Der neue Sound bei Eisern Union_korrig

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Der neue Sound bei Eisern Union_korrig
Presse-Information / Press Release
Oktober 2013
Haupttribüne An der Alten Försterei, Berlin
Der neue Sound bei „Eisern Union“
Für die neue Haupttribüne wählte der 1. FC Union Berlin eine an industrielle
Bauformen erinnernde architektonische Formensprache. Die rustikalen Raumgestaltungen sind von Sichtbeton, Stahl und Glas geprägt – und von funktionalen
Akustikdecken, die bei weitgehend gleicher Optik jeweils raumspezifische
Anforderungen erfüllen.
Neue Baulichkeiten können offenbar auch sportlich beflügeln, wie derzeit der 1. FC
Union beweist. Mitten im Stadionumbau war der Verein 2009 in die 2. Bundesliga
aufgestiegen und zeigte 2012/13 – nach dem Abschluss aller Bauarbeiten – einen
fulminanten Saisonauftakt. Letzter Bauabschnitt des de facto Komplettneubaus des
Stadions war die im Sommer 2013 eingeweihte Haupttribüne, die auf spannende
Weise modernes Fußballmarketing mit dem traditionell bodenständigen Image des
Vereins verbindet.
Denn „Eisern Union“, wie der Verein nach dem Schlachtruf seiner Fans auch
genannt wird, war schon immer ein etwas anderer Fußballklub: 1906 als Olympia
Oberschöneweide in einem damaligen Industrievorort Berlins gegründet hat der
Verein über alle politischen Umbrüche hinweg seine Wurzeln bei einfachen Arbeitern
und kleinen Leuten nie verloren und verleugnet. Der Preis dafür war ein Dasein als
Underdog – wirtschaftlich, sportlich und manchmal sogar politisch stand Union oft
im Schatten der großen Hauptstadtklubs, wie des BFC Dynamo zu DDR-Zeiten oder
von Hertha BSC seit der Wiedervereinigung.
Union-Fan zu sein war also nicht immer ganz einfach, wodurch aber auch eine ganz
spezielle Verbundenheit der Anhänger zum Verein entstanden ist. Diese bewies sich
beim Stadionumbau 2008/09, an dem sich über 2.300 Fans mit Eigenleistungen
beteiligten. In über 140.000 freiwilligen Arbeitsstunden unterstützten sie den Neubau
der Tribünen und Treppen auf drei Stadionseiten sowie den Einbau der Überdachung der Stehplätze und der Rasenheizung. Mit ihrem im heutigen Profifußball
einzigartigen Engagement haben die Fans ihr Stadion damit praktisch selbst gebaut
und ihrem Verein einige Millionen Euro eingespart.
Zitierte Industriearchitektur und -geschichte
Offen blieb nach dem ersten Bauabschnitt zunächst die vierte, für die Haupttribüne
vorgesehene Seite des reinen Fußballstadions An der Alten Försterei. Sie wurde
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2012/13 als klassisches baugewerbliches Projekt verwirklicht und bietet neben den
Umkleiden sowie den Kraft- und Regenerationsbereichen für die Mannschaften eine
moderne Infrastruktur für den Verein sowie verschiedene VIP-Bereiche, Logen und
Veranstaltungsräume.
Auf diese Elemente des modernen Fußballmarketings kann auch ein Verein - wie
der 1. FC Union - aus wirtschaftlichen Gründen nicht verzichten. Den anderswo
schon beobachteten kulturellen Konflikten zwischen den VIPs und den einfachen
Fans auf den Stehplätzen ist der Verein jedoch bewusst aus dem Weg gegangen.
Statt „Schickimicki“ und glattem Perfektionismus wurde für die Haupttribüne eine
bodenständige und funktionale Architektur mit vielen Anklängen an den industriellen
Hintergrund des Vereins und seiner Anhänger gewählt. Schon von außen erinnert
die Fassade mit Klinkern und Stahlfenstern an die traditionellen Fabriken der
Stadtteile Oberschöneweide und Köpenick. Im Innern setzt sich dieser Gedanke mit
rustikalem Sichtbeton und offenen Stahlkonstruktionen bis in die Namensgebung der
Räume fort: Für Veranstaltungen kann man hier etwa die „Schlosserei“ oder die
„Eisern Lounge“ mieten.
Mehrfach funktionales Deckensystem
Die von Materialien wie Beton, Glas und „Eisen“ (sprich: Stahl) geprägten Wände
bilden sehr schallharte Oberflächen, die beim Aufenthalt vieler Personen eine unangenehme, von zu großem Nachhall geprägte Akustik hervorrufen. Die Räume erhielten deshalb abgehängte Akustikdecken, die durch ihre Schallabsorption die Hörsamkeit, also eine gute, verzerrungsfreie akustische Qualität, sicherstellen.
Passend zur architektonischen Gesamtidee wurde das Deckensystem OWAcoustic
S 3 verwendet, weil es sich durch einen sehr wirtschaftlichen und funktionalen
Aufbau mit sichtbaren Tragprofilen und herausnehmbaren Platten auszeichnet, der
perfekt zum angestrebten technischen Charakter des Gebäudes passt.
Ein zusätzlicher Vorteil waren die Variationsmöglichkeiten der Konstruktion: Neben
dem Standardsystem S 3 für Büros, Flure oder die Foyer- und Veranstaltungsbereiche konnten mit S 3 bws und S 3 kb auch spezielle Funktionen verwirklicht
werden. So steht „bws“ für eine ballwurfsichere Ausführung in den Gymnastik- und
Reha-Räumen, deren Decken gegen den harten Aufprall von Bällen geschützt sind.
Die besonders korrosionsbeständige Ausführung „kb“ zeichnet sich durch eine
verstärkte Verzinkung aller Metallteile aus und wurde in Dusch-, Wasch- und Saunaräumen eingesetzt.
Akustikplatten regulieren Nachhall
Das Spiel mit der immer wieder ähnlichen Optik, die aber in ihrer Funktion genau auf
den jeweiligen Raum abgestimmt ist, konnte auch bei den Akustikplatten fortgesetzt
werden. In allen Bereichen mit akustischen Anforderungen wurden vlieskaschierte
Mineralwolleplatten OWAcoustic premium Sinfonia B verwendet. Die vom Hersteller
OWA als Service angebotene Berechnung der Nachhallzeit hatte ergeben, dass sie
mit ihrer Schallabsorption αW = 85 % für eine gute Hörsamkeit und eine ausreichend
gedämpfte Geräuschkulisse sorgen.
In den Dusch- und Waschräumen stand weniger die Akustik als vielmehr die große
zu erwartende Feuchtigkeit im Mittelpunkt, weshalb hier das Dessin AquaCosmos
zum Einsatz kam, eine Mineralwolleplatte mit einer Feuchtigkeitsbeständigkeit bis
100 % relativer Luftfeuchte. In Nebenräumen ohne besondere Anforderungen
konnte die einheitliche Gestaltung mit dem Dessin Schlicht, das allein optische
Funktionen erfüllt, sehr wirtschaftlich ausgebildet werden.
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Harmonie ohne angeschnittene Quadrate
Bei aller Vielfalt der Funktionen des Deckensystems bilden die helle Farbe und die
durchgängige quadratische Form der Akustikplatten die gemeinsame gestalterische
Klammer. Die Quadratgrößen von 625 x 625 mm ließen sich gut in die sehr unterschiedliche Raumgeometrie der Flure, Büros oder Säle integrieren.
Zumal die Deckenmonteure der Firma K. Rogge Spezialbau GmbH aus Berlin eine
spezielle gestalterische Variante verwirklicht haben: Alle sichtbaren Deckeneinbauten, die es als offen liegende Lüftungskanäle und als Einbauleuchten an vielen
Stellen gibt, wurden mit passgenauen Friesen aus Gipskarton eingefasst. Erst daran
schließen sich die Akustikdecken an, bei denen auf diese Weise immer gleiche
Plattenmaße in stets quadratischer Form zu sehen sind. Das Fehlen unregelmäßiger, vom Quadrat abweichender Plattenzuschnitte beruhigt die Deckenansicht
und gibt ihr eine eigenständige Harmonie.
Trotzdem konnte genau das verwirklicht werden, was sich der Verein für seine neue
Haupttribüne gewünscht hatte: Ein wirtschaftlicher Ausbau mit einem bodenständigen, auch im VIP-Bereich nicht abgehobenen Ambiente, wie es zu diesem
kulturell etwas anderen Fußballverein passt – der aber längerfristig mit seinem jetzt
komplett fertigen Stadion durchaus zu sportlichen Höhenflügen ansetzen will.
Bautafel
Objekt
Neubau Haupttribüne des Stadions An der Alten Försterei,
Berlin, 2012/13
Bauherr
An der Alten Försterei Stadionbetriebs AG, Berlin
Planung
AFprojekt GmbH, Berlin
Deckensysteme
OWAcoustic S 3
S 3 bws (ballwurfsicher)
S 3 kb (korrosionsbeständig)
Mineralwolleplatten
OWAcoustic premium Sinfonia B
(Schallabsorption αW = 85 %)
OWAcoustic premium Dessin AquaCosmos
(feuchtigkeitsbeständig bis 100 % RH)
OWAcoustic smart Dessin Schlicht
Deckenmontage
K. Rogge Spezialbau GmbH, Berlin
Bauleitung: Bernd Sembritzki, Polier: Steffen Krüger
Beratung
Roland Dehl, Odenwald Faserplattenwerk GmbH (OWA)
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Von den Stehplätzen der Fans, die diese in 140.000 freiwilligen Arbeitsstunden mit
erbaut haben, geht der Blick auf die neue Haupttribüne, die die Stadionkapazität An
der Alten Försterei seit Sommer 2013 auf 21.717 Plätze vergrößert hat.
Die Fassade des neuen Tribünengebäudes zitiert die für den Verein und die Fans so
wichtige Industriegeschichte, die den Südosten Berlins lange geprägt hat.
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Das Foyer des Veranstaltungs- und VIP-Bereiches mit einem in den Vereinsfarben
Rot-Weiß beleuchteten Lichtfeld, das mit einem umlaufenden Fries in die
Akustikdecke eingefügt wurde.
Der Name der „Eisern Lounge“ spielt einerseits auf den Schlachtruf der Fans „Eisern
Union“ an und greift zugleich das industrielle Motiv der gesamten Gebäudegestaltung auf.
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Die Decke der „Schlosserei“ präsentiert sich bewusst technisch und funktional mit
sichtbaren Lüftungskanälen. Durch die friesartige Einfassung der Kanäle konnten
Plattenzuschnitte vermieden werden, sodass eine harmonische Ansicht mit immer
gleichen Plattengrößen entsteht.
In den Duschen konnte das Deckensystem in identischer Optik mit korrosionsbeständiger Konstruktion und feuchtraumgeeigneten Platten ausgeführt werden.
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Eine spezielle ballwurfsichere Ausführung der Decke kam in den Gymnastikund Krafträumen zum Einsatz.
Fotos: OWA
Informationen stehen zur Verfügung unter der Anschrift:
Odenwald Faserplattenwerk GmbH
Dr.-F.-A.-Freundt-Straße 3, D-63916 Amorbach
Tel.: +49 93 73 / 201-0, Fax: +49 93 73 / 201-130
www.owa.de / E-Mail: [email protected]
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