gehölze - TASPO Online

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gehölze - TASPO Online
FEBRUAR 2013
REGELMÄSSIGER SONDERTEIL
Gehölze
Technik
Gefäße & Deko
Von Familienbäumen Vom Pikierroboter
zu „duften“ Rosen
zu Sonnendächern
Hochwertigkeit und
Farbe sind gefragt
Die Neuheiten bei Gehölzen
reichen von Säulenobst mit
Ertragsgarantie über zahlreiche
Hortensien bis hin zu Rosen,
die Duft und Gesundheit
verbinden
Seite 4–9
Glas liegt weiterhin im Trend,
aber auch Kunststoff ist im
Kommen. Daneben wird das
Label „Made in Germany“ bei
Keramik und Accessoires wieder
wichtig
Seite 20+21
Die Technikaussteller bieten
den IPM-Besuchern ein breites
Themenspektrum: Automaten,
Maschinen, Gewächshausbau,
Kultureinrichtungen und
Klimalösungen
Seite 14–17
Volle Besucherränge
Effektvolle Showfloristik begeisterte im FDF-Florist Event Center zahlreiche Zuschauer
Gut besucht war in diesem Jahr das
FDF-Florist Event Center in der Green
City. Der Fachverband Deutscher Floristen (FDF) präsentierte sich mit seinem neuen Standkonzept „Color Blocking“ und schuf mit starken Farben im
Ausstellungs- und Bühnenbereich eine
optimistische Atmosphäre.
Zu den herausragenden Bühnenshows
gehörten nicht nur die DMF-Shows mit
den drei Bestplatzierten der Deutschen
Meisterschaft der Floristen (DMF) 2012.
Auch die Europameisterin Natalia
Zishko aus Russland, Vizemeisterin Niina Minkkinen aus Finnland und der
ebenfalls aus Russland stammende
Araik Galstyan begeisterten das Publikum mit raumgreifenden floralen Objekten, frühlingshaften Impressionen
und effektvoller Showfloristik.
Just Chrys Kollektion vorgestellt
Verkaufsstarke Inspirationen mit Chrysanthemen zeigte das Just Chrys-Special
mit floralen „Kuschelkugeln“, romantisch-frechen Blütengestecken und som-
merlicher Urlaubsfloristik. Ausgestellt
waren rund hundert Sorten als SingleFlowers, darunter viele Neuheiten. Kreative Erfahrungen mit Chrysanthemen
konnten die Messebesucher zudem bei
einem Mitmachworkshop sammeln.
Ebenfalls vorgestellt wurden die
„Straußdesigns 2013“, mit denen der
FDF und Blumenbüro ihre Straußoffensive fortsetzen. Das Programm „Four
Seasons“ umfasst Klassiker in neuer Interpretation und ausgefallene Straußideen (siehe TASPO 6/13).
Black Box im FDF-Event Center
Live on stage: die Top Drei der deutschen Floristik-Szene in der DMF-Show.
Ein Blickfang war die Black Box, eine
florale Kunstinstallation von Fleurops
Jungen Wilden. Kombiniert mit Zahlen
und Informationen bildete die Black
Box den Auftakt zu intensiver Öffentlichkeitsarbeit für florales Handwerk
und den Berufsstand.
Junge Talente bekamen bei dem FDFNewcomer Wettbewerb eine Plattform.
Die besten Nachwuchsfloristen wurden
dabei für Eurofleurs und Worldskills nominiert. So startet Victor Breuer aus
Nordrhein-Westfalen bei dem europäischen Wettbewerb um die Eurofleurs
2013 in Kroatien. Jungfloristin Christina
Müglich aus Hessen vertritt Deutschland bei der internationalen Berufeolympiade 2013 in Leipzig.
(ts)
Victoria Salomon zeigte filigran gearbeitete Sträuße.
Fotos (2): Messe Essen
Hauptstadtfeeling bei
der DMF-Show in Essen
Fachlich versiert, rhetorisch bestens geschult und von mitreißenden Rhythmen
begleitet präsentierten die drei besten
Floral-Designer Deutschlands Floristik
zu den kommenden umsatzstarken Tagen. Jürgen Herold, Deutscher Meister
der Floristen, Vizemeister Stefan Göttle
und die drittplatzierte Victoria Salomon
zeigten ihre Floral-Unikate zum Valentinstag, Ostern und Muttertag.
Victoria Salomon begeisterte vor allem während der DMF-Show mit ihren
sehr filigran gearbeiteten Sträußen, in
denen die Blüten zu schweben scheinen.
Stefan Göttle überzeugte mit raumgreifenden Objekten und Jürgen Herold zeigte – wie bei der Deutschen Meisterschaft
der Floristen (DMF) in Berlin – seine
technisch-gestalterischen Fähigkeiten.
Die vielen Fachkolleginnen und -kollegen, die den drei Top-Floral-Designern begeistert folgten, konnten viele
Gestaltungsideen mit in ihren eigenen
Berufsalltag nehmen.
(asl)
etwas verkaufen, aber wenn es dazu
kommt – umso besser. Wir wollen Kontakte pflegen und neue anbahnen, das ist
das Ziel.“ Die Wirtschaft in Italien befinde
sich zwar in keiner optimalen Situation,
aber Grün sei noch weiter an der Reihe.
„Obwohl kleinere Baumschulen in Italien
Probleme hatten, konnten die großen Betriebe Ausfälle mit Exporten in andere
Länder kompensieren, etwa nach Nordafrika, Osteuropa, die Türkei oder die
Ukraine.“ Auf der Messe habe man viele
Stammkunden getroffen. Die seien mit
der zurückliegenden Saison zufrieden und
guter Hoffnung für die neue Saison. Am
Stand von Vannucci Piante sind in diesem
Jahr weniger Pflanzen ausgestellt, dafür
wurde mehr
Wert auf Design
und eine gute
Gesprächsatmosphäre gelegt.
„Denn Beziehungspflege ist
wichtig.“ (hlw)
Stimmen von der IPM
Peder Stræde Madsen, Pemo Bambus
(Dänemark): „Wir stellen seit fünf Jahren auf der IPM aus – für uns ist das die
wichtigste Messe überhaupt, denn hier
können wir
Kontakte nach
ganz Europa
knüpfen. Am
ersten Messetag
haben wir vor
allem unsere bestehenden Kunden getroffen,
am zweiten Tag gab es viele interessante
neue Kontakte. Günstig für uns ist, dass
es auf der IPM kaum Anbieter von Bambus gibt. Und besonders glücklich sind
wir in diesem Jahr mit unserem Standort
in Halle 12, denn hierher kommen die
für uns relevanten Kunden. 2013 sehen
wir mit Optimismus entgegen.“
(al)
Torsten Oestmann, Floristenbedarf
Wilhelmshaven: „Am ersten Tag fing
das Messegeschehen viel zu langsam an,
zum Glück lief es
dann am Mittwoch richtig
gut“, sagt Torsten Oestmann,
Floristenbedarf
Wilhelmshaven.
„Wir haben viele
Aufträge geschrieben. Ich würde es jedoch begrüßen, wenn die Messe wieder
auf ein Wochenende gelegt würde, damit auch die Kunden aus den kleinen
Geschäften die Möglichkeit haben, die
Messe zu besuchen. Meiner Meinung
nach setzt man jetzt zu sehr auf das internationale Publikum, vergisst dabei
aber, dass das nicht unsere Kunden
sind. Und das passt nicht zusammen.
Zumindest vermisse ich diese Mischung
in der Besucherstruktur.“
(cmy)
tionalität der Messe“, sagt Björn Hansen
von Soendgen Keramik. „Was den Termin der Messe betrifft, sind wir etwas
zwiegespalten. Die großen Kunden
kommen hierher – ob nun in der Woche
oder am Wochenende. Für kleinere Geschäfte ist es sicher ein Problem, mitten
in der Woche
herzufahren. Etwa möchte ich
noch am Rande
anmerken: Unsere Mitarbeiter,
die zum Standaufbau natürlich
schon vor Messebeginn hier sind, würden es sehr begrüßen, wenn die Hallen
beim Aufbau schon geheizt sind. Es hilft
uns nicht, wenn zur Messeröffnung alle
erkältet im Bett liegen müssen.“ (cmy)
(F-Fréjus) für das
Marketing zuständig. „Das ist
ein gutes Zeichen. Einige unserer Kunden
sind als Jungpflanzenanbieter
selber Aussteller und kommen mit ihren
Gärtner-Kunden zu uns an den Stand. Sie
wollen sich Neuheiten wie die Mini-Serie
Smartiz ansehen und Ideen mit uns austauschen. Die IPM wird immer internationaler, wir hatten Besucher aus etwa 25
Ländern. Darunter war eine Gruppe aus
den USA – und auch aus Neuseeland und
Australien kamen Leute. Spaß macht mir
auf der IPM, dass die Deutschen optimistisch sind, auch wenn es für Cyclamen im
Vorjahr schwierig war.“
(dre)
Björn Hansen, Soendgen Keramik:
„Wir treffen genau hier auf der IPM unsere Kunden aus dem großen Pool des
Fachhandels und schätzen die Interna-
Isabelle André, Morel (Frankreich): „In
diesem Jahr gingen unsere Kataloge auf
der IPM schneller weg als sonst“, sagt Isabelle André, beim Cyclamenzüchter Morel
Massimiliano Bechini, Vannucci Piante
(Italien): „Wir sind zufrieden mit der
IPM. Sie bleibt die wichtigste Messe für
unsere Firma. Man muss nicht unbedingt
zierpflanzen
2 | TASPO
22. Februar 2013 | Nr. 8
Pflanzen und Konzepte
B&B-Hits aus der Züchterküche
Neue Sorten, Besonderheiten und Marketingkonzepte für das Frühjahr und die Beetpflanzensaison. Von Dr. Heinrich Dreßler
Umgestaltet hatte Jungpflanzen Grünewald (Selm) seinen IPM-Stand – die
Pflanzen standen im Verkaufsstadium
im 12er-Topf in Vitrinen. Als ganz neues
Produkt stellte Jan Grünewald „Torelus“
vor, eine Gattungskreuzung aus Torenia
und Mimulus. Es gibt mehrere Einzelsorten in Farben wie Gelb, Weiß, Rosa,
Rot, Orange oder Braun. Auch sind gemaserte Blüten dabei. Ursprünglich war
die Züchtung für den Beetpflanzenbereich gedacht, erklärte Grünewald. Mit
ihrer zeitigen Blüte eigne sie sich aber
besser für die Vermarktung im Frühjahr.
Die vegetativ vermehrten Pflanzen lassen sich kühl kultivieren, verzweigen gut
und bauen rund auf.
Eine Fernwirkung haben die Blüten
von Petunia ‘Sunpleasure Porch Sugar
Beat’ mit ihrem leuchtenden Pink mit
Schlund. Die Sorte spreche Verbraucher
an, wie eine kleine Befragung durch den
Züchter ergeben habe. Allerdings hieß
es dabei auch: „Wir finden so etwas leider nicht im Handel“, berichtete Grünewald. Er meinte, dass meist Frauen die
Pflanzen kaufen und dabei aufgeschlossen für Neues sind, in der Kette zuvor
aber meist Männer die Ware auswählen,
und das eher konservativ.
Gut angekommen sei die Argyranthemum-Serie Honeybees, die auch im Vergleichsanbau an Versuchsanstalten positiv bewertet wurde, so Grünewald. Mit
‘Honeybees White’ kommt nun eine einfach weiß blühende Sorte in die Serie.
Die Blüte wirkt „voll“, da mehrere Blütenblattkränze übereinander liegen.
An einem etwas vergrößerten Stand
präsentierte Selecta Klemm (Stuttgart)
auf der IPM einen Ausschnitt aus dem
Sortiment. Die Calynopsis-Calceolarien,
die Anfang März mit Primeln und Violen auf den Markt kommen, hätten Produzenten und Verbraucher gut angenommen, berichtete Ingrid Slangen,
zuständig für Marketing. Für 2013/14
seien neue Sorten zu erwarten.
Bei den Topfnelken verzeichnet Selecta nach Slangens Angabe ein starkes
Marktwachstum. Als „Highlight“ stand
die Staudennelke ‘Pink Kisses’ am Messestand besonders im Fokus. Diese winterharte, gut verzweigende Einzelsorte
mit ihren zierlichen, zweifarbig rosavioletten, haltbaren Blüten eigne sich
auch als Geschenk zum Valentins- oder
Muttertag mit Verwendung als Zimmertopfpflanze, erklärte Slangen. Neben
einem Logo gibt es für ‘Pink Kisses’
verschiedenes Werbematerial.
Sehr frühe Calibrachoa-Serie
für die Beetbepflanzung
Als Hauptkulturen des Unternehmens
Westhoff (Südlohn) nannte Züchter Dr.
Manfred Mehring-Lemper Calibrachoa,
Petunien, Lobelien, Scaevola und Verbenen. Gute Calibrachoa-Sorten sollten
mittelstark wachsen, zwecks reicher Blüte gut verzweigen sowie rund und dicht
aufbauen, sagte er. Neu für 2013/14 sei
die sehr frühe Calibrachoa-Serie Early
Bird mit sechs Farben, die kompakt-kugelig wachse und keine Hemmstoffbehandlung benötige. Sie eigne sich auch
für Packs. Durch ihre Wuchsform seien
die Sorten eher für Beete geeignet.
Die zur Saison 2012/13 eingeführten
Crazytunia-Petunien in zehn Farben
bilden keine Serie, sondern eine Kollektion. Limettengrün-purpur gescheckt
blüht ‘Sparky’, während ‘Black Mamba’
fast schwarze Blüten bildet. ‘Knight
Rider’ ist dunkelviolett gesternt.
Mit „Torelus“ hat Jungpflanzen Grünewald eine Gattungskreuzung aus Torenia und Mimulus entwickelt.
Am IPM-Stand von Ecke Europe
(DK-Hillerød) war ein Ausschnitt aus
dem Poinsettien-Sortiment zu sehen,
ergänzt um Testsorten. Zu den Farben
sagte Logistikmanagerin Charlotte Weis,
dass die Nachfrage nach Pink zurückgehe. Wichtig seien daher rote und weiße
Sorten plus Sonderfarben.
Unter „landscape poinsettias“ versteht
Ecke Sorten, die sich in wärmeren Regionen im Freien verwenden lassen. Sie
vertragen Temperaturen bis zum Gefrierpunkt sowie Regen und Wind. In
Südeuropa gebe es hierfür einen größeren Markt, sagte Weis. Neben der alten
Sechs- bis 6,5-Wochen-Sorte ‘Advent
Red’ bietet Ecke hier auch die neue
Acht-Wochen-Sorte ‘Tikal Red’ an.
Eine frühe Sorte vom Princettia-Typ
ist die rosafarbene ‘Luv U Pink’. Durch
das Splitten bilden sich rosenartige
Brakteensterne. Vier bis fünf neue Farben dieses Typs seien in Arbeit.
Eine Spezialsorte ist ‘Visions of Grandeur’ in hellem Creme-Rosa, die in der
Produktion einen relativ großen Platzbedarf hat. Die üppig wirkenden, weichen Pflanzen seien ein exklusives, haltFotos: Dr. Heinrich Dreßler bares Produkt, sagte Weis.
Neben den Poinsettien zeigte Ecke
einige Beetpflanzen aus dem PLA-Sortiment. Als ein Highlight nannte Weis
Calocephalus ‘Silver Cushion’ aus der
„Outback Plants“-Kollektion (Züchter:
Australian Horticultural Services). Die
weichen, silbrig-hellen, robusten Pflanzen bilden relativ große Blüten. Die für
2014 mit fünf Farben angekündigte,
kompakte Argyranthemum-Serie Magnus (Züchter: Nuflora) zeichne sich vor
allem durch die großen Blüten mit sechs
bis neun Zentimeter Durchmesser aus.
Cool Wave-Hängeviolen
mit hoher Frosttoleranz
Staudennelke ‘Pink Kisses’ (Selecta Klemm). Petunia ‘Crazytunia Sparky’ (Westhoff).
Knallige Farben für den Absatz in
Woche 10 bis 12 bietet die kalt zu kultivierende Senecio-Serie Todaisy von
Dümmen (Rheinberg). Die Serie wurde
als „IPM-Neuheit 2013“ in der Kategorie
Blühende Zimmerpflanze ausgezeichnet. Wichtige Eigenschaften sind nach
Angaben des Züchters der mittelkompakte Wuchs, der buschige Aufbau und
die kurzen Blütenstiele. Neu sind kleinblumige Sorten (Todaisy Mini – ‘Rose’,
‘Purple Charme’, ‘Royal White’), erklärte
Sonja Dümmen. An Werbematerial stehen bedruckte Töpfe, CC-Banner und
Klebeband zur Verfügung.
Neu für 2013 ist das Marketingkonzept „Mein schöner Garten“ in Kooperation mit der gleichnamigen Hobbygärtner-Zeitschrift. Die für 2013 geplante
Menge sei verkauft, die Fertigware ist
zwischen Woche 18 und 23 im Handel
erhältlich.
Zur großblumigen Impatiens NeuGuinea-Serie Magnum sagte Sonja
Dümmen, dass diese in großen Töpfen
angebaut vor allem in den USA oder
Südeuropa gefragt sei. Die robusten, gut
verzweigenden Magnum-Pflanzen seien
ein Premiumprodukt.
Neu bei den Poinsettien ist die reinweiße, grünlaubige, späte ‘Glacé’, eine
Neun-Wochen-Sorte. Eine 6,5-WochenSorte vom Princettia-Typ ist ‘Amaris
Lipstick Pink’, bei der Sonja Dümmen
auf die Qualität der Cyathien hinwies.
Weitere Amaris-Sorten aus eigener
Züchtung sind ‘Hot Pink’ und ‘Pink’
(beide acht Wochen).
Bei Brandkamp (Isselburg-Anholt)
stellte Verkaufsberater André Elijzen die
Beetpflanzen vor. Mit seinen MariscoPetunien sei der Züchter deutlich weitergekommen, sagte er. Neu sind zum
Beispiel ‘Belem Giant Candy’ in Rosa
sowie die nicht ganz schwarze, eher etwas dunkelrötliche ‘Belem Black Velvet’.
Bei Calibrachoa ist ‘Calimero Snow’ ein
Neuzugang in Weiß. Die eigene Verbenen-Serie River Dance mit aufrechten
Up- und halb hängenden Down-Typen
wächst mittelstark.
Durch guten Knospenbesatz zeichnen
sich die nach französischen Städten benannten Jollies-Fuchsien von Brandkamp aus, erklärte Elijzen. Für die Serie
seien Werbemittel verfügbar. ‘Trailing
Colmar’ ist eine doppelt gefüllte, frühe,
hängende Sorte mit großen Blumen.
‘Trailing Lille’ ist ebenfalls früh, sie bildet einfache, mittelgroße Blüten.
Neu im „Frühlingsflirt“-Programm
von Kientzler (Gensingen) sind die Lobularia-Sorten ‘Primavera Princess’ und
‘Snow Princess’. Nach Angaben von Rosi
Herzberg, bei Kientzler zuständig für
Marketing, liegen die Sorten mit ihrer
Blüte zwischen Frühjahrsblühern und
Beet- und Balkonpflanzen und besetzen
damit eine saisonale Nische. ‘Primavera
Princess’ bildet hellgelb gesäumtes Laub.
Die sehr frühe, kompakte ‘Poem Mandarine’ ist eine neue Farbe bei Erysimum
mit üppiger Blüte in Gelb-ViolettBraun-Tönen. Als „IPM-Neuheit 2013“
in der Kategorie Frühjahrsblüher wurde
Arabis caucasica ‘Alabaster’ ausgezeich-
Senecio Todaisy, vorn Mini-Typ (Dümmen).
net. Die vegetativ vermehrte Sorte aus
eigener Züchtung lasse sich ohne
Hemmstoffe kultivieren, baue rund auf
und bilde zahlreiche große reinweiße
Blüten, teilt der Züchter mit.
Als Premiere präsentierte der Züchter
Salvia ‘Go-Go Purple’ als Schwestersorte
von ‘Go-Go Scarlet’, die 2012 eingeführt
wurde und laut Herzberg sehr gut ankam. Die robusten, buschigen Pflanzen
blühen bis September.
Die Little Cuties sind eine kompakte
Heuchera-Serie mit sieben Sorten, gezüchtet von Terranova in den USA und
zunächst exklusiv bei Kientzler erhältlich. Die Pflanzen bilden kleines Laub
und kurze Blütenstiele, sie wirken mit
Blättern und Blüten gleichermaßen.
Sakata (DK-Marslev) wies auf der
IPM auf das 100-jährige Bestehen des
Unternehmens hin (Sonderveröffentlichung hierzu im TASPO Magazin
1/2013). Bei den Sunpatiens-Impatiens
ist ‘Compact Red’ neu. Züchter Niels G.
Kristensen wies außerdem auf ‘White
Improved’ hin – die Blüte sei bei dieser
verbesserten weißen Sorte größer, der
Habitus runder, das Laub kräftiger und
dunkler, was den Kontrast zu den Blüten
verstärke. Supercal, eine Kreuzung aus
Petunia und Calibrachoa, ist ein weiteres
Produkt von Sakata.
Als neue Violen-Serie für die Herbstproduktion bietet Sakata Grandissimo
an. Es handele sich genetisch um keine
reine Viola cornuta, die wärmetolerante
Serie mit zunächst acht Farben wird
aber als solche angeboten.
Den 2012 mit vier Sorten eingeführten
Cool Wave-Violen war der IPM-Stand
von PanAmerican Seed (NL-Venhuizen) gewidmet. Die Serie sei in Europa
bereits gut bekannt, sagte Marketingmanager Jeroen Ravensbergen. Nach Qualität und Menge sei es die beste Neueinführung von PanAmerican Seed. Positive Eigenschaften seien die Frosttoleranz
bis minus 25 Grad Celsius, der breithängende Wuchs mit bis zu 75 Zentimeter langen Trieben und die reiche Blüte
von Herbst bis Frühsommer.
2013 kommen mit ‘Purple’ und ‘Golden Yellow’ zwei weitere Farben in die
Serie, von der PanAmerican Seed auch
drei neue Mischungen anbietet: Pastel
Mix, Berries ‘n Cream Mix, Improved
Standard Mix. Ziel sei es, jährlich zwei
bis drei neue Farben einzuführen.
Die Vermarktung der Cool WaveViolen unterstützt der Züchter mit einer
Marketingkampagne und diversen Werbemitteln. Ein Element der Kampagne
ist die Internetseite www.wave-rave.eu,
die Produzenten, Händler und Verbraucher anspricht. Auch auf Facebook und
YouTube sind die Violen präsent.
Highlights aus dem Sortiment präsentierte Florensis (Weeze) an einem neu
gestalteten Messestand. Unter „Mystical“ fanden sich bisher Petunien mit
Varianten schwarzer Blüten, jetzt kommen aber auch andere besondere Farben
hinzu. Als erstes Beispiel nannte Produktmanagerin Miriam Grünhagen
‘Mystical Wicked Purple’ in Pink mit
grünem, gewelltem Rand. Durch den
gedrungenen Wuchs benötige die Sorte
keine Hemmstoffbehandlung.
▶
zierpflanzen
22. Februar 2013 | Nr. 8
TASPO |
3
Premiere: Salvia ‘Go-Go Purple’ (Kientzler).
Silbrig: Calocephalus ‘Silver Cushion’ (PLA).
Petunia ‘Mystical Wicked Purple’ (Florensis).
Verbena ‘Lanai Vintage Rose’ (Syngenta).
‘Aristo White with Eye’ und ‘Pink’ (Elsner).
▶
sind die Chrysanthemen nicht nach
Farbgruppen sortiert, sondern nach ihrer Reaktions- und Blütezeit.
Die neuen Volante-Violen bezeichnet
Volmary als einen Zwischentyp zwischen Viola × wittrockiana und Viola
cornuta, sie werden aber unter „wittrockiana“ geführt. Eigenschaften seien
unter anderem der kräftige, rund-hängende Wuchs, die gute Winterhärte und
die reiche Blüte. Mit dem MarketingNamen „Ice Teenies“ ergänzen sie die
„Ice Babies“-Cornuten. Neu ist auch
„Mix a Twix“ mit drei verschiedenen
Viola cornuta-Sorten in einem Topf, Ton
in Ton oder kontrastreich.
Zu den Highlights bei Syngenta
(Kleve) gehörten die dreifarbigen Lanai
Twister-Verbenen. Die neue ‘Twister
Blue’ sei kompakter als die bereits mit
mehreren Preisen – darunter „IPMNeuheit 2013“ in der Kategorie Beet-
und Balkonpflanze – ausgezeichnete
‘Twister Red’, erklärte Produktmanager
Alexander Ern. Die halb hängenden
Pflanzen werden etwa 25 bis 30 Zentimeter hoch, bei ‘Twister Blue’ seien es 20
Zentimeter. Die rote Sorte müsse der
Gärtner daher gegebenenfalls stärker
hemmen. ‘Twister Pink’ als Dritte im
Bunde wächst mittelstark. Für Mischungen in einem Topf sind die Twister-Sorten daher weniger geeignet. Ab 2013 gibt
es ein neues Logo für die Serie, dazu entsprechende Etiketten für Töpfe oder
Ampeln und weitere Werbemittel.
Die weiß-rosa-rot blühende Verbene
‘Lanai Vintage Rose’ wurde mit ihrer
Farbvielfalt in Verbraucherbefragungen
als „edel“ eingestuft. Eher aufrecht
wächst ‘Lanai Upright Limegreen’.
Kennzeichen der Lanai-Sorten seien neben den großen Blüten die Frühzeitigkeit und die Mehltautoleranz.
Mit Chelsea kommt 2013 eine neue
Serie von Multiflora-Chrysanthemen
auf den Markt. Die vier wüchsigen Sorten seien noch nicht im Katalog verzeichnet, erklärte Ern. Eigenschaften
seien zum Beispiel der stabile runde
Wuchs und die vitalen Wurzeln. Die
Blüten mit einem Durchmesser von fünf
Zentimeter seien haltbar.
Das Marketingkonzept „Calendar
Colors“ für Stauden war auch ein Thema bei Syngenta. Mit Beispielen aus dem
Sortiment waren die Jahreszeiten dargestellt, die dieses Angebot abdeckt. Laut
Produktmanager Klaus Hess wird das
Programm weiter ausgebaut, zumal Syngenta bei Stauden intensiv züchte. Als
einen wichtigen Frühblüher erwähnte
Hess Saxifraga × arendsii, wo Syngenta
die Serie Touran und (neu ab 2013) die
sehr frühe, kompakte Alpino-Serie mit
jeweils sieben Sorten anbietet.
Bei Elsner pac (Dresden) zeigte sich
Andrea Ludwig am dritten Messetag mit
dem Verlauf der IPM sehr zufrieden. Es
seien viele Kunden aus dem In- und
Ausland gekommen. Insgesamt sei die
Nachfrage nach Ausgangsmaterial in
diesem Jahr groß, berichtete sie.
Bei den Aristo-Edelpelargonien sorgen zwei Neue für Verbesserungen:
‘Aristo White with Eye’ und ‘Aristo Pink’.
Bei den Candy Flowers-Pelargonien
lockert eine neue Weiße (White) das
Sortiment auf. Eine weitere PelargonienNeuheit ist ‘Angeleyes Blueberry’.
Am IPM-Stand von Geranien Endisch (Hagenbach) konnte Laborleiter
Dr. Wilfried Pagel von einer sehr guten
Nachfrage nach Zonale-Augensorten
wie ‘Hot Spot Kiss’ berichten. Bei den
Peltaten seien Zweifarbige gefragt. Der
dritte Wachstumsbereich seien interspezifische Pelargonien wie ‘Xtreme Red’.
Die Marketingkonzepte von Volmary (Münster) entwickeln sich nach
Angaben von Raimund Schnecking
„prächtig“. Neben der eingeführten
Marke „Kiepenkerl“ gibt es „Volmary“
(international leichter auszusprechen)
und die „Soul-Pflanzen“ (Soul Plants =
Soul Food und Soul Flowers).
Von dem Volmary-Multicolour-Konzept – blühende Pflanzen im farblich
passenden bedruckten Topf – sollen
2013 größere Mengen in den Fachhandel (Gartencenter) kommen, beginnend
mit Primeln und Violen. Insgesamt wirke die Volmary-Linie etwas jünger und
bunter als die Kiepenkerl-Linie.
Der Jungpflanzen-Katalog Herbst
2013 enthält durch die seit Oktober 2012
bestehende Vertriebskooperation zwischen Volmary und Fides jetzt auch Kalanchoe, Topf- und Gartenchrysanthemen. Im Gegensatz zum Fides-Katalog
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Primeln
Paradiso und Cleopatra:
Farbtupfer im Frühjahr
Nicht wie gewohnt mit Cyclamen und
Primula obconica, sondern erstmals mit
Primula vulgaris aus eigener Züchtung
präsentierte sich Schoneveld Breeding
(NL-Twello) auf der IPM. Wie Marketingmanager Jeroen Star berichtete,
kommen in der Paradiso-Serie im
Herbst 2013 zunächst mittelfrühe Sorten
(„Mid Early“) auf den Markt, und zwar
als Mini-Typ für den 9er-Topf in acht
Farben und als Midi-Typ für den 10,5erTopf in sechs Farben. 2014 sollen späte
und zuletzt 2015 frühe Sorten folgen.
Zu den Eigenschaften der ParadisoPrimeln sagte Star, dass diese genetisch
kompakt seien und sich ohne Hemmstoff kühl produzieren ließen, was die
Produktionskosten senke. Innerhalb der
Serie seien die Sorten uniform.
Schoneveld liefert das Primelsaatgut
an Partnerunternehmen, die die Jung-
Schoneveld-Eigner Peter van de Pol (links),
Jeroen Star: Neue Primel-Serie Paradiso.
pflanzen produzieren. In Deutschland
ist es Peter Sprünken in Straelen.
Unter „PrimeTime“ bietet Florensis
(Weeze) ab sofort ein Primelsortiment
für den gesamten Saisonverlauf an, bestehend aus eigenen, zeitlich aufeinander folgenden F1-Serien (Salome, Cairo,
Luxor, Esna) mit jeweils gleichen Farben. Primelsorten mit besonderen Farben (Sphinx-Serie) laufen unter „PrimeTime Special“. Hierzu gehört als neue
Einzelsorte aus eigener Züchtung die
zartrosafarbene ‘Cleopatra’. Besonderheit der kompakten, mittelfrühen Sorte
sei ihre Wärmetoleranz. Diese sorge für
eine gute Haltbarkeit im Innenraum und
damit für eine breitere Verwendung,
zum Beispiel als Geschenkartikel. Hierzu soll es entsprechende Werbemittel
wie ein Etikett geben.
Als neue Frühjahrsblüher stellte Volmary (Münster) Primula veris ‘Victoriana’ („Schokoladenprimel“, kurze Blütenstiele, festes Laub, früh) sowie Primula
vulgaris ‘Jupiter Gold Splash’ (Blüte
cremeweiß, innen gelb, mittelfrüh) und
‘Girl’s Delight’ (Rosa-Gelb-Töne, halb
gefüllte „Rosenprimel“, früh bis mittelfrüh, spezieller Topf) vor. Die mittelfrühe „Tagetesprimel“-Serie Solena bietet
verschiedene Orangetöne.
Sein Primula vulgaris-Angebot ergänzt Syngenta (Kleve) um ‘Sirococco
Blue’ und ‘Sirococco Lilac’. Beide Sorten
spielen in den Farben, die gewellten Blüten bilden einen weißen Saum aus. Diese
mittelfrühen Primeln seien als Premiumprodukt gut für den 10,5er-Topf geeignet. Mitra ist eine neue, mittelfrühe,
sehr kompakte F1-Primelserie mit sieben gleichmäßig aufblühenden Farben
für die Massenproduktion.
(dre)
gehölze
4 | TASPO
22. Februar 2013 | Nr. 8
Neues Säulenobst mit Ertragsgarantie
Beim Baumobst waren auf der IPM auch neue Kirschensorten für den Privatgarten und Kreuzungen aus Pfirsich und Aprikose zu finden. Von Lorenz Wieland
B
eim Baumobst standen in diesem
Jahr unter anderem Familienbäume, platzfeste Kirschen und einige
Kreuzungen zur IPM im Blickpunkt.
Neu war das Konzept Familienbaum
von BKN Strobel (Holm). Die Familienbäume des Unternehmens gibt es als Variante Apfel mit drei oder vier Edelsorten an einem Baum, Birne mit drei und
Kirsche mit ebenfalls drei bewährten
Sorten. Ebenfalls Familienbäume, allerdings mit historischen Apfelsorten stellte die Baumschule Krämer (Detmold)
vor. Dabei sind ‘Dülmener Rosenapfel’,
‘Prinz Albrecht von Preußen’, ‘Winterglockenapfel’ und ‘Zabergäu Renette’ auf
einen Baum veredelt. Die Nachfrage
nach Mehrsortenbäumen sei ungebrochen hoch, so das Unternehmen.
Frühe und späte Apfelneuheiten
Zwei neue, robuste Apfelsorten, einen
Frühsommerapfel und einen Lagerapfel
stellte Lubera (CH-Buchs/Bad Zwischenahn) vor. ‘Paradis New Year’ hat rote, große, sehr feste Äpfel mit grüner Grundfarbe und Pflückreife im Oktober sowie Genussreife von November bis Januar. Der
Geschmack hat dann Anteile von ‘Braeburn’ und ‘Jonagold’. ‘Paradis Katka’ reift
um den 20. Juli und hat für eine Frühsorte
sehr viel Aroma und eine gute Textur des
Fruchtfleisches. Die roten, leicht berosteten Früchte sind bis drei Wochen lagerfähig. Beide Sorten seien sehr robust und
beispielsweise gegen Schorf resistent.
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schmackhaft bei gleichzeitig festem
Fruchtfleisch. Die neue Süßkirsche ‘Narana’ stammt laut Artevos aus Pillnitz
und fällt durch ihre frühe Reife auf. Sie
eröffnet schon eine Woche vor ‘Burlat’
die Süßkirschensaison. Sie hat zugleich
besonders große, dunkelrote Früchte bei
gutem Behang und festes, aromatisch-süßes nichtplatzendes Fruchtfleisch. In der
fünften Kirschwoche angesiedelt ist die
Reife von ‘Christiana’. Sie habe zwei besondere Vorteile: die dunkelroten, vollreif
schwarzroten, würzig aromatisch schmeckenden Früchte können lange am Baum
hängen, ohne überreif zu werden und
sind sehr platzfest.
Pfirsich und Aprikosen gekreuzt
„fruit4sure“-Säulenobst.
Mit ‘Merkur’ und ‘Sirius’ bereichert
Häberli (CH-Neukirch-Egnach) das
Sortiment schorfresistenter Apfelsorten.
‘Merkur’ hat nahezu ganz auffällig purpurrot gefärbte Früchte und gelbes, saftiges und festes süßfruchtiges Fruchtfleisch. Er reift ab Ende September/Anfang Oktober und halte sich im kühlen
Keller bis Februar/März. Die Sorte ist
wenig anfällig für Mehltau und Krebs.
‘Sirius’ ist eine Mischung aus ‘Topas’ und
‘Golden Delicious’ und allergenarm. Ihre Äpfel haben gelbe Grundfarbe und
knackig-festes, saftiges Fruchtfleisch mit
Foto: Lorenz Wieland
Süßkirsche ’Narana’.
Werkfoto
gutem Aroma. Sie reifen Mitte Oktober ment umfasst aktuell die Varianten „Yelund sind bis März/April lagerfähig.
low Apple“ (aromatisch, gelb) und den
besonders für Kinder attraktiven „Mini
„fruit4sure“ im Wavetopf
Red Apple“ (aromatisch frisch mit rosa
Die niederländische Baumschule Van Fruchtfleisch). Angeboten werden sie im
der Starre (NL-Boskoop) präsentierte platzsparenden Wavetopf in Wellenmit „fruit4sure“ Zwerg-Säulenobst mit form, dazu gibt es ein passendes TischErntegarantie im ersten Jahr nach dem konzept und Werbematerial.
Kauf. Andernfalls gebe es das Geld zuBeim Steinobst stellte Artevos Obstrück. Geeignet seien die auf Krankheits- neuheiten (Karlsruhe) eine neue Pflauresistenz und Geschmack gezüchteten men- und zwei neue Kirschensorten vor.
Bäume für Garten, Terrasse, Balkon Die Zwetschgensorte ‘Juna’ reift als eine
oder sogar als Hecke bei Pflanzung im der ersten im Jahr, ist aber im Vergleich
Abstand von 30 Zentimetern. Das Sorti- zu anderen frühen Sorten besonders
Um eine Kreuzung zwischen Pfirsich
und Aprikose handelt es sich bei ‘Honeymoon’, die die Baumschule Jäger
(Ladenburg) vorstellte. Die Besonderheit
für Aromaliebhaber entwickelt im Juli
sehr süße, saftige, aromatische Früchte
mit aprikosenähnlichem Fleisch. Der
Baum sei robust und weniger anfällig für
Kräuselkrankheit als Pfirsich.
Auch Häberli stellte mit dem Honigpfirsich eine Kreuzung zwischen
Pfirsich und Aprikose vor. Die Früchte
sind nach Auskunft am Stand besonders
süß und im Aroma ein Geschmacksgemisch aus Pfirsich und Aprikose. Die
zarte Haut der Früchte und das Fruchtfleisch sind honiggelb. Baum, Laub und
Blüte glichen einem Pfirsich.
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gehölze
22. Februar 2013 | Nr. 8
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Bereicherung im Obst-Sortiment
Besonderheiten
Zuweilen knappes Angebot bei Obstpflanzen nach dem Frost im vergangenen Jahr. Von Lorenz Wieland
Neben den Standardobstarten wie Himbeeren oder Äpfel standen auf der IPM
auch wieder Besonderheiten von Maulbeeren über Kaki-Pflaumen bis Zierholunder im Rampenlicht.
Eine Zickzack-Maulbeere, die sich
dank ihres Wuchses auch für kleine Gärten eignet, stellte Lubera (CH-Buch/Bad
Zwischenahn) vor. Sie hat zickzackförmige Triebe und wird als Strauch bis 2,5
Meter hoch. Die schwarzen Früchte erscheinen im August, sind groß und länglich und haben laut Anbieter sehr süßen,
saftigen Geschmack.
Eine weitere Besonderheit ist bei Lubera der Granatapfel ‘Favorite’. Er sei
winterhart, vergleichbar mit GustissimoFeigen und habe in der Schweiz schon
Fröste bis minus 20 Grad Celsius überstanden. Die alte russische Sorte bildet
nach zwei bis drei Jahren einen widerstandsfähigeren Holzkörper. Der jüngere
Zuwachs dürfe zurückfrieren. Die mittelgroßen Früchte der selbstfruchtbaren
Sorte reifen Oktober/November.
Gleich auf zwei Neuheiten in seinem
Sortiment verwies die Baumschule Jäger (Ladenburg) bei Kaki-Pflaumen,
‘Cioccolatino’ und ‘Tipo’. Beide seien
vergleichsweise frosthart, benötigten
aber im ersten Jahr Schutz, ferner eine
geschützte Lage und einen sonnigen
Platz. Die Reifezeit liege im Oktober.
‘Tipo’ sei ertragreich und bildet große
Früchte, ‘Cioccolatino’ wächst kompakt
und hat kleine Früchte.
(hlw)
Zahlreiche neue Beerensorten
Obstgehölze und -Sträucher sind nach
wie vor gefragt. Das Angebot ist vereinzelt aber knapp, nachdem im vergangenen Jahr Spätfroste für manche Ausfälle
sorgten, war auf der IPM zu hören. Die
meisten Neuheiten waren im Beerenobst-Sortiment zu entdecken.
Für Aufsehen sorgte die besonders für
ihre Cranberrys bekannte Baumschule
Steiner (A-Hochburg-Ach) mit einer Bioschiene für Heidelbeeren und Cranberrys.
Ab Juni startet das Unternehmen mit Heidelbeeren, ab August mit Cranberrys, und
außerdem mit der passenden Moorbeeterde in Bioqualität. Die zertifizierte Erde,
die auch für andere Moorbeetpflanzen
einsetzbar ist, enthält laut Steiner nur
noch 50 Prozent Torf sowie 25 Prozent
bio-kontrollierte Holzfaser, 20 Prozent
bio-kontrollierte Cocosfaser und fünf
Prozent bio-gütegesicherten Substratkompost. Hinzu kommt Grunddüngung
mit aus Pflanzen gewonnenem Stickstoffdünger und biozulässigen Spurenelementen. Bei dem eigenen Produkt sei
nachhaltiger Abbau des Torfes auf langjährig landwirtschaftlich genutzten
Moorflächen gewährleistet, die danach
renaturiert würden. Das Biosortiment
umfasse namhafte Blaubeer-Sorten wie
‘Reka’, ‘Blue Crop’, ‘Goldtraube’ oder die
hauseigene Cranberry ‘Red Star’.
Neue Konzepte mit Beeren
Neue Konzepte im Bereich Beerenobst
zeigte BKN Strobel (Holm). Beerenobst-Trio nennt das Unternehmen seine
neue Marke für drei verschiedene Beerenobstsorten im Fünf-Liter-Container
am Spalier mit großen Klappetiketten.
Das Sortiment umfasst: BrombeerenTrio (‘Aroma King’, ‘Dorman Red’, Tayberry ‘Medana’), Johannisbeer-Trio
(Schwarze, Rote und Weiße Johannisbeere) und Himbeeren-Trio (‘Black Jewel’, ‘Aroma Queen’, ‘Golden Everest’).
Ein weiteres Konzept mit Beerenobst
ist bei BKN Strobel das Sortiment „Exklusive Vitamine“. Es umfasst außergewöhnliche Obstpflanzen, die den Grundstein
für ein gesundes Wohlbefinden legen
könnten: Gojibeere, Honigbeere, Sanddorn, Apfelbeere, Heidelbeere, Him- und
Taybeeren sowie Jostabeere und Rhabarber. Das Sortiment im Zwei-Liter-Ecktopf
präsentiert sich übersichtlich und selbsterklärend auf CC-Containern mit großen
Bildetiketten sowie Topper und großem
Seitenplakat. Auf Etiketten finden sich
rückseits wichtige Infos zu Pflege und Inhaltsstoffen der Früchte.
Zahlreich waren auf der IPM im Bereich Himbeeren neue Sorten zu finden.
So stellte Lubera aus der Schweiz, die
auch mit einem Betrieb in Bad Zwischenahn vertreten ist, gleich mehrere Neuheiten heraus. Die Herbsthimbeere Frambeasy ‘Autumn Amber’ ist das erste Resultat der Allianz des Schweizer Unternehmens mit dem britischen Züchtungsinstitut East Malling für bessere Gartenhimbeeren. Die Sorte ist dornenlos, robust
beispielsweise gegen Wurzelsterben und
bringt als neue Fruchtfarbe Apricot ins
Sortiment. Die Früchte erscheinen sehr
reichlich kurz vor Mitte August bis September, sind sehr groß und entwickelten
bei Vollreife ein Gourmet-Aroma. Sie
trägt an einjährigen, dornenlosen Ruten,
die im späten Frühjahr zurückgeschnitten werden sollten.
Aus eigener Züchtung stammt die gelbe Herbsthimbeere ‘Autumn Sun’, laut
Lubera eine der ersten von Haus aus gelben Sorten. Die großen Früchte des
„Exklusive Vitamine“ bei BKN Strobel.
Massenträgers reifen Anfang August bis
Mitte September. Aroma: süßer als bei
den meisten roten Sorten, leicht an Bananen erinnernd. Eine weitere neue
Herbsthimbeere eigener Züchtung, allerdings mit langen, konischen roten
Früchten und kompaktem Wuchs, ist
‘Autumn Belle.’ Sie wird nur 1,2 Meter
hoch und habe wenig, in der Fruchtzone
fast keine Dornen. Geschmack: mild,
süß mit erfrischender Säure.
Brombeere ‘Reuben’ bei Sämann.
trägt bereits im Jahr nach der Pflanzung
aromatische, leicht nach Zitrone schmeckende Kiwibeeren. Ebenfalls neu ist bei
Häberli die gelbe Kiwi ‘Soreli’, für die sich
beispielsweise ‘Matua’ als Befruchter eignet. Ihre braunschaligen, wenig behaarten Früchte sind Mitte Oktober erntereif
und werden im Keller genussreif weich.
Die Baumschule Plattner (Aldersbach) präsentierte die neue Kiwi Actinidia arguta ‘Julia’, die wie ‘Issai’ selbstfruchtend ist. Die glattschaligen Früchte
Brombeeren am einjährigen Trieb (September) würden bei optimalen BeDie Baumschule Stahl (Tornesch) stell- dingungen jedoch bis doppelt so groß.
te als neue Himbeere ‘Two Timer’ he- Die ertragreiche Sorte habe einen süßen
raus. Sie entwickelt im Herbst und im Geschmack und trage oft im ersten Jahr.
Frühjahr ihre sehr aromatischen, relativ
festen Früchte, und zwar am einjährigen
Trieb. Die einjährigen Triebe sollten deshalb stehen bleiben. Beim Schnitt der
abgetragenen Spitzen entwickelten die
Seitentriebe Früchte im Frühjahr. Die
Sorte sei robust gegen Triebsterben und
unanfällig gegen Phytophthora.
Neu sind bei Stahl auch StachelbeerAbrisse und Johannisbeer-Stecklinge im
TB 9 als dreimal pinzierte Ware zur Weiterkultur im Drei- oder Fünf-Liter-Topf.
Der Topfballen sorge für ein sehr schnelles und sicheres Anwachsen und die vielen Augen durch das Pinzieren für einen
buschigen Wuchs. So erhältlich seien alle
Hauptsorten im Privatverkauf.
Bei Brombeeren stellten Sämann
(Bautzen) und Häberli (CH-NeukirchEgnach) die Neuheit ‘Reuben’ vor, die am
einjährigen Holz trägt. Im Verkauf sind
daher schon Blüten zu finden. Die dornenlose Pflanze baut sich bereits vieltriebig auf und bringt bei zeitigem Topfen ab
August geschmacklich gute, große Früchte hervor. Durch ‘Reuben’ sei es nun auch
bei Brombeeren möglich, abgetragene
Triebe im Winter bodeneben abzuschneiden, sodass dann im Frühjahr neue
Fruchttriebe entstehen.
Dornenarme Stachelbeeren zeigte Häberli mit den Sorten ‘Rania’ und ‘Franziska’. Stacheln besitzen beide nur im
unteren Bereich. Beide sind robust im
Blatt gegen Mehltau und Blattflecken.
‘Franziska’ hat grüngelbe, mittelgroße,
glatte, dünnschalige süß-saftige Beeren,
die mit hohem Ertrag Mitte/Ende Juli
reifen. ‘Rania’ reift im Anschluss mit kugelrunden, dunkelroten, glatten und süßen Beeren bis Ende Juli/Anfang August.
Als rote Johannisbeere mit besonders
mildem Aroma und höchstem Zuckergehalt beschreibt Lubera ‘Susette’. Die
mittelspäte Sorte bildet lange Trauben.
Das Kiwi-Sortiment bereichert Häberli um zwei Neuheiten. ‘Kokuwa’ bezeichnet Häberli dabei als Säulenkiwi, weil sie
sich aufgrund kürzerer Triebe besonders
platzsparend ziehen lässt. Die selbstfruchtende, winterharte arguta-Kiwi
Bio-Pflanzen bei Steiner. Fotos: Lorenz Wieland
Die Goji-Beere ‘Natascha’ stellte Plattner als frühe Sorte (August/September)
vor. Sie wächst überhängend, sehr stark
fruchtend und trägt relativ große, süße
Früchte. Sie sei unempfindlich gegen
Pilzkrankheiten. Spät reift dagegen die
Goji-Neuheit ‘Synthia’. Sie entwickelt im
Oktober ihre sehr süßen, großen, extra
dicken und wohlschmeckenden Früchte.
Die Bitterstoffe seien fast gänzlich weggezüchtet. Bisher war die Sorte komplett
frei von Pilzkrankheiten.
Als neue Traubensorte für den Garten
war bei Häberli ‘Sulima’ zu entdecken,
eine Robustarebe mit kernlosen, mittelgroßen Beeren mit Muskatgeschmack.
Von Kaki bis
zur Maulbeere
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22. Februar 2013 | Nr. 8
Gartenrosen – einfach dufte!
Container-Rosen bestimmen das Geschäft und die Container-Saison beginnt immer früher. Von Marion Sippel-Boland
G
roßblütig, duftend und gesund
sind die Kriterien, nach denen
der Kunde bevorzugt seine
Rosen aussucht. Nach wie vor sind die
nostalgisch anmutenden Sorten mit ihren gefüllten Blüten gefragt. Aber auch
die neuen Edelrosen-Sorten kommen
gut beim Kunden an.
Andreas Verschuren produziert in
seiner Rosenbaumschule im niederländischen Cuijk/Katwijk (E-Mail: [email protected]) etwa 400
verschiedene Rosensorten und deckt
damit die ganze Bandbreite der Rosengruppen ab, inklusive der historischen
Rosen, von denen er in diesem Jahr Alba Suaveolens, ‘Deuil de Paul Fontaine’
und ‘Stanwell Perpetual’ neu in sein
Sortiment aufgenommen hat. Wieder
stärker nachgefragt sind Edelrosen und
da vor allem duftende Sorten. Aber
auch Rosen mit zweifarbigen Blüten liegen im Trend. Verschuren hat daher aus
der Eleganza-Serie von Kordes die Sorten ‘Beverly’, ‘Souvenir de Baden-Baden’
und ‘Winter Sun’ neu im Programm,
aber auch verschiedene Sorten aus der
Serie Holiday Island Roses von Interplant. Die Nachfrage nach Rosen für
das öffentliche Grün ist nach Ansicht
Verschurens in Deutschland besser als
in den Niederlanden. Dort sei man mit
dem Nachpflanzen nach den Ausfällen
des Winters 2011/2012 deutlich vorsichtiger.
Über eine große Nachfrage nach dem
vergangenen Winter konnte sich RosenTantau freuen (Uetersen, www.rosentantau.com). Es wäre sogar mehr gegangen, aber teilweise war nicht alles lieferbar. Nach wie vor beliebt sind die gefüllten Rosen und Tantau hat mit Mary
Ann, einer nostalgischen Edelrose in
Dunkelorange bis Apricot, mit der zweifarbigen, gestreiften ‘Best Impression’,
der silberblauen Patiorose ‘Lavender Ice’
und der roten Nostalgie-Rose ‘Gospel’
gleich mehrere Neuheiten zu bieten.
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halb gefüllten, leuchtend lachsrosa Blüten aus. Sie bilden einen schönen Kontrast zu dem dunkelgrünen, glänzenden
Laub, das im Frühjahr rötlich austreibt.
‘Lichtblick’ überzeugt durch ihre sehr
gute Blattgesundheit und gewann 2012
in Baden-Baden die Goldmedaille. Als
weitere Neuheiten hat Noack mit ‘Balou’
eine leuchtend rote Beetrose im Sortiment. Sie wird 40 bis 50 Zentimeter
hoch und hat gefüllte Blüten in dichten
Büscheln. Mit ihrem kompakten Wuchs
eignet sie sich gut für kleine Gärten und
schmale Beete. ‘Balou’ wurde 2012 neben der gelben Beetrose ‘Westart’ und
der magentaroten Edelrose ‘Charisma’
mit dem ADR-Prädikat ausgezeichnet.
Duftende Edelrosen, keine Utopie
Gesundheit und andauernde Blüte zeichnen die Serie Plant’n’relax des dänischen Züchters Roses Forever aus.
Wobei die „unglaublich gesunde“ ‘Gospel’ auch am schnellsten verkauft war, so
Marketingleiter Georg Wieners.
Als Messeneuheit präsentierte Tantau
die Miniclimber-Serie Starlet-Rosen. Bei
dieser neuen Serie verbinden sich die Eigenschaften der Rambler mit denen der
nostalgischen Rosen. Sie haben einen
dichten Wuchs, werden etwa 1,5 bis 2,0
Meter hoch und remontieren. Die Blüten,
sind gefüllt, lange haltend und zwei der
bisher vier Sorten duften. Die Scarlet-Rosen eignen sich für kleine Gärten in städtischen Bereichen, für kleine Sitzbereiche
und zur Bepflanzung von Kübeln. Mit
den Scarlet-Rosen hat Tantau ein ganz
neues Programm aufgelegt, was hinsichtlich Farben und Sorten noch weiter aus-
gebaut werden soll, führte Wieners aus.
So seien zahlreiche Neuheiten bereits im
Test. Angeboten werden sie als Halbfertigware im Zwei-Liter-Topf ab Herbst, als
blühende Container-Rose im hellgrünen
Neun-Liter-Dekotopf (120 bis 150 Zentimeter hoch) ab Mitte Juni oder als Solitärrosen im 11,5-Liter-Container ab
Spätsommer 2013/Frühjahr 2014.
Tendenziell werden Rosen zunehmend im Frühjahr gepflanzt und das gilt
besonders für Stammrosen. In den letzten drei bis vier Jahren wurden weniger
Bodendeckerrosen im öffentlichen
Grün und in Privatgärten gepflanzt.
Kleinstrauchrosen haben deutlich verloren, angesagt sind großblütige, duftende
Rosen, erläuterte Wieners.
Fotos: Marion Sippel-Boland
Containerrosen bestimmen das Geschäft und die Container-Saison startet
immer früher. Bei der Vermarktung geht
es stärker in Richtung Kundeninformation. So informiert im Katalog beispielsweise eine Karte über die Winterhärtezonen und für besonders regenreiche
Gebiete wird eine Auswahl regenfester
Sorten empfohlen.
Zum 60-jährigen Firmenjubiläum
präsentiert Noack-Rosen (Gütersloh,
www.noack-rosen.de) seinen neuen Katalog mit neuen Bildern und noch mehr
Informationen. Im Mittelpunkt des
Messeauftritts stand die neue Sorte
‘Lichtblick’. Sie ergänzt die Gruppe der
Flower Carpet-Sorten. Die Kleinstrauchrose zeichnet sich durch ihre
Die Pepinieres et Roseraies Georges
Delbard mit Sitz in Malicorne/Frankreich (www.delbard.fr) sind bekannt für
ihre duftenden Rosen. Hauptthema der
Züchtung ist, Duft, Resistenz und Farbe
miteinander zu verbinden, auch Zweifarbigkeit. Bereits 2011 als Neuheit vorgestellt kommt die kräftig pinkfarbene
Edelrose ‘Pink Paradise’ jetzt in größeren Stückzahlen auf den Markt. Sie ist
sehr robust (ADR), erreicht eine Höhe
von 80 Zentimetern. Die lebhafte Blütenfarbe bildet einen guten Kontrast zu
dem dunkelgrünen Laub. ‘Utopia’ als
Neuheit für die Saison 2012/13 präsentiert, zeichnet sich durch ihren kräftigen
Wuchs und eine reiche Blüte und Nachblüte aus. Die halbgefüllten karminrosa
Blüten sind mittelgroß und im Abblühen hellrosa. Sie duften leicht. ‘Utopia’
hat eine gute Resistenz gegenüber
Krankheiten (ADR). Für 2014 kündigt
Delbard mit ‘Fragonard’ eine neue, stark
duftende Edelrose an. Die neue Sorte
überzeugt durch ihre großen hellrosa
Blüten und ihren kompakten Wuchs. Sie
verfügt über eine gute Resistenz.
Meilland International (F-Le Cannetdes Maures, www.meilland.com) ▶
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22. Februar 2013 | Nr. 8
Die Kleinstrauchrose ’Topolina’ für öffentliches Grün und naturnahe Gärten.
Foto: Kordes
Gut für Kübel: ’Lavender Ice’ von Tantau.
▶ stellte auf der IPM vier Klein- tende Neuheiten im Angebot wie etwa nieu,
strauchrosen der Drift-Serie vor: in den
Sorten ‘Red Drift’, ‘Peach Drift’, ‘Coral
Drift’ und ‘Pink Drift’. Die Pflanzen sind
gut winterhart und auch für Balkon und
Terrasse geeignet. Die teilweise gefüllten
Blüten blühen lange und remontieren.
Die Sorte ‘Red Drift’ kann auch als Hanging Basket verwendet werden. 2014 sollen noch zwei weitere Sorten auf den
Markt kommen.
Blüten wie Hibiskus
Als eine Weltneuheit stellte BKN Strobel (Holm, www.bkn.de) die Rosenzüchtung ‘Eyeconic’ vor. Diese Züchtung
aus dem Hause Meilland basiert auf der
Wildform Rosa persica x Hulthemia. Die
halbgefüllte, leuchtend gelbe Blüte mit
rot gefärbtem Auge erinnert an Hibiskusblüten. ‘Eyeconic’ ist eine wüchsige
Strauchrose mit reichhaltigem Blütenflor. Sie ist sowohl als Solitär im Kübel
als auch als Kletterrose einsetzbar.
Außerdem präsentierte BKN Strobel
unter der Bezeichnung Châteaux de
Provence öfter blühende französische
Kletterrosen. Die gefüllt blühenden,
gestäbten Rosen werden im schwarzen
5,5-Liter-Container mit goldfarbenem
Logo angeboten. Vier verschiedene
Sorten stehen zur Verfügung. Für die
Liebhaber von Duftrosen hat das Unternehmen mit Parfums de Provence
ein Sortiment ausgesuchter Edelrosen
mit intensivem Duft im Angebot. Die
Rosen im Drei-Liter-Vierecktopf sind
mit einem Etikett mit Duftprobe versehen. So kann sich der Kunde seinen
bevorzugten Rosenduft schon vor der
Blüte aussuchen.
Aufgrund des letzten Winters hat sich
die Rosensaison, wie Geschäftsführer
Hajo Steinmeyer erläuterte, bis in den
Sommer hinein verlängert, weil sich viele Frostschäden erst sehr spät zeigten.
Allerdings manifestiere sich ein Trend,
die Rose grün angetrieben schon ab
März anzubieten und mit Farbe und Etikett den Kunden anzusprechen, während man im Mai/Juni mit Rosen, die
Farbe zeigen, auf den Impulskäufer
setzt. Darin sehe er Potenzial.
Die Rosen-Union (Bad NauheimSteinfurth, www.rosen-union.de), die
1961 gegründet wurde, ist eine AbsatzGenossenschaft. Heute produzieren 18
Betriebe etwa eine Million Rosenpflanzen, die über die Rosen-Union an den
Groß- und Einzelhandel gehen. Der Privatverkauf liegt derzeit noch bei etwas
mehr als zehn Prozent, soll aber auf 20
Prozent ausgebaut werden.
Um dem Wunsch des Kunden nach
Duft zu entsprechen, hat sich die RosenUnion in den letzten zwei Jahren mehr
auf Duftrosen konzentriert, die die heutigen Anforderungen an Robustheit und
Gesundheit erfüllen: so zum Beispiel
‘Jennifer Rose’, eine lila-pinkfarbene, gefüllte Beetrose mit sehr starkem Duft
oder ‘Chandos Beauty’, eine creme-apricotfarbene, gefüllte, großblumige Teehybride, die 2011 in Baden-Baden als beste
Duft- und Edelrose ausgezeichnet wurde. Auch bei den Kletterrosen sind duf-
die violett-rosa ‘Climbing Violette Parfumée’ oder die purpur-violette ‘Rosengarten Zweibrücken’. Für das nächste
Jahr kündigte Siegfried Karlin als Neuheit zweifarbige Persica-Hybriden an,
deren Blüten an Hibiskus erinnern. Man
wolle ein Paket mit drei bis vier Neuheiten, die das ganze Farbspektrum abdecken, anbieten. Man versucht neue Linien zu entwickeln mit besonderen Sorten
und Farben, wie sie akzeptiert werden,
sei zwar noch unklar, zeige aber was im
Spektrum Rosen möglich ist, so Karlin.
Im letzten Jahr waren besonders große,
gefüllte Blüten gefragt, ob dieser Trend
anhalte, bezweifelte Karlin aber. Nach der
Erfahrung mit langen Regenperioden
verlangten die Kunden jetzt eher nach
der klassischen Form der Edelrose, die
schön aufblüht. „Diese Entwicklung
könnte die nächsten Jahre anhalten, ohne
dass die Augusta Louise, oder die Leonardo da Vinci Einbruch erleben“, prognostizierte der Gartenbau-Ingenieur.
Intensiv duftend und gesund
Für die Verkaufssaison 2012/13 hat W.
Kordes Söhne (Klein Offenseth-Sparrieshoop, www.gartenrosen.de) sein
Gartenrosen-Sortiment um neun Neuheiten ergänzt. So beispielsweise die zart
creme-rosa Beetrose ‘Constanze Mozart’
und die purpur-violette ‘Gräfin Diana’.
Beide Sorten gehören zur neuen Produktgruppe der Parfuma-Rosen, hierbei
handelt es sich um intensiv duftende
Sorten, die zudem eine hohe Blattgesundheit aufweisen. Wie Verkaufsleiter
Otto Hartlieb mitteilte, sind aufgrund der
großen Nachfrage diese Sorten schon ausverkauft. Zum Herbst 2013 wird dieses
Sortiment noch um drei weitere Sorten
ergänzt. Bereits seit einigen Jahren ist das
Eleganza-Sortiment, eine Kollektion
blattgesunder Edelrosen, auf dem Markt.
Als Neuheiten kamen nun die kirschrosa
‘Cherry Lady’ und die rot blühende
‘Traumfrau’ dazu, zwei Tee-Hybriden einer neuen Generation. Ihr buschiger
Wuchs eignet sich sowohl für die Container-Kultur, als auch für den Einzelstand.
Anlässlich des 125-jährigen Firmenjubiläums wurde ‘Kordes’ Jubilee’ getauft.
Sie trägt ihre nostalgisch anmutenden
Blütenkugeln auf den festen Stielen einer
modernen Tee-Hybride. Neu sind auch
die neue, bernsteinfarbene Strauchrose
‘Sonnenwelt’, sowie die zwei farbintensiven Beetrosen ‘Roter Drache’ mit großen, halbgefüllten Blütenschalen in
Samtrot und ‘Stuttgardia’ mit leuchtend
gelben Blüten in reichen Dolden. ‘Topolina’ ist eine zierliche Kleinstrauchrose
mit offenen Blüten, die sich besonders
gut in kleinen Gärten einsetzen lässt. Für
ihre Blattgesundheit erhielt sie bereits
2010 das ADR-Prädikat.
Beim Abverkauf geht der Trend zu
großen Containern, so Hartliebs Erfahrung, vorgetrieben ab Mai und im Freiland ab Juni. Die Nachfrage nach ZweiLiter-Containern im März/April erreichte im letzten Jahr jedoch Rekordniveau.
Premiere auf der diesjährigen IPM
hatte die Roseraie Guillot (F-Chamag-
www.roses-guillot.com). Die
Wurzeln des traditionsreichen Unternehmens gehen bis auf das Jahr 1829 zurück.
Bedingt durch ihren Standort zwischen
Lyon und Grenoble sind die Rosen durchaus winterhart. Das Angebot umfasst neben modernen Rosen auch eine große
Auswahl an alten und historischen Sorten. Unter dem Namen „Rosa Generosa“, zu der etwa 60 Sorten gehören, bietet
Guillot ein Rosen-Sortiment an, das den
Charme und die Eigenschaften der alten
Rosen mit der Robustheit und der Gesundheit heutiger Rosen verbindet.
Plant‘n‘relax ist die neue GartenrosenSerie überschrieben, die Roses Forever
ApS (DK-Sabro, www.roses-forever.
com) aktuell auf der IPM vorstellte. Sie
umfasst zwölf Sorten von der Teehybride über die Bodendeckerrose und die
Strauchrose bis zur Kletterrose. Alle Sorten zeichnen sich durch ihre Blühfreudigkeit aus. Bei der Auswahl wurde zudem großer Wert auf Gesundheit und
ihre Eignung als Kübelpflanze gelegt.
Gesundheit und Haltbarkeit verbunden mit Schönheit sind auch bei Poulsen Roser (DK-Fredensborg, www.poul
senroser.com) die Ziele, die sie bei der
Entwicklung neuer Rosen verfolgen. In
Essen zeigten sie sechs Rosenneuheiten,
die bereits im Frühjahr 2013 in kleinen
Mengen in den Geschäften zu finden
sind und in noch größeren Mengen 2014
in den Handel kommen werden. Bei
‘Real Cover’ handelt es sich um eine Bodendeckerrose mit dunkelroten, gefüllten Blüten. ‘Tender Cover’ zeigt gefüllte,
apricotfarbene Blüten. Beide Sorten
zeichnen sich durch ihren kompakten,
dichten Wuchs und ihr gesundes, dunkles, glänzendes Laub aus. Sie erreichen
eine Höhe von 60 bis 100 Zentimetern
und können sowohl als kleine Hecke,
zur Bepflanzung von Seitenstreifen oder
für die Bepflanzung großer Beete in
Parks und Gärten verwendet werden.
‘Broads’ ist eine moderne, dauerblühende Bouquetrose mit großen halbgefüllten, rosafarbenen, duftenden Blüten.
Ihr Wuchs ist kompakt und gut verzweigt. Mit einer Höhe von 100 bis 150
Zentimetern ist sie sowohl für große
Töpfe als auch für die Beetbepflanzung
geeignet.
Für eine Kübelbepflanzung auf der
Terrasse ideal ist die intensiv gelbe Patiohit Rose ‘Ethel’, da sie nicht höher als
30 bis 40 Zentimeter wird. Blüten und
Knospen sind groß und die Blühzeit
durchgängig. Darüber hinaus verbreitet
sie einen schönen Duft. Ebenfalls für die
Bepflanzung großer Töpfe empfehlen
sich die gefüllt blühende, dunkelrote ‘Isla’ und die mittelgelbe, gefüllte ‘Mysore’.
Beide Sorten wachsen kompakt und
werden 40 bis 50 Zentimeter hoch.
Wildrosen von Weiß bis Pink
Mit „Rosigen Zeiten“ wirbt Hans Reinke, Baumschulen (Rellingen, www.
baumschule-reinke.de) für sein neues
Rosenkonzept. Acht verschiedene Wildrosen werden mit drei Stäben und ansprechendem Bildetikett angeboten. Im
Angebot sind Rosa rugosa, Rosa rugosa
TASPO |
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Mit den Starlet Rosen bringt Tantau Miniclimber für Terrasse und Balkon auf den Markt.
alba, Rosa carolina, Rosa glauca, Rosa
multiflora, Rosa canina, Rosa rubiginosa
und Rosa pimpinellifolia. Die Sortenwahl
kann individuell gestaltet werden. Von
Weiß über Rosa bis zum kräftigen Pink
lassen sich attraktive Farbakzente setzen
und im Herbst und Winter sind die Hagebutten nicht nur Fruchtschmuck, sondern dienen den Vögeln auch als Nahrungsquelle.
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8 | TASPO
22. Februar 2013 | Nr. 8
Sortimentsbaumschulen gehen
positiv gestimmt in die Saison 2013
Zahlreiche Neuheiten im Sortiment und findige Marketingideen unterstützen den Einzelhandel. Von Kathrin Scheumann
Ü
ber ein gutes Jahr 2012 berichtete
die Baumschule zu Jeddeloh
(Jeddeloh) am IPM-Messestand.
Der Frost im Februar des Vorjahres habe
dafür gesorgt, dass sich das Geschäft
vergleichsweise etwas nach hinten verlagerte, was dem Verkauf aber zugute
kam. Insgesamt sei der lange Saisonverlauf 2012 positiv zu bewerten. Frische
Ware war nach Angaben am Messestand
absolut gefragt, im Frühsommer liefen
insbesondere laubschöne Varietäten gut.
Im Bereich der Blütengehölze waren
Hortensien und Rosen die Spitzenreiter.
Für 2013 hat das Unternehmen seine
bereits vor einigen Jahren in den Fokus
gerückten Marketingaktivitäten weiter
ausgebaut. Firmeneigene Markt- und
Trendanalysen in der gesamten Branche
dienen laut Information dazu, Markenmanagement, Produktentwicklung, zielgruppenorientiertes Marketing und Verkaufskonzepte für den POS weiterzuentwickeln. Am Messestand stellte zu Jeddeloh daher auch seine „Marken und
Konzepte 2013“ in den Mittelpunkt der
Präsentation (siehe TASPO 3/13).
Als Pflanzenneuheit präsentierte das
Unternehmen Physocarpus ‘Amber Jubilee’. Die attraktive Varietät der Blasenspiere eröffnet den Reigen in einer neuen
exklusiven Produktlinie namens First
Editions, unter der das Ammerländer
Unternehmen zukünftig weitere Besonderheiten vermarkten wird. ‘Amber Jubilee’ wurde im kanadischen Manitoba selektiert und ist eine Kreuzung aus den
Sorten ‘Diabolo’ und ‘Darts Gold’. Bei einer Winterhärte von bis zu minus 40
Grad Celsius stellt zu Jeddeloh besonders
das fließende Farbspiel des Laubes heraus. Von Gelb und Gold wandelt sich
die Färbung im Sommer hin zu Orange
und geht im Herbst in ein Dunkelrot,
später dunkles Violett über.
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Rispenhortensie ‘Butterfly’ der Baumschule Diderk Heinje. Werkfoto Fagus ‘Asterix’ ist neu bei E. A. Stöckmann.
Dreiminuten-Clips zum lernen
Auch Christian Kordes, Geschäftsführer
der Kordes Jungpflanzen Handels
GmbH (Bilsen) sieht für 2013 sehr gute
Geschäftsaussichten. Bereits im Herbst
vergangenen Jahres habe sich gezeigt,
dass durch den Frost im Winter
2011/2012 viel Ware am Markt fehlte.
Entsprechend gestalte sich die Jungpflanzennachfrage, bei der die Unternehmen gut bedient sind, die ihren Einkauf rechtzeitig getätigt haben. Dass es
in einigen Bereichen Verknappungen
gäbe, sei aber letztlich für das Gesamtmarktgefüge ganz gut.
Kordes Jungpflanzen war mit einer
Fülle an Neuheiten aus den Bereichen
Hydrangea, Buddleja, Ilex, Philadelphus
und Sambucus zur diesjährigen IPM gekommen (siehe Taspo 3/13). Am Messestand stellte Christian Kordes zudem die
neue Thuja occidentalis ‘Golden Smaragd’ heraus. Mit ihrer goldgelben Benadelung könne sie schöne Akzente in der
Gartengestaltung setzen. Trotz seines
schmalen, kegelförmigen Habitus verfüge dieser Lebensbaum über einen dicht
verzweigten Wuchs. Weitere Vorzüge
der Varietät bestünden in ihrer Unempfindlichkeit gegenüber direkter Sonneneinstrahlung (kein Verbrennen) und ihrer guten Frostverträglichkeit.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, diesen Sinnspruch nimmt die E. A.
Stöckmann Handels GmbH & Co. KG
(Bad Zwischenahn) durchaus wörtlich.
Wie Geschäftsführer Jochen Stöckmann
in Essen erläuterte, sind stimmungsvolle
Präsentationen im Einzelhandel dabei
eine Schiene. Eine zweite und in ihrer
Bedeutung wachsende beziehe sich auf
die Neuen Medien. Das beginne damit,
dass alle Etiketten des Sortimentes mit
der firmeneigenen Internetadresse versehen seien, reine Markenetiketten stattet das Unternehmen zudem mit einem
QR-Code aus. Um aber möglichst viele
Informationen an den Verbraucher zu
bekommen, lässt Stöckmann Bilder
sprechen. Auf der Website www.nastosymphonie.de finden sich deshalb seit
Neuestem zwei Kurzfilme in zweieinhalb- bis dreiminütiger Länge, die Verbrauchern das Wissen zum richtigen
Umgang mit den exklusiven Gehölzen
der Marke „nasto-Symphonie“ auf einfache Weise vermitteln sollen. „Gehölze
richtig pflanzen“ und „Dekorativer Winterschutz für Gehölze“ heißen die beiden Themen, die das Unternehmen derzeit aufgreift und nicht nur auf der Website, sondern auch bei YouTube laufen
lässt. Nach den Worten von Jochen
Stöckmann sind die beiden Clips erst
der Anfang einer ganzen Serie, die im
Laufe der Zeit entstehen soll.
Das Sortiment der Dachmarke „nasto“, mittlerweile gegliedert in die drei Linien nasto-Symphonie (Topfgartengehölze), nasto-Couture (edle Formgehölze) und nasto-Eternity (veredelte Formgehölze ohne Schnitt) wird ständig weiterentwickelt. Für 2013 stellte Stöckmann die Neuheit Fagus sylvatica ‘Asterix’ des Züchters David Bömer vor, die
das Sortiment der nasto-Symphonie-Linie erweitern wird.
Foto: Kathrin Scheumann
„Colour your life Award“ landete. Die
cremeweiße Neuheit verströmt seiner
Information zufolge einen starken Duft,
der auch Schmetterlinge anziehe. Der
zarte Falter ziert denn auch Topf und
Etikett der Pflanzen, für die Sebastian
Heinje ein ganzes Marketingkonzept
entwickelt hat, das Mitte April starten
wird. Dann sollen Veröffentlichungen in
rund 300 Publikumsmagazinen aus den
Bereichen Lifestyle, Möbel und Garten
den Marktauftritt von ‘Butterfly’ begleiten. Auch eine eigene Homepage mit
Handelssuche geht im April ans Netz.
Aus Sicht von Heinje ist die Rispenhortensie ein Volumenprodukt, in dem sehr
viel Potenzial für Gartencenter stecke,
da sich gute Spannen realisieren lassen.
Der engagierte Unternehmer informierte zudem über eine neue Kooperation in Sachen Bauernhortensie. Dabei
haben sich Heinje zufolge vier Unternehmen (ein Niederländer, ein Däne
und zwei deutsche Unternehmen, darunter Heinje) in einer Produzentengruppe zusammengeschlossen, um der
eigentlich aus dem Bereich der Schnitthortensien stammenden Serie Magical
mehr Marktbedeutung zu verleihen. Geplant sei eine enge Zusammenarbeit in
Produktion und Vermarktung sowie
auch die Mengenabstimmung untereinander. Die vier Produzenten wären in
der Lage, dem Markt qualitativ homogene Ware anzubieten. Das Marketing für
die Magical-Topfsorten des Züchters
Kees Eveleens sei bereits erneuert worden. Ein blauer Topf und ein neues Logo
sollen die Aufmerksamkeit der Verbraucher wecken. Die Magical-Serie zeichne
sich durch eine sechsmonatige Blütezeit,
vor allem aber durch einen interessanten
Farbwechsel im Blühverlauf aus.
Bereits im Vorjahr hatte Heinje die
Hortensien-Serie Forever & Ever eingeführt, die sich seinen Angaben zufolge
sehr gut verkaufte, 70 Prozent der Pflanzen wurden im deutschen Markt abgesetzt. Für den ebenfalls 2012 gestarteten
Webshop des Unternehmens (24 Stunden-Einkauf, aktuelle Bebilderung, CCRechner, VK-Preise lassen sich hinterlegen, Tischkonzepte integriert) gibt es
jetzt auch die mobile Version für
Zuwachs im Hortensien-Sortiment Smartphone und iPad, um den Bestand
Groß war die Freude bei Sebastian Hein- im Gartencenter beim Einkauf direkt
je, Inhaber der Baumschule Diderk vor Augen haben zu können.
Heinje (Jeddeloh), als seine in Essen
vorgestellte Neuheit, die Rispenhorten- Kompetenz für den Fachhandel
sie Hydrangea paniculata ‘Butterfly’, auf Dem Fachhandel will sich die Bruns
dem Siegertreppchen des diesjährigen Pflanzen Export GmbH & Co. KG fort-
an in stärkerem Maße zuwenden. Am
IPM-Messestand stellte das Unternehmen seine Potenziale als Lieferant unter
dem Motto „Alles aus einer Hand“ in
den Mittelpunkt der Präsentation. Vorzüge, die zunächst schon auf der Hand liegen, bestehen beispielsweise in den Zertifizierungen des Unternehmens nach MPS
(Milieu Project Sierteelt) und ZgG (Zertifizierungsgemeinschaft
gebietseigener
Gehölze) sowie den zwei verfügbaren
Pflanzen-Logistikzentren, wobei eines zu
den modernsten in Europa gehört; zudem
in der freien Verfügbarkeit von Freilandund Containerware.
Für den Fachhandel hat sich Bruns
jetzt nochmals in klarer Strukturierung
aufgestellt, wobei die Einführung der
Exklusivmarke noble & strong im vergangenen Jahr sicher ein wichtiger Baustein war. Die Auswahl der exklusiven
Gartengehölze im mattgoldenen Topf
wird nach Information von Norbert
Müller, verantwortlich für den Gartencenter-Vertrieb, wahrscheinlich unter
steter Weiterentwicklung auf 25 Sorten
begrenzt bleiben. Dafür hat Bruns aber
eine eigene Innovationslinie eingeführt,
in der unter dem Motto „Geheimtipps
mit Potenzial“ neueste Züchtungen aus
aller Welt offeriert werden.
Zu den insgesamt sechs Schwerpunkten im Fachhandels-Profil gehört auch
der bewährte CC-Kalender, der nach
Müllers Worten von Woche 7 bis Ende
Juni Aktions-Vorschläge bereithalte.
Die Ware komme stets im besten
Wuchs-/Blühstadium in die Gartencenter. Bei Bedarf lasse sich die Bestückung
der CC noch verfeinern, indem beispielsweise bei einheitlicher Verpackung nicht nur Clematis, sondern auch
andere Kletterpflanzen mit aufgenommen werden. Unter der Rubrik Bruns
Premium laufe daneben das firmeneigene Hausbaumprogramm mit Premiumqualitäten sowie exklusiven Solitärs.
Eine weitere Stärke seien die Gristeder
Neuheiten; unter der Bezeichnung bietet
Bruns winterharte Rhododendron-Eigenzüchtungen mit kompaktem Wuchs und
besonderen Blütenfarben an. Das Sextett
der auf die Fachgartencenter ausgerichteten Schwerpunkte wird schließlich durch
das Bruns Stammsortiment ergänzt.
Umfangreiches Schalenprogramm
Seit 65 Jahren gibt es die Baumschule
Borchers in Bad Zwischenahn. Die heutige Hajo Borchers Pflanzen GmbH
(Bad Zwischenahn) begann bereits vor
20 Jahren, Schwerpunkte im umfangreichen Gehölzsortiment auszubauen und
hebt dabei besonders ihre hohe Kompetenz im Bereich Ahorn hervor. Mehr als
30 Arten und Sorten in verschiedenen
Qualitäten und als Stämmchen bietet das
Unternehmen an. Eine weitere Stärke, wie
Geschäftsführer Hajo Borchers in Essen
betonte, liege im breit gefächerten Schalenprogramm der Baumschule, mit dem
die Zielstellung verfolgt werde, Gehölze
im Einzelhandel anders darzustellen. Laut
Information am Messestand sind die
Pflanzen durch häufiges Schneiden kompakter als üblich. Einen weiteren Schwerpunkt im Sortiment bilden Päonien, bei
denen Borchers zahlreiche Sorten aus
China eingeführt hat. Die Ware werde
blühend verkauft. Nach Ansicht des Experten hält der Boom der ergiebigen
Blütenpflanzen am Markt weiter an. ■
gehölze
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Belgische Baumschulen
Mit starker Präsenz
Vielseitige Gehölzangebote zur IPM 2013 in Essen. Von Gabriele Friedrich
Geschenkidee Rhododendron im bunt-gestreiften Topf.
Über die Entwicklung neuer Baumschulpflanzen und Azaleen berichtete
Dr. Johan Van Huylenbroeck vom Forschungsinstitut ILVO im belgischen
Melle. Dazu hatte das Flanderns AgrarMarketing Büro VLAM zu einem Frühstücksseminar an ihren Stand auf der
IPM eingeladen.
IVLO ist ein Institut für Agrar- und
Fischereiforschung, Referat Pflanzen,
angewandte Genetik und Veredlung.
Schwerpunkt liegt bei der Züchtung darauf, neue Technologien zu entwickeln,
wie die Überwindung von Kreuzungssperren, Protoplastfusionen und alternative Verfahren zur Chromosomenverdoppelung, Elternschaftsanalysen und
Sortenidentifizierung sowie Krankheitsresistenzen.
In Essen waren auf dem belgischen
Gemeinschaftsstand rund 30 Unternehmen zumeist Baumschulen und einige Zierpflanzenbetriebe zu sehen.
Rhododendron neu interpretiert hatte
Leybaert (B-Moerbeke-Waas). Eine
Knospe über einem Blätterkranz, in einem schrill gestreiften Übertopf, ist als
Geschenkartikel für junge Leute kreiert. „Ms Liberty“ nennt sich das Verkaufskonzept mit den Sorten ‘Germania’, ‘Red Jack’, ‘G.Waterer’, ‘Catawbiense Grandiflorum’, natürlich CC-Karren
geeignet.
Von Weiß zu Rot blüht Hydrangea
paniculata ‘Wim’s Red’ von Oprins
Plant (B-Rijkevorsel). Auch der Aus-
Veredlungsprogramme
für Ziergehölze
Bei der IVLO laufen zwei Veredlungsprogramme für Ziergehölze, meist blühende Sträucher und Freilandrosen sowie für Azaleen. Beide in Zusammenarbeit mit der flämischen Wirtschaft.
Hierbei handelt es sich um eine öffentlich-private Partnerschaft, wie er ausführte. Jeweils eine Gruppe von 20 innovativen Baumschulen, die gemeinsam in
Forschung und Entwicklung für Neuheiten investieren. Die Neuheiten werden züchterrechtlich geschützt und mit
eigenem Label vermarktet. Eine solche
Genossenschaft ist Best Select für Ziergehölze und Azanova für Azaleen. Best
Select bringt bereits 18 IVLO-Neuheiten
auf den Markt, darunter Hydrangea paCRV Plants (B-Wetteren) liefert in den Osniculata ‘Bobo’, Ligustrum ‘Massif ’, Helleborus ’Emma’ von Denis-Plants blüht
ten.
Foto: Gabriele Friedrich Buddleja ‘Argus’ white und velvet.
in Weiß bis Ende Februar
Niederländische Baumschulen
trieb mit roten Trieben kontrastiert gut
zum dunklen Laub. Ein Farbspiel aus
Gelb, Orange und Violett bietet Physocarpus opulifolius ‘Amber Jubilee’ von
De Nolf (B-Waregem). Sie erreicht zwei
Meter Höhe und die Farben präsentieren sich bevorzugt an sonnigen Standorten. Einen Buchs als Bodendecker hat Minier feiert 175-jähriges Bestehen.
Spezialist Herplant (B-Beerse) mit Buxus microphylla ‘Roccoco’ im Sorti- Französische Baumschulen
ment. Er wird nur 40 Zentimeter hoch.
Alternativen zu Buxus stellte FlorAbo
(B-Beervelde-Lochristi) mit Taxus-Kugeln und kugelförmigen Ilex crenata in Unter der Marke „Nature und Jardin“ bieSorten vor.
tet Chauvin (F-Montjean sur Loire) einige seiner Hortensien im Jute-ummantelZusammenschluss für
ten Topf an. Zwei Millionen Töpfe verosteuropäische Märkte
marktet der Hortensien-Spezialist an
Für die Belieferung der östlichen Märkte Rohware, dazu Jungware und Stecklinge.
wie Russland, Ukraine, Kasachstan oder Neu in der Serie Creole sind ‘Punch CuWeißrussland haben sich drei belgische racao’ in Blau-Lila und ‘Punch Royal’ in
Baumschulen zusammengeschlossen. Rosa-Weiß, im Deko-Sortiment sind es
Die Baumschulen Calle Steven, Rim- ‘Casino’ in Rosa-Weiß und ‘Mistral’ in
baut und Sohn sowie Weymeersch ha- Reinweiß, eine neue Tellerhortensie.
ben speziell zu diesem Zweck CRV
Die Serie Rendez-Vous bei Hortensien
Plants (B-Wetteren) gegründet. Ihre hat Sicamus (F-Angers) neu im ProKunden sind Gartenarchitekten, GaLa- gramm. Die Besonderheiten in acht SorBau und Großhändler, ihre Gehölze be- ten zeichnen sich durch romantische
sonders frosthart.
Formen und gefranste Blütenblätter in
Aus Gewebekultur entstanden, war zarten Farbtönen aus.
‘Emma’ besonders in Szene gesetzt. Die
Die Hydrangea macrophylla ‘Magical’
Helleborus nigercors von Denis-Plants präsentiert sich ab dieser Saison unter
(B-BeerveldeLochristi) ist für den Ver- dem Namen ‘Magical Four Seasons’ und
kauf ab Anfang Dezember gedacht und in einem neuen stilvollen Topf mit pasblüht in Weiß bis Ende Februar. Produ- sendem Etikett. Eine ausgewählte Grupzent ist Het Wilgenbroek (B-Oost- pe von Hortensien-Produzenten bringt
kamp). Der stellte auch die „Winter Ma- sie auf den europäischen Markt, darungic Collection“ mit Helleborus ‘Candy ter die Baumschule Kerisnel (F-St. Pol
Love’ in Creme-Rosa und ‘Snow Love’ in de Léon). Einer der Züchter ist HortenWeiß vor. Sie kennzeichnet eine lang an- sias France Produktion (F-Soucelles).
haltende und üppige Blüte..
Die Baumschule Minier (F-Beauforten-Valée) feiert in diesem Jahr 175-jähriges Bestehen. Nach Essen hatte sie drei
Gehölzneuheiten mitgebracht. Forsythia
‘Mikador’ ist eine pflegeleichte, kompakte Forsythie mit üppiger Blüte in leuchtendem Gelb. Duftende Blüten in Reinweiß kontrastieren gut mit dem purpurfarbenen Kelch und dem dunkelroten
Neuaustrieb bei Philadelphus ‘Starbright’. Prunus lusitanica ‘Brenelia’ ist
immergrün, kompakt und frosthart und
Berk (NL-Sint Oedenrode) die Limited eignet sich auch für kleine Gärten.
Edition. Es ist nur eine limitierte StückUnter zahlreichen Neuheiten hatte
zahl vorrätig, manchmal nur ein Exem- Jungpflanzenanbieter André Briant
plar. Oft sind es Solitäre in größeren (F-St. Barthélemy d’Anjou) auch Hibiscus
Formaten, also echte Hingucker. Ein Teil syriacus ‘Pink Chiffon’ herausgestellt. Die
steht auf einem eigens zu diesem Zweck doppelt gefüllten Blüten erscheinen von
eingerichteten Quartier nahe der Zen- Juli bis September in einem zarten Rosa.
trale. Die Bäume der Limited Edition Leuchtend Rot und zahlreich erscheinen
sind das ganze Jahr hindurch, mit oder die langlebigen Blütenrispen von Hydranohne Container, lieferbar. Sie tragen ein gea paniculata ‘Diamant Rouge’. Bereits
spezielles rotes Etikett mit Namen und im Juli, zunächst über Weiß, dann Rosa zu
Alter. Beispiele sind Acer palmatum, brillantem Rot wechseln die langen, dicht
‘Bloodgood’ 18 Jahre, Cornus controver- besetzten Rispen ihre Farbe.
sa 14 Jahre, Fagus sylvatica 40 Jahre oder
Aus Neuseeland stammen diverse Acer,
Taxus baccata-Bonsai bis zu 65 Jahre alt. die unter der Marke „Stepping Stones“ als
wurzelnackte Ware von der Baumschule
Für besondere Einsatzgebiete
Adrian Ayley (F-Saint Julien d’Eymet) in
Große Spalierbäume, Dachformen, der EU vertrieben werden, darunter verMehrstämmer hatte die Baumschule schiedene Größen, Veredlungen, Formen,
Ebben (NL-Cuijk) mit nach Essen ge- auch Mehrstämmer von A. dissectum,
bracht und deutete auf ihrem Stand auf palmatum und japonicum.
(fri)
das 150 Jährige Jubiläum im vergangenen Herbst hin. Größe, Form, Farbe, besondere Charakteristika bieten den Gehölzen ihre besonderen Einsatzgebiete
im gewerblichen wie privaten Umfeld.
Für den urbanen Raum hat die Baumschule nach der KlimaArtenMatrix des
Bundes deutscher Baumschulen für
Stadtbaumarten eine Broschüre mit
Klimabäumen zusammengestellt. Sie
sind eingeordnet nach Trockentoleranz
und Winterhärte.
(fri) Hydrangea im modischen Jutemantel.
Stiftung Fachmesse für die Baumschulwirtschaft
übernimmt Organisation des Gemeinschaftsauftrittes
Die gemeinschaftliche Teilnahme niederländischer Baumschuler an der
diesjährigen IPM in Essen setzte sich
unter dem Namen Bizz Holland fort.
Die Stiftung Fachmesse für die Baumschulwirtschaft hatte die Organisation
der Teilnahme von Plant Publicity Holland (PPH) übernommen, die zum Jahresende 2012 ihre Tätigkeit eingestellt
hatte.
Schaufenster von Westbrabant
Insgesamt waren in Essen 45 Stände
und 64 niederländische Betriebe vertreten. Die Baumschul-Regionen Boskoop,
Opheusden, Venlo und Zundert wurden
im niederländischen Kontingent in Halle 12 von einzelnen Betrieben repräsentiert. Daneben stellten sich einzelne
Baumschulen mit ihrem Angebot auch
in den anderen Hallen vor. Der Jungpflanzenbetrieb Bergs (NL-Heythuysen) stellte bewurzelte Stecklinge der
neuen Lavendelsorte ‘Lusi Pink’ vor. Sie
bringt blau-violette Blüten mit hellrosafarbenen Fahnen hervor. Unter dem geschützten Namen „Boulevard Collection“ bietet Nolina (NL-Woubrugge) im
15-Zentimeter Topf mit Rankhilfe beispielsweise Clematis an. Darunter die
weiße Sorte ‘Tai Yang’ oder die blaue
‘Parisienne’. Das Schaufenster von Westbrabant nennt sich die Initiative „Tree-
Clematis ‘Parisienne’ der „Boulevard Collection“.
Mehrstämmer, Spalier und Dachformen bei
Ebben.
port“ rund um Zundert. Ihr sind 170
Baumschulen, Zulieferer und Berater
angeschlossen, alle aus der Baumschulbranche. Rund 65 Projekte laufen derzeit zu den Themen Agrologistik, Bildung und Forschung, Marketing sowie
Raumordnung. Neu ist der Abholdienst
„Treerun“, womit Gehölzlieferungen an
einem zentralen Umschlagplatz zunächst gesammelt werden. Händler
können so ihre Lkw besser auslasten
und mit weniger Fahrten auskommen
und verursachen einen geringeren Kohlendioxid-Ausstoß.
„Die Meisterstücke aus unserem Sortiment“ nennt die Baumschule van den
In Essen en vogue
stauden
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Bewegung im Staudensortiment
Ob typisch englisch oder ganz regional, Stauden beeindrucken als Pflanze und in Komposition. Von Kathrin Scheumann
G
anz entspannt ging es beim Stauden Ring auf der diesjährigen
IPM zu. Der gut besuchte Messestand in der Halle 10 war Anlaufpunkt
für zahlreiche Messebesucher, doch ging
es nicht nur ums Geschäft, wie Geschäftsführerin Nicole Klattenhoff einschätzte. Im Mittelpunkt standen vielmehr Kontakte und Austausch mit Interessenten, Kunden und Geschäftspartnern. Nicht ganz unbeteiligt an so viel
Gelassenheit ist das Aktionssortiment
„Cottage Garden“, das der Stauden Ring
im vergangenen Jahr erstmals in Essen
vorstellte. Der damit aufgegriffene Trend
hin zur englischen Gartenkultur bestimmte auch den diesjährigen Messeauftritt der acht Kooperationspartner.
Das Standard-Sortiment „Cottage
Garden“ für den Angebotszeitraum Mai
bis September richtet sich an Klassikern
typisch englischer Staudenrabatten aus,
wie beispielsweise Hosta, Geranium,
Achillea oder Nepeta, wobei die offerierten Sorten jeweils der Kategorie „Cool
Border“ (kalte Farbtöne) oder „Hot Border“ (warme Farbtöne) zugeordnet werden. Dass dies dem derzeit aktuellen
Trend der naturnahen Gartengestaltung
bestens entgegenkommt, zeigt der Verkaufserfolg im Fachhandel. Langsam
werde auch in Deutschland eine Abkehr
vom formalen Garten spürbar, sagte Nicole Klattenhoff in Essen. Darüber hinaus spiele im gegenwärtigen Kaufverhalten bei Stauden auch die Orientierung an den Naturstandorten der Pflanzen eine wachsende Rolle. Diesen Gedanken greife das Sortiment „Cottage
Garden“ ganz bewusst auf.
Nicht ohne Stolz informierte der Stauden Ring auf der IPM über die Kooperation mit der bekannten englischen Staudengärtnerei Blooms of Bressingham,
auf deren Basis zahlreiche exklusive
Neuheiten das „Cottage Garden“-Sortiment 2013 bereichern. Darunter die sehr
attraktive Geranium x cultorum ‘Blushing Turtle’, deren ausdrucksstarke,
pinkfarbene Blüten bereits im FrühsomAnzeige
„Unser Garten“ lautet das Motto des neuen Fachhandelskonzeptes von Master Stauden.
mer erfreuen, ebenso wie die Blütenfülle
von Campanula porscharskyana ‘Blue
Waterfall’ oder Varietäten der Achillea
millefolium Serie Seduction. Alle elf
Neuheiten wurden in Deutschland geprüft und weisen einen sehr guten Gartenwert unter hiesigen Verhältnissen
auf, wie Klattenhoff informierte. Wie alle Pflanzen des „Cottage Garden“-Sortimentes werden auch sie im speziell entwickelten, englischgrünen Zwei-LiterTopf offeriert. Dieser habe sich nicht zuletzt aufgrund seiner abgerundeten
Kanten sowohl in der Produktion als
auch im Handel bewährt. „Die Gartencenter bekommen damit die Tisch-Präsentation sehr gut hin und der Kunde
findet zum günstigsten Zeitpunkt ein
Produkt in attraktivem Preis-Leistungsverhältnis vor“, meint die Stauden-RingGeschäftsführerin. Dies sei möglich,
weil die kräftigen Qualitäten bereits im
Pflanzjahr ihre volle Blütenpracht entwickeln. Alle Sorten von Blooms of
Bressingham seien darüber hinaus mit
einem stilvollen Etikett gekennzeichnet,
das ihren Exklusivitätswert unterstreiche. Tischbanner, Plakate, Spannbänder
und eine CD mit Bildern und Texten zur
Nicole Klattenhoff präsentierte Neuheiten.
Aktion begleiten den Marktauftritt des und falle der Erfolg einer solchen Stau„Cottage Garden“-Sortimentes, das nur denpflanzung. Um eine klare Zuordim Fachhandel angeboten wird.
nung zu den Ansprüchen der Kunden,
die sich beispielsweise auf eine be„Qual der Wahl“ bei Mischungen stimmte Farbe oder auch StandorteigDem Trend zum naturnahen Garten nung beziehen, zu erzielen, hat der Stauwidmet sich auch der Garten- und den Ring die auf der firmeneigenen
Landschaftsbau in verstärktem Maße. Homepage offerierten StaudenmischunInnerhalb der letzten fünf Jahre gewan- gen neu sortiert. Insgesamt 15 Varianten
nen Stauden-Mischungen hierbei an Be- stehen laut Klattenhoff nun zur Verfüdeutung. Allerdings stelle die Vielzahl gung. Alle wurden wissenschaftlich, under gebotenen Varianten Architekten in- ter anderem von der Züricher Hochzwischen vor die „Qual der Wahl“, wie schule für Angewandte Wissenschaften
Nicole Klattenhoff meint. Schade sei es, in Wädenswil (Schweiz) oder in Veitsdass etliche der am Markt befindlichen höchheim geprüft.
Kompositionen nicht auf wissenschaftliDas Feld der Staudenkompositionen
cher Prüfung basieren. Dies könne den sei aber längst nicht ausgereizt, im Begerade erst erarbeiteten Ruf dieses Pro- reich tue sich gegenwärtig viel. So besteduktes schädigen. Auch in der prakti- he der Anspruch, für jeden Kundenschen Umsetzung zeigen sich ihren wunsch eine Mischung bereitzuhalten.
Worten zufolge „Stolpersteine“, die mit Auch auf den Aspekt des Klimawandels,
der Zeit noch beseitigt werden müssten. der zwar aktuell noch keine Rolle spiele,
Denn es käme schon vor, dass Ersatzlie- müsse man sich einstellen.
ferungen ans jeweilige Projekt den AnZur Staude des Jahres 2013, der
forderungen nicht entsprächen. „Ob ei- Wolfsmilch, halten die Partner des
ne Art oder Sorte in die ausgewählte Mi- Stauden Ringes ein umfangreiches Sorschung passt oder nicht, kann nur von tenspektrum bereit. Alle Produkte laseiner Qualitäts-Staudengärtnerei ent- sen sich auch bequem in den Onlineschieden werden.“ Auch damit stehe Shops der einzelnen Stauden-Ring-
„Cottage Garden“-Sorte Stachys 'Big Ears'.
Partner bestellen.
Weiter wachsende Vielfalt
Auch am Messestand des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS) spielten
die Staudenmischungen in diesem Jahr
eine besondere Rolle. Im Vordergrund
stand dabei die neue Mischung „Schattenglanz“, die von den Experten des Arbeitskreises Pflanzenverwendung im
BdS entwickelt wurde. Laut Information handelt es sich dabei um ein attraktives und mehrjährig erprobtes Bepflanzungskonzept für halbschattige
Flächen in Hausgärten und im öffentlichen Grün. Die Mischung wirke besonders durch kontrastierende Laubstrukturen und -texturen, denen unter anderem durch Helleborus, Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla ‘Jack
Frost’), Hosta, Zwiebelpflanzen oder
Bodendecker wechselnde Blühaspekte
in Hellgrün, Weiß und Violett hinzugefügt werden. Im Winter bleibe die gute
Schmuckwirkung durch den hohen Anteil immer- und wintergrüner Arten
bestehen. Zwei weitere, ergänzende
Pflanzenkompositionen für den Halbschatten, „Schattenzauber“ und „Schattengeflüster“, seien derzeit noch im ▶
stauden
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Kientzler – kreative Pflanzen-Konzepte
Ralf Köster mit der neuen Beratungs-App für Stauden.
▶ Test.
Die Staude des Jahres präsentiert der
BdS auf einer eigens dafür eingerichteten Website unter www.staude-des-jah
res.de. In Essen wurden auch Plakate
und Faltblätter zum Thema vorgestellt.
In Kooperation mit der Firma durchgeblueht.de bietet auch das Unternehmen Stauden Ihm (Meißen/Sachsen) als
Partner im Verbund Master Stauden
vielfältige Staudenmischungen an. Nach
Information von Johannes Ihm soll das
bereits reichhaltige Angebot für weitere
Standorte, wie zum Beispiel „Dachgarten“ noch weiter ausgebaut werden.
Neue Staudenkompositionen befänden
sich unter regem Austausch mit Hochund Fachschulen, wie zum Beispiel in
Bernburg und Erfurt, daher momentan
in der Testphase.
Johannes Ihm schätzt die Zahl der in
Deutschland derzeit dokumentierten beziehungsweise am Markt existierenden
Staudenmischungen auf insgesamt über
40. Diese beachtliche, in den letzten Jahren entstandene Zahl stimmt ihn ein wenig bedenklich, da die Auswahl für den
vorgesehenen Standort unübersichtlich
werde. Besser sei es, getestete Grundtypen den verschiedenen Standorten anzupassen. Dabei sei zum Beispiel Ästhetik
ein Anspruch, der im kommunalen Bereich vor allem von Städten in den Mittelpunkt gerückt werde und mit einer gut
kombinierten, pflegeleichten Mischpflanzung erreicht werden soll. Ein anderes Kriterium sei zum Beispiel die naturnahe und pflegeleichte Gestaltung.
Ausschlaggebend dafür, welche Richtung
in der Staudenverwendung eingeschlagen wird, wären aber schließlich die
Rahmenbedingungen. Beispielsweise sei
in parkähnlich gestalteten Anlagen oder
Gärten die planerische, fachlich fundierte Gestaltung nicht wegzudenken. Aus
Sicht des Produzenten hält er die von
ihm auch angebotene, konsequente Vormischung der Pflanzen je Komposition
und Fläche für sehr wichtig, um dem
Garten- und Landschaftsbau wertvolle
Unterstützung und Hilfe zu geben.
Neues Fachhandelskonzept
Mit einem neuen Verkaufskonzept unter
dem Motto „Unser Garten“ wendet sich
der Kooperationsverbund Master Stauden nun direkt an die Fachgartencenter.
Nach Information von Rolf Röttger gliedert sich die Konzeption in die vier
Hauptthemen Blütenstauden, Polsterstauden, Schattenstauden sowie Kräuter
und Gewürze. Ihnen sind 21 weitere Erlebnisthemen für Sonderaufbauten zugeordnet, die das jeweilig aktuelle Staudenangebot akzentuieren können. Hilfestellung dabei bietet auch das neu entwickelte Etikett für den Fachhandel, das
neben attraktiver Bebilderung sowie
deutscher und lateinischer Bezeichnung
auch diverse Zusatznutzen, wie beispielsweise Schnitteignung ausweist. Eine Farbcodierung nach Blütenfarbe am
unteren Etikettenrand ermöglicht dem
Verkaufspersonal im Gartencenter eine
Fotos: Kathrin Scheumann (3),Werkbild
schnelle Zuordnung zu den Farbthemen. Darüber hinaus informiert ein
kurzer Text auf der Rückseite des Etiketts über Wuchseigenschaften und
Pflegeansprüche; über den ebenfalls aufgedruckten QR-Code sind weitere Informationen abrufbar. Alle Etiketten sind
fest mit den Kulturtöpfen verbunden, so
dass Irrtümer an der Kasse ausgeschlossen werden können. Den Marktauftritt
„Unser Garten“ begleiten attraktive Banner, Tischbanderolen und Preistafeln.
Zahlreiche Stauden halten Einzug ins
Beet- und Balkonpflanzensortiment, wie
auch am IPM-Messestand von Kientzler
Jungpflanzen (Gensingen) zu sehen
war. Mit den drei Produktlinien „Frühlingsflirt“, „Sommerlust“ und „Herbstzauber“ hat das Unternehmen kreative
Pflanzkonzepte für die jeweilige Saison
zusammengestellt. Im Staudenbereich
präsentierte Kientzler unter anderem
zwei kompakt wachsende Erysium-Varietäten sowie eine breite Palette an
Heuchera-Neuheiten (siehe Seite 2+3 ).
Als Ergänzung fürs Frühjahrssortiment,
das Kientzler unter dem Motto „Frühlingsflirt“ offeriert, stellte Alexander
Kientzler die Eigenzüchtung Arabis caucasica 'Alabaster' besonders heraus. In
der zweiten Märzwoche gelange sie
überaus reichblühend zur Verkaufsreife
und präsentiere sich anschließend fünf
bis sechs Wochen lang sehr gut im Topf.
Überzeugend sei der runde Aufbau mit
großen, reinweißen Blütenpolstern. Die
stecklingsvermehrte Sorte sei einfach und
ohne Hemmstoffeinsatz zu kultivieren.
Die Palette der Belarina Staudenprimeln
hat Kientzler bereits 2012 auf sieben Farben erweitert, wobei 'Pink Champagne'
deutlich kleiner bleibe als die anderen
Varietäten. Es empfehle sich daher der
10,5-Zentimeter-Topf anstelle des 12eroder 13er-Kulturgefäßes. Die duftenden,
dicht gefüllt blühenden Sorten erinnern
mit ihren Blütenbouquets an Biedermeiersträuße. Mit einer Haltbarkeit von vier
Wochen seien sie in Kombination mit
Heuchera und Euphorbien bestens für
Pflanzenarrangements im Hauseingangsbereich geeignet.
Mit Blick auf die Sommersaison 2013 präsentiert Kientzler ebenfalls zwei Neuheiten, die die Blicke auf sich ziehen. So bekommt die im letzten Jahr vorgestellte Salvia Go-Go 'Scarlet' nun Gesellschaft durch
die lila blühende Sorte Go-Go 'Purple'.
Mit einem reichen Sommerflor von Juni
bis zum ersten Frost warten die einjährigen Summerstars von Kientzler auf. Die
reichverzweigten Sommerphloxe aus japanischer Züchtung eignen sich der Information zufolge gut als Anschluss- und
Sommerkultur. Zwei Farben präsentiert
Kientzler für die Saison 2013, dabei handelt es sich um eine lavendelfarbene Varietät und ihre dunkelrosafarbene
Schwestersorte.
(ks)
Schicke App und coole Funkien
Unter anderem über den Besuch des
WDR-Fernsehteams „Lokalzeit“ am
Messestand konnten sich die sechs Partner des Stauden Forums auf der IPM
freuen. Im Mittelpunkt des Interesses
stand die von der Firma Stauden Köster
(Bottrop) entwickelte und von den Partnern gemeinsam finanzierte BeratungsApp für Stauden, die Auskunft über insgesamt 1.500 Sorten gibt. Wie Ralf Köster in Essen informierte, waren eine Woche nach dem Online-Start des kostenfreien Informationsangebotes bereits
900 Downloads zu verzeichnen. Im Vorfeld hatten die Initiatoren 150 Berufsund Meisterschulen in Deutschland sowie auch die Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner angeschrieben. Die
erste Beratungs-App für Stauden verfügt
über insgesamt 21 Suchthemen, wie etwa schneckenresistente Stauden, trittfeste Stauden, Rosenbegleiter und andere.
Damit könnten Fragen, die Verbraucher
Alexander Kientzler mit Arabis caucasica 'Alabaster'.
im Gartencenter ständig haben, beantwortet werden. Mit integrierter und
GPS-gestützter Händlersuche bietet die
App zusätzlich einen Mehrwert, wie
Köster betonte. Außerdem beinhalte die
Präsentation drei Videoclips, in denen
verdeutlicht werde, worin die Vorzüge
generativ vermehrter Stauden bestehen.
Die App laufe auch auf dem iPad, das
bereits verschiedene Kunden für eine eigene Infothek am POS nutzen wollen.
Die visuelle Beratungshilfe lasse sich
über eine Halterung mit der Bezeichnung iPad-Kiosk direkt am Verkaufsbereich anbringen.
Im Pflanzenbereich stellte das Stauden Forum das aktualisierte Hosta-Sortiment mit über 30 verschiedenen Sor-
Foto: Kathrin Scheumann
ten, von der Mini- bis zur Riesenfunkie
heraus. Zum Teil handle es sich um
Neuzüchtungen, aber so Köster, man habe auch Wert auf Sorten aus der Reihe
„Hosta des Jahres“ gelegt. Mit dabei sei
beispielsweise der Favorit aus 2002
‘Guacamole’. Eine besondere Varietät sei
‘Blue Mouse Ears’ mit Blättern, die an
Mäuseohren erinnern. ■
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vermarktung
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22. Februar 2013 | Nr. 8
Landgard, Veiling Rhein-Maas und FloraHolland
Vermarkter im guten Plus
Landgard bleibt auf Sanierungskurs. Von Gabriele Friedrich
Weiter auf Sanierungskurs bleibt der
Vermarkter Landgard. Dieser Prozess
werde sich sicherlich auch noch bis
2015 hinziehen, so Finanzvorstand Gerold Kaltenbach. Dabei sei die Finanzierung weiterhin mittelfristig gesichert
und bis Ende 2014 bestehen stabile Kreditlinien, die Zahlungsziele seien gesichert. Kaltenbach ist optimistisch und
will den Weg der Sanierung stringent
weiterführen. Derzeit werde am Abschluss des Jahres 2012 gearbeitet, er
nannte vorläufig einen Umsatz von über
zwei Milliarden Euro und damit ein gutes operatives Geschäft. Die Sanierungsschwerpunkte im vergangenen Jahr lagen bei den Bereichen Bloomways, Godeland und dem Geschäft in Großbritannien, diese seien fast fertig abgeschlossen. Auch in diesem Jahr werde
die Sanierung fortgesetzt, vor allem mit
einer weiteren Kostenreduzierung, alle
Abläufe und Prozesse kommen dabei
auf den Prüfstand, so Kaltenbach.
Abholmärkte ausbaufähig
Gut gelaufen sei im vergangenen Jahr das
Geschäft bei den Abholmärkten. Ohne
neue aufzumachen, sei dies noch weiter
ausbaufähig. Auch der Bereich Obst und
Gemüse habe sich 2012 gut entwickelt, so
Kaltenbach, ebenso das operative Geschäft der Veiling Rhein-Maas.
Neben IPM und Fruit Logistica hat
sich Landgard auch auf der BioFach in
Nürnberg engagiert. Wie die Regionalität
stehe auch das Biosegment stark im Fokus. Für Landgard Bio GmbH sowie das
Tochterunternehmen Käpplein Bio liegen die Schwerpunkte bei den Themen
sein. Den Kontakt mit den Erzeugern
und den Kunden möchte Voges weiter
intensivieren, sagte er in Essen.
Auf dem Stand von Landgard standen
die Produkte und ihre Wertschätzung
im Fokus. Ähnlich wie in einer Galerie
wurden alle Fachbereiche mit Produkten
hinter Glas präsentiert. Im Mittelpunkt
stand jedoch die Kommunikation mit
den Mitgliedern, mit Kunden und Erzeugern.
Bessere Durchschnittspreise
Veiling Rhein-Maas-Geschäftsführer Ruud
Knorr.
Planung, Erzeugung und gebündelte Vermarktung heimischer Bio-Erzeugnisse.
Neben den Produktbereichen Obst und
Gemüse sind auch biologisch erzeugte
Zierpflanzen, insbesondere Gräser und
Stauden der Marke flor BIO sowie BioCyclamen vorgestellt. In Zukunft möchte
Landgard auch im Bio-Bereich weiter
wachsen, mit Produkt-Serien sollen neue
Märkte erschlossen, neue Erzeugerbetriebe sollen gewonnen werden.
Im Januar hat bei Landgard Karl Voges
im Vorstand seine Arbeit aufgenommen.
Er soll künftig den Bereich Obst und Gemüse verantworten und sich aber insgesamt verstärkt um die Belange der Erzeuger kümmern. Er habe schon mit vielen
Mitgliedern, Partnern, Produktgruppen
und Erzeugern Gespräche geführt. Das
werde vor allem seine künftige Aufgabe
Bei Landgard integriert, jedoch trotzdem separat, hatte die Veiling RheinMaas ihren Stand. Der soll die Eigenständigkeit der Versteigerung, aber
gleichzeitig die Synergien mit Landgard
darstellen, sagte Geschäftsführer Ruud
Knorr. Er ist mit dem Geschäft 2012
recht zufrieden, mit einem Umsatzplus
von 5,6 Prozent. Dabei gab es 3,9 Prozent weniger Volumen. Gründe dafür
sieht er im geänderten Anmeldeverfahren, in den Wetterkapriolen und geringeren Importen. Dafür verzeichnete die
Versteigerung einen um 9,8 Prozent besseren Durchschnittspreis. Insgesamt
schließt sie das Jahr 2012 mit einem
Umsatz von rund 318 Millionen Euro ab
und beendet 2012 wirtschaftlich deutlich über Plan. Sehr erfolgreich verliefen
seinen Worten nach auch die ersten Wochen im Jahr 2013. Gemeinsam in die
Zukunft lautet das Motto für 2013. Der
mit 630 Besuchern recht erfolgreiche
Anlieferer- und Kundentag im Januar
soll fortgeführt werden. Mehr Fachpersonal in den Bereichen des Klok Service
und Vermittlung, Kundenbetreuung,
Keurmeister und Logistik soll die Versteigerung unterstützen. Seit Anfang Januar kann die Versteigerung im Schnittblumenbereich auch aktiv vermitteln.
Ein weiterer Punkt ist seiner Meinung
nach die virtuelle Vermarktung, die weiterhin zunehmen werde. Der Fernkauf
legt zu, im Jahr 2011 war sein Anteil 13 Landgard-Vorstände Gerold Kaltenbach (l.)
Prozent, 2012 waren es 17 Prozent und und Karl Voges.
für dieses Jahr rechnet er mit 20 Prozent.
Nach Vorgabe des Linnaeus VBN-Codierungssystems streicht Veiling RheinMaas ab Februar 2013 einige Mehrwertund Informationscodes. Diese Codes
wurden in verschiedenen Phasen durch
Sortiermerkmale ersetzt. Diese Sortiermerkmale werden zukünftig auch bei
Veiling Rhein-Maas an der Versteigerungsuhr angezeigt, wenn die geplanten
Beamer-Uhren realisiert sind. Die jetzigen Uhren sind bereit zehn Jahre alt. Sie
sollen ab dem dritten Quartal nacheinander Schritt für Schritt auf Beamer
umgestellt werden. Dadurch können
dann alle sechs Sortiermerkmale gezeigt
und sie können flexibler eingesetzt werden, nennt Knorr die Vorteile.
Umsatzplus von drei Prozent
Das PPH in den Niederlanden hat sich
aufgelöst, das Blumenbüro Holland
(BBH) befindet sich gerade in schwieriger Lage, so organisierte die FloraHolland für die niederländischen Zierpflanzenbetriebe einen Gemeinschaftsstand.
Insgesamt umfasste der Gemeinschaftsstand in der Halle 1 unter der Flagge der
FloraHolland 18 Zierpflanzenbetriebe,
die sich auf einer Fläche von 100 Quadratmetern vorstellten. Zurückgenom-
FloraHolland-Stand.
Fotos: Gabriele Friedrich
men hat sich dabei nach eigenen Angaben der Vermarkter selber, seine Produzenten sollten im Vordergrund stehen.
Die FloraHolland schloss das Jahr 2012
mit einem Umsatz von 4,28 Milliarden
Euro ab. Hierbei handele es sich um ein
Wachstum von drei Prozent gegenüber
dem Vorjahr und um ein gutes Plus.
Blumengroßmärkte
„Ich bin von hier!“ – Vorstellung
der neuen Regionalmarke im Fokus
Mit dem Herz in der Region, mit dem Kopf in der Welt – Slogan von Flora Blumenimport.
Flora Blumenimport
Mit dem Kopf in der Welt
Gestartet vor etwas mehr als drei Jahren
als „One-Man-Show“ mit zehn Mitgliedern, seien es derzeit vier Mitarbeiter
und zwölf Mitglieder. Gemeint ist die
Flora Blumenimport und Handels eG,
kurz: FBI (Flora Blumen Import). Die
von Wolfgang Stich initiierte und geleitete Genossenschaft mit Sitz in Kelsterbach beteiligte sich zum dritten Mal im
Großhändlerzentrum auf der IPM.
FBI versteht sich als „Kooperation
deutscher Blumengroßhändler“ und damit als Einkaufs-/Import-Organisation
für die ihr als Mitglieder angeschlossenen Großhandelsbetriebe. Weil sich die
Angebotspalette erweiterte und die Mitglieder verstärkt auf Einkäufe über FBI
setzen, konnte die Genossenschaft ihre
Umsätze in ihrem zweiten Jahr um etwa
50 Prozent und im dritten Jahr um 30
Prozent steigern. Mitglieder sind Großhändler, deren Umsätze zu etwa 95 Prozent auf den Lieferungen an Betriebe des
Blumenfacheinzelhandels basieren. Im
Jahr 2012 kamen Trüffel Schnittblumen
aus Bremen und Ritzka Frischblumenservice (Hartmannsdorf/Sachsen) als
neue Mitglieder hinzu.
Zu den weiteren aktuellen Entwicklungen bei Flora Blumenimport zählt die
Einrichtung eines eigenen Lagerbereiches
in Herongen und das Engagement als
Fairtrade-Partner (siehe Artikel „Fairtrade-Blumen ...“ auf Seite 13). Gezielt verstärkt wurde die Zusammenarbeit mit
Produktionsbetrieben in Ecuador. (eh)
Die Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte (VDB) präsentierte sich
diesmal an einem neuen Standort in der
Halle 1A und mit einem wesentlich größeren Stand. An der Stelle in Halle 2, wo
die VDB seither war, gab es diesmal einen extra Stand des Blumengroßmarktes
Düsseldorf.
Raimund Korbmacher – Vorsitzender
der VDB und Geschäftsführer des Blumengroßmarktes Köln – begründete
den Umzug in Halle 1A damit, das
dies auf der IPM in Essen auch der
Hauptbereich der Floristen ist. Der neue
Standort sei mehrheitlich beschlossen
worden.
Umsatzsteigerung um
drei bis vier Prozent
vier Prozent steigern. Gewinner seien
die blühenden Topfpflanzen gewesen.
Am Blumengroßmarkt Köln, wo der
Geschäftsführung aufgrund der zentralen Abrechnung konkrete Zahlen vorliegen, betrage die Umsatzsteigerung drei
Prozent.
Befragt nach aktuellen Investitionen
des Kölner Blumengroßmarktes er-
wähnte Korbmacher eine neue Luftwandanlage am Haupttor. Sie verhindert
das Eindringen kalter Luft, wenn das Tor
geöffnet ist.
Eine große Photovoltaikanlage (250
Kilowattpeak) ist im Blumengroßmarkt
Köln seit Ende März 2012 in Betrieb. Die
PV-Module belegen etwa 3.000 Quadratmeter Fläche auf dem Parkdeck.
(eh)
Im Vordergrund stand die Vorstellung
der neuen Regionalmarke „Ich bin von
hier“ (siehe TASPO 5/2013). Regionale
Erzeuger, die über die Blumengroßmärkte in Hamburg, Dortmund, Köln,
Düsseldorf, Frankfurt, Mannheim,
Karlsruhe, Stuttgart und Reutlingen
vermarkten, sollen ihre regional erzeugten Blumen und Pflanzen nun mit
dem Logo „Ich bin von hier!“ kennzeichnen. Hierzu gibt es Etiketten und
Banderolen.
Schätzungen Korbmachers zufolge
konnten die Blumengroßmärkte im ver- Die der VDB angeschlossenen Blumengroßmärkte auf einen Blick: Motiv vom Stand der
gangenen Jahr ihre Umsätze um drei bis Vereinigung in Halle 1A.
Fotos: Edwin Hanselmann
vermarktung
22. Februar 2013 | Nr. 8
TASPO |
13
Schnittblumen
Fairtrade-Blumen auf Überholspur
In Deutschland eine Verdreifachung der Menge gegenüber 2011, aber insgesamt gesehen weiterhin kein großer Marktanteil. Von Edwin Hanselmann
„Da ist viel Dynamik drin“, hieß es am
Stand von Fairtrade/TransFair im BGIGroßhandelszentrum auf der IPM. Herausgestellt wurde, welche Relevanz die
Fairtrade-Blumen jetzt auch im Fachhandel haben. Die Organisation mit
dem „Siegel für fairen Handel“ präsentierte sich 2013 auf der „Weltleitmesse
des Gartenbaus“ erstmals mit einem eigenen Stand, nachdem Omniflora als
führender Importhändler von FairtradeBlumen zur IPM 2012 ein extra Fachhandels-Segment mit Fairtrade-Rosen
introduziert hatte. Mittlerweile, so wurde angemerkt, seien es in Deutschland
etwa 1.000 Blumenfachgeschäfte, welche
mehr oder weniger regelmäßig Schnittblumen mit dem Fairtrade-Siegel in ihrem Sortiment führen. Weitere Blumenfachgeschäfte sollen dazukommen.
Der Absatz von Fairtrade-Blumen habe
sich 2012 in Deutschland gegenüber dem
Jahr zuvor mehr als verdreifacht, nämlich
von 80,5 Millionen Stielen (2011) auf –
geschätzt – ungefähr 260 Millionen Stiele.
Dies sei die höchste Steigerungsrate im
gesamten Handel mit Fairtrade-Produkten. Um die genannte Zahl bewerten zu
können, sei an dieser Stelle ein Vergleich
eingefügt: FloraHolland vermarktet jährlich insgesamt rund 12,5 Milliarden Stück
Blumen und Pflanzen, darunter etwa
zweieinhalb Milliarden Rosen. Noch ist
es somit ein eher kleines Stück vom
Schnittblumen-Gesamtmarkt, das auf
Fairtrade entfällt. Seit Dezember 2012 ist
der Verein Fairtrade Deutschland/TransFair ein neues Fördermitglied beim Verband des Deutschen Blumen-Groß- und
Importhandels (BGI).
Innerhalb der Fairtrade-Schnittblumen dominieren die Rosen. Sie machen
etwa 90 Prozent aus, während ihr Anteil
am Schnittblumen-Gesamtmarkt in
Deutschland ungefähr 38 Prozent beträgt. Dies hängt allerdings auch damit
zusammen, dass nach wie vor ein großer
Teil der Fairtrade-Blumen über Supermärkte verkauft wird und die Rosen im
Blumensortiment des Nichtfachhandels
überdurchschnittlich vertreten sind.
28 von etwa 50 durch Fairtrade zertifizierte Farmen befinden sich in Kenia.
An zweiter Stelle steht Ecuador (zehn
Farmen mit Fairtrade-Siegel). Ferner
wurden Äthiopien, Simbabwe, Ägypten,
Sri Lanka und Thailand genannt. Die
Einhaltung der Standards wird weltweit
durch die Zertifizierungsgesellschaft
FloCert geprüft.
Fairtrade hatte im IPM-Großhandelszentrum erstmals einen eigenen Stand. Rosen aus
Ostafrika und ein markantes Gesicht gaben ihm das Gepräge.
Foto: Edwin Hanselmann
trums ging es zwar ausschließlich um
Fairtrade-Schnittblumen, aber getrennt
nach den Bereichen für den Blumenfachhandel einerseits und für den Nichtfachhandel andererseits. Im Fachhandels-Teil machte hier das Kürzel FTF
von sich reden: „Fairtrade für Floristen“.
Drei Vermarktungswege für den VerFTF: Fairtrade für Floristen
kauf von Fairtrade-Blumen an den
Auf dem großen IPM-Stand von Omni- Fachhandel wurden herausgestellt:
flora innerhalb des Großhandelszen- ◼ übliche Belieferung der Blumenge-
schäfte durch ihre Großhändler,
◼ Bestellung auf Website von Omniflora, aber Belieferung über regionalen
Großhändler,
◼ Bestellung über Fleurop.
Der dritte Punkt basiert auf einer extra
Vereinbarung mit der Blumenvermittlungsorganisation. Fleurop-Mitglieder
können sich über die Website von Fleurop in den Omniflora-Webshop einwählen und bekommen die bestellten Blumen
per Paketzustellungsdienst (DHL). Herausgestellt wurden auch kleine Fairtrade-Fertigsträuße, welche speziell für den
Verkauf im Fachhandel bestimmt sind.
Die im Fachhandelsteil des Standes
von Omniflora gezeigten Rosen stammten aus zwei kenianischen Herkünften:
Einem Betrieb der Finlays-Gruppe auf
dem Mount Kenya sowie dem nicht ganz
so hoch gelegenen kenianischen Betrieb
von Kordes’ Söhne („Kreative-Roses“)
am Lake Naivasha. Darunter waren auch
auffallende neue Sorten wie die orangefarbene ‘Masalla’ und die zweifarbige
‘Sweet Mango’ in Gelb-Orange.
Beschränkt sich die Fairtrade-Blumenpalette bisher weitgehend auf Rosen, so will Omniflora künftig verstärkt
auch einige andere Schnittblumenarten
einbeziehen. Genannt wurden Lilien
und Hypericum.
Auch einige andere Aussteller auf der
IPM zählen zu den Fairtrade-Lizenznehmern, beispielsweise Landgard, Flora Blumenimport, Floribox/Sunflor Germany (Kelsterbach), VDA Plant (NL-De
Lier). Wolfgang Stich, Geschäftsführer
von Flora Blumenimport (FBI) in Kelsterbach, sieht Fairtrade als vorteilhaft
gegenüber anderen Siegeln, weil es bei
den Konsumenten einen gewissen Bekanntheitsgrad hat.
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Moerheim New Plant
Mit samtroten Sundaville und
einem knisternden Feuer
25 Jahre als europäischer Generalimporteur für das japanische Züchtungshaus Suntory Flowers waren für Moerheim New Plant aus dem niederländischen Leimuiderbrug ein Anlass für einen besonders großen Auftritt auf der
diesjährigen IPM in Essen.
Wo sich in den letzten Jahren Kolumbien als Blumenland präsentierte, stan-
den im Großhandelszentrum in Halle 1
diesmal samt- und burgunderrote Sundaville (Mandevilla ‘Sundaville Burgundy’, ‘Sundaville Velvet Red’) und weiße
Princettia-Poinsettien ebenso im Blickpunkt wie ein knisterndes Feuer (Begonia ‘Crackling Fire’): Dies sind jedenfalls
einige der Produktneuheiten Moerheims.
(eh)
Florimex
Zwölf „Verlockungen“
über das Jahr verteilt
Die Florimex-Gruppe (NL-De Kwakel)
hatte im vergangenen Jahr auf der
IPM in Essen ihr neues „26 x 2 Wochen“-Konzept vorgestellt (siehe TASPO 8/2012, IPM-Highlights). Es läuft
mittlerweile unter der Bezeichnung
Temptations und beschränkt sich auf
zwölf Themen (temptations = Verführungen, Verlockungen).
Auf der IPM 2013 gab das niederländische Blumenhandels-Unternehmen
die zwölf Themen für 2013 bekannt:
◼ Eine frostige Welt (Zeitraum: Januar
bis Februar),
◼ Ein Moment der Stille (Januar bis
Februar),
◼ Black & White/Schwarz & Weiß (Januar bis Februar und September bis
November),
◼ Chesterfields – Pflanzen für zu Hause
(Januar bis Februar und September
bis November),
◼ Dream Away/Träume (Januar bis Februar und Oktober bis November),
◼ Valentine (Valentinstag),
◼ Lovely Lady (Valentinstag, Frauentag,
Muttertag),
◼ Purple Party (Frauentag, Muttertag)
◼ Maison Belvedere – finest plant selection (ganzjährig),
◼ Fest der Großmütter (März bis September),
◼ Colori (September bis November),
◼ For Christmas (Dezember)
Das ebenfalls bei der IPM 2012 von
Florimex erstmals vorgestellte Bestellsystem „One-Stop-Webshop“ wurde
weiterentwickelt. Anfangs konnten nur
Großhändler über diesen One-StopWebshop bestellen. Jetzt kann der
Großhändler für seine eigene Website
einen Login bekommen und damit seinen Kunden – also Einzelhändlern –
den Einkauf über den Webshop ermöglichen.
Bei Florimex spielt der Absatz nach
Deutschland eine überdurchschnittliche
Rolle.
(eh)
technik
14 | TASPO
Die BoBa 3 M von Leidolt mit separatem Bohrantrieb für höhere Bohrgeschwindigkeit.
Upgedatet: der Pikierautomat von Da Ros.
22. Februar 2013 | Nr. 8
Der Demtec Kistenfüller PTF-NS kann die Töpfe besonders fest füllen.
Bessere Leistung und Bedienbarkeit
Pikieren und Topfen wird einfacher
Maschinen, Automaten und Roboter auf dem neuesten Stand für eine effiziente und exakte Produktion. Von Werner Oschek
Ellepot Turbo Multiflex ist die neueste
Entwicklung bei Ellegaard (DKEsbjerg). Er erlaubt die bisher schnellste
Produktion und hat eine hohe Kapazität
von bis zu 12.000 Papiervlies-Töpfen pro
Stunde, kann Topfdurchmesser von 15
bis 50 Millimeter produzieren. Die Kapazität hängt von der Topfgröße und dem
verwendeten Substrat ab. Er füllt die Papierschläuche mit Substrat, schneidet diese auf Länge und ist flexibel für verschiedene Trays und Platten einsetzbar. Der
Turbo Multiflex ist einfach zu installieren und hat eine Länge von vier Metern.
Demaitere (B-Moorslede) stellt seit
Jahrzehnten Gartenbaumaschinen unter
der Marke Demtec her. Eine Neuheit ist
der Kistenfüller PTF-NS zum Füllen von
Töpfen und Containern in Trays. Er füllt
vier Platten im Euro-Maß (60 mal 40
Zentimeter) oder fünf Platten im Dänen-Maß (53 mal 32 Zentimeter). Die
Fülldichte ist beliebig einstellbar. Die
Töpfe werden nach Firmenangaben einheitlich gefüllt, ohne dass Erde zwischen
die Töpfe oder Trays fällt. Der Erdbehälter fasst einen Kubikmeter. Die Einstellung erfolgt über einen Touchscreen.
Mehrere Aufgaben werden gespeichert.
Die Leistung liegt bei bis zu 18.000 Töpfen pro Stunde. Besonderheit ist, dass
der PTF-NS die Töpfe fest füllen kann
und dadurch auch nach langer Kulturzeit ausreichend Substrat im Topf ist.
Roboter scannt Trays ein
Wichtig für Jungpflanzenunternehmen,
die Saatgutplatten produzieren, sind
einheitliche Pflanzen und volle Trays.
Flier Systems (NL-Barendrecht) bietet
jetzt einen Roboter, der Trays einscannt
und erkennt, welches Blatt von welcher
Pflanze ist, um so nicht belegte Zellen
auszublasen und die Pflanzen nach Größe zu sortieren. Im Einsatz ist eine neue
Software von Aris. Das mobile Germination Vision System verfügt über zwei
Kameras und LED Belichtung für eine
akkurate Beurteilung. Das Scan-Ergebnis ist auf dem Touchscreen zu sehen.
Wie das Unternehmen ausführt, ist
die Kameraeinstellung einfach auf die
Trays und Pflanzen zu justieren. Dadurch kann die Maschine für kleine Einheiten und in verschiedenen Abteilungen sowie bei verschiedenen Jungpflanzen und Gemüsejungpflanzen optimal
eingesetzt werden. Für Beet- und Balkonpflanzen gibt es bereits eine Maschine, die die ganze Oberfläche innerhalb
der Zelle eines Trays beurteilen kann.
Für beste Ergebnisse sind verschiedene farbliche Darstellungen von Tray und
Pflanze Voraussetzung. Die Daten werden pro Zelle festgehalten und sind in
verschiedenen Formaten verfügbar.
Javo bietet mit der Javo Plus Medium eine Topfmaschine für größere Töpfe an.
Während des Prozesses werden auch die
Trays visualisiert. Optional sind ein Monitorarm zum Scannen von verschiedenen Positionen, eine Ausblaseinheit für
unbrauchbare Plugs und eine Kombination mit einem mobilen Plug Fixer, um
die Trays sofort zu füllen. Die Leistung
zum automatischen Sortieren liegt bei
400 bis 600 Trays pro Stunde.
Der Maschinenbauer Da Ros hat seinen im vergangenen Jahr zur IPM präsentierten Pikierroboter modifiziert und
upgedatet. Er ist jetzt auf dem neuesten
Stand, einfacher und bedienfreundlicher. Der Pikierautomat, der mit fünf
oder sechs Greifern arbeitet und bei
dem die Töpfe über eine Doppelreihe
zugefügt werden, ist universell einsetzbar, kompatibel zu jeder Topfmaschine
und es können alle marktüblichen Jungpflanzentrays verarbeitet werden. Verschiedene Kisten und Topfgrößen sind
bereits ab Werk eingegeben. Die Bedienung erfolgt mittels eines Touchscreens.
Topf-/Tray-Kombinationen lassen sich
schnell abrufen und einrichten, was
Umrüstzeiten minimiert und die Produktivität erhöht.
Schneller Umbau möglich
Techmek (I-Volpago del Montello) bietet mit I-Grade 8000 eine Sortiermaschine für Jungpflanzen an, die sich sehr
leicht für verschiedene Produkte und Pikierplatten umbauen lässt. Der Umbau
dauert nur 30 Minuten, was nach Firmenangaben mit keiner anderen Maschine möglich sei.
Die Hightech Sortiermaschine ist für
viele verschiedene Jungpflanzenarten
geeignet und sortiert mit höchstem
Standard in Flexibilität, Verlässlichkeit
und Sortierqualität. Das Herz der Maschine bilden zwei Delta 3-Industrieroboter. Der Flexpicker Roboter wird vielfach in der Verpackungsindustrie eingesetzt und wegen seiner Flexibilität, Präzision, Verlässlichkeit und niedriger Servicekosten gewählt. Techmek ist die erste Firma, die diesen Robotertyp für eine
Sortiermaschine einsetzt.
Das „State of the Art Camera System“
eignet sich zum Messen der Höhe, der
Blattrichtung und der Stieldurchmesser.
Eine Möglichkeit ist, die Pflanzen mit
Greifern alle in die gleiche Blattrichtung
auszurichten. Dadurch können größere
Pflanzen sortiert werden, da niemals ein
Blatt eine noch zu füllende Zelle verdeckt.
Sie hat vier Auslauf-Transportbänder, für
jede Sortierung eines. Für jedes Band
kann ein Programm gewählt werden für
den Typ der Pikierplatte, Pflanzenmenge je Pikierplatte und Muster oder drehen der Pflanze. Da alle Motoren mit
Frequenzreglern ausgestattet sind, behandelt sie die Pflanzen sehr behutsam.
Die Pflanzen werden in der Maschine
in Cups transportiert, in die die Plugs
präzise passen. Die Cups haben an vier
Seiten Öffnungen, durch die die Greifer
die Plugs fassen. Dies reduziert die Beschädigung auf ein Minimum. Die Output-Kapazität liegt bei 6.000 bis 8.500
Pflanzen pro Stunde. Die Greifer werden
durch eintauchen in Desinfektionslösung und UV-Lampen desinfiziert.
Fotos: Werner Oschek
boter. Der FlexPlanter ist kombiniert
mit einem Kamerasystem, das jede einzelne Pflanze digital aufnimmt. Der
Jungpflanzentray fährt in die Maschine.
Ist er in der richtigen Position, werden
die Pflanzen mit einem Greifer entnommen und einzeln digital aufgenommen
und beurteilt. Abhängig von der Pflanzenqualität pikiert der FlexPlanter nur
qualitativ hochwertige Pflanzen. Vorteil
ist, dass alle Pflanzen auf die gleiche
Weise pikiert werden, die Pflanzenentwicklung einheitlicher ist, Arbeitskosten
signifikant gesenkt werden und ein weiteres Ausbessern der Jungpflanzenplatten nicht mehr notwendig ist. Nichtqualifizierte Pflanzen werden über ein Abfallband entsorgt.
Neueste Maschine in der Javo Plus Serie von Javo (NL-Noordwijkerhout) ist
die Javo Plus Medium. Die Weiterentwicklung des erschütterungsfreien Topfbahnantriebes aus der Optima Topfmaschine ermöglicht höhere Geschwindigkeiten. Der große Arbeitsbereich um die
Topfbahn und die Möglichkeit, größere
Töpfe zu verarbeiten, machen die Topfmaschine sehr vielseitig. Sie eignet sich
für 8-cm- bis 29-cm-Töpfe. Die Kapazität beträgt bis zu 3.000 Töpfe pro Stunde.
Einzigartig ist der patentierte Topfkranz,
durch den sekundenschnell Topfgrößen
ohne Werkzeug genau eingestellt werden können.
Die Maschine besitzt eine einfach zu
verstellende Bohrvorrichtung. Sie hat einen speziell entwickelten, mechanischen
Pflanzen einheitlich pikieren
Topfablauf, der an jeder Stelle einfach
Mit dem FlexPlanter bietet TTA – Tuin- und ohne Werkzeug zu verstellen ist.
bouw Technisch Atelier (NL-Bleskens- Durch schwere, kugelgelagerte Räder ist
graaf) einen neu entwickelten Pikierro- sie einfach umzusetzen. Optional ist ei-
ne Drehplatte im Programm. Dadurch
ist sichergestellt, dass bei der Arbeit
mehrerer Kräfte immer ausreichend
Substrat zum Topfen verfügbar ist.
Darüber hinaus stellt das Unternehmen unter JavoNet einen neuen OnlineService zur Verfügung. Kunden haben
hier direkten Zugang zu ihren eigenen
Maschinen. Sie können eine Bestellhilfe
für Teile, Bedienungsanleitungen, Störungsanleitungen sowie Filme mit Arbeitsinstruktionen abrufen. Jede JavoMaschine der letzten 28 Jahre hat eine
eigene Seriennummer. Dadurch können
auch Besitzer älterer Maschinen JavoNet
nutzen. Kunden können über die Webseite einen eigenen Account anfordern.
Zudem macht Javo darauf aufmerksam, dass sie Ende 2012 einen Standort
südlich von Hamburg eröffnet haben,
um näher am Kunden zu sein.
Langen-Hax (Straelen) stellte als
Neuheit das Disc-Magazin, ein Topfmagazin mit Drehteller und eigenem Antrieb vor. Das Disc-Magazin ist an jeder
Topfmaschine, auch mit Bandzulauf
montierbar. Der eigene Antrieb sorgt für
schnelle Abstreifbewegung. Nach Firmenangaben ist ein Spendevorgang von
bis zu 500 Töpfen pro Minute möglich.
Lieferbar ist er auch mit Doppelmotor
für zweiseitigen Topfabdruck.
Bei dem Disc-Magazin läuft der Topfrand auf einen Teller mit einer Einkerbung. Die Einkerbung ist um einen
Topfrand tiefer. Dreht sich der Teller in
diese Position, rutscht die Topfstange
um einen Topf nach unten, unter den
Halteteller. Im nächsten Schritt schiebt
sich der Halteteller zwischen den letzten
und den vorletzten Topf. Nach weiterer
Drehung wird der Topf unter dem Halteteller mit dem Abstreifflügel nach unten geschoben.
Höhere Bohrgeschwindigkeit
Maschinenbau Leidolt (Singen) hat seine Bohrstation überarbeitet und bietet
jetzt die BoBa 3 M an, die mehr Möglichkeiten als die BoBa 2 M bietet. Für
eine höhere Bohrgeschwindigkeit wird
die neue Maschine jetzt mit einem separaten Bohrantrieb betrieben. Die Bohrung startet, sobald der Tray gestoppt
wird und läuft, bis die eingestellte Bohrzeit abgelaufen ist, auch wenn die Bohrplatte über den Hubantrieb vollständig
abgesenkt ist. Dadurch wird eine schnelle und zuverlässige Bohrung gewährleistet. Die Bohrstation gibt es in der Version 400 für 400 Platten oder Trays pro
Stunde sowie als Version 600 für 600
Platten pro Stunde. Die höhere Leistung
der Version 600 wird über zwei pneumatische Zylinder erreicht, die den Tray für
eine genaue Positionierung stoppen. ▶
technik
22. Februar 2013 | Nr. 8
Kultureinrichtungen
Unabhängige ganzjährige Produktion
Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet der effizienten Produktion im Gartenbau stellte Codema (NL-Bergschenhoek) mit einem Multilayer-Kultursystem vor. Ziel ist, auf der gleichen Gewächshausfläche mehr Pflanzen zu kultivieren. Die unteren Lagen erhalten eine LED Assimilations-Belichtung. Diese
erhöht die Produktion, bei geringer
Wärmeentwicklung und geringeren
Energiekosten. Einsetzbar ist das System
für unterschiedliche Kulturen.
Grundgedanke dabei ist, näher am
Konsumenten zu produzieren und dadurch frische Produkte zu liefern, Transportkosten zu senken und Zeit in der
Vermarktungskette zu sparen. Das System erlaubt eine unabhängige ganzjährige Produktion.
Langen-Hax bietet das Disc-Magazin mit
Drehteller und eigenem Antrieb an.
▶ Dadurch sind die Bohrungen auch
bei höherer Laufgeschwindigkeit sehr
exakt, so das Unternehmen.
Eine Besonderheit der Konstruktion
ist eine einfache Umrüstung zwischen
den Versionen BoBa 400 2M/600 2M
und dem Modell BoBa 400 3M und BoBa 600 3M. Dadurch kann der Gärtner
mit einem Modell starten und bei wechselnden Anforderungen einfach umsteigen. Weitere Besonderheit ist der geringe Abstand der Bohrer. Dadurch sind
Bohrplatten mit einem Bohrabstand von
35 Millimetern möglich.
Maximale Flexibilität
Otte Metallbau (Westerstede) präsentierte zur IPM ein System zur RinnenBeschickung in Containern und zum
Rücken. Die Containerbestückung erfolgt mittels Sammler und Förderbandsystem. Zum Rücken werden die Rinnen
herausgehoben und über einen Sammler
auf einem weiteren Container auf Abstand wieder abgesetzt. Das Rückverhältnis ist per Displayanwahl und das
Sammlersystem nach Bedarf konfigurierbar. Das System eignet sich für Töpfe
und Pflanzrinnen. Es bietet maximale
Flexibilität, da ein Mobilcontainerkonzept zugrunde liegt. Der Containertransport erfolgt mittels Transportein-
Multilayer-Kultursysteme von Codema bieten neue Möglichkeiten bei der Produktion.
heiten und Rohrbahnen. Das System erlaubt das Beschicken, Rücken und den
Versand großer Chargen. Das Gefälle im
Container oder der Bahn und in verschiedenen Abteilungen kann unterschiedlich gewählt werden.
Eine Einsatzmöglichkeit ist beispielsweise die Kultur von Salat, die zunächst
Rinne an Rinne kultiviert werden und
dann je nach Bedarf auf Abstand gerückt werden.
kommt über einen Kran von oben zur
Waschanlage und wird um 180 Grad gedreht. Während der Tisch unten gereinigt wird, kann oben der nächste Tisch
kommen. In der Waschanlage sind keine
elektrischen Teile. Dadurch ist sie preisgünstiger und hat weniger Störungen, so
das Unternehmen. Sie reinigt die Tische
durch hohen Druck sehr sauber und hat
eine hohe Kapazität von 50 Tischen pro
Stunde. Eine Kombination mit einer
Desinfektionsanlage oder mit Bürsten
Waschanlage für Rollcontainer
sei möglich, ist bisher aber noch nicht
Neueste Entwicklung von Logiqs Agro nachgefragt worden. Zudem seien die
(NL-Maasdijk) ist eine 180 Grad Wasch- Maschinen jetzt mit dem Smartphone
anlage für Rollcontainer. Der Container zu bedienen.
(wok)
TASPO |
15
Ventilatortechnik
Gleichmäßige
Luftverteilung
H. Nitsch & Sohn (Kreuztal) stellte den
Spezial-Gewächshausventilator „Vertikal“ Typ ‚N&S/40‘ vor. Der Ventilator
wird anschlussfertig komplett mit einem
Schutzgitter, fünf Meter Kabel und IP 55
geschütztem Motor geliefert. Das weiße
Gehäuse ist UV-stabilisiert. Bei voller
Leistung liegt der Stromverbrauch bei
230 Watt pro Stunde. Die Luftleistung
beträgt 5.050 Kubikmeter pro Stunde,
die Wurfweite durchschnittlich 25 Meter/maximal 360 Quadratmeter.
Der Vertikal-Ventilator saugt die Luft
von unten an und bläst sie gegen das
Dach. Von da strömt die Luft nach unten
und sorgt so für eine bessere Wärmeverteilung im Gewächshaus. Zudem werde
die Luftfeuchteregulierung verbessert.
Vorteil gegenüber horizontalen Ventilatoren sei zudem, dass die Luft nicht gegen Binder geblasen werde und dadurch
die Luftverteilung gleichmäßiger sei.
TGU (Greven-Reckenfeld) präsentierte den VentiLift, ein stabiles Hebe- und
Senksystem für Ventilatoren. Hierdurch
können die Ventilatoren optimal platziert und auf Knopfdruck aus dem Arbeitsbereich oder aus Durchgängen entfernt werden. Die Höhe der Ventilatoren
kann beliebig variiert werden. Der Antrieb erfolgt über Rohr- oder Getriebemotoren. Zur Höheneinstellung dient
ein einfaches Scherensystem. Durch eine
spezielle Gitterstruktur haben sie einen
geringen Schattenwurf. Der VentiLift ist
zum Patent angemeldet.
(wok)
Anzeige
technik
16 | TASPO
IPM-Premiere für einen neuen Gewächshaustyp von Veka aus Holland.
22. Februar 2013 | Nr. 8
Typ Stainz, das besondere Folienhaus von Götsch & Fälschle.
Fotos: Edwin Hanselmann
Foliengewächshäuser
Von Sonnendächern und Bitunneln
Bei den Exponaten der Anbieter von folienbedeckten Häusern und Tunneln gab es einige Besonderheiten. Von Edwin Hanselmann
Die Firma Götsch & Fälschle hatte ihren neuen Folienhaustyp „Stainz“ zwar
schon letztes Jahr auf der IPM angesprochen, präsentierte „Stainz“ jetzt
aber erstmals als Messegewächshaus.
Im Kreis der Folienhäuser ist es insofern eine Besonderheit, als er mit seiner
speziellen Bauform vor allem als Verkaufsgewächshaus eine Rolle spielen
dürfte. Verfügbar sind Hausbreiten von
acht bis zwölf Meter. Optische Besonderheit ist das in die Konstruktion integrierte Vordach auf der Eingangsseite.
Es erstreckt sich über die gesamte Gewächshausbreite.
Geteilte Tür und Klappgiebel
Beim Ammerländer Folienhaushersteller Poppen machten eine „geteilte Tür“
und ein Klappgiebel als neue Entwicklungen von sich reden. Für die vor allem
in Baumschulen verwendeten Folientunneltypen gibt es jetzt eine Variante
mit extra Giebeltür. Der Giebel muss
nicht mehr vollständig geöffnet werden.
Herausgestellt wurde auch das Thema
„Klappgiebel“. Er ist für Poppens Foliengewächshaustypen ST 860, 970 und
1200 verfügbar und ermöglicht eine
breitere Öffnung. Dies bedeutet, leichter
als bisher mit dem Schlepper in solche
Foliengewächshäuser fahren zu können.
Durchfahrtshöhe: 2,80 Meter.
Längere Lüftungsstangen
Lässt sich 15 Zentimeter weiter öffnen: Gewächshaustyp mit Noppenfolie von Krötz.
An dem mit Noppenfolie eingedeckten
Gewächshaustyp von Thermo-System
Krötz erfolgte eine Änderung bei der
Dachlüftung. „Viele Kunden“ – so erläuterte Geschäftsführer Heinz Krötz –
Neuer Name
Gewächshaustechnik
Zwirs-Knijnenburg mit Sitz in Hoek
van Holland ist einer der bekanntesten
niederländischen Anbieter von gebrauchten Gewächshäusern. Bei der
vierten Beteiligung des Unternehmens
auf der IPM machte aber eine Namensänderung von sich reden.
Zwirs Worldwide prangte nämlich in
übergroßen Lettern an der Wand, kombiniert mit einer umspannten Weltkugel.
Der Grund: Unter der neuen Firmenbezeichnung Zwirs Worldwide werden
neue Gewächshäuser angeboten. Es geht
auch um schlüsselfertige Projekte, Wirtschaftsräume, Energieschirme, Heizungen, Klimaregelung, Wassertechnik. Der
bekannte Name Zwirs-Knijnenburg
bleibt dagegen für das Gebrauchtgewächshaus-Angebot bestehen.
„Wir sind sehr flexibel und können
daher bei Bedarf sehr schnell bauen, gegebenenfalls auch eher kleine Anlagen“
– so ein Hinweis von Zwirs-Verkaufsberater Leo Alleblas. Es gebe derzeit auch
einige Solarprojekte.
(eh)
Das Kürzel eco steht bei Gakon mit
Blick auf das eco-Gewächshaus für
energy (Energie), climate (Klima) und
optimised (optimiert). An IPM-Ständen von mehreren niederländischen
Gewächshausherstellern kamen Entwicklungen zur Sprache, die auf Minimierung des Heizenergieeinsatzes ausgerichtet sind, auf Forschungen rund
um das Thema „Geschlossenes Gewächshaus“ aufbauen und die Wärmetauschertechnik nutzen.
Durch das Zusammenspiel integrierter Klimalösungen und optimaler
Lichtausbeute lasse sich ein optimales
Klima im Gewächshaus erzeugen, heißt
es auf der Internet-Website von Gakon
zum eco-Gewächshaus.
Aufgebaut war auf der IPM hierzu
eine 1,50 Meter breite Kabine, die
längs des Gewächshausblockes platziert
wird und von wo aus die Luft ins
Gewächshaus geblasen wird. Herkömmliche Lüftungen kommen bei
diesem Konzept nicht vor. Vielmehr
erfolgt das Einblasen der Luft ins
Die ganze
Welt im Fokus
„haben uns gesagt, die Dachlüftung sollte noch etwas höher aufgehen!“
Daher gibt es jetzt eine Variante, bei
der sich die Lüftungsflügel um 15 Zentimeter mehr als bisher öffnen lassen.
Dies ist verbunden mit einer zusätzlichen Längspfette, welche die Zahnstangen aufnimmt.
Befragt nach der Auftragslage, äußerte sich Krötz sehr zufrieden: Es gebe
mehr Aufträge, als zu Jahresbeginn üblich. Im Jahr 2012 war die Nachfrage im
Frühling witterungsbedingt ungewöhnlich schwach, ab Sommer dann sehr gut.
Neue Bitunnel-Variante
Am Stand des französischen Folienhausherstellers Richel erwähnte ExportVerkaufsleiter Yves Desjardins eine neue
Bitunnel-Variante, konzipiert vor allem
für Gemüsebau und Baumschulen. Zwei
9,60 Meter breite Tunnel sind hierbei
miteinander verbunden; der Doppeltunnel hat also eine Breite von 19,20 Meter.
Im Abstand von zweieinhalb Meter sind
ovale 90-Millimeter-Binderrohre.
„Solche Tunnels hatten wir seither
nicht mit ovalen 90er-Bindern“, erläuterte Desjardins. Der mit Höhen von vier
Meter und 4,65 Meter verfügbare neue
Folientunneltyp sei damit stabiler als die
seither gängigen Versionen. Wahlweise
kann der Bitunnel mit Dachlüftung und/
oder Seitenlüftung ausgestattet werden.
Drinnen wird draußen
„Drinnen wird draußen, draußen wird
drinnen“: Sunroof 4800 TD ist eine spezielle Variante von folienbedecktem Cabriohaus mit vollständig zu öffnendem
Dach. Veka Installatietechniek aus De
Lier/Niederlande präsentierte dies. Das
Dach öffnet innerhalb von 90 Sekunden
vom First zur Rinne. Bei geöffnetem
Dach bildet sich an der Rinne ein „Paket“ von etwa zehn Zentimeter Breite.
Sunroof 4800 TD ist üblicherweise
ein Bau mit 4,80 Meter Schiffbreite.
Entsprechend den bekannten VenloGewächshaus-Maßen sind aber auch
Überdachungsbreiten von 3,20 und vier
Meter möglich. Der Binderabstand
wurde auf fünf Meter beziffert. Eindeckmaterial bei der in Essen gezeigten
Variante war das Solarwoven-Gewebe
von Svensson.
Das vollständig zu öffnende Dach
stand auch bei weiteren Foliengewächshaus-Ausstellern im Blickpunkt, so bei
Rovero mit dem bekannten System
Roll-Air und bei Cravo Vonder Montage
als Repräsentant des Systems der kanadischen Firma Cravo. Ein ausführlicher
Beitrag über den Gewächshaustyp aus
Nordamerika war in TASPO 13/2012.
Mit einem Stand in Halle 8 präsentierte sich Cravo Vonder Montage diesmal
näher an den Baumschulen. Verkaufsleiter Robert Rouhof bewertete dies positiv, weil mit diesem Gewächshaustyp
jetzt gerade die Baumschulen besonders
angesprochen würden.
Aus Antalya nach Essen
Ebenfalls in Halle 8 stellte diesmal auch
ein Folienhaushersteller aus der Türkei
sein Programm vor. Die seit über 75 Jahren bestehende Firma Nalbantoglu mit
Sitz in Antalya bietet Foliengewächshäuser, Folientunnel und Schattenhallen der
Marke Nassan an.
Bei den Folienhochtunneln geht es
um Bauten mit 6,40 bis 12,80 Meter
Schiffbreiten und Rinnenhöhen bis zu
sechs Meter. Der höchste Bautyp in der
Version NG-12,80 hat eine Firsthöhe
von neun Metern. Herausgestellt wurde
die Robustheit der betreffenden Bauten.
In der Angebotspalette sind auch Glasgewächshäuser.
Integrierte Klimalösungen
Gewächshaus durch doppelwandige
Schläuche.
System „SuprimAir“
Von einem „umfassend konditionierten
Gewächshaus“ spricht Certhon (NL-Poeldijk) mit Blick auf den neuen Gewächshaustyp „SuprimAir“. Von einem
Frontfassaden-Korridor aus wird Außenluft oder Gewächshausluft angesaugt und durch Schläuche im Gewächshaus verteilt. Durch die Außenluft
entsteht bei laufenden Ventilatoren ein
Überdruck. In das System ist ein Heiz- Das Kürzel eco steht bei Gakon für energy, climate und optimiert.
block integriert. Die Lüftungsfenster
machen bei diesem System laut Angabe
stand im Jahr 2011. Die Firmen Wilk „Air & Energy“ …
eines Firmensprechers nur etwa 15 Provan der Sande (technische Anlagen) … heißt es bei Ammerlaan Constructizent der Lüftung eines herkömmlichen
und Bosch Inveka (Gewächshäuser) on. Das am Stand des Unternehmens aus
Venlo-Gewächshauses aus.
hatten sich vor acht Jahren vereint, dem niederländischen Horst angesproWie ferner zu erfahren war, wurde ein
bis zur Einführung der neuen Be- chene System basiert ebenfalls darauf,
Gewächshaus dieses Typs in Frankreich
zeichnung allerdings noch unter den dass Luft über Folienschläuche eingeblagebaut. Durch die Möglichkeiten gezielvorherigen Namen firmiert. Bei der sen wird. In den Schläuchen sind Wärmeter Kühlung sei das System für warme
Präsentation auf der diesjährigen abgabekörper. Schon mit einer geringen
Regionen besonders interessant.
IPM wurde vor allem eine mit LED- Vorlauftemperatur von 40 Grad – so wur◼ Anmerkung: Der Firmenname CerLicht ausgestattete mobile Klima- de angemerkt – lasse sich eine beachtlich
thon ist noch wenig bekannt; er entkammer gezeigt.
große Heizleistung realisieren.
(eh)
technik
22. Februar 2013 | Nr. 8
TASPO |
17
Verkaufsgewächshäuser
Bauten für Gartencenter im Blick
◼ gut isoliert (Zweifachverglasung),
◼ besonders gut isoliert (Dreifachverglasung, für Stehwände).
Zum letzten Punkt wurde die neue Profilreihe Ecolite Plus anhand eines Modells vorgestellt. Laut einer Firmenmitteilung aus Rahden ermöglichen die verbesserte hochisolierte 400 MillimeterSandwichrinne und die 36 MillimeterDreifachverglasung einen gesamten UcwWert der Fassade von 1,0 W/m2K.
Am Stand von Siedenburger wurden
auch mehrere Projekte angesprochen.
Genannt sei eine Anlage in Neumünster,
wobei Photovoltaik-Dünnschichtmodule an den Stehwänden integriert sind.
Worauf bei Gesprächen an
den IPM-Ständen der Firmen
Plonka, Siedenburger und Rabensteiner hingewiesen wurde.
Von Edwin Hanselmann
Die Auftragslage sei derzeit recht gut.
Anbieter von Verkaufsgewächshäusern
sagten dies auf der IPM ziemlich unisono. Sie wiesen auch auf einige interessante Projekte hin. Technische Neuheiten machten an diesen Ständen dagegen
nicht von sich reden.
Nach guter Auslastung im Jahr 2011
folgten ein eher mäßiges erstes Halbjahr
2012 sowie deutliche Verbesserung im
zweiten Halbjahr 2012: „Daher gehen
wir mit großen Erwartungen ins Jahr
2013“, sagt Thorsten Fojtzik. Der Eigentümer und Geschäftsführer der Plonka
GmbH freut sich über einen hohen Auftragsbestand. Dies sei zum Teil darauf
zurückzuführen, dass es bei einigen der
schon im Jahr 2012 geplanten Bauvorhaben leichte Verzögerungen bei der Baugenehmigung gegeben habe.
Fojtzik hob den Trend zu energieeffizienten Bauweisen hervor: „Wir sind
mittlerweile bei Dreifachverglasung der
Stehwände angekommen!“
Bei Plonka machen die Bauten für
Baumärkte den Löwenanteil, diejenigen
Temporärer Witterungsschutz
Auf die Wärmedämmung kommt es an: neues Profil bei Siedenburger.
für Gärtnereien etwa ein Drittel der Verkaufsgewächshaus-Projekte aus. Das Interesse der Gärtnerkunden und inhabergeführten Gartencenter an Verkaufsgewächshaus-Neubauten nimmt nach Angabe von Fojtzik zu. Etwa 15 bis 20 Prozent des Auftragsvolumens betreffen
Stahlbauten für die Industrie.
Verbesserungen beim Versand und
bei der internen Logistik sind das Ziel
einer eigenen größeren Investition: Im
Jahr 2013 steht am Standort der Firma
Plonka in Salzkotten der Bau einer neuen Logistikhalle an.
Foto: Hanselmann
In drei Segmente gegliedert
„Eigentlich ganz positiv“ – so beantwortet Jens Riemer die Frage zur Verkaufsgewächshaus-Nachfrage 2012. Der Geschäftsführer von Siedenburger Stahlund Glasbau aus Rahden hob ebenfalls
die Nachfragebelebung in der zweiten
Jahreshälfte hervor.
Im Gegensatz zu den meisten anderen
deutschen Verkaufsgewächshaus-Anbietern hat Siedenburger ein eigenes Profilsystem. Hier gibt es jetzt eine Gliederung in drei Segmente:
◼ unisoliert,
Nur wenig Nachfrage im Frühjahr 2012,
ab Sommer dann stark zunehmendes
Interesse an Neubauten! Insgesamt sei
die Bereitschaft, in neue Verkaufsanlagen zu investieren, nach wie vor sehr
stark.
Karl-Georg Bärlin, Geschäftsführer
vom Schorndorfer und damit deutschen
Standort des Südtiroler Gewächshausherstellers Rabensteiner (I-Brixen),
merkte dies an. Mit Mehraufträgen in
Deutschland und Österreich habe die
aktuell geringe Nachfrage aus Italien
mehr als ausgeglichen werden können.
Einige Projekte gebe es auch in osteuropäischen Ländern.
Das im Frühjahr 2012 von Rabensteiner introduzierte Modulo Azzuro-System
wurde nach Angabe Bärlins in mehreren
Projekten in die Praxis umgesetzt, beispielsweise in der Staudengärtnerei Gaissmayer in Illertissen. Das als „Klimahaus“
titulierte Modulo Azzuro ist vor allem
als temporärer Witterungsschutz in
Baumschulen, Staudengärtnereien und
Gartencentern konzipiert. Zur Bedachung dient das QLS abri-Gewebe von
Svensson mit 85 Prozent Lichtdurchlässigkeit (78 Prozent bei bedecktem Himmel!). Das Dach lässt sich mit einem
Schubstangensystem vollständig öffnen, und zwar von Binder zu Binder.
Eines der interessantesten Gartencenter-Projekte Rabensteiners wird aktuell im
Gartencenter George in Eschwege realisiert. Hier werden eine Breitschiffanlage
aus dem Jahr 1999 und ein Venlo-Gewächshausblock aus dem Jahr 2006 um
weitere Bauten ergänzt. Mit besonderen
Portalen bekommt die Verkaufsanlage
ein neues Erscheinungsbild und ein
„neues gesamtheitliches Äußeres“.
Hofläden zählen eigentlich nicht zum
Tätigkeitsbereich Rabensteiners. Hingewiesen wurde aber auf die Planung eines
Projektes im Remstal, wobei landwirtschaftlicher Hofladen und gärtnerischer
Verkauf kombiniert werden. Mehr zu
Verkaufsgewächshäusern in TASPO
8/13.
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Ammerlaan
Rege Nachfrage in Deutschland
Mit etwa 13 Hektar Neubaufläche habe
man die Gewächshausbau-Aktivitäten in
Deutschland gegenüber 2011 (neun Hektar) noch deutlich steigern können, hieß
es am Stand des niederländischen Gewächshausherstellers Ammerlaan auf der
IPM. Harald van Deest ist seit drei Jahren
bei Ammerlaan Construction für den
Vertrieb in Deutschland zuständig. Nach
seiner Angabe war die Nachfrage in
Deutschland das ganze Jahr über „sehr
gut“. Deutlich zugenommen habe zugleich das Interesse an doppelten Energieschirmanlagen unter Einbeziehung
des Tagesenergieschirmes aus hoch lichtdurchlässiger Folie. Bei Betrieben mit
Anbau von wärmebedürftigen Gemüsekulturen wie Gurken, Tomaten, Paprika
sei dies schon fast Standard. Etwa zwei
Drittel der Gewächshaus-Neubauten von
Ammerlaan Construction in Deutschland betrafen Projekte im Gemüsebau.
Zu den Referenzprojekten zählt auch der
Gartenbaubetrieb Fritz Boss in Nürnberg. Hierbei wurde eine fast zwei Hektar
große Anlage (einschließlich Arbeitshalle, Kesselhaus ...) für den Anbau von Erdbeeren in Hängerinnen errichtet.
(eh)
Hoch, höher, am höchsten
Mit sieben Metern
Rinnenhöhe und mehr
Der Trend zu immer höheren Venlo-Gewächshäusern ist ungebrochen. So ein
Hinweis am IPM-Stand von Bom
Greenhouses aus Naaldwijk. Bei mehreren Projekten seien sieben Meter Rinnenhöhe, in einem Fall sogar 7,20 Meter
gewählt worden. Die großen Gewächshaushöhen seien verbunden mit einer
verminderten Zahl von Lüftungsflügeln.
Aus Gründen der Stabilität verwendet
die Firma Bom Greenhouses bei Bauten
ab sechs Meter Rinnenhöhe sogenannte
Doppelstützen, also Bindern aus zwei
Rohren. Diese sind 25 Zentimeter voneinander entfernt und haben extra Querverstrebungen.
Verstärkt zum Einsatz komme außerdem das diffuse Glas (Haze-Faktor = 50
Prozent). Es führe zu besserem Klima
im Gewächshaus und signifikanten
Mehrerträgen. Wie in diesem Zusam-
menhang ebenfalls zu erfahren war, verwendet Bom häufig speziell gehärtetes
und auf erhöhte Lichtdurchlässigkeit
ausgerichtetes Glas aus Produktion in
China.
Während die Gewächshausschiffe
nach wie vor meist vier Meter oder 4,80
Meter breit sind und damit Gitterbinder
von acht Meter oder 9,60 Meter verwendet werden, kommt bei den Binderabständen verstärkt die Fünf-Meter-Variante vor. Dies führt zur Verwendung von
1,67 mal 2,12 Meter großen Scheiben.
Generell sei die Nachfrage nach Gewächshaus-Neubauten in Holland weiterhin sehr verhalten. Gleiches gelte für
Südeuropa. In Deutschland habe man
im Jahr 2012 „mehrere schöne Gewächshausprojekte“ realisiert. Viel gebaut werde in einigen osteuropäischen
Ländern.
(eh)
substrate
18 | TASPO
22. Februar 2013 | Nr. 8
Neue und aufgewertete Substrate
für die gärtnerische Produktion
Von torffreien Bio-Erden über hochwertige Zuschlagsstoffe bis zu Spezialsubstraten für Rosen. Von Edgar Gugenhan
A
uf der diesjährigen IPM wurden
viele Substrate in ähnlichen Mischungen wie bisher präsentiert,
allerdings verbessert durch bestimmte
Inhaltsstoffe. Gerade diese Besonderheiten sollen nachfolgend vorgestellt werden, wobei es sich im Wesentlichen um
Produkte handelt, die zur Anzucht und
Kultur von Pflanzen in Produktionsbetrieben verwendet werden.
Neben den bekannten Bio-Substraten
stellte Gebr. Brill Substrate (Georgsdorf)
zwei weitere Produktlinien mit nachwachsenden Rohstoffen vor, die laut Hersteller perfektioniert wurden. Es handelt
sich dabei um die preiswerten Universalsubstrate für die Anzucht von Beet- und
Balkonpflanzen Ligno-Pot und LignoPot TO50. Beide Substrate enthalten
Weiß- und Schwarztorf und zu je einem
Drittel LignoTer, eine von Brill entwickelte Mischung aus Holzfaserkompost. Beide Substrate sind angereichert mit Düngemittel, und Ligno-Pot TO50 enthält zusätzlich noch 50 Liter Ton pro Kubikmeter. Beide Produkte haben einen pH-Wert
von 5,7 und sind für die Anzucht von
Zierpflanzen mit kurzer Kulturdauer sowie Beet- und Balkonpflanzen, aber auch
für unter anderem Stauden und Bodendecker besonders geeignet.
Die Containersubstratlinie Ligno-Mix
C von Brill wurde zielgerichtet weiterentwickelt, speziell zur Anzucht von
Stauden, Gräsern und Bodendeckern.
Das Substrat enthält das sogenannte LignoDrain, das aus heimischem Nadelholz hergestellt wird und die Dränfähigkeit und die Luftkapazität im Container
dauerhaft verbessert. Dieses neue Basissubstrat kommt unter der Bezeichnung
Ligno-Mix S TO50 in den Handel. Alle
neuen Substrate können in Säcken, im
Maxi-Block mit 3,75 Kubikmeter oder
auch lose verladen bezogen werden.
Flora-Bio-Mix und Aquaflora
Kultursubstrat neu im Sortiment
Floragard (Oldenburg) stellte auf der
IPM den schnell wirkenden Bio-Dünger
Flora-Bio-Mix zur ergänzenden Grunddüngung von Anzucht-, Presstopf-,
Kräuter- und Topfsubstraten im ökolo-
werden. Für den Profi-Gartenbau wird
dieses neue Substrat im 70 Liter-Gebinde oder in Mega-Boxen mit 2,4 Kubikmeter Größe angeboten. Auf Wunsch
kann dieses Substrat auch durch die
hauseigene Spedition lose an die Kunden ausgeliefert werden.
Auch in der Firmenorganisation gab
es eine Veränderung. Simon Tabeling,
der Sohn von Hans Tabeling, ist jetzt
zum Geschäftsführer der Gruppe und
der acht Tochtergesellschaften ernannt
worden. Seit 2006 arbeitet der heute
35-jährige Simon Tabeling in dem von
seinem Großvater 1927 in Vechta gegründeten Betrieb. Vorab hatte er Betriebswirtschaft studiert und in einem
Unternehmen in Kanada gearbeitet.
GreenFibre als idealer
Zuschlagsstoff für Bio-Substrate
Floragard stellte auch den Bio-Dünger Flora-Bio-Mix vor, im Foto (oben rechts) 30 Tage nach der Aussaat, ohne Nachdüngung. Werkfoto
gischen Gartenbau vor. Er setzt sich aus
pflanzlich-organischen und tierisch-organischen Komponenten sowie natürlichen mineralischen Rohstoffen zusammen und entspricht den Richtlinien der
EG-Verordnung Nr. 834/2007 mit ihrer
Durchführungsverordnung 889/2008
über die ökologische/biologische Produktion. Besonderer Vorteil dieses Düngers ist, dass durch die spezielle Vorbehandlung die Mineralisierung und Freisetzung des Stickstoffes bereits unmittelbar nach der Erdenproduktion einsetzt
und innerhalb von fünf Wochen die
Nährstoffe freigesetzt und für die Pflanzen verfügbar sind. Dieser Bio-Dünger
fördert das Bodenleben und die mikrobielle Umsetzung der Nährstoffe aus anderen organischen Düngern und ist eine
ideale Ergänzung zu anderen Substratdüngern mit einer mittel- und langfristigen Wirkung. Je nach Anwendungsbereich wird dieser Flora-Bio-Mix in einer
Aufwandmenge von ein bis drei Kilogramm pro Kubikmeter eingesetzt.
Ebenfalls für den Erwerbsgartenbau
wurde das Aquaflora-Kultursubstrat
entwickelt, das speziell in städtischen
Blumenampeln, zum Beispiel Hängekörben an Laternen und Blumenkästen eingesetzt werden kann. Der Vorteil dieser
neuen Substratmischung ist, dass der regelmäßige Pflegeaufwand so gering wie
möglich ausfällt, da das Substrat ein
Wasserspeichergranulat und einen
Langzeitdünger enthält. Das neue Substrat wird in vier verschiedenen Formulierungen hergestellt und angeboten und
kann so den jeweiligen Bedürfnissen in
diesem Bereich angepasst werden.
Als ideales Substrat für den ökologischen Gartenbau wird auch ein torfreduziertes Bio-Pflanzsubstrat unter der
Bezeichnung Floradur Plant Aquaflora
Bio angeboten. Torf und Kokosmehl sorgen für ein hohes Porenvolumen und einen guten Wasser- und Lufthaushalt,
während Perlite die Luftkapazität erhöht
und die Drainage verbessert.
Speziell für den ökologischen Pflan-
Speziell für Dachbegrünungen
Bei der Dachbegrünung spielt das Substratgewicht aus statischen und verarbeitungstechnischen Aspekten eine entscheidende Rolle. Die Firma Jiffy Products (NL-Moerdijk) stellte daher auf der
IPM die neuen Jiffy Green Roof Substrate
vor. Diese sind sehr leicht, was den
Transport im Vergleich zu herkömmlichen Materialien vereinfacht. Durch die
sorgfältige Rohstoffauswahl wird laut
dem Unternehmen ein hervorragendes
Puffervermögen für Wasser und eine
langfristige Stabilität erzielt. Green Roof
Substrate unterliegen der Zertifizierung
durch RHP und erfüllen somit die Standards in Bezug auf Unkrautfreiheit und
Beständigkeit.
Die Jiffy Green Roof Substrate werden
verschiedensten Anforderungen gerecht
und eignen sich sowohl für extensive
Dachbegrünungen aus Sedum, Moosund Kräuterpflanzungen mit geringer
Schichtdicke, als auch für intensive, begehbare Begrünungen.
(ts)
Speziell für Dachbegrünungen gibt es die neuen Jiffy Green Roof Substrate.
Werkfoto
zenbau hat Gramoflor (Vechta) ihr neues Bio-Holzfaserprodukt LignoFibre
vorgestellt. Es handelt sich um einen organisch und ökologisch verträglichen
Ausgangsstoff, der die RAL-Gütekriterien Holzfaser erfüllt und die Bio-Zulassung EG-VO 889/2008 erhalten hat.
Dieses Substrat wird vorwiegend zur Ergänzung norddeutscher Torfprodukte
empfohlen. Mit dem innovativen Produkt soll eine sichere Kultivierung hochwertiger Pflanzen erreicht werden, da es
einen ausgewogenen Lufthaushalt garantiert und gute Drainageeigenschaften
sowie eine schnelle Wiederbenetzbarkeit
besitzt. Das Material ist strukturstabil,
hat eine geringe Schrumpfung und wird
stets in gleichbleibender Lieferqualität
angeboten.
Mit baltischem Sodentorf im
Premium-Segment der Substrate
Als Neuheit bietet die Hawita Gruppe
(Vechta) in Kürze fertigen Sodentorf gemischt mit Kokosfasern als Zuschlagsstoff für einige Substrate an. Diese Fasern sorgen dafür, dass das Gießwasser
schnell aufgenommen und gleichmäßig
im Topf verteilt wird. Diese neuen Substrate sind besonders beim üblichen Ebbe-Flut- oder Rinnenbewässerungsverfahren einsetzbar und können so zu einer hervorragenden Pflanzenqualität
führen.
Aufmerksam gemacht wurde auf der
IPM aber auch auf eine torffreie Bio-Erde, die unter der Bezeichnung Fruhstorfer Bio-Erde in den Handel kommt. Sie
besteht zu 100 Prozent aus sorgfältig
ausgesuchten nachwachsenden Rohstoffen. Inhaltsstoffe sind in erster Linie
Holzfasern, Bio-Rindenhumus, Kokosbestandteile und Vulkanton. Diese
Fruhstorfer Bio-Erde wird von Hawita
für die Anzucht und Kultur des üblichen
Zierpflanzen-Sortimentes angeboten.
Das Besondere an diesem neuen Substrat ist, dass anstelle des sonst üblichen
Harnstoffes zur Stickstoffversorgung
Hornspäne und andere organische
Stickstoffquellen verwendet werden.
Dadurch kann der Zersetzungsprozess
der Holzfasern beschleunigt und so besonders gute Pflanzenqualitäten erzeugt
Klasmann-Deilmann (Geeste) machte
auf das Produkt GreenFibre aufmerksam. Dabei handelt es sich um eine besonders hochwertige, thermisch-physikalisch aufbereitete Holzfaser, die in verschiedenen Substraten ab sofort enthalten ist. Die Holzfaser wird mit verschiedenen Strukturen exakt auf den jeweiligen Einsatzbereich eingestellt und ist zusammen mit hochwertigen Torfrohstoffen ein optimaler Bestandteil für stabile
Kultursubstrate. Die Vorteile von GreenFibre sind laut dem Unternehmen, dass
dieses Material die Luftkapazität erhöht,
für eine langfristige Strukturstabilität
sorgt, die Drainagefähigkeit optimiert,
die Wiederbenetzbarkeit verbessert, eine
gesunde, schnelle Wurzelentwicklung
unterstützt und das Risiko von Algenbildungen während der Kultur deutlich
verringert, da die Substratoberfläche
schneller abtrocknet.
GreenFibre ist ein idealer Zusatzstoff
bei Bio-Substraten und erfolgreich nach
PEFC zertifiziert und trägt so auch das
RHP-Gütesiegel. Auf der IPM konnte
man erfahren, dass dieser Zuschlagsstoff
zu 90 Prozent aus Kiefern- und Fichtenhölzern besteht und in Zukunft sogar
aus eigener Holzproduktion gewonnen
wird. Ganz speziell beigemischt bei Profisubstraten wird GreenFibre den Containersubstraten für Baumschulkulturen, die auf diese Weise beste Strukturen
aufweisen.
2013 kann die Klasmann-DeilmannGruppe auf eine 100-jährige Geschichte
zurückblicken. In diesem Zusammenhang führte der Geschäftsführer Norbert Siebels aus, dass sich das Unternehmen auch weiterhin speziell mit dem Erwerbsgartenbau verbunden fühlt, „den
wir“, so wörtlich, „auch weiterhin mit
erstklassigen – und immer nachhaltigeren – Substraten beliefern werden.“
Spezialsubstrate für Rosen
und neue Gemüse-GrowBags
Kleeschulte Erden (Rüthen) stellte in
Essen als Neuheit ihre RAL-gütegesicherte Kleeschulte Substratfaser Topora
vor, die zusammen mit Sodentorf zu
idealen Substraten für Gehölzanzuchten
verwendet wird. Diese Mischung bietet
ideale Wachstumsbedingungen bei verlässlicher Standfestigkeit und zeichne
sich durch eine sehr gute Wiederbenetzbarkeit ohne Zugabe von Benetzungsmitteln aus. Die Substratfaser Topora
sorgt durch ihr Porenvolumen auch bei
längerer Kulturdauer der Pflanzen für
substrate
22. Februar 2013 | Nr. 8
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Bei Hawita: Hans-Jürgen Luck (v.l.) und Simon Tabeling mit der torffreien Bio-Erde.
Als Drainsubstrat zum Ausbringen in Grabneuanlagen empfohlen: Der Propagation Cube von Van der Knaap eignet sich vor allem für Die neue Spezialerde für Trog- & Dauerbedas Mineralsubstrat E460 von Stender.
Fotos (3): Edgar Gugenhan die Vermehrung von Gemüsepflanzen.
Werkfoto pflanzung der Patzer Einheitserdewerke.
ausreichend Luft im Wurzelbereich. Besonders geeignet ist dieses Baumschulsubstrat für die Containerkultur von
Rosen im Ein- bis 7,5-Liter-Container,
wobei die Standardausführung für eine
ausgewogene Nährstoffversorgung zu
Beginn der Kultur sorgt. Der Reaktionsgrad dieses Substrates liegt bei etwa 5,6
pH und enthält einen Salzgehalt von 1,3
Gramm pro Liter.
Auf der IPM erstmals öffentlich vorgestellt wurden die neuen GemüseGrowBags. Drei Jahre wurde dieses Substrat zur Anzucht speziell von Gurken
getestet und damit beste Kulturerfolge
erzielt. Für den professionellen Gemüsebau bietet dieses Substrat optimale Voraussetzungen, da es sich nicht zersetzt
und bis zum Kulturende strukturstabil
bleibt. Es wird heute schon damit gerechnet, dass die GrowBags auch für
weitere Kulturen bestens geeignet sind.
Bereits jetzt liegen positive Ergebnisse
für die Kultur von Tomaten, Paprika
und Erdbeeren vor. In Essen wurde darauf hingewiesen, dass Gartenbaubetriebe, die die GrowBags oder auch das lose
Gemüse-Substrat für sich testen möchten, jederzeit Proben anfordern können.
Ebenfalls speziell zur Anzucht von
Gemüsepflanzen stellte die Unternehmensgruppe Van der Knaap (NL-Wateringen) auf der IPM den Forteco Propagation Cube vor. Für den Cube wird Kokossubstrat zu einem Block gepresst, in
eine dünne Plastikfolie eingehüllt und
anschließend versiegelt. Über die Ab-
lauflöcher wird Nährlösung aufgenommen, wodurch der Cube zu seiner vollen
Größe von beispielsweise zehn mal zehn
mal sieben Zentimeter aufquillt. Der Boden der Plastikhülle ist entweder perforiert oder lässt sich komplett entfernen,
so dass sich der Cube nach der Bewurzelung direkt einpflanzen lässt.
Daneben stellte Van der Knaap das
Produkt Coco Crunch heraus. Der aus
Kokosschalen hergestellte Zuschlagsstoff eigne sich besonders gut zum Mischen mit Torferden und sei ein idealer
Ersatz für Perlite. Durch Coco Crunch
verbessere sich laut dem Unternehmen
die Drainagefähigkeit und der Luftgehalt des jeweiligen Substrates. Empfohlen wird die Beimengung des natürlichen Zuschlagsstoffes insbesondere für
Substrate zur Kultur von Topfpflanzen,
Schnittblumen und Gehölzen.
Bio-Einheitserde und Spezialerde
für Trog- & Dauerbepflanzung
Das bereits jetzt schon sehr große Sortiment an Einheitserde der Patzer Einheitserdewerke (Sinntal-Altenkronau)
wurde auch in diesem Jahr durch einige
Neuheiten ergänzt. Vorgestellt wurde in
Essen die frux Spezialerde für Trogund Dauerbepflanzung, bei der es sich
um eine Spezialerde mit hoher Strukturstabilität handelt. Sie eignet sich, so
der Hersteller, hervorragend für eine
dauerhafte Bepflanzung von Kübeln,
Trögen und Großgefäßen, für die Anlage von Dachgärten mit extensiver Be-
grünung sowie für die Verwendung als
Innenraumsubstrat. Der hohe Anteil an
mineralischem Strukturmaterial sorge
für eine optimale Drainagewirkung
und Belüftung im Wurzelbereich. Auch
werde das Wurzelwachstum gefördert
und einer Verdichtung der Erde vorgebeugt. Das Substrat enthält frischen
Naturton, der in dieser Mischung Wasser und Nährstoffe speichert und so die
Pflanzen gleichmäßig versorgt. Das
Substrat eigne sich zudem zur Bodenverbesserung für Pflanzungen in
schweren Böden.
Neu im frux-Sortiment ist auch Blähton in Größe acht bis 16 Millimeter, der
in der neuen Produktlinie „frux HydroLine“ in den Handel kommt.
Die Einheitserde BioLine für den biologischen Anbau wird mit der Neuheit
„BL Bio T Öko torffrei“ ergänzt. Sie besteht aus Naturton, Kokopeat, Holzfaser,
Grüngutkompost und Rindenhumus, ist
rein organisch gedüngt und laut Hersteller völlig torffrei. Verwendet werden
kann dieses neue Substrat für 9er- und
10er-Töpfe für die Anzucht von Zierpflanzen, Gemüsepflanzen, Stauden und
Gehölzen.
Substrate für Friedhofsgärtner
und Bodendeckerbereich
Drei spezielle Produkte für den Friedhofsgartenbau stellte Stender (Schermbeck) vor. Einmal handelte es sich um
das Mineralsubstrat E460, das aus Weißtorf, Blähton, Bims und Holzfaser be-
steht und mit einem pH-Wert von etwa
5,8 als mineralisches Drainsubstrat zur
Standortverbesserung im Friedhofsbereich eingesetzt werden kann. Es garantiert eine dauerhafte Drainage und gute
Durchlüftung und wird schichtweise in
Grabneuanlagen eingebaut oder speziell
für Gräber mit beispielsweise Trockenstauden eingesetzt.
Neu ist auch die Grabauffüllerde
E450, die aus Mischtorf, Orgapor, Sand
und Ton hergestellt wird und sich durch
seine dunkle Farbe speziell zum Auffüllen etwas abgesackter Graboberflächen
eignet. Das Substrat zeichnet sich durch
ein reduziertes Sackungsverhalten und
eine optimale Wasserspeicherfähigkeit
aus und bildet nach dem Ausbringen eine glatte, einfache Planie.
Als spezielle Grabpflanzerde wird das
Substrat E510 angeboten, das aus
Mischtorf, Weißtorf und Ton besteht
und speziell als Pflanzsubstrat verwendet werden kann. Der hohe Tongehalt
sorgt für eine gute Wasserhaltekraft und
Pufferung. Auch wird ein idealer Anwachserfolg garantiert. Nach einer
N-betonten Aufdüngung nach acht bis
zehn Wochen garantiert dieses Substrat
ein optimales Wachstum der Pflanzen
und, etwa bei Koniferen, auch ein sattes
Grün von Nadeln und Blättern.
Speziell zum Anpflanzen von Bodendeckern eignet sich das Substrat B580,
das ein schnelles Einwurzeln der Pflanzen, eine bessere Flächenabdeckung und
eine dauerhafte Stabilität garantiert.
Auch hier sollte nach etwa acht bis zehn
Wochen eine N-betonte Nachdüngung
erfolgen.
Innovative Produktgruppe
aus Kokos und Torf
Terracult (Sankt Augustin) bietet ab
diesem Jahr eine innovative Produktgruppe aus Kokos und Torf an. Die neuen Mischungen werden unter der Bezeichnung Coco-Growing-Media angeboten und stellen ein breites Spektrum
von gütegesicherten Kokossubstraten
dar. Sie alle zeichne ein optimales Verhältnis von Luft- und Wasserkapazität
aus, wobei die Zugabe von SphagnumHumin-Torf das Nährstoffverhältnis
und den pH-Wert jedes Gemisches optimal puffere. Auf diese Weise soll das
Wachstum der Pflanzen durch störende
Nährstoffkonzentrationen weitgehend
vermieden und mehr Kultursicherheit
erreicht werden.
Darüber hinaus hat Terracult eine exklusive Vertriebsvereinbarung mit dem
Kokoshersteller Sivanthi Joe Coirs in Indien geschlossen, um das Wachstumspotenzial für den noch jungen Markt
von Kokossubstraten zu erschließen.
Sämtliche Coco-Growing-Media-Produkte sind an der gelben Farbe der Verpackungseinheiten zu erkennen. Die
Farbe Grün wurde für Torf-Rohstoffe
und Blau für Torf-Kultursubstrate ausgewählt, um Verwechslungen zu vermeiden. Mehr zu Hobby-Erden und -Dünger in TASPO 8/13
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gefässe & deko
20 | TASPO
22. Februar 2013 | Nr. 8
Trends und Ideen für das Jahr 2013
Bei Gefäßen, aber auch bei Gartenausstattung ist in dieser Saison deutlich mehr Farbe gefragt. Von Knut Steffen
G
efäße und Deko-Artikel werden
auf der IPM überwiegend in der
Halle 7 präsentiert. Die Aussteller
bewerteten die diesjährige Messe durchweg positiv, sie berichteten nicht nur von
guten Kontakten und Gesprächen, sondern es kamen auch viele konkrete Geschäftsabschlüsse zustande. Bei den Gefäßen ist ein Trend zu mehr Farbe zu beobachten, zudem spielen Qualität und
Hochwertigkeit eine immer wichtigere
Rolle. Darauf legt vor allem der Fachhandel besonderen Wert. Im Folgenden
sind die in diesem Jahr auf der IPM präsentierten Neuheiten und Highlights einiger Firmen zusammengestellt.
neue Farben ergänzt. Mit einem Designpreis wurde ein Gefäß ausgezeichnet,
das auch als Tasche verwendet werden
kann. Es weist Ähnlichkeiten mit einer
bekannten Einkaufstaschen-Marke auf.
Typisch für die Kunststoffgefäße des
Outdoorbereiches von Scheurich ist, das
sie für den Außen- und Innenbereich
gleichermaßen verwendet werden können. Sie sind deshalb mit einem Stopfen
im Boden ausgestattet, der außen für einen Wasserabzug sorgt und im Innenbereich das Gefäß wasserdicht verschließt.
Mix aus Keramik und Filz
setzt neue Akzente
In vielen Formen und Farben:
Glas liegt nach wie vor im Trend
Hakbijl (NL-Lelystad) zeigte auf der
IPM neue Glaskonzepte. Die Serie De
Luxe-Glas mit klarem, dicken Glas und
perfektem Schliff, geschnitten oder gefaltet, kommt nach Auskunft der Niederländer bei den Fachhändlern sehr gut
an. Im Trend liegt bei Hakbijl nach wie
vor farbiges Glas in verschiedenen Größen, Formen und Farben, passend für
alle Zimmerpflanzen. Bei den farbigen
Gläsern handelt es sich um lackierte Ware mit eingebranntem Lack.
Etwas nostalgisch präsentiert sich die
farbige Glasserie Cosmo, mit dickerem
Rand. Sehr originell die Vasen und Glasgefäße mit einer gestrickten Ummantelung oder mit einer Spitzenverkleidung.
Damit wird der „Stricktrend“ aus der
Mode aufgegriffen. Als Lifestyle-Glas
zeigten die Niederländer Glasglocken,
die sowohl als dekorative Gebrauchsgegenstände gedacht sind, etwa für Windlichter, als Vorratsgefäß oder als Schutz
für Kräuter, aber auch als exklusive Orchideengläser genutzt werden können.
Hakbijl stellt den Kunden für seine Serien auch entsprechendes Werbematerial
für den Point-of-Sale zur Verfügung.
Für den niederländischen Glasanbieter Jodeco (NL-Dinxperlo) liegt Klarglas nach wie vor im Trend, da Floristen
bei der Verwendung der Blumen nicht
so sehr an die Farben der Gefäße gebunden sind. Neu bei Jodeco sind Glaslaternen, die in Kombination mit Pflanzen
sehr gut als Geschenkidee geeignet sind.
Besonders gut laufen drei Gläser auf einem Holzbrettchen, die wegen ihres
günstigen Einkaufspreises eine gute
Möglichkeit sind, den Artikel als Preisangebot zu vermarkten.
Mit seiner Marke Leonardo ist Glas
Koch (Bad Driburg) im Keramik- und
Glas-Fachhandel sowie in Geschenkartikel-Läden vertreten. Auf der IPM präsentierte sich das Unternehmen 2013
erstmalig. Zielgruppe ist der hochwertige floristische Fachhandel. Glas Koch
war von der positiven Resonanz auf der
Messe überrascht. Das Sortiment der
Marke Leonardo ist geprägt von ausgefallenen Formen, wie etwa eine gedrehte
Kastenvase. Sehr gefragt waren auch farbige Gläser („Beauty Vasen“) sowie Orchideentöpfe in trendigen Modefarben.
Am Stand betonte man, dass für die
Marke Leonardo intensive Markenpflege
betrieben wird und die Artikel garantiert nur über den Fachhandel an die
Endkunden gehen.
Bei Gefäßen stehen Qualität
und Kreativität im Vordergrund
Classico (Langenfeld) hat seine Inspirio-Gefäße um eine Superstone-Serie ergänzt, die für den Innen- und Außenbereich geeignet ist. Neben klassischem
Weiß ist die Serie in Blauschwarz und
Glas Koch setzt mit seiner Marke Leonardo auf farbiges Glas.
Fotos: Knut Steffen
Übertopfe in Spiegelsilber bei Soendgen.
Neue Blütentänzerinnen bei Zauberblume.
Design Tasche und Gefäß in einem.
Pink erhältlich. Neu ist auch eine Inspiro-Vasen- und -Gefäßserie mit Holzfuß
sowie Vasen mit Holzdeckel, die als interessantes Wohnaccessoire verwendet
werden können. Eckige und runde Formen und frische Frühlingsfarben sind
die aktuellen Trends bei der Inspirio-Serie von Classico.
Kirschke (Norderstedt) zeigte auf der
IPM seine Serien UrbanLine und ArtLine. Die Gefäße der Serie ArtLine zeichnen sich aus durch eine Vielfalt besonderer Oberflächen, die optisch nicht von
„echtem“ Stein, rostigem Stahl oder Beton-Oberflächen zu unterscheiden sind.
Durch eine spezielle Fertigung aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) sind
die Gefäße leicht und gut zu transportieren, dabei aber robust und unempfindlich. Durch besondere Verstärkungen in
den Topfwänden und durch den geschlossenen Rand eignen sich diese Gefäße besonders für große Pflanzen. Der
Wasserablauf ist gewährleistet, zudem
können die Gefäße durch die in den
Topfboden eingearbeiteten Füße sicher
gestellt werden, deshalb sind die Gefäße
der Serie ArtLine frostfest.
Die Indoor-Pflanzgefäße der Serie UrbanLine bestehen ebenfalls aus GfK
(glasfaserverstärktem Kunststoff). Sie
sind sehr leicht, langlebig und robust.
Die Formenvielfalt erstreckt sich von
klassischen, schlichten Modellen bis hin
zu anspruchsvollen ovalen oder runden
Designs. Ergänzt wird das elegante Kübel-Sortiment auch um Gefäße in sehr
großen Dimensionen. Die Serien gibt es
in Schwarz, Grau und Weiß mit glatter,
fast seidiger Struktur.
Bei Kirschke setzt man auf Convenience-Produkte (leicht und unzerbrechlich) und auf schwere traditionelle Gefäße in unterschiedlichen Größen und
Formen.
leichtes Relief erzeugen. Die Serie gibt es
in Pastell, Weiß, Pastellgrün und Pastellviolett. Die Gefäßserie Green Shadow
wirkt durch ihre eher abgenutzte Form
wie gebraucht und entwickelt so etwas
wie einen Retro-Charme.
Erdige Farbtöne und natürliche Materialien mit viel Weiß und Creme verleihen der Serie Rendezvous ihr typisches
Aussehen. Eine Bordüre aus Herzen und
Blumen verläuft am oberen Rand des
Orchideengefäßes. Die changierende
Erdfarbe schimmert durch das weiße
Dekor hindurch.
Mit softPad präsentiert Scheurich einen Filzuntersetzer für Töpfe mit Blattornament, als hellgrünes Blatt mit dunkelgrünem Grund oder als dunkles Blatt
mit hellem Grund. Die Untersetzer haben einen Durchmesser von 15 Zentimeter und werden im Zweier-Set geliefert.
Nach wie vor steht zwar bei Scheurich
die Keramik „Made in Germany“ im
Vordergrund, aber in den letzten Jahren
haben Kunststoffprodukte an Bedeutung gewonnen. Dabei geht es nicht um
billige Massenware, sondern um Exklusivprodukte, die in Design und Kreativität ideal zum Fachhandel passen. Wie
die Keramik auch, sind die Kunststoffprodukte ebenfalls Made in Germany.
Da Garten, Terrasse und Wohnung
immer mehr verschmelzen und „Outdoor-Living“ im Trend liegt, werden Gefäße für den Außenbereich immer wichtiger. Die Kunststoffgefäß-Serie Wave
mit geschwungenem Rand wurde um
Kunststoffprodukte
gewinnen an Bedeutung
Das fränkische Unternehmen Scheurich
(Kleinheubach) hatte zur IPM einige
neue Gefäßserien und Kunststoffprodukte mitgebracht. Bei der Serie Diamond handelt es sich um einen Wasserspeicher aus hochwertigem Kunststoff in
zwei Größen (70 Milliliter und 120 Milliliter). Die vieleckige Form- und Farbgebung erinnert an einen Diamant. Der befüllte Wasserspeicher gibt das Wasser
über einen in der Erde steckenden Tonkegel ab, wenn die Pflanze es benötigt.
Damit ergänzt Scheurich seine Serie von
Bewässerungshilfen, die mit dem Vogel
Bördy und dem Frosch Froggy bereits
sehr gut am Markt eingeführt sind. Im
Retro-Trend präsentiert sich die Übertopfserie Trinidad, die an die Siebziger
Jahre erinnert. Streifendekor und Farbvariationen von Pink, über Weiß und
Orange spiegeln diesen Trend wider. Die
Serie wird in den Topfgrößen 13, 15 und
17 Zentimeter angeboten.
Fantasia ist eine neue Topfserie von
Scheurich in zylindrischer Form mit regelmäßigen feinen Spurrillen, die ein
Soendgen (Wachtberg-Adendorf) stellte
auf der IPM eine neue Ampelserie mit
einer schlichen Drahtaufhängung vor.
Die Ampeln werden in den Farbtönen
Beere, Apfelsinengelb und Limettengrün
und den neutralen Farben Weiß und Vanilla und einem Durchmesser von 18
Zentimetern angeboten. Filz ist zurzeit
ein starker Trend. Soendgen setzt mit einem Mix aus Keramik und Filz neue Akzente im Sortiment. Bestehende Farbkonzepte werden auf die neuen Filzuntersetzer übertragen. Die drei Millimeter starken Accessoires mit einem
Durchmesser von 12,5 Zentimetern sind
auf die gängigste Größe der Serien abgestimmt und in den Farben Creme-Weiß,
Hellgrau, Bordeaux, Honiggelb, Weidengrün und Anthrazit erhältlich. Geliefert
werden die Filzuntersetzer in einem
Zehner-Set in jeweils einer Farbe.
Die neue Serie Latina Vintage vermittelt den Eindruck, die Keramik habe
schon Jahrhunderte überdauert. Diese
Wirkung ist durch die Kombination von
zwei unterschiedlichen DekorationsElementen gelungen. Zunächst werden
auf die Oberflächen der keramischen
Rohlinge spezielle Farbpigmente in
Creme, Rosa oder Türkis eingebrannt.
Im zweiten Schritt erfolgt dann eine
dunkelbraune Dekoration, die durch ihren unregelmäßigen Verlauf und die
Craquelé-Effekte die Patina der Serie
Latina Vintage erzeugt. Diese Optik
wird durch die Haptik der quadratischen Gefäße unterstrichen, deren glatte
sanfte Oberfläche der Pastellfarben sich
deutlich von den eher rauen, erdigdunklen Flächen unterscheidet. Die
quadratischen Latina Vintage Gefäße
stehen mit 13, 15 und 17 Zentimeter
Kantenlänge in den drei Farbtönen
Creme, Rosa und Türkis zur Auswahl.
Bei der Serie Barletta Nature führt
das umlaufende unregelmäßige Bandrelief im Kontrast zur leicht schroffen
Oberflächenstruktur. Dabei betont eine
weiße Patina zusätzlich die besondere
Struktur der Gefäße. Barletta Nature
zeigt, dass Schönheit nicht von glatten
und glänzenden Oberflächen geprägt
sein muss. Ganz im Gegenteil sind
schroffe Oberflächen und Patina die
idealen Voraussetzungen für eine natürliche Ausstrahlung und entsprechen
dem Wunsch nach Wertbeständigkeit
in besonderem Maße. Die Serie gibt es
in Größen mit einem Durchmesser von
13, 14, 16 und 19 Zentimetern und
passt zu allen gängigen Kulturtöpfen.
Das Farbspektrum der Barletta Nature
Übertöpfe ist in eher erdigen, dezenten
Farbtönen gehalten mit Abstufungen in
Naturgrau, Naturterra, Naturbeige und
Naturgrün.
Bei der Serie Ambato handelt es sich
um rechteckige Gefäße, mit sanft gerundeten Kanten und feiner Oberfläche mit
dezenten Farben. In Seidenweiß, Seidengrau, Seidengrün und Seidenbraun. ▶
gefässe & deko
22. Februar 2013 | Nr. 8
Jeansblau ist die Trendfarbe 2013 für Spang.
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Die Serie Ontario besticht durch
eine goldene Oberfläche und verleiht
dem geschwungenen Gefäß eine edle
Wirkung. Die Gefäße sind in den Größen acht, elf, 13, 15, 18, 20 und 23 Zentimeter Durchmesser erhältlich. Ein AntiStaunässe-Steg am Boden der Gefäße
schützt empfindliche Pflanzen vor Staunässe. Starlight heißt die Keramikserie
mit Sternendekor und den Motiven
„Weihnachtsgrüße“, „Goldsterne“ und
„Sternbordüre“.
Vier verschiedene Formen wurden zu
einer neuen Formenfamilie in glänzendem Spiegelsilber zusammengefasst. Die
kugelförmigen Übertöpfe der Serie Alberta Silver werden in drei Größen angeboten (12, 15, 18 Zentimeter), die Serie Larisa Silver hat Schiffchenform und
ist in den Maßen von 25 mal 15 Zentimeter und in quadratischer Form mit
den Kantenlängen von 13 oder 15 Zentimeter erhältlich. Für Orchideen (mit Steg
am Boden zur Vermeidung von Staunässe) hat Soendgen Spezialgefäße der Serie
Merina Silver in zwei Größen von 15 und
18 Zentimeter Höhe entwickelt.
Am Stand von Spang (Pleidelsheim)
gab es einiges Neues zu entdecken.
Jeansblau ist eine ganzjährige Trendfarbe. Durch das Blau mit eingestreutem
Pigment gibt es eine interessante Oberflächenstruktur bei den Gefäßen. Die
Oberflächen sind nicht mehr glatt, sondern haben mehr Struktur.
Fürs Frühjahr sieht man bei Spang
knallige Farben im Kommen, wie beispielsweise Fuchsia, Grün, Lila. Auch
Orange wird als Modefarbe wieder kommen. Neu bei Spang war auch schweres
Glas mit eingestreuten Glaspartikeln
und Klarglasrand.
Gartenaccessoires: Jetzt
kommt Farbe ins Spiel!
Wenn es um Gartenaccessoires und
Gartendekoration geht ist Posiwio
(Stuhr) eine wichtige Adresse. Das Unternehmen zeigte auf der IPM neue Eisendekore in anthrazit. Neu sind auch
die mundgeblasenen farbigen Gläser auf
einem Stab – gedacht als peppige Gartendekoration. Ergänzt wird das Sortiment um farbige Vogeltränken, ebenfalls
aus mundgeblasenem Glas. Der Renner
waren die eckigen und farbigen Vogelkäfige aus Metall, berichtet man bei Posiwio. Als Neuheit präsentierte Posiwio
außerdem Windspiele auf Steckern. Dabei handelt es sich um Figuren (zum
Beispiel einen Fisch), die mit Klarlack
besprüht und absolut frosthart sind. Der
gesamte Messestand von Posiwio war als
Gartensituation aufgebaut. Das kam bei
Besuchern gut an und setzte die entsprechenden Kaufimpulse.
Bei Zauberblume (Wörth/Isar) heißt
das Motto „Farbe kommt in Spiel“. Gartenausstattungen werden bunter. So zeigte das bayerische Unternehmen farbige
Zinktöpfe in Grün, Blau, Rot und Gelb.
Grün ist der Topseller, hob man am Stand
von Zauberblume hervor.
Fisch als Windspiel bei Posiwio.
Ein weiterer Trend ist „Omas Emaille“
– emaillierte Gefäße mit Emaillack im
alten Look. Neu ist die Blütentänzerin
auf Stäben in sechs neuen Variationen.
Diese Gartenaccessoires aus Betonguss
erfreuen sich steigender Beliebtheit. Farbig gehämmerte Aluminiumgefäße in
verschiedenen Farbkombinationen laufen auch sehr gut, vor allem die Farben
Türkis und Grün.
Fiskars (Herford) war erstmalig auf
der IPM vertreten. Schneidgeräte werden heute einerseits preiswert beim Discounter gekauft und andererseits wird
Wert auf ausgereifte Qualitätsprodukte
gelegt. Diese Schiene bedient Fiskars.
Die Schere Fiskars Quantum hat Griffe
in Kork-Haptik. Der Kork fühlt sich
nicht nur angenehm an, sondern dämpft
Stöße und wirkt isolierend. Zudem liegt
die Schere auch bei Nässe fest in der
Hand. Die Bypass-Gartenschere Fiskars
SmartFit ermöglicht es, den Schneidevorgang an die jeweilige Aufgabe anzupassen.
Darüber hinaus zeigte Fiskars am
Stand eine Serie hochwertiger Gartengeräte für Kinder, die unter dem Markennamen MyFirst Fiskars vertrieben
wird.
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Die Glaslaternen von Jodeco eignen sich gut zur Kombination mit Pflanzen.
Fazit
Insgesamt war die Stimmung bei den
Anbietern von Gefäßen und Deko-Artikeln besser als im vergangenen Jahr.
Allgemein wurde nicht nur von guten
Kontakten und Gesprächen berichtet,
sondern auch von Geschäftsabschlüssen. Gefragt von Fachhandelskunden
waren vor allem hochwertige Artikel
mit hohem Qualitätsniveau. Der gute
Messeverlauf für Gartenausstattungen
hängt mit dem Boom des Gartenthemas
beim Verbraucher zusammen. Bei Gefäßen, aber auch bei Gartenausstattung
ist mehr Farbe gefragt und ein Retro zu
den siebziger Jahren. Auf der anderen
Seite spielt der Naturtrend nach wie vor
eine wichtige Rolle.
Auch die Herkunft ist inzwischen ein
wichtiges Qualitätsmerkmal geworden.
„Made in Germany“ ist als Label bei Keramik und Accessoires für viele Produkte
wieder unverzichtbar.
(kst)
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dänemark
22 | TASPO
22. Februar 2013 | Nr. 8
Ungebrochene Innovationsfreude
Einmal mehr erwies sich die dänische Halle als Besuchermagnet
– nicht überraschend, denn die
dänischen Produzenten boten
wieder eine Fülle an interessanten Pflanzenneuheiten und
Konzepten. Im Mittelpunkt des
dänischen Messebeitrags standen Breite und Tiefe des Sortiments. Von Dr. Antje Lemke
V
on der Innovationsfreude dänischer Produzenten zeugten nicht
nur die vielen Präsentationen von
Neuheiten beim „Speed Dating“ für die
Presse, sondern auch der Floradania Innovation Award, der seit 2008 alljährlich
auf der IPM verliehen wird. Erstmalig Henning Pedersen mit „Garden Symphony“.
wurde in diesem Jahr auch ein „Flower
Design Award“ für ungewöhnliche
Pflanzenkreationen junger Designer
ausgelobt. Alle sechs nominierten Projekte von Studierenden der Designhochschule Kolding wurden vorgestellt.
Kam sehr gut an: Workshop zum Selbergestalten von „Little Lady“.
Neu bei Tvillingegaarden (Odense)
ist Lavandula stoechas ‘White Giant
Summer’, eine kompakte, kräftige Sorte
mit einer besonderen Farbkombination
aus weißem Schopf und blauen Blüten.
Die Sorte brauche wenig Dünger und sei
trockentolerant, aber nicht winterhart.
Eine weitere Besonderheit: „Diese Sorte
duftet nicht nach Lavendel, sondern teils
nach Zitrone, teils nach Menthol“, sagte
Verkaufsleiterin Annie Agger.
Die Hawaii Nursery (Broby) hat sich
auf die Zucht und Vermehrung von Hibiscus spezialisiert. Sechs neue Sorten
stellte das Unternehmen in Essen vor,
darunter die für den Award nominierte
‘Papa-Nui’. Sie besticht durch ihre großen rosa Blüten mit intensiv rotem Auge
und gelbem Rand. Im Kübel könne ‘Papa-Nui’ bis zum ersten Frost draußen
Foto: SOGO Team stehen. Seit 2011 gibt es die Serie „Long
Life“ mit lange haltbaren Blüten, so Stefan Lund. Neu für 2013 sind die „Long
Life“ Mini-Hibiscus im 6er-Topf in verschiedenen, kräftig bunten Farben, die
das Firmenmotto „Make life beautiful“
bestens zum Ausdruck bringen.
Echte Läden und Nischenkulturen
Online-Shopping von Pflanzen wird immer beliebter. Wie kann man die Kunden wieder in die „echten“ Blumenläden
locken? Mit dieser Frage beschäftigte
sich die Floradania Minipflanzen-Ausstellung unter dem Motto „Reinvent the
Physical Shop“. Weil die Kunden nicht
von selbst kämen, müssten die Einzelhändler aktiv werden und sich neu erfinden. Ideen lieferten neben originellen
Minipflanzen-Präsentationen, wie einer
Autorennbahn oder sechs Säulen mit
Slogans, jeweils zu einem Buchstaben
des Wortes „Plants“, von P wie Pflanze
bis S wie Service. „Man muss sich auf die
Parameter konzentrieren, mit denen sich
der physische Shop vom Onlineshop abgrenzen lässt“, riet Floradania-Marketingberaterin Lone Taklo. So gelte es zum Beispiel, mit Pflanzen alle menschlichen Sinne anzusprechen und die Kunden mit natürlichen Düften zu verführen.
„Something Special“ heißt ein neues
Konzept von GASA Bøg (Odense), mit
dem dänische Nischenkulturen in den
Fokus gerückt werden. „Die Produzenten von Sonderkulturen erleben schwere
Zeiten. Daher wollen wir das Marketing
für diese Produkte verbessern“, erklärte
Lone Taklo. In Zusammenarbeit mit einigen Gärtnern wurde eine Auswahl von
Nischenkulturen auf einem Stand im
Zentrum der Halle ansprechend präsentiert, darunter etwa Nemanthantus gregarius oder Stephanotis floribunda. Damit solle die Vielfalt und Besonderheit
dänischer Produkte gezeigt werden, so
GASA Bøg.
Mit diesem Spezialitäten-Konzept
könnten sich Einzelhändler profilieren.
Es umfasst vier Themenbereiche: bei
„Design“ geht es um Produkte mit Added Value; „Retro“ will beliebte Pflanzen
von früher vor dem Vergessen bewahren; „Innovation“ stellt neue Produkte
heraus; „Exclusive“ erklärt, warum
manche Pflanzen teurer als andere sind.
Zur Vermarktung des Konzepts gehören
Broschüren, die viermal jährlich über
saisonale Spezialitäten informieren.
Ausgezeichnete Neuheiten
Für den diesjährigen Floradania Award
waren in den Kategorien „Concept“, „Indoor Plants“ und „Outdoor Plants“ jeweils vier Neuheiten nominiert. Zum
besten Konzept erklärte die Jury „Garden Symphony“ von der Gärtnerei Pedersen (Hørning). „Mit diesem Staudenkonzept für den POS wollen wir vor
Fokus auf Added Value
Mini-Hibiscus „Long Life“, Hawaii Nursery.
Immer wieder für kreative Ideen gut: Präsentation dänischer Minipflanzen. Fotos (4): Lemke Dänische Nischenkulturen im Rampenlicht.
allem die Kunden erreichen, die glauben, dass Stauden ,schwierig‘ sind“, sagte
Inhaber Henning Pedersen. Garden
Symphony beinhaltet eine Auswahl unkomplizierter, lange blühender Stauden,
die in sechs verschiedenen Farbthemen
präsentiert werden. Der Kunde könne
Stauden nach Farben und Formen auf
leicht zugängliche Weise selber kombinieren. Ergänzend gibt es Banner und
Etiketten mit QR-Codes, über die es
Pflanz- und Pflegeanleitungen gibt.
Sieger in der Kategorie Indoor wurde
der Hortensien-Spezialist 4Kløver (Årslev) mit Hydrangea macrophylla ‘Candyfloss’, die sich durch zartrosa Blüten mit
pinkfarbenem Auge, feste Blütendolden
und kräftige Stängel auszeichnet. Die
Sorte, derzeit im 9,5er- und 13er-Topf zu
haben, sei sowohl als Schnittblume als
auch zum Auspflanzen geeignet, möge
aber keinen Frost zum Austrieb, so Stine
Garbo Schroll. Sie präsentierte mit Hydrangea ‘Deep Purple’ eine zweite Neuheit, die mit ihren ungewöhnlich dunkelvioletten Blüten überzeugt. „Hauptselektionskriterien bei unserem eigenen
Veredelungsprogramm sind Farbe und
Robustheit“, erklärte Schroll.
Zur besten Outdoor-Pflanze wurde
Hebe hybrid ‘Zeastar’ von Kjærgårdsminde (Nyborg) gekürt. Die kompakt
wachsende Pflanze blühe durchgehend
bis zum Frost mit großen, blauen Blüten, sei aber nicht winterhart, so Jan
Storm. ‘Zeastar’ komme zur Saison
2013 auf den Markt und werde hauptsächlich in Topfgrößen ab 17 Zentimeter produziert. „Die Kultur von Hebe
war in der letzten Zeit rückläufig, auch
wegen ihrer Pilzanfälligkeit. Mit unseren neuen, robusten Sorten, die weniger Pflanzenschutzmittel brauchen, ist
es uns nun gelungen, Hebe wieder ins darunter Clematis ‘Luzia’, eine kompakSpiel zu bringen“, sagte Storm.
te, lange haltbare Mini-Clematis mit
großen, magentafarbenen Blüten. Sie sei
Drittwichtigste Exportkultur
als Zimmerpflanze gedacht, könne aber
Auch bei Campanula, eine der wichtigs- nach Blüte und Rückschnitt auch ausgeten dänischen Exportkulturen, gab es ei- pflanzt werden, so Marketingmanagerin
nige Neuheiten. Anett Madsen von Ghita Krage. „Sie ist voll winterhart und
PKM (Odense) brachte drei neue Sorten dank ihres horizontalen Wuchses gut als
aus dem Fairytale Flowers-Sortiment Bodendecker für halbschattige Lagen
mit: Magic MEE (Campanula x hybrid) geeignet, wo sie den ganzen Sommer
halte ihre dunkellila Farbe lange, da sie über blüht.“
steril sei und somit keine Bestäuber anPoulsen präsentierte in Essen zudem
locke. „Diese von Natur aus kompakte diverse neue Rosensorten, zum Beispiel
Sorte lässt sich nachhaltiger produzie- die gefüllte, apricotfarbene Bodenderen“, sagte Anett Madsen. Sie eigne sich ckerrose ‘Tender Cover’ (Towne &
auch zum Auspflanzen und ist im 5,5er- Country). Die kompakte, dichte Rose
und 10,5er-Topf erhältlich.
werde 60 bis 100 Zentimeter hoch und
Charming MEE (Campanula x hy- sei beispielsweise als kleine Hecke oder
brid) mit glockenförmigen Blüten in zur Bepflanzung von Seitenstreifen geHell-Lila kann ihre Verwandtschaft mit eignet (siehe auch Seite 7).
C. rotundifolia nicht verleugnen, sie erRoses Forever (Faaborg) präsentierte
innert ein wenig an Glockenblumen am aus der erfolgreichen Mini-Rosen-Serie
Wegesrand. Die aufrecht wachsende Infinity Rose die neue ‘Princess of InfiSorte ist für drinnen wie draußen geeig- nity’, rosafarbene Schwester der pränet. Lovely MEE (C. poscharskyana) im mierten weißen Originalsorte. Die neue
10,5er-Topf blüht zwei- bis dreimal im Sorte, getauft von der dänischen KronJahr mit hell-lilafarbenen, sternförmi- prinzessin Mary, sei mit ihren großen,
gen Blüten. Sie bilde keine Ausläufer gefüllten, lange haltbaren Blüten eine
mehr, wuchere also weniger, und sei attraktive Zimmerpflanze, die sich
dank ihres aufrechten Wuchses in Beet auch draußen gut mache. Von dem Verund Kübel gut sichtbar.
kaufserlös werde die Kampagne „Elsk
Die neue Campanula longistyla ‘Isa- Hjertet“ des dänischen Herzvereins unbella’ der Gärtnerei Hjorteberg (Søn- terstützt, so Lotte Thomsen.
dersø) mit großen, glockenförmigen
Fünf neue Rosensorten stellte Rosa
Blüten werde in einem neuen Produkti- Danica (Marslev) vor, darunter die
onsverfahren erzeugt. Sie sei sehr lange reinweiße ‘Alaska Kordana’ mit gesunhaltbar und für sonnige bis halbschattige dem, dunklem Laub und dichtem
Standorte geeignet, vertrage aber kein Wuchs. Diese Rose könne nach dem
Austrocknen.
Verblühen in Kübel oder Beet ausgepflanzt werden, wo sie nach RückAttraktive Blüten garantiert
schnitt immer wieder blühe und an eiAuch die Gärtnerei Poulsen (Fredens- nem geschützten Standort auch überborg) hatte viele Neuheiten im Gepäck, wintern könne.
Spezialität von Lundager (Odense),
nach eigenen Angaben europaweit größter Produzent von Mini-Sukkulenten,
sind Mini-Pflanzen in Übertöpfen mit
besonderem Design. „Unser Ziel ist es,
Produkte mit Zusatznutzen zu schaffen.
Entscheidend dabei ist, dass die Töpfe
optimal zur Pflanze passen“, erklärte
Mitinhaberin Olga Lundager. Beherzigt
wurde dies bei ihrem neuen Konzept
„Exclusive Choice“, eine Auswahl von
Sukkulenten in pflaumenfarbenen 9erund 11er-Töpfen. „Die Farbe hebt die
natürlichen Farben der Pflanzen hervor,
sodass Pflanze, Topf und Etikett eine
Einheit bilden.“
Olga Lundager präsentierte außerdem
die Gasteria-Hybride ‘Dragon Skin’ in
bunten Drachentöpfchen, speziell für
Familien gedacht, oder Cordyline fruticosa ‘Pink Panther’ im diamantförmigen
Übertopf mit aufgesetzten pinkfarbenen
„Diamanten“.
Pflanzen am Kühlschrank: Offer
Madsen (Glamsbjerg) zeigte mit dem
Konzept „Magnetized“, wie man seine
Küche auf originelle Weise begrünen
kann: mit Minipflanzen in magnetischen Keramikübertöpfen. Aktuell gibt
es die Magnettöpfe in den Farben
Schwarz, Grau und Weiß, für Herbst
2013 seien drei neue Farben geplant,
sagte Pia Offer Madsen. Für den Endverkauf gibt es Magnetized im speziellen
Display in „Kühlschrankoptik“ mit 16
Magnettöpfen und Pflanzenmix im 6erTopf.
SOGO Team ApS (Odense), Spezialist
für Mini-Phalaenopsis, vermarktet die
Orchideen unter dem Markennamen
„Little Lady“. Kompakte Form, Blütenreichtum und starke Farbpalette seien
die Stärken ihrer Produkte, so Geschäftsführer Jens Juel Larsen. „Unsere
Pflanzen werden fast nur als Added Value-Produkte verkauft, im 5,5er-Topf mit
Glas- oder Keramik-Übertöpfen.“ Das
breite Sortiment umfasst Produkte und
Farbkombinationen für alle Jahreszeiten
und Gelegenheiten wie Ostern oder
Muttertag. Das Konzept laufe seit 2011
sehr erfolgreich, so Larsen. „Unsere Produkte sind genau auf die Kunden zugeschnitten. Zum Beispiel gehen knallige
Farbkombinationen aus Orchidee und
Übertopf in Südeuropa gut, in Nordeuropa dagegen gar nicht.“ SOGO Team,
Mitglied der NEON-Gruppe, arbeitet
mit dem taiwanesischen Orchideenzüchter SOGO Orchids zusammen. ■
verschiedenes
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80 Jahre Burger
Tradition trifft
Innovation
Vertiflor-Grabmal.
Fotos: Roman Höfers
Die Insektenfriedhof-Musteranlage stieß auf reges Interesse.
BdF-Mitglieder standen für Fragen zur Verfügung.
Foto: BdF
Friedhofsgärtner
Nachwuchs ist wichtig
Bund deutscher Friedhofsgärtner informierte über Ausbildung und besondere Angebote
Der Bund deutscher Friedhofsgärtner
(BdF) präsentierte unter dem Motto
„Friedhofsgärtner – (k)ein Beruf wie jeder andere“ die Leistungen und Angebote
der Branche auf der IPM und warb aktiv
für Nachwuchs. „Die Themen Nachwuchs und Ausbildung liegen den Friedhofsgärtnern sehr am Herzen. Wie wichtig hierbei die Unterstützung der Bundesebene ist, zeigten die zahlreichen Gespräche während der Messe“, zog Lüder
Nobbmann, Vorsitzender des BdF, eine
positive Resonanz des Auftritts auf der
IPM. Der Verband informierte über die
Ausbildung und vor allem die besonderen Angebote des BdF: In Form einer
Musteranlage wurde das Konzept des In-
sektenfriedhofs präsentiert, eine Möglichkeit, zukünftigen Nachwuchs an das
Thema heranzuführen. Den ersten Insektenfriedhof gab es auf der Buga Koblenz
zu sehen. Kinder können dort tote Kerbtiere beerdigen (siehe TASPO 21/11)
Weiterhin standen das Seminar für
junge Friedhofsgärtner in Grünberg und
das bewährte Pflegemodell auf der Internationalen Gartenschau (igs) in Hamburg als Qualifizierungsmaßnahmen im
Fokus. Die Ergebnisse einer Umfrage
zur Ausbildungssituation sollen zudem
in die weitere Arbeit einfließen. Um die
verschiedenen Aufgabenbereiche eines
Friedhofsgärtners auf dem Friedhof darzustellen, wurden auf dem Messestand
ein Urnengrab und ein einstelliges Grab
aufgebaut. Hierbei kamen die innovativ
bepflanzten Vertiflor-Grabmale zum
Einsatz. Das Grabmal ist aus Holz oder
Metall gefertigt. Es kann vertikal bepflanzt werden und sei sehr pflegeleicht.
Vertiflor ist eine eingetragene Marke.
Entwickelt und vertrieben werden diese
speziellen Grabmale für Friedhofsgärtner vom Gartenbaubetrieb Nobbmann
(Hüttenberg-Rechtenbach).
Die in diesem Jahr von den Schülern
des Bildungszentrums Gartenbau in Essen gestalteten Musteranlagen waren
wieder ein beliebtes Fotomotiv und regten zu zahlreichen Gesprächen mit den
Besuchern an. Für den „Tag der Ausbil-
dung“ hatte der BdF Stofftaschen mit
vielen Informationen für die zukünftigen
Friedhofsgärtner zusammengestellt. An
allen Messetagen standen Mitglieder des
Bundesvorstandes und der Geschäftsführung für Fragen rund um die BdFAktivitäten, wie Marketing, Bundesgartenschauen, Ausbildung und Memoriam-Gärten zur Verfügung. Das Angebot,
Gespräche zu führen, wurde von vielen
angenommen. Zum zweiten Mal fand in
diesem Jahr ein Friedhofsgärtner-Treff
statt. Hier trafen sich am Donnerstagabend rund 50 Friedhofsgärtner, um sich
unter dem Motto „Friedhofsgärtner &
Friends“ bei frisch gezapftem Bier und
einem Imbiss auszutauschen. (bdf/rh)
Das 80-jährige Jubiläum des auf „Topfpflanzenvielfalt aus ganz Europa“ ausgerichteten
Handelsunternehmens
Burger Pflanzen und Mehr steht unter
dem Motto „Tradition trifft Innovation“. 1933 hatte Hans Burger mit 20
Frühbeetfenstern den Grundstock für
ein unterfränkisches Unternehmen gelegt, das heute in Verbindung mit dem
Mainflora-Netzwerk deutschlandweit
zu den führenden Topfpflanzenvermarktern zählt.
Topforchideen in großen Übertöpfen
prägten den Stand Burgers im Blumengroßhandelszentrum auf der IPM. Es
war der Auftakt für eine Reihe von Jubiläums-Aktivitäten. Hierzu zählen unter
anderem im März eine Aktion zum Thema „In 80 Tagen um die Welt“, im Sommer eine Floristik-Veranstaltung und im
September ein Unternehmertag.
Zum Absatz 2012 äußerte sich Firmeninhaber und Geschäftsführer Stefan
Burger zufrieden. Eine Umsatzsteigerung habe bei blühenden Topfpflanzen
sowie bei Beet- und Balkonpflanzen erreicht werden können. Beim Absatz von
Grün- und Blattpflanzen ließ sich der
leicht rückläufige Trend noch nicht umkehren. Das Weihnachtsgeschäft und
ebenso der Poinsettien-Absatz waren
verhalten, der Verkauf im Sommer dagegen außergewöhnlich gut. „Verstärkt
haben wir das Angebot an mediterranen
Pflanzen“, ergänzte Burger.
Mit einem Programm „Home & Garden“ zählt mittlerweile auch ein umfangreiches Sortiment an Accessoires bis
hin zu Buddha-Figuren, Wand- und
Tischuhren oder andere Dekorationsartikel zur Angebotspalette des Unternehmens in Zell am Main.
(eh)
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verschiedenes
24 | TASPO
INOQ-Mykorrhiza
Verbessertes Wachstum
Die Lebensgemeinschaft von Pflanzen
mit Pilzen im Boden wird als Mykorrhiza bezeichnet. Die Pilze liefern dabei
durch ihr Hyphengeflecht Nährstoffe
wie Phosphate und Nitrate aus dem Boden und machen das Wasser leichter
verfügbar. Andererseits erhält der Pilz
von der Pflanze lebensnotwendige Kohlenhydrate.
Unterschiedliche Pflanzenarten benötigen verschiedene Mykorrhiza-Pilze, da
sie auch in der Natur in unterschiedlichen Formen vorkommen. Im Wesentlichen wird zwischen drei verschiedenen
Pilzgruppen unterschieden:
◼ Endomykorrhiza-Pilze, die in die
Pflanzenwurzeln vor allem von krautigen Pflanzen und vielen Laubbaumarten eindringen. Die Endomykorrhiza-Pilze sind mikroskopisch klein
und mit dem bloßen Auge nicht zu
sehen.
◼ Ektomykorrhiza-Pilze finden sich bei
vielen Baumarten, besonders bei den
Nadelgehölzen. Diese Pilze bilden ein
dichtes Hyphengeflecht um die
Baumwurzel herum und bilden im
Herbst häufig Fruchtkörper aus. Im
Boden bleiben sie jedoch unsichtbar
und sorgen für die optimale Nährstoffversorgung der Gehölze.
◼ Eine spezielle Form von Endomykorrhiza sind Ericoide Mykorrhiza-Pilze.
Diese findet man nur bei Pflanzen der
Familie der Ericaceae, wobei speziell
die Erika und Calluna, aber auch
Rhododendren, Azaleen und Vaccinium Partner dieser Pilze sind.
Auch Orchideen sind auf spezielle Mykorrhiza angewiesen, während Pflanzenarten wie die Familien der Gänsefuß-, Kreuzblüten- und Sauergrasgewächse nicht mykorrhizierbar sind.
Die INOQ-GmbH (Schnega) produziert und liefert Mykorrhiza-Pilze für
unter anderem Profi- und HobbygärtAnzeige
22. Februar 2013 | Nr. 8
Bewässerung
Sanfteres Gleiten und
exakteres Spritzbild
Gießwagen mit neuester Technik ermöglichen flexiblen Einsatz. Von Werner Oschek
Muster der Mykorrhiza-Pilze. Foto: Gugenhan
ner, Baumschulen sowie den Gartenund Landschaftsbau. Im Produktionsgartenbau werde mit den Endomykorrhiza-Produkten die Entwicklung und
Blühfreude der Pflanzen gefördert, die
Toleranz gegenüber Krankheiten und
Schädlingen gesteigert und die Bewurzelung von Stecklingen deutlich verbessert. Ähnliches gelte für den Gartenund Landschaftsbau, wobei durch diese
Pilze auch widrige Witterungsbedingungen besser toleriert würden und die
Bodenstruktur verbessert werden könne. Im Golfrasen- und Sportplatzbau
könnten durch entsprechende Mykorrhiza-Produkte unerwünschte Grasarten unterdrückt und das Wachstum der
Gräser gefördert werden. Auch die Toleranz gegenüber Trockenstress werde
deutlich verbessert.
Alle Produkte sind gemäß der EGÖko-Durchführungs-VO 889/2008 im
Ökolandbau zugelassen.
(gug)
Rathmakers Gartenbautechnik (Wachtendonk) ist seit Jahrzehnten führender
Freilandgießwagenhersteller. Vor zwei
Jahren stellte das Unternehmen eine
Energiekette für die Wasser- und Stromzufuhr vor. Wasserschlauch und Stromkabel werden sauber neben dem Weg
des Gießwagens geführt. Vorteil ist, dass
kein Schlauch auf die Führungsschiene
fällt und kein Kabel mehr kaputt gehen
kann. Jetzt wird die Energiekette aus
Kunststoff anstelle von Aluminium gefertigt. Diese gleitet sanfter. Das System
ist wartungsfrei und hat eine lange Lebensdauer. Zudem macht das Unternehmen darauf aufmerksam, dass sie aufgrund größer werdender Gewächshäuser für Gewächshaus-Gießwagen das
Schienenprofil verstärkt haben, um die
Tragkraft zu erhöhen.
Eine Neuheit von Visser (NL-‘s-Gravendeel) ist der VWS-YPN Gießwagen,
der zusammen mit Red Fox entwickelt
wurde. Gerade bei der Jungpflanzenproduktion ist ein gleichmäßiges Spritzbild
extrem wichtig. Herkömmliche Gießwagen hängen häufig leicht durch, wodurch ein gleichmäßiges Spritzbild beeinträchtigt wird. Der neue Gießwagen
verfügt über einen doppelten Stahlträger, wodurch er nicht durchhängt und
ein exaktes Spritzbild auch bei einem
Bindeabstand von fünf Metern liefert.
Jeder Gießwagen ist zudem mit einem
separaten Pflanzenschutztank ausgestattet, wodurch sie sehr flexibel eingesetzt
werden können. Herzstück des Gießwa-
Rathmakers bietet seine Energiekette aus Kunststoff an.
gens ist die Computersteuerung, wodurch die einzelnen Sektoren je nach
Wunsch unterschiedlich behandelt werden können, beispielsweise zehn Meter
gießen, 20 Meter düngen und dann einen Sektor auslassen oder Pflanzenschutz durchführen. Die Steuerung
kann von überall aus über ein iPad,
iPhone oder Remote-PC erfolgen.
Während herkömmliche Spritzwagen
nach dem Einsatz in eine feste Homeposition zurückfahren, ist beim neuen
Gießwagen die Homeposition frei wählbar. Die Computersteuerung kann abgeschaltet und der Gießwagen von Hand
bedient werden. Zudem verfügt der
Gießwagen über eine Schnittstelle zum
Foto: Werner Oschek
Klimacomputer. Dadurch kann der
Gießwagen vom Klimacomputer ein Signal bekommen und fängt an zu gießen
oder zu sprühen, wenn ein bestimmter
Wert überschritten wird. Vom Visser
Service Office aus können auf Wunsch
über das Internet Einstellungen oder eine Fernwartung vorgenommen werden.
Zur IPM konnte Visser darauf hinweisen, dass sie seit anderthalb Jahren eine
Kunststofffirma haben und alles produzieren können, was der Kunde wünscht.
So haben sie eine Erhöhung zum Anklicken an Trays entwickelt, die zu allen
Trays kompatibel ist. Dies ermöglicht
jetzt das Aufnehmen der Trays mit dem
Space-O-Mate.

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