Tierschutzreport Nr.2 - 2012
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Tierschutzreport Nr.2 - 2012
2. Tierschutz-Report 2012 des Tierschutz Stade e.V. Liebe Mitglieder, dieses ist die zweite Ausgabe unseres Mitteilungsblattes für unsere Mitglieder. Sicherlich könnt Ihr/können Sie alles auch aus unserer Internet-Seite entnehmen, doch hier gibt es eine Zusammenfassung aus der Tierschutztätigkeit mit mehr Hintergrundwissen, da nicht alles veröffentlicht werden kann. Chronologie unserer Tierschutzarbeit Tervueren Rüde Aris (geb. 2005) Wir erhielten im September 2010 über die Initiative „Belgier in Not“ folgenden Hilferuf aus Berlin: „Gestern bekam ich eine schlimme Nachricht von meiner Freundin aus Polen über einen Tervueren (langhaariger belgischer Schäferhund), den sie aus einem PseudoTierheim gerettet hat. Dieses Tier kam vor einem Jahr in dieses „Heim“ und Sie können im Anhang sehen, was aus ihm geworden ist( Bild). Seine Rute wurde abgebissen und sein halbes Ohr. Abgemagert bis auf die Knochen und dem Tode nahe… Ich bin für jede Hilfe dankbar.“ Der Vorstand entschloss sich darauf hin, den Rüden aufzunehmen und in die Pflegestelle Elss zu geben. Der Rüde wurde mit Hilfe einer Fahrkette nach Berlin transportiert, von wo aus ihn Wolf Elss abholte. Aris war in einem furchtbaren Zustand, er wog nur noch 17 kg und hatte kaum noch Fell. Seite 1 von 14 Monsun/Aris heute Viele Belgier-Freunde in ganz Deutschland nahmen Anteil am Schicksal dieses Hundes und unterstützten den Verein mit Spenden und einem roten Wintermäntelchen gegen die Kälte. Aris fand in der Nähe von Frankfurt ein Traum-Zuhause. Mittlerweile ist sein prachtvolles Fell nachgewachsen und er wirkt außerordentlich glücklich in seiner Familie, die uns auch regelmäßig Fotos und Nachrichten zuschickt. Monsun/Aris 2005 im polnischen Heim Puschel Fundkatze Puschel (3 Monate) Ende Februar 2011 brachte eine Nachbarin der Familie Elss am Sonntag eines kleines pitschnasses Kätzchen. Ihr Schäferhund hatte es auf dem Spaziergang in einem Gebüsch aufgestöbert. Der Geruch verriet es gleich: Sie war mit Benzin übergossen! Eigentlich war man auf dem Weg zu einer großen Familienfeier, aber was blieb übrig. Man zog die Festtagskleidung wieder aus, wusch erst einmal das kleine zitternde Tier und hervor kam ein bildhübsches Kätzchen, das Puschel getauft wurde. Puschel wurde tierärztlich versorgt, von Heike und Tjark aufgenommen und durfte sogar bleiben! Groenendael Joshi (geb. 2006) Der reinrassige Hund Joshi stammt aus einer angesehenen deutschen Zucht, was nicht verhinderte, dass er zu einem Notfall wurde. Mit zwei anderen Hunden zusammenlebend wurde er permanent gemobbt und gebissen. Seine Besitzer entschlossen sich schweren Herzens, ihn zu seinem Schutz abzugeben und neu vermitteln zu lassen. Auch er kam in die Pflegestelle Elss. Er wurde zunächst gut in eine junge Familie mit einem kleinen Kind und einem weiteren netten Hund vermittelt. Das Schicksal meinte es jedoch immer noch nicht gut mit ihm. Ein Dreivierteljahr später wurde er als Scheidungswaise wieder an den Verein abgegeben, da die junge Frau mittlerweile ganztätig arbeiten musste und der Hund zu lange allein sein musste. Da Joshi auch kleinere Kinder kennt und liebt, wird er nun als Seminarhund des Vereins ausgebildet und lebt in der Familie Elss (Nachfolge Ronja, die inzwischen 16 Jahre alt ist). Seite 2 von 14 Ältere Groenendael-Hündin Roxana Sie stammt aus einer französischen Tötungsstation, wurde vom Verein übernommen und so vor der sicheren Euthanasie gerettet. Roxana, jetzt Roxy genannt, wurde schließlich nach Duisburg zu einem kleinen Rüden vermittelt. Die Familie sagt, sie sei einfach eine Traumhündin. Odessa und Daxa stammen beide aus städtischen polnischen Tierheimen, die mit Hilfe des Vereins „Hundehilfe Polen e.V.“ Anfang des Jahres 2011 nach Deutschland transportiert wurden. Sie wurden von einer Pflegestelle unseres Vereins aufgenommen und gut weitervermittelt. Odessa begleitet ihr Frauchen jeden Tag zur Arbeitsstelle und ist mittlerweile dort der Publikumsmagnet in einem Gartencenter in Düsseldorf. Frau Hambach ist nun auch Mitglied in unserem Verein geworden. Daxa ist nun treue Begleiterin eines pensionierten Herrn in Dortmund, der durch sie wieder viel mehr Lebensfreude gewonnen hat. Vermittlungshilfe: Anfang des Jahres erhielten wir zwei Anfragen bezüglich einer Vermittlungshilfe über unsere Seite. Summer, eine 6 Jahre alte Bernersennen-SchäfermixHündin, wird mittlerweile als Therapie-Hund in einem Dortmunder Seniorenheim eingesetzt und lebt zusammen mit Miro, den wir im Jahr 2009 nach 6 Jahren Tierheimaufenthalt in Isolation und Dunkelheit in Polen befreien konnten. Paula lebte seit Welpenalter in einer bayerischen Familie, die sie in ländlicher Umgebung aufgrund ihres ausgeprägten Jagdtriebes nicht mehr halten konnte. Der Jäger hatte schon damit gedroht , Paula zu erschießen und auch die anliegenden Bauern waren auf den Hund nicht mehr gut zu sprechen, nachdem sie einige Hühner und Hasen gerissen hatte. Paula fand in der Nähe von Harsefeld ein gutes neues Zuhause, in der man ihre Jagdpassion gut händeln kann. Seite 3 von 14 Junge Tervueren-Hündin Aisha, jetzt Aika, (ca. 7 Monate) Vermutlich stammt Aisha von einem spanischen Vermehrer aus Figueras, der übrig gebliebene Junghunde in ein anliegendes spanisches Tierheim entsorgt. Die sensible Junghündin war mit dieser Situation damals sichtlich überfordert. Über die Initiative „Belgier in Not“ kam der Kontakt zur 1. Vorsitzenden des Tierschutz Stade zustande. Der Verein übernahm die Junghündin und vermittelte sie in eine Familie nach Saarbrücken, die Belgier erfahren ist und schon eine Groenendael Hündin hat. Die beiden Hündinnen verstehen sich wunderbar und Aisha, jetzt Aika genannt, hat sich zu einer bildschönen und gut erzogenen Tervueren-Hündin gemausert. Auch von dieser Familie erhalten wir regelmäßig Nachrichten und Bilder Langhaariger Collie-Mix-Rüde Leo (geb. Ende 2009) Der hübsche Leo stammt aus dem polnischen Tierheim Belchatow. Niemand wollte diesen netten Hund dort adoptieren. So kam er mit der „Hundehilfe Polen e.V.“ nach Deutschland zur Familie Elss in die Pflegestelle und lebt nun glücklich im schönen Winterberg im Sauerland. Tervueren-Rüde Artus Der 4 Jahre alte Tervueren-Rüde Artus war mit eingewachsenem Halsband in einer französischen Tötungsstation abgegeben worden und galt als leicht aggressiv. Unser Verein übernahm den Rüden kurz vor dem Einschläferungstermin im März 2011. Seine Wunde am Hals wurde behandelt, seine Schmerzen vergingen und er entwickelte sich in seiner Pflegestelle in Hechthausen zu einem außerordentlich gelehrigen und schmusigen Hund. Artus ist mittlerweile Ostfriese geworden und lebt in einer Großfamilie, in der er alle mit seiner lieben Art begeistert. Älterer Groenendael-Rüde Bärchen (Misio aus Lodz) Er kam zur Pflegestelle Elss aus einem Tierheim in Polen im März 2011. Den ganzen harten Winter hatte er dort bei Minusgraden im Schnee an der Kette vor seiner Hündehütte verbracht, und das in seinem Alter! Diese Bilder aus Polen hatten uns bewogen, ihn aufzunehmen. Seite 4 von 14 Schnell wurde eine neue Familie für diesen freundlichen Hund gefunden, Vorkontrolle und Besuch in der Familie waren sehr positiv, doch nach nur 4 Tagen wurde Bärchen zurückgebracht. Das Ehepaar meinte, er sei nicht stubenrein. Der Hund war völlig durcheinander. Mit viel Liebe und einer tierärztlichen und homöopathischen Behandlung war Bärchen schnell wieder der Alte. Und dann hatte er das große Los gezogen, eine Familie, die bereits schon einmal einen Hund von Beatrix adoptiert hatten und der nun verstorben war, übernahm Bärchen. Doch das Unfassbare holte uns ein. Das große Glück für ihn sollte nicht lange währen. Ein Hirntumor wurde diagnostiziert und er verstarb nach nur 5 Monaten in seiner Familie. Für ihn tut es uns besonders weh, dass er nur so kurze Zeit ein so schönes Zuhause genießen konnte, da er es in seinem vorherigen Leben in Polen bestimmt nicht sehr gut hatte, denn wer gibt so einen lieben alten Hund im Tierheim ab! Viele Hunde fristen ihr Leben dort als Kettenhunde oder Streuner. Labrador-Bordercollie-Mix Rüde Arko Arko wurde ursprünglich an einer Raststätte der A 7 als Junghund mit ca. 6 Monaten ausgesetzt aufgefunden und in das Hamburger Tierheim Süderstraße gebracht. Dort wurde er vermittelt, aber schon nach einer Woche wegen Überforderung wieder zurück gebracht. Schließlich entdeckte ihn dort im TH eine junge Familie aus Harsefeld . Beatrix bekam am Ostersonntag 2011 einen Anruf von dieser Familie, die sofort ihren Hund abgeben wollte. Als Begründung gaben sie folgendes an: Der Junghund Arko hatte wohl im Spiel etwas übermütig nach einem Kind „geschnappt“. Die Familie hatte daraufhin eine sogenannte Hundetrainerin hinzu gezogen , die den Hund vollends zum gefährlichen Tier abstempelte. Nicht auszudenken, wenn dieser Hund wieder ins Tierheim zurück gemusst hätte, nun mit dem Prädikat „aggressiver Hund“. Arko war schlichtweg ein ausgelassenes Energiebündel, der aufgrund seiner Jugend auch sehr ungestüm war. Aber er war ein sehr lieber, menschenbezogener Rüde, der zudem sehr katzen- und hundeverträglich war. Das einzige, was er brauchte, war Zuneigung, Verständnis und Erziehung und er kostete natürlich Zeit, Geduld und Nerven, was sich vielleicht immer weniger Menschen vor Anschaffung eines jungen Tieres klar machen. Er lebt seit August bei einem Ehepaar in einer Villa mit Hausangestellten in Stuttgart und nennt ein 8.000 qm großes Grundstück am Rande eines Naturschutzgebietes sein eigen. Seite 5 von 14 Fundkater Strolchi Im Mai 2011 wurde der Tierschutz Stade e.V. auf einen jungen streunenden Kater aufmerksam gemacht. Um ihm den Tierheimaufenthalt im Tierheim Cuxhaven zu ersparen, übernahm unser Verein dieses junge Tier, chippte, impfte und kastrierte ihn und vermittelte ihn zügig an ein Ehepaar im Dorf. Diese nahmen im September auch den Fundkater Kringel auf . Strolchi und Kringel Setter-Bordercollie-Mix-Rüde Blacky Unser Unglücksrabe, den wir im Juni 2011 aus einem rumänischen Tierheim übernommen hatten und der mehrere Monate in der Pflegestelle Elss lebte: Blacky begegnete allen Menschen und Tieren außerordentlich offen und freundlich und ließ sich von jedem, auch fremden Menschen, sofort streicheln. Er konnte im Dezember 2011 nach positiver Vorkontrolle in ein, wie wir glaubten, sehr schönes Zuhause vermittelt werden. Es klang alles so traumhaft, eine private Hundepension in Harsefeld wollte Blacky adoptieren als eigenen Hund. Zunächst bekamen wir Rückmeldung, wie toll er sich dort mache, doch nach 9 Wochen bekamen wir die Aufforderung, den Hund unverzüglich noch am selben Tag zurückzunehmen. Er sei in der Hundepension nicht mehr tragbar, da er sich angeblich mit kleinen Hunden nicht vertrage und das sei schließlich ein Verdienstausfall. Blacky war wohl gemerkt in der Pflegestelle durchaus auch mit sehr kleinen Hunden verträglich gewesen. Die Familie setzte uns unglaublich unter Druck. Es war schwierig, für den Hund so schnell einen Platz zu finden, da wir kein Tierheim zur Verfügung haben. Alle unsere Pflegestellen waren besetzt. Beatrix konnte schließlich einen Pflegeplatz bei Bremerhaven bei einer sehr engagierten jungen Tierschützerin finden. Unser lieber Blacky kam traurig, handscheu und humpelnd wieder zu uns zurück. Offensichtlich ist er geschlagen worden. Das sind Momente, in denen man den Tierschutz an den Nagel hängen und vor der Rohheit der Menschen kapitulieren möchte. In der neuen Pflegestelle fühlt Blacky sich sehr wohl, ist sogar mit den zahlreichen Katzen verträglich und hat sich gut eingelebt. Sie liebt Blacky schon sehr und erwägt ihn zu behalten. Dackelmischling Axel (geb. 2009) Axel, der verträgliche menschenfreundliche Rüde lebt seit Oktober 2011 in einer Familie in Harsefeld. Er kam ursprünglich aus einem völlig überfüllten Tierheim in Polen. Seite 6 von 14 Coloma, jetzt Paula, aus Spanien (ca. 1 Jahr alt) Coloma kam per Flugpate im Juli 2011 von unser er Partnerorganisation Desa el Moli/Tierfreunde Spanien aus Barcelona. Als schwarze Hündin hatte sie in Spanien keinerlei Vermittlungschance. Unsere Vereinsmitglieder Wolf und Conny holten Coloma vom Flughafen Hamburg ab. Sie lebt heute in Stade und begleitet ihre Besitzerin täglich in die eigene Druckerei. Sie wird verwöhnt nach Strich und Faden. Paula ist eine sehr liebe, gelehrige und schlaue Hündin, die mit ihrem Frauchen auch die Hundeschule besucht. Kater Kasper (16 Jahre +) Er war auf der Straße vor dem Haus seines Besitzers angefahren worden und hatte einen schweren Kieferbruch davon getragen. Sein Besitzer, ein alter Mann, ließ ihn schwer verletzt wochenlang vor der Haustür im Regen kauern, ohne ihn tierärztlich zu versorgen. Er wunderte sich nur, dass der Kater kaum mehr fraß. Nachbarn erzählten später, dass schon die Fliegen an ihm gewesen seien. In diesem völlig ausgemergelten Zustand fand die 1. Vorsitzende das arme Tier im Herbst 2011. Der Besitzer weigerte sich, das Tier behandeln zu lassen. So wurde der Kater vom Verein übernommen und tierärztlich versorgt. Die Ernährung von Kasper gestaltete sich aufgrund des Kieferbruchs schwierig. Dank Antibiotika-Gabe und flüssiger Nahrung nahm er stetig zu und gewann an Lebensfreude. Absolut hundeverträglich liebte er es, Wochen später vor dem Kamin auf dem Sofa zu ruhen. Als der nicht katzenverträgliche Groenendael Athos in die Pflegestelle Elss wechselte, zog Kasper zu den Vereinsmitgliedern Heike und Tjark auf den Araberhof in Oederquart. Dort hatte er noch eine schöne Zeit mit Freilauf auf dem Hof. Er ist 17jährig am 05.02.2012 ganz friedlich eingeschlafen. Jack-Russell-Hündin Susie Ende Dezember 2011 bekamen wir telefonisch einen Hinweis, dass sich in einem Haus ein Hund alleine befände, dessen Halterin schon vor zwei Wochen ins Krankenhaus gekommen war. Die Hündin weinte und jaulte den ganzen Tag. Sie wurde lediglich einmal am Tag von einer Nachbarin gefüttert und nur kurz Gassi geführt. Unsere Schriftführerin Cornelia Haak ging der Sache nach. Der Betreuer dieser Dame gab uns schriftlich die Erlaubnis, den Hund vorübergehend in unsere Obhut zu übernehmen und tierärztlich Seite 7 von 14 versorgen zu lassen. Das war der erste Tierarztbesuch überhaupt für Susie! Mittlerweile durften wir sie auch in den Verein übernehmen, weil die Dame nicht mehr in der Lage ist, sich adäquat um den Hund zu kümmern. Susie kam in unsere Pflegestelle zu unserem Mitglied Marianne Schrader-Behrendt. Susie verstand sich auf Anhieb mit dem dortigen Hund Niki und beide haben viel Spaß zusammen. Sie ist superlieb, verträglich mit allem und sehr intelligent und aufgeweckt. Sie wird in Kürze auf Kosten unseres Vereins noch kastriert. Voraussichtlich wird sie Ende April in ihr neues Zuhause ziehen. Die Familie freut sich schon sehr auf das neue Familienmitglied. Groendael-Rüde Athos Athos kam drei Tage vor Weihnachten 2011 aus dem spanischen Tierheim Figueras in die Pflegestelle Elss. Er war von Spanien aus bis nach Freiburg/Breisgau transportiert worden. Von da aus reiste er per Fahrkette über Düsseldorf nach Osnabrück, von wo wir ihn dann abholten. Athos hatte vor seinem Tierheimaufenthalt in einer spanischen Familie gelebt, die ihn aufgrund der schweren Erkrankung des Mannes abgeben mussten. Der bildhübsche Rüde lebt mittlerweile bei einem jungen Ehepaar bei Düsseldorf, die ganz begeistert von ihrem Traumhund sind. Wir erhalten oft ausführliche Berichte und viele Fotos Schäfermix-Hündin Fabia (ca. 8 Monate alt) Diese polnische Hündin wurde von unserem neuen Vereinsmitglied Maren Hildebrandt im Januar 2012 übernommen. Maren nimmt nun regelmäßig Hunde unseres Vereins auf. Sie ist Hundetrainerin und Tierverhaltenstherapeutin in der Lüneburger Heide. Fabia konnte innerhalb von drei Wochen ein schönes neues Zuhause bei einer alleinstehenden Dame finden. Groenendael Capricho Capricho haben wir aus einem spanischen Tierheim am 25.01.2012 übernommen. Er war bereits 8 Jahre alt und hatte dort aufgrund seines Alters und Größe und Farbe keinerlei Chance auf Vermittlung. Er hatte jahrelang bei einer alten Frau gelebt, die zum Schluss nicht mehr in der Lage war, ihn nach draußen zu lassen. Auf diese Weise lebte er ausschließlich in einem kleinen Zimmer ohne Auslauf. Die Folge war, dass er unter Muskelschwäche litt und einen Seite 8 von 14 Capricho vorher im spanischen Tierheim tapsigen Gang hatte. Das Engagement der spanischen Tierärztin Anna Essipova aus dem TH Sierra Nevada für diesen vernachlässigten Hund war enorm. Sie brachte ihn persönlich von Spanien zu Heike und Tjark in die Pflegestelle. Wir konnten ihn nach gut drei Wochen bereits am 19.02.2012 in die Nähe von Berlin vermitteln, wo er nun mit drei Katzen zusammen lebt. Die neue Familie ist begeistert von diesem sehr freundlichen und katzenverträglichen Hund. Capricho heute Fundhund Labrador-Rüde Kalle ( ca. 9 Monate alt) Unserem Mitglied Katrin Barthel , die als Busfahrerin tätig ist, lief im Februar 2012 ein Hund auf der B 74 direkt vor den Bus. Der schwarze Labrador war schon bei einem Bremer Radiosender als Warnung gemeldet worden. Er lief schon eine Weile durch die Gegend, aber er wollte wohl gerne mal Busfahren und stieg deshalb sofort bei Katrin ein. Katrin rief nachmittags in ihrer Pause bei der 1. Vorsitzenden Beatrix an, die sich sofort auf den Weg nach Bremervörde/Busbahnhof machte, um den Hund in Empfang zu nehmen. Sie brachte ihn zum Tierarzt nach Lamstedt, der den Chip einlesen konnte und über Tasso den Namen erfahren konnte. Tasso e.V. seinerseits informierte die Eigentümer, die innerhalb der nächsten Stunde ihren Kalle aus Lamstedt abholen konnten. Sie waren sehr glücklich, dass Kalles Abenteuer so glücklich ausgegangen war. Osito und Gina (beide 8 Jahre alt) Diese beiden Hunde haben wir aufgrund eines Notrufes aus Cuxhaven übernommen, weil der Mann der Familie sehr schwer an Krebs erkrankt ist und die Frau sich nicht in der Lage sah, sich um den schwerkranken Mann und um zwei Hunde zu kümmern. Der niedliche kleine Osito kam in eine Pflegestelle in Hechthausen und fand schon nach einer Woche ein neues Zuhause. Er lebt dort mit einem anderen Wuschelhund zusammen. (Bild) Gina lebte bis zu ihrer Vermittlung 2 Monate im Haushalt der Familie Elss und zog am vergangenen Sonntag in ihre neue Familie. Sie ist eine sehr unkomplizierte, ruhige und sehr liebe Hündin. Seite 9 von 14 Hovawart-Schäfermix-Rüde Tasko (ca. 5 Jahre alt) Tragisch: Tasko kam nach 1 ½ Jahren als Scheidungsopfer im März 2012 wieder an den Verein zurück. Die Besitzer wollten ihn nicht ins Tierheim geben und auch der Verein behält sich in seinem Schutzvertrag ein Rücknahmerecht in solchen Fällen vor. Er ist nun wieder in der Pflegestelle Elss. 5 Tage hat er jegliche Nahrung verweigert, weil er dermaßen um den Verlust seiner Familie trauerte. Er ist eben ein grundguter und treuer Hund, der noch ein Herrchen sucht, den er treu begleiten darf. Fundkater Fred Im März 2012 entdeckte unser Mitglied Katrin Barthel einen Kater in sehr schlechtem gesundheitlichem Zustand auf ihrem Grundstück . Das Tier wurde medizinisch versorgt. Alle Zähne bis auf einen einzelnen „Kuchenzahn“ mussten gezogen werden. Der überaus schmusige und zutrauliche Kater wurde mittlerweile kastriert und steht zur Vermittlung. Vermittlungshilfe für zwei Doggen Im März 2012 bekamen wir einen Hinweis, dass in Oederquart zwei Doggen alleine in einem Haus sitzen, weil die Familie sich in Trennung befindet. Unser Vereinsmitglied Katrin konnte nach langen Bemühungen einen Pflegeplatz für die beiden großen Hunde finden. Katrin brachte zusammen mit der Hunde-Besitzerin beide Hunde nach Hannover in die Pflegefamilie. Junge Tervuerenhündin Ina, jetzt Amy, (6 Monate) Die bildhübsche Tervuerenhündin Ina sieht aus wie die Zwillingsschwester von Aisha. Sie kommt aus demselben spanischen Tierheim und wohl von eben dem Vermehrer, der überzählige Tiere bequem im Tierheim Figueras entsorgt. Zwei Familien, die schon Hunde von uns übernommen haben, halfen uns bei der Fahrkette vom Süden in den Norden Deutschlands. Das bedeutet immer: sehr früh aufstehen und viele Kilometer auf der Autobahn zurückzulegen, nur um einen wildfremden Hund an einem Treffpunkt abzuholen und ihn ein Stück weit seinem neuen Glück entgegen zu bringen. Ohne diese selbstlosen Helfer könnten wir es nicht schaffen. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Anke und Jürgen, die schon mehrere Hunde transportiert haben, und dem neuen Besitzer von Seite 10 von 14 Athos. Ina hat nun das große Glück, dass sie bei unseren Vereinsmitgliedern Heike und Tjark bleiben darf. Info-Stand im Futterhaus in Harsefeld Zur Neueröffnung des Harsefelder Futterhauses im Sommer 2011 konnten wir einen Stand aufbauen. Ein halbes Jahr lang war unsere Schriftführerin jeden ersten Samstag im Monat vor Ort mit einem kleinen Info-Stand, an dem wir auch unsere selbst hergestellten Strümpfe verkaufen konnten, um so die Vereinskasse aufzubessern. Leider mußten wir Anfang des Jahres dort weichen, weil ein anderer Tierschutzverein meinte, ältere Rechte zu haben, und uns aus dem Laden verwies. Soviel zur Solidarität von manchen Tierschutzvereinen . Auf der Jahresmitgliederversammlung können einige Stücke käuflich (Erlös geht an den Tierschutz Stade e.V.) erwerben. Seminare für Schüler „Auf den Hund gekommen!“ Kurz vor den Sommerferien 2011 hielten die 1. Vorsitzende B.Elss und unsere Schriftführerin C. Haak am Gymnasium Athenaeum in Stade vier Seminare für Schüler der 5.- 7. Klassen ab, in denen die Kinder anhand eines Lehrfilms, Quiz` und durch die Begegnung mit der Groenendaelhündin Ronja den richtigen und respektvollen Umgang mit einem Hund erlernen und erproben. Es gilt dabei, die Sprache des Hundes kennen und deuten zu lernen, damit Beißvorfällen vorgebeugt wird. Das Stader Wochenblatt berichtete darüber. Seminar für Schüler an der Grundschule Hechthausen Unser Vereinsmitglied Herr Stelling hielt am 23.11.11 zwei Igel-Seminare in den jeweils 2. Klassen ab. Im Biologieunterricht hatten die Kinder schon einiges über diese Tiere erfahren und Herr Stelling, der im Alten Land zusammen mit seiner Frau ein Nottelefon des Igelkomitees Hamburg betreut, konnte kompetent Auskunft darüber geben, was zu tun ist, wenn man einen untergewichtigen Igel vor dem Winter findet. Das Ehepaar nimmt zu Hause solche Igel auf und betreut diese fachkundig. Die Kinder nahmen alles gespannt auf und der kleine Igel, den Herr Stelling mitgebracht hatte, war natürlich Mittelpunkt der Veranstaltung. Kündigung des Kooperationsvertrags mit der Stadt Stade/Tierheim Stade Hagen Im Januar 2012 ist der Kooperationsvertrag mit der Stadt Stade/Tierheim Stade gekündigt worden. In der erweiterten Vorstandssitzung unseres Vereins Anfang Januar 2012 war dies schon einstimmig beschlossen worden. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder große Kritik an den Zuständen und der Arbeitsweise im Tierheim gehabt und geäußert. Da die zuständige Behörde, das Ordnungsamt der Stadt Stade, nicht gewillt war, Abhilfe daran zu schaffen, sahen wir uns zu Folgendem gezwungen: Die in unseren Augen tierschutzrelevanten Vorfälle legten wir in einem umfangreichen Dossier dar, mit jeweils genauer Angabe der Daten, Vorkommnisse und Zeugenaussagen mit Unterschriften. Dies haben wir der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht. Seite 11 von 14 Der zuständige Staatsanwalt erklärte daraufhin der 1. Vorsitzenden in einem Telefongespräch, dass er das erwähnte Video bräuchte, um aufgrund von § 17 TierSchGes Maßnahmen gegen Tierquälerei ergreifen zu können. Die Aufnahmen waren auf dem Handy der „Täterin“ natürlich bereits gelöscht worden. Zeugen, die das Video gesehen und sogar einer Amtsveterinärin davon in Gegenwart von Mitgliedern unseres Vereins berichtet hatten, reichten ihm nicht. Alle anderen Vorkommnisse sollten auf Ordnungswidrigkeit hin vom Amtsveterinäramt geprüft werden. Dieses Amt ist für den Tierschutz zuständig und kannte die von uns angeprangerten Zustände längst, ohne grundsätzlich Abhilfe zu schaffen. Deshalb hatten wir uns ja entschlossen, uns an die Mäxchen Staatsanwaltschaft Stade zu wenden. Es verwundert deshalb nicht, dass das Veterinäramt keine Ordnungswidrigkeiten entdecken konnten. Diese Erfahrung war für uns sehr ernüchternd. Wir sind als Bürger dieses Landes sehr stolz auf ein Tierschutzgesetz, in dem der Tierschutz sogar als Staatsziel im Grundgesetz formuliert ist. Allerdings zeigt die gelebte Praxis, wie wenig Geltung und Schutz ein einzelnes Tier im Ernstfall bekommt. Die vielen gesetzlichen Ausnahmen in Bezug auf unsere so genannten „ Nutztiere“ bezeugen dies ohnehin ausreichend. Im Fall des Stader Tierheims ist es für uns, die wir uns als Fürsprecher der ohnmächtigen Tiere sehen, besonders schmerzlich, weil wir diese Tiere ja kennen. Unser vereinseigener Hund Mäxchen mahnt uns da immer wieder, nicht zu vergessen: Er sollte nach nur 2 Wochen im Tierheim Stade eingeschläfert werden (Juli 2010). Sein Herrchen war im Krankenhaus gestorben und keiner der Verwandten war in der Lage, den Hund aufzunehmen. In der 2. Woche war der kleine Rüde völlig verzweifelt. Er war es ja nicht gewohnt, allein seine Zeit eingesperrt in einem Zwinger zu verbringen, er hatte ja immer in enger Gemeinschaft mit dem älteren Herrn gelebt. Zudem war es ihm unerträglich, dass er seine Geschäfte mangels Auslauf in dem Zwinger erledigen sollte. Er war doch stubenrein! So begann er laut zu bellen und schließlich, weil niemand ihn hören wollte, sich verzweifelt um seine eigene Achse zu drehen. Die Reaktion der Tierheimleitung bestand darin, heftig und laut an das Gitter des Zwingers zu schlagen und den Hund zusammen zu brüllen. Schließlich wurde am Ende der 2. Woche der zuständigen Amtsveterinärin (übrigens genau der, die später keine Ordnungswidrigkeiten entdecken konnte!) dieses Kreiseln gezeigt. Die Entscheidung, dass der Hund psychisch gestört und daher nicht vermittelbar sei, war schnell gefällt. Deshalb stimmte die Amtsveterinärin dem Vorschlag der Tierheimleiterin zu, den Hund einzuschläfern. Die 1. Vorsitzende rettete den nach Schätzung eines Tierarztes 4 Jahre alten Hund 2 Stunden vor der Einschläferung, indem sie ihn bei sich im Haushalt aufnahm. Dort hat er sich schnell eingelebt und ist so verträglich, dass er jeden neuen Pflegehund ohne Probleme aufnimmt. Seite 12 von 14 Polenfahrt der 1. Vorsitzenden in das Tierheim Klembow (Nähe Warschau) Tierschützer eines völlig überfüllten Tierheims in Polen hatten sich Anfang 2012 Hilfe suchend an den Verein Hundehilfe Polen e.V. gewand. Sie beherbergten mittlerweile ca. 300 Hunde und hatten nur noch für 6 Tage Futter. Frau Elss begleitete die 1. Vors. dieses befreundeten Vereins im März 2012 dorthin. Sie hatten schon vor 2 Jahren gemeinsam einen Transport gefahren. Der Crafter war auf der Hinfahrt voll geladen mit Futterspenden. Über 2000 km wurden in 3 Tagen zurückgelegt, viele grauenvolle Bilder der Zustände im Lebensraum eines Hundes Tierheim prägten sich tief ins Gedächtnis. 37 Hunde konnten zur Entlastung dieses Tierheims mit nach Deutschland gebracht werden. Manche von ihnen sind bereits vermittelt, andere warten noch in Pflegefamilien. Es wird ein langer Weg sein, dieses Tierheim in einen tiergerechten Zustand zu versetzen. Aber ein Anfang ist gemacht. Ein 3. Verein, Sabro hilft helfen e.V., unterstützt finanziell. Wir hoffen, Ihnen/ Euch einen Überblick über unsere vielfältige und manchmal auch durchaus anstrengende und emotional fordernde Tierschutzarbeit gegeben zu haben. Der furchtbare Keller Mit herzlichem Gruß Beatrix Elss, 1.Vorsitzende Cornelia Haak, Schriftführerin Seite 13 von 14 Seite 14 von 14