Nr. 1/2007 herunterladen

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Nr. 1/2007 herunterladen
www.wohnungsbaugenossenschaften-sh.de
Mehr
Das Journal der Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holstein.
Hausbesuche:
Wer wohnt eigentlich
alles so bei uns?
Gemeinsam stark:
Die Wohnungsbaugenossenschaften
arbeiten enger
zusammen.
: editorial
: inhalt
Abwarten und Tee trinken – das ist
­nichts für Inge Nissen. Die aktive 84-Jährige ­
Liebe Leser, liebe Mitglieder,
unterrichtet, organisiert und schreibt im
­Flensburger Servicehaus Sandberg. S. 12/13
Mehr als mieten. Das ist das Motto der neuen Marketinginitiative
der Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holstein. In diesem
Magazin wollen wir Ihnen Hintergrund und Ziele der Initiative sowie
einige Kommunikationselemente vorstellen: zum Beispiel ausgewählte
Anzeigenmotive oder das „Lexikon des genossenschaftlichen Wohnens“,
in dem zehn Begriffe rund um die besondere Wohnform mit einem
Augenzwinkern erklärt werden – von „Bruchbude“ bis „Remmidemmi“.
Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen die teilnehmenden Wohnungsbaugenossenschaften im Überblick. Und wir waren auf Hausbesuch:
In Lübeck, Flensburg und Kiel können Sie Menschen kennenlernen, die
sich aus ganz unterschiedlichen Gründen für das genossenschaftliche
Wohnen entschieden haben – vom unternehmungslustigen Single
über eine sehr aktive ältere Dame bis zur jungen Familie, die mitten
in den Hochzeitsvorbereitungen steckt.
Mehr Hausbesuche:
Auf einen Blick: die
Single Percy Klinzing, S. 08, und
Familie Heitmann/Krause, S. 10
schleswig-holsteinischen Wohnungsbaugenossenschaften mit
sämtlichen Kontaktdaten, S. 14/15
Tönning
Flensburg
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Büdelsdorf
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Wir hoffen, auch Sie genießen Ihr Leben in der Wohnungsbaugenossenschaft, und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihre Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holstein
2
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Meldorf
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Kaltenkirchen
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Kiel
Neumünster
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Pinneberg
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Lübeck
Norderstedt
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Wedel
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Reinbek
04 VORSTELLUNG MARKETINGINITIATIVE
Marketinginitiative für mehr Profil.
06 D
IE KAMPAGNE
Mehr als mieten: So werben wir in Schleswig-Holstein.
08 hausbesuche
Frei, modern, versorgt: So wohnt es sich genossenschaftlich.
14 kontakt
Mehr Übersicht – die Wohnungsbaugenossenschaften auf einen Blick.
09 / 2007 Mehr _ 03
: Vorstellung MarketingInitiative
: interview
Marketinginitiative
für mehr Profil.
DIE VORTEILE des genossenschaftlichen Wohnens sind leider
noch zu wenig bekannt. Deshalb gehen die Wohnungsbaugenossenschaften jetzt s­ tärker in die Offensive: Mit einer
Marketinginitiative w
­ ill der Verband der Wohnungsbaugenossenschaften in Deutschland e. V. das eigene Profil
schärfen und sich gegenüber anderen Wohnungsanbietern
und internationalen Investoren deutlich abgrenzen. ­
Denn anders als bei rein kapitalmarktorientierten Immobilien­
besitzern steht bei den Wohnungsbaugenossenschaften nicht
der schnelle Gewinn im Vordergrund, sondern die Lebensqualität der Mitglieder, die traditionelle Verbundenheit mit
dem jeweiligen Standort und vernünftiges Wirtschaften. „Das
Angebot der Wohnungsbaugenossenschaften in Deutschland
ist einfach einzigartig“, betont auch der 1. Vorsitzende der
Marketing­initiative, Helmut Knüpp (siehe Interview).
Und die konkreten Vorteile dieses besonderen Angebots
sollen der Öffentlichkeit nun eingängig präsentiert werden:
Deutschlandweit beteiligen sich bislang 25 regionale Verbünde
mit rund 380 Genossenschaften. Insgesamt verwalten sie über
600.000 Wohnungen und nutzen in Zukunft das gemeinsame
Logo. Das tun ­auch die 16 schleswig-holsteinischen Wohnungsbaugenossenschaften, die sich der Marketinginitiative
angeschlossen haben. Die schleswig-holsteinische Initiative
läuft unter dem Motto „Mehr als mieten“, und neben diesem
Magazin sind unterschiedliche Anzeigenmotive, ein gemeinsamer Internetauftritt und ein „Lexikon des genossenschaftlichen Wohnens“ entwickelt worden. Mehr Informationen zu
den einzelnen Medien erhalten Sie auf den nächsten Seiten.
04 _ Mehr 09 / 2007
„Uns geht es nicht um die schnelle Mark.“
Für kapitalmarktorientierte Investoren sind Immobilien vor allem lukrative Spekulationsobjekte. Dagegen wirtschaften Wohnungsbaugenossenschaften langfristig und im Interesse
ihrer Mitglieder. Vier Fragen an Helmut Knüpp, Vorstandsvorsitzender der Wankendorfer
Baugenossenschaft und 1. Vorsitzender der bundesweiten Marketinginitiative.
Interessieren sich internationale
Investoren überhaupt für Immobilien
in Schleswig-Holstein?
Allerdings. Seit 2002 haben internationale ­Investoren in Deutschland
Immobilien für knapp 44 Milliarden
Euro gekauft und besitzen inzwischen
1,17 Millionen Woh­­nungen. Damit
hat die Globalisierung auch ­den
schleswig-holsteinischen Immobilienmarkt schon längst erreicht.
Habe ich als Mieter also Grund
zur Sorge?
Jedenfalls nicht, wenn Sie genossenschaftlich wohnen. Bei uns genießen
Mieter und Mitglieder lebenslanges
Wohnrecht und können sogar aktiv
mitbestimmen. Darüber hinaus können Wohnungsbaugenossenschaften
auch nicht verkauft werden.
Und Wohnungsunternehmen
anderer Rechtsformen?
Die werden zurzeit intensiv gehandelt
und gehen auch schon mal in das
­Eigentum ausländischer Fonds über.
Dann befürchten die Mieter natürlich
Mieter­höhung, Umwandlung in Eigen­
tum oder die Verzögerung dringend
nötiger Instandsetzungs­arbeiten –
und das mit Recht.
Alles für den Gewinn. Aber den
wollen die Wohnungsbaugenossenschaften d
­ och auch machen, oder?
Natürlich. Aber es gibt einen ganz
entscheidenden Unterschied: Für
uns liegt der Gewinn nicht einfach in
der Verzinsung des Kapitals in Form
ausgeschütteter Dividende. Uns geht es
vielmehr um ein Mehr an Wohn- und
Lebensqualität für unsere Mitglieder –
und nicht um die schnelle Mark.
09 / 2007 Mehr _ 05
: DIE KAMPAGNE
Mehr als mieten
So werben wir in Schleswig-Holstein.
Die
Wohnungsbaugenossenschaften
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Schleswig-
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Mehr
Das Journ
Was ist denn jetzt das Gute am genossenschaftlichen Wohnen? Eigentlich ganz
­einfach, aber weil die Vorteile so vielfältig sind, sind sie natürlich auch besonders
erklärungsbedürftig. Unsere Lösung: Ein einprägsamer Slogan und dieses Magazin,
das Mitglieder und Interessierte umfassend informiert. Dazu Anzeigen, die das
Thema schnell auf den Punkt bringen, ein gemeinsamer Internetauftritt mit Informationen und aktuellen Nachrichten sowie ein Lexikon, das die wichtigsten Vorteile
auf unterhaltsame Art erklärt.
Nach dem offiziellen Startschuss im September bewerben sechzehn
teilnehmende schleswig-holsteinische Wohnungsbaugenossenschaften gemeinsam die Vorzüge des genossenschaftlichen Wohnens – sozusagen alle unter einem Dach.
So ist „Mehr als mieten“ hoffentlich nicht nur mit positiver Resonanz in der Presse vertreten, sondern wird dank lebhafter Mundzu-Mund-Propaganda auch ein voller Erfolg.
Vielleicht wollen ja auch Sie dazu beitragen: Wenn Sie Freunde
oder Bekannte über die Vorteile des genossenschaftlichen Wohnens
unterrichten wollen, erhalten Sie Materialien der Initiative „Mehr
als mieten“ kostenfrei bei Ihrer Wohnungsbaugenossenschaft.
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mieten
Mehr als
Der Slogan: „Mehr als mieten“
In einer Wohnungsbaugenossenschaft sind Sie Miteigentümer und
haben damit mehr vom Wohnen als konventionelle Mieter: mehr
Mitspracherecht, lebenslanges Wohnrecht, regelmäßige Modernisierungen und gelebte Nachbarschaft – um nur ein paar Beispiele
zu nennen. Eben „Mehr als mieten“.
Das Magazin: alle Infos auf einen Blick
Mit diesem Magazin halten wir Sie auf dem Laufenden: Was haben
die Mitglieder der Marketinginitiative beschlossen? Was ist darüber
hinaus für die Zukunft geplant? Und falls Sie Anregungen oder
Fragen haben, finden Sie hier Kontaktmöglichkeiten zu sämtlichen
beteiligten schleswig-holsteinischen Wohnungsbaugenossenschaften.
die Anzeigenmotive: schnelle Botschaften
Auffällig, schnell zu verstehen und gut zu merken – das sind
unsere Anzeigenmotive. Mal spielerisch mit den Bauklötzen des
Logos, mal mit dem Slogan im Vordergrund und mal mit
den wichtigsten Argumenten auf einen Blick. Die Motive werden
06 _ Mehr 09 / 2007
no sse
ab September in regionalen Tageszeitungen in ganz SchleswigHolstein geschaltet.
Die Website: www.wohnungsbaugenossenschaften-sh.de
Auch im Internet halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden:
Auf der Website der schleswig-holsteinischen Marketinginitative
finden Sie aktuelle Nachrichten der teilnehmenden Wohnungsbaugenossenschaften auf einen Blick. Dazu gibt es nützliche
Tipps rund ums Wohnen und Umziehen sowie einen aktuellen
Veranstaltungskalender – und natürlich die Kontaktdaten Ihrer
Wohnungsbaugenossenschaften. Sie sehen: Reinklicken lohnt
sich.
Das Lexikon: zehn Vorteile
In diesem kleinen Heft haben wir die wichtigsten Vorteile des
genossenschaftlichen Wohnens zusammengefasst. Unterhaltsam erklärt und alphabetisch geordnet – von „Bruchbude“ über
„Miethaie“ bis zu „Remmidemmi“. Das Lexikon erhalten Sie
kostenfrei bei Ihrer Wohnungsbaugenossenschaft.
09 / 2007 Mehr _ 07
: Hausbesuche
Frei, modern, versorgt:
So wohnt es sich genossenschaftlich.
Über das genossenschaftliche Wohnen kann man viel erzählen. Aber
einen echten Eindruck bekommt man eigentlich nur, wenn man es
selbst erlebt – oder Menschen fragt, die sich ganz bewusst für diese
Form des Wohnens entschieden haben. ­Begleiten Sie uns bei drei
Hausbesuchen in Lübeck, Flensburg und Kiel.
Hauptsache kein Hausdrachen
percy klinzing. Im Lübecker Stadtteil St. Jürgen herrscht Sommerstimmung: Die Markisen sind
ausgefahren, Radios dudeln gedämpft, auf Terrassen und Balkonen klappert das Kaffeegeschirr.
Im zweiten Stock in der Ebner-Eschenbach-Straße 30 wohnt Percy Klinzing. Auf den ersten Blick
könnte man den 24-Jährigen, der die Tür öffnet, auch noch für einen Abiturienten halten: jungenhaftes Gesicht, offenes Lächeln, die kurzen blonden Haare akkurat gescheitelt.
Seit etwa einem Jahr wohnt der Industriekaufmann jetzt auf 46 m2 für 337 Euro in einer echten
Junggesellen-Bude: Einen Fernseher gibt es nicht, neben einem mintgrünen Velours-Sofa aus Großmutters Zeiten dominiert ein Computer mit Flachbildschirm das Wohnzimmer und in der Küche
hängt eine Dartsscheibe neben dem Esstisch. „Ich bin nicht so oft zu Hause“, sagt Percy Klinzing.
Tagsüber arbeitet er in der Auftragsabwicklung bei der Brüggen KG und in seiner Freizeit leistet er
gemeinnützige Arbeit in der Gemeinde oder trifft sich mit Freunden zum Pokern. Zeit fürs Kochen
bleibt da eher selten. „Ein wichtiger Standortfaktor ist der Dönerladen um die Ecke“, grinst er.
Die Entscheidung für‘s genossenschaftliche Wohnen fiel, als der Auszug von zu Hause anstand. „Was
Genossenschaft bedeutet, hatte ich schon auf der Wirtschaftsschule gelernt“, sagt Percy Klinzing und
nennt gleich seine Prioritäten: „Die Wohnung ist günstig, und ich muss mich nicht mit Vermietern
oder Hausdrachen rumärgern.“ Darüber hinaus werden die fünf Anteile, die er für jeweils 155 Euro
zum Eintritt in die Genossenschaft gekauft hat, mit vier Prozent verzinst. „Das ist besser als so manches Festgeldkonto“, freut er sich. Aus den Angeboten der VBL fand er schnell eine Wohnung in
seinem bevorzugten Stadtteil St. Jürgen. „Hier wohnen einfach viele meiner Freunde und Bekannten“, erklärt er und ist schon wieder auf dem Sprung. Denn ein paar Straßen weiter wird er bereits
erwartet – heute ist mal wieder Poker-Abend.
08 _ Mehr 09 / 2007
: Hausbesuche
„Erst mal wird jetzt geheiratet.“
jessica Heitmann, stefan Krause, Tochter Leonie. Blitzsauber und
akkurat wie brandneue Zinnsoldaten stehen die roten Backsteinhäuser in der
Nissenstraße in Kiel-Wellingdorf. „Alles frisch renoviert von innen und außen“,
sagt Stefan Krause und macht eine Kopfbewegung die Straße hinunter. „Das
Baugerüst dort hinten stand letzte Woche noch bei uns.“ Der 29-jährige kaufmännische Angestellte lebt in Nummer 42 mit der 24-jährigen Jessica Heitmann
und der gemeinsamen Tochter Leonie. Die ist ein Jahr und stolze drei Monate
alt, findet Besuch total spannend und saust im rosa Kleidchen und auf nackten
Füßen kreuz und quer durch die 60 m2 der 2,5-Zimmer-Wohnung.
„Schon meine Eltern haben genossenschaftlich gewohnt und gute Erfahrungen
damit gemacht“, erzählt Stefan Krause, und Jessica Heitmann ergänzt: „Die
Wohnungssuche ist viel unkomplizierter als auf dem privaten Markt.“ Ein aktuelles Thema für die junge Familie, denn die braucht mittlerweile einfach mehr
Platz: 3 Zimmer und ungefähr 80 m2 sollten es schon sein – am liebsten in KielDietrichsdorf. „Da wohnen nämlich die beiden Omas“, erklärt Jessica Heitmann –
und das würde die Pharmazeutisch-Technische Assistentin natürlich entlasten,
wenn sie sich demnächst wieder stärker beruflich engagiert.
Der Wohnungsbau-Genossenschaft Kiel-Ost eG haben die drei ihre Wünsche
schon mitgeteilt, und die ersten Angebote liegen bereits vor. „Aber erst mal
wird jetzt geheiratet“, setzt Stefan Krause klare Prioritäten, während die Braut
nebenan schon vorfreudig ihr Hochzeitskleid präsentiert und ihren Zukünftigen auf Distanz halten will: „Stefan – du darfst jetzt auf keinen Fall gucken.“
Aber der hat sowieso gerade ganz andere Sorgen. „Oh – halt“, ruft er plötzlich
und macht einen Hechtsprung auf den Balkon, wo Tochter Leonie gerade
versucht, Zwergkaninchen „Krümel“ aus seinem Käfig zu befreien. Aber der
kennt das schon und zeigt sich völlig unbeeindruckt vom rosa Wirbelwind, der
da an den Gitterstäben rüttelt. Das ist Leonie schnell zu langweilig. Außerdem hat
sie etwas gehört und ist schon auf dem Weg ans Wohnzimmerfenster. „Wenn
der Bus kommt – das ist das Tollste“, erklärt Stefan Krause lächelnd. Und seine
Tochter winkt fröhlich der Linie 72 hinterher, die langsam zwischen den roten
Backsteinhäusern verschwindet.
010 _ Mehr als mieten
05 / 2007
09 / 2007 Mehr _ 11
: Hausbesuche
„Hier herrscht so ein fröhlicher Ton.“
Inge Nissen. „Kommen Sie rein. Wollen Sie Tee?“ So schnell wie Inge Nissen
an der Tür aufgetaucht ist, ist sie auch schon wieder in der Küche verschwunden. Wenige Minuten später biegt die 84-Jährige mit einer Kanne Tee um die
Ecke und erklärt ihr kleines Domizil im Servicehaus Sandberg. „Das ist meine
Mehrzweckhalle“, sagt sie stolz und dreht sich im Wohnzimmer einmal um die
eigene Achse: „mein Fremdenzimmer“ – das ausklappbare Schlafsofa, „mein
Esszimmer“ – der Esstisch, „mein Fernsehzimmer“ – der Einbauschrank mit
Fernseher, „und meine technische Zentrale“ – Telefon und Notrufknopf.
Die agile Rentnerin mit dem grauen Pagenkopf ist seit 1952 Mitglied beim SBV
und hat fast ein Leben lang genossenschaftlich gewohnt. „Bis zum Tod meines
Mannes hatten wir eine Erdgeschosswohnung, aber jetzt will ich hoch hinaus“,
schwärmt sie von der Aussicht hier im vierten Stock. Im August 2005 ist sie
in den frisch renovierten Altbau am Sandberg eingezogen und bewohnt dort
eine 2-Zimmer-Wohnung für 440 Euro inklusive AWO-Rundumpflege. „Hier
herrscht so ein fröhlicher Ton“, beschreibt Inge Nissen die Atmosphäre im Servicehaus. „Wir Bewohner treffen uns zum Tee, besuchen regelmäßig Veranstaltungen und helfen uns gegenseitig wo wir können.“
Obwohl für sämtlichen Komfort gesorgt ist – vom Krankenpfleger über den
Hausmeister bis zu den Mahlzeiten im Café im Erdgeschoss –, will sich Inge
Nissen nicht nur ausruhen. „Ich koche lieber selbst“, sagt sie. „Irgendwas muss
ich ja schließlich auch noch machen.“ „Irgendwas“ ist gut: Jeden Dienstag gibt
die gebürtige Neumünsteranerin Bastelunterricht für ihre Mitbewohner. Darüber hinaus hat die Hobby-Schriftstellerin bereits einen Band mit plattdeutschen
Kurzgeschichten verfasst – und hat mit Unterstützung von FAB und SBV eine
eigene Bücherei für die Bewohner des Servicehauses organisiert.
Und ihre Aktivitäten beschränken sich nicht auf Flensburg: Erst vor wenigen
Tagen ist sie von einer Reise nach Prag zurückgekehrt. Dort hat sie sicher jede
Menge Stoff für neue Kurzgeschichten gesammelt und kann ihren Freundinnen
so einiges erzählen – in ihrer „Mehrzweckhalle“ beim Tee.
12 _ Mehr 09 / 2007
: kontakt
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Flensburg
Mehr Übersicht
Die Wohnungsbaugenossenschaften auf einen Blick.
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Lübeck
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Flensburger Arbeiter-Bauverein eG
Husumer Straße 314, 24941 Flensburg
Tel. 0461 909020, Fax 0461 9092260
[email protected], www.fab.sh
Gründung 1878, 2.200 Wohneinheiten, 3.500 Mitglieder
2 Selbsthilfe-Bauverein eG Flensburg
Mürwiker Straße 26, 24943 Flensburg
Tel. 0461 315600, Fax 0461 31560506
[email protected], www.sbv-flensburg.de
Gründung 1949, 7.200 Wohneinheiten, 4.200 Mitglieder
meldorf
5 Wankendorfer Baugenossenschaft für
Schleswig-Holstein eG
Kirchhofallee 23, 24103 Kiel
Tel. 0431 20050, Fax 0431 2005270
[email protected], www.wankendorfer.de
Gründung 1947, 7.000 Wohneinheiten, 9.580 Mitglieder
16
10 Wohnungsunternehmen Dithmarschen eG
Hindenburgstraße 14 a, 25704 Meldorf
Tel. 04832 9950, Fax 04832 99534
[email protected], www.wo-di.de
Gründung 1948, 2.290 Wohneinheiten, 3.450 Mitglieder
12
Norderstedt
Wedel
Reinbek
14
Neumünster
reinbek
6
WOGE Wohnungs-Genossenschaft Kiel eG
Gerhardstraße 27 a, 24105 Kiel
Tel. 0431 570670, Fax 0431 5706767
[email protected], www.woge-kiel.de
Gründung 1926, 2.320 Wohneinheiten, 2.680 Mitglieder
11 Baugenossenschaft Holstein eG
Hansaring 35, 24534 Neumünster
Tel. 04321 60080, Fax 04321 600839
[email protected], www.bgh-nms.de
Gründung 1903, 2.500 Wohneinheiten, 3.460 Mitglieder
14 Baugenossenschaft Sachsenwald eG
Soltaus Koppel 1–3, 21465 Reinbek
Tel. 040 7226657, Fax 040 7220726
[email protected], www.bg-sachsenwald.de
Gründung 1948, 730 Wohneinheiten, 1.220 Mitglieder
7
Wohnungsbau-Genossenschaft Kiel-Ost eG
Poppenrade 5, 24148 Kiel
Tel. 0431 72400, Fax 0431 7240123
[email protected], www.wbg-kiel-ost.de
Gründung 1889, 1.500 Wohneinheiten, 3.500 Mitglieder
norderstedt
Tönning
Kaltenkirchen
3 Bauverein Kaltenkirchen eG
Schulstraße 5, 24568 Kaltenkirchen
Tel. 04191 93050, Fax 04191 88393
[email protected],
www.bauverein-kaltenkirchen.de
Gründung 1948, 1.500 Wohneinheiten, 2.500 Mitglieder
lübeck
kiel
4 Baugenossenschaft Mittelholstein eG
Langenbeckstraße 14, 24116 Kiel
Tel. 0431 122290, Fax 0431 12229350
Geschäftsstelle Büdelsdorf
Weichselstraße 5, 24782 Büdelsdorf
Tel. 04331 3570, Fax 04331 357200
[email protected],
[email protected],
www.baugenossenschaft-mittelholstein.de
Gründung 1900, 3.860 Wohneinheiten, 7.090 Mitglieder
14 _ Mehr 09 / 2007
8
Lübecker gemeinnütziger Bauverein eG
Otto-Passarge-Straße 2, 23564 Lübeck
Tel. 0451 610570, Fax 0451 6105714
[email protected], www.luebecker-bauverein.de
Gründung 1892, 5.600 Wohneinheiten, 6.800 Mitglieder
9 Vereinigte Baugenossenschaften Lübeck eG
Claudiusring 36, 23566 Lübeck
Tel. 0451 693300, Fax 0451 6933030
[email protected],
www.vereinigte-baugenossenschaften.de
Gründung 1949, 1.300 Wohneinheiten, 1.570 Mitglieder
12 ADLERSHORST Baugenossenschaft eG
Ochsenzoller Straße 144, 22848 Norderstedt
Tel. 040 528030, Fax 040 52803200
[email protected], www.adlershorst.de
Gründung 1948, 5.700 Wohneinheiten, 9.500 Mitglieder
pinneberg
13 Die „Neue“ GeWoGe eG
Rübekamp 2, 25421 Pinneberg
Tel. 04101 59450, Fax 04101 594561
[email protected],
www.gewoge-pinneberg.de
Gründung 2005, 2.220 Wohneinheiten, 580 Mitglieder
15 WOBAU Wohnungsbau-Genossenschaft
Eiderstedt/Dithmarschen eG
Wolliner Straße 5, 25832 Tönning
Tel. 04861 96050, Fax 04861 960520
[email protected], www.wobau.de
Gründung 1949, 1.800 Wohneinheiten, 2.200 Mitglieder
wedel
16 EIGENHEIM Wohnungsgenossenschaft eG
Rudolf-Breitscheid-Straße 14 a, 22880 Wedel
Tel. 04103 918531, Fax 04103 918532
[email protected], www.eigenheim-wedel.de
Gründung 1925, 450 Wohneinheiten, 660 Mitglieder
09 / 2007 Mehr _ 15
VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V. und
Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Wohnungsunternehmen
Tangstedter Landstraße 83
22415 Hamburg
Tel.: 040 52011-225
www.wohnungsbaugenossenschaften-sh.de
Herausgeber: Die Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holstein, Gestaltung und Konzept: boy|p+a, Druck: Grafik+Druck

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