MarktOffensive Mittelstand in der Region Mitte
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MarktOffensive Mittelstand in der Region Mitte
25 Mittelstand MarktOffensive Mittelstand in der Region Mitte Zusammen mehr erreichen Stefan Koneberg/ Christoph Pellengahr Mittelständische Unternehmen profitieren seit Sommer 2005 verstärkt von der konjunkturellen Erholung und haben das vergangene Jahr in so positiver Stimmung abgeschlossen wie letztmals im Boomjahr 2000. Auch 2006 verspricht ein konjunkturell gutes Jahr für den Mittelstand zu werden. Durch das Anziehen der Wirtschaft besteht verstärkter Finanzierungsbedarf bei den mittelständischen Unternehmen. Zudem erfordern zunehmende Globalisierung und Spezialbedarfe, wie z. B. das PPP (Public Private Partnership), individuelle und professionelle Lösungen für die Unternehmen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, steht den Volksbanken und Raiffeisenbanken die Abteilung VR-Mittelstand Mitte der DZ BANK AG in Frankfurt, Berlin, Leipzig und Dresden als kompetenter Partner gemäß dem Subsidiaritätsprinzip zur Verfügung. Die Marktoffensive … Mit einem klaren Bekenntnis zum Mittelstand betreibt die DZ BANK AG eine MittelstandsOffensive, deren Ziele eine höhere Marktdurchdringung und Profitabilität im Firmenkundengeschäft des FinanzVerbunds sind. Hierzu hat der Bereich VRMittelstand der DZ BANK AG ein Verfahren zur Marktpotenzialanalyse entwickelt, das den regionalen Genossenschaftsbanken die Möglichkeit zur Identifikation attraktiver Akquisitionskunden bietet. Darüber hinaus wird interessierten Banken angeboten, größere „Wunschkunden“ in Form einer gemeinsamen Marktbearbeitung anzugehen. Zudem wurde das Produktportfolio der DZ BANK AG optimiert, um das Leistungsangebot der GenossenschaftsGenossenschafts-Kurier 5/06 banken vor Ort zu komplettieren. Die ersten Erfahrungen zeigen eine positive Resonanz der MittelstandsOffensive. Neue Firmenkunden konnten gewonnen und bestehende Kundenbeziehungen vertieft werden. Eine Übersicht über die von der DZ BANK AG angebotenen Leistungen gibt Abbildung 1. … erfolgreich in der Umsetzung ¼ Gelungene Übernahmefinanzierung durch die Volksbank Speyer-Neustadt-Hockenheim eG und DZEP: „Wir werden unseren größten europäischen Mitbewerber kurzfristig übernehmen!“ Diese klare strategische Aussage der Geschäftsleitung eines namhaften mittelständischen Unternehmens in Rheinland-Pfalz fiel in einem Beratungsgespräch, das eigentlich die Verhandlungen über einen Konsortialkredit der Volksbank Speyer-Neustadt-Hockenheim eG mit der DZ BANK AG zum Gegenstand hatte. Für diese Übernahme hatte das Unternehmen bereits Gespräche mit der Hausbank aus dem Großbankensektor geführt und favorisierte eine Finanzierung mit Mezzaninekapital. Die Kundin konnte anhand der dargelegten Fakten davon überzeugt werden, dass der genossenschaftliche FinanzVerbund maßgeschneiderte Lösungen anbietet, die besonders den langfristigen Interessen von inhabergeführten Familienunternehmen entgegenkommen. Obwohl die Gespräche mit der Hausbank bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hatten, konnte ein weiterer Gesprächstermin mit den Experten der DZ Equity Partner (DZEP) – eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der DZ BANK AG – vereinbart werden. Die in mehreren Sitzungen erarbeitete Lö- sung war für die Kundin so überzeugend, dass an die DZEP das Finanzierungsmandat über zehn Millionen Euro vergeben wurde. Dieser Betrag stellte jedoch nur rund ein Drittel des Gesamtfinanzierungsbedarfs für die Übernahme und künftige Investitionen dar. Für die verbleibenden 20 Millionen Euro war die Hausbank als mandated leader um Strukturierung gebeten worden. Aufgrund der strukturierten, ausgezeichneten Beratungsleitung des genossenschaftlichen Verbunds hat die Kundin der Hausbank die Weisung erteilt, Volksbank und DZ BANK AG in den Bieterkreis für die syndizierte Kreditlinie aufzunehmen, was ursprünglich nicht vorgesehen war. Im Rahmen der umfangreichen Strukturierung haben sich die Volksbank Speyer-Neustadt-Hockenheim eG und die DZ BANK AG mit vier Millionen Euro am Bieterverfahren beteiligt und einen angemessenen Anteil übernommen. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Volksbank neben der Vermittlungsprovision für die Mezzaninefinanzierung auch an der syndizierten Kreditlinie partizipiert und mit Kompetenz und Qualität überzeugen konnte. ¼ Schnelle und erfolgreiche Zusammenarbeit im Geschäft mit Derivaten: Bei der VB Bautzen eG in Ostsachsen wurde den Bankvorständen das VR CrossSelling-Modul II für Finanzinnovationen (FI) im Rahmen der Vorstandsbriefe vorgestellt. Die Möglichkeit, Provisionserträge bei Derivaten in diesem neuen und für die Primärbank sehr schlanken Verfahren zu generieren, stieß auf hohes Interesse. Bei einem großen Kunden der Volksbank erkannte der zuständige Kundenbetreuer anhand der ihm überlassenen Checkliste der DZ BANK AG sofort den sich bietenden Geschäftsansatz. 26 Mittelstand Auf Wunsch der Volksbank analysierte die DZ BANK AG die Kreditstruktur des Kunden, legte passende Angebote vor und schaltete parallel die Kreditabteilung zur Genehmigung der notwendigen FI-Linien ein, die auch innerhalb weniger Tage genehmigt wurden. Nach dieser positiven Erfahrung wurde unter Einbindung eines Frankfurter DZ-BANK-Derivate Spezialisten ein Workshop in den Räumlichkeiten der Volksbank Bautzen eG unter Anwesenheit des Vorstandsmitglieds Karl Otto mit den Firmenkundenbetreuern durchgeführt. Im Anschluss daran wurde ein Gespräch mit Kunden des Hauses zwecks Diskussion von Produktvorschlägen geführt. Bereits am Tag nach der Beratung vor Ort erfolgten folgende Geschäftsabschlüsse: • Eine Million Euro Swap mit beding- Erik Zabel und Rolf Aldag, zweifache Sieger des Dortmunder 6-Tage-Rennens. DZ BANK – Im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken. ter Euribor-Zuzahlung sowie • Zwei Millionen Euro CMS Zinsdifferenzswap mit Schutzkorridor; Laufzeit: fünf bzw. acht Jahre • Provision: 25 TEuro für die Volksbank. Damit konnte gemeinsam ein erstes Geschäft in Ostsachsen sehr kurzfristig realisiert werden. Die Volksbank Bautzen eG setzt diesen strukturierten Ansatz konsequent fort. Weitere 27 Mittelstand Geschäfte sind derzeit in Vorbereitung bis hin zu einem Workshop für interessierte Firmenkunden (Bestands- und Akquisitionskunden) oder eine Veranstaltung mit Steuerberatern. Als besonders hilfreich hat sich dabei die der Volksbank überlassene Checkliste zur Herausfilterung von DerivatPotenzialkunden erwiesen, die in Abbildung 2 abgebildet ist. Ankerprodukt Grund genug im Rahmen der Darstellung der MarktOffensive einen Blick auf besondere Beispiele des Kreditgeschäfts zu richten. Ausgangspunkt für alle Arten der Zusammenarbeit ist und bleibt der Kredit. Kaum ein Unternehmen ist bereit, Provisionsgeschäfte an andere als kreditgewährende Banken zu geben. ¼ Standard Meta für Akquisition einsetzen Die VR-Bank Werra-Meißner eG in Eschwege ist hier einen besonders kreativen Weg gegangen. Die Bank hat das Produkt Standard Meta offen Kredit bleibt 6 Tage perfekte Teamarbeit. Nicht schlecht, aber wir machen das 365 Tage pro Jahr. Die Volksbanken Raiffeisenbanken und die DZ BANK: Partnerschaft macht erfolgreich. Im Sport und beim Banking gilt: Erfolg ist Teamarbeit. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die genossenschaftliche Bankengruppe so erfolgreich ist, denn wir praktizieren Tag für Tag perfektes Teamwork. Wir sorgen als Zentralinstitut für innovative Produkte und koordinieren die Aktivitäten unserer Bankengruppe. Sie wiederum sorgen durch ihre starke Stellung im Markt und ihre Erfahrung dafür, dass unsere Produkte bei denjenigen ankommen, für die wir im Team arbeiten: Ihren Kunden. Wenn Sie mehr wissen möchten über die Aktivitäten der DZ BANK: www.dzbank.de Zusammen geht mehr. 28 Mittelstand Kontakt und Informationsunterlagen: Ansprechpartner im Bereich VR-Mittelstand • Regionalleitung Andreas Zeiselmaier Telefon 069 7447-7711 E-Mail-Adresse: [email protected] • Leiter Hessen Christoph Pellengahr Telefon 069 7447-7824 E-Mail-Adresse: [email protected] • Leiter Rheinland-Pfalz/Saarland Stefan Koneberg Telefon 069 7447-90652 E-Mail-Adresse: [email protected] • Leiter Berlin/Neue Bundesländer Volker Schmitz Telefon 030 20241-400 E-Mail-Adresse: [email protected] in die Kundenakquisition für Neu- und Bestandskunden einbezogen. Mit dem Standard Meta Kredit werden 50 Prozent der Blankoanteile von der DZ BANK AG in Höhe von 100 bis 1.000 TEuro übernommen. So ist die Genossenschaftsbank in der Lage, bis zu 2.000 TEuro Blankolinien bereitzustellen und muss hieraus nur 50 Prozent des Risikos selber tragen. Die Ri- sikoübernahme durch die DZ BANK AG (Beantragung über VR Bankenportal) erfolgt still, dennoch hat die VRBank Werra-Meißner eG diese Möglichkeit der Risikoteilung offen in die Kundengespräche einbezogen. Gleiches gilt für die Bepreisung. Die der Bank für den Standard Meta entstehenden Kosten wurden offen dargelegt und somit Transparenz über die Kreditkosten in Abhängigkeit vom Rating hergestellt; dieses Vorgehen wurde von allen Gesprächspartnern als faires Vorgehen empfunden und somit die Konditionsfrage aus dem oft durch wenig klare Leitplanken offenen Raum in einen stark eingegrenzten Korridor geführt, der für den Kunden nachvollziehbar und akzeptabel ist. Nach ersten Erfolgen in dieser Vorgehensweise wurde eine Kundenveranstaltung zu diesem Thema durchgeführt, auf der ein Vertreter der DZ BANK AG die Funktionsweise des Standard Meta darstellte. Im Nachgang hierzu wurden eine Reihe neuer Kundenverbindungen eingegangen und auch im Bestand Ausweitungen über den bisher gegebenen Rahmen hinaus möglich. VR-Bank Werra-Meißner und DZ BANK AG konnten somit Zusatzgeschäft generieren. Mit der Einräumung von Linien werden Gespräche für weitergehende Geschäftsmöglichkeiten verknüpft und das CrossSelling ausgebaut. ¼ Mit dem Konsortialkredit erfolgreich Durch die vorbildliche Zusammenarbeit des Bereichsleiters Firmenkunden der Volksbank Chemnitz eG Ralph Lorenz und des Firmenkundenbetreuers der regional zuständigen DZ Bank AG Leipzig Kay Kakuschke konnten im Rahmen der Marktoffensive Firmenkundengeschäft der DZ BANK AG zusammen mit der als Leuchtturmbank identifizierten Volksbank Chemnitz eG bisher in 2006 bereits sieben neue Meta-Kredite mit einem Volumen von 10,6 Millionen Euro eingebucht werden. Gemeinsam konnten so auch drei komplett neue mittelständische Firmenkunden für den genossenschaftlichen Verbund gewonnen werden. Erstmals gelang es dabei auch im Rahmen des neuen CrossSelling-MetaModells ein USD 2,5 Millione Devisentermingeschäft gegen Großbankenwettbewerb erfolgreich bei einem Neukunden der Volksbank Chemnitz eG zu platzieren, wodurch im Außenverhältnis nicht nur Produktkompetenz demonstriert wurde, sondern der vermittelnden Primärbank seitens der DZ BANK AG auch ein zusätzlicher Provisionsertrag überwiesen werden konnte. ¼ Öffentliche Fördermittel: Kundenbindung und Neukundengewinnung sind für die Primärgenossenschaften wichtige Ziele die Marktanteile auch im Firmenkundengeschäft zu halten bzw. auszubauen. Zur erfolgreichen Umsetzung am Markt werden daher vermehrt öffentliche Fördermittel zielgerichtet eingesetzt um sich von den Mitbewerbern aktiv abzuheben. Das aktuelle Beispiel der VR Bank Südpfalz eG zeigt die Vorgehensweise auf: Ein großes und sehr erfolgreiches Weingut ist seit längerer Zeit Zielkunde der Bank. Es besteht zwar eine Kontoverbindung, die Investitionen wurden in der Vergangenheit jedoch von den Mitbewerbern finanziert. Die Genossenschafts-Kurier 5/06 29 Mittelstand von der VR Bank gewünschte, deutliche Ausweitung der Geschäftsbeziehung konnte vor diesem Hintergrund nicht realisiert werden. Die bisher auf mehrere Stellen im Ort verteilten Betriebsstätten des Kunden sollen zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe zusammengelegt werden. Dieser Kundenwunsch eröffnete der VR Bank die Chance zur Vertiefung der Geschäftsbeziehung. Eine Standardlösung für die in Rede stehende Finanzierung der Betriebsverlagerung kommt nicht in Betracht. Die rechtlichen und steuerlichen Gegebenheiten (mehrere Gesellschaften, Besitz- und Betriebsgesellschaften, u. a. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft) erfordern eine individuelle Lösung. Das Angebot der DZ BANK AG, auch bei Fördermitteln die Partnerbanken aktiv vertrieblich zu unterstützen, wurde von der VR Bank sehr begrüßt und dankend angenommen. In einem gemeinsamen Kundentermin konnten sämtliche fördermittelrelevanten Fragen gezielt behandelt werden. Neben den Kreditprogrammen fand auch eine detaillierte Überprüfung möglicher Zuschüsse statt. In der anschließenden Engagementstrukturierung der VR Bank Südpfalz eG zusammen mit der DZ BANK AG wurden die Investoren bzw. Kreditnehmer aus der Unternehmensgruppe so ausgewählt, dass der Wunsch nach der zinsgünstigsten Finanzierung vollumfänglich berücksichtigt worden ist. Die baulichen Investitionen (Hallenneubau und Umbau der bestehenden Halle) werden vom Weingut getätigt und über Programme der Landwirtschaftlichen Rentenbank finanziert. Eigentümer und Betreiber der auf der neuen Halle befindlichen Solaranlage wird die gewerblich geführte Kellerei, finanziert über die Umweltschutzprogramme der KfW. Ein ebenfalls zur Unternehmensgruppe gehörender Gastronomiebetrieb tätigt die notwendigen Investitionen in eine Weinstube. Hier Genossenschafts-Kurier 5/06 konnte als zinsgünstigste Variante das modifizierte Mittelstandsprogramm der Investitions- und Strukturbank Rheinland Pfalz (ISB) selektiert werden. Das Ergebnis ist die Kombination von verschiedenen Finanzierungsprodukten der Bundes- und Landesförderinstitute sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Abschließend kann festgestellt werden, dass durch die zusätzliche Leistung der DZ BANK AG bei der aktiven Vertriebsunterstützung von Fördermitteln, ein Mehrwert für die Partnerbanken geschaffen worden ist. ■ Stefan Koneberg ist Leiter Rheinland-Pfalz/Saarland, Chistoph Pellengahr ist Leiter Hessen im Bereich VR-Mittelstand der DZ BANK AG.