Späne zum Sparpreis - neue
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Späne zum Sparpreis - neue
Target Costing ▲ Organisation + Management 02/2005 Hintergrundbericht Das neue HorizontalBearbeitungszentrum der Bluestar-Baureihe: Links das Scheibenmagazin für 40 Werkzeuge, rechts der Blick in den geöffneten Rüstplatz mit der Wechselpalette. Strategisches Kostenmanagement bei Hüller Hille Diesen Beitrag können Sie sich im Internet unter www.konstruktion.de downloaden Nach der Devise „Optimum statt Maximum“ entwickelte Hüller Hille eine neue Baureihe von HorizontalBearbeitungszentren mit der Bezeichnung Bluestar. Statt neuer Weltrekorde bei den Zerspanungsleistungen standen hierbei Solidität und Kostenersparnis im Vordergrund. von Klaus Vollrath ▲ ▲ ▲ „Die Maschinen unserer Bluestar-Baureihe vereinen beste deutsche Qualität mit einem äußerst günstigen Preis“, sagt Dipl.-Ing. Rolf Schmidt, Geschäftsführer des Werks Diedesheim der Hüller Hülle GmbH, Mosbach. Die horizontalen 4-Achs-Bearbeitungszentren wurde vor allem für mittelständische Anwender und Job-shopper konzipiert, die robuste, zuverlässige und leicht zu bedienende Anlagen für häufiger wechselnde Aufgabenstellungen benötigen. Typisches Einsatzgebiet der mit einem Palettenwechsler und verschiedenen Werkzeug-Optionen angebotenen Maschinen ist die Bearbeitung von Serienteilen wie beispielsweise Achs- und Motorkomponenten für den Automobilbereich. Zu den technischen Besonderheiten gehört die Ausstattung mit einer GE Fanuc-Steuerung 21i (Alternative: Siemens 840 D). Zudem verfügen die Anlagen standardmäßig 54 Späne zum Sparpreis über eine Werkstattprogrammierung (Fanuc Manual Guide i/ Siemens Shop Mill) für die einfache und schnelle Erstellung von CNC-Bearbeitungsdateien. Besonders stolz aber ist man bei Hüller Hille auf die niedrigen Systemkosten: „Wir haben beim Target-Costing eisern Disziplin gehalten. Mit Erfolg: Der Grundpreis von unter 200 000 Euro für eine betriebsbereit montierte Bluestar 5 mit 500mm-Palette ist für die Branche ein eindeutiges Signal“, betont Rolf Schmidt. „Voraussetzung für diesen günstigen Preis ist der drastisch gesenkte Fertigungsaufwand. Während wir für die Montage einer Anlage der nbh-Baureihe 28 Tage benötigen, sind es bei einer Bluestar nur noch 10 Tage“, freut sich Dipl.-Ing. (FH) Joachim Krischke, Projektleiter Entwicklung im Werk Diedesheim. Möglich wurde dies, weil man sich schon bei der Konzipierung konsequent an einem Erfolgsrezept orientierte, das sich im Bereich der Automobilindustrie schon seit langem bewährt hat: Der weitgehenden Auslagerung von Leistungen an besonders qualifizierte Zulieferer, die ganze Module und Baugruppen montagefertig anliefern. Hierzu zählen Gussteile, Einhausung sowie das komplette Werkzeugwechselsystem. Dementsprechend tief greifend musste Hüller Hille auch die eigene Fertigungsorganisation umstrukturieren, da ganze Fertigungsabschnitte wie zum Beispiel die spanabhebende Bearbeitung nicht mehr im eigenen Hause durchgeführt werden. „Ganz entscheidend war in diesem Zusammenhang, dass die Zulieferer von umfassend an der Entwicklung des Systems beteiligt wurden“, erinnert sich Rolf Schmidt. Nur durch eine solche Entwicklungspartnerschaft sei es möglich, das spezielle Know-how der Bluestar: Die wichtigsten Daten Bei der Konzeption der Bluestar-Baureihe standen einfache Bedienung, beste Qualität und zugleich niedrigste Anschaffungskosten im Vordergrund. Mit Vorschüben von bis zu 50 m/min und einer Spindelleistung von 18 kW bei Drehzahlen von 10 000 beziehungsweise 15 000 U/min erreichen die Anlagen dennoch beachtliche Zerspanungsleistungen. Im Interesse höchstmöglicher Flexibilität sind praktisch alle gängigen Werkzeugschnittstellen wie SK, HSK, BT oder ANSI verfügbar. Alternativ zum Scheibenmagazin mit 40 Plätzen ist ein Magazin mit 130 Plätzen verfügbar. Zu den konstruktiven Besonderheiten gehören spielfreie Profilschienenführungen mit vorgespannten Rollenumlaufeinheiten und direkte Wegmesssysteme in allen Linearachsen. Der integrierte Palettenwechsler mit der optionalen Erweiterung um automatische Palettenwechsler-Systeme ermöglicht einen Personal sparenden Einsatz. Bluestar und Bluestar 5+ sind mit Paletten der Größe 500 x 500 mm ausgestattet, bei der Bluestar 6 liegen die Palettenabmessungen bei 630 x 630 mm. „Da die Gussteile für die anderen Komponenten eine im Sinne des Wortes tragende Rolle spielen, waren wir schon von den ersten Gesprächen an mit im Boot“, erinnert sich Dr. -Ing. Thorsten Schmidt, Leiter der Konstruktionsabteilung bei Heidenreich & Harbeck. Zulieferer auf ihren jeweiligen Fachgebieten optimal zu bündeln und zu verknüpfen. Daher war das hausinterne Kernteam von rund zehn Mann im Prinzip als Kristallisationspunkt einer wesentlich größeren Gesamtmannschaft ausgelegt, zu der bis zu 20 weitere Mitarbeiter von insgesamt acht verschiedenen Zulieferern gehörten. Entsprechend hoch waren die Anforderungen, die an die Firmen gestellt werden mussten. Von ihnen wurde nicht nur hohe Produkt-, sondern auch exzellente Engineeringkompetenz in interdisziplinären Teams verlangt. Teampartner konnte in den meisten In detaillierten Lastenheften wurden neben den äußeren Konturen und Schnittstellen die kritischen Lastfälle und zulässigen Maximalabweichungen definiert. Trotzdem durfte das Bett jedoch aus Kostengründen nicht mehr wiegen als unbedingt erforderlich. Es wurde ein Entwicklungspartner benötigt, der die Einhaltung der anspruchsvollen Funktionsziele und die wirtschaftliche, termingerechte Herstellung der Prototypen und der Versorgung in der Serie garantieren konnte. Die Heidenreich & Harbeck AG in Mölln hat sich genau auf derartige Anforderungen spezialisiert. Teampartner kann werden, wer die Anforderungen eines knallharten Benchmarking erfüllt Fällen daher nur werden, wer die Anforderungen eines knallharten Benchmarking erfüllte. „Am anschaulichsten zeigen sich die Vorteile einer solchen Entwicklungspartnerschaft bei den Haupt-Gussteilen wie Maschinenbett oder Ständer“, ergänzt Geschäftsführer Schmidt. Insbesondere beim Maschinenbett waren die Anforderungen an die statische und dynamische Steifigkeit geradezu extrem, weil Zerspanungsverhalten und Maschinengenauigkeit dadurch maßgeblich beeinflusst werden. Darüber hinaus war eine 3Punkt-Aufstellung der gesamten Maschine ohne Fundament gefordert, unter anderem um möglichst kurze Inbetriebnahmezeiten zu erreichen. „Zu den entscheidenden Punkten bei unserer Wahl zum Entwicklungspartner gehörte unsere besondere Qualifikation im Bereich der Berechnung und der Gestaltoptimierung von Gussteilen, wo wir derzeit deutlich mehr als alle bekannten Wettbewerber bieten können“, meint Dipl.-Ing. Ernst du Maire, Vorstandsvorsitzender von Heidenreich & Harbeck. Zusätzlich zu anspruchsvollen Programmen für Gießprozesssimulation und FEM-gestützte Festigkeitsberechnung setzt man in dem Möllner Unternehmen für solche Aufgaben spezielle „bionische“ Softwaretools ein. Diese wurden mit dem Ziel entwickelt, die Topologie von Bauteilen dreidimensional auf die jeweilige Belastung hin zu optimieren. Da- Organisation + Management 02/2005 „Bei Bluestar stehen einfache Bedienung und der äußerst günstige Preis im Vordergrund.“ Rolf Schmidt, Geschäftsführer bei Hüller-Hille „Wir haben Leistungen an qualifizierte Zulieferer übertragen, die ganze Baugruppen anliefern.“ Joachim Krischke, Projektleiter Entwicklung bei Hüller-Hille bei orientiert sich das Programm an den gleichen Prinzipien wie die Natur selbst, die Material dort abbaut, wo geringe Belastungen sind und Material wachsen lässt, wo die Belastungen hoch sind. So entstehen schließlich materialminimierte Strukturen optimaler Tragfähigkeit. Auf diesem Wege wurde eine Innenverrippung konzipiert, die sich einerseits durch eine wirtschaftliche, kernarme Herstellung auszeichnet und andererseits Schwachstellen bezüglich Aufstellung und Maschinengenauigkeit vermeidet. „Mit der von Heidenreich & Harbeck abgelieferten Leistung sind wir rundum zufrieden“, zieht Rolf Schmidt Bilanz. Dies gelte sowohl unter konstruktiven als auch unter terminlichen Gesichtspunkten. Zudem decke die Gießerei die gesamte vorgeschaltete Wertschöpfungskette bis zur einbaufertigen Anlieferung einschließlich Feinbearbeitung und Teilmontage ab. Ergebnis der Maschinenentwicklung ist ein glattes Maschinenbett ohne „KSS-Fallen“, das sich durch gute Steifigkeit sowohl bei statischer als auch bei dynamischer Belastung auszeichnet. Webguide www.hueller-hille.com Hüller-Hille www.hh-moelln.de Heidenreich & Harbeck Direkter Zugriff unter www.konstruktion.de Code eintragen und go drücken ke2871 ▲ ▲ ▲ Target Costing 55