Programm Verlage und Aussteller Studentische

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Programm Verlage und Aussteller Studentische
Wir bedanken uns für die Unterstützung:
Kaffee und Catering
Studentische Publikationsprojekte
Treffen unabhängiger Verlage
und Publikationsprojekte:
it’s a Book
14. März 2015,
12:00 – 21:00 Uhr
Lichthof der HGB
Symposium: it’s a Book,
it’s a Crowd, it’s an open Cloud
12:00 – 17:30 Uhr
Festsaal der HGB
Hochschule für Grafik
und Buchkunst Leipzig
Wächterstraße 11, 04107 Leipzig
www.hgb-leipzig.de
www.itsabook.de
Colophon:
it’s a Book: Marco-Rene Dirr,
Albrecht Gäbel, Sascha Konrad,
Teresa Rudolf, Jan Sattler,
Teresa Schönherr, Markus Stumpf,
Felix Walser, Cristina Zickert
Symposium: Markus Dreßen und
Albrecht Gäbel
Gestaltung: Albrecht Gäbel
Gedruckt in den grafischen
Werkstätten der HGB Leipzig
„Teil der Bewegung“ Lyriknacht
20:00 Uhr
Festsaal der HGB
Mit Sonja vom Brocke, Carolin
Callies, Max Czollek, Thilo
Krause, Nadja Küchenmeister,
André Rudolph, Anne Seidel,
Volker Sielaff und Ulf Stolterfoht. Der Eintritt ist für alle
Musik: Marlen Pelny
Veranstaltungen kostenlos
Verlage und Aussteller
Programm
it’s a Book, it’s a Crowd,
it’s an open Cloud — 14. März 2015
12:00 Uhr
12:15 Uhr
Begrüßung: Prof. Oliver Kossack, Prorektor HGB Leipzig
Moderation: Markus Dreßen und Albrecht Gäbel
Roland Früh, Zürich, „Present Tense – Future Perfect“
2012 lancierte Apple den iPad der dritten Generation als ‚The new iPad‘ – eine Namensgebung die ziemlich uninspiriert schien … oder reicht ‚neu‘ tatsächlich aus um ein
Produkt auszuzeichnen? Was ist wirklich neu, wer denkt sich welche ‚Zukunft’ aus
und was ist die Bedeutung der technischen Neuerungen für unser mediales Umfeld,
gestern, heute und morgen? Der Vortrag widmet sich der Auffassung von Zukunft
im Bereich von analogen und digitalen Medien vorerst aus historischer Perspektive
um schließlich eine Prognose zur aktuellen Konkurrenz von ‚Print‘ vs. ‚Screen‘ im
Verlagswesen zu versuchen. Dabei stehen weniger die bekannten Vor- und Nachteile
von digitalen und analogen Publikationen im Fokus, viel eher soll das Potential beschrieben werden, dass bei neuen Entwicklungen für das alte und das neue Format
entsteht. Die ‚Zukunftsprognose‘ von Victor Hugo und die Elektro-Bibliothek von El
Lissitzky kommen dabei genauso zur Sprache wie aktuellere Positionen von Stewart
Brand, Muriel Cooper, Bill Gates oder Paul Chan.
13:00 Uhr
13:30 Uhr
Pause
Helge Malchow (Kiepenheuer und Witsch)
im Gespräch mit Albrecht Gäbel
Helge Malchow berichtet über Erfahrungen als Verleger mit der digitalen Revolution
und den positiven und negativen Auswirkungen auf allen Ebenen von Verlagsarbeit:
Autorenbeziehungen, Lektoratsarbeit, Programmpolitik, Werbung, Vertrieb, Marketing,
Verträge. Dabei geht es um Stichworte wie: „Selfpublishing“, „Verwertungskette“,
Buchhandel (on-/offline), ebooks, Buchpreisbindung, Urheberrecht, Plattformen,
soziale Medien etc. Kurz: Um die Zukunft „des Buchs“ (und was das ist).
15:15 Uhr
15:45 Uhr
16:30 Uhr
Timo Hinze, Lecture Performance „Die flüssige Fabrik“
Das Buch betrachtet aus verschiedensten Perspektiven die leidenschaftliche Bindung zwischen Subjektivität und Produktion. Timo Hinze interessiert dabei die Sprache, die Begriffe und Bilder, die genutzt werden können um das nicht sehbare, eine
Art blinden Fleck sichtbar zu machen.
In einer ungestümen, geradezu wilden Collage aus Texten von Deleuze über Marx,
Weber bis zu Internetblogs entwickelt er den Begriff der „flüssigen Fabrik“: die
leidenschaftliche Bindung des Individuums an seine Erwerbsarbeit, die aus dem
räumlichen Gefüge der fordistischen Fabrik herausgeschwappt ist und sich im
Leben ausgebreitet hat. „Die flüssige Fabrik“ sind Ströme der Leidenschaft und des
Wünschens – jenseits von konkreten Orten wie dem Werksgelände. Hier herrscht eine
Art unsichtbare innere Macht, die das Individuum zur Produktion treibt – oft bis an den
Rand des Erträglichen.
Das Symposium wird unterstützt durch das BAK Bundesamt für Kultur, der DZA
Druckerei zu Altenburg sowie von Pöge Druck Leipzig.
Barbara Steiner, „Groß und Klein“
Selbst publizieren liegt im Trend; Klein- und Kleinstverlage werden zahlreicher. Doch
wie sieht es mit dem unternehmerischen Potential aus, wenn es um alternative Formen der Produktion geht, bei denen nicht der monetäre Gewinn im Vordergrund steht?
Auch wenn der Marktanteil von Eigenverlagen, Klein- und Kleinstanteilen steigt, sinkt
der Ertrag pro Titel. Publizieren im kleinen Umfang erlaubt zwar eine Kontrolle über die
gesamte Produktion und garantiert Unabhängigkeit von den großen Verlagen; häufig
ist dies jedoch mit Selbstausbeutung und prekären Arbeitsumständen verbunden.
Barbara Steiner widmet sich dem Verhältnis von Kommerzialisierung und „engagierter Ökonomie“ – wie sie es nennt; sie geht Übergangszonen zwischen beiden
Bereichen nach und fragt, warum einige kleine Verlage so besonders attraktiv für
große Player geworden sind.
14:30 Uhr
Jahren immer wieder über Fotobücher aus dem Programm von Roma Publications
geschrieben. Im Gespräch mit dem Verleger und Gestalter Roger Willems geht es ihm
um die Frage, was für ein Ort durch einen Verlag und seine Akteure konstituiert wird
und welche Rolle die Arbeit des Gestalters für neuere Formen des Fotobuchs spielt.
Aber weil ein intelligenter Umgang mit dem Medium Buch heute mehr denn je mit
ökonomischen Kalkül einhergehen muss, wird die Unterhaltung auch den globalen
Fotobuchmarkt und seine Gesetze berühren.
Pause
Roger Willems (Roma Publications)
im Gespräch mit Jan Wenzel (Spector Books)
Lesen und Zeigen. Ein Gespräch über Fotobücher und den globalen Fotobuchmarkt.
Der Verlag Roma Publications aus Amsterdam ist derzeit einer der bemerkenswertesten Publikationsorte für Fotobücher. Die Goldene Letter, der Hauptpreis im
Wettbewerb der Schönsten Bücher aus aller Welt für Paul Ellimans „Untitled (September Magazine)“ ist dafür ein Beleg. Ebenso wie die Bücher von Erik van der Weijde,
Susanne Kriemann, Batia Suter, Aglaia Konrad, Rob Johannesma oder Nigel Shafran.
Jan Wenzel hat in seiner Kolumne „The Revolving Bookshelf“ in den vergangenen
Biografien
Roland Früh, geboren 1981, arbeitet als freier Publizist zu
Themen der Buchgestaltung, Typografie und Architektur in
Zürich und ist seit Sommer 2014 in der Stiftung Sitterwerk
in St.Gallen für die Kunstbibliothek zuständig. 2008 bis 2010
Assistent bei Robin Kinross’ Verlag Hyphen Press in London.
2011 bis 2014 Programm-Koordinator am Grafik Design Master des Werkplaats Typografie in Arnheim. Seit 2009 Dozent
für Theorie und Recherche in den Bereichen Grafik Design
und Typografie an der Ecole Cantonale d’Art in Lausanne
(ECAL).
und gestaltet vor allem Bücher für Verlage und Kulturinstitutionen. 1998 gründete er seinen eigenen Verlag: Roma
Publications, der sich seit dem zu einer informellen und
dynamischen Plattform für die Produktion und Distribution
von Künstlerpublikationen entwickelt hat. Hier entstehen Bücher in enger Zusammenarbeit mit einer wachsenden Zahl
von Künstlern, Designern, Kuratoren und Schriftstellern. Er
wurde mehrfach für seine Bücher national und international ausgezeichnet, darunter 2002 mit dem Walter-TiemannFörderpreis in Leipzig.
Barbara Steiner ist Kuratorin, Autorin und Herausgeberin mit
den Schwerpunkten Architektur, Design und Display im Ausstellungs- und Museumsbereich; sie lebt und arbeitet an verschiedenen Orten. Projekte und Ausstellungen: Freunde und
Komplizen, Künstlerhaus, VBKÖ, Secession Wien (seit 2014),
Europe (to the power of) n, London, Minsk, Łód , Istanbul,
Oslo, Novi Sad, Brussels, San Sebastián, Beijing und Taipei
(2011 und 2012). Publikationen: Mögliche Museen, Köln 2007;
Spaces of Negotiation, 2010; Das eroberte Museum, 2011;
Scenarios about Europe, 2012, The Europen-Book, 2013, und
Superkilen, 2014
Timo Hinze, 1985 in Hamburg geboren, beginnt 2006 an der
HGB Leipzig Medienkunst zu studieren, wechselt noch zu
Beginn in den Studiengang Buchkunst/ Grafik-Design, wo er
2013 sein Diplom mit dem Projekt „Die flüssige Fabrik“ ablegt. Seit 2014 absolviert Timo ein Meisterschülerstudium bei
Prof. Peter Piller im Fachbereich Fotografie. Timo arbeitet als
Grafik-Designer und Künstler an eigenen, meist medienübergreifenden Projekten und Auftragsarbeiten. Im Mittelpunkt
seiner künstlerischen Arbeit steht die Frage nach dem Verhältnis von Subjektivität und Produktion. Zentral dabei ist
vor allem die Frage nach der Darstellbarkeit und Verhandelbarkeit dieses Themas.
Helge Malchow, 1950 in Bad Freienwald geboren, studierte
in Köln Germanistik, Sozialwissenschaft und Philosophie.
Nachdem er vier Jahre im Schuldienst tätig war, begann er
1983 als Volontär beim deutschen Traditionsverlag Kiepenheuer & Witsch zu arbeiten, wo er im selben Jahr Verlagslektor der Kiwi-Paperbackreihe wurde. 1984 ging er als Cheflektor für den Verlag nach New York und ist seit 2002 Verlagschef bei Kiepenheuer & Witsch. 2005 wurde er von der
Zeitschrift Buchmarkt zum Verleger des Jahres gewählt. Der
Verlag selbst veröffentlich im Jahr ca. 80 Bücher im Bereich
Belletristik und Sachbuch und feiert immer wieder große Erfolge mit Büchern die den Zeitgeist treffen. So wurde auch
das oft als Orwel des 21. Jahrhundert titulierte Buch von
Dave Eggers „The Circle“ im letzten Jahr sehr erfolgreich bei
Kiepenheuer & Witsch verlegt.
Roger Willems, 1969 in Tilburg geboren, studierte Grafikdesign an der Akademie voor Kunst en Vormgeving St. Joost
in Breda. Von 1993 bis 1995 war er Assistent von Karel
Martens. 1999 absolvierte er ein postgraduales Studium
am Sandberg Institut in Amsterdam. Heute arbeitet Roger
Willems als selbstständiger Grafikdesigner in Amsterdam
Albrecht Gäbel, 1985 in Dresden geboren, beginnt 2008 sein
Studium an der HGB Leipzig. Seit 2010 studierte er bei Prof.
Fred Smeijers und Prof. Stephan Müller in der Klasse für
Typedesign. 2013 studierte er im Rahmen des Erasmus Austauschprogramms an der Ecole Cantonale d’Art in Lausanne
(ECAL). 2014 legt er sein Diplom zum Thema Leistungsgesellschaft, Kybernetik und Transhumanismus an der HGB
Leipzig ab. Heute arbeitet er als selbständiger Grafikdesigner
in Leipzig.
Jan Wenzel, geboren 1972 in Bautzen, lebt als Autor und
Verleger in Leipzig. Zusammen mit Markus Dreßen und Anne
König hat er 2001 die Zeitschrift Spector cut+paste und
2008 den Verlag Spector Books gegründet. Seit drei Jahren
schreibt er für die Zeitschrift Camera Austria in der Kolumne
„The Revolving Bookshelf“ über Fotobücher.
Markus Dreßen, 1971 in Münster geboren, ist Buchgestalter,
Verleger und Mitbegründer des Verlags Spector Books. Seit
2006 ist er Professor für Grafik-Design an der Hochschule für
Grafik und Buchkunst Leipzig.