- Philharmonie Baden

Transcrição

- Philharmonie Baden
PHILHARMONIE
BADEN-BADEN
MAGAZIN 3
DEUTSCH / ENGLISCH
S
ehr verehrte Damen
und Herren,
D
ear Ladies and
Gentlemen,
viel Vergnügen mit unserem
Philharmoniemagazin, das
einiges von der Originalität und
der Einzigartigkeit unseres
Konzertangebotes widerspiegelt.
I hope you will enjoy reading our
Philharmonic magazine, a publication which greatly reflects the
original and unique nature of our
concert programme.
Mit der sommerlichen
„Carl Flesch Akademie“ und
der „Philharmonischen Jugendakademie“ finden Sie bei uns in
Baden-Baden zwei in Deutschland einmalige Projekte.
Thanks to our summer Carl
Flesch Academy and the Philharmonic Youth Academy, BadenBaden is home to two unique
projects in Germany.
Wir sind stolz, dass es uns
gelungen ist, Ihnen mit
Uraufführungen und
CD-Erstaufnahmen der Werke
des deutschen Romantikers
Adolf Jensen und der Musikerfamilie Schuncke einen Blick in
unentdeckte, aber faszinierende
Bereiche der Musikliteratur zu
ermöglichen.
Erfolgreiche Aufführungen in
ausverkauften berühmten
Konzertsälen im In- und Ausland
sowie Veranstaltungen mit
Weltstars bestätigen, dass unsere
Programmkonzeption zwischen
Tradition und Kreativität
erfolgreich ist.
Wir gehen selbstbewusst
unseren traditionsreichen Weg
und blicken optimistisch in
die Zukunft.
With world premieres and new
CD releases of works by German
romanticist Adolf Jensen and the
Schuncke family musicians, we
are also proud of having been
able to offer a glimpse into some
undiscovered yet fascinating
areas of music literature.
Successful performances in famous concert halls and in front of
full houses, both home and abroad, coupled with events featuring world-famous artists is
proof that our concept of offering
a programme combining tradition
and creativity is a successful one.
We move forward with confidence on a path rich in tradition
gazing optimistically into the
future.
Wollen Sie dabei sein?
Herzlich Willkommen!
Would you like to come
with us?
You’re more than
welcome!
Ihr Pavel Baleff
Best wishes, Pavel Baleff
Inhalt
Editorial
Contents
2,3
Editorial
2,3
Inhalt
3
Contents
3
Philharmonische Parknacht
6
Philharmonic Park Night
6
Frankfurt
10
Frankfurt
10
Anna Netrebko und Erwin Schrott 12
Anna Netrebko and Erwin Schrott 12
Schweiz
14
Switzerland
14
Klingende Gärten
18
Melodic Gardens
18
Die Met in Baden-Baden
21
Met in Baden-Baden
21
Jugendakademie JA
22
Youth Academy JA
22
Placido Domingo
26
Placido Domingo
26
Kinderchor
28
Children’s Choir
28
Daiku-Chor, Japan
30
Daiku-Choir, Japan
30
Carl-Flesch-Preis
34
Carl-Flesch-Prize
34
Klingende Bilder
38
Paintings of Sound
38
Friederike-Kroes-Stiftung
39
Friederike-Kroes-Foundation
39
Philharmonische Solisten
40
Philharmonic Soloist
40
Jugendarbeit
44
Youth work
44
Nachrichten
45
News
45
Gästebuch
46
Guest-book
46
Kammermusik
48
Chamber music
48
Weinbrennersaal
50
Weinbrennersaal
50
Patronatsgesellschaft
51
Patron’s Association
51
Schuncke
54
Schuncke
54
Robert Langbein
57
Robert Langbein
57
Neue Musik – Pierre Boulez
58
New music – Pierre Boulez
58
Faschingskonzert
60
Carnival concert
60
Placido Domingo
62
Placido Domingo
62
Schlosskonzert
63
Palace concert
63
Rosengarten
64
Rose garden
64
CD-Produktionen
66
CD-production
66
IMPRESSUM
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
CHEFDIRIGENT: PAVEL BALEFF
REDAKTION UND TEXTE: ARNDT JOOSTEN
ARTWORK: KLAUS DETTMANN
FOTOS: JÖRG BONGARTZ
(WWW.BONGARTZ-FOTOGRAFIERT.DE)
MICHAEL GREGONOWITS
(FOTO: ANNA NETREBKO IM FESTSPIELHAUS)
Editorial
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
3
ATLANTIC PARKHOTEL BADEN-BADEN
Wo einst eine illustre Gesellschaft hochrangiger Persönlichkeiten, Künstler und die Adelsprominenz aus dem
In- und Ausland logierte, finden auch heute noch Gäste aus aller Welt im eleganten Atlantic Parkhotel den
stilvollen Rahmen, um alle Annehmlichkeiten eines First-Class-Hotels zu genießen.
Die Oase der Ruhe in der Lichtentaler Allee im Zentrum des gesellschaftlichen, kulturellen, geschäftlichen
Lebens. Unmittelbar vor der Tür befinden sich Kurhaus (Hauptspielort der Philharmonie Baden-Baden),
Spielcasino, Theater, Kongresshaus, Kunsthalle und das Burda-Museum. Wenige Gehminuten entfernt finden
Sie das Festspielhaus, die Thermen-Bäder und das Stadtmuseum.
ATLANTIC PARKHOTEL Goetheplatz 3 76530 Baden-Baden
Telefon +49 (7221) 36 10 www.atlantic-parkhotel.de [email protected]
Philharmonische Parknacht
Philharmonic Park Night
6
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
7
Philharmonische Parknacht
A
nfangen wollten wir ganz klein.
Nur eine normale Bühne an der
Lichtentaler Allee, ein populäres
Programm, etwas Verstärkung des Orchestersounds, ein bisschen Beleuchtung für die Bäume und wirklich wenig
Werbung. 2000 Zuschauer kamen beim
ersten Mal. Mittlerweile versammelt sich
um die Open-Air-Bühne an der Allee
eine durch die große beschallte Fläche
eigentlich unzählbare Menge von Zuschauern. Schätzungen gehen von 6000
bis 8000 Personen aus, die sich auf Konzertstühlen, Decken, Bierbänken, Liegestühlen etc. zur Musik der Philharmonie
entspannen. Die farbig illuminierten
Baumriesen der Allee stützen ein Himmelszelt, dessen Evolution zwischen
taghell, abendrot, blauer Stunde, verdämmerndem Tag und sternenklarer
Nacht in keiner Minute der Veranstaltung aufhört, die musikalischen Darbietungen des Orchesters zu verzaubern.
Kein Wunder, dass man dieses besondere Ambiente nutzt, um auf vielfältige
Weise das Konzert zu einem besonderen Ereignis zu machen. Es gibt zwar im
Catering-Bereich des Areals eine Menge
Sitze und Tische, die es ermöglichen,
den Abend mit Service zu genießen.
Viele bevorzugen aber die Unabhängigkeit, bringen ihre Decke und ihren Campingstuhl per pedes an die Allee. Nicht
8
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
ganz einfach ist es, einen der 1200 Konzertstühle zu erwischen. Das wird in der
Regel durch rechtzeitiges Auftauchen
(mindestens 3 Stunden vor Konzertbeginn. Noch.) und eine Menge Lesestoff
nebst Verpflegung erreicht. Gastronomisch gibt es eine Menge Varianten.
Nüsschen, Salzgurken, Frikadellen und
die Bierflasche findet man genauso wie
renommierten Champagner und die erlesene Spezerei aus dem Delikatessengeschäft. Deshalb ist es auch besonders
faszinierend, während des Konzertes zu
flanieren. Die Musik ist praktisch überall und man kann spazierend die Vielfalt der unterschiedlichen Genuss- und
Musikmeditationskonzepte bewundern.
Für unsere Musiker ist das Ganze nicht
nur der festliche Abschluss der Konzertsaison, sondern auch eine wirklich
ebenso interessante wie außergewöhnliche Aufgabe. Das fängt beim Auspakken der Instrumente auf der Wiese an.
Auch das Musizieren unter freiem Himmel praktisch ohne Akustik – aus technischen Gründen ist die Verstärkung des
Klangkörpers auf der Bühne nicht möglich – ist eine Herausforderung, die volle
Konzentration erfordert.
Wir wünschen uns für die Zukunft den
guten Willen des Wettergottes, denn
ohne ideales Wetter gibt es keine Parknacht.
Philharmonic Park Night
W
e wanted to start small: a simple stage in the Lichtentaler
Allee, a popular concert programme, a basic level of amplification
for the orchestra sound, a few lights in
the trees and hardly any advertising.
The first event attracted a crowd of
2000 people. In the meantime, countless numbers of spectators congregate
around the open-air stage in the Lichtentaler Allee. Latest estimates speak of
six to eight thousand concert-goers enjoying the music of the Philharmonic
from the 1200 or so provided seats, from
blankets, sun loungers, picnic tables and
benches, etc. An extra portion of magic
is brought to the performance by the
ever-transforming sky. Like an artist’s
canvas supported by the Allee’s towering trees it changes from broad daylight
to sunset followed by twilight and a star-
lit finale. It’s not surprising that this enchanting ambience is used in a variety
of ways to turn the concert into a very
special occasion. In the catering area,
the evening can be enjoyed at one of the
many tables with waiter service. Many
prefer, however, the independent approach and come prepared with their
blankets and camping stools. Somewhat
difficult to secure is one of the 1200
concert seats. Turning up in very good
time (at least 3 hours before concert
begin ... at the moment) with a pile of
reading material and refreshments is
what is normally required. On the culinary front, the variety is great: nuts,
pickled gherkins, meatballs and bottles
of beer are just as popular as wellknown brands of Champagne and fine
delicacies from the delicatessens – one
reason why it’s particularly fascinating
to stroll around during the concert. The
music can be heard from practically
everywhere and then you can marvel at
all the individual ways of listening to
music adopted by the onlookers. For our
musicians, the entire event is not only
the grand finale of the concert season
but equally a very interesting and unusual assignment. This begins with unpacking the instruments on the grass.
Performing in the open air with practically no stage acoustics – for technical
reasons it is not possible to relay the
orchestra sound to the musicians – is
also a challenge that requires full concentration. For the future, we hope to secure the goodwill of the weather gods
because without their support the
Park Night unfortunately cannot take
place.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
9
Musik von Robert Schumann
Music by Robert Schumann
mit der Frankfurter Singakademie
in der „Alten Oper“ Frankfurt
with the Frankfurt Singing Academy
in the Alte Oper, Frankfurt
D
T
ie Alte Oper gehört sicherlich zu den wohl renommiertesten Konzertsälen
Europas. Kein Wunder, denn sowohl das festliche Ambiente als auch die
außergewöhnlich gute Akustik prädestinieren den Raum für unvergessliche
Konzerterlebnisse. Wir freuen uns, dass die Musik der Philharmonie Baden-Baden
auch Zugang in dieses Mekka der Klassik gefunden hat. Umso erfreulicher ist es,
wenn man – wie am Ende unseres letzten Konzertes mit der Frankfurter Singakademie (Leitung: Paulus Christmann) geschehen – am Ende des Konzertes mit
Standing Ovations verabschiedet wird.
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
he Alte Oper in Frankfurt is without question one of Europe’s most respected
concert halls. That’s not surprising really, as the festival-like ambience and the
exceptional acoustics guarantee an unforgettable concert experience. We are
delighted that the music of the Baden-Baden Philharmonic has found its way into this
temple of classical music. And it’s all the more welcoming, as was the case at our last
concert with the Frankfurt Singing Academy (Conductor: Paulus Christmann), when
at the end the orchestra leaves the stage to a standing ovation.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
11
Herzlich willkommen Anna Netrebko
und Erwin Schrott!
A warm welcome to Anna Netrebko
and Erwin Schrott!
N
F
ach Pauline Viardot Garcia, Enrico Caruso, Martha Mödl, Beniamino Gigli, Birgit Nilsson,Grace Bumbry, Siegfried
Jerusalem, Francisco Araiza, José Carreras, Placido Domingo, Renata Tebaldi, Birgit Nilsson, Anneliese Rothenberger, Rene Kollo, Hermann Prey, Agnes Baltsa, Jewgenij Nesterenko, Edita Gruberova, Kurt Moll, Nicolai Gedda,
Simon Estes, Thomas Quasthoff, Krassimira Stojanowa konzertierten wir am 29.4.2012 erstmals mit Anna Netrebko und
Erwin Schrott im Festspielhaus Baden-Baden.
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
ollowing in the footsteps of our concerts with Pauline Viardot Garcia, Enrico Caruso, Martha Mödl, Beniamino Gigli,
Grace Bumbry, Siegfried Jerusalem, Francisco Araiza, José Carreras, Plácido Domingo, Renata Tebaldi, Birgit Nilsson,
Anneliese Rothenberger, René Kollo, Hermann Prey, Agnes Baltsa, Yevgeny Nesterenko, Edita Gruberová,
Kurt Moll, Nicolai Gedda, Simon Estes, Thomas Quasthoff and Krassimira Stoyanova we shared the stage of Baden-Baden
Festspielhaus with Anna Netrebko and Erwin Schrott April 29th, 2012.
Foto: Michael Gregonowits
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Philharmonie Baden-Baden
in der Schweiz/Switzerland
B
is zu 13 Veranstaltungen im Jahr mit
der Philharmonie Baden-Baden in
unserem wunderbaren Nachbarland
führten dazu, dass die Orchestermitglieder
sich in schweizerischen Konzertsälen
ziemlich gut auskennen. Die „big five“ der
Schweiz sind sicherlich die Tonhalle in
Zürich, der KKL in Luzern, die Konzertcasinos in Bern und Basel sowie die Victoria
Hall in Genf. Alle fünf standen bereits
mehrfach auf dem Tourneeplan, am häufigsten gastierte das Orchester im KKL.
Und das immer vor ausverkauftem Hause!
U
p to 13 times per year BadenBaden Philharmonic was invited to
perform in Swiss concert halls in
the last years.The orchestra has over the
years become acquainted with many of
our neighbour’s concert venues. In Switzerland, the ‘big five’ are without doubt
the Tonhalle in Zurich, the KKL in Lucerne, the Konzertcasinos in Bern and
Basel and the Victoria Hall in Geneva.
Baden-Baden Philharmonic has been playing all these concert venues. Especially the
KKL in Lucerne has been inviting the orchestra regulary several times a year.
Philharmonie Baden-Baden in der Tonhalle Zürich
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Chorkonzert im KKL Luzern
mit dem Dirigenten Manfred
Obrecht und großem Konzertchor.
Edita Gruberova und
Pavel Baleff mit der
Philharmonie Baden-Baden
beim Menuhin Festival
in Gstaad
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Mit dem Startenor
Ramon Vargas
im Stadtcasino Bern
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Klingende Gärten Baden-Baden
Melodic Gardens Baden-Baden
Brunnenkonzert in der Gönneranlage
Fountain Concert in Goenneranlage
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Klingende Gärten
Melodic Gardens
J
ohannes Brahms kam unter anderem
gerne nach Baden-Baden, weil man
innerhalb von 5 Minuten vom Konzertsaal in die Waldeinsamkeit gelangen
konnte. Das hat sich seit seinen Zeiten
nicht geändert und macht immer noch
einen nicht unerheblichen Teil der Attraktivität unserer Stadt für den
internationalen Kulturtourismus
aus. In der Konzertreihe „Klingende Gärten von Baden-Baden“
verkürzen wir den Weg vom
Konzertsaal in den Wald erheblich. Wir gehen mit der Philharmonie mitten in die Natur und verwandeln unsere herrlichen Gartenanlagen und Parks in Konzertsäle unter
freiem Himmel.
Das Grundkonzept ist einfach: den Zauber der Location möglichst wenig stören
(deshalb kein Bühnendach) und qualitativ hochstehende Musikprogramme mit
möglichst optimaler Klangqualität anbieten. Der Besuch der Veranstaltungsreihe der „Klingenden Gärten“ bestätigt
den Erfolg unseres Konzeptes. Hier
sehen Sie das Foto eines Brunnenkonzertes in der Gönneranlage an der Lichtentaler Allee. Bei diesem Anlass bauen
wir eine Bühne mitten in den Brunnen
des berühmten Gartenkunstwerks. Das
ist tatsächlich etwas mehr technischer
Aufwand…
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
J
ohannes Brahms enjoyed coming to
Baden-Baden particularly as the solitude of the surrounding woodlands
was a mere 5 minutes from the concert
hall. Little has changed since his day and
the role of nature still plays an important
part in promoting the town internationally as an attractive centre for
culture tourism. In the concert series ‘The Melodic Gardens of
Baden-Baden’, the distance between the concert hall and the
surrounding nature has been
considerably reduced. In fact, we
take the Philharmonic to Mother Nature,
transforming our magnificent parks and
gardens into concert halls under open
skies.
The basic concept is simple: the magic
of the location is to be altered as little as
possible (hence no covered stages) and a
high quality musical programme with
the best possible sound is to be offered.
Audience numbers to the Melodic Garden concert series have endorsed the
success of this concept. The picture here
is of a fountain concert in the Gönneranlage rose garden in the Lichtentaler
Allee. For this occasion, a stage is built
in the middle of the fountain in this famous landscape garden, requiring naturally a little more technical effort than
normal.
Gastspiel des Opernensembles der Metropolitan Opera New York
mit der Philharmonie Baden-Baden
Guest performance of the Opera Ensemble of New York’s
Metropolitan Opera with the Baden-Baden Philharmonic
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Jugendakademie
JA!
I
m Jahr 2010 führte man im ausverkauften Baden-Badener
Festspielhaus die Carmina Burana von Carl Orff mit einem
mehr als 100-köpfigen Orchester und einem Chor aus
400 beteiligten Sängerinnen und Sänger auf (Dirigent: Uwe Serr).
22
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
23
Hohe Konzentration beim Konzert
E
inmal im Jahr öffnet die Philharmonie ihre Reihen für den hochbegabten regionalen Nachwuchs. Man
nimmt sich ein attraktives Programm vor,
Solisten des Orchesters studieren das
Werk über Monate mit den ausgewählten jugendlichen Musikern des Projektes
ein und in der letzten Woche vor dem
Konzert trifft sich schließlich unser komplettes Orchester mit den jungen Virtuosen auf einer Bühne, um dem Programm
des jeweiligen Projektes den letzten
Schliff zu geben.
Für die jungen Musiker bedeutet die Teilnahme an der Jugendakademie ein vielleicht unvergessliches Erlebnis, unter
Umständen sogar eine für Jahre des Lebens entscheidend wichtige Erfahrung.
Für die Philharmoniker werden die Projekte der Jugendakademie zu einer erfrischenden Erfahrung eigener musikalischer Wurzeln.
Baden-Baden ist durch seine Jugendakademie sicher zu einem herausragenden
Oberzentrum der Nachwuchsförderung
in der Region zwischen Karlsruhe und
Freiburg geworden. Die Fotos auf diesen
Seiten geben Ihnen einen kleinen Einblick in die besondere Atmosphäre des
Projektes.
Ohne Sponsoren wäre dieses Projekt absolut undenkbar. Wir danken dem hiesigen Rotary Club Baden-Baden Merkur,
der Firma Grenke Leasing, der BadenBadener Bürgerstiftung, dem Pädagogium, der Volksbank Baden-Baden
Rastatt und der Sparkasse Baden-Baden
Gaggenau für die in den letzten Jahren
geleistete Unterstützung.
Pate der JA:
Rotary Club Baden-Baden-Merkur
Arndt Joosten, Manager der Philharmonie Baden-Baden, im Gespräch mit
Wolfgang Prüße, Vorstandsmitglied im
Förderverein des Rotary Clubs BadenBaden Merkur, dessen ideelle und finanzielle Unterstützung für die JA unentbehrlich ist.
J: Welche Ziele verfolgt Rotary?
P: Rotary ist eine weltweite Gemeinschaft mit 1,2 Mio Mitgliedern aus allen
Berufsbereichen, organisiert in mehr als
34.000 Clubs. Der Dienst am Gemein24
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Proben im Weinbrennersaal
Seite an Seite
Jugendakademie im Bénazetsaal
Woodwinds
Neugier, Humor und Lust auf Kunst
wohl ist auf der Grundlage einer gelebten Freundschaft das herausragende Ziel.
Als Schwerpunktbereiche werden Frieden und Konfliktprävention/-lösung,
Krankheitsprävention und -behandlung,
Wasser und Hygiene, Gesundheitsfürsorge, Elementarbildung und Wirtschafts- und Kommunalförderung besonders unterstützt.
Die Projekte sind sowohl international
ausgerichtet, als Beispiel sei die weltweite Ausrottung der Kinderlähmung genannt, als auch regional orientiert.
gestalterisch. Wir haben bei konzeptionellen Fragen mitgewirkt und unser Mitglied Uwe Serr hat 2010 die Aufführung
von Carmina Burana geleitet.
Weiterhin ist das Vertrauensverhältnis,
das sich mittlerweile zwischen den Verantwortlichen entwickelt hat, die Basis
für eine erfolgreiche und anhaltende Zusammenarbeit.
O
Areas to which the organisation devotes
particular attention include peace and
conflict prevention/resolution, disease
prevention and treatment, water and hygiene, healthcare, elementary education, and economic and community
support.
The projects are organised both internationally, such as the worldwide programme to eradicate polio, as well as on
a regional basis.
artistically. We were involved with its
conceptual design and in 2010 club
member Uwe Serr directed the performance of Carmina Burana.
Furthermore, the mutual trust that has
since developed among those responsible has formed the basis for a successful
and lasting working relationship.
J: Welchen Schwerpunkt hat sich ihr
Club gesetzt?
P: Wir haben uns entschieden, Unterstützung zur beruflichen und kulturellen
Förderung im Bereich Jugend und Bildung zu geben. Den größten Anteil unserer Mittel setzen wir hierbei regional
ein.
Unsere Projekte sind die Förderung abschlussgefährdeter Schüler in zwei
Brennpunktschulen, eine Stadtranderholung für Kinder aus wirtschaftlich schwächeren Familien, ein Preis für Abiturienten für herausragende Fremdsprachenleistungen und die Unterstützung
der JA.
Jedes Projekt wird von einem Beauftragten des Clubs betreut, meine Zuständigkeit ist die JA.
J: Wie ergab sich die Verbindung zur JA?
P: Viele unserer Mitglieder sind passionierte Musikliebhaber und spielen teilweise selbst ein Instrument. Insofern ist
eine enge Verbindung zur Musik und
damit zur musikalischen Ausbildung von
Jugendlichen gegeben. Daher unterstützen wir die JA seit ihrer Gründung in
2008 und dem ersten Konzert in 2009.
Wir verbinden mit unseren Projekten
Nachhaltigkeit und Kontinuität. Hierbei
wollen wir nicht nur als Geldspender
auftreten, sondern uns auch mit den Fähigkeiten unserer Mitglieder einbringen
und die Projekte mit Rat und Tat begleiten.
J: Dies beschreibt auch ihre Rolle als
Pate?
P: Ja, unser Club hat bislang die JA nicht
nur finanziell unterstützt, sondern auch
J: Welche Erwartungen verbinden Sie
mit der JA?
P: Zunächst einmal können die Jugendlichen ihre musikalischen Fähigkeiten
weiter entwickeln. Weiterhin erhalten
sie Einblick in einen Orchesterbetrieb,
dies könnte Einfluss auf spätere berufliche Entscheidungen haben. Durch unsere
Unterstützung
wollen
wir
ermöglichen, dass sich alle Begabten,
unabhängig vom wirtschaftlichen Hintergrund, beteiligen können, denn die
Teilnahme ist für die Jugendlichen kostenfrei.
J: Gibt es weitere Aspekte?
P: Ja, soziale und pädagogische Momente. Wir sehen in der JA die Herausforderung für die Jugendlichen, sich in
ein soziales Gefüge einzubringen und
individuelle Gesichtspunkte und Fähigkeiten in eine Gemeinschaft einzubringen. Dies erfordert Integration und
Motivation. Es gilt, in der Gruppe auf ein
gemeinsames Ergebnis hin zu arbeiten,
gemeinsam den Erfolg zu erleben und
natürlich danach auch gemeinsam zu
feiern. Dieses prägende Erlebnis trägt zur
Persönlichkeitsentwicklung und -bildung
bei.
J: Wie sehen Sie die Zukunft der JA?
P: Nach meinem Eindruck hat sich die
JA etabliert, die zunehmend hohe Anzahl von Bewerbern bestätigt dies. Es bereitet jedes Mal große Freude, die jungen
Musiker mit den Philharmonikern nebeneinander an einem Pult sitzend im
Konzert zu erleben. Anspannung und
zugleich Freude sind zu spüren.
Das hohe Engagement aller Orchestermitglieder bis hin zu Ihnen und dem
Chefdirigenten Pavel Baleff wird auch
weiterhin den Erfolg dieser einmaligen
Initiative sichern und ist für uns Motiva-
nce a year, the Philharmonic
opens its ranks to the next generation of highly-talented musicians from the region. An attractive
musical programme is chosen, soloists
from the orchestra rehearse the work for
many months with the selected young
musicians and in the week prior to the
concert, the young virtuosos come together on stage with the complete orchestra to put the finishing touches to
the project.
For most young musicians, participating
in the youth academy programme is an
unforgettable experience and a vitally
important training exercise whose benefits may be enjoyed for many years to
come. For the Philharmonic, the youth
academy projects allow the musicians
to take a refreshing look back to their
own musical roots. Thanks to its youth
academy, Baden-Baden has truly become an outstanding centre for promoting young talent in the Karlsruhe to
Freiburg region of SW Germany. The
pictures on these pages allow a brief insight into the project’s special atmosphere. Without sponsors, this project
would simply be unthinkable. We
would like to thank the Baden-Baden
Merkur Rotary Club, Grenke Leasing,
the Baden-Baden Civic Foundation, the
Pädagogium School, the Volksbank
Baden-Baden Rastatt and the Sparkasse
Baden-Baden Gaggenau for their valuable support in recent years.
A short interview follows with Otmar
Prüße, project supervisor for the Rotary
Club.
Patron of the JA Youth Academy:
Rotary Club of Baden-Baden-Merkur
Arndt Joosten, Orchestra Manager of the
Baden-Baden Philharmonic, in conversation with Wolfgang Prüße, Club Officer at the Baden-Baden-Merkur Rotary
Club.
J: What are the objectives of Rotary?
P: Rotary is a worldwide organisation
comprising 1.2 million members from
all occupational fields who are organised into more than 34,000 clubs. Serving the common good on the basis of
friendship is Rotary’s primary objective.
J: What is the main focus of your club?
P: We have decided to concentrate on
youth and development and in doing so
promote occupational and cultural measures in this field. The majority of our
funds are channelled regionally.
Our projects are as follows: supporting
pupils at risk of gaining no qualifications in two disadvantaged schools, providing an out-of-town recuperation
centre for children from financially troubled families, awarding a prize for high
school graduates with outstanding foreign language skills and supporting the
JA.
Each project is supervised by one representative of our club; I am responsible
for the JA.
J: How did the connection to the JA
come about?
P: Many of our members are passionate
music enthusiasts, a number of whom
even play a musical instrument themselves. As a result, a close relationship
to music has developed and with it the
musical training of youngsters. That is
why we have been supporting the JA
since its foundation in 2008 and the first
concert in 2009.
Sustainability and consistency are two
factors which we integrate into all our
projects. Not only is it in our interest to
act as a donor but also to incorporate
the competences of our members and
supervise such projects with advice and
assistance.
J: This also characterises your role as
patron, doesn’t it?
P: Yes, our club has until now supported the JA not only financially but also
J: What are your expectations for the
JA?
P: First and foremost to allow young
people to develop their musical skills.
Receiving an insight into the workings
of an orchestra may also influence their
later career decisions. With our support,
we wish to offer all talented youngsters,
regardless of their economic circumstances, the chance of taking part, hence
no charge for youth participants.
J: Are there any additional aspects?
P: Yes, the social and educational factors. We see the JA as a challenge for the
youngsters as they have to enter a new
social community and bring with them
their own individual points of view and
abilities. This requires integration and
motivation skills. What counts is working as a group towards a common goal,
experiencing the success as a team and
of course celebrating together at the
end. This formative experience contributes greatly to personal development
and character building.
J: How do you view the JA’s future?
P: In my opinion, the JA is now an established academy; the increasing high
numbers of applicants is confirmation of
this. At every concert, it brings enormous pleasure to experience the young
musicians sitting on the stage next to
their Philharmonic counterparts. The
tension coupled with the delight can be
sensed by all.
The great commitment shown by all orchestra members, by you Mr Joosten
and the chief conductor Pavel Baleff will
ensure the success of this unique initiative and this motivates us to continue
our support and supervision.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
25
Placido Domingo
Placido Domingo
S
S
eit unserem ersten Konzert mit Placido Domingo 1990 im Benazétsaal
des Kurhauses in Baden-Baden hatten wir insgesamt acht Mal die
Gelegenheit, mit dem berühmten Tenor aufzutreten. Eigentlich waren
alle Gastspiele in unserer Erinnerung denkwürdig, sei es auf dem Königsplatz in München vor rund 20 000 Zuschauern (dort spielten wir bei
„arktischen“ Temperaturen Anfang Juli), bei den drei Konzerten in den
arabischen Emiraten Qatar, Dubai, Bahrain sowie bei dem – leider
verregneten – Gastspiel auf der Pferderennbahn in Iffezheim.
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
ince our first concert with Placido Domingo in 1990 in the Benazetsaal in Baden-Baden’s Kurhaus, we have had the privilege of performing a total of eight times with the famous tenor. In fact, all our guest
performances with him were memorable occasions, such as the concert in
Munich’s Königsplatz in front of around 20,000 people (playing in ‘arctic’
temperatures at the start of July), the three concerts in the Arabian Emirates
Qatar, Dubai and Bahrain and our – unfortunately rainy - performance at
the racecourse in Iffezheim.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
27
Zur Aufführung kamen Lieder
aus dem Film „Die Kinder des
Monsieur Mathieu“. Wer den
Film kennt, weiss warum die
kleine Luisa hier die Noten
hält.
Probe
muss sein
Lorenzo
Coladonatos
Gummibärchen ölen
die Stimmbänder
Magische
Glücksrituale mit
Chorleiterin
Alessandra
Wenger
Letzter Witz
vor dem
Auftritt
Freude
nach dem
gelungenen
Auftritt
Hinter den Kulissen bei
unserem Kinderchor
S
eit 4 Jahren gönnen wir uns das Vergnügen, einen eigenen
kleinen aber feinen Kinderchor aufzubauen und zu pflegen. So bekommen unsere Konzertbesucher die Möglichkeit, sich einige Male im Jahr bei den unterschiedlichsten
Anlässen von den erstaunlichen Künsten unserer kleinen
Sängerinnen und Sänger begeistern zu lassen. Die Einstudierung des Chores hatte zunächst die Musikpädagogin
Mechthild Jacobs in ihren Händen. Mittlerweile widmen sich unser Kapellmeister Lorenzo Coladonato
und seine Frau Alessandra Wenger der musikalischen Kinderschar. 2012 trat der Chor erstmals
gemeinsam mit der Philharmonie im Festspielhaus auf. Unser Fotograf Jörg Bongartz erlaubt
uns mit den auf diesen Seiten präsentierten
Fotos eine schöne Erinnerung an dieses spannende Ereignis.
Natürlich freuen wir uns über neue sangesfreudige Kinder, die Lust haben, nach einem
kurzen Vorsingen in diesem Ensemble mitzuwirken. Die Unterstützung durch unseren
Sponsor – die Volksbank Baden-Baden Rastatt – erlaubt es uns, diese Initiative ohne
einen Mitwirkungsbeitrag der Kinder, respektive der Eltern, durchzuführen. Neue
Interessenten sind herzlich willkommen.
Melden Sie sich bitte zur Kontaktaufnahme im Orchesterbüro.
(philharmonie.baden-baden.de –
07221/932791)
Behind the
scenes of our
Children’s
Choir
F
or the past 4 years, we have had the pleasure of establishing and developing a
small but excellent children’s choir. Those
attending our concerts now have the opportunity
a number of times a year of being enthralled by our
little singers performing in a variety of concert formats. At first, music teacher Mechthild Jacobs was in
charge of the choir. In the meantime, our Kapellmeister
Lorenzo Coladonato and his wife Alessandra Wenger
devote their time to the group. In 2012, the choir performed with the Philharmonic for the very first time in the FestFestspielhaus.
Thanks
to our
photographer
Bongartz,
spielhaus.
Thanks
to our
photographer
JörgJörg
Bongartz,
the the
photographs on view here present a wonderful recollection of
this exciting occasion.
We would be delighted to see more children with a passion for singing take our short audition and become involved with the choir. The
support provided from our sponsor, the Volksbank Baden-Baden Rastatt,
allows us to conduct this initiative without charging the children’s parents a
participation fee. New choir members are always welcome. Simply contact the
orchestra office for more details. (philharmonie.baden-baden.de – 07221/932791)
Besuch aus Japan
M
it dem „DAIKU-Chor“ aus Toride bei Tokio erhielten wir 1995 einen höchst willkommenen Besucher, der mit
mehr als einhundert Mitglieder die lange Reise vom anderen Ende der Welt auf sich genommen hatte, um gemeinsam mit uns zwei Aufführungen der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven zu gestalten. Das Ganze
wurde ein wirklich unvergessliches Projekt und dokumentierte eindrucksvoll, in welchem Maße Musik eine Brücke zwischen unterschiedlichen Nationen bauen kann. Unsere japanischen Partner waren mindestens genauso begeistert wie
wir und nahmen das Wagnis auf sich, 10 Jahre später – also 2005 – wieder im Dienste der 9. Sinfonie mit dem kompletten Chor nach Deutschland zu reisen. Auch das zweite Projekt begeisterte die Mitwirkenden so, dass man sich entschloss, bereits 2010 – nach weiteren 5 Jahren – ein erneutes Projekt in Angriff zu nehmen. Für diesen Anlass wollte
man allerdings andere künstlerische Eckdaten. Auf dem Programm stand diesmal nicht Beethovens Neunte, sondern das
Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn, das für Aufführungen im Baden-Badener Kurhaus und im Pfalzbau in
Ludwigshafen einstudiert werden sollte. Erstmals wurde auch die Integration eines deutschen Chores beschlossen. Der
„Beethoven-Chor“ aus Ludwigshafen (Leitung: Klaus Arp) erwies sich als kongeniale Ergänzung des Teams und das Projekt konnte nach 3-jähriger Vorbereitungszeit über die Bühne gebracht werden.
30
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Der Weinbrennersaal einmal anders mit unserem großen Chorpodest
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
31
A visit from Japan
I
n 1995, we received a very interesting visit from the DAIKU Choir from Toride, near Tokyo. Over 100 members from
the choir made the long journey from the other side of the world to give two performances of Ludwig van Beethoven’s
9th Symphony with the Philharmonic. The whole project was truly unforgettable and an impressive demonstration of
the extent to which music can build bridges between different nations. Our Japanese partners were just as enthusiastic as
we are and took the initiative 10 years later, in 2005, to return to Germany - once again as heralds of the 9th Symphony
– with their complete choir. This second project proved equally inspiring for both sets of performers so much so that the
decision was made to embark upon a new joint project, this time however, with the performances planned for five years’
time in 2010. For this initiative, it was agreed that new artistic parameters should be set: Beethoven’s Ninth was replaced
on the programme by The Seasons Oratorio by Joseph Haydn and concerts were planned for Baden-Baden’s Kurhaus
and Ludwigshafen’s Pfalzbau. For the first time, it was also decided to involve a German choir. The Beethoven Choir
from Ludwigshafen (musical direction: Klaus Arp) proved to be the perfect addition to the team and the project, after 3
years of preparation, came as planned to a successful fruition.
32
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Probenarbeit
im Weinbrennersaal
mit Pavel Baleff und der
deutsch-japanischen
Chorvereinigung
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
33
Regionale Kulturarbeit
E
ine Gemeinschaft der regionalen
Lions Clubs unterstützt seit fast
zwei Jahrzehnten die Meisterkurse
der Baden-Badener „Carl-Flesch-Akademie“ mit einer ziemlich außergewöhnlichen Maßnahme. Wichtiger Teil
des Projektes ist die alljährliche Verleihung des „Carl-Flesch-Preises“, dessen
Preisträger sich in einem separaten Konzert dem Publikum im Weinbrennersaal
vorstellt. Über viele Jahre war der Preis
mit der Produktion einer CD mit dem
Preisträger verbunden. Von dieser Maßnahme hat man mittlerweile abgesehen,
um die Idee des „fundraising“ für die
„Carl-Flesch-Akademie“ im Umfeld
eines Konzertes mit dem jeweiligen
Preisträger nicht durch die mit einer Aufnahme verbundenen hohen Kosten zu
beeinträchtigen. Die Idee hat nach der
nun schon über Jahrzehnte andauernden Aktivität der Clubs eine bemerkenswerte Stabilität entwickelt und trägt über
die Bündelung der Unterstützungsbereitschaft der Clubs wesentlich zur Finanzierung der Meisterkurse selber bei.
Wir sprechen mit Dr. Walter Ditz, der
seit einigen Jahren die diesbezüglichen
Aktivitäten der Clubs koordiniert und
mit Eduard Freudl, der als Vorsitzender des „Fördervereins Carl-FleschAkademie“ die Unterstützung für die
Meisterkurse seit Gründung der Initiative betreut.
Ein Gespräch mit Dr. Walter Ditz, dem
Projektkoordinator des „Carl-Flesch-
34
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Preisträgerkonzertes“.
Wie kommt der Lions Club dazu, einen
eigenen Preis für Streichinstrumentalisten zu verleihen?
Es ist das Interesse und die Intention der
Lions Clubs, junge Künstler zu unterstützen, um diese so ein kleines Stück
auf dem Weg zur Karriere zu begleiten.
Diese Kulturunterstützung ist ein hohes
Gut der Lions Clubs. Als Koordinator
habe ich die Aufgaben, langfristig eine
Verbindung herzustellen, zwischen den
wechselnden Ansprechpartnern der jeweils das Preisträgerkonzert ausrichtenden Clubs, der Philharmonie BadenBaden sowie der „Carl-Flesch-Akademie“.
Wie viele Clubs sind beteiligt und
welche?
Beteiligt sind augenblicklich die Lions
Clubs Gernsbach, Baden-Baden, BadenBaden-Hohenbaden, Baden-Baden Lichtentaler Allee, Bühl, Achern, Oberkirch.
Wer bestimmt eigentlich den Preisträger?
Der Preisträger wird bestimmt von den
Juroren der „Carl-Flesch-Akademie“.
Wie läuft die Gesamtorganisation?
Clubintern verteilt sich die Last der Organisation dadurch, dass jeder Club
einen Carl-Flesch-Beauftragten bestimmen sollte, der neben dem Präsident für
die Organisation der Veranstaltung verantwortlich ist, federführend wird die
Organisation jedoch durchgeführt durch
Herrn Arndt Joosten von der Philharmonie, Dr. Sven Gehrke vom Lions Club
Gernsbach Murgtal sowie von mir vom
Lions Club Baden-Baden Hohenbaden.
Welche anderen Ziele verbindet der
Lions Club mit der Durchführung der
Maßnahme?
Das Projekt des Lions Carl Flesch Preisträgerkonzerts hat bei den beteiligten
Clubs einen sehr hohen Stellenwert, da
dies eine Gelegenheit der Clubs ist, sich
nach „außen“ zu präsentieren und
gleichzeitig die Möglichkeit des Zusammentreffens mehrerer Clubmitglieder
verschiedener beteiligter Clubs bietet.
Ich wünsche mir, dass die beteiligten
Lions Clubs auch in den nächsten Jahren das Konzert im Zusammenhang mit
der Übergabe des Lions „Carl-FleschPreises“ unterstützen.
Ein Gespräch mit Eduard Freudl, dem
vieljährigen Präsidenten des Fördervereins der „Carl-Flesch Akademie“.
Worin liegt der Schwerpunkt der vom
Verein geförderten Akademie?
Seit 1982 finden alljährlich im Juli die
internationalen Meisterkurse für Streichinstrumente (Violine, Viola, Violoncello,
Kontrabass) der „Carl-Flesch-Akade-
Lions Club
mie“ statt. Ihre Entstehung verdanken sie
einer Initiative von Herrn Professor Werner Stiefel, dem früheren Generalmusikdirektor unserer Baden-Badener Philharmonie. Daraus leitet sich eine enge Verzahnung der Kurse mit dem Orchester
und somit die besondere Attraktivität der
Akademie ab. Herausragende Professoren, die ihrerseits als Solisten in weltbekannten Orchestern musizieren, bilden
den Lehrkörper. Die jungen Teilnehmer
haben die Möglichkeit, über zwei Wochen sehr intensiv und persönlich mit
den Professoren zu arbeiten, neue Techniken zu erlernen, sich auf internationale Wettbewerbe vorzubereiten und
bei den Kammermusikveranstaltungen
der Akademie aufzutreten. Ein ausgewählter Anteil der „Fleschis“ erhält
sogar die Möglichkeit, bei einem der
3 Orchesterkonzerte der Kurse solistisch
aufzutreten. Viele der ehemaligen Absolventen haben Wettbewerbspreise errungen, sind Solisten, arbeiten in bedeutenden Orchestern oder unterrichten
als Professorinnen oder Professoren an
Musikhochschulen.
Worin liegt der Bezug zum Namensgeber Carl Flesch?
Mit der Namensgebung soll die Arbeit
eines der bedeutendsten Violinpädagogen des 20. Jahrhunderts, Carl Flesch,
gewürdigt und seine Zeit in BadenBaden nicht vergessen werden. Von
1926 bis zu ihrer erzwungenen Ausbürgerung lebte die Familie in BadenBaden, Kaiser-Wilhelm-Straße 23. Neben seiner Professorentätigkeit in Berlin
führte Carl Flesch in der Zeit von 1929
und mit zunehmenden Schwierigkeiten
bis 1934 während der Ferienmonate Juli
und August in seinem Hause Lehrgänge
in praktischer Geigenpädagogik insbesondere für berufstätige Geiger (Lehrer
und Orchestermitglieder) durch. Die
enge Verbindung zu Wilhelm Furtwängler stellte eine gewisse Schutzfunktion
dar, die es der Familie Flesch ermöglichte wegen ihres jüdischen Glaubens
über England, die Niederlande, Ungarn
– der Heimat von Carl Flesch – schließlich in die Schweiz zu emigrieren. Carl
Flesch starb am 15.11.1944 in Luzern.
Welche Ziele verfolgt der Förderverein
der „Carl-Flesch-Akademie“?
Der Förderverein hat es sich zur Auf-
Carl Flesch Preis
gabe gemacht, die Erinnerung an den
großen Musikpädagogen wach zu halten. Dies geschah und geschieht durch
die finanzielle Beteiligung an entsprechenden Publikationen und Veranstaltungen. Hinzu kommt im Einzelfalle die
Unterstützung von speziellen Konzertaufführungen mit Streichinstrumenten.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die
Förderung der an den Kursen teilnehmenden Schüler und Studenten, die
nicht nur aus Deutschland und dem benachbarten Ausland sondern auch aus
Korea, Japan, China und vielen anderen
überseeischen Ländern nach BadenBaden kommen. Darunter befinden sich
auch hochtalentierte Begabungen im
Grundschulalter. Etliche der Teilnehmer
werden von uns mit einem Förderpreis
(einer Art Stipendium) ausgezeichnet.
Koordinierend steht der Förderverein
auch bei der Suche nach Unterkunftsmöglichkeiten für die Studierenden
während der Meisterkurse zur Verfügung. Darüber hinaus sind wir offen
bzw. prüfen wir Projekte der musischen
Erziehung für begabte Schülerinnen und
Schüler vor Ort.
Welche Funktion hat der „Carl-FleschPreis“ und das Preisträgerkonzert der
Lions-Clubs in diesem Konzept?
Seit Gründung sind neben den engagierten Mitgliedern des Fördervereins
die Lions-Clubs der Region ein wesentlicher Unterstützerkreis. Ausgehend
vom Lions-Club Baden-Baden, beteiligen sich die Baden-Badener Clubs
Lichtentaler Allee und Hohenbaden,
Achern, Gernsbach-Murgtal und Bühl
daran. Sichtbar wird dieses Engagement
im alljährlich stattfindenden „CarlFlesch-Preisträgerkonzert“ der LionsClubs, für das abwechselnd einer der
Clubs die Veranstalterrolle übernimmt.
Dabei wird gleichzeitig der gestiftete
„Carl-Flesch-Preis“ der Lions Clubs –
verbunden mit einem solistischen Auftritt bei dieser Veranstaltung – an eine
herausragende Absolventin oder einen
herausragenden Absolventen der „CarlFlesch-Akademie“ überreicht. Die kooperierenden Lions-Clubs ermöglichen
so vor einem breiten Publikum das Zusammentreffen von begnadeten Künstlerinnen und Künstlern der Akademie
mit unserer international anerkannten
und gefragten Baden-Badener Philharmonie.
Wofür werden die mit dem Konzert generierten Geldmittel eingesetzt?
Die erzielten Einnahmen dienen zunächst zum Ausgleich im Zusammenhang mit dem Konzert entstehender
Kosten. Ein entstehender Überschuss
fließt dem „Förderverein Carl-FleschAkademie“ zur Finanzierung seiner Aufgaben zu. Deshalb freuen wir uns über
einen ausverkauften Konzertsaal.
Was ist ihr Wunsch für die Zukunft
dieses Projektes?
Zunächst einmal, dass die Attraktivität
des Preisträgerkonzertes nicht nachlässt
und es so ermöglicht, den finanziellen
Rahmen für den Förderverein zu erhalten und vielleicht sogar auszuweiten.
Darüber hinaus würde ich mich freuen,
wenn das Netzwerk der Lions-Clubs
zahlreiche Besucher aus dem Umfeld,
der Region nach Baden-Baden führt.
Möglichst viele Menschen sollten teilhaben an diesem außergewöhnlichen
Konzerterlebnis und dabei feststellen,
welch beeindruckendes Leistungsvermögen in den überwiegend noch sehr
jungen Musikern steckt.
Wie wird man Mitglied im Förderverein?
Man erklärt einfach seine Mitgliedschaft
durch einen entsprechenden Aufnahmeantrag. Schon mit einem Jahresbeitrag von 25,- Euro kann eine Privatperson dem Unterstützerkreis der „CarlFlesch-Akademie“ angehören. Rechtzeitige Veranstaltungshinweise, ein Teilhaben an den Unterrichtsstunden der
Professoren oder am Projekt „Junge Meister musizieren“ bilden ein attraktives
Äquivalent.
Als Ansprechpartner stehen Herr Professor Werner Stiefel, als 2. Vorsitzender,
die Mitglieder des Vorstandes: Gabriele
Leoff (Schriftführerin), Rolf Eiermann
(Schatzmeister), Irmgard Salinger, Helga
Tauber, Dr. Manfred Schnell, Dr. Walter
Ditz und ich (Eduard Freudl, Hafnerweg
20, 76532 Baden-Baden, [email protected])zur Verfügung. Wir freuen uns
auf interessierte Musikfreunde, die sich
im Rahmen einer Mitgliedschaft für
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
35
Lions-Präsident Dr. Sven Gehrke, die Preisträgerin Sophie Wang, Projektkoordinator Dr. Walter Ditz
und Eduard Freudl, der Vorsitzende des Förderverein Carl Flesch Akademie.
Carl Flesch Preisträgerkonzert 2011, im Fokus der Kulturfreunde.
A
wängler formed a kind of safeguard
which, due to their Jewish beliefs, enabled the Flesch family to emigrate to
Switzerland via England, the Netherlands and Carl Flesch’s native country of
Hungary. Carl Flesch died on 15 November 1944 in Lucerne.
conversation with Dr. Walter
Ditz, the project coordinator
of the Carl Flesch Prize Winner’s Concert.
Why did the Lions Club decide to
award their own prize for string musicians?
It is the interest and the intention of the
Lions Club to support young artists and
thus offer them some accompaniment
on their way to forging a career. Cultural
support plays an important role in the
Lions Clubs’ activities. As coordinator, it
is my job to establish long-term relations between the changing contact partners at each of the concert organising
clubs, the Baden-Baden Philharmonic
and the Carl Flesch Academy.
How many clubs are involved and
which ones are these?
At present, the list of Lions Clubs involved includes Gernsbach, Baden-Baden,
Baden-Baden-Hohenbaden,
BadenBaden Lichtentaler Allee, Bühl, Achern
and Oberkirch.
Who actually chooses the winner?
The winner is selected by the jury of the
Carl Flesch Academy.
How is everything organized?
The burden of organizing the event is
shared between the clubs with each requested to assign a Carl Flesch delegate
who along with the president is responsible for the organization. Overseeing all
36
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
organizational issues are Mr Arndt Joosten from the Philharmonic, Dr. Sven
Gehrke from the Lions Club Gernsbach
Murgtal as well as myself from the Lions
Club Baden-Baden Hohenbaden.
What other aims does the Lions Club
have by implementing this project?
The Carl Flesch Winner’s Concert project is particularly important to the participating Lions Clubs as it enables them
to present themselves to the outside
world and, at the same time, gives many
club members from the different participating clubs the opportunity to meet and
converse with one another.
I do hope that the participating Lions
Clubs will also offer their support next
year to the concert in conjunction with
the awarding of their sponsored Carl
Flesch Prize.
A conversation with Eduard Freudl, the
long-standing chairman of the Friends
of the Carl Flesch Academy.
What is the focus of the academy which
your association supports?
Since 1982, the Carl Flesch Academy’s
international master classes for string instruments (violin, viola, cello and double bass) have taken place every year in
July. Their establishment is thanks to an
initiative by Professor Werner Stiefel, the
former chief musical director of the
Baden-Baden Philharmonic. As a result,
the classes are closely linked with the
orchestra making the academy particularly attractive. Top professors who perform as soloists in world-famous orchestras form the teaching staff. The
young participants have the opportunity
to work very intensively and individually for two weeks with the professors,
learning new techniques and preparing
for international competitions and the
academy’s chamber music events. A selected number of “Fleschies” receive the
chance to perform as a soloist at one of
the course’s three orchestra concerts.
Many former course graduates have
won competition prizes, are now soloists themselves, play in major orchestras
or are teaching professors at music academies.
What is the relation to Carl Flesch the
academy’s namesake?
The academy was named in recognition
of the work of one of the most important
violin teachers of the 20th century, Carl
Flesch, and to ensure his time in BadenBaden would not be forgotten. From
1926 until their forced expatriation, his
family lived in Baden-Baden in the Kaiser-Wilhelm-Strasse 23. In addition to
his work as a professor in Berlin, Carl
Flesch gave practical violin courses at
home to in particular working violinists
(teachers and orchestra members).
These took place during the holiday
months of July and August between
1929 and 1934 although with increasing difficulty towards the end of this period. The close ties to Wilhelm Furt-
Which goals do the Friends of the Carl
Flesch Academy pursue?
The friends association has made it their
business to keep the memory of the
great violin teacher alive. This has in the
past and continues to be achieved by
making financial contributions to appropriate publications and events. In addition to this, are individual cases of
support for special concerts with string
instruments. Another focal point is supporting pupils and students who participate on the courses and come to
Baden-Baden not only from Germany
and its European neighbours but from
Korea, Japan, China and many other
overseas countries. Among these are
also highly-gifted individuals of primary
school age. Several of the participants
are awarded a grant (a type of scholarship) from ourselves. The friends association also provides assistance to
students to help them find accommodation during the master classes. In addition to this, we gladly review musical
education projects for talented pupils
here in Baden-Baden.
What function does the Carl Flesch
Prize and the Lions Clubs’ Prize Win-
ner’s Concert have in this concept?
Since its establishment, and in addition
to the dedicated members of the friends
association, a strong circle of support is
provided by the regional Lions Clubs.
These include the Lions Club BadenBaden and also the town’s Lichtentaler
Allee and Hohenbaden clubs along with
the Achern, Gernsbach-Murgtal and
Bühl clubs. Their dedication is evident
at the annual Lions Clubs’ “Carl Flesch
Winner’s Concert” where the role of organizing the event passes each year to a
different club. This event also sees one
of the outstanding course graduates of
the Carl Flesch Academy being presented with the Carl Flesch Prize; an award
that is sponsored by the Lions Clubs and
combined with a solo performance at
this event. Taking place in front of a
broad audience, this encounter between
exceptionally gifted musicians from the
academy and our in demand and internationally renowned Baden-Baden Philharmonic is only made possible thanks
to the cooperating Lions Clubs.
What is the money used for which is generated from the concert?
The revenue generated is firstly used to
cover the costs of the concert. Any surplus funds pass to the Friends of the Carl
Flesch Academy to help finance its
work. Hence it is always a delight when
the concert is sold out.
What is your wish for the future of this
project?
Firstly, that the attractiveness of the prize
winner’s concert does not deteriorate,
thus ensuring that the financial framework for the friends association is kept
in place and possibly even extended. In
addition to this, I would be very pleased
when the network of Lions Clubs continues to attract large numbers of concert-goers to Baden-Baden from the
surrounding region. This exceptional
concert experience should be witnessed
by as many people as possible so they
can see what awe-inspiring potential is
hidden within these predominantly very
young musicians.
How does one become a member of the
Friends of the Academy?
One becomes a member simply by sending us an application. A private individual can for as little as Euro 25 a year
belong to the community of supporters
of the Carl Flesch Academy. Receiving
timely information about events, partaking in the professors’ lessons or with the
“Young Masters make Music” project
add to the attractiveness of becoming a
member.
Contact persons include music director
Professor Werner Stiefel and the
committee members: Gabriele Leoff
(secretary), Rolf Eiermann (treasurer),
Irmgard Salinger, Helga Tauber,
Dr. Manfred Schnell, Dr. Walter Ditz
and myself (Eduard Freudl, Hafnerweg
20, 76532 Baden-Baden, [email protected]). We look forward to hearing
from music enthusiasts who would be
interested in becoming involved with
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
37
Klingende Bilder
Paintings of Sound
vorbereitet. Die Betreuung dieser Aktivitäten übernimmt ein hervorragendes
Management, welches mir glücklicherweise zur Verfügung steht. Ansonsten
wäre Malerei und Orchestertätigkeit keinesfalls zu vereinbaren.
A
n Interview with our tromboneplayer Volker Stoll – member of
Baden-Baden Philharmonic for
many years – about his artistic concept
as a painter.
When comparing the creative processes of painting to playing with the orchestra, is there a difference or do they
complement one another?
Generally speaking, music greatly influences my style of painting. This is reflected on the one hand by my choice
of colour in relation to the music I’m listening to and, on the other, by the impressions I get and store in my mind
during concerts with the Philharmonic.
Your question as to whether the creative
processes differ between painting and
S
eit einigen Jahren widmet sich
unser Bassposaunist Volker Stoll in
seiner Freizeit nicht nur mit großem Elan sondern auch mit großem Erfolg der Malerei. Grund für uns, in
einem kurzen Gespräch mit ihm auf dieses außergewöhnliche Orchestermitglied aufmerksam zu machen:
Unterscheidet oder ergänzt sich der
kreative Prozess beim Malen von dem
des Musizierens im Orchester?
Generell beeinflusst Musik meine Malerei in starkem Maße. Dies äußert sich
zum einen in der Farbauswahl während
des Malens bei gleichzeitig „gehörter“
Musik, zum anderen durch Eindrücke,
die während unserer Konzerte mit der
Philharmonie entstehen und somit gespeichert werden.
Ihre Frage, ob sich der kreative Prozess
beim Malen von der der Orchestertätigkeit unterscheidet, kann ich definitiv mit
ja beantworten. Sogar sehr stark, da
38
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
man als Kunstmaler alleiniger Entscheidungsträger aller Vorgänge ist, sich also
nicht unter- oder einzuordnen hat.
Erschaffen Sie für den Betrachter erfundene Visionen oder bringen Sie Bilder aus Ihrem Bewusstsein auf die
Leinwand?
Meine Werke zeigen – aus meiner Sicht
– die im Menschen grundsätzlich verankerte, sehr spezielle Art eines unwiderstehlichen „Magnetismus“, den jeder
mindestens einmal in seinem Leben zu
erwarten hat. Also keine erfundene Vision, sondern von mir erlebter Hintergrund, auf Leinwand festgehalten.
Wie reagieren andere auf Ihre Bilder?
Die Rückmeldung von Ausstellungsbesuchern oder Gästen meiner Galerie in
Baden-Baden ist jene, dass in meinen
Werken sehr oft ein Prozess entdeckt
wird, der vielen in irgendeiner Art und
Weise vertraut oder sogar bekannt zu
sein scheint. Absichtlich sind den Gemälden keine Titel beigefügt, um den Betrachtern ihre Interpretation der Werke
zu ermöglichen. Alle Werke sind jedoch
auf der Rückseite durchnummeriert.
Wo konnte und wo wird man Ihre
Bilder betrachten können?
Im September 2012 hatte ich eine sehr
interessante Ausstellung in Johannesburg / Südafrika. Der Titel der Ausstellung lautete „THE GIANT LEAP“. Dort
konnte ich neben Orginalwerken von
Vincent van Gogh, Pierre-Auguste Renoir und Francisco de Goya meine Gemälde präsentieren. Ende Oktober 2012
fand eine andere Ausstellung mit älteren
Werken auch in Johannesburg statt.
2013 werde ich zum zweiten Mal in
Wien vertreten sein und mein Ausstellungsdebüt in Yerevan / Armenien im
„Yerevan Modern Art Museum“ geben.
Weitere Präsentationen in Hongkong,
New York und Durban werden gerade
performing with the orchestra can be
answered with a definite yes. In fact, a
very definite yes because as an artist one
is the sole decision maker in every process and one does not have to integrate
with others or play a subordinate role.
Do you provide observers of your art
with visions that you have invented or
do the pictures on your canvas come
from your conscious?
In my view, my works display a very
special type of compelling magnetism
that is basically rooted in us all and
which everyone can expect to experience at least once in their lifetime. So
no, my paintings are not self-invented
visions but backdrops which I have experienced and captured on canvas.
How do others react to your paintings?
Feedback from exhibition-goers and visitors to my gallery in Baden-Baden has
brought to light that many discover a process in my works with which they can relate to in one way or another, or even
appear to be familiar with. The paintings
are not given titles on purpose, thus allowing the observer’s own interpretation of
the work to develop. All works are, however, numbered on the back.
Where can your paintings be viewed?
In September 2012, I had a very interesting exhibition in Johannesburg, South
Africa. The title of the exhibition was
“THE GIANT LEAP”. There, I was able
to present my paintings next to original
works from Vincent van Gogh, PierreAuguste Renoir and Francisco de Goya.
From the end of October 2012, another
exhibition is taking place in Johannesburg featuring older works. In 2013,
paintings of mine will appear for the second time in Vienna and I will also be
celebrating my exhibition debut in Yerevan, Armenia, at the Yerevan Modern
Art Museum. Further presentations in
Hong Kong, New York and Durban are
currently being organized. Taking care
of these activities requires an excellent
manager and I am fortunate enough to
Friederike-Kroes-Stiftung
A
ngesichts der zusehends knapper
werdenden Budgets der Kulturförderung wird es für alle im klassischen Veranstaltungsmarkt tätigen
immer wichtiger, private Geldquellen
jenseits der institutionellen Unterstützung durch die kommunalen und
sonstigen staatlichen Geldquellen zu
finden. Das gilt auch und insbesondere
für Baden-Baden, das seine historisch
gewachsenen Aufgaben als kulturelles
Ober- zentrum der Region mit einem
knapp bemessenen kommunalen Etat finanzieren muss. In Zusammenarbeit
zwischen Stadtverwaltung, Orchesterleitung, Gemeinderat und Vertretern der
Patronatsgesellschaft gelang die Überführung eines großzügig bemessenen
Erbteils aus dem Nachlass von Frau Friederike Kroes in die Rechtsform einer Stiftung. Die Erträge dieser Organisation
werden vom Stiftungsrat – in dem Vertreter der Stadtverwaltung und des Orchesters mit Mitgliedern des Gemeinderates und der Patronatsgesellschaft
zusammenarbeiten – gezielt sorgfältig
ausgewählten Projekten des Orchesters
zur Verfügung gestellt. So ermöglichte
die Erbschaft von Friederike Kroes bisher z.B. das Engagement der „Philharmonischen Solisten“, finanzierte Teile
der „Philharmonischen Parknacht“ und
öffnete anderen Projekten mit Finanzierungslücken eine Perspektive. Zustiftungen gab es bereits auch schon. Der
Nachlass von Suzanne Stennebrüggen –
zweckbestimmt für die Finanzierung des
Stennebrüggen-Preises der Carl Flesch
Akademie – und eine Zuwendung der
Patronatsgesellschaft wurden in der
Zwischenzeit in das Stiftungsvermögen
integriert.
I
n view of the ever tighter budgets for
cultural funding, it has become even
more important for those active in the
classical event market to find private
sources of capital to supplement the institutional support from municipal and
state funding. This applies particularly to
Baden-Baden as its historical duty as the
region’s cultural centre has to be financed with a constrained municipal budget. In collaboration with the municipal
authorities, the orchestra management,
the local council and representatives of
the Patrons’ Association, a generous donation from the estate of Mrs Friederike
Kroes was converted into a foundation.
Funds from this will be made available
by the foundation board – made up of
representatives of the municipal authorities, the orchestra, the local council
and the Patrons’ Association – to specifically selected orchestra projects. To
date, the inheritance from Friederike
Kroes has for instance been used to support the Philharmonic Soloists, to partially finance the Philharmonic Park Night
and has opened up new perspectives for
other projects with financial shortfalls.
The estate of Suzanne Stennebrüggen –
earmarked for financing the Carl Flesch
Academy’s Stennebrüggen Prize – and a
donation by the Patrons’ Association
have in the meantime been integrated
into the foundation.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
39
Philharmonische Solisten
the foundation was the Philharmonic
Soloist. This project was set up to appoint an internationally renowned musician who for one season would
perform on several occasions as a soloist with the Philharmonic – a position
that would have been impossible to finance through the orchestra’s own
means. The objective of this annual venture is to greatly enhance the artistic endeavours of the symphony concerts and
raise audience numbers. In the following, we take a closer look at all Philharmonic Soloists who have filled this
role to date.
E
ine der ersten Förderinitiativen der
Stiftung war die Bezuschussung eines
jährlich wechselnden „Philharmonischen Solisten“. Diese Solisten sollten
internationalen Bekanntheitsgrad haben
und die Finanzierung ihres Honorars mit
den orchestereigenen Mitteln nicht
möglich sein. Die Solisten sollten sich
mehrfach in der Saison als Solisten mit
der Philharmonie präsentieren und so
eine besondere Aufwertung der künstlerischen Attraktivität der Sinfoniekonzerte und eine Steigerung der
Besucherzahlen initiieren. Im Folgenden
möchten wir die bisherigen „Philharmonischen Solisten“ vorstellen.
François Leleux – Oboe
(Saison 2009 – 2010)
gewann nach verschiedenen Auszeichnungen in Paris die international renommierten Wettbewerbe in München
(ARD-Wettbewerb) und Toulon und erhielt den „Prix Spécial Mediawave Bunkamura“ sowie den European Juventus
Preis. Mit 18 Jahren wurde er SoloOboist der Pariser Oper. 3 Jahre später
wurde er in die gleiche Position beim
Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks berufen. Seit 2003 ist er
Solo-Oboist des Chamber Orchestra of
40
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Europe und seit Oktober 2004 Professor
an der Hochschule für Musik und Theater in München. Er arbeitete mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Mariss
Jansons, Myung-Whun Chung, Sir Colin
Davis, Vladimir Fedosejev und Wolfgang Sawallisch zusammen. Für seine
Aufnahme des c-moll-Doppelkonzertes
von Johann Sebastian Bach erhielt er
einen „Phonoforum-Preis“. Die 12 Fantasien von Telemann wurden von
„Monde de la Musique“ genauso wie
seine Einspielungen von Kammermusikwerken von Francis Poulenc mit dem
„Oktett Paris Bastille“ mit einem „Choc“
ausgezeichnet. Die letztgenannte Produktion erhielt außerdem noch einen
„Diapason d’Or“ und einen „Classica“Preis. Auch seine Duoaufnahmen mit
Emmanuel Stosser erhielten bedeutende
Auszeichnungen (Prädikat „Victoire“
von „Musique Classique“).
I
n 2009, the municipality of BadenBaden decided to provide long-term
security to funds left to the orchestra’s
musicians by Friedrike Kroes – a longstanding supporter of our concerts – by
moving the assets into a foundation set
up for the Philharmonic’s own exclusive
use. One of the first initiatives funded by
François Leleux – Oboe
(2009 – 2010 season)
Following the receipt of numerous
awards in Paris, François won the internationally renowned competitions in
Munich (ARD Competition) and Toulon
along with the Prix Spécial Mediawave
Bunkamura and the European Juventus
Prize. At the age of 18 he was solo
oboist at the Paris Opera. 3 years later,
he was appointed to the same post in
the Bavarian Radio Symphony Orchestra. Since 2003, François Leleux has
been solo oboist for the Chamber Orchestra of Europe and has worked as a
professor at Munich’s University of
Music & Performing Arts since October
2004. He has worked together with conductors such as Pierre Boulez, Mariss
Jansons, Myung-Whun Chung, Sir Colin
Davis, Vladimir Fedosejev and Wolfgang Sawallisch. For his recording of the
Double Concerto in C minor by Johann
Sebastian Bach he received a Fono
Forum Prize. The 12 Fantasias by Telemann along with his recording of chamber music works by Francis Poulenc
with the Paris Bastille octet were awarded a ‘Choc’ by Monde de la Musique.
The latter production also received a
Diapason d’Or and a Classica prize. His
duet recording with Emmanuel Stosser
also received a number of important
awards including a Victoire d'honneur
at the Victoires de la Musique Classique
Philharmonic Soloists
Bernd Glemser – Klavier
(Saison 2010 – 2011)
ist der zweite Philharmonische Solist des
Orchesters. Hier einige Informationen
über seinen Lebenslauf:
Bernd Glemser vollbrachte das Kunststück, innerhalb weniger Jahre 17 internationale Wettbewerbe in Serie zu
gewinnen. Darunter waren die renommiertesten Wettbewerbe der Szene –
ARD-Wettbewerb, Cortot, Rubinstein,
Tschaikowsky, Busoni, Callas und viele
mehr. Zusätzlich zu diesen Auszeichnungen erhielt der deutsche Pianist den
europäischen „Andor-Foldes-Preis“ und
in Zürich den „Europäische Pianistenpreis“. Im Juni 2003 verlieh ihm Bundespräsident Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz. 1989 erfolgt die Berufung zum jüngsten Professor Deutschlands an die Musikhochschule in Saarbrücken. Bernd Glemser erhält heute
Konzerteinladungen aus ganz Europa,
den USA, Kanada, Südamerika, Japan,
China, Hong Kong, Australien und Neuseeland. Als erster Künstler aus Europa
durfte er live im Fernsehen und Radio
Chinas auftreten. Einen triumphalen Erfolg brachten auch seine Konzerte zum
100. Geburtstag des Philadelphia Orchestra und einige Amerikatourneen mit
dem Delaware Symphony Orchestra.
Sein Gedenkkonzert zum 50. Todestag
von Dinu Lipatti in Bukarest wurde in
13 Länder übertragen. Seit 1996 ist er –
neben Alfred Brendel und Andras Schiff
– ständiger Gast der „Schubertiade Feldkirch“. Das ORF überträgt seit 1996
sämtliche Konzerte des Pianisten bei
diesem Festival. Das Schweizer Fernsehen RSI und die ARD produzierten zwei
Rezitals und die ARD nahm ein Portrait
des Künstlers auf. Bernd Glemser gastierte u.a. bei den „Internationalen Musikfestwochen Luzern“, dem „Rheingau
Musik-Festival“ und übernahm 2001 die
künstlerische Leitung des Festivals „Mittelrheinische Musikmomente“. Mittlerweile sind 37 CDs mit Bernd Glemser
erschienen.
Bernd Glemser – Piano
(2010 – 2011 season)
Appointed as the orchestra’s second
Philharmonic Soloist, the following outlines some important milestones in the
pianist’s career. Bernd Glemser achieved
the notable feat of winning 17 international competitions in a row within the
course of a matter of years. These included the most renowned prizes in the
music scene including the ARD Competition and the Cortot, Rubinstein,
Tchaikovsky, Busoni and Callas awards,
to name but a few. In addition to these,
the German pianist received the European Andor Foldes Prize and the European Pianist’s Prize in Zurich. In June
2003, he received the German Federal
Cross of Merit from German President
Johannes Rau. In 1989 he was appointed Germany’s youngest professor by the
Saarbrücken College of Music. Bernd
Glemser regularly receives invitations to
perform throughout Europe, the USA,
Canada, South America, Japan, China,
Hong Kong, Australia and New Zealand. He was the first European musician to perform live on Chinese radio
and television. Proving tremendously
successful were his concerts celebrating
the 100th anniversary of the Philadel-
phia Orchestra as well as a number of
American tours with the Delaware Symphony Orchestra.
His memorial concert in honour of the
50th anniversary of the death of Dinu Lipatti in Bucharest was broadcast in 13
countries. Besides Alfred Brendel and
Andras Schiff, he is a regular guest of the
Schubertiade Feldkirch and has been
since 1996. The Austrian broadcaster
ORF has broadcast all of the pianist’s
concerts at this festival. The Swiss television company RSI and Germany’s
ARD have produced two recitals by
Bernd Glemser and the ARD has recorded a portrait of the artist. Noted guest
performances by Bernd Glemser include
Lucerne’s International Music Festival
and the Rheingau Music Festival. In
2001, he took over the artistic direction
of the Middle Rhine Music Festival.
Bernd Glemser has to date recorded a
total of 37 CDs.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
41
Philharmonische Solisten
Dieter Flury – Querflöte
(Saison 2011 – 2012)
Der Soloflötist der Wiener Philharmoniker wurde in Zürich geboren und studierte bei Hans Meyer (Tonhalle Zürich)
sowie André Jaunet (Konservatorium Zürich). Einige Begegnungen mit Aurèle
Nicolet ergänzten seine Ausbildung und
beeinflussten seine Entwicklung nachhaltig. Gleichzeitig absolvierte er ein
Mathematikstudium an der ETH Zürich.
1977 wurde er in das Orchester der
Wiener Staatsoper engagiert, seit 1981
ist er Erster Flötist der „Wiener Philharmoniker“. Solistische Auftritte absolvierte er mit den „Wiener Philharmonikern“, den „Wiener Symphonikern“,
dem „Zürcher Kammerorchester“, dem
„New Japan Philharmonic Orchestra“
u.a. Daneben wirkt er weiterhin als
Kammermusiker (Gründermitglied im
„Wiener Bläserensemble“, im „Klangforum Wien“ und bei den „Wiener Virtuosen“) und als Solist.
Komponisten wie Beat Furrer, Klaus
Huber, György Ligeti, Salvatore Sciarrino, Theo Wegmann, Herbert Willi und
Hans Zender erarbeiteten mit ihm eigene Werke. Verschiedene Uraufführungen wurden ihm anvertraut, beispielsweise das Flötenkonzert von Uros
Rojko (zusammen mit den „Wiener
Symphonikern“ unter Claudio Abbado)
im Rahmen des Festivals „Wien Modern“. Auf CD aufgenommen hat Dieter
Flury Johann Sebastian Bachs Werke für
Flöte und obligates Tasteninstrument in
der Besetzung Flöte und Orgel, ferner
unter dem Titel „Telemann &...“ eine
sechzigminütige Komposition aus Solofantasien Georg Philipp Telemanns und
Solostücken aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Die Platte „Morceaux de Concours“ enthält französische Wettbewerbsstücke von Fauré bis Messiaen,
mit den „Wiener Virtuosen“ hat er Mozarts Flötenquartette aufgenommen.
Weitere Aufnahmen enthalten Flötenquartette der Wiener Klassik und französische Flötenmusik aus der Zeit des
„Groupe des six“.
Zeitweilig beschäftigte er sich mit den
mathematischen Grundlagen der Musiktheorie und stellte eine „axiomatische
Theorie der Töne“ auf . Dieter Flury begann im Zuge einer Vertretung für Prof.
Barbara Gisler (Musikhochschule Wien)
zu unterrichten. Nach einigen Meisterkursen (z.B. Pacific Music Festival 1991
42
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
und 1992 in Sapporo, Forum Musicae
in Madrid) sowie zweijähriger Unterrichtstätigkeit am Konservatorium der
Stadt Wien übernahm er 1996 eine Konzertausbildungsklasse an der Musikuniversität Graz und im gleichen Jahr die
Nachfolge von Peter Lukas Graf an der
Internationalen Sommerakademie an
der Lenk.
Dieter Flury – Flute
(2011 – 2012 season)
The solo flautist of the Vienna Philharmonic was born in Zurich and studied
under Hans Meyer (Tonhalle, Zurich)
and André Jaunet (Conservatorium, Zurich). Several meetings with Aurèle Nicolet complemented his training and
considerably influenced his development. Parallel to his music studies he
completed a mathematics degree at the
ETH in Zurich. In 1977, he became involved with the orchestra of the Vienna
State Opera, and since 1981 has been
the first flautist of the Vienna Philharmonic. He has performed as soloist with
the Vienna Philharmonic, the Vienna
Symphony, the Zurich Chamber Orchestra and the New Japan Philharmonic
Orchestra, to name but a few. Furthermore, he continues to work as a chamber musician (founding member of the
Wiener Bläserensemble, member of
Klangforum Wien and the Wiener Virtuosen) and as a soloist.
Composers such as Beat Furrer, Klaus
Huber, György Ligeti, Salvatore Sciarrino, Theo Wegmann, Herbert Willi and
Hans Zender have all prepared a number of works with him and several world
premieres have been entrusted to him,
for instance a flute concerto by Uros
Rojko (together with the Vienna Symphony and musical direction by Claudio
Abbado) as part of the Wien Modern festival. Dieter Flury’s CD recordings include Johann Sebastian Bach’s works for
flute and obligatory harpsichord in the
configuration of flute and organ, and a
sixty-minute composition of solo fantasias by Georg Philipp Telemann and
solo pieces from the twentieth century
entitled “Telemann & ...”. The Morceaux
de Concours LP featured competition
pieces by Fauré through to Messiaen,
and he has recorded Mozart’s flute quartets with the Wiener Virtuosen. Other
recordings feature flute quartets from the
Viennese Classical period and French
flute music from the Les Six era.
From time to time, he has occupied himself with the mathematical foundations
of music theory and has written a thesis
entitled: The Axiomatic Theory of Tones.
Dieter Flury began teaching on a support basis for Prof. Barbara Gisler
(Vienna Music Academy). After hosting
a number of master classes (at the Pacific Music Festival in 1991, Sapporo in
1992, Forum Musicae in Madrid, etc.)
and teaching for two years at the Vienna
Conservatory, he taught a concert training class in 1996 at the University of
Music and Performing Arts in Graz and
in the same year succeeded Peter Lukas
Graf at the international Summer Academy in Lenk, Switzerland.
Philharmonic Soloists
Feng Ning – Violine
(2012 – 2013)
studierte er unter anderem bei Prof. Hu
Kun an der renommierten „Royal Academy of Music“ in London, an der er
seinen Abschluss mit Auszeichnung
machte. Seine Fähigkeiten perfektioniert
er seitdem bei Prof. Antje Weithaas an
der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Feng Ning ist mehrfacher
Preisträger internationaler Wettbewerbe.
2000 gewann er den 2. Preis beim „Internationalen Violinwettbewerb Yehudi
Menuhin“ in Folkestone, 2001 den 5.
Preis beim namhaften internationalen
„Concours Reine Elisabeth“ in Brüssel
sowie einen 1. Preis beim „London Oratory Festival & International Violin Competition“. Den 3. Preis beim „Internationalen Violinwettbewerb Joseph Joachim“ in Hannover erspielte sich der
Violinist 2003. Im Juni 2005 gewann er
den 1. Preis bei der „Michael Hill Inter-
national Violin Competition“ im neuseeländischen Auckland. Dieser Preis
beinhaltet auch eine weltweit vertriebene CD-Einspielung sowie eine Tournee durch Neuseeland mit der
„Auckland Philharmonia“ für das Jahr
2006. Außerdem erspielte er sich den 1.
Preis beim „Premio Paganini 2006“ in
Genua. Feng Ning ist als Kammermusiker und Solist bereits in Kanada, China,
Belgien, Großbritannien, Italien, Japan
und den USA aufgetreten.
Feng Ning – Violin
(2012 – 2013 season)
He studied, among others, under Professor Hu Kun at the renowned Royal
Academy of Music in London and graduated with distinction. Since then he
has perfected his talent under Prof. Antje
Weithaas at the Hanns Eisler Academy
of Music in Berlin. Feng Ning has been
the recipient of numerous prizes at international competitions. In the year
2000, he won 2nd prize at the Yehudi
Menuhin International Violin Competition in Folkestone, in 2001 he received
5th prize at the internationally renowned Concours Reine Elisabeth in
Brussels along with 1st prize at the London Oratory Festival & International
Violin Competition. A 3rd prize at the
international Joseph Joachim Violin
Competition in Hanover, Germany was
added to his tally in 2003. In June 2005,
he won 1st prize at the Michael Hill International Violin Competition in Auckland, New Zealand. The prize included
a CD recording with worldwide distribution and a 2006 tour of New Zealand
with the Auckland Philharmonia. In addition to these highlights, he also won
1st prize at the Premio Paganini in
Genoa in 2006. As a chamber musician
and soloist, Feng Ning has already
performed in Canada, China, Belgium, Great Britain, Italy, Japan and
the USA.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
43
Jugendarbeit
Nachrichten +++ Nachrichten
Junge Solisten aus Mittelbaden
Philharmonie im Ausland
2011 gastierte das Orchester bei seinen
Konzerten außerhalb Baden-Badens
erstmals häufiger im Ausland als im Inland. Zentrum der auswärtigen Aktivitäten waren die großen Konzertsäle der
Schweiz – insbesondere der KKL in Luzern. Eine Gastspielreise führte das Orchester außerdem in die Provence, wo
die Musiker zwei Konzerte beim Festival „Saou chante Mozart“ absolvierten.
E
ine weitere Säule unserer Nachwuchsförderung sind Auftritte von besonders talentierten jugendlichen Virtuosen
aus Baden-Baden und Umgebung als Solist in einem unserer Konzerte. Dafür haben wir mit der Veranstaltung „Junge
Solisten aus Mittelbaden“ ein eigenes Format geschaffen. Bei
diesem Konzert können wir in einer Aufführung gleich mehreren jungen Künstlern die Möglichkeit geben, mit dem
Orchester aufzutreten. Wir lassen uns aber nicht davon abhalten, die jungen Talente auch bei der Konzertreihe „Philharmonie am Nachmittag“ oder bei einem unserer Benefizkonzerte mit auf die Bühne zu nehmen. Die Erfahrung eines
öffentlichen Auftritts unter professionellen Bedingungen und in
solistischer Funktion ist für die Motivation und den Erfahrungsschatz der jungen Virtuosen sicherlich ein herausragender Beitrag.
Gummibärchenkonzerte
Für kleine Konzertbesucher bedeutet es viel, sich über 45 Minuten in Muße einem Konzertgenuss zu widmen. Wir haben
uns einiges einfallen lassen, um die kleinen Konzertbesucher
unserer Region mit Musik, Bildern, Kostümen, Märchen und
sensiblen Überraschungen zu unterhalten. Am Ende gibt es
natürlich eine Tüte Gummibärchen. Für jeden kleinen Konzertbesucher. Und für uns einige Tausend lächelnde Kindergesichter. Alljährlich finden nämlich fast 3000 kleine Musikfreunde den Weg in den Weinbrennersaal des Kurhauses.
Young soloists from Mid-Baden
nother cornerstone of our youth development policy is giving exceptionally talented young virtuosos from in and
around Baden-Baden the opportunity of performing as a soloist at one of our concerts. In doing so we have created a concert format of its very own: “Young Soloists of Mid Baden”. At
this concert, a number of young artists can be given the opportunity to perform together with the orchestra. But that’s not
all. We also encourage such young talent to take part in other
concert formats too such as the Philharmonic’s afternoon concert series or one of our benefit concerts. Performing as a soloist in public and under professional conditions contributes
greatly to the young virtuosos’ motivation and scope of experience.
A
Jelly Baby Concerts
For young concert-goers, enjoying a performance lasting more
than 45 minutes can be somewhat challenging. With the help
of music, pictures, costumes, fairy tales and suitable surprises,
we’ve been able to make this a much more entertaining experience for the region’s mini concert-goers. At the end, there’s even a bag of jelly babies for every little visitor and for us
musicians a few thousand smiling children’s faces. Every year,
almost 3000 small music fans find their way to the Weinbrennersaal in the Kurhaus.
Youth work
44
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Orchestermusiker erhalten
Leistungszulage
Spenden der Scherer-Stiftung, der Baden-Baden Kur und Touristik GmbH und
des Parkhotels Atlantic ermöglichen
nach entsprechendem Beschluss des
Gemeinderates eine jährliche Leistungszulage an die Musiker der Philharmonie.
Begründet wurde die Zulage mit der
hervorragenden „Performance“ des Orchesters in den letzten Jahren. Diese Zulage ermöglicht den Philharmonikern
den Sprung in die zweithöchste Tarifkategorie und eine verbesserte Attraktivität für besonders qualifizierten Nachwuchs bei der Neubesetzung von Planstellen.
Gegen den bundesweiten Trend
über 50% mehr Abonnenten
Die Zahl der Abonnenten hat für die Bilanz der Attraktivität eines Veranstaltungsangebotes eine wichtige Indikatorfunktion. Angesichts der aktuellen
Vielfältigkeit des Veranstaltungsangebotes und dem starken Bedürfnis der Zuschauer nach freier Auswahl des Freizeitvergnügens, haben es Angebote, die
wie ein Konzertabonnement einen
Block von Aufführungen anbieten, derzeit bundesweit nicht einfach. Auch in
Baden-Baden ist das Anwerben neuer
Abonnenten, aber auch das Halten
„alter“ Musikfreunde in den Konzertreihen eine Herausforderung. Der Philharmonie gelang eine Steigerung der
Abonnentenzahlen um 55% in fünf Jahren.
„International Classical Music Award“
für Pavel Baleff
Pavel Baleff, der Chefdirigent der Philharmonie Baden-Baden, freut sich über
eine Auszeichnung mit dem „International Classical Music Award“. Dieser Preis
wird von einer internationalen Jury aus
12 Ländern an die Produktion mit der
besten musikalischen Leistung vergeben. Mitglieder der Jury sind Vertreter
wichtiger Musikzeitschriften, Internetportale und Radiosender dieser Länder.
Der Preis bezieht sich auf eine CD-Produktion, die Pavel Baleff gemeinsam mit
der Sopranistin Krassimira Stoyanowa
und dem Münchner Rundfunkorchester
einspielte. Diese CD erhielt auch den
„Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“, wurde vom englischen Sender BBC als „Music of the month“
empfohlen, bekam 5 Sterne von der italienischen Kritikerplattform „Rivista Musica“ und eine weitere Empfehlung der
Zeitschrift „Ópera“.
The Philharmonic abroad
Each year, the orchestra travels beyond
Baden-Baden’s boundaries to perform
various guest performances. For the first
time in 2011, the majority of these concerts took place not in Germany but on
foreign soil. The focus of this international activity was Switzerland and its large
concert halls – in particular the KKL in
Lucerne. In addition to this, the orchestra
undertook a tour of the Provence where
the musicians performed two concerts at
the Festival Saou chante Mozart.
led to the town council agreeing to an
annual incentive bonus being paid to
the musicians of the Philharmonic. The
excellent achievements of the orchestra
in recent years were cited as the reason
for the bonus. Furthermore, it has allowed the Philharmonic to ascend into the
second highest tariff category therefore
making future vacant posts all the more
attractive to exceptionally talented
young musicians.
50% more subscriptions bucks
the national trend
An important indicator of the attractiveness of an event is the number of people
who subscribe to the offer. In view of the
immense diversity of events currently
available and the strong demand of the
public to be able to choose at will as to
how to spend their free time, offers such
as a concert subscription, where a number of performances are offered together
as a package, are experiencing difficulties in asserting themselves nationwide.
In Baden-Baden, acquiring new subscribers to such offers is just as challenging
as retaining the ‘older’ music lovers. The
Philharmonic has in the past five years
successfully increased its subscriptions
by 55%.
International Classical Music Award
for Pavel Baleff
Pavel Baleff, chief conductor of the
Baden-Baden Philharmonic, is the
proud recipient of an International Classical Music Award. This prize is awarded by an international jury from
12 countries to the production with the
best musical performance. The jury is
made up of representatives from important music magazines, internet portals
and radio stations from these countries.
This prize was for a CD production
which Pavel Baleff recorded with soprano Krassimira Stoyanova and the
Munich Radio Orchestra. The CD has
already received the German Record
Critics’ Award, the ‘Music of the Month’
recommendation from the BBC, a 5-star
rating from Rivista Musica – an Italian
critics’ platform, and a further recommendation by Ópera magazine.
Orchestra musicians receive bonus
Donations by the Scherer Foundation,
the Baden-Baden Kur und Touristik
GmbH and the Atlantic Parkhotel have
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
45
Ein Blick in unser Gästebuch
Josef Krips
A
ls Chefdirigent des London Symphony Orchestra (1950-54) und
Leiter des San Francisco Symphony Orchestra (1963-64) wurden dem
Österreicher Josef Krips besondere Ovationen im Ausland zuteil. Angefangen
hatte die Karriere des international erfolgreichen Dirigenten an der Wiener
Volksoper, an der er schon als 19jähriger
die Verdi-Oper „Der Maskenball“ dirigierte. 1933 wurde Krips Chefdirigent
der Wiener Staatsoper. Von 1939 bis
1945 erhielt er in Österreich ein Berufsverbot, das ihn zwang, während des
Krieges in einer Nahrungsmittelfabrik zu
arbeiten. Im April 1945 wurde Krips
wieder mit der Stellung des Chefdirigenten der Wiener Staatsoper betraut
und arbeitete unermüdlich für den Wiederaufbau des Wiener Musiklebens.
In den letzten 50er Jahren dirigierte
Krips vor allem Beethoven-Zyklen in
London, Wien und New York, im August
1961 dann zum erstenmal in Bayreuth
die "Meistersinger" und zuletzt 1969 die
Wiener Philharmoniker in Belgrad.
Besonders hervorzuheben sind vor
allem seine Einspielungen von Mozarts
späten Sinfonien, "Die Entführung aus
dem Serail" und "Don Giovanni" sowie
die Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte von Beethoven mit Rubinstein.
Josef Krips absolvierte hier in BadenBaden erfolgreich sein Probedirigat für
eine Anstellung am Karlsruher Staatstheater. Hier seine Eintragung in unser
Gästebuch:
Ein altes Sprichwort sagt: Das Orchester
46
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
merkt schon am Gange des Dirigenten
zum Pult die Fähigkeiten desselben.
Aber auch der Dirigent, falls er eine ehrliche Musikantennatur ist, weiss im ersten Moment, ob ein Orchester mit ihm
musizieren will.
Das städtische Orchester in BadenBaden hat mir vom ersten Moment an
ein derartiges Interesse entgegengebracht, dass es mir möglich war mit
einer kurzen Probe dem fliegenden Holländer zu einer ganz ausgezeichneten
Aufführung zu verhelfen.
Vielleicht war diese Vorstellung ein
grosser Wendepunkt in meiner Karriere
und falls mir die Aufführung das erhoffte
Glück bringt, ist es in erster Linie das
Verdienst der Baden-Badener Musiker,
die mir kameradschaftlichen Herzens
mit grösster Hingabe treueste musikalische Gefolgschaft geleistet hat.
Nehmen Sie daher alle meinen herzlichsten Dank und nochmals meine aufrichtige Bewunderung für Ihre famose
Leistung entgegen und seien Sie versichert, dass mir Ihre Leistung unvergesslich sein wird.
Falls Sie, meine Herren, wieder einmal
das Bedürfnis haben sollten, mit mir zu
musizieren, dann werde ich freudigen
Herzens zu jeder Stunde zu Ihrer Verfügung stehen.
Hoffentlich erkämpfen wir noch viele
gemeinsame Siege.
A
s chief conductor of the London
Symphony Orchestra (1950-54)
and music director of the San
Francisco Symphony Orchestra (196364), Austrian Josef Krips received particular acclaim while working abroad.
The career of this internationally successful conductor began in the Vienna
Volksoper where, at the very young age
of 19, he conducted the Verdi opera “A
Masked Ball“. In 1933, Krips became
chief conductor of the Vienna State
Opera. From 1939 to 1945, he was banned from pursuing his profession in Austria and forced during the war years to
work in a food factory. In April 1945,
Krips was once again entrusted with the
position of chief conductor at the Vienna
A glance in our guest-book
State Opera and worked tirelessly for the
reconstruction of Vienna’s music scene.
Towards the end of the 1950s, Krips was
involved primarily in conducting the
Beethoven cycles in London, Vienna
and New York. In August 1961, he performed the Meistersinger in Bayreuth for
the very first time. His final performance
was with the Vienna Philharmonic in
Belgrade in 1969.
Of particular note are his recordings of
Mozart’s late symphonies, "The Abduction from the Seraglio" and "Don Giovanni", and the complete recordings of
the Beethoven and Rubinstein piano
concertos.
Here in Baden-Baden, Josef Krips successfully auditioned for a position at the
Baden State Theatre in Karlsruhe. His
entry in our guest book is as follows:
There’s an old saying that says: “The orchestra recognises the conductor’s capabilities by the way he walks to the
rostrum.”
The conductor on the other hand,
should he be a true, natural musician,
knows from the very outset whether or
not the orchestra wishes to make music
with him.
From the very first note, the interest
shown to me by the Baden-Baden Municipal Orchestra was such that a superb
performance of The Flying Dutchman
was possible after only one short rehearsal.
This performance may turn out to be a
major turning point in my career and
should it bring me the fortune I seek, it
is primarily due to the merits of the
Baden-Baden musicians who accompanied me with the utmost musical devotion and the encouragement of loyal
friends.
Please accept, all of you, my sincere
thanks and once again my fervent admiration for your splendid performance
and rest assured that I will never forget
this feat.
Gentlemen, should you ever wish to
make music with me again, I would be
overjoyed and would at any time readily
make myself available to you.
Hopefully we can enjoy many more mutual victories together.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
47
Kammermusik – die Kultur der Nuancen
T
ogether with the Patrons’ Association for the theatre and
the Baden-Baden Philharmonic, we have for many years
staged an annual chamber music programme with our orchestra members comprising six different concerts. With their
own blend of creative verve, the musicians design the concert
series with continually changing ensembles impressively demonstrating their understanding of the workings of an orchestra
and the role of the soloists and chamber musicians when performing on stage. We are particularly grateful to the BadenBaden casino, Brenner’s Park-Hotel and the Atlantic Parkhotel
for providing the venues to support this project. The exclusive
ambience provided by their function rooms offers the perfect
setting for the musicians’ artistic feats.
Exotische Klänge im Weinbrennersaal
Festliche Konzertstimmung
im Florentinersaal des Casinos
Kammermusik auf der Terrasse von Brenner’s Park-Hotel
G
emeinsam mit der Patronatsgesellschaft für Theater und Philharmonie Baden-Baden stellen wir seit einigen Jahren alljährlich sechs verschiedene Kammermusikprogramme mit unseren Orchestermitgliedern zusammen. Die Musiker gestalten diese Reihe mit kreativem Schwung, formieren sich zu immer neuen Ensembles und zeigen eindrucksvoll, wie
gut sie es verstehen, über die Arbeit im Orchester hinaus auch als Solist oder Kammermusiker auf einer Bühne zu bestehen.
Wir freuen uns sehr, dass sowohl die Spielbank Baden-Baden als auch Brenner’s Park-Hotel und das Luxushotel Atlantic diese
Idee durch die Überlassung ihrer Räumlichkeiten fördern. Der exklusive Rahmen ihrer Räumlichkeiten bietet für die zarte Kunst
der klein besetzten Kunstwerke den optimalen Rahmen.
48
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Chamber music – the culture of nuances
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
49
Weinbrennersaal
Patronatsgesellschaft
in neuem Glanze
für Theater und Philharmonie Baden-Baden e.V.
Der Kronleuchter im Weinbrennersaal
in etwas anderer Umgebung
A
S
eit 1824 trägt der Weinbrennersaal
als Herz des Kurhauses den Namen
seines Erbauers Friedrich Weinbrenner. In den ersten Jahrzehnten war
er konzeptionell der Spiel- und Konzertsaal des Gebäudes und seit 1854
Heimstätte der Philharmonie BadenBaden, die dort bis heute einen Großteil
ihrer Proben und Konzerte absolviert.
Das Jahr 2010 nutzte man zu einer
gründlichen Renovierung des Saals. Das
Aussehen der Oberflächen wurde im historischen Stil Friedrich Weinbrenners
belassen, verschiedene technische Einrichtungen und Provisorien wurden
sorgfältig modernisiert und durch bauliche Maßnahmen die Akustik dem Originalzustand angenähert. Der Saal
präsentierte sich in dieser Zeit in einem
ziemlich ungewohnten Aussehen und
wir möchten Ihnen dieses Foto nicht
vorenthalten.
50
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
20 € im Jahr, wird aber in der Regel und
gerne nach oben aufgestockt.
Haben Mitglieder gegenüber Nichtmitgliedern außer eines ideellen auch materielle Vorteile?
Unseren Mitgliedern bieten wir durch
enge Zusammenarbeit mit Philharmonie
und Theater einige lohnende Privilegien
wie Teilnahme an Proben, Blicke „hinter
die Kulissen“ und hinter die Bühne, Hinweise auf besondere Veranstaltungen
und Eintritts-Ermäßigungen in speziellen
Fällen.
Wann und warum wurde die Gesellschaft gegründet?
Die Patronatsgesellschaft wurde 1952 gegründet und widmete sich primär der Förderung des Theaters. Erst Jahre später
wurde die Betreuung auch auf die Belange der Baden-Badener Philharmonie,
damals noch Orchester genannt, erweitert.
Wie kann man Mitglied werden?
Beitrittserklärungen sind auf der Homepage der Patronatsgesellschaft verfügbar.
Interessenten können sich auch gerne mit
mir persönlich unter den u.a. Kommunikationsdaten in Verbindung setzen.
Wie gestaltet sich die Bedeutung und
Aktivität der Gesellschaft heute?
Die existentielle Rückendeckung der beiden Kulturinstitutionen steht – Gott sei
Dank – heute nicht mehr so im Vordergrund. Unser Engagement betrifft die Förderung besonderer Aktivitäten wie die
philharmonischen Kammerkonzerte, Philharmonische Parknacht, Jugendakademie
und vieles mehr. Ideelle und beratende
Unterstützung bei der Einrichtung der
Kroes-Stiftung und Begleitung bei der Koordination mit der Scherer-Stiftung waren
ein besonderes Anliegen, um der Wertschätzung für die hervorragende Arbeit
der Philharmonie Ausdruck zu verleihen.
Die Qualität des Klangkörpers spiegelt
sich in den steigenden Abonnenten-Zahlen der vergangenen Jahre handfest wieder. Auch die Tatsache, dass Weltstars
der Opernbühne und international renommierte Solisten immer wieder gerne
mit der Baden-Badener Philharmonie zusammenarbeiten, spricht genauso für
sich wie die rege Tournee-Tätigkeit im
Ausland.
T
he Weinbrennersaal in Baden-Baden’s Kurhaus has always been a
focal point of the town’s social life
ever since the building, designed by
Baden architect Friedrich Weinbrenner,
was completed in 1824. In those days, it
was used both as a concert hall and a
gaming room. Since 1854, it has been
the home of the Baden-Baden Philharmonic who still to this day use it for the
majority of their concerts and rehearsals.
In 2010, the room underwent a complete refurbishment: the interior’s general appearance was left in the historic
style inspired by Friedrich Weinbrenner,
various technical installations and temporary solutions were carefully upgraded and a number of structural
measures were made to practically restore the room’s acoustics to the original
conditions. During this time, the room
took on a rather unusual appearance
and we thought it only fair to share this
image with you.
rndt Joosten im Gespräch mit
Dr. Franz van Erckelens, dem
Präsidenten der „Patronatsgesellschaft“.
Patronatsgesellschaft für Theater und
Philharmonie Baden-Baden e.V.?
Was ist das?
Die Patronatsgesellschaft versteht sich als
Zusammenschluss von kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich Erhalt und Förderung von Theater und
Philharmonie der Stadt Baden-Baden zur
Aufgabe gemacht haben.
The Weinbrennersaal
shining in new splendour
Wer kann denn Mitglied der Patronaten
werden?
Jeder kulturinteressierte Bürger kann Mitglied werden. Der Mindestbeitrag ist
A
rndt Joosten interviewing Dr.
Franz van Erckelens, president of
“Patrons Association”.
The Patrons’ Association? What is this
exactly?
The Patrons’ Association is an alliance of
townspeople with an interest in culture
who have made it their business to ensure the preservation and promotion of
Baden-Baden’s theatre and philharmonic
orchestra.
When and why was the association
founded?
The Patrons’ Association was founded in
1952 and devoted itself initially to promoting the theatre. It was a good few
years later that its support was extended
to include the interests of the BadenBaden Philharmonic, still known in those
days simply as an orchestra.
What is the situation today regarding the
impact of the association and its activities?
Safeguarding the very existence of these
two cultural institutions is thankfully no
longer top of the agenda as it once was.
Our involvement nowadays concerns
supporting particular activities such as
the philharmonic chamber concerts, the
Philharmonic Park Night, the youth aca-
Dr. Franz van Erckelens verleiht den
„Werner-Stiefel-Preis der Patronatsgesellschaft 2011an Johannes Przygodda
demy, etc. Providing both moral and advisory support during the establishment
of the Kroes Foundation and supervising
the cooperation with the Scherer Foundation were concerns particularly close
to our heart through which we were able
to express our sincere appreciation of the
Philharmonic’s outstanding work.
The rising number of concert subscriptions witnessed in recent years is a reflection of this quality. And the fact that
international opera stars and world-renowned soloists return again and again
to work with the Baden-Baden Philharmonic speaks for itself, so too the numerous foreign tours undertaken by the
Philharmonic.
Who can become a member of the
association?
Membership is open to all culture-loving
citizens. The minimum membership fee
is €20 a year, however, most members
add a little to this figure which is most
welcomed.
What benefits do members enjoy over
non-members?
Due to our close ties with the Philharmonic and the theatre, we are able to
offer our members a number of rewarding privileges. These include attending
rehearsals, going backstage and behind
the scenes, receiving information about
special events and being offered reduced
admission prices in special cases.
How does one become a member?
Joining instructions can be found on the
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
51
Patron’s Association of the Theatre
and Philharmonic Baden-Baden
E
in Gespräch mit Dr. Manfred
Schnell, Ehrenmitglied der Philharmonie und vieljähriger Vorsitzender
der Patronatsgesellschaft sowie deren
Ehrenpräsident.
In welcher Grundstimmung entstand
die Idee zur Gründung der Patronatsgesellschaft?
1954 gaben die französischen Besatzungstruppen das Theater wieder frei
an die Stadtverwaltung unter OB
Dr. Schlapper. Dieser zeigte kein großes
Interesse am Theaterbau und kümmerte
sich de facto um nichts. Diese Situation
brachte den damaligen Intendanten auf
die Idee sich an bedeutende Bürger des
Landes zu wenden und dort Hilfe zu erbitten. Das war Intendant Hannes Tannert.
In Bühl hatte sich das Unternehmen von
Dr. h.c. Manfred Fischer schon als sehr
leistungsfähiges Unternehmen herausgehoben. Intendant Tannert schaffte es,
den Inhaber Fischer auf seine Seite zu
bringen. Dr. Fischer, der einen sehr aktiven Geist hatte, machte den Vorschlag,
die Bevölkerung aufzurütteln. Er hatte
die Idee, einen Bürgerverein zu gründen
und brachte den Namen „Schutzgemeinschaft“ = „Patronatsgesellschaft“
heraus. Ihm gelang es in kurzer Zeit, ca.
60 Persönlichkeiten für die Idee, dem
Theater zu helfen, zusammen zu bringen. 1955 wurde die Patronatsgesellschaft für das Theater Baden-Baden
notariell bestätigt, der Name wurde in
das Vereinsregister eingetragen. Fischer
leitete den Verein bis 1968, dann sollte
ein anderer Interessent diese Aufgabe
übernehmen. Ein Baden-Badener wurde
als Nachfolger von der Vereinsversammlung gewählt. Er brachte nichts als
ein Schild auf seiner Haustür mit seinem
Namen als „Vorsitzender der Patronatsgesellschaft“ auf die Beine. 1969 trat Dr.
Walter Carlein – der damalige Kandidat
für das Amt des Oberbürgermeisters in
Baden-Baden Baden-Badens – an mich
heran, berichtete von dem Zustand der
Patronatsgesellschaft„ und dass hier ein
Wechsel erfolgen müsse“. So wurde ich
zum Vorsitzenden der Patronatsgesellschaft gewählt.
52
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Das internationale Feld um das Theaterspiel weiß nicht, was das Wort „Vorsitzender“ bedeutet. Deshalb habe ich den
Antrag an die Mitgliederversammlung
den Antrag gestellt, die Bezeichnung
dieser Funktion in „Präsident“ zu ändern. Das wurde einstimmig beschlossen. So wurde ich „Präsident“ der
Patronatsgesellschaft von 1970 – 2000.
Welche besonders wichtigen Situationen können Sie erinnern?
In meiner Amtszeit kam 1980 Dirigent
Werner Stiefel nach Baden-Baden und
wurde als Leiter des Orchesters vom
Stadtrat bestätigt. Mir gefiel nicht, dass
wir Patronaten allein für das Theater
handeln sollten. Ich habe deshalb die
Gesellschafterversammlung aufgefordert
für die Aufnahme des städtischen Orchesters in die Patronatsgesellschaft zu
stimmen. Das fand einstimmig statt.
Ich habe den damaligen Intendanten Dr.
Lorenz gebeten, dass ich 1988 das Innere des Hauses besichtigen dürfte. Ich
bin an einem Freitag zwei Stunden im
ganzen Haus gewesen und war entsetzt
über die Lage des Theaters im Ganzen.
Ich habe am darauffolgenden Sonntag
den damaligen OB Walter Carlein besucht und ihn gefragt, ob er evtl. ins Gefängnis kommen möchte. Empört fragte
er: „Warum?“ Ich gab die Antwort:
„Wenn das Theatergebäude abbrennt,
hast Du als OB Deine Pflicht verletzt,
einen gefahrlosen Zustand zu überwachen.“
Carlein begriff meine Sorge um das
Haus, berief am Montag den ganzen
Stadtrat zur Begehung des Theaters zusammen. Nach diesem Durchgang war
die einmütige Stimmung verheerend
und Carlein ist die Renovierung des
Hauses in Windeseile angegangen.
Ich wurde bei der sehr umfangreichen
Renovierung täglich im Theater als Ratgeber befragt bis zum Ende 1992. Ich
habe darauf gedrängt, dass das Haus
eine Drehbühne erhält, im Untergrund
Räume für Kulissen eingebaut werden,
ein Aufenthaltsraum für das Ensemble
und das Orchester, und vor allem dass
ein gutes Restaurant dazu gehöre. OB
Carlein wurde jeweils mit diesen Wünschen angefragt. Er hat alle Vorschläge
nach Stuttgart weitergegeben und immer
Erfolg gehabt.
Hat sich die Bedeutung der Gesellschaft
gegenüber damals heute geändert?
Es ist mir sehr schwer geworden, die
Mitgliederzahl zu erhöhen. Die Zeit war
nicht reif. Ich brachte die Gesellschaft
auf 160 Mitglieder. Dabei musste zunächst die Einstellung von Dr. Fischer
gekippt werden, dass nur die bedeutenden Personen Mitglied werden können.
Dies war lange Zeit die Marschrichtung.
Aber es gelang mir die Zahl zu erhöhen
gegen die Einstellung von Dr. Fischer.
Ich glaube, dass die Patronatsgesellschaft heute einen Status hat, der nicht
mehr geändert werden wird. Ich versuchte dies zu tun. Den großen Durchbruch schaffte mein Nachfolger Dr.
Schickinger.
A
conversation with Dr. Manfred
Schnell, honorary member of the
Philharmonic and long-serving
president of the Patrons’ Association and
its honorary president.
What were the general circumstances
which spawned the idea to establish the
Patrons’ Association?
In 1954, French occupation forces
handed back the theatre to the municipality headed by the mayor, Dr. Schlapper. Little interest, however, was shown
on their behalf towards the theatre and
basically nothing was done. This situation sparked an idea by the then theatre
manager to approach important citizens
in the region and ask for their assistance.
Hannes Tannert was theatre manager at
this time.
In the nearby town of Bühl, the company of Dr. Manfred Fischer had already
created a name for itself as a highly productive enterprise. Theatre manager
Tannert succeeded in acquiring the
owner’s support. Dr. Fischer, who had a
Dr. Manfred Schnell beim „Carl-Flesch-Preisträgerkonzert“ des Lions Clubs
very active mind, suggested that they
should arouse the local population. His
idea was to establish a society of townspeople to act as a protective body. Within a short space of time, he was able to
bring together around 60 individuals
who were interested in the idea of helping the theatre. In 1955, the legal papers for the Baden-Baden theatre’s
Patrons’ Association were signed and its
name entered into the official register.
Fischer headed the society until 1968
when another interested individual was
sought to carry on his good work. His
successor was a Baden-Baden citizen
who was elected at the association’s general meeting. Apart from mounting a
plaque on his front door with the inscription “Chairman of the Patrons’ Association” he did nothing else. In 1969 Dr.
Walter Carlein, the then-candidate for
the position of mayor of Baden-Baden,
confronted and informed me of the situation with the Patrons’ Association and
that change had to take place. And so it
was that I was elected chairman of the
Patrons’ Association.
In the international dramatics arena, no
one understands the word “VorsitzenPatronatsgesellschaft für Theater
und Philharmonie Baden-Baden
C. o.: Dr. Franz van Erckelens
Das Paradies 4
76530 Baden-Baden
[email protected]
www.patronatsgesellschaftbaden-baden.de
der”, the German title we gave to the
head of the association. That is why I
filed a motion at the annual general
meeting to change the name of the post
to “Präsident” which looks similar and
sounds identical to its English counterpart. This was agreed unanimously and
I served as “Präsident” of the Patrons’
Association from 1970 - 2000.
Which particularly important occurrences can you remember?
In 1980, during my time in office, conductor Werner Stiefel came to BadenBaden and was confirmed by the town
council as the orchestra’s new musical
director. The fact that the “patrons” focused solely on the theatre was something I disagreed with. I therefore
requested a vote at the general meeting
for the town’s orchestra to also be accommodated under the Patrons’ Association’s umbrella. The motion was
passed unanimously.
In 1988, I asked the then theatre manager, Dr. Lorenz, if I may view the building’s interior. I spent two hours one
Friday touring the entire property and
was appalled at the theatre’s general
condition. On the following Sunday, I
visited the then mayor, Walter Carlein,
and asked him how he would feel about
the possibility of being sent to prison.
“Why?” he answered in disgust. My
answer to him was this: “If the theatre
burns down, you will have violated your
duty as mayor in overseeing its safe
keeping.”
the building and on Monday summoned
all town councillors to undertake a joint
inspection of the theatre. Following this
tour the dismay was unanimous and the
renovation work began under Carlein’s
orders in no time at all.
During the complex renovation programme, I was present in the theatre as
an advisor every day until the end of
1992. I pressed for the installation of a
revolving stage, rooms to be built in the
basement for scenery, a recreation room
for the ensemble and orchestra, and
above all for the inclusion of a good restaurant. The mayor, Walter Carlein, was
approached on every occasion with
these wishes. He forwarded all suggestions to the powers that be in Stuttgart and
was successful every time.
Has the significance of today’s association changed compared to the past?
I had particular difficulty in increasing
membership numbers. The time was
simply not ripe for this in my day. I
brought the society up to 160 members.
Firstly, the opinion of Dr. Fischer that
only important people were allowed to
become members had to be dismissed.
This was for a long time the general approach. But I was nevertheless successful in increasing numbers despite
discarding Dr. Fischer’s ways.
I think today the Patrons’ Association
has now reached a status that will remain unchanged. I tried to do this. The
great breakthrough, however, was made
by my successor, Dr. Schickinger.
The mayor understood my concern for
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
53
Kennen Sie Schuncke?
ßen europäischen Umfeld („Jeder
kannte jeden“). Das ganze Material
wurde im historischen Familienhaus in
Crailsheim gesammelt und im 2. Weltkrieg unglücklicherweise fast vollständig
vernichtet.
L
ieber Michael Schuncke, stellen
wir uns vor, daß einige unserer
Leser recht wenig über die musikalische Tradition der Familie Schuncke
wissen. Könnten Sie mir die Geschichte
Ihrer Familie umreißen?
Ihre scheinbar einfache Frage sollte entsprechend einfach – damit aber auch
unvollständig – zu beantworten sein,
etwa so: Mein Großvater sagte: „Unsere
Vorfahren hatten zum Teil großes Talent
und ihre Mödele (= Eigenheiten). Wir
haben nur noch die Mödele.“ Oder:
„Unsere Vorfahren waren handfeste
Kerle mit weicher Seele und viel Durst
nach dem Musizieren. Wir haben die
Gicht davon…“. Als Begleitung dieser
eher erbarmungslosen Zusammenfassung fundamentaler Wichtigkeiten lohnt
sich aber auch der Blick in die Details.
Die Schunckes sind eine sächsisch-thüringische Bürgerfamilie mit 400jähriger
belegter und davor mündlich überlieferter Geschichte, die in den Osten deutet.
Nach 150 Jahren Generationenkette
selbständiger Handwerker begann in der
Familie Mitte des 18. Jahrhunderts nebenher zum erlernten Beruf (meist Bäkker) das aktive Musizieren. Man wurde
von Anfang an durch „Profis“ ausgebildet (so durch Stadtmusikus Wansleben
in Halle/Saale). Das Hauptinstrument
war das damals in Handwerkerkreisen
der Region besonders beliebte Waldhorn. In der 2. Musikergeneration fuhr
man bereits zweigleisig und ließ sich
54
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
parallel zum Bäckerhandwerk bei berühmten Hornvirtuosen wie Lebrun in
Berlin (Johann Gottfried Schuncke),
Duvernoy in Paris (Johann Michael
Schuncke) u.a. ausbilden. Einige
Schunckes schafften sogar die Aufnahme in ein Hoforchester – allerdings
mit Reiseerlaubnis. In der 3. Generation
finden wir erstmalig auch andere Instrumentalisten: z.B. den Schumannfreund
Ludwig Schuncke, seinen Vetter Charles
Schuncke – Konzertpianist und Ritter
der französischen Ehrenlegion, den Violinisten Hugo Schuncke (Schüler von
Molique). Der Cellist Adolph Schuncke
wurde sogar „Professeur de Musique“ in
Genf. Das Horn blieb allerdings auch
nach seiner Weiterentwicklung zum
chromatischen Ventilinstrument im
Fokus der Familie und einige Schunckes
zählten offenbar zu den besten Hornvirtuosen ihrer Zeit. In der Region nannte
man unsere Familie analog zur Familie
Johann Sebastian Bachs übrigens
scherzhaft „die kleinen Bache“. In der 4.
Musikergeneration findet man weniger
hochbegabte Musiker, man richtete nun
eine Art „Musiksalon“ im Dresdner
Schuncke-Anwesen „Haus Fliederhof“
ein, in dem sich Musiker wie RichardStrauss-Freund GMD Kutzschbach und
der russische Komponist und Pianist Sergej Rachmaninoff musikalische Inspiration holten. Außerdem begann man
mit der systematischen Sammlung
alten Familienmaterials von den über
25 Schuncke-Musikern samt ihrem gro-
Warum haben Sie sich zur Gründung
der „Michael-Schuncke-Stiftung“ entschlossen?
Weil sie, als Grundlage eines jährlich zu
verleihenden Allein-Hornpreises, zu
meiner Lebensplanung von früh auf gehört. Warum z.B. diese „Preisinflation“
für Instrumente wie Klavier und Violine,
wenn es weltweit nicht einen einzigen
regelmäßig verliehenen Hornpreis gibt?
Mein Hornpreis soll eine Hilfe zur
Pflege bzw. zum Wiederbeleben des aus
meiner Sicht gefährdeten edlen weichen
Hornklangs als Symbol für Lyrik und
Sehnsucht sowie als Errungenschaft musikalischer Hochkultur sein. Schon Berlioz hatte geklagt, dass in den deutschen
Orchestern das Horn oft nach Blech
klinge – es wird also höchste Zeit, dass
man etwas unternimmt…
Musik war für meine Frau (Mezzosopranistin) und mich immer ein Lebenselixier. Wenn es die unglaublich schwierigen Nachkriegsjahre zugelassen hätten, wäre mein Leben sicherlich auch
beruflich der Musik (Musikgeschichte
und Orgel) gewidmet gewesen. So habe
ich aber neben meinem eigentlichen
Brotberuf fleißig Konzerte veranstaltet
und unermüdlich das Erbe meiner Familie zusammengehalten. 1999 habe
ich mit dem „Schuncke Archiv“ dafür
ein wissenschaftlich anerkanntes Forum
gegründet und seit der Gründung der
„Michael Schuncke Stiftung“ 2007 kann
ich mir den lange gehegten Wunsch erfüllen, jährlich einen Preis für Hornisten
zu verleihen. Und ich habe es in Kooperation mit der Philharmonie und
anderen Institutionen geschafft, das
Erst- und Uraufführungen neu „ausgegrabener“ und/oder lesbar gemachter
Schuncke-Orchesterwerke aus der Zeit
von 1830 bis 1850 das kompositorische
Schaffen meiner Familie in die Öffentlichkeit gerückt zu haben. Dabei geht es
um das Oboenkonzert und das Doppelkonzert für Violine und Violoncello von
Hugo Schuncke, das Horn-Concertino
von Johann Christoph Schuncke und die
Michael Schuncke verleiht seinen Hornpreis an Andreas Pöche.
Sinfonia in B von Herrmann Schuncke.
Bis auf das Oboenkonzert sind diese
Kompositionen sogar mit der Philharmonie Baden-Baden für eine Veröffentlichung auf CD aufgenommen worden.
Was waren denn die bisherigen Aktivitäten der Stiftung?
Neben der jährlichen Verleihung des
Preises stand sicherlich die Kommunikation dieser außergewöhnlichen Auszeichnung innerhalb der „Szene“. Dabei
ging und geht es um intensive Kontakte
mit den Musikhochschulen, Musikgesellschaften und -vereinen, Information
der Musikzeitschriften und um eine Vielzahl von schriftlichen und persönlichen
Kontakten mit künstlerischen und politischen Mandatsträgern. Auch bei den
Bitten um Zustiftungen „in jeder Höhe“
habe ich mir eine gewisse Unerbittlichkeit angewöhnt. Zentrale Aktivitäten
waren aber immer die Auswahl der
Preisträger und die Durchführung der
Preisträgerkonzerte mit der Philharmo-
nie. Bisher waren die Preisträger renommierte Solohornisten wie Renate
Hupka vom Niedersächsischen Staatsorchester Hannover, Christoph Eß von
den Bamberger Sinfonikern und Robert
Langbein von der Dresdner Staatskapelle aber auch viel versprechende Supertalente wie Andreas Pöche und
Quirin Rast.
Gibt es die Möglichkeit, die Stiftung
und ihre Ziele/Gedanken „von außen“
zu unterstützen?
Dazu ein schlichtes „Ja“. Im Stiftungsrat
der „Michael Schuncke Stiftung“, die
unter dem Dach der Stadt Baden-Baden
arbeitet, sitzen neben dem Oberbürgermeister Baden-Badens (Vorsitzender)
und dem Stadtkämmerer auch der Chefdirigent der Philharmonie Baden-Baden
sowie meine Wenigkeit. In den letzten
Jahren hat uns das niedrige Zinsniveau
bei der Anlage des Stiftungskapitals bei
der regelmäßigen Finanzierung des Prei-
ses einige Kopfschmerzen bereitet. Tatsächlich fehlt zur langfristigen Absicherung des Preises trotz zahlreicher
auch klein bemessener Zustiftungen Stiftungskapital. Deshalb sind Geldzuwendungen an die Stiftung in jeder Höhe
willkommen.
Konto der Michael-Schuncke-Stiftung
Nr. 30284418, Sparkasse Baden-Baden
Gaggenau (BLZ 66250030). Verwendungszweck „Zustiftung“. Die steuerbegünstigte Quittung übermittelt die
Stadt Baden-Baden unaufgefordert.
Freudigen Dank für jede Unterstützung!
A
ssuming that a number of our
readers know very little about
the musical tradition of the
Schuncke family, could you possibly
outline your family history for us?
By using the words of my grandfather
your apparently simple question can be
Are you familiar with the Schunckes?
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
55
answered in a simple manner – if somewhat incomplete. He said: “Our forefathers had to a certain extent great
talent along with their quirks. Today
only the quirks have survived.” He also
added: “Our forefathers were hardy fellows with tender souls who enjoyed a
drop or two after making music. That’s
where our gout comes from.” To accompany this rather merciless summary
of the main facts it’s worth taking a closer look at the details. The Schunckes
are a Saxon-Thuringian bourgeois family
of Eastern descent with 400 years of verbally communicated and documented
history to their name. After 150 years of
being independent craftsmen, the family
began in the middle of the 18th century,
in addition to their trained professions
(mostly as bakers), to perform as musicians. From the very start they were
taught by ‘professionals’ (by town musician Wansleben close to Halle). Their
main instrument was the French horn –
a particularly popular instrument in
those days among the craftsmen of this
region. The 2nd generation of family
musicians were already following a twopronged approach and parallel to their
baking skills were receiving tuition from
famous horn virtuosos including Lebrun
in Berlin (Johann Gottfried Schuncke)
and Duvernoy in Paris (Johann Michael
Schuncke). Some Schunckes even managed to be admitted to court orchestras
as well as conducting tours as soloists.
In the 3rd generation we find for the first
time other instrumentalists: for instance
Schumann’s friend Ludwig Schuncke,
his cousin Charles Schuncke – concert
pianist and Knight of the French Legion
of Honour, and the violinist Hugo
Schuncke (pupil of Molique). Cellist
Adolph Schuncke was even “Professeur
de Musique” in Genève. Following the
transition of the horn into a chromatic
valved instrument, it still remained the
focus of the family’s attention and it is
said that a number of Schunckes ranked
among the best horn virtuosos of their
time. On the lines of Johann Sebastian
Bach’s family, our family was jokingly
known in the region as “the little
Bachs”. In the 4th generation fewer
highly talented musicians are to be
found. A type of music salon was, however, established in “Haus Fliederhof”
a Schuncke family property in Dresden
where musicians such as Richard
Strauss’ friend, music director Hermann
Kutzschbach and the Russian composer
56
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
and pianist Sergei Rachmaninoff gathered to draw musical inspiration. This generation also saw the beginning of the
systematic collection of old family material from the 25 and more Schuncke
musicians along with their large, European circle of friends – everyone knew
everyone! All the material was amassed
at the historic family home in Crailsheim
but unfortunately World War II took its
toll practically destroying the entire collection.
Why did you decide to establish the
“Michael Schuncke Foundation”?
The basis of the foundation is the annual
presentation of a prize specifically for
hornists and its founding has been a lifetime ambition of mine from very early
on. What is the reason for the surge in
prizes for instruments such as the piano
and violin when worldwide there isn’t
one regularly awarded prize for the
French horn? The fine, soft sound of the
horn is a symbol of lyricism and longing
and the accomplishments of a highly developed musical culture. It is a sound
which in my view is endangered and my
prize should facilitate its maintenance
and revival. Even Berlioz complained
that in German orchestras the horn often
sounded somewhat ‘tinny’ – high time
therefore for something to be done
about it!
Music was always for my wife (a mezzosoprano) and I an elixir of life. Had the
unbelievably challenging post-war years
allowed, my life and career would have
surely been dedicated to music (history
of music and organ). Parallel to my
bread business I was, however, busily
organizing concerts and tirelessly holding my family’s heritage together. In
1999, I set up “The Schuncke Archive”,
an academically recognised forum, and
since the founding of the “Michael
Schuncke Foundation” in 2007 I have
been able to fulfil my long-held wish of
awarding an annual prize for hornists.
Furthermore, thanks to the cooperation
of the Philharmonic and other institutions, I have managed to bring to the public’s attention the debut performances
and premieres of the Schuncke orchestra works from the period 1830 to 1850
which have recently been unearthed
and/or made legible. These family compositions include the Oboe Concerto
and the Double Concerto for violin and
cello by Hugo Schuncke, the Horn Con-
certino by Johann Christoph Schuncke
and the Sinfonia in B by Herrmann
Schuncke. Apart from the Oboe Concerto, these works are also going to be
recorded with the Baden-Baden Philharmonic for release on CD.
What activities has the foundation been
involved in until now?
In addition to awarding the prize each
year, communicating this exceptional
honour within the “scene” has been
high on the agenda. This has and still involves forming strong contacts with the
music academies, music societies and
associations; providing information to
the music press and contacting both in
writing and in person numerous elected
representatives in artistic and political
circles. When asking for contributions
regardless of the amount I have become
accustomed to adopting a somewhat inexorable approach. The core activities
of the foundation have always involved
the selection of the prize winners and
the implementation of the prize winner’s
concert with the Philharmonic. Until
now, the prize winners have been renowned solo hornists such as Renate
Hupka from the Lower Saxony State Orchestra in Hanover, Christoph Eß from
the Bamberg Symphony Orchestra and
Robert Langbein from the Staatskapelle
Dresden. Highly promising super talents
have also featured however, such as Andreas Pöche and Quirin Rast.
Is it possible to offer “external” support
to the foundation and its goals & ideas?
The simple answer to that is “yes”. The
board of the Michael Schuncke Foundation functions under the umbrella of
the municipality of Baden-Baden and
besides the mayor of Baden-Baden
(chairman) and the town treasurer, the
other board members include the chief
conductor of the Baden-Baden Philharmonic and my humble self. In recent
years, the low interest rates on the foundation’s capital investments have caused us a number of headaches in
relation to financing the prize. And despite numerous endowments including
many small contributions, the fact of the
matter is that there is insufficient foundation capital to safeguard the prize in
the long term. Cash contributions to the
foundation irrespective of the amount
are therefore most welcome.
A/c name: Michael-Schuncke-Stiftung;
A/c no. 30284418, Sparkasse Baden-
Robert Langbein
Vom „Schuncke Hornpreisträger“ zum
„Philharmonischen Solisten 2013/2014“
R
obert Langbein, der Solohornist der
Staatskapelle Dresden, wurde im
Jahr 2011 mit dem Hornpreis der Schuncke-Stiftung ausgezeichnet. Das Solowerk seines gemeinsamen Auftrittes mit
der Philharmonie im Weinbrennersaal
war das „Concertino pour le Cor chromatique“ von Johann Christoph Schuncke. Dieses Werk wurde am 21. Juni
1830 mit dem Komponisten als Solist
und der damaligen Staatskapelle Dresden aufgeführt und galt über viele Jahrzehnte als verschollen. Es ist eine
wunderbare Fügung des Schicksals, dass
der heutige Solohornist der Staatskapelle
dieses vor mehr als 180 Jahren mit seinem Orchester aufgeführte Werk in Erstaufführung wieder zum Leben erweckte.
Dieses Hornkonzert war eine der ersten
Kompositionen für das neu entwickelte
Ventilhorn. Sogar für unsere heutigen
Ohren besticht die Komposition durch
die geradezu unglaublich virtuose
Handhabung des Soloinstrumentes.
Nach der Vernichtung der Originalnoten im 2. Weltkrieg galt das Werk als
verschollen. Auf verschlungenen Wegen
war aber eine handschriftliche Abschrift
des Werkes über Ernst Schuncke – dem
Neffen des Komponisten – zunächst in
Zürich, dann bei einem Solohornisten
der Wiener Philharmoniker und schließlich im Musikinstrumentenmuseum
Schloss Kremsegg gelandet. Der von
Peter Damm herausgegebene Erstdruck
des Konzertes erfolgte 2009. Robert
Langbein spielte die Erstaufführung dieses „Concertino“ und nahm das Werk
2012 gemeinsam mit der Philharmonie
Baden-Baden für die Veröffentlichung
auf CD auf. Über das Label „Genuin“
wird dieser Tonträger ab Mitte 2013 international zum Kauf angeboten. Es gibt
für die Philharmonie also Gründe
genug, Robert Langbein für die Konzertsaison 2013/2014 als „Philharmonischen Solisten“ gleich mehrfach dem
Publikum zu präsentieren.
R
obert Langbein, solo horn of the
Staatskapelle Dresden, was awarded
the Schuncke Foundation’s horn prize in
2011. The solo work for his joint performance with the Baden-Baden Philharmonic in the Weinbrennersaal was the
‘Concertino pour le Cor chromatique’ by
Johann Christoph Schuncke. This work
was premiered with the composer as soloist by the Staatskapelle Dresden on
21st June 1830 and was for many decades considered lost. It is a wonderful
stroke of good fortune that this work has
been brought back to life by today’s solo
horn of the Staatskapelle, a work that his
orchestra debuted more than 180 years
ago.
This horn concerto was one of the first
compositions for the newly developed
valved horn. Even for today’s ears, it is a
truly captivating work as it brings out the
masterly qualities of the solo instrument.
Following the destruction of the original
music during World War II the work was
believed to be lost forever. After a convoluted search, however, which began
in Zurich, involved the solo horn of the
Vienna Philharmonic and finally ended
in a musical instrument museum in
Kremsegg Castle, Austria, a handwritten
copy of the composition was found
which had been the possession of Ernst
Schuncke, the nephew of the composer.The first edition of the concerto published by Peter Damm followed in
2009. Robert Langbein played solo horn
at the premiere of the ‘Concertino’ and
in 2012 he and the Baden-Baden Philharmonic recorded the work for release
on CD. This recording will go on international sale from the middle of 2013
on the Genuin label. Therefore, as you
can see, the Philharmonic are not short
of reasons for holding a number of concerts with Robert Langbein in order to
present him as the Philharmonic Soloist
for the concert season 2013/2014 to the
public.
From Schuncke Horn Prize winner to
Philharmonic Soloist 2013/2014
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
57
New Music in Baden-Baden
I
mmer wieder erlebt man auf den Bühnen des Kurhauses die Erstaufführung neuer
Kompositionen. Das hat Tradition, denn schon Hector Berlioz und Camille SaintSaëns ließen Werke in Baden-Baden erstaufführen. 2011 kam es zur Uraufführung
des Werkes „bruckner abglanz“ des serbischen Komponisten Marco Nikodijevic,
der in diesem Jahr als „Baldreit-Preisträger“ der Stadt Baden-Baden die Möglichkeit
hatte, sich innerhalb unserer Stadtgrenzen auf seine Kunst zu konzentrieren. Vor
ihm waren bereits die rumänische Komponistin Violeta Dinescu – ihre Uraufführung war damals das Stück „Schattenspiegel“ - die Tonschöpfer Detlev Heusinger,
Andreas Kersting und Anton Safronov sowie die Weißrussin Oxana Omeltschuk mit
Erstaufführungen auf dem Veranstaltungsplan der Philharmonie präsent. Auch der
japanische Komponist Isang Yun besuchte mehrfach unsere Aufführungen seiner
Werke. 2012 kam mit dem Werk „Originel“ aus „Mémoriale“erstmals eine Komposition von Pierre Boulez, der seit Jahrzehnten in Baden-Baden wohnt, zur Aufführung.
E
very now and again, one is able to experience new compositions being performed for the first time on the stages of the Kurhaus. Baden-Baden has a tradition
of hosting such debuts – even Hector Berlioz and Camille Saint-Saëns premiered work here. In 2011, it was the turn of Serbian composer Marco Nikodijevic to
premiere his work ‘Bruckner Abglanz’. Having won the 2011 Baldreit Prize, he was
enjoying a short-term residency in Baden-Baden in order to concentrate on his
composing. Other premiere composers before him include the Romanian Violeta
Dinescu – with her premiere piece ‘Schattenspiegel’, Detlev Heusinger, Andreas
Kersting, Anton Safronov and the Belarusian Oxana Omeltschuk whose works formed part of the Philharmonic’s event schedule. Our performances of works by Japanese composer Isang Yun were also frequented on many occasions by the composer
himself. And in 2012, despite being a resident of Baden-Baden for many decades,
the work ‘Originel’ from ‘Mémoriale’, a composition by Pierre Boulez, was performed for the first time.
Neue Musik
in Baden-Baden
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Faschings konzert
E
inmal im Jahr verlassen wir die
ehrwürdigen Pfade der ernsten
Musik und widmen eine unserer
Veranstaltung dem Ulk und der Freude.
O
nce a year we stray from the
venerable path of serious
music and dedicate a concert
to pranks and laughter.
Carnival trecnoC
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Placido Domingo
Impressionen open air
dirigiert die Philharmonie Baden-Baden bei Proben in Qatar
(Arabische Emirate)
Schlosskonzert in Neuweier
Aus unserem Gästebuch
D
as hübsche kleine Schlösschen
im Ortsteil Neuweier mitten in
den Weinbergen des Baden-Badener Reblands hat sich in wenigen Jahren zu einem besonderen Magnet des
Kalenders der „Klingenden Gärten“ entwickelt. Im Vergleich zu den anderen
Stationen dieser Veranstaltungsreihe bietet der intime, allseits begrenzte Innenhof des Schlösschens geradezu ideale
Bedingungen für ein klassisches Konzert. Sogar der Wettergott scheint diesen
Ort zu mögen, denn üble Gewitterfronten, die uns bei einigen Veranstaltungen
den Adrenalinspiegel erhöhten, machten häufig in letzter Sekunde einen
Bogen um Neuweier. Erfolgreich plat-
62
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
ziert werden konnte auch das touristisch
orientierte Gesamtpaket, das unsere Kurund Tourismus GmbH für die Gäste anbietet.
T
he small, picturesque palace in
the district of Neuweier, nestled in
the heart of Baden-Baden’s vineyard region, has within a few years became a special highlight in the Melodic
Garden’s calendar. Compared to the
other venues in this concert series, the
intimate palace courtyard, bordered on
all sides, offers the perfect setting for a
classical concert. Even the weather gods
appear to like this place because although some very menacing thunderclouds have sent heart rates spiralling
amongst the musicians in recent years,
they have always made a last minute detour around Neuweier.
Palace Concert in Neuweier
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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Baden-Baden feiert die Rosenblüte
Baden-Baden celebrates the rose
V
iele Tausend liebevoll gepflegte Rosen warten im Rosenneuheitengarten auf dem Beutig auf Blumenfreunde, die sich die Rosenblüte im Juni zum Anlass nehmen, einem der
schönsten Rosengärten Europas einen Besuch zu
machen. Wir feiern die Rosenblüte alljährlich mit
zwei Konzerten. Bei diesen „Rosenkonzerten“ verwandeln wir den romantischen Konzertgarten, den
das hiesige Gartenamt für diese Zwecke installiert
hat, in eine kleine aber feine Klassikarena.
Hier dirigiert Karl Albert Geyer die Philharmoniker.
64
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
I
n June, flower enthusiasts from across the globe
descend on the immaculately kept Beutig rose
garden, one of Europe’s finest, to celebrate the
many thousands of blossoming roses. Every year,
we celebrate this flowering spectacular too with a
brace of concerts. At our ‘rose concerts’, we transform the romantic concert gardens prepared to perfection by the town’s team of gardeners into a
small, exclusive arena for classical music.
Here: Karl Albert Geyer conducts Baden-Baden
Philharmonic.
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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CD-Produktionen
Yasushi Ideue
Viola Concerts
Piazzolla / Korngold
Unsere zweite CD mit dem
virtuosen ersten Konzertmeister
der Philharmonie.
Hartmut Rohde mit Studenten seiner Meisterklasse in Baden-Baden
Bratschissimo!
Cecil Forsyth – Viola Concerto
Frank Martin – Ballade pour alto
Max Bruch – Romanze für Viola
Gemeinsam mit Hartmut Rohde
(London /Berlin) präsentieren
wir einige außergewöhnliche
Solowerke für Bratsche und
Orchester.
Hartmut Rohde – Viola
Pavel Baleff – Dirigent
Mit den drei Werken von Forsyth, Martin und Bruch präsentieren wir Ihnen auf
diesem Tonträger drei außergewöhnliche Solowerke für Viola. An unserer Seite
hören Sie Hartmut Rohde, der – neben seinen Professuren an der „Universität der
Künste Berlin“ und der „Royal Academy of Music London“ – seit vielen Jahren die
Meisterklasse der Bratschen unserer „Carl Flesch Akademie“ in Baden-Baden betreut.
With this trio of works by Forsyth, Martin and Bruch, the Philharmonic presents a
recording of three exceptional solo pieces for viola. Performing with us is Hartmut
Rohde, who, besides being a professor at the Berlin University of the Arts and London’s Royal Academy of Music, has for many years supervised the viola master class
at our Carl Flesch Academy in Baden-Baden.
Hartmut Rohde
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Astor Piazzolla –
Die 4 Jahreszeiten von Buenos Aires
(Arrangement von Boris Desjatnikov
Erich Wolfgang Korngold –
Konzert für Violine und
Orchester D-Dur op. 35
Astor Piazzolla –
The 4 Seasons of Buenos Aires
(Arrangement by Boris Desjatnikov
Erich Wolfgang Korngold –
Concerto for Violin and
Yasushi Ideue – Violine
Pavel Baleff – Dirigent
In unseren Veranstaltungen erleben Sie unseren Konzertmeister Yasushi Ideue mit
schöner Regelmäßigkeit als Solisten großer Violinkonzerte. Zwei der Werke,
die auf ihn – und uns – dabei die größte Faszination ausgeübt haben, konnten
wir auf dieser CD verewigen. Falls Sie sich wundern, dass ein japanischer
Violinvirtuose sich mit Verve auf ein Werk des argentinischen Bandoneonisten
Piazzolla stürzt, sei hier verraten, dass Yasushi längere Zeit mit dem japanischen
Bandoneonisten Ryota Komatsu in seinem Tangoensemble zusammenspielte.
Wir freuen uns sehr, dass es unserem Tonmeister Günter Appenheimer gelungen
ist, aus dem ohnehin grandios instrumentierten Violinkonzert von Erich Wolfgang
Korngold ein glitzerndes Meisterwerk zu formen.
A regular occurrence at our concerts is concert master, Yasushi Ideue, performing the soloist part of a major violin concerto.
Two such works deemed by both the orchestra and the violinist himself as being the most captivating have been captured for posterity on this CD. In case you are wondering how a Japanese violin virtuoso can evoke such enthusiasm for a work by Argentine bandoneonist Piazzolla, we can reveal that Yasushi played together for many years with Japanese bandoneonist Ryota Komatsu in his
tango ensemble. We are particularly pleased that our sound engineer, Günter Appenheimer, has succeeded in creating a glittering
masterwork from the magnificent violin concerto by Erich Wolfgang Korngold.
Bestellungen / Orders: Philharmonie Baden-Baden / Schloss Solms / D-76530 Baden-Baden
Phone 0049 (0)7221 932791 / Fax 0049 (0)7221 932794 / [email protected]
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CD-Produktionen
Cellokonzerte
Granada
Cassadó war in Baden-Baden – Weber auch.
Gemeinsam mit dem Cellisten Martin Ostertag finden wir hörenswerte Gemeinsamkeiten.
Gemeinsam mit dem mexikanischen Tenor Hector Sandoval und der Flamencotänzerin
Nina Corti hat sich Werner Stiefel einige „Hits“ aus der Welt der „Zarzuela“ auf das Pult gelegt.
Martin Ostertag – Violoncello
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Gaspar Cassadó – Concerto in d-Moll für Violoncello und Orchester
Carl Maria von Weber – Grand Potpourri op. 20
Carl Maria von Weber – Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur (nach dem Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 74 – Fassung für Violoncello und Orchester von Gaspar Cassadó)
Hector Sandoval – Tenor
Nina Corti – Kastagnetten
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Augustín Lara – Granada
Joaquín Rodrigo – Aus „Concierto de Aranjuez“ – Adagio
Pablo Sorozábal – Aus „La taberna del puerto“: No puede ser
Ruperto Chapí – Aus „La revoltosa“: Prelúdio
Amadeo Vives – Aus „Do a Francisquita“: „Por el humo“ und „Fandango“
Reveriano Soutullo Otero / Juan Vert Carbonell – Aus „El último romántico“: Bella inamorada
Federico Chueca – Aus „El bateo“ – Prelúdio
José Serrano – Aus „Alma de Dios“ – Canción húngaro
Ruperto Chapi – Aus „El tambor de granaderos“ – Prelúdio
José Serrano – Aus „La alegria del batallón“ – Canción del soldado
Reveriano Soutullo Otero / Juan Vert Carbonell – Aus „La leyenda del beso“ – Intermedio
Yasushi Ideue
Unser Konzertmeister präsentiert sich hier auf seiner ersten CD.
Yasushi Ideue – Violine
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Antonio Vivaldi – Der Winter (aus Die vier Jahreszeiten)
Wolfgang Amadeus Mozart – Adagio E-Dur KV 261 für Violine und Orchester
Franz Schubert – Polonaise B-Dur D580
Henri Wieniawski – Fantasie brillante op. 20
Dietrich Erdmann – Concertino für Violine und kleines Orchester
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Filmmusikakademie Baden-Württemberg hatten wir
das Vergnügen, diese hochinteressante Zusammenstellung von Musik erfolgreicher deutscher
Filmmusikkomponisten produzieren zu dürfen.
Min Hee Lee – Violine
Wies de Boevé – Kontrabass
Pavel Baleff – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Nino Rota – Divertimento concertante per Contrabasso e Orchestra
Ernest Chausson – „Poème“ für Violon et Orchestre
Maurice Ravel – „Tzigane“ Rapsodie de Concert pour Violon et Orchestre
Die ganze Welt ist himmelblau
Broadway Symphony
Natalie Karl und ihr Mann Matthias Klink haben sich mit der Produktion
dieser CD einen Wunsch erfüllt. Wir sind mit dabei.
Philharmonie einmal anders. Gemeinsam mit Jazzsolisten aus Kanada und den
Niederlanden betreten wir sinfonisches Neuland.
Pavel Baleff stellt Ihnen mit Min Hee Lee und Wies de Boevé zwei Lions-Preisträger
unserer Carl Flesch Akademie vor.
Natalie Karl – Sopran
Matthias Klink – Tenor
Pavel Baleff – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Robert Stolz – Die ganze Welt ist himmelblau
Robert Stolz – Du bist auf dieser Welt
Franz Lehár – Meine Lippen sie küssen so heiß
Franz Lehár – Gern hab ich die Fraun geküsst
Franz Lehar – Lippen schweigen
Franz Lehár – Warum hast du mich wachgeküsst
Robert Stolz – Ungeküsst sollst Du nicht schlafen gehen
Carl Millöcker – Es lockt die Nacht
Paul Lincke – Schlösser, die im Monde liegen
Franz Lehár – Lieber Freund, man greift nicht nach den Sternen
Franz Lehár – Hab ein blaues Himmelbett
Eduard Künneke – Glücklich am Morgen
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Filmmusik
Karl Albert Geyer – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Marco Jovic – NFL-on-Fox Superbowl Trailer 2005
Oliver Heine – Orchestral Suite „Peace for Tibetans“
Marius Felix Lange – Kleine „Neger, Neger, Schornsteinfeger“ – Suite
Ulrich Reutter – Brunetti-Suite
Natalia Dittrich – Postcard
Friedemann von Rechenberg – Das Rad
Andreas Kersting – 90 degrees different cues
Ulrich Reutter – Pest, die Rückkehr
Jörg Lemberg – Impression
Divertimento Concertante
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Bestellungen / Orders: Philharmonie Baden-Baden / Schloss Solms / D-76530 Baden-Baden
Phone 0049 (0)7221 932791 / Fax 0049 (0)7221 932794 / [email protected]
Barbara Leah Meyer – Vocals
Ack van Rooyen – Flügelhorn
Allen Jacobson – Posaune
Edmund Högemann – Klavier
Günter Lenz – Bass
Arndt Joosten – Drums
Klaus Peter Hahn – Dirigent
Leonard Bernstein – Medley aus „Westside Story“ arr. Jack Mason
Richard Rodgers – My Funny Valentine / Bewitched – arr. Ian Sadler
Kevin Burke – What’s New – arr. Günter Lenz
Richard Rodgers – Night And Day – arr. Ian Sadler
George Gershwin – Medley – arr. Ian Sadler
Young / King / van Alstyne – Beautiful Love – arr. Henk Meutgeert
Kurt Weill – Musik aus der Dreigroschenoper – arr. Josef Bach
Stephen Sondheim – Send In The Clowns – arr. Ian Sadler
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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CD-Produktionen
140 Jahre Baden-Badener Orchester
Johann Strauss Gala
Anlässlich unseres 140. Jubiläums produzierten wir diese CD mit Kompositionen,
die mit Baden-Baden in enger Verbindung stehen.
Unsere erste CD mit Natalie Karl begrüßt den Plattenmarkt mit Wiener Schmäh
und Walzerseligkeit.
Anne-Sophie Schmidt – Sopran
Hélène Jossoud – Mezzo
Rainer Kussmaul – Violine
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Carl Maria von Weber – Aufforderung zum Tanz
Hector Berlioz – Aus der Oper „Béatrice et Bénédicte“: „Vous souspirez, Madame“ Duett Hero / Ursule
Jacques Offenbach – Aus der Operette „La princesse de Trébizonde“ – Ouvertüre
Charles Gounod – Aus der Oper „La Colombe“: Entr’acte
Johannes Brahms – Ungarische Tänze Nr. 1, 3 und 10
Natalie Karl – Sopran
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Johann Strauss Sohn
Ballsträusschen – Polka schnell
Auftrittslied der Gräfin aus der Operette „Wiener Blut“ – Grüß dich Gott, du liebes Nesterl
Neue Pizzikato Polka op. 449
Im Krapfenwaldl – Polka francaise
Wienerlied aus der Operette „Die Tänzerin Fanny Eisler“
Maskenball – Quadrille
Lied der Annina aus der Operette „Nacht in Venedig“ – Was mir der Zufall gab
Sans Souci Polka op. 315
Aus der Operette „Die Fledermaus“
Couplet der Adele – Mein Herr Marquis
Tik-Tak Polka
Couplet der Adele – Spiel ich die Unschuld vom Lande
Lob der Frauen – Polka Mazurka
9. Sinfonie
Ein Live-Mitschnitt von Beethovens Meisterwerk dokumentiert den beeindruckenden Leistungsstand des Orchesters im Jahr 1995.
Tomoko Nakamura – Sopran
Nadja Michael – Alt
Wolfgang Millgramm – Tenor
Michael Volle – Bariton
Werner Stiefel – Dirigent
„DAIKU-Chor“ aus Toride / Japan
Philharmonie Baden-Baden
Ludwig van Beethoven – Sinfonie Nr. 9 d-Moll
Der Fremersberg
Auf dieser CD haben wir den „Fremersberg“, an dem sich bereits Mark Twain ergötzte, verewigt.
Matthias Höfs – Trompete
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Konradin Kreutzer – Ouvertüre zu „Nachtlager in Granada“
Johannes Brahms – Ungarische Tänze
Nr. 5 g-Moll
Nr. 6 D-Dur
Nr. 13 D-Dur
Nr. 14 d-Moll
Jean Baptiste Arban – Fantasie und Variationen über den „Karneval in Venedig“
für Cornet à pistons und Orchester
Johannes Brahms – Ungarische Tänze
Nr. 1 g-Moll
Nr. 3 F-Dur
Nr. 10 F-Dur
Henryk Mikolaj Gorecki
Das ist tatsächlich unsere erste CD-Produktion. Historisch.
Teresa Erbe – Sopran
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Henryk Mikolaj Gorecki – Sinfonie Nr. 3 (Sinfonie der Klagelieder / Sinfonia piesni zalosnych)
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PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Bestellungen / Orders: Philharmonie Baden-Baden / Schloss Solms / D-76530 Baden-Baden
Phone 0049 (0)7221 932791 / Fax 0049 (0)7221 932794 / [email protected]
Gruß aus Baden-Baden
Dieser Tonträger präsentiert in Baden-Baden entstandene oder uraufgeführte Kompositionen.
Matthias Höfs – Trompete
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Miloslaw Koennemann – „Der Fremersberg“, Sinfonisches Tongemälde in vier Teilen
Jacques Offenbach – La Princesse de Trébizonde (Ouvertüre)
Konradin Kreutzer – Ouvertüre zu „Nachtlager in Granada“
Jean Baptiste Arban – Fantasie und Variationen über den „Karneval in Venedig“
für Cornet à pistons und Orchester
Johann Strauss – „Ballsträusschen“ (Polka schnell) und „Lob der Frauen“ (Polka Mazurka)
Teufelstanz
Mit dem Malletspezialisten Roland Härdtner präsentiert diese CD hochvirtuose Bearbeitungen
klassischer Meisterwerke für Stabspiele.
Roland Härdtner – Vibraphon, Marimbaphon, Xylophon
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Michail Glinka – Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmila“
Joseph Helmesberger – Teufelstanz
Jacques Offenbach – Aus „Orpheus in der Unterwelt“: „Ouvertüre“ und „Can-Can“
Leo Weiner – Mathis Tanz
Dimitrij Schostakowitsch – Aus der Jazz-Suite Nr. 2: „Marsch“, „Lyrischer Walzer“, „Tanz“
Gerónimo Giménez – Aus der Zarzuela „La Boda del Luis Alonso“ – Intermedio
Georges Bizet – Aus den Carmen-Suiten: „Introduction/Aragonaise“, „Prélude“, „Intermezzo“,
„Dragos d’Alcala“, „Chanson“, „Habanera“, „Chanson Bohème“, „Duett / Lied des Torero“, „Finale“
Georges Bizet – Aus „L’Arlésienne“ Suite Nr. 2 – Farandole
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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CD-Produktionen
Beethoven – Tschaikovsky
Brahms
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Feng Ning – Violine
Anne Yumino Weber – Violoncello
Pavel Baleff – Dirigent
Ludwig van Beethoven – Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
Pjotr Iljitsch Tschaikovsky – Rokoko Variationen für Violoncello und Orchester
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
Brigitte Lang – Violine
Simone Jandl – Viola
Barbara Uszynska – Klavier
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Prokofjew – Schumann
Brahms – Bach
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Helena Madoka-Berg – Violine
Benedict Klöckner – Violoncello
Pavel Baleff – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Sergej Prokofjew – Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19
Robert Schumann – Cellokonzert a-Moll op. 129
Simone Zgraggen – Violine
Grigorij Alumyan – Violoncello
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Johannes Brahms – Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll
Johann Sebastian Bach – Partita Nr. 2 d-Moll für Violine Solo
Haydn – Mendelssohn Bartholdy
Mozart – Saint Saëns – Dvorak
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Mirjam Tschopp – Violine
Solène Kermarrec – Violoncello
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Joseph Haydn – Violoncellokonzert D-Dur
Felix Mendelssohn Bartholdy – Violinkonzert e-Moll
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Hoffmeister – Dvorak
Der Schneemann
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Julia Mai – Viola
Tobias Bloos – Violoncello
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Franz Anton Hoffmeister – Konzert für Viola und Orchester in D-Dur (Bearbeitung von Franz Beyer)
Anton Dvorak – Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104
Einer unserer ersten Tonträger erweckt die zauberhafte Musik
von Howard Blake’s „Schneemann“ zum Leben.
Julius Oppermann – Gesang
Dorothea Heinz – Erzählerin
Karl Albert Geyer – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Howard Blake – Der Schneemann
Bruch – Dvorak – Tschaikovsky
Happy Birthday
Die Solisten sind Lions-Preisträger der Carl Flesch Akademie.
Vergessen Sie Pralinen und Blumen – diese klingende Glückwunschkarte mit Peter Weiners
höchst originellen Variationen über „Happy Birthday“ ist der perfekte Ersatz!
Yoriko Muto – Violine
Ulrike Hofmann – Violoncello
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Max Bruch – Kol Nidrei op. 47 für Violoncello und Orchester
Anton Dvorak – Rondo g-Moll für Violoncello und Orchester
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Bestellungen / Orders: Philharmonie Baden-Baden / Schloss Solms / D-76530 Baden-Baden
Phone 0049 (0)7221 932791 / Fax 0049 (0)7221 932794 / [email protected]
Annika Thiel – Violine
Stefan Faludi – Violoncello
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
Wolfgang Amadeus Mozart – Konzert für Violine und Orchester A-Dur KV 219
Camille Saint-Saëns – La muse et le poète
Peter Weiner – Sinfonische Variationen über „Happy Birthday“ im Stile von: Händel, Mozart,
Beethoven, Schubert, Rossini, Bruckner, Wagner, Bizet, Johann Strauss Sohn, Blues und Dixie,
Johann Strauss Vater
Werner Stiefel – Dirigent
Philharmonie Baden-Baden
PHILHARMONIE BADEN-BADEN
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www.philharmonie.baden-baden.de

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