SSG-USA 2011 - Steuben-Schurz

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SSG-USA 2011 - Steuben-Schurz
STEUBEN-SCHURZ-GESELLSCHAFT FESTIGT KONTAKTE
UND SCHLIESST KOOPERATION
„Wir haben gemeinsame Ziele“
Fotobericht vom 2011-Besuch in New York, Hessens Partnerstaat Wisconsin und in Chicago
von Gunnar Schanno
„Wenn einer eine Reise tut, der ...“. Es war nicht ‚einer‘, sondern
eine kleine Delegation bestehend aus vier Personen und der
Präsidentin der Steuben-Schurz-Gesellschaft, nämlich Dres. Thomas
M. und Renate von Dübendorf-Solenberger, Michael Paris und
Gunnar Schanno, die alle, auf eigene Kosten, für die SSG nach
vierjähriger Pause (letzte USA-Reise war 2007, s. Extrablatt zum Bulletin
Oktober 2007) zu bewährten amerikanischen Freunden und neuen
Partnern flogen. Für die traditionsreiche- und auch der Förderung
der jungen Generation verpflichteten Steuben-Schurz-Gesellschaft
war es eine Reise im Wunsch und – wie sich am Ende der Reise
erweisen sollte – im Ergebnis, ihre zeitnahe und zukunftsweisende
Verbundenheit zu ihren amerikanischen Partnern zu festigen und
zu erweitern.
Das Fazit in Foto und Wort soll nicht allein Bericht geben von der
begegnungsreichen Drei-Stationen-Fahrt New York - Wisconsin Chicago, er soll dem Leser auch Anregung und Ermunterung dafür
sein, einmal selbst „vor Ort“ staunender Zeuge zu sein, mit welch
tiefer Verbundenheit Amerikaner mit deutschstämmigen Wurzeln
ihr „German heritage“, ihr Vermächtnis in die Zukunft tragen. Es
gibt Beispiele von der intensiven Verbundenheit zwischen
Deutschen und Amerikanern im
gemeinsamen Verfolgen
gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher oder auch
wissenschaftlicher Aufgaben.
Aufgaben, wie sie immerzu auch Sinn und Ziel der
Steuben-Schurz-Gesellschaft prägen. Wir wurden Zeuge der
Bewältigung einer beeindruckenden kulturellen Aufgabe, wie es die
„Man-at-Work Collection“ im
Grohmannschen Museumsbau
in Milwaukee zeigen sollte.
Das German Fest in Milwaukee,
der größten Stadt in Hessens
Partnerstaat Wisconsin, bot für
uns Besucher besonders
lebhafte Anschaulichkeit dafür,
dass alle showgeübte
folkloristische Tradition auch
mit viel Ernsthaftigkeit
verbunden ist. Die
Eröffnungsfeier des
zahlenstärksten Deutschenfests
in Amerika sollte für die
SSG-Delegation ein Höhepunkt
werden. Doch davon später.
New York war nämlich ein
erstes Ziel verschiedener Treffen
nach dem Leitspruch „Wir
haben gemeinsame Ziele“.
Nachdem zum großen
Bedauern aller ein Termin bei
der Hessen Agentur wegen
Flugverspätung nicht zustande
kam, gab es am Ankunftstag,
26. Juli 2011, als erstes ein
Kontakt zum Deutschenverein,
sodann planmäßig am zweiten
Besuchstag
eine
„Kontaktauffrischung“ in der
New Yorker AHK, der
Deutsch-Amerikanischen
Teilnehmer der Reise (v. links): die SSG-Mitglieder Dr. Thomas M. von Dübendorf-Solenberger,
H a n d e l s k a m m e r
der Frankfurter-Stadtverordnete Michael Paris, SSG-Präsidentin Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels,
(German-American Chamber of
Dr. Renate von Dübendorf-Solenberger und Gunnar Schanno.
Commerce, GAAC) in der Broad
(2. von rechts): AHK Präsident New York Gesprächspartner Dr. Benno Bunse
Street unweit der New Yorker
Börse, dieses Mal mit President
www.gaccny.com
und CEO Dr. Benno Bunse.
www.ahk.de/en/ahk-locations/usa/new-york
SSG-USA-Reise 2011 - New York • Wisconsin • Chicago
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New York: Zwei traditionsreiche Gesellschaften treffen sich
Treffen in der Bookmark Lounge des New Yorker Library Hotels in der Madison Avenue mit Präsident Jürgen R. Ostertag (2.von rechts)
und Steven Thal (links), dem früheren Präsidenten des Deutschen Vereins New York
Talks continued: In New Yorks deutscher Handelskammer am 27.
Juli 2011 fand also das Gespräch statt über aktuelle Regelungen,
wie sie für Arbeits- oder Studienaufenthalte in USA, also auch für
deutsche SSG-Praktikanten, gelten, die über das
Stipendienprogramm USA-Interns oder das
Dr.-Albrecht-Magen-Stipendium nach USA vermittelt werden.
SSG-Präsidentin Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels stellte die
Projekte der SSG vor, mit der Bitte an die GAAC, für das
Interns-Programm auch New Yorker Unternehmen zu nennen, die
deutschen Studenten geeignete Praktika anbieten können. Im
Gegenzug will die SSG sich verpflichten, amerikanischen
Studenten, die durch die GAAC gemeldet werden, an deutsche
Arbeitgeber zu vermitteln. Dr. Bunse mahnte, dass sich Studenten
nicht allein NY-City zum Wunschziel machen sollten. Gerade
außerhalb New Yorks seien Möglichkeiten auch in kleineren und
mittelgroßen Firmen attraktiv. Dr. Solms erwähnte die Wichtigkeit,
den American way of life den Deutschen darzustellen, sowie das
Muster Made in Germany den Amerikanern! Vereinbart wurde,
verstärkt die Job-Exchange Datenbank zu nutzen, um Suche und
Finden von geeigneten Firmen zu erleichtern.
langer Zeit eher ein distinguierter Herrenclub, ist er nun kultureller
und gesellschaftlicher Treffpunkt für New Yorker und New
Yorkerinnen deutschsprachiger Herkunft.
Bei dem Treffen in der Bookmark Lounge „on top“ des Library Hotels
besprach Gräfin zu Solms mit Präsident Jürgen R. Ostertag und dem
vorigen Präsidenten Steven Thal die Vorzüge einer Kooperation
zwischen den beiden traditionsreichen Vereinen: Die
amerikanische Perspektive für die SSG zu erweitern, die deutsche
Perspektive für den amerikanischen Verein, gegenseitig
Ansprechpartner zu sein für Mitglieder und Freunde beider
Gesellschaften bei Besuchen in Deutschland oder den USA, ein
gegenseitiger Informationsaustausch. Es sollen weitere
Gemeinsamkeiten entdeckt werden, um eine für beide Seiten
identifizierbare Kooperation zu bilden. Nämlich ein
gesellschaftspolitisches Netzwerk mit Gelegenheit zu
wirtschaftlichen Hinweisen.
Fahrt zum Albert Einstein College of Medicine in der Bronx,
dem auch als Problem-Gebiet NewYorks bekannten Stadtteil
www.deutschervereinny.org
Founded in 1842
Am Ankunftstag war es die zweitälteste deutsch-amerikanische
Vereinigung in den USA mit dem Namen Deutscher Verein New York,
die im Mittelpunkt des Besuchsprogramms stand. Bis vor gar nicht
Weiterfahrt zum New York Structural Biology Center nach
Manhattan in die Convent Avenue. Prof. David Cowburn führt in
die einzelnen Abteilungen, wo wissenschaftliche Mitarbeiter über
interessante Details ihrer Projekte berichten.
www.nysbc.org
Auch das war Teil der Reise. Unterwegs im Taxi zum AHK-Treff
mit Blick auf den neu errichteten Gehry-Tower, dem höchsten
Apartment Tower Manhattans, ein 76-Etagen-hoher Apartment
Tower unweit der Brooklyn Bridge.
(zu einer geplanten Besichtigung fehlte leider die Zeit)
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Annäherung an den Ort des nächsten Treffens, dem Albert Einstein College of Medicine of Yeshiva University, Bronx, New York
Aufbruch in die Bronx – Ankunft in einem Center of Excellence: im Michael Price Center for Genetic and Translational Medicine des
Albert Einstein College of Medicine. (Foto rechts) kleine Pause vor dem Gespräch mit Prof. David Cowburn und hochinteressanten
Berichten von Projekten, an denen auch Teilnehmer des Dr.-Albrecht-Magen-Stipendiums eingebunden waren.
Prof. Dr. David Cowburn,
geboren in Manchester, England, ist angetan von den “very good and ambitious Students”, die über das
Dr.-A.-Magen-Stipendium zu ihm kämen.
In seinem Team entsprächen sie auch
ganz seiner Überzeugung, dass man
“motivation in science” haben müsse,
denn: “then you have joy”. Gefragt
nach möglichen Anwendungen seiner
Forschung über Structural Biology, nennt
er sie Grundlage unter anderem für Bekämpfung etwa von Diabetes, Antibiotika-Resistenz oder Krebs.
Die Welt der Wissenschaft in der Bronx. Wem noch das eine oder
andere Vorurteil zur Bronx geläufig war, konnte mit Erstaunen
erfahren, wie mit planerischem Mut dieser Stadtteil in gelungener
Weise um ein geradezu strahlendes Zentrum der Wissenschaft
bereichert worden ist. So galt der Gesprächsbeginn mit Prof. David
Cowburn, Department of Biochemistry und Direktor des NY
Structural Biology Centers, zunächst dem städtischen Umfeld und
freilich dem magischen Namen Einstein. Albert Einstein selbst habe
auf Anfrage 1953 mit Freude der Namensnennung Albert Einstein
Dankbar war die Gruppe auch für den
kurzen Besuch von
Prof. Dr. Vern Schramm
(Foto: Einstein), Chairman des
Department of Biochemistry, der wie
Prof. Cowburn in bewundernswerter
Weise Forschung und Lehre, Wissen
und Wertung, fachliche Materie und
geistige Haltung spürbar mit seinen
Ausführungen zu den auch
interdisziplinären Aspekten der
Strukturellen Biologie vereint.
College of Medicine der Yeshiva Universität zugestimmt. Im
aufschlussreichen Gespräch mit Prof. Cowburn herrschte Einigung
darüber, dass das Dr.-Albrecht-Magen-Stipendium ab 2012 in
zweijährigem Turnus und nur für Studenten mit Masterabschluss,
sowie ausgestattet mit der ursprünglichen Stipendiensumme in
Höhe von 2.000 € geführt wird. Es sei dadurch auch möglich, die
Stipendiaten in „more specific projects“ zu integrieren. „Albert
Einstein will have good projects for students“, so Dr. Cowburns
Zuversicht.
Seminarfeeling für die SSG-Besucher (Foto Mitte), als Prof. Marion Schmidt – mit PhD-Abschluss in Regensburg ihre Forschungsprojekte
vorstellt: Proteine und deren Protease, Dysfunktion, Aktivierung oder Metabolismus – In entsprechenden Forschungsteams waren auch die
bisherigen SSG-Stipendiatinnen eingebunden - Im Fokus von Forschung und Lehre stehen auch Verfahren etwa der Produktion von
Superproteinen, wie sie Dr. Roland Seidel (Foto links) demonstrierte
oder Spektroskopie und Anfertigung von Proteinproben durch
Dr. Shibani Bhattacharya, die sich gerne an die Mitarbeit der
SSG-Stipendiatinnen erinnerte – Dem Structural Biology Center in
Manhattan stehen für diese Forschung neueste Hightech-Verfahren zur
Verfügung: Darunter die Nuclear Magnetic Resonance Spectroscopy
oder die Enzyme Nuclear Magnetic Relaxation Spectroscopy der
Karlsruher Firma Bruker (Foto rechts) mit der SSG-Gruppe auf der
„Technikleiter“ zum Bruker-Spektroskop.
www.einstein.yu.edu/home/default.asp
Ein Farewell-Foto mit Dank an Professor
David Cowburn - vor dem NSBC-Building
in der nachmittäglichen New Yorker Hitze
des 27. Juli 2011
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THE GERMAN FEST 2011 - MILWAUKEE, WISCONSIN, U.S.A. - 28. JULI 2011
The 31st German Fest, Amerikas größtes Fest der deutschstämmigen Amerikaner,
ein großes Entertainment zwischen Tradition, Folklore und historischem Vermächtnis.
(links) Fest Director and President Klaus Fromme.
Präsidentin Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels verliest das Grußwort
des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.
(rechts, casual im roten Shirt) Milwaukees Bürgermeister Tom Barrett
The 31st German Fest, Milwaukee: Der Reisegruppe der
Steuben-Schurz-Gesellschaft wird es unvergesslich bleiben, denn sie
haben einen tiefen Blick in das Gemüt, das Herz und die Seele jener
Amerikaner deutschen Ursprungs werfen können. Der Schatz an
Traditionen, Brauchtum, deutschem Sprachgut lebt: Für einige
Tage erwacht deutsche Vergangenheit zu buntem Leben und
Treiben. So konnte man zum Beispiel mehrfach Hinweise auf
Deutschtum in Pommern finden. Ihre Kraft des Bewahrens ohne
jeden Zwiespalt schöpfen sie aus ihrem Selbstbewusstsein als
patriotische Amerikaner. Wir erleben, wie das jährliche Fest für den
„Festgoer“ ihre „old world home“ herbeiruft, Pathways of our
Heritage“ öffnet, eine „Roadmap of Germany“ bietet zu
Volksgruppen, Trachten, zu Dialekten, zu deutschen Orten, zu ihren
Wurzeln, zu Land und Leuten der alten Heimat. Nicht allein Feiern
www.germanfest.com
in Gemütlichkeit bei Bier und deutschstämmigen Gerichten,
sondern ein „More than brats und beer“, gilt es in facettenreichen
Traditionen „to celebrate heritage“, so Bürgermeister Barrett in
seiner Begrüßung. Im Gespräch wurde von vielen Amerikanern
darauf hingewiesen, dass Deutsch die offizielle Umgangssprache in
Milwaukee bis nach dem zweiten Weltkrieg war!
Der kleinen Delegation der Steuben-Schurz-Gesellschaft war es eine
Ehre, bei der Eröffnungsfeier am 28. Juli 2011 auf der Tribüne von
Klaus Fromme, Fest Director and President, als „special guests of
today“ vorgestellt zu werden. Ein Grußwort des hessischen
Ministerpräsidenten Volker Bouffier, verlesen von Präsidentin Dr.
Gräfin zu Solms-Wildenfels, würdigt die seit 1976 erfolgreiche
Partnerschaft zwischen Hessen und Wisconsin und kündigt seinen
Besuch in Milwaukee an.
Das Fest mit amerikanischer und deutscher Hymne feierlich eröffnet (Foto links) - Nach den Grußworten ein Hoch und Prosit auf die
Festversammlung (Foto oben rechts, l.n.r.) Onno Hückmann, deutscher Generalkonsul in Chicago, Ray Fischer, Chairman,
German-American Police Association, Klaus Fromme, Fest-Director, Tom Barrett, Bürgermeister von Milwaukee,SSG-Präsidentin
Dr. Ingrid zu Solms-Wildenfels.
Im „Shuttle“ zum Fest, Volkstanz vor Eröffnung, Pommersche Tradition – (Foto rechts) „Letʼs call it a day“ am Harley-Stand mit Timo Kuhn,
SSG-Praktikant in Milwaukee, Michael Paris, Ingrid zu Solms-Wildenfels und von der German Fest-Organisation Ray Fischer.
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University of Wisconsin-Madison – „Strongly connected with Germany”
Verbindung stärken – interkulturelle Erfahrungen ermöglichen
Gespräche unter perfekter Obhut von Dr. Maj Fischer (Foto links, Mitte) von der Division of International Studies. Vertiefende Tischgespräche im Steenbockʼs on Orchard-Restaurant im Gebäude des Wisconsin Institute for Discovery, (Foto rechts, von links) Michael Paris im
Gespräch mit Dr. Rosemarie Blancke, deren hilfreiche Unterstützung und Kennerschaft vor Ort auch bereits beim letzten Aufenthalt in
Wisconsin die Steuben-Schurz-Gesellschaft außerordentlich würdigt und zu guter Letzt eine Referenz an Amerikas großen Präsidenten Abraham Lincoln, in dessen Geist auch die Madison-Universität ihr Wirken sieht.
Beeindruckt war die SSG-Gruppe besonders von der beachtlichen
University of Wisconsin-Madison mit
Leistung, die an der Universität in wissenschaftlicher, aber auch
über vierzigtausend Studierenden
lebensnaher Vermittlung deutscher Sprache und Kultur erbracht
wird. Von großem Interesse für uns waren die Erläuterungen hinwww.wisc.edu
sichtlich inhaltlicher Kriterien für Praktika, wie sie für die Universität
aus theoretisch-praktischer Sicht, aber auch aus akademischer Verantwortung heraus gelten.
Für die SSG-Gruppe war es beeindruckend zu erfahren, in welch
umfänglicher und vielfältiger Weise die International Internship Program Staffs mehrerer Institute der Madison-University auch auf dem
Gebiet der Vermittlung ihrer Studierenden in Praktika bei in- oder
ausländischen Unternehmen aktiv sind. Die Institute, so Dr. Maj H.
Fischer, Director Division of International Studies und Director International Internship Program, seien „strongly connected with Germany“. Die Programme verstehen sich interdisziplinär, schließen
also Studierende aller Studienrichtungen ein. Als „benefit“ gelte,
dass Studienwissen in einem „real world setting“ konkret wird und
interkulturelle Erfahrungen für beide Seiten „fresh perspectives“
bringen sollen.
Zwei „Native Speakerinnen“:
Dr. Renate von Dübendorf-Solenberger (links) von der
SSG-Reisegruppe begeistert sich für das Studienprogramm von
Prof. Sabine Groß, Chair German Department.
Table talk im Steenbockʼs on Orchard-Restaurant, im „Green
Building“ des Wisconsin Institute for Discovery.
Dr. Von Dübendorf-Solenberger, Dr. Maj Fischer und
Dr. Elizabeth Covington
Dr. zu Solms-Wildenfels beschrieb den Ansatz im Vermittlungskonzept des USA-Interns Programms, nämlich die von Studierenden
wie Unternehmen geschätzte flexible Ausgestaltung, etwa in Zeitpunkt und Dauer. Gerade für Bewerber unterschiedlichster Studienrichtungen habe sie sich als vorteilhaft erwiesen, wie Feedbacks von
Praktikanten und Unternehmen immer wieder bestätigen.
Ausdrücklich dankt deshalb die SSG-Gruppe den weiteren Teilnehmern an der Runde: Dr. Sabine Groß, Professor and Chair vom German Department, Dr. Julie Z. Lindsey, Ass. Director of International
Academic Programs, Dr. Marc Silverman, unter anderem Leiter eines
Centers für DAAD-Exzellenz und Experte für Migration Issues, Dr.
Elizabeth Covington, Executive Director der European Studies Alliance, Dr. Charles James mit Gebieten wie Teacher Education, International Learning-Communities oder Faculty Advising for Cultural
Activities, darunter ein für Studierendende besonders lebensnahes
Beispiel der Vermittlung deutscher Kultur, genannt „Stockwerk
Deutsch“, wo Studenten nicht nur deutsch sprechen, sondern auch
ein wenig deutsch denken lernen können.
Präsidentin Solms sah in den Ausführungen ihr Gesprächsanliegen
bestätigt. Im hohen Anspruch der Madison-Universität, wie er auch
in der konkreten Förderung von Praktika zu erkennen sei, sehe sie
schließlich ein gemeinsames Engagement: Ein verstärktes Interesse
wecken bei Studierenden der Universität Wisconsin-Madison für
Praktika in Deutschland!
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Hessen-Wisconsin Society und Steuben-Schurz-Gesellschaft
Unterzeichnung einer Kooperation zweier Gesellschaften mit einem Ziel
www.hessenwisconsin.com
Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen zwei deutsch-amerikanischen, freundschaftlich verbundenen Gesellschaften.
Unterzeichnung und Glas erhoben auf Wohl und Wunsch aktiver Ausgestaltung:
Detlef Moore, Präsident der Hessen-Wisconsin Society und Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels, Präsidentin der Steuben-Schurz-Gesellschaft
Unterzeichnung und Empfang im Grohmann-Museum, Milwaukee, Wisconsin - am 29. Juli 2011
Mit Unterzeichnung der Urkunde einer auch formellen Kooperation
mit der Hessen-Wisconsin Society komme nun die
Steuben-Schurz-Gesellschaft ihrer Bestimmung nach einen großen
Schritt weiter: Nämlich deutsch-AMERIKANISCHE Gesellschaft zu
sein. Und hierzu gehörten, so Präsidentin zu Solms-Wildenfels, auch
gemeinsame Ziele, Aktivitäten, Aufgaben haben, Verbindungen
schaffen, Solidarität üben.
Und weiter: „Die Herzen beider Völker verbunden halten“ vor dem
Hintergrund so vieler historischer Gemeinsamkeit und
gegenseitiger Unterstützung von Steuben und Schurz einerseits bis
zu Marshall-Hilfe, Luftbrücke und deutscher Wiedervereinigung
andererseits. „Ein Toast auf unser Teamwork!“, entsprechend dem
Motto der Steuben-Schurz-Gesellschaft „Providing stability and
friendship in a challenging environment“.
Präsident Detlef Moore dankt herzlich und zeigt sich glücklich
darüber, dass die beiden Gesellschaften im Geiste dieses
Kooperationsabkommens in eine intensivere Gestaltung treten
werden. Dies entspreche auch dem Geist, in dem die beiden
Partnerstaaten Wisconsin und Hessen stehen. Er freue sich sehr auf
eine engere Verbindung zwischen den beiden Gesellschaften von
„two great countries“.
(Foto rechts) Eckhart Grohmann blickt in die
Kooperationsurkunde (Foto links) „Man at Work“-Skulptur im
Vordergrund - Eckhart Grohmann berichtet an anschaulichen
Einzelheiten über Exponate, ihre Auswahl und räumliche
Zuordnung im Museumsbau (unten)
Eckart Grohmann berichtet von den Anfängen...
Grohmann-Museum, Milwaukee
www.msoe.edu
Der Anlass war also hoch erfreulich, der Ort konnte nicht schöner
und geeigneter sein. Im Hausherr selbst, in Eckhart G. Grohmann,
dem die Präsidentin herzlich für die Bereitstellung eines so idealen
Unterzeichnungsorts dankte, als einem „living example“ vereine
sich beispielhaft ein Kapitel deutsch-amerikanischer Zeitgeschichte.
Grohmann selbst berichtet sodann aus seinem Leben: seine
Kindheit in Schlesien,
in Mannheim Studienabschluss als
Diplomkaufmann, sein Übersiedeln nach Milwaukee, Eintritt in eine
Aluminiumfabrik, die er vom Besitzer übereignet erhielt. Seine
erfolgreiche Leitung, die ab den 1960er Jahren einherging mit nicht
weniger erfolgreicher Leidenschaft als Sammler. Eigene
Anschauung, Verständnistiefe, historisches Bewusstsein von
technisch bedingtem Wandel der Arbeit, sicher auch ein
Mitempfindender: das ließ das Thema Arbeit, der Mensch bei der
Arbeit, „Man at work“ und seine Wiederspiegelung in der Kunst in
den Mittelpunkt seines Lebens, ließ ihn Sammler mit Methode und
aus Überzeugung und Leidenschaft werden.
Grohmann erzählt von den Anfängen, seinen ersten Werken, die
fast unübersehbare Fülle der auf über 800 Exponaten
...und dem Ergebnis: das Grohmann-Museum - Blick auf die
Gemälde - auf einem der drei Stockwerke.
angewachsenen „Man at Work Collection“, seine spannenden
Momente zwischen Suche, Finden und Erwerb der Werke, des
Planens, des Entstehens eines Museumsbaus, der nun die weltweit
größte Sammlung zum Thema Arbeit in der Kunst beherbergt. In
weiser Entscheidung hat Grohmann seine Sammlung zum
Eigentum der Milwaukee School of Engineering gemacht, dessen
Förderer und Regent er ist.
Reisender, kommst Du nach Milwaukee, möchte man rufen, so
betrete das Grohmann Museum am North Broadway. Sieh eine
weltweit einzigartige Sammlung, hochrangige Gemälde und
Skulpturen des Genres Man-at-Work aus über Vierhundert Jahren
Kunstgeschichte, erstellt von einem deutschen Einwanderer der
ersten Generation!
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Chicago, Illinois - Netzwerk ausweiten
Hilfe bei Kontaktsuche geeigneter Firmen für Praktikanten aus Deutschland
Konstruktive Chicago-Runde in der Clark Street im Conference Room 14th Floor am 1. August 2011 (von links) : Mark Tomkins, Vice President,
German-American Chamber of Commerce, Helmut Rausch, Deputy Consul General, Emilio Brahmst, Senior Manager Germany Trade&Invest,
SSG-Präsidentin Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels, Michael Paris, Ffm - Stadtverordneter, Natascha Huber, AHK - Rechtsreferendarin,
Linhard Stepf, President Frankfurt Rhine Main Corporation und Stephan Schüngel, Project Associate Germany Trade&Invest und SSG-Praktikant.
Auf interessierte Fragen der gemischten
Runde stellte Dr. zu Solms-Wildenfels die
verschiedenen Serviceprojekte der SSG
vor, nicht zuletzt Medien- und
Städtepartnerschaftspreis. Was die
Ausgestaltung
des
Praktikantenprogramms betreffe, schloss
zu Solms-Wildenfels ihren Überblick mit
dem Wunsch, dass die SSG auch in
Chicago „ein Bein in den USA“
bekomme. Wichtig sei freilich die
Verbindung
mit
der
Hessen-Wisconsin-Organisation, doch
das Netzwerk deutsch-amerikanischer
Verbindungen weiter auszuweiten, das
stärke ganz allgemein auch die „Präsenz
unter dem Dach transatlantischer
Kooperation“. Unterstützung und
Knowhow sei konkret deshalb so
wünschenswert, weil es nicht einfach sei,
geeignete US-Firmen für deutsche
Praktikanten zu finden.
auch
die
Pflege
von
Städtepartnerschaften; das Konsulat
wolle die SSG darin unterstützen und auf
aktuellem Stand halten.
Dass inzwischen Klima und erneuerbare
Energie boomende Themen im
Chicagoer Raum seien, wurde in den
Ausführungen aller Repräsentanten
Die sechs
AHK-Offices
in den USA
besonders betont, und sei, wie
Generalkonsul Rausch ergänzte, „gut für
deutsche Firmen“. In Anbetracht solch
positiver Perspektive auf beiden Seiten
sei die Gesellschaft dankbar dafür, so die
Bitte von Präsidentin zu Solms-Wildenfels,
wenn bei amerikanischen Unternehmen
Welch umfangreiches, für
Interesse geweckt werde, deutsche
deutsch-amerikanische Wirtschaft und
Praktikanten aufzunehmen. Sowohl
Gesellschaft zur Verfügung stehendes
Generalkonsul Rausch, als auch Mark
Knowhow in den Institutionen
Tomkins, Emilio Brahmst und Linhard Stepf
Deutsches Generalkonsulat,
gaben zum Ausdruck, dass auch sie die
Deutsch-Amerikanische Handelskammer
Vermittlung deutscher Praktikanten in
(AHK), Germany Trade & Invest (T&I)
amerikanische Unternehmen für wichtig
oder der FrankfurtRhineMain Corp. „am Chicago – eine der mächtigsten Metropolregionen in den hielten und sich dafür einsetzen werden.
Tisch“ versammelt war, davon gaben uns USA. Sein deutsches Generalkonsulat – Das Consulate Solms betonte auch an dieser Stelle
ihre Repräsentanten einen kleinen General of the Midwest in Chicago betreut den ganzen
nochmal den Vorteil der Flexibilität in der
Ü b e r b l i c k . S o e r l ä u t e r t e d e r Mittelwesten mit etwa siebzig Millionen Einwohnern. Die Praktikumsgestaltung, sei es betreffender
stellvertretende Generalkonsul Rausch, Repräsentanten von Generalkonsulat, AHK und T&I be- Zeitpunkt oder Zeitrahmen. Wir
dass freilich in einem Generalkonsulat richten, dass deutsche Firmen mit Schwerpunkt Energie- SSG-Besucher freuten uns, mit dem
wie dem in Chicago, das für den ganzen, technologie, etwa Windenergie, gute Chancen haben –
USA-Interns-Praktikanten Stephan
rund siebzig Millionen Einwohner wird Chicago denn nicht auch „Windy City“ genannt?
Schüngel auch in Chicago ein „living
zählenden Mittleren Westen zuständig
example“, so zu Solms, anzutreffen. Er
sei, unterschiedlichste Vorgänge zu Ausgaben von Visa oder Pässen
wird einen kleinen Erfahrungsbericht für die neue USA-Interns
obenan ständen, doch stehe die Konsulatsarbeit in der Pflicht, auch
Rubrik „Forum“ geben.
„Nahtstelle zwischen Kultur und Wirtschaft“ zu sein. Dazu gehörte
Chicago: in USA die ursprüngliche “Hauptstadt” der Skyscrapers
SSG-USA-Reise 2011 - New York • Wisconsin • Chicago
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Eine USA-Reise nach New York, Milwaukee, Madison und Chicago
im Geiste deutsch-amerikanischer Freundschaft!
On the Road: Taxi von JFK nach Manhattan,
mit Mietwagen von Milwaukee nach Madison und Milwaukee nach Chicago...
Im Grohmann-Museum, nach Kooperationsvertrag und Toast, Zeit für Gespräche
und Gemälde
Gute Unterhaltung zwischen zwei Generationen: SSG-Praktikant Timo Kuhn aus
Hanau beim Empfang nach Unterzeichnung
des Kooperationsvertrags im Chefbüro des
Grohmann-Museums
Sculpture Roof Garden des Milwaukee
Grohmann Museum
Enjoy it! Cheese in Milwaukees Käseparadies, dem Cheese Mart – neben Beer ist
Wisconsin-Cheese der große Renner für
Verzehr vor Ort und für Export ins Land –
Cheddar mit seinen vielen Varianten ist
Spitzenreiter unter allen Sorten, CheeseMart-Chef Daniel Moore (3. von rechts) gibt
eine kleine käsekundliche Einführung
Eine Reise zu bewährten Zielen, ein
Hinzugewinnen amerikanischer Freunde
und Partner war der Wunsch, der in
Erfüllung ging – so sehr es nun die Zukunft
ist, die den Ergebnissen Beständigkeit
geben
muss.
Für
Steuben-Schurz-Mitglieder, die auf die
Reise nach Amerika gehen zu Familie,
Freunden, Kollegen, wird es - mehr oder
weniger bewusst - wohl nicht ausbleiben,
dass in ihnen ein Empfinden der
besonderen Bedeutung der Partnerschaft
zwischen den beiden Ländern mitschwingt.
Für die SSG-Gruppe war es wie ein
Aktivurlaub mit dem oben berichteten
ehrenamtlichen Pflichtprogramm. Pflicht
und Kür, Bemühen und Genießen, das
Staunen vor Ort, dem Phänomenalen
deutsch-amerikanischer Historie und
Gegenwart begegnen – es waren immer
gute Momente, die mit einigen
Snap-Shots das kleine Fazit abrunden
sollen.
Chicagos Architektur, legendär seit der
Bauhausepoche – Recommended: The
Architecture Foundation River Cruise
German Fest in Milwaukee 2011
German Roots...
...remembered and celebrated
Zwei German Fest-Experten: Fest-President Klaus Fromme auf ein Bier mit Milwaukee- Mayor Tom Barrett
ʻEating outʼ in Milwaukee – “the service
and the menu”, immer auch eine interkulturelle Herausforderung
Dank an USA-Interns Koordinatorin Juliane Adameit für ihr Engagement bei der Reiseplanung
und an Primus Tours für die Reiseorganisation
Siehe auch Bericht im Bulletin Nr. 28 und SSG-Online
© Steuben-Schurz-Gesellschaft e.V., Frankfurt am Main 2011
Präsidentin Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels
Frankfurt am Main / Berlin / Magdeburg / Potsdam - Cooperation with Hessen-Wisconsin Society, Milwaukee, U.S.A.:
Associated with American-Friends of Germany Inc., San Francisco, CA, U.S.A.
(Bankverb.: Steuben-Schurz-Gesellschaft: Hypovereinsbank: BLZ 50320191, Kto-Nr. 322329903)
Tel: 069-1310822 Fax: 069-1310873 E-Mail: [email protected] ☁: www.steuben-schurz.org
Impressum: V.i.S.d.P. Gunnar Schanno / Fotos: G. Schanno / Layout: M.F. Jung

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