Wie ein deutsch-österreichischer Auswanderer das australische

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Wie ein deutsch-österreichischer Auswanderer das australische
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Die Woche Nr. 8
19. Februar 2008
Australien
Wie ein deutsch-österreichischer Auswanderer das
australische Krokodil vor dem Aussterben rettete
Airlie Beach - Mit Krokodilen
in unmittelbarer Nähe zu leben hat
seinen Reiz, ist aber auch mit extremen Gefahren verbunden. Man
kann wohl das Gefühl des leichten
Adrenalinanstiegs niemals loswerden, wenn man in Nordqueensland
beim Baden im Meer oder in Flüssen ist. Die Gefahr von einem Krokodil überrascht zu werden, ist
allerdings sehr gering und mit zunehmender Erfahrung und der Erweiterung des eigenen Wissens
wird die Einschätzung, wie gefährlich eine Situation ist, immer mehr
verbessert. Man entwickelt
sozusagen einen Instinkt dafür.
Genauso wie sich Bewohner der
Alpen über Touristen wundern, die
in den verschneiten Bergen immer
und überall mit Lawinen rechnen
oder Bewohner der australischen
Westküste über Besucher
schmunzeln, die jede vorbeischwimmende Sardine als Weißen
Hai identifizieren, amüsiert man
sich in Nordqueensland über Gäste, die hinter jeden Busch ein Krokodil vermuten.
Aber: Auch, wenn nur selten
etwas passiert; die potentielle Bedrohung bleibt und Gefahren sind
nun einmal ein Teil des Lebens.
Wäre es ohne diese Aufregungen
nicht zu monoton? Glücklicherweise ist es uns meist möglich Gefahren rechtzeitig zu erkennen, um
diese abzuwenden.
Für die Sicherheit in australischen Gewässern sorgen Nationalparkranger und Wildlifeexperten,
die die Küsten und Flüsse
unentwegt überwachen und
„Problemkrokodilen“ den Gar aus
machen. Noch bis Mitte der
siebziger Jahre wurden diese Rep-
Dank des Engagements der Familie Bredl im Bestand gesichert:
Das australische Krokodil.
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tilien einfach abgeschossen.
Allerdings fielen damals nicht nur
für den Menschen gefährliche
Krokodile der Jagd zum Opfer. Es
war das Verlangen nach dem wertvollen Leder für die internationale
Schuh-, und Taschenindustrie die
das Australische Krokodil beinahe
zur völligen Ausrottung brachte.
Josef Bredl, der Vater des weltweit berühmten Barefoot Bushman
Rob Bredl, wurde in den sechziger
Jahren auf diese Umstände aufmerksam und setzte sich zum Ziel,
das australische Krokodil vom
dem Aussterben zu retten. Der als
Reptilienspezialist und Filmemacher bekannt gewordene deutschösterreichische Auswanderer bewies damals, dass man Krokodile
durch Zucht vom Aussterben bewahren kann, obwohl viele Experten anderer Meinung waren.
Seiner Meinung nach konnten,
die in freier Wildbahn lebenden
Riesenechsen nur dann gerettet
werden, wenn man den Hunger der
Lederindustrie, durch in Farmen
gezüchtete Tiere, sättigte. Gleichzeitig ergab sich für Bredl die Gelegenheit, Kleintiere wieder in freier
Wildbahn auszusetzen und somit
den Weiterbestand dieser faszinierenden Urzeitgeschöpfe zu sichern.
Als Josef und Rob nach einem
geeigneten Platz zur Gründung einer Zuchtfarm suchten, entschieden sie sich für eine natürlich entstandene Lagune vor dem Ortsrand von Pormpuraaw, die sich direkt am Edward River befand. Diese Flussmündung, die an der westlichen Seite des Cape York in den
Gulf of Carpentaria zu finden ist,
stellte sich als ideal für das Vorhaben der beiden heraus.
Mit viel Engagement überzeugte Josef Bredl die Australische National Universität dieses Projekt zu
finanzieren. Die Chancen finanzielle Mittel für ein solches Vorhaben zu erhalten waren sehr geringimmerhin konzentrierte sich die
Forschung in diesem Bereich
hauptsächlich darauf, welches der
effizienteste Weg war die Reptilien
zu töten, um an ihr kostbares Leder zu kommen- und der Druck der
Geldgeber war sehr hoch.
Nach nur einer Brutsaison war
jedoch klar, dass durch den kontrollierten Nestaufbau und der
menschlichen Kontrolle der Nester in einer Brutfarm, aus fast allen
Eiern ein gesundes Babykrokodil
schlüpfte. In freier Natur ist diese
Anzahl durch negative Wettereinwirkung wie Überschwemmungen,
extreme Hitze oder Kälte und
Buschbrände weit geringer. Des
weiteren schrumpfen die Über-
Eine Besucherin und Rob Bredl von Angesicht zu Angesicht mit gefährlichen Reptilien in einem der Wildlife Parks.
lebenschancen frisch geschlüpfter
Krokodile in freier Wildbahn,
durch die Bedrohung, die zahlreiche größere Tiere darstellen.
1973, nach nur 12 Monaten,
wurden die ersten Krokodile, die
jemals mit Hilfe von Menschen
gezüchtet wurden im Flusssystem
der Cape York Region freigelassen.
Einige der Zöglinge wurden als
Brüter in der Lagune ausgesetzt,
die den Aufbau eines für die Leder- und Fleischproduktion erfolgreichen Zuchtwirtschaftsbetriebs
sicherten.
Die daraus entstehende finanzielle Sicherheit garantierte der Bredl
Familie ihre Pionierarbeit zum
Schutz und dem Fortbestand der
australischen Tierwelt erfolgreich
weiterführen zu können.
So haben Millionen Menschen
die Tierparks der Familie Bredl in
den vergangenen fünfzig Jahren
besucht und die Artenvielfalt, die
faszinierende Flora und Fauna und
die interessanten Informationen
bewundern können.
Was 1952 als kleine Gartenreptilienschau hinter dem Haus der
Bredls in Renmark, Südaustralien,
begann, wuchs nach einigen Jahren zu Bredls Wonderworld of
Wildlife Park, dem ältesten, noch
immer bestehenden Tierpark der
Bredl Dynastie.
Mit zahlreichen Fachbüchern,
Dokumentarfilmen (der erste wurde bereits 1954 produziert) und
unentwegten Forschungen haben
die Bredls ihr Leben der Tierwelt
verschrieben.
Finanziert wird ihr Beitrag zur
Erhaltung der Natur und der Tierwelt durch das Netzwerk der Bredl
Parks, durch Dokumentarfilmproduktionen, Buch- und Maga-
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GÜLTIG: ab 1. 1. 2008
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Der „Barefoot Bushman“ Rob Bredl in Aktion bei einer seiner Shows.
zin- Publikationen sowie ihre
Internet Webpräsenz.
Die Einkünfte, die durch die Eintrittspreise in den Wildlife-Parks in
Renmark, Airlie Beach und den
Whitsunday Inseln erzielt werden,
ermöglichen es zunehmend die Arbeit, die die Bredls verrichten, auch
ohne dem Einkommen aus der Leder- und Fleischindustrie, auszukommen.
Die meisten Tiere in den BredlTierparks werden verletzt aufgenommen oder in Eigenzucht geboren. Viele von ihnen können in freier Wildbahn nicht mehr überleben.
Ein Großteil der Finanzierung
stammt aus den weltweit ausgestrahlten Dokumentarfilmen.
Mittlerweile gibt es fünfzig dieser
Dokumentationen, die in über 35
Sprachen in mehr als 40 Ländern
ausgestrahlt werden und auf DVDs
und Videos zum Verkauf angeboten werden.
Das neueste Projekt ist es, den
Fans Bredls Tierwelt per
Internetwebseite näher zu bringen.
In Vorbereitung steht ein Netzwerk
von Webkameras, die direkt in Tiergehegen, Aquarien und Terrarien
installiert werden und zusätzlich
Live Übertragungen der Shows
von Rob, Timmy, Karla, Daniel, Zeb
und Kirk Bredl zeigen.
Wenn man sich die Tier- Shows
live vor Ort ansieht, hat man natürlich einen entscheidenden Vorteil:
Man kann die Stars der Show persönlich kennen lernen. Und die
Stars sind bei den Bredls immer die
Tiere!
Mehr Information zu den Projekten der Familie Bredl, sowie zu
den Wildlifeparks finden sie auf
www.woche.com.au.
Bill Hauber

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