Volkswirtschaft Konjunktur

Transcrição

Volkswirtschaft Konjunktur
Volkswirtschaft
Konjunktur- und Marktinformation
November / Dezember 2014
Makro Research
++ Inflation in Euroland zu niedrig ++ Deutschland: Nur mageres Wachstum im dritten Quartal ++ Goldpreis
weiter auf Abwärtskurs ++
Euroland: Inflation
4
Inflation in Euroland zu niedrig

Teuerungsrate in Euroland ist nach wie vor zu niedrig. Im Oktober stieg
die Inflationsrate zwar leicht an. Sie liegt aber mit 0,4 % deutlich unterhalb des angestrebten Ziels der Notenbank von knapp 2 %. Grund für die
viel zu niedrige Inflation ist das schwache Wachstum in Euroland.

Die Inflationsrate in Euroland ist gefährlich nahe an der Nulllinie. Die Europäische Zentralbank kämpft daher mit allen Mitteln gegen das Risiko einer Deflation (fallendes Preisniveau).

Die Weltwirtschaft insgesamt expandiert derweil moderat. Die USA und
einige Emerging Markets (Schwellenländer) wachsen nach wie vor mit ordentlichem Tempo.
3
2
1
0
-1
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Destatis, DekaBank
Deutschland: BIP (% ggü. Vorquart., sb)
2
1
0
Deutschland: Nur mageres Wachstum im dritten Quartal

Die deutsche Volkswirtschaft ist im dritten Quartal nur um magere 0,1 %
im Vergleich zum Vorquartal gewachsen. Die Konjunktur wurde durch eine Verunsicherung der Unternehmen und Haushalte ausgebremst.

Inflationsrate ist nach wie vor niedrig. Rückläufige Energiepreise und
Nahrungsmittelpreise als Ursache. Inflation dürfte bald wieder steigen.

Deutschland ist nach wie vor die Wachstumslokomotive Eurolands. Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung. Nur kurzzeitig schwächeres Wachstum.
Aber: mittelfristig dürften die bisherigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen der großen Koalition das Wachstum belasten.
-1
-4,5 %
-2
Deutschland
Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorjahr)
Inflationsrate (% ggü. Vorjahr)
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Destatis, Prognose DekaBank
2013
0,1
1,6
2014P
1,4
0,8
2015P
1,3
1,2
Gold (Preis je Feinunze)
Goldpreis weiter auf Abwärtskurs
1800

Goldpreis geht wegen schwacher physischer Nachfrage weiter zurück. USDollar-Aufwertung dämpft Preisrückgang in Euro.

Grundsätzlich negatives Umfeld für den Goldpreis bleibt erhalten: moderate Goldnachfrage bei ausreichendem Angebot, Näherrücken der ersten
Leitzinserhöhung in den USA.

Goldkäufe der Schwellenländer-Notenbanken und robuste Schmucknachfrage in Asien verhindern ausgeprägteren Goldpreisrückgang.
1600
1400
1200
1000
800
EUR
USD
600
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Bloomberg, Prognose DekaBank
Edelmetalle (Preise je Feinunze)
Gold (EUR)
Prognose DekaBank
Gold (EUR)
vor 1 Monat
vor 1 Jahr
12.11.2014
966,99
949,16
935,15
in 3 Monaten in 6 Monaten in 12 Monaten
930
900
890
1
Volkswirtschaft
Konjunktur- und Marktinformation
November / Dezember 2014
Makro Research
++ Europäische Zentralbank dürfte schon bald Staatsanleihen kaufen ++ Bundrenditen trotz Anleihekäufen
mit wenig Spielraum nach unten ++ Deutscher Aktienmarkt bleibt nervös ++
Euroland: Leitzins und EURIBOR (% p.a.)
3
EZB-Leitzins
Europäische Zentralbank dürfte schon bald Staatsanleihen kaufen

Sorge um zu niedrige Inflationsraten dürfte die Europäische Zentralbank
(EZB) dazu bewegen, Staatsanleihen anzukaufen. Begleitend werden wohl
weitere Maßnahmen zur Stärkung der Kreditvergabe ergriffen.

Damit dürfte die erste Leitzinserhöhung frühestens im Herbst 2018 erfolgen.

Kurzfristige Zinsen werden sehr lange sehr niedrig bleiben; Inflationsrate
wird wohl noch mindestens vier Jahre über kurzfristigen Zinsen liegen.
3 Monats-EURIBOR
2
1
Euroland: Zinsen (% p.a.)
EZB-Leitzins
3 Monats-EURIBOR
Prognose DekaBank (% p.a.)
EZB-Leitzins
0
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: EZB, Bloomberg, Prognose DekaBank
12.11.2014 vor 1 Monat
vor 1 Jahr
0,05
0,05
0,25
0,08
0,08
0,22
in 3 Monaten in 6 Monaten in 12 Monaten
0,05
0,05
0,05
Bundesanleihen (Renditen in % p.a.)
Bundrenditen trotz Anleihekäufen mit wenig Spielraum nach unten
4

Zu erwartende neue Maßnahmen der EZB halten Renditen für kurzlaufende Bundesanleihen im negativen Bereich.

Renditen für langfristige Anleihen sollten dennoch leicht steigen wegen
nachlassender Deflationsängste, höherer Risikobereitschaft und steigender
Renditen in den USA.

Anlageklasse ist derzeit wenig attraktiv für Anleger: Die Renditen lang
laufender Bundesanleihen liegen in etwa auf dem Niveau der Inflationsrate und werden mittelfristig kaum darüber steigen.
3
2-jährige
10-jährige
2
1
0
Renditen (% p.a.)
Deutschland 10J
Prognose DekaBank (% p.a.)
Deutschland 10J
-1
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Bloomberg, Prognose DekaBank
12.11.2014 vor 1 Monat
vor 1 Jahr
0,81
0,89
1,79
in 3 Monaten in 6 Monaten in 12 Monaten
0,90
1,00
1,10
Deutscher Aktienindex DAX (Punkte)
Deutscher Aktienmarkt bleibt nervös
11000

Deutscher Aktienmarkt hat sich nach den Rückgängen im Oktober nun
wieder etwas erholt. Nervosität und Unsicherheit sind jedoch recht hoch.
9000

Deutsche Unternehmen profitieren von stark gefallenen Rohstoffpreisen,
der Abwertung des Euro und dem Niedrigzinsumfeld. Somit ist der Ausblick moderat optimistisch.

Mit kurzfristigen Kurskorrekturen in der Aufwärtsbewegung ist weiterhin
zu rechnen. Insofern bleibt trotz der generellen Zuversicht eine gewisse
Vorsicht angeraten.
7000
5000
3000
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Deutsche Börse, Prognose DekaBank
Aktienmarkt
DAX (Indexpunkte)
Prognosen DekaBank
DAX (Indexpunkte)
12.11.2014
9.211
in 3 Monaten
10.000
vor 1 Monat
8.789
in 6 Monaten
10.500
vor 1 Jahr
9.078
in 12 Monaten
10.500
DekaBank, Makro Research, Mainzer Landstr. 16, 60325 Frankfurt, Tel.: (0 69) 71 47-28 49, E-Mail: [email protected]
Quellen für Tabellen: siehe jeweils daneben stehende Grafik. Hell schattierte Flächen bzw. „P“ in Tabellen: Prognose DekaBank. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert2
und zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden. Redaktionsschluss: 14. November 2014