbeitsplätze schaffen kann.“ Als „Hesund Messen begeistern. „Und diese aufgebot. Die stellvertretende CDU-Lansenpartei“ werde die CDU dieses „hochKenntnisse sind wichtig im Wettbewerb desvorsitzende, Kultusministerin Karin spannende Thema um Spitzenforschung „Die gezielte Förderung Wolff, kündigte an, den Naturwissenmit Freude und Ehrund Wissenschaft.“ neuer Technologien ist das schaften einen höheren Stellenwert eingeiz beackern, um Von diesem Wettbezuräumen. „Wir wollen die SpitzenforNase in werb werde im We- Markenzeichen der hessischen die schung in Hessen“, so Wolff vor über 150 Deutschland vorn sentlichen abhängen, Regierungspolitik.“ Gästen an der TU Darmstadt. Der zu haben“. ob in Deutschland in CDU-Medienexperte Volker Hoff „Schwerpunkt Naturwissenschaft“ müsDie „DigitalisieZukunft wieder neue se sowohl quantitativ als auch qualitativ rung der Datennetze“ bezeichnete der Arbeitsplätze geschaffen werden oder ob ausgebaut werden und die Informationsmedienpolitische Sprecher der CDUsie ins Ausland abwandern. technologie in den Schulen als „Methode Landtagsfraktion, Volker Hoff, in DarmStaatsminister Stefan Grüttner, des Lernens und Arbeitens“ stärker zur stadt als „einer der größten WirtschaftsChef der Hessischen Staatskanzlei, beGeltung kommen. Dazu sei kein neues zweige“. „Hier liegt ein Potenzial von zeichnete auf dem Kongress die so Schwerpunktfach nötig, sondern die ITmehreren Zehntausend Arbeitsplätzen“, genannte „DVB-T“-Technik, die das Elemente müssso Hoff. Hessen habe mit der TU Darmdigitale Fernsehen er„In der Oberstufe ist es zu ten „fächerüberstadt einen „ganz zentralen Standortvormöglicht, als „Schlüsgreifend Eingang spät, sich mit Zahlen und Natur- seltechnologie“. Die teil“. Die gezielte Förderung neuer Techin den Unterricht nologien sowie schnelles und effektives Landesregierung wolwissenschaften anzufreunden.“ finden“. Verwaltungshandeln seien das „Markenle sie flächendeckend Kultusministerin Karin Wolff Nach Ansicht zeichen der hessischen Regierungspoliin Hessen einführen, von Hessens Kultusministerin sei es in tik“. „Hessen steht an der Spitze der leiskündigte Grüttner an. Man werde „DVB-T“ der Oberstufe zu spät, „sich mit Zahlen tungsstarken Bundesländer – als nutzen, um auch andere Informationen zu und Naturwissenschaften anzufreunRegierungspartei wollen wir diesen Kurs bekommen und zu transportieren. „Handen“. „Das muss in der Grundschule bekonsequent fortsetzen.“ dys, Laptops, Autoradios, aber auch Retginnen“, betonte die CDU-Politikerin und tungsdienste können so künftig schneller kündigte an: „Künftig werden alle Grundund mit mehr Informationen ausgestattet Web-Tipp schullehrer in Hessen neben Deutsch werden.“ Die Vision eines „Staufreien Hes www.hessenpartei.de auch Mathematik unterrichten sowie ein sen 2015“ werde so zur Wirklichkeit. Hessen Kurier Februar 2005 35 14 Fragen an Judith Lannert 1. Verraten Sie uns eine Ihrer Marotten? Schuhe kaufen. 2. Wem würden Sie mit welcher Begründung einen Orden verleihen? Den Helfern der Flutkatastrophe in Südostasien. 3. Was bringt Sie auf die Palme? Unehrlichkeit. 4. Auf welche Ihrer Leistungen sind Sie besonders stolz? Auf meine Kinder, den Aufbau unseres Betriebes und der Gewinn des Direktmandates bei der Landtagswahl 2003. 5. Welchen Kindheitstraum haben Sie sich erfüllt? Paragleiten. 6. Was naschen Sie gerne? Schokolade. 7. Wenn Sie genervt sind, dann … .... sieht man mir das an. 8. Wie und wo entspannen Sie am besten? .... bei guter Musik oder beim Cabrio fahren. 9. Wie halten Sie sich fit? Spazieren gehen, Sauna, Ski fahren oder schwimmen. 10. Meine erste Rede ... hielt ich während der Schulzeit vor einer Theateraufführung. Reportage Abschied mit Wehmut – Landtagsumbau startet Erstmals seit 42 Jahren tagen die Abgeordneten auf fremdem Terrain Es begann mit einem Festakt vor fast 43 Jahren und endete am 16. Dezember 2004 – um 18.36 Uhr. Landtagspräsident Norbert Kartmann hatte in diesem Moment nicht nur die 110 Abgeordneten des Hessischen Landtags in die sitzungsfreie Weihnachtszeit verabschiedet, er hatte gleichzeitig den Startschuss für den gut zweijährigen Umbau des Landtags gegeben. Keine zwölf Stunden später nachdem die Parlamentarier die letzten Gesetze verabschiedet, die letzten Wortgefechte geschlagen hatten, rückten bereits die ersten Firmen zum Entkernen des Gebäudes an. Das Bersten von Holz erklingt unter dem strengen Blick vom Steinrelief des Hessischen Löwen, als „Birgit Zeimetz-Lorz, Armin Klein und ich kennen den Sitzungssaal im Wiesbadener Rathaus noch aus unserer Zeit als Stadtverordnete. Aber damals, 1972, war die Rednertribüne noch auf der anderen Seite des Saales. Als dann umgebaut wurde, tagten wir Stadtverordnete für zwei Jahre als Gäste im Hessischen Landtag.“ Horst Klee sich die Brecheisen in die dunkelbraunen Holzblenden der Zuschauertribüne zwängen. Während die Landesfahne sorgfältig zusammengerollt wird und die Parlamentsdiener ein letztes Mal fast wehmütig vom Platz des Präsidenten in den Saal blicken, wird zu ihren Füßen bereits fleißig geschraubt und gehämmert: Die Regierungsbänke und Abgeordnetensitze bekommen eine neue Heimat. Für viele Abgeordnete sind „ihre“ Klappsessel und Holzbänke in den vergangenen Monaten und Jahren der zentrale Arbeitsplatz in den Plenarwochen geworden, gleichsam einem zweiten Büro. Es sind lieb gewonnene Erinnerungsstücke, ein schönes Souvenir an den „alten“ Plenarsaal – an die „alte“ Wirkungsstätte. „Gerühmt wurde seine umfangreiche technische Ausstattung“ Schlichte Zweckmäßigkeit und Konzentration auf die parlamentarischen Belange, eine umfangreiche technische Ausrüstung, moderne Akustik und Beleuchtung – vor 11. Ihr Rezept gegen Motivationskrisen? Augen zu und durch. 12. Würden Sie rückblickend an Ihrer Karriere etwas anders machen? Nein, ich bin zufrieden und ich schaue immer voraus. 13. Woran denken Sie bei langweiligen Konferenzen? Auch das geht vorüber. 14. Für welchen Künstler würden Sie Geld ausgeben? Wenn überhaupt, für Kandinsky. www.judith-lannert.de 36 Hessen Kurier Februar 2005 Foto: Landtag Die Unternehmerin Judith Lannert (41) aus Reichelsheim im Odenwald zog 2003 als Abgeordnete in den Hessischen Landtag ein. Reportage neues, ein modernes Gebäude. Insgesamt rund 27,5 Millionen Euro wird in den Um- und Neubau investiert. „Der Sitz aus dem alten Plenarsaal, den wir uns gesichert haben, birgt Erinnerungen und Geschichte und soll aus diesem Grund einen würdigen Platz in den neuen Fraktionsräumen finden. Ein ganz neue, interessante und abwechslungsreiche Erfahrung ist es jetzt, in einer Reihe und direkter Nachbarschaft mit dem Kollegen Jörg-Uwe Hahn von der FDP zu sitzen.“ Franz Josef Jung über 40 Jahren machten den Plenarsaal viele Details zu dem modernsten seiner Zeit. Der damalige Landtagspräsident Heinrich Zinnkann und der verantwortliche Oberregierungsbaurat Adolf Möreke lobten den Saal am 18. September 1962 anlässlich der Eröffnung für seine Vorzüge. „In bester Erinnerung sind die politischen Auseinandersetzungen mit meinem Freund Rupert von Plottnitz, einem ,großen grünen Stromer’. In Debatten habe ich auf seine überflüssigen Bemerkungen immer erwidert, dass er besser auf den Golf-Platz gehen sollte, um sein Handicap zu verbessern – das hat ihn zeitweise zur Weißglut getrieben, denn er war gar kein Golfer.“ Frank Lortz „Auf Tuchfühlung“ – Abgeordnete rücken enger zusammen Während in den letzten Stunden des alten Plenarsaals durchaus Wehmut aufkommt, ist der Umbau jedoch ohne Alternative. Die gestiegenen technischen Anforderungen an einen modernen Parlamentsbetrieb kann der Plenarsaal nicht mehr leisten. Zwar muss in den kommenden zwei Jahren mit deutlichen Einschränkungen und Improvisationstalent der Betrieb im Plenarsaal der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung aufrechterhalten werden, so Parlamentspräsident Kartmann. Aber danach erwartet die Parlamentarier ein „Wir gehören sicherlich zu den wenigen Abgeordneten, die den alten, das jetzige Ausweichquartier und dann in zwei Jahren den neuen Plenarsaal kennen lernen. Wobei die jetzige Lösung die dünneren Kollegen bevorzugt – die können sich besser durch die engen Reihen schlängeln.“ Claudia Ravensburg tige Reservierung eines guten Platzes mit dem Handbuch wie am Strand möglich sei, erntete lautes Gelächter. Festzuhalten bleibt, dass selbst ein vermeintlich fester Sitzplatz im Laufe des Tages an einen Kollegen verloren gehen kann und lange Gesichter zur Folge hat. Foto: dpa Rund 1070 Gesetze wurden in 1060 Plenarsitzungen beschlossen. Insgesamt 7.000 Stunden tagten die Parlamentarier im Angesicht des Hessen-Löwen. Die Plenarprotokolle füllen heute mehr als 66.000 Seiten. Unvergessene Rededuelle und Wortgefechte hat der Plenarsaal gesehen: Alfred Dregger attackierte in den 70er Jahren die SPD-Arroganz und führte die Hessen-CDU zu einer schlagkräftigen Truppe. Der junge Roland Koch hat seine Schlagfertigkeit und Redebrillianz am damaligen Grünen-Minister Joschka Fischer geschärft. Doch bis zur Fertigstellung heißt es: zusammenrücken. Denn wo normalerweise 81 Stadtverordnete tagen, müssen jetzt 110 Abgeordnete Platz finden. Ungewohnt sicherlich auch, dass nicht jeder den gewohnten Tisch mit Mikro vor sich findet, sondern mit einem einfachen Stuhl vorlieb nehmen muss. Feste Sitzplätze gibt es in der CDU-Fraktion nur in den ersten Reihen. Die Frage, ob eine frühzei- Hessen Kurier Februar 2005 37 Reportage Zusätzlichen Platz benötigen die Mitarbeiter der Minister und Fraktionen, so dass der gewohnte Platz für Besuchergruppen fast wegfällt. Stattdessen überträgt die Kamera des Hessischen Rundfunks die Debatten live in das Stadtschloss. Ein hohes Maß an Flexibilität, Improvisationstalent und Rücksichtnahme hat Kartmann für die kommenden zwei Jahre gefordert – zu Recht, es wird eine spannende Zeit des Umbaus. (kil) „Der Hessen-Löwe bleibt als Wahrzeichen erhalten“ Landtagspräsident Norbert Kartmann im Interview Hessen Kurier: Der „steinerne Löwe“ ist zum Wahrzeichen des Landtages geworden – was wird aus ihm? Norbert Kartmann: Die Steinwand mit dem Relief des Hessen-Löwen wird komplett erhalten. Sie wurde fachmännisch zerlegt und abgetragen. Nach dem Umbau des Plenarsaalgebäudes wird die Wand ohne Beeinträchtigung des Gesamtkunstwerks an einem geeigneten Platz auf dem Gelände des Landtags wieder aufgebaut. Foto: dpa Hessen Kurier: Was erwartet uns in den Plenarwochen im Wiesbadener Rathaus? Norbert Kartmann: Nach einer Phase, in der sich Abgeordnete, Verwaltung und Medienvertreter an engere Platzverhältnisse gewöhnen müssen, erwartet uns „Business as usual“. Die Mitarbeiter der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Landtagsverwaltung arbeiten sehr gut zusammen, so dass die Plenarsitzungen in den kommenden zwei Jahren reibungslos verlaufen können. Hessen Kurier: Was ändert sich in dieser Zeit für die Besucher des Landtages? Norbert Kartmann: Da wir im Sitzungssaal der Stadtverordnetenversammlung nicht genügend Platz für Besuchergruppen haben, übertragen wir die Plenarsitzungen auf eine Videoleinwand im Stadtschloss. Dort können Besuchergruppen die Sitzungen verfolgen und sich durch Mitarbeiter des Landtags über die parlamentarische Arbeit umfassend informieren lassen. „Für mich als Neuling im Landtag und begeisterten Skatspieler war es 1978 wie eine zweite Probezeit: An bis zu acht Tischen wurde regelmäßig in den Plenarwochen oder der Mittagspause Skat geklopft – kleine Einsätze, hohes Niveau. Bunt gewürfelt, fraktionsübergreifend waren die Tische besetzt – immer mit dabei Landtagspräsident Hans Wagner. Beim Kartenspielen wurden damals zahlreiche Probleme bereits gelöst oder vorbesprochen. Das war auch ungemein wichtig für das kollegiale und freundschaftliche Verhältnis untereinander. Aber als Neuling durfte man sich keineswegs gleich an den Tisch setzen und mitspielen. Man durfte mal zuschauen, und nach einer Weile eventuell mal einspringen. Erst als feststand, dass man Karten spielen und sich vernünftig aufführen konnte, bekam man einen Stammplatz.“ Karlheinz Weimar Die Landtagspräsidenten: 1954-1962 1962-1966 1966-1974 1974-1982 1982-1983 1983-1987 1987-1988 1988-1991 1991-1995 1995-2003 seit 2003 Heinrich Zinnkann Franz Fuchs Georg Buch Dr. Hans Wagner Jochen Lengemann Dr. Erwin Lang Jochen Lengemann Klaus Peter Möller Karl Starzacher Klaus Peter Möller Norbert Kartmann Web-Tipp Informationen zum Landtagsumbau: www.der-landtag-baut.de 38 Hessen Kurier Februar 2005 Vertrauen ist die Grundlage, auf der wir seit über 90 Jahren mit innovativen Technologien, hoher Ausführungsqualität und handwerklicher Erfahrung die Bauideen unserer Auftraggeber umsetzen. Wir realisieren anspruchsvolle Projekte aus allen Bereichen des Bauens: Gewerbebauten, Logistikcenter, Industrieanlagen, Wohn- und Geschäftshäuser Logistikcenter Versandhandel Neckermann, Frankfurt/Main Nizza am Main, Frankfurt Büro- und Verwaltungsgebäude Classicus, Bad Homburg Büro- und Geschäftshaus "Palazzo Fiorentino", Frankfurt/Main Dreßler Bau GmbH Müllerstraße 26 63741 Aschaffenburg Telefon 06021/403-0 Telefax 06021/403-216 Zweigniederlassung Adelungstraße 30 64283 Darmstadt Telefon 06151/2902-0 Telefax 06151/2902-11 Zweigniederlassung Adelungstraße 30 64283 Darmstadt Telefon 06151/2902-0 Telefax 06151/2902-11 – Fertigteilwerk – Industriestraße 30 63811 Stockstadt/M. Telefon 06027/2007-0 Telefax 06027/2007-10 www.dressler-bau.de – Anzeige – Bauen erfordert Vertrauen Fraktion „Den Wildwuchs eindämmen!“ Keine Chance für Anbieter illegaler Sportwetten Foto: dpa Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat den Weg für das Verbot illegaler Wettbüros freigemacht. Die innenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Birgit Zeimetz-Lorz, äußert sich im Interview. Hessen Kurier: Sportwetten sind dem Land und der Lotteriegesellschaft vorbehalten – ist das eine sinnvolle Regelung? Birgit Zeimetz-Lorz: Auf jeden Fall. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat Ende 2004 das hessische Lotteriegesetz bestätigt und hält an der Genehmigungspflicht von Sportwetten und Glücksspiel ausdrücklich fest. Mit dieser Regelung kann der Spielbetrieb in Hessen sinnvoll gelenkt und kanalisiert werden. Sportwetten und Glücksspiel ohne Konzession haben keine Chance in Hessen. Hessen Kurier: Welche Bedeutung hat die Konzessionsabgabe? Birgit Zeimetz-Lorz: 40 Prozent der Einsätze von allen Sportwetten gehen an das Land Hessen und stehen dort für die Förderung der Bereiche Kultur, Sport, Soziales oder Denkmalschutz, für Wohlfahrtsorganisationen und Vereine zur Verfügung. Insgesamt waren dies 2004 rund 259 Millionen Euro – eine beachtliche Summe. „Zahlreiche Vereine wären ohne die Einnahmen aus dem Glücksspiel gefährdet.“ Hessen Kurier: Was würde der Wegfall der Förderung bedeuten? Birgit Zeimetz-Lorz: Ein Rückgang oder Wegfall der Einnahmen aus den Konzessionen hätte dramatische Folgen, die gesamte Sportförderung sowie zahlreiche gemeinnützige Organisationen in Hessen wären direkt betroffen. Der Landessportbund profitiert beispielsweise direkt mit rund 19,1 Millionen Euro – fast 90 Prozent seines Etats. Darüber hinaus wären Initiativen zur Prävention, Integration sowie Projekte im Schulsport, die über die Einnahmen gefördert werden, massiv gefährdet. Hessen Kurier: Wo sehen Sie die Gefahr illegaler Sportwetten? Birgit Zeimetz-Lorz: Das Polizeipräsidium Südhessen hat im Rahmen der Er- 40 Innenminister Volker Bouffier will alle 170 illegalen Wettbüros in Hessen schließen. mittlungen gegen illegale Wettbüros auf die große Gefahr der Kriminalisierung in diesem Zusammenhang hingewiesen. Einige Wettbüros seien ein „Hort für fast alle Arten von Kriminalität. Angefangen von Falschgelddelikten über Geldwäsche, Steuerhinterziehung bis hin zu Gewaltdelikten“. Darüber hinaus verweisen Mediziner immer wieder auf das große Suchtpotenzial, das in dem unkontrollierten Glücksspiel steckt. Ein begrenzter Jackpot, den beispielsweise die staatlichen Unternehmen einsetzen, kann ein wirkungsvolles Instrument sein … das Hessische Innenministerium mit Minister Bouffier an der Spitze keinen Zweifel daran gelassen, gegen diese Form des illegalen Glücksspiels konsequent vorzugehen. Nur so kann dem sprunghaften Anstieg illegaler Wettbüros allein im letzten Jahr Einhalt geboten werden. Die Entscheidung, alle 170 Sportwetten-Anbieter ohne Konzession zu schließen, ist richtig. „Die Entscheidung, alle illegalen Wettbüros zu schließen, ist richtig.“ Hessen Kurier: … aber die Menschen wollen spielen? Birgit Zeimetz-Lorz: Es geht nicht darum, das Glücksspiel zu verbieten, sondern den Wildwuchs einzugrenzen. Diese Aufgabe kann nur der Staat übernehmen. Deshalb ist es auch sinnvoll, wenn der Staat die Entscheidung darüber hat, wer Glücksspiel anbieten darf und wer nicht. Hessen Kurier: Wettbüros ohne Konzession locken häufig mit hohen Gewinnen … Birgit Zeimetz-Lorz: Die scheinbare „Attraktivität“ hoher Quoten können diese Wettbüros nur halten, weil sie keine Konzessionsabgabe abführen – die Seriosität einzelner Wetten muss sicher auch in Frage gestellt werden. Staatliche Anbieter bieten umfangreiche Kontrollmechanismen, um Missbrauch vorzubeugen … Hessen Kurier: Wie beurteilen Sie das Vorgehen von Hessens Innenminister Volker Bouffier gegen illegale Anbieter? Birgit Zeimetz-Lorz: Die CDU-Fraktion unterstützt ausdrücklich das konsequente Vorgehen. Seitdem die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes vorliegt, hat Hessen Kurier: … also ist das Wettkonzept der staatlichen Anbieter zeitgemäß? Birgit Zeimetz-Lorz: Letztendlich müssen sich auch die offiziellen Anbieter dem Wettbewerb stellen. Klassiker wie das Spiel „6 aus 49“ werden in Zukunft ebenso Anhänger haben, wie neue Angebote. (kil) Hessen Kurier Februar 2005 Hessen-Kalender Was, wann, wo in Hessen? 12.–19.2.2005 Bad Wildungen 20.3.2005 Borken 26.2.2005 Kassel Winter-Musik- und Literaturtage mit Veranstaltungen an unterschiedlichsten Orten in der Stadt verteilt. Telefon: (08 00) 7 91 01 00 Märchenwoche mit Festumzug, Märchenmarkt, Lesungen etc. Telefon: (0 56 52) 9 58 70 www.maerchenwoche.de Benefizkonzert zugunsten des Deutschen Kinderschutzbundes mit Werken von Brahms und Dvorák anlässlich „100 Jahre Rotary“. Telefon: (05 61) 7 17 17 Museumsfest zur Saisoneröffnung des Themenparks „Kohle & Energie“ beim Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum. Telefon: (0 56 82) 80 82 71 5.3.2005 25.3.–27.3.2005 Bad Hersfeld Marburg CDU-Landesparteitag Telefon: (06 11) 1 66 50 www.hessenpartei.de 24.2.–27.2.2005 27.3.–3.4.2005 Bad Sooden-Allendorf Kassel Gießen Große Baufachausstellung für Hausbesitzer, Häuslebauer, Planer und Handwerker in den Hessenhallen; 10-18 Uhr. Telefon (06 41) 96 21 60 www. bauexpo.messe-giessen.de Bad Hersfeld Internationale Bachtage in Bad Hersfeld mit fünf Werken; Beginn 16 und 20 Uhr. Karten-Telefon: (0 66 21) 50 67 13 www.internationalebachtage.de Marburg 9.3.–13.3.2005 Wetzlar Gießen Fulda Limburg 12.3.2005 Frankfurt Limburg 20. Hessische Einzelmeisterschaften im Ju-Jutsu 2005; von 9-19 Uhr in der HeinzWolf-Halle. Telefon: (0 64 41) 21 05 00 www.hjjv.de Wiesbaden Darmstadt Kurier Februar 2005 Seligenstadt Europäischer Ostereiermarkt; jeweils Sa. und So. zeigen 50 der besten Ostereiermaler traditionelle und moderne Verzier-Techniken. Telefon: (0 61 82) 8 71 77 10.3.2005 Kabarett Distel mit neuem Programm in der Stadthalle Hofheim; Beginn 20 Uhr. Telefon: (0 61 92) 20 23 94 Hessen Frankfurter Filmschau Festival Das Festival gibt es seit 1984 und hat sich seitdem zur ersten Anlaufstelle für hessische Filmemacher entwickelt. Telefon: (0 69) 61 99 03 88 www.filmschau-frankfurt.de 12.2.–20.2.2005 19.2.–20.2.2005 Eltville am Rhein 10. Internationaler Rheingauer Ostermarkt in den Räumen von Kloster Eberbach. 80 Aussteller präsentieren über 10.000 Exponate. Telefon: (0 61 23) 9 09 80 Frankfurt Hofheim 20.3.2005 Bensheim Irish Spring „Festival of Irish Folk Music“ im Parkthater Bensheim. Telefon: (0 62 51) 5 82 63 14 41 Buchtipps Das Buch der Deutschen Hilfe konkret Die Frage nach der Identität der Deutschen und die Diskussion, was unsere Nation zusammenhält, ist nach der Deutschen Einheit von neuem entflammt – und noch Jahre später aktuell. Auch die Debatte um Sinn und Bedeutung umstrittener Begriffe wie „Leitkultur“ und „nationale Identität“ ist keineswegs verstummt. Angesichts der wechselvollen deutschen Geschichte ist die Frage nach den kulturellen Grundwerten und den Bildungsgrundlagen eines „deutschen Patriotismus“ ungelöst und aktuell zugleich. Im „Buch der Deutschen“ findet sich das Nibelungenlied ebenso wie die Lieder eines Walther von der Vogelweide oder Goethes „Nur wer die Sehsucht kennt“. Hier versammeln sich Kant, Schopenhauer; Auszüge von Thomas Manns „Buddenbrooks“ und Tucholskys „Heimat“, ebenso das „Ermächtigungsgesetz“ von 1933, der DDR-Schießbefehl und der Text der Nationalhymne. Das Buch endet mit Roman Herzogs Berliner Rede „Aufbruch ins 21. Jahrhundert“. Das „Buch der Deutschen“ gibt einen wichtigen Anstoß und den Anlass einer öffentlichen Auseinandersetzung um Werte, Traditionen und Neuorientierungen hinsichtlich der Grundlagen unserer Kultur. Es beginnt 1992, kurz nach Ausbruch des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Das Elend der Menschen und der Bedarf an konkreter Hilfe führen 1993 zur Gründung des gemeinnützigen Vereines „Hilfe konkret e. V., Christliche Hilfe in der Welt“. Basis des Vereins bildet ein Netzwerk von Privatpersonen, die bereits seit den achtziger Jahren Transporte mit Hilfsgütern nach Osteuropa organisieren. Motivation ist bis heute, die Liebe Gottes in Wort und Tat weiterzugeben. Genau elf Jahre hat sich Pastor Johannes Neudeck mit seiner Familie vor Ort um die Umsetzung des Projekts von „Hilfe konkret e.V.“ gekümmert. Er hat nicht lange gefragt, ist losgegangen und hat geholfen. 2004 hat sich Neudeck wieder auf den Weg gemacht: christliche Arbeit im Osten Deutschlands, als CVJM-Generalsekretär in Sachsen. Die Dokumentation zum 10-jährigen Einsatz gibt Rückblick und Ausblick auf die Arbeit von „Hilfe konkret“. Mit Beiträgen von freiwilligen Helfern, Mitgliedern, Förderern und Weggefährten wird dabei ein buntes Bild von Begegnungen gezeichnet. „Hilfe konkret“ fesselt, erschüttert und lässt nicht los. Absolut empfehlenswert. fFdfsd Informationen as fads fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd Hilfe konkret as fads fadfsd as fads fadfsd as fads Neudeck/Berner/Stiehl (Hrsg.), 12,90 € fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd Diagonal Verlag, ISBN 3-92115910-5 as fads fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd Informationen Das Buch der Deutschen, Johannes Thiele (Hrsg.), Verlag Lübbe, 24,90 € (ab 1.3.05, 29,90€) ISBN 3-7857-2131-5 42 Harenberg – Das Buch der 1000 Bücher Gibt es Bücher, die man in seinem Leben einfach gelesen haben muss, die zur Allgemeinbildung zählen und deren Besitz das eigene Bücherregal deutlich aufwerten? Natürlich, aber welche zählen dazu: Tolkien, Camus, Tocqueville – Orwell, Mankell oder Konsalik? Letzterer hat es zumindest nicht in den fast 1300-Seitenstarken und 3-Kilo-schweren Sammelband von Harenberg geschafft. Joachim Kaiser hat mit dem „Buch der Bücher“ einen Leitfaden vorgelegt, der für alle Literaturinteressierte ein, wenn nicht das Nachschlagewerk schlechthin ist. Es ist nicht eine wilde Aneinanderreihung verschiedener Titel und Autoren, das „Buch der Bücher“ informiert vielmehr über das Leben und Wirken der Autoren sowie Geschichte, Entstehung und Wirkung der ausgewählten Werke. „Es enthält 1000 Bücher, die die Welt bewegten und selbst zur Geschichte geworden sind“ –, so die ambitionierte Aussage zu Beginn. Beim Durchblättern fällt immer ein Titel oder Autor auf, den man kennt – darüber hinaus gibt es Anregung für weitere, abwechslungsreiche Leseabende. Das Buch ist selbst eine geniale Ergänzung des eigenen Bücherregals. Informationen Harenberg - Das Buch der 1000 Bücher Joachim Kaiser (Hrsg.), Harenberg Verlag, 50 €, ISBN 3-611-01059-6 Hessen Kurier Februar 2005 Buchtipps Das große SteuersparPaket 2004/2005 Alle Jahre wieder steht die Einkommensteuererklärung an, und von Jahr zu Jahr hat der Bürger den Eindruck, alles werde komplizierter statt einfacher. Wer selbst am PC seine persönliche Steuererklärung erstellen will, ist mit dem „Steuerspar-Paket“ gut ausgestattet. Strukturiert führt das Programm durch alle wesentlichen amtlichen Formulare. Ein permanent angezeigter „Steuertacho“ zeigt centgenau die zu erwartende Rückerstattung oder Nachzahlung an. Wissens-Center und Prüfung auf plausible Einträge und Sparpotenziale geben Sicherheit bei der Eingabe und geldwerte Tipps. Weiter gibt es einen Brutto-Netto-Gehaltsplaner, eine Hilfe zur Wahl der richtigen SteuerklassenKombination für Eheleute, aktuelle Steuergesetze, ein Steuerlexikon sowie Musterbriefe. Die Daten für 2005 können vorerfasst werden. Die Steuererklärung kann gedruckt (Vordrucke oder Blankopapier) und mit der ELSTER-Schnittstelle verschlüsselt über das Internet an das Finanzamt geschickt werden. Fazit: Übersichtlich, unkompliziert, für „Steuerlaien“ gut verständlich. Informationen Das Große Steuerspar-Paket 2004/2005, Data Becker 14,99 €, ISBN 3815881633 Hessen Kurier Februar 2005 Spieltrieb Nach ihrem Roman „Adler und Engel“, der zu einem Welterfolg wurde, und „Die Stille ist ein Geräusch – Eine Fahrt durch Bosnien“ hat Juli Zeh, eine literarische Nachwuchshoffnung, ihr drittes Werk vorgelegt. Spieltrieb ist ein großer Roman über die Unmoral und ihre Folgen – letztlich ein unmoralischer Roman, der die Fortgeltung von überkommenen Wertprinzipien in Frage stellt und sich damit einer der großen Fragen unserer Zeit annimmt: Wer weiß noch, was gut und was böse – und woher kann er das wissen? Tief im Westen der Republik in unseren Tagen, an einem Bonner Gymnasium, entwickelt sich die atemberaubende Geschichte einer obsessiven Abhängigkeit zwischen einer Schülerin und einem Schüler, Ada und Alev. Während im Großen und Ganzen der Weltpolitik die Fronten von „Gut“ und „Böse“ unter dem Eindruck von Terrorismus und den Spätfolgen einer zusammengestürzten Weltordnung durcheinander geraten sind, entwickelt sich am Ernst-Bloch-Gymnasium eine mitreißende Geschichte, die unausweichlich auf eine Kette unerhörter Begebenheiten zuläuft, bis der Lehrer Smutek zum Äußersten greift. fFdfsd Informationen as fads fadfsd as fads fadfsd as fads Spieltrieb, fadfsd as Roman fads fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd Juli Zeh, Schöffling&Co, 24,90 €as fads fadfsd as fads fadfsd as fads fadfsd as ISBN 3-89561-056-9 fads fadfsd as fads fafads fadfsd as fads Das Gift der grünen Mamba Nichts für schwache Nerven – nicht als Einschlaf-Lektüre geeignet – das verspricht Ernst Hellwig von seiner jüngsten Sammlung von Kriminalgeschichten. Auf gut 200 Seiten bietet der Frankfurter Autor für Krimi-Freunde Hochspannung vom Feinsten. Fast 50 Kurzgeschichten der unterschiedlichsten Genres, Mord aus Rachsucht, Habgier oder Verzweiflung, Liebe oder Verzweiflung – der Ideenreichtum kennt kaum Grenzen. Es sind nicht nur die Duelle zwischen Täter und Polizei, sondern auch die Beziehungen zwischen Täter und Opfer, die er zu inszenieren weiß. Innerhalb weniger Zeilen gelingt es ihm, gleichzeitig eine Geschichte zu entwickeln und auch Spannung aufzubauen – ein Muss für eine erfolgreiche Kurzgeschichte, deren ganze Unterhaltung sich auf wenigen Seiten entfalten sollte. Skurrile Gestalten der Unterwelt, normale Menschen mit dem Hang zum Abnormalen: Hellwigs Ideenreichtum kennt kaum eine Grenze, wenn es um die dunkelste Seite der menschlichen Seele geht. Als Autor ist der Frankfurter kein Unbekannter – insgesamt blickt er auf eine Sammlung von annähernd 40 veröffentlichten Büchern zurück. Informationen Ernst Hellwig, Das Gift der grünen Mamba Buchverlag Andreas Stangl, 15 € ISBN 3-934969-60-7 43 Nordhessen Im Herzen Deutschlands – im Herzen Europas Nordhessen startet durch Das Regierungsprogramm von 2003 hätte es in Klarheit und Deutlichkeit nicht besser formulieren können: „Erfolgsregion Nordhessen“ – zwei Wörter, die das Ziel auf den Punkt bringen. Während in der vergangenen Legislaturperiode erste wichtige Grundlagen für eine dauerhafte und positive Entwicklung dieser für Hessen, Deutschland und Europa bedeutenden Region gelegt wurden, sind heute bereits erste konkrete Ergebnisse sichtbar, weitere Projekte stehen vor der Vollendung. modernsten Nahverkehrssysteme der Welt ermöglicht Mobilität von der Großstadt in die Region. Schiene Eine optimale Vernetzung von Schiene und Straße ist Voraussetzung, damit Nordhessen seiner Bedeutung als Verkehrsmittelpunkt in Europa gerecht wird. Mit dem ICE-Bahnhof in Kassel verfügt die Region bereits über einen zentralen Knotenpunkt mit Verbindungen in alle Himmelrichtungen. In der Region selbst hat das sicherlich die Verwirklichung des 122 Kilometer langen RegioTram-Netzes oberste Priorität. Eines der Straße Im Bereich des Straßenverkehrs laufen die Planungen und Bauvorbereitungen für die wichtigen Verkehrsachsen wie A 44 oder A 49 auf Hochtouren, um die Lücken einzelner Straßenabschnitte schnellstmöglich zu schließen. Um international Konkurrenzfähig zu sein und den zu erwartenden Anstieg im Güter- und Personenverkehr zu bewältigen, hat die Realisierung dieser Projekte große Bedeutung. Für die zukünftige Entwicklung wünschenswert ist sicherlich die Ost-West-Achse A 4 mit Verbindung nach Thüringen und Nordrhein-Westfalen. 44 Fotos: dpa Um so deutlicher machte Hessens Ministerpräsident Roland Koch in Kassel kürzlich klar, an Nordhessen komme in Europa keiner vorbei. Geradezu stiefmütterlich vernachlässigte die rot/grüne Landesregierung eine Region, die heute zu den wichtigsten Impulsgebern in Hessen geworden ist. „In Nordhessen zeigt sich, dass dem Versprechen des Regierungsprogramms auch Taten folgen“, formulierte Koch. Nach Rot/Grün seien die Bürger überzeugt gewesen, die Politik engagiere sich ohnehin nicht im nördlichen Teil Hessens. „Die heutige Landesregierung hat das Gegenteil bewiesen. Die erfolgreiche Umsetzung einzelner Projekte ist für jeden Bürger greifbar.“ Flughafen Kassel-Calden Zur Wettbewerbsfähigkeit bedarf es nicht nur einer guten Anbindung an das Schienen- und Autobahnennetz. Der Aufbau eines leistungsfähigen Regionalflughafens Kassel-Calden steigert die Attraktivität, fördert Wirtschaftsansiedlungen, sichert und schafft neue Arbeitsplätze. Um dieses wichtige Projekt zu verwirklichen, beteiligt sich das Land Hessen mit 108 Millionen Euro, über 70 Prozent der Gesamtkosten, an der Umsetzung. Logistik An Nordhessen kommt keiner vorbei, das belegt der Blick in die Karte. Dieser Standortvorteil ist vor allem für die Logistikbranche von großem Nutzen. Mit Investitionen in das Güterverkehrszentrum Kassel, die Gewerbegebiete Breuna-Wolfhagen, Baunatal, Hessisch-Lichtenau, Ludwigsau oder Fritzlar oder den Aufbau der Berufsakademie für Logistik in Bad Hersfeld wurden die Voraussetzungen um die Ansiedlung neuer Unternehmen zu fördern. Kultur Museumspark Kassel, „documenta“ und die Bewerbung Kassels als „Europäische Kulturhauptstadt 2010“ – nur einige wenige Beispiel, die den Wert des Kulturstandortes Nordhessen verdeutlichen und in den das Land Hessen rund 200 Millionen Euro investiert. „Der Museumsstandort Kassel ist nicht nur eine der wirklichen Schatzkammern unseres Landes, sondern ganz Deutschlands“, erklärte Ministerpräsident Koch. Hessen Kurier Februar 2005 Tourismus Der Magnet zieht – seit 2004. Was Rot/Grün nicht geschafft hat, ist der CDULandesregierung gelungen. Der erste hessische Nationalpark ist Realität und zu einem wahren Besuchermagnet geworden. Die Schönheit und Vielfalt Nordhessens hat mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee ein Touristen-Highlight erster Güte erhalten. Er gibt die wichtigen Impulse zur Weiterentwicklung einer ganzen Region. Der Tourismus wird sich insgesamt positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. (kil) Der Sprecher für Nordhessen in der CDU-Landtagsfraktion, Walter Lübcke, erläutert im Interview die Zukunftschancen seiner Heimatregion. tungsfähigen Infrastruktur ist unverzichtbar für die Erfolgschancen Nordhessens. Wir können unsere zentrale Lage nur nutzen, wenn wir auch mit den wichtigsten Verkehrsträgern vernetzt sind. Dazu gehört der Ausbau des Flugplatzes KasselCalden zu einem Regionalflughafen, der Weiterbau der A 44 nach Eisenach und der Weiterbau der A 49 zum Anschluss an die A 5 … Hessen Kurier: Das Ziel ist die „Erfolgsregion Nordhessen“ – wo stehen wir heute? Walter Lübcke: Mit der Amtsübernahme von Ministerpräsident Roland Koch 1999 ist ein Ruck durch Nordhessen gegangen. Vielen Bürgern und Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft war klar, dass dies Hessen Kurier: … und beim Schienenverdie große Chance des Aufbruchs ist, um kehr? aus Nordhessen eine zukunftsfähige ReWalter Lübcke: Natürlich muss auch die gion in der Mitte Europas zu machen und bestehende gute Nord-Süd-Verbindung endlich die Möglichkeiauf der Schiene um eiten zu nutzen, die die „Die jungen Leute glauben ne Ost-West-Achse erVorgängerregierung gänzt werden. Dieser wieder an eine berufliche Infrastruktur-Mix verseit der deutschen Zukunft in ihrer Heimat.“ schafft Nordhessen eiWiedervereinigung verschlafen hatte. Wir ne ideale Position im sind in den letzten sechs Jahren auf dieinternationalen Standortwettbewerb. sem Weg gut vorangekommen, aber eben Darüber hinaus ist die weitere Verbesseauch noch nicht am Ziel. rung des Hochschulstandortes Kassel ein zentrales Anliegen der CDU in NordhesHessen Kurier: Nordhessen wurde unter sen. Wir müssen es schaffen, qualifizierte der rot/grünen Vorgängerregierung sträfStudenten auszubilden, die ihr erlerntes lich vernachlässigt – wo liegen die PotenWissen bei uns anwenden können. Die Erziale dieser Region? folge in der Nanotechnologie der UniverWalter Lübcke: Die liegen vor allem in sität Kassel zeigen, dass wir auf dem richder idealen geographischen Lage in der tigen Weg sind. Mitte Deutschlands und in der Mitte des neuen, größeren Europas. Dazu besteht Hessen Kurier: Eine Region definiert sich die große Chance, eine Mischung zwinicht nur über ihre Wirtschaftlichkeit … schen prosperierender Wirtschaftsregion Walter Lübcke: Nein, natürlich spielt auch auf der einen und lebenswerter, tourisdie Verbundenheit der Menschen mit ihtisch attraktiver Kulturlandschaft auf der rer Region eine große Rolle. Die Schaffung anderen Seite zu finden. eines neuen „Museumsparks“ in Kassel, um die kulturellen Schätze der Region Hessen Kurier: Welche zentralen Projeknoch besser zu präsentieren, ist dabei te bringen Nordhessen weiter voran? ebenso herausragend wie die Bewerbung Walter Lübcke: Die Schaffung einer leisder Stadt Kassel als „Kulturhauptstadt Eu- Hessen Kurier Februar 2005 ropas 2010“. Beide Projekte, für die sich meine Landtagskollegin Eva Kühne-Hörmann in hervorragender Weise einsetzt, führen dazu, dass die Menschen wieder Stolz empfinden, wenn von ihrer Heimat die Rede ist. Ein weiteres Beispiel ist die Einrichtung des „Nationalparks Kellerwald“ als erstem Nationalpark in Hessen. Hessen Kurier: Wie hat sich Nordhessens Attraktivität als Lebens- und Wirtschaftsraum in den letzten Jahren verändert? Fotos: Heibel „Der Optimismus ist wieder da!“ Walter Lübcke: Die Nordhessen sehen deutlich optimistischer in die Zukunft, als das früher der Fall war. Viele Investitionen der letzten Jahren sowohl in bestehende als auch neue Firmenstandorte, die Aussicht auf eine Verbesserung der Infrastruktur und die Erkenntnis wirklich in der Mitte Deutschlands zu liegen und nicht mehr am Rand, haben die Attraktivität der Region verbessert. Auch junge Leute glauben wieder eher an eine berufliche Zukunft in ihrer Heimat – das belegt auch die steigende Zahl der Studenten in Kassel. Trotzdem haben wir noch ein gutes Stück des Weges vor uns. Nordhessen ist auch keine Insel der Glückseligen, die von politischen Fehlern in Berlin verschont bleibt. Das Interview führte Jörg Kilian 45 Foto: dpa Der Optikermeister (41) aus Bad SoodenAllendorf ist seit 2003 Mitglied des Hessischen Landtages. 14 Fragen an Dirk Landau 1. Verraten Sie uns eine Ihrer Marotten? Ordnungsliebe. 2. Worüber haben Sie zuletzt herzhaft gelacht? Einen Strizz-Comic in der Frankfurter Allgemeinen. 3. Wem würden Sie mit welcher Begründung einen Orden verleihen? Dem Dalai Lama, der selbst den barbarischen, chinesischen Besatzern seines Landes gegenüber noch freundliche Worte findet. 4. Was bringt Sie auf die Palme? Arroganz und Unehrlichkeit. 5. Auf welche Ihrer Leistungen sind Sie besonders stolz? Die Bergung eines abgestürzten Bergwanderers in Norwegen. 6. Welchen Kindheitstraum haben Sie sich erfüllt? Eine Reise nach Patagonien. 7. Was naschen Sie gerne? Schokolade, über alles. 8. Wenn Sie genervt sind, dann … … kann meine Zurückhaltung auch mal aufgegeben werden. 9. Wie und wo entspannen Sie am besten? Mit einem guten Buch, bei einem Glas Rotwein in einem bequemen Sessel. 10. Wie halten Sie sich fit? Mit Schwimmen, Squash, Wandern, Bergsteigen; leider alles viel zu selten. 11. Ihr Rezept gegen Motivationskrisen? Eine Bergtour in den Alpen. 12. Würden Sie rückblickend an Ihrer Karriere etwas anders machen? Eigentlich nicht, höchstens früher und intensiver Fremdsprachen lernen. 13. Kunst und Kultur ist für mich … … unverzichtbar, aber manchmal nicht nachvollziehbar. 14. Woran denken Sie bei langweiligen Konferenzen? Wie schön es jetzt in den Bergen wäre. 46 Ankunft in Deutschland: 16 Monate wohnt der G.I. Presley im hessischen Friedberg. „Popcorn für alle“ Deutschlands Elvis-Stadt liegt in Hessen „Vor seinem Haus war ein Holzzaun, der alle paar Wochen neu gestrichen wurde, damit wieder Platz war, so dass sich jeder verewigen konnte“, erinnert sich Claus-Kurt Ilge, damals ein 16-jähriger Realschüler, an die Stadtvilla von Elvis Presley in der Goethestraße 14. Am 1. Oktober 1958, gegen 19.30 Uhr trifft G.I. Presley in Friedberg ein. 16 Monate bleibt der Soldat mit der Nummer 53-310-761 in Deutschland, von Oktober 1958 bis Februar 1960 – stationiert im hessischen Friedberg, wohnhaft im vier Kilometer entfernten Kurort Bad Nauheim. Dass der Mann mit dem unanständigen Hüftschwung ausgerechnet in die Wetterau kam, ist für den Elvis-Fan „wie ein Sechser im Lotto“ gewesen. „Endlich war in der Provinz mal was los. Und er war wirklich ein Star zum Anfassen.“ Am 2. Tag seiner Ankunft 1958 findet im Speisesaal der Kaserne eine Pressekonferenz mit über 150 Journalisten statt. 2005 geben sich wieder Reporter, Fernsehleute und Fotografen sprichwörtlich die Türklinke in die Hand. Der „King of Rock ´n´Roll“ wäre heute 70 Jahre alt geworden. Der „Elvis Presley Verein e. V. Bad Nauheim-Friedberg“ hat im Jubiläums-Jahr so einiges auf die Beine gestellt: eine Kunstausstellung „Elvis-Art“, das „Elvis Gospel Special“, ein riesiges Spektakel mit der „Las Vegas Elvis Revival Show“ im Bad Nauheimer Hotel Dolce, das postalisch am offiziel- len „Elvis-Presley-Platz“ liegt. Hier im Lokal „Memphis“ trifft sich freitags der Verein – der 300 Mitglieder zählt, ein Drittel davon aus Hessen – um in Erinnerungen zu schwelgen. Noch vor wenigen Jahren lieferten sich Bad Nauheim und Friedberg einen bizarren Streit um den Ehrentitel „Deutsche Elvis-Stadt“ – doch der gehört der Vergangenheit an. Einen Steinwurf entfernt steht die Ortswechsel. Bonn. Das „Villa Grunewald“, ein Hotel, in dem „El„Haus der Geschichte der vis the Pelvis“ (das Becken) mit seinem Bundesrepublik DeutschVater, seiner Großmutter, zwei Freunland“ widmet dem King den und Leibwächter einige Monate zum Siebzigsten eine Auslebte. Elvis hat die Erlaubnis erhalten, stellung auf der Bonner außerhalb der Kaserne zu wohnen. Das Museumsmeile: 300 ObZimmer mit der Nummer 10 ist oft ausjekte, Elvis-Reliquien, Filmgebucht. Hier können „Elvis-Jünger“ im ausschnitte und InterBett ihres Idols liegen, in seiner Badeviews. Hier findet sich wanne sitzen oder auf seinen Balkon eine Reliquie aus Friedtreten. Brokatvorhänge, Stuck und hohe berg: eine dunkelblonde Spiegel lassen den Geist von Elvis förmLocke. Ein Friseurgehilfe lich spüren. Im Februar 1959 zog Elvis aus den „Ray Barracks“ hat mit seinem Clan in die Goethestraße. sie jahrelang aufbewahrt. Der Ansturm von Fans verträgt sich Karl-Heinz Stein war danicht mit der gediegenen Atmosphäre mals wie Elvis 23 Jahre alt des eleganten Kurhotels. und wurde zum StammfriHans Ulrich Halwe, Ehrenvorsitzenseur des Jugendidols. Ein der des Elvis-Vereins, führt Interessierte Haarschnitt kostete Elvis „Auf den Spuren von Elvis“ durch Bad 35 Cent. Der Friseursalon Nauheim. Er folgte seinem Star – aufgeblieb bis 1992 unveränwachsen im Norden Deutschlands, Lehrdert. Der Friseurstuhl und jahre bei der Eisenbahnverwaltung in die Preistafel aus dem SaFrankfurt, dann Friedberg, schließlich lon geht als Leihgabe ins Bad Nauheim. „Wenn ich aus Frankfurt Bonner Museum. Hier hängt derzeit weggehe, dann will ich dorthin, wo Elvis auch das Schild „Home of Elvis Preswar“, erinnert sich der nette 61-Jährige. ley“. Es schmückte das Kasernentor der Hier lernte er seine Frau kennen, wurde Friedberger „Ray Barracks“ und erst Vater zweier Kinder. Er kennt sich hier 2004 aus Sicherheitsgründen entfernt aus, an jeder Ecke weiß er eine Anekdote. – fotografierende Elvis-Fans beunruEr hat dafür gesorgt, dass am Burgtor eihigten nach den Terroranschlägen ne Infotafel angebracht wurde – war amerikanische und deutsche Sicheres doch ein bekanntes heitskräfte. „Bayreuth hat Fotomotiv für das PlattenFür Prof. Dr. Hercover zum Elvis-Hit „Muss seinen Wagner, Salzburg mann Schäfer ist es i denn“. „gewiss keine Übertreiden Mozart und wir Extra für seine Führunbung“: „Elvis´ Diensthaben Elvis.“ gen montiert er im Park zeit in Hessen war mehr ein grünes Schild mit der Aufschrift „Elals nur ein kultureller Meilenstein auf vis Presley Boulevard“. „Diesen Weg ging dem langen Weg der Bundesrepublik Elvis von der Goethestraße ins Kino“, ernach Westen“, sagt der Bonner Muklärt Halwe. „Und Elvis war großzügig. seumsdirektor. Ein Elvis-Museum in Wenn er im Kino auftauchte, gab es PopBad Nauheim, das ist auch der große corn für alle. Wenn er Burger aß, lud er Traum von Hans Ulrich Halwe. „Bayauch alle anderen ein.“ reuth hat seinen Wagner, Salzburg den Nach der Führung schraubt er das Mozart, und wir haben Elvis.“ Der King (bra) grüne Schild wieder ab. „Sonst wird es lebt. wieder geklaut.“ Was aß Elvis gerne? Halwe weiß es. „Schoko-Torte im Café Bienenkorb.“ Was kochte Elvis´ Oma in der Goethestraße am liebsten? Halwe weiß es. „Erbsensuppe.“ Und die Stimme von Elvis? Auch das weiß Halwe. „Die war nach der Armeezeit schöner.“ Wegen der guten Luft im Kurort und der nahe gelegenen Saline. Den Fan-Tross führt er deshalb heute direkt ins Kurhaus zu den 12 Heilbrunnen – das gesunde Wasser probieren. Hessen Kurier Februar 2005 Foto: ??? Hessen Elvis-Experte Halwe vor der Villa Grunewald Informationen Empfehlenswert: Eine Führung „Auf Spuren von Elvis“ Treffpunkt: Bad Nauheim Information, In den Kolonnaden 1. Jeden 1. Samstag im Monat, 15 Uhr. Mehr über den King in Hessen: www.elvis-presley-verein.de – Anzeige – Service/Wirtschaftsausblick 2005 Kapitalmarktperspektiven 2005: Europäische Aktien im Aufwind Von Emmerich Müller Die Risikoneigung und -fähigkeit jedes einzelnen Anlegers entscheidet über die Struktur seines Investments. Dabei gilt die Faustregel: Je höher die Risikoneigung und -fähigkeit eines Privatanlegers ausgeprägt ist, desto höher darf die Aktienquote im Bestand des Vermögens ausfallen. Eine Beimischung von europäischen Aktientiteln kommt also vor allem für solche Investoren infrage, die eventuelle zeitweise Kursrückgänge verkraften können und deren Anlagestrategie auf einen Zeithorizont von mindestens fünf Jahren ausgerichtet ist. Erholung der Weltwirtschaft setzt sich fort Im Jahr 2004 erholte sich die Weltwirtschaft deutlich und erreichte mit einem Wachstum von knapp 5 Prozent ein Niveau wie zuletzt vor fast 30 Jahren. Neben den USA trugen maßgeblich die aufstrebenden Märkte in Asien, vor allem China, zu diesem Aufschwung bei. Dagegen entwickelte sich die Konjunktur in der Eurozone verhalten. Das hohe Wirtschaftswachstum in den USA und Asien spiegelte sich in steigenden Rohstoffpreisen wider: Der Ölpreis erreichte im dritten Quartal ein neues Allzeithoch von über 50 US-Dollar pro Barrel, sank jedoch im vierten Quartal wieder um ein Viertel. Nach unserer Einschätzung wird die Weltwirtschaft in 2005 durch eine nachlassende Wachstumsdynamik geprägt sein. Mit einer erwarteten Steigerungsrate von rund 4 Prozent dürfte jedoch der Konjunkturmotor weiter auf hohen Touren laufen. Eine wesentliche Stütze sehen wir auch im Jahr 2005 im Welthandel, für den wir einen Anstieg von rund 7 Prozent prognostizieren. Hiervon dürfte auch Euroland profitieren, so dass die Wachs- 48 tumsrate im laufenden Jahr knapp an das Potenzialwachstum von ca. 2,5 Prozent heranreichen könnte. Wichtigste Wachstumsmotoren für die Weltkonjunktur bleiben aus unserer Sicht die USA und die „Emerging Markets“. Als Folge hiervon dürften die Rohstoff- und Energiepreise mittelfristig auf hohem Niveau verharren und zu tendenziell steigenden Inflationsraten führen. Kurzfristig zeigen die Grund- und Rohstoffpreise, vor allem der Ölpreis, jedoch deutliche Zeichen einer Überhitzung. Aktienmärkte relativ günstig bewertet An den internationalen Aktienmärkten ging am 31. Dezember 2004 ein alles in allem versöhnliches Börsenjahr zu Ende. Im vierten Quartal 2004 erreichten zahlrei- che Dividendentitel ihre Jahreshöchststände, da die kräftig sprudelnden Gewinne der Unternehmen wieder stärker in den Blickpunkt der Investoren rückten. Nicht zuletzt die Erwartung weiter steigender Unternehmensgewinne spricht dafür, dass sich die Aufwärtsbewegung an den Aktienbörsen im Jahr 2005 fortsetzen wird – zumal die Aktienmärkte im historischen Vergleich nach fundamentalen Kriterien relativ günstig bewertet sind. Niedrige KursGewinn-Verhältnisse, Cashflow-Relationen und relativ hohe Dividendenrenditen der Unternehmen bieten den Börsen eine gute Absicherung nach unten. Auch das weiterhin niedrige Zinsniveau in den USA und Europa dürfte Investments in Aktien gegenüber Rentenanlagen begünstigen. In diesem Umfeld sehen wir bei ausgewählten europäischen Aktientiteln die besten Anlagechancen: Das derzeitige Kurs-Gewinn-Verhältnis an den europäischen Aktienmärkten, auf Basis der Gewinne des nächsten Jahres, liegt mit einem Wert von zwölf deutlich unter dem historischen Durchschnitt, und die Dividendenrenditen sind mit 3 Prozent relativ hoch und schlagen damit die Rendite mittelfristiger Anleihen. Der Autor ist Mitglied des Partnerkreises Bankhaus Metzler, Frankfurt am Main, und verantwortlich für das „Private Banking“. Hessen Kurier Februar 2005 Panorama Angelay: Schutzpatron fürs Mittelrheintal Hoch über dem Rheintal sitzt sie, den glänzenden Kamm in der einen, die andere Hand zur Sicherheit am Fels – so wacht der neue Schutzpatron des UNECSO-Welterbes „Oberes Mittelrheintal“: Angelay. Kenner der Geschichte werden spätestens jetzt leise Protest anmelden, weil weder der Name noch das Aussehen Gemeinsamkeiten mit der sagenumwobenen Loreley aufweisen. Wer jedoch begeisterter Leser der KARL-Comics ist oder aber am 13. Januar in Geisenheim war, dem erschließt sich schnell der tiefere Sinn der Zeichnung und Namensgebung. An diesem Abend war CDU-Chefin Angela Merkel im Rheingau-TaunusKreis zu Gast, um die Wahlkämpfer der anstehenden Landratswahl am 13. Februar zu unterstützen. Begeistert von der Rede zeigten sich nicht nur die Gäste im vollen Saal, sondern auch die anwesende Polit-Prominenz um Landrat Bernd Röttger, Landtags-Fraktionschef Franz Josef Jung und den Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch. Zum Dank für ihre Reise an das Tor zum UNESCO-Welterbe gab es für die Parteichefin vom Produktionsteam des KARL-Comics, Michael Apitz und Patrick Kunkel, ein besonderes Geschenk: Alias „Angelay“ glänzt Angela Merkel hoch über dem Rhein als Wächterin des Mittelrheintals. Buchtipp KARL – Das Erbe AK-Verlag, 8.60 €, ISBN 3-925771-42-5 www.ak-verlag.de Impressum Herausgeber: CDU Hessen, Frankfurter Straße 6, 65189 Wiesbaden Chefredakteur: Michael Brand (bra), (verantwortlich im Sinne des Presserechts) Chef vom Dienst: Jörg Kilian (kil) Redaktion: Ulrich Künkler (uk), Helmut Hehn (hh) Freie Autoren: Eric Braum, Dr. Andreas Cromm, Ronald Kaiser, Birga Köhler, Thomas Lemke, Nadine Mäder, Eric Schnell, Ingo Schon, Heike Seibert, Claudia Spruch Bildredaktion: Sabine Lauer, Sandra Hoffmann Titelfotos: dpa picture alliance Redaktionsanschrift: Hessen Kurier, Frankfurter Straße 6, 65189 Wiesbaden, Telefon (06 11) 16 65-536, Fax (06 11) 16 65-485, E-Mail [email protected] Druck: Societäts-Druck, Kurhessenstr. 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf, www.fsd.de Verlag: Verlags- und Werbegesellschaft für politische Meinungsbildung mbH,Frankfurter Straße 6, 65189 Wiesbaden Telefon (06 11) 16 65-513, Fax (06 11) 16 65-485 Noch bis zum 31. März zuschlagen: Karten-Verkauf zur Fußball-WM 2006 läuft Bereits in den ersten Stunden des Ticket-Verkaufs für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sind rund 500.000 Eintrittskarten geordert worden. Bis zum 31. März läuft die erste Verkaufsphase für 812.000 Tickets. Da mit 30 Millionen Interessenten für diese Karten gerechnet wird, werden sie am 15. April unter Aufsicht eines Justiziars verlost. Der Ansturm konnte bis auf einen kurzen Computerausfall gut bewältigt werden. „Es funktioniert wunderbar, weltweit halten die Server“, sagte Wolfgang Niersbach vom WM-Organisationskomitee. „Das Endspiel ist der absolute Renner.“ Hessen Kurier Februar 2005 Grafik, Satz und Produktion: m/p/m DigitalAgentur, Wernher-von-Braun Str. 9, 55129 Mainz www.digitalagentur-mpm.de Kontakt zum Anzeigenvertrieb: SNT Dietzenbach GmbH & Co. KG, Theodor-Heuss-Ring 56, 63128 Dietzenbach, Telefon (08 00) 7 54 10 00 (gebührenfrei), Telefax (08 00) 4 83 88 00 (gebührenfrei), E-Mail [email protected] Verlagsgeschäftsführung: Helmut Hehn Verlagsbeirat: Michael Boddenberg MdL, Frank Gotthardt MdL, Frank Lortz MdL Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Nicht verlangte Manuskripte ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. 49 Rätsel Gewinnen Sie eine 8-tägige Kultur-und Wellness-Reise Wellness-Paket 4-fach Wohlfühlpaket: 1x Türkisches Basis für Ihren Kultur- und WellnessUrlaub und Ausgangspunkt für die Ausflüge in die Umgebung ist das erstklassige 5-SterneHotel „Özkaymark“. Von hier aus starten Sie auch zu einem 2-tägigen Kultur-Ausflug nach Fethiye. Erleben Sie den Geburtsund Sterbeort von St. Nikolaus, die lykischen Felsengräber von Myra, Patara und Xanthos. Übernachtung im 4-Sterne-Hotel im Raum Fethiye. Weiterer Höhepunkt ist die Antalya-Stadtrundfahrt: Nach dem Frühstück Fahrt in die Hauptstadt der Türkischen Riviera, Antalya. Besichtigung der Altstadt mit dem Yachthafen, Hadriantor und dem Volksmarkt. Eingeschlossene Leistungen/Hinweise Körper Peeling mit Schaummassage, 1x klassisches Multijet Bad, 1x Affusion Dusche, 1. Charterflug von Deutschland nach Antalya und zurück 1x Antistress Massage. 2. Verpflegung an Bord und 20 kg Freigepäck Exklusiv für 65,– EUR 3. deutsprachige Reiseleitung 4. Flughafen-Hotel-Flughafen Transfers mit Reiseleitung 5. 6 x Übernachtung mit Frühstück und Abendessen in einem 5-Sterne Hotel Özkaymark 6. 2-tägiger Ausflug nach Fethiye inkl. Übernachtung mit Frühstück und Abendessen in einem Hotel der Mittelklasse 7. ganztägiger Ausflug nach Antalya; alle Ausflüge mit qualifizierter, deutschsprachiger Reiseleitung und modernem Reisebus (Eintrittsgelder und Mittagessen nicht inkludiert) 8. Alle Ausflüge sind Teil der Reise. 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KG): Dagmar Safran, Eschborn; Adam Schneider, Münster; HeinzJürgen Müller, Nideggen – Buch „Der Katalane“ ( Knaur Verlag): Marlies Mais, Limburg – Buch „Lernen Online“ (Humboldt Verlag): Stefan Greil, Rodgau – Buch „Star Trek Voyager“ (Heel Verlag): Ingrid Hebermann, Wiesbaden; Horst Schönberger, Taunusstein – Handbuch Management (Schäfer Poeschel Verlag): Lothar Regenbogen, Bad Homburg – Buch „Bernhard Vogel/Eine Karriere in Bildern“ (Wartberg Verlag): Annemarie Zipp, Weilburg – Schüler Lexikon (Duden Verlag): Rosmarie Schmalz, Wetzlar Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Info-Service per E-Mail: Ich bin damit einverstanden, aktuelle Informationen vom Hessen Kurier bzw. der CDU Hessen zu erhalten. (streichen, falls nicht gewünscht) Hessen Kurier Februar 2005 Einzeln Spezialisten. Gemeinsam an der Spitze. Wir haben uns neu aufgestellt, um Sie weiter nach vorne zu bringen. 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