Festschrift - Der Schützenverein Hatten
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Festschrift - Der Schützenverein Hatten
1907 Festschrift zum Jubiläumsschützenfest vom 29. Juni bis 02. Juli 2007 1 00 J ah r e 2007 Schützenverein HATTEN e.V. Impressum Diese Festschrift wurde von Bernd Grotelüschen mit Unterstützung von Angela Brumund, Mario Bruns, Anja Grotelüschen und Wilfried Hohnholt u.a. erstellt. Als wesentliche Grundlage hierfür diente die von Heinz Sparke (1. Vorsitzender von 1975 – 1978, verstorben am 27.10.1984) anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 1982 erstellte Festschrift. Ein ganz besonderer Dank gilt auch den älteren Vereinsmitgliedern, die schon damals und auch heute mit Erzählungen aus der Vergangenheit wesentlich zur Erstellung dieser Festschrift beigetragen haben. Sehr hilfreich war dabei auch der am 14.10.2006 veranstaltete Seniorennachmittag in der Schießhalle. Ein weiterer Dank gilt allen, die ältere Fotos aus ihrem Privatbesitz für die Erstellung dieser Festschrift zur Verfügung gestellt haben, sowie Herrn Peter Biel für die Fotos des Vorstandes, des Königshauses und des Vereinsfotos. Diese Festschrift wurde in eine Auflage von 300 Stück hergestellt. Inhaltsverzeichnis Seite Grußwort des 1. Vorsitzenden 2 Grußwort der Präsidentin des Schützenbundes Huntestrand 3 Grußwort des Präsidenten des Oldenburger Schützenbundes 4 Grußwort der Bürgermeisterin 5 Grußwort des Landrates 6 Aus der Geschichte des Schützenvereins Hatten e.V. - Vorwort 7 - Die Gründung des Schützenvereins Hatten e.V. im Jahre 1907 7 - Zwischen den Weltkriegen 1919 – 1939 8 - 10 - Nach dem zweiten Weltkrieg 11 - 16 - Die Schießsportanlage 17 - 18 - Die Vereinsvorsitzenden von 1907 – heute 17 - Die Königstafeln 20 - 22 - Träger des „Orden am Bandes“ 23 - Bundesschützenkönige des Schützenbundes Huntestrand 23 Der Schützenverein Hatten e.V. in der Gegenwart - Der Vorstand 24 - Der Beirat 24 - Das Königshaus im Jubiläumsjahr 2006 / 2007 25 - Die Jugendabteilung 26 - 27 - Die Damenabteilung 28 - 29 - Die erfolgreiche Altersklassenmannschaft 30 - Der Spielmannszug 31 - 36 - Der Schießbetrieb 37 - Die Vereinsstruktur 38 - Die Veranstaltungen des Schützenvereins 39 - 46 - Die Vereinsfahne 47 - 48 Programm für das Jubiläumsschützenfest 49 Vereinsfoto 50 1 Grußwort des 1. Vorsitzenden Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, verehrte Gäste und Freunde des Schützenwesens, liebe Hatter, nunmehr ist es 100 Jahre her, dass der Hatter Schützenverein gegründet wurde. In dieser Zeit ist der Verein durch viele Höhen und Tiefen gegangen. 100 Jahre - das heißt, dass sich am Anfang ein paar Einwohner unseres Dorfes zusammengetan haben, um einen Schützenverein zu gründen. Auch in der Folge der Zeit gab es immer wieder Mitbürger, die an dem Schützenwesen gefallen fanden und dieses pflegten. In der Zeit von 1907 bis 1971 bestand der Schützenverein nur aus männlichen Mitgliedern. Im Jahr 1971 gesellten sich die Schützendamen dazu und es wurde eine Damenabteilung gegründet. Trotz des Wandels der Zeit und der gesellschaftlichen Veränderungen ist es dem Schützenverein Hatten immer wieder gelungen, Menschen aller Altersgruppen anzusprechen, so dass wir seit vielen Jahren einen gleich bleibenden Mitgliederbestand haben. Dies ist auch ein Erfolg unserer guten Jugendarbeit. Vom Schüler bis hin zu den Senioren sind alle Altersgruppen mit dabei, die den Schießsport, d. h. nicht nur Schießen, sondern auch Training, Fitness, ein sicheres Auge, den Wettkampf und auch die Geselligkeit, pflegen. Bedanken möchte ich mich bei allen Schützinnen, Schützen, Helfern und Spendern, die es uns ermöglicht haben, die Schützentradition und das kameradschaftliche Miteinander beizubehalten. In der Hoffnung, dass wir auch weiterhin einen Teil zum Leben im Ort Kirchhatten beitragen können, lade ich alle Hatter Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste zu unserem Jubiläumsschützenfest ein, um ein paar frohe und gemütliche Stunden dort zu verbringen, damit es auch diesmal ein gelungenes Fest wird. Allen Schützen wünsche ich ein sicheres Auge und allzeit ein ‚Gut Schuss’. 1. Vorsitzender Udo Hilmer 2 Grußwort der Präsidentin des Schützenbundes Huntestrand Grußwort Zum 100-jährigen Bestehen des Schützenvereins Hatten übermittle ich die herzlichsten Glückwünsche des Schützenbundes Huntestrand mit seinen über 1.300 Mitgliedern. Der Schützenverein Hatten nimmt innerhalb des Schützenbundes eine bedeutende Stellung ein. Er ist heute einer der aktivsten Vereine innerhalb unseres Bundes und auch des Oldenburger Schützenbundes, wenn es um Meisterschaften im Bund oder auf Bezirksebene geht. Im Vorstand des Schützenbundes ist der Verein seit seinem Eintritt ständig vertreten. Dem derzeitigen Vorstand des Schützenvereins Hatten unter der Leitung von Udo Hilmer und allen ehemaligen Vorstandsmitgliedern sowie allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Verein gilt mein Dank für ihren Einsatz. Ohne Euer Engagement wären viele gestellten Aufgaben nicht zu bewältigen. Der Schützenbund Huntestrand wünscht dem Hatter Verein weiterhin viel Erfolg und der gesamten Festveranstaltung einen harmonischen Verlauf. Anita Sperlich Präsidentin 3 Grußwort des Präsidenten des Oldenburger Schützenbundes Grußwort Zum 100 – jährigen Jubiläum des Schützenvereins Hatten e.V. übermittle ich gerne die herzlichsten Grüße und Glückwünsche des Oldenburger Schützenbundes. Hier feiert ein Verein aus unserm Bezirk ein Jubiläum, der sich über die Ortsgrenzen hinaus durch Pflege der Tradition und Förderung des Sports einen Namen gemacht hat. Es ist wahrhaftig ein stolzes Jubiläum, das es wert ist, gebührend gefeiert zu werden und dass man zurückblickt und nach Vorne schauen wird. Vor 100 Jahren gab es Bürger in dem Ort, sicherlich mit viel Mut ausgestattet, um diesen Verein ins Leben zu berufen. Eine Entscheidung, die im Verein bis heute noch als richtig angesehen werden kann. Selbst in schwierigsten Zeiten fanden sich verantwortliche Mitglieder, die sich in den Dienst des Vereins stellten und Führungsaufgaben übernahmen. Dies hat sich bis auf den heutigen Tag fortgesetzt. Dieses Jubiläum beweist, dass es dem SV Hatten e.V. gelungen ist, über 10 Jahrzehnte hinweg, ebenso aktiv wie attraktiv zu bleiben und engagierte Mitglieder zu haben. Schützenvereine nehmen im Vereins- und Verbandswesen unseres Bezirkes und Landes einen besonderen Rang ein. Sie sind eng verbunden mit der Geschichte unserer Dörfer und Städte und haben über Generationen hinweg das kulturelle und gesellschaftliche Leben entscheidend mitgeprägt. Der Verein hat eine alte Tradition übernommen, diese bewahrt und hinübergetragen in unsere Tage. Das Angebot der Vereine und die vielen Aktivitäten bieten den Bürgern im Ort oder in der Gemeinde eine Begegnungsstätte für Sport, Freizeit und Geselligkeit. Dies fördert den Gemeinsinn und prägt die Kameradschaft. Der Schützenverein Hatten e.V. war stets ein Verein, der die Zeichen der Zeit erkannte und den Mitgliedern neue Angebote unterbreitete. Der Bezirk schätzt sich glücklich im SV Hatten einen berechenbaren Partner an seiner Seite zu haben. Wir hoffen und wünschen, dass der Schützenverein Hatten mit derselben treffsicheren Präzision wie bisher in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ins Schwarze trifft und auch zukünftig immer genügend Mitglieder seine Reihen stärken werden. Möge auch in Zukunft in dieser so bewährten Gemeinschaft für Tradition und Sport im Sinne des Schützenwesens die Arbeit Hand in Hand fortgesetzt werden und ein harmonisches Vereinsleben gedeihen. Allen Schützenschwestern und Schützenbrüdern sowie den Gästen wünschen wir ein gutes Gelingen und eine frohe Gemeinschaft in großer Runde. Josef Rolfes -Präsident- 4 Grußwort der Bürgermeisterin Grußwort „Heimat und Herkunft“, so sagte Bundespräsident Horst Köhler, „prägen uns alle, aber Heimat ist mehr als eine bestimmte Landschaft, Heimat, das sind Lebensweise und Bräuche, das sind Überzeugungen. Und Heimat, das sind menschliche Beziehungen, Freunde, Kameraden und natürlich Eltern und Geschwistern.“ Wenn menschliche Beziehungen und die Lebensweisen einen Ort prägen, dann leben Sie dieses heute vor und machen damit überliefertes Brauchtum für die Menschen von heute nutzbar. Geprägt von Gemeinschaftlichkeit geben Schützenvereine ihren Mitgliedern nicht nur ein Zuhause, sondern durch ihr öffentliches Auftreten und ihr soziales Engagement für viele Menschen ein Stück Heimat und das seit nunmehr 100 Jahren. Unter dem damaligen Gastwirt Wilhelm Meyer gegründet im Jahre 1907, kann der Verein heute auf eine Geschichte, wie sie wechselvoller kaum sein dürfte, zurückblicken. Sie haben zwei Weltkriege, aus denen viele Ihrer Kameraden nicht zurückkamen, Nachkriegszeit und Wiederaufbau überstanden. Allem Unbill zum Trotz haben Sie es immer wieder geschafft, den Menschen ein festes und solides Werteverhältnis bis in die heutige Zeit zu geben. Steht auch heute die Freude an Geselligkeit im Vordergrund, so zeigen Ihre Erfolge bei Wettkämpfen doch, dass Sie auch über die hervorstechendsten Eigenschaften eines Schützen, nämlich ein scharfes Auge, eine sichere Hand und klaren Kopf mit unbedingter Konzentrationsfähigkeit verfügen. Und so gratuliere ich als Bürgermeisterin der Gemeinde Hatten voller Stolz dem Schützenverein Hatten e.V. zu seinem 100. Geburtstag. Lassen Sie diese Tradition Ansporn und Verpflichtung sein, bleiben Sie auch in Zukunft beides: Aktiver Sportverein und ein Ort des Zusammenhalts und der Pflege der Tradition. Mit frohem Schützengruß Herzlichst Ihre Elke Szepanski Bürgermeisterin 5 Grußwort des Landrates Grußwort Der Schützenverein Hatten e.V. kann in diesem Jahr auf 100 Jahre Traditions- und Brauchtumspflege zurückblicken. Zu diesem stolzen Jubiläum gratuliere ich allen Mitgliedern im Namen des Kreistages und der Kreisverwaltung des Landkreises Oldenburg ganz herzlich. In den vergangenen 100 Jahren ist der Schützenverein zu einem festen Bestandteil des Zusammenlebens in Hatten geworden und als Kulturträger nicht mehr aus dem Ortsleben weg zu denken. Es besteht eine gewachsene und fest verwurzelte Tradition, die gute Gelegenheiten bietet, sich einerseits im sportlichen Wettstreit zu messen und andererseits gemeinsame Stunden zu verbringen und zu feiern. Heute zählen im Leben der Menschen alte Brauchtümer, die uns unbeschwerte Stunden bereiten, mehr denn je. Über die aktiven Schützenvereine in den Ortschaften unseres Landkreises freue ich mich besonders, weil sie viele wichtige gesellschaftliche Funktionen erfüllen. Sie sind eng verbunden mit verschiedenen Lebensströmen, bei denen es die geistigen und kulturellen Werte zu erhalten gilt. Darüber hinaus fördert das Vereinsleben die Zusammengehörigkeit der Mitglieder untereinander. Das jährliche Schützenfest und weitere vom Verein organisierte Veranstaltungen beleben und festigen die Dorfgemeinschaft. So erhalten insbesondere neue Bürgerinnen und Bürger in Hatten durch die Aktivitäten des Schützenvereins die Möglichkeit, sich schnell in die Gemeinschaft zu integrieren. Dem Schützenverein Hatten e.V. wünsche ich weiterhin engagierte Mitglieder, die den Verein tatkräftig unterstützen. Allen Vereinsmitgliedern und allen Gästen wünsche ich frohe Stunden und einen guten Verlauf der Jubiläumsfeierlichkeiten. Wildeshausen, im Juni 2007 Landkreis Oldenburg Frank Eger 6 Aus der Geschichte des Schützenvereins Hatten e.V. Vorwort Bei den Kämpfen zum Schluss des 2. Weltkrieges im April 1945 fielen in Kirchhatten 17 Gebäude den Flammen zum Opfer, so auch das Hofgebäude des Vorstandsmitgliedes Diedrich Kuhlmann, bei dem sich alle Protokoll- und Mitgliedsbücher sowie alle schriftlichen Unterlagen mit Ausnahme der Kassenbücher befanden und mit vernichtet wurden. Aus den Erinnerungen der alten Schützenbrüder und aus Familienunterlagen hat der ehemalige Vorsitzende des Schützenvereins Heinz Sparke eine Chronik erstellt und diese zum 75-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1982 in einer Festschrift eingebunden. Diese haben wir jetzt als Grundlage für die neue Festschrift zum 100-jährigen Vereinsjubiläum verwendet und um die Begebenheit der letzten 25 Jahre ergänzt. Die Gründung des Schützenvereins Hatten im Jahre 1907 Auf Betreiben des derzeitigen Gastwirts des jetzigen Schützenhofes, Wilhelm Meyer, wurde 1907 der „Schützenverein Hatten e.V.“ gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Friedrich Witte, Hinterm Holz (Vorsitzender) Johann Schnitker (Schießmeister), Wilhelm Meyer (Vereinswirt), Gustav Osterloh, Hinterm Holze (1. König), Heinrich Röbken, Buschhagen, Gerhard Garmhusen, Emil Böttcher, Karl Landt, Diedrich Braue, Friedrich Bremermann, Hinrich Bremermann u.a. Friedrich Witte Gründungsmitglied und erster Vereinsvorsitzender 1912 konnte die Vereinsfahne, die zum 100-jährigen Jubiläum durch eine neue ersetzt und bis dahin noch vorangetragen wird, feierlich ihrer Bestimmung übergeben werden. Der 1. Weltkrieg unterbrach die Entwicklung des Vereins. Viele Schützenbrüder ließen auf dem Schlachtfeld ihr Leben, darunter auch der Schützenkönig 1909/10, Albert Kutzner. 7 Das Vereinslokal des Schützenvereins Hatten e.V.: Der Schützenhof Kirchhatten Zwischen den Weltkriegen 1919 - 1939 Unter der Leitung von Karl Landt wurde das Vereinsleben sofort nach dem 1. Weltkrieg wieder aufgenommen. Auf ihn folgten als Vorsitzende Johann Schnitker, Dingsteder Straße, und Willy Witte, Hinterm Holz. 1922 gründeten die Schützenvereine Hatten, Huntlosen, Tweelbäke und Wardenburg den Schützenbund Huntestrand. Der langjährige Schießmeister Herwarth Bremermann, seit 1919 Vereinsmitglied, berichtete vom Schießbetrieb aus dieser Zeit. Geschossen wurde mit Großkalibern auf dem 175-Meter-Stand, und zwar Freihand auf die 20er-Scheibe. Der Schießstand in Kirchhatten war allerdings „nur“ 168 Meter lang und ragte bis in Schweers´ Land, heute Widukindweg. Er hatte 4 – 5 Stände. Die Patronen wurden durch stopfen der Hülsen selbst hergestellt, im Wesentlichen von Fritz Pape mit seinen Söhnen Helmut und Walter. Das Anzeigen der Schießergebnisse nahmen die Jungen der Schützen vor, die über lustige Begebenheiten berichten konnten. Die Hauptschützen beim Vergleichs- und Pokalschießen waren damals Herwarth Bremermann, Fritz Pape (ebenfalls langjähriger Schießmeister), Heinrich Martens, Wilhelm Osterloh (Dingsteder Straße), Wilhelm Suhrkamp (Sandhatten), Johann Schnitker (Gastwirt), Otto Kordes, Otto Stolle (Schmede), Walter Ripken, Bleydorn (Dingstede) u.a. An Orden wurde außer dem Königsorden alljährlich nur ein Orden für Höchstleistungen ausgegeben, außerdem die Schützenschnur mit Eicheln. Herwarth Bremermann war der Einzige im Schützenverein Hatten, der die goldene Eichel errungen hatte. 8 Auf die Königsscheibe waren jeweils drei Schuss aus zwei verschiedenen Büchsen abzugeben. Als Herwarth Bremermann 1924 zum zweiten Mal hintereinander die Königswürde errang, hat man eine Sperrfrist eingeführt. Das Schützenfest fand am letzten Sonntag und Montag im Juni statt. Weil die jungen Leute ihren Lohn am Monatsersten erhielten, erfolgte aber sehr bald die Verlegung um eine Woche auf Anfang Juli. Der König wurde mit einer Kutsche abgeholt, die viele Jahre Bruns (Muckern) und dann 22 Jahre sein Enkel Heinrich Bruns fuhren. Die meisten Schützen hatten noch keine Uniform, aber alle trugen den Schützenhut. Sowohl zum Festmarsch als auch abends zum Tanz spielte die Kapelle Bernhard Schütte (Wüsting). Als Schützenhauptmann fungierte viele Jahre Heinrich Meyer (am Hatter Holz), der einen Säbel trug. Der Festmarsch bewegte sich, nachdem der König abgeholt worden war, vom Schützenhof durch das Dorf bis zur Friedenseiche bei Nienstermann (diese musste der neuen Straßeneinmündung weichen). Bei der Gastwirtschaft Helms wurde eingekehrt. Dann ging es zurück zum Marktplatz. Beim Gasthof „Zum Deutschen Hause“ und beim Gasthof Wiese wurde im Wechsel der Jahre eine erneute Pause eingelegt. Anschließend erfolgten der Empfang der auswärtigen Vereine und der Rückmarsch zum Schützenhof. Kurz nach dem ersten Weltkrieg ist der Schützenhof verkauft und der Saal abgebrochen worden. Da dieser erst 1932 von Heinrich Thölstedt wieder aufgebaut wurde, mussten die Tanzveranstaltungen bis 1924 im Gasthof „Zum Deutschen Hause“ durchgeführt werden. Als Ersatz diente von 1925 an ein beim Schützenhof aufgebautes Tanzzelt. Der Ball für die Älteren war auch damals schon am Montag. Das bedeutendste Fest des Dorfes war zwischen den Weltkriegen allerdings nicht das Schützenfest, sondern das Turnfest. Erst nach dem zweiten Weltkrieg hat sich das Hatter Schützenfest zu einem großen Volksfest für Kirchhatten und Umgebung entwickelt. Der Platz vor dem Schützenhof war stets mit den üblichen Buden und dem Karussell des Schaustellers Fink, welches von einem Pferd angetrieben wurde, besetzt. Dieses Karussell musste von den Vereinsmitgliedern mit Gespannen vom vorhergehenden Schützenfestplatz geholt werden. Später übernahm Friedrich Heinemann das Karussell und war bis 1980 jedes Jahr in Kirchhatten beim Schützenfest dabei. Jetzt steht das schöne und gepflegte Karussell - ausgestattet mit einer Konzertorgel und besetzt mit Pferden und Wagen - im Museumsdorf Cloppenburg. Das Pferdekarussell von Friedrich Heinemann 9 Die Altersschützen berichteten, dass sie früher auch verstanden haben zu feiern. Sie erinnerten sich an manche Begebenheit. 1927 musste der König Willi Witte aus Dingstede abgeholt werden. Dort wurde den Schützen so reichlich eingeschenkt, dass sie nur mit Mühe und erst am späten Nachmittag zum Schützenhof zurückkehren konnten. Ob der Festmarsch durch das Dorf noch stattgefunden hat, wurde nicht überliefert. Von den auswärtigen Schützenfesten wurde damals schon Huntlosen gerne besucht. Man fuhr mit dem Fahrrad hin. Auf der Rückfahrt legte man bei Reinberg an der Hunte eine Pause ein. Im heißen August wurden dann eine Runde Grog nach der anderen geleert. In den 30er Jahren bestand im Verein eine starke und aktive Jungschützenabteilung unter eigener Leitung. Die Vorsitzenden waren Johann Kapels (gefallen), dann Heinrich Müller (vermisst) und Fritz Müller (verstorben). Die Jungschützenabteilung hatte um 1930 den 50Meter-Kleinkaliberstand als eigene Leistung erstellt. Wir beneiden den Verein der damaligen Zeit. Er hatte keine Nachwuchssorgen. 1941 – Die Jungschützen mit ihrem König Heinz Huntemann oben v.l.: Heinrich Rüdebusch, Helmut Nienstermann, Georg Barkemeyer, Werner Osterloh Mitte v.l.: Arthur Lindemann, Behrens, Heinz Müller, Heinz Diekmann, Walter Böttcher, Günther Rüdebusch, Heino Schröder, Fritz Müller (Neuhatten) unten v.l.: Helmut Pape, Heino Hagestedt, Alfred Schlake, Heinz Huntemann, Friedhardt Witte, Walter Pape, Heinrich Schnitker 1940 wurde zum letzten Mal der König ausgeschossen. König 1940 – 1949 war Georg Wachtendorf. Der zweite Weltkrieg beendete für viele Jahre das Vereinsleben. Viele Schützenbrüder wurden Soldaten und viele blieben im Felde, darunter der König 1935/36 Fritz Meyer und der Jungschützenkönig 1940 Heinz Huntemann. Ein wichtiges Vorstandsamt ist immer das Amt des Rechnungsführers gewesen. Dieses Amt wurde von Heinrich Martens wahrgenommen, dann von Willi Suhrkamp (Sandhatten). Georg Wachtendorf, der 1926 dem Verein beitrat, war insgesamt 23 Jahre Rechnungsführer, davon 10 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. Ihm folgten Heinrich Rüdebusch, Helmut Martens (1970 - 1973), Edo Barkemeyer (1973-1990), Elke Erdmann (1990 – 2002) und seit 2002 Silke Hilmer. 10 Nach dem zweiten Weltkrieg Als der zweite Weltkrieg beendet war, konnten die führenden Männer des Schützenvereins Hatten feststellen, dass nur wenige Sachen die Kampfhandlungen überstanden hatten. Die Vereinsfahne war von Johann Schnitker (Dingsteder Straße) gerettet worden. Er hatte sie gut verpackt eingegraben. Die Fahnenspitze fand Erich Meyer auf dem Schrotthaufen. Die ehrwürdige Fahne wurde um 1950 in mühevoller Stickarbeit auf der einen Seite von Lissi Meyer restauriert. Die Königskette von 1907 hatte Georg Wachtendorf gerettet, indem er sie in einer Schatulle unter dem Fußboden seines Hauses versteckte. Georg Wachtendorf und Johann Schnitker stellten bei der ersten Inspektion im Schützenhof fest, dass alle Pokale von den feindlichen Soldaten mitgenommen worden waren. Nur zwei Pokale wurden auf dem Gelände des Schützenhofes gefunden. An schriftlichen Unterlagen waren nur die Kassenbücher erhalten geblieben, die sich beim Rechnungsführer Georg Wachtendorf befanden. Doch der Schützenverein wurde verboten, der Schießstand musste dem Erdboden gleichgemacht werden und die Gewehre waren abzugeben. Nachdem die Militärregierung festgestellt hatte, dass Schützenvereine keine militärähnlichen Organisationen darstellten, sondern sich sportlichen Aufgaben stellten und der Pflege des Brauchtums und der Dorfgemeinschaft dienten, erlaubte sie die Neugründung von Schützenvereinen. Zum 31. Oktober 1949 lud der letzte Vorsitzende des Schützenvereins Hatten, Willy Witte, die interessierten Männer von Kirchhatten und Umgebung in den Schützenhof ein, um über eine Neugründung des Schützenvereins Hatten e.V. zu beraten. Es erschienen 16 Männer, die den traditionsreichen Schützenverein Hatten e.V. von 1907 neu gründeten. Willy Witte wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder wählte man Hans Schnitker (2. Vorsitzender), Georg Wachtendorf (Rechnungsführer), Diedrich Wetjen (stv. Rechnungsführer), Heinrich Rüdebusch (Schriftführer), Fritz Pape (Oberschießmeister), Herbert Meyer und Heinrich Schnitker (weitere Schießmeister) und Johann Schnitker (Hauptmann). Als Jahresbeitrag wurden 2,00 DM festgesetzt. Die Vereinsarbeit konnte beginnen. Schnell stieg die Mitgliederzahl an. Doch es waren weder Gewehre noch ein Schießstand vorhanden. Dennoch konnte schon für 1949/50 der erste Schützenkönig nach dem Kriege ausgeschossen werden. Dazu diente ein an einem Mast befestigter hölzerner Vogel, er mit einer Armbrust abgeschossen wurde. Diese Armbrust ist noch heute im Besitz des Schützenvereins Hatten. Georg Wachtendorf als noch amtierender König 1940/49 gab den ersten Schuss ab und Erich Lindemann errang die Königswürde. Foto rechts: 1949 - Der amtierende König Georg Wachtendorf gibt mit der Armbrust den ersten Schuss auf den Vogel ab 11 1950 konnte dann das erste Schützenfest nach dem Kriege gefeiert werden. Das Karussell von Fink – viele Jahre vor dem Kriege schon auf dem Kirchhatter Schützenfest – war in das Eigentum von Friedrich Heinemann übergegangen. Der spätere langjährige Bürgermeister Alfred Brommelmeier holte es mit seinem Trecker aus Oldenburg und sorgte somit dafür, dass auf dem Schützenfest wieder das alte Karussell stand. Dem Festmarsch durch das Dorf – die Schützen noch in Zivil – wurde die alte ehrwürdige Fahne vorangetragen. Das Sportschießen erfolgte mittlerweile mit Luftgewehren. Auch die Königswürde wurde mit dieser Waffenart errungen. Die vordringliche Aufgabe, der Neubau eines Kleinkaliber-Schießstandes mit Schießhalle, konnte schon bald in Angriff genommen und durch Anteilsscheine, Spenden von Geld und Material sowie vor allem durch viel Eigenleistung erfüllt werden. Im Jahre 1953 war es dann soweit: In einer Feierstunde wurde die neue Schießanlage auf dem Gelände des Schützenhofes mit Ansprachen vom Präsidenten des Nordwestdeutschen Schützenbundes Franke und Bürgermeister Alfred Brommelmeier seiner Bestimmung übergeben. Bereits 1957 erfolgte eine Erweiterung der Schießhalle. In diesem Jahr konnte der Schützenverein Hatten e.V. sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Die örtlichen Vereine und viele auswärtige Schützenvereine haben an einem imposanten Festmarsch teilgenommen. Leider liegt nichts Schriftliches darüber vor. Ein Umbau und eine Erweiterung des Schießstandes sowie eine Renovierung der Schießhalle folgten dann 1963. 12 Aus der Nordwest-Zeitung zur Einweihung der neuen Schießhalle Weitere Verbesserungen und Renovierungen der Schießhalle und des Schießstandes erfolgten dann in den Jahren 1976 und 1980. Auch die Ausstattung mit Gewehren und Scheibenanlagen wurden laufend verbessert. Die alte Schießhalle 1953 – 1987 (Außenansicht) 13 Aus dem Protokollbuch, das von 31. Oktober 1949 an von Heinrich Rüdebusch (11 Jahre), Ernst Barkemeyer (12 Jahre), Jürgen Schafferus (von 1972 bis 1981), Ruth Kunz (von 1981 bis 1984), Martin Gertje (von 1984 bis 1995) und seit 1996 von Bernd Grotelüschen geführt wurde, geht hervor, dass die wichtigsten Veranstaltungen immer zu den gleichen Terminen abgehalten wurden, sich allerdings im Laufe der Jahre immer wieder kleinere Änderungen ergeben haben: Königsschießen am ersten September-Sonntag (seit 1988 Schützenfest-Samstag), Kaffee- und Kuchenball am ersten Sonnabend im Februar (seit Anfang der 90er Jahre Theaternachmittag am ersten Sonntag im Februar) und das Schützenfest um den ersten Sonntag im Juli. Nachdem das Schützenfest früher nur am Sonntag und Montag gefeiert wurde, kam schon bald der Sonnabend und später sogar der Freitag mit Tanzveranstaltungen dazu. Der Empfang der auswärtigen Vereine erfolgt noch heute im Anschluss an die Königsstunde beim Gasthof „ Zum Deutschen Hause“. Einladungen erhielten die Nachbarvereine aus Wardenburg, Tweelbäke, Huntlosen und Neerstedt. Später sind die Vereine aus Bümmerstede, Sandkrug (gegründet 1955) und Munderloh (gegründet 1956) hinzugekommen und Neerstedt ausgeschieden. Gemeinsam wurde zum Ehrenmal an der Munderloher Straße zur Kranzniederlegung marschiert. Da die Rückkehr zum Festplatz dadurch verzögert wurde, erfolgte in den 50er Jahren eine Änderung: Demnach werden zuerst die Könige abgeholt, anschließend erfolgt die Kranzniederlegung am Ehrenmal. Von dort wird zum Gasthof „Zum Deutschen Hause“ marschiert und die Königsstunde abgehalten. Im Anschluss daran werden die auswärtigen Vereine empfangen, um dann gemeinsam zum Festplatz zu marschieren. Die Königskutsche 1954 (v.l.: Herbert Huntemann, Herwig Grotelüschen, Friedhardt Witte, Schützenkönig Georg Barkemeyer, Ernst Barkemeyer Der Hauptmann trug nach dem 2. Weltkrieg zwar keinen Säbel mehr, aber er ritt auf einem Pferd. Nach 1949 waren es Johann Schnitker (8 Jahre), Heinz Denker, Adolf Stolle, Friedrich Müller (1969 - 1984), der aber –wie seine Nachfolger - bald auf ein Pferd verzichtete, sowie Werner Mönnich (1984 - 1999) und Jürgen Brumund (seit 1999). Nach und nach schafften sich die Mitglieder die Schützentracht (Uniform) an. Das muss aber doch etliche Jahre gedauert haben. Aus den Protokollen ist zu entnehmen, dass beim Königsschießen für den König Stoff für eine Schützenjacke gekauft wurde, falls der Betreffende noch keine hatte. Auch gab es eine Scheibe zum Ausschießen von Schützenjacken. Im Jahre 1953 erfolgte die Einführung von Rangabzeichen und Schärpen für die Fahnenträger und -begleiter. Seit 1954 tragen die Adjutanten Schnüre. Häufig wiederkehrend heißt es in den Protokollen (1956, 1960, 1964), dass beschlossen wurde, bei Vereinsveranstaltungen Uniform zu tragen. Für Musik sorgte jahrelang an beiden Schützenfesttagen die Kapelle Schütte mit jeweils fünf Personen. Diese wurde später durch die Kapelle Brandes, ebenfall für viele Jahre, abgelöst. 14 1950 gründete sich im Schützenverein Hatten eine Theatergruppe, die das plattdeutsche Laienspiel pflegte und jedes Jahr ein Theaterstück aufführte. Die Leitung hatte zunächst Lehrer Albrecht, von 1953 an Adolf Stolle. 1961 war es leider nicht mehr möglich, interessierte Spieler zu gewinnen, so dass die Delmenhorster Bühne engagiert werden musste. Auch in den folgenden Jahren wurde der Theaterabend - immer am letzten Samstag im November - von fremden Bühnen gestaltet. Da die Kosten immer mehr anstiegen, wurde jedoch nach 1967 kein Theaterabend mehr veranstaltet. 1953 gründete sich der Spielmannszug, über den gesondert berichtet wird. Beim Herbstschießen wird seit diesem Jahr bis heute noch eine Fleischscheibe angeboten. Alle Schützen, die sich an diesem Wettbewerb beteiligen, erhalten ein Stück vom zerlegten Schwein. Seit 1963 proklamierte der Schützenverein Hatten am Schützenfest-Samstag auf dem Ball der Jugend eine Schützenliesel mit zwei Adjutantinnen. Diese Proklamation erfolgt seit Anfang der 90er Jahre während der Königsstunde. Ebenfalls 1963 wurde beschlossen, dass man nur alle fünf Jahre Schützenkönig werden kann. Gegenwärtig gelten Sperrfristen von zehn Jahren für die Schützenkönigin und den Schützenkönig, zwei Jahre für den/die Jugendkönig/in und ein Jahr für den /die Kinderkönig/in. 1961 erweiterte sich der Schützenverein Hatten e.V. auf Initiative des derzeitigen Vorsitzenden Otto Grotelüschen zum Schützen- und Bürgerverein. Neue Aufgaben des Dorflebens waren anzupacken. Die Bürgerversammlungen fanden großen Anklang; es waren stets um die 100 Personen anwesend, darunter der Bürgermeister, der Gemeindedirektor und die örtlichen Ratsherren. Auf der Tagesordnung stand z.B. für den 22.11.1961 u.a. Ehrenmal in Kirchhatten, Kanalisation, Ortsdurchfahrt Kirchhatten, Ortsbeleuchtung, Trinkmilchversorgung, Aufstellen von Ruhebänken durch den Verein, Pflege der Grabstätten oder z.B. für den 23.04.1965 „Bürger fragen, Gemeinde antwortet“, Bebauungsplan Nr. 8 Kirchhatten, Müllabfuhr bzw. Müllabladeplätze oder z.B. für den 25.01.1968 Benennung von Straßen und Wegen. So gab der Verein häufig den Anstoß für die Regelung örtlicher Probleme. Er war auch aktiv bei der Verschönerung des Ortes. So wurden Ruhebänke gekauft und aufgestellt sowie alljährlich zum Schützenfest ein Vorgarten-Wettbewerb durchgeführt. Als sich im Jahre 1973 der Heimat- und Verkehrsverein Kirchhatten gegründete, übernahm dieser auch die Aufgaben des Bürgervereins. Dadurch wurde der Verein durch Satzungsänderung wieder der Schützenverein Hatten e.V.. Da auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen soll, setzen sich die Schützen nach den auswärtigen Schützenfesten und den Übungsabenden gerne noch auf ein Bier zusammen. Aus Erzählungen eines älteren Schützen ist bekannt, dass es dabei manchmal hoch herging und auch einige Dummheiten entstanden. So war es in der Adventszeit in den 60er Jahren, als einige Schützen des späteren Abends noch im Schützenhof in geselliger Runde zusammen saßen und auf die Idee kamen, dass die elektrische Lichterkette des Weihnachtsbaumes auf dem Balkon vom Elektrogeschäft Pape doch wegen der Reihenschaltung mit einem Treffer ausgeschossen werden könnte. Also wurde sich mit dem Luftgewehr auf die Lauer gelegt und auf die erste Kerze geschossen, die dann nach einem Treffer erlosch. Da es sich aber wohl doch nicht um eine Lichterkette mit Reihenschaltung gehandelt hatte, mussten die elektrischen Kerzen dann alle einzeln ausgeschossen werden. So wie es heißt, wurde der in den nächsten Tagen ermittelnde Dorfpolizist dann von den Übeltätern betrunken gemacht und die Angelegenheit damit bereinigt. Im Jahre 1971 erfolgte die Gründung der Damenabteilung, erste Schützenkönigin wurde Sieglinde Martens. 15 Vereinsfoto aus dem Jahre 1978 mit Vereinsfahne vor dem Schützenhof Kirchhatten hintere Reihe v.l.: Wilfried Hohnholt, Wilhelm Grotelüschen, Heinz Peters, Wilfried Sommers, Heinz Sparke, Gerold Osterloh, Ewald Grotelüschen, Ernst Barkemeyer, mittlere Reihe v.l.: Inge Menke, Martha Freese, Anke Hohnholt, Georg Röbken, Wilhelm Freese, Heiko Freese, Hans-Dieter Grotelüschen, Werner Mönnich, Fritz Behlen, vordere Reihe v.l.: Walter Pape, Herbert Meyer, Johann Harms, Edo Barkemeyer, Friedrich Müller, Werner Osterloh, August Grotelüschen, Heinrich Schnitker Im Juli 1982 konnte das 75-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsschützenfest gefeiert werden. Alle benachbarten Schützenvereine aus Neerstedt, Bergedorf, Sandersfeld, Hurrel und Munderloh, die Schützenvereine des Schützenbundes Huntestrand, eine Abordnung der Schützengilde Wildeshausen, alle Musik- und Spielmannszüge aus dem Schützenbund, der Musikverein Garrel und die Freiwillige Feuerwehr Kirchhatten nahmen an einem eindrucksvollen Festmarsch teil. Als die Festzugspitze den Schützenhof erreichte, hatte der letzte Verein den Platz vor der Gaststätte „ Zum Deutschen Hause“ noch nicht verlassen. Der Jubiläums-Festmarsch endete gegenüber vom Schützenhof Hatten auf Bartels Weide. Hier wurden auch die Festreden gehalten und jeder teilnehmende Verein bekam ein Fahnenbanner sowie ein Gruppenbild des Schützenvereins Hatten auf silberner Metallfolie. Beim anschließenden Umtrunk platzte der Schützenhof aus allen Nähten, aber alle bekamen noch einen Sitzplatz im Saal, in der Schießhalle, im kleinen Zelt oder vorne in der Gaststätte und es wurde ein wahrhaft tolles Fest. 16 Die Schießsportanlage Von zwei Schießsportanlagen wurde bereits berichtet. Die erste Schießanlage entstand in den Jahren nach der Gründung 1907/1908 und hatte 5 Schießbahnen mit ca. 175 m Länge, ab 1932/33 kamen noch 4 x 50 m KK-Schießbahnen für die Jugend dazu. Der Aufenthaltsraum war etwa 8 x 10 m groß, hatte massive Wände, ein sehr flaches Spitzdach mit Brettern und Dachpappe und eine ca. 5 m lange Theke. Weil die Halle feucht und nicht einbruchsicher war, lagerten die Waffen im Saal des Schützenhofes. Diese Schießanlage musste nach dem 2. Weltkrieg 1945 abgerissen werden. Die zweite Schießhalle wurde 1952/53 an gleicher Stelle in Eigenleistung errichtet. Sie bekam 6 x 50 m KK-Schießbahnen. Sie hatte massive Wände, ein Ziegeldach mit Zwischendecke und einen Aufenthaltsraum von ca. 6 x 9 m. 1957 kam ein Winkelanbau in Richtung der Dingsteder Straße um ca. 50 qm hinzu. Dieser Anbau ermöglichte es, im Winter einige 10 m Luftgewehr-Kurbelanlagen im Aufenthaltsraum zu montieren, um damit den Übungsbetrieb auch in der kalten Jahreszeit teilweise aufrechtzuerhalten. Diese Schießhalle war nun mit den Jahren baufällig geworden. Die Dachkonstruktion hatte große Mängel und der Vorplatz war durch häufiges Anfüllen mit Erde höher als der Fußboden in der Schießhalle. Daher befasste sich der Vorstand dann 1985 mit dem Gedanken, die Schießhalle nicht mehr zu renovieren, sondern einen Neubau mit einer Kreditaufnahme von höchstens 100.000 DM zu planen. Der Rest sollte durch Zuschüsse, Eigenkapital, Eigenleistung, Spenden und Bausteinverkauf aufgebracht werden. Um die Finanzierung zu ermöglichen, musste auf der Generalversammlung am 13.01.1986 der Mitgliedsbeitrag von 35,- auf 70,- DM pro Jahr erhöht werden. Danach konnten Baupläne entwickelt werden. Letztendlich stellte sich die Sparversion mit acht umschaltbaren LG/KK-Scheibenzuganlagen bei schlüsselfertigen Gesamtkosten in Höhe von 430.000 DM als machbar und finanzierbar heraus. Da die Bezuschussung für einen Um- und Erweiterungsbau höher ausfiel, wurde diese Formulierung übernommen. Aus diesem Grunde musste eine alte Wand stehen bleiben. Die Zusagen der Zuschüsse von Gemeinde, Landkreis und Landessportbund mit einem Gesamtvolumen von 110.000 DM kamen schnell, so dass mit den Abriss- und Bauarbeiten drei Wochen nach dem Schützenfest 1987 begonnen werden konnte Da nur wenige Maurer im Verein waren, erhielt die Fa. Schumacher aus Wardenburg, dessen Inhaber auch Mitglied des Schützenvereins Hatten war, den Auftrag für die Maurerarbeiten gegen Stundenlohn. Mit dem Neubau konnte dann im August begonnen werden. Die Mitglieder mussten nun die Eigenleistungen erbringen. Die Schützen und Spielleute, auch Frauen und Rentner, machten alle mit. Die Arbeitsleistungen der Mitglieder übertrafen in vielen Bauabschnitten die Erwartungen des Vorstandes. Noch vor Arbeitsbeginn der Maurer um 7.00 Uhr konnten alle Maurerkübel gefüllt werden. Am Abend wurden die Steine und Gerüstböcke umgestellt und am Tag waren die älteren Mitglieder auf dem Bau, um den Maurern zu helfen. So ging der Bau schnell voran. Anfang September war die Grundsteinlegung, im Oktober konnte Richtfest gefeiert werden und am 1. November war das Dach fertig. Im Winter 1987/88 konnte dann mit etwas mehr Gelassenheit der Innenausbau stattfinden. Die Mitarbeit der Vereinsmitglieder ließ nicht nach und auch dieser zeitraubende Bauabschnitt wurde bis April 1988 zum Abschluss gebracht. Am 24.April 1988 war es dann soweit: der Schützenverein Hatten konnte mit einem Einweihungsempfang im Saal des Schützenhofes Kirchhatten die neue Schießsportanlage einweihen. Es waren die viele Mitglieder, Abordnungen der befreundeten Vereine und Ehrengäste eingeladen. 17 Die Bewirtung der Anwesenden mit Kaffee und Kuchen übernahm unser Vereinswirt Detlef Barkemeyer kostenlos. Als Ehrengäste waren anwesend: Die Könige des Schützenvereins Hatten (Reincke Barkemeyer, Thomas Voigt, Edeltraut Gertje und Wolfgang Radvan), der Präsident des OSB Gerd Agena, der Präsident des Schützenbundes Huntestrand Gustav Brand, Landrat H. Finke, Oberkreisdirektor W. Haubold, Bürgermeister Herbert Huck, Gemeindedirektor Helmut Hinrichs und Altbürgermeister Alfred Brommelmeier. Nach den Festreden und Glückwünschen ging es dann zur neuen Schießanlage, wo der Präsident des Oldenburger Schützenbundes Gerd Agena mit dem ersten Schuss auf die Ehrenscheibe den neuen Schießstand eröffnete. Anschließend schossen dann die anderen Ehrengäste, unsere Könige und der 1. Vorsitzende des Schützenvereins Hatten. Danach wurden die von Gastwirt Rudi Schnitker und der Fa. Garms Baustoffe gespendeten 100 Liter Freibier ausgeschenkt. Nach der vielen Arbeit war die Einweihungsfeier ein schönes Fest. 1998 wurde eine Duellanlage für die Pistolenschützen angeschafft und 2004 eine SAMTrainingsanlage (Lichtpunktanlage) gekauft, die den Kindern und Jugendlichen mit Hinblick auf das neue Waffenrecht das Schießen ohne Munition ermöglicht und durch EDVUnterstützung neue Möglichkeiten zur Trainingsanalyse gibt. Die Auswertung des Frühjahrs-, Ortspokal-, Herbst- und Preisschießens sowie des Pokalwettkampfes erfolgt mittels eines Computers, so dass die Ergebnisse schnell präsentiert werden können. Die 1988 eingeweihte Schießhalle hinter dem Schützenhof Kirchhatten 18 Die Vereinsvorsitzenden des Schützenvereins Hatten e.V. 1907 – 1920 Friedrich Witte (Hinterm Holz) 1920 – 1925: Karl Landt 1925 – 1928: Johann Schnitker 1928 – 1957: Willy Witte (Hinterm Holz) 1957 – 1971: Otto Grotelüschen 1971 – 1975: Friedhardt Witte (Hinterm Holz) 1975 – 1978: Heinrich Sparke 1978 – 2005: Wilfried Hohnholt seit 2005: Udo Hilmer 1953 - Vors. Willy Witte, Schützenkönig Fritz Pape mit Frau, Hauptmann Johann Schnitker (von links) 1982 - Der Vorstand zum 75-jährigen Jubiläum: Edo Barkemeyer (Rechnungsführer), Ruth Kunz (Schriftführerin), Wilfried Hohnholt (1. Vorsitzender), Heinrich Sparke (2. Vorsitzender) Werner Mönnich (Oberschießmeister) 19 Die Königstafeln Die Königstafel für Schützen wurde von Herbert Wagner, für die Damen von Willi Schumacher und für die Jugend und Kinder von Heinz Braje gefertigt. Kinderkönige 1950/51 1951/52 1952/53 1953/54 1954/55 1955/56 1956/57 1957/58 1958/59 1959/60 1960/61 1961/62 1962/63 1963/64 1964/65 1965/66 1966/67 1967/68 1968/69 1969/70 1970/71 1971/72 1972/73 1973/74 1974/75 1975/76 1976/77 1977/78 1978/79 Wilhelm Grotelüschen Gerold Osterloh Karl-Heinz Osterloh Dieter Stolle Helmut Landt Bodo Bartels D. Große-Knetter Klaus Ripken Wolfgang Radvan Joachim Wadehn Wilfried Witte Klaus Schnitker Herwig Witte Fritz Wadehn Hajo Böttcher Berthold Lüschen Heiko Freese Ingo Suhrkamp Hartmut Hagestedt Enno Osterloh Fred Barkemeyer Uwe Barkemeyer Heinz-Werner Mönnich Uwe Jablonski Torsten Schwindt Hartmut Sommers Dirk Menke Holger Huntemann Jens Marchewa 1979/80 1980/81 1981/82 1982/83 1983/84 1984/85 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 Schützenkönig Fritz Bruns 1952 Bernd Grotelüschen Frank Huntemann Corinna Langner Jens Geisler Corinna Langner Reinke Barkemeyer Arne Meyer Manuela Benck Reinke Barkemeyer Bernd Menke Ines Barkemeyer Bettina Radvan Marco Steenken Anja Steenken Sabrina Wesemann Andrea Schweers Sabrina Wesemann Antje Hohnholt Tjark Nieber Heinke Nienstermann Tjark Nieber Ann-Cathrin Schultz Tjark Nieber Heinke Nienstermann Robin Cordes Mona Garms Wiebke Lühring Marc Nienstermann Schützenkönig Fritz Pape 1954 20 Jugendkönige 1950/51 1951/52 1952/53 1953/54 1954/55 1955/56 1956/57 1957/58 1958/59 1959/60 1960/61 1961/62 1962/63 1963/64 1964/65 1965/66 1966/67 1967/68 1968/69 1969/70 1970/71 1971/72 1972/73 1973/74 1974/75 1975/76 1976/77 1977/78 1978/79 Hans Rüdebusch Heino Wöbse, Wehe Herbert Huntemann Werner Steenken Gerd Krumland, Ostr. Gerold Osterloh, Schmede Gerold Osterloh, Wehe Ewald Grotelüschen Horst Menke Dieter Osterloh, Schmede Werner Menke Bodo Bartels Artur Stalling Wolfgang Radvan Johann Wiese jun. Wilfried Witte Jürgen Einemann Johann Meyer Günter Scheller Johann Wiese jun. Thomas Meyer Fritz Behlen jun. Heiko Freese Hartmut von Husen Fred Barkemeyer Udo Haverkamp Detlef Freese Heinz-Werner Mönnich Holger Huntemann 1979/80 1980/81 1981/82 1982/83 1983/84 1984/85 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 Hartmut Sommers Hille Mönnich Manfred Freese Frank Huntemann Jürgen Brumund Corinna Langner Silke Barkemeyer Jens Geisler Thomas Voigt Corinna Langner Robin Gertje Manuela Benck Stefan Klein Reinke Barkemeyer Wiebke Prang Tanja Schillmüller Sascha Eilers Sabrina Wesemann Marco Steenken Bettina Radvan Tobias Jager Anja Steenken Ole Garms Antje Hohnholt Heinke Nienstermann Inka Nienstermann Lea Sauerland Nico Behrends Schützenköniginnen 1971/72 1972/73 1973/74 1974/75 1975/76 1976/77 1977/78 1978/79 1979/80 1980/81 1981/82 1982/83 1983/84 1984/85 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 Sieglinde Martens Anke Menze Magda Mönnich Liesel Steenken Margret Osterloh Martha Freese Ilona Sangl Anke Hohnholt Elke Freese Angelika Klein Hildburg Hollmann Gerda Bischoff Christa Radvan Anke Hohnholt Ingrid Radvan Monika von Seggern Edeltraud Gertje Karin Helmbold 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 21 Hildburg Hollmann-Peters Kerstin Schneider Martha Freese Gisela Marchewa Erika Schillmüller Elfi Garms Anke Hohnholt Karin van Laaten Silke Hilmer Monika Helms Petra Nappe Corinna Gardeler Roswitha Hoffmeyer Bettina Radvan Kerstin Schneider Angela Brumund Antje Hohnholt Anke Hohnholt Schützenkönige 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/19 1919/20 1920/21 1921/22 1922/23 1923/24 1924/25 1925/26 1926/27 1927/28 1928/29 1929/30 1930/31 1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36 1936/37 1937/38 1938/39 1939/40 1940/49 1949/50 1950/51 1951/52 1952/53 1953/54 1954/55 1955/56 1956/57 1957/58 1958/59 1959/60 1960/61 1961/62 1962/63 1963/64 Gustav Osterloh Albert Kutzner Heinrich Witte, Dingstede ? Heinrich Meyer Heinrich Meyer Johann Schnitker Diedrich Harms Johann Schweers Fritz Pape Herwarth Bremermann Herwarth Bremermann Johann Schnitker ? Willi Witte, Dingstede Friedrich Schnier Heinrich Kutzky Johann Helms Willy Witte, Hatten ? Walter Ripken Herwarth Bremermann Fritz Meyer Johann Menke Wilhelm Osterloh Hans Schnitker Friedrich Schnier Georg Wachtendorf Erich Lindemann Walter Pape Fritz Bruns Fritz Pape Georg Barkemeyer Heinrich Schnitker Ernst Barkemeyer Ewald Barkemeyer Friedrich Müller Heinz Denker Friedrich Möhlenhoff Georg Wachtendorf Werner Osterloh Dieter Schnittka Werner Mönnich 1964/65 1965/66 1966/67 1967/68 1968/69 1969/70 1970/71 1971/72 1972/73 1973/74 1974/75 1975/76 1976/77 1977/78 1978/79 1979/80 1980/81 1981/82 1982/83 1983/84 1984/85 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 Rolf von Husen Ernst Barkemeyer Kurt Schnittka Ewald Grotelüschen Werner Menke Bodo Bartels Heinz Meyer Werner Mönnich Erich Heitzhausen Fritz Behlen Wilhelm Freese Hajo Stolle, Schmede Wilfried Hohnholt Friedrich Müller Heinrich Rüdebusch Heribert Sangl Werner Osterloh Heinz Peters Gerhard Klein Herbert Tebelmann Erich Heinemann Heiko Freese Gerald Helmbold Wolfgang Radvan Eilert Bischoff Friedrich Müller Hans-Gerd Steenken Jürgen Brumund Edo Barkemeyer Gernot Wachtendorf Bernd Grotelüschen Herbert Engelmann Paul Helms Wilfried Hohnholt Claus Schillmüller Udo Hilmer Heinz Müller Mathäus Heiderich Norbert Hoffmeyer Bernd Peters Rudi Lindemann Mario Bruns Uwe Jablonski Alterskönige 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 Magda Mönnich Werner Mönnich Werner Mönnich Herbert Tebelmann Herbert Engelmann 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 22 Ewald Grotelüschen Bodo Bartels Herbert Tebelmann Werner Mönnich Herbert Engelmann Träger des „Orden am Bande“ Dieser Orden ist die höchste Stufe beim Examenschießen. Erforderlich sind 60 Ringe bei 6 Schuss aufgelegt auf der 10er-Scheibe 50 Meter Kleinkaliber. Das Schussbild wird vom Kreissportwart geprüft. Die Verleihung erfolgt durch den Präsidenten des „Schützenbundes Huntestrand“. Verliehen wurde der „Orden am Band“ an folgende Schützinnen und Schützen des Schützenvereins Hatten e.V.: Friedrich Müller Heinz Meyer (verstorben) Friedhardt Witte (ausgetreten Ewald Grotelüschen Wilhelm Fresse (verstorben) Werner Mönnich Inge Menke Herbert Tebelmann Wilfried Hohnholt Anke Hohnholt Reinke Barkemeyer Martha Freese Bernd Grotelüschen Andrea Schweers Bernd Peters 1964 1967 1969 1972 1976 1977 ** 1978 1980 * ** 1988 * 1989 * 1992 1992 1996 2002 2003 Bedingung bereits insgesamt zweimal erfüllt (Eichenlaub zum Halsbandorden) Bedingung bereits insgesamt dreimal erfüllt (Urkunde) Der „Orden am Bande“ (Halsbandorden) als 9. Bedingung des Examenschießens gemäß Satzung des Schützenbundes Huntestrand Bundesschützenkönige des Schützenbundes Huntestrand Jugend: 2000/2001: 2002/2003 Imke Barkemeyer Jessica Harms Damen: 1978/1979: 1982/1983: 1984/1985: 1996/1997: 2001/2002: 2003/2004: Magda Mönnich Elke Erdmann Anke Hohnholt Elke Erdmann Anke Hohnholt Silke Hilmer Herren: 1982/1983: 1997/1998: 2001/2002: 2006/2007: Werner Mönnich Werner Mönnich Bernd Grotelüschen Bernd Grotelüschen 23 Bundeskönigsorden des Schützenbundes Huntestrand Der Schützenverein Hatten e.V. in der Gegenwart Der Vorstand: von links: Bernd Grotelüschen (Schriftführer), Angela Brumund (Oberschießwartin), Udo Hilmer, (1. Vorsitzender), Silke Hilmer (Rechnungsführerin), Wilfried Hohnholt (2. Vorsitzender) (Foto: Peter Biel) Der Beirat : Stv. Rechnungsführerin: Stv. Schriftwartin: Stv. Hauptmann: Fahnenträger: Stv. Fahnenträger: 1. Vorsitzender: Udo Hilmer 2. Vorsitzender: Wilfried Hohnholt Oberschießwartin: Angela Brumund Rechnungsführerin: Silke Hilmer Schriftführer: Bernd Grotelüschen Vorstandsmitglied: Herbert Engelmann Pressewartin: Angela Brumund Hauptmann: Jürgen Brumund Jugendschießwartin: Anja Grotelüschen Stv. Jugendschießwarte: Katja Radvan Imke Barkemeyer Damenleiterin: Monika Helms Schießwarte: Anke Hohnholt Corinna Gardeler Katja Radvan Sascha Eilers Torben Lüschen Jürgen Brumund Martin Gertje Silke Hilmer Leiter des Spielmannszuges: Festausschuss: Vereinswirt: Vereinswirtin: Ehrenvorstandsmitglieder: 24 Elke Erdmann Anja Grotelüschen Ewald Grotelüschen Norbert Hoffmeyer Mathäus Heiderich Christian Lindemann Mario Bruns Gernot Wachtendorf Bernd Peters Heinz Peters Monika Helms Katja Radvan Detlef Barkemeyer Ingrid Barkemeyer Heinrich Rüdebusch Werner Osterloh Edo Barkemeyer Das Königshaus des Schützenvereins Hatten e.V. im Jubiläumsjahr 2006 / 2007 (Foto: Peter Biel) hinten von links nach rechts: 1. Adjutantin Katja Radvan, Schützenkönigin Anke Hohnholt, 2. Adjutantin Kerstin Schneider, 1. Adjutant Heino Röbken, Schützenkönig Uwe Jablonski, 2. Adjutant Mario Bruns, Altersschützenkönig Herbert Engelmann vorne von links nach rechts: 1. Jugendadjutantin Melanie Rüdebusch, Jugendschützenkönig Nico Behrends, 2. Jugendadjutantin Kerstin Rüdebusch, 1. Kinderadjutantin Wiebke Lühring, Kinderschützenkönig Marc Nienstermann, 2.Kinderadjutantin Mona Garms 25 Die Jugendabteilung Die Jugendarbeit ist für jeden Verein von ganz besonderer Bedeutung, da ohne Nachwuchs kein Verein auf Dauer bestehen kann. Deshalb genießt die Kinder- und Jugendabteilung im Schützenverein Hatten einen ganz besonderen Stellenwert. Sie wird derzeit von Anja Grotelüschen und Katja Radvan betreut. Beide haben im letzten Jahr beim Oldenburger Schützenbund einen Lehrgang belegt und ihre Jugendbasislizenz, die zur Ausbildung mit Kindern und Jugendlichen berechtigt, erhalten. Seit Anfang dieses Jahres steht ihnen zusätzlich auch Imke Barkemeyer bei der Betreuung der Schüler und Jugendlichen beiseite. Für die Kinder unter zwölf Jahren steht entsprechend dem neuen Waffenrecht eine computerunterstützte Lichtpunktanlage (SAMTrainer), die das Schießen ohne Munition auf eine 10Meter-Scheibe ermöglicht, zur Verfügung. Dabei werden die Schussergebnisse bis auf ein Zehntel genau angezeigt. Auch kann der Weg vom Anlegen bis ins Ziel auf dem Monitor zu Trainingszwecken nachvollzogen werden. Ab Vollendung des 12. Lebensjahres kann mit Luftgewehren ebenfalls auf die 10-Meter-Scheibe geschossen werden. Die Jugendlichen ab 14 Jahren dürfen mit dem Kleinkalibergewehr auf die 50-Meter-Scheibe schießen. Kinder- und Jugendtraining mit der Lichtpunktanlage Das Training für die Kinder und Jugendliche findet immer montags ab 16.00 Uhr für Schüler unter 12 Jahren mit der Lichtpunktanlage und ab 17.30 Uhr für Schüler und Jugendliche ab 12 Jahren statt. 26 In der Schießhalle kann sich der Nachwuchs neben dem Schießtraining auch beim Jakkolo, Fußballkicker u.a. die Zeit vertreiben. Zusätzlich zum ernsten Training kommt der Spaß also nicht zu kurz. Neben dem Training, dem Frühjahrs- und Herbstschießen sowie den Pokalwettkämpfen wird jedes Jahr gemeinsam mit dem Spielmannszug ein Sommerzeltlager durchgeführt. Weiterhin wird vom Schützenbund Huntestrand jährlich ein Sommerfest sowie ein Ausflug organisiert. Die Jugendabteilung des Schützenvereins Hatten mit den Jugendschießwartinnen Katja Radvan, Imke Barkemeyer und Anja Grotelüschen (von links) Interessierte Kinder und Jugendliche sind zu den Trainingszeiten in der Schießhalle recht herzlich zu einer „Schnupperstunde“ eingeladen, bei der auch die Eltern selbstverständlich gern dabei sein dürfen. Wir freuen uns über jeden, der sich für den Schießsport und den Schützenverein Hatten interessiert. 27 Die Damenabteilung Die Damenabteilung des Schützenvereins Hatten wurde am 11.02.1971 im Schützenhof Kirchhatten gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Ingrid Barkemeyer, Inge Menke, Lisa Witte, Margret Osterloh, Liesel Steenken, Margarete Behlen, Anita Behlen, Anke Hohnholt, Sieglinde Martens, Heide Martens, Magda Mönnich, Martha Freese und Brigitte Schafferus. Die Damen nahmen sofort am Schießsport und am Vereinsleben teil. So wurden umgehend Schützenjacken und Röcke besorgt und bei den Schützenfesten mitmarschiert. Werner Mönnich und Willy Freese brachten den Damen das Schießen bei. Die ersten Erfolge ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Als erste Schützenkönigin konnte sich 1971 Sieglinde Martens in die Königstafel eintragen. 1. Adjutantin wurde Liesel Steenken, 2. Adjutantin Anke Hohnholt. Als erste Leiterin der Damenabteilung fungierte Brigitte Schafferus von 1972 bis 1975. In den folgenden Jahren wurde die Damenabteilung immer beliebter und größer. Auch in den anderen Vereinen des Schützenbundes Huntestrand wurden jetzt Damenabteilungen gegründet. Während der Generalversammlung im Januar 1975 wurde Anke Hohnholt zur neuen Leiterin der Damenabteilung gewählt. Als 1978 der Schützenbund Huntestrand erstmals den Titel einer Bundeskönigin ausschoss, gelang es Magda Mönnich als erste Bundeskönigin des Schützenbundes Huntestrand, die Königswürde zu erreichen. Zum Kaffee- und Kuchenball 1979 konnte Inge Menke als erste Schützin im Schützenverein Hatten der Halsbandorden überreicht werden. Von 1979 bis 1981 traten fast 20 neue Mitglieder der Damenabteilung bei. 1983 erreichte Elke Erdmann die Würde der Bundeskönigin des Schützenbundes Huntestrand. Im darauf folgenden Jahr löste sie dann Anke Hohnholt ab, die auch gleichzeitig Schützenkönigin im Schützenverein Hatten war. Beim Schießhallenneubau 1987 haben die Vereinsdamen mit Kuchen backen und Handlangerarbeiten tatkräftig mitgewirkt. Elke Erdmann übernahm in der Zeit von 1987 bis 1990 die Leitung der Damenabteilung. Darauf folgten von 1991 bis 1995 Ingrid Radvan und von 1996 bis 1999 Erika Schillmüller. Im Oktober 1996 konnte das 25-jährige Jubiläum der Damenabteilung gefeiert werden. Der tolle Festball wird noch vielen in Erinnerung sein. Die Leitung der Damenabteilung mit ihren 80 Mitgliedern hat seit 1999 Monika Helms übernommen. Schützenkönigin im Jubiläumsjahr ist – wie schon zum 25-jährigen Jubiläum der Damenabteilung – Anke Hohnholt, 1. Adjutantin ist Katja Radvan, 2. Adjutantin Kerstin Schneider. 28 Im März 2006 konnten mit Martha Freese und Ingrid Barkemeyer die beiden ersten Damen zum Dank für ihre 35-jährige Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit den entsprechenden Urkunden ausgezeichnet werden. Die Damen konnten in den nun mittlerweile vergangenen 36 Jahren beachtliche schießsportliche Erfolge erreichen, wie z.B. mehrfache Kreismeistertitel im Kleinkaliber, Luftgewehr und Englisch-Match. Anke Hohnholt konnte sogar bereits mehrfach Bezirksund Landesmeistertitel erringen. Auch bei den höchsten Auszeichnungen beim Examenschießen des Schützenbundes Huntestrand, dem „Orden am Bande“, stehen die Damen den Herren in nichts nach. Die Herren müssen sogar zugeben, dass die Damen in den letzten Jahren mehr Erfolge bei den Pokalwettbewerben aufweisen können. Neben dem Schießsport kümmert sich die Damenabteilung z.B. um die Reinigung der Schießhalle. Für den Theaternachmittag im Februar und den im vergangenen Jahr erstmals wieder stattgefundenen Seniorennachmittag werden fleißig Kuchen gebacken und beim Herbstschießen nach dem Bummellaternenumzug Kakao und Glühwein gereicht. Auch wenn damals bei der Gründung der Damenabteilung vielleicht einige Herren etwas skeptisch waren, ist der Schützenverein Hatten heute ohne die Damenabteilung kaum noch vorstellbar. Die Damenabteilung des Schützenvereins Hatten e.V. zum 25-jährigen Jubiläum 1996 29 Die erfolgreiche Altersklassenmannschaft Im Jahre 2001 hat sich die Altersklassemannschaft des Schützenvereins Hatten e.V., bestehend aus Anke Hohnholt, Wilfried Hohnholt und Bernd Peters, gebildet. Durch intensives Training, gute Ausrüstung und die neue Anschlagart konnte schon gleich zu Anfang der Erfolgskurs eingeschlagen werden. Viele Pokale, Orden und Plaketten wurden seitdem bei Pokalschießen, Rundenwettkämpfen, Kreis-, Bezirksund Landesmeisterschaften gewonnen. Die Stationen der Altersklasse-Auflage-Mannschaft aus Hatten Anke Hohnholt – Wilfried Hohnholt – Bernd Peters 2001 - 2006 Mannschaftssiege - Bezirksmeisterschaften - Landesmeisterschaften Einzelwertungen: Anke Hohnholt - Bezirksmeisterschaften - Landesmeisterschaften Wilfried Hohnholt - Bezirksmeisterschaften Bernd Peters - Bezirksmeisterschaften Gold Silber Bronze 6 2 4 4 2 6 6 1 1 2 1 2 3 2 1 Aufgrund der vielen Erfolge lautet das Ziel für die Zukunft die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft 2008 in Dortmund. Die erfolgreiche Altersklassenmannschaft des Schützenvereins Hatten e.V.: von links.: Wilfried Hohnholt, Anke Hohnholt, Bernd Peters 30 Der Spielmannszug Im Jahre 1952 kam die Idee von Georg Schnitker auf, auch in Kirchhatten einen Spielmannszug aufzustellen. Dieser Gedanke wurde von dem damaligen Vorstand des Schützenvereins mit dem 1. Vorsitzenden Willy Meyer aufgegriffen und das Thema auf der Generalversammlung im Januar 1953 erörtert. Man einigte sich, und der Spiel-mannszug wurde Bestandteil des Schützenvereins, allerdings unter eigener Leitung, mit eigenem Vorstand. Zudem erhielt Georg Schnitker den Auftrag, alle Vorbereitungen für die Gründung zu treffen. Weitere aktive Gründungsmitglieder waren Heinrich Stalling, Georg Lindemann und Walter Pape. Etwas später kam noch Ludwig Behrends hinzu, der als erster Tambourmajor des Vereins fungierte. Leiter des Spielmannszuges wurde Georg Schnitker, der dieses Amt bis 1978 innehatte. Männer der ersten Jahre Ein Bild aus dem Jahre 1954, damals noch ohne Lyra, Pauke und Becken Weitere Interessenten kamen schnell hinzu, so dass mit den ersten Übungsstunden begonnen werden konnte. Die Beschaffung der dazu benötigten Instrumente und den ersten Uniformen war nur unter persönlichen Opfern der Mitglieder möglich. Der erste öffentliche Auftritt erfolgte nach kurzer Zeit schon im Frühjahr 1953 zur Einweihung des neuen Schießstandes. Daraus ergaben sich die ersten Einladungen zu den Schützenfesten nach Lintel und Hude. Die Instrumente, bisher nur Trommeln und Flöten, wurden im Winter 1953-54 um eine Pauke und ein Paar Becken ergänzt. Zudem wurden 1955 zwei Lyren angeschafft. Im Jahr 1955 nahm der Spielmannszug auch erstmals an einem internationalen Spielmannszugtreffen teil und errang einen 4. Platz. Im Herbst desselben Jahres luden die Hatter Spielleute zu einem Freundschaftstreffen ein, an dem 7 Spielmannszüge aus dem Landkreis teilnahmen. Dann begann eine Zeit der großen Erfolge, denn 1956 beim internationalen Wettstreit 1956 in Leer holten sich die Hatter erstmals den 1. Preis vor Wildeshausen. In den Folgejahren erhielt der Spielmannszug viele weitere Pokale und Plaketten für erste bzw. vordere Plätze bei zahlreichen Wettkämpfen. Auch in Kirchhatten wurden Ende der 50er Anfang der 60er Jahre etliche internationale Wettstreite organisiert. Zu dieser Zeit unterhielten die Hatter eine freundschaftliche Beziehung zu der Drumband Siddeburen aus Holland. 31 Auch eine Aufnahme aus den Anfangsjahren, dem Stand der Dinge entsprechend mit ziemlich billigen Uniformen, aber immerhin schon mit zwei Lyren als Paradestück. (Originalzitat des damaligen 1. Vorsitzenden Georg Schnitker) Die abgebildete Pauke wurde zum 40-jährigen Jubiläum von Heinz P et er s kom p l et t r estauriert und wird bis heute noch genutzt. Der Schützenverein spendete dazu neue Felle. Diese anstrengenden Jahre ließen vermutlich den Spielmannszug auf eine Stärke von 17 Mann schrumpfen, denn es war kein Nachwuchs mehr da. Deshalb beschloss man 1962 einen Kinderspielmannszug zu gründen, der schon im selben Jahr mit 15 Jungen seine ersten Auftritte hatte und an Wettstreiten teilnahm. Das 10-jährige Bestehen wurde 1963 in einem gebührenden Rahmen gefeiert. Die Zeit der vielen Spielmannszug-Wettstreite war nach 1963 vorbei, doch dafür ergaben sich mehr Auftritte zu feierlichen Anlässen wie Schützenfeste, Kramermarkt und Freundschaftstreffen. Von 1965 bis 1972 bestand eine Spielgemeinschaft mit dem Polizeispielmannszug Oldenburg, die Auftritte bei dem Polizei-Musikfest in Aachen ermöglichte. Auch zum Bremer Freimarkt und Oldenburger Kramermarkt trat man in dieser Zusammensetzung auf, wobei bei diesen Veranstaltungen originale Polizeiuniformen mit weißen Mützen getragen wurden. Der Kinderspielmannnszug bei dem Wettstreit in Huntlosen1964 32 In Verbindung mit dem PolizeiSpielmannszug Oldenburg beim Einmarsch auf dem PolizeiM u s i k f e s t in Aachen Im Kinderspielmannszug gab es, nach einem erfolgreichen Aufstieg bis 1964, schon 1966 wieder einen Abschwung, denn aus einem Protokoll aus dem Jahr geht hervor, dass wieder ein Kinderspielmannszug aufgestellt werden soll, doch die Ausbilder fehlten. Erst im Jahr 1973 konnte wieder ein Kinderspielmannszug mit 21 Jungen und Mädchen ins Leben gerufen werden. Außerdem entschied man sich zu der Zeit interessierte Damen aufzunehmen, und so hatte der Spielmannszug zum 20-jährigen Bestehen eine Mitgliederzahl von 38 aktiven Spielleuten. Nachwuchssorgen gab es nicht mehr, denn durch Nachrücken aus dem Kinderspielmannszug konnten entstehende Lücken wieder geschlossen werden. 1978 übergab Georg Schnitker sein Amt nach 25 Jahren in jüngere Hände. Neuer Leiter wurde Heinz Peters, der zu dem Zeitpunkt erst 24 Jahre alt war. Gleich am Anfang seiner Amtszeit stand ihm die Organisation des 25-jährigen Jubiläums bevor, das am 20. Mai 1978 mit befreundeten Vereinen gefeiert wurde. Das Konzert am Nachmittag sowie die Tanzveranstaltung am Abend konnten als voller Erfolg verbucht werden. Der neue Leiter brachte auch neue Ideen in den Verein, denn die bis dahin getragenen „Bauernmützen“ wurden durch modernere Schirmmützen für die Männer ersetzt. Die weiblichen Mitglieder, die bis zu dem Zeitpunkt ohne Kopfbedeckung waren, tragen seitdem Baretts. Außerdem wurden 1982 neue Konzerttrommeln angeschafft, wobei die alten Trommeln vom Kinderspielmannszug genutzt werden konnten. Das Bild entstand kurz vor dem Auftritt in Kellerhöhe 1978, die Herren mit den alten „Bauernmützen“ u nd d ie D am e n noch „Oben ohne“ 33 Dem kontinuierlichen Engagement des Leiters und seinen Helfern ist es zu verdanken, dass der Kinderspielmannszug im selben Jahr die beachtliche Zahl von 43 Jungen und Mädchen im Alter von 9-14 Jahren vorweisen kann. Im Spielmannszug waren zu der Zeit 33 Spielleute. Mit den Jahren blieb es dennoch nicht aus, dass sich einige Mitglieder um das aktive Geschehen rar machten. Doch der Vorstand konnte gegenwirken und immer wieder einen Zusammenhalt herstellen. Der Kinderspielmannszug 1984 Der Übungsabend des Kinderspielmannszuges wurde 1983 und in den Folgejahren für die Wintermonate in die Grundschule Hatten verlegt. Man konnte dort einige Räume für die Ausbildung nutzen und somit die Winterpause verkürzen, denn der Saal im Schützenhof wurde nur zu Veranstaltungen beheizt, womit die Nutzung zum Üben ausgeschlossen war. Anfang und Mitte der 80er Jahre nahm der Spielmannszug noch zweimal an einem Wettstreit in Cloppenburg, mit jeweils einem mittleren Platz, und dreimal am Musiktreffen in Hagen i.TW. teil, wo man sich durchaus mit anderen Zügen vergleichen konnte. Durch den Übergang mehrerer Jugendlicher vom Kinder- in den Erwachsenenzug und wenigen Neuzugängen in der zweiten Hälfte des Jahrzehntes war der Kinderspielmannszug alleine nicht mehr spielfähig. Seit dieser Zeit sind die Kinder und Jugendlichen im Erwachsenenspielmannszug integriert, denn es wurde immer schwieriger, diese für die traditionelle Musik zu begeistern. Durch die Fertigstellung der neuen Schießhalle 1988 war das Problem mit dem Übungsraum im Winter gelöst, denn die Schießhalle wird ganzjährig beheizt. Außerdem bekam der Spielmannszug einen eigenen Instrumentenraum. 34 Einem Beschluss von 1989 zu Folge besuchten einige Flötenspieler einen Notenlehrgang, um zukünftig nach „richtigen“ Noten und nicht mehr nach Grifftabellen zu spielen. Die Umsetzung in der Praxis stellte sich jedoch als schwierig heraus, so dass neue Musikstücke wieder in Grifftabellen umgeschrieben wurden. Dies schreckte Vorstand und Verein jedoch nicht davon ab, im Frühjahr 1990 erstmalig ein großes Sonntagskonzert im Schützenhof Hatten zu veranstalten. Unter Mitwirkung der „Original Huder Musikanten“ wurde dieses Konzert mit rund 250 Besuchern ein großer Erfolg. Aufgrund der guten Resonanz veranstaltete der Spielmannszug 1992 in gleicher Zusammensetzung und 1994 mit der Ovelgönner Blaskapelle weitere Sonntagskonzerte, die immer sehr gut besucht waren. Anfang der 90er Jahre ergaben sich freundschaftliche Kontakte zu der Drum-Fanfare V.I.O.S. aus Groningen, die sich einige Jahre am Hatter Schützenfest beteiligte und auch 1993 an der Feier zum 40-jährigen Jubiläum des Spielmannszuges teilnahm. Gegenbesuche in Groningen konnten nicht so häufig durchgeführt werden, da es in Holland Volksfeste wie in Deutschland in dieser Form nicht gibt. So sind dann auch die Kontakte immer weniger geworden. In die Jugendarbeit wird immer viel Arbeit und Energie investiert. Zum Erhalt des Spielmannszuges ist es wichtig, Jugendliche und Kinder für die Musik zu begeistern. Um Kindern auch andere unterhaltsame Erlebnisse zu bieten, werden jährliche Zeltlager oder Tagesfahrten organisiert. Auch das Repertoire beschränkt sich nicht mehr nur auf traditionelle Marschmusik, sondern es werden auch modernere Schlager und stimmungsvolle Potpourris gespielt. Es hat sich immer wieder herausgestellt, dass der Nachwuchs größtenteils aus der Jugendarbeit hervorkommt. Der Kinderspielmannszug fand 1996 wieder größeren Zuspruch, vor allem die Lyren wurden knapp. In einer Spendenaktion zum Schützenfest 1997 konnten 2500 DM gesammelt werden, so dass eine neue Lyra und einige neue Trommeln für den Kinderspielmannszug angeschafft wurden. Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2003 wurde in einer außerordentlichen Vorstandswahl zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte eine neue Spitze des Spielmannszuges gewählt. Heinz Peters hatte ein Jahr zuvor auf der Versammlung erklärt, dieses Amt nach 25-jähriger erfolgreicher Tätigkeit abzugeben. Als Nachfolger wurde sein Stellvertreter Mario Bruns genannt und von der Versammlung zum Leiter des Spielmannszuges einstimmig gewählt. Heinz Peters übernahm nun die Aufgabe des 2. Vorsitzenden. Schon 1999 wurde Heinz Peters für seine langjährige Vorstandsarbeit die goldene Ehrennadel des OSB verliehen. Für seine Verdienste im Spielmannszug und somit auch im Schützenverein erhielt er 2003 die goldene Ehrennadel des Schützenvereins Hatten. Einen gelungenen Auftakt hatte der neue Vorsitzende zum 50-jährigen Jubiläum des Spielmannszuges. Dies wurde im Rahmen des Schützenfestes 2003 am Festsamstag gefeiert. Befreundete und örtliche Vereine wurden zu diesem Abend eingeladen. Der Spielmannszug gab in Abwechselung mit „Der kleinen Hatter Blasmusik“ einen Einblick in sein musikalisches Können und es wurde ein Rückblick zur Vereinsgeschichte präsentiert. Heinz Peters wurde von seinem Nachfolger Mario Bruns für seine geleistete Arbeit mit einem Jubiläumsorden ausgezeichnet. 35 Danach wurde das Tanzbein bis in die frühen Morgenstunden geschwungen. Zudem wurde im Herbst 2002 eine CD zum Jubiläum aufgenommen, die nun verkauft werden konnte. Der Spielmannszug im Jubiläumsjahr 2003 Mit dem Überschuss und Geldgeschenken vom Jubiläum sowie aus Rücklagen der Kasse und Eigenanteil der Mitglieder wurden neue Regenjacken und schwarze Cappys angeschafft. Ein Jahr nach dem Jubiläum haben sich die Mitglieder Sweatshirts zugelegt, die für nicht so öffentliche Auftritte, wie z.B. Laternenumzüge, Geburtstage und beim Wecken, getragen werden können. Außerdem ersetzen die Sweatshirts nun die Umhänge bei den Kindern. Am Repertoire wird auch ständig gefeilt, so konnte zum Jubiläum die „Amboss-Polka“ und 2005 das Stück „Puppet On A String“ einstudiert werden. Für die Zukunft ist ein ABBAMedley geplant. Die Musikauswahl erstreckt sich nun über 29 Musikstücke und die Mitgliederzahl liegt bei 37 Spielleuten, davon 5 Kinder. In einem Jahr absolviert der Spielmannszug zwischen 2024 Auftritte auf Schützenfesten, Umzügen, Geburtstagen und sonstigen Anlässen. Die Übungsabende finden immer freitags von 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr für Anfänger bzw. Kinder und danach bis ca. 21.30 Uhr für Fortgeschrittene bzw. Erwachsene statt. 36 Der Schießbetrieb Neben den Übungsabenden werden jedes Jahr vereinsinterne Wettkämpfe, wie das Frühjahrsschießen, das Königs- und Preisschießen beim Schützenfest, das Herbstschießen, durchgeführt. Beim Examenschießen gilt es, gemäß Satzung des Schützenbundes Huntestrand neun Bedingungen nacheinander zu erfüllen und die entsprechenden Auszeichnungen zu erhalten. Die höchste Bedingung ist der „Orden am Bande“, auch Halsbandorden genannt. Hierfür sind mit je drei Schuss Kleinkaliber aufgelegt auf zwei besonders gekennzeichneten 10er-Scheiben 60 Ringe zu erreichen. Daneben nimmt der Schützenverein Hatten weiterhin mit Schüler-, Jugend-, Damen-, Herren- und Altersklassenmannschaften an 15 Pokalschießen befreundeter Vereine teil. Auch beim Bundesschießen des Schützenbundes Huntestrand belegen immer wieder Hatter Schützen die vorderen Plätze. Richtig sportlich sind einige besonders aktive Schützen – insbesondere die Alterklasseabteilung – indem sie sich mit sehr beachtlichen Erfolgen bei Rundenwettkämpfen sowie Kreis-, Bezirks- und Landes-meisterschaften messen. Zum Schützenfest wird jedes Jahr im Juni über drei Tage ein Pokalschießen für die befreundeten Vereine durchgeführt. Daran nehmen gut 100 Mannschaften teil. Ausgeschossen werden je drei Pokale für Schüler, Jugend-, Damen- und Herrenmannschaften sowie ein Pokal für Altersklassemannschaften und ein Wanderpokal für gemischte Mannschaften. Die besten Schützen erhalten einen Orden als Tagesbeste. Weniger sportlich, sondern eher fröhlich und gelassen, geht es bei dem Ortspokal-schießen für Vereine und Betriebe zum Auftakt des Schützenfestes zu. Über 20 Vereine und Betriebe treffen sich am Schützenfestfreitag ab 18.30 Uhr in der Schießhalle zu einem Pokalwettkampf der ganz besonderen Art. Dabei kann jeder Verein bzw. Betrieb beliebig viele Mannschaften stellen. Neben Pokalen für die besten Mannschaften erhält die Siegermannschaft einen Stiefel Bier. Das Ortspokalschießen wird von den Vereinen und Betrieben gern zum Anlass genommen, mit den Vereinskameraden oder Arbeitskollegen und den Schützen ein paar gesellige Stunden zu verbringen. Viel Trubel beim Ortspokalschießen zum Auftakt des Schützenfestes 37 Vereinsstruktur Der Schützenverein hat sich in seiner nun mittlerweile 100-jährigen Vereinsgeschichte laufend fortentwickelt und dabei jahrzehntelang an bewährten Veranstaltungen festgehalten sowie darüber hinaus den derzeitigen, aber sich wandelnden Bedürfnissen des Dorflebens Veranstaltungen geboten. Neben dem Schießsport hat unser Verein die Tradition gepflegt und war immer ein wichtiger Bestandteil unseres dörflichen Gemeinschaftslebens. Die vielfältigen und arbeitsintensiven Aufgaben konnten nur wahrgenommen werden, weil sich in all den Jahren Frauen und Männer zur Verfügung stellten, ehrenamtliche Arbeit zu übernehmen. Viele haben sich um den Verein verdient gemacht, z.B. durch zum Teil jahrzehntelange Vorstandstätigkeit. Ein besonderer Dank gilt aber auch denjenigen, die einfach immer da waren, wenn sie gebraucht wurden und im „Hintergrund“ viel Arbeit für den Verein geleistet haben. Der Schützenverein Hatten wünscht sich, dass auch in Zukunft immer wieder Frauen und Männer ihre Kraft für unseren liebenswerten Verein einsetzen. Dem Schützenverein Hatten e.V. gehören heute 248 Mitglieder an (Stand 01. April 2007). Alle Mitglieder sind gleichzeitig Mitglied im Oldenburger Schützenbund und im Landessportbund. Altersstruktur des Schützenvereins Hatten e.V. weiblich männlich 0 – 6 Jahre 4 1 7 – 14 Jahre 6 9 15 – 18 Jahre 8 8 19 – 26 Jahre 9 10 27 – 40 Jahre 18 23 41 – 60 Jahre 30 56 ab 61 Jahre 7 59 82 166 Die Beiträge wurden auf der Generalversammlung in diesem Jahr neu festgelegt. Sie betragen für Schüler: Jugendliche: normale Mitglieder: 10,- € 16,- € 41,- € Spielmannszugmitglieder: Ehrenmitglieder: Ehepaare: 26,- € 14,- € 72,- € Von den Mitgliedsbeiträgen müssen Beiträge an den Landessportbund, den Oldenburger Schützenbund und den Schützenbund Huntestrand abgeführt werden. Lt. Statuten des Schützenvereins Hatten werden Ehrenmitgliedschaften für - Mitglieder, die bei 45-jähriger Mitgliedschaft mindestens 60 Jahre alt sind Mitglieder, die bei 35-jähriger Mitgliedschaft mindestens 70 Jahre alt sind besondere Verdienste des Mitgliedes verliehen. Derzeit gehören dem Schützenverein Hatten 47 Ehrenmitglieder an, davon 2 Damen und 45 Herren. 38 Die Veranstaltungen des Schützenvereins Hatten e.V. Die Termine liegen, seit 1949 nachgewiesen, größtenteils alljährlich zur gleichen Zeit. Die Gestaltung der Feste hat sich jedoch im Laufe der Zeit entwickelt und den Gegebenheiten angepasst. Für die Zukunft des Vereins, aber auch für die Gegenwart manchen Bürgers kann es interessant sein, einen kurzen Abriss über den gegenwärtigen Ablauf der Veranstaltungen zu geben. Königsschießen und Königsball Bis zum Jahre 1988 fand am letzten Sonntag im August das Königsschießen statt. Die Könige (Schützenkönig, Damenkönigin und Jugendkönig/in) wurden um 13.00 Uhr von den Schützen unter Vorantritt des Spielmannszuges abgeholt, im Anschluss daran begann um 14.00 Uhr das Königsschießen. Der Kinderkönig wurde dann von den Kindern gemeinsam mit dem Festausschuss, dem Vorsitzenden und dem Kinderspielmannszug abgeholt, um ebenfalls im Anschluss den neuen Kinderkönig zu ermitteln. Die Proklamation des neuen Kinderkönigs fand am späten Nachmittag im Saal des Schützenhofes. Am Abend wurde dann für alle Kinder des Dorfes unter Begleitung ihrer Eltern ein Bummellaternenumzug mit dem Spielmannszug an der Spitze durchgeführt. Die Proklamation des neuen Königshauses stand dann am ersten Samstag im September zu Beginn des Königsballs auf dem Programm. Seit 1989 wurde in Anpassung an die Gegebenheiten der Termin für das Königsschießen verlegt und in das Schützenfest integriert. Am Schützenfestsamstag treten alle Schützen um 15.00 Uhr vor der Schießhalle an. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden und einer von der Vereinswirtin spendierten Runde Zielwasser eröffnen die amtierenden Könige das Königsschießen, mit welchem dann die neuen Jugend-, Damen-, Alters- und Schützenkönige und deren Adjutanten ermittelt werden. Geschossen werden fünf Schuss aufgelegt mit Vereinsgewehren, die bis dahin verplombt sind, auf die 50-Meter-Kleinkaliberscheibe. Jeder Schütze erhält eine Scheibe, auf deren Rückseite er selbst seinen Namen einträgt. Nach zwei Probeschüssen, die eingesehen werden dürfen, werden die fünf Wertungsschüsse verdeckt abgegeben. Während der Königsstunde am Schützenfestsonntag wird bekannt gegeben, wer am Schützenfestmontag gegen 16.00 Uhr ggf. zum Stechen (Umschießen) antreten muss. Die Ergebnisse bleiben bis zur Proklamation während des Montagsballs geheim und sind nur dem Oberschießwart bekannt. Der neue Kinderkönig wird dann am Schützenfestmontag, nachdem der amtierende Kinderkönig von den Kindern des Dorfes sowie dem Spielmannszug und einer Abordnung des Schützenvereins abgeholt wurde, ermittelt. Geschossen werden mittlerweile fünf Schuss auf die Lichtpunktanlage. Die Proklamation durch den 1. Vorsitzenden erfolgt dann gegen 18.00 Uhr im Saal des Schützenhofes in Anwesenheit der Eltern des neuen Kinderkönigs, die vorher benachrichtigt werden. Zur Proklamation der neuen Majestäten treten dann alle Schützinnen und Schützen am Schützenfestmontag um 20.00 Uhr auf dem Festplatz an und marschieren unter Vorantritt des Spielmannszuges und der Fahne in den Saal. Dort macht der Hauptmann die Meldung an den Vorsitzenden. Alle Anwesenden sind nun sehr gespannt. 39 Es erfolgt die Proklamation des neuen Königshauses durch den 1. Vorsitzenden. Die Schützenlieseln nehmen dem abtretenden Königshaus die Königsketten bzw. Adjutantenschnüre ab und übergeben diese nach der Proklamation den neuen Königen und Adjutanten. Die neuen Könige erhalten zusätzlich eine Königsstandarte, die neuen Adjutanten eine Urkunde. Die alten Könige und Adjutanten erhalten zur Erinnerung einen Orden. Im Anschluss an die Proklamation gibt der neue Schützenkönig eine Runde Bier aus. Nach dem Ehrentanz des Königshauses feiern die Schützinnen und Schützen mit den Abordnungen der befreundeten Schützenvereine und allen Bürgern, die sich mit der Tradition des Schützenvereins verbunden fühlen, fröhlich bis spät in die Nacht den Königsball. Kaffee- und Kuchenball bzw. Theaternachmittag Bis zum Jahre 1989 feierte der Schützenverein Hatten jeden ersten Samstag im Februar den Kaffee- und Kuchenball. Zu dessen Beginn wurde immer etwas Kulturelles geboten, entweder Gesang, Musik, Volkstanz oder Theater (Einakter). Kurz nach 21.00 Uhr wurde der Tanzabend durch den Ehrentanz des Königshauses eingeleitet. Der Kaffee- und Kuchenball war jahrzehntelang einer der schönsten Bälle für die mittlere und ältere Generation. Leider ließ der Besuch dieses Balls im Laufe der Jahre immer mehr nach, bis sich die Veranstaltung nicht mehr lohnte. Seit Anfang der 90er Jahre trat an die Stelle des Kaffee- und Kuchenballs an jedem ersten Sonntag im Februar der Theaternachmittag. Dieser wird von der Dorfgemeinschaft immer sehr gut angenommen. Die Speelkoppel Lintel spielt dabei ein heiteres Plattdeutsches Stück, die Pausen werden von den Lintelner Dorfmusikanten musikalisch umrahmt. Seit einigen Jahren gibt es dabei von den Schützendamen selbst gebackenen Kuchen vom Büffet. mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen vom Büffet De Speelkoppel Lintel speelt den Dreeakter: Sonntag, dem 04. Februar 2007 um 15.00 Uhr am (Einlass ab 14.00 Uhr) Schützenhof in Kirchhatten im Veranstalter: Schützenverein Hatten e.V. 40 Das Schützenfest Das Wochenende um den ersten Sonntag im Juli steht ganz im Zeichen des Schützenfestes. Sowohl von den Schützinnen und Schützen, als auch von vielen traditionsbewussten Bürgern wird schon Wochen vorher von der fünften Kirchhatter Jahresszeit gesprochen. Im Juni wird vorher ein Pokalschießen für alle befreundeten Schützenvereine aus der Umgebung ausgeschrieben. Es nehmen 15 Vereine mit über 100 Mannschaften teil. Vier Schützen, die je fünf Schuss abzugeben haben, bilden eine Mannschaft. Jeder Verein kann beliebig viele Mannschaften melden, jedoch in jeder Klasse nur einen der drei Pokale erringen. Vor dem Fest werden die Geschäftsleute des Ortes und der Umgebung um eine Spende für die Vereinsscheibe angehalten. Alle Vereinsmitglieder, die sich an diesem Wettbewerb beteiligen, erhalten einen Preis. Die Preise werden während des Schützenfestes in der Schießhalle ausgestellt, eine Liste der Spender hängt dabei aus. Am Donnerstag vor dem Schützenfest holen die Männer zuerst das Eichengrün, um anschließend gemeinsam mit den Frauen die Kränze für die Schießhalle und den Schützenhof sowie die Ehrenpforte für den Gasthof „Zum Deutschen Hause“ zu binden, Die Schausteller haben in der Zwischenzeit ihre Stände auf dem Festplatz vor der Schießhalle aufgebaut. Zu vielen Schaustellern hat sich eine z.T. jahrzehntelange Verbindung aufgebaut. Die Schmalzkuchenbude der Fa. Ahlhorn/Berger ist schon seit über 50 Jahren auf dem Platz. Auch die Fa. Leder kam seit 1981 jedes Jahr mit Schieß-, Fischund Spielzeugbude zum Kirchhatter Schützenfest. Leider hat Kai Leder im Anfang 2005 sein schönes Kinderkarussell, mit dem auch die Erwachsenen immer gerne die schon legendär gewordenen Königsrunden während des Montagsballs fuhren, verkauft und den Schaustellerbetrieb dann in diesem Jahr gänzlich aufgegeben. Eindrücke von den Königsrunden auf dem Karussell von Kai Leder 41 Neben dem Autoscooter, dem Karussell, der Imbissbude und der Eisbude ist auch der Vereinswirt immer mit einem Getränkewagen präsent, so dass für jeden etwas dabei ist und das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt. Am Freitag beginnt dann zum Auftakt des Schützenfestes um 18.30 Uhr das Ortspokalschießen für alle Kirchhatter Vereine und Betriebe. Für die Siegermannschaften gibt es Bier aus dem Stiefel, aber auch die nicht so erfolgreichen Schützen sollen mit Trostpreisen nicht leer ausgehen. Viele Betriebe nehmen diese Gelegenheit gerne wahr, um nach der Arbeit ein paar gesellige Stunden mit den Kollegen zu verbringen und nehmen an diesem Wettkampf teil, bei dem vielmehr der Spaß als das Ergebnis im Vordergrund stehen soll. Zum Königsschießen treten die Schützen dann am Samstag um 15.00 Uhr vor der Schießhalle an, um nach der traditionellen „Vergatterung“ durch den 1. Vorsitzenden die neuen Majestäten sowie die Preise und Pokale auszuschießen. Am Abend soll dann in lockerer Atmosphäre das Tanzbein geschwungen werden. Am Sonntag beginnt der Spielmannszug um 7.00 Uhr mit dem Wecken des Dorfes. Pause beim Wecken des Dorfes am Schützenfestsonntag Anschließend gibt es – um sich für die weiteren Aufgaben zu stärken - im Schützenhof ein Frühstück. Ab der Mittagszeit steht der Tag dann ganz im Zeichen der noch amtierenden Könige, die von den Schützinnen und Schützen, dem Spielmannszug und dem Musikverein Garrel abgeholt werden. Für die nötige Sicherheit sorgt die Polizei mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehr. Das Königshaus wird von einer durch die Nachbarn des Schützenkönigs geschmückte Kutsche gefahren. Für die Senioren, mit dem Alterskönig in der ersten Reihe, steht der Seniorenwagen, der von den Nachbarn der Schützenkönigin geschmückt wurde, zur Verfügung. 42 Die jeweiligen Könige erwarten, umrahmt von ihren Adjutanten, ihr Gefolge in einer ebenfalls von den Nachbarn errichteten Ehrenpforte. Zwei Schützen stehen mit geschultertem Gewehr Ehrenwache. Nach der Meldung durch den Hauptmann marschiert der König mit seinen Adjutanten und den Klängen eines flotten Marsches die Front ab, hält anschließend eine kurze Rede und lädt zu einem kleinen Umtrunk ein. Auf der Königskutsche nehmen der Schützenkönig und seine Ehefrau, die Schützenkönigin mit ihrem Ehemann, der/die Jugendkönigin und der/die Kinderkönig/in Platz. Anschließend geht es zum Ehrenmal an der Munderloher Straße, wo an der Eingangspforte wieder zwei Schützen Ehrenwache halten. Der König und der 1. Vorsitzende schreiten unter den Klängen des Liedes „Ich hatt´einen Kameraden“ zum Ehrenmal und legen dort einen Kranz nieder. Von dort geht es dann zum Gasthof „Zum Deutschen Hause“ zur Königsstunde. Der Musikverein Garrel und der Spielmannszug sorgen für die musikalische Umrahmung. Das von den Königen spendierte und durch die Königsnachbarn servierte Bier sowie die alkoholfreien Getränke löschen den Durst von dem langen Marsch. Wer diese Königsstunde mit immer grandioser Stimmung noch nicht miterleben durfte, weiß nicht, wie sehr die Hatter Schützen feiern können. Die Königsstunde im Gasthof „Zum Deutschen Hause“ Nachdem u.a. Ehrungen für langjährige Mitglieder vorgenommen, die Schützenlieseln für das kommende Königsjahr proklamiert und zum Abschluss gemeinsam das „Heil´Dir, oh Oldenburg“ gesungen wurde, gibt der Hauptmann das Kommando zum Heraustreten. 43 Zum Abschluss der Königsstunde singen alle gemeinsam „Heil dir, o Oldenburg“ Der Schützenverein nimmt vor dem Gasthof „Zum Deutschen Hause“ Aufstellung. Auf dem Marktplatz befinden sich die eingeladenen Schützenvereine des „Schützenbundes Huntestrand“ und marschieren einzeln in einer festgelegten Reihenfolge unter den gemeinsamen Klängen des Musikvereins Garrel und des Spielmannszuges Hatten durch die Ehrenpforte. 44 Fotos aus den 60er Jahren: Empfang der auswärtigen Vereine nach der Königsstunde beim Gasthof „Zum Deutschen Hause“ links: Kinderspielmannszug und Schützenlieseln rechts: Hauptmann zu Pferde Die Vereine reihen sich nach der Meldung durch ihren Hauptmann ein, bevor sich der imposante Festumzug - umsäumt von vielen Zuschauern - durch die Wildeshauser Straße und Dingsteder Straße zum Schützenhof bewegt. Nachdem dort um die Friedenseiche marschiert worden ist, folgen der Vorbeimarsch am Königshaus und der Aufmarsch auf den Festplatz. Nach dem Fahnenausmarsch und dem Kommando des Hauptmanns zum Wegtreten, versammeln sich die Schützinnen und Schützen im Saal des Schützenhofes. Dort werden die geladenen Gäste vom 1. Vorsitzenden begrüßt und nach den Ansprachen der Ehrengäste die Pokale für die Siegermannschaften vom Pokalschießen verteilt, bevor der Nachmittag – für einige auch erst in der Nacht – dann langsam ausklingt. Der Kinderkönig hat seinen großen Auftritt am Montagnachmittag. Gegen 14.00 Uhr wird er von den Kindern, begleitet vom Spielmannszug und einer Abordnung des Schützenvereins, Zuhause abgeholt. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es zurück zum Festplatz, wo im Anschluss der neue Kinderkönig ermittelt wird. Der Montagnachmittag ist mit Freifahrkarten, Kinderschminken und Luftballonwettbewerb ganz den Kindern gewidmet. Um 18.00 Uhr erfolgen die Proklamation des neuen Kinderkönigs sowie die Preisverteilung für die teilnehmenden Kinder. 45 Der Montagsball beginnt dann um 20.00 Uhr mit der Proklamation des neuen Königshauses im Saal des Schützenhofes. Dort wird dann bis tief in Nacht hinein bei ausgelassener Stimmung gefeiert und das Tanzbein geschwungen. Da es für echte Schützinnen und Schützen schwer wird, sich mit dem Ende des Schützenfestes abzugeben, gibt es am Dienstagmorgen beim neuen Schützenkönig den mittlerweile schon traditionell gewordenen Frühschoppen, wobei man – nach den anstrengenden Tagen doch schon in etwas ruhigerer Atmosphäre - die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren lässt, aber durchaus schon einen Blick auf das Schützenfest im nächsten Jahr wagt. Das Kirchhatter Schützenfest ist ein wahres Volksfest und zieht viele Bürger des Dorfes und der Umgebung an. Leider ist zu erkennen, dass trotz stetigen Einwohnerzuzuges in Kirchhatten und der gesamten Gemeinde Hatten das Interesse am Schützenfest immer mehr abnimmt. Der Schützenverein Hatten wünscht sich, dass wieder mehr Bürger Traditionsbewusstsein entwickeln und sich wieder mehr an der örtlichen Gemeinschaft und somit auch am dörflichen Leben beteiligen. Weitere Veranstaltungen Neben dem Schießtraining und der Teilnahme an Pokalwettkämpfen, Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften veranstaltet der Schützenverein ein Frühjahrs- und ein Herbstschießen, zudem auch interessierte Bürger recht herzlich eingeladen sind. Nach dem Herbstschießen wird für die Kinder des Dorfes und der Umgebung ein Bummellaternenumzug durchgeführt, den der Spielmannszug und die Freiwillige Feuerwehr Kirchhatten begleiten. Danach findet die Preisverteilung für den Luftballonwettbewerb vom Schützenfest statt und anschließend werden die Kinder mit ihren Eltern zu heißen Getränken in die Schießhalle eingeladen. Auch beim Maibaumsetzen der Kirchhatter Vereine ist der Schützenverein Hatten dabei. Eine Abordnung des Schützenvereins nimmt regelmäßig am Volkstrauertag teil. Bei Beerdigungen von Mitgliedern stellt der Verein auf Wunsch der Angehörigen die Träger. Es ist Ehrenpflicht, das verstorbene Mitglied auf seinem letzten Weg in Uniform mit der Fahne zu begleiten. Am Grabe wird nach einer kurzen Ansprache des Vorsitzenden als letzter Gruß ein Kranz niedergelegt. Vereinsinterne Kohlfahrten, Pfingstfahrradtouren, Adventsfeiern sowie die Teilnahme an den Schützenfesten der befreundeten Schützenvereine im Schützenbund Huntestrand sind weitere wichtige Bestandteile des Vereinsleben. 46 Die Vereinsfahne Wie bereits eingangs erwähnt, konnte bereits fünf Jahre nach der Gründung des Schützenvereins Hatten e.V. im Jahre 1912 eine Vereinsfahne angeschafft und feierlich gesegnet werden. Wer hat sie wohl 1912 als erster getragen? Vor dem 2. Weltkrieg trug sie viele Jahre Fritz von Seggern, nach dem Kriege übernahmen sie Alfred Wellenkötter und Herrmann Müller. Herrmann Müller hat die Fahne über 30 Jahre getragen. Auch Georg Röbken hat das Amt des 2. bzw. später des 1. Fahnenträgers Jahrzehnte innegehabt. Herbert Tebelmann hat die Fahne schon mehrere Jahrzehnte begleitet und springt auch heute noch manchmal ein. Nach Dieter Steinmann und Gernot Wachtendorf wird die Fahne heute von Norbert Hoffmeyer getragen. Seine Stellvertreter sind Mathäus Heiderich und Christian Lindemann. Wir sind dankbar, dass die Vereinsfahne von Johann Schnitker (Dingsteder Straße) gerettet wurde. Er hatte sie gut verpackt eingegraben. Die Fahnenspitze fand Erich Meyer auf dem Schrotthaufen. 1950 hat Lissi Meyer in mühevoller Stickarbeit auf der einen Seite die Vereinsfahne restauriert. Auch in den folgenden Jahren (1968 und 1982) wurden weitere Restaurationen durchgeführt. 1981 - Die Fahne von 1912 mit dem 1. Vorsitzenden Wilfried Hohnholt und den Fahnenträgern Georg Röbken und Hermann Müller und Fahnenbegleiter Herbert Tebelmann (von links nach rechts) Nach dem Beschluss der Generalversammlung vom 04.03.2005, zum Anlass des 100jährigen Vereinsjubiläums eine neue Vereinsfahne anzuschaffen, wurde sofort angefangen, Spenden zu sammeln. 47 Schon während dieser Generalversammlung kam spontan ein Betrag in Höhe von 284,08 € von den Schützen selbst zusammen. In der Schießhalle wurde eine Spardose platziert und bei den Veranstaltungen des Vereins ging schon mal ein Hut herum, der sich auch jedes Mal schnell füllte – und zwar nicht nur mit Kleingeld, sondern auch mit Scheinen. Eine Finanzierung der neuen Vereinsfahne wäre aber ohne die Bereitschaft verschiedener Spender, größere Beträge zur Verfügung zu stellen, nicht möglich gewesen. Allen Spendern gilt dafür ein ganz besonderer Dank. Die neue Vereinsfahne sollte in Farbe und Design von der alten Vereinsfahne nur geringfügig abweichen und qualitativ ebenbürtig sein. Schließlich soll sie ja nach Möglichkeit auch die nächsten 100 Jahre halten. Nachdem Jürgen Brumund mehrere Angebote eingeholt hatte und sich abzeichnete, dass genügend Geld zusammenkommen wird, erging nach der Vorstellung des Entwurfes während der Beiratsversammlung am 24.10.2006 der einstimmige Beschluss, die Firma Max Hering in Oldenburg mit der Herstellung einer neuen Vereinsfahne zu beauftragen. Nach Auftragserteilung machte sich die Firma Hering umgehend an die Arbeit. Die neue Vereinsfahne wurde in Handstickerei erstellt und konnte im Februar 2007 ausgeliefert werden. Die neue Vereinsfahne von der Vorderseite . . . . . . und von der Rückseite. 48 Programm für das Jubiläumsschützenfest zum 100-jährigen Bestehen des Schützenvereins Hatten e.V. Freitag, 29.06.2007: 18.30 Uhr: Ortspokalschießen für alle Kirchhatter Vereine und Betriebe Samstag, 30.06.2007: 15.00 Uhr: Königs- und Preisschießen 20.00 Uhr: Jubiläumsball im Saal des Schützenhofes 11.30 Uhr: Antreten zum Abholen der Majestäten 14.30 Uhr: Empfang der auswärtigen Vereine beim Hotel „Zum Deutschen Hause“, anschließend großer Festumzug zum Schützenhof Sonntag, 01.07.2007: ca. 15.30 Uhr: Begrüßung der geladenen Gäste und offizielle Übergabe der neuen Vereinsfahne anschließend Siegerehrung vom Pokalschießen im Saal des Schützenhofes Montag, 02.07.2007: 14.30 Uhr: Antreten zum Abholen des Kinderkönigs 15.30 Uhr: Kinderkönigsschießen Kindernachmittag mit Freifahrkarten, Kinderschminken und Luftballonwettbewerb 16.00 Uhr: Vorführungen im Saal des Schützenhofes 18.00 Uhr: Proklamation des neuen Kinderkönigs und Preisverteilung 20.00 Uhr: Montagsball mit Proklamation der neuen Majestäten 100 Jahre Schützenverein Hatten e.V. 49 Foto: Peter Biel 50