Welche Waage für welche Schüttgüter?

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Welche Waage für welche Schüttgüter?
Welche Waage für welche Schüttgüter?
„Schüttgüter messen, regeln, dosieren und registrieren“
Die Qual der Wahl! Bandwaage oder eine „Nichtwaage“ wie zum Beispiel eine
sogenannte „Prallplatten Waage“?
Auswahlhilfe und vergleichende Beschreibung!
Vorwort
Im folgenden Beitrag stelle ich Ihnen die bekanntesten Messmethoden für Schüttgüter vor, beschreibe die
Vor, und Nachteile der verschiedenen Bauarten um Ihnen eine Entscheidungshilfe für die
Auswahl der geeigneten Technologie für Ihre Anwendung zu geben.
Zunächst sei einmal gesagt, dass selbstverständlich alle auf dem Markt angebotenen Waagen und Systeme
von hervorragender Qualität sind und von den Herstellern mit größter Sorgfalt und Sachkunde entwickelt
wurden. Alle sind gut, doch manche sind je nach Erwartung des Betreibers mehr oder auch weniger
geeignet. In vielen Fällen ist die Qualität des Endproduktes und auch der Verbrauch der Rohstoffe von
erheblicher Bedeutung und steht in direktem Zusammenhang mit der Eignung der gewählten Messtechnik.
Mit über 45 Jahren Erfahrung beantworte ich gerne alle Ihre Fragen nach bestem Wissen, objektiv,
kompetent und ausführlich! Ich werde auf die Besonderheiten der Bauarten, auf die Mythen und die
häufigsten Planungsfehler eingehen! Ganz besonders im Schüttgutbereich kann eine fehlerhafte
Anlagentechnik auch von der besten Waage nicht ausgeglichen werden. So kann ein schlecht austragendes
Silo in einer kontinuierlichen Mischanlage auch von der besten Waage nicht zu einer kontinuierlichen und
gleichmäßigen Austragsweise überredet werden. Ja, mit einer intelligent gesteuerten Austragshilfe kann eine
moderne „Wägeelektronik“ eingreifen, aber immer erst nachdem der Fehler bereits aufgetreten ist. Ein
gleichmäßiger Materialfluss und eine angepasste und geeignete Fördertechnik kann durch nichts ersetzt
werden. Nur eine perfekt aufeinander abgestimmte Anlage, in Kombination mit der richtigen Messtechnik,
bringt, bei geringen Wartungskosten, eine gute und zuverlässige Produktionsqualität.
Folgende Systeme werden betrachtet:
1. Förderband: und Dosierbandwaagen
2. Mikrowellensonden
3. Prallplattenmessgeräte auch oft Schüttstromwaagen genannt
4. Coriolismessgeräte
5. „Flachschieberdurchlaufwaagen“ (sind keine Waagen!)
6. Radiometrische Massen Messgeräte
7. „Schneckenwaagen“
8. Differentialdosierwaagen
9. Dosierrotorwaagen
10. Gravimetrische Durchlaufwaage, GraviControl®
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Wir glauben an das Prinzip der besten Lösung!
1. Förderband, und Dosierbandwaagen:
Bei der klassischen Bauart von Bandwaagen wird die resultierende Kraft (Gewichtskraft plus Störkräfte) vom
Fördergurt und dem darauf liegenden Schüttgut von einem unter dem Gurt angebrachten Lastträger
aufgenommen, zu einem elektronischen Kraftsensor geführt und dort in ein elektronisches Messsignal
umgewandelt. Bei dieser Messtechnik handelt es sich im Sinne der Physik und den Bauartvorschriften um
eine „richtige“ Waage, Grundkenntnisse über die Funktionsweise einer solchen klassischen Bandwaage setze
ich als bekannt voraus. Nur soviel sei erwähnt, dass nicht wie vielfach vermutet, die Bandgeschwindigkeit für
die Genauigkeit wichtig ist, sondern vielmehr die konstante und immer gleichbleibende und natürlich
bekannte Produktgeschwindigkeit! Es muss also zwingend darauf geachtet werden, dass das Produkt auf
dem Fördergurt keine relative Bewegung erfährt, wie zum Beispiel bei zurückrollendem Rundkies auf einem
ansteigendem Förderband, oder auch fluidisierte und dadurch „schwimmende“ Bindemittel auf einem
Förderband ect. In solchen Fällen wird jede Messung mit einer Bandwaage unmöglich und völlig
unbrauchbar. Aus diesem Grunde können z.B. die so genannten „Schneckenwaagen“ keine echten realen
Messergebnisse erzielen, obwohl dies vielfach behauptet wird.
Bei bestehenden Bandanlagen können, bei richtiger Geräteauswahl, sehr gute und zuverlässige
Genauigkeiten erzielt werden. Förderbandwaagen sind jedoch leider nicht für alle Produkte geeignet. So
können zum Beispiel stark fließende Produkte wie Bindemittel, Filteraschen und rollende Produkte wie
Rundkies, kugelförmige Produkte nicht mit Bandwaagen gemessen werden ohne besondere und sehr
aufwändige Maßnahmen zu ergreifen, wie Taschenbänder oder Kettenvorhänge und so weiter. Auch klebrige
und Ansatz bildende Produkte, natürlich auch flüssigen Produkte können mit Bandwaagen nicht gemessen
werden.
Es wird eine Vielzahl unterschiedlicher Bauformen an Bandwaagen angeboten. Häufig werden aus
Preisgründen, sogenannte „Einrollenwaagen“ eingesetzt, diese sind jedoch so stark fehlerbehaftet, dass in
den meisten Fällen kaum brauchbaren Ergebnisse, vor Allem nicht über längere Zeit erzielt werden. Als
brauchbares Ergebnis bezeichne ich dass eine Waage ohne ständiger Prüfung und ohne Nachjustage, über
viele Jahre unverändert, ob im Winter oder Sommer, immer absolut gute und genaue Ergebnisse liefert.
Bei Bandwaagen gelten folgende Thesen:
Länge ist Genauigkeit, (bei einer langen Messstrecke erhält man eine große Prüfmenge)
Gleittische sind immer einer Rollenausführung vorzuziehen und ein gemuldeter Gurt verursacht immer
wesentlich größere Fehler als ein glatter Gurt!
Bandwaagen sind nur unter besonderen Auflagen bedingt eichfähig, wir empfehlen den Einsatz eichfähiger
Bandwaagen sehr gründlich zu überdenken, da der Aufwand für die ständigen Eichprüfungen extrem
aufwändig und teuer ist. Rollenbandwaagen sind extrem empfindlich gegen alle Veränderungen des
Fördergurtes wie Gurtspannung, Temperatur und Änderung des Durchhanges in Abhängigkeit der Beladung.
Jeder Anwender von Ein: und Zweirollenwaagen kennt das Problem, immer wieder Nachwiegen und
nochmals justieren und noch mal wiegen und so weiter. Auch mit gewichtsbelasteter
Bandspannungsregelung und was da auch alles gemacht wird, es ist und es bleibt ein Kompromiss, meistens
kein guter. Zweirollenwaagen messen gleichermaßen die Gurtfehler bei einer geringfügig erhöhten Nutzlast.
Dies ist nicht vom Fabrikat oder vom Hersteller abhängig, das ist schlicht und einfach die Physik. Natürlich
kann man die behauptete Genauigkeit nachweisen, solange der Techniker da ist, wenn er weg ist, dann
kontrolliert ja sowieso keiner mehr! Ob das sinnvoll ist?
Bei geeigneten Produkten und richtiger Auswahl der Waage, werden durchaus langfristig absolut
zuverlässige und sehr genaue Ergebnisse erzielt. Der Einsatz von Bandwaagen in klassischen und sehr
wartungsintensiven Dosierbandwaagen ist doch sehr aufwändig, kann nur von teuren Spezialisten vom
Hersteller direkt gewartet oder repariert werden und ist einfach nicht mehr zeitgemäß!
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Vorteile: Der Einbau in vorhandene Förderbänder ist problemlos möglich und meistens auch absolut
sinnvoll, bei förderbandtauglichen Produkten werden gute bis sehr gute Genauigkeiten erreicht. Die
Baureihen GS und GSB, haben durch die einzigartige Bauweise, Doppelmessschwingen mit Kraft:Masse
Vergleich, eine fast horizontale Fehlerkennlinie, das bedeutet, dass auch bei sehr geringen Förderstärken
sehr gute Messwerte erreicht werden. Sehr gut geeignet in den Formstraßen von Plattenanlagen aus der
Holz: oder Gipsindustrie, in allen Bandanlagen, Verladeanlagen und natürlich auch für Kies, Sand und unter
Tage. Richtig ausgewählte Waagen müssen nur ein Mal in der gesamten Lebensdauer justiert werden!
Nachteile: Nicht für alle Produkte geeignet, besonders bei geringen Schüttgewichten. Dosierbandwaagen
sind bei Ex:Umgebung extrem teuer und sehr wartungsintensiv, vor Allem bei staubdichten Ausführungen.
Durch die staubdichte Einhausung entsteht eine extrem starke Verschmutzung der gesamten Förderband
Technik, dies führt zu erhöhtem Verschleiß und zu großem Reinigungs: und Wartungsaufwand. Bei geringen,
oder stark schwankenden Förderstärken treten erhöhte Messfehler auf. Nach meiner Überzeugung ist es
nicht sinnvoll sogenannte Ein: und Zweirollenwaagen zu vermarkten. Sehr wenige Ausnahmen bestätigen
diese Regel.
2. Durchflussmessung von Schüttgütern mit Mikrowellensonden:
Eine optimale Lösung für einfache Durchflusskontrollen mit einem Fehler von 5:15 %, ideal geeignet zur
Ergänzung von volumetrischen Dosieranlagen, als Plausibilitätsprüfung von Produktströmen oder als
Kontrolle für fast alle Produktströme, auch zur Funktionsprüfung von Waagen. Starke Beeinflussung der
Messwerte durch Feuchtigkeitsschwankungen. Mikrowellensonden können sehr einfach eingebaut werden,
meistens in bestehende Fallleitungen oder Schächte, die Reproduzierbarkeit ist besser als die Linearität. Der
Aufwand für die Justage ist sehr hoch bei sehr schlechter Langzeitkonstanz.
Vorteile: Einfacher Einbau, auch nachträglich, geringer Platzbedarf. Gut geeignet als Sicherheitskontrolle
und zur Plausibilitätsprüfung von Materialströmen, für fast alle Produkte geeignet. Im Gegenteil zu allen
anderen Systemen steigt die Zuverlässigkeit bei kleinen Förderstärken. Für die Erkennung von
Schüttgewichtsschwankungen oder Austragsfehlern als Überwachung von Anlagenfunktionen geeignet. Auch
gut für die Funktionskontrolle von Waagen oder volumetrischen Dosieranlagen geeignet.
Nachteile: Geringe Genauigkeit, besonders bei großen Förderstärken, hoher Aufwand für die Justage, nicht
für die Messung und Registrierung von Mengen geeignet. Nicht geeignet zur geregelten Dosierung in Misch:
und Dosieranlagen.
3. Prallplattemessgeräte auch oft „Schüttstromwaagen“ genannt:
Die sehr umstrittenen „Prallplattenwaagen“ sind keine Waagen sondern Kraftsensoren, zur Messung eines
kleinen Anteils der kinetischen Energie von bewegten Massen. Die relativ geringe Messkraft macht dieses
System sehr anfällig für viele Fehlereinflüsse. Diese Messtechnik kann wegen der instabilen Zustände
sinnvoll nur in Reihe mit einer taktenden Kontroll: und Vergleichswaage zu guten und sicheren
Messergebnissen führen. Der Einsatz einer Prallplattentechnik ohne einer solchen Kontrollwaage ist sehr
unsicher und bei normalen oder erhöhten Anforderungen nicht sinnvoll!
Von der Miniaturlösung, 10 kg/h bis 5000 t/h, über Y:Ausführungen und Varianten mit Prallplattenbreiten
von 4 Metern habe ich weltweit das umfangreichste Sortiment entwickelt und sehr erfolgreich eingesetzt,
jedoch meistens in der direkten oder indirekten Kombination mit einer Kontrollwaage! Bei geeigneten
Anwendungen und umsichtiger Vorgehensweisen haben wir sehr gute und zuverlässige Anlagen gebaut. Es
ist sehr wichtig vor der Installation die Aufgabe genauestens zu prüfen und den Kunden nach der Installation
einer solchen Technologie sehr gut zu schulen und intensiv zu betreuen.
Zusätzlich zu anderen vielfältigen Fehlern treten durch die Venturieffekte auch noch erhebliche Einflüsse
durch Druckdifferenzen und Luftströmungen auf. Aus diesem Grund empfehle ich, wenn überhaupt nur
Geräte mit einem „Flowformer“ einzusetzen. Um schleichenden Fehlern vorzubeugen, sollen
Prallplattensysteme nur in Linie mit einer gravimetrischen Kontrollwaage eingesetzt werden, wie zum
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Beispiel mit einer Fahrzeugwaage. Die Abweichungen sollten jedoch durch eine Rückkopplung der Messdaten
zu einer automatischen Korrektur der Parameter im SM führen.
Vorteile: Kompakte Bauform, staubdicht, keine bewegten Teile, in Verbindung mit Kontrollwaagen werden
bei tauglichen Produkten und möglichst konstanten Bedingungen, sehr gute Messergebnisse erzielt.
Schüttstrommessgeräte sind bei geeigneten Produkten und möglichst konstanten Förderstärken auch zur
Dosierung oder Verladung von großen Mengen gut geeignet.
Nachteile: Sehr aufwändige Justage, Funktionsfehler können nur sehr schwer erkannt werden. Für die
Wartung und Justage wird immer ein sehr gut ausgebildeter und erfahrener Spezialist benötigt. Die Kennlinie
ist extrem unlinear, was zu erheblichem Aufwand bei der Justage und der Kontrollverwiegung führt. Die
Justage ist wegen der schlechten Linearität sehr aufwändig und nur mit vielen Kontrollwägungen
durchführbar. Wegen der schlechten Langzeitkonstanz müssen diese Kontrollwägungen relativ oft wiederholt
werden! SM Geräte sind auf keinen Fall zur Messung von Produktströmen mit schwankenden Förderstärken
geeignet und sind nicht eichfähig.
4. Coriolismessgeräte:
Eine sehr weit verbreitete und sinnvolle Messtechnik bei der Messung von Flüssigkeiten. Diese Technik
wurde in den 70er Jahren von einem großen Anbieter als Antwort zu der damals noch patentierten
Schüttstrommesstechnik, auf den Markt gebracht. Mir ist keine sinnvolle Anwendung für Schüttgüter
bekannt!
Eine ähnlich problematische Technologie wie die der Schüttstrommesstechnik, jedoch noch komplizierter.
Durch die rotierende Scheibe ist dieses System nach meiner Auffassung ungeeignet für den Einsatz in einer
anspruchsvollen und rauen Industrieanlage. Diese Technik beinhaltet alle Nachteile der Prallplattentechnik
zusätzlich noch die Störungsanfälligkeit und Empfindlichkeit bewegter Teile. Vorteile und besondere positive
Eignungen sind mir nicht bekannt!
5. „Flachschieberdurchlaufwaagen“:
Bei diesen Geräten handelt es sich um eine unglaublich sympathische Idee, ein Flachschieber mit
eingebauter Waage, eigentlich perfekt, nur leider auch keine Waage, sondern ebenfalls der Versuch, aus der
Dynamik einen Teil der Bewegungsenergie zu erfassen. Zur Messung der kinetischen Energie wird jedoch
eine bewegte Masse benötigt, dafür wird Bauhöhe für eine Mindestbeschleunigung benötigt. Diese Fallhöhe
ist in einem Flachschieber nun mal nicht vorhanden. Bei der geringen Bauhöhe, Silodruck, Luftströmungen
und auch wegen anderen vielfältigen Einflüssen ist die „Genauigkeit“ vermutlich deutlich geringer als bei
Prallplattenmessgeräten. Hinzu kommt der erhebliche Aufwand für die Justage und die sehr schwierige
Wartung. Ein Fehler kann ebenfalls nur durch aufwändige Kontrollverwiegungen festgestellt werden, damit
ist er aber noch nicht behoben. Der Vorteil ist der geringe Platzbedarf. Diese Geräte sind natürlich auch nicht
eichfähig. Bei gutmütigen Produkten möglicherweise zur Durchflusskontrolle einsetzbar, aber sicher nicht zur
Durchsatzmessung. Über genaue Messdaten und Referenzen liegen mir derzeit keine Informationen vor.
6. Radiometrische Massen Messgeräte:
Bei einer radiometrischen Messung sendet ein radioaktives Präparat, in einem Strahlenschutzbehälter,
gebündelte Gammastrahlen aus. Diese werden beim Durchdringen des zu messenden Produktes bedämpft
und von einem gegenüberliegenden Detektor empfangen. Die gemessene Strahlenintensität ist proportional
zur Dichte oder zum Massendurchsatz. Diese Veränderung wird näherungsweise in einen proportionalen
Gewichtswert umgerechnet. Die radiometrische Messung ist unabhängig von Prozessdrücken,
Prozesstemperaturen und allen chemischen Eigenschaften des Mediums.
Vorteile: Relativ genau und in sehr ungünstigen Fällen manchmal die einzige Lösung.
Nachteile: Der Umgang mit radioaktiven Stoffen, Sicherheit, Zulassungsverfahren für radioaktive Produkte
und der hohe Preis. Aufwändiges Justageverfahren ähnlich wie bei der Prallplattentechnik. Kann nur von
teurem, ganz besonders ausgebildetem Fachpersonal des Herstellers gewartet werden und muss auch
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regelmäßig (teuer) gewartet werden, mit aufwändiger Dokumentation!
Strahlenschutzbeauftragter Mitarbeiter ist für die Sicherheit verantwortlich.
Ein
ausgebildeter
7. „Schneckenwaagen“:
Unter bestimmten Bedingungen und bei gutmütigen Produkten kann man mit der einseitigen Abstützung
oder Abhängung einer Förderschnecke, an einer elektronischen Messzelle, den Füllgrad von Rohrförder:
schnecken grob bestimmen. Wenn dann auch noch die Produktgeschwindigkeit innerhalb der Schnecke
proportional zur Drehzahl ist, das Produkt nicht „schießt“ oder an der Schneckenwendel ansetzt, dann kann
man über kurze Zeit, (eher zufällig) brauchbare Ergebnisse erzielen. Nur genau dann ist die volumetrische
Genauigkeit gleich gut. Eine der wichtigsten Voraussetzungen bei der kontinuierlichen Messung von
Schüttgütern ist die genaue Kenntnis der Produktgeschwindigkeit. „Schneckenwaagen“ eignen sich weder
zur Messung von Schüttgütern noch zur Dosierung oder gar für Verladezwecke. Es existiert kein direkt
gekoppelter proportionaler Zusammenhang zwischen der tatsächlichen Menge und der Messkraft. Bei der
Firma Schwenk in Almendingen wurde vor Jahren eine komplette Anlage mit „Schneckenwaagen“ auf Kosten
des Lieferanten abgerissen, weil eindeutig nachgewiesen wurde, dass diese Methodik aus physikalischen
Gründen nicht funktionieren kann. Große und bekannte Hersteller haben „Schneckenwaagen“ nicht im
Sortiment, nicht weil sie diese nicht herstellen können. „Schneckenwaagen“ sind in der Fachwelt auch nicht
anerkannt und natürlich nicht eichfähig. Vorteile: Keine bekannt!
Nachteile: Ein nicht funktionsfähiges und überteuertes System. Vom Kauf kann nur abgeraten werden.
Diese Systeme sind natürlich nicht eichfähig.
8. Differentialdosierwaagen:
Die Differentialdosierwaagen werden als kontinuierliche, gravimetrische Dosierwaagen, oder auch an Stelle
der unbeliebten, Prallplatten: und sonstigen bekannten „Nichtwaagen“ eingesetzt. Differenzialdosierwaagen
wurden erstmals in den 60er Jahren von der Firma Pfister Waagen Augsburg entwickelt. Aus einer
Behälterwaage wird mit einem regelbaren Austragsorgan kontinuierlich, eine im Regelfalle konstante
Produktmenge, abgezogen. Die stetige Veränderung des Messwertes der Waage, durch die
Gewichtsabnahme, wird in ein Signal Masse/Zeit umgerechnet, es wird also der Winkel der Signalflanke
ausgewertet. Das Volumen des Behälters und die maximal beherrschbare Auflösung der Waage bestimmen
im Wesentlichen die Dosiergenauigkeit und das Regelverhalten. Bevor der Behälter leer wird muss jedoch
nachgefüllt werden. Damit diese Nachfüllzeit möglichst kurz wird, muss das Zuführorgan 5: bis 10:mal
größer ausgelegt werden als die maximale Dosierleistung. Um den Prozess nicht zu unterbrechen wird
während der Nachfüllzeit die Austragsleistung „eingefroren“, das bedeutet dass die Waage während der
gesamten Nachfüllzeit nicht arbeitet. Um die Risiken einer Fehldosierung zu minimieren soll die Nachfüllzeit
so kurz als möglich sein. Zum Ausgleich der meist sägezahnähnlichen Fehler während der Nachfüllzeit, wird
mit Hilfe von Störgrößenaufschaltungen versucht, ein quasikontinuierliches Austragsverhalten zu simulieren.
Um eine möglichst hohe Genauigkeit zu erreichen soll der Behälter möglichst klein sein (Auflösung), was
wieder einen häufigen Nachfülltakt und damit häufige „Blinddosierungen“ zur Folge hat. Die Auslegung einer
Differentialdosierwaage ist also immer ein Kompromiss, wenn es um kontinuierliche Prozesse geht. Das
System GraviControl als Differentialdosierwaage kann die Nachfüllzeiten auf 1 bis 2 Sekunden verkürzen.
Vorteile: Für kurze und endlich kontinuierliche Dosieraufgaben werden zuverlässige Genauigkeiten erreicht.
Bei der GraviControl Differenzialwaage werden extrem kurze Nachfüllzeiten (1:2 Sekunden) erreicht. Ein
besonderer Vorteil der Differenzialdosiertechnik ist nicht zwingend erkennbar zumal durch die Nachfüllung
ständig wiederkehrende Fehler in Kauf genommen werden müssen!
Nachteile: In kontinuierlichen Anlagen wegen der Nachfüllproblematik nicht gut geeignet. Das
Nachfüllorgan muss gegenüber einer normalen Förderkette um das 5 bis 10:fache größer ausgelegt werden
um die „Blindphase“ möglichst kurz zu halten, oder ein zusätzlicher Vorlagebehälter (Bauhöhe und Kosten)
muss diese Aufgabe übernehmen. Differenzialdosierwaagen sind nicht eichfähig!
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9. Dosierrotorwaagen:
Eine sehr aufwändige, horizontal drehende Zellenradschleuse wird an einer Stelle von oben befüllt und
ungefähr bei 320 bis 340° (Drehwinkel), wahlweise nach unten, oder mit einer Durchblastechnik nach oben,
in eine Förderleitung entleert oder geblasen. Das Produkt wird also ungefähr um 320° vom Einlauf bis zum
Auslauf in der Schleuse gedreht. Die komplette Schleuse wird in einer Achse welche durch die geometrische
Mitte von Ein: und Auslauf führt, drehbar gelagert. Die diesem Lager gegenüberliegende Seite der Schleuse
wird auf einer Messzelle abgestützt, oder abgehängt. Gewogen wird also etwa die Hälfte des Inhaltes der
Schleuse und der kompletten Tara (einseitig gelagerter Hebel). Um die Fehler der Kraftnebenschlüsse zu
reduzieren werden häufig die Ein: und Ausläufe oval ausgeführt um die bei dieser Technik unvermeidbaren
wirksamen Hebelarme für die Störkräfte möglichst klein zu halten. Durch die erhebliche Taralast besteht
dennoch ein sehr ungünstiges Stör: Nutzverhältnis. Durch Ansatzbildung in der Schleuse können Messfehler
entstehen. Es sind Fälle bekannt, zum Beispiel bei Tiermehl, wo bereits eingebaute Rotorwaagen, wegen
Ansatzbildung, wieder ausgebaut werden mussten. Eine Eignungsprüfung der zu dosierenden Produkte ist
sehr bedeutsam.
Vorteile: Ein staubdichtes System, mit oft ausreichender Genauigkeit beim Einsatz von gut fließenden und
nicht Ansatz bildenden Produkten. Geeignet als Dosiersystem mit immer vollen Zellen. Diese altbekannte
Methode erinnert von der Geometrie an die Schneckenwaage, jedoch ist bei der Rotorwaage die tatsächliche
Geschwindigkeit des Produktes über die Drehzahl bekannt. Schüttgewichtsschwankungen werden erkannt
und können verlustfrei und sofort ausgeregelt werden. Für die Dosiermengen hat die Rotorwaage eine
horizontale Fehlerkennlinie und kann bis Null heruntergeregelt werden.
Nachteile: Sehr teure aufwändige, raumgreifende und komplizierte Technik mit unvermeidbaren
Kraftnebenschlüssen. Nicht geeignet für Schüttgüter mit Ansatzbildung oder schlechten Fließeigenschaften.
Das System braucht für eine sichere Funktion immer exakt gefüllte Kammern und vor Allem nach deren
Entleerung, immer absolut restlos entleerte Kammern. Wegen des gewaltigen Eigengewichtes sind
Rotorwaagen für Produkte mit geringem Schüttgewicht ungeeignet. Das Stör:Nutzverhältnis ist zu Lasten der
Genauigkeit sehr ungünstig. Sehr hoher und teurer Montageaufwand, die Montage und der Service können
nur vom Hersteller ausgeführt werden. Spezial Ersatzteile können ebenfalls nur vom Hersteller zu sehr hohen
Preisen geliefert und auch eingebaut werden. Wirklich gute Genauigkeiten sind nicht immer erreichbar.
Ansatzbildungen führen systembedingt zwangsläufig zu erheblichen Messfehlern.
10. Gravimetrische Durchlaufwaage, GraviControl®:
Eine gravimetrisch arbeitende Durchlaufwaage, wie z. B. das System GraviControl®, verbindet alle Vorteile
der klassischen Wägetechnik, jedoch extrem schnell, mit einer Einschwingzeit von< 100 ms. GraviControl®
ist die einzige kontinuierliche Durchlaufwaage mit einer absolut horizontalen Fehlerkennlinie. Die
Messgenauigkeit von < ± 0,05% bezieht sich immer auf den absoluten Messwert, nicht wie bei allen
anderen Systemen auf den Messbereich, dies gilt auch für die kleinsten Förderstärken. Auch bei unruhiger
Umgebung werden höchste Genauigkeit, absolute Zuverlässigkeit und Langzeitkonstanz erreicht. Vor allem
jedoch ist GraviControl® weltweit das einzige System welches völlig unabhängig von den
Produkteigenschaften, den Mengen und den Schüttgewichten, immer absolut zuverlässige, sehr genaue und
reproduzierbare Messdaten liefert. Zusätzlich kann diese wartungsfreie Durchlaufwaage von jedem Techniker
ohne Spezialausbildung auf einfachste Art geprüft und auch gewartet werden: Bei sehr kritischen
Anwendungen können optional angebotene Prüfgewichtseinrichtungen auch vollautomatisch laufend die
fehlerfreie Funktion der Waage prüfen! Das GraviControl® System wird grundsätzlich bereits im Werk
betriebsfertig justiert und in funktionsfähigem Zustand ausgeliefert. Es muss demzufolge bei der
Inbetriebnahme nicht mehr justiert werden. Nachdem auch keine Transportsicherungen benötigt werden,
kann die Wage sofort nach Anschluss an das Strom: und Luftnetz in Betrieb gehen. Dadurch wird die
Inbetriebnahme sehr einfach, deutlich preiswerter und kürzer als bei allen anderen Systemen! Auf die
Wägetechnik wird eine Garantie von 10 Jahren gegeben! GraviControl® ist einfach, robust, wartungsfrei,
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langlebig und sehr genau! Gravicontrol kann durch einfaches Zubehör auch als absolut kontinuierliches
System ausgestattet werden. GraviControl® kann auch als Differenzdosierwaage, als Absackwaage, als
Dosierwaage oder auch Verladewaage ausgeführt werden. GraviControl® ist eine professionelle Lösung für
fast alle Messaufgaben!
Vorteile: Das System ist kompakt, alles in einem Gehäuse, universell für alle Produkte einsetzbar, extrem
schnell, unverwüstlich, hochgenau, für alle Ex:Zonen geeignet, völlig unempfindlich gegen alle
Erschütterungen und Verschmutzungen. Auch bei extremsten Produkten hoch genau, auch bei geringsten
Förderstärken ist die Genauigkeit besser als 0,05 %, bezogen auf den Momentanwert! GraviControl® ist das
einzige kontinuierliche Messgerät mit einer absolut horizontalen Messfehlerkennlinie. Montage,
Inbetriebnahme und alle Wartungsarbeiten können vom Betreiber selbst durchgeführt werden, somit werden
auch teure Montage: und Servicekosten eingespart. Es wird eine zeitlich unbegrenzte Verfügbarkeit aller
Ersatzteile auf dem freien Markt und eine sichere Funktion der Wägetechnik für mindestens 10 Jahre
garantiert!
Durch die geringe Bauhöhe und die modulare Bauweise kann das System nahezu überall eingebaut werden.
GraviControl kann selbst kleinste Durchflussmengen hochgenau messen, dosieren, regeln, absacken,
verladen und das alles auch eichfähig. Das GraviControl System ist selbstüberwachend, selbstkalibrierend
und muss nur einmal im Leben justiert werden!
Nachteile: GraviControl® kann nur vertikal eingebaut werden.
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